Elektromagnetische Felder durch Mobilfunk. Unterrichtsthema Handy
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Elektromagnetische Felder durch Mobilfunk. Unterrichtsthema Handy
Bayerisches Landesamt für Umwelt Elektromagnetische Felder durch Mobilfunk Unterrichtsthema Handy Mobilfunk und Schule Bayerisches Landesamt für Umwelt Elektromagnetische Felder durch Mobilfunk Unterrichtsthema Handy UmweltThema Mobilfunk und Schule Impressum Elektromagnetische Felder durch Mobilfunk Unterrichtsthema Handy Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU) Bürgermeister-Ulrich-Straße 160 86179 Augsburg Tel.: 0821 9071- 0 Fax: 0821 9071- 5556 E-Mail: [email protected] Internet: www.lfu.bayern.de Bearbeitung/Text/Konzept: LfU, Referat 28, Clemens Mehnert Bildnachweis: Bayerisches Landesamt für Umwelt: Titelbild, S. 5, S. 7, S. 10, S. 13, S. 15 r., S. 16, S. 19, S. 20, S. 22 u., S. 23 u., S. 26, S. 27, S. 29 o. und m., S. 30 Bundesamt für Strahlenschutz / www.bfs.de: S. 24 Fir0002, flagstaffotos.com.au (Wikipedia GNU): S. 9 (Metallteile) Fotolia.com: © Elnur: S. 9 (Mikrowelle); © Felix Abraham: S. 31 (Notarzt); © João Freitas: S. 9 (Röntgenbild); © Julien Rousset: S. 9 (Radioakitivität); © Jürgen Fälchle: S. 9 (Sonne); © lagom: S. 14; © maconga: S. 28, © Martinan: S. 31 (Frau im Auto); © Scanrail: S. 12; © Uwe Fenner: S. 9 (Solarium) IMST GmbH / www.imst.de: S. 21, S. 23 m. LUBW, Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg: S. 6, S. 8, S. 15 l. © NatUlrich – Shutterstock.com: S. 31 (Mädchen mit Handy) Stephan Hessberger / oebl.de: S. 11 Wikipedia Creative Commons: Ed g2s: S. 29 u.; Jpbw: S. 9 (Turm); Petr Novák: S. 22 (Auge); Sebastian Terfloth: S. 9 (ICE) Druck: Konrad A. Holtz AG Gutenbergstraße 1–3 95512 Neudrossenfeld Gedruckt auf Papier aus 100% Altpapier. Stand: Mai 2012 Auflage: 5.000 Stück Diese Druckschrift wurde mit großer Sorgfalt zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann dennoch nicht übernommen werden. Sofern in dieser Druckschrift auf Internetangebote Dritter hingewiesen wird, sind wir für deren Inhalte nicht verantwortlich. 2 Bayerisches Landesamt für Umwelt Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Einführung 4 1 Das Handy im täglichen Leben 5 2 Physikalische Grundlagen 6 6 7 8 8 9 Schwingungen und Wellen Elektromagnetische Wellen Informationsübertragung mit elektromagnetischen Wellen Elektromagnetisches Spektrum Leistungsflussdichte 3 Mobilfunktechnik Geschichtliche Entwicklung des Mobilfunks in Deutschland GSM-Netze in Deutschland UMTS-Netze in Deutschland LTE-Netze in Deutschland Hören und Sprechen gleichzeitig, wie funktioniert das? Warum können so viele Leute gleichzeitig telefonieren? Warum steigt die Datenübertragungsgeschwindigkeit mit jeder Mobilfunkgeneration? Bauformen von Mobilfunkantennen Wie stark strahlen Mobilfunkantennen? Welche Reichweite hat eine Mobilfunkbasisstation? Wo sind Mobilfunkbasisstationen in meiner Nähe? Strahlung von Handys Senden Handys immer? Senden Handys immer auf maximaler Leistung? Immissionsvergleich verschiedener Funkdienste 4 Biologische Wirkung und Vorsorge 11 11 11 12 12 12 12 14 15 16 17 17 19 19 19 20 21 21 21 22 24 Ganzkörpergrenzwerte Teilkörpergrenzwerte SAR-Messung Das deutsche Mobilfunkforschungsprogramm DMF 5 Messungen am SAR-Messkopf 26 6 Wie kann man die Strahlung beim Telefonieren verringern? 28 7 Strahlenfänger, Antismog-Chips, EMF-Fallen & Co. 30 8 Handyverbote 31 Anhang 32 32 35 36 Abkürzungen und Erläuterungen Literatur und Internetadressen Kontaktinformationen und Ansprechpartner Bayerisches Landesamt für Umwelt 3 Einführung Einführung Das Handy hat unser privates und berufliches Kommunikationsverhalten grundlegend verändert: Wir telefonieren mobil, versenden Kurznachrichten, empfangen E-Mails, surfen mobil im Internet, nutzen soziale Netzwerke auf dem Handy und können uns nicht zuletzt in Notfällen an jedem Ort mit dem Handy Hilfe herbeirufen. Für die meisten Menschen in Deutschland sind Mobiltelefone im täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Mobiltelefone und Mobilfunkbasisstationen erzeugen elektromagnetische Felder. Die im Wohnbereich und in der Umwelt auftretenden Felder bleiben jedoch weit unter den Grenzwerten, die in der „Verordnung über elektromagnetische Felder“ zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen festgelegt sind. Akute Gesundheitseffekte können daher nicht auftreten. Die Grenzwerte liegen um einen hohen Sicherheitsfaktor unterhalb der Schwellenwerte, bei denen akute Wirkungen nachgewiesen werden konnten. Trotzdem beschäftigen sich seit Jahren Wissenschaftler mit der Frage nach möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen elektromagnetischer Felder des Mobilfunks unterhalb der Grenzwerte. Die Ergebnisse des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms (2002–2008) haben Kenntnislücken deutlich verringert und somit die Datenbasis für die Risikobewertung verbessert. Die Ergebnisse geben nach sorgfältiger Prüfung insgesamt keinen Anlass, die Schutzwirkung der bestehenden Grenzwerte in Zweifel zu ziehen. Auf einige Fragen konnte das Programm aber keine abschließenden Antworten geben, vor allem auf die Fragen möglicher Langzeitrisiken für Handynutzungszeiten von mehr als 10 Jahren. Forschungsbedarf gibt es auch weiterhin im Hinblick auf die Frage, ob Kinder empfindlicher reagieren als Erwachsene. Da Handys direkt an das Ohr gehalten werden, verursachen sie dort eine 1.000- bis 2.500.000-fach höhere Leistungsflussdichte als die Mobilfunkbasisstationen. Minimierung von Mobilfunkimmissionen muss deshalb genauso wie auch die Forschung am Handy ansetzen. In dieser Broschüre werden die Physik und die biologischen Wirkungen elektromagnetischer Felder sowie die Funktechnik von Handys und Mobilfunkbasisstationen beschrieben. Sie enthält wertvolle Tipps, wie die Strahlung beim Telefonieren mit einfachen Mitteln verringert werden kann und welche Methoden wirkungslos sind. In Kapitel 5 wird ein Messgerät vorgestellt, mit dem die Strahlung eines Handys in wenigen Sekunden gemessen werden kann: Der SAR-Messkopf. Das Bayerische Landesamt für Umwelt stellt im Rahmen des Projekts “Mobilfunk und Schule“ 10 solche SAR-Messköpfe leihweise zur Verfügung und veranstaltet die dafür erforderlichen Fortbildungen für Lehrer. Informationen zu Ausleihe und Fortbildung finden Sie im Anhang der Broschüre. Claus Kumutat Präsident des Bayerischen Landesamtes für Umwelt 4 Bayerisches Landesamt für Umwelt Das Handy im täglichen Leben 1. Das Handy im täglichen Leben Wie werden Handys genutzt? Ungefähr 75 % der Deutschen nutzten im Jahr 2011 mindestens ein Handy, in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen waren es bereits 96 %. Handys werden heute noch hauptsächlich zum Telefonieren und zum SMS-Versand eingesetzt. Allein in Deutschland wurden nach Angaben der Bundesnetzagentur im Jahr 2011 rund 193 Milliarden Telefonminuten am Handy telefoniert und 55 Milliarden SMS versandt. Dies entspricht circa 263 Minuten bzw. 75 SMS pro Nutzer und Monat. Moderne Handys können heute aber weit mehr als nur Telefonieren und SMS. Zu den neuen Anwendungen zählen E-Mail, Internet, MMS (Multimedia Messaging Service), Foto- und Videofunktionen, MP3-Player, UKW-Radio, Terminkalender, Videospiele, Navigation und die Möglichkeit, wie bei einem Computer, eigene Programme (Apps) zu benutzen. Täglich finden in Form von Apps neue Anwendungen den Weg auf moderne Smartphones. Die zunehmende Nutzung der mobilen Datendienste führt zu einem fast explosionsartigen Anstieg der mobilen Datenübertragung mit jährlichen Zuwachsraten bis zu 340 %. In Deutschland wurden im Jahr 2011 pro Nutzer und Monat 127 MByte Daten mobil übertragen – Tendenz stark steigend. Handybesitz bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland 100% 96% 90% 96% 97% 95% 96% 80% 70% 71% 60% 50% 40% 30% 33% 20% 10% 14% 0% 6-7 Jahre 8-9 Jahre 10-11 Jahre 12-13 Jahre 14-15 Jahre 16-17 Jahre 18-19 Jahre 20-29 Jahre Datenquelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (MPFS), KIM-Studie 2010 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (MPFS), JIM-Studie 2011 Bitkom "Netzgesellschaft" 2011 Grafik: LfU Bayerisches Landesamt für Umwelt 5 Physikalische Grundlagen 2. Physikalische Grundlagen Schwingungen und Wellen + Wellenlänge Amplitude Weg (s) 0 Verlauf einer sinusförmigen Welle Zeit (t) Schwingungsdauer Am besten geeignet zum Verständnis einer elektrischen Schwingung sind Wellen auf der Wasseroberfläche, die auch Namensgeber für die elektromagnetische Welle waren. Wellen haben Wellenberge und Wellentäler. Der räumliche Abstand zwischen zwei Wellenbergen oder zwei Wellentälern wird als Wellenlänge λ bezeichnet und in Metern gemessen. Beim Mobilfunk liegt die Wellenlänge ungefähr zwischen 10 cm und 40 cm. Wasserwellen wandern mit der Zeit über die Wasseroberfläche; an einem festen Ort schwankt der Wasserstand fortwährend. Ein Schiff, das auf einer festen Stelle ankert, schwingt an dieser Stelle auf und ab. Die Zeitdauer zwischen zwei Wellenbergen oder zwei Wellentälern wird als Schwingungsdauer T bezeichnet und in Sekunden gemessen. Bildet man von der Schwingungsdauer den Kehrwert, ergibt sich die Frequenz f mit der Einheit 1/s oder Hertz (Hz). Sie ist ein Maß für die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde. Beim Mobilfunk liegt die Frequenz zwischen 790 Millionen Schwingungen und 2,7 Milliarden Schwingungen pro Sekunde (790 MHz bis 2,7 GHz). Die maximale Auslenkung der Schwingung wird als Amplitude bezeichnet. Je nach Art der Schwingung wird hier die passende Einheit verwendet. Während die Amplitude von Wasserwellen in Metern gemessen wird, wird die Amplitude von Schallwellen in Pascal, die Amplitude des elektrischen Wechselfeldes in Volt pro Meter und die Amplitude des magnetischen Wechselfeldes in Ampere pro Meter gemessen. Wellen haben eine Ausbreitungsgeschwindigkeit. Bei Wasserwellen liegt sie typisch bei 5 bis 10 m/s, bei Schall beträgt sie 343 m/s (Schallgeschwindigkeit in Luft bei 20 °C). 6 Bayerisches Landesamt für Umwelt Physikalische Grundlagen Die Ausbreitungsgeschwindigkeit elektromagnetischer Wellen ist im Vakuum und in guter Näherung in Luft für alle Frequenzen gleich und entspricht der Lichtgeschwindigkeit, die rund 300.000 km/s beträgt. Es gibt folgenden physikalischen Zusammenhang zwischen der Wellenlänge λ, der Frequenz f, der Schwingungsdauer T einer elektromagnetischen Welle sowie der Lichtgeschwindigkeit c: = T c bzw. c =— ƒ Eine elektromagnetische Welle der Frequenz 900 MHz hat somit eine Schwingungsdauer von 1,11 ns und eine Wellenlänge von 33 cm. Elektromagnetische Wellen Elektrische und magnetische Felder stehen in einem engen Zusammenhang: Elektrische Felder bewegen elektrische Ladungen, bewegte elektrische Ladungen erzeugen magnetische Felder und magnetische Wechselfelder erzeugen (induzieren) wiederum elektrische Felder. Diese wechselseitige enge Verknüpfung ist umso stärker, je schneller die Feldänderungen erfolgen, das heißt, je höher die Frequenz ist. Bei hohen Frequenzen über 30 Kilohertz (kHz) können die beiden Felder nicht mehr getrennt betrachtet werden. Man spricht nun von elektromagnetischen Feldern oder Wellen. Während niederfrequente Wechselfelder meist unerwünschte Nebeneffekte bei der Übertragung und Nutzung elektrischer Energie sind, werden hochfrequente elektromagnetische Felder in der Regel absichtlich zur Informationsübertragung erzeugt. Im Niederfrequenzbereich können elektrische und magnetische Felder getrennt betrachtet werden, man spricht von „entkoppelten“ Feldanteilen oder vom Nahfeld der Quelle. Im Gegensatz dazu sind im Hochfrequenzbereich elektrisches und magnetisches Feld eng miteinander verknüpft bzw. „gekoppelt“; man spricht vom Fernfeld der Quelle bzw. von elektromagnetischen Wellen. Fernfeldbedingungen sind gegeben, wenn der Abstand von der Quelle groß im Vergleich zur Wellenlänge ist. Bei Mobiltelefonen ist dies in der Regel bereits in einem Meter Entfernung der Fall. Elektromagnetische Felder können sich von der Quelle, z. B. einer Antenne, lösen und im Raum über große Entfernungen ausbreiten. Diese Eigenschaft wird zur Informationsübertragung z. B. bei Rundfunk, Fernsehen und Mobilfunk genutzt. elektrische Feldstärke Amplitude Zeit magnetische Feldstärke Elektromagnetische Wellen im Fernfeld der Quelle. Bayerisches Landesamt für Umwelt 7 Physikalische Grundlagen Informationsübertragung mit elektromagnetischen Wellen Zur Informationsübertragung wird einer reinen hochfrequenten Sinusschwingung das zu übertragende Bild-, Ton- oder Datensignal aufgesetzt. Das Verfahren wird als Modulation bezeichnet. Die Trägerschwingung kann dazu sowohl in ihrer Amplitude (Amplitudenmodulation AM, siehe Abbildung unten), in ihrer Frequenz (Frequenzmodulation FM) als auch in ihrer Phase (Phasenmodulation PM) verändert werden. Je nach Verfahren werden alle Parameter oder nur einzelne Parameter des Trägersignals verändert. Bei der analogen Amplitudenmodulation erfolgt beispielsweise nur eine Variation der Amplitude des Trägersignals, während die anderen Parameter der Trägerfrequenz keine Information beinhalten. Die modulierte Trägerschwingung kann dann zum Empfänger übertragen werden, der mittels Demodulation die ursprüngliche Ton-, Bild- oder Dateninformation wiedergewinnt. Die einfachste Form einer Modulation: Amplitudenmodulation Elektromagnetisches Spektrum Der physikalische Begriff der elektromagnetischen Wellen bzw. Felder und Strahlen umfasst einen weiten Frequenzbereich. Man spricht von Gleichfeldern oder statischen Feldern, wenn sich die Polarität nicht oder nur sehr langsam ändert, die Frequenz also null bzw. fast null (< 0,1 Hz) ist. In einer groben Aufteilung wird der Bereich von 0,1 Hz bis etwa 30 kHz als Niederfrequenz und der Bereich von 30 kHz bis 300 GHz als Hochfrequenz bezeichnet. Das Frequenzband von 30 kHz bis 300 MHz wird vielfach als Radiofrequenzband, zusammengesetzt aus Langwellen (LW), Mittelwellen (MW), Kurzwellen (KW) und Ultrakurzwellen (UKW), bezeichnet. Im Bereich von 300 MHz bis 300 GHz spricht man von Mikrowellen. Den Mikrowellenbereich nutzen z. B. Fernsehsender, Mobilfunknetze, Radaranlagen und Mikrowellenherde. 8 Bayerisches Landesamt für Umwelt Physikalische Grundlagen Im Bereich von 300 GHz bis 384 THz spricht man von infrarotem Licht, infraroter Strahlung oder auch von Wärmestrahlung. Der Frequenzbereich von 384 THz bis 789 THz ist für das menschliche Auge sichtbar, er wird deshalb als sichtbares Licht bezeichnet. Das ultraviolette Spektrum umfasst den Frequenzbereich von 789 THz bis 300 PHz. Niederfrequenz Radiowellen Mikrowellen Infrarot-Licht Licht Das elektromagnetische Spektrum kann in zwei Bereiche aufgeteilt werden: Den der nichtionisierenden Strahlung und den der ionisierenden Strahlung. Zur ionisierenden Strahlung zählen kurzwellige ultraviolette Strahlung ab etwa 1,5 PHz, Röntgenstrahlung und Gammastrahlung, die eine hohe Quantenenergie haben und die Bindungen zwischen Atomen und Molekülen im Körper auflösen können. Ionisierende Strahlen aller Art gelten als krebserregend. Ultraviolett -Licht Elektromagnetisches Spektrum RöntgenStrahlen GammaStrahlen 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 1010 1011 1012 1013 1014 1015 1016 1017 1018 1019 1020 1021 1022 1023 Hz kHz MHz GHz THz PHz EHz ZHz Leistungsflussdichte Elektromagnetische Wellen transportieren Energie, die sich aus den Energieanteilen des elektrischen und des magnetischen Feldes zusammensetzt. Das Maß für die Stärke einer elektromagnetischen Welle ist die Leistungsflussdichte S. Sie ist definiert als Leistung pro Fläche. Das bedeutet, sie gibt die durch eine Fläche A fließende Leistung an, die durch ein elektromagnetisches Wellenfeld transportiert wird. Die Leistungsflussdichte wird in Watt pro Quadratmeter (W/m²) gemessen und ist das Produkt aus der elektrischen Feldstärke E und der magnetischen Feldstärke H. Im Fernfeld einer Quelle (z. B. einer Antenne) stehen die Leistungsflussdichte und die beiden Feldstärken in einem festen Verhältnis zueinander. Dort reicht es aus, eine der drei Größen zu kennen. Bayerisches Landesamt für Umwelt 9 Physikalische Grundlagen Die Leistungsflussdichte nimmt mit dem Abstand quadratisch ab (schematische Darstellung). Die Leistungsflussdichte nimmt quadratisch mit der Entfernung ab. Man kann sich ein dunkles Wohnzimmer mit einer Lampe vorstellen. Ein Mann möchte ein Buch lesen. Je näher er das Buch an die Lampe hält, umso mehr Lichtstrahlen fallen auf die Buchseite und umso heller erscheint sie. Die Punktquelle in der Grafik steht für eine Lampe oder eine Mobilfunkantenne. Jeder rote Strahl steht symbolisch für einen bestimmten Leistungsfluss (z. B. 1 W). Die Menge der durch eine Fläche A hindurchtretenden Strahlen ist ein Maß für die Leistungsflussdichte. Im Abstand r ist die Leistungsflussdichte neunmal so hoch (9 Strahlen) wie im Abstand 3r (1 Strahl). Die Gesamtzahl aller Strahlen ist der Leistungsfluss der Quelle. Bei zunehmendem Abstand von der Quelle nimmt die Leistungsflussdichte unter idealen Bedingungen umgekehrt proportional zum Quadrat des Abstandes ab (1/r²-Gesetz): Bei Verzehnfachung des Abstandes (1 m → 10 m) reduziert sich die Flussdichte auf ein Hundertstel (100 % → 1 %) des Ausgangswertes. 10 Bayerisches Landesamt für Umwelt Mobilfunktechnik 3. Mobilfunktechnik (Schwerpunkt Handy) Geschichtliche Entwicklung des Mobilfunks in Deutschland Die Anfänge des analogen Mobilfunks in Deutschland mit dem A-Netz gehen auf das Jahr 1958 zurück. Es folgten 1972 das B-Netz und 1984 das C-Netz. Mit der Einführung des digitalen D-Netzes (GSM-900) im Jahr 1992 und des digitalen E-Netzes (GSM-1800) im Jahr 1994 wurde die Grundlage für den weltweiten Mobilfunkboom gelegt, der bis heute anhält und mittlerweile Milliarden Menschen umfasst. Die Sprache wird beim digitalen Mobilfunk in eine Folge von Nullen und Einsen verwandelt, digital komprimiert und in Form kleiner Datenpakete im Mobilfunknetz übertragen. A-Netz-Autotelefon der Firma TE-KA-DE aus dem Jahre 1961. Alle Mobiltelefone in Deutschland unterstützen heute den GSM-Standard (Global System for Mobile Communications), der neben einer guten Übertragungsqualität auch Datenanwendungen ermöglicht. Seit 2001 wird in Deutschland das UMTS-Netz ausgebaut, das mittlerweile in weiten Flächen verfügbar ist. Mit UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) und HSPA (High Speed Packet Access, seit 2006) ist mobiles Internet-Surfen mit hoher Geschwindigkeit bis zu 42 MBit/s möglich. Moderne Smartphones unterstützen deshalb neben dem GSM-Standard auch den UMTS-Standard und wechseln je nach Verfügbarkeit zwischen beiden Netzen automatisch. In den neuen LTE-Netzen (Long Term Evolution), die seit 2011 ausgebaut werden, sind Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 100 MBit/s geplant. Da das letzte analoge Mobilfunknetz in Deutschland (C-Netz) bereits im Jahr 2000 eingestellt wurde, gibt es heute mit GSM, UMTS und LTE nur noch digitale Mobilfunknetze. Während in Deutschland wegen der hohen Nachfrage nach mobilem Internet die UMTS- und LTE-Netze weiter ausgebaut werden, schwindet langfristig die Bedeutung der GSM-Netze. GSM-Netze in Deutschland GSM ist ein Mobilfunkstandard, der hauptsächlich für Telefongespräche, aber auch für Datenübertragung und SMS genutzt wird. GSM wird als Standard der zweiten Generation (2G) bezeichnet und ist heute der weltweit am meisten verbreitete Mobilfunkstandard. Auch in Deutschland sind heute nur die GSM-Netze annähernd flächendeckend ausgebaut, deswegen unterstützen heute alle in Deutschland verfügbaren Handys sowohl GSM-900 als auch GSM-1800. Vorteile von GSM sind die hohe Zuverlässigkeit, die konkurrenzlos niedrigen Kosten von Handys sowie die hohe internationale Verbreitung. Nachteile von GSM sind die geringe Datenübertragungsgeschwindigkeit mit maximal 220 kBit/s und die geringe Datenübertragungskapazität. Bayerisches Landesamt für Umwelt Als das Handy noch „porty“ hieß. C-Netz-Telefon von Philips aus dem Jahre 1988. 11 Mobilfunktechnik UMTS-Netze in Deutschland UMTS ist ein Mobilfunkstandard der dritten Generation (3G), der sowohl für Telefonie als auch für Datenübertragung genutzt wird. Mit UMTS sind im Vergleich mit GSM bis zu 200-fach höhere Datenübertragungsraten möglich (bis zu 42 MBit/s mit HSPA+). UMTS-Netze sind in Deutschland heute nur in Städten flächendeckend verfügbar, auf dem Land sind sie bislang wenig verbreitet. Je nach Netzbetreiber lag die Flächenversorgung mit UMTS in Deutschland Mitte 2010 zwischen 20 % und 49 % und nur 40 % der Basisstationen waren UMTS-fähig (Angaben der Bundesnetzagentur). Da moderne Smartphones in der Regel UMTS-fähig sind, lag die Zahl der regelmäßigen UMTSNutzer in Deutschland im Jahr 2010 schon bei über 20 Millionen. LTE-Netze in Deutschland LTE ist ein Mobilfunkstandard der vierten Generation (4G), der in erster Linie für Datenübertragung genutzt wird und Datenübertragungsraten bis zu 100 MBit/s ermöglicht. Da LTE ein reines Datennetz ist, müssen Telefongespräche mit Hilfe von Internetdatenpaketen übertragen werden, wie es bei DSL-Anschlüssen heute schon üblich ist (VoIP). Die LTE-Netze befinden sich noch in einem sehr frühen Stadium. Eine nennenswerte Flächenversorgung und damit eine mobile Nutzung von LTE ist nicht vor 2013 zu erwarten. Hören und Sprechen gleichzeitig, wie funktioniert das? Während beim Rundfunk alle Teilnehmer nur empfangen (Ein-Weg-Kommunikation), findet beim Mobilfunk eine Zwei-Wege-Kommunikation statt. Sowohl die Mobilfunkbasisstation als auch die mobilen Endgeräte (z. B. Handys, UMTS-Sticks) können Informationen sowohl senden als auch empfangen. Die Senderichtung von der Basisstation zum Handy heißt „Downlink“, die umgekehrte Senderichtung vom Handy zur Basisstation wird als „Uplink“ bezeichnet. Damit Hören und Sprechen am Handy gleichzeitig möglich sind (Gegenbetrieb), senden Handy und Basisstation gleichzeitig auf unterschiedlichen Frequenzen. Man nennt dieses Verfahren Frequenzduplex (engl. Frequency Division Duplexing, FDD), es wird von GSM, UMTS und LTE verwendet. Alternativ können Basisstation und Mobilteil auch abwechselnd auf derselben Frequenz senden, wie es z. B. bei schnurlosen DECT-Telefonen und WLAN üblich ist. Man nennt dieses Verfahren Zeitduplex (engl. Time Division Duplexing, TDD). Die TDD-Varianten von UMTS und LTE sind in Deutschland bislang kommerziell noch nicht verfügbar, die nötigen Frequenzen stehen den Betreibern aber schon zur Verfügung. Warum können so viele Menschen gleichzeitig mobil telefonieren? Während beim Rundfunk alle Menschen an einem Ort die gleichen Radio- oder Fernsehprogramme nutzen können, gibt es beim Mobilfunk oft Tausende Nutzer, die auf einem kleinen Gebiet gleichzeitig telefonieren möchten, ohne in fremden Telefonaten mithören zu wollen. Beim Mobilfunk ist es deshalb wichtig, die vorhandenen Funkkapazitäten möglichst effizient einzelnen Nutzern zuzuteilen. Es gibt dazu mehrere Lösungen, sogenannte Vielfachzugriffsverfahren (Multiple-Access): 1. Aufteilung des Frequenzbands in viele einzelne Funkkanäle (FDMA) Frequenzbänder sind Teilbereiche des elektromagnetischen Spektrums die für eine bestimmte Funkanwendung zur Verfügung stehen. Das UKW-Hörfunkband in Deutschland 12 Bayerisches Landesamt für Umwelt Mobilfunktechnik liegt beispielsweise im Frequenzbereich von 87,5 bis 108 MHz. Dieser 20,5 MHz breite Frequenzbereich wird in 204 UKW-Kanäle mit einer Kanalbreite von je 100 kHz aufgeteilt, auf denen viele verschiedene Radioprogramme gleichzeitig übertragen werden können. Die getrennte Übertragung mehrerer Signale in unterschiedlichen Frequenzbereichen nennt man Frequenzmultiplex (engl. Frequency Division Multiplexing, FDM). Es wird von allen analogen Funkdiensten (wie z. B. UKW, Mittelwelle, Kurzwelle, analoger Mobilfunk) verwendet und findet auch bei digitalen Funkdiensten Anwendung. So stehen in Deutschland den Mobilfunkbetreibern heute rund 400 digitale GSM-Kanäle mit einer Kanalbreite von je 200 kHz zur Verfügung. Während der Hörer beim UKW-Rundfunk manuell eine bestimmte Frequenz wählt und sich damit für einen bestimmten Sender entscheidet, verwaltet die Basisstation die GSM-Kanäle automatisch und weist sie den einzelnen Handys flexibel zu. Das Verfahren wird als Frequenzmultiplex-Vielfachzugriffsverfahren (engl. Frequency Division Multiple Access, FDMA) bezeichnet. 2. Aufteilung eines Funkkanals in mehrere Zeitschlitze (TDMA) Dieses sogenannte Zeitmultiplex-Vielfachzugriffsverfahren (engl. Time Division Multiple Access, TDMA) beherrschen nur digitale Mobilfunksysteme wie z. B. GSM oder der digitale Behördenfunk TETRA. Jeder GSM-Kanal ist zur Steigerung der Übertragungskapazität in acht Zeitschlitze unterteilt. Eine GSM-Mobilfunkbasisstation kann also auf einem Kanal bis zu 8 Handygespräche in kleinen Datenpaketen übertragen. Diese Datenpakete werden in Abständen von 4,6 Millisekunden, also 217-mal in der Sekunde gesendet. Das Handy sendet bei Telefongesprächen nur in einem Achtel der Zeit, die restlichen sieben Achtel sendet es nicht. Intensität 4,6 ms 577 µs Zeit Schematische Darstellung der Signalformen von GSMHandys während eines Telefongesprächs. Intensität 4,6 ms Zeit 1 2 3 4 5 6 7 8 1 2 3 4 5 6 7 8 1 2 3 4 5 6 7 8 Bayerisches Landesamt für Umwelt Schematische Darstellung des Zeitmultiplex-Vielfachzugriffsverfahren einer GSM-Basisstation. Der Verkehrskanal ist leistungsgeregelt, es können maximal acht Gespräche abgewickelt werden. 13 Mobilfunktechnik 3. Aufteilung eines Funkkanals in mehrere Codekanäle (CDMA) Dieses sogenannte Codemultiplexverfahren (engl. Code Division Multiple Access, CDMA) beherrschen ebenfalls nur digitale Funksysteme wie z. B. CDMA2000 oder UMTS. Während bei GSM die Teilnehmer durch unterschiedliche Frequenz- und Zeitkanäle getrennt werden, kommunizieren bei UMTS alle Basisstationen bzw. alle Mobilgeräte zeitgleich (keine Zeitschlitze) über denselben Frequenzkanal (Gleichwellennetz). Die Trennung der Teilnehmer erfolgt mathematisch (orthogonale Codes) statt physikalisch über Zeitschlitze oder Frequenzkanäle. UMTS-Signale unterscheiden sich deshalb auch grundlegend von GSM-Signalen. UMTS-Handys senden während einer Verbindung kontinuierlich und nicht gepulst. Ein Vorteil von UMTS ist, dass die Übertragungskapazität einer Funkzelle sehr flexibel einzelnen Teilnehmern zugewiesen werden kann. 4. Aufteilung eines breiten Frequenzbereiches in ein Vielträgersignal (OFDMA) Das Orthogonale Frequenzmultiplexverfahren (engl. Orthogonal Frequency Division Multiple Access, OFDMA) stellt eine Sonderform des FDMA dar. Es kommt beim jüngsten Mobilfunkstandard LTE zum Einsatz und wird auch bei WLAN verwendet. Im Gegensatz zum FDMA sind die Kanäle (Träger) hier nicht völlig unabhängig voneinander, sondern stehen in einer festen Amplituden-, Frequenz- und Phasenbeziehung zueinander. Sie können deshalb vom Empfänger durch ein spezielles Rechenverfahren (FFT) alle gleichzeitig aus dem Gesamtsignal wieder herausgefiltert und verarbeitet werden. Wie bei UMTS können auch bei diesem Verfahren die Ressourcen dynamisch immer den Teilnehmern zugeteilt werden, die sie gerade benötigen. Es ist sogar möglich, die gesamte Bandbreite der Funkzelle an einen Nutzer zu vergeben. Warum steigt die Datenübertragungsgeschwindigkeit mit jeder Mobilfunkgeneration? Aufgrund der stark steigenden Nachfrage nach mobilem Internet werden die Mobilfunktechnologien zu immer höheren Datenübertragungsgeschwindigkeiten hin optimiert. Technisch wird dies durch mehrere Maßnahmen realisiert. Erhöhung der Kanalbreite des Funkkanals: Bei GSM beträgt die Kanalbreite 200 kHz, bei UMTS 5 MHz und bei LTE 10 bis 20 MHz. Flexible Zuteilung der Übertragungsressourcen: Bei UMTS und LTE kann die Übertragungskapazität der Funkzelle dynamisch zugeteilt werden. Es ist sogar möglich, die gesamte Bandbreite der Funkzelle an einen Nutzer zu vergeben. Bei GSM ist eine flexible Zuteilung nur sehr eingeschränkt möglich, zudem ist die Übertragungskapazität eines GSM-Kanals vergleichsweise gering. Leistungsfähigere digitale Modulationen Da immer leistungsfähigere Signalprozessoren zur Verfügung stehen, ist mit jeder neuen Mobilfunkgeneration die Verwendung von immer leistungsfähigeren digitalen Modulationen möglich. Mehr Basisstationen, kleinere Funkzellen Schnelle Datenübertragung funktioniert nur bei guten Empfangsbedingungen, der Nutzer sollte dazu nicht weiter als etwa 500 m von der Basisstation entfernt sein und sich die Funkzelle nicht mit zu vielen Nutzern gleichzeitig teilen müssen. Die Netzbetreiber verdichten ihr Mobilfunknetz deshalb durch neue Senderstandorte und teilen das Umfeld des Senders mit Sektorantennen in mehrere Funkzellen auf. 14 Bayerisches Landesamt für Umwelt Mobilfunktechnik Bauformen von Mobilfunkantennen Mobilfunkbasisstationen bestehen aus Antennen, einem Antennenträger und Elektronikschaltschränken, die über Kabel an die Antennen angeschlossen sind. Für die Aufstellung der Antennen werden vorrangig höher gelegene Masten oder hohe Gebäude gesucht, damit die einzelnen Antennen möglichst abschattungsfrei eine Funkverbindung zu den Handys herstellen können. Bei Mobilfunkbasisstationen kommen unterschiedliche Bauformen von Antennen zum Einsatz. Es handelt sich dabei um Rundstrahlantennen (Omniantennen) oder Sektorantennen (Panelantennen), welche je nach gewünschter Reichweite die elektromagnetischen Wellen schwach bis sehr stark bündeln. In den nebenstehenden Abbildungen ist jeweils der vertikale Abstrahlwinkel in Grad und die Antennenhöhe angegeben. 78° 21 cm Rundstrahlantennen (Abbildung rechts) strahlen parallel zum Erdboden kreisförmig in alle Richtungen (omnidirektional) ab und bündeln nur vertikal. Sie sind sehr dünn und optisch unauffällig. Die Antennenkonstruktion ist sehr preiswert, bietet aber nur eine geringe Übertragungskapazität von 20 bis 30 Telefonaten gleichzeitig. Sektorantennen (Abbildung unten) bündeln den Strahl wie ein Scheinwerfer horizontal und vertikal. Sie werden meist zu dritt an einem Mast befestigt und versorgen jeweils einen Kreissektor von 120°. Die Übertragungskapazität kann so bei gleicher Sendeleistung auf 60 bis 90 Gespräche verdreifacht werden. Sektorantennen können zudem gezielt in eine bestimmte Richtung ausgerichtet werden. Die oft vorgetragene Befürchtung, dass große Antennen stärker strahlen oder gefährlicher sind als kleine, ist unbegründet. Im Gegenteil: Die starke vertikale Bündelung hat zur Folge, dass das bodennahe Umfeld unterhalb der Antenne bzw. die Räume eines Gebäudes, auf dem die Antenne steht, wesentlich geringere Immissionen durch hochfrequente elektromagnetische Wellen erfahren, als man dies von der Entfernung her erwarten würde. Deutlich wird dies in den Computersimulationen auf den folgenden Seiten. 27° 70 cm 11° 30 cm 7,5° 260 cm 15° 130 cm Bayerisches Landesamt für Umwelt 15 Mobilfunktechnik 100 (m) Wie stark strahlen Mobilfunkantennen? Hauptstrahl 80 Nebenstrahlen 0 20 40 60 10,0 mW/m² 3,3 mW/m² 1,0 mW/m² 0,3 mW/m² 0,1 mW/m² - 500 Vertikale Bündelung einer Sektorantenne. -0 50 100 0,1 mW/m² 150 200 5 mW/m² 250 300 350 400 450 (m) 1 mW/m² Mit Computerprogrammen kann das Abstrahlverhalten einer Mobilfunkantenne simuliert werden. Hier ist das Abstrahlverhalten einer typischen Mobilfunk-Sektorantenne dargestellt, die mit 40 W gespeist wird und auf einem Haus in 30 m Höhe montiert ist. In der Abbildung oben ist deutlich der Hauptstrahl zu sehen, der in einer Entfernung von 150 bis 200 m den Boden trifft. Neben dem Hauptstrahl treten in bestimmten Winkeln sogenannte Nebenstrahlen auf. Sie sind deutlich schwächer als der Hauptstrahl und treffen viel früher, nach etwa 20 und 60 m, auf den Erdboden. Die Leistungsflussdichte am jeweiligen Standort hängt also entscheidend davon ab, ob dieser in Haupt- oder Nebenstrahlrichtung der Antenne liegt. 500 (m) Als Nebenstrahl wird der Teil der elektromagnetischen Strahlung einer Antenne bezeichnet, der nicht in die gewollte Richtung abgestrahlt wird. 250 10,0 mW/m² 0 0,3 mW/m² 0,1 mW/m² - 500 Horizontale Bündelung einer Mobilfunkantenne mit drei Sektorantennen. 1,0 mW/m² -250 3,3 mW/m² - 500 -250 0 250 500 (m) In der Abbildung oben ist die Simulation einer Mobilfunkantenne mit drei Sektorantennen dargestellt, die um jeweils 120° versetzt an einem Mast montiert sind. Es wurden bis auf die Antennenzahl und die Perspektive dieselben Parameter und Farben wie in der Abbildung oben verwendet. Man blickt von oben auf die Umgebung der Antenne. 16 Bayerisches Landesamt für Umwelt Mobilfunktechnik Die Farben symbolisieren die Leistungsflussdichte in 1 m Höhe über dem Erdboden. Die Farbe Weiß steht für Flussdichten kleiner als 0,1 mW/m², Rosa steht für Flussdichten größer als 10 mW/m². Die Farben für die Simulation sind willkürlich gewählt. Da der Hauptstrahl erst in circa 170 m Entfernung von der Antenne den Boden trifft, treten dort Flussdichten auf, die kleiner als 2 mW/m² sind (hier dunkelgrün). Der Pfeil in der Abbildung links unten bezeichnet die Schnittebene der Abbildung links oben. Betrachtet man einen Punkt außerhalb des Hauptstrahls oder wird der Hauptstrahl durch Gebäude gedämpft, so sind die Werte sehr viel niedriger. Dies gilt ebenso in Gebäuden und an Orten ohne direkten Sichtkontakt zu einem Mobilfunkmast; dort werden Leistungsflussdichten von 1 mW/m² selten erreicht. In Wohnungen liegen typische Werte zwischen 0,001 mW/m² (1 µW/m²) und 1 mW/m². Welche Reichweite hat eine Mobilfunkbasisstation? Bei Rundfunk und Fernsehen kann aufgrund der hohen Sendeleistungen in der Regel mit einem Sendeturm ein sehr großes Gebiet von über 100 km Umkreis versorgt werden. Im Gegensatz dazu benötigt Mobilfunk aus Gründen der Übertragungskapazität und der geringen Handysendeleistung ein sogenanntes „zellulares Netz“ mit einer Vielzahl kleinräumiger, lückenlos überlappender „Funkzellen“. Verantwortlich für die Versorgung einer Funkzelle ist die Basisstation. Jede Mobilfunkbasisstation kann einen Umkreis von einigen Hundert Metern bis zu mehreren Kilometern abdecken. Der maximal zulässige Funkzellradius bei GSM beträgt 35 km, an den Küsten bis zu 70 km. Hier wird das Funksignal zur Reichweitensteigerung leicht verändert, da nur wenige Benutzer in einem großen Gebiet versorgt werden müssen. Die meisten Mobilfunkzellen sind jedoch nicht reichweitenbegrenzt, sondern kapazitätsbegrenzt. Jede Basisstation kann nur eine bestimmte Anzahl von Gesprächen (rund 20 bis 90) gleichzeitig übertragen. Bei Datenverbindungen sinkt die Zahl der gleichzeitigen Nutzer auf 2 bis 20. Die Größe einer Funkzelle ergibt sich daher meist aus der Teilnehmerdichte. Innerstädtisch sind die Sendemasten deshalb in Abständen von wenigen Hundert Metern aufgestellt. Eine neue Entwicklung sind Femtozellen – häusliche Basisstationen, die wie WLANRouter einen Zellradius von wenigen Metern haben und so auf kleinstem Raum hohe Kapazitäten zur Verfügung stellen können. Diese Klein- und Kleinstsender arbeiten mit sehr niedrigen Sendeleistungen von 1 W und weniger. Wo sind Mobilfunkbasisstationen in meiner Nähe? Auf der Internetseite der Bundesnetzagentur emf.bundesnetzagentur.de sind alle genehmigungspflichtigen Sender in Deutschland verzeichnet. Da die Internetseite frei zugänglich ist, kann jeder die Sendeanlagen in der eigenen Umgebung selbst überprüfen. In den angezeigten Karten sind die Standorte von Sendeanlagen mit orangen Dreiecken gekennzeichnet. Man kann in den Karten anhand der Senderdichte indirekt ablesen, wie viel an einem Ort typischerweise mobil telefoniert wird. Bayerisches Landesamt für Umwelt 17 -Str. a-St r. R nmMö eitmo ayehlst rsrt.r . Steinstr. Ste i r. resi er St -The tr. ns Hoch str. Ste i Ze pp eli ns tr L ili ens . tr. tr. rS tr. ns Ste i Hoch str. ning Isma Steinstr. Ste i Isma n inge Mar ia r Str . -T h e resia -Str. tr. Mar ia W Maria-T id e Sterns tr. heresia str . nstr. fe ld Sterns tr. Th W ier id ns Reitm schen do orstr. rfs stmr ay . ers tr. s -W Ring i mmer- ma Th o s er ad ss st r. an Or le r. ns st rl e Sieboldstr. a in O r Str. äu e pp eli Sieboldstr. nw eg Allg Ze str . trie im us en eg Ind r-W eg ne ch -Jo Dr. tr. rS Eic ue lgä ge rW eg t Al he rns op fst r. hv c Ho og els tr. hs c tta tr. Tennisanlage Tivoli Englischer Garten tr. Tre str. ttin hls Mö -Str. Maria-T resia r Str . Isma n inge i̧ ¸ s tr . o rf Steinstr. Ste ins tr. Sieboldstr. ss an str. pp Ze r. st in Ze pp el Geyers tr. i̧ ¸ Or le str. Holz Hoch r. st hn Ja tr. er S chn lk ir eli ns tr ens . tr. lzs tr. Ho tr. Mais Tha str . er ng S ris Pa tr. S tr. . str bli ri rS r. ge lst rin . er Tu m Pa th Häberlstr. Lili Goethestr. Herzog-Heinrich-Str. ring aria r. Frühlingsanlagen üll tr. itte W lm Oh tis tr. tr. Bord er Lo tr. et M st tr. us eli rn ke Co brüc tr. tts hls str. s Ze en Bayerisches Landesamt für Umwelt n Au an rS tr. me tr. ss i he liu s er sta mü Geobasisdaten: © Bayerische Vermessungsverwaltung zs et d Se n se ne of nh Ick Ba v Ro r Co au Fr . str Balde tti r. 18 i̧ ¸ Ba ad er str . ! ne rst tr. -The Mar ia sch ns d Ste i Unte r Ange er r ! Ze rts ege i̧ ¸ ier Th tr. ing pe Prinz r -Str. ye r s tr. Reitm o nm a id e W str . ma s -W Ring i mmer- Wein s Th o e ns iar ! ! Ru p heresia tr. gens rstr. tr. erss atin The str. Schillerstr. Oett in Fran z Strau -Josefß-Rin g Seitzstr. tr. Barer S l- Goethestr. Oe fe ld Ludw isst Arc Luis Bahnhofplatz g na ar ch l-S Ring n Son ar v Ba Herzo g-Wilh e lm-Str. Paul-Heyse-Str. ! r Ka ! Sternst r. r. tr. ens str . igstr . Osk a Mille r-vonr-Rin g Tür k Au g ens uste tr. nstr . t tr. he Seid ls Eic rer Kaufbeu Str. r Str. Dachaue Schwalbenweg Im Geobasisdaten: © Bayerische Vermessungsverwaltung ! ! gen Bar - and er S ! l alie Am lho k er Br B a d un n th a nstr . tr. ens i̧ ¸ be elw Tür k Ne z Kan. str tr. s orn !Fellh ! ! tr. b Bi tr. ! tr. Ba r Str. istr . Im ngs r str. i̧ ¸ li Säu eg eure Kaufb tr. S San d i̧ sta ¸ l Hal Gaßnerplatz str. ße re Ze ppr ealic nhs -S tr tr. Lili ens . tr. Ze pp el st r. in el pp Ze rgen gie tr. tr. Geo Erz tr. Th ier ns sch do rfs str . tr. s -W Ring i mmer- ma Th o e se ts i Stephanstr. Hermelestr. Ja hn st r. Holz str. str . Ho lz str. Holz Geyers tr. tr. Geyers Birkenweg r. Ja hn st tr. er S chn lk ir Tthr. a er S chn lk ir Tha Ba ad er Leipziger Str. str . Usntte r. r Ange er r Ho lz tr. Mais Mais tr. Oett inge Fr a n z Strau -Josefß-Rin g Seitzstr. L ud w tr. Wein ss tr. The atin erss Wein sstr. U n te r Ange er r Barer S tr. Arc is s tr. r. Schillerstr. Schillerstr. Bahnhofplatz Goethestr. Goethestr. Goethestr. Häberlstr. Häberlstr. igstr . Tür ke n str. Osk a Mille r-vonr-Rin g n Au g Goethestr. BahnhofLuis ens platz t tr. Seid ls Paul-Heyse-Str. Paul-Heyse-Str. Herzog-Heinrich-Str. Herzog-Heinrich-Str. str . er ng b li str . tr. er rS eg . rstr mle r-S r Str. er S ha ken an str. r. ttst He i̧ There ¸ i̧ Brie i̧¸ i̧sienstr. ¸ i̧ n ne ¸ ¸ i̧ i̧ i̧ r St i̧ ¸ ¸ ¸ ¸ i̧ i̧ r.¸ i̧ Königsplatz p ¸ ¸ i̧ p ¸ Pa i̧ ¸ Englischer Schön i̧ Ma i̧ i̧ ¸ i̧ ¸ ¸ fe B rsst ¸ ld i̧ rien i̧¸ i̧ i̧ str. i̧ . ¸Karls ¸ ¸ Garten r. ¸ ner i̧ ¸ i̧ tr ¸ Str. We tr. Von-d orns i̧ i̧ i̧ er-Ta Rubih ste i̧ ¸ Zirkus ¸ ¸ ¸ S tr n n-¸ . r i̧ i̧ ¸ ! Brie ! Krone nac i̧ ! ¸ nne h en Kar r St i̧ rc h lstr. r. ¸ Le Ma i̧ ¸ i̧ ¸ r i̧ sst i̧ . i̧ i̧ Hofgarten ¸¸ ¸ ¸ r. i̧¸ i̧ i̧ i̧ Ottostr ¸ ¸ i̧ Sop i̧ Prinzrege ¸ Odeonspl. ¸ ¸ i̧ i̧ hie nten ¸ ¸ Hirte nst str. r. ! ns ! i̧ i̧ ! ¸ i̧ Unsö l ds ¸ Maximiliansi̧ ¸ i̧Arnulfstr. tr. ¸ ¸ tr. i̧ ¸ i̧ ¸ i̧ i̧ Elis platz i̧ ¸ ¸ i̧ ¸ ¸ i̧ i̧ ¸ ! ¸ enstr. i̧! ¸ Liebig ! i̧ i̧ i̧ Hauptbahnhof ! str. ! ¸ ¸ i̧ ¸ i̧ Prie i̧ ¸ ¸ ¸ i̧ lma i̧ ! i̧ ¸ i̧ ¸ ¸ Promenade¸ y i̧ i̧ i̧ Ma ers ¸ ¸ ¸ tr. platz xbur i̧ ¸ gsstr i̧ i̧ Karlsplatz i̧ i̧ ¸ ¸ ¸ ¸ . i̧ i̧ i̧ Bayerstr. i̧ i̧ ¸ ¸ Bayerstr. ¸ Max i̧ ¸ i̧ ¸ ¸ ¸ imilia i̧ i̧ i̧ i̧ ¸ i̧ ¸¸ Neuh¸ nstr. ¸ i̧auser Str. ¸ i̧ ¸ i̧ i̧ Maximiliani̧ ¸ ¸ ¸ i̧ ¸ Herzo anlagen i̧ i̧ i̧ i̧ ¸ Schwanthalerstr. Hi ¸ gspita ¸ ¸ ld eg Schwanthalerstr.¸ ar i̧ i̧ Marienpl. dsstr. i̧ ls¸ ¸ i̧ s Kn M tr. öbelstr. i̧ i̧ ¸ axim ¸ ¸ i̧ il i̧ i̧ ¸ i̧ i̧ ¸ ¸ ¸ ¸ brüc ians- Landtag i̧ i̧ ¸ ¸ ke i̧ Landwehrstr. i̧ ¸ ¸ i̧ ¸ Tal i̧ i̧ Ro i̧ ¸ ¸ ¸ . r i̧ se i̧ i̧ St i̧ ¸ ¸ ¸ r Viktualieni̧ n ta l i̧ ¸ i̧ i̧ e ¸ ¸ ¸ ¸ g n r markt di̧li ge i̧Isartori̧ ¸ i̧ Pett i̧ ¸ i̧ Sen¸ eran i̧ ¸ ¸ ¸ Frauenstr. i̧ ¸ enkoferstr. i̧ i̧ i̧ ¸ b ¸ ¸ ¸ O¸ i̧ i̧ i̧ platz ¸ ¸ . i̧ . i̧ tr i̧ s ¸ i̧ r Str ¸ ¸¸ ¸ ford i̧ iene Rum ! . i̧ ! r! re W t! ¸ ! str. ! e um s ba n i̧ . uß i̧ i̧ str¸ i̧ N ¸ i̧ In . ¸ ¸ ¸ en i̧ str Blu ¸ ze Theresienwiese Lud i̧ i̧ lum str. me ¸ i̧ urm en w Preysingstr.i̧ i̧ nst ¸ B i̧ r Kl dw i̧ ¸ brü igs¸ ! e ¸¸ ¸ ! n l i̧ r i l . i̧ c ¸! GärtnerKo L ¸ i̧ i̧ Mü hls i̧ ke ¸ ¸ ! ¸ platz ! i̧ K ! t ¸ r r. . i̧ i̧ ellerst ¸ str ¸ Isa i̧ i̧ ¸ i̧ r. ¸ ze r. Matthias-Psch ¸ i̧ i̧ t orr-Str. ¸ i̧ len ¸ s ¸ i̧ t K ¸ rd i̧ ¸ i̧ ha r ¸ i̧ i̧ i̧ E ¸ ¸ i̧ . ¸ Deutsches ¸ str i̧ ze i̧ Museum i̧ ¸ ¸ ¸ Walt We len i̧ herstr ¸ K s t er. Auschnitt von München i̧ ¸ i̧ ¸ i̧ ¸ Rab i̧ i̧ ¸ lstr. ¸ i̧ circa 3,1 km x 2,2 km mit ¸ i̧ circa 176 Standorten i̧ ¸ ¸ i̧ i̧ str. tr. ¸ i̧ ¸ ¸ m s z Bau Kap en tr. lat u i̧ i̧ i̧ u s A i̧ ¸zinerstr ¸ ilfp Bo Ge ¸ ar¸ Sc er i̧¸ iai̧h ¸ bs hm os ch i̧ . a i̧ att ¸ ell ¸str M lsb e e ! b en ge nw Wiese Da i Tu m rin r. bli ng th St Tu m gra ah d en m Lo r. st rf l e hofe eur l us- Kr tr. g rH. a tr. an ö r-D is Wör Pet e Bad str. fb Kau ich st rS d Se . st r al Ble an ing d Se me . st r er üll er üll n Ka de Min ers r ge ri n th Lo r Str. lm Oh ac he lm Oh Georgenstr. in g erg r. St er im he en er Weg sHoh b Krum Str. Luxenhoferstr. mm elsb Ro tr. tr. Me str. Gab i he us eli rn ke Co brüc tts us eli rn cke ü r. Co brst Blumen . str us er eli rnach rn Weste Co sta ! ! Mühlw Auschnitt von Mindelheim circa 3,1 km x 2,2 km mit r. st 9 Standorten im ! ! i̧ ! he! ¸ n! e! n se . str tr. er ss of liu nh hls mütr. tr. str. Balde . str tti ne Ze . Str ! Ro e rn Co au Ick r. tst tat hls . s tr Balde t ti ger rs fe ho un mü ne min Fr Bav aria r ! ! s Ick Ze EMF_Messstationen_M_MN m Me ! a Fr ing l- ! tr. EMF_Funkanlagen_M_MN ! g na ar ch l-S Ring e ns ! r Ka str. nen tr. Son Herzo g-Wilh e lm-S n Son ing iar ar aria r ! Herzo g-Wilh e lm-Str. er Str. av Bav ! ! g l- Dachau ing ar ! ! ! ! ! ! us t e Kar Hauptbahnhof ls a rn ha Sc g rl- Rin Ka i̧ The atin e rs ¸ i̧ L ¸ i̧ önfeldsi̧tr. Bsreiens i̧! ¸ i̧ ¸ ¸ i̧¸ i̧ ¸¸ i̧ i̧ ¸ iebigs ¸ Garten ! nnter. ¸ i̧ ! tr. ! i̧ r St ¸ ! i̧ ¸ Prinz i̧ Prie i̧ ¸ Von-d ¸¸ ! tr. ¸ r. ¸ rege i̧ l i̧ m i̧ i̧ i̧ e i̧ ¸ i̧ r¸ ¸ s ¸ ¸ ¸ Tann aye nten ¸ PromenadeStr. ¸ i̧ i̧ i̧ i̧ i̧ s ¸¸ ! rstr ¸ ¸ ¸ ! B M ! e r i̧ platz ienn axbu . i̧ n ¸ ¸ e r er S gsstr i̧ Kar i̧ h Karlsplatz i̧ i̧ ¸ ¸ c ¸ i̧ ¸ r t lstr. . r. ¸ e i̧ i̧ L ¸ str. 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Max i̧ ¸ i̧ ¸ i̧ ¸ i̧ ¸ i̧ er S ¸ i̧ ¸ e n ta l Viktualienim¸ i̧ ¸ i̧ i̧ ili̧ian¸ i̧ ¸ i̧ Neuha i̧ i¸ ¸ i̧ ¸ ¸ ¸ str. ¸ ng i̧ user Sgrünen i̧ markt er i̧ ¸ di̧l ¸ An den Punkten fand in der Vergangenheit eine Messung ¸ tr. i̧ en¸ g i̧ i̧ i̧ Maximilian- der Bundesnetzageni̧ ¸ n ¸ ¸ ¸ nstr. i̧ Pei̧ ttenkofers i̧ i̧ ¸S i̧ era i̧ i̧Isartor¸ ¸ i̧ ¸ Herzo ¸ ¸i̧ ¸ anlagen Fraue i̧ tr i̧ i̧ i̧ ¸ . i̧ wanthalerstr. ¸ b spitals ¸ ¸ Schwanthalerstr.¸ tur sgstatt. i̧ i̧ ¸ Marienpl. O¸ i̧ Hildegardsstr. ¸ ¸ i̧¸ i̧ ¸ ¸ ¸ i̧tr. platz Maxim i̧ ¸ Knöbels ¸ . i̧ i̧ i̧ ¸ i̧ ¸ i̧ tr. ¸ i̧ r S tr ¸ i̧ il ¸ i̧ i̧ ¸ i̧ mfordstr. i̧¸ ¸ ¸ ¸ ¸ i̧ brüc ians- Landtag iene i̧ i̧ ¸ u ¸ ¸ ke W R ! ! 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Bordeau t ¸ ! st ! i̧ ¸ e n um . s ¸ i̧ i̧ . i̧ i̧ i̧ Kle str¸ Nußba ¸ ¸ i̧ i̧ Inn i̧ ¸ ¸ tzs ¸ en ¸ str ¸ tr. i̧ t i̧ e s m e ¸ B ¸ d z u wiese i̧ lum Lr i̧ n i̧ l str. M ¸ i̧ urm ¸¸i̧ ! i̧ ens ¸ B ha udwigs Preysingstr.i̧ i̧ i̧ . Kle dw i̧ ¸ i̧ i̧ ¸ ! Legende i̧ er Er brüDeutsches tr. ¸¸ ¸ ! ¸ ¸ i̧ ¸ ¸ i̧ cke GärtnerKo Lin ¸ üll Legende ¸ tr i̧ s i̧ M h i̧ ¸ ¸ ! l e ! str i̧ i̧ z . platz ¸ K i̧ er ! r ¸Museum i̧ Frie . ¸ Walt ¸ i̧ ¸We ris dr i ch-Zoepfl- ¸ i̧ ellerst lenestr ¸ i̧ sa herst ¸ I a i̧ i̧ i̧ An . K s r ¸ i̧ ¸ z EMF_Funkanlagen_M_MN r P t t . er r. er- len diesem i̧ ¸ i̧ Berlin ¸ tr. r. ¸ i̧ Standort Str. ¸ i̧ zs Bordeauxplatz ¸ i̧ t ¸ r. s i̧ ¸ St i̧ K et Str. ¸ ¸ Ma Rab M i̧ i̧ befindet i̧ardt i̧ ¸ ¸ i̧ sich ein genehmi-i̧ lstr. er ¸ rh ¸ ! i̧ i̧ s e E ! EMF_Messstationen_M_MN ¸ gungspflichtiger i ¸ ¸ i̧ . ¸ Deutsches r ! ¸ rg Legende K str bu Pa tr. Bürgermeis te rSender. i̧ ze i̧ nz er i̧ Museum ¸ ¸ ¸ Walt Bourg-de-Peage-Str. Wi̧e Gü aris i̧ len S i̧ i̧ i̧ herstr ¸ ¸ K ¸ s ¸ P t . er. i̧ ¸ i̧ r i̧¸ ¸ i̧i̧ str. tr. ¸ i̧a St ¸ ¸ R m r i̧ blsttz s Ins¸ i̧ i̧ e ¸ ¸ i̧ ! ! An diesen Bau ! ¸ a r. Kap Standort en . elweg ris fpl i̧ i̧ ui̧zin Au erstr i̧ Pa tr. ¸ ¸ gstr. B ¸ Ge ¸ hil r. e t Rechber i̧ o a S h i̧ s r i i̧ l ¸ i̧ fand in der Vergangenheit b s r¸ . ¸¸ c tr. ¸ sa me i̧ hu i̧ i̧osst¸ i̧ str. tr. Sc ba ¸ Ma inger Str Str. tte ¸ lle ¸ Teckstr. ri̧. ! m Lands ! s i̧ els lst Frühlingsanlagen Ramm dsberger rst eine Messung der Bundesberge ¸ Bau atz Kap e. n tr. itt Gewerbegeb n r l r. a r Str. t L r. u p i̧ i̧ sA ersW i̧ uzin lf i̧ ¸ i ¸ ¸ B n G ¸ h Ze ers e ch eb i̧ oo ch i̧ ai̧¸ Businessp i netzagentur statt. ¸ u r ¸ B t s m i̧ r ruann a ne ss . A sba i̧ r. ell ¸ ¸ M e t m . t tr. tti l els airstr ers str Media Works Frühlingsanlagen . str ilian tr. Gewerbegebiet IVG itte r. tr. im t x a s i̧ W . M ¸ ert Bahnh i̧ Ze en ¸ Businesspark, str ofstr. ne tr. Au er . tti Bf Str. rgs Media Works Munich str be s d . n i̧ u r ¸ F i̧ Gewerbegebiet ¸ i̧ ¸ Gewerbe Busin Media Wo Mobilfunktechnik Strahlung von Handys Senden Handys immer? Im Ruhezustand befinden sich Handys in einem reinen Empfangsmodus und senden (fast) nicht. Ein Handy, das örtlich nicht nennenswert bewegt wird (also in der gleichen Funkzelle bleibt), hat zur Anwesenheitskontrolle alle 1 bis 12 Stunden (abhängig vom Betreiber) einen kurzen Funkkontakt mit der Basisstation, der etwa 1 Sekunde dauert (periodic location update). Er ist bisweilen hörbar, wenn das Handy in der Nähe eines Lautsprechers liegt. Würde ein in Bereitschaft befindliches Handy permanent senden, wäre der Akku nach sehr kurzer Zeit leer. Wenn ein Handy über größere Strecken bewegt wird (z. B. im Auto), sendet es automatisch ein kurzes Signal, wenn es die Funkzelle wechselt und dadurch eine neue Basisstation für die Kommunikationsverbindung zuständig wird. Ein Handy befindet sich nur bei Telefongesprächen und Datenverbindungen im Dauersendebetrieb. Beim Wechsel der Funkzelle, der regelmäßigen Anwesenheitskontrolle sowie beim Versenden oder Empfangen einer Kurzmitteilung sendet das Handy circa 1 Sekunde lang. Senden Handys immer auf maximaler Leistung? Die Sendeleistung des Handys – und mit Einschränkungen auch die der Basisstation – ist von der Verbindungsqualität zwischen Handy und Basisstation abhängig. Das bedeutet, dass bei schlechter Verbindungsqualität eine deutlich höhere Sendeleistung erforderlich ist als bei guter Versorgung. Die Sendeleistungen von GSM-Handys betragen bei GSM-900 höchstens 2 W, bei GSM-1800 beträgt der Spitzenwert 1 W. Die maximal erreichbaren Mittelwerte bei der Sprachübertragung liegen bei etwa einem Achtel des Spitzenwertes, also bei 250 mW bzw. 125 mW. Bei gutem Empfang kann die Sendeleistung des Handys bei GSM theoretisch um den Faktor 1.000 und bei UMTS um den Faktor 100.000.000 reduziert werden (siehe Abbildung unten). Allerdings senden GSM-Handys bei jedem Gesprächsaufbau, bei jedem Funkzellenwechsel und schon bei mittelmäßigem Empfang mit voller Leistung. UMTS-Handys senden kontinuierlich mit ebenfalls höchstens 125 mW mittlerer Leistung, sie können ihre Leistung aber wesentlich effizienter reduzieren, als dies im GSM-Standard vorgesehen ist. Das UMTS-Netz würde ohne präzise Leistungsregelung der Handys, die 2.000-mal pro Sekunde vom Mobilfunknetz überprüft wird, nicht funktionieren, da die Basisstation die Datenströme der verschiedenen Handys in der Funkzelle nicht mehr trennen könnte. Handy 2W Maximale Sendeleistung Sender fern vom Nutzer 0,02 W Basisstation Reduzierte Emission durch Leistungsregelung bei Basisstation und Handy Sender nah am Nutzer Bayerisches Landesamt für Umwelt Leistungsregelung bei Basisstation und Handy: Je besser die Funkverbindung zwischen Handy und Basisstation ist, desto mehr wird die Sendeleistung reduziert. 19 Mobilfunktechnik Leistungsflussdichte (Prozent des Grenzwertes) Immissionsvergleich verschiedener Funkdienste 100 Körperkontakt 10 Körperkontakt Körperkontakt 1 0,1 = Median 0,01 0,001 0,0001 0,00001 0,000001 on nik lef fu tion) l e i ilt ob a ob M isst M s a (B Grenzwertausschöpfung verschiedener Funkdienste im Vergleich TV r io or nk oo ad do td -R tfu n i u h o W c N /K N Ri LA W LA W /M W W UK nk fu r Hö CT DE LW Datenquelle: EM-Institut / IMST GmbH Grafik: LfU In der Grafik sind die Spannweiten typischer Immissionswerte gängiger Funkdienste dargestellt. Die oberste Linie (100 %) entspricht dem Ganzkörper- bzw. Teilkörpergrenzwert. Die Skala ist so gewählt, dass die Leistungsflussdichte von Zeile zu Zeile um jeweils einen Faktor 10 abnimmt. Die unterste Linie entspricht nur noch einem Hundertmillionstel des Grenzwertes. Das ♦-Symbol bezeichnet jeweils den Medianwert; die Hälfte der Messwerte liegt über diesem Wert, die andere Hälfte darunter. Körpernah betriebene Funktechnik wie das Handy oder DECT-Telefon am Ohr oder wie der Laptop mit WLAN-Sender auf den Oberschenkeln verursachen typischerweise 1.000- bis 2.500.000-fach höhere Leistungsflussdichten als die zugehörigen Basisstationen. Das ist damit zu erklären, dass der Abstand der Handyantenne zum Körper nur wenige Millimeter beträgt, während der Abstand zur Basisstation in der Regel bei mehreren Hundert Metern bis zu einigen Kilometern liegt. 20 Bayerisches Landesamt für Umwelt Biologische Wirkung und Vorsorge 4. Biologische Wirkung und Vorsorge Von Handys und Mobilfunkanlagen gehen hochfrequente elektromagnetische Felder aus. Der menschliche Körper nimmt die Hochfrequenzstrahlung teilweise auf (Absorption). Ursache sind Polarisationseffekte, Orientierungsschwingungen permanenter Dipole (z. B. Wasser), Schwingungs- und Rotationsbewegungen innerhalb von Molekülen oder Verschiebung freier Ladungsträger, durch die die Strahlungsenergie infolge von Reibungsverlusten in Wärmeenergie umgewandelt wird. Dies kann zu einer Temperaturerhöhung einzelner Körperteile oder des ganzen Körpers führen. Wie gut die Strahlung absorbiert wird und wie tief sie in das Gewebe eindringen kann, ist unter anderem abhängig von der Frequenz der Hochfrequenzstrahlung, von der Leitfähigkeit des Gewebes, von der Größe der vorhandenen Moleküle und von der Ionenkonzentration. Hochfrequenzstrahlung ist zu energiearm um Atome oder Moleküle zu ionisieren, sie wird deswegen auch als nichtionisierende Strahlung bezeichnet. Ganzkörpergrenzwerte (für Mobilfunkbasisstationen) Die Strahlungsleistung, die vom Körpergewebe absorbiert wird, nennt man SpezifischeAbsorptions-Rate (SAR). Sie wird in Watt pro Kilogramm (W/kg) angegeben. Wird die absorbierte Leistung über den ganzen Körper gemittelt, erhält man den GanzkörperSAR-Wert. Dieser wird z. B. bei Mobilfunkbasisstationen oder Rundfunksendern angewendet, da diese weit vom Körper entfernt sind und der Körper dem Feld gleichmäßig ausgesetzt ist. Die Erhöhung der Körpertemperatur ist vom Ganzkörper-SAR-Wert abhängig. Unter Normalbedingungen führen beim erwachsenen Menschen Ganzkörper-SARWerte von 1 bis 4 W/kg zu einer durchschnittlichen Temperaturerhöhung von weniger als 1 °C. Das deutsche Grenzwertkonzept sieht vor, dass alle Hochfrequenzsender zusammen einen Ganzkörper-SAR-Wert von 0,08 W/kg an keinem öffentlich zugänglichen Ort überschreiten. Umgerechnet in Leistungsflussdichte bedeutet dies, dass ein Wert von 2 W/m² bis maximal 10 W/m² (je nach Frequenz) in der Summe nicht überschritten werden darf. In Deutschland sind Grenzwerte in der 26. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes (26. BImSchV) festgelegt. Diese beruhen auf Grenzwerten, die von der Internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) und dem Rat der Europäischen Gemeinschaft empfohlen werden. Teilkörpergrenzwerte (für Handys) Die festgelegten Grenzen für eine Temperaturerhöhung des gesamten Körpers im Hochfrequenzfeld gelten in gleicher Weise auch für einzelne Körperteile und Organe bei lokaler Erwärmung. Insbesondere im Nahbereich von Sendeantennen kann eine sehr ungleichmäßige Energieabsorption auftreten. Bayerisches Landesamt für Umwelt Exposition des Menschen durch die hochfrequenten elektromagnetischen Felder eines Handys. 21 Biologische Wirkung und Vorsorge Wie in der Computersimulation auf Seite 21 gut zu sehen ist, erzeugt das Handy im Bereich des Ohres die höchste Leistungsflussdichte. Sie ist hier um Größenordnungen höher als die der Mobilfunkmasten. Die Wärmeabfuhr am Auge ist besonders schwer möglich. Bei Handys ist die Teilkörper-SAR auf 2 W/kg begrenzt. Um eine übermäßige Erwärmung einzelner Körperteile (insbesondere des Auges) zu vermeiden, ist es wichtig, die absorbierte Leistung am Körper zu begrenzen und zusätzlich zu Ganzkörper-SAR-Werten eine Begrenzung durch einen Teilkörper-SAR-Wert einzuführen. Eine übermäßige Erwärmung kann ausgeschlossen werden, wenn sich keine Stelle am Körper als Folge der Absorption um mehr als 1 °C erwärmt. Dies ist bei einem Teilkörper-SAR-Wert von 10 W/kg auch unter ungünstigen Bedingungen gegeben. Aus Vorsorgegründen wird noch ein Sicherheitsabschlag von einem Faktor 5 vorgenommen. Daraus ergibt sich insgesamt, dass nach der in Deutschland gültigen Norm die SAR eines Handys über jeweils 10 g Körpergewebe gemittelt wird und an keinem Ort den Wert von 2 W/kg überschreiten darf. Die Erwärmung des Ohrs kann bei der Handynutzung deutlich höher sein, da sich die Elektronik und der Akku des Handys beim Betrieb stark erwärmen und durch das Anpressen des Gerätes an den Kopf ein Wärmestau entsteht. SAR-Messung Die Abbildung unten zeigt schematisch die Exposition im Inneren des menschlichen Kopfes. Bei der messtechnischen Bestimmung des SAR-Wertes eines Handys bei maximaler Sendeleistung muss nach dem am stärksten exponierten 10-g-Würfel gesucht werden. 10-g-Würfel, gering exponiert 10-g-Würfel, mäßig exponiert 10-g-Würfel, stark exponiert Bestimmung des SAR-Wertes am Kopf. 10-g-Würfel, gering exponiert 10-g-Würfel, mäßig exponiert 10-g-Würfel, stark exponiert 22 Bayerisches Landesamt für Umwelt Biologische Wirkung und Vorsorge Die SAR-Messung erfolgt mit Hilfe eines sogenannten Phantomkörpers aus Kunststoff, der mit gewebeäquivalenter Flüssigkeit gefüllt ist. Ein mit maximaler Sendeleistung funkendes Handy wird in genau definiertem Winkel an den Kopf des Phantoms gehalten. Die an einem Roboterarm befestigte Messsonde zeichnet im gesamten Innenbereich des Phantoms die elektrische Feldstärke auf. Aus der höchsten gemessenen Feldstärke wird der SAR-Wert des Handys berechnet. Gemessen wird in allen Frequenzbändern, am linken und am rechten Ohr, am Kopf anliegend und zum Kopf leicht abstehend, immer mit maximaler Sendeleistung. Der höchste gemessene Wert wird bei den Handydaten angegeben. Messung des SAR-Wertes eines Handys: Die Messsonde am Ende des gelben Roboterarms ermittelt im flüssigkeitsgefüllten Phantomkörper (weiß) den Ort der höchsten Feldstärke. Die Spezifische-Absorptions-Rate (SAR) Gewebewürfel Leistung P SAR [W/kg] = Mittelungsmasse 10 g im Gewebe absorbierte Leistung [W] Masse des Gewebes [kg] Die Strahlungsleistung in Watt pro Kilogramm, die vom Körpergewebe absorbiert wird, nennt man SAR (Spezifische-Absorptions-Rate) Einheit [W/kg] Bayerisches Landesamt für Umwelt 23 Biologische Wirkung und Vorsorge Das Deutsche Mobilfunk Forschungsprogramm DMF (2002–2008) ELEKTROMAGNETISCHE FELDER Das Deutsche Mobilfunk Forschungsprogramm Hintergrund: Die wiederholte Bewertung aller wissenschaftlichen Arbeiten durch internationale und nationale Expertengremien und Organisationen ergab, dass es keinen Beweis für Gesundheitsgefahren hochfrequenter elektromagnetischer Felder unterhalb der in Deutschland geltenden Grenzwerte gibt. Aber es wurden auch wiederholt Studienergebnisse publiziert, die biologische Effekte unterhalb der geltenden Grenzwerte beschreiben, aus denen dann Gesundheitseffekte abgeleitet wurden. Obwohl diese Ergebnisse zum Teil nicht durch andere Forschergruppen reproduziert wurden, durch das wissenschaftliche Gesamtbild nicht gestützt werden und deren gesundheitliche Relevanz nicht geklärt ist, müssen sie doch als Hinweise gewertet werden, denen gezielt nachgegangen werden muss. Auch epidemiologische Untersuchungen, also Beobachtungsstudien am Menschen unter realen Gegebenheiten, mit deren Hilfe mögliche Zusammenhänge zwischen hochfrequenten elektromagnetischen Feldern und gesundheitlichen Risiken untersucht werden können, ergaben vereinzelt Hinweise auf gesundheitliche Wirkungen. Basierend auf diesen Hinweisen konstatierte die Strahlenschutzkommission (SSK) im Jahr 2001 Forschungsbedarf in Bezug auf mögliche Auswirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf den Menschen. (Quelle BfS) Ein wichtiger Beitrag zur transparenten Wissenschaft und zu offenen Fragen des Strahlenschutzes Ergebnisse: Das Deutsche Mobilfunk Forschungsprogramm konnte Kenntnislücken zu tatsächlichen Expositionen und möglichen Gesundheitsrisiken der Mobilfunktechnologie schließen und hat somit zu einer deutlichen Verringerung der zu Beginn des Programms vorliegenden wissenschaftlichen Unsicherheiten geführt. Die Ergebnisse des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms geben insgesamt keinen Anlass, die Schutzwirkung der bestehenden Grenzwerte in Zweifel zu ziehen. Die Exposition der Bevölkerung gegenüber untersuchten Mobilfunkfrequenzen nimmt zwar ständig zu, liegt jedoch in der Regel deutlich unterhalb der geltenden Grenzwerte. Die Projekte im Bereich Dosimetrie zeigten, dass die Exposition im Alltag erheblichen zeitlichen und räumlichen Schwankungen unterliegt. Die Exposition der Bevölkerung gegenüber untersuchten Mobilfunkfrequenzen nimmt zwar ständig zu, liegt jedoch im Mittel nach wie vor viele Größenordnungen unterhalb der Grenzwerte. Nur bei Nutzung körpernaher Quellen wie z. B. Mobiltelefonen werden Werte nahe des Grenzwertes erreicht. Die an Zellkulturen durchgeführten Studien lieferten insgesamt keine Hinweise auf bisher unentdeckte Wirkungsmechanismen im „athermischen“ Bereich unterhalb der Grenzwerte. Dies deckte sich mit Ergebnissen zu akuten Wirkungen an Versuchspersonen. Hier zeigte sich in experimentellen Studien keine Beeinträchtigung des Schlafes, der kognitiven Leistungsfähigkeit, des Gedächtnisses oder der Verarbeitung von visuellen oder akustischen Reizen. Auch in epidemiologischen Studien konnte kein Zusammenhang zwischen den gemessenen Feldern von Basisstationen und Schlafstörungen, Kopfschmerzen, gesundheitlichen Beschwerden allgemein sowie psychischer oder körperlicher Lebensqualität nachgewiesen werden. Dies gilt auch für elektrosensible Personen, bei denen ein Zusammenhang von tatsächlicher Feldexposition und einer Vielzahl von Symptomen nicht bestätigt werden konnte. Um mögliche Langzeitwirkungen wiederholter oder chronischer Exposition zu untersuchen, wurden tierexperimentelle Mehrgenerationsstudien durchgeführt, die keine Hinweise 24 Bayerisches Landesamt für Umwelt Biologische Wirkung und Vorsorge auf negative Einflüsse von Mobilfunkfeldern – weder GSM noch UMTS – lieferten. Untersucht wurde eine Vielzahl von Endpunkten, u. a. die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke, verschiedene Krebserkrankungen, Tinnitus, Lernen und Gedächtnis, Stressantwort und Immunparameter, Fortpflanzung und Entwicklung. Auch epidemiologische Studien konnten bisher für Mobilfunknutzer zumindest bis zu einer Nutzungsdauer von zehn Jahren kein erhöhtes Risiko für eine Hirn- oder Augentumorerkrankung finden. Es zeigte sich auch kein Zusammenhang zwischen der berechneten Feldstärke um vergleichsweise leistungsstarke Radio- und Fernsehsender und einem erhöhten Risiko für Kinderleukämie. Auf einige Fragen konnte das Programm aber keine abschließenden Antworten geben. Die Datenlage für mögliche Gesundheitsrisiken bei Handynutzung länger als zehn Jahre ist nicht ausreichend, um heute abschließend beantwortet werden zu können. Dies liegt daran, dass die Mobilfunktechnologie vergleichsweise jung ist und Hirntumore eine lange Latenzzeit haben, sodass die Zahl von Handynutzern, die ihr Mobiltelefon länger als zehn Jahre nutzen, zu gering ist, um statistisch belastbare Daten zu liefern. Auch die Frage, ob Kinder stärker exponiert oder auch empfindlicher gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern als Erwachsene sein könnten, bleibt derzeit noch offen. Zwar wurden im Rahmen des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms zahlreiche denkbare Studiendesigns verfolgt, dennoch ist die heutige Datenlage nicht ausreichend, um die Frage abschließend beantworten zu können. Aus diesem Grund ist es weiterhin empfehlenswert, die Grenzwertregelung durch geeignete Vorsorgemaßnahmen zu ergänzen. Dies kann durch unterschiedliche Maßnahmen erfolgen: Vorsorgliche Minimierung der Exposition: Beim Betrieb der bestehenden und der Entwicklung neuer drahtloser Kommunikationstechnologien ist weiterhin auf eine Optimierung im Sinne des Strahlenschutzes zu achten. Im privaten Bereich kann die Wahl und Handhabung der relativ stärksten Quellen die individuelle Exposition erheblich verringern. Hierzu gehört u. a. das Handy selbst, aber ggf. auch DECT-Basisstationen und Babyphone, die im häuslichen Bereich einen wesentlichen Anteil an der Gesamtexposition bilden können und zu denen technische Alternativen vorliegen. Gezielte Forschungsansätze: Die verbleibenden wissenschaftlichen Unsicherheiten müssen durch gezielte Forschung weiter eingegrenzt werden, insbesondere zu Wirkungen auf Kinder und zu Langzeitwirkungen auf die Bevölkerung. (Quelle BfS) Aktuelle Einschätzungen (Stand 2011) Die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation hat hochfrequente elektromagnetische Felder nach vereinzelten Hinweisen aus epidemiologischen Beobachtungen an Langzeit-Handynutzern am 31.05.2011 in Gruppe 2B der IARC-Skala, d. h. als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft. Diese Einordnung bedeutet, dass es gemäß Einschätzung der IARC nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand begrenzte Hinweise auf eine krebserregende Wirkung dieser Felder auf den Menschen gibt. Die weit überwiegende Zahl der epidemiologischen wie auch der durchgeführten tierexperimentellen Studien spricht allerdings nicht für krebserregende Effekte hochfrequenter elektromagnetischer Felder. Nach Ansicht der Bundesregierung haben die derzeit vorliegenden wissenschaftlichen Studien keine belastbaren Ergebnisse erbracht, dass unterhalb der Grenzwerte eine gesundheitliche Gefährdung für die Bevölkerung bestehe. Sie werde auf Grundlage aller neuen wissenschaftlichen Arbeiten und der Stellungnahmen der verschiedenen wissenschaftlichen Gremien eine aktualisierte Bewertung vornehmen und dabei auch die IARC Einstufung einbeziehen. (Drucksache 17/6709 vom 29.07.2011 des Deutschen Bundestags). Bayerisches Landesamt für Umwelt 25 Messungen am SAR-Messkopf 5. Messungen am SAR-Messkopf Handy-Hersteller müssen den SAR-Wert wie oben beschrieben in einem normierten Verfahren an einem professionellen Messplatz bestimmen. Dieses Verfahren ist zeitaufwendig, kostspielig und kann nur bei konstanter Sendeleistung in einem geschirmten Messraum durchgeführt werden. Um SAR-Messungen zu Anschauungszwecken auch in Schulen möglich zu machen, hat das Bayerische Landesamt für Umwelt zusammen mit einer Elektronikfirma einen SAR-Messkopf entwickelt, mit dem SAR-Messungen in Echtzeit und auf kleinem Raum möglich sind. Die Feldsonde wurde dazu nicht an einem Roboterarm befestigt, sondern befindet sich im Innern einer flüssigkeitsgefüllten Kugel, die einen menschlichen Kopf simuliert. Der Sensor ist im Inneren der Kugel fest montiert. Wird ein Handy seitlich an den Sensor gehalten, kann die Echtzeit-SAR direkt an der Anzeige abgelesen werden. Ein Handy wird an den Sensor des SAR-Messkopfes gehalten. Handelsübliche Handys haben typischerweise je nach Modell SAR-Werte von 0,3 bis 1,6 W/kg. Der Grenzwert beträgt 2 W/kg. Dieser Wert kann bei schlechtem Mobilfunkempfang von manchen Handys auch erreicht werden, meist aber nur kurzzeitig. Bei günstigen Netzbedingungen wird die Sendeleistung stark reduziert und der SAREchtzeitwert ist dann um Größenordnungen kleiner als der Maximalwert. Der zeitliche Verlauf der Echtzeitmessung kann am Bildschirm des Messlaptops beobachtet werden. 26 Bayerisches Landesamt für Umwelt Messungen am SAR-Messkopf Anzeige der Echtzeit-SAR am Messlaptop Am SAR-Messkopf können folgende Beobachtungen gemacht werden: Handys strahlen im Bereitschaftsbetrieb nicht. Beim Verbindungsaufbau steigt die Echtzeit-SAR von GSM-Handys zunächst auf einen maximalen Wert an und fällt dann auf einen niedrigeren Wert ab. Beim Gesprächsende geht die Echtzeit-SAR wieder auf Null zurück. Mit einer Freisprecheinrichtung (Lautsprecher) oder einem Headset kann die Strahlung am Ohr um Größenordnungen gesenkt werden. Durch Bewegen des Handys vor dem Sensor können verschiedene Abstrahlbereiche untersucht werden (Rückseite, Tastatur, Antenne …). Bei Netzverfügbarkeit kann der Verbindungsaufbau im UMTS-Netz untersucht werden. Mithilfe eines Rollwagens kann mit dem SAR-Messkopf auch an unterschiedlichen Orten gemessen werden (z. B. im Keller, im Freien, in der Tiefgarage). Je nach Handymodell, Empfangsqualität und Netzart (GSM, UMTS, LTE) kann die Echtzeit-SAR am gleichen Messort sehr unterschiedlich sein. Echtzeit-SAR während eines Gesprächs am GSMHandy Bayerisches Landesamt für Umwelt 27 Wie man die Strahlung beim Telefonieren verringern kann 6. Wie man die Strahlung beim Telefonieren verringern kann Keine Strahlung im Stand-by Das betriebsbereite Handy kann deshalb in der Regel problemlos am Körper getragen werden, ohne zusätzlicher Strahlung ausgesetzt zu sein. Empfangsbereite Handys senden nur in sehr großen Zeitabständen (siehe Abschnitt 3). Eine Ausnahme bilden Auto- oder Bahnfahrten wegen der häufigen Funkzellenwechsel und Smartphones mit aktivierten Datendiensten wie z. B. Abfrage des E-Mail-Kontos alle paar Minuten. Der beste Empfang ist die beste Vorsorge Viele Balken sind ein Muss beim längeren Telefonat. In Kellern und Tiefgaragen ist Telefonieren prinzipiell möglich. Dort gibt es in der Regel aber nur einen schlechten Empfang und das Handy sendet auf der höchsten Leistungsstufe. Je besser die Basisstation empfangen wird, desto mehr kann das Handy beim Telefonieren seine Sendeleistung reduzieren. Nahe am Fenster oder im Freien haben Handys meist den besten Empfang. Dabei gibt es sogar noch positive Nebeneffekte: Die Verbindungsqualität wird häufig besser und die Akkulaufzeit länger. Die Empfangsqualität kann an der Balkenanzeige abgelesen werden: SAR-Wert (Energieabsorption im Kopf) Balkenanzeige am Handy-Display Empfangsqualität keine Anzeige sehr schlecht kein Sendebetrieb, keine Strahlung I > mäßig max. bis 2 W/kg (je nach Handytyp) II, III >>, >>> gut mittel 0,3 bis 1,0 W/kg IIII, IIIII >>>>, >>>>> sehr gut gering 0,01 bis 0,3 W/kg Bevor man sich auf einen Netzbetreiber festlegt, sollte unbedingt die Netzqualität an den Orten getestet werden, an denen man sich regelmäßig aufhält. Dies geht am einfachsten mit Handys von Freunden und Bekannten oder Prepaidkarten. UMTS-Handy kaufen, UMTS-Netze nutzen UMTS-Handys erzeugen beim Telefonieren im UMTS-Netz weitaus geringere SAR-Werte als herkömmliche GSM-Handys. Ist ein Handy im UMTSNetz eingebucht, so wird dies im Display durch ein 3G-Symbol gekennzeichnet. 28 Bayerisches Landesamt für Umwelt Wie man die Strahlung beim Telefonieren verringern kann Handyantenne nicht Abdecken Das Handy sollte so gehalten werden, dass die Antenne nicht mit den Fingern abgedeckt wird. Die integrierte Antenne liegt meistens oben, in einigen Fällen auch am unteren Ende des Handys oder im Rahmen. Bild links: Hier „liegt die Antenne frei“. Somit sind der bestmögliche Empfang und die geringstmögliche Strahlenbelastung gewährleistet. Bild rechts: Finger weg von der Antenne! (bei den meisten Handys befindet sie sich am oberen Ende) Gerade in Notfallsituationen kann bei schlechtem Mobilfunkempfang durch Freihalten der Handyantenne doch noch eine Verbindung zum Rettungsdienst aufgebaut werden. Bei unklarer Antennenposition hilft nur ausprobieren. Headset oder Freisprecheinrichtung verwenden Ein Kabel- oder Funk-Headset (Bluetooth) verringert die vom Kopf absorbierte Strahlungsleistung um bis zu 90 %. Die Sendeleistung von Bluetooth-Headsets ist etwa 1.000-fach geringer als die des Handys. Alternativ kann die Freisprecheinrichtung des Handys verwendet werden, auch hier muss das Handy nicht am Ohr gehalten werden. Handys sind heute durchweg mit einer Lautsprecherfunktion ausgestattet. Lautsprecherfunktion Beim Handykauf auf niedrigen SAR-Wert achten Wer Wert auf geringe Immissionen legt, sollte sich vor dem Kauf über SAR-Wert bzw. Strahlungsfaktor informieren (z. B. in der Bedienungsanleitung, im Internet, im Handyshop). Der SAR-Wert darf bis zu 2 Watt pro Kilogramm Körpergewebe (W/kg) betragen. Handys mit einer SAR von weniger als 0,6 W/kg dürfen das Umweltzeichen „blauer Engel“ verwenden. Dieses Kriterium erfüllen etwa 25 % der heute erhältlichen Geräte. Klapphandys haben in der Regel geringe SAR-Werte, da die Antenne vom Kopf weiter entfernt ist. Viele Handys haben die Antenne auf der Geräteunterseite, auch dies führt zu geringeren SAR-Werten. Das Bundesamt für Strahlenschutz (www.bfs.de) führt eine Liste mit Handy-SAR-Werten. Bayerisches Landesamt für Umwelt Bluetooth-Headset 29 Strahlenfänger, Antismog-Chips, EMF-Fallen & Co. 7. Strahlenfänger, Antismog-Chips, EMF-Fallen & Co. Vom Handel werden Produkte angeboten, die vor Handystrahlen schützen oder auch nur „poppige Effekte“ erzeugen sollen. Beispiele: Bunte metallisierte Handyschalen mit „Abschirmwirkung“, Aufkleber, Antismog-Chips usw. blinkende Antismog-Chips am Handyakku. Dabei muss man wissen: Bei Begriffen wie „Elektrosmogfalle”, „Strahlenfänger“, Änderung der Welle in eine „positive Drehrichtung“, „Ableitung negativer Energien“ vom Körper, „Antismog-Chip“, „Ausgleich der feinstofflichen Schwingungsebenen“, „Löschung pathogener Informationsschwingungen“ usw. ist ein gesundes Misstrauen angebracht. Diese Produkte kosten viel Geld (teilweise über 100 €), während sie z. B. bei Montage am Handyakku weder eine physikalisch messbare noch eine wissenschaftlich nachweisbare Wirkung haben. Von einem Abkleben oder Abdecken der Handyantenne ist aber grundsätzlich abzuraten. Hierdurch können sich die Sende- und Empfangseigenschaften des Handys deutlich verschlechtern. Da Handys dann auf einer höheren Leistungsstufe senden, kann die Strahlung am Kopf sogar höher werden. Ein mangelhafter Handyempfang kann in einem Notfall lebensgefährlich sein. Ausgenommen Headset und Freisprecheinrichtung ist bis jetzt kein Zubehör bekannt, das die Strahlung am Kopf bei gleichbleibender Sende- und Empfangsqualität verringert. 30 Bayerisches Landesamt für Umwelt Handyverbote 8. Handyverbote Im Schulgebäude und auf dem Schulgelände sind Mobilfunktelefone abzuschalten. Das bayerische Erziehungs- und Unterrichtsgesetz schreibt in Artikel 56 Absatz 5 vor, dass Mobiltelefone und sonstige digitale Speichermedien, die nicht zu Unterrichtszwecken verwendet werden, auszuschalten sind. Die unterrichtende oder Aufsicht führende Lehrkraft kann Ausnahmen gestatten. Bei Zuwiderhandlung kann das Mobilfunktelefon vorübergehend einbehalten werden. Bei Prüfungen kann das Mitführen eines ausgeschalteten Handys als Unterschleif mit Note 6 gewertet werden (Gymnasialschulordnung Paragraph 58 Absatz 2). Ein Handy hat bei jeder Prüfung in der Schultasche zu sein. Verboten ist es, wenn es auf oder unter der Bank ist bzw. sich am Körper des Schülers befindet. Bei einem evtl. Austreten hätte er es nämlich dabei. Dem Autofahrer ist Telefonieren während der Fahrt nur mit Freisprecheinrichtung erlaubt. Handysündern droht ein Bußgeld von 40 € sowie ein Punkt in Flensburg. Die Straßenverkehrsordnung schreibt dazu in Paragraph 23 Absatz 1a Folgendes vor: “Dem Fahrzeugführer ist die Benutzung eines Mobil- oder Autotelefons untersagt, wenn er hierfür das Mobiltelefon oder den Hörer des Autotelefons aufnimmt oder hält. Dies gilt nicht, wenn das Fahrzeug steht und bei Kraftfahrzeugen der Motor ausgeschaltet ist.“ Generell empfiehlt es sich zum Telefonieren anzuhalten, da Telefonate oft viel Aufmerksamkeit erfordern, die dann für den Straßenverkehr fehlt. Beifahrer dürfen ohne Beschränkung telefonieren. Auch Radfahrer sind Fahrzeugführer, daher gilt: Telefonieren ist während der Fahrt verboten. Handysündern droht ein Bußgeld in Höhe von 25 €. Ebenso wie beim Autofahren ist auch auf dem Rad das Telefonieren nur mit Freisprechanlage zulässig. Musikhören mit eingebauten MP3-Playern und Telefonieren kann gefährlich sein, da man abgelenkt ist und z. B. herannahende Fahrzeuge nicht mehr wahrnimmt. Auch Fußgänger sind gefährdete Verkehrsteilnehmer. Internet, E-Mail, Telefonate und SMS können vom Straßenverkehr und der Umgebung ablenken. Viele SMS-Fans haben sich schon verletzt, indem sie beim Schreiben gegen Autos, Mülltonnen und Laternenpfosten gelaufen sind. In Großbritannien heißen solche Verletzungen „walk and text injury“. An Bord eines Flugzeuges müssen Handys bei vielen Fluggesellschaften während des gesamten Fluges oder nur während des Start- und Landevorganges ausgeschaltet werden. Manche Fluglinien lassen die Nutzung von Mobiltelefonen zu, wenn das Flugzeug dafür speziell ausgerüstet ist. Die Gesprächsgebühren liegen für solche satellitenvermittelten Telefonate dann allerdings bei bis zu 10 US$ pro Minute. Das Handy als Lebensretter Mit der Notrufnummer 112 kann mit dem Handy Hilfe angefordert werden – vorausgesetzt es ist eine Netzverbindung vorhanden. Notrufe werden von allen am Standort verfügbaren Mobilfunknetzen vermittelt und zwar unabhängig davon, bei welchem man selbst Kunde ist. Die Nummer des Euronotrufes 112 gilt in allen Ländern der EU. Ein im Netz eingebuchtes Handy kann in Notfällen geortet werden. Dies ist allerdings nur mit Einschaltung der Polizei möglich. Vermisste (z. B. Bergsteiger) können mit Hilfe der Mobilfunkbasisstationen bis auf circa 200 Meter genau lokalisiert werden. Bayerisches Landesamt für Umwelt 31 Anhang Anhang: Abkürzungen und Erläuterungen AAmpere → Elektrischer Strom Absorption Aufnahme von Strahlungsenergie und Umwandlung in Wärme Amplitude Maximalwert einer periodischen Schwingung Athermische Effekte Effekte, die nicht mit einer Erwärmung des Gewebes einhergehen BfS Bundesamt für Strahlenschutz BImSchV Bundes-Immissionsschutzverordnung; die 26. BImSchV ist die Verordnung über elektromagnetische Felder Bluetooth Übertragungsstandard für die Vernetzung von Geräten per Funk DECT Digital Enhanced Cordless Telecommunications (Digitale, ver besserte schnurlose Telekommunikation), Übertragungsstandard für schnurlose Telefone DMF Deutsches Mobilfunk Forschungsprogramm, 2002-2008 DSL Digital Subscriber Line (engl. für Digitaler Teilnehmeranschluss), Digitaler Übertragungsstandard zur Kommunikation zwischen DSL-Modem und DSLAM, um einen Breitband-Internetzugang über einfache Kupferleitungen zur Verfügung zu stellen E → Elektrische Feldstärke Elektrisches Feld Elektrischer Zustand des Raumes, der von ruhenden (elektrosta tisches Feld) oder bewegten elektrischen Ladungen und zeitlich veränderlichen magnetischen Feldern (elektromagnetisches Feld) erzeugt wird Elektrische Feldstärke Maß für die Stärke des elektrischen Feldes; Einheit Volt pro Meter (V/m) Elektrische Ladung Eigenschaft materieller Teilchen (Ladungsträger), Ursache elektrischer Felder und der elektromagnetischen Wechsel wirkung. Es gibt positive und negative elektrische Ladungen; Einheit Coulomb (C) Elektrische Spannung Maß für die Arbeit, die erforderlich ist, um eine Ladung in einem elektrischen Feld von einem Punkt zum anderen zu bringen, dividiert durch die Ladung, Einheit Volt (V) Elektrischer Strom Bewegte elektrische Ladungen; Einheit Ampere (A) Elektrosmog Sammelbezeichnung für unerwünschte Abstrahlungen technisch erzeugter elektrischer und magnetischer Felder: Der Begriff Smog setzt sich aus den englischen Wörtern smoke (Rauch) und fog (Nebel) zusammen und steht für eine Belastung der Umwelt EMF Elektromagnetisches Feld, elektromagnetische Felder Emission Aussendung, Austrag. Hier: Summe aller Felder, die von einer Antenne ausgehen Epidemiologische Untersuchung oder Befragung die mit größeren Gruppen der Studie Bevölkerung durchgeführt wird, um unbekannte Zusammenhänge zwischen Ursache und Verbreitung von Krankheiten zu ermitteln; die häufigsten Typen sind die Fall-Kontroll-Studie und die Kohortenstudie Fernfeld Strahlungsfeld in großer Entfernung von der Quelle Frequenz Anzahl der Schwingungen pro Sekunde; Einheit Hertz (Hz) 32 Bayerisches Landesamt für Umwelt Anhang GSM Weltweit verbreiteter Standard für den digitalen Mobilfunk. In Europa liegen die verwendeten Frequenzen um 900 MHz (GSM-900) und um 1800 MHz (GSM-1800), in den USA u. a. bei 1900 MHz (GSM-1900) H → Magnetische Feldstärke HSPA High Speed Packet Access ist eine Weiterentwicklung von UMTS, die höhere Übertragungsraten ermöglicht. Sie gliedert sich in HSDPA zur Beschleunigung des Downlinks und HSUPA für den Uplink Hz Hertz, Einheit der Frequenz ICNIRP International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection (Internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung), Oberschleißheim; unabhängige Vereinigung von Wissenschaftlern zur Erforschung der Auswirkung nichtionisie render Strahlung auf die menschliche Gesundheit Immission Einwirkung, Eintrag. Hier: Feld oder Summe aller Felder, die auf die Umwelt oder den Menschen einwirken ionisierend Ionisierende Strahlung bezeichnet Teilchenstrahlung oder elek tromagnetische Strahlung, die aus Atomen oder Molekülen Elektronen entfernen kann, so dass positiv geladene Ionen oder Molekülreste zurückbleiben (Ionisation); ionisierende Strahlung geht u. a. von radioaktiven Stoffen aus und ist gesundheitsschädlich Kohortenstudie Untersuchung, in der eine Gruppe von Personen (Kohorte) mit bekannten Expositionsbedingungen über längere Zeit beobachtet wird. Dabei wird versucht, die verschiedenen Expositionen mit dem Auftreten von Krankheiten in Verbindung zu bringen KW Kurzwellen: Dekameterwellen (10 bis 100 m bzw. 3 bis 30 MHz) LfU Bayerisches Landesamt für Umwelt; das LfU ist eine Behörde im Geschäftsbereich des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit LGL Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicher heit; das LGL ist eine Behörde im Geschäftsbereich des Bayeri schen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit LW Langwellen: Kilometerwellen (1 bis 10 km bzw. 30 bis 300 kHz) Latenzzeit Zeit zwischen Reiz und Wirkung Leistung Pro Zeit verrichtete Arbeit oder aufgewandte Energie; Einheit Watt (W) Leistungsflussdichte Maß für die Stärke einer hochfrequenten Strahlung; Einheit Watt pro Quadratmeter (W/m²) Leukämie Krebs der weißen Blutzellen, Ursachen weitgehend unbekannt. Inzidenzhäufigkeit jährlich 40 bis 50 Fälle je 1 Million Einwohner; es gibt mehrere Typen mit unterschiedlichem Krankheitsverlauf und unterschiedlicher Heilungswahrscheinlichkeit LTE Long Term Evolution (LTE) ist ein Übertragungsstandard für Mobilfunk und die nach UMTS nächste Mobilfunkgeneration (4G) LTE erlaubt eine besonders effiziente Datenübertragung; die verwendeten Frequenzen liegen zwischen 800 MHz (LTE-800) und 2.600 MHz (LTE-2600) Bayerisches Landesamt für Umwelt 33 Anhang Magn. Feldstärke Maß für die Stärke eines Magnetfeldes; Einheit Ampere pro Meter (A/m) Magn. Flussdichte Maß für den magnetischen Fluss pro Fläche; Einheit Tesla (T) MW Mittelwellen: Hektometerwellen (100 bis 1.000 m bzw. 0,3 bis 3 MHz) Modulation Änderung einer hochfrequenten Trägerwelle zur Übertragung von Informationen; es gibt Amplituden-, Frequenz- und Phasenmodulation Nichtionisierend Im Gegensatz zur ionisierenden Strahlung kann die nichtioni sierende Strahlung aufgrund ihres geringen Energiegehalts Molekularbindungen nicht zerstören; die Absorption nichtioni sierender Felder wird mit Hilfe des SAR-Wertes bestimmt S → Leistungsflussdichte SAR Spezifische-Absorptions-Rate, beschreibt, wie viel Leistung pro Kilogramm Körpergewicht (bzw. biologischem Material) absor biert wird (in W/kg), wenn der Körper hochfrequenter Strahlung ausgesetzt ist; Grenzwerte in Deutschland: Ganzkörper 0,08 W/kg; Teilkörper 2 W/kg, gemittelt über 10 g Körpergewebe Sendeleistung Abgestrahlte elektrische Leistung einer Antenne; Einheit Watt (W) SSK Strahlenschutzkommission; Deutsches Wissenschaftsgremium, berät das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) in Fragen des Schutzes vor den Gefah ren ionisierender und nichtionisierender Strahlen. StMUG Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit TTesla → Magnetische Flussdichte TETRA TETRA (terrestrial trunked radio) ist ein digitaler Mobilfunkstan dard; mit TETRA kann der gesamte betriebliche Mobilfunk von Anwendern wie Behörden, Industrie- oder auch Nahverkehrsbetrieben abgewickelt werden UKW Ultrakurzwellen: Meterwellen (1 bis 10 m bzw. 30 bis 300 MHz) UMTS Universal Mobile Telecommunications System, Übertragungs standard für Mobilfunk und die nach GSM nächste Mobilfunkge neration (3G). UMTS erlaubt eine schnellere Datenübertragung, die verwendeten Downlinkfrequenzen liegen in Deutschland um 2.100 MHz (UMTS-2100); im europäischen Ausland gibt es ver einzelt bereits UMTS-900 Netze VVolt → Elektrische Spannung VoIP Voice over Internet Protocol, digitaler Telefondienst über eine Internetverbindung WWatt → Leistung Wellenlänge Räumlicher Abstand zwischen zwei Wellentälern oder zwei Wellenbergen einer Welle, kleinster Abstand zweier Punkte gleicher Phase einer Welle WLAN Wireless Local Area Network, funkgestütztes lokales Netzwerk 34 Bayerisches Landesamt für Umwelt Literatur und Internetadressen Literatur und Internetadressen Thema Mobilfunk im Unterricht: Bayerisches Landesamt für Umwelt www.mobilfunkundschule.bayern.de Informationen zu elektromagnetischen Feldern und Mobilfunkstrahlung: Publikationsshop des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit www.bestellen.bayern.de → Elektrosmog → Broschüre “Elektromagnetische Felder im Alltag“ → Infoblatt “Internet über Funk“ Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit www.stmug.bayern.de → Umwelt → Strahlenschutz Bayerisches Landesamt für Umwelt www.lfu.bayern.de → Strahlung → elektromagnetische Felder Informationszentrum Mobilfunk www.izmf.de Private Informationsseite zum Thema Elektrosmog www.elektrosmoginfo.de Informationen zu Grenzwerten, Forschung und Studien: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit www.lgl.bayern.de → Publikationen → Umweltmedizin Bundesamt für Strahlenschutz www.bfs.de → elektromagnetische Felder Deutsches Mobilfunk Forschungsprogramm (DMF) www.bfs.de → elektromagnetische Felder → DMF → Flyer “Zum Schutz der Menschen: Deutsches Mobilfunk Forschungsprogramm“ → Broschüre “Das Deutsche Mobilfunk Forschungsprogramm - Ein wichtiger Beitrag zur transparenten Wissenschaft und zu offenen Fragen des Strahlenschutzes“ → Abschlussbericht “Ergebnisse des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms“ Arbeitsgruppe “EMF und Umwelt“ am WIK Institut www.wik-emf.org → EMF-Brief (wöchentlich) → EMF-Spektrum (vierteljährlich) Internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung www.icnirp.de Weltgesundheitsorganisation WHO www.who.int/peh-emf//en Bayerisches Landesamt für Umwelt 35 Kontaktinformationen und Ansprechpartner Kontaktinformationen: Internet: www.mobilfunkundschule.bayern.de EMF-Infoline: 0821 9071-3518 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: 36 Herr Dr. Thomas Kurz (Projektleitung) Tel. 09281 1800-4688 [email protected] Bayerisches Landesamt für Umwelt Hans-Högn-Straße 12 95030 Hof Herr Georg Eberle Tel. 0821 9071-5017 [email protected] Bayerisches Landesamt für Umwelt Bürgermeister-Ulrich-Straße 160 86179 Augsburg Bayerisches Landesamt für Umwelt