Rundgang durch die Kathedrale Notre
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Rundgang durch die Kathedrale Notre
Geschichte Rundgang Dekor Informationen Geschichte Rundgang Dekor Informationen Geschichte Rundgang Dekor Informationen Unversehrt trotz hoher Gefahren Monumentales Dekor Notre-Dame de Chartres zählt zu den wenigen Bauwerken, das mitsamt aller Skulpturen und Fenster gut erhalten ist. Auf jeder der drei Fassaden finden sich drei der insgesamt neun Portale, die mit Skulpturen versehen sind. Sie zeigen ein spektakuläres Beispiel der Kirchengeschichte. Das Königsportal macht die innovative Technik deutlich, mit der die aus der Mitte des 12. Jahrhunderts stammende Säule gefertigt wurde, sowie die Stützen und das Dekor, die aus demselben Stein gehauen sind. Die Portale im Querschiff wurden kurz nach 1200 erbaut. Die insgesamt 150 bunten Glasfenster bedecken insgesamt 2.500 m2. Die drei großen Fenster der Westfassade stammen aus dem 12. Jahrhundert, ebenso wie die Darstellung der NotreDame de la Belle Verrière im südlichen Chorumgang. Die meisten anderen Fenster stammen aus dem 13. Jahrhundert. Die Finanzierung dieser kostspieligen Fenster erfolgte dank Spenden von Körperschaften, Bischöfen, Prinzen oder Königen. Das große Dach Die Geschichte der Kathedrale von Chartres ist von mehreren Bränden geprägt. Beim Feuer am 4. Juni 1836 wird der gesamte Wald zerstört, wobei auch der aus Kastanienholz im 13. Jahrhundert errichtete Dachboden Schäden erleidet. Während der Restaurierung durch Ingenieur Émile Martin fällt die Wahl auf den Einsatz von Metall, das als solide und feuerfest gilt. Herstellung, Transport und Montage der neuen Teile dauern sechs Monate. Das Gerüst hat die Form eines umgekehrten Schiffrumpfes. Das starre Gefälle der Sparren* erinnert an die typischen durchbrochenen Bögen der Gotik. Dieses aus Metall gefertigte Gerüst zählt zu den ältesten seiner Art in Frankreich. *Erläuterungen auf der Rückseite des Faltblatts. Erläuterungen Bogen- und flammenförmige Dekors: Flammenförmige Motive mit Bögen und entgegen verlaufenden Bögen, eine Seite symmetrisch, die andere Seite asymmetrisch. Bourdon: Große Glocke mit tiefem Schlagton. Glocke: Starre Glocke, die mit einem Hammer geschlagen wird. Jean Moulin (1899-1943): Leiter der französischen Widerstandsbewegung im Zweiten Weltkrieg. Labyrinth: geometrischer Verlauf, symbolisierend für den schwierigen Weg des Menschen, bis er seinem Schöpfer entgegen tritt. Sparren: Querteile eines Gerüsts, die den Oberbau des Dachs stützen. Strebebogen: Konstruktion in Bogenform, die die Außenfläche einer Mauer oder eines Gewölbes stützt. Ziergiebel: Dreieckiger Frontgiebel oberhalb eines offenen Bereichs. Zur Information Dauer des Rundgangs: 1 Std. Geführte Touren auf französisch. Souvenirshop Der Reiseführer zu diesem Bauwerk ist in der Reihe „Cathédrales de France“ im Souvenirshop erhältlich. Centre des monuments nationaux Tours de la cathédrale de Chartres Cloître Notre-Dame 28000 Chartres tél. 02 37 21 22 07 www.monuments-nationaux.fr crédits photos P. Müller / Centre des monuments nationaux. réalisation graphique Virginie Gervais. impression Stipa, Imprim’Vert®, papier issu de forêts gérées durablement, avril 2015. Deutsch Rundgang durch die Kathedrale Notre-Dame de Chartres „Die Akropolis Frankreichs“** Der Übergang der Gotik Die Westfassade Seit dem 4. Jahrhundert, wo der erste Bischof Adventus erstmals erwähnt wird, wurde die Kathedrale mehrfach wiederaufgebaut. Nach dem Feuer im Jahr 1020 lässt Bischof Fulbert die römische Kathedrale errichten, die dann im Jahr 1134 um eine neue Fassade erweitert wird. Das Bauwerk wird jedoch 1194 erneut durch ein Feuer beschädigt, wovon nur die Krypta und die Fassade verschont bleiben. Unverzüglich beginnt die Errichtung der gotischen Kathedrale mit einer Länge von 130 m. Das Kirchenschiff ist 36,5 m hoch und 16 m breit. Der Originalboden zeigt ein kreisförmiges Labyrinth* Notre-Dame de Chartres wird 1260 geweiht. Die Krönung von König Henri IV findet am 27. Februar 1594 in dieser Kathedrale statt. Die Bedachung wird 1836 erneut durch ein Feuer zerstört. Eine einzigartige Kathedrale Notre-Dame de Chartres ist ein einzigartiges Beispiel für die Bauweise gotischer Kathedralen. Erbaut 30 Jahre nach Notre-Dame in Paris, ist sie ein Beispiel für die gigantischen Ausmaße, die Vertikale und das Extreme, das sich später in Reims, Amiens und Beauvais fortsetzt. Die bunten Glasfenster und das mit Skulpturen gearbeitete Dekor sind außergewöhnlich gut erhalten. 1979 wird das Bauwerk als Welterbe der Unesco aufgenommen. *Erläuterungen auf der Rückseite des Faltblatts. ** Zitat von Auguste Rodin. Geschichte Rundgang Dekor Informationen 6 rechts davon ein kreisrunder Turm und das alte Wasserschloss. Noch weiter rechts befindet sich das Theater und die Kathedrale Sainte-Foy. Auf der rechten Seite befindet sich außerdem die alte Präfektur, errichtet zwischen 1939 und 1940 von Jean Moulin*. Im Hintergrund sieht man das ehemalige Hôtel des Postes aus dem Jahr 1928, in dem die Mediathek untergebracht ist. Die Westfassade C 1 Der Dachansatz zeigt die Zusammensetzung des 6 5 Dachs aus 11.000 Kupferplatten, die eine Fläche von 5.125 m² bedecken, die nach dem Brand im Jahr 1836 verlegt wurden. Die Stützbögen* reichen über drei Ebenen: die Besonderheit der unteren Bögen ist, dass sie mithilfe kleiner Säulen miteinander verbunden sind. 4 9 Im Nordwesten befindet sich der Bahnhof aus 2 Der Glockenraum befindet sich im 4. Stockwerk dem Jahr 1934. Links neben der Brücke liegt das so genannte Compa, das Konservatorium für Landwirtschaft. des Turms und er verdeutlicht die Bauweise des 16. Jahrhunderts. In der Mitte des eindrucksvollen Gewölbes befindet sich die größte Glocke mit 3 m Durchmesser. Der Durchgang zu den Glocken ist noch heute erhalten. 3 Der erste Glockenturm ist über die offene Treppe erreichbar. Er enthält sieben Glocken der Kathedrale und die größte, Bourdon* Marie stammt aus dem Jahr 1840 und wiegt 6 t. 3 g 2 f 1 11 10 e 4 Beim Blick vom Achteck gen Osten ist ein Engel zu erkennen, der oberhalb der Chorapsis angebracht ist. Die Bedachungen betonen das lateinische Kreuz des Bauwerks. 10 Im Nordosten sieht man den ehemaligen B 9 A d c 7 b a 5 Im Südturm (alter Glockenturm) befinden sich keine Glocken mehr. Die Bauarbeiten für den 105 m hohen Turm begannen im Jahr 1145. Der quadratische Boden stützt eine achteckige Ebene, über der sich die aus acht Stücken errichtete Turmspitze aus Stein befindet. Er ist 47 m lang und stammt aus dem 12. Jahrhundert. Der Übergang von der quadratischen zur achteckigen Bauform wird unterstrichen durch die spitzen Öffnungen an den Ziergiebeln*. 6 Der neue Glockenturm ersetzte die aus Holz gefertigte Turmspitze, in die 1506 der Blitz eingeschlagen hatte. Jehan de Beauce, Maurermeister und bis 1506 wohnhaft in Vendôme, wird mit der Rekonstruktion des nördlichen Glockenturms beauftragt. Er entwirft drei übereinander angeordnete Ebenen: quadratische Basis auf der ersten Ebene (A), dann ein Achtkant (B), das die aus Stein gefertigte Turmspitze stützt (C). Im Achteck befindet sich der zweite Glockenturm mit vier Glocken aus dem Jahr 1845. Die 1517 aufgesetzte Turmspitze ragt 115 m in die Höhe. Sie beherbergt die älteste Glocke* aus dem Jahr 1520. Der Übergang zwischen dem Achteck und der Turmspitze wird von zahlreichen Ziergiebeln* sowie leichten Stützbögen gestützt. Der Dünnstein stammt aus den Tälern der Seine und Oise und ermöglicht ein plastisches und üppiges Dekor. 7 Die großen Ausbuchtungen setzen sich aus mehreren komplexen Steinanordnungen zusammen, die die für die Flamboyant-Gotik typischen Bogen* und Flammen* enthalten. Die Einfassung ist mit Skulpturen aus Blumen, Zweigen und Ungeheuern versehen. Panoramablick auf die Stadt 8 Der Blick gen Südwesten zeigt die Kirche Saint- Aignan. Dahinter befindet sich die Kirche Saint-Pierre, 8 bischöflichen Sitz. Die links angeordneten und aus Holz gefertigten Fassaden aus dem 13. Jahrhundert zeigen den Vorratsraum von Loëns, in dem heute das Glasmalereimuseum untergebracht ist. Rechts daneben befindet sich das Seminar Saint-Charles mit seinen roten Ziegeln aus dem 18. Jahrhundert. Weiter rechts liegt der bischöfliche Palast aus Ziegeln und Stein, in dem das Museum für schöne Künste untergebracht ist. 11 Rings um die Wendeltreppe befindet sich ein gerader Gang, der einen außergewöhnlichen Blick auf die Kathedrale und die aus dem 12. Jahrhundert stammende Kirche Saint-André bietet, die direkt an der Eure liegt. 12 Die Westfassade, Blick vom Vorplatz, unterscheidet sich durch die vertikalen Linien der sechs Strebepfeiler und der Turmspitzen, die über 100 m in die Höhe ragen. Zwischen den beiden Türmen befinden sich vier horizontale Ebenen. Auf der ersten Ebene befinden sich die drei Portale (a, b, c). Darüber finden sich drei Bögen (e), wovon der höchste 11 m misst, eine Rose (f) mit 13,50 m Durchmesser und die Galerie der Könige (g) aus dem 13. Jahrhundert. Das Mittelportal (a) ist zu Ehren Jesus Christus erbaut, der von vier Evangelisten umgeben ist. Die beiden Engel halten eine Krone (d), woraus der Name Königsportal hervorging. Das Tor rechts daneben (b) ist der Jungfrau mit dem Kind gewidmet, während das linke Tor (c) die Himmelfahrt symbolisiert. *Erläuterungen auf der Rückseite des Faltblatts.