Steckbrief2011-1 Pilot
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Steckbrief2011-1 Pilot
"Markt der Chancen" 2014 STECKBRIEF 27.06.14 [email protected] Name ohne Berufsbezeichnung Pilot/Flugkapitän Branche / Berufsgruppe Ingenieur, Informatik, o.ä. Firma Deutsche Lufthansa Blitzlicht – subjektive Meinung über den eigenen Beruf : Als Pilot zu arbeiten, bietet für mich die perfekte Mischung aus verschiedenen Bereichen: Der Umgang mit Technik, genauso wichtig das Zusammenarbeiten im Team, Verantwortung übernehmen für Passagiere und Flugzeug. Zusätzlich hat man die Möglichkeit, die ganze Welt kennenzulernen! Über welchen Weg bin ich in diesen Job gekommen / Persönlicher Werdegang / Stationen Nach meinem Abitur an der Humboldtschule in Essen war mein erstes Berufsziel Journalist. Ich habe einige Semester Wirtschaftswissenschaften in Bochum studiert, bin dann aber über eine Freundin, die sich bei der Lufthansa als Pilotin bewarb, auf den Test bei der Lufthansa aufmerksam geworden. Nachdem ich den Test bestanden hatte, brach ich das Studium ab und begann mit der Ausbildung bei der Lufthansa. Die tägliche Arbeit – die Routine im Job Ein normaler Arbeitstag besteht auf der Kurzstrecke aus mehreren Flügen. Vor jedem Flug werden nach Durchsicht der aktuellen Unterlagen (Flugplan, Wetter, Airportinfos etc.) die entsprechende Treibstoffmenge bestellt und die Flugzeugsysteme für den Flug vorbereitet. Nach dem Einsteigen der Passagiere beginnt dann der eigentliche Flug. Hier spielt vor allem das Wetter eine große Rolle, genau wie die Zusammenarbeit mit der Flugsicherung auf der Route. Nach der Landung und dem Aussteigen der Passagiere beginnt der Ablauf von vorne. In Frankfurt stationierte Crews sind in der Regel mehrere Tage hintereinander unterwegs und übernachten in verschiedenen Städten in Europa. Nach einer solchen Mehrtagestour hat man dann einige Tage frei. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich an anderen Airports stationieren zu lassen (z.B. Düsseldorf), dort hat man häufig Tagestouren und ist dementsprechend auch häufiger zuhause. Auf der Langstrecke hat man weniger Flüge, ist dafür auch mal länger am Stück unterwegs. Zur Routine gehören auch die vierteljährlichen Überprüfungsflüge im Simulator, in denen alle möglichen Notfallsituationen geübt werden. Die Highlights im Berufsleben In unserem Beruf gibt es viele Highlights: Zuallererst natürlich das Fliegen an sich, angefangen von einer kleinen einmotorigen Maschine während der Ausbildung in Arizona bis zum aktuellen Flaggschiff der Lufthansa, dem Airbus A380. Auch nach vielen Jahren ist es z.B. immer wieder ein Highlight, einen Sonnenaufgang über den Alpen aus dem Cockpit zu beobachten! Und natürlich ist es toll, viele Länder kennenlernen zu können. Was für mich persönlich ein ganz großer Vorteil ist: In unserem Job zählt nur die erbrachte Leistung, es gibt keinen „Nasenfaktor“, keine Notwendigkeit, Netzwerke zu spannen u.ä. Im Gegenteil, Teamfähigkeit ist eine wesentliche Voraussetzung für den Beruf. Um Konkurrenzsituationen im Cockpit auszuschließen (die früher oft zu kritischen Situationen führten), gibt es bei den großen Luftfahrtunternehmen das „Senioritätsprinzip“. Das bedeutet: Bei anstehenden Schulungen (z.B. zum Kapitän) werden diejenigen eingeteilt, die am längsten warten. Das Umfeld / Infos zur Firma/Institution Die Lufthansa gehört zu den größten und bekanntesten Fluggesellschaften der Welt und zu den beliebtesten Arbeitgebern Deutschlands. Die Arbeitsplätze im Cockpit sind durch die vielfältigen Möglichkeiten einer großen Airline sehr attraktiv, die Sozialleistungen (z.B. auch Teilzeitmöglichkeiten bei Familienzuwachs) sehr gut. Welche Voraussetzungen muss man mitbringen? -Deutsch & Englisch -Allg. oder fachgeb. Hochschulreife -Alter 18 bis 29 Jahre -Gute körperliche Konstitution -Körpergröße 1,65 m – 1,98 m -Gutes Sehvermögen (+/- 3 Dioptrien) -EU-Staatsangehörigkeit -Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit & Disziplin Seite 1 von 2 "Markt der Chancen" 2014 STECKBRIEF 27.06.14 [email protected] Derzeitiger Ausbildungsplan / Studienplan – grobe Struktur Voraussetzung für die Ausbildung ist das Bestehen des Einstellungstests. Die eigentliche Schulung dauert insgesamt ca. zwei Jahre. Zuerst die Schulung in Bremen und Arizona, danach beginnt das sogenannte Typerating auf dem Flugzeugmuster, das bei Lufthansa geflogen werden soll. Abschluss ist das Linientraining auf Lufthansaflugzeugen. Wer noch mehr möchte, kann seine Schulung mit dem Studium zum Bachelor of Engineering an der Hochschule Bremen kombinieren. Die Probleme dieses Jobs Wer als Pilot arbeitet, ist viel unterwegs. Das ist einerseits ein Vorteil, weil man viel von der Welt sieht, kann aber auch mal belastend sein. Wichtig ist hier, einerseits gesund zu leben, um die körperlichen Anstrengungen gut zu verkraften und andererseits die Zeit, die man zuhause verbringt, für die Pflege der persönlichen Kontakte zu nutzen. Es kann nach der Ausbildung je nach Schulungssituation teilweise zu Wartezeiten kommen, in denen die Lufthansa andere Jobs anbietet (ich habe z.B. als Flugbegleiter meine Wartezeit überbrückt). Warum ich diesen Job empfehle Als Pilot bei der Lufthansa zu arbeiten, ist nach wie vor ein Traumjob! Was kann man mit diesem Studium / Job noch alles machen / Verwandte Berufe Neben der Tätigkeit als Pilot gibt es auch die Möglichkeit, sich weiterzubilden und im Management der Lufthansa zu arbeiten. Z.B. ist mit Carsten Spohr ein Absolvent der Pilotenausbildung aktuelles Mitglied des Lufthansavorstandes. Im fliegerischen Bereich gibt es die Möglichkeit, Checkkapitän zu werden und damit in der Ausbildung zu arbeiten. Wo findet man Informationen über diesen Job (außer beim Arbeitsamt / BIZ) u.a. Internet - www.lufthansa-pilot.de - www.vcockpit.de Ggfs. konkrete Möglichkeiten für Praktika / Paten für diesen Beruf / das Berufsfeld Siehe Infos im Internet Verdienstmöglichkeiten Das Anfangsgehalt eines Ersten Offiziers (Copilot) liegt bei ca. 60.000€ p.a. Dazu kommen noch Schichtzulage und evtl. Überstunden. Das Gehalt steigert sich jährlich. Nach ca. acht bis zwölf Jahren erwartet Euch ein Kapitänsgehalt von über 110.000€ in der Einstiegsstufe. Ein Teil der Ausbildungskosten wird vom Gehalt abgezogen. Sonstiges Wenn ihr Interesse habt: Bewerbt Euch unbedingt! Lasst Euch nicht von irgendwelchen Schauergeschichten über den Test und anderes (der Klassiker: man darf keine Plomben haben…) abbringen! Seite 2 von 2