Ausgabe 04/2011 Wirtschaftsnachrichten West
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Ausgabe 04/2011 Wirtschaftsnachrichten West
GZ 02Z033423 M | P.B.B. | Verlagsort 8010 Graz | € 2,50 | Foto: APA (Montage) UNABHÄNGIGES WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR SALZBURG, TIROL UND VORARLBERG 04/2011 Kneissl und der Scheich Die Chronik des KatastrophenKonkurses IBM CENTENNIAL Vom Zählen zur Innovation LOBBYISTEN Korrupte Egoisten oder seriöse Interessenvertreter INVESTITIONEN 450 Millionen Euro für Salzburgs regionale Wirtschaft Innovation und Komfort made in Austria. Born in Vienna: Straßenbahnen und Metros für die Städte von morgen. Was haben die Metros in Wien, Oslo und Bangkok, die Inspiro-U-Bahn in Warschau, der railjet der ÖBB und die Niederflurstraßenbahn ULF in Wien gemeinsam? Richtig: Sie alle stammen von Siemens und wurden in Wien entwickelt und gefertigt. Kein Wunder, dass immer mehr Städte und Bahnbetreiber rund um den Globus an Wien denken, wenn es um dieses spezifische Know-how und moderne, zukunftssichere, nachhaltig gebaute Metros, Straßenbahnen und Reisezugwagen geht. Eine echte Erfolgsstory made in Austria. Metros und Reisezugwagen von Siemens in Wien gehören zu den besten der Welt: Sie sind 1. Klasse bei Qualität, Komfort, Design, Energie-Effizienz und Recyclingfähigkeit. Innovative Mobilitylösungen von Siemens in Wien sind die richtigen Antworten auf die künftigen Herausforderungen des inner- und außerstädtischen Verkehrs. Denn sie halten, was wir der Zukunft versprochen haben: answers that last. www.mobility.siemens.com EDITORIAL Wie käuflich ist ein Abgeordneter? ach der Causa Ernst Strasser – dem tiefen Fall es ehemaligen EU-Abgeordneten, gegen den derzeit wegen Verdachts auf Bestechlichkeit ermittelt wird (und für den selbstverständlich die Unschuldsvermutung gilt) – sind Europa-Politiker und auch die Lobbyisten per se wieder einmal in ein schiefes Licht geraten. Zur Erinnerung: Als „Lobbyisten“ getarnte Journalisten der englischen Sunday Times boten ihm - und einigen anderen Politikern - viel Geld, damit er in ihrem Sinne Einfluss auf ein bestimmtes Gesetz nimmt. Was er wohl auch getan hat. „Nur zum Schein“, sagt er bis heute und weist die Korruptions-Verdächtigungen weit von sich. Doch die schon lange schwelende Debatte über möglicherweise mangelhafte Lobbyistengesetze hat nun wieder neues Futter erhalten und zwei eigentlich ehrenwerte Berufsstände in Misskredit gebracht – den Politiker und den Lobbyist. N IMPRESSUM Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Medieninhaber (Verleger): Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlagsgesellschaft m.b.H., 8010 Graz, Stempfergasse 3, Telefon 0316/834020, Telefax 0316/834020-10, [email protected], www.wn-online.at, www.wirtschafts-nachrichten.com Herausgeber & GF: Wolfgang Hasenhütl Co-Herausgeber & Verlagsleitung: Josef Lipp Für Vorarlberg, Tirol, Salzburg: 5020 Salzburg, Innsbrucker Bundesstraße 40, Telefon 0662/842841-0, Telefax DW 4, [email protected], [email protected], [email protected] Erscheinungsort: Graz Chefredakteurin: Ute Dorau Chefin vom Dienst: Mag. Michaela Falkenberg Redaktion: Dr. Marie-Theres Ehrendorff, Frank Homeister, Katharina Mittelstaedt, Mag. Florian T. Mrazek, Mag. Sabrina Naseradsky, Maria Schoiswohl, Peter Stelzhammer Fotos: Falls nicht anders angegeben: Symbol Pictures, Archiv Layout und Produktion: Hermann Knappitsch, Hans Obersteiner, Lisa Rath Druck: Leykam – Let’s Print Erscheinungsweise 2011: 10 x jährlich Anzeigenpreise: lt. aktuellem Anzeigentarif. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Österreichischen Zeitungsherausgeberverbandes. Bezugspreis: € 2,50/Ausgabe; Jahresabonnement Inland € 25,–, Ausland auf Anfrage. Das Abonnement ist jederzeit schriftlich kündbar. Wird es bis zum Bestelltag nicht gekündigt, verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr. Allgemeines: Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. FN 257766v; UID-Nr.: ATU61454508 Verlagskonto: BKS, BLZ 17000, Kontonummer 180-038949 Gerichtsstand ist das für Graz örtlich und sachlich zuständige Gericht. Die einen, weil man sie nun wieder einmal Rundum-verdächtigt, käuflich zu sein. Die anderen, weil die schwarzen Schafe unter ihnen sich Stimmen kaufen, statt sie durch Argumente zu gewinnen. Schließlich bieten nur diejenigen Geld und Gut für eine Stimme, die sie auf regulärem Wege nicht so einfach bekommen würden. Was die Vermutung nahe legt, dass sie etwas erreichen wollen, was uns Wählern überhaupt nicht gefiele und wofür wir auch niemandem einen Wahlauftrag erteilen würden. Kurz: Was wir da derzeit erleben, scheint die Bestätigung so manches Alptraums. Vermutet man nicht gerne einmal, dass im politischen Geschehen fast alles unter einer gemeinsamen Decke geschieht? Trotzdem ist es immer wieder erschreckend, wenn unsere schlimmsten Befürchtungen sich scheinbar bewahrheiten. Wahr ist, dass es schwarze Schafe auf beiden Seiten gibt. Das hat sich in der Vergangenheit gezeigt und tritt auch heute bei aller Heimlichtuerei immer mal wieder zutage. Wahr ist aber auch, dass sie die Ausnahme sind. Die meisten Politiker – auch die in der EU – machen ihren Job, manche engagieren sich sogar mit Herzblut – und werden dafür ordentlich aber vor allem offiziell bezahlt. Auch Lobbyisten gehören nicht gerade zu den Ärmsten im Land: Die Verbände, Sozialpartner, Unternehmen oder Initiativen, die sie nach Brüssel entsenden, sind in der Regel nicht finanzschwach. Und diese beiden Gruppen brauchen einander, haben fast eine symbiotische Beziehung: Die Lobbyisten versorgen die Volksvertreter mit dringend notwendigem Hintergrundwissen, Fakten und Know-how. Ohne diese Interessenvertreter würde so mancher Politiker über Gesetze mitentscheiden, von deren Konsequenzen er keine Ahnung hätte. Auf Seite 24 der vorliegenden Ausgabe brechen wir eine Lanze für – seriöse! – Lobbyarbeit. Was nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass es durchaus schärfere Gesetze und Regeln braucht, um diejenigen hinter Gitter zu bringen, die der leichten Versuchung der Korruption nicht widerstehen können. Schreiben Sie uns Ihre Meinung! Ihre Ute Dorau Chefredakteurin [email protected] BESUCHEN SIE UNS AUCH IM INTERNET WWW.WIRTSCHAFTS-NACHRICHTEN.COM WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 3 Coverstory Kneissl-Stern verlischt 8 Lange Jahre galt Kneissl als Vorzeigebetrieb der heimischen Skibranche: Österreichs erster Markenski, Vorreiter im Carvingbereich und Liebling so manchen Spitzensportlers. Doch schon seit Jahren ist Kneissl – obwohl oder weil zur Unternehmensgruppe angewachsen – auf Talfahrt. Derzeit läuft der dritte Konkurs der Firmengeschichte, gegen den Geschäftsführer wird ermittelt und der einstmalige Hoffnungsträger, Mehrheitseigentümer und Investor Scheich Al Jaber, macht sich rar. Experten sagen: Der Kneissl-Stern fällt endgültig. Inflationsrate steigt – aber kein Grund zur Panik VOLKSBEGEHREN BILDUNGSINITIATIVE KLÄRUNG TZUNGSER T Z T E J UNTERSTÜ IBEN RE UNTERSCH IM HAUPTWOHNSITZGEMEINDEAMT ODER IM MAGISTRATISCHEN BEZIRKSAMT 16 Ungebrochen ist der Trend zahlreicher Anleger, Gold und Silber zu kaufen. Das spricht eine deutliche Sprache: Viele treibt die Angst vor der Inflation um. Die aktuellen Zahlen scheinen den Zweiflern auch Recht zu geben: Die Inflationsrate zieht an, meldet beispielsweise die Wirtschaftskammer Tirol. Und sie ist nicht die Einzige im Lande, die die Teuerung kritisch beobachtet. Doch Experten – beispielsweise von der Salzburger Vontobel Bank – geben Entwarnung: Für Panikkäufe besteht keine Veranlassung. Lobbyisten: Egoisten oder Interessenvertreter? 24 Lobbyismus genießt seit jeher keinen besonders guten Ruf. „Antichambrieren“ an den Höfen von einflussreichen Adeligen galt schon im Mittelalter als recht ehrloser – aber durchaus einträglicher – Job. Dort, wo die Macht ist, gibt es seit Urzeiten auch Menschen, die im Auftrag anderer versuchen, diesen Einfluss in ihre Richtung zu biegen. Gegen Honorar, versteht sich. Seit der Causa Strasser gilt Lobbyismus in Österreich gar vielerorts als kriminell. „Zu Unrecht“, sagen Interessenvertreter aller Couleurs. „Zu Recht“, rufen diejenigen, die um die Käuflichkeit so mancher Machthabenden wissen. Eine Bestandsaufnahme. Die Pensionisten-Lobby: roter Granit und 38 schwarzer Basalt Der österreichische Seniorenrat vertritt 2,3 Millionen Menschen und ist die am effizientesten organisierte Seniorenvertretung der Welt. In anderen Ländern gibt es wohl auch politische Seniorenparteien sowie überparteiliche Seniorenorganisationen, aber derart mitgliederstarke Institutionen wie hierzulande sind im Ausland nicht zu finden. Pflege: Nichts bleibt, wie es war Grau raus, Grün rein Infos unter: www.nichtsitzenbleiben.at Hotline: 0800 204 400 Jetzt aktuell Auto & Fuhrparkmanagement Der umfassende Branchenüberblick. Sollten Sie diese Beilage nicht in Ihrem Heft finden, wenden Sie sich bitte an unsere TelefonHotline: +43(0)316/834020 46 Wie sich die Städte umwelttechnisch für die Zukunft rüsten – das rot-grüne Experiment soll Wien zu einem Vorzeigeprojekt in Sachen Umwelt und Stadt machen. Im europäischen Vergleich liegt Wien schon jetzt nicht schlecht, und auch in anderen Landeshauptstädten stehen Umweltagenden ganz vorne auf der Prioritätenliste. IBM Centennial IHRE UNTERSCHRIFT ZÄHLT ZUM GESAMTERGEBNIS! 40 Landesrätin Mag.a Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP) hat nach den steirischen Landtagswahlen 2010 den Pflegebereich vom von der SPÖ geleiteten Sozialressort „geerbt“. Im Interview mit Wirtschaftsnachrichten-Süd-Redakteur Christian Thomaser verrät die Landesrätin, warum der Pflegeregress wieder abgeschafft wurde und wie das Land Steiermark in diesem Bereich sparen will. 52 Von Daten und Taten – Vom Zählen zur Information: Wie können wir die Daten, die wir erfassen, bestmöglich nutzen? Das ist eine der entscheidenden Fragen unserer Zeit. Frühling in Südtirol: Mit dem Rad von Bozen nach Meran 60 Es gibt kaum ein besseres Mittel, die Reste der Wintermüdigkeit abzuschütteln, als eine Radtour. Am besten in herrlicher Landschaft – und in der Gewissheit, dass die Pausen mit kulinarischen Köstlichkeiten versüßt werden. Empfehlenswert für Biker jeder Alters- und Konditionsklasse: der Radweg Etschtal zwischen Meran und Bozen. MENSCHEN & MÄRKTE Gala Ausgezeichnete Leistungen für den regionalen Umweltschutz: umwelt service salzburg ehrte zehn Unternehmen, Gemeinden und Institutionen mit dem „umwelt blatt salzburg“. Zudem wurde der ehemalige Umweltreferent des Landes, LHStv. Dr. Othmar Raus, für sein Lebenswerk geehrt. Im Bild die Preisträger Foto: umwelt service salzburg nach der Übergabe des „umwelt blattes salzburg“. Jahresergebnis Sein bisher erfolgreichstes Jahr in der 114-jährigen Firmengeschichte verzeichnet der Geschäftsreiseanbieter Carlson Wagonlit Travel. Das Unternehmen konnte im Jahr 2010 einen vermittelten Umsatz von 80 Millionen Euro verbuchen. Dies entspricht einer Steigerung von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Dank der hohen Flexibilität und Ausdauer unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und dank eines stabilen, professionellen Managements konnten wir die Krise so gut meistern“, sagt Hannes Schwarz, General Manager Austria & Slovenia. „Wir haben die internen Abläufe weiter optimiert und auch den Online-Anteil nochmals deutlich gesteigert – all diese Faktoren haben dazu beigetragen, dass wir das Jahr 2010 so erfolgreich abschließen konnten.“ Ü Das umwelt service salzburg zeichnete in einer Gala zehn Unternehmen, Gemeinden und Institutionen für ihr Engagement im regionalen Umweltschutz aus. Die Auszeichnung mit dem „umwelt blatt salzburg“ wurde in den Bereichen Energie, Mobilität, Abfall und Umwelt verliehen. Darüber hinaus wurde der ehemalige Umweltreferent des Landes, LH-Stv. a. D. Dr. Othmar Raus, für sein Lebenswerk geehrt. Entsprechend dem Motto der umwelt-service-salzburg-Gala „Alternative Antriebe“ beschäftigte sich Keynote-Speaker DDDr. Clems Sedmak mit den „alternativen Antrieben des Menschen“. Der Philosoph und Ethiker meinte, Menschen seien gezwungen, Alternativen zu suchen, wenn sich die Umstände ändern. Alternativen zu haben steigere die Lebenssicherheit und ändere die Wahrnehmung. Ü v.l.n.r.: Dkfm. Holger Dahmen, Vorstandsvorsitzender Wolford AG, Ing. Friedrich Erhart, Senior Portfolio Manager (Referent) Pioneer Investments Austria GmbH, Dipl.-Ing. Markus Linhart, Bürgermeister der Landeshauptstadt Bregenz, Johannes Böhler, Regionaldirektor Bank Austria Private Banking, Karim Takhi, Pioneer Investments Austria, Ing. Mag. (FH) Hans Georg Bratengeyer, Pioneer Investments Austria GmbH, Eric Thiel, Geschäftsführer Bregenz Tourismus & Stadtmarketing GmbH Foto: Udo Mittelberger Unternehmerfrühstück Rund 270 Teilnehmer informierten sich beim Bergenzer Unternehmerfrühstück in den Räumen der WOLFORD AG über das Thema „Wiener Börse – quo vadis?“. Referent Ing. Friedrich Erhart von Pioneer Investments Austria gab interessante Ein- und Ausblicke in die Finanzwelt und die künftigen volkswirtschaftlichen Entwicklungen. Er gilt als einer der erfolgreichsten Fonds-Manager Europas und zählt zu den profundesten Kennern des österreichischen Aktienmarkts. „Neben interessanten Impulsen schätzen die Teilnehmer des Bregenzer Unternehmerfrühstücks die besondere Mischung aus Vortrag und Informationsaustausch. Man trifft sich in lockerer Frühstücksatmosphäre und kann sich zu Wirtschaftsfragen austauschen – das kommt an. Auch deshalb haben wir uns entschieden, diese Veranstaltung zu unterstützen“, erklärte Johannes Böhler, Regionaldirektor des Partners und Sponsors Bank Austria. Ü MENSCHEN & MÄRKTE Stilvoll tagen Bad Reichenhall bietet den interessierten Kunden eine Vielzahl an modernen Tagungsräumen und Möglichkeiten. Ob Kongress oder das dazugehörige Rahmenprogramm – Bad Reichenhall hat für jeden das richtige Angebot. Die Tagungsräume selbst liegen in exponierter Lage: In und um den Königlichen Kurgarten und am Beginn der Fußgängerzone der Stadt. Das Tagungs- und Kongress Team steht jederzeit für ein Beratungsgespräch zur Verfügung. Maßgeschneiderte Angebote für Seminare, Kongresse und Schulungen erstellt das BusinessHealthCampus-Team. Ü Nähre Informationen: [email protected]; www.bad-reichenhall.de Neue Anwendungen Ab sofort können Nutzer von Black Berry und Samsung Handys auch die Vorteile der mobilen Zimmerbuchungen der Accor Hotelgruppe nutzen. Das Unternehmen stellte nun ihre Anwendung accorhotels.com auch für Black Berry und Samsung Handys bereit. Damit werden die bestehenden Services für Mobiltelefone und insbesondere die iPhone App, die vor über einem Jahr auf den Markt gebracht wurde, ergänzt. Intuitiv zu bedienen, beinhaltet die Accorhotels.com-App eine Suchfunktion für zuvor definierte Kriterien. Eine Funktion, die sich die Sucheinstellungen merkt, hilft zudem dabei, wertvolle Zeit beim Buchen zu sparen. Mitglieder des Accor Treueprogramms A|Club können hier ihre Mitgliedsnummer eintragen und so jederzeit Prämienpunkte sammeln. Geschäftsreisende werden in Kürze ebenfalls in der Lage sein, ihre speziell ausgehandelten Firmentarife auf BlackBerry-und iPhone-Anwendungen Accorhotels.com zu finden. Ü Ausstellung Preis Die Ausstellung des Geldmuseums der Oesterreichischen Nationalbank in Innsbruck zeigt als Höhepunkte erstmals die Banknotenentwürfe von Gustav Klimt und seinem Studienkollegen Franz Matsch, die aus kulturund kunsthistorischer Sicht einen besonderen Stellenwert einnehmen. So sind aus Klimts persönlichem Schicksalsjahr 1892, in dem er sowohl seinen Vater als auch seinen Bruder Ernst verlor, nur wenige Arbeiten bekannt. Ü Der WE-TOP Dynamic, 2001 von der Sparkasse Schwaz aufgelegt, erhielt den Österreichischen Fondspreis 2011 in der Kategorie „Dachfonds Aktien global, ausgewogen“ für die beste Wertentwicklung in den Zeiträumen drei und fünf Jahre. Der WE-TOP Dynamic wird seit dem Frühjahr 2006 mit einem voll- Private Banker der Sparkasse empfehlen automatischen Handelssystem verwaltet, wel- preisgekrönte Fonds: Karasek Christian, Maches die auf technisch-systematischen Wert- rion Buchreiter und Manfred Mühlegger papierhandel spezialisierte FTC Capital aus (v.l.n.r.) Foto: Sparkasse Schwaz Wien entwickelt hat. Dieses System setzt auf die jeweils stärksten Aktienfonds jener Marktsegmente (Länder und Branchen), die aufgrund ihres Trendverhaltens die größten Chancen bieten. Geht es auf den internationalen Börsen bergab, reduziert das Handelssystem die Investitionsquote oder geht sogar komplett aus dem Markt, um das Kapital zu beschützen. Ü Ausstellung & Infos: „… so wenig Ansprechendes…“ Gustav Klimt und die Notenbank Ausstellungsdauer: 22. März bis 22. Dezember 2011 Adresse: Oesterreichische Nationalbank, Zweiganstalt West, Adamgasse 2, A-6020 Innsbruck, e-Mail: [email protected] Eintritt: Frei Wachstum Die österreichische Vermögensanlagebank direktanlage.at zieht eine zufriedene Bilanz über das Jahr 2010. Mehr als 2.600 neue Kunden bedeuten ein Fortsetzen des Wachstumskurses und einen Gesamtkundenstamm von nunmehr über 59.300. Ein starkes Plus von 700 Mio. Euro oder 23 Prozent beim Kundenportfoliovolumen ergibt einen neuen Rekordwert von 3,7 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis wurde um mehr als 20 Prozent auf 10,5 Mio. Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern (nach IFRS) betrug rund 9,1 Mio. Euro. Ernst Huber, Vorstandsvorsitzender von direktanlage.at, zeigt sich zufrieden: „Wir haben sowohl das Privatkundengeschäft als auch den B2B-Bereich konsequent und erfolgreich weiterentwickelt. Unsere Kunden honorieren die extrem niedrigen Spesen sowie unsere innovativen Produkte und Dienstleistungen und unsere hervorragende Servicequalität.“ Ü 6 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 Privatinvest Bank-Niederlassungsleiter Richard Rella (M.) und die beiden Vorstände Adrian Kohler (l.) und Hermann Wonnebauer mit den Künstlerinnen Ulrike Kuchner, Soli Kiani und Isabelle Seumel (v.l.) bei der „Young ART Lounge“ in Wien Foto: Privatinvest Neuer Leiter Richard Rella (38) hat in der Privatinvest Bank die Leitung der Niederlassung Wien übernommen. Er verantwortet damit die Betreuung der Kunden am Wiener Standort der auf private Vermögensverwaltung spezialisierten Bank mit Stammsitz in Salzburg. Seit der Übernahme durch die Zürcher Kantonalbank (ZKB) vor einem Jahr hat die Privatinvest Bank damit bereits rund 20 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Adrian Kohler, Vorstandssprecher der Privatinvest Bank: „Dieser personelle Ausbau ist für uns strategisch wichtig, weil wir damit unser Angebot an persönlicher und kompetenter Betreuung im Private Banking nun auch in Wien maßgeblich erweitern konnten. Wir dokumentieren damit unser Ziel, die Präsenz im Private Banking im österreichischen Markt spürbar zu steigern.“ Ü Erfahren Sie, was in einer intelligenten Welt passiert. Leistung ist Verfügbarkeit • Produktivität ist Effizienz • Wissen ist Macht • Forschung ist Intelligenz • Zukunft ist Neues All das bietet Ihnen die IBM on Tour 2011. Kommen Sie und erfahren Sie Interessantes, Wissenswertes und Zukunftsweisendes. Tag für Tag wird die Welt smarter. Mit den Ressourcen von IBM und den Business Partner können Sie ein Teil davon sein. Informieren Sie sich bei der IBM on Tour 2011, welchen Beitrag Sie zu einer smarteren Welt leisten können und nutzen Sie die Gelegenheit, sich mit anderen Teilnehmern, IBM Mitarbeitern und Business Partnern auszutauschen und zu networken. IBM on Tour 2011 - ganz in Ihrer Nähe Alle Informationen und Anmeldemöglichkeiten unter ibm.com/at/events/ibmontour2011 22. März 2011 24. März 2011 05. April 2011 07. April 2011 Graz Klagenfurt Dornbirn Innsbruck 12. April 2011 Linz 14. April 2011 Salzburg 27. April 2011 Krems Schaffen wir eine smartere Welt. IBM, das IBM Logo, ibm.com und der planet icon sind Marken oder eingetragene Marken der International Business Machines Corporation in den Vereinigten Staaten und/oder anderen Ländern. Eine aktuelle Liste der IBM Marken ist auf der Internetseite www.ibm.com/legal/copytrade.shtml unter „Copyright und Trademark Informationen“ abrufbar. Andere Namen von Firmen, Produkten und Dienstleistungen können Marken oder eingetragene Marken ihrer jeweiligen Inhaber sein. © Copyright IBM Corporation 2011. Alle Rechte vorbehalten Kneissl-Stern verlischt Lange Jahre galt Kneissl als Vorzeigebetrieb der heimischen Skibranche: Österreichs erster Markenski, Vorreiter im Carvingbereich und Liebling so manchen Spitzensportlers. Doch schon seit Jahren ist Kneissl – obwohl oder weil zur Unternehmensgruppe angewachsen – auf Talfahrt. Derzeit läuft der dritte Konkurs der Firmengeschichte, gegen den Geschäftsführer wird ermittelt, und der einstmalige Hoffnungsträger, Mehrheitseigentümer und Investor Scheich Al Jaber, macht sich rar. Experten sagen: Der Kneissl-Stern fällt endgültig. laubt eigentlich noch irgendjemand im Tiroler Wirtschaftsleben an die Zukunft von Kneissl oder gar an die Möglichkeit, dass das einstmalige Vorzeigeunternehmen an die beachtlichen Erfolge der Vergangenheit anknüpfen kann? Eine kurze Umfrage der Redaktion unter Tiroler Wirtschaftstreibenden und Juristen ergab: Nein, nicht wirklich. Außer natürlich dem amtierenden Geschäftsführer Andreas Gebauer und dem Mehrheitseigentümer und säumigen Investor Mohamed Bin Issa Al Jaber, der seinem Sprecher in Österreich zufolge den Ehrentitel „Scheich“ zu Recht führt. Doch diese beiden sind eher Zwangsoptimisten. Gegen Gebauer – für den selbstverständlich die Unschuldsvermutung gilt – laufen derzeit Ermittlungen wegen Verdacht auf Insolvenzverschleppung sowie der grob fahrlässigen Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen. Es wäre also durchaus in seinem Interesse, schön Wetter zu machen: Würde sich zeigen, dass er schon lange davon ausgehen konnte, dass Kneissl am Ende ist oder er die Gläubiger gar wissentlich bzw. fahrlässig geschädigt hat, könnte ihm eine Haftstrafe drohen. G 8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 „Schlechte Optik“ Rechtliche Schritte gegen Scheich Al Jaber (es gilt selbstverständlich auch hier die Unschuldsvermutung) werden derzeit ebenfalls erwogen, doch hier hängt alles davon ab, ob seine Zusage der Kapitalerhöhung um 1,2 Millionen Euro tatsächlich rechtsverbindlich ist. Das war bis Redaktionsschluss noch nicht sicher. Insgesamt sieht es derzeit düster aus um Kneissl. Von der Insolvenz betroffen sind neben der Holding GmbH auch die Kneissl Tirol GmbH sowie die Kneissl Star Lounge GmbH. Nicht betroffen sind nur die Kneissl Star Resort AG (Wien) und die Star Lounge GmbH. Selbst Walter Hintringer, Niederlassungsleiter des Kreditschutzverbandes von 1870 in Innsbruck, der den Schlingerkurs des Unternehmens schon seit Jahren beobachtet, kommentiert auf eine aktuelle WNW-Anfrage: „Die Optik in der Causa Kneissl Holding GmbH ist jedenfalls sehr schlecht“ (siehe auch Kasten „Aktueller Stand“). Das hat zahlreiche Gründe, die zunächst einmal mit den beiden Personen, die derzeit im Kreuzfeuer der Kritik stehen, wenig zu tun Von Ute Dorau haben. KSV-Leiter Hintringer, der nicht den ersten Konkursantrag bei Kneissl beobachtet (1. Konkurs 1980, 2. 2003), macht grundsätzlich schon seit geraumer Zeit „operative Verluste“ für die finanziellen Schwierigkeiten verantwortlich – und die seien schon deutlich zutage getreten, als der Unternehmer und heutige Gläubiger Fritz Unterberger noch als Miteigentümer von Kneissl mit an Bord war (siehe auch Kasten „Chronologie“). Erst 2007 kam Geschäftsführer Gebauer als Sanierer ins Unternehmen, 2008 stößt Al Jaber als Investor hinzu und erwirbt eine Mehrheitsbeteiligung. Hausgemachte Probleme Seither geht es allerdings immer schneller talwärts. „Franz Kneissl senior und junior würden sich wahrscheinlich im Grabe umdrehen, wenn Sie sehen könnten, was die jeweiligen Eigentümer und Geschäftsführer – und davon gab es ja eine ganze Reihe – aus ihrem Vorzeigebetrieb gemacht haben“, sagt ein ehemaliger, langjähriger Kneissl-Mitarbeiter. „Es wurden marode Betriebe hinzugekauft, planlose Expansionspläne angefangen und wieder eingestellt – niemand schien COVERSTORY AKTUELLER STAND Experten sehen schwarz: Wenn nicht bald – viel – frisches Geld kommt, raucht bei Kneissl bald kein Schornstein mehr, der Stern sinkt nicht nur, er ist am Verlöschen. Experten-Einschätzung Schon seit Jahren beobachtet Niederlassungsleiter Walter Hintringer das Auf und vor allem das Ab der Unternehmensgruppe Kneissl. Wir haben ihn gebeten, den aktuellen Stand für uns zusammenzufassen. n Welche Gesellschaften der Holding sind betroffen? Von der Insolvenz betroffen sind mehrere Gesellschaften bei Kneissl: Die Kneissl Holding GmbH (diese ist u.a. Alleingesellschafterin der Kneissl Tirol GmbH und Kneissl Star Lounge GmbH), die Kneissl Tirol GmbH sowie die Kneissl Star Lounge GmbH. Die am Markt operativ tätige Gesellschaft war in der jüngsten Vergangenheit die Kneissl Tirol GmbH. Das Tätigkeitsfeld dieser Gesellschaft waren im Wesentlichen die Skiproduktion in Kleinstserien und die Forcierung von Eigenmarken bzw. der Handel mit diversen Textilien und Sportgeräten (Ski, Tennis, Squash, Badminton, Golf, Bikes und Accessories). so recht ein Konzept zu haben.“ Da klangen die Pläne von Andreas Gebauer, mit Kneissl neben der Produktlinie auch eine LifestyleMarke mit Lounges und Hotels aufzubauen, zunächst ganz hoffnungsvoll. Doch er hatte – wie schon zuvor bei der gleich zweimal niedergebrannten Tiroler Loden AG oder der „Textil AG“ (TAG) in Landeck – keine glückliche Hand (siehe „Info-Point Gebauer“). Auch der zunächst als „Heilsbringer“ gefeierte und ursprünglich einmal von der Wirtschaftskammer hoch gelobte Investor Al Jaber, den Gebauers Schickeria-Konzept überzeugte, hat seine Chancen nicht genutzt. Was folgte, ist vielen wahrscheinlich aus der Tagespresse bekannt, zusammengefasst sah die Schussfahrt, die sich im Herbst 2010 anbahnte, folgendermaßen aus: Mit Schussfahrt in die Insolvenz Im November 2010 bringt die Modelieferantin Susan Strasser einen Exekutionsantrag gegen Kneissl ein. Der ausstehende Rechnungsbetrag kann sich sehen lassen, die Rede ist von rund 160.000 Euro. Das ist nur der Anfang, es stellt sich heraus, dass auch der ehemalige Eigentümer Unterberger noch auf Teile des Verkaufspreises für seinen 40-Prozent-Anteil wartet – stolze 900.000 Euro! Innerhalb kürzester Zeit sind es fünf Exekutionsanträge, eine Insolvenz scheint unvermeidlich. Al Jaber kündigt eine Kapitalerhöhung um 1,2 Millionen Euro an, die auch einstimmig von der Gesellschafterversammlung abgesegnet wird. Der Scheich würde dadurch 99-Prozent-Eigentümer. Doch die vereinbarte Frist läuft ab, ohne dass ein Euro geflossen wäre – und der bis dato ausgesprochen geduldige Ex-Miteigentümer n Hätte Geschäftsführer Andreas Gebauer nicht rechtzeitig Zeit absehen können, dass die Gelder wohl nicht fließen werden? Und vor allem: Würde die versprochene Summe überhaupt ausreichen, um das Ruder bei Kneissl noch einmal herumzureißen? Welches Vertrauen Herr Gebauer in die Zusagen von Herrn Al Jaber setzen konnte, vermag ein Außenstehender nicht zu beurteilen. Fest steht jedenfalls, dass Herr Gebauer, nachdem die beschlossene Kapitalerhöhung von 1,2 Millionen Euro bei der „Kneissl Holding GmbH“ nicht realisiert wurde, den Konkursantrag selbst gestellt hat. Mit dieser Kapitalerhöhung wären die anderen Gesellschaften jedoch noch nicht gerettet gewesen, weil ein Großteil davon ja für einen Gläubiger der Kneissl Holding GmbH selbst hätte verwendet werden müssen. Der Masseverwalter hat inzwischen die von der JJA Beteiligungsverwaltungs GmbH übernommene Kapitalaufstockung von 1,2 Millionen Euro bei der Kneissl Holding Walter Hintringer ist Leiter GmbH eingefordert, die Zahlung ist der Innsbrucker Niederlasallerdings noch nicht erfolgt (Stand 1. sung des KreditschutzverbanApril 2011, Anm. d. Red.). Fest steht des von 1870 aber auch, dass die wesentliche Foto: KSV Innsbruck Tochtergesellschaft der Kneissl Holding GmbH, nämlich die operativ tätige Kneissl Tirol GmbH, ohne massiven finanziellen Zuschuss nicht überlebensfähig gewesen wäre, weil diese Tochtergesellschaft höhere operative Bilanzverluste in den vergangenen beiden Jahre generierte. n Von welcher Summe sprechen wir, wenn es um die Verbindlichkeiten geht? Wie hoch die endgültigen Fremdverbindlichkeiten der Kneissl Tirol GmbH sind (also ohne die Verbindlichkeiten gegenüber verwandten Unternehmen), kann derzeit nicht gesagt werden. Dazu muss die Prüfungstagsatzung am 8. April 2011 abgewartet werden, weil bis dahin alle Gläubiger ihre Forderungen angemeldet haben. Laut Bilanz zum 31.12.2009 lagen die Passiven bei rund 15 Millionen Euro, wobei wir davon ausgehen, dass die Gesamtverbindlichkeiten (also inklusive der Verbindlichkeiten zwischen den Konzerngesellschaften) inzwischen noch einiges über 15 Millionen liegen dürften. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 9 COVERSTORY INFO-POINT Mohamed Bin Issa Al Jaber ... ist ein saudi-arabischer Unternehmer. Auf seiner Website bezeichnet sich Al Jaber als „self-made businessman“. Die Redaktion von Forbes schätzte das Vermögen von Al Jaber 2010 ohne nähere Details auf 7,5 Milliarden Dollar. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am 1. Januar 2011 bekannt gab, soll Al Jaber von einem Gericht in Ägypten wegen Finanzverbrechen (ihm wurde als Aufsichtsratsvorsitzenden von AJWA Group for Food Dokumentenfälschung und Aktienkurs-Manipulation vorgeworfen) in Abwesenheit zu zwei Jahren Haft sowie einer Geldstrafe von umgerechnet 264.000 Dollar verurteilt worden Seriöser Investor oder Märsein. Es gilt die Unschuldschenonkel? Der Ruf des vermutung, das Urteil ist ehemaligen Heilbringers auch noch nicht rechtskräftig. Seinem Sprecher zufolge Scheich Mohamed Bin Issa hat es in Ägypten tatsächlich Al Jaber als Kneissl-Retter hat gelitten. ein Säumnisurteil gegeben, Foto: APA es läuft ein Berufungsverfahren. Transaktionen Im Jahr 2002 trat er in Österreich zum ersten Mal durch den Kauf des bekannten Grand Hotels in Wien in Erscheinung. Später erwarb er die Liegenschaft für das ebenfalls am Kärtner Ring eingerichtete Hotel „The Ring“. Im Oktober 2006 wurde bekannt, dass Al Jaber um knapp 70 Millionen Euro das Palais Corso, einen Teil der Ringstraßen Galerien, von der Generali Versicherung erwarb. Dieses soll Wikipedia zufolge an die deutsche Eurohypo verpfändet worden sein. 2007 erwarb er um 70 Millionen Pfund die englische EtonHotelgruppe, welche jedoch im Juni 2010 Konkurs anmelden musste. Die US-amerikanische Westmont Hospitality Group übernahm in Folge die Hotels für 55 Millionen Pfund. Im Frühjahr 2008 bot sich Al Jaber an, der finanziell angeschlagenen österreichischen Fluggesellschaft Austrian Airlines durch Investitionen zu helfen. Im Mai 2008, kurz nach Bekanntwerden schlechter Quartalszahlen der Austrian, zog er sein Angebot wieder zurück. Es folgte ein Rechtsstreit. Im Juli 2008 übernahm Al Jaber 60 Prozent des traditionellen österreichischen Sportartikelherstellers Kneissl Holding GmbH (siehe Hauptbeitrag). Im Oktober 2008 beabsichtigte Al Jaber in Frankreich zwölf Hotels der Starwood Gruppe für zwei Milliarden Dollar zu kaufen. Die geplatzte Übernahme ist seither Teil eines Rechtsstreites. Im Februar 2009 kündigte Al Jaber an, die Mehrheit an den Gastronomie-Betrieben von Toni Mörwald zu übernehmen und diesen als Küchenchef im geplanten Luxushotel Palais Schwarzenberg zu engagieren. Über eine tatsächlich erfolgte Mörwald-Investition ist nichts bekannt, und auch ein Jahr nach behördlicher Bewilligung wurde mit dem Umbau des Palais Schwarzenberg noch nicht begonnen. Im Oktober 2010 bekundete Mohamed Bin Issa Al Jaber Interesse an der Imperial Hotel AG. ((Quelle: Wikipedia, APA, div. Aussendungen))) Unterberger bringt entnervt einen Konkursantrag gegen die Holding ein. Im Dezember spitzt sich die Situation zu. Der Exekutor stattet der Kneissl Star Lounge in Innsbruck einen unangekündigten Besuch ab. Weitere Gläubiger melden unbezahlte Rechnungen. Nun läuft auch die gesetzlich vorgeschriebene Frist für die Kapitalspritze ab – und Kneissl sitzt noch immer auf dem Trockenen. Im Jänner herrscht Ratlosigkeit. Kein Geld, kein Kommentar des Investors. Die Gläubiger werden ungemütlich, selbst Unterberger bringt erneut einen Konkursantrag gegen Kneissl ein. Da hilft es auch nichts, dass Geschäftsführer Gebauer gegenüber der Presse versichert, der Scheich habe in Paris das notwendige Dokument für die Kapitalerhöhung unterzeichnet und das Geld werden nun endgültig „nächste Woche“ eintreffen. Seit Februar/März sehen wir Experten zufolge nun den Anfang vom Ende. Gebauer wird durch den Konkursrichter einvernommen, Al Jaber lässt wieder eine Frist verstreichen – es folgt der Insolvenzantrag über einen Großteil der Firmengruppe. Nun sieht sich Andreas Gebauer sich mit einem Ermittlungsverfahren u.a. wegen Insolvenzverschleppung konfrontiert. Der Masseverwalter wird wohl eine Klage gegen Investor Al Jaber prüfen, der nach Darstellung der Holding seiner Zusage, Kapital in das Unternehmen einzuschießen, (noch?) nicht nachgekommen ist. Gebauer und Al Jaber lassen über ihren gemeinsamen Sprecher Alfred Autischer verlautbaren, dass sie die Öffentlichkeit im April über die Zukunft von Kneissl informieren werden. Katerstimmung der guten Gläubiger Im Nachhinein betrachtet ist es fast unglaublich, wie viel Geduld, Vertrauen und guten Glauben die zahlreichen Gläubiger der Geschäftsleitung und dem Mehrheitseigner entgegengebracht haben. Vielleicht haben sie sich ursprünglich einmal tatsächlich blenden lassen von den hoch fliegenden Plänen Gebauers und der glanzvollen Eröffnung der Kneissl Star Lounge in Innsbruck im Herbst 2009, als Stars und Sternchen aus Gesellschaft und Politik dem Scheich und seinem Geschäftsführer ihre Referenz erwiesen. Doch auch das Geschäft mit den Lounges erwies sich keineswegs als Selbstläufer, sondern versenkte nur noch mehr Geld in Champagner und Prosecco. Nun herrscht bitterste Katerstimmung. Auch wenn Gebauer und Al Jaber sich inzwischen einen Pressesprecher (Medienprofi und Gaisberg-Geschäftsführer Alfred Autischer) teilen, ist zwischen den beiden Parteien deutlich Unmut zu erkennen. So ist der Vorwurf in einer Kneissl-Presseaussendung von Anfang Februar nicht zu übersehen, Gebauer grantelt darin: „Obwohl mehrmals zugesagt, ließ KneisslMehrheitseigentümer Scheich Al Jaber die Frist für die Einzahlung zur Kapitalerhöhung in Höhe von 1,2 Millionen Euro verstreichen und hat damit die Insolvenz eines Großteils der Unternehmensgruppe hauptsächlich zu verantworten.“ Es folgen eine Beschreibung des tapferen, unermüdlichen Kampfes, den er, Gebauer, um das Überleben der Marke geführt haben will, und weitere Versicherungen, der Scheich habe die Kapitalerhöhung gezeichnet und mehrmals zugesagt, allerdings nie bezahlt. Der Konkurs sei „absolut vermeidbar“ gewesen, wird Gebauer darin zitiert, wenn Al Jaber seine Zusagen gehalten hätte. Der wiederum weist alle Vorwürfe weit von sich, wird aber nicht konkret. Denn er hat zurzeit durchaus auch andere Sorgen. Zum einen steht noch das Urteil seines Berufungsverfahrens in Ägypten aus. Dort war er u.a. wegen Dokumentenfälschung – allerdings nicht rechtskräftig – zu zwei Jahren Haft und einer Geldbuße verurteilt worden (siehe „Info-Point Al Jaber“, es gilt die Unschuldsvermutung). Zudem muss er im April rund 5,6 Millionen Euro aufbringen, um damit seinen Anteil (25,1 Prozent) der Betreibergesellschaft des Hotels „The Ring“ von der insolventen R-Quadrat Capital Alpha zu bezahlen. Gebauer glaubt an Sanierung Doch trotz der offenbar eingetrübten Stimmung, trotz Ermittlungsverfahren, trotz Konkurs und trotz dem Wiederaufleben von unschönen 10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 COVERSTORY CHRONOLOGIE Aufstieg und Fall der Skifirma Kneissl 2002 und 2003: Die Expansionsstrategie geht nicht auf. Das Kerngeschäft, die Skiproduktion in Kufstein, muss mit Ende des Jahres eingestellt werden und wird teilweise von Fischer übernommen. 2003 wird Raichle an den Schweizer Bergsportspezialisten Mammut AG verkauft. Im April des gleichen Jahres muss Kneissl abermals Konkurs beantragen und steht mit 18 Millionen Euro in der Kreide. Im Juli übernimmt ein Tiroler Bieterkonsortium aus den Investoren Fritz Unterberger, Richard Labek, Anton Pletzer, Friedrich Obholzer und Karl Handl das marode Unternehmen. Die Investoren steigen im Lauf der nächsten Jahre allerdings alle der Reihe nach wieder aus. Oktober 2006: Kneissl stoppt die Skimassenproduktion am Standort Kufstein. Aus Kostengründen wird die Alpinproduktion zu Fischer, die Langlaufskiproduktion nach Tschechien und die Big-Foot-Herstellung zu Pale in Kärnten ausgelagert. Foto:Kneissl ranz Kneissl baute 1919 Österreichs ersten Markenski: Das Traditionsunternehmen setzte im Laufe seiner langjährigen Erfolgsgeschichte Meilensteine in der Produktentwicklung – doch schon in den 1980er Jahren geriet es in Schwierigkeiten. Trotz eines Zwischenhochs hat es sich seither nicht mehr gefangen, Insolvenzen und gleich mehrere Konkursanträge brachten Kneissl immer wieder in die Schlagzeilen. Die wichtigsten Stationen: 1919: Franz Kneissl sen. übernimmt von seinem Ziehvater die Wagnerei (gegr. 1861) und fertigt den ersten Ski Österreichs in Serie. Der Kneissl Ski wird als Marke angemeldet. 1946: Franz Kneissl jun. übernimmt mit 26 Jahren die Firma und baut das Traditionsunternehmen auf. Er startet mit drei Mitarbeitern. Gemeinsam mit seinem Bruder Walter stellt er den Handwerksbetrieb auf Industriefertigung um. 1948: Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in St. Moritz mit dem „Ein-Mann-Team“ Engele Haider. 1950: Der erste mehrfarbige Ski kommt durch Kneissl auf den Markt. Mit vier Farben setzt er neue Maßstäbe im Design. Kneissl wird die erfolgreichste Si-Marke bei der Ski-WM in Aspen, mit drei von sechs möglichen Goldmedaillen. Anfang der Fünfzigerjahre fährt fast das gesamte österreichische Nationalteam Kneissl Ski. 1960er Jahre: Kneissl entwickelt mit dem „White Star“ den ersten Kunststoff-Ski mit Holzkern, der als Meilenstein in der Skiindustrie gefeiert wird. Weltcupsieger Karl Schranz wird das Aushängeschild des Unternehmens. 1970er Jahre: Die Marke Kneissl erringt auch mit der Produktion von Langlaufskiern und Tennisschlägern eine führende Marktposition. 1980er Jahre: Kneissl muss Konkursantrag stellen, nachdem ein Überbrückungskredit nicht gewährt wird. Der deutsche Langlaufhersteller Trak wird Eigentümer. 1983 übernimmt die US-Firma Tristar die Marke Kneissl, zu der mittlerweile auch Trak und die Skimarke Olin gehören. 1989 übernimmt eine Unternehmergruppe um Erhard Grossnig, Reinfried Spazier und Hans-Peter Haselsteiner die Mehrheit bei Kneissl. 1990er Jahre: Kneissl entwickelt den „Big Foot“ (gilt bis heute als „Initialzündung“ für den Carving Ski), der sich als Verkaufsschlager herausstellt, und nach mehreren Verlustjahren die Umsatztalfahrt bei Kneissl kurzfristig stoppt. 1991 fusioniert Kneissl mit dem oberösterreichischen Sportartikelhersteller Dachstein. 1992 wird der erste Carving-Ski „Ergo“ von Kneissl auf den Markt gebracht und beschert der Branche einen Aufschwung. Die Firma Kneissl Dachstein wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und firmiert künftig unter dem Namen „Kneissl Dachstein Sportartikel AG“. 1995 expandiert Kneissl und verleibt sich den Schweizer Sportartikelhersteller Raichle ein, die Marken Dynafit, Dee Luxe und Marker folgen und werden ebenfalls in den Konzern integriert. In 1998 gibt sich der Skiproduzent einen neuen Namen: „kneissl & friends“. 1999 muss der Standort in Molln (OÖ), der Verwaltungssitz, geschlossen werden. Die Zentrale wird wieder nach Kufstein verlegt. Kneissl verfügt über zwei Standorte in Ungarn mit insgesamt 300 Mitarbeitern, 100 Beschäftigte arbeiten bei Raichle in der Schweiz und 200 in Kufstein. F 2007 und 2008: Andreas Gebauer wird Geschäftsführer bei Kneissl und soll dem Stern zu neuem Glanz verhelfen, das Unternehmen schreibt aber weiterhin Verluste, und die verbliebenen Eigentümer Unterberger, Obholzer und Pletzer können es nur mit erheblichen Finanzspritzen über Wasser halten. Obholzer steigt im Februar bei Kneissl aus. Im Juli 2008 steigt der in Österreich vor allem durch seinen (geplatzten) Einstieg bei der AUA bekannte austro-arabische Scheich Mohamed bin Issa Al Jaber als Investor ein und wird mit 60 Prozent Mehrheitseigentümer. Kneissl soll mit frischem Geld zu einer modernen Life-Stylemarke avancieren. Bekleidung, Erlebnisgastronomie und Hotelprojekte werden angekündigt, doch nur wenig umgesetzt. Hotels in Osttirol und Kärnten kommen über die Planungsphase nicht hinaus. Seite November 2010: Es geht unaufhaltsam bergab (siehe Hauptbeitrag), Kneissl sieht sich mit fünf Exekutionsanträgen konfroniert. Die von Al Jaber angekündigte Eigenkapitalaufstockung bleibt bis heute (01.04.2011) aus. Gegen GF Gebauer ermittelt die Staatsanwaltschaft, ein Verfahren gegen Al Jaber wird geprüft. Beide kündigen für April ein Sanierungskonzept an. Quelle: Kneissl, APA WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 11 COVERSTORY INFO-POINT Kneissl-Geschäftsführer Andreas Gebauer Andreas Gebauer, Jahrgang 1965, ist österreichischer Unternehmer und derzeit GeFoto: APA schäftsführer des Sportartikelherstellers Kneissl. Zu seiner Karriere in Folge (leicht gekürzte) Angaben aus der OnlineEnzyklopädie Wikipedia (wikipedia.org): „In der Öffentlichkeit bekannt wurde er durch seine Rolle als Geschäftsführer des Textilunternehmens Tiroler Loden GmbH, deren Produktionshalle nach einem ersten Brand im Jahr 1999 zwei Jahre später bis auf die Grundmauern niedergebrannt war. Gebauer wurde am 6. Dezember 2003 wegen Verdachts auf Anstiftung zur Brandstiftung für zwei Wochen in Untersuchungshaft genommen. Der Großbrand vom 3. Juni 2001 und die folgenden Ermittlungen gegen Andreas Gebauer fanden in Österreich große politische Beachtung. Jörg Haider nahm sich des Falls darauf medienwirksam an. Im April 2005 wurde das Strafverfahren gegen Gebauer eingestellt. Der Brand im Tiroler Lodenwerk konnte nie geklärt werden. Die Uniqa Versicherung zahlte nach eigenen Angaben 2004 mehr als 18 Millionen Euro aus.“ „Von einem Masseverwalter in Deutschland wurde Gebauer vorgeworfen, sich vor einer Firmen-Pleite über die Colona BeratungsGmbH für eine überteuerte Marktanalyse zehn Millionen Schilling erschlichen zu haben. Hans Jörg Derra bekam vom Landesgericht Innsbruck in erster und zweiter Instanz 637.000 Euro zugesprochen.“ „Im Januar 2007 wurde bekannt, dass Andreas Gebauer als neuer Geschäftsführer die angeschlagene Firma Kneissl sanieren soll. 2011 sollte durch eine finanzielle Zuwendung von 1,2 Millionen Euro durch den neuen Eigentümer Mohamed Bin Issa Al Jaber der Konkurs gerade noch abgewendet werden (weitere Details siehe Hauptbeitrag).“ Gebauer wohnt in Igls, ist geschieden und hat vier Kinder.“ Quelle: Wikipedia (Text gekürzt) 12 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 Da schien die Welt noch in Ordnung: Anlässlich der Eröffnung der Kneissl Star Lounge im Herbst 2009 ließ sich die Prominenz nicht lange bitten: (von links) Hilde Zach, damalige Bgm. Innsbruck, Andreas Gebauer (GF Kneissl), Scheich Al Jaber, Hansi Hinterseer, KR Fritz Unterberger und Leonhard Stock. Jetzt bekam die Lounge Besuch vom Exekutor. Foto: APA Gerüchten aus seiner Unternehmervergangenheit (siehe Kasten Info-Point) lässt Gebauer über seinen Pressesprecher ungebrochen optimistisch ausrichten: „Wir arbeiten derzeit im Auftrag von Scheich Al Jaber intensiv an einem Restrukturierungsplan zur Sanierung von Kneissl. Ich bin zuversichtlich, damit die Arbeitsplätze in Kufstein und die Zukunft von Kneissl sichern zu können.“ Vorlegen will er diesen Plan spätestens Mitte April, denn für diesen Zeitpunkt wird auch der Scheich wieder einmal im Lande sein, hofft er. Medienprofi Autischer versichert im Auftrag von Al Jaber, dass auch der Scheich „aus heutiger Sicht“ davon ausgeht, dass Kneissl zu sanieren sei und unvermindert zum Unternehmen und zur Person Gebauers stehe. Fragt sich nur, ob er auch zu (weiteren) Finanzierungen steht, denn wie KSV-Niederlassungsleiter Hintringer vorrechnet, wäre es mit den versprochenen 1,2 Millionen bei Weitem nicht getan (siehe Kasten „Experten-Einschätzung“). Erlauben Sie mir eine persönliche Anmerkung: Die äußeren Umstände sprechen nicht unbedingt dafür (siehe Kommentar). Ü KOMMENTAR Von wegen Verbundenheit! Die anfängliche Euphorie Al Jabers für Kneissl und vor allem Geschäftsführer Andreas Gebauer kühlte meiner Ansicht nach schon im Herbst/Winter 2010 merklich ab, als immer mehr Gläubiger auftauchen, Unterberger gar rund 900.000 Euro fordert. Hatte der saudi-arabische Investor mit der österreichischen Staatsbürgerschaft noch vor rund einem Jahr seine Tochter als Mitgeschäftsführerin bei Kneissl eingesetzt (Zitat Gebauer „Der Einstieg von Mashael Al Jaber ist auch ein starkes Zeichen der Verbundenheit der Familie mit der Marke Kneissl“), ist von dieser Verbundenheit heute nicht mehr viel zu spüren. Viel eher deutet alles auf einen schleichenden Rückzug des Scheichs aus der Verantwortung hin. So schied Mashael Al Jager – das „Zeichen der Verbundenheit“ kürzlich aus dem Unternehmen aus, was bei zahlreichen Beobachtern den Eindruck erweckt hat, man wolle die Angelegenheit so lange hinauszögern, „bis sie aus jeder Haftung heraus ist“, wie es in einem anonymen Posting im „Standard heißt und dann die ganze unerfreuliche Causa beenden. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. BESUCHEN SIE UNS AUCH IM INTERNET WWW.WIRTSCHAFTS-NACHRICHTEN.COM WOCHENHIGHLIGHTS MONTAGS: MONT AGS: DAMENTAG DAMENT TA AG R UR HOU APPPY HO AUTY HA O BE RO UR U EU Worlrldd dies Wo UUÊÊÊÊ10% Ê Ermäßigung auf Schönheits- 5 E :00 Uhr in der La vonn 16:00 bis 17 behandlungen & Massagen h li h, e ungg erforderlic nne Anmeld io l dee Aktion in der Beauty Residenz (ab % 25,00 Umsatz) Kei h lnd e Monat wechse jedes UUÊÊDamentag Paket Leihbademantel PLUS Gastein Kosmetik „Thermal Shampoo od. 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Wilflingplatz 1, A-5630 -5630 Bad Hofgaste Hofgastein, ein, TTel.: el eel.: +43 (0)6432/8293-0, www www.alpentherme.com .alpentherme.com Eine Klasse voraus. Die neue Generation der C-Klasse. Jetzt bei Ihrem Mercedes-Benz Partner. Kraftstoffverbrauch (NEFZ) 4,4–7,6 l/100 km, CO2-Emission 117–189 g/km. www.pappas.at/c-klasse Pappas Gruppe, Autorisierter Mercedes-Benz Vertriebs- und Servicepartner; Unternehmen der Pappas Gruppe sind: Georg Pappas Automobil AG, Pappas Automobilvertriebs GmbH, Retterwerk GmbH, Konrad Wittwar Ges.m.b.H., Pappas & Werlin GmbH, Pappas Auto Ungarn Vorzeigeland Tirol In Tirol spielt der Wald eine bedeutende Rolle, nimmt er doch über 40 Prozent der Landesfläche ein. Aber damit nicht genug. Das gesamtwirtschaftliche Potenzial von Forstwirtschaft und Holzindustrie stärkt die heimische Wertschöpfungskette. er heimische Wald übernimmt für die Bevölkerung wichtige Schutzfunktionen. „Er schützt vor Muren, Lawinen, Überflutungen und andere Naturgewalten. Frei nach dem Motto, ‚was sich am Berg abspielt, ist im Tal umso spürbarer‘“, erklärt D LK-Präsident Josef Hechenberger anlässlich des Jahres des Waldes (siehe Kasten). „Die nachhaltigste und kostengünstigste Lösung zum Schutz unserer Siedlungsgebiete ist der Erhalt eines soliden und gesunden Schutzwaldes.“ Die Bewirtschaftung und Verjüngung in den alpinen Waldregionen ist oft nur unter schwierigsten Bedingungen möglich und der wirtschaftliche Ertrag gering. Holzbringung, Aufforstung, Forstwegebau und -erhaltung verlangen permanenten Arbeitseinsatz. „Dies wäre ohne funktionierende und aktive Forstwirtschaft im Land nicht möglich, beziehen doch 33.000 Menschen ihr Einkommen aus diesem Bereich. Unsere Bäuerinnen und Bauern übernehmen damit große Verantwortung zum Schutz aller Tirolerinnen und Tiroler. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit unserer Siedlungsräume und erhalten Arbeitsplätze vor Ort“, so der LK-Präsident. Nachhaltigkeit hat Priorität Waldbewirtschaftung hat Zukunft LK-Präsident Ing. Josef Hechenberger: „In Tirol spielt der Wald eine wichtige Rolle, nimmt er doch mehr als ein Drittel der Landesfläche Tirols ein. Als ‚Arbeitsplatz‘ ist er in vielerlei Hinsicht interessant und herausfordernd. Im waldreichen Land Tirol hat die Produktion von Biomasse eine zentrale Rolle. Hackschnitzel, Pellets, Scheiterholz, aber auch Holz als Rohstoff für den ökologischen Hausbau werden immer wichtiger. Die Tiroler Forst- und Holzwirtschaft erhält direkt und indirekt 33.000 Arbeitsplätze und zählt mit rund 1.400 Unternehmen, 11.000 Beschäftigten und einem jährlichem Produktionswert von 1,3 Milliarden Euro zu den stärksten Wirtschaftszweigen in Tirol. 14 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 Die sogenannte „Verjüngung“ des Waldes, also die fachgerechte Pflege, hat den Nebeneffekt, dass durch die Holzgewinnung Hackschnitzel, Pellets, Stückholz bzw. Holz zum Hausbau zur Verfügung stehen. Der Kreislauf von Bepflanzung, Wachstum, Holzgewinnung und Weiterverarbeitung ist wieder geschlossen. „Tirol ist bei Wald und Holz ein Vorzeigeland“, sagt Präsident Hechenberger stolz. „Der Holzeinschlag hat von Jahr zu Jahr zugenommen. Derzeit werden bereits ungefähr 80 Prozent des verwertbaren Holzzuwachses genutzt. Diese Steigerung ist im Bundesländervergleich einzigartig und ein großer Erfolg unserer gezielten Beratung.“ Dabei habe der schonende Umgang mit der Lebensgrundlage Wald hat Priorität. Eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes sichert die Gesundheit von Wald und Bevölkerung und versorgt gleichzeitig die Holzindustrie mit dem nachwachsenden Rohstoff. „Die Qualität der heimischen Wälder und der damit verbundenen Kulturlandschaft ist zum Großteil der Arbeit unserer Waldbauern zu verdanken. Saubere Luft und reines Trinkwasser gehen außerdem Hand in Hand mit nachhaltiger Forstwirtschaft“, so Josef Hechenberger. In Tirol wachsen jährlich 1,7 Millionen m³ Holz zu, davon werden rund 1 Millionen m³ sägefähiges Rundholz genützt. „Wie man an den Zahlen sieht, wäre eine Intensivierung des Holzeinschlags durchaus noch machbar und auch sinnvoll“, erklärt der LK-Präsident. Ü Unser Wald – mehr als nur Bäume „Die Tiroler Forstund Holzwirtschaft erhält direkt und indirekt 33.000 Arbeitsplätze“, erklärt Tirols Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger. Foto: LWK Tirol Alle 192 UN-Mitgliedsstaaten haben sich dazu entschlossen, das Jahr 2011 zum Internationalen Jahr des Waldes zu machen. Österreich - und so auch in Tirol – richtet dabei das Augenmerk auf die Vielzahl von Funktionen des Waldes. Die Landwirtschaftskammer Tirol ist die gesetzliche Interessenvertretung der Tiroler Waldbesitzer. Alle Veranstaltungen der Landwirtschaftskammer Tirol sollen unter ein gemeinsames Dach gestellt werden - und zwar unter das Jahresmotto „Lebensquelle Wald – Nutzen! Erleben! Erhalten!“. Foto: pixelio.de Internationales Jahr des Waldes AMS Tirol: Erfolgreiche Qualifizierungsverbünde Mitarbeiterinnen gezielt weiterbilden r. Karin Klocker hat allen Grund, stolz zu sein. Die stellvertretende Landesdirektorin des AMS Tirol blickt auf einige erfolgreiche Jahre zurück, in denen es ihr und ihrem Team gelungen ist, durch verschiedene Qualifizierungsverbünde Arbeitsplätze von Mitarbeiterinnen über 45 Jahren nicht nur zu sichern, sondern auch zu erhöhen. D n Rund ein Drittel aller weiblichen Arbeitnehmerinnen in Österreich sind über 45 Jahre Dr. Karin Klocker, stellvertrealt. Untersuchungen zeigen, tende Landesgeschäftsführedass mit zunehmendem Alter rin des AMS Tirol: „Mit der die Weiterbildungsrate ab- Qualifizierung von älteren nimmt. Trifft das auch für Mitarbeiterinnen leitet das AMS einen wesentlichen Beidiese Frauen zu? Grundsätzlich wohl schon. Die trag zur Zukunftssicherung Gründe dafür sind unterschiedlich: der Tiroler Arbeitsmärkte.“ Zum einen fehlt manchmal das In- Foto: AMS Tirol teresse oder schlicht die Zeit. Zum anderen aber gibt es nicht immer die richtigen Weiterbildungsangebote, die die Bereiche abdecken, in denen noch Nachholbedarf besteht. Wirklich punktgenaue Angebote sind selten. n Wie können Qualifizierungsverbünde – wie das AMS Tirol sie ja nun schon seit Jahren anbietet – hier Abhilfe schaffen? Wir gehen ganz konkret in die Unternehmen und bieten den Mitarbeiterinnen maßgeschneiderte Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten an. Das heißt: Zunächst prüfen wir, was genau geschehen muss, um dem Unternehmen die Arbeitskraft der Mitarbeiterin zu erhalten, sei es nun im gesundheitlichen Bereich, im Bereich Motivation oder fachliche Unterstützung. Wenn es ein solches Angebot bereits von einem Anbieter am Markt gibt, fördern wir natürlich ein solches Programm. Wenn nicht, schreiben wir einen Anforderungskatalog und holen uns wie bei einer Ausschreibung die besten Angebote herein. Unsere Ziele, kurz zusammengefasst: Wir ermöglichen fachliches und praktisches Wissen für die Mitarbeiterinnen, bieten dabei lukrative Förderungen für die Unternehmen durch das AMS und den Europäischen Sozialfonds, unterstützen die Teilnehmer bei ihrem Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen und tragen Sorge dafür, dass die Weiterbildungsmaßnehmen altersgerecht gestaltet werden. n Wie wird das Angebot angenommen? Die Qualifizierungsverbünde waren von Beginn an ein großer Erfolg. Derzeit erleben sie sogar einen zusätzlichen Boom, was wohl daran liegt, dass das Bewusstsein von Arbeitgebern und Arbeitnehmerinnen hinsichtlich der demografischen Entwicklung geschärft ist. Die Notwendigkeit, gute, erfahrene und besonders loyale Arbeitnehmerinnen, wie es die über 45-Jährigen ja erwiesenermaßen sind, im Unternehmen zu halten, wird immer deutlicher. Anfangs war auf Arbeitgeberseite noch eine gewisse Bewusstseinsbildung nötig, heute weiß jeder, dass man nicht erst reagieren darf, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Ü GELD & FINANZEN STUDIE Anlagestrategien Die Vontobel Bank hat im Hinblick auf die Unsicherheiten im Bereich Inflation/Deflation einen aktuellen Leitfaden für Anleger vorgestellt. Hier einige Auszüge: Keine positiven Renditen für Goldanlagen Aus der Studie geht ebenso hervor, das Gold keinen so guten Inflationsschutz bietet, wie allgemein angenommen wird. In den sechs inflationären Phasen des 20. Jahrhunderts erzielte Gold lediglich in einer Phase – nämlich zwischen 1973 und 1981 – eine beachtliche positive Realrendite von 15 Prozent pro Jahr. In allen anderen Inflationsperioden warf Gold keine positive Rendite ab. 2011 bleiben Aktien attraktiv Für das laufende Jahr sieht Robert Striberny, Vorstand der Vontobel Österreich AG, interessante Möglichkeiten an den Börsen: „Die Aktien werden weiterhin attraktiv bleiben, der Markt wird die steigenden Gewinne von 2012 schon vorwegnehmen, weshalb die Kurse weiter anziehen werden.“ Unattraktiv sind nach Meinung der Vontobel-Experten hingegen die Staatsanleihen entwickelter Länder. Wer auf diese Anlageklasse setzt, sollte in Emerging Markets Bonds oder Absolute-Return-Bond-Produkte investieren. Rohwaren und Edelmetalle werden auch im laufenden Jahr weiter im Fokus der Anleger bleiben. In Zukunft sind differenzierte Anlagestrategien notwendig Der durch die Immobilienkrise verursachte Entschuldungsprozess der privaten Haushalte und Unternehmen wird noch einige Jahre anhalten. Ein substanzieller Anstieg der Inflation ist in den kommenden Jahren nicht zu erwarten. Falls die Notenbanken den Leitzins zu lange tief halten – gemessen an der Taylor-Regel – dürfte die Inflation jedoch anziehen. Für die Zukunft ist ein differenziertes Vorgehen im Gegensatz zu einer reinen Buy-and-Hold-Strategie für inflationäre oder deflationäre Perioden zu empfehlen. Der Investor kommt dabei nicht umhin, taktische Asset-Allocation-Entscheide selbst zu treffen oder diese an einen professionellen Vermögensverwalter zu delegieren. Quelle: Vontobel Bank, Studie „Inflation versus Deflation. Ein Leitfaden für Anleger“, 2011. 16 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 Inflationsrate steigt – aber kein Grund zur Panik Ungebrochen ist der Trend zahlreicher Anleger, Gold und Silber zu kaufen. Das spricht eine deutliche Sprache: Viele treibt die Angst vor der Inflation um. Die aktuellen Zahlen scheinen den Zweiflern auch Recht zu geben: Die Inflationsrate zieht an, meldet beispielsweise die Wirtschaftskammer Tirol. Und sie ist nicht die Einzige im Lande, die die Teuerung kritisch beobachtet. Doch Experten – beispielsweise von der Salzburger Vontobel Bank – geben Entwarnung: Für Panikkäufe besteht keine Veranlassung. Von Ute Dorau ag die Inflationsrate im Jänner 2011 noch bei 2,4 Prozent, ist sie im Februar sprunghaft auf drei Prozent gestiegen – Tendenz zunehmend. Das meldet die Wirtschaftskammer Tirol in einer aktuellen Aussendung. Damit hat der Wert den höchsten Stand seit Oktober 2008 erreicht (3,1 Prozent). Keine schöne Nachricht. So verwundert es auch nicht, dass Gold und Silber noch immer Höchstpreise erzielen, viele Anleger trauen der wirtschaftlichen Entwicklung im Moment nicht über den Weg. Dass Edelmetalle als Geldanlage gar nicht so sicher sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen (siehe Kasten), wird dabei leicht übersehen. Doch grundsätzlich liegen die Pessimisten zumindest nicht falsch in ihrer Markteinschätzung, denn auch der Großhandelspreisindex (GHPI), der WK Tirol zufolge ein guter Indikator für die weitere Entwicklung der Inflationsrate, ist ebenfalls im Aufwärtstrend. L Laut Stefan Garbislander von der Abteilung Wirtschaftspolitik & Strategie der Wirtschaftskammer Tirol steigt die Inflationsrate derzeit deutlich. Das wird sich auch noch in den kommenden Monaten durch gebremste Investitionstätigkeiten der Betriebe zeigen. Foto: WK Tirol „Der GHPI überzeichnet häufig sowohl nach oben als auch nach unten die künftige Entwicklung der Inflationsrate“, bestätigt Stefan Garbislander von der Abteilung Wirtschaftspolitik und Strategie in der Wirtschaftskammer Tirol. „Zuletzt legte er um 12,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Die vom WIFOInstitut noch im Dezember 2010 prognostizierte Inflationsrate von 2,1 Prozent für das Jahr 2011 scheint unter dem Gesichtspunkt dieser Entwicklung nur mehr schwer haltbar.“ Die Tiroler Betriebe haben schon reagiert: „Bei der bislang jüngsten TOP-100-Konjunkturumfrage kalkulierten 67 Prozent der befragten Unternehmen mit steigenden Beschaffungskosten in den kommenden Monaten“, so Garbislander. „Dies beeinträchtigt durchaus spürbar die Ertragslage und engt den finanziellen Spielraum für neue Investitionen ein. Die Bremse bei neuen Investitionen dürfte damit auch in den kommenden Monaten von vielen Betrieben weiter gezogen werden.“ Natürlich gelten diese Zahlen und Entwicklungen nicht nur für Tirol, sondern lassen sich mit einigen Prozentpunkten mehr oder weniger auf jedes Bundesland in Österreich ummünzen. So beobachtet auch Thomas Steinemann, seines Zeichens Chefstratege der Vontobel Group (Salzburg und Wien), in einem Pressegespräch: „Wir rechnen im Hauptszenario mit einer weiterhin gedämpften, unterdurchschnittlichen wirtschaftlichen Erholung. Ein Inflationsszenario kann in Zukunft nicht völlig ausgeschlossen werden.“ Doch Panik sei keineswegs angesagt. „Wenn die Notenbanken keine gravierenden Fehler machen, wird es keinen starken Anstieg der Geldentwertung geben“, beruhigt Steinemann. Ü GELD & FINANZEN Energie ist teuer – und wird es wohl auch noch bleiben. Für Unternehmen lohnt es sich daher unbedingt, die Energiekosten Alles im Griff Energiekosten von Betriebsgebäuden ihrer Betriebsgebäude im Griff zu haben. Heuer stehen 30 Mil- Haus der Zukunft - Kraftwerk von morgen lionen Euro Förderung für umweltrelevante Investitionen von Unternehmen zur Verfügung. ie Experten sind sich einig: Die Preise für Energie, Öl und Strom werden weiter steigen. Auch wenn der aktuelle Anstieg der Ölpreise durch die politischen Ereignisse in den arabischen Staaten ausgelöst wurde, ist mittelfristig von einer kontinuierlichen Teuerung des Ölpreises auszugehen. Ebenso wird die Diskussion über den Ausstieg aus dem Atomstrom negative Folgen für die Verbraucher bringen, da sich die österreichische Energiewirtschaft nicht von den internationalen Entwicklungen abkoppeln kann. Unternehmen, die die Energiekosten ihrer Betriebsgebäude weiter im Griff haben wollen, sollten daher die thermische Gebäudesanierungsoffensive für Betriebe nutzen. In diesem Jahr werden 30 Millionen Euro Förderung für umweltrelevante Inves- D Matthäus Haas (rechts im Bild), Leiter der Vertriebsdirektion Kommerz der Salzburger Sparkasse, und Carl Selmer, Eigentümer der österreichweit agierenden Objekteinrichtung GmbH, vor dem innovativen Betriebsgebäude der Firma Selmer. Foto: Neumayr titionen von Unternehmen zur Verfügung gestellt. Förderung thermischer Gebäudesanierung Gefördert werden Maßnahmen zur Verbesserung des Wärmeschutzes von betrieblich genutzten Gebäuden, die älter als zehn Jahre sind (Datum der Baubewilligung vor dem 01.01.2001). Förderungsfähig sind – unabhängig von der Investitionshöhe – insbesondere die Dämmung der obersten Geschossdecke (bzw. des Daches), der Außenwände und der untersten Geschossdecke (bzw. des Kellerbodens). Weiters werden die Sanierung „In Zeiten anspringender Konjunkbzw. der Austausch tur und nach einer längeren Phase der Fenster und Auder Investitionszurückhaltung ist ßentüren, der Einbau jetzt für die heimische Wirtschaft von Wärmerückgeder richtige Zeitpunkt gekommen, winnungsanlagen bei um die Schalthebel auf Wachstum Lüftungssystemen zu stellen. Es gilt, aufgeschobene sowie VerschattungsInvestitionen nachzuholen, um die systeme zur ReduzieWettbewerbsfähigkeit zu sichern rung des Kühlbedarfs und nachhaltig zu wachsen. Uns ist Mag. Regina des Gebäudes geföres besonders wichtig, den Firmen Ovesny-Straka, Gedert. Ansuchen könzu signalisieren, dass wir bereit neraldirektorin der nen bei der Kommusind, den beginnenden Wirtschafts- Salzburger Sparnalkredit Public Conaufschwung mitzutragen und Inves- kasse Foto Neumayr sulting GmbH (KPC) titionskapital bereitzustellen. Unelektronisch eingesere Zielsetzung ist es, ein verlässlicher Financier und reicht werden. Im Motor der regionalen Wirtschaftsentwicklung zu sein. Rahmen dieser SanieDass wir bereits gut unterwegs sind, bestätigen die im rungsoffensive könletzten Jahr über dem Markt gewachsenen Kreditvolunen längstens bis zum mina und erfreuliche 530 Firmen-Neukunden, die der 30. September 2011 Salzburger Sparkasse seit 2010 ihr Vertrauen schenken.“ Förderungen beantragt werden. „Investieren Sie in die Zukunft Ihres Unternehmens“ „Täglich denken wir darüber nach, wie die Möblierung der Räume unserer Kunden in der Zukunft aussehen soll. Daher war es für mich klar, unsere Objektmöbel in einem zukunftsweisenden und innovativen Ausstellungsgebäude zu präsentieren“, erklärt Carl Selmer, Eigentümer der österreichweit agierenden Objekteinrichtung GmbH, sein Betriebsgebäude ohne Heizung, das die Möglichkeiten erneuerbarer Energien in Verbindung mit modernster Haustechnik voll ausnutzt. „Die Photovoltaikanlage auf dem Flachdach erzeugt mehr Strom, als das Gebäude benötigt, und der Überschuss wird im Bürogebäude verwendet bzw. in das öffentliche Netz eingespeist“, ergänzt Selmer. Das Plusenergie-Ausstellungsgebäude kann am 6. und 7. Mai 2011 in Köstendorf besichtigt werden (www.selmer.at). Zuschüsse reduzieren Amortisationsdauer Die Förderungen für die thermische Gebäudesanierung werden als einmalige, nicht rückzahlbare Zuschüsse vergeben. „Damit rechnen sich Investitionen zur Energieeinsparung bei Neubauten und bestehenden Gebäuden schneller“, erklärt Matthäus Haas, Leiter der Vertriebsdirektion Kommerz der Salzburger Sparkasse. „Grundsätzlich ist zu beachten, dass das Förderansuchen vor Baubeginn bzw. Liefertermin gestellt werden muss. Damit Fördermöglichkeiten nicht ungenützt bleiben und keine Antragsfristen versäumt werden, ist uns der laufende Kontakt zwischen Kunden und Kundenbetreuer sehr wichtig“, betont der für Geschäftskunden und Unternehmensgründer zuständige Kommerzchef das starke Engagement der Salzburger Sparkasse im Bereich Förderberatung. „Die Umweltförderung des Lebensministeriums hat Anfang März 2011 zwei Millionen Euro für die Umstellung von Innenbeleuchtungen auf LEDs zur Verfügung gestellt. Unternehmen, die die Umstellung planen und sich einen Zuschuss von bis zu 30 Prozent der umweltrelevanten Investitionskosten sichern möchten, sollten schnell handeln“, rät Haas. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 17 GELD & FINANZEN „Hände weg von der Wirtschaft!“ Salzburgs WirtschaftskammerDirektor Hans Bachleitner rechnet vor, dass die Unternehmen schon jetzt die finanzielle Hauptlast im Sozialstaat tragen. Experimente wie eine Wertschöpfungsabgabe oder neue Steuern wie eine Vermögens- WKS-Direktor Bachleitner fordert die Bundesregierung nachdrücklich auf, die Wirtschaft nicht mit weiteren Abgaben und Steuern zu belasten – Arbeitgeberbetriebe tragen schon jetzt die Hauptlast bei den Sozialabgaben. Foto: WKS steuer lehnt er kategorisch ab. Von Frank Homeister ie Sozialbilanz der Wirtschaftskammer in Salzburg steht. Aus den trockenen Zahlen sind durchaus erfreuliche Fakten herauszulesen. So fließt nach der Krise erstmals wieder mehr Geld in die sozialen Töpfe, beispielsweise für die Pensions-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung, aber auch für Wohnbauförderung oder InsolvenzEntsicherungsfonds. Insgesamt – und bezieht man die Zahlungen für die Mitarbeitervorsorge mit ein – kommt ein erklecklicher Betrag zusammen: „In das soziale Netz flossen 2010 allein aus Salzburg bereits mehr als 2,5 Milliarden Euro an diversen Sozialbeiträgen – eine Rekordsumme!“, erklärt WKS-Direktor Hans Bachleitner. Doch der hat durchaus auch eine negative Seite. Denn der Bärenanteil dieser Summen stammt aus den Salzburger Betrieben – „die D 18 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 Zahllast hat sich aufgrund der ungleichen Verteilung der Beitragssätze noch weiter in Richtung Arbeitgeber verschoben“, beschreibt Bachleitner besorgt (siehe auch Tabelle). So leisten die Arbeitgeberbetriebe 2010 bereits 61,4 Prozent aller Sozialabgaben – das entspricht rund 1,55 Milliarden Euro. Die Arbeitnehmer trugen 38,6 Prozent der Beiträge (974 Millionen Euro) für die Aufrechterhaltung des sozialen Netzes bei. Sozialbeiträge: Die Hauptlast tragen die Unternehmer „Damit gilt einmal mehr festzuhalten – die Hauptlast für den Sozialstaat tragen die Unternehmer. Sie müssen Beiträge erwirtschaften und abführen, die ungeachtet der betrieblichen Ertragssituation zu bezahlen sind – und das Jahr für Jahr mehr“, kritisiert Bachleitner. „Gleichzeitig bleibt die Politik nahezu jede Handlung schuldig, diese Steigerungsdynamik auch nur irgendwie einzubremsen. Im Gegenteil: Schon werden wieder weitere Belastungen überlegt, statt durch Reformen wenigstens das Wachstum der Sozialbeiträge einzudämmen.“ Insbesondere Bestrebungen der Bundesregierung wie die Erhöhung der Höchstbemessungsgrundlage oder neue Steuern wie die angedachten Neuregelungen wie Vermögenssteuer oder eine Wertschöpfungsabgabe sind ihm ein Dorn im Auge: „Hände weg von der Wirtschaft!“ Ü INFO-POINT Daten und Fakten n 2010 wurde ein neuer Spitzenwert an Beitragsaufkommen verzeichnet. Die verschiedenen Beiträge aus Salzburg für die sozialen Töpfe wuchsen 2010 um 2,95 Prozent auf 2,525 Milliarden Euro. Damit ist die Steigerungsrate wieder deutlich höher als 2008, als krisenbedingt das Aufkommen nur um 0,59 Prozent wuchs. 2008 wuchsen in Salzburg die Sozialbeiträge um 6,7 Prozent, 2007 um 4,62 Prozent, 2006 um 4,9 Prozent. Als Lohnnebenkosten bedeuten sie für die Wirtschaft und für Dienstleistungs- und Produktpreise eine enorme Last, die jedoch im Interesse eines gesunden sozialen Netzes getragen wird. n Zu beachten ist, dass es keine „Parität“ von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerzahlungen gibt: Mittlerweile zahlen die Arbeitgeber 61,4 Prozent aller Sozialbeiträge (in Salzburg: 1,56 Millionen Euro inklusive Mitarbeitervorsorge-Beitrag). n Größter Posten ist das Aufkommen an Pensionsversicherungsbeiträgen mit 1,292 Milliarden Euro. Danach folgen mit Abstand die Beiträge für die Krankenversicherung mit 433 Millionen Euro und der Dienstgeberbeitrag zum Familienlastenausgleichsfonds mit 346,38 Millionen Euro, der alleine von den Arbeitgebern bezahlt wird. Für die Arbeitslosenversicherung bringen Arbeitgeber und Arbeitnehmer 298 Millionen Euro auf. n Stetig steigen die Aufwendungen der Salzburger Arbeitgeber für die Mitarbeitervorsorge („Abfertigung neu“) für alle Dienstverhältnisse nach dem 1. 1. 2003. 2004 wurden erst 16,45 Millionen Euro dafür aufgebracht, 2010 bereits 48,42 MillioQuelle: WKS nen Euro. MDOnline: MDOnl ine: Die Marketing Marketing CD ist ins in ns Netz gegangen gegangen Ob CD oder online, mit den HEROLD Firmendaten kommt Ihre Botschaft dort an, wo sie hin soll: direkt bei Ihrer Zielgruppe. Mit MDOnline können Sie jetzt überall via Internet auf wochenaktuelle Daten zugreifen. Sie müssen kein Programm intstallieren und können betriebssystemunabhängig arbeiten. Mehr Infos unter 02236/401-38161 oder auf http://daten.HEROLD.at HEROLD.at „Es geht wieder leicht aufwärts …“ n Herr Präsident, in den vergangenen Monaten waren die Gemeinden immer wieder in den Schlagzeilen, weil sie überschuldet waren. Wie sieht denn die Lage der Kommunen derzeit aus? Ich bin natürlich nicht glücklich mit dieser Art der Berichterstattung, weil sie oft nicht auf Fakten beruht. Tatsache ist, dass die Gemeinden 2009 und 2010 eine finanziell ganz schwere Zeit hatten. Die Einnahmen aus dem allgemeinen Steuertopf sind aufgrund der Wirtschaftskrise stark gesunken, gleichzeitig sind aber die Aufgaben weiter angestiegen. Das hat sich natürlich auf die Finanzen durchgeschlagen. Wir haben auch in diesen beiden Jahren sehr viele Abgangsgemeinden, teils aber mit sehr kleinen Beträgen. Den größten Teil dieser Abgänge konnten wir jedoch durch Bedarfszuweisungen ausgleichen. 20 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 Helmut Mödlhammer, Präsident des österreichischen Gemeindebundes, vertritt seit nunmehr zwölf Jahren erfolgreich die Interessen der heimischen Kommunen als starker Partner bei Regierung und Wirtschaft. Eine umfassende Aufgabenreform hält er für ebenso nötig wie eine exakte Aufgabenverteilung, die klare Zuständigkeiten in der Gesetzgebung und in deren Vollziehung festlegt, wie er im Gespräch mit den Wirtschaftsnachrichten erläutert. n Das heißt, dass die Länder die Defizite der Gemeinden ausgeglichen haben? Da sind wir schon beim nächsten Irrglauben. Die Bedarfszuweisungen sind keine Landes- gelder. Es sind gemeindeeigene Gelder, die von den Ländern nur verwaltet werden. Bei der Zuteilung der Steuereinnahmen aus dem Finanzausgleich wird ein gewisser Teil vor- DIE GEMEINDEN n Hat sich die finanzielle Lage der Gemeinden inzwischen verbessert? In den letzten Monaten geht es leicht aufwärts, und das aus mehreren Gründen. Einerseits haben wir erreicht, dass der Bund einen Teil der Nachmittagsbetreuung für Pflichtschüler finanzieren wird, dafür stehen 80 Millionen Euro bereit. Zum anderen haben wir nach zehn Jahren des Lästigseins erreicht, dass die Pflegefinanzierung für die nächsten Jahre auf neue Beine gestellt worden ist. Das war eine gewaltige Herausforderung, denn die Kostenexplosionen von zehn bis 15 Prozent pro Jahr haben die Gemeinden enorm belastet. Insgesamt bekommen die Länder und Gemeinden dafür 685 Millionen Euro mehr in den nächsten Jahren. Wobei man dazu sagen muss, dass dieses zusätzliche Geld nur die Steigerungen auffangen wird, in der Substanz bezahlen die Gemeinden nach wie vor den Löwenanteil der Pflegekosten. n Also wird es den Gemeinde-Haushalten demnächst wieder gut gehen? So pauschal kann man das auch wieder nicht sagen. Es ist ja in den letzten beiden Jahren ein enormer Investitionsrückstau entstanden, weil die Gemeinden kein Geld hatten. Dringend nötige Investitionen konnten nicht mehr getätigt werden, weil alle Gemeinden die Ausgaben dramatisch zurückfahren mussten. Und die Investitionen setzen wir ja nicht zum Spaß, sondern weil sie notwendig sind. Die Menschen brauchen die Infrastruktur einfach, auch wenn das Konsolidieren der Gemeindehaushalte ein Gebot der Stunde ist. n Besteht nun nicht die Gefahr, dass sich die Gemeinden erneut überschulden, um diese Investitionen finanzieren zu können? Entgegen allen Behauptungen waren die Gemeinden schon bisher die Sparmeister der Nation. Ich kann es schon nicht mehr hören, wenn man von Überschuldung spricht. Alle Gemeinden zusammen haben 11,6 Milliarden Euro Schulden, davon einen großen Teil im Kanal- und Wasserbau. Der Bund allein hat 180 Milliarden Euro Schulden, das ist also kein Vergleich. Die Gemeinden sind auch die einzige Gebietskörperschaft, die – mit Ausnahme von 2009 – die MaastrichtKriterien immer auf Punkt und Beistrich eingehalten hat, daran könnten sich Bund und Länder ein Beispiel nehmen. Und nicht zuletzt haben wir uns auch im jetzt neu vereinbarten Stabilitätspakt dazu verpflichtet, ausgeglichen zu bilanzieren. n Was müsste sich ändern, damit die Gemeinden finanziell und wirtschaftlich wieder ein bisschen durchatmen können? Zu allererst brauchen wir einen gegenseitigen Belastungsstopp. Es ist einfach nicht dauerhaft möglich, dass Bund oder Länder irgendwelche Angelegenheiten erfinden, die dann die Gemeinden auszuführen und vor allem auch zu bezahlen haben. Hier muss unbedingt das Verursacherprinzip gelten: Wer etwas anschafft, der hat es auch zu bezahlen. Leider stehen die Gemeinden sozusagen am Ende der politischen Nahrungskette, wir können uns kaum wehren, wenn eine gesetzgebende Ebene uns etwas befiehlt. Und genau das ist der Punkt: Es muss Schluss sein mit den einseitigen Belastungen. Nicht nur jetzt, sondern auch in diversen Wahlkämpfen. Fotos: Gemeindebund weg abgezogen, der in den Topf der Bedarfszuweisungen geht. Daraus sollen eigentlich Investitionen in strukturschwachen Gemeinden bezahlt werden, quasi als solidarische Leistung von jenen Gemeinden, die über eine bessere Lage und daher auch bessere Einnahmen verfügen. In den vergangenen zwei Jahren mussten große Teile dieser Mittel für den Ausgleich von Abgangsgemeinden verwendet werden. Ich ärgere mich nur immer ein bisschen darüber, dass manche Landespolitiker so tun, als wäre das ihr Geld, das sie dann gönnerhaft an die Gemeinden verteilen. Dem ist ja nicht so. Es sind Gemeindegelder, die ausschließlich den Gemeinden zustehen. Die Länder haben hier nur eine Verwaltungsfunktion. n Immer wieder taucht im Rahmen der Debatte um die Verwaltungsreform die Forderung nach der Zusammenlegung von Gemeinden auf. Wie sehen Sie das? Ich sehe das leidenschaftslos. Gegen die Zusammenlegung von Gemeinden auf Basis der Mitsprache und Zustimmung der Bevölkerung habe ich überhaupt nichts. Ich wehre mich jedoch gegen jede von oben verordnete Zusammenlegung, die aus dem Irrglauben entsteht, dass dann alles billiger wird. Das ist nicht der Fall. Wir können glasklar und mit Fakten nachweisen, dass in kleinen Gemeinden die Verwaltung viel billiger und effizienter geführt wird. Einerseits weil die Ebenen des mittleren Managements wegfallen, andererseits auch weil die freiwilligen Leistungen der Menschen in kleinen Gemeinden viel intensiver sind. Diese Freiwilligenarbeit reduziert sich übrigens nach jeder Zusammenlegung dramatisch. In der Verwaltung haben wir in Städten mit mehr als 20.000 Einwohnern doppelt so viele Mitarbeiter pro tausend Einwohner als in den kleinen Gemeinden. Das sind Fakten. Es ist zudem jeder herzlich eingeladen, bei den Schweizern nachzufragen, wie viel an Einsparung die Zusammenlegung von Gemeinden dort gebracht hat. Die Antwort ernüchtert die meisten Befürworter von Zusammenlegungen schnell. n Aber eine Verwaltungsreform muss es ja dennoch geben, oder? Natürlich müssen wir die Kosten von Bund, Ländern und Gemeinden in der Verwaltung senken. Ohne eine davor stattfindende Aufgabenreform wird man hier aber auch nicht viel erreichen. Es muss klar definiert werden, welche Ebene welche Aufgaben erfüllen soll. Das klingt nach einer Selbstverständlichkeit, ist in Österreich aber nicht die Realität. In der Kinderbetreuung etwa reden drei Ministerien, neun Bundesländer und 2.357 Gemeinden mit. Das kann nicht effizient sein. Diesen Bereich sollen die Gemeinden alleine erledigen und dafür das nötige Geld bekommen, dann klappt das. Umgekehrt gehören Pflege und Gesundheit eigentlich in die Hände der Länder. Ohne diese Aufgabenreform kann eine Verwaltungsreform nicht gelingen und vor allem kaum Kosten sparen. n Wo können die Gemeinden selbst nun noch konkret einsparen, um damit an wirtschaftlicher Investitionskraft zu gewinnen? Es sind sicherlich noch nicht überall alle Potenziale der interkommunalen Zusammenarbeit ausgeschöpft. Der gemeinsame Betrieb von Bauhöfen, die gemeinsame Nutzung von Fuhrparks, gemeinsame Buchhaltungen oder auch andere Verwaltungsaufgaben könnte man in vielen Gemeinden gemeinsam mit benachbarten Kommunen noch effizienter lösen. Daran arbeiten wir mit Hochdruck, denn die interkommunale Zusammenarbeit ist ja in den letzten Jahrzehnten eine Erfolgsgeschichte. Es gibt praktisch keine Gemeinde mehr, die allein die Mülloder Abwasserentsorgung organisiert. Österreichweit gibt es Tausende Gemeindeverbände. Das funktioniert ausgezeichnet und muss sich auch in anderen Bereichen weiterentwickeln. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 21 GELD & FINANZEN Zahlreiche Trainer und unterschiedliche Workshops erwarten die Teilnehmer der Volksbank Sommerakademie Fit for Business 2011 im Club Magic Life, Kiris Imperial an der türkischen Riviera. Fotos: Volksbank Sonne, Strand, Palmen und Bildung Heuer bereits zum fünften Mal veranstaltet die Volksbank ihre traditionelle Fit for Business Sommerakademie für Unternehmer. Kraft tanken, frische Ideen holen, neue Kontakte knüpfen und Menschen kennen lernen steht dabei im Vordergrund. m Zuge der Weiterbildungsoffensive bringt die Volksbank wissensdurstige Klein- und Mittelunternehmer gemeinsam mit professionellen Coaches an die türkische Riviera. Jährlich im Mai wird hier in Zusammenarbeit mit den Trainern von cbt-Partnern Unternehmern eine Plattform zur Weiterentwicklung geboten. In der entspannten Atmosphäre des „All inclusive“ Ferienclub Kiris Imperial fällt es leicht, neue Kontakte zu knüpfen, Gedanken und Visitenkarten auszutauschen. Denn die letzten Jahre haben gezeigt, dass aus den lockeren Kontakten der Fit for Business Sommerakademie gute Geschäftsbeziehungen entstanden sind. Dennoch kommt das Arbeiten am eigenen Unternehmen nicht zu kurz. Die Unternehmer können mit Hilfe professioneller Wirtschaftstrainer individuelle Konzepte für ihre Betriebe erarbeiten, damit eine nachhaltige und langfristige Sicherung des wirtschaftlichen Erfolges gewährleistet ist. Besonders I 22 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 wichtig ist jedoch, dass das Angebot der Volksbank Fit for Business Sommerakademie für alle Branchen und Unternehmensgrößen konzipiert ist. Die Workshops bieten sowohl jungen Einzelunternehmen als auch langjährigen Unternehmern mit zahlreichen Mitarbeitern das Richtige. Vorteil dabei: Es sind keine besonderen wirtschaftlichen Vorkenntnisse notwendig. Gerade die Vielfalt an unterschiedlichsten Unternehmen macht die Sommerakademie so spannend und interessant. Noch mehr in die Tiefe Das Highlight Besonderes Highlight 2011 ist die Teilnahme von Alexander Pointner, Cheftrainer des österreichischen Skisprungteams. Der Erfolgstrainer wird in seinem Vortrag „SystemSuperadler – Der Schlüssel zum Erfolg“ über Teambuilding und Motivation berichten. Zusätzlich ist Pointner gemeinsam mit seiner Frau Angela mit der Methode der audiovisuellen Wahrnehmungsförderung, die bereits erfolgreich beim österreichischen Skisprungteam eingesetzt wird, bei der Sommerakademie dabei. Mit dem AVWF-Verfahren wird das autonome Nervensystem mit Hilfe von schallmodulierter Musik stimuliert. Diese Methode hat positive Auswirkungen auf die Lern- und Aufnahmefähigkeit, Motorik sowie mentale und körperliche Leistungen. Seit 2009 führen Angela und Alexandra Pointner das erste AVWF-Zentrum in Österreich. Audiovisuelle Wahrnehmungsförderung wird von Kindern, die eine Lernförderung benötigen, genauso genutzt wie von gestressten Managern oder erfolgreichen Sportlern wie Gregor Schlierenzauer und Andi Kofler. Angela und Alexander Pointner bieten nun im Rahmen der Sommerakademie 2011 die Möglichkeit, in entspannter Atmosphäre in rund zehn Stunden schallmodulierte Musik zu hören und in Gesprächen mehr über diese besondere Art der Stressregulierung zu erfahren. Ü Im Jahr 2011 gehen die Workshops der Sommerakademie noch mehr in die Tiefe. Dabei können die Teilnehmer eines von drei Fokusthemen wählen. Mit diesem befassen sie sich dann an drei Seminartagen besonders intensiv. Dennoch bleibt die Möglichkeit, individuelle Schwerpunkte zu setzen. Die Programme werden jährlich adaptiert und an die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst. Wichtig sind die Individualisierung des Programmes und die Möglichkeit zu persönlichen Einzelgesprächen mit den Trainern. Kommunikation und „Net(t)working“ wird bei der Sommerakademie generell großgeschrieben. Die Programmgestaltung und die einzigartige Location mit Seminarräumen und Outdoor-Plätzen laden zum Gedankenaustausch ein. Zusätzlich sind das ThemenTERMIN restaurant und eine Lounge exklusiv für die Volksbank Fit for Business Sommerakademie Teilnehmer reserviert. So24. bis 28. Mai 2011 mit sind die perfekten BeClub Magic Life, Kiris Imperial dingungen für einen regen Austausch und den BeAnmeldung und Infos: ginn von Geschäftsbeziewww.volksbank.at/sommerakademie hungen gegeben. Weiterbildung mit Erholungsfaktor! Volksbank Fit for Business Sommerakademie 2011 Lernen Sie fernab Ihres Arbeitsalltags, um besser als die Konkurrenz zu sein. Jetzt buchen! Fit for Business Sommerakademie 2011 24. bis 28. Mai 2011, Kemer/Türkei, Club Magic Life, Kiris Imperial Preis: € 2.490,– für Nicht-Volksbank Kunden, € 1.390,– für Volksbank Kunden Buchung unter www.volksbank.at/sommerakademie Volksbank. Mit V wie Flügel. GELD & FINANZEN Lobbyisten: Egoisten oder In INFO-POINT Lobbyismus – ganz neutral Lobbyismus ist eine aus dem Englischen übernommene Bezeichnung (Lobbying) für eine Form der Interessenvertretung in der Politik, mit der Interessengruppen (Lobbys) versuchen, die Exekutive und Legislative durch persönliche Kontakte sowie in vielen Fällen auch die öffentliche Meinung über die Massenmedien zu beeinflussen. Offizielle Bezeichnungen sind etwa Interessenverband, Public Affairs, politische Kommunikation, Politikberatung und Ähnliches. Unternehmensverbände, Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und andere Verbände sowie größere Unternehmen bringen ihre Interessen gezielt in das Gesetzgebungsverfahren ein. Umgekehrt bekommen die Mitglieder der Verbände relevante und aufbereitete Informationen von ihren Verbandsorganisationen. Damit können politische Entscheidungen vorhergesehen werden und bei Entscheidungen der Verbände, ihrer Mitglieder und auch nicht-organisierter Betroffener berücksichtigt werden. Lobbyismus genießt seit jeher keinen besonders guten Ruf. „Antichambrieren“ an den Höfen von einflussreichen Adeligen galt schon im Mittelalter als recht ehrloser – aber durchaus einträglicher – Job. Dort, wo die Macht ist, gibt es seit Urzeiten auch Menschen, die im Auftrag anderer versuchen, diesen Einfluss in ihre Richtung zu biegen. Gegen Honorar, versteht sich. Seit der Causa Strasser gilt Lobbyismus in Österreich gar vielerorts als kriminell. „Zu Unrecht“, sagen Interessenvertreter aller Couleurs. „Zu Recht“ rufen diejenigen, die um die Käuflichkeit so mancher Machthabenden wissen. Eine Bestandsaufnahme. Transparenzbestrebungen Im Rahmen der 2005 von Kommissar und Vizepräsident Siim Kallas ins Leben gerufenen TransparenzInitiative veröffentlichte die Kommission 2008 ein freiwilliges Internetregister für Lobbyisten. Sie sind dazu aufgerufen, sich zu registrieren und damit ihre Interessen, Kunden und Finanzen auszuweisen. Gleichzeitig mit der Registrierung unterschreiben sie einen Verhaltenskodex, der zusammen mit den Interessengruppen ausgearbeitet wurde. Ein geplanter Kontrollmechanismus soll die Angaben überprüfen. Die Einführung ist aber nur ein Etappenziel: Langfristig ist geplant, ein einziges Register gemeinsam mit dem EUParlament zu schaffen. Das Parlament würde dann nur eingetragene Lobbyisten in das Gebäude lassen. Faktisch wäre das bislang freiwillige Register dann Pflicht – auch ohne Quelle: wikipedia, Auszug Gesetz. 24 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 In der EU gibt es mehr als genug Goldgräber. Schwarze Schafe machen aus allem Geld – auch aus ihren Überzeugungen und Stimmrechten. Bessere Regelungen sind überfällig. Foto: Jupiterimage Von Ute Dorau GELD & FINANZEN ZUR ERINNERUNG teressenvertreter? ie käuflich sind Politiker wirklich? Dieser Frage gehen zurzeit nicht nur Medien, sondern vor allem auch Gerichte und EU-Behörden ganz entschieden nach. Den Anstoß gab sicherlich die Causa Strasser (siehe Kasten). Doch die ist Experten zufolge – wie dem Wiener Politikberater Thomas Hofer und dem Verfassungsrechtler und Transparancy-International(TI)-Vizepräsidenten Heinz Mayer – nur die Spitze eines Eisbergs von unüberschaubaren Ausmaßen. „Ethische Verantwortung gibt es in Österreich nur in homöopathischen Dosen“, empört sich Hofer in einer Fernsehdiskussion Ende März. „Es gibt offensichtlich nicht nur einzelne schwarze Schafe, sondern eine ganze Schafherde.“ Noch deutlichere Worte findet TI-Vize Mayer: „Wenn Sie genug Geld haben, können Sie sich eine Partei kaufen, ohne dass sichtbar wird, wofür Sie bezahlt haben.“ Auch Strassers Parteikollege, ÖVP-Generalsekretär Fritz Kaltenegger, zeigt sich fassungslos und wirft Strasser „unmoralisches Verhalten“ vor. Er allerdings hält die Causa für „einen Einzelfall“. Was trifft nun zu? Fakt ist, dass Lobbyismus genau definiert, legal und schon seit Jahrhunderten üblich ist. Im Grunde ist es die (bezahlte) professionelle Vertretung von Interessen gegenüber einem Machthaber bzw. einer machthabenden Institution, wie z.B. dem Parlament oder der EU. So weit ist alles rechtens. Damit das auch so bleibt, gibt es zahlreiche Gesetze und verbindlich festgeschriebene Spielregeln, W was erlaubt ist und was nicht (siehe Kasten). Doch die reichen den Kritikern nicht aus. „Das Anti-Korruptionsgesetz in Österreich ist 2009 aufgeweicht worden“, kritisieren Mayer und Hofer und halten auch das Parteispendengesetz für viel zu lasch. „Gesetzeslücken müssen geschlossen werden“ Sie fordern ein Lobbyistengesetz mit ungleich mehr Transparenz über die Einkünfte und deren Quellen von Interessenvertretern – auch und ganz besonders in der EU. ÖVPGeneralsekretär Kaltenegger schließt sich an: „Jeder, der in das Parlament als Lobbyist hineingeht, soll auch deklarieren müssen: Für wen arbeite ich und was habe ich für ein Interesse?“, schlägt er vor. „Und selbstverständlich muss ausgeschlossen und verboten werden, dass es zu irgendeiner Bezahlung von Honoraren oder dergleichen kommt.“ Grundsätzlich aber sei Lobbyarbeit in der Politik notwendig. Dem stimmt auch Lobbying-Profi Feri Thierry von ALPAC zu: „Lücken in den Gesetzen müssen geschlossen werden. Ein Lobbyisten-Register wäre in Österreich sinnvoll, und zwar verpflichtend für alle Interessenvertreter, egal von welcher Seite.“ ALPAC (Austrian Lobbying and Public Affairs Council) ist die einflussreiche Vereinigung der Eigentümer von Lobbying- und Politikberatungsunternehmen in Österreich. Voraussetzung für eine Mitgliedschaft in diesem exklusiven Kreis ist langjährige Erfah- Die Causa Ernst Strasser Ernst Strasser, vormals ÖVP-Delegationschef im Europaparlament, ist offenbar einigen getarnt auftretenden englischen Enthüllungsjournalisten auf den Leim gegangen (es gilt die Unschuldsvermutung). Die boten ihm für seine Bereitschaft, bestimmte Gesetzesänderungen im EU-Parlament einzubringen, 100.000 Euro an – und er soll akzeptiert haben. Mehr noch: Die britische Sunday Times berichtet, er habe sich damit gebrüstet, mehrere solcher „Aufträge“ zu haben. Die Journalisten ließen eine versteckte Videokamera mitlaufen. Strasser weist bis heute die Vorwürfe zurück. Er ist nicht der Einzige, den die englischen Spürnasen in Verlegenheit – und letztendlich auch zum Rücktritt – gebracht haben. Inzwischen sind vier Namen von dem Anschein nach bestechlichen Abgeordneten bekannt, weitere dürften noch zittern. Er musste seinen Hut nehmen: Gegen den ehemaligen ÖVP-Delegationschef in der EU, Ernst Strasser, wird wegen Verdachts auf Bestechlichkeit ermittelt – und er hat die Debatte um mehr Transparenz im Lobbyistengeschäft wieder neu entfacht. Foto: APA Schnelle und sichere Liquidität mit VB Factoring NEU Ohne Kreditsteuer noch att raktiver „Cash is king“, so lautet bei vielen Unternehmen die Devise. Wer jetzt seine Rechnungen schnell und mit Skonto zahlt, punktet bei den Lieferanten. Ist der dafür erforderliche Cash in den eigenen Außenständen gebunden, hilft Factoring. Als flexibles Instrument zur Umsatz- und Wachstumsfinanzierung bringt es schnelle und sichere Liquidität. Wie beim Leasing ergibt sich beim Factoring noch der zusätzliche Effekt, dass es zu einer Bilanzverkürzung kommt. Beflügeln auch Sie Ihr Geschäft mit VB Factoring. Sprechen Sie mit unseren Experten. Mehr Info und direkter Kontakt unter www.vb-factoring-bank.at. 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Das trifft so ja nicht zu, oder? Wie definieren Sie „Lobbyismus“? Lobbyismus ist ein Synonym für Interessenvertretung. In einer Demokratie ist es legitim, dass einzelne Teile der Gesellschaft ihre Interessen vertreten, z.B. jene von Wirtschaftsbranchen, Berufsgruppen und Konsumenten. Lobbyismus ist daher per se ein integraler Bestandteil einer Demokratie. Unseriös können nur die angewendeten Praktiken sein. n Was kann „gute“ Lobbyarbeit bewirken? Sie kann Informationen in den politischen Entscheidungsprozess einbringen, damit die Folgen einer politischen Entscheidung besser abgeschätzt werden können. Das sorgt für bessere Ergebnisse der politischen Arbeit. n Wann wird Lobbyarbeit unseriös – und gibt es da bereits rechtliche Regelungen – insbesondere innerhalb der EU? Lobbyarbeit wird z.B. dann unseriös, wenn sie über die wahren Motive täuscht, wenn sie nicht den Absender des Lobbyings offenlegt oder wenn sie auf unwahren Informationen basiert. Gegen einiges gibt es bereits rechtliche Regelungen wie beispielsweise Antikorruptionsgesetze oder Unvereinbarkeitsbestimmungen. Lücken in die- 26 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 ALPAC-Mitglied Feri Thierry bricht eine Lanze für seriöse Lobbyarbeit. rung als Politiker, Politikberater, Innenpolitikredakteur, Interessenvertreter oder Diplomat. Foto: ALPAC/Markus Tordic Stein ins Rollen gebracht sen Gesetzen müssen aber geschlossen werden. Ein Lobbyisten-Register wäre in Österreich sinnvoll, und zwar verpflichtend für alle Interessenvertreter, egal von welcher Seite. n Haben Lobby-Kontrollorgange wie Transparancy International (TI) und OLAF ausreichend Befugnisse? TI hat keine gesetzlichen Befugnisse. Ich schätze die Arbeit von TI und sehe gemeinsame Ziele. OLAF überprüft auf EUEbene, wo wir als Unternehmen nicht tätig sind. n Wie viele österreichische Abgeordnete haben gleichzeitig einen Job für Wirtschaftsunternehmen? Das kann ich Ihnen nicht sagen. Die Abgeordneten müssen aber ihre Jobs dem Unvereinbarkeitsausschuss melden. n Was halten Sie davon? Ich bin nicht dafür, dass Abgeordnete nicht mehr arbeiten dürfen sollen. Denn dann hätten wir nur mehr karenzierte Beamte im Parlament – und das wäre nicht repräsentativ. Also „Nein“ zu einem Berufsverbot, aber „Ja“ zur Offenlegung aller Tätigkeiten neben dem Mandat. n Was könnte die Gier zahlreicher Abgeordneter, die gleichzeitig Einfluss auf die Gesetzgebung nehmen und im Interesse von gut zahlenden Firmen oder Verbänden arbeiten, stoppen? Gier lässt sich durch kein Gesetz der Welt stoppen. Auch Kriminalität nicht. So gesehen hat die unappetitliche Geschichte um die Verdächtigungen von Ernst Strasser auch eine positive Seite: Das Aufsehen ist – schon dadurch, dass es englische Journalisten waren, die auch EU-Abgeordneten anderer Länder empfindlich auf die Finger geschlagen haben – international so groß, dass es wohl nicht sang- und klanglos wieder erlischt. So fordert nun auch die österreichische Nationalratspräsidentin Barbara Prammer härtere Strafen für bestechliche Abgeordnete und eine weitreichende Offenlegung von Nebenbeschäftigungen und Einkommen. Auch in der EU stoßen solche Forderungen durchaus auf offene Ohren. Denn dort werden die Strukturen der jeweiligen Lobbyisten immer undurchschaubarer. Allein in Brüssel gibt es mehrere Tausend offizielle und inoffizielle Lobbying-Organisationen, rund 2.600 von ihnen sind in der EU-Lobbyliste registriert. Der Aufwand für die Verbände und Organisationen, die ihre Lobbyisten ins Herz der EU-Zentrale senden, lohnt sich. Denn dort wird auch über zahlreiche nationale Gesetze entschieden, Tendenz steigend. Über diese Gesetze entscheiden wiederum zu einem großen Teil die Lobbyisten – zu rund zwei Dritteln, heißt es aus der Lobbyisten-Schmiede EIPAL, einer Ausbildungsstätte in Brüssel. EU-Parlamentspräsident Jerzy Buzek scheint nun gewillt, mehr Klarheit und Struktur in die Angelegenheit zu bringen: „Wir sind entschlossen zu einer Null-Toleranz-Politik gegenüber den Handlungen, die zu den Rücktritten unserer Kollegen geführt haben“, wetterte er vor dem Europaparlament. Notwendig seien „gewichtigere Strafen“ und ein „rechtlich bindender Verhaltenskodex für Lobbying in den EU-Institutionen“. Ü GELD & FINANZEN Umfassende Bankenexpertise aus einer Hand BAWAG-P.S.K.-Vorstand Christoph Raninger über das neue Business-Solution-PartnerKonzept und den Mehrwert für Firmenkunden. ie Zusammenführung der Bereiche Corporate Business und Financial Markets in einem gemeinsamen Vorstandsressort der BAWAG P.S.K. erfährt jetzt ihre Umsetzung im täglichen Kundenkontakt. Mit dem „Business Solution Partner“-Konzept macht die BAWAG P.S.K. das fundierte Knowhow beider Bereiche für ihre Kunden nutzbar und bezieht das gesamte Expertenwissen der Bank bedürfnisorientiert in die Beratung ein. D n Herr Dr. Raninger, Sie sind Vorstand für Corporate Business und Financial Markets in Personalunion. Warum setzt die BAWAG P.S.K. auf diese enge Verknüpfung des Unternehmens- und Finanzmarktbereichs? Die Entwicklungen der vergangenen Jahre haben bewiesen, dass beide Bereiche untrennbar miteinander verbunden sind. Veränderungen an den Finanzmärkten ziehen realwirtschaftliche Auswirkungen nach sich und umgekehrt. Daher war die Zusammenführung auf Vorstands- und jetzt auf Kundenberaterebene eine logische Konsequenz. n Zentraler Vorteil dieser Verbindung sind kürzere Reaktionszeiten. Wie lässt sich das in der Praxis umsetzen? Wir haben uns die Frage gestellt, wie wir unsere Finanzmarktexpertise zu einem integrierten Bestandteil unseres Leistungsangebots machen können. Dazu haben wir unsere internen Strukturen optimiert und ein neues Beratungskonzept ausgearbeitet, in dem wir unseren Kunden die umfassende Expertise sämtlicher Produktbereiche ohne Reibungsverluste zugänglich machen. n Das Business-Solution-Partner-Konzept? Genau. In dieser Bezeichnung steckt alles drin, wofür wir stehen wollen: Es geht um Betreuungs-, Beratungs- und Lösungskompetenz aus einer Hand. Unser Anspruch ist, bedürfnisorientiert allumfassende, individuelle Finanzlösungen zu erarbeiten und in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden umzusetzen. Dabei greifen wir auf unser gesamtes Leistungsangebot an Kommerzkun- BAWAG-P.S.K.-Vorstand Christoph Raninger: „Kundenbedürfnisse punktgenau erkennen“ Foto: BAWAG P.S.K. den- und Finanzmarktprodukten zurück. Wir bauen auf langfristige Partnerschaften, wobei sich die Business Solution Partner als Bindeglied zwischen dem Kunden und den einzelnen Bereichen der BAWAG P.S.K. verstehen. n Welchen Mehrwert bieten die Business Solution Partner? Sie sind die primäre Ansprechperson für alle Anliegen unserer Corporate-Kunden. Sie sollen Kundenbedürfnisse punktgenau erkennen und Lösungen rund um Cash-Management, Zins- und Währungsmanagement, Anleiheemissionen, Handels-, Akquisitionsund Exportfinanzierungen sowie Maßnahmen zu den Themen Veranlagung, Vorsorge und Versicherung entwickeln. Dabei arbeiten sie eng mit den bankinternen Experten und Produktpartnern – etwa der BAWAG P.S.K. Leasing, der BAWAG P.S.K. Invest oder BAWAG P.S.K. Versicherung – zusammen. Die Kommunikation wird so gesteuert, dass zwischen Kundenanfrage und Umsetzung eine möglichst kurze Zeitspanne liegt. n Welche Maßnahmen planen Sie als Nächstes? Unsere Kunden erhalten künftig nach jedem Termin innerhalb von 48 Stunden eine schriftliche Zusammenfassung der Gesprächsinhalte sowie der konkreten nächsten Schritte. Darüber hinaus bieten wir jetzt schon standardmäßig einmal im Jahr einen umfassenden Finanzcheck an, um gemeinsam mit unseren Kunden laufend an Optimierungsmöglichkeiten zu arbeiten. Ü Die Business Solution Partner der BAWAG P.S.K. stehen für weitere Informationen bzw. zur Vereinbarung eines persönlichen Beratungsgesprächs unter Telefon 059905/42000 jederzeit gerne zur Verfügung. www.bawagpsk.com WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 27 FORSCHUNG & ENTWICKLUNG Nanotechnologie konkret Eine Rolle-zu-Rolle-Pilotanlage von JOANNEUM RESEARCH MATERIALS ermöglicht die Entwicklung mikro- und nanostrukturierter Folien für die Industrie. evolutionäre Anwendungen in Elektronik, Optoelektronik, Photovoltaik und Sensorik stellt der Einsatz rollenbasierter Produktionsprozesse in Aussicht, wenn Nanostrukturen schnell und großflächig, also „sozusagen vom Laufband“, erzeugt werden können. Grundlegende Themen der Nanotechnologie, wie z.B. die Funktionalisierung von Oberflächen mittels biomimetischer Strukturen zur Selbstreinigung, Haftungsverbesserung oder Reibungsverminderung, könnten dann erstmals in einem industrienahen Fertigungsumfeld realisiert werden. Nanostrukturen können auch die Effizienz von Solarzellen steigern, die Entspiegelung oder Farbgebung von Oberflächen beeinflussen, optische Datenübertragung ermöglichen, patientennahe Diagnostik ermöglichen, die Geschwindigkeit elektronischer Schaltungen erhöhen und vieles mehr. Die Integration elektronischer, optischer und sensorischer Nanostrukturen auf meterlangen Folien würde damit die kostengünstige Fertigung von neuartigen Produkten in einem sehr weit gefächerten Anwendungsspektrum erlauben. Die neu konzipierte und soeben installierte Rolle-zu-Rolle-Anlage von JOANNEUM RESEARCH MATERIALS zielt genau darauf ab – Erzeugung von kleinsten Strukturen auf großen Flächen in einem umweltverträglichen und industrietauglichen Verfahren. Eine auf einer Rolle aufgewickelte Folie mit einer Maximalbreite von 300 mm wird als Basis für die Aufbringung von unterschiedlichen Materialien und Strukturen verwendet. R Nach dem Abwickeln erfolgt zumeist ein Belackungsschritt, bei dem das zu strukturierende Material (z. B. mittels Gravurdruck) aufgebracht und, bei Bedarf, vorgetrocknet wird. Dann werden die notwendigen Strukturierungsschritte mittels Nanoprägeverfahren in verschiedenen Ausformungen wie Hot Embossing oder UV-Imprinting durchgeführt. „Mit dieser Anlage ist es erstmals möglich, funktionelle Strukturen im Nanometerbereich in druckähnlichen Prozessen und von der Rolle herzustellen“, so Dr. Barbara Stadlober, Leiterin der Forschungsgruppe Mikround Nanostrukturierung in Weiz. Bei komplexeren Strukturen wie optoelektronischen Bauelementen sind aufwendigere Abfolgen verschiedener Schichtaufbrin- gungs- und Strukturierungsschritte notwendig, da mehrere Lagen unterschiedlicher Materialien aufgebracht und entsprechende Strukturen hergestellt werden müssen. Die Forschungsgruppe Mikro- und Nanostrukturierung beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit der Entwicklung von Herstellungsprozessen für optische, elektronische und sensorische Bauelemente. Das etablierte Know-how im Bereich Bauelementephysik, Design, Fabrikation, Charakterisierung und Materialoptimierung steht nun in Kombination mit der neuen Pilotanlage der Wirtschaft für die Entwicklung von industriellen Prozessen zur Verfügung. Die neue Pilotanlage ermöglicht dies ganz praxisnah. Möglich ist auch die Realisierung von Kleinserien. Ü KONTAKT JOANNEUM RESEARCH MATERIALS Mikro- und Nanostrukturierung, Mag.a Dr.in Barbara Stadlober, Franz-Pichler-Straße 30, 8160 Weiz, Tel.: +43 316 876 3000, Fax: +43 316 876 3010, [email protected] 28 FORSCHUNG & ENTWICKLUNG Österreich erwartet sich durch den Ersatz von Benzin- und Diesel-Fahrzeugen durch Elektro-Fahrzeuge einen Beitrag zur Erreichung der umweltpolitischen Ziele der EU im Jahr 2020. Foto: Joanneum Research Elektroautos: Bringen sie eine Reduktion der Treibhausgasemissionen? Die Forschungsgruppe Energieforschung von JOANNEUM RESEARCH RESSOURCES hat gemeinsam mit der TU Graz detaillierte Grundlagen zur Einführung von Elektro-Fahrzeugen im größeren Stil erarbeitet. Woher kommt der Strom? Von der Antwort auf diese Frage und der Analyse, wie viel Energie ein Elektrofahrzeug im Vergleich zu einem Benzin- oder Dieselfahrzeug braucht, hängt die Reduktion der Treibhausgase (THG) ab. Am Beispiel eines PKW-Kleinwagens: Messungen in der E-Mobilitäts-Modellregion VLOTTE zeigen, dass im Realbetrieb ca. 25 kWh/100 km Ladestrom für einen PKWKleinwagen zu erwarten sind. Bei einem vergleichbaren Diesel-PKW wird ein Dieselverbrauch von 4,5 l/100km angenommen. Wird nun der Strom aus erneuerbarer Energie (Wind, Wasserkraft, Photovoltaik) erzeugt, dann sind die THG-Emissionen pro gefahrenen Kilometer um ca. beachtliche 80 Prozent niedriger gegenüber dem DieselPKW. Wird das Elektrofahrzeug jedoch mit Strom aus dem österreichischen Strommix (Wasserkraftanteil 45 Prozent) betrieben, können noch ca. 50 Prozent THG-Emissionen eingespart werden, bei Strom aus Erdgas ist eine Reduktion nur mehr um ca. 20 Prozent möglich. Letztendlich kann dies sogar kippen: Denn unter Berücksichtigung von Reduktionspotenzialen im Verbrauch heutiger Diesel- und Benzin-Fahrzeuge („3-Liter-Auto“) verringert sich dieses Reduktionspotenzial und kann insbesondere bei aus fossilen Brenn- stoffen (z.B. Erdgas) erzeugtem Strom beim Elektro-PKW auch zu höheren THG-Emissionen im Vergleich zum Diesel-PKW führen! Der jährliche Strombedarf für ein Elektrofahrzeug mit 10.000 km Fahrleistung entspricht der Jahresmenge Strom, die mit einer Photovoltaikanlage mit ca. 25 m² Fläche erzeugt werden kann. Mit einer Windkraftanlage könnte man ca. 2.000 Elektrofahrzeuge ein Jahr lang mit Strom versorgen, mit einem Kleinwasserkraftwerk ca. 14.000 Elektrofahrzeuge. Bei 250.000 Elektrofahrzeugen (knapp fünf Prozent der derzeit 4,3 Millionen PKW in Österreich), die im Jahr 2020 in Österreich maximal erwartet werden, wäre der zusätzliche Strombedarf mit 6,3 TWh pro Jahr im Bereich von einem Prozent des derzeitigen Strombedarfs im gesamten österreichischen Netz. Bis zum Jahr 2020 soll die erneuerbare Stromerzeugung in Österreich um ca. 16 TWh pro Jahr zusätzlich ausgebaut werden. Demgegenüber stehen dann der Strombedarf für die Elektrofahrzeuge sowie der in allen anderen Bereichen erwartete weiterhin steigende Stromverbrauch. Für einen Beitrag zur Erreichung der umweltpolitischen Ziele müsste daher mit der Einführung der Elektrofahrzeuge der Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung noch stärker forciert werden. Was es bringt Bei 250.000 Elektrofahrzeugen, könnten zwischen 0,1 Prozent (bei Strom aus Erdgas) und 0,4 Prozent (bei Strom aus erneuerbaren Energie) der gesamten THG-Emissionen Österreichs pro Jahr eingespart werden. Eine Steuerung des Ladeverhaltens bzw. der Batterieladezeiten zur Vermeidung zusätzlicher Lastspitzen im öffentlichen Netz ist bei einer Anzahl von 250.000 Elektro-Fahrzeugen nicht erforderlich. Für einen Blick in die weitere Zukunft wurden auch die Auswirkungen auf THG-Emissionen, Strombedarf sowie Lastspitzen für eine Million und zwei Millionen Elektrofahrzeuge in Österreich berechnet. Die erfolgreiche Markteinführung und Akzeptanz von Elektro-Fahrzeugen hängt vor allem von der Entwicklung der Batterien (Technologie und Kosten) ab. Bei einer Massenproduktion scheint mittelfristig eine Halbierung der derzeitigen Batteriekosten und damit eine Angleichung an die Fahrzeugkilometerkosten im Bereich derzeitiger Benzin- und Dieselfahrzeuge möglich. Ü KONTAKT JOANNEUM RESEARCH RESSOURCES Forschungsgruppe Energieforschung Dr. Martin Beermann, DI Dr. Gerfried Jungmeier Elisabethstraße 5, 8010 Graz Tel: +43 316 876 1434 Fax: +43 316 8769 1434 [email protected] WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 29 BILDUNG Ohne Bildungsreform wird‘s eng ahrzehntelang war die Diskussion über das österreichische Bildungssystem in starren Bahnen festgefahren. Derzeit bröckelt es jedoch gewaltig an den Fronten der parteipolitisch motivierten Ideologien. PISA war wohl der letzte Auslöser, denn geahnt haben es viele. Die Klagen aus der Wirtschaft, dass Lehrlinge nicht mehr die einfachsten Rechenaufgaben bewältigen können oder Studenten erst durch Kurse in der Studieneingangsphase auf Maturaniveau gebracht werden müssen, blieb weitgehend ungehört. „Diese Entwicklung ist auch Ergebnis der in unserem Land vorherrschenden Politik der Verhinderungen und Blockaden“, stellt Hannes Androsch der Staatsführung kein gutes Zeugnis aus. „Diese hat uns auch den Scherbenhaufen an Bildungsarmut eingebrockt, was wir nicht länger tatenlos hinnehmen können. Unter den 34 OECD-Staaten zählt unser Bildungssystem zugleich zu den teuersten wie den ineffizientesten.“ Breiter Konsens wird wohl nötig sein, um die Herausforderung einer wegweisenden Bildungsreform in Österreich umzusetzen. „Die Talente unserer Kinder und unserer Jugend sind der wichtigste Rohstoff des Landes“, formuliert Androsch, der dieses Potenzial durch Bildung heben will, was wohl darüber entscheiden wird, ob wir die Zukunft gewinnen oder verlieren werden. „Denn Bildung, Wissenschaft und Innovationen sind die Schlüsselelemente für wirtschaftlichen Erfolg“, bemerkt Hannes Androsch, der mit dem „Volksbegehren Bildungsinitiative“ den Kindern und Jugendlichen unseres Landes die bestmöglichen Zukunftschancen erschließen möchte. Gemäß dem Zitat von Erich Fried „Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, will, dass sie nicht bleibt“ will Androsch durch eine grundlegende Bildungsreform eine tiefgreifende Umgestaltung des gesamten Bildungsbogens vom Kindergarten über die Vor- und Volksschule sowie die höheren Schulen bis zu den Universitäten und diversen Einrich- J 30 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 Hannes Androsch, Ex-Vizekanzler, Ex-Finanzminister, Ex-Generaldirektor der CA sowie aktiver mündiger Bürger und erfolgreicher Industrieller, erfreut sich jüngst des schmückenden Beinamens „Unterschriften-Jäger“ für „sein“ Bildungsvolksbegehren, das er im September über die Bühne bringen will. Dass er scharf schießt ist keine Frage, auch wenn seine Munition nicht aus Patronen, sondern Überzeugungskraft besteht. Von Marie-Theres Ehrendorff tungen der Erwachsenenbildung umgesetzt wissen. „Für eine solche Reform ist ein Zeithorizont von zehn bis 15 Jahren einzuplanen, und so können wir uns ein längeres Weiterwurschteln nicht leisten. Wir sind auf dem besten Weg, kollektiv finanziellen Selbst- mord zu begehen und unseren Wohlfahrtsstaat zu kippen, wenn wir weiterhin auf den eingefahrenen Wegen unsere Gelder verschleudern, statt einen zukunftsstarken Reform- und Modernisierungskurs zu fahren.“ Bildung als Schlüssel zum Erfolg „Nur wenn wir die Zeichen der Zeit endlich erkennen und auch danach handeln, werden wir den Herausforderungen der Zukunft gewachsen sein“, mahnt Androsch nachhaltig. „Um unseren Wohlstand und unsere sozialen Errungenschaften nicht zu verlieren, bedarf es eines Umdenkens, um gleichzeitig auch die vielen dringlichen Probleme der Menschheit in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts lösen zu können.“ Grundlage dafür sind Wissen, Forschung, Innovationen und bestausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Das bedeutet auch, dass lebenslanges Lernen als selbstverständlich gelten muss. Auf einen ‚Nürnberger Trichter‘ wird man wohl niemals zugreifen können. Wissen ist eben ein Gut, das jeder ohne Ausnahme selbst erwerben muss. Das setzt jedoch Anstrengung, Leistungswillen und Leistungsbereitschaft voraus. Dieses Erfordernis kann das beste Bildungssystem nicht ausklammern.“ Um Freude am Lernen und Wissen zu ermöglichen, bedarf es entsprechend geschulter Pädagoginnen und Pädagogen. „Man muss es durch gute Lehrer schaffen“, so Androsch, „ihnen muss man gleichwohl die Voraussetzungen der Infrastruktur zur Verfügung stellen und man muss deshalb für ein breites Ganztagschulangebot sorgen, um ein intelligentes leistungsdifferenziertes System einer gemeinsamen Schule zumindest bis zum 14. Lebensjahr umsetzen zu können.“ Damit will er auch den florierenden BILDUNG Nachhilfemarkt, von der Volksschule beginnend, der in etwa ein Volumen von 150 Millionen Euro ausmacht, entschärfen. Das Ende Februar gestartete „Volksbegehren Bildungsinitiative“ braucht insgesamt 8.032 Personen, die das zwölf-Punkte-Programm unterstützen. Diese Unterstützungserklärung gilt bereits für das eigentliche Volksbegehren, daher ist eine zweite Unterschrift im September nicht mehr nötig. Die Unterstützungserklärung ist beim Gemeindeamt oder Magistrat unter Vorlage eines amtlichen Ausweises abzugeben. „Es darf einem Patrioten nicht gleichgültig sein, was mit der Zukunft unseres Landes passiert“, meint der Initiator des Bildungsvolksbegehrens. „Es ist auch für mich nicht egal, ob sich die Erfolgsstory, die die Zweite Republik zweifellos auszeichnet, gewissermaßen zur Misserfolgsstory wandelt. Das müssen wir verhindern, indem wir die Zukunft durch Bildung gewinnen. Und genau das meinen wir, wenn wir sagen: Österreich darf nicht sitzen bleiben.“ www.vbbi.at Ü WISSENSWERTES Wie? n Vorbereitete Unterstützungserklärungen liegen im Gemeindeamt/magistratischen Bezirksamt auf. n Die Unterstützungserklärung samt Informationsblatt gibt es auch zum Download: www.nichtsitzenbleiben.at n Unterstützungswillige gehen – entweder mit oder ohne vorbereitete Erklärung – auf das Gemeindeamt. Amtlichen Lichtbildausweis nicht vergessen! n Jede/r Stimmberechtigte darf nur eine Unterstützungserklärung abgeben. Wer? Der/die Unterstützungswillige muss n die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, n den Hauptwohnsitz in Österreich haben, n das 16. Lebensjahr vollendet haben, n in der Wählerevidenz der Gemeinde als wahlberechtigt eingetragen sein. „Bildung, Wissenschaft und Innovationen sind die Schlüsselelemente für wirtschaftlichen Erfolg“, meint Dr. Hannes Androsch, der alle Österreicher aufruft, zu unterschreiben, für die Zukunft des Landes, denn „Österreich darf nicht sitzen bleiben“. Foto: APA /HEF Wichtig: Ihre Unterstützungserklärung zählt bereits zum Gesamtergebnis des Bildungsvolksbegehrens. Weitere Informationen: www.nichtsitzenbleiben.at Hotline: 0800 204 400 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 31 Der Hunger nach Rohstoffen wächst ungebremst. Besonders gefragt sind seltene Erden, die für die Hightech-Industrie unverzichtbar sind. Der gelbe Drache ho Die Rohstoffpreise sind weiter im steilen Steigflug. Vor allem die für die Hightech-Industrie unverzichtbaren seltenen Erden sind teuer wie noch nie. Doch Hauptexporteur China will die begehrten Metalle künftig selbst verarbeiten. Auswege aus der drohenden Rohstoffknappheit liegen noch in weiter Ferne. Von Markus Kirchsteiger ie Rohstoffhausse nimmt kein Ende. Zu Jahresbeginn haben die Treibstoffpreise in Österreich, bedingt durch den ansteigenden Rohölpreis, das bisherige Rekordhoch aus dem Sommer 2008 überschritten. Auch die Preise für Agrarrohstoffe befinden sich im rasanten Steigflug. Mais, Weizen, Sojabohnen und Baumwolle werden immer teurer. Der Lebensmittel-Index der UN-Organisation für Ernährung (FAO) erreichte den höchsten Wert seit seiner Einführung vor über 20 Jahren. Bei Kupfer, Zink, Platin und Palladium schießen die Preise ebenfalls in die Höhe. Daran dürfte sich vorerst auch nicht viel ändern. Die Rohstoff-Analysten bei Goldman Sachs rechnen, dass die Rohstoffpreise innerhalb der nächsten zwei Jahre weiter ansteigen werden. Diese Entwicklung gelte für alle Rohstoffe, bei Agrarprodukten und Metallen ebenso wie bei Energie. Die vielfach für die Verteuerungen verantwortlich gemachten Spekulanten spielten jedoch nur eine geringe Rolle, resümiert Goldman Sachs. 90 bis 95 Prozent sei auf sinkende La- D 32 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 gerbestände zurückzuführen. Im Klartext: Ein Engpass steht bevor. Hohe Abhängigkeit von Rohstoffen Laut einem EU-Report ist die Union bei 41 Metallen und Mineralien in hohem Maße von Importen abhängig. Besonders groß ist die Abhängigkeit bei seltenen Erden – nur rund sieben Prozent dieser Rohstoffe liegen auf EU-Gebiet. Doch gerade diese Gruppe von 17 Metallen ist für die Hightech-Industrie von enormer Bedeutung. Obwohl sie nur in kleinen Mengen verwendet werden, sind sie unverzichtbar für die Produktion von Fernsehern, Handys, Computern und Autos. Der mit Abstand größte Förderer seltener Erden ist die Volksrepublik China. 2009 wurden dort 120.000 Tonnen gefördert. Das entspricht 97 Prozent des weltweiten Angebots. Doch den Löwenanteil der Förderung behält China, nur 30.000 Tonnen wurden exportiert. Denn das Entwicklungsland, das sich als Fertigungshalle der Welt etabliert hat, ist selbst der größte Verbraucher der begehrten Metalle – noch vor Japan und den USA. China blockiert Export Der gelbe Drache besitzt rund 30 Prozent der Weltreserven. Obwohl die USA, die bis in die 1990er Jahre einer der größten Förderländer der wichtigen Rohstoffe waren, 15 Prozent der Weltreserven an seltenen Erden besitzen, haben sie die Förderung aus Kostengründen eingestellt und sind nun ebenfalls fast völlig von Lieferungen aus China abhängig. Das Reich der Mitte hat den Export seltener Erden jedoch seit 2005 stetig gedrosselt. Für weltweite Aufregung an den Rohstoffbörsen hat Peking zum Jahreswechsel gesorgt: Die chinesische Zentralregierung kündigte an, die Ausfuhrzölle für die begehrten Metalle drastisch zu erhöhen. Zudem verlautbarte das Handelsministerium in Peking, dass die Ausfuhrquoten in der ersten Jahreshälfte faktisch um 35 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum 2010 gesenkt werden. Tatsächlich kürzte China die Exporte seltener Erden allein im Jänner um 89 Prozent auf 647 Tonnen. Im Jänner 2010 hatte China noch 5.784 Tonnen ins Ausland geliefert. Nach den Ausfuhrbeschränkungen erließ China auch noch strengere Umweltschutzauflagen für die Förderung seltener Erden. Neues Image Denn das Land der Mitte möchte seine Vorkommen an seltener Erde zukünftig selbst zu lukrativen Gütern verarbeiten. China will mit diesen Maßnahmen einerseits das Image als billige Werkbank und schlechter Kopierer westlicher Hightech-Produkte loswerden. Dabei ist das Reich der Mitte mit dieser Strategie bisher außerordentlich gut gefahren. Von Chinas Wachstumsraten können andere 97 Prozent des weltweiten Angebots kommen aus China. Der gelbe Drache hat die Exporte der begehrten Metalle allerdings stark gedrosselt. Fotos: Jupiterimages (3), Pixelio/Jörg Siebauer rtet seine Schätze Staaten nur träumen. In den vergangenen Jahren lag das Wirtschaftswachstum meist im zweistelligen Bereich, im Vorjahr bei 10,3 Prozent. Chinas Städte boomten und wuchsen zu Metropolen mit gigantischen Wolkenkratzern und zehnspurigen Autobahnen heran. Andererseits hatte das rasante Wachstum seine Schattenseiten. Auf dem überhitzten Immobiliensektor droht eine Blase. Die Umweltverschmutzung kostet Tausende Menschen die Gesundheit. Zudem heizt die hohe Inflationsrate den Unmut der Bevölkerung in der autoritär regierten Volksrepublik an. Im Februar lag sie bei knapp fünf Prozent. So musste Chinas kommunistische Führung beim alljährlich stattfindenden Volkskongress Mitte März auch gravierende soziale Probleme eingestehen. Vor dem Hintergrund der Revolutionen in Nordafrika fühlt sich die Führung nicht mehr so sicher. Ministerpräsident Wen Jiabao sprach von „enormen Herausforderungen“, die China bewältigen müsse. Dazu zähle neben der hohen Inflation die grassierende Korruption. Diese Probleme waren auch die Hauptgründe für die Revolutionen im Maghreb. Im neuen Fünf-Jahresplan bis 2015 soll nun die Kluft zwischen Arm und Reich verringert werden. China will seine Exporte drosseln und dafür den Inlandskonsum stärken. Auswege aus dem Engpass Mit einer Aufwertung der chinesischen Währung könnte die Kaufkraft der 1,3 Milliarden zählenden Bevölkerung steigen. Experten gehen von einer Aufwertung des Yuan um fünf bis sieben Prozent jährlich aus. Damit würde sich auch ein Konflikt zwischen China und seinem größten Schuldner, den USA, entspannen. Die Vereinigten Staaten kritisieren seit Langem, dass die chinesische Währung künstlich niedrig gehalten werde und tatsächlich viel höher bewertet werden müsse. Mit der Ankündigung Chinas, den Export seltener Erden zu drosseln, schnellten die Preise für die unverzichtbaren Metalle in die Höhe. Allein von Juli bis Dezember des Vorjahres haben sie sich fast verfünffacht. Die Hightech-Industrie zeigte sich schockiert von der Hausse. In Zukunft werden sogar Versorgungsengpässe erwartet. Doch auch das Bewusstsein für die Abhängigkeit der begehrten Metalle wächst seitdem. Die EU will neben der eigenen Förderung den Abbau und Transport von Seltenen Erden aus Entwicklungsländern in Afrika fördern. Handelsabkommen sollen den Zugang zu den Rohstoffen sichern. Verstärktes Recycling soll eine effizientere Nutzung ermöglichen. Kurzfristig wird sich daher wohl wenig an der Abhängigkeit von den chinesischen Rohstoffen ändern. Auf lange Sicht kann der Hunger nach den wichtigen Rohstoffen ohnehin nur aus diversifizierten Quellen gestillt werden. Ü Lacuna Healthcare-Fonds – vierfach gesundes Portfolio Wesentliche Werttreiber sind dabei Megatrends wie stark ansteigende Bevölkerungszahlen. Beständige Innovationen und eine stetig steigende Nachfrage zeichnen die Healthcare-Branche aus. Profitieren Sie von weltweiten Wachstumsmärkten. Risikohinweis: Den Verkaufsprospekt und die Rechenschaftsberichte erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Furtmayrstraße 3, D-93053 Regensburg, Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Am Stadtpark 9, A-1030 Wien sowie bei Banken und Finanzberatern. Informieren Sie sich jetzt: www.lacuna.de SERVICE Die Salzwelten sind ein touristischer Magnet im Salzkammergut. Salz.Lösungen Die Salinen Austria AG setzt auf die Vielseitigkeit ihres Produktes as Unternehmen gehört zu den führenden Salzanbietern Europas und bewahrt mit dem Ausbau seines umfassenden Angebots seine Eigenständigkeit. Wachstumschancen gibt es vor allem in den umliegenden Nachbarländern im Osten und Süden. Schon bald nach dem Fall des Eisernen Vorhanges hat die Salinen Austria AG ihre Fühler ausgestreckt, um dort Fuß zu fassen und komplett neue Vertriebsstrukturen aufzubauen. Ein bedeutender Schritt gelang dabei mit der Übernahme des slowakischen Produzenten Solivary, dessen Kunden nun mit dem Salz aus Ebensee beliefert werden. Potenzial gibt es beispielsweise aber auch noch in Ungarn, Serbien und Italien. Gefragt sind vor allem Salze für den Endverbraucher sowie für die Lebensmittel- und Pharmain- D 34 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 dustrie, die einen besonderen Reinheitsgrad erfordern, um diverse Standards zu erfüllen. Mittlerweile ist die Salinen Austria AG neben Österreich in acht Ländern mit Vertriebsund Produktionsniederlassungen präsent. Die Exportquote beträgt daher rund 40 Prozent. Mit dieser Rolle knüpft die Salinen Austria AG an eine jahrtausendealte Tradition an, wobei der Salzhandel ein wichtiger Mittler zwischen den Kulturen Europas gewesen ist und im Salzkammergut auch zu einer Blüte geführt hat. Während der österreichisch-ungarischen Monarchie waren die Salinen der größte Industriebetrieb des Habsburgerreiches. Heute produziert das Unternehmen annähernd 1.130.000 Tonnen Salz pro Jahr und orientiert sich vorsichtig hin zu 1,2 Millionen Tonnen, weshalb die Salinen Austria AG knapp unter 500 Mitarbeiter beschäftigt. Im Zentrum bei Ebensee arbeiten 230 Mitarbeiter, der Rest verteilt sich auf den Tourismusbetrieb und die Niederlassungen im Ausland. Die Tradition des Salzabbaus im Salzkammergut hat auch eine Zukunft. „Mit der derzeitigen Abbauform können wir noch rund 25 Jahre produzieren. Wenn die Vorkommen dann ausgehen, wandern wir einfach einen Stock tiefer in den Berg, sodass auch künftige Generationen Salz aus Österreich haben werden“, so Vorstandvorsitzender Mag. Stefan Maix, der auch betont, dass die Qualität der Produkte und der Ursprungsort wichtige Argumente sind, um seine Kunden zu überzeugen. So konnte beispielweise der Absatz von kleinverpackten Salzen innerhalb kurzer SERVICE Vorstandsvorsitzender Stefan Maix blickt optimistisch in die Zukunft des Salzes aus Österreich. Fotos: Salinen Austria AG Zeit verdreifacht und auf knapp 33.000 Tonnen gesteigert werden. Begrenzter Radius Da die Transportkosten rund ein Viertel des derzeit ohnehin niedrigen Salzpreises ausmachen, ist der Radius der Expansion allerdings auf die Nachbarländer beschränkt. Die Salinen Austria AG setzt daher auf Produkte mit einer hohen Wertschöpfung, wie etwa Kräutersalze und Pharmasalze. Gerade Letztere können nicht mit Meersalz hergestellt werden, da sich die Salinen im Mittelmeerraum meist in der Nähe großer Häfen befinden und das Wasser zu sehr verschmutzt ist, um die entsprechenden Audits zu bestehen. Darüber hinaus findet Salz aus Ebensee auch noch in der Glas-, Papier-, Metall- und Kunststoffindustrie Verwendung. Gut gerüstet Den wesentlichen Anteil von annähernd der Hälfte der Produktion halten natürlich weiterhin die Auftausalze. „Hier ist vor allem eine gute Logistik notwendig, um die richtigen Mengen zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort zu bringen“, betont Vorstandsvorsitzender Stefan Maix. Gerade die Versorgungsengpässe, wie sie beim letzten Wintereinbruch in Deutschland eingetreten sind, bestätigen die Salinen Austria AG darin, eine gewaltige Lagerkapazität von 330.000 Tonnen aufgebaut zu haben. Bei einem Gesamtmarkt von ca. 500.000 Tonnen pro Jahr in Österreich zeigt dies, dass das Unternehmen auch für weitere strenge Winter gut gerüstet ist. Einen großen Wachstumssprung könnte die Salinen Austria AG durch die Übernahme der rumänischen Salrom machen, deren Privatisierung schon länger aussteht. „Die Salrom mit ihrem Vertriebssystem passt ideal zu uns und würde es uns ermöglichen, weiter nach Osten zu expandieren und künftig zu den größten Playern im europäischen Raum zu gehören“, wünscht sich Maix, dessen Unternehmen dann die Produktion beinahe verdoppeln könnte. Ü FASZINATION SALZWELTEN Ein weiteres Standbein der Salinen Austria AG ist nach dem Verkauf der Anteile an FACC und Kotanyi der Tourismusbereich. Rund 360.000 Besucher kommen jährlich, um sich die Geschichte und Gegenwart der Salzgewinnung im Bergwerk vor Augen zu führen. Das Bergwerk in Hallstatt bietet diesbezüglich ab April jeden Freitag nun auch spezielle Führungen zu den prähistorischen Funden an, die enorm viele Rückschlüsse auf den damaligen Alltag der Menschen zulassen. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 35 SERVICE Betriebsansiedelungen: Erste Group Immorent macht Visionen wahr Die Entwicklung von Betriebsansiedelungsgebieten gehört zu den Spezialgebieten der Erste Group Immorent. Im Portfolio des Spezialisten für Immobilien- und Infrastrukturprojekte befinden sich derzeit Liegenschaften mit einer Gesamtfläche von über 400.000 Quadratmetern. n Wien Liesing entwickelt die Erste Group Immorent derzeit zwei Betriebsbaugebiete: Im Wirtschaftspark Süd und in der Lemböckgasse in Siebenhirten werden Liegenschaften für Betriebsansiedelungen erschlossen. Auch außerhalb Wiens sichert sich die Erste Group Immorent Liegenschaften: In Amerling beispielsweise, einem Ortsteil der Tiroler Gemeinde Kramsach, wird ein 25.000 m² großes Grundstück zum Gewerbegebiet für Klein- und Mittelbetriebe umfunktioniert. Im Großraum Linz in Oberösterreich bietet die Erste Group Immorent ebenfalls zwei attraktive Liegenschaften an: Auf den Betriebsbaugebieten Allhaming und Neuhofen an der Krems stehen noch rund 66.000 Quadratmeter zur Verfügung. Weitere interessante Grundstücke sind im Innovationspark Graz-Puchstraße sowie im steirischen Kalsdorf vorhanden. I Eines der Betriebsansiedelungsgebiete der Erste Group Immorent: der Innovationspark Graz Puchstraße Foto: Immorent Immorent geschaffenen Rahmenbedingungen bieten beste Voraussetzungen für die Neuansiedelung von Firmen, die wiederum Arbeitsplätze schaffen. Erstklassige Standorte Die Erste Group Immorent wählt ihre Standorte so aus, dass sie optimal an das Verkehrsnetz angebunden sind. Damit die Unternehmen nicht durch Nachtfahrverbote oder ähnliches eingeschränkt werden, wird auf ausreichende Entfernung zu Wohngebieten geachtet. Einen weiteren Vorteil bieten größtmögliche Flexibilität hinsichtlich der Bebauungsrichtlinien sowie der Parzellengrößen. Regionen profitieren Neben den Unternehmen profitieren aber auch die jeweiligen Regionen von den Betriebsbaugebieten: Die attraktiven Gewerbeflächen sorgen für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung. Die von der Erste Group Individuelle Lösungen Kunden maßgeschneiderte Lösungen zu bieten hat sich die Erste Group Immorent als Ziel gesetzt. Und der Erfolg gibt ihr Recht: Seit 1979 hat der Spezialist für Immobilienund Infrastrukturprojekte eine Vielzahl an Projekten verwirklicht und damit Unternehmen tatkräftig zum Erfolg verholfen. Unter dem Motto „As individual as your project“ werden nicht nur individuelle Finanzierungslösungen, sondern auch alle Dienstleistungen rund um die Immobilie angeboten. Man kann von der Erste Group Immorent Flächen erwerben, eine Leasingfinanzierung für den Erwerb des Grundstückes sowie die Errichtung einer Gewerbeimmobilie erhalten und das Unternehmen mit der Planung und Durchführung des Bauprojektes beauftragen – vom optimalen Standort bis zur schlüsselfertigen Übergabe alles aus einer Hand. Welches Dienstleistungspaket gebraucht wird, kann individuell vereinbart werden. In jedem Falle bekommen Unternehmen eines: einen verlässlichen Partner in einer wichtigen Entscheidung. Ü KONTAKT Erste Group Immorent AG Windmühlgasse 22-24 1060 Wien Tel.: +43 (0)5 0100 – 27000 www.erstegroupimmorent.at 36 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 SERVICE ünther Kerle, Geschäftsführer Mazda Austria, im Gespräch mit den Wirtschaftsnachrichten über Mazda und das österreichische Flottengeschäft. G Flott unterwegs n Wie stellt sich der Markt für Firmenfuhrparks derzeit dar? Ist ein Aufschwung in Sicht? Im Vergleich zu vor ein paar Jahren sind unter den Autokäufern jetzt wieder deutlich mehr Firmen. Mitten in der Wirtschaftskrise wurde weniger investiert, auch für den Autokauf. Seit einigen Monaten ist aber spürbarer Optimismus zurückgekehrt. Und der Aufholbedarf aus den Vorjahren kurbelt den Flottenumsatz jetzt an. neuen Auto automatisch auch die momentan umweltfreundlichste Technologie bekommen. Foto: Mazda Austria n Inwieweit sind Elektroautos ein Thema? Mittelfristig kommen in erster Linie wohl Behörden als Zielgruppe in Frage. Für Bürgermeister und Politiker ist es zum Beispiel eine Prestigefrage. Für die klassischen Firmenflotten sind Elektroautos auf absehbare Zeit aber keine Alternative. n Worauf achten die Unternehmen bei den Flotten derzeit besonders? Weiterhin stehen die Kosten im Vordergrund. Den Unternehmen sind Planungssicherheit und Kontrollierbarkeit der Fuhrparkausgaben am allerwichtigsten. Zweiter Punkt, der zählt: die möglichst hohe Qualität, Zuverlässigkeit und Pannensicherheit der Fahrzeuge. Dagegen verliert das reine Image der Automarke zunehmend an Stellenwert. n Wie sieht es mit der Finanzierung aus – ist Leasing verstärkt gefragt? Der Leasinganteil liegt stabil bei knapp über 50 Prozent. Im Trend liegt aber, den Fuhrpark zu mieten. Erstens sind die Verträge flexibler. Zweitens erledigen viele Vermieter auch das Fuhrpark-Management, wie zum Beispiel Service und Wartung. Das spart den Unternehmen Zeit und Geld. n Welche Rolle spielt der Umweltaspekt? Bei der Kaufentscheidung spielt die Umwelt nicht die Hauptrolle. Die Unternehmen gehen ohnehin davon aus, dass sie mit einem n Warum sollte man gerade einen Mazda als Firmenauto fahren? Auf der Vernunftseite sprechen gleich zwei Argumente für Mazda. Erstens machen die traditionell hohe Zuverlässigkeit und Pan- A nensicherheit die Autos besonders attraktiv für den Flotteneinsatz. Zweitens bietet Mazda ein überdurchschnittlich gutes Verhältnis zwischen vergleichsweise günstigen Anschaffungskosten mit maßgeschneiderten Finanzierungs- und Garantieleistungen bei gleichzeitig hohem Werterhalt. n Welche Modelle haben die besten Karten bei den Firmenkunden? Die Nummer eins ist sicher der Mazda6. Wir bieten drei Karosserie-Varianten, ein breites Motoren-Angebot und eine reichhaltige Ausstattung. Viel Potenzial hat auch der CX-7. Der Kompaktvan Mazda5 hat durch seine seitlichen Schiebetüren eine Sonderstellung. Wir sind hier der einzige Anbieter, auch Premium-Marken haben diese Art Fahrzeug nicht. Ü DIE GEWINNER 2011 Gesundheitspreis 2011 m 5. April 2011 wurde in der Aula der Alten Universität Graz zum zehnten Mal der Steirische Gesundheitspreis „Fit im Job“ an steirische Unternehmen verliehen. In vier verschiedenen Kategorien vergaben Wirtschaftskammer Steiermark, Merkur Versicherung AG, das Gesundheitsressort und das Wirtschaftsressort des Landes Steiermark, Steiermärkische Gebietskrankenkasse, Ärztekammer Steiermark sowie Allgemeine Unfallversicherungsanstalt Steiermark Aus- Günther Kerle, Geschäftsführer Mazda Austria zeichnungen an jene Betriebe, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das beste Gesundheitsprogramm angeboten haben. „Auch in diesem Jahr wurde wieder gezeigt, dass sich die Wirtschaft ihrer Verantwortung bewusst ist. Trotz turbulenter und finanziell schwieriger Zeiten haben zahlreiche Unternehmen bewiesen, wie wichtig Gesundheit und Fitness jedes einzelnen Mitarbeiters für ein funktionierendes System sind! Ich bin stolz darauf, genau jene Betriebe beim Steirischen Gesundheitspreis vor den Vorhang holen zu können“, führt der Initiator des Bewerbes und Obmann der Fachgruppe der Freizeitund Sportbetriebe, LAbg. Wolfgang Kasic, aus. Ü Betriebe 1-20 MitarbeiterInnen DEAKON Degen GmbH WeltWeitWandern GmbH Betriebe 21-50 MitarbeiterInnen EUROTRANSLINE Internationale Speditions- und Transportges.m.b.H Betriebe 51-250 MitarbeiterInnen Allgemeine Unfallversicherungsanstalt, Landesstelle Graz Justizanstalt Graz-Jakomini Betriebe über 250 MitarbeiterInnen Stahl Judenburg GmbH (Betriebliches Gesundheitsförderungsprojekt) ACC Austria GmbH (Betriebliches Gesundheitsmanagement) Die Einsteiger 2011 Betriebe 1-20 MitarbeiterInnen IPNA Unternehmensentwicklung GmbH Betriebe 51-250 MitarbeiterInnen Ärztekammer Steiermark Betriebe über 250 MitarbeiterInnen Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) Regionalbüro Steiermark Gen.-Dir. KoR Alois Sundl, Kammeramtsdirektor Dr. Dieter Müller, LR Dr. Christian Buchmann, Vizepräsidentin Mag. Regina Friedrich, LR Mag. Kristina Edlinger-Ploder, LAbg. Wolfgang Kasic, Direktor Ing. Wolfgang Umgeher, Obmann Josef Pesserl (v.l.) Foto: Foto Fischer WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 37 SERVICE Die Pensionisten-Lobby: Roter Granit und schwarzer Basalt Der österreichische Seniorenrat vertritt 2,3 Millionen Menschen und ist die am effizientesten organisierte Seniorenvertretung der Welt. In anderen Ländern gibt es wohl auch politische Seniorenparteien sowie überparteiliche Seniorenorganisationen, aber derart mitgliederstarke Institutionen wie hierzulande sind im Ausland nicht zu finden. wei Drittel der Pensionistenhaushalte in Österreich sind entweder beim Pensionistenverband oder beim Seniorenbund organisiert. „Die Deutschen versuchen nun, es uns gleichzutun“, weiß Andreas Khol, Präsident des ÖVP-Seniorenbundes, „allerdings hat allein der Seniorenbund NÖ mehr Mitglieder als alle CDU- und CSU-Senioren-Organisationen zusammen.“ Und diese Dimensionen zeigen deutlich, dass das Wort der profiliertesten Pensionisten-Vertreter nicht ungehört verhallt. So stellen unsere Senioren zwar nur 30 Prozent der österreichischen Bevölkerung, jedoch beinahe 50 Prozent der Wähler. Daher kann gegen die organisationsstarke Bevölkerungsgruppe der Senioren de facto keine Regierung regieren und keine Partei gewinnen. Staatstragend und interessenorientiert stellen sich die beiden Polit-Haudegen Karl Blecha und Andreas Khol auch jeder Herausforderung. „Das Bild der taubenfütternden ParkbankSitzer entspricht der Wirklichkeit überhaupt nicht mehr, und die Öffentlichkeit hat das neue Bild der Älteren noch nicht ganz wahrgenommen“, meint Karl Blecha, Präsident des Pensionistenverbandes Österreich, der SPÖ-Interessengemeinschaft der älteren Generation. „Wir treten als Sozialpartner auf, der an allen runden Tischen vertreten sein möchte, denn die Probleme, die eine Regierung, eine Landesverwaltung oder eine Gemeinde zu lösen hat, sind Herausforderungen, die auch Seniorinnen und Senioren berühren. Und zwar in allen Bereichen, ob es sich um Verkehr, um Gesundheit, um Bildung und noch einige Bereiche mehr handelt. Wir glauben, dass es sich eine moderne Demokratie gar nicht leisten kann, jenes enorme Potenzial an Erfahrung brachliegen Z 38 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 zu lassen, das Ältere einbringen.“ „Parteipolitische Grabenkämpfe wollen unsere Mitglieder nicht“, kennt Andreas Khol seine Klientel genau. „Es geht primär um die Kaufkraftsicherung der Pensionen und die Aufrechterhaltung eines leistbaren Gesundheitssystems inklusive der Gewissheit einer funktionierenden Pflege. Außerdem legen gerade ältere Menschen auf das reibungslose Funktionieren des Staates besonderen Wert“, meint Khol, der einräumt, dass Pensionisten gegebenenfalls bereit sind, dafür auch Opfer zu bringen, und dass auch Regierungstreue zu den besonderen Merkmalen dieser Bevölkerungsgruppe aller Couleurs zählt. „Je älter man wird, umso mehr schätzt man eine sozial gerechte Gesellschaft in einem gut verwalteten Land. Selbst wenn die Regierung seit einem Jahr keine Reform mehr in Angriff genommen hat, anerkennen die Pensionisten die erfolgte Krisenbewältigung in Form von Konjunkturprogrammen, Kurzarbeit oder die Bankenrettung der Koalition.“ Wenn auch die beiden Repräsentanten der zwei bedeutendsten heimischen Pensionistenvertretungen in ihrer Sache gemeinsame Ziele verfolgen, so kreuzten sich deren Wege in der Vergangenheit nicht immer so friktionsfrei. Vor drei Jahrzehnten fochten Karl Blecha als mächtiger Zentralsekretär der SPÖ und Andreas Khol als „junger aufstrebender ÖVP-Politiker des Öfteren beachtliche Medienkriege aus, waren sie doch in Grundsatzfragen zu unterschiedlicher Meinung: Karl Blecha verfasste mit dem „Wiener Programm 1978“ das legendäre letzte marxistische Partei-Programm der SPÖ, während Andreas Khol ebenso erfolgreich mit der Broschüre „Marxismus mit Zuckerguss“ reüssierte. „Daher ist es heute leicht, mit Blecha zusammenzuarbeiten, denn wir Von Marie-Theres Ehrendorff brauchen uns gegenseitig nicht zu missionieren. Er ist roter Granit und ich bin schwarzer Basalt. Das sind zwei sehr harte Urgesteine“, stellt Andreas Khol treffsicher fest. Politiker ein Leben lang „Mein Ziel ist es, vor allem wenn man als Politiker tätig war, mit dem Ausscheiden aus der aktiven Politik nicht den politischen Mantel an der Garderobe abzugeben, sondern weiterhin für jene Menschen, für die man sich eingesetzt hat, einzutreten“, ist die Lebensmaxime des ehemaligen Innenministers Karl Blecha. „Wir kämpfen dafür, dass unsere Gesellschaft die alternden Menschen stützt.“ Wird doch die Reife eben dieser daran gemessen, wie sie mit alten Menschen umgeht. Zwischen den egalitären, von Marx inspirierten Vorstellungen des einen und den vom christlichen Konservativismus inspirierten Leistungsvorstellungen des anderen befindet sich anscheinend jener Bereich, der die Menschen berührt. Eine Aura aus Abgeklärtheit und Erfahrung, gepaart mit lautstarkem Auftreten, lässt zuweilen sogar Partei-Granden vor den „politischen Urgesteinen“ in Deckung gehen. „Wir sind beide über den Stillstand in der Regierungszusammenarbeit sehr besorgt gewesen und haben das auch gemeinsam beim Bundespräsidenten deponiert“, erzählt Khol, der diese konstruktive Zusammenarbeit, wie er sie mit seinem SPÖ-Kollegen praktiziert, in der Koalition derzeit vermisst. „Heutzutage wird häufiger als früher um des Kaisers Bart gestritten“, ist Blecha überzeugt. „Wir im Seniorenrat wollen der Öffentlichkeit beweisen, dass man durch Streitigkeiten gar nichts erreicht, sondern dass man alles tun muss, um zu gemeinsamen Vorschlägen zu SERVICE kommen. Und wenn diese gemeinsamen Anträge hieb und stichfest sind, findet man Unterstützung dafür und bringt sie auch durch. Mit einer Nicht-Abgeltung der Teuerung sinken die Werte der Pensionen und somit die Kaufkraft. Das heißt aber auch, dass damit die Jugend geschädigt wird. Pensionen, die heute gekürzt werden, bleiben über Jahre gekürzt und haben dadurch Auswirkungen auf solche Pensionen, die jene bekommen müssen, die heute im Umlageverfahren die Pensionen zahlen“, bemerkt Karl Blecha. Einsparvorschläge von über 800 Mio. Euro „Wir sind keine beinharten Pensions-Maximierer“, klingt es im harmonischen Gleichklang aus dem Munde der beiden Präsidenten. „Wir haben in Sorge um die Nachhaltigkeit des Pensionssystems ein Bündel von Vorschlägen der Regierung unterbreitet – wovon sie jedoch nur einen Teil und den nur begrenzt aufgenommen hat – alle mit dem Ziel, das durchschnittliche Pensionsantrittsalter in Österreich zu heben“, erklärt Andreas Khol. „Und zwar durch Sofortmaßnahmen vorerst auf 62 Jahre für Männer, und innerhalb der nächsten fünf Jahre das gesetzliche Antrittsalter von 60 für Frauen und 65 für Männer zu erreichen.“ „Die Invaliditätspension neu zu ordnen und hier die Rehabilitation in den Vordergrund zu stellen, ist bereits umgesetzt worden. Außerdem können wir uns die Hacklerregelung, Die Pensionistenvertreter Karl Blecha und Andreas Khol haben nicht das geringste Interesse, sich zur Ruhe zu setzen. „Es gibt noch viel zu tun“, ist ihre Devise, und der Erfolg gibt ihnen recht. Foto: APA wie sie derzeit gehandhabt wird, nicht leisten, weil sie die falschen Personen trifft. Es gehen vier von zehn Beamten, drei von zehn Angestellten, drei von zehn Bauern und nur einer von zehn Arbeitern in diese Frühpension“, moniert Karl Blecha, der eine Schwer- arbeiter-Pension für jene fordert, die durch 45 Jahre schwere Arbeit mit einer geringeren Lebenserwartung rechnen müssen. „Dazu haben wir Vorschläge gemacht für ein verfassungskonformes Ende dieser Frühpensionsform ab dem Jahr 2013, wobei die Regierung nur einen Teil davon übernommen hat.“ Außerdem wollen Blecha und Khol ein Anreizsystem für Frauen nach 60 und Männer nach 65 schaffen, was ein Weiterarbeiten ermöglicht, das ihnen pro Jahr zwölf Prozent mehr Pension bringt. Die Altersteilzeit, die derzeit 17.000 Menschen in Anspruch nehmen, was den Staat über 300 Millionen Euro kostet, wollen sie auf ihre ursprüngliche Idee zurückführen, nämlich auf fünf Jahre aufzuteilen. Mit einer Übergangsfrist soll für Alt-Angestellte der ÖBB, die noch nicht im ASVGSystem sind, das Pensionsalter schnell auf 62 Jahre gehoben werden. Derzeit sind es 52. Ebenso sollen Gemeindebedienstete in den Gemeinden und Ländern nicht mehr mit 52 und 53 in Pension gehen können, sondern zum gesetzlichen Pensionsalter wie alle anderen. Dieses Maßnahmenbündel könnte über 800 Millionen Euro bringen. „Wir sind beide für unsere Parteien unbequem und gefährlich, denn keiner von uns beiden will etwas für sich selbst oder muss sich noch beweisen – und damit sind wir absolut unabhängig“, bringt es Andreas Khol auf den Punkt. Ü www.strobl-kriegner.com www.steyr-traktoren.com UNSER ERTRAG. UNSERE ZUKUNFT. UNSER STEYR. Schon heute die Kraft von morgen! 130 PS CVT ecotech bereits ab 8 % weniger Treibstoffverbrauch, 23 % mehr Produktivität! Steyr erfüllt schon heute die Erwartungen von morgen. Aktuelles Beispiel: der Steyr CVT ecotech mit der neuen Motortechnologie, die bereits ab 130 PS der Abgasnorm Tier4 entspricht. So sparen Sie wesentlich an Treibstoff und gewinnen an Leistungseffizienz und Produktivität. Überzeugende Argumente, die für eine ertragreiche Zukunft sprechen. Die neuen leistungsstarken Motoren ab 130 PS bietet Ihnen nur einer: unser Steyr. Steyr hält, was Sie sich von Tradition und Qualität, aber auch von Innovation versprechen. Günstige Ratenkauf- und Leasingvarianten von Rufen Sie uns an! Unsere Servicenummer: 00800-78 39 7000 SERVICE Pflege: Nichts bleibt, wie es war Landesrätin Mag.a Kristina Ed- Einkommenssituation der ersatzpflichtigen Personen abhängig ist. n Wenn der Pflegeregress wieder kommt, gibt es aber auch noch die Unterhaltspflicht. Wer muss künftig wofür aufkommen? Die zivilrechtliche Unterhaltsverpflichtung besteht unabhängig von einer eventuellen Ersatzpflicht nach dem StSHG. Falls einem Hilfeempfänger ein Unterhalt zufließt, ist dieser bei der Berechnung des Einkommens zu berücksichtigen. Fließt kein Unterhalt, so besteht in Hinblick auf titulierte Unterhaltsansprüche des Hilfeempfängers eine Rechtsverfolgungspflicht. Bei der Bemessung der Ersatzpflicht ist schließlich ein für den Zeitraum der Inanspruchnahme der Sozialhilfeleistungen bereits geleisteter Unterhalt in Abzug zu bringen. linger-Ploder (ÖVP) hat nach den steirischen Landtagswahlen 2010 den Pflegebereich vom von der SPÖ geleiteten Sozialressort „geerbt“. Im Interview mit WirtschaftsnachrichtenSüd-Redakteur Christian Thomaser verrät die Landesrätin, warum der Pflegeregress wieder abgeschafft wurde und wie das Land Steiermark in diesem Bereich sparen will. n Frau Landesrat, der Pflegeregress wurde in der Steiermark mit 1. November 2008 abgeschafft. „Und das bleibt auch so“, sagte der damals zuständige Soziallandesrat Kurt Flecker noch im Mai 2009. Warum bleibt es jetzt nicht so? Grundsätzlich muss man wissen: Auch ohne Regress sind Kinder gegenüber Eltern und umgekehrt sowie Ehegatten gegenüber Ehegatten nach dem „Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch“ (AGBG) unterhaltspflichtig. Der Regress tritt nun an die Stelle der Unterhaltspflicht laut AGBG und nimmt besser Rücksicht auf die Möglichkeiten des Einzelnen. Der Regress verhält sich zur Unterhaltspflicht wie die Lohnsteuer zur Einkommensteuer. Beim Regress handelt sich um eine „Einhebungsart“, deren Ausgestaltung günstiger ist als die zivilrechtliche Regelung im Unterhaltsrecht. Die Regelungen im Sozialhilferecht des Landes sind also günstiger als der zivilrechtlich – außerdem einklagbare – Unterhalt. Die Regelung aus 2008 hat bei Betroffenen viel Unmut ausgelöst, als sie draufgekommen sind, dass sie auch nach abgeschafftem Regress zahlen müssen, teilweise sogar mehr. Auch deshalb war die Änderung notwendig. n Hat man die Kosten damals unterschätzt oder war der Zustrom in die Pflegeheime größer als erwartet? Beides ist mit „Ja“ zu beantworten. Viele Menschen glaubten, dass man mit der Ab- 40 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 LR Mag.a Edlinger-Ploder klärt in Sachen Pflege auf. Foto: Symbolpictures schaffung des Regress nun nichts mehr zahlen muss und waren überrascht, dass der gesetzliche Unterhalt in vielen Fällen plötzlich an die Stelle des Regresses trat. Das hat zu sehr unguten Situationen geführt, wenn etwa die Behörde stellvertretend für zu Pflegende den Klagsweg beschreiten musste. n Viele Menschen stellen sich die Frage: Ja, hat man denn 2008 noch nicht gewusst, dass man sich die Abschaffung des Pflegeregresses nicht leisten kann? Was antworten Sie diesen Menschen? Damals befand man sich in einer aktuellen Debatte, die eben so gelaufen ist. Man hätte den Pflegregress auch abgeschafft lassen können, hätte es eine bundeseinheitliche Lösung gegeben. Wenn Sie so wollen, handelt es sich um eine Notwehrreaktion des Landes nicht unbedingt zum Nachteil der Betroffenen. Die anderen Länder werden folgen (müssen). n Kommt der Pflegeregress wieder in der Form, wie er bis November 2008 war? Nein, das neue System geht – in Anlehnung an das Regresssystem des Steiermärkischen Mindestsicherungsgesetzes – von dem Grundgedanken aus, dass die Ersatzpflicht (in Maximalhöhe der Sozialhilfeleistung) vom Angehörigenverhältnis sowie von der n Der Pflegeregress wird laut ersten Meldungen in zwei Schritten wiedereingeführt: Ab 1. August für Menschen, die ab diesem Zeitpunkt in ein Heim müssen, und ab 1.1.2012 für all jene, die schon jetzt in einer solchen Einrichtung gepflegt werden. Diese Aussage ist korrekt. Es darf allerdings darauf hingewiesen werden, dass Hilfeempfänger, denen im Zeitpunkt des Inkrafttretens der neuen Regelungen eine Hilfeleistung gewährt wird, bis zum 31. Dezember 2011 einen neuen Antrag auf Hilfeleistung zu stellen haben. Bis zur Entscheidung über den Antrag ist die bisherige Hilfeleistung weiterzugewähren. Wird kein Antrag oder der neue Antrag nicht fristgerecht eingebracht, ist die Hilfeleistung ab 1. Jänner 2012 einzustellen. n Sie haben in Ihrer Budgetpressekonferenz angekündigt, dass bei den Heimen gespart werden wird. Wie sehen diese Sparpläne im Detail aus? • Anhebung der Anzahl der zu betreuenden Personen von vier auf bis zu sechs Personen bei Pflegeplätzen; • Beschäftigungsverpflichtung einer Fachkraft aus dem gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege mit einer Ausbildung zum mittleren Management für den Bereich „Pflege“ in einem Pflegeheim; • Eintragungsverpflichtung der Heimträger in die von der Landesregierung eingerichtete Datenbank; • Änderung der Bestimmung über den teilweisen oder gänzlichen Entzug einer Bewilligung; • Neufassung der Strafbestimmungen, einschließlich einer Erhöhung der Höchststrafen; SERVICE • Keine Valorisierung der Tagsätze im Jahr 2011 (also keine Erhöhungen); • Auf- und Ausbau alternativer Versorgungsmöglichkeiten (z.B.: mobile Dienste und Pflege, betreutes Wohnen …). n Weiters planen Sie eine Evaluierung der Tagsätze. Können Sie dazu etwas verraten? Ausgelöst durch die Ergebnisse einer Prüfung des Normkostenmodells für Pflegeheime durch den Stadtrechnungshof Graz und einer von Städte- und Gemeindebund in Auftrag gegebenen Studie wird es eine Überprüfung dahingehend geben, ob das Normkostenmodell das Ziel, Pflegeheimen einen kostendeckenden Leistungspreis zu bezahlen, ausreichend exakt erfüllt. n Die Landesheime sollen an die KAGes bzw. Sozialhilfeverbände angebunden werden. Was erwarten Sie sich davon? Diese Veränderung wird mittelfristig dazu führen, dass die derzeit defizitär geführten Landespflegeheime zumindest ausgeglichen bilanzieren können. n In der Steiermark gibt es aber auch viele private Betreiber von Pflegeheimen. Was wird sich für diese ändern? Rechtlich besteht kein Unterschied zwischen den Trägerschaften, alle Änderungen (pers., bauliche und technische Rahmenbedingungen, Normkosten usw.) werden alle Pflegeheime (private, karitative, gemeinnützige, kirchliche und öffentliche Träger) betreffen. Ü WER ZAHLT WIE VIEL? Die Höhe der Ersatzpflicht beginnt bei Eltern von Hilfeempfängern erst ab einem Einkommen in Höhe von 1.500 Euro (in Höhe von neun Prozent des Einkommens; ab einem Einkommen von 2700 Euro in Höhe von 15 Prozent des Einkommens). Bei Kindern von Hilfeempfängern besteht eine Regresspflicht ab einem Einkommen von 1.500 Euro (in Höhe von vier Prozent des Einkommens; ab einem Einkommen von 2700 Euro in Höhe von zehn Prozent des Einkommens). Die unterschiedliche Höhe der Ersatzpflicht der Eltern bzw. Kinder von Hilfeempfängern resultiert aus der differierenden Unterhaltsverpflichtung. Gemäß § 143 ABGB gebührt den Vorfahren von ihren Kindern grundsätzlich „angemessener“ Unterhalt, das heißt, dass die Unterhaltshöhe zur Deckung der „angemessenen“ Bedürfnisse des berechtigten Vorfahren ausreichen muss. Die Angemessenheit der zu deckenden Bedürfnisse richtet sich nach den Lebensverhältnissen sowohl des verpflichteten Kindes als auch des berechtigten Vorfahren. Grundsätzlich wird die gleiche Prozentkomponente wie für den Unterhalt erwachsener Kinder heranzuziehen sein und als „angemessen“ 22 Prozent der Bemessungsgrundlage (regelmäßig das Nettoeinkommen) des unterhaltspflichtigen Kindes anzunehmen sein. Gemäß § 143 Abs. 3 ABGB darf jedoch die Unterhaltsleistung des Kindes unter Berücksichtigung seiner sonstigen Sorgepflichten den eigenen angemessenen Unterhalt nicht gefährden. (Geschiedene) Ehegatten/Ehegattinnen oder eingetragene Partnerinnen/Partner (nach Auflösung der eingetragenen Partnerschaft) sind ebenso zum Kostenersatz verpflichtet, falls eine Unterhaltsverpflichtung besteht. Der Träger der Sozialhilfe kann an Stelle des ursprünglichen anspruchsberechtigten Empfängers der Hilfe den oder die Kostenersatzpflichtige(n) direkt heranziehen (Legalzession). OBERGESCHOSS OBERGE SCHOSS SIT SITOUR.AT OUR.A AT FER FERATEL.AT AT TEL.A AT R E INTPIN AL 11 0 2 . 5 06.0 er System / / nn 04.Siggnage (yDsSte) m/ D/SLaBCfiaDkaSnchzeiriigmPeaenke/t / gittal orama S ifften / Gr / Mediia Dig e r an DS P / Laufsch ittsystem le k D . r E a L n-, P u. v. m Pissteia Cam / S d e M N UN CH/ E FREU BESU WIRF IHREN /OG AU LE2 HAL WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 41 „Darum geht es heute: Aus den vorhandenen enormen Datenbergen wollen wir Informationen erzeugen, die uns helfen, diesen Planeten besser und intelligenter zu gestalten“, sagt Tatjana Oppitz, Generaldirektorin der IBM Österreich. Foto: IBM Tatjana Oppitz: IBMs smarte Austria-Chefin n IBM feiert im Juni ihr 100-Jahres-Jubiläum. Sie wiederum sind seit dem 5. Jänner Generaldirektorin in Österreich, also rund 100 Tage. War die Zeit sehr turbulent? Sie war vor allen Dingen hoch spannend – und sehr intensiv! Wenn man vorher in einer Headquarter-Funktion gearbeitet hat, in der man die meiste Zeit am Telefon verbringt, ist es natürlich eine große Umstellung, ein so großes Team zu übernehmen und die meiste Zeit des Tages von einem Meeting zum anderen zu hasten. Zu Beginn prasselt alles auf einen ein – aber ich kann mich auf ein hervorragendes Team verlassen. Daher hat sich alles in verhältnismäßig kurzer Zeit gut eingependelt. n Sie loben Ihre Kollegen häufig in Interviews und gelten als Teamplayer. Ist das die neue weibliche Note bei IBM? 42 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 Die IBM Österreich hat eine Generaldirektorin, die den Begriff „smart“, den das Unternehmen eigentlich für seine Unternehmensphilosophie geprägt hat, mit Leben füllt. Rund 100 Tage ist Tatjana Oppitz nun im Amt. Ein Anlass für die Wirtschaftsnachrichten, sie nach ihren bisherigen Erfahrungen und vor allem Plänen zu befragen. Von Ute Dorau BESUCHEN SIE UNS AUCH IM INTERNET WWW.WIRTSCHAFTS-NACHRICHTEN.COM SERVICE So neu ist das gar nicht. IBM hat schon 1899 Mitarbeiterinnen eingestellt, also als das Unternehmen noch gar nicht umfirmiert hatte. Auch höhere Positionen waren für Frauen schon sehr frühzeitig keine Seltenheit im Betrieb und heute beschäftigt IBM immerhin sechs Generaldirektorinnen. Aber grundsätzlich denke ich schon auch, dass ich manches vielleicht anders angehe als meine männlichen Vorgänger. Hinzu kommt, dass es immer schon mein Motto war: „Der Erfolg bin nicht ich, der Erfolg ist das Team“. Denn hier liegt ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor des Unternehmens. Es kommt oft vor, dass wir nach einem besonders gelungenen Projekt zusammensitzen und analysieren, was hier besonders gut gelaufen ist. Und kommen oft zu dem Schluss: Es war unser Auftritt als „one team“. Da erhalten wir beispielsweise auch große Unterstützung durch unsere Regionalchefs – und das macht sich deutlich auch bei den Kunden bemerkbar. Zum Teamgedanken gehört natürlich auch das Betriebsklima. Hier bin ich selber gespannt darauf zu beobachten, ob und wie es sich verändern wird. n Ihre Karriere ist – im besten Sinne – eine klassische IBMKarriere. Sie sind seit 23 Jahren im Unternehmen, immer in verantwortlicher Position im Vertrieb und waren in vielen Ländern beschäftigt. Was hat sich in der Zeit im Markt verändert? Immens viel. Technologisch natürlich, vor allem aber auch im Hinblick auf die Informations- und Datenmenge, die es nicht mehr zu verwalten oder zu bearbeiten, sondern intelligent einzusetzen gilt. Wir leben zu einer Zeit, in der die Menschheit hervorragend mit Technologie ausgestattet ist. Nur ein Beispiel: Schon im vergangenen Jahr hat es pro Person sage und schreibe eine Million (!) Transistoren gegeben. Jeder dieser Transistoren hat nur ein zehn Millionstel Cent gekostet. Das heißt, die Welt ist gut instrumentiert, nun gilt es, das auch sinnvoll zu nutzen. INFO-POINT Watson – und wofür es steht Watson ist ein Computerprogramm mit künstlicher Intelligenz und wurde nach IBM-Gründer Thomas J. Watson benannt. IBM entwickelte es, um Antworten auf Fragen zu geben, die (bislang ausschließlich) schriftlich in digitaler Form und in natürlicher Sprache eingegeben werden. Das Programm wird auf der power7-Architektur ausgeführt. Für großes Medieninteresse weltweit sorgte die Präsentation von Watson, als es im US-Fernsehen in der Quizsendung Jeopardy gegen zwei hochklassige menschliche Gegner antrat und haushoch gewann. Ziel des Projekts ist es letztlich, eine hochwertige semantische Suchmaschine zu erschaffen. Diese soll den Sinn einer in natürlicher Sprache gestellten Frage erfassen und in einer großen Datenbank, die ebenfalls natürlich-sprachige Texte umfasst, innerhalb kurzer Zeit die relevanten Passagen und Fakten auffinden. Eine derartige Software könnte in vielen Bereichen, etwa der medizinischen Diagnostik, komplexe Entscheidungen unterstützen, insbesondere wenn diese unter Zeitdruck getroffen werden müssen. Seit Februar 2011 arbeitet IBM mit der Firma Nuance, einem führenden Hersteller von Software zur Spracherkennung, zusammen. Die geplante Fähigkeit, auch gesprochene Fragen zu bearbeiten, soll den Einsatz einer spezialisierten Version Watsons im Gesundheitswesen erleichtern. IBM plant, auf Watson basierende Systeme im Laufe der nächsten Jahre kommerziell zu vermarkten. Quelle: IBM, Wikipedia n Wie könnte das aussehen? IBM-Chef Sam Palmisano hat vor einigen Jahren den Begriff „smarter planet“ geprägt. Smart, das bedeutet intelligent. Und darum genau geht es heute: Aus den vorhandenen enormen Datenbergen wollen wir Informationen erzeugen, die uns helfen, diesen Planeten besser und intelligenter zu gestalten. In so vielen Bereichen, wie der Medizin, der Forschung und Wissenschaft, dem Verkehrswesen oder auch für die Vorhersage von Umweltkatastrophen. Ein gutes Beispiel ist hier zum Beispiel Watson (siehe Kasten, Anm. d.Red.). Das System wurde nicht geschaffen, um ein menschliches Hirn nachzubilden, denn das ist ein Unikat. IBM hat ihn gebaut, um ein Zeichen zu setzen in Richtung Innovation, Business Analytics und um zu zeigen, was heute schon möglich ist. Was können wir jetzt schon erreichen, um gewisse Ereignisse vorherzusagen. Gerade im Hinblick auf die entsetzlichen Geschehnisse nach dem Tsunami in Japan zeigt sich, wie wichtig das in Zukunft sein wird. n Die Welt hat sich in den letzten Jahren tatsächlich dramatisch verändert. Die IBM auch? Selbstverständlich. Wandel und Anpassung waren von jeher die Stärke der IBM, sonst wäre sie heute kaum das älteste IT-Unternehmen der Welt. Zum einen gehört es, wie beschrieben, natürlich dazu, immer innovativ zu bleiben. Deshalb forcieren wir ja die Bereiche Business Analytics – was durch den Zukauf von cognos und iLOG ja auch ganz deutlich wurde – und Bereiche wie cloud computing und künstliche Intelligenz wie bei Watson. Zum anderen aber ist es für das Überleben eines Unternehmens ganz entscheidend, Werte beim Kunden zu schaffen. Bislang ist uns das ja traditionell gerade im Großkundengeschäft auch gut gelungen. Allerdings adressieren wir mit unseren Innovationen inzwischen auch ganz verstärkt den Midmarket. In Österreich sind wir hier schon auf einem guten Weg, vor allem durch unsere Business Partner. Alle Zeichen stehen auf „grün“: Der Bank Austria Index weist nach oben, und der Nachbarmarkt Deutschland steht gut da – was für uns auch wichtig ist. Die Chancen, die sich derzeit sehe, sind wirklich enorm. Ü FUHRPARK-LEASING EIN FLOTTER ASSISTENT FÜR’S FLOTTENMANAGEMENT? ALLES ER AUS EIN ! HAND Ganz einfach – weil auch wir die Ärmel hochkrempeln: beim Fuhrpark-Management. Infos unter 0810 20 52 51 www.fuhrparkleasing.at SERVICE Die Steiermark und ganz besonders die Landeshauptstadt Graz rücken als Tagungsdestination immer mehr in den Vordergrund. Die Steiermark Convention ist die Fotos: Steiermark Convention kompetente Servicestelle für Fragen rund um Tagungsorganisation. Als erfahrener und verlässlicher Partner berät die Steiermark Convention professionell, rasch und kostenlos und unterstützt umfassend alle Planungen rund um Veranstaltungen. raz und die Steiermark bieten neben dem Tagungsangebot ein ausgezeichnetes Rahmenprogramm für die Teilnehmer. Graz ist UNESCO-Weltkulturerbe und zugleich Kultur-, Universitäts- und Kongressstadt. Tradition verbindet sich hier mit Moderne und professionellem Angebot. So präsentiert sich die Steiermark als ideale Destination für Kongresse, Firmenveranstaltungen, Incentives oder Events – eine Destination für das ganze Jahr. Im Jahr 2010 war bei den meisten Tagungsanbietern ein Aufwärtstrend spürbar. Dem Jahr 2011 sehen die meisten Anbieter zuversichtlich entgegen. Die Buchungslage ist gut, und es ist mit einem Anstieg der Nächtigungen und Seminare/Veranstaltungen zu rechnen. Generell ist ein immer kürzeres Buchungsverhalten zu beobachten, und die Tendenz geht in Richtung Tagesveranstaltungen bzw. Veranstaltungen mit Teilnehmern aus der Umgebung. G Beste Planung Die Steiermark Convention bietet ihren Kunden Hilfestellung bei der Auswahl passender Tagungshotels, Veranstaltungslocations, Kongresszentren und Eventagenturen. Auch bei der Planung des Rahmenprogramms stehen die Mitarbeiter hilfreich zur Seite. Die Steiermark Convention fungiert zudem als Kontakthersteller zu den einzelnen Anbietern. Ein Venue-Finder-Suchsystem bietet die Möglichkeit einen Veranstaltungsort abgestimmt auf die individuellen Ansprüche des Veranstalters zu finden. Die Begleitung von Besichtigungstouren für Entscheidungsträger hat die Steiermark Convention ebenso im Portfolio wie die Verteilung von kostenlosen Werbemitteln und die regelmäßige In- 44 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 Gefragt! formation über den kostenlosen Newsletter. Insgesamt stehen über die Steiermark Convention 44 Tagungsanbieter in der gesamten Steiermark zur Verfügung. n 26 Tagungshotels n 7 Kongresszentren n 4 Veranstaltungslocations n 3 Convention Bureaus n 2 Eventagenturen n 2 Ausflugsziele Somit sind beste Beratung und Planung garantiert. Rabenstein Convention & Congress Rabenstein Convention & Congress steht für Kommunikation auf höchstem Niveau. Die neu umgebaute Burg Rabenstein verbindet eine 900-jährige Geschichte mit modernster Technik. RABENSTEIN CC will eine Plattform zur Kommunikation und Präsentation von Ideen und Vorhaben bieten. 35 verschiedene Räumlichkeiten und Prunksäle bieten Platz für 15 bis 400 Personen. Der mittelalterliche Innenhof und das Freigelände verfügen über Platz für Veranstaltungen mit 500 bis 3.000 Gästen. Die Burg hat einen eigenen Hubschrauberlandeplatz und den weltweit ersten ausgelieferten Bösendorfer-Flügel mit dem System CEUS 2.0. Zudem ist die Burg Rabenstein die größte historische Anlage weltweit, die mit Wärmepumpen beheizt wird. Ein ganzer Ort rüstet sich für die WM Schladming bereitet sich mit zahlreichen Neubauten auf das Großereignis Ski-WM 2013 vor. Ende November 2010 eröffneten LH Franz Voves und LH-Stv. Hermann Schützenhöfer den „Planet Planai“. Die neue Talstation der Planai-Seilbahnen besticht durch ihre einzigartige Architektur und beinhaltet das Konzept eines One-Stop-Shops. Auch das neue „WM – Medien Center“ stellt einen wichtigen Teil der WM-relevanten Infrastrukturmaßnahmen dar. Geplant wurde von den Architekten Riepl & Riepl ein Medien- und Veranstaltungszentrum mit einer Netto-Nutzfläche von 4.600 m2 und einer Tiefgarage mit 100 PKW-Stellplätzen. Die transparente Konstruktion aus Holz und Glas ist zukünftig für die verschiedensten Veranstaltungen nutzbar und somit wichtige Voraussetzung für die nachhaltige Weiterentwicklung des Tourismus in der Region. Die Investitionssumme beträgt 10,1 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für Ende 2011 geplant. Ü INFOS – KONTAKT Bestellen Sie Ihren Tagungsplaner unter: Mag. Andrea Sajben Steiermark Convention Steirische Tourismus GmbH. St.-Peter-Hauptstraße 243 A-8042 Graz Tel +43 316 4003 – 0 Fax +43 316 4003 – 10 [email protected] www.steiermark-convention.com 29,90 * Die BusinessKombi. ab € t pro Mona Highspeed-Internet, Festnetz, Mobiltelefonie und Business Service aus einer Hand. Österreichs bestes Angebot für Unternehmer: die BusinessKombi von Telekom Austria. Damit erhalten kleine und mittlere Unternehmen unlimitiertes Highspeed-Internet inkl. eigener Domain, Festnetz, Mobiltelefonie mit bis zu 20 SIM-Karten und Business Service mit umfassender Betreuung und eigener Business ServiceLine bequem aus einer Hand. Jetzt ab nur € 29,90* pro Monat. Infos und Bestellung unter business.telekom.at und 0800 100 800. * Aktionsbedingungen BusinessKombi: xDSL-Herstellbarkeit vorausgesetzt. 12 Monate Mindestvertragsdauer. Alle Preise exkl. USt. Exkl. Herstellungs-, Aktivierungs- und Gesprächsentgelte. Bei Bestellung von BusinessKombi innerhalb des Aktionszeitraums von 01.04.2011 bis 13.05.2011 wird auf die Dauer der Vertragslaufzeit von BusinessKombi ein um € 10,- reduziertes monatliches Grundentgelt als in den EB BusinessKombi angeführt, verrechnet. Aktion gültig für Neukunden (Kunden, die in den letzten 3 Monaten kein Breitband Internet Access Produkt von Telekom Austria bezogen haben). Es gelten die maßgeblichen AGB, LB und EB in der jeweils gültigen Fassung. Vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Stand April 2011. Foto: Siemens Grau raus, Grün rein Wie sich die Städte umwelttechnisch für die Zukunft rüsten Das rot-grüne Experiment soll Wien zu einem Vorzeigeprojekt in Sachen Umwelt und Stadt machen. Im europäischen Vergleich liegt Wien schon jetzt nicht schlecht, und auch in anderen Landeshauptstädten stehen Umweltagenden ganz vorne auf der Prioritätenliste. rst vor ein paar Tagen hat die Europäische Kommission das Ziel in Sachen Umwelt und Verkehr vorgegeben. Die EU will bis zum Jahr 2050 ihre verkehrsbedingten CO2-Emissionen um 60 Prozent reduzieren. In einem von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas vorgelegten Strategiepapier schlägt die EU-Behörde vor, dass bis 2050 keine mit konventionellem Kraftstoff betriebenen Pkw mehr in Städten fahren sollen. Außerdem will die EU-Kommission den Anteil nachhaltiger Flugtreibstoffe auf 40 Prozent ausbauen und 50 Prozent des Personen- und Güterverkehrs von der Straße auf Eisenbahn und Schiffe verlagern. Im „Weißbuch“ der EU-Kommission heißt es dazu: „Die Kosten für den verkehrsbedarfsgerechten Ausbau der EU-Infrastruktur wurden für den Zeitraum 2010 bis 2030 mit über 1.500 E 46 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 Milliarden Euro veranschlagt.“ Die Vollendung der transeuropäischen Verkehrsachsen erfordere bis 2020 rund 550 Milliarden Euro, wovon rund 215 Milliarden Euro für die Beseitigung der Hauptengpässe benötigt würden. „Nicht darin eingeschlossen sind Investitionen in Fahrzeuge, Ausrüstungen und Infrastruktur für Zahlungsvorgänge, wofür weitere rund 1.000 Milliarden Euro zur Erreichung der Emissionsverringerungsziele für das Verkehrssystem erforderlich sein können.“ Wie in fast allen Umweltbereichen spielen auch im Verkehr die Städte eine Schlüsselrolle. Das ist nicht verwunderlich, lebt doch weltweit bereits jeder zweite Mensch in einer Stadt. Urbane Zentren sind rund um den Globus für 75 Prozent des Energieverbrauchs und für 80 Prozent der vom Menschen verursachten Treibhausgase verantwortlich. Dementsprechend radikal ist das EU-Konzept, was den innerstädtischen Verkehr betrifft. Bis 2030 soll nach dem Plan der EU-Kommission die Nutzung „mit konventionellem Kraftstoff betriebener Pkw“ im europäischen Stadtverkehr halbiert werden, wobei die EU-Behörde darunter alle Fahrzeuge mit Nicht-Hybrid-Verbrennungsmotoren versteht. Spitze in Europa Eine Stadt, die mit der Umsetzung dieser Vorhaben relativ wenige Probleme haben wird, ist Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen. Kopenhagen ist die grünste Metropole Europas: Das hat eine Studie des Energieriesen Siemens zur Nachhaltigkeit von 30 Städten aus 30 europäischen Ländern ergeben. Den zweiten Platz belegt dabei Stockholm, den dritten Oslo; danach folgen Wien und Amsterdam. Der „European Green City Index“ analysiert laut Siemens die Leistungen und Ambitionen beim Umwelt- und Klimaschutz und zeigt Unterschiede in den Kategorien CO2-Emissionen, Energieversorgung, Gebäude, Verkehr, Wasser, Luftqualität, Abfall/Landnutzung und Umweltmanagement auf. Auf Platz sechs findet sich Zürich, gefolgt von Helsinki und Berlin. Die Top-Ten vervollständigen Brüssel und Paris. Den letzten Platz machte Kiew. Wien belegte in den einzelnen Kategorien bei den CO2Emissionen den achten, bei Energie den dritten und bei Gebäuden den achten Platz; im Bereich Verkehr erreichte die österreichische Bundeshauptstadt den vierten Platz, in der Kategorie Wasser den zweiten und bei Abfall bzw. Flächenverbrauch den fünften Platz. Weiters findet sich Wien bei der Luftqualität an zehnter und bei der Umweltpolitik an siebenter Stelle. Dass Kopenhagen grüner als andere Städte ist, sieht man auf den ersten Blick: Fahrräder. Die 520.000 Kopenhagener radeln mit Leidenschaft, selbst bei Nieselregen unter bleigrauem Himmel. Fast 40 Prozent der Bevölkerung pendeln täglich mit dem Rad zur Arbeit oder zur Uni. Weltweit einzigartig ist das Kopenhagener Fernwärmesystem. 98 Prozent aller Haushalte werden mit Wärme aus einem großen Kraftwerk versorgt. Rot-grünes Projekt Dahin wird die österreichische Bundeshauptstadt trotz grüner Vizebürgermeisterin wohl noch einige Zeit nicht kommen, obwohl Maria Vassilakou gemeinsam mit Chef Michael Häupl schon kurz nach der Regierungsbildung ein Programm präsentiert hat, in dem Umwelt eine wichtige Rolle spielt. „Das Zauberwort heißt Klimaschutz“, stellte Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou nach ihrem Amtsantritt klar. „Es gilt auf wirksame Klimaschutzmaßnahmen zu setzen, erstens weil es notwendig ist, zweitens weil es wirtschaftlich sinnvoll ist und drittens weil uns Strafzahlungen bei Nichteinhaltung der Ziele drohen.“ Ambitionierte Ziele gibt es auch beim Verkehr. Der Anteil des Radverkehrs und der Anteil der öffentlichen Verkehrsmittel am Verkehrsaufkommen in Wien sollen deutlich steigen. „Wir werden einen Masterplan Verkehr 2013 vorlegen, der darlegt, wie diese Ziele konkret zu erreichen sein werden. Wien wird vermehrt in Straßenbahnanbindungen investieren.“ Inzwischen arbeitet das Team um Vasslakou unter anderem an zwei konkreten Projekten. Im nächsten Jahr soll eines der modernsten Carsharing-Projekte Europas gestartet werden. In der Bundeshauptstadt wären bis zu 800 CarsharingStandorte möglich – sagt jener Anbieter, der in Wien und Österreich bereits Carsharing in großem Stil betreibt und der am Vorstoß der Stadt nicht ganz unbeteiligt sein dürfte: Die Prognose stammt vom Geschäftsführer der „Denzel Mobility CarSharing GmbH“, Christof Fuchs. Das Potenzial sieht der Carsharing-Chef in Wien bei bis zu 100.000 Kunden. Die Stadt Wien sollte eine Vorreiterrolle übernehmen und Carsharing im Bereich Dienstwagen einsetzen. Denn ein Carsharing-Gefährt „erspare“ rund vier Autos. Und noch ein weiteres Öko-Argument wird ins Treffen geführt: Ab Juni ist auch erstmals ein Elektroauto entlehnbar, und zwar am Standort Westbahnhof. Ausgebaut wird auch das Angebot an City-Bikes. 20 Stationen sind derzeit in Planung. Vor Kurzem ist eine große Anlage am Westbahnhof eröffnet worden. „Das Citybike-System ist das erste rotgrüne Projekt, das es überhaupt gegeben hat. Sie sind nun aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken“, freute sich Vassilakou bei der Eröffnung der Station mit 40 Boxen. Insgesamt wurden im Vorjahr mehr als 430.000 Citybike-Fahrten zurückgelegt. Das ist ein Zuwachs von beinahe zehn Prozent im Vergleich zu 2009. Gleichzeitig wuchs die Zahl der Benutzer, im Vorjahr wurde die Grenze von 250.000 angemeldeten Personen Schwerpunkte Öffis und Rad In Graz ist mit Lisa Rücker schon länger als in Wien eine grüne Politikerin für die Umwelt zuständig. Auf die Frage nach den umweltpolitischen Prioritäten der Stadt führt Rücker die folgende Liste an: Investitionen in den öffentlichen Verkehr, sowohl im Infrastrukturbereich als auch im Service und in der KundInnenorientierung. Intensive Förderung der sanften Mobilität, insbesondere Radfahren und zu Fuß gehen. Ausbau von Rad- und Gehwegen, Förderungen, zielgruppenspezifische Bewusstseinsbildung. Parkraumbewirtschaftung: Bewirtschaftung Foto: Stadt Graz ÖKO-STADTLOGISTIK Maria Vassilakou, grüne Vizebürgermeisterin in Wien: „Das Zauberwort heißt Klimaschutz.“ Foto: APA Lisa Rücker, grüne Vizebürgermeisterin in Graz, sieht die Grazer Metropole als Radhauptstadt Österreichs. der Parkflächen (Blaue und Grüne Zonen) als Lenkungsinstrument zur Eindämmung des innerstädtischen Binnenverkehrs. Straßenraumgestaltung unter Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern zur Schaffung einer höheren Akzeptanz umweltfreundlicher Maßnahmen. Dass aus diesen Überlegungen konkrete Projekte werden, kann Rücker anhand vieler verwirklichter Beispiele beweisen. Im öffentlichen Verkehr führt sie unter anderem die Kompletterneuerung des Fuhrparks der Straßenbahnen an. Mit den 45 Variobahnen um rund 100 Millionen Euro tätigten die Holding Graz Linien die größte Einzelinvestition im Bereich des städtischen Personenverkehrs für Graz. Ein zweites Beispiel ist die Errichtung der Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof. Graz nutzt die gemeinsamen Anstrengungen von ÖBB und Land Steiermark (S-Bahnausbau), um eine leistungsfähige Nahverkehrsdrehscheibe mit besten Verknüpfungen des regionalen öffentlichen Verkehrs zu nationalen und internationalen Verbindungen zu schaffen. Die Fertigstellung ist für 2013 vorgesehen. Das Projektvolumen beträgt 90 Millionen Euro. Linienerweiterung und Taktverdichtungen sind weitere Projekte bei den Öffis. Im Bereich Radverkehr verweist Rücker auf den laufenden Ausbau der Infrastruktur, beispielsweise durch die Errichtung von 13 Hauptradrouten, auf die städtischen Förderungen für Reparatur-Serviceboxen, Radanhänger und FahrradAbstellanlagen und auf die Motivations- kampagne Cityradeln. „16,1 Prozent aller Wege“, so Rücker, „werden in Graz mit dem Fahrrad zurückgelegt, das ist eine Steigerung um zwei Prozent gegenüber dem Jahr 2004.“ Einen erfreulichen Fahrgastzuwachs zu verzeichnen hatten auch die Holding Graz Linien, die heuer erstmals die Schallmauer von 100.000.000 Fahrgästen durchbrochen haben. Mit imposanten Investitionen in den städtischen Verkehr kann auch Linz aufwarten. Fast 440 Millionen Euro wurden seit 2000 für den Ausbau des Nahverkehrs ausgegeben, und auch in den nächsten zehn Jahren werden mehr als 400 Millionen Euro investiert. Mit 24 Prozent weist in Linz der öffentliche Personen-Nahverkehr (mit Ausnahme von Wien) den höchsten Anteil am Gesamtverkehr österreichweit auf. Das bedeutet, dass die Linzer im Vergleich zu BewohnerInnen anderer Landeshauptstädte vermehrt Straßenbahn und Bus für Fahrten im Nahgebiet verwenden. Vizebürgermeister Klaus Luger: „Wir sind stolz darauf, dass in Linz vergleichsweise viele Personen das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln in Anspruch nehmen. Solche Ergebnisse können nur durch ständige Weiterentwicklung erreicht bzw. gehalten oder – im günstigsten Fall – noch verbessert werden.“ Im Geschäftsjahr 2010 wurden über 98 Millionen Fahrgäste befördert. Das bedeutet, täglich fahren im Durchschnitt rund 270 000 Personen mit den Linz AG Linien. Im Vergleich dazu: 1970 waren es noch weniger als die Hälfte, nämlich 42 Millionen Fahrgäste. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 47 KOMMUNIKATION & IT e-office – Neues, Praktisches und Wissenswertes Von Florian T. Mrazek line-Banking-Kunden der Bank Austria zur Verfügung. Pfui: Internet-Service-Pauschale der Telekom Foto: Apple Der Revolution zweiter Teil Seit 25. März zu haben: das Apple iPad 2 Lange hat Apple seine Fans auf der ganzen Welt hingehalten, nun geht es Schlag auf Schlag: Nur wenige Wochen nach dem Update der MacBook Pro-Serie folgte nun die zweite Generation des Tablet-Marktführers iPad. Äußerlich halten sich die Neuerungen in Grenzen, das neue nun endlich auch in weiß erhältliche Gerät ist aber immerhin um ein Drittel dünner und bis zu 15 Prozent leichter. Unverändert bleibt die beeindruckende Batterielaufzeit von zehn Stunden. Für einen echten Quantensprung sorgt der ab sofort verbaute neue Dual-Core A5 Prozessor, der das Gerät um bis zu 60 Prozent schneller machen soll. Neu sind auch die vorderseitig ausgerichtete VGA-Kamera sowie ihr rückseitiges Pendant, das sogar 720p HD Filmaufnahmen erlaubt. In Kombination mit FaceTime werden somit kostenlose Videotelefonate über WLAN möglich. Das neue Betriebssystem iOS 4.3 ist auf dem iPad 2 vorinstalliert und bietet einige neue Funktionen, darunter schnellere Performance beim Internetsurfen, iTunes Home Sharing, Personal Hotspot, um die Datenverbindung über WLAN zu teilen sowie HDMISpiegelung, womit mittels optionalem Adapter der iPad-Bildschirminhalt auf einen HDTV übertragen werden kann. Sichtlich stolz war Apple-CEO Steve Jobs bei seiner Präsentation auf das neue Smart Cover für das iPad 2: Dieses als Alternative zu Taschen, Hüllen und Covern von Drittanbietern gedachte Gimmick haftet mittels selbst ausrichtendem magnetischen Scharnier. Beim Öffnen weckt es das iPad 2 aus dem Ruhezustand und schickt es schlafen, wenn es geschlossen wird. Durch einfaches Falten wird es zudem zum Ständer, um zu schreiben oder Videos zu betrachten. Neben seinen technischen Fähigkeiten überrascht auch der vergleichsweise niedrige Preis des iPad 2: So kostet das 16 GB-WLAN-Modell gerade 479 Euro. Das Topmodell mit 64 GB, WLAN und G3 kostet 799 Euro. Krieg der Browser Firefox 4 gegen Internet Explorer 9 Das Imperium schlägt zurück. Sorry, aber dieser Beginn zwang sich einfach auf. 48 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 Schließlich ist es schon eine ganze Weile her, dass der ehemalige Browser-Monopolist Microsoft etwas gegen die neue Vormachtstellung von Google Crome & Co. unternahm. Zuletzt konnte man hier gerade einmal von Schadensbegrenzung reden. Dabei hat Microsoft offensichtlich von der Konkurrenz gelernt: Durch Entfernen eines Großteils der bisherigen Elemente ist der IE9 nun tatsächlich jener Browser, der aktuell am meisten Platz für die eigentliche Webseite lässt. Bekannt kommt auch die individuelle Startseite vor, die bei jedem neuen Tab die meist genutzten Seiten anbietet. Vollmundig wird der Support von CSS3, HTML5 und anderer neuer Webformate versprochen. Im Test ist die Geschwindigkeit jedoch nicht immer so überragend wie versprochen. Dennoch macht Version 9 in Sachen Tempo einen gehörigen Sprung nach vorne. Ebenfalls brandneu und in 80 Sprachen herunterzuladen ist Firefox 4 von Mozilla. Zuletzt waren Dutzende Testversionen und zwei Vorversionen im Netz kursiert. Dank der neuen JavaScriptEngine JägerMonkey soll der Firefox 4 laut Mozilla bis zu sechsmal schneller sein als der Vorgänger. Außerdem gibt’s ein komplett neues Design (ebenfalls sehr Crome-ähnlich) und einige neue Funktionen. Zur Sicherheit beitragen soll die sogenannte „Do not Track“-Technologie, die personalisierte Werbung verhindern soll. Hui: Elektronische Einschreiben via postserver.at Die nachweisbare und somit rechtssichere elektronische Zustellung von Dokumenten war hierzulande bisher nur für behördliche Schriftstücke (z. B.: FinanzOnline) möglich. Mit dem Service von postserver.at können seit Sommer 2010 dies erstmals auch Unternehmen und Privatpersonen. Dafür müssen Sender und Empfänger kostenlos bei postserver.at registriert sein, Kosten fallen nur beim Versand an, und zwar einheitlich 50 Cent pro Dokument, unabhängig vom Umfang. Garantiert wird die Zustellung binnen Sekunden. Die Authentifizierung erfolgt entweder über die mobile Bürgerkarte oder durch das Aufbuchen des Portoguthabens Eletronic Payment System. Dieses Service steht derzeit jedoch ausschließlich den On- Unverhofft kommt oft: Wer eine Internet-Paket der Telekom Austria benutzt, dem wird ab 1. Mai eine „Internet Service Pauschale“ von 15 Euro pro Jahr verrechnet. Dafür erhalten die Kunden u. a. eine Erhöhung des Mailspaces pro Mailbox auf 40 MB und der Online-Festplatte auf ein GB. Kunden, die sich über diese „Zwangsbeglückung“ ärgern, bleibt nur die Kündigung ihres Vertrages bis 1. Mai 2011. Die Gefahr dabei: Meist werden die Kunden lediglich per SMS oder EMail über die aktuelle Telekom-Rechnung informiert. Ist der angeführte Betrag plausibel, schauen viele Konsumenten die Rechnung im Detail gar nicht mehr an. Damit ist zu befürchten, dass viele Kunden die Info über die Tarifänderung übersehen und damit die Kündigungsfrist übersehen. Internet im Kastl Macht 3 Schluss mit Festnetz-Internet? Bei der Telefonie haben die Mobilfunkanbieter das Festnetz ja bereits fast zur Gänze verdrängt, nun steht als nächster logischer Schritt das Festnetzinternet auf dem Plan. Mit dem spacigen „Webcube“ bietet 3 nun einen drolligen Würfel, der das Zeug zum Internet-aus-der-Box-Wunder haben soll. Für eine monatliche Gebühr von 15 Euro erhält man dabei einen WLAN-Router mit eingebautem UMTS-Router. Die SIM-Karte ist vorinstalliert. Besonders einfach ist die Installation: Einfach an die Steckdose damit und fertig! Bis zu fünf Geräte können sich einklinken, versprochen werden bis zu sechs Megabit pro Sekunde. Als Verschlüsselung dient ein WPA-Passwort. Wer keinen Wert auf den witzigen, appleähnlichen Würfel legt, kann den Router auch aus dem Würfel ausbauen und direkt anstecken. Die Vorteile des Webcubes: Im Gegensatz zum herkömmlichen Festnetzinternet muss man keinen Technikertermin vereinbaren und ewig auf die Freischaltung warten. Komfortabler gibt’s Internet derzeit tatsächlich nicht. Die Nachteile sind die 24-monatige Kundenbindung sowie die nicht immer optimale Geschwindigkeit, die ja vom UMTS-Empfang abhängt. Ü Foto: drei KOMMUNIKATION & IT Startschuss zum elften i2b-Businessplan-Wettbewerb it zwei Kick-off-Veranstaltungen, am 12. April in Dornbirn und am 3. Mai in St. Pölten, startet i2b in sein elftes Wettbewerbsjahr. Wer bereits einen fertigen Businessplan hat, muss jedoch nicht so lange warten: Schon jetzt können sich TeilnehmerInnen kostenlose Feedbacks von den i2bExpertInnen holen. So bleibt bis zum Einreichschluss am 3. Oktober auch genügend Zeit zum Überarbeiten. Die Motivation der i2b-TeilnehmerInnen ist hoch, das zeigen nicht zuletzt konstant steigende Teilnehmerzahlen in den letzten Jahren. Kein Wunder, geht es doch neben Ruhm und Ehre auch um Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von über 130.000 Euro. Wie wird man i2b-PreisträgerIn? Das Wichtigste ist ein guter Businessplan. Dieser wird auf www.i2b.at hochgeladen und erhält innerhalb von fünf Wochen zwei vertrauliche Experten-Feedbacks und eine Bewertung – die Basis für den i2b-Businessplan-Wettbewerb. Reicht man früh genug ein (bis Sommer), sind eine Überarbeitung und erneute Einreichung des Businessplans möglich. Damit lassen sich die Gewinnchancen noch einmal deutlich erhöhen – und vor allem steigert es die Qualität des eigenen Unternehmenskonzeptes. M Professionelle Unterstützung auf dem Weg in die Selbstständigkeit bietet i2b. Wer mehr über i2b erfahren will, hat dazu unter anderem bei den beiden i2b-Auftaktveranstaltungen die Möglichkeit: i2b-Auftakt Vorarlberg: Der Weg in die Selbstständigkeit 12. April 2011 | WIFI Campus Dornbirn Foto: i2b i2b-Kick-off Niederösterreich mit Dr. Thomas Müller 3. Mai 2011 | Landhaus St. Pölten Details und Anmeldung unter www.i2b.at/kalender Ü Senat der Wirtschaft tagt in Graz Unter dem Titel „Politik heute – Was darf sie, was soll sie und was muss sie leisten“ findet am Freitag, den 27. Mai 2011 im Veranstaltungszentrum Schlossberg ein hochkarätiger Vortrag statt. er Senat der Wirtschaft konnte für diese Veranstaltung ausgesuchte Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft gewinnen, um einen interessanten und regen Gedankenaustausch zu initiieren. Die Begrüßung wird Dr. Christian Buchmann, Landesrat für den Bereich Wirtschaft, Europa und Kultur der Steiermark, vornehmen, und als Vortragende wurden der steirische Landeshauptmann Mag. Franz Voves, weiters Dr. Andrea Kdolsky (Gesundheitsund Familienministerin a.D., Price WaterhouseCoopers), Mag. Wilhelm Molterer (Vizekanzler a.D., Finanzminister a.D., D Dr. Christian Buchmann Dr. Andrea Kdolsky EuroAdvisory GmbH) und Dr. Ing. Peter H. Grassmann (CEO Ökosoziales Forum Deutschland e.V.) eingeladen. Weitere Vortragende aus Politik und Wirtschaft machen diese Tagung zum exklusiven Wirtschaftstreff im Herzen von Graz. Die Veranstaltung ist ausschließlich für Senatsmitglieder – gerne besteht für Interessenten die Möglichkeit einer Teilnahme, es wird jedoch um Verständnis ersucht, dass das Platzkontingent beschränkt ist. Anmeldung unter: [email protected]. Einlass nur mit gültiger Mailbestätigung vom Senat der Wirtschaft Österreich. Ü Mag. Wilhelm Molterer Überaus interessante Vortragende gestalten die Tagung des Senats der Wirtschaft am 27. Mai in Graz. Fotos: APA bzw. Archiv WN WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 49 SERVICE Rot – Weiß – Rot für unser täglich Brot Jedes Jahr müssen um 80 Millionen Menschen mehr ernährt werden. Das bedeutet hohe Anforderungen an die Landwirtschaftstechnik. Bei Steyr Traktoren hat man sich für die Zukunft mit einer neuen Motorengeneration bereits gerüstet. chon der fünfjährige Moritz weiß – Steyr Traktoren sind die Besten. Zwar spielt Moritz noch mit einer Modellausgabe, doch wenn er einmal groß ist, will er einen „rot-weiß-roten Traktor“, so viel steht fest. Nur wenige Unternehmen haben einen derart hohen Erkennungsgrad der Corporate Identity wie Steyr Traktoren. Als Teil des CASEKonzerns schlägt ihr robustes Herz aus Österreich in ganz Europa. Rund 60 Prozent jener Landwirte, die Steyr Traktoren kennen, fahren einen solchen, weiß man aus der Marktforschung. Kein Wunder, dass im Heimatland Österreich die „Steyrer“ unangefochtene Nummer 1eins sind. Der Erfolg der Vergangenheit ist die „Saat“, die man heute schon für morgen einfährt. S Nationale Kompetenz, gepaart mit internationalem Konzernverbund: v.l.n.r.: DI Rudolf Hinterberger, Verkaufsdirektor für Österreich, Schweiz und Slowenien, Maria Sauer, Marketing Manager, Andreas Klauser, CEO von CASE IH und Steyr Brot für die Welt Die steigende Weltbevölkerung will ernährt werden, und das ist Wasser auf den Mühlen der Landwirtschaftstechniker. „Für die Landwirtschaft bedeutet dies Investitionen in notwendige Modernisierung des Maschinenparks und neue Technologien, um Produktionssteigerungen mit gleichen Ressourcen realisieren zu können“, erzählt Andreas Klauser, Präsident und CEO von CASE IH und Steyr. „Dies alles sind Bedingungen, um kurz- und mittelfristig mit den steigenden Anforderungen mithalten zu können.“ Jahr für Jahr müssen die landwirtschaftlichen Betriebe 80 Millionen Menschen zusätzlich ernähren. Damit steigt auch der Bedarf an landwirtschaftlichen Maschinen weltweit um ca. fünf Prozent. In der Europazentrale in St. Valentin wird daher eifrig an weiteren Effizienzsteigerungen gearbeitet. Erstes Ergebnis dieser Bemühungen ist die neue CVT ecotech Motorengeneration. „Ertragreiche Zukunft“: Nicht nur für die Steyr-Fraktion unter den Landwirten, sondern für das Unternehmen selbst. 50 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 Fotos: Steyr „Tier4“ Weniger Kraftstoffverbrauch und damit geringere Emissionen paaren sich mit mehr Wirtschaftlichkeit und Effizienz. So geht spürbare Kraftstoffeinsparung mit signifikanter Leistungssteigerung einher. Ein Spagat, der den Ingenieuren im Forschungszentrum St. Valentin gemeinsam mit den Spezialisten von Fiat Powertrain (Motorensparte) gelungen ist. Die neuen Motoren ab 130 PS erfüllen bereits jetzt die strengen Abgasnormen „Tier4“. Als Teil eines Weltkonzerns, zu dem auch die Marken CASE IH, New Holland, Iveco und Fiat Powertrain gehören, profitiert man von einer internationalen Vertriebsstruktur und spartenübergreifendem Know-how. „Am Steyr-Standort in St. Valentin werden derzeit 48 verschiedene Traktorenmodelle produziert und zu rund 90 Prozent exportiert“, erklärt Andreas Klauser. In den Erfolgslauf investiert das Unternehmen in den nächsten Jahren daher weitere 18 Millionen Euro. Der Ausbau des Engineering Centers in St. Valentin soll Visionen und innovative Lösungen im landwirtschaftlichen Bereich realisieren. Bereits jetzt sichert CASE IH und Steyr im Großraum St. Valentin direkt und indirekt mehr als 3.000 Personen Beschäftigung. Die Traktorengeneration von heute kennt Moritz bereits, was die Konstrukteure in St. Valentin noch alles bieten werden, bis er „groß“ ist, darauf darf man gespannt sein. Ü SERVICE Peugeot Professional Die Organisation von Peugeot Austria für Großkunden Peugeot feierte unlängst sein 200-jähriges Jubiläum als Industrieunternehmen und zählt zu den ersten Automobilproduzenten der Welt. us der heutigen Welt ist die automobile Mobilität nicht wegzudenken. Dies gilt im Besonderen für Gewerbe und Industrie, die ohne das Betriebsmittel Automobil nicht vorstellbar sind. Zur Betreuung dieser Großkunden hat Peugeot Austria eine eigene Organisationsstruktur, die Direktion Businesskunden, geschaffen, um deren besondere Bedürfnisse und Notwendigkeiten besser abzudecken. A Ein Team von regional verantwortlichen Key-Account-Managern begleitet Sie bei Ihren Fuhrparkthemen, beantwortet Ihre Fragen und erarbeitet mit Ihnen individuelle Lösungen, um das Management Ihres Fuhrparkes zu optimieren. Als Key-Account-Manager Region West, bestehend aus Salzburg, Tirol und Vorarlberg steht Ihnen Gert Ettlmayr zur Verfügung. Gemeinsam mit dem auf Händlerebene zur Verfügung stehenden Netz an Peugeot Professional Centern ist Peugeot in der Lage, rasch Ihre Bedürfnisse zu analysieren und nachhaltige individuelle Fuhrparklösungen für Sie zu entwickeln. Diese reichen von der individuellen Definition des Fahrzeuges, dem Umbau eines Peugeot Nutzfahrzeuges nach Ihren Vorstellungen, der Kalkulation betriebswirtschaftlicher Komponenten für Ihre Entscheidungsfindung bis hin zu den verschiedenen Finanzierungsvarianten. Ü PROFESSIONAL CENTER DER REGION WEST Rudolf Fuchs GmbH Brixentaler Straße 8, 6305 Itter Tel. (05335) 21 91 - 0, Fax (05335) 21 91 - 70 Internet: www.autofuchs.at, E-Mail: [email protected] Moriggl West – Professional Center Neu- und Gebrauchtwagenverkauf, Peugeot Scooter, Werkstatt, Ersatzteile Bachlechnerstraße 25, 6020 Innsbruck Tel. (0512) 26 69 44 – 50, Fax (0512) 26 69 44 - 57 E-Mail: [email protected] Josef Brötzner GMBH Kundenzentrum Wals-Zentrum Edelweißstraße 3, 5071 Salzburg Tel. (0662) 85 60 00, Fax (0662) 85 60 00 – 24 Internet: peugeot.broetzner.at E-Mail: [email protected] Büchl GmbH – Ried Hannesgrub 15, 4910 Ried im Innkreis Tel. (07752) 82 72 - 0, Fax (07752) 83 720 -10 Internet: www.peugeot-buechel.at E-Mail: [email protected] Ferdinand Berger GmbH Gewerbepark West 6, 4846 Redlham Tel. (07674) 65 723, Fax (07674) 65 724 Internet: www.peugeot-autohaus-berger.at E-Mail: [email protected] Der zentrale Ansprechpartner für die Region West: Mag. Gert Ettlmayr M.A. Key-Account-Manager Region West Mobil: 0676 83 494 473 E-Mail: [email protected] Gert Ettlmayr, Key Account Manager Region West Foto: Peugeot Österreich WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 51 SERVICE IBM Centennial – von Daten und Taten – vom Zählen zur Information Wie können wir die Daten, die wir erfassen, bestmöglich nutzen? Das ist eine der entscheidenden Fragen unserer Zeit. or 100 Jahren, als IBM gegründet wurde, verschwendete daran noch niemand einen Gedanken. Jede einzelne Information über Gesellschaften, Unternehmen und Kulturen wurde aufgeschrieben und in Bibliotheken, Katalogen und Aktenschränken verwahrt. Informationen wurden kontrolliert. Sie waren nicht miteinander verbunden. Sie protokollierten die Vergangenheit und erlaubten kaum Einblicke in die Zukunft. Computer veränderten das alles. Heute scheint das offensichtlich. Die Computer der Anfangszeit waren sehr einfach. Die ersten Tabelliermaschinen, die Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt wurden, führten im Prinzip nur eine Aufgabe aus: Sie zählten. Was sie besonders machte, war die Tatsache, dass sie mit Elektrizität betrieben wurden – einer weiteren neuen Erfindung jener Zeit. Dadurch konnten sie schneller zählen als Menschen. Das in den USA für die Volkszählung zuständige U.S. Census Bureau sowie Einzelhändler und Eisenbahngesellschaften V 52 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 nutzten die durch das Zählen und Sortieren gewonnenen Erkenntnisse als Erste. Daten hatten nun einen Wert. Dies markierte den Beginn der Informationsgesellschaft. Informations- Gesellschaft Heute stehen wir vor einem weiteren großen Wandel unserer Gesellschaft. Bislang sammelten Menschen all diese einzelnen Informationen. Jetzt gehen wir in eine Ära über, in der alles um uns herum vernetzt wird, um Informationen zu erfassen. Die daraus entstehenden enormen Datenströme werden die Art und Weise verändern, wie wir über die Welt denken. Diese intelligenten, analytischen Netzwerke – bestehend aus Billionen von miteinander verbundenen Geräten, die mit Sensoren ausgestattet sind – werden auch die Erwartungen verändern, die wir an Regierungen, Unternehmen und die Menschen, für die wir arbeiten, stellen. Der Wandel hat bereits begonnen. Energieversorger setzen intelligente Stromzähler in Privathaushalten ein, mit denen die Kunden ihren Energieverbrauch – aufgeschlüsselt nach einzelnen Geräten – überwachen können, um ihre Stromkosten zu senken und zu umweltfreundlicheren Verbrauchern zu werden. Wasserversorger nutzen drahtlose Sensoren und hoch entwickelte Messsysteme, um den Wasserfluss von Reservoirs und Flüssen bis zum Verbraucher zu verfolgen. So können sie Lecks in Leitungen erkennen und überwachen, ob Landwirte, Privatverbraucher und Unternehmen Wasser verschwenden. Aus der intelligenten Vernetzung und Sensorisierung von Infrastrukturen lassen sich enorme Verbesserungen im Service und Einsparmöglichkeiten realisieren. So bieten seit einiger Zeit die ersten Energieversorger im Feldversuch beispielsweise intelligente elektrische Stromzähler an. Oder: In vielen Städten wird durch intelligentes Verkehrsflussund Parkraummanagement der Verkehrsinfarkt verhindert. SERVICE Heute stehen wir vor einem weiteren großen Wandel unserer Gesellschaft. Wir gehen in eine Ära über, in der alles um uns herum vernetzt wird, um Informationen zu erfassen. Fotos: IBM Zukunftsmusik Das alles ist nur ein Vorgeschmack auf das, was uns künftig erwartet. Sensoren werden uns helfen, Dinge zu verstehen, die uns vertraut sind – sie werden uns neue Einblicke in den menschlichen Körper und das menschliche Gehirn geben. Sie werden auch Dinge untersuchen, die uns fremd sind – beispielsweise werden sie uns helfen, Meere und Ozeane zu verstehen und zu managen. Wir werden neue Möglichkeiten der Energieerzeugung entdecken, indem wir Wind und Wasser und Solartechnologien und -systeme überwachen. Wir werden neue Möglichkeiten nutzen, um Energie zu sparen und die Effizienz zu steigern. Diese Möglichkeiten reichen vom besseren Verkehrsmanagement bis zu einem besseren Verständnis der Verbindungen zwischen den komplexen Systemen – Gesundheitsweisen, Logistik, Ernährung –, auf denen unser Leben basiert. Bei den bevorstehenden Veränderungen geht es nicht darum, Technologie um ihrer selbst willen einzusetzen. Diese vernetzten Systeme sind notwendig. Wir brauchen all diese Daten und die Erkenntnisse, die wir daraus ableiten können, um einen Großteil unserer Gesellschaft neu zu vernetzen, Hürden zwischen Branchen zu überwinden sowie die gemeinsame Datennutzung und Problemlösung auf einer breiten, weltweiten Basis zu ermöglichen. Denn die Ressourcen der Erde – Wasser, Energie, Rohstoffe – werden knapper. Die Weltbevölkerung explodiert. Unsere Städte werden übervölkert, Straßen und Schienen sind zunehmend überlastet, freie Flächen und Gewässer werden weniger. Wir müssen effizienter und effektiver werden. Andernfalls sind der Fortschritt, den wir gewohnt sind, und die Lebensqualität, die wir anstreben, in Gefahr. Heute, da das zweite Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts gerade begonnen hat, ist es an der Zeit, darüber nachzudenken, was IBM als Unternehmen stark gemacht hat – und wie diese Stärken dazu beitragen können, die schwierigen Herausforderungen zu bewältigen, vor denen unsere Gesellschaft in den kommenden Jahrzehnten steht. TOUR-DATEN IBM on Tour 2011 ganz in Ihrer Nähe: 05. April 2011..................in Dornbirn 07. April 2011................in Innsbruck 12. April 2011..........................in Linz 14. April 2011..................in Salzburg 27. April 2011......................in Krems ibm.com/events/at Wenn wir unsere alltäglichen Systeme mit Intelligenz ausstatten, können wir eine intelligentere, bessere Welt schaffen. Immer mehr Unternehmen weltweit sind derselben Meinung. Intelligente Systeme Wir glauben, dass Sensoren – genau wie die frühen Tabelliermaschinen und die nachfolgende Computerrevolution – unsere Wirtschaft und Gesellschaft von Grund auf verändern werden. Davon sind wir aufgrund des Potenzials von Informationen überzeugt. Jahrzehntelange Innovationen auf dem Gebiet von Speicher-, Prozessor-, Analyse- und Netzwerktechnologien haben unser Verständnis von Daten und auch unser Denken bestimmt. Vor allem haben wir eines gelernt: Wenn wir unsere alltäglichen Systeme mit Intelligenz ausstatten, können wir eine intelligentere, bessere Welt schaffen. Immer mehr Unternehmen weltweit sind derselben Meinung. Seit IBM vor drei Jahren den Dialog über einen smarteren Planeten angestoßen hat, haben wir unter Kunden, Wissenschaftlern, Behörden und Nichtregierungsorganisationen mehr Communitys geschaffen und mehr Partner gewonnen, als wir je erwartet hätten. Ihre Motivation ist unterschiedlich: Einige wollen im Wettbewerb bestehen, andere müssen die Zufriedenheit ihrer Kunden sicherstellen. Sie alle werden jedoch von dem Wunsch nach Innovation angetrieben und handeln aus Sorge um die Gesellschaft – und weil sie die Welt, in der wir leben, in den kommenden Jahrzehnten besser machen wollen. Ü Daten haben einen Wert. Diese Erkenntnis markierte den Beginn der Informationsgesellschaft. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 53 SERVICE DAVID BRENNER Absage an Privatisierungsgerüchte Im Vorfeld der Investitionsbekanntgabe hatte Finanzlandesrat und LHStv. David Brenner eine wichtige Botschaft in Richtung Wiener Börse: „Von den jüngsten Spekulationen und Privatisierungs-Ideen seitens der Wiener Börse und des WIFO halten wir in Salzburg quer durch alle Parteien nichts.“ Zum Hintergrund: Dort waren u.a. die Salzburg AG und der Flughafen Salzburg als mögliche Privatisierungs-Kandidaten genannt worden. „Viele Unternehmen, an denen das Land Mit- oder Mehrheitseigentümer ist, erfüllen für Salzburg eine doppelt wichtige Funktion“, so Brenner weiter. „Denn einerseits sichern sie die Infrastruktur im Bereich Verkehr, Telekommunikation und Energieversorgung, sorgen für leistbares Wohnen und wickeln wichtige Bauprojekte der öffentlichen Hand ab. Andererseits sind sie aber auch Job-Sicherer, Konjunktur-Ankurbler und Arbeitsmarkt-Stabilisierer.“ Daher müssten diese Betriebe auch künftig in öffentlichem Besitz bleiben. Mehr noch – die öffentlichen Beteiligungen sollten möglichst gestärkt werden, um sicherzustellen, dass strategische Interessen des Landes und seiner Bevölkerung für diese Unternehmen auch in Zukunft im Vordergrund stehen. Brenner: „Das gilt vor allem auch für deren Investitionen. So fließen etwa bei der Salzburg AG heuer rund 166 Millionen Euro in Infrastruktur und Versorgung. Beim Flughafen sind es rund 5,8 Millionen Euro, die unter anderem auch in die Vorarbeiten zum Großprojekt Tower-Neubau gehen. Das Investitionsvolumen der gswb für Neubau-Projekte, Sanierungen und Instandhaltung wird mehr als 75 Millionen Euro betragen.“ Hinzu kommen weitere rund 30 Millionen Euro bei der Messe Salzburg, zu einem erheblichen Teil für den Neubau der Messe-Großhalle. Insgesamt, so Brenner, „sprechen wir also von knapp 280 Millionen Euro. Geld, das hier vor Ort in die Konjunktur und Wirtschaft fließt. Geld, das unmittelbar vor Ort dem Arbeitsmarkt zugute kommt und mindestens 2800 Arbeitsplätze sichert.“ LH Gabi Burgstaller und LH-Stv. David Brenner präsentierten ein Investitionspaket des Landes zur Ankurbelung der regionalen Wirtschaft. Der Vorsitzende des SPÖ-Gemeindeverbandes ASG, Bürgermeister Peter Eder, stellte das ASG-Unterstützungspaket für die Gemeinden vor. Foto: Land Salzburg Land Salzburg Notwendige Investitionen voraus Im März präsentierten Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und Finanzlandesrat und LH-Stv. David Brenner ein Investitionspaket des Landes: 450 Millionen Euro stehen zur Verfügung. Darin enthalten sind auch wichtige Posten für die regionale Wirtschaft. Von Frank Homeister ahlreiche Gemeinden in der Region Salzburg dürften erleichtert sein – ebenso wie die einheimischen Baubetriebe. Landeshauptfrau Gabi Burgstaller kündigte an, „in den nächsten Jahren“ große Summen zu investieren, um beispielsweise „entscheidende Z BESUCHEN SIE UNS AUCH IM INTERNET WWW.WIRTSCHAFTS-NACHRICHTEN.COM 54 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 Maßnahmen zur weiteren Sicherung und Ausbau des Gesundheitsstandorts Salzburg sowie zur Fortführung des Salzburger Schulbau-Programms zu setzen“. Insgesamt nimmt die Landesregierung 450 Millionen Euro in die Hand, um damit zahlreiche Schul- und Gesundheitsbauprogramme sowie Erweiterungen der Infrastrukturen im Land zu fördern (Details zu den einzelnen Gemeinden siehe Kasten). Burgstaller: „Wir investieren jetzt in zukunftssichere Infrastruktur, insbesondere um die Regionen in Salzburg zukunftsfit zu machen.“ Finanzreferent und LH-Stv. David Brenner ergänzt: „So kurbelt das Land Salzburg nicht nur die regionale Wirtschaft an, sondern sichert und schafft dadurch in allen Regionen Salzburgs rund 8.000 zusätzliche Arbeitsplätze.“ Stellvertretend für viele Gemeindevertreter lobte denn auch Bürgermeister Peter Eder, Vorsitzender des SPÖ-Gemeindeverbandes ASG, das Vorhaben: „Schon 2009 haben wir die ASG sowohl personell als auch organisatorisch neu aufgestellt, im Vorjahr wurde dann ein intensives Unterstützungspaket für die Gemeinden ausgearbeitet.“ Seit Jahresbeginn sei es nun an die Umsetzung gegangen. Die Angebotspalette, so Eder weiter, reiche dabei von einer langfristigen Themenund Kommunikationsplanung über verstärkte Schulungs- und Seminarangebote bis hin zur Unterstützung der Medienarbeit. Ü SERVICE Investitionen im Bundesland Salzburg (bis 2014) (aufgegliedert nach Bezirken; Landes-Anteil) Foto: Jupiterimage 160 Mio. Euro für die Stadt Salzburg n 26 Mio. Euro für das neue Kinderzentrum im Landeskrankenhaus n 11,7 Mio. Euro für das CDK-Pflegezentrum n 38 Mio. Euro für das SALK-Laborgebäude n 5,4 Mio. Euro für die Adaptierung der Anbindung an die Fern- und Prozesswärme für die SALK n 4,7 Mio. Euro für die SALK-Küche n 45,5 Mio. Euro für die Chirurgie West II n 200.000 Euro für den Neubau der ÖBB-Lehrwerkstatt Salzburg n 4 Mio. Euro für den Erweiterungsbau der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg n 4 Mio. Euro für die Science City Itzling n 15 Mio. Euro für das Messezentrum Salzburg n 1,5 Mio. Euro für Sonderinvestitionen im großen Festspielhaus n 400.000 Euro für die Generalsanierung der Felsenreitschule n 7 Mio. Euro für die Sanierung der Josef-Rehrl-Schule n 400.000 Euro für die Übersiedlung der Volkshochschule ins Stadtwerkeareal 106 Mio. Euro für den Flachgau n 1,9 Mio. Euro für den Bau des Musikum Hof n 2,3 Mio. Euro für die Schieneninfrastruktur der Schafbergbahn n 9,3 Mio. Euro für die Lokalbahn der Salzburg AG n 6,3 Mio. Euro für die Sanierung des Krankenhauses Oberndorf n 200.000 Euro für die „Sonneninsel“ in Seekirchen am Wallersee n 8,8 Mio. Euro für den Neubau des Lehrwerkstättengebäudes der Landesberufsschule Wals n 500.000 für die Wärmedämmung und die Erweiterung des Speisesaals an der Berufsschule Obertrum n 58 Mio. Euro für die Umfahrung Straßwalchen n 18,6 Mio. Euro für das Schulbauprogramm XII 40 Mio. für den Tennengau n 2,2 Mio. Euro für die Hallenbadsanierung im Olympiazentrum n 9,8 Mio. Euro für den Erweiterungsbau der Fachhochschule Puch-Urstein n 2,15 Mio. Euro für die Berufsschule der Seilbahner in Hallein n 1,4 Mio. Euro für das Berufsschülerheim Kuchl n 8 Mio. Euro für die Fachhochschule Kuchl n 9,7 Mio. Euro für die Bezirkshauptmannschaft Hallein n 5,7 Mio. Euro für das Schulbauprogramm XII 43 Mio. Euro für den Pongau n 4,6 Mio. Euro für den Neubau der Psychiatrischen Rehabilitation St. Veit n 15,4 Mio. Euro für den Neubau des Kinderspitals Schwarzach n 19 Mio. Euro für die Sanierung St. Vinzenz-Heim / Schernberg n 4 Mio. Euro für das Schulbauprogramm XII 80 Mio. Euro für den Pinzgau n 35,8 Mio. Euro für Sanierung/Neubau des Krankenhauses Zell am See n 460.000 Euro für den Ausbau Akutgeriatrie u. Remobilisation im KH Mittersill n 1,2 Mio. Euro für die Tourismusschule Bramberg n 9 Mio. Euro für die Sanierung Oberrain n 9,35 Mio. Euro für den Wiederaufbau der Pinzgauer Lokalbahn n 6,1 Mio. Euro für die Tauern Spa World Kaprun n 500.000 für die Mittersill 360 Grad Panorama n 330.000 Euro für das Schülerheim Saalfelden n 18,5 Mio. Euro für das Schulbauprogramm XII 20 Mio. Euro für den Lungau n 4,2 Mio. Euro für das Krankenhaus Tamsweg n 6 Mio. Euro für das Berufsschülerheim Tamsweg n 2,6 Mio. Euro für das Kulturzentrum KUBUS 1024 n 6,4 Mio. Euro für das Schulbauprogramm XII n 480.000 Euro für die Karneralmstraße / Ramingstein hnologie-Messe Halle 14 täglich in E IV L z n e ompet 19. Mai Metzler K m am Do, ru o fo f ie g o nol “ KMU-Tech intertech von der „ e v li h c li t g WEB.TV tä Mi 18. bis Fr 20. Mai 2011 lich 9 bis 17 Uhr ung · Forschung und Anlagenbau ulieferindustrie Kontakt: Projektleiter Wolfgang Häus sle, Tel. +43 (0)5572 305-421 [email protected], www.intertech.info, www.kmu-technologieforum.info Mit: WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 55 Nie gab es so viele WintersportTodesfälle und Verletzte wie in diesem Jahr. Die Notarzthubschrauber des ÖAMTC waren im Dauereinsatz – bis März flogen sie über 1.300-mal, um Opfer von alpinen Freizeitunfällen zu bergen. Foto: ÖAMTC Tödlicher Winter Nie zuvor gab es in Österreich – vor allem in Tirol und Salzburg – so viele Unfälle und tödliche Stürze im Wintersport wie in den ersten drei Monaten 2011. Die Verletzungen der Skiund Snowboardfahrer und Rodler werden immer gefährlicher. Rettungsflieger, Sanitäter und Spitäler hatten heuer alle Hände voll zu tun. Ist es einfach nur ein Unglücksjahr mit ungünstiger Schneelage – oder müssen wir uns an die schreckliche Statistik auch in den kommenden Jahren gewöhnen? Von Ute Dorau 56 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 ie Schreckensmeldungen häufen sich: Bis März gab es auf Österreichs Pisten erstmals mehr als 50 Tote. Bislang lag die Statistik hier bei maximal 35 pro Winter, eher weniger. Doch von Jänner 2011 bis März sind besonders die Zahlen in Tirol und Salzburg höher als je zuvor. Bis März waren es allein in Salzburg 15 tödliche Skiunfälle, und Stand Anfang März starben 17 Menschen auf Tirols Pisten. Nicht zu reden von den Tausenden von Verletzten, die in die Spitäler eingeliefert wurden. Pro Saison sind es in Salzburg zwischen 13.000 und 14.000 Verletzte – Tendenz steigend. Verwunderlich ist dabei, dass in allen Skigebieten die Verletzten- und Todeszahlen bei den Skitourengehern deutlich abgenommen haben, während sich Ski- und Snowboardfahrer sowie Rodler immer ernsthafter verletzen. Besonders auffällig war bei den Rodelunfällen auch wieder Salzburg: Bei nächtlichen Schlittenfahrten wurden gleich an einem Wochenende 13 Touristen zum Teil schwer verletzt. Trotzdem sehen Experten – beispielsweise vom Kuratorium für Alpine Sicherheit oder die Alpenpolizei – insgesamt „keinen außerordentlich unfallträchtigen Winter“. Was vor allem an den Erfassungs- D zeiträumen liegt: Zu Beginn des Winters war die Schneelage noch ungleich ungefährlicher als dann nach dem Jahreswechsel. Unfallrekorde begannen im Jänner Doch seit Jahresbeginn wird die Situation deutlich kritischer. Neuschnee blieb weitgehend aus, und die Pistenrandgebiete, auch teilweise die Abfahrten selbst, hatten zahlreiche „kahle“ Stellen – ein Unfallherd der Extraklasse. So wundert es auch nicht, dass Sanitäter, Rettungsflieger und Ärzte die Sachlage anders beurteilen als viele Statistiker. Denn bei ihnen ist seit Jänner ständige Alarmbereitschaft angesagt. Auch Medalp-Chef Alois Schranz in Tirol kann über die Situation seit Jahresbeginn nur den Kopf schütteln. „Die heurige Wintersaison hat wegen der raren Schneefälle und der pickelharten Kunstschneepisten einen Unfallrekord gebracht“, sagt er gegenüber der Presse. Ähnliche Erfahrungen hat auch Helmut Breitfluß, Leiter der Unfallchirurgie des BKH Kufstein gemacht. Er registriert zum einen den Anstieg der Unfall-Tendenz, zum anderen aber vor allem deren Ausmaß: „Heuer war besonders die Schwere der Verletzungen auffallend.“ BESUCHEN SIE UNS AUCH IM INTERNET WWW.WIRTSCHAFTS-NACHRICHTEN.COM SERVICE LICHTBLICK Helme bewähren sich Nach all den trüben Meldungen wenigstens ein Lichtblick: Die Zahl der schweren Kopfverletzungen ist rückläufig. „Weil immer mehr Wintersportler Helme tragen“, sagt Karl Benedetto, Primar der Unfallchirurgie am Landeskrankenhaus Feldkirch. Gut gegangen: Schnelle CarvingSkier steigern das Tempo auf den Pisten, viele Wintersportler unterschätzen den Unterschied zwischen Kunst- und natürlichem Schnee – und immer häufiger ist auch Alkohol mit im Spiel … Stürze gehen leider nicht immer so glimpflich aus. Foto: Jupiterimage Pistenretter und Hubschrauberpiloten im Dauereinsatz Im Schnitt haben Pistenretter – die immer die Ersten am Unfallort sind und entscheiden, ob beispielsweise ein Hubschraubereinsatz notwendig ist – zwei bis drei Unfälle am Tag, in der Hauptsaison auch mal acht bis zehn. Doch inzwischen steigen auch diese Zahlen deutlich an, das Kuratorium für Verkehrssicherheit geht von einer Steigerung SKIUNFÄLLE HÄUFEN SICH Spitäler mit großen Außenständen Die Zahl der steigenden Wintersportunfälle hat auch wirtschaftliche Konsequenzen. So melden beispielsweise zahlreiche Spitäler in Österreich, dass sie mehr oder weniger verzweifelt auf Versicherungszahlungen aus dem Ausland warten. Der allergrößte Teil der Unfallopfer auf unseren Pisten stammt aus Deutschland (rund 55%) – und Krankenversicherungen aus dem europäischen Ausland haben 18 Monate Zeit, das Geld nach Österreich zu überweisen. Allein in Salzburg warten die Krankenhäuser auf rund 20,5 Millionen Euro – Tendenz steigend. Vor drei Jahren lag dieser Betrag im Vergleichszeitraum bei nur 14 Millionen Euro. Quelle: Beantwortung einer FPÖ-Landtagsanfrage von mindestens zehn Prozent in diesem Jahr aus. Das macht sich natürlich auch bei der Flugrettung bemerkbar. Die Notarzthubschrauber des ÖAMTC waren im Dauereinsatz – bis März flogen sie über 1.300-mal, um Opfer von alpinen Freizeitunfällen zu bergen. Endgültige Zahlen zur Wintersaison gibt es noch nicht, aber ein Sprecher des ÖAMTC verdeutlicht: „Allein zwischen dem 5. und 27. Februar wurden 388 Skifahrer, 38 Snowboarder, neun Skitourengeher und zwei Langläufer nach der Erstversorgung an den oft schwer zugänglichen Unfallorten durch die Notarzthubschrauber des ÖAMTC in die Krankenhäuser gebracht.“ Raser erreichen über 70 km/h Derzeit wird unter Hochdruck nach Gründen und Lösungsmöglichkeiten gesucht. Einig sind sich Pistenretter oder Vertreter von Einrichtungen wie dem Kuratorium für Verkehrssicherheit, dass vor allem die zu hohen Geschwindigkeiten, mit denen die Wintersportler inzwischen unterwegs sind, einen Großteil der Verantwortung für die schweren Verletzungen tragen. „Man glaubt es nicht, wie schnell man wird“, erklärt auch Gerhard Sint, Obmann des Salzburger Berufsskilehrerverbands gegenüber den Salzburger Nachrichten. „Da ist man richtig überrascht, wenn man plötzlich 70 Stundenkilometer drauf hat. Wenn man bei einer solchen Geschwindigkeit stürzt, sind die Folgen verheerend.“ Die hohen Geschwindigkeiten kommen Schon unsere Kleinen wagen große Sprünge – und haben oft ein gewaltiges Tempo drauf. Helme haben sich als sicherer Schutz erwiesen. Foto: Jupiterimage nicht von ungefähr: Zum einen werden von den Ski- und Rodelherstellern natürlich immer mehr Produkte angeboten, die rasanter, dynamischer – und natürlich eben schneller – sind, als ihre Vorgänger. Zum anderen unterschätzen viele Wintersportler, dass es sich auf Kunstschnee anders fährt als auf natürlichem. Er ist kompakter und daher viel aggressiver beim Kanten. Bessere Erfassung gefordert Ob darin allein nun die Gründe für den sprunghaften Anstieg der Todeszahlen auf den Pisten zu finden sind, sei dahingestellt. Doch um die Ursachen zu bekämpfen, brauche es zunächst einmal eindeutige Zahlen und Fakten, sagt Karl Benedetto, Primar der Unfallchirurgie am Landeskrankenhaus Feldkirch. „Es gibt keine einheitliche Datenerfassung für Skiunfälle“, kritisiert er. „So schwanken die Zahlen österreichweit zwischen 40.000 und 80.000 Wintersportunfällen jährlich!“ Je nachdem, welche Institution man nach der Statistik befrage, lägen Welten zwischen den veröffentlichten Zahlen (Anm. d. Red.: Das können wir nach der Recherche für diesen Artikel nur bestätigen). Benedetto: „Anders als in anderen Ländern haben wir damit nur nebulöse Zahlen zur Verfügung, auf deren Basis eine wissenschaftlich fundierte Unfallvermeidung nicht möglich ist.“ Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 57 SERVICE Happy Birthday, Moto Guzzi! Schon der Name lässt den Puls wahrer Motorradfreaks ansteigen: Moto Guzzi. 2011 wird die legendäre italienische Motorradschmiede 90 Jahre alt. Anlass genug, die wechselhafte Geschichte einer der ältesten noch existierenden Zweiradmarken zu durchleuchten. Neben der zu erwartenden Menge Emotion und wunderschönen Formen steht Moto Guzzi auch für erstaunlich viele tech- Mit der „Normale“ begann die lange, aber auch turbulente Erfolgsstory von Moto Guzzi. nische Innovationen. ie hinter den meisten großen Marken des 20. Jahrhunderts verbirgt sich auch hinter Moto Guzzi ein ganz besonderer Schlag Mensch. Menschen, denen die Liebe zu Technik und Form wichtiger war als schnödes Marketingblabla. Im Fall von Moto Guzzi waren es drei junge Männer, die sich während des Ersten Weltkrieges bei der italienischen Luftwaffe kennengelernt hatten und kurzerhand beschlossen, mit ihrer eigenen Motorradfabrik die Welt zu erobern: Carlo Guzzi, ein begnadeter Techniker aus Mandello del Lario, sollte für das Motorrad sorgen. Giorgio Parodi, der aus einer Genueser Reederfamilie stammte, für die Finanzen. Als Dritter im Bunde sollte der Rennfahrer Giovanni Ravelli für die zeitgemäße Publicity im Rennsport sorgen. Der engagierte Plan des Trios drohte jedoch früh zu scheitern, als Ravelli in den letzten Kriegswochen noch abgeschossen wurde. Doch auch als Duo wurden die Pläne in die Tat umgesetzt, und so ging 1920 der erste Prototyp einer Vierventiler-Maschine mit oben liegender und mittels Königswelle angetriebener Nockenwelle und Doppelzündung an den Start. Das erste Serienmodell namens „Normale“ hatte zwar nur zwei Ventile und eine unten liegende Nockenwelle, gründete mit ihrem liegenden Einzylindermotor jedoch das technische Fundament, das noch bis in die Siebziger Jahre beibehalten werden sollte. Acht PS sorgten schon damals für beachtliche 100 km/h Höchstgeschwindigkeit. Noch im ersten Jahr folgte der Premierensieg bei der berühmt-berüchtigten Targa Florio. W Weltmeister und Technik-Pionier Bereits 1923 wurde die „Normale“ von der „Sport“ ersetzt, deren Namen richtungsweisend für die große Rennsportära der Marke sein sollte. Zahlreiche Rennsiege und WMTitel bis in die Fünfziger Jahre waren das Resultat eines unablässigen Strebens nach technischen Innovationen, darunter die erste Hinterradfederung, ein Vierzylinder-Kompressormotor mit 45 PS oder ein Halbliter- 58 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 Ging 1950 in Betrieb: Der Windkanal der Moto-Guzzi-Fabrik in Mandello, technisch noch heute betriebsbereit. Fotos: Moto Guzzi Cafe Racer in Bestform: Die Moto Guzzi V7 Racer ist eines der Aushängeschilder der aktuellen Modellpalette der Italiener. Aggregat, das aus zwei Viertelliter-Motoren zusammengefügt war und deren Zylinder in einem außergewöhnlichen Winkel von 120 Grad standen. Der Lohn dieses mutigen Pioniergeists war der Sieg bei der Tourist Trophy im Jahr 1935. Moto Guzzi war mittlerweile zum größten italienischen Motorradhersteller gereift und daher auch für die Armee erste Wahl. Den Höhepunkt der zahlreichen, besonders robusten Militärmaschinen bildete die „Alce“,– als der Elch – die auch als Gespann eingesetzt wurde. Nach dem Krieg war vorerst Schluss mit den aufwendigen Rennmaschinen. Nach einem spektakulären Versuch einer V8 mit acht Vergasern, die jedoch nur schwer beherrschbar war, zog sich die Marke 1957 endgültig aus der Weltmeisterschaft zurück. Auf dem Programm stand die erste Zweitakter der Firmengeschichte. Nicht zuletzt dank des 1950 installierten Windkanals blieb Moto Guzzi technisch jedoch State of the Art, lange vor der Konkurrenz aus Deutschland und England beschäftigte man sich in Mandello del Lario mit strömungsgünstigen Verkleidungen. Neuanfang unter Piaggio Die damals arbeitslos gewordene Rennabteilung beschäftigte sich fortan mit der Ent- wicklung eines V2-Zylinders, der für den Einbau in den Fiat 500 vorgesehen war. Nach einigen Prototypen wurde 1966 die V7 vorgestellt, die mit vorerst 750 Kubik und 40 PS vor allem bei der Polizei gut ankam. So bestellte die kalifornische Polizei Hunderte Maschinen. 1973 kaufte de Tomaso das Unternehmen und vereinte zahlreiche Modelle mit jenen der Marke Benelli. 1975 wurde die sportliche Le Mans vorgestellt, die als Klassiker in vier Versionen bis in die Achtziger Jahre erhältlich war. Dazwischen lag die Umrüstung aller Modelle auf elektronische Einspritzung. Nach großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten kaufte 2000 der Besitzer von Aprilia Moto Guzzi, vier Jahre später wurde Aprilia wiederum von der Piaggio Gruppe übernommen. Danach ging es Schlag auf Schlag: 2005 wurde mit der Breva 1100 nach Langem wieder eine neue Guzzi vorgestellt, es folgten die Griso 1100 und die Breva mit kleinem 850 Kubik-Motor. 2006 folgte mit der neuen Norge 1200 GT ein Tourer, 2007 mit der Stelvio eine neue Groß-Enduro. Ebenfalls 2007 kamen die California Vintage und die Stelvio 1200, die Classic Fans freuten sich über das klassische Retro-Bike V7, die 2009 von der V7 Cafe ergänzt wurde. Auch die Zukunft der großen italienischen Marke scheint dank eines MillionenInvestments von Piaggio auf Jahre hinaus gesichert. Ü SERVICE WLAN bei Tempo 130 auf der Autobahn, SMS am Head-up- Das mobile Büro auf Wolke 7 Display, Bordcomputer, die EMails vorlesen, sowie CloudComputing zur Vermeidung von Staus: Gegenwart und Zukunft der Kommunikation im und ums Auto sind spannender denn je. Aus dem Auto wird eher früher als später ein vollwertiges rollendes Büro. er Wunsch, ein Auto vom reinen „FahrZeug“ in eine rollendes Vorstandsbüro mit vielfältigen Office-Funktionen zu verwandeln, ist beinahe so alt wie die Idee vom Fahren selbst. Kein Wunder – schon im alten Rom waren die Kriegsherren unterwegs gerne über die jüngsten Ereignisse von der Front informiert. Ende der Achtzigerjahre war es dann Modezar Karl Lagerfeld, der seiner Zeit weit voraus war. In Zeiten, als Mobiltelefone noch so groß wie Holzscheiter waren, ließ er sich in seine Luxuslimousine ein Faxgerät einbauen und war so stets mit seinen Geschäftspartnern in Kontakt. Was aus heutiger Sicht altertümlich klingt, war damals state of the art. Nach einem Fax kräht gut 20 Jahre später naturgemäß kein Hahn mehr – längst hat die „Generation App“ auch in den Fonds der Vorstandslimousinen Platz genommen. War es bis vor einigen Jahren noch en vogue, sündhaft teure und dennoch meist recht fehleranfällige Hard- und Software ins bestehende System des Fahrzeugs zu integrieren, so ist der Zugang heute ein anderer. Denn längst haben die Autohersteller, Zulieferer sowie die Nachrüst-Industrie die Zeichen der Zeit erkannt und bieten ihrerseits vielfältige Kommunikations- und Informationssysteme für die unterschiedlichsten Modelle an – und streben somit vermehrt nach Kompatibilität mit den großen PC- bzw. Smartphone-Anbietern. Kein Wunder: Schließlich hat kaum eine andere Erfindung unseren Alltag in den letzten Jahren derart radikal verändert wie die des Smartphones mit ihrem ständig verfügbaren Internet-Anschluss und den Abertausenden von Mini-Programmen, sogenannten Apps. Die dadurch entstandene Dynamik konnte sich auch die Autobranche nicht entziehen: So ist die Nachfrage nach TV, Internet und Co. bei Tempo 130 keinesfalls nur mehr ein Phänomen der Eliten. Längst haben findige Zulieferer den Millionenmarkt erkannt und bieten ihrerseits vielfältige Nachrüstkits für beinahe alle Modelle an. D Rollendes Vorstandsbüro: Der deutsche Tuninganbieter BRABUS verwandelt einen Mercedes Viano auf Wunsch in eine vollwertiges rollendes Office. Foto: Brabus Waren Autos vor einigen Jahren einer der letzten „weißen Flecke“ auf der weltweiten Landkarte des Internets, kann heute davon keine Rede mehr sein. Immer mehr Hersteller statten ihre Fahrzeuge mit drahtlosem Breitband-Internetanschluss an. Vor allem Luxuslimousinen, aber auch immer mehr LKW und Lieferwagen stöpseln sich unterwegs gerne ins Netz an. „Erweiterte Realität“ auch fürs Auto Anlässlich des Genfer Autosalons im März gewährte BMW mit dem Konzeptfahrzeug BMW Vision ConnectedDrive einen Einblick in aktuelle und zukünftige Möglichkeiten der mobilen Vernetzung. Während die aktuellen Modelle über den aufpreispflichtigen Service Connected Drive bereits eine erweiterte Form des Internetanschlusses anbieten, punktet das Konzeptfahrzeug vor allem durch neue Display- und Bedienkonzepte: So sorgt ein erweitertes Head-up-Display mit einer dreidimensionalen Darstellung von Informationen und Symbolen für eine optische Veschmelzung des realen Straßenbildes mit virtuellen Inhalten. Bereits Realität ist das „Social Car“ – also die Verschmelzung des gewohnten Bordcomputers mit den modernen Diensten des „Social Networkings“ wie Facebook und Twitter. Dabei übernimmt das Fahrzeug lediglich die Rolle des „intelligenten Displays“. Und wiederum ist es mit BMW ein deutscher Hersteller, der sich hier als Pionier hervortut. Mit der App „BMW Connected“, die über den Apple App Store heruntergeladen werden kann, lassen sich erstmals Funktionen wie Webradio, Facebook oder Twitter direkt auf dem Fahrzeug-Display anzeigen und mit dem iDrive Controller bedienen. Die Verbindung zwischen Bordcomputer und Smartphone erfolgt dabei entweder traditionell via USB-Kabel oder kabellos via Bluetooth. E-Mails aus der „Wolke“ Den Trend zur automobilen Datenbahn haben auch andere Hersteller erkannt, wie etwa Audi in Genf mit seinem A3 concept zeigt: Dabei stellt ein UMTS-Modell vollen Zugang zum Internet her und bringt darüber hinaus die komfortablen Services von Google, z. B. Google Maps, ins Auto. Dank des WLAN-Hotspots können die Passagiere (und hoffentlich nur diese) auch während der Fahrt nach Belieben surfen und mailen; auf der Rückseite der Vordersitze sind eigens Halterungen für iPads angebracht. Noch einen Schritt weiter geht der Mercedes-Veredler BRABUS: Neben einem 40Zoll großen LCD-Fernseher bildet ein Mac Mini von Apple die Zentrale dieses rollende Büros auf Basis eines Mercedes Viano. Der Rechner ist auch hier ständig mit dem Internet verbunden und dient als WLAN-Hotspot für alle anderen Geräte. In der Mittelkonsole befindet sich eine Docking-Station für die zwei iPads des iBusiness 3D-Systems. Diese können hier aufgeladen und unsichtbar verstaut werden. Dank der BRABUS-App für iOS-Geräte können die Tablets das Multimedia-System von BRABUS sowie das COMAND-Bordsystem von Mercedes ansteuern. So lassen sich zum Beispiel das Radio oder die Navigation bedienen. Das Auto liest Ihre E-Mails Der amerikanische Smartphone-Hersteller RIM stellte in Zusammenarbeit mit BMW bereits 2010 ein System vor, dass es iDrive erlaubt, E-Mails per Bluetooth mit dem Blackberry zu synchronisieren. Dazu wird das Message Access Protocol genutzt. Damit kann man sich den Betreff der Mails auf dem großen Borddisplay anschauen oder via Textto-speech-Programm sogar vorlesen lassen. Experten sehen die Zukunft der mobilen Internetdienste im sogenannten „Cloud Computing“: Dabei bleiben die gewünschten Anwendungen auf einem Server im Internet gespeichert, das System im Auto läuft nur noch als eine Art Internet-Browser. Diese dritte Stufe des mobilen Online-Angebots werde laut Experten dazu führen, dass mobile Geräte – und dazu gehören die in den Fahrzeugen verbauten Infotainment-Einheiten – künftig mit weniger Speicherkapazität und Rechenleistung auskommen können und damit billiger werden. Das Potenzial dieser Technik reicht weit über das Vorlesen von EMails hinaus: Parallel zur Technik des Smart Grid, des intelligenten dezentralen Energieversorgungsnetzes, könnten zukünftige Autos ganz von allein den Weg zur nächsten Akku-Aufladestation finden. Auch situationsabhängige Verkehrsleitsysteme könnten mittels Car-to-car- und Car-to-infrastructureKommunikation entstehen. Ungeklärt bleibt einstweilen das Problem der Roaming-Gebühren, die beim Benutzen mobiler Netze im Ausland anfallen. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 59 SÜDTIROL Meran: Hier beginnt eine der schönsten Radstrecken in Südtirol – die Etschtaltour. Vor allem geeignet für Genussfahrer, denn die wunderschöne Landschaft und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten an der Strecke laden zu vielen Pausen ein. Foto: Wikipedia Frühling in Südtirol Mit dem Rad von Bozen nach Meran Es gibt kaum ein besseres Mittel, die Reste der Wintermüdigkeit abzuschütteln, als eine Radtour. Am besten in herrlicher Landschaft – und in der Gewissheit, dass die Pausen mit kulinarischen Köstlichkeiten versüßt werden. Empfehlenswert für Biker jeder Alters- und Konditionsklasse: der Radweg Etschtal zwischen Meran und Bozen. Von Frank Homeister 60 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 pfelblüte in Südtirol – das ist für viele von uns das Synonym für Frühling und Kurzurlaub. Wer zudem noch ein begeisterter Radler ist, für den empfiehlt sich in jedem Fall die rund zweistündige Radtour entlang der Etsch zwischen Meran und Bozen. Die Strecke ist übrigens ein Teilabschnitt der anspruchsvolleren Via-Claudia-AugustaRadroute, die – immer den Resten einer alten Römerstraße entlang – von Augsburg bis Venedig reicht. Diese Tour ist sicher sagenhaft schön – für einen Kurztrip aber dann doch zu aufwendig. Anders die Etschtalstrecke: Vorbei an blühenden Apfelbäumen – es gibt hier zahlreiche Obstplantagen – und durch eine der schönsten Landschaften in Südtirol, ist die Strecke nicht nur für Sportfahrer geeignet, sondern auch für Radler mit mittelguter Kondition. Das Wetter spielt voraussichtlich auch mit – schließlich hat die Radlsaison schon Ende Februar begonnen, das Klima ist mild. A Viele Pausen einplanen Die Tour führt über – größtenteils geteerte – Radwege und Nebenstraßen und ist etwa 30 Kilometer lang. Gestartet wird mitten in Meran. Von hier aus führt die Strecke zunächst einmal in den hübschen Ort Lana. Hier emp- SÜDTIROL AUF EINEN BLICK Der Etschtalradweg Eigentlich ist die Route entlang der Etsch nur eine Teilstrecke der anspruchsvollen ViaClaudia-Augusta-Radroute, die – immer den Resten einer alten Römerstraße entlang – von Augsburg bis Venedig reicht. Diese Tour ist sicher sagenhaft schön – für einen Kurztrip aber dann doch zu aufwendig. Fast auf ganzer Strecke ist die Tour zwischen Meran und Bozen geteert. So können sich die Fahrer ganz auf die Umgebung konzentrieren. Foto: lana.info.com Foto: suedtirol.com ist es nicht mehr weit bis Bozen. Die Tour endet auch hier im Ort, vor dem Stadttheater am Verdiplatz. fiehlt sich auf jeden Fall schon einmal die erste Rast, denn es gibt nicht nur viel zu besichtigen (Obstbaummuseum!), sondern auch Gasthäuser mit hervorragender Küche. Bei dieser einen Pause wird es wohl nicht bleiben. Was nicht daran liegt, dass die Strecke so anspruchsvoll ist – es gibt nur so viel zu sehen. Weiter geht es in Richtung Sigmundskorn. Auch hier lohnt es sich, vom Radl zu steigen: Die Burg Sigmundskorn liegt nicht nur eindrucksvoll, von dort aus bietet sich den Besuchern bei gutem Wetter auch ein fantastischer Rundblick von den Dolomiten bis zum Hochland von Eppan. Im Sommer kann auf der weiteren Strecke kaum jemand widerstehen, bald wieder in die Bremse zu steigen: Der Kalterer See ist bei heißem Wetter einfach zu verlockend und lädt zum Erfrischungsbad geradezu ein. Nun In der Nähe von Bozen liegt idyllisch die Burg Maretsch. Bei so vielen Sehenswürdigkeiten kann es auch mal einen ganzen Tag dauern, die eigentlich nur 30 Kilometer kurze Radstrecke zu bewältigen. Foto: Wikipedia Genussfestival in Bozen Wer die Stadt noch nicht kennt, sollte unbedingt eine Übernachtung einplanen oder zumindest ein paar Stunden, um den Ort, der sich viel von seiner Vergangenheit als mittelalterliches Handelszentrum bewahrt hat, zu erkunden. Besonders lohnend ist übrigens ein Besuch Anfang Juni. Am 2.6.2011 wird in Bozen das Genussfestival Südtirol im Merkantilgebäude in der Silbergasse eröffnet. Ob Weinverkostung, Apfelerlebnishaus, Brot- und Backspezialitäten oder Speckhaus – hier findet jeder hungrige Sportler sicher etwas zur Stärkung. Begleitet werden die Festtage von kleinen Bühnen, zahlreichen Pavillons und einem kunterbunten Programm rund um Kulinarisches und natürlich die berühmten Südtiroler Weine. Ü Wegbezeichnungen: Fahrradweg Bozen Meran (Etschtalradweg, Apfelradweg, Maria-Theresien-Radweg) Teilstück von überregionalen Radrouten: Via Claudia Augusta, Etschradweg Fahrtzeit: ca. 1,5 bis 2 Std. Streckenlänge: ca. 30 km Höhenunterschied: 75 m auf gesamte Streckenlänge aufgeteilt (nicht bemerkbar) Fahrbahnbelag: fast durchgehend asphaltierter Weg am Flussdamm Startpunkt: Bozen Stadtzentrum (Verdiplatz) Zielpunkt: Meran Zufahrten zum Radweg: Aus den Orten Bozen, Eppan, Terlan, Andrian, Nals, Vilpian, Gargazon, Lana und Burgstall. Bike & Bahn: Regionalzüge mit Fahrradtransport verkehren auf der parallel zur Radroute bestehenden Bahnlinie Bozen-Meran werktags im 30-Minuten-Takt. INFO-POINT Events für Rennradler 2011 Termine von allen Rennradrennen, Radmarathons, Rundfahrten, Bergzeitfahren und Streckensperrungen in Südtirol 2011. n Gröden Radmarathon / 02.06.2011 n Race Across the Alps (Extremradmarathon) – 23.06.–25.06.2011 n Dreiländergiro (Radmarathon) / 26.06.2011 n Cronoscalata Arraba – Passo Pordoi (Bergzeitfahren) / 26.06.2011 n Schwalbe Tour Transalp (Radmarathon) / 26.06.–02.07.2011 n Sellaronda Bike Day (Streckensperrung) / 03.07.2011 n Tour d’Ortles (Extremradmarathon) / 09.07.2011 n Peakbreak (Etappenrennen) /09.07.–16.07.2011 n Maratona dles Dolomites (Radmarathon) / 10.07.2011 n Euregiotour (Etappenrennen) – 15.07.–17.07.2011 n Radrennen Prad – Stilfserjoch (Bergzeitfahren) / 24.07.2011 n Dolomiten Radrundfahrt (Etappenrennen) / 31.07.–06.08.2011 n Großer Preis Penser Joch (Bergzeitfahren) / 20.08.2011 n Ötztaler Radmarathon / 28.08.2011 n Stelviobike (Streckensperrung) / 03.09.2011 n Radrennen Bozen – Jenesien (Bergzeitfahren) / 24.09.2011 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 61 BLUDENZ Gesundheitspreis 2011 „Gesunde Mitarbeiter sind motivierter“ Im März wurde der Vorarlberger Gesundheitspreis 2011 verliehen. Einer der stolzen Preisträger: die Sparkasse Bludenz. Hier gilt das Thema als Chefsache, der Vorstand hat eigens eine Projektgruppe einberufen. „Gesundheit am Arbeitsplatz“ nimmt auch in anderen Betrieben einen immer größeren Raum ein – die Vorarlberger Preisträger haben hier Vorbildcharakter. Von Frank Homeister nnovation und Kreativität halten Einzug in die betriebliche Gesundheitsförderung. Das zeigte sich besonders deutlich bei der Preisverleihung in der Kulturbühne Ambach in Götzis, als im Rahmen des Vorarlberger Gesundheitspreises 2011 zahlreiche Auszeichnungen an Unternehmen aus allen Branchen vergeben wurden. „Vorarlbergs Betriebe zeigen zunehmendes Interesse an der betrieblichen Gesundheitsförderung, und in vielen Unternehmen gibt es bereits Aktionen zur Förderung eines gesunden Lebensstils der Belegschaft – sowie zur gesundheitsfördernden Gestaltung des Arbeitsplatzes und -umfelds“, lobte denn auch Gesundheitslandesrat Markus Wallner in seiner Gratulationsrede. Daher seien die ausgeschriebenen Preise auch ein wichtiger Anreiz und eine Bestätigung für die Unternehmen. I Steigende Arbeitsanforderungen Dem stimmt Vorarlbergs WK-Präsident Manfred Rein uneingeschränkt zu: „Betriebliche Gesundheitsförderung ist ein Thema, das für alle Unternehmen sehr wichtig ist, denn gesunde Mitarbeiter sind zufriedene 62 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 Ob sportliche Unternehmungen wie Jogging, Nordic Walking und Radtouren oder soziale Projekte wie Kochworkshops und Stressbewältigungsseminare – immer mehr Betriebe bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, gemeinsam etwas für die Gesundheit und die Motivation zu tun. Das Konzept bewährt sich. Foto: Jupiterimage und motivierte Mitarbeiter.“ Das hat sich inzwischen herumgesprochen, und so ist es nicht verwunderlich, dass einer aktuellen Mercer-Studie zufolge rund 77 Prozent der österreichischen Unternehmen dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) große Bedeutung zumessen und entsprechende Maßnahmen in ihren Betrieben anbieten (siehe Kasten). Allerdings nur wenig konstant – und oft an der Zielgruppe vorbei, wie diese Studie auch ergab. Anders bei den Preisträgern in Vorarlberg. So wurde beispielsweise bei der Sparkasse Bludenz das Thema Gesundheit bereits 2008 zur Chefsache erklärt. Der Vorstand beauf- tragte eine Projektgruppe, die maßgeschneiderte Vorsorge- und Gesundheitsmaßnahmen entwarfen, um die Mitarbeiter zu unterstützen. „Wir wollen den zunehmenden Belastungen, die durch permanent anstehende Veränderungen und durch stetig steigende Arbeitsanforderungen entstehen, gezielt entgegenwirken“, heißt es dazu aus dem Unternehmen. Maßgeschneiderte Projekte Die Mitarbeiter wurden konkret nach individuellen Belastungen befragt – dann ging es an die Umsetzung der entsprechenden Programme in der Praxis. So beinhaltet das BLUDENZ INFO-POINT Studie zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement In der Sparkasse Bludenz ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement inzwischen fest im Unternehmenskonzept verankert. Dafür gab es Platz 3 im Vorarlberger Gesundheitspreis 2011. Foto: Sparkasse Bludenz aktuelle Gesundheitsprogramm der Sparkasse Bludenz beispielsweise ein umfassendes Bewegungsangebot, Kochworkshops, Vorträge zum Thema Ernährung, Burn-out und Work-Life-Balance sowie medizinische Arbeitsplatzbegehungen. Ein Sprecher: „Das Thema Gesundheit ist mittlerweile fester Bestandteil unserer Mitarbeiterführung und auch in den Stellenbeschreibungen und im jährlichen Mitarbeitergespräch verankert. Dafür wurde das Unternehmen nun mit dem 3. Platz des Gesundheitspreises belohnt. Ü Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist in Österreich vielfach noch auf Einzelmaßnahmen beschränkt. Rund 77 Prozent der österreichischen Unternehmen bieten ihren MitarbeiterInnen zwar betriebliche Gesundheitsleistungen, jedoch ohne vorherige Feststellung der Bedürfnisse der Belegschaft und Evaluierung der Ergebnisse. Nur 28 Prozent der Personalverantwortlichen definieren BGM als einen fortlaufenden Prozess mit langfristiger, nachweisbarer Erfolgsorientierung. Das Erkennen der Notwendigkeit von BGM als Asset im „War for Talents“ ist ansatzweise vorhanden, aber 56 Prozent der Unternehmen geben an, dass erst steuerliche Anreize zu einem konkreten Handeln anregen würden. Die Experten von Mercer urgieren eine Steuerfreigrenze für BGM-Maßnahmen, wie sie in Deutschland bereits seit 2009 Gesetz ist. Nur so kann im Bereich BGM eine flächendeckende Akzeptanz erreicht werden. Das sind Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Studie, die das auf HR-Themen spezialisierte Beratungsunternehmen Mercer (Austria) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit durchgeführt hat. Mercer hat im Juli und August 2010 rund 200 Personalverantwortliche aus Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen in ganz Österreich zu betrieblichen Gesundheitsleistungen in ihrem Unternehmen befragt. Die Ergebnisse der von Mercer durchgeführten BGM-Studie haben in Hinblick auf die demografische Entwicklung höchste Brisanz: Das Durchschnittsalter der erwerbstätigen Bevölkerung steigt stetig. Zudem wird für Österreich bis 2050 ein deutlicher Arbeitskräfterückgang – insbesondere eine verminderte Anzahl an qualifizierten Leistungsträgern jungen und mittleren Alters – prognostiziert. Diese demografischen Herausforderungen werden es notwendig machen, dass Unternehmer für den Erhalt der Leistungsfähigkeit ihrer Belegschaft Sorge tragen (müssen). Zudem lässt die – aufgrund dieser Entwicklung erwartete – Personalknappheit eine verstärkte Konkurrenz der Unternehmen bei der Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter erwarten. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Unternehmen wird es daher sein, erfahrene Arbeitnehmer durch attraktive Fringe Benefits wie BGM langfristig Quelle: Mercer Austria, BGM-Studie 2011 an das Unternehmen binden zu können. BESUCHEN SIE UNS AUCH IM INTERNET WWW.WIRTSCHAFTS-NACHRICHTEN.COM WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 63 TENNENGAU Tennis Opening der Wirtschaft Schon im Vorjahr erwies sich das ATP SALZBURG INDOORS als wahrer Publikumsmagnet. Auch heuer wird Thomas Muster, der Favorit der Herzen vieler österreichischer Zuschauer, mit von der Partie sein. Damit die Wartezeit bis zum Start im November nicht zu lang wird, wartet bereits im Mai ein echtes Highlight auf alle Tennis-Fans. ereits zum 3. Mal findet heuer das ATP SALZBURG INDOORS in der SALZBURGARENA statt. 10.000 Zuschauer verfolgten im Vorjahr nicht nur die Matches etlicher TOP-100-Spieler, sondern sahen auch einen Teil des Österreichischen Daviscup-Teams. Das „Match der Legenden“ zwischen Thomas Muster und Goran Ivanisevic B war ein absoluter Publikumserfolg und ein Highlight, bei dem knapp 3.000 Zuschauer gespannt mit fieberten. Auf Grund des großen Erfolges 2010 werden heuer neben Thomas Muster drei weitere namhafte Tennislegenden aufschlagen. Aber schon lange vor dem 1. Aufschlag bei den ATP SALZBURG INDOORS im November gibt es ein besonderes Highlight auf der schmucken Tennisanlage des Sporthotels Anif. Am Freitag, den 6. Mai findet zunächst eine Pressekonferenz mit Thomas Muster statt, daran anschließend ein PRO AM-Tennisturnier mit Tennisprofis und ambitionierten Tenniscracks aus Wirtschaft, Sport, Politik, Medien und Kultur. Offizieller Medienpartner am Sektor Wirtschaftsmedien des Tennis Opening der Wirtschaft und ATP SALZBURG INDOORS 2011 sind die Wirtschaftsnachrichten West. Bei spannenden Matches werden die Sieger ermittelt, und abgerundet wird das Tennis Opening mit einer Siegerehrung, einem gemütlichen Barbecue für alle Teilnehmer und einem abschließenden Business-Talk. Bei diesem glanzvollen Abschluss ergeben sich sicherlich Möglichkeiten, die Tennisprofis einmal persön- Thomas Muster hat sich schon im Vorjahr als Publikumsmagnet der ATP Indoors erwiesen. Heuer ist er schon im Mai beim Tennis Opening der Wirtschaft in Anif dabei. Foto: APA lich kennen zu lernen – und natürlich gute und interessante Kontakte zu anderen Wirtschaftstreibenden zu knüpfen. Das Tennis Opening ist aktiver Start und der 1. Schritt zu einer erfolgreichen 3. Auflage der ATP SALZBURG INDOORS vom 14. bis 20. November 2011 in der SALZBURGARENA. Ü INFO-POINT Tennis Opening der Wirtschaft im Mai Zeitplan: 06.05.2011 12 Uhr: Pressekonferenz mit Thomas Muster 13 Uhr: Presselunch & Auslosung des Turniers 14-17 Uhr: PRO AM-Turnier auf vier Plätzen (bei Regen in der Halle) 18 Uhr: Siegerehrung, Barbecue und Business-Talk Erfahrungsgemäß ist bei den Tennisevents auch das Medieninteresse groß – weit über die Landesgrenzen von Salzburg hinaus. Foto: privat 64 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 Julia Röhrich, Assistentin Projektleitung e|motion management gmbh office Salzburg Am Messezentrum 1, 5020 Salzburg phone: +43.662.4481.813, e-mail: [email protected] Werbung Information: MENSCHEN & MÄRKTE Andreas Ahlmann, Geschäftsführer von Hannover Leasing. Foto: Hannover Leasing Österreich-Start Anlässlich des Marktstarts seines Unternehmens stellte Andreas Ahlmann, Geschäftsführer von Hannover Leasing, den Fonds „Substanzwerte Deutschland 6“ vor, der seit 1. März auch hierzulande angeboten wird. Mit dieser in Österreich einzigartigen Beteiligung setzt Hannover Leasing – ein Konzernunternehmen der Landesbank HessenThüringen – auf die Kombination aus einem bontitätsstarken Mieter und einer für selbigen unentbehrlichen Immobilie. Die Anleger profitieren von einer prognostizierten Rendite von 6,25 Prozent p.a. Ü Kundenplus Ein Kundenplus und einen sehr guten Gewinn konnte der Mobilfunkanbieter Orange im Jahr 2010 verbuchen. Somit hat sich das Unternehmen besser entwickelt als der Markt. Orange-CEO Michael Krammer. „Wir haben im vergangenen Jahr unsere Investitionen in Maßnahmen für unsere Bestandskunden fast verdoppelt und zahlreiche neue Akzente gesetzt. Das sowie innovative Angebote für Neukunden und unser verstärktes Augenmerk auf das Thema Service haben zu einem positiven Ergebnis geführt.“ Der Nettogewinn stieg um 1,5 Prozent auf 36,2 Millionen Euro und hat sich damit auf einem hohen Niveau stabilisiert. Die Zahl der Orange Kunden stieg im Vergleich zu 2009 von 2,19 Millionen um fünf Prozent auf 2,3 Millionen an. Damit ist die Kundenbasis von Orange in fünf Jahren um knapp ein Viertel gewachsen. Ü Jungfernflug Mit der People’s Viennaline eröffnet der People’s Business Airport Altenrhein eine neue Ära: Ab sofort fliegt die People’s Viennaline dreimal täglich die Strecke AltenrheinWien schnell und komfortabel mit einem modernen Embraer Jet. Eigentümer Markus Kopf: „Die Qualität des Flughafens wird auch an der Leistung der Fluglinie gemessen – nachdem die Passagierzahlen und Rotationen der AUA immer weiter gesunken sind, haben wir uns entschlossen, die Strecke Altenrhein-Wien selber zu übernehmen. Mit der Gründung der People’s Viennaline sind wir unabhängig und können unseren Fluggästen eine schnelle Flugverbindung im Jet zu fairen Preisen garantieren – und erzielen damit auch eine bessere Auslastung für unseren Airport.“ Ü Elektromodell Zu einem Einstiegspreis von 6.990 Euro wird ab Anfang 2012 das Elektrofahrzeug Twizy von Renault auch in Österreich angeboten. Hinzu kommen 45 Euro Monatsmiete für die Batterie bei einer jährlichen Fahrleistung von 7.500 Ki- Das Elektromodell Renault Twizy. lometern. Das für den Innenstadt- Foto: Renault verkehr entwickelte Elektromodell bietet zwei Personen Platz und erreicht je nach Fahrbedingungen bis zu 115 Kilometer Reichweite. Dank 2,3 Meter Gesamtlänge, 1,2 Meter Breite und einem Wendekreis von 3,4 Metern bewegt sich der Citystromer Twizy äußerst agil im dichten Innenstadtverkehr. Testfahrten in Paris haben ergeben, dass Twizy-Fahrer für die gleiche Strecke durchschnittlich nur drei Viertel der Zeit benötigen wie mit einem kompakten Kleinwagen. Darüber hinaus benötigt der Twizy dank seiner kompakten Abmessungen deutlich weniger Parkfläche. Ü Ausbildung Eine neue Medienausbildung gibt es diesen Sommer am MCI. Das MCI Management Center Innsbruck bietet in Kooperation mit der Moser Holding und mit Unterstützung des Landes Tirol erstmals eine Sommerakademie für Journalismus, Redaktion & Medien an. Damit sollen ein wesentlicher Beitrag zur Professionalisierung des Berufsfeldes Journalismus geleistet und neue Standards in der Journalistenausbildung in Westösterreich gesetzt werden. Die Sommerakademie umfasst ein intensives Seminarprogramm im Juli 2011 sowie einen integrativen Praktikumsteil in unterschiedlichen Medien- und Aufgabensegmenten der Moser Holding (August/September 2011). Darüber hinaus spricht die Sommerakademie Entscheidungsträger/-innen in der Wirtschaft an, die eine profunde Qualifizierung im Bereich Journalismus, Redaktion & Medien anstreben, aber kein Praktikum absolvieren möchten. Details unter www.mci.edu/sommerakademie. Ü Ergebniszuwachs und Vorstandsmandat verlängert Im Geschäftsjahr 2010 erzielte die Verkehrsbüro Group mit einem Anstieg von 3,9 Prozent einen Konzernumsatz von 801,4 Millionen Euro gegenüber 2009. „Im Jahr 2010 konnten wir unsere Position als Nummer eins in Österreich trotz erheblicher Herausforderungen deutlich festigen. Unser Konzernergebnis verzeichnete ein hohes zweistelliges Plus trotz Belastungen durch die Vulkanasche“, so Mag. Harald Nograsek, Generaldirektor der Verkehrsbüro Group. Zusätzlich wurde in der Aufsichtsratssitzung vom 24. März 2011 das Vorstandsmandat von Martin Bachlechner in der Österreichischen Verkehrsbüro AG um weitere drei Jahre bis Oktober 2014 verlängert. Der gebürtige Salzburger ist seit 2007 Vorstandsmitglied bei Österreichs größtem Tourismuskonzern. Der 58-Jährige verantwortet die Geschäftsbereiche Leisure Touristik (Freizeitreisen), Business Touristik (Geschäftsreisen, Kongress) und IT im Konzern. Ü Das Vorstandsmandat von Martin Bachlechner in der Österreichischen Verkehrsbüro AG wurde bis Oktober 2014 verlängert. Foto: Österreichisches Verkehrsbüro AG BESUCHEN SIE UNS AUCH IM INTERNET WWW.WIRTSCHAFTS-NACHRICHTEN.COM WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 65 MENSCHEN & MÄRKTE Gute Anleger Die Perseus Investment AG wird sich zukünftig noch stärker auf die Betreuung von Freiberuflern, und hier speziell Medizinern, fokussieren als bisher. Ein Vortrag zum Thema aktive Vermögensverwaltung vor 50 Ärzten der Abteilung für Frauenheilkunde des AKH markierte vergangene Woche den Thomas Morawek, Beginn der „Ärzte- CEO der Perseus InOffensive“ der Wie- vestment AG hält ner Investment-Bera- Ärzte für sehr gute tungsfirma: „Gute Anleger. Mediziner sind oft Foto: Perseus Investment auch gute Anleger.“ Der Großteil der Ärztinnen und Ärzte sind nicht nur bei der Auswahl ihrer Investments, sondern auch bei der Auswahl ihres Beraters besonders akribisch,“ so Thomas Morawek, CEO der Perseus Investment AG. Ü Zweitbeste Sparkasse der Welt Die Sparkasse Egg aus dem Bregenzerwald wurde zur zweitbesten Sparkasse Österreichs gekürt. Eine wesentliche Stärke der Sparkasse Egg sind neben ihrer guten Kundenbetreuung die ausgezeichneten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen und die hohe Qualität der Mitarbeiter. Das Team um die gleichzeitig jüngsten Sparkassenvorstände in Österreich, Hermann Bachmann und Hannes Moosmann, freute sich über diese Auszeichnung. Sie wurden vom Generaldirektor der Erste Group in Kenntnis der internationalen Performance der Sparkassen gleich doppelt geehrt: „Damit ist die Egger Sparkasse automatisch zweitbeste Sparkasse der ganzen Welt“, sagte Andreas Treichl vor knapp 500 Mitarbeitern und hochrangigen Funktionären der Sparkassengruppe. Ü Wechsel Nach vier verdienstvollen Jahrzehnten für die Volksbank Vorarlberg hat sich Dr. Hubert Kopf aus seiner Funktion im Aufsichtsrat der Volksbank Vorarlberg zurückgezogen. In der Aufsichtsratssitzung am 31. März 2011 wurde sein bisheriger Stellvertreter August Entner zum neuen Vorsitzenden gewählt. Dr. Hubert Kopf hat vor 41 Jahren als Geschäftsleiter die damalige Volksbank Rankweil mit 13 Mitarbeitern übernommen, sie erfolgreich zu einer bedeutenden Regionalbank mit 22 Filialen und drei Tochterunternehmen in Vor- 66 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 4/2011 Abschied Denselben nahm nun GROHAG-Generaldirektor Dr. Christian Heu. Christian Heu war nach 23 Jahren in der Tauern- LH-Stv. Dr. Wilfried Haslauer (AR-Vorautobahn AG, zuletzt mit Gesamtpro- sitzender), Sepp Forcher, GD Dr. Chriskura, nunmehr über 17 Jahre Alleinvor- tian Heu, LH Gerhard Dörfler, Neo-Vorstand und Generaldirektor der Groß- stand Dr. Johannes Hörl (v.l.n.r.) glockner Hochalpenstraßen AG. Unter Foto: GROHAG seiner Führung wurden weit über 30 Millionen Besucher und insgesamt mehr als zehn Millionen Fahrzeuge allein auf der Großglockner Hochalpenstraße und der Gerlos Alpenstraße gezählt. Über 140 Millionen Euro wurden in der „Ära Heu“ an Einnahmen lukriert und davon wiederum 30 Millionen Euro als konkrete Maßnahmen in der Region investiert. Dr. Christian Heu: „Gerade in den letzten 15 Jahren war die Positionierung zur Nationalparkstraße ein wesentliches Element.“ Ü arlberg (Leasing, Immobilien- und Versicherungsmakler) sowie zwei Tochterbanken im benachbarten Ausland ausgebaut und damit die Bankenlandschaft in der Region wesentlich geprägt. Ü Vortrag Wie kann man die Ideen von Kunden in Firmenprozesse integrieren, wie können sie als Produktentwickler aktiv in das Firmengeschehen eingebunden werden?. Antworten auf diese Fragen bot in einem Impulsvortrag, zu dem die Privatuniversität Schloss Seeburg am 24. März eingeladen hatte, der Vorstand der Münchner Innovationsagentur Hyve AG, Dr. Johann Füller. An dieser hochkarätigen Veranstaltung, die in Kooperation mit der Wirtschaftskammer und der ITG Salzburg (Innovations- und Technologietransfer Salzburg GmbH) organisiert worden war, nahmen mehr als 70 Firmenvertreter teil. Unter dem Motto „Praxis trifft Wissenschaft“ sollen auch in Zukunft in Kooperation mit der ITG Salzburg weitere „einfach innovativ-Veranstaltungen“ in Seekirchen stattfinden. Ü Werbespot Seit knapp zwei Jahren wird die berufsbegleitende Filmakademie am WIFI Salzburg angeboten. Sie hat sich zu einem echten Erfolgsprojekt entwickelt, denn sie entspricht den geänderten Anforderungen der Branchen und bildet für zwei konkrete Berufe der Medien- und Film- Das vergangene Wochenende verbrachten die Filmproduktion aus. Derzeit akademie-TeilnehmerInnen im Fernsehstudio, um den stellen die Teilnehme- CARE-Werbespot zu produzieren. Foto: WIFI/Reinhart rInnen des zweiten Lehrgangs ihr soziales Engagement unter Beweis. Sie arbeiten an einem Werbespot für CARE Österreich, einen internationalen Verein für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe. Der Spendenaufruf wird im Herbst im ORFFernsehen ausgestrahlt. „Von diesem Projekt profitieren alle Beteiligten. Unsere StudentInnen können ihr Know-how unter Beweis stellen und durch die Arbeit für die international bekannte Organisation Referenzen sammeln“, erklärt Akademieleiter Regisseur Lothar Riedl. Ü Durchbruch bei Pflegefinanzierung. Aufatmen in Städten und Gemeinden. Klarheit für Betroffene und Angehörige. Finanzminister Josef Pröll mit Sozialminister Rudolf Hundstorfer, LH Josef Pühringer und Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer. Die Pflege ist gesichert. „Wo es um Pflege geht, ist unsere besondere Anstrengung gefordert. In Bund, Ländern und Gemeinden.“ Josef Pröll, Finanzminister Seit Jahren wird über die Pflegefinanzierung diskutiert. Seit Monaten haben wir verhandelt. Jetzt ist es so weit. Die Pflegelösung ist da. Der Stabilitätspakt mit Ländern und Gemeinden steht. Mehr Geld für die Pflege: 685 Mio. Euro in den nächsten vier Jahren. Zwei Drittel davon übernimmt der Bund. Weniger Aufwand in der Verwaltung: Statt 280 verschiedenen Stellen nur noch 1 Stelle für die Auszahlung des Pflegegeldes. Klares Zeichen für Stabilität: Bund, Länder und Gemeinden verpflichten sich gemeinsam zu weniger Schulden und mehr Kontrolle. Ein guter Tag für alle, die Pflege brauchen. Und eine gute Nachricht für alle, die Steuern zahlen. Eine Information des Finanzministeriums. Die Erdgas-Flotte. Demner, Merlicek & Bergmann Der Spartipp von Wien Energie und zahlreichen Partnern. Auf Erdgas umsteigen zahlt sich doppelt aus: Erstens durch großzügige Förderungen und zweitens durch bis zu 40% niedrigere Spritkosten. Und durch das gut ausgebaute Erdgas-Tankstellennetz erreichen Sie jedes Ziel in Österreich. Mehr auf www.wienenergie.at. www.wienenergie.at Wien Energie Vertrieb GmbH & Co KG, ein Unternehmen der EnergieAllianz Austria.