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Westfälische Wilhelms-Universität Münster ARBEITSPAPIER WORKING PAPER Nr. 33/2003 Klaus Backhaus Lars Brzoska Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen – Eine empirische Analyse der externen Validität Herausgeber: Förderkreis für Industriegütermarketing e.V. an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster c/o Prof. Dr. Klaus Backhaus Am Stadtgraben 13-15, 48143 Münster Tel.: 0251-83-22861 II Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen Fax: 0251-83-22903 E-mail: [email protected] Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen Prof. Dr. Klaus Backhaus c/o Marketing Centrum Münster Institut für Anlagen und Systemtechnologien Am Stadtgraben 13-15 48143 Münster Tel.: 0251-83-22861 Fax: 0251-83-22903 E-mail: [email protected] Dr. Lars Brzoska c/o Marketing Centrum Münster Institut für Anlagen und Systemtechnologien Am Stadtgraben 13-15 48143 Münster Tel.: 0251-83-25013 Fax: 0251-83-22903 E-mail: [email protected] III IV Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen Inhaltsverzeichnis Prolog: Management Summary ........................................................................................ VI Abbildungsverzeichnis .................................................................................................. VIIII Tabellenverzeichnis ............................................................................................................ IX 1 Einleitung ......................................................................................................................... 1 2 Die Validierung conjointanalytischer Erhebungen ........................................................ 3 2.1 Internes vs. externes Entscheidungsverhalten als Validierungskriterien ....................... 3 2.2 Kritische Würdigung von Conjoint-Studien mit externer Validitätsprüfung ................ 4 3 Durchführung und Ergebnisse der empirischen Validitätsprüfung ............................ 13 3.1 Aufbau und Ablauf des Feldexperiments .................................................................. 13 3.1.1 Die Vickrey-Auktion als Instrument zur Erhebung des Validierungskriteriums 13 3.1.2 Bestimmung des Untersuchungsobjekts ........................................................... 14 3.1.2.1 Digital Versatile Disc Player als Gegenstand der Untersuchung .......... 14 3.1.2.2 Bestimmung der kaufentscheidungsrelevanten Eigenschaften und Ausprägungen ..................................................................................... 17 3.1.3 Akquisition der Auktionsteilnehmer ................................................................ 21 3.1.4 Gestaltung und Durchführung der Datenerhebung ........................................... 23 3.1.4.1 Conjointanalytische Erhebungen ......................................................... 23 3.1.4.1.1 Choice-Based-Conjoint-Analyse (CBCA) ........................... 24 3.1.4.1.2 Limit Conjoint-Analyse (LCA) ........................................... 27 3.1.4.2 Internetbasierte Vickrey-Auktion ........................................................ 29 3.2 Empirische Befunde ................................................................................................. 30 3.2.1 Ergebnisse der internetbasierten DVD Player-Auktion nach Vickrey ............... 30 3.2.2 Die Prognose von Preisreaktionen mit der CBCA und der LCA ....................... 35 4 Schlussfolgerungen und Ausblick ................................................................................. 43 Literaturverzeichnis ........................................................................................................... 47 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen V VI Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen Prolog: Management Summary Dieses Arbeitspapier ist eine methodisch geprägte Publikation, von der man möglicherweise unter Managementperspektive behaupten könnte, es handele sich um ein Thema von Spezialisten für Spezialisten. Das ist jedoch unzutreffend. Es ist zwar richtig, dass der methodisch Interessierte in diesem Arbeitspapier mit einer Reihe von methodischen Details konfrontiert wird, die den ergebnisorientierten Manager wahrscheinlich mehr verwirren als bereichern werden, aber es ist nur eine Wahrnehmungskluft. Um diese Kluft zu überwinden, wurde dieser Prolog geschrieben. Die Bedeutung dieses methodisch orientierten Papiers liegt in ihrer enormen praktischen Entscheidungskonsequenz. Seitdem Preisentscheidungen wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt sind, wozu nicht zuletzt viele Unternehmensberater ihr Scherflein beigetragen haben, kommt der Frage des „Abgreifens von Zahlungsbereitschaften“ ein zentraler Stellenwert im Rahmen einer effizienz- und effektivitätsorientierten Preispolitik zu. Seitdem Kucher und Simon 1987 in einem vielbeachteten Artikel behauptet haben, mit der Conjoint-Analyse sei der „Durchbruch bei der Preisentscheidung“ erzielt worden, ist eine Vielzahl von preispolitischen Handlungsempfehlungen unter Einsatz der Conjoint-Analyse erfolgt. In der allgemeinen Euphorie der Optimierung von Preisentscheidungen jedoch sind die (wenigen) kritischen Stimmen, die vor einem unkritischen Einsatz der Conjoint-Analyse gewarnt haben, im Wesentlichen untergegangen. Dieses Arbeitspapier belegt noch einmal und in mancher Hinsicht erstmalig anhand empirischer Untersuchungen, dass - selbstverständlich unter Berücksichtigung der zugrunde gelegten Rahmenbedingungen - bestimmte Varianten der Conjoint-Analyse nicht in der Lage sind, zutreffende Prognosen für Zahlungsbereitschaften zu liefern. Besonders bedenklich ist, dass die untersuchten Verfahren die tatsächlichen Zahlungsbereitschaften nicht systematisch unterbzw. überschätzen - das hätte man noch systematisch korrigieren können. Vielmehr erfolgt die Unter- bzw. Überschätzung unsystematisch. Das muss die Warnlampen bei der Anwendung der Conjoint-Analyse aufleuchten lassen. Zwar sind nicht alle getesteten Varianten gleich schlecht, aber der Fehler ist für alle geprüften Verfahren im inakzeptablen Bereich. Was wir brauchen, sind dringend mehr und breiter angelegte Validitätstests. Insofern sind unsere Ergebnisse nicht abschließend. Aber sie sind doch so alarmierend, dass wir diese Warnlampe anzünden mussten. Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen VII Diese Warnung gilt nicht nur aus empirischer Sicht. Darauf beschränken sich nur die Ergebnisse in diesem Arbeitspapier. Auch theoretische Vorbehalte sind durchaus angebracht. Wer sich dafür weitergehend interessiert, den verweisen wir auf folgende Dissertation, die am Betriebswirtschaftlichen Institut für Anlagen und Systemtechnologien des Marketing Centrums Münster entstanden ist: Lars Brzoska Die Conjoint-Analyse als Instrument zur Prognose von Preisreaktionen - Eine theoretische und empirische Beurteilung der externen Validität, Verlag Dr. Kovač, Hamburg 2003 Das vorliegende Arbeitspapier basiert auf dieser Dissertation. VIII Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Aggregierte Preisreaktionsfunktionen des Pioneer DV-444-K ......................... 36 Abbildung 2: Aggregierte Preisreaktionsfunktionen des Philips DVD712 ............................ 37 Abbildung 3: Aggregierte Preisreaktionsfunktionen des Sony DVP-NS400D/B ................... 37 Abbildung 4: Individuelle Zahlungsbereitschaften und Prognoseabweichungen (Pioneer) .... 41 Abbildung 5: Individuelle Zahlungsbereitschaften und Prognoseabweichungen (Philips) ..... 41 Abbildung 6: Individuelle Zahlungsbereitschaften und Prognoseabweichungen (Sony) ........ 42 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen IX Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Studien mit externer Validitätsprüfung der Conjoint-Ergebnisse ............................ 9 Tabelle 2: Entscheidungsbeeinflussende Kriterien beim DVD Player-Kauf (Mittelklasse) .... 19 Tabelle 3: Die DVD Player der Internetauktion .................................................................... 20 Tabelle 4: Produkteigenschaften und Ausprägungen des Conjoint-Designs .......................... 21 Tabelle 5: Lineare und multiplikative Preisreaktionsfunktionen ........................................... 34 Tabelle 6: Exponentielle und semi-logarithmische Preisreaktionsfunktionen ........................ 34 Tabelle 7: Aggregierte Preisreaktionsfunktionen: LCA vs. CBCA vs. Auktion ..................... 39 Tabelle 8: Ergebnisse der Untersuchung der individuellen Zahlungsbereitschaften ............... 42 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 1 1 Einleitung Zur Quantifizierung von Preisreaktionsfunktionen kann grundsätzlich auf ein umfangreiches Spektrum an Messinstrumenten zurückgegriffen werden, jedoch steht die Conjoint-Analyse mit einer Vielzahl von Verfahrensvarianten seit geraumer Zeit im Mittelpunkt der wissenschaftlichen wie auch kommerziellen Marktforschung. Conjointanalytische Verfahren weisen als Marktforschungsinstrument nach vorherrschender Auffassung den bedeutenden Vorteil auf, dass das zugrunde liegende Erhebungsdesign und der damit verbundene Befragungsprozess eine gute Abbildung des Entscheidungsverhaltens der befragten Personen zulassen. 1 Insbesondere wird vielfach unterstellt, dass sich mit der Conjoint-Analyse Preisreaktionsfunktionen präziser prognostizieren ließen, da im Gegensatz zu alternativen Verfahren wie z.B. der direkten Preisbefragung eine der Realität entsprechende ganzheitliche Beurteilung von Produkten bzw. Produktkonzepten erfolgt und eine auf diese Weise abgefragte Preiskomponente nicht zu einer Übergewichtung des Preises und folglich auch nicht zu einer Verzerrung der Prognoseergebnisse führe. 2 Vor dem Hintergrund der intensiven wissenschaftlichen Behandlung wie auch des umfangreichen kommerziellen Einsatzes der Conjoint-Analyse sollte angenommen werden, dass dieses Verfahren für die Anwendung auf preispolitische Fragestellungen in besonderem Maße geeignet ist und eine Bewertungsgrundlage liefert, die eine weitgehend präzise Wirkungsprognose der zumeist als sensitiv zu beurteilenden preispolitischen Entscheidungen ermöglicht. Um so erstaunlicher ist die Tatsache, dass die umfangreiche empirische Forschung diesen Nachweis bisher nicht zufriedenstellend erbracht hat. 3 Dem Mangel an Studien, die die Leistungsfähigkeit der Conjoint-Analyse zur Prognose von realen Kaufentscheidungen und Preis- 1 2 3 Vgl. stellvertretend Green, P.E./Krieger, A.M./Wind, Y.J. (2001), S. S57; Klein, M. (2002), S. 7f.; Cohen, S.H. (1997), S. 12ff.; Hubel, W. (1988), S. 26; Kucher, E./Simon, H. (1987), S. 28ff.; Perrey, J. (1998), S. 63; Buchtele, F./Holzmüller, H.H. (1990), S. 88; Simon, H. (1992), S. 116; Akaah, I.P./Korgaonkar, P.K. (1983), S. 188; Büschken, J. (1994), S. 73; Gerke, W./Pfeufer-Kinnel, G. (1996), S. 61; Mengen, A./Simon, H. (1996), S. 230. Vgl. Ebel, B./Lauszus, D. (2000), S. 839; Mengen, A./Tacke, G. (1995), S. 220; Laakmann, K. (1995), S. 207; Diller, H. (1999), S. 48; Balderjahn, I. (1994), S. 13; Balderjahn, I. (1993), S. 98. Kucher/Simon sprechen in diesem Zusammenhang sogar von einem „Durchbruch bei der Preisentscheidung“, vgl. Kucher, E./Simon, H. (1987), S. 28. Vgl. Wittink, D.R./Bergestuen, T. (2001), S. 155; Vriens, M. (1995), S. 71; Müller-Hagedorn, L./Sewing, E./Toporowski, W. (1993), S. 129; Srinivasan, V./deMaCarty, P. (2000), S. 29. 2 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen reaktionen unter realen Marktbedingungen nachweisen, kommen vereinzelte Beispiele aus der Praxis hinzu, die die Prognosegüte der Conjoint-Analyse zuweilen in Frage stellen. 4 Der Conjoint-Analyse darf somit nicht ohne weiterführende empirische Belege die Fähigkeit zugesprochen werden, das reale Kaufverhalten von Nachfragern außerhalb der Befragung prognostizieren zu können, d.h. eine hohe externe Validität aufzuweisen. Denn bei mangelnden Kenntnissen über mögliche Abweichungen von den realen Gegebenheiten bergen die auf conjointanalytischen Erhebungen basierenden Prognosen des Käuferverhaltens ein nicht abzuschätzendes Gefahrenpotenzial für unternehmerische Fehlentscheidungen. Diese Problematik verschärft sich im Hinblick auf die Prognose von Preisreaktionen, da bereits geringe Prognoseabweichungen gravierende Auswirkungen nach sich ziehen können. 4 Vgl. z.B. Conrad, T. (1997), S. 61. Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 2 2.1 3 Die Validierung conjointanalytischer Erhebungen Internes vs. externes Entscheidungsverhalten als Validierungskriterien Bei einer näheren Betrachtung der empirischen Forschungsarbeiten zur Validität conjointanalytischer Verfahren muss festgestellt werden, dass auf externe Validitätsprüfungen zumeist verzichtet und fast ausschließlich auf das interne Entscheidungsverhalten von Probanden als Validierungskriterium abgestellt wird.5 In diesem Rahmen kommen häufig Validitätsmaße wie die Kreuzvalidität mit Holdout-Objekten (Holdout-Validität) oder die sog. Prognosevalidität zur Anwendung, die anhand von Produktwahlentscheidungen in einer simulierten Kaufentscheidungssituation bestimmt wird. Der Vorteil der Verwendung internen Entscheidungsverhaltens zur Validierung conjointanalytischer Untersuchungen liegt unbestritten in der einfachen sowie kostengünstigen Erhebung und Kontrollierbarkeit dieses Beurteilungskriteriums. Jedoch besteht das Hauptproblem dieser Vorgehensweise darin, dass internes Produktwahlverhalten nicht zwangsläufig realem Kaufverhalten entspricht. Vor diesem Hintergrund kann auch nicht davon ausgegangen werden, dass eine optimale Übereinstimmung der Conjoint-Ergebnisse mit intern erhobenen Beurteilungskriterien mit einer überlegenen Schätzgenauigkeit des externen bzw. realen Käuferverhaltens einhergeht, weshalb die auf internem Entscheidungsverhalten begründeten Validierungsstudien nicht ohne weiteres auf das Käuferverhalten in realen Kaufentscheidungssituationen übertragbar sind. 6 Das Problem, dass das Produktwahlverhalten von Käufern in realen Märkten mit realen Produkten in realen Kaufentscheidungssituationen von dem hypothetischen Entscheidungsverhalten im Rahmen einer Conjoint-Analyse abweichen kann, begründet den unverändert hohen Stellenwert der Verfahrensvalidierung sowie die damit verbundene Forderung nach einer In- 5 6 Vgl. Wittink, D.R./Bergestuen, T. (2001), S. 148; Srinivasan, V./deMaCarty, P. (2000), S. 29; Voeth, M. (2000), S. 227; Green, P.E./Srinivasan, V. (1990), S. 13; Vriens, M. (1995), S. 71; Louviere, J.J. (1988), S. 112 sowie den Literaturüberblick in Hensel-Börner, S. (2000), S. 32ff. Vgl. Tscheulin, D.K. (1996), S. 591f.; Tscheulin, D.K. (1991), S. 1267ff.; Tscheulin, D.K. (1992), S. 106ff.; Green, P.E./Krieger, A.M./Agarwal, M.K. (1993), S. 378. 4 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen tensivierung empirischer Forschungsarbeiten, die Aussagen über die externe Validität conjointanalytischer Präferenzmessungen zulassen.7 2.2 Kritische Würdigung von Conjoint-Studien mit externer Validitätsprüfung Der Anteil derjenigen Untersuchungen, in denen die Conjoint-Analyse zu wissenschaftlichen oder kommerziellen Zwecken eingesetzt und in denen die Güte der conjointbasierten Ergebnisse anhand des realen Entscheidungsverhaltens von Personen oder Personengruppen beurteilt wird, fällt gemessen an der hohen Anzahl der bislang durchgeführten Conjoint-Studien außerordentlich gering aus. 8 Zudem kann festgestellt werden, dass conjointanalytische Validierungen zuweilen nur den Eindruck vermitteln, eine Überprüfung der Ergebnisse anhand realen Entscheidungsverhaltens vorzunehmen. Bei einer näheren Betrachtung dieser Untersuchungen wird deutlich, dass lediglich hypothetische Auswahlentscheidungen z.B. auf Basis physischer Produktpräsentationen9 analysiert und somit Kaufverhaltenssurrogate10 als Validierungskriterien verwendet werden. Gelegentlich wird das externe Entscheidungsverhalten auch ausschließlich zur Verfahrenskalibrierung und nicht zur Validierung der Ergebnisse herangezogen.11 Über diejenigen Studien hinaus, denen irrtümlich der Einsatz der Conjoint-Analyse unterstellt wird,12 existieren auch zahlreiche Fälle, in denen keine (abschließende) externe Validierung der Conjoint-Ergebnisse erfolgt bzw. diese nicht dokumentiert wird.13 Denjenigen Untersuchungen, die die Güte der Conjoint-Ergebnisse anhand realen Entscheidungsverhaltens beurteilen, liegen insgesamt vier unterschiedliche Ansätze der externen Validierung zugrunde, die sich nach den Dimensionen des zeitlichen Bezugs der Conjoint- 7 8 9 10 11 12 13 Vgl. Wittink, D.R./Bergestuen, T. (2001), S. 164f.; Winer, R.S. (1999), S. 349ff.; Albrecht, J. (2000), S. 464; Hahn, C. (1997), S. 229; Carson, R.T. et al. (1994), S. 364; Green, P.E./Srinivasan, V. (1990), S. 13. Vgl. Brzoska, L. (2003), S. 61ff.; Voeth, M. (2000), S. 227. Vgl. bspw. McKenna, W.F. (1985), S. 50ff.; Bither, S.W./Wright, P. (1977), S. 39ff. Vgl. bspw. Mohn, N.C. (1990), S. 49ff.; Leigh, T.W./McKay, D.B./Summers, J.O. (1984), S. 456ff.; Anderson, J.C./Donthu, N. (1988), S. 87ff.; Scott, J.E./Keiser, S.K. (1984), S. 54ff. Vgl. Davidson, J.D. (1973), S. 561ff. Vgl. Srinivasan, V./deMaCarty, P. (2000), S. 29ff.; Srinivasan, V. (1988), S. 295ff. Vgl. Clarke, D.G. (1987), S. 180ff.; Fiedler, J.A. (1972), S. 279ff.; Kopel, P.S./Kever, D. (1991), S. 143ff.; Srinivasan, V. et al. (1981), S. 157ff.; Levin, I.P./Louviere, J.J. (1981), S. 29ff.; Louviere, J.J./Hensher, D.A. (1983), S. 348ff.; Page, A.L./Rosenbaum, H.F. (1987), S. 120ff. Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 5 Ergebnisse (prädiktiv/nicht prädiktiv) sowie der Kongruenz von Conjoint- und Validierungsstichprobe (identisch/nicht identisch) differenzieren lassen. 14 Der folgende nach diesen Ansätzen strukturierte Überblick über bisherige Studien zur externen Validität der Conjoint-Analyse verdeutlicht dabei insbesondere das Forschungsdefizit, das bei den prädiktiven Validierungsansätzen hinsichtlich kommerziell geprägter Studien mit preispolitischem Untersuchungsschwerpunkt besteht (vgl. Tabelle 1). 14 Vgl. Wittink, D.R./Bergestuen, T. (2001), S. 155; Srinivasan, V./deMaCarty, P. (2000), S. 30; Green, P.E./Srinivasan, V. (1990), S. 13. Studie Verfahren Untersuchungsobjekt Befragungsstichprobe Validierung Ergebnisse EVA 1: Vergleich des conjointanalytisch ermittelten Entscheidungsverhaltens mit dem vergangenen oder gegenwärtigen Verhalten derselben Personen Louviere/Hensher (1982) und Louviere/Woodworth (1983)15 CBCA Lebensmitteleinzelhandelsgeschäfte 100 Einwohner einer Universitätsstadt Angabe der Verteilung der Einkaufsbudgets über die untersuchten Geschäfte in den vorangegangenen Monaten Hohe Korrelation (0,96) zwischen geschätzten und realen Budgetverteilungen Tscheulin (1991)16 TCA Kreuzfahrten 96 Kreuzfahrtpassagiere a) gesamt (TCAgesamt) b) Subsample: Bedingung einer monoton fallenden Preisnutzenfkt. (TCASubs.) Tatsächliche Kreuzfahrtbuchungen (Erhebung während der gewählten Kreuzfahrt) Korrekte Schätzung des Wahlanteils: Pkorrekt (TCAges.): 70,8% Pkorrekt (TCASubs.): 78,0% Louviere/Timmermans (1992)17 HII Freizeit-/ Erholungsgebiete 118 Probanden (Zufallsstichprobe) Angabe der 5 zuletzt besuchten Korrelation zwischen geschätzten und Freizeitgebiete (ausgewählt aus realen Wahlanteilen 0,68 (nach 40 vorgegebenen Gebieten) Pearsons Korrelationskoeffizient) EVA 2: Vergleich des conjointanalytisch ermittelten Entscheidungsverhaltens mit dem zukünftigen Verhalten derselben Personen Huber/Daneshgar/Ford (1971)18 TCA Arbeitsplätze (staatliche Schulen) 15 Bewerber mit Berufserfah- Angabe der Wahl des Arbeitsrung (mBE) platzes 15 Bewerber ohne Berufser- (keine Angabe des Zeitraums) fahrung (oBE) Korrekte Wahlprognosen: Pkorrekt (mBE): 53% Pkorrekt (oBE): 47% Erläuterung: EVA=externer Validierungsansatz, CBCA=Choice-Based-Conjoint-Analyse, TCA=traditionelle Conjoint-Analyse, HII=Hierarchical Information Integration 15 16 17 18 Eine vollständige Dokumentation der Ergebnisse der externen Validierung liegt bei diesen Studien nicht vor, vgl. Louviere, J.J./Hensher, D.A. (1982), S. 11ff.; Louviere, J.J./Woodworth, G.G. (1983), S. 350ff. Vgl. Tscheulin, D.K. (1991), S. 1267ff. sowie Tscheulin, D.K. (1992), S. 89ff. Vgl. Louviere, J.J./Timmermans, H.J.P. (1992), S. 179ff. Vgl. Huber, G.P./Daneshgar, R./Ford, D.L. (1971), S. 267ff. Studie Verfahren Untersuchungsobjekt Befragungsstichprobe Validierung Ergebnisse Wittink/Montgomery (1979)19 TCA Arbeitsplätze 48 MBA Studenten Angabe der Wahl des Arbeitsplatzes nach 4 Monaten Korrekte Wahlprognosen in Abhängigkeit unterschiedlicher Segmentierungsansätze: Pkorrekt: 45,8-63% Prognosen signifikant besser als Zufallswahl (26,2%) Wright/Kriewall (1980)20 TCA Studienorte 120 Highschool-Abgänger gemeinsam mit ihren Familien Bewerbung an einem College nach 1 Jahr Korrekte Wahlprognosen: Pkorrekt: 5-27% in Abhängigkeit des Modellaufbaus Prognosen signifikant besser als Zufallswahl Krishnamurthi (1989)21 TCA Arbeitsplätze Modell 1 (M.1): 43 MBA Studenten Modell 2 (M.2): M.1 gemeinsam mit Lebenspartner Angabe der Wahl des Arbeitsplatzes nach 3 Monaten Korrekte Wahlprognosen: Pkorrekt (M.1): 56% Pkorrekt (M.2): 61% Prognosen signifikant besser als Zufallswahl Srinivasan/Park (1997)22 TCA, CCA Arbeitsplätze 57 Sudenten Angabe der Wahl des Arbeitsplatzes nach 3 Monaten Korrekte Wahlprognosen: Pkorrekt (TCA): 64% Pkorrekt (CCA): 71,9% Prognosen signifikant besser als Zufallswahl Fortsetzung EVA 2 Erläuterung: CCA=Customized Conjoint Analysis 19 20 21 22 Vgl. Wittink, D.R./Montgomery, D.B. (1979), S. 69ff.; Montgomery, D.B./Wittink, D.R. (1980), S. 298ff.; Montgomery, D.B./Wittink, D.R./Glaze, T.A. (1977). Vgl. Wright, P./Kriewall, M.A. (1980), S. 277ff. Vgl. Krishnamurthi, L. (1989), S. 185ff. Vgl. Srinivasan, V./Park, C.S. (1997), S. 286ff. Studie Verfahren Untersuchungsobjekt Befragungsstichprobe Validierung Ergebnisse EVA 3: Vergleich des conjointanalytisch ermittelten Entscheidungsverhaltens mit dem vergangenen oder gegenwärtigen Verhalten unterschiedlicher Personen(gruppen) Parker/Srinivasan (1976)23 TCA Medizinische Versorgungseinrichtungen 177 Haushalte einer Kleinstadt Angabe der Nutzung der Versorgungseinrichtungen in der Kleinstadt Berechnete Marktanteile (MA) um 60% besser als Zufallsmodell (signifikant) Louviere/Hensher (1982) und Louviere/Woodworth (1983)24 CBCA A) Tierfutter B) Verkehrsträger (Luft/See) Zufallsstichproben A) Tierfutterkäufer B) Nutzer einer bestimmten Verkehrsverbindung Tatsächliche Marktanteile (A) bzw. Anteile der Verkehrsträger (B) (keine genauen Angaben) A) Korrelation zwischen geschätzten und realen Marktanteilen 0,83 B) Geschätzte vs. reale Verkehrsträgeranteile Luftfahrt: 78% vs. 82% Seefahrt: 22% vs. 18% Hensel-Börner (2000)25 ACA, CCC, Kühlschränke CHIC 249 Probanden (ACA) 242 Probanden (CCC) 234 Probanden (CHIC) ausgewählt anhand von Quotenmerkmalen sowie Kaufabsicht eines Kühlschranks in den nächsten 12 Monaten Tatsächliche Marktanteile der untersuchten Produkte, ermittelt auf Basis des GfKHandelspanels (1998) Mittlere absolute Abweichungen (MAA) der berechneten Marktanteile: MAA (ACA): 4,8% MAA (CCC): 3,8% MAA (CHIC): 3,9% Korrelationen der MA z.T. schwach signifikant Erläuterung: ACA=Adaptive Conjoint Analysis, CCC= Customized Computerized Conjoint Analysis, CHIC= Choice-Oriented Individualized Conjoint Analysis 23 24 25 Vgl. Parker, B.R./Srinivasan, V. (1976), S. 991ff. Eine vollständige Dokumentation der Ergebnisse der externen Validierung liegt bei diesen Studien nicht vor, vgl. Louviere, J.J./Hensher, D.A. (1982), S. 11ff.; Louviere, J.J./Woodworth, G.G. (1983), S. 350ff. Vgl. Hensel-Börner, S. (2000), S. 176ff. Studie Verfahren Untersuchungsobjekt Befragungsstichprobe Validierung Ergebnisse ACA, CCC Kaffee Tatsächliche Marktanteile der untersuchten Produkte, ermittelt auf Basis des GfKHaushaltspanels Mittlere absolute Abweichungen (MAA) der berechneten Marktanteile: MAA (ACA): 13,7-15% (BTL vs. FC) MAA (CCC): 7,6-9% (BTL vs. FC) Korrelationen der MA bei CCC signifikant Fortsetzung EVA 3 Hensel-Börner/Sattler (2000)26 50 Probanden (CCC) 49 Probanden (ACA) ausgewählt anhand von Quotenmerkmalen EVA 4: Vergleich des conjointanalytisch ermittelten Entscheidungsverhaltens mit dem zukünftigen Verhalten unterschiedlicher Personen(gruppen) Robinson (1980)27 TCA Transatlantikflüge Zufallsstichprobe von Endkonsumenten (keine näheren Angaben) Benbenisty (1983)28 TCA Datenkommunikationsendgeräte 700 Unternehmen und öffent- Tatsächlicher Marktanteil des Prognostizierter MA: liche Institutionen untersuchten Produkts (AT&T) MAprog.: 8% nach 4 Jahren Realer MA: MAreal: ca. 8% Tatsächliche Anteile der Reiseangebote am Gesamtprogramm (nach IATA) nach Einführung der empfohlenen Preisstrukturen (keine Zeitraumangaben) Tabelle 1: Studien mit externer Validitätsprüfung der Conjoint-Ergebnisse 26 27 28 Vgl. Hensel-Börner, S./Sattler, H. (2000), S. 705ff. Vgl. Robinson, P.J. (1980), S. 183ff. Vgl. Benbenisty, R.L. (1983), S. 12. Prognostizierte vs. reale Anteile: Angebot A: 25% vs. 23% Angebot B: 14 %vs. 12% Angebot C: 43% vs. 49% Angebot D: 18% vs. 16% 10 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen Es ist festzustellen, dass sich die angeführten Conjoint-Studien hinsichtlich der Merkmale Verfahrensart, Untersuchungsobjekt, Stichprobenumfang und -struktur sowie Validierungsansatz und -ergebnis z.T. grundlegend voneinander unterscheiden. Untersuchungen, die einen Vergleich des conjointanalytisch ermittelten Entscheidungsverhaltens von Personen mit dem realen Entscheidungsverhalten derselben Personen zu einem der Befragung zeitlich nachgelagerten Zeitpunkt durchführen (EVA 2), sind insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass die Validierung ausschließlich anhand von Studienort- bzw. Berufswahlentscheidungen vorgenommen wird. Diese einseitige Fokussierung liegt vermutlich daran, dass reale Entscheidungen von Schulabgängern und Studenten hinsichtlich ihrer zukünftigen Ausbildungs- und Arbeitsplätze mit dem Ende des jeweiligen Abschlusssemesters bzw. dem Schulabschluss zeitlich sehr genau terminiert werden können. Dadurch werden conjointanalytische Präferenzmessungen im Vorfeld der realen Auswahlentscheidungen ermöglicht, die neben einer einfachen Identifikation und Ansprache zudem von einer überwiegend hohen Kooperationsbereitschaft der Probanden profitieren. Vor diesem Hintergrund erklärt sich u.a. auch der Mangel an kommerziell ausgerichteten Studien, die conjointanalytisch prognostizierte Produktwahlentscheidungen von Konsumenten mit realen und der Befragung nachgelagerten Kaufentscheidungen dieser Konsumenten vergleichen. Denn die Identifikation und Kontrolle von Konsumenten, die zu einem zukünftigen Zeitpunkt ein bestimmtes Produkt unter vergleichbaren Rahmenbedingungen kaufen und sich zudem zu einer Conjoint-Befragung mit anschließender Validierung bereit erklären, stellt i.d.R. eine nahezu unlösbare Aufgabe für den Erhebenden dar. Dies dürfte wohl auch der Grund dafür sein, dass kommerziell geprägte Studien, die das hypothetische und reale Entscheidungsverhalten von Konsumenten miteinander vergleichen, durch eine dem Validierungskriterium zeitlich nachgelagerte Conjoint-Analyse charakterisiert sind (EVA 1). Diese Vorgehensweise birgt jedoch eine nicht abzuschätzende Gefahr der Ergebnisbeeinträchtigung durch kognitive Dissonanzen der Probanden in sich. Nachträgliche Rationalisierungsversuche der Kaufentscheidung von Seiten der Probanden oder auch die nach dem Kauf erlangte Produktkenntnis können dazu führen, dass die Conjoint-Analyse nicht die ursprünglichen Präferenzstrukturen misst und die Ergebnisse für Prognosezwecke nur von eingeschränkter Brauchbarkeit sind. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der vergleichsweise hohe Anteil korrekter Wahlprognosen der o.a. Studien auf kognitive Dissonanzen der Probanden zurückzuführen ist. Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 11 Eine Einschränkung, die der Analyse des Entscheidungsverhaltens identischer Stichproben unterliegt, besteht zumeist in der mangelnden Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den relevanten Gesamtmarkt, da insbesondere Umfang und Struktur der untersuchten Stichproben i.d.R. keine repräsentative Abbildung der entsprechenden Grundgesamtheit darstellen. Aus diesem Grund sollte in derartigen Untersuchungen auch nicht von Marktanteilen, sondern von Wahlanteilen bzw. Shares of Choices gesprochen werden, die in erster Linie für die in der Erhebung berücksichtigten Probanden Gültigkeit besitzen. An dieser Einschränkung sowie den erläuterten Erhebungsproblemen setzen Validierungsstudien an, die das mit Hilfe der Conjoint-Analyse ermittelte Entscheidungsverhalten einer Probandengruppe mit dem realen Entscheidungsverhalten der relevanten Grundgesamtheit vergleichen (EVA 3 und 4). Das Validierungskriterium bilden bei diesen Ansätzen die realen Marktanteile der Untersuchungsobjekte, die bspw. über eine Paneluntersuchung gewonnen werden. Wenngleich die Repräsentativität der Stichprobe als notwendige Voraussetzung vom Erhebenden weitgehend sichergestellt wird, ist ein uneingeschränkter Vergleich zwischen den conjointanalytisch geschätzten und den realen Marktanteilen nicht ohne weiteres möglich, selbst wenn von den mit dieser Methode verbundenen Problemen bei der Bestimmung von Marktanteilen abstrahiert und eine valide Beurteilungsgrundlage unterstellt wird. Srinivasan/DeMaCarty und auch Curry betonen in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Einflusses spezifischer Distributionsgrade, Werbeintensitäten und damit verbundener Bekanntheitsgrade der Untersuchungsobjekte auf die Validität der Conjoint-Analyse, 29 die u.a. von einer gleichermaßen vollständigen Produktverfügbarkeit sowie von gleichen Bekanntheitsgraden der untersuchten Produkte ausgeht. Für die Validitätsprüfung auf Basis realer Marktanteile folgt daraus, dass entweder die realen Gegebenheiten die Prämissen der Conjoint-Analyse bestmöglich erfüllen oder die conjointbasierten Marktanteilsschätzungen die realiter vorzufindenden Rahmenbedingungen in einem Marktanteilsmodell berücksichtigen müssen. Vor diesem Hintergrund wird bspw. auch die Studie von Benbenisty kritisch hinterfragt. „Consider a 1983 Marketing News report of AT&T Corp.´s market share in the dataterminal market being predicted accurately four years after the completion of a conjoint study. 29 Vgl. Srinivasan, V./deMaCarty, P. (2000), S. 30; Curry, J. (1997), S. 10. 12 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen Without accounting for variations in the level of marketing support across products and over such a long time span, the claimed accuracy cannot be taken at face value.“30 Die Anwendung eines Marktanteilsmodells findet sich indes in den Untersuchungen von Hensel-Börner und Hensel-Börner/Sattler, in denen unterschiedliche Distributions- und Bekanntheitsgrade der untersuchten Produkte bei der Marktanteilsschätzung berücksichtigt werden. Allerdings kann sich der Einsatz eines derartigen Marktanteilsmodells insofern als problematisch erweisen, da bestimmte, für das Modell notwendige Marktdaten nicht ausreichend detailliert oder auch gar nicht verfügbar sein können oder einen anderen geographischen Bezug aufweisen als die conjointanalytisch erhobenen Daten, wodurch wiederum die Repräsentativität der Ergebnisse beeinträchtigt werden kann. Darüber hinaus ist die Gültigkeit des unterstellten Marktanteilsmodells zwingend zu gewährleisten, da anderweitig modellbedingte Verzerrungen der Schätzergebnisse die Folge sein können. 30 Srinivasan, V./deMaCarty, P. (2000), S. 30. Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 3 3.1 13 Durchführung und Ergebnisse der empirischen Validitätsprüfung Aufbau und Ablauf des Feldexperiments 3.1.1 Die Vickrey-Auktion als Instrument zur Erhebung des Validierungskriteriums Die Beurteilung conjointanalytischer Preisreaktionsprognosen setzt voraus, dass das Validierungskriterium - in diesem Fall die reale Preisreaktionsfunktion - mit einem Messinstrument erhoben wird, das zu einer möglichst exakten Abbildung der realen Preis-Absatz-Beziehungen führt. In der vorliegenden Untersuchung wird mit dem Auktionsverfahren nach William Vickrey, der sog. Vickrey-Auktion,31 auf ein Instrument zurückgegriffen, das im Zusammenhang mit der Erhebung von Zahlungsbereitschaften in der jüngsten Zeit wieder verstärkt in die wissenschaftliche Diskussion eingebracht worden ist. Der Vickrey-Auktion liegt ein Bietprozess zugrunde, der dadurch gekennzeichnet ist, dass jeder an der Auktion beteiligte Bieter i.d.R. schriftlich ein einziges und verbindliches Kaufgebot gegenüber dem Verkäufer eines Auktionsobjekts äußert. Die Gebotsabgabe erfolgt dabei innerhalb eines festgelegten Zeitraums, unter Ausschluss von Nachbesserungen und zudem verdeckt, d.h. ohne dass andere an der Auktion beteiligte Bieter Kenntnis von dem Gebot erlangen („Sealed Bid Auction“). Nach Ablauf der festgelegten Gebotsabgabefrist erhält der Bieter mit dem höchsten Kaufgebot den Zuschlag für das Auktionsobjekt, zahlt jedoch lediglich einen Kaufpreis in Höhe des zweithöchsten Gebots. Aufgrund der Charakteristik dieses Preisbildungsmechanismus wird die Vickrey-Auktion häufig auch als „Second Price Sealed Bid Auction“ bezeichnet. Wenngleich die Vickrey-Auktion bislang nur vergleichsweise selten eingesetzt wird, 32 so besitzt dieser Auktionsmechanismus im Gegensatz zu den anderen Standardauktionsformen (Englische Auktion, Holländische Auktion, Höchstpreisauktion) den zentralen Vorteil, dass aus theoretischer Sicht eine valide Messung von realen Preisreaktionen aufgrund der Eigenschaft der Anreizkompatibilität möglich ist. Ein Preisbildungsmechanismus ist dabei als 31 32 Vgl. zur Vickrey-Auktion insbesondere den grundlegenden Beitrag von Vickrey, W. (1961), S. 8ff. Vgl. Amor, D. (2000), S. 52; Beckmann, M./Kräkel, M./Schauenberg, B. (1997), S. 50; Gardner, R. (1995), S. 305; Lucking-Reiley, D. (2000b), S. 237ff.; Reichwald, R./Hermann, M./Bieberbach, F. (2000), S. 548; Rothkopf, M.H./Teisberg, T.J./Kahn, E.P. (1990), S. 98 sowie für einen historischen Abriß der praktischen Anwendungen Lucking-Reiley, D. (2000a), S. 183ff. 14 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen anreizkompatibel zu bezeichnen, wenn die wahrheitsgemäße Offenlegung der realen Zahlungsbereitschaft für ein Produkt nicht nur im Interesse des Verkäufers oder Marktforschers, sondern insbesondere auch im eigenen Interesse des Nachfragers liegt. 33 In der Entkopplung des Gebots bzw. Zuschlagspreises von dem letztendlich vom Käufer zu entrichtenden Kaufpreis liegt die Ursache dafür begründet, dass für einen Bieter in einer Vickrey-Auktion kein Anreiz besteht, aus spekulativen Gründen ein Kaufgebot oberhalb oder unterhalb seiner tatsächlichen Zahlungsbereitschaft abzugeben und die aus Bietersicht dominierende Strategie folglich in der Abgabe eines Gebotes exakt in Höhe der tatsächlichen Zahlungsbereitschaft besteht („Truth Revealing“- bzw. „Truth-Telling“-Eigenschaft 34).35 3.1.2 Bestimmung des Untersuchungsobjekts 3.1.2.1 Digital Versatile Disc Player als Gegenstand der Untersuchung Die Konzeption eines Feldexperiments zur Überprüfung der externen Validität conjointanalytischer Verfahren verlangt die Auseinandersetzung mit der Frage, welches Produkt gleichermaßen als Untersuchungsobjekt der conjointanalytischen Präferenzmessungen und als Verkaufsobjekt einer - in diesem Fall internetbasierten - Vickrey-Auktion geeignet erscheint. In diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass conjointanalytische Untersuchungen eine wesentliche Problematik häufig unberücksichtigt lassen, die mit dem zu untersuchenden Produkt bzw. mit dem zu untersuchenden Kaufentscheidungsprozess verbunden ist. So findet sich eine Vielzahl von Conjoint-Studien zu Produkten, die ein habitualisiertes oder sogar impulsives Entscheidungsverhalten („Low-Involvement-Käufe“) vermuten lassen,36 obwohl in der Literatur zunehmend darauf verwiesen wird, dass die Ergebnisse einer Conjoint-Analyse von dem zugrunde liegenden Kaufentscheidungstyp bzw. von dem zugrunde liegenden Involvement des Konsumenten beeinflusst werden und die Conjoint-Analyse aufgrund der mit dieser Verfahrenstechnik verbundenen hohen kognitiven Steuerung des Pro- 33 34 35 36 Vgl. McAfee, R.P./McMillan, J. (1987), S. 712. Vgl. Rothkopf, M.H./Teisberg, T.J./Kahn, E.P. (1990), S. 95; Klein, S.P. (1998), S. 317. Vgl. Vickrey, W. (1961), S. 20ff.; Kräkel, M. (1992), S. 20; Sonnegard, J. (1996), S. 5; Beckmann, M./Kräkel, M./Schauenberg, B. (1997), S. 44; Skiera, B. (1999), S. 164. Eine tabellarische Darstellung derartiger Conjoint-Studien findet sich bei Voeth, M. (2000), S. 106. Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 15 banden eher für extensive, zumindest aber nicht für habitualisierte oder impulsive Kaufentscheidungen geeignet ist („High-Involvement-Käufe“).37 Wenngleich eine umfassende empirische Bestätigung dieser Hypothese derzeit noch aussteht, ist aus theoretischer Sicht von einem Einfluss des Involvements auf die Validität von Conjoint-Analysen dergestalt auszugehen, dass ein mit der Conjoint-Analyse nicht konformes Involvement zu einer geringeren Validität der Schätzergebnisse führen wird. 38 Die Problematik nicht adäquaten Involvements wird darüber hinaus vor dem Hintergrund verstärkt, dass die Präferenzerhebung zumeist nicht mit Nachfragern durchgeführt wird, die sich in einem realen Kaufprozess befinden, sondern Probanden befragt werden, die bestenfalls nach bestimmten Auswahlkriterien wie z.B. Produktinteresse, Produktkenntnisse oder Kaufwahrscheinlichkeit selektiert wurden. Die Phasen vor dem realen Kaufakt und daher insbesondere auch die Befragung von Probanden außerhalb des realen Kaufentscheidungsprozesses stellen jedoch selbst bei potenziellen High-Involvement-Käufen Low-Involvement-Situationen dar.39 Eine starke Divergenz zwischen dem Kaufinvolvement und dem Involvement im Rahmen einer Conjoint-Erhebung (Erhebungsinvolvement) kann daher ursächlich für eine nur geringe Validität conjointanalytischer Präferenzmessungen sein. Im Rahmen der Validitätsprüfung conjointanalytischer Verfahren sollten die Probanden daher ein hohes finanzielles, soziales und/oder psychologisches Risiko beim Produktkauf wahrnehmen, das zu einer umfangreichen und multiattributiv geprägten Informationsaufnahme und -verarbeitung der kaufentscheidungsbeeinflussenden Faktoren sowie zu einer starken Identifikation der Nachfrager mit dem Kauf des Produktes führt. Aus der Perspektive des Validierungsverfahrens ist zu fordern, dass das Produkt für den Kauf über eine internetbasierte Vickrey-Auktion geeignet erscheinen muss. Bliemel/Eggert/Adolphs stellen in diesem Zusammenhang fest, dass elektronische Märkte für Güter des mühelosen Kaufs (Convenience Goods)40 keinen adäquaten Vertriebskanal darstellen, da „die Kunden 37 38 39 40 Vgl. Hubel, W. (1992), S. 162; Weisenfeld, U. (1989), S. 57; Thomas, L. (1979), S. 203; Voeth, M. (2000), S. 105; Teichert, T. (2001), S. 56; Teichert, T. (2000), S. 507; Theuerkauf, I. (1989), S. 1191; McKenna, W.F. (1985), S. 46f.; Hahn, C. (1997), S. 140; Tscheulin, D.K. (1992), S. 90. Vgl. Thomas, L. (1979), S. 203. Vgl. Trommsdorff, V. (2002), S. 61. Convenience Goods bezeichnen Güter, die Konsumenten i.d.R. mit einem geringen Beschaffungsaufwand und einer tendenziell geringen kognitiven Steuerung erwerben, vgl. Kotler, P. (2002), S. 411. Übertragen auf die Kaufentscheidungstypologie nach Weinberg ist der Kauf von Convenience Goods mit einem impul- … 16 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen zum Zeitpunkt ihrer spontanen Kaufentscheidung i.d.R. weder über einen Internetzugang verfügen, noch die Mühe eines Kaufabschlusses im Internet auf sich nehmen.“ 41 Im Vergleich zu den durch impulsives oder habitualisiertes Entscheidungsverhalten gekennzeichneten Convenience Goods kann denjenigen Produkten eine bessere Eignung für Internetauktionen zugesprochen werden, bei deren Kauf die Konsumenten zu einem extensiven Kaufentscheidungsverhalten tendieren. Dies lässt sich vor allem damit begründen, dass limitierte und extensive Kaufentscheidungen überwiegend mit einer erhöhten Werthaltigkeit des Kaufobjektes einhergehen, die den auktionsinduzierten Beschaffungs(mehr)aufwand aus Konsumentensicht oftmals rechtfertigt. Empirische Untersuchungen bestätigen diese Annahme insofern, dass der überwiegende Anteil der über Internetauktionen gekauften Produkte den Charakter limitierter oder extensiver Kaufentscheidungen trägt.42 Eine hohe Bedeutung kommt dabei vor allem der Unterhaltungselektronik zu, die im Internet nicht nur generell, sondern insbesondere auch im Rahmen internetbasierter Auktionen zu den meistgekauften Produktkategorien zu zählen ist. 43 Vor diesem Hintergrund war im Rahmen der vorliegenden Validitätsprüfung als Untersuchungsobjekt ein Produkt aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik zu bestimmen, bei dessen Kauf von einem extensiven, zumindest aber limitierten Kaufentscheidungsverhalten der Nachfrager ausgegangen werden konnte. Auf Basis von Expertengesprächen mit zahlreichen Unterhaltungselektronikanbietern in Münster wurden Digital Versatile Disc Player (DVD Player) in Anbetracht der vorgenannten Anforderungen als geeignete Produkte für die empirische Validitätsprüfung identifiziert. DVD Player repräsentieren insbesondere zum Zeitpunkt der Untersuchung (Frühjahr 2002) und trotz der zunehmenden Marktdurchdringung immer noch eine vergleichsweise junge Technologie, deren Anschaffung für den überwiegenden Anteil von Konsumenten einen neuartigen Kaufentscheidungsprozess impliziert. Aufgrund der Neuartigkeit des Kaufentscheidungsprozesses existieren für die Konsumenten keine bewährten Entscheidungskriterien oder Verhaltensmuster, die die Kaufentscheidung vereinfachen könnten. Aufgrund eines Anschaffungspreises von knapp zweihundert bis über eintausend Euro ist davon auszugehen, dass Konsumenten beim Kauf eines DVD Players ein tendenziell hohes finanzielles Risiko wahr- 41 42 siven oder habitualisierten Entscheidungsverhalten der Konsumenten verbunden, vgl. Nieschlag, R./Dichtl, E./Hörschgen, H. (2002), S. 580f. Bliemel, F./Eggert, A./Adolphs, K. (2000), S. 210. Vgl. Lucking-Reiley, D. (2000b), S. 233; Beam, C./Segev, A. (1998), S. 7. Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 17 nehmen, das nicht zuletzt für eine u.a. in den Expertengesprächen bestätigte umfangreiche Informationssuche der Konsumenten verantwortlich zeichnet. Alternative Angebote von DVD Playern werden i.d.R. eingehend und rational miteinander verglichen, um das Angebot mit der subjektiv besten Preis-Leistungs-Relation zu erwerben. Vor diesem Hintergrund kann davon ausgegangen werden, dass Konsumenten bei dem Kauf eines DVD Players überwiegend zu einem extensiven Kaufentscheidungsverhalten neigen. 3.1.2.2 Bestimmung der kaufentscheidungsrelevanten Eigenschaften und Ausprägungen Für die Bestimmung der kaufentscheidungsrelevanten Produkteigenschaften wurde das Segment der Mittelklasse von DVD Playern eingehender analysiert. Die Auswahl begründet sich insbesondere dadurch, dass DVD Player der mittleren Leistungs- und Preisklasse im Vorjahr der Untersuchung die höchsten Absatzanteile auf dem deutschen DVD Player-Markt aufwiesen, so dass bei diesen Geräten das höchste akquisitorische Potenzial für die Internetauktion vermutet werden konnte. Gleichzeitig ließ ein Preisniveau dieses DVD Player-Segments von ca. 250 bis 400 Euro (UVP) erwarten, dass die Konsumenten bei der Kaufentscheidung ein tendenziell hohes Kaufrisiko wahrnehmen und folglich ein hohes Kaufinvolvement aufweisen würden. Die Expertenbefragungen unter den Facheinzelhändlern ergaben einen Katalog an Produkteigenschaften, anhand derer die zum Zeitpunkt der Erhebung am Markt befindlichen DVD Player-Angebote differenziert werden konnten und die aus Sicht der Verkaufsberater in einem unterschiedlichen Ausmaß zu einer Beeinflussung der Entscheidungen von Konsumenten beim Kauf eines DVD Players beitrugen. Aufgrund der Fokussierung auf die Mittelklasse von DVD Playern wurden diejenigen Produkteigenschaften aus der weiteren Untersuchung ausgeschlossen, die ausnahmslos bei DVD Playern der Oberklasse vorhanden waren, die wiederum in keinem konkurrierenden Verhältnis zu dem betrachteten Segment standen. Weiterhin wurden Produkteigenschaften aus dem Katalog eliminiert, über die jeder DVD Player in gleichem Maße verfügt und die Basisleistungen eines DVD Players (Wiedergabefähigkeit einer DVD, Fernbedienung etc.) darstellen. Die verbliebenen Produkteigenschaften wurden dahingehend untersucht, ob sie als Differenzierungskriterium für DVD Player der Mittelklasse herangezo43 Vgl. Spohrer, M. (2000), S. 33; Lucking-Reiley, D. (2000b), S. 233. 18 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen gen werden konnten oder ausnahmslos zur Grundausstattung dieses Segments (Standard) zu zählen waren. Als Ergebnis der Expertengespräche wurden die in Abbildung 2 aufgeführten Kriterien mit potenziell kaufentscheidungsbeeinflussender Wirkung beim Kauf eines DVD Players identifiziert. Aus Tabelle 2 geht hervor, dass die Kaufentscheidung von DVD Player-Käufern überwiegend auf Basis der technischen Funktionalitäten, des Markennamens oder des Produktpreises und somit aufgrund der Bewertungen von objektiv prüfbaren Kriterien getroffen wird. Subjektive Kriterien wie z.B. die Bild- und Tonqualitäten unterschiedlicher DVD Player werden beim Kauf i.d.R. nicht durch eigene Produkttests am Point of Purchase beurteilt. Stattdessen ziehen die Konsumenten in vielen Fällen die Vergleichstests von Fachinstitutionen bzw. Fachzeitschriften zu Rate und orientieren sich an den entsprechenden Expertenbeurteilungen hinsichtlich der Leistungsqualität der DVD Player. Um dieses Kriterium in der Erhebung zu berücksichtigen, wurde die Untersuchung auf DVD Player fokussiert, die im Rahmen von Produkttests verschiedener renommierter Institutionen überdurchschnittliche Testergebnisse erzielt hatten. Auf diese Weise wurde eine durch die Produkttests nachgewiesene hohe Leistungsqualität für die Grundausstattung der Untersuchungsobjekte definiert, so dass eine explizite Aufnahme dieses Kriteriums in das Design der Conjoint-Analyse nicht erforderlich war. Die restlichen kaufentscheidungsrelevanten Beurteilungskriterien, die nicht zur Grundausstattung eines DVD Players der Mittelklasse zu zählen waren, bildeten den Gegenstand einer Konsumentenbefragung, um die aus Sicht der Konsumenten wichtigsten Produkteigenschaften beim Kauf eines DVD Players zu bestimmen. Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen Kriterium Hersteller/Marke Wiedergabeformate (inkl. DVD) Audio CD (Wave), Video CD (VCD), CD Recordable (CD-R), CD ReWritable (CD-RW) Audio CD (MP3) Videoausgänge 1 Scartanschluss 2 Scartanschlüsse 19 Standardausstattung Mittelklasse kein Standard kein Standard kein Standard Audioausgänge optischer und koaxialer Digitalausgang, Dolby Digitalausgang, DTS-Digitalausgang Umrüstbarkeit auf fremden Regionalcode Integrierter digitaler Audiodecoder kein Standard DVD-Wechsler kein Standard Farbe/Design kein Standard Produkttests durch (unabhängige) Fachinstitution kein Standard Preis kein Standard Tabelle 2: Entscheidungsbeeinflussende Kriterien beim DVD Player-Kauf (Mittelklasse) Die Befragung erfolgte mit Hilfe des Internets sowie mit Electronic Mailings, die auch für die Akquisition der Auktionsteilnehmer eingesetzt wurden, um u.a. eine möglichst hohe Schnittmenge zwischen den Konsumenten der Vorabbefragung und den Konsumenten der Internetauktion zu erreichen. An der Befragung nahmen insgesamt 849 Konsumenten teil. Vor dem Hintergrund, dass die Befragung möglichst genau die Beurteilungen potenzieller Käufer von DVD Playern und somit auch die Einschätzung der späteren Auktionsteilnehmer widerspiegeln sollte, gingen in die weitere Untersuchung ausschließlich die Angaben derjenigen Konsumenten ein, die den Kauf eines DVD Players in den folgenden zwölf Monaten beabsichtigten und die nicht als Käufer der Oberklasse (Mindestausgaben für einen DVD Player von 400 Euro) einzustufen waren. Darüber hinaus mussten die Konsumenten einen Informationsstand bezüglich der Leistungsmerkmale und Preise der aktuell am Markt angebotenen DVD Player aufweisen, der nach eigenen Einschätzungen als durchschnittlich bis sehr gut beurteilt wurde. Unter Anwendung dieser anspruchsvollen Selektionskriterien ergab sich ein Anteil von 123 Befragten, die als Experten mit Kaufabsicht charakterisiert wurden. Es zeigte sich, dass von dieser Befragtengruppe insgesamt fünf Eigenschaften als überdurchschnittlich wichtig beim 20 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen Kauf eines DVD Players der Mittelklasse erachtet wurden. Diese Kriterien bildeten in der Folge den Gegenstand der weiteren Untersuchung. Die höchste Bedeutung sprachen die Befragten dem Anschaffungspreis eines DVD Players zu, so dass vor dem Hintergrund des eingesetzten Absatzkanals ein erwartungsgemäß stark preissensibles Käufersegment vorlag. Darüber hinaus wurde die Wiedergabefähigkeit von (Musik-)CDs im MP3-Format sowie die Existenz eines im DVD Player integrierten digitalen Audiodecoders als wichtig eingestuft. Von geringerer, aber dennoch überdurchschnittlicher Bedeutung waren der Hersteller und die Anzahl der vorhandenen Scartanschlüsse. Zur Bestimmung der relevanten Hersteller wurden die Konsumenten hinsichtlich der ihrer Meinung nach bedeutendsten DVD Player-Hersteller der Mittelklasse befragt. Im Durchschnitt umfasste das hersteller- bzw. markennamenbezogene Awareness-Set der Konsumenten drei bis vier Anbieter, wobei in die weitere Untersuchung die vier am häufigsten genannten Hersteller eingingen. Auf Basis der Ergebnisse der Konsumentenbefragung wurden die zum Verkauf in der Auktion anzubietenden DVD Player und somit die realen Produkte für die externe Validitätsprüfung bestimmt. Bei der Produktauswahl war zu berücksichtigen, dass die DVD Player eindeutig der Mittelklasse zuzuordnen waren, d.h. dass alle Geräte die als Standard definierten Produkteigenschaften aufzuweisen hatten und zugleich über keine der Produkteigenschaften verfügen durften, die einen der DVD Player als Gerät der Oberklasse charakterisiert hätte. Diese Anforderungen wurden durch die vier in Tabelle 3 aufgeführten DVD Player erfüllt. Eigenschaften der DVD Player (Auktionsobjekte) Hersteller (Typ) MP3 Decoder Scartanschlüsse Preis UVP/Saturn MS Pioneer (DV-444-K) MP3-fähig kein Decoder 1 357,39 € / 329,00 € Philips (DVD712) MP3-fähig kein Decoder 1 349,99 € / 296,04 € Sony (DVP-NS400D/B) kein MP3 DD Decoder 2 399,00 € / 357,39 € Panasonic (DVD-RV31-K) kein MP3 kein Decoder 1 280,70 € / 259,00 € Tabelle 3: Die DVD Player der Internetauktion Im Hinblick auf die Bestimmung der Produkteigenschaften und deren Ausprägungen wurden entsprechend der Produkteigenschaft ´Hersteller´ auch bei den Produkteigenschaften ´Preis´ Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen und ´integrierter Decoder´ insgesamt vier 21 Eigenschaftsausprägungen in das conjointanalytische Erhebungsdesign aufgenommen. Die Preisspanne des Conjoint-Designs wurde dermaßen festgelegt, dass die maximale Preisausprägung dem Fachhandelspreis (in diesem Fall die Preise des Kooperationspartners Saturn Münster) des zu dem höchsten Verkaufspreis angebotenen Gerätes der ausgewählten DVD Player (360 Euro) sowie die geringste Preisausprägung aufgrund der Ergebnisse der Vorabbefragung 50 % dieses Preises entsprach (180 Euro). Um möglichst exakte Prognosen der Preisreaktionen erreichen zu können, wurden zur Verminderung der Abstände zwischen den Preisausprägungen zwei weitere Preisausprägungen derart festgelegt, dass insgesamt drei gleich große 60-Euro-Intervalle vorlagen. Die vier Ausprägungen der Produkteigenschaft ´integrierter Decoder´ ergab sich vor dem Hintergrund, dass ein DVD Player generell über keinen, einen oder auch über beide digitalen Audiodecoder der Hersteller Dolby (Dolby Digital bzw. DD) und Digital Theater Systems (DTS) verfügen konnte. Bei den Produkteigenschaften ´MP3-Wiedergabe´ und ´Scartanschlüsse´ lagen aufgrund der technisch bedingten Dichotomie (MP3-fähig vs. nicht MP3-fähig) bzw. aufgrund der bei einem DVD Player mindestens (maximal) verfügbaren Anzahl Scartanschlüsse von 1 (2) jeweils zwei zu berücksichtigende Eigenschaftsausprägungen vor. Tabelle 4 gibt einen zusammenfassenden Überblick über die in der Conjoint-Erhebung untersuchten Produkteigenschaften und Ausprägungen. Eigenschaft Hersteller Ausprägungen Pioneer MP3-Wiedergabe integrierter Decoder Sony kein MP3 kein Decoder Scartanschlüsse Preis Philips DD Decoder MP3 DTS Decoder 1 Scart 180 Euro Panasonic DD+DTS Decoder 2 Scart 240 Euro 300 Euro 360 Euro Tabelle 4: Produkteigenschaften und Ausprägungen des Conjoint-Designs 3.1.3 Akquisition der Auktionsteilnehmer Die zentrale Anforderung einer externen Validitätsprüfung, als Validierungskriterium das Produktwahlverhalten von Konsumenten in realen Märkten mit realen Produkten in realen Kaufentscheidungssituationen zugrunde zu legen, macht es erforderlich, dass potenzielle Auktionsteilnehmer allein durch die Attraktivität des Verkaufsangebotes akquiriert werden und die Auktion als temporäres Konkurrenzangebot zu den realiter am Markt vorhandenen Pro- 22 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen duktangeboten und Absatzkanälen positioniert wird. Insbesondere für das in dieser Untersuchung eingesetzte Validierungsverfahren ist zu fordern, dass die Konsumenten aus eigenem Antrieb und ausschließlich vor dem Hintergrund einer Kaufabsicht hinsichtlich eines der angebotenen Produkte an der Auktion teilnehmen. Denn aufgrund des bis dato nur sehr geringen Bekanntheitsgrades verlangt die Vickrey-Auktion von den Konsumenten eine im Vergleich zu anderen Auktionsformen eingehendere Auseinandersetzung mit dem Auktionsmechanismus. Eine eingehende bzw. kognitiv geprägte Auseinandersetzung mit der Funktionsweise der Vickrey-Auktion kann allerdings in solchen Fällen nicht unbedingt erwartet werden, in denen der durch die Auktion erzeugte (Kauf-)Anreiz aus der subjektiven Sicht der Konsumenten zu gering ist. Infolgedessen implizieren Vickrey-Auktionen, die ohne oder lediglich mit unbedeutenden, d.h. tendenziell risikolosen zahlungswirksamen Transaktionen verbunden sind, regelmäßig die Gefahr, dass die Auktionsteilnehmer aufgrund eines zu geringen Involvements den Auktionsmechanismus nicht verstehen und sich nicht rational nach der optimalen Bietstrategie verhalten, mithin kein Gebot in Höhe ihrer tatsächlichen Zahlungsbereitschaft abgeben.44 Vickrey-Auktionen unterliegen damit der gleichen Gefahr eines hypothetischen Bias durch ein zu geringes Involvement der Konsumenten, wie dies bspw. auch bei den conjointanalytischen Verfahren der Präferenzmessung vermutet werden kann. Vor diesem Hintergrund ist bei einer externen Validitätsprüfung zwingend zu gewährleisten, dass die Teilnehmer einer Vickrey-Auktion ein starkes Interesse an dem Produktkauf und ein möglichst hohes Involvement (Kaufinvolvement) bei der Gebotsabgabe aufweisen.45 Mit dem Ziel der Akquisition einer möglichst umfangreichen Anzahl an interessierten Käufern wurde vor dem Beginn der insgesamt zwei Runden umfassenden Auktion eine weitläufige Werbeaktion für die DVD Player-Auktion via Internet und E-Mail unternommen. Insgesamt wurden ca. 5.000 E-Mails über zahlreiche Verteiler an Hochschulen, wissenschaftliche 44 Die Studien von Neill et al. sowie Sattler/Nitschke bestätigen diese These insofern, dass Vickrey-Auktionen mit hypothetischen (Erhebungsinvolvement) und realen Transaktionen (Kaufinvolvement) zu signifikanten Unterschieden in den durchschnittlichen Zahlungsbereitschaften der Konsumenten führen, vgl. Neill, H.R. 45 et al. (1994), S. 145ff.; Sattler, H./Nitschke, T. (2001), S. 1ff. Das Interesse an einer aus wissenschaftlichen Gründen durchgeführten Vickrey-Auktion und an einer Gebotsabgabe für eines oder mehrere der angebotenen Produkte wird regelmäßig in solchen Fällen stark divergieren, in denen Probanden wie z.B. Student(inn)en einer Vorlesung für das Experiment „zwangsverpflichtet“ werden, wie Skiera/Revenstorff bei der Erhebung des Teilnahmeinteresses in ihrer Studie feststellen, vgl. Skiera, B./Revenstorff, I. (1999), S. 235. Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 23 Gesellschaften, Förderkreise und Unternehmen verschickt. Darüber hinaus wurden auf den Internetseiten kommerzieller und nicht-kommerzieller Einrichtungen Weblinks platziert sowie die Auktion bei diversen Internet-Suchmaschinen angemeldet. Über den in der E-Mail angegebenen Link bzw. über die Web-Links und Suchmaschinen gelangten interessierte Konsumenten auf die Startseite der in Kooperation mit der Saturn Electro Handels GmbH Münster organisierten Internetauktion. Von der Startseite aus war es den Konsumenten u.a. möglich, sich über die angebotenen DVD Player, die Auktion sowie deren Teilnahmebedingungen eingehend zu informieren und sich bei Interesse unverbindlich für eine Teilnahme an der Auktion anzumelden. Die Werbeaktion führte bis zum Ende der zweiten Auktionsrunde zu insgesamt knapp 14.000 Pagehits auf der Startseite der Internetauktion und zu der unverbindlichen Anmeldung von 403 interessierten Auktionsteilnehmern. 3.1.4 Gestaltung und Durchführung der Datenerhebung 3.1.4.1 Conjointanalytische Erhebungen Vor dem Hintergrund der Vielzahl conjointanalytischer Verfahrensvarianten, die bei unterschiedlicher methodischer Schwerpunktsetzung und mit unterschiedlichen methodischen Modifikationen versuchen, die Schwächen der traditionellen Conjoint-Analyse (TCA) zu beheben, war zu bestimmen, welche Conjoint-Verfahren einer externen Validitätsprüfung unterzogen werden sollten. Grundsätzlich können nach Voeth Conjoint-Verfahren dahingehend differenziert werden, ob diese auf eine Vergrößerung der Anzahl einzusetzender Produkteigenschaften (eigenschaftsanzahlbezogene Verfahren) oder auf eine Integration von - hypothetischen - Produktwahlentscheidungen (auswahlentscheidungsbezogene Verfahren) ausgerichtet sind.46 Während die erste Verfahrensgruppe insbesondere auf den Nachteil der TCA abstellt, eine nur begrenzte Anzahl von Produkteigenschaften in die Befragung integrieren zu können, liegt den auswahlentscheidungsbezogenen Verfahrensvarianten ein Befragungsprozess zugrunde, innerhalb dessen die Probanden direkt beurteilen müssen, ob sie einen Stimulus bzw. ein Produkt für kaufenswert oder nicht kaufenswert erachten. Mit Hilfe dieser Verfahrensvarianten ist es möglich, in Abhängigkeit bestimmter Wettbewerbsszenarien im Rahmen von Marktsimulationen den Anteil an Nichtkäufern zu bestimmen und diesen bei der Ermittlung von Marktanteilen bzw. Shares of Choices zu berücksichtigen. 24 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen Aufgrund dieses gegenüber den eigenschaftsanzahlbezogenen Verfahrensvarianten bedeutenden Vorteils wurden mit der Limit Conjoint-Analyse (LCA) und der Choice-Based-ConjointAnalyse (CBCA) zwei auswahlentscheidungsbezogene Verfahrensvarianten einer eingehenden Validitätsprüfung unterzogen. Die Wahl dieser Verfahrensvarianten erscheint zum einen aufgrund eines generellen Forschungsdefizits hinsichtlich des direkten Vergleichs zwischen der auf der TCA aufbauenden LCA und der CBCA notwendig. 47 Zum anderen ist für beide Verfahren ein zum Teil gravierendes Defizit im Hinblick auf eine externe Verfahrensvalidierung festzustellen. Der Mangel an einer differenzierten externen Validitätsprüfung muss vor allem für die CBCA als besonders kritisch beurteilt werden, der aufgrund des spezifischen Befragungsprozesses häufig ein starker Bezug zu dem realen Kaufverhalten von Konsumenten und eine hohe Leistungsfähigkeit zur Bestimmung von Marktreaktionen unterstellt wird.48 3.1.4.1.1 Choice-Based-Conjoint-Analyse (CBCA) Die CBCA stellt eine Kombination aus der TCA und der Discrete Choice-Analyse (DCA) dar und hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. 49 Die CBCA greift den grundlegenden Gedanken der TCA auf und lässt die Probanden ganzheitlich beschriebene Produktprofile relativ zueinander beurteilen. Allerdings besteht die Beurteilungsaufgabe nicht in einem Ranking oder Rating der Stimuli, sondern in der Äußerung von Auswahlentscheidungen, die anschließend mit Hilfe der diskreten Entscheidungsanalyse ausgewertet werden.50 Konkret bedeutet dies, dass aus dem vollständigen Design bestimmte Teilmengen an Stimuli (sog. Choice-Sets) gebildet werden, hinsichtlich derer die Probanden jeweils entscheiden müssen, ob sie eine - und ggf. welche - oder auch keine der präsentierten Produktalternativen zu kaufen bereit sind. Das ökonometrische Modell der DCA geht dabei auf die Arbeiten von 46 47 48 Vgl. Voeth, M. (2000), S. 74. Vgl. Chakraborty, G. et al. (2002), S. 238. Vgl. Perrey, J. (1998), S. 91; Weiber, R./Rosendahl, T. (1997), S. 114; Louviere, J.J./Gaeth, G.J. (1988), S. 62; Klein, M. (2002), S. 37; Ebel, B./Lauszus, D. (2000), S. 850; Stadie, E. (1998), S. 60; Perkins, 49 50 W.S./Roundy, J. (1993), S. 34; Cohen, S.H. (1997), S. 15f.; Backhaus, K./Voeth, M./Hahn, C. (1998), S. 11; Hahn, C. (1997), S. 140; Elrod, T./Louviere, J.J./Davey, K.S. (1992), S. 368; McCullough, D. (2002), S. 22; Meffert, C. (2002), S. 233. Vgl. Chakraborty, G. et al. (2002), S. 238; Cohen, S.H. (1997), S. 12; Carroll, J.D./Green, P.E. (1995), S. 386. Cohen, S.H. (1997), S. 12. Vgl. darüber hinaus Louviere, J.J./Woodworth, G.G. (1983), S. 350; Louviere, J.J./Hensher, D.A. (1983), S. 348; Hujer, R./Grammig, J./Maurer, K.-O. (1995), S. 37. Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 25 Quandt, Theil und insbesondere McFadden zurück51 und bildet den eigentlichen Kern der CBCA, wodurch die häufig in der Literatur vorgenommene synonyme Begriffsverwendung von CBCA und DCA zu erklären ist. 52 Die vorangegangenen Untersuchungen hatten ergeben, dass fünf Produkteigenschaften mit jeweils vier bzw. zwei Eigenschaftsausprägungen in die CBCA aufgenommen werden mussten, woraus eine in die Erhebung einzubeziehende Anzahl von insgesamt 256 alternativen Produktkonzepten resultierte. Auf dieser Basis und unter Berücksichtigung der für die CBCA und LCA einheitlichen Designmerkmale war im folgenden eine konkrete Gestaltung des Befragungsprozesses vorzunehmen. Insbesondere musste festgelegt werden, welche Anzahl an Stimuli den Befragten jeweils gleichzeitig aus diesen 256 möglichen Produktalternativen zur Beurteilung vorgelegt werden sollte (Größe der Choice-Sets) und welche Anzahl an ChoiceSets jeder Teilnehmer im Rahmen der CBCA zu beurteilen hatte (Umfang des Befragungsblocks bzw. Blockdesign). Vor dem Hintergrund, dass durch die Präsentation eines Choice-Sets für den Konsumenten regelmäßig eine Entscheidungssituation erzeugt werden soll, in der die Anzahl der vorgelegten Produktalternativen idealerweise der Anzahl der in seinem individuellen Evoked Set befindlichen Produkte entspricht, wurden vier alternative Produktkonzepte sowie die Nichtkaufoption für die Größe eines Choice-Sets definiert. Die Anzahl von vier gleichzeitig zu präsentierenden Produktkonzepten lässt sich u.a. mit der Untersuchung von Hubel begründen, die eine näherungsweise Bestimmung der Größe des Evoked Set von Konsumenten für den vorliegenden Fall erlaubt.53 Hubel ermittelt durch eine empirische Studie, dass bei DVD Player vergleichbaren Produkten wie z.B. Videorecordern durchschnittlich fünf bis sieben Produkte in das Relevant Set von Konsumenten gelangen. Da das Evoked Set lediglich eine Teilmenge des Relevant Sets bildet und in dem vorliegenden Fall geringer ausfallen dürfte als die von Hubel ermittelten fünf bis sieben Produkte, erschien es insbesondere auch aufgrund der Verwendung eines vier Hersteller umfassenden Marken(namen)sets in der CBCA sinnvoll, die Größe der Choice-Sets auf vier Produktkonzepte und die für realitätsnahe Prognosen notwen51 Vgl. Quandt, R.E. (1968), S. 41ff.; Theil, H. (1970), S. 103ff.; McFadden, D. (1974), S. 105ff.; McFadden, 52 D. (1980), S. S13ff.; McFadden, D. (1981), S. 198ff. Vgl. bspw. Weiber, R./Rosendahl, T. (1996), S. 571; Backhaus, K. et al. (2003), S. 597; Ebel, B./Lauszus, 53 D. (2000), S. 850; Elrod, T./Chrzan, K. (2001), S. 209. Vgl. Hubel, W. (1992), S. 154; Hubel, W. (1986), S. 154. 26 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen dige Nichtkaufoption festzulegen. Die Anzahl der in den Choice-Sets enthaltenen Stimuli lag in dieser Untersuchung damit im Rahmen der üblicherweise eingesetzten zwei bis sechs Produktkonzepte.54 Die Anzahl von Choice-Sets wurde auf insgesamt acht pro Befragungsblock begrenzt, wobei eines der Sets als ein für alle Befragten identisches Holdout-Set definiert wurde, das in der Analysephase der Überprüfung der Prognosevalidität der Befragungsergebnisse dienen sollte. Der gewählte Umfang zu beurteilender Choice-Sets orientierte sich dabei zum einen an dem Design vergangener empirischer Anwendungen. Zum anderen wurde mit dieser tendenziell nicht zu hoch bemessenen Anzahl an Choice-Sets die Gefahr von Ermüdungserscheinungen der Teilnehmer im zweiten Teil der Befragung verringert. Unter den gegebenen Spezifikationen war es grundsätzlich möglich, insgesamt 256 4 Stimulikombinationen für jedes der sieben Choice-Sets (acht Choice-Sets abzgl. des vorgegebenen und somit fixen Holdout-Sets) zu generieren. Aus der Gesamtmenge aller grundsätzlich vorstellbaren Stimuli- und Choice-Set-Kombinationen benötigt die CBCA jedoch lediglich eine geringe Teilmenge (Overall- bzw. Globaldesign), um alle Wirkungseffekte (Haupt- und Interaktionseffekte) der Eigenschaften bzw. Eigenschaftsausprägungen schätzen zu können. Für die Auswahl der Choice-Sets des Globaldesigns und für die Zusammensetzung der Choice-Sets zu Befragungsblöcken wurde das auf dem Shifting-Ansatz von Bunch/Louviere/Anderson55 basierende Complete-Enumeration-Verfahren56 der eingesetzten CBC/Web-Software herangezogen. Dieses Verfahren ist durch die Verwendung eines (annähernd) orthogonalen Designs primär auf die Messung der jeweiligen Haupteffekte der Eigenschaftsausprägungen ausgerichtet, ermöglicht jedoch auch die Bestimmung von Interaktionseffekten zwischen den Ausprägungen. Darüber hinaus beinhaltet das Globaldesign in etwa gleiche Anteile von Eigenschaftsausprägungen mit jeweils gleicher Ausprägungsanzahl (Level Balance), wobei die Anzahl identischer Eigenschaftsausprägungen innerhalb eines Choice-Sets so gering wie möglich gehalten wird (Minimal Overlap), wodurch wiederum eine fehlerfreie Schätzung der Haupteffekte begünstigt wird. 54 55 56 Vgl. Batsell, R.R./Louviere, J.J. (1991), S. 205; Scharf, A./Schubert, B./Volkmer, H.-P. (1997), S. 24. Vgl. zum Shifting-Ansatz Bunch, D.S./Louviere, J.J./Anderson, D. (1994), S. 1ff. Vgl. Chrzan, K./Orme, B.K. (2000), S. 6f. Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 27 Die Auktionsteilnehmer wurden auf Basis dieses Untersuchungsdesigns nach dem Einloggen zur Internetauktion mit Hilfe der CBC/Web-Software befragt und anschließend zur Teilnahme an der Befragung mit einer ebenfalls internetbasierten LCA weitergeleitet. Bis zu der vollständigen Beantwortung beider Befragungsteile, die die Konsumenten zu einer der zwei oder auch zu beiden Auktionsrunden berechtigte, war der Zugang zu der DVD Player-Auktion deaktiviert, so dass keine Gebote abgegeben werden konnten. 3.1.4.1.2 Limit Conjoint-Analyse (LCA) Der Grundgedanke, eine Auswahlentscheidung der Probanden in den Befragungsprozess der TCA zu integrieren und auf diese Weise eine bessere Abbildung des realen Entscheidungsverhaltens der untersuchten Zielgruppe zu erreichen, geht auf die Arbeiten von Hahn/Voeth zurück.57 Die LCA hat seit ihren grundlegenden Ansätzen sowohl konzeptionelle Weiterentwicklungen58 als auch diverse empirische Anwendungen59 erfahren. Der Erhebungsprozess der LCA zeichnet sich dabei durch eine zweistufige Vorgehensweise aus.60 In der ersten Stufe wird eine mit der TCA identische Erhebung von Präferenzurteilen durchgeführt, indem den Probanden eine bestimmte Anzahl an Stimuli vorgelegt wird, die entsprechend des zugrundeliegenden Erhebungsdesigns und der gewählten Skala bewertet werden müssen. Im Anschluss daran werden in einer zweiten Stufe auf Basis der geäußerten Präferenzurteile die individuellen (hypothetischen) Kaufbereitschaften für die präsentierten Stimuli erhoben, indem die Probanden zu einer Unterteilung in kaufenswerte und nicht kaufenswerte Produktalternativen aufgefordert werden. Bei Anwendung der Profilmethode in Verbindung mit dem Ranking-Verfahren müssen die Probanden nach der Rangreihung der Stimuli bspw. angeben, bis zu welchem Rang sie ein Produkt gerade noch kaufen würden. Diese Grenze wird durch die Platzierung einer (imaginären) Limit-Card hinter den letzten als 57 58 Vgl. Hahn, C./Voeth, M. (1997). Vgl. Hahn, C. (1997), S. 201ff.; Backhaus, K./Voeth, M./Hahn, C. (1998); Voeth, M./Hahn, C. (1998), 59 S. 119ff.; Voeth, M. (1998), S. 315ff. Vgl. über die o.a. Studien hinaus Stadie, E. (1998), S. 66ff.; Schmidt, T. (2001), S. 39ff.; Sattler, 60 H./Nitschke, T. (2001). Vgl. im folgenden Hahn, C. (1997), S. 202ff. 28 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen gerade noch kaufenswert erachteten Stimulus angezeigt. 61 Die Limit-Card muss dabei nicht zwangsläufig zwischen zwei Stimuli, sondern kann auch vor dem am stärksten bzw. nach dem am wenigsten präferierten Stimulus der Rangreihe platziert werden, wodurch ein Proband ausdrücken kann, für keines bzw. für alle der präsentierten und gerangreihten Stimuli eine Kaufbereitschaft aufzuweisen. An der jeweiligen Limit-Card-Position selbst liegt bei den Probanden hingegen Kaufindifferenz vor. Wie bereits erläutert, umfasste das aus den zu berücksichtigenden Produkteigenschaften und Ausprägungen resultierende vollständige Design insgesamt 256 Stimuli. Da eine valide Beurteilung einer dermaßen hohen Anzahl von Produktalternativen aufgrund der damit verbundenen kognitiven Beanspruchung der Befragten nicht erwartet werden konnte, war das vollständige Design systematisch auf eine für die Befragung anwendbare Teilmenge von Stimuli zu reduzieren, d.h. ein fraktioniertes faktorielles Design zu bilden. Hierzu wurde auf die Versuchspläne (Basic Plans) von Addelman62 zurückgegriffen. Diese erlauben die Generierung orthogonaler Haupteffekte-Designs und somit die Bildung einer repräsentativen Teilmenge aller möglichen Ausprägungskombinationen bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Unabhängigkeit der Produkteigenschaften. Das orthogonale Haupteffekte-Design umfasste insgesamt 16 in der Befragung einzusetzende Stimuli. Die Befragung mit der internetbasierten LCA erfolgte in insgesamt vier Teilprozessen, wobei der dreistufige Beurteilungsprozess der LCA in einem vierten Schritt um eine Erhebung von Auswahlentscheidungen in einer simulierten Kaufentscheidungssituation ergänzt wurde. In einem ersten Schritt wurden die Teilnehmer gebeten, die Stimuli entsprechend ihrer Präferenz in eine Rangfolge zu bringen (Ranking). Dabei konnten die Befragten durch eine Doppelbzw. Mehrfachbelegung der Ränge angeben, dass hinsichtlich bestimmter Produktalternativen keine Präferenzunterschiede existierten, d.h. die Produkte als gleichwertig zu beurteilen waren. Vor der Unterteilung in kaufenswerte und nicht kaufenswerte Produktalternativen durch die Platzierung einer Limit-Card war es notwendig, das mit einer ausschließlich ordinalen Stimulibeurteilung verbundene Skalenniveauproblem zu beheben, 63 da ein Pretest der LCA 61 62 63 Analog hierzu müssen die Probanden bei Einsatz des Rating-Verfahrens den kritischen Rating-Wert (LimitScore) bestimmen, der die kaufenswerten von den nicht kaufenswerten Produktalternativen trennt. Vgl. Addelman, S. (1962), S. 21ff. Eine Erhebung von ordinalskalierten (Ranking) und nominalskalierten (Auswahl bzw. Nichtauswahl durch Limit-Card) Daten führt zum einen dazu, dass eine anschließende Auswertung auf einem metrischen Ska- … Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 29 mit einer vorhergehenden Kurzbefragung ausgewählter Probanden divergierende Abstände zwischen den Stimuli des fraktionierten faktoriellen Designs vermuten ließ. Zur Erfassung unterschiedlicher Nutzenabstände zwischen den präsentierten Produktalternativen wurde eine (metrische) Rating-Skala eingesetzt, mittels derer eine gleichzeitige Auflösung sowohl des Datenniveauproblems als auch des Skalentransformationsproblems der LCA erreicht werden konnte. Die Skalengröße wurde dabei auf 100 Punkte fixiert, so dass den vorab gerangreihten Stimuli im zweiten Schritt der LCA (Rating) Punktwerte auf einer Skala von 100 („das Produkt entspricht vollständig meinen Vorstellungen“) bis 0 („das Produkt entspricht überhaupt nicht meinen Vorstellungen“) zuzuordnen waren. Abschließend gaben die Befragten im dritten Schritt der LCA auf Basis der vorangegangenen Rankings und Ratings jeweils den kritischen Punktwert (Limit-Score) der Skala an, bis zu dem sie die DVD Player als kaufenswert erachteten. Ergänzt wurde die LCA in einem vierten Schritt durch eine simulierte Kaufentscheidungssituation, in der die Teilnehmer aus drei Sets à vier DVD Playern jeweils das Angebot auswählen mussten, das sie am ehesten zu kaufen bereit gewesen wären. 3.1.4.2 Internetbasierte Vickrey-Auktion Die DVD Player-Auktion nach Vickrey umfasste zwei unabhängig voneinander durchgeführte Auktionsrunden, die zeitlich genau terminiert waren und in denen die Teilnehmer nach vollständiger Beantwortung der Conjoint-Befragungen ohne etwaige Einschränkungen durch eine Mindestgebotshöhe für die angebotenen DVD Player bieten konnten. Pro Auktionsrunde wurden von jedem der angebotenen Gerätetypen jeweils ein DVD Player und im Rahmen des gesamten Feldexperiments somit acht DVD Player versteigert. Beide Auktionsrunden unterlagen den gleichen Auktionsregeln, wobei der Ablauf einer Auktionsrunde dermaßen gestaltet wurde, dass ein Auktionsteilnehmer grundsätzlich für jeden der vier angebotenen DVD Player ein einziges, verbindliches Kaufgebot ohne Nachbesserungsmöglichkeit abgeben konnte. Die Rücknahme von Geboten durch den Bieter war bis zum Ende der entsprechenden Auktionsrunde jederzeit zugelassen, wobei ein erneutes Bieten für den (die) betroffenen DVD Player in derselben Auktionsrunde nicht gestattet wurde. Auf diese lenniveau strenggenommen unzulässig ist. Zum anderen unterstellt eine (ordinale) Rangreihung insbesondere die Existenz von Äquidistanzen zwischen den Rangplätzen und somit gleiche Nutzenabstände zwischen den vorgelegten Stimuli aus Sicht der Konsumenten. 30 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen Weise wurde sichergestellt, dass sich die Entscheidungen der Konsumenten für den Kauf eines DVD Players auf jeweils einen spezifischen (Kauf)Zeitpunkt konzentrierten, zu dem wiederum das höchste Ausmaß an Kaufinvolvement in der Auktion vermutet werden konnte. Die Kaufgebote wurden bis zum Ende einer Auktionsrunde gesammelt und anschließend in einer Gebotsliste mit Namen bzw. Nutzernamen, Gebot und Zeitpunkt der Gebotsabgabe für jeden der vier DVD Player gleichzeitig veröffentlicht. Die Rangordnung der Gebotsliste richtete sich nach der Kaufgebotshöhe in absteigender Rangfolge mit dem höchsten Gebot auf dem ersten Rang. Diejenigen Bieter mit dem jeweils höchsten Gebot für einen DVD Player erhielten den Zuschlag für das entsprechende Gerät, zahlten gemäß den Regeln einer VickreyAuktion für dieses jedoch lediglich einen Kaufpreis in Höhe des zweithöchsten Gebots der Gebotsliste. Die aus der Vickrey-Auktion und den dargestellten Befragungen gewonnenen Daten bildeten anschließend die Grundlage für die Analyse der externen Validität der in dieser Arbeit untersuchten conjointanalytischen Verfahrensvarianten. 3.2 Empirische Befunde 3.2.1 Ergebnisse der internetbasierten DVD Player-Auktion nach Vickrey Von den 403 angemeldeten Konsumenten nahmen innerhalb der beiden Auktionsrunden 217 Konsumenten eine vollständige Beantwortung des ersten Befragungsteils (CBCA) vor, von denen wiederum 196 auch den zweiten Befragungsteil (LCA) komplettierten. 186 dieser Konsumenten beteiligten sich schließlich an der DVD Player-Auktion und gaben über die zwei Auktionsrunden insgesamt 748 Gebote ab. Davon entfielen auf die erste (zweite) Auktionsrunde 164 (102) Teilnehmer mit 471 (277) Geboten, lediglich sechs dieser Gebote wurden zurückgezogen. Dabei nahmen 80 von den 164 Bietern der ersten Auktionsrunde auch an der zweiten Auktionsrunde teil. Die 742 gültigen Gebote beider Auktionsrunden verteilten sich auf die angebotenen DVD Player mit unterschiedlichen Anteilen und Höchstgeboten.64 64 In denjenigen Fällen, in denen Gebote von Auktionsteilnehmern aus beiden Auktionsrunden für den (die) gleichen DVD Player vorlagen, wurden jeweils die Gebote der zweiten Auktionsrunde herangezogen. Diese Vorgehensweise erfolgte vor dem Hintergrund, dass das Vertrauen der Konsumenten in die Seriosität der Auktion nach einer erstmaligen Durchführung voraussichtlich noch höher ausfallen würde und somit die in dieser Untersuchung allerdings als gering eingeschätzte Gefahr verzerrender Effekte aufgrund von potenziellen Betrugs- und Offenbarungsängsten der Konsumenten weiter eingeschränkt wurde. Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 31 Wie aus den Auktionsregeln der Vickrey-Auktion hervorgeht, mussten sich die Auktionsteilnehmer bei der Gebotsabgabe nicht für einen bestimmten DVD Player entscheiden, sondern konnten prinzipiell für mehrere oder alle der angebotenen Produkte gleichzeitig bieten, mithin ihre tatsächlichen Zahlungsbereitschaften für jeden grundsätzlich als kaufenswert erachteten DVD Player äußern. Durch die jeweils von den anderen DVD Playern unabhängige Gebotsabgabe wurde ein Wettbewerb unter den Produkten hinsichtlich einer Auswahlentscheidung der Konsumenten zum Zeitpunkt der Gebotsabgabe vermieden, d.h. es lag eine monopolartige Kauf- bzw. Bietsituation für jeden der DVD Player vor.65 Vor dem Hintergrund dieser Rahmenbedingungen wurden auf Basis der erhobenen Zahlungsbereitschaften der Auktionsteilnehmer für jeden der angebotenen DVD Player die Spezifikationen der für den statischen Monopolfall in der Literatur diskutierten linearen, multiplikativen, exponentiellen und semi-logarithmischen Preisreaktionsfunktionen regressionsanalytisch ermittelt. Es zeigte sich, dass das lineare Modell über alle DVD Player die höchsten Anteile an erklärter Varianz aufwies, wobei die Bestimmtheitsmaße R2 ausnahmslos über einem Signifikanzniveau von 96 % lagen. Dies bedeutet, dass mit einer linearen Spezifikation der Preisreaktionsfunktionen die besten Anpassungen an die empirisch erhobenen Zahlungsbereitschaften erreicht werden konnten. Wenngleich mit linearen Funktionsspezifikationen durchweg eine hohe Anpassungsgüte erzielt werden konnte und die Auktion bei Annahme der Gültigkeit der linearen Preis-AbsatzBeziehungen somit zu plausiblen Ergebnissen hinsichtlich der Preisreaktionsfunktionen für die DVD Player führte, wurde im folgenden eine Einschränkung der Untersuchung auf ein Preisintervall von 180 bis 360 Euro vorgenommen. Diese Einschränkung ist auf zwei zentrale Aspekte zurückzuführen, die einerseits die Validität der Auktionsergebnisse und andererseits die Vergleichbarkeit mit den conjointanalytisch ermittelten Preisreaktionen betreffen. Wie bereits dargelegt, können die tatsächlichen Zahlungsbereitschaften von Konsumenten nur dann valide mit einer Vickrey-Auktion erhoben werden, wenn sich die Konsumenten mit der Kaufentscheidung und dem Auktionsmechanismus eingehend auseinandersetzen und aufgrund einer ernsthaften Kaufabsicht gegenüber einem oder mehreren der angebotenen Aukti65 Wettbewerbsbeziehungen unter den in dieser Auktion angebotenen DVD Playern entstanden frühestens nach dem Ende einer Auktionsrunde und ausschließlich in dem Fall, dass ein Bieter mehrfachen Zuschlag erhalten hatte und nur eines der Geräte zu kaufen beabsichtigte. 32 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen onsobjekte ein hohes (Kauf-)Involvement bei der Gebotsabgabe aufweisen. In der vorliegenden Untersuchung kann jedoch nicht von einem gleichermaßen hohen Kaufinvolvement aller Auktionsteilnehmer ausgegangen werden, auch wenn jedes der abgegebenen und nicht zurückgezogenen Gebote potenziell zu einem verbindlichen Kaufvertrag66 und zu einer zahlungswirksamen Transaktion hätte führen können. Denn das Ausmaß des insbesondere mit einer extensiven Kaufentscheidung verbundenen Kaufinvolvements wird wesentlich durch die Höhe des vom Konsumenten wahrgenommenen Risikos bestimmt, 67 das sich unter Zugrundelegung der Risikotheorie nach Bauer 68 für diese Auktion aus der Gebotshöhe (absolute Höhe potenziell negativer Kauffolgen) und der Zuschlagswahrscheinlichkeit (Eintrittswahrscheinlichkeit der negativen Kauffolgen) ergibt. Durch die Abgabe von Geboten, die weit unterhalb des Fachhandelspreises liegen, reduziert der Bieter nicht nur die absolute Höhe der potenziell negativen Kauffolgen in Form des bei einem Zuschlag zu zahlenden Kaufpreises für einen DVD Player, sondern zugleich auch die Wahrscheinlichkeit des Zuschlags und somit auch die Eintrittswahrscheinlichkeit der potenziell negativen Kauffolgen. Das Ausmaß des konsumentenseitigen Risikos nimmt daher mit sinkender Gebotshöhe tendenziell ab. Auch wenn das mit der Gebotsabgabe verbundene Risiko von jedem Konsumenten individuell unterschiedlich wahrgenommen wird und aus diesem Grund den Bietern mit vergleichsweise geringen Geboten für die DVD Player ein tendenziell hohes Kaufinvolvement nicht pauschal abgesprochen werden kann, erscheint es für eine möglichst exakte Bestimmung der tatsächlichen Zahlungsbereitschaften unabdingbar, Gebote unterhalb einer bestimmten Grenze aus der weiteren Untersuchung auszuschließen. Auf diese Weise kann die Gefahr von Verzerrungen durch solche Gebote weitestgehend aufgelöst werden, die nicht mit einer ernsthaften Kaufabsicht sowie mit einem hohen Kaufinvolvement der jeweiligen Bieter verbunden und daher nicht in der Lage sind, das reale Kaufentscheidungsverhalten dieser Konsumenten im Rahmen von High-Involvement-Käufen widerzuspiegeln. Die konkrete Festlegung der unteren Preisgrenze erfolgte vor dem Hintergrund, dass der überwiegende Anteil der in der Vorabbefragung als Experten mit Kaufabsicht charakterisier66 67 68 Die Rechtsverbindlichkeit von Kaufgeboten und den in Internetauktionen geschlossenen Kaufverträgen wurde in dem Urteil VIII ZR 13/01 des Bundesgerichtshofes (BGH) vom 7. November 2001 bestätigt, vgl. o.V. (2002), S. 363ff. Vgl. Kapferer, J.-N./Laurent, G. (1985), S. 291. Vgl. Bauer, R.A. (1967), S. 187. Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 33 ten Konsumenten ausgeschlossen hatte, hinsichtlich des Kaufs eines DVD Players über eine Internetauktion eine mehr als 50%ige Einsparung gegenüber dem Fachhandelspreis erreichen zu können. Infolgedessen war davon auszugehen, dass Kaufgebote unterhalb dieses Preisniveaus nicht regelmäßig mit einer ernsthaften Kaufabsicht der Auktionsteilnehmer einhergehen würden. Da als Obergrenze die Verkaufspreise des Fachhändlers zugrunde gelegt wurden, entsprach ein 50%iger Preisabschlag gemessen an dem DVD Player mit dem höchsten Verkaufspreis der vier Auktionsprodukte einer Gebotshöhe von ca. 180 Euro. Bei Kaufgeboten oberhalb dieses Preisniveaus war angesichts des damit tendenziell einhergehenden hohen Kaufrisikos bzw. Kaufinvolvements ein überwiegend extensives Kaufentscheidungsverhalten der Auktionsteilnehmer zu erwarten. Mit der Bestimmung der vorgenannten Gebots- bzw. Preisuntergrenze wurde zugleich dem zweiten wichtigen Aspekt, der Vergleichbarkeit der Auktionsdaten mit den Ergebnissen der Conjoint-Befragungen, Rechnung getragen. Bedingt durch die Festlegung der geringsten Preisausprägung der conjointanalytischen Erhebungsdesigns auf 180 Euro, waren die conjointanalytischen Prognosen von Preisreaktionen auf eben dieses Mindestniveau zu beschränken, um eine möglichst hohe Schätzgenauigkeit erreichen zu können. Im Anschluss an diese notwendige Einschränkung der Erhebungsdaten erfolgte unter Zugrundelegung der reduzierten Datenbasis, die ausschließlich Zahlungsbereitschaften zwischen 180 und 360 Euro umfasste, eine erneute Überprüfung der Anpassungsgüte der alternativen Funktionsspezifikationen. Für eine produktübergreifend bessere Vergleichbarkeit der Preisreaktionsfunktionen wurde dabei der Kaufanteil als abhängige Variable gewählt. Der Kaufanteil ergab sich für jeden der DVD Player aus dem Verhältnis der Anzahl derjenigen Bieter, deren Gebote mindestens dem jeweils betrachteten Niveau der unabhängigen Variablen ´Preis´ (Mindestniveau 180 Euro) entsprachen, zu der Anzahl der insgesamt an der Auktion beteiligten 186 Konsumenten, die aufgrund ihres durch die Auktionsteilnahme offenbarten Interesses an dem Kauf eines DVD Players der Mittelklasse und aufgrund der durch die Gebotsabgabe geäußerten konkreten Kaufabsicht den relevanten Markt der vorliegenden Untersuchung bildeten. Insgesamt lagen der weiteren Analyse 180 Gebote von 95 Auktionsteilnehmern zugrunde, die eine Gebotshöhe von mindestens 180 Euro für einen oder mehrere der DVD Player aufwiesen. Tabelle 5 und Tabelle 6 zeigen die Preisreaktionsfunktionen und deren Anpassungsgüte, die auf Basis der Daten des fokussierten Preisintervalls von 180 bis 360 Euro ermittelt wurden. 34 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen Preisreaktionsfunktionen der Auktion (I) Multiplikatives Modell Lineares Modell Pioneer DV-444-K y=a–b*p R2 y = a * pb y = 0,930 - 0,003p 0,959 y = (6,6E+11)p-5,365 0,860 0,833 y = (7,3E+14)p -6,832 0,925 y = (1,5E+11)p -5,156 0,868 -7,734 0,918 y = 0,618 - 0,002p Philips DVD712 Sony DVP-NS400D/B y = 0,517 - 0,002p 0,955 R2 y = 0,257 - 0,001p 0,672 Panasonic DVD-RV31-K y = (2,0E+16)p y = Kaufanteil; p = Preis (Gebotshöhe); a,b = empirisch ermittelte Funktionsparameter Tabelle 5: Lineare und multiplikative Preisreaktionsfunktionen Preisreaktionsfunktionen der Auktion (II) Exponentielles Modell bp Semi-logarithmisches Mod. R y = a - b*ln(p) R2 y = 33,85e-0,024p 0,896 y = 4,23 - 0,742ln(p) 0,976 -0,031p 0,941 y = 2,96 - 0,529ln(p) 0,864 -0,022p 0,907 y = 2,35 - 0,410ln(p) 0,967 y = 44,33e 0,897 y = 1,28 - 0,234ln(p) Panasonic DVD-RV31-K y = Kaufanteil; p = Preis (Gebotshöhe); a,b = empirisch ermittelte Funktionsparameter 0,719 y=a*e Pioneer DV-444-K Philips DVD712 Sony DVP-NS400D/B y = 67,23e y = 16,13e 2 -0,036p Tabelle 6: Exponentielle und semi-logarithmische Preisreaktionsfunktionen In dem Preisintervall von 180 bis 360 Euro werden die empirisch erhobenen Preisreaktionen durch insgesamt drei der vier untersuchten Funktionsspezifikationen bestmöglich wiedergegeben, wobei das exponentielle Modell für den Philips DVD712, das multiplikative Modell für den Panasonic DVD-RV31-K und das semi-logarithmische Modell für die DVD Player von Pioneer und Sony die jeweils höchsten Anpassungswerte liefern. Die Zugrundelegung der Funktionsspezifikationen mit den produktspezifisch höchsten Anpassungswerten erschien dabei für die weiterführende Untersuchung der realen und auch der hypothetischen Preisreaktionen vor dem Hintergrund zweckmäßig, dass hierdurch das Entscheidungs- und Kaufverhalten der in dem Feldexperiment untersuchten Konsumenten mit den gegenüber alternativen Funktionen vergleichsweise geringsten Abweichungen abgebildet werden konnte. Die auf Basis der Anpassungsgüte selektierten Funktionsspezifikationen wurden zudem einem Sensitivitätstest unterzogen, der einer Überprüfung der Stabilität dieser Modelle gegenüber Veränderungen in der empirischen Datengrundlage diente. Dabei wurde untersucht, ob die ermittelten Preisreaktionsfunktionen bei der Eliminierung vereinzelter extremaler Kaufgebote Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 35 im Vergleich zu den alternativen Modellspezifikationen weiterhin dominierende Anpassungswerte lieferten und die grundlegenden Modelle somit nicht durch nur wenige Kaufgebote beeinflusst wurden. Während die den DVD Playern von Pioneer (semi-logarithmisch), Philips (exponentiell) und Sony (semi-logarithmisch) zugrunde gelegten Funktionsspezifikationen bei einem Ausschluss der höchsten (niedrigsten) Kaufgebote in einer Größenordnung von zehn Prozent der jeweiligen Gesamtanzahl von Kaufgeboten des betrachteten Preisintervalls nach wie vor die vergleichsweise besten Anpassungen an die empirischen Daten ermöglichten, führte die Eliminierung der beiden höchsten Gebote bei dem DVD Player von Panasonic zu einer hinsichtlich der relativ besten Anpassung veränderten Funktionsspezifikation (semilogarithmisch). Aufgrund der starken Abhängigkeit des Preisreaktionsmodells von nur wenigen Kaufgeboten und der damit verbundenen Gefahr einer fehlerbehafteten Validierungsgrundlage wurde der DVD Player von Panasonic aus der externen Validitätsprüfung ausgeschlossen. Mit den DVD Playern von Pioneer, Philips und Sony bildeten somit drei der vier Geräte die Grundlage für die Untersuchung der conjointanalytisch ermittelten Preisreaktionsfunktionen. 3.2.2 Die Prognose von Preisreaktionen mit der CBCA und der LCA Zur Überprüfung der Prognosegenauigkeit der realen Preisreaktionen und somit der externen Validität der mit Hilfe der CBCA und der LCA erhobenen Präferenzdaten wurden die aggregierten Preisreaktionsfunktionen für die relevanten drei Simulationsprodukte ermittelt, die im Vergleich zu den in der Auktion angebotenen DVD Playern von Pioneer, Philips und Sony über identische Ausprägungen bei den kaufentscheidungsrelevanten Leistungsmerkmalen verfügten. Dabei ist u.a. im Hinblick auf die zur Generierung der Preisreaktionsfunktionen notwendige Variation der unabhängigen Variablen ´Preis´ zu berücksichtigen, dass die Berechnungen der Nutzenwerte der im Rahmen dieser Untersuchung durchgeführten CBCA und LCA auf dem Teilnutzenmodell basieren. Aufgrund der monopolartigen Rahmenbedingungen bei der Erhebung der Validierungsdaten waren bei der Ermittlung der Preisreaktionsfunktionen mit der CBCA und der LCA gleichermaßen monopolartige Kaufsituationen zu simulieren. Infolgedessen wurde bei der CBCA den drei Simulationsprodukten bei alternativen Preisen zwischen 180 und 360 Euro jeweils nur die Nichtkaufoption als Auswahlalternative gegenübergestellt. Dabei erfolgte - analog auch bei der LCA - eine von der geringsten bis zur höchsten Preisausprägung systematische Erhö- 36 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen hung der Preise in Schritten von zehn Euro. Bei der LCA ergaben sich die jeweiligen Kaufanteile der DVD Player in Abhängigkeit des Preisniveaus dabei als das Verhältnis der Anzahl derjenigen Fälle bzw. Befragten, bei denen die Simulationsprodukte einen positiven Gesamtnutzenwert aufwiesen und bei denen die individuellen Zahlungsbereitschaften dementsprechend oberhalb des betrachteten Preisniveaus lagen, und der gesamten Anzahl der in der LCA untersuchten potenziellen Käufer und somit der Größe des für die LCA relevanten Marktes. Die Abbildungen 1 bis 3 zeigen für jeden der untersuchten DVD Player sowohl die mit Hilfe der CBCA und der LCA prognostizierten Preisreaktionsfunktionen als auch die Verläufe der aggregierten Preisreaktionsfunktionen der DVD Player-Auktion nach Vickrey, wobei nur diejenigen Funktionsspezifikationen mit der jeweils höchsten Anpassungsgüte an die empirischen Daten dokumentiert sind. Pioneer DV-444-K 70% 60% Kaufanteil (in %) 50% 40% 30% 20% 10% 0% 180 200 220 240 Auktion (semi-log. Anpassung) LCA (exponentielle Anpassung) 260 280 Preis (in Euro) 300 320 340 CBCA (semi-log. Anpassung) obere/untere 90%-Konfidenzintervallgrenzen Abbildung 1: Aggregierte Preisreaktionsfunktionen des Pioneer DV-444-K 360 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 37 Philips DVD712 70% 60% Kaufanteil (in %) 50% 40% 30% 20% 10% 0% 180 200 220 240 260 280 Preis (in Euro) Auktion (exponentielle Anpassung) LCA (exponentielle Anpassung) 300 320 340 360 CBCA (semi-log. Anpassung) obere/untere 99%-Konfidenzintervallgrenzen Abbildung 2: Aggregierte Preisreaktionsfunktionen des Philips DVD712 Sony DVP-NS400D/B 60% Kaufanteil (in %) 50% 40% 30% 20% 10% 0% 180 200 220 240 Auktion (semi-log. Anpassung) LCA (exponentielle Anpassung) 260 280 Preis (in Euro) 300 320 340 CBCA (semi-log. Anpassung) obere/untere 95%-Konfidenzintervallgrenzen Abbildung 3: Aggregierte Preisreaktionsfunktionen des Sony DVP-NS400D/B 360 38 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen Anhand der Abbildungen kann festgestellt werden, dass die CBCA zu gravierenden Überschätzungen der realen Preisreaktionsfunktionen führt. Bei allen drei untersuchten DVD Playern werden durch die CBCA Kaufanteile prognostiziert, die systematisch über den auf Basis der tatsächlichen Zahlungsbereitschaften ermittelten aggregierten Preisreaktionsfunktionen liegen. Die höchsten Prognoseabweichungen weist dabei der DVD Player von Philips auf, dessen Kaufanteile bis zu 39,8 % überschätzt werden (Mindestüberschätzung 17,3 %). Die Abweichungen der prognostizierten Kaufanteile der beiden anderen DVD Player reichen von 20,9 bis 29,5 % (Pioneer) bzw. von 26,9 bis 34,7 % (Sony). Die Abbildungen zeigen, dass sich die Prognosen der CBCA über den gesamten untersuchten Preisbereich signifikant von den realen Preisreaktionsfunktionen der DVD Player unterscheiden. Dies lässt sich anhand der Verläufe derjenigen Preisreaktionsfunktionen verdeutlichen, deren Parameter jeweils durch die Grenzwerte eines auf Basis der empirischen Daten ermittelten Konfidenzintervalls (p=0,01) beschrieben werden. Die direkt oberhalb der realen Preisreaktionsfunktionen verlaufenden Punktlinien repräsentieren dabei jeweils die obere Grenze eines Vorhersageintervalls, das in den vorliegenden Fällen angibt, dass bei einem Sicherheitsgrad von mindestens 1-p/2 = 99,5 % die realen Kaufanteile der Grundgesamtheit unterhalb dieser Intervallgrenze liegen. Entsprechend zeigen die direkt unterhalb der durch die CBCA prognostizierten Preisreaktionsfunktionen liegenden Punktlinien die unteren Grenzen der Vorhersageintervalle für die Preisreaktionsfunktionen der CBCA. Bei dem vorgenannten Sicherheitsgrad liegen in diesen Fällen die durch die CBCA prognostizierten Kaufanteile oberhalb der jeweiligen Intervallgrenze. Die graphischen Darstellungen verdeutlichen, dass bei keinem der DVD Player eine Überschneidung der beiden Punktlinien bzw. der Grenzwerte der angegeben Prognoseintervalle auftritt. Dies bedeutet, dass die CBCA mit einer Wahrscheinlichkeit von über 99,5 % bei keinem der untersuchten Preisniveaus zu einer Prognose in Höhe der realen Kaufanteile der DVD Player gelangt, mithin das Ergebnis einer systematischen Überschätzung der realen Preisreaktionsfunktionen durch die CBCA als gesichert angenommen werden kann. Zu mitunter starken Überschätzungen der realen Kaufanteile der DVD Player führen auch die Prognoseergebnisse der LCA. Werden wiederum die oberen Konfidenzintervallgrenzen der realen Preisreaktionsfunktionen mit den unteren Intervallgrenzen der durch die LCA geschätzten Preisreaktionsfunktionen verglichen, so ist festzustellen, dass sich die Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 39 Prognoseabweichungen bei einer maximalen Irrtumswahrscheinlichkeit von p/2 = 0,1/2 = 5 % (90%-Konfidenzintervall, Pioneer DV-444-K) bei allen DVD Playern als durchgehend signifikant darstellen. Die Überschätzung der realen Kaufanteile durch die LCA kann unter Berücksichtigung der in den Abbildungen angegebenen Signifikanzniveaus daher ebenfalls als weitgehend gesichert angenommen werden. Eine genaue Quantifizierung der Prognoseabweichungen der CBCA und der LCA ist der Tabelle 7 zu entnehmen. Für einen Vergleich der Prognosegüte der beiden Conjoint-Verfahren sind die für jeden DVD Player durchschnittlich prognostizierten Kaufanteile und die Abweichungen der Prognosen von den realen Kaufanteilen der Auktion dargestellt. Zur Berechnung wurden dabei die Integrale der entsprechenden Preisreaktionsfunktionen herangezogen und zu der Größe des untersuchten Preisintervalls ins Verhältnis gesetzt. R2 f(p) KA y = 4,23 - 0,742ln(p) 0,976 20,5503 11,4% y = 11,36e-0,016p 0,985 37,6184 20,9% 83% CBCA y = 3,69 - 0,595ln(p) 0,997 66,6622 37,0% 224% Auktion y = 67,23e-0,031p 0,941 8,1507 4,5% LCA y = 40,53e-0,021p 0,980 43,0425 23,9% 428% CBCA y = 3,59 - 0,581ln(p) 0,998 62,7219 34,9% 670% Auktion y = 2,35 - 0,410ln(p) 0,967 12,9234 7,2% y = 10,09e 0,967 33,4128 18,6% 159% y = 3,62 - 0,585ln(p) 0,998 64,1048 35,6% 396% Funktionsspezifikationen Auktion Pioneer DV-444-K Philips DVD712 Sony DVPNS400D/B LCA LCA CBCA -0,016p Abweichung Tabelle 7: Aggregierte Preisreaktionsfunktionen: LCA vs. CBCA vs. Auktion Aus dem direkten Vergleich der conjointanalytischen Prognoseabweichungen geht hervor, dass die LCA mit Ausnahme des unteren Preisbereichs des DVD Players von Philips die realen Kaufanteile relativ genauer zu prognostizieren vermag als die CBCA. Die Prognoseunterschiede zwischen den beiden Verfahren nehmen dabei mit steigenden Preisen tendenziell zu und sind für die oberen Preisbereiche aller DVD Player statistisch signifikant, wie aus den jeweils dargestellten Verläufen der Konfidenzintervallgrenzen hervorgeht. Die LCA liefert somit relativ bessere Prognoseergebnisse als die CBCA, jedoch bei einer zugleich starken Überschätzung der realen Kaufanteile von 83 bis 428 %. 40 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen Für die Prüfung der Prognosegenauigkeit der LCA auf Individualebene wurden insgesamt 62 Bieter mit insgesamt 96 Geboten analysiert, da diese - wie auch bei der Ermittlung der aggregierten Preisreaktionsfunktionen - die für eine eindeutige Berechnung der Zahlungsbereitschaften notwendige, monoton fallende Preis-Nutzenfunktion aufwiesen und für einen der drei untersuchten DVD Player mindestens 180 Euro geboten hatten. Darüber hinaus war bei diesen Probanden die für den direkten Vergleich der tatsächlichen und der durch die LCA prognostizierten Zahlungsbereitschaften notwendige Voraussetzung erfüllt, dass das Kaufgebot eines Bieters für einen bestimmten DVD Player und die jeweilige Prognose für diesen Bieter und DVD Player gleichermaßen innerhalb des relevanten Preisintervalls von 180 bis 360 Euro lagen. Letztere Bedingung wurde vor dem Hintergrund des Verzichts auf Datenextrapolationen aufgrund einer angestrebten hohen Ergebnisgenauigkeit in der vorliegenden Untersuchung gesetzt. Für die 96 Fälle wurden auf Basis der Nutzenschätzungen der LCA die hypothetischen Zahlungsbereitschaften der Bieter für die entsprechenden DVD Player individuell bestimmt. Hierzu erfolgte ausgehend von der geringsten Preisausprägung eine sukzessive Erhöhung des Preises bei dem jeweils untersuchten Simulationsprodukt, bis dieses einen Gesamtnutzenwert von null aufwies. Dies erfolgte vor dem Hintergrund der Annahme der LCA, dass bei einem Gesamtnutzenwert von null ein Nachfrager gegenüber dem Kauf des Produktes indifferent eingestellt ist, so dass das entsprechende Preisniveau die individuelle Zahlungsbereitschaft dieses Nachfragers repräsentiert. Durch die Zugrundelegung der Nutzennullgrenze als Maßstab für den Kauf bzw. Nichtkauf eines DVD Players wurden die Zahlungsbereitschaften dabei als unabhängig von anderen (hypothetischen) DVD Player-Angeboten betrachtet und somit wiederum die bereits erörterten monopolistischen Rahmenbedingungen für die conjointanalytischen Marktsimulationen geschaffen. Abbildungen 4 bis 6 zeigen die Kaufgebote bzw. die realen Zahlungsbereitschaften der Auktionsteilnehmer für die untersuchten DVD Player sowie die prozentualen Prognoseabweichungen der LCA. Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 41 Pioneer DV-444-K 360 80% 340 70% 320 300 60% 280 Kaufgebotshöhe (in Euro) 240 40% 220 30% 200 180 20% 160 10% 140 120 100 0% Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi Pi 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 Prognoseabweichungen (in %) 50% 260 -10% 80 60 -20% 40 -30% 20 0 -40% Bieter Nr. Pi(oneer) 1..39 individuelle Prognoseabweichung individuelles Kaufgebot Abbildung 4: Individuelle Zahlungsbereitschaften und Prognoseabweichungen (Pioneer) Philips DVD712 360 80% 340 70% 320 300 60% 280 Kaufgebotshöhe (in Euro) 240 40% 220 30% 200 180 20% 160 10% 140 120 100 0% Ph 1 Ph 2 Ph 3 Ph 4 Ph 5 Ph 6 Ph 7 Ph 8 Ph 9 Ph 10 Ph 11 Ph 12 Ph 13 Ph 14 Ph 15 Ph 16 Ph 17 Ph 18 Ph 19 Ph 20 Ph 21 Ph 22 Ph 23 Ph 24 Ph 25 Ph 26 Ph 27 Ph 28 Ph 29 Ph 30 Ph 31 Ph 32 Prognoseabweichungen (in %) 50% 260 -10% 80 60 -20% 40 -30% 20 0 -40% Bieter Nr. Ph(ilips) 1..32 individuelle Prognoseabweichung individuelles Kaufgebot Abbildung 5: Individuelle Zahlungsbereitschaften und Prognoseabweichungen (Philips) 42 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen Sony DVP-NS400D/B 360 80% 340 70% 320 300 60% 280 Kaufgebotshöhe (in Euro) 240 40% 220 30% 200 180 20% 160 10% 140 120 100 0% So 1 So 2 So 3 So 4 So 5 So 6 So 7 So 8 So 9 So 10 So 11 So 12 So 13 So 14 So 15 So 16 So 17 So 18 So 19 So 20 So 21 So 22 So 23 So 24 So 25 Prognoseabweichungen (in %) 50% 260 -10% 80 60 -20% 40 -30% 20 0 -40% Bieter Nr. So(ny) 1..25 individuelle Prognoseabweichung individuelles Kaufgebot Abbildung 6: Individuelle Zahlungsbereitschaften und Prognoseabweichungen (Sony) Die Individualanalysen zeigen auf, dass die Prognosegenauigkeit der LCA bei jedem der untersuchten Produkte starken Variationen unterliegt, wobei die maximalen Abweichungen von einer Unterschätzung von 34,2 % (Sony) bis zu einer Überschätzung von 76,8 % (Philips) reichen. Darüber hinaus überschreitet der überwiegende Anteil der Prognosen eine zehnprozentige Über- bzw. Unterschätzung der realen Zahlungsbereitschaften, während nur in vergleichsweise wenigen Fällen geringfügige im Sinne von gegen null tendierende Prognoseabweichungen festzustellen sind, wie den Darstellungen der Anteilswerte für unterschiedliche Abweichungsgrenzen in Tabelle 8 zu entnehmen ist. Prognoseabweichungen max. Abw. 1% 5% 10% > 10% Pioneer DV-444-K (39 Bieter) -27,1% 65,6% 5,1% (2) 25,6% (10) 30,8% (12) 69,2% (27) Philips DVD712 (32 Bieter) -28,7% 76,8% 0% (0) 25% (8) 43,8% (14) 56,2% (18) Sony DVP-NS400D/B (25 Bieter) -34,2% 32,7% 8% (2) 32% (8) 48% (12) 52% (13) Tabelle 8: Ergebnisse der Untersuchung der individuellen Zahlungsbereitschaften Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 4 43 Schlussfolgerungen und Ausblick Die Abweichungen der conjointanalytisch prognostizierten von den beobachteten Kaufanteilen der DVD Player-Auktion zeigen auf, dass unter den zugrunde gelegten Rahmenbedingungen weder die CBCA noch die LCA in der Lage ist, exakte Prognosen realer Preisreaktionen zu liefern. Eine näherungsweise Abbildung der realen Preisreaktionen gelingt lediglich für Teilbereiche des untersuchten Prognoseintervalls bzw. für vereinzelte Auktionsteilnehmer und ausschließlich bei Anwendung der LCA. Der überwiegende Anteil der ermittelten conjointanalytischen Fehlschätzungen dürfte indes vor dem Hintergrund der Sensitivität preispolitischer Entscheidungen außerhalb eines für die Anwendungspraxis tolerierbaren Bereichs liegen. Auf aggregierter Ebene ist bei beiden conjointanalytischen Verfahren ein für alle Untersuchungsobjekte positiver hypothetischer Bias zu verzeichnen, d.h. die realen PreisKaufanteilsbeziehungen der DVD Player werden durch die Präferenzmessungen durchgehend überschätzt. Dieses Ergebnis bestätigt die bislang durchgeführten Studien aus dem Bereich der experimentellen Ökonomie, die mehrheitlich zu der Schlussfolgerung gelangen, dass hypothetische Kaufentscheidungen und hypothetisch erhobene Zahlungsbereitschaften das tatsächliche Kaufentscheidungsverhalten im Markt regelmäßig überschätzen. 69 Allerdings verdeutlicht der Vergleich der durch die LCA prognostizierten und der tatsächlichen Preisreaktionen auf individueller Ebene auch die Notwendigkeit einer differenzierteren Betrachtung des hypothetischen Bias, denn die Zahlungsbereitschaften der in der Individualanalyse berücksichtigten Auktionsteilnehmer werden bei Anwendung der LCA nicht ausschließlich überschätzt, sondern zum Teil auch gravierend unterschätzt. Der Gesamteffekt eines durchgehend positiven hypothetischen Bias bei den durch die LCA ermittelten aggregierten Preisreaktionsfunktionen resultiert somit aus einer über alle Befragten mehrheitlichen 69 Nachweise zur Existenz des hypothetischen Bias finden sich insbesondere bei Harrison, G.W./Rutström, E.E. (2001), S. 1ff.; Cummings, R.G./Harrison, G.W./Rutström, E.E. (1995), S. 260ff.; Neill, H.R. et al. (1994), S. 145ff.; Skiera, B./Revenstorff, I. (1999), S. 224ff.; Wertenbroch, K./Skiera, B. (2001), S. 228ff.; Sattler, H./Nitschke, T. (2001), S. 1ff; Bilstein, F.F./Bieker, K.J. (2000), S. 62ff.; Johannesson, M. et al. (1999), S. 21ff.; Cummings, R.G. et al. (1997), S. 609ff.; Bohm, P. (1994), S. 5ff.; Bishop, R.C./Heberlein, T.A. (1979), S. 926ff.; Bishop, R.C./Heberlein, T.A./Kealy, M.J. (1983), S. 619ff.; Kealy, M.J./Montgomery, M./Dovidio, J.F. (1990), S. 244ff.; Seip, K./Strand, J. (1992), S. 91ff.; Griffin, C.C. et al. (1995), S. 373ff.; Frykblom, P. (1997), S. 275ff. 44 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen Überschätzung der realen Preisreaktionen, schließt das zeitgleiche Auftreten von signifikanten Unterschätzungen der Zahlungsbereitschaften bei einer nicht unerheblichen Anzahl an Befragten allerdings nicht aus. Dieses Untersuchungsergebnis führt zu der Erkenntnis, dass die Bestimmung individueller Zahlungsbereitschaften mit Hilfe der LCA im Vergleich zu conjointanalytischen Preisreaktionsprognosen auf aggregierter Ebene mit einer weitaus größeren Gefahr von Fehlschätzungen verbunden ist, da nicht nur das Ausmaß der Prognoseabweichungen stark divergieren kann, sondern auch die Richtung der probandenindividuellen Abweichungen einer hohen Unsicherheit unterliegt. Zusammenfassend muss festgehalten werden, dass die in dieser Studie untersuchten conjointanalytischen Verfahren keine geeigneten Instrumente für eine Prognose realer Preisreaktionen darstellen. Wenngleich diese Erkenntnis nicht ohne weiterführende Untersuchungen auf andere conjointanalytische Verfahrensvarianten übertragen werden kann, so sind dennoch berechtigte Zweifel angebracht, dass die Conjoint-Analyse nach Kucher/Simon einen allgemeinen „Durchbruch bei der Preisentscheidung“70 bedeutet. Die kritischen Ergebnisse der vorliegenden externen Validitätsprüfung stützen vielmehr die seit geraumer Zeit verstärkt in der wissenschaftlichen Literatur geäußerten Bedenken, die Conjoint-Analyse als Instrument zur Prognose von Marktanteilen bzw. Preisreaktionsfunktionen heranzuziehen. 71 Ohne der Conjoint-Analyse sinnvolle Einsatzmöglichkeiten in der Marktforschung generell absprechen zu wollen, ist die Anwendung dieses Verfahrens im Rahmen preispolitischer Fragestellungen aufgrund der z.T. gravierenden Prognoseabweichungen allerdings nicht zu empfehlen. Die vorliegende Untersuchung stellt mit der ausführlichen Dokumentation ungenügender Prognoseergebnisse durch conjointanalytische Präferenzmessungen ein gewisses Novum unter den nur wenigen Conjoint-Studien mit externer Validitätsprüfung dar. Dieser Umstand dürfte wohl weniger darauf zurückzuführen sein, dass die Conjoint-Analyse ausschließlich in diesem konkreten Anwendungsfall zu fehlerhaften Prognosen geführt hat, sondern vielmehr auf der Zurückhaltung gegenüber der Publikation unzufriedenstellender Conjoint-Ergebnisse beruhen. „One should keep in mind that positive results (conjoint analysis providing accurate 70 71 Vgl. Kucher, E./Simon, H. (1987), S. 28. Vgl. bspw. Gibson, L.D. (2001), S. 16ff.; Teichert, T. (2001), S. 84; Johnson, R.M./Orme, B.K. (1996), S. 22. Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 45 forecasts) are favored over negative results for publication.“ 72 Für die Erlangung weiterführender Erkenntnisse hinsichtlich der Anwendungseignung conjointanalytischer Verfahren ist es jedoch unabdingbar, dass eine Intensivierung empirischer Forschungsarbeiten zur externen Validität dieser Verfahren (oder auch kompositioneller Erhebungsverfahren) erfolgt, wobei die vorliegende Arbeit mit der Dokumentation des durchgeführten Feldexperiments Anregungen für eine mögliche Vorgehensweise liefert. Insbesondere sollte die zukünftige conjointanalytische Forschung berücksichtigen, dass mit der Vickrey-Auktion und dem Internetmedium grundlegende Instrumente zur Verfügung stehen, mit deren Hilfe externe Validierungsstudien der Conjoint-Analyse erleichtert bzw. überhaupt erst ermöglicht werden. 72 Wittink, D.R./Bergestuen, T. (2001), S. 156. 46 Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen Backhaus/Brzoska: Conjointanalytische Präferenzmessungen zur Prognose von Preisreaktionen 47 Literaturverzeichnis Addelman, S. (1962), Orthogonal Main-Effect Plans for Asymmetrical Factorial Experiments, in: Technometrics, Vol. 4, 1962, S. 21-46. Akaah, I.P./Korgaonkar, P.K. (1983), An Empirical Comparison of the Predictive Validity of Self-Explicated, Huber-Hybrid, Traditional Conjoint, and Hybrid Conjoint Models, in: Journal of Marketing Research, Vol. 20, 1983, S. 187-197. Albrecht, J. (2000), Präferenzstrukturmessung, Frankfurt a.M. 2000. Amor, D. (2000), Dynamic Commerce, Bonn 2000. Anderson, J.C./Donthu, N. (1988), A Proximate Assessment of the External Validity of Conjoint Analysis, in: Summers, J. (Hrsg.), 1988 AMA Educators´ Proceedings, Bd. 54, Chicago 1988, S. 87-91. Backhaus, K. et al. (2003), Multivariate Analysemethoden, 10. Aufl., Berlin u.a. 2003. 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