NICKELBACK - The Long Road Läutet der Planet die Bravo

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NICKELBACK - The Long Road Läutet der Planet die Bravo
NICKELBACK - The Long Road
Läutet der Planet die Bravo-Phase ein? Spielen Nickelback jetzt knallharten Metal? Die Wahrheit irgendwo
dazwischen... Fakt ist: it rocks!
01. Flat On The Floor
02. Do This Anymore
03. Someday
04. Believe It Or Not
05. Feelin` Way Too Damn Good
06. Because Of You
07. Figured You Out
08. Should`ve Listened
09. Throw Yourself
10. Another Hole In The Head
11. See You At The Show
(40:34 min)
2003 Roadrunner Records (www.roadrunnerrecords.de)
Line-Up:
Chad Kroeger - Guitars / Lead Vocals
Ryan Peake - Guitars / Vocals
Mike Kroeger - Bass
Ryan Vikedal - Drums
Curb (1996)
The State (2001)
Silver Side Up (2001)
The Long Road (2003)
Im ersten Moment dürfte Nickelback so manchem hier fehl am Platz vorkommen. Schließlich wurde die Single „How
You Remind Me“ vom Vorgänger-Album „Silver Side Up“ bis zum Erbrechen auf allen Sendern rauf und runter
gespielt. Und mit „Someday“ hat man bereits den legitimen Nachfolger veröffentlicht, der dank Ohrwurmcharakter
und dem Sänger Chad Kroeger mit der unverkennbaren Stimme für hervorragende Absatzzahlen und jeder Menge
feuchter Teenie-Höschen sorgen dürfte. Aber kann man der Band daraus einen Vorwurf machen? Gute Rocksongs
zu schreiben ist ebenso wenig ein Makel wie ein auf Frauen anziehend wirkendes Äußeres (und ich möchte wetten
insgeheim würde sich manch übergewichtiger Metaller Aussehen und Wirkung eines Chad Kroeger wünschen...).
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Und auch wenn „Someday“ Nickelback erneut als Kommerz-Band darstellen könnte, die zuckersüße Rockballaden
schreibt, überzeugt einen „The Long Road“ Ruck-Zuck vom Gegenteil!
Schon der Opener „Flat On The Floor“ geht ordentlich nach vorne los und beweist, dass Nickelback durchaus rocken
können – kurz, knackig, gut! Das ebenfalls mit Hitcharakter ausgestattete „Do This Anymore“ zeigt dann wieder die
softere Seite der Kanadier, allerdings nicht ohne anständig rockende Klampfen. Quasi ein etwas deftigerer
Nachfolger zu „How You Remind Me“. Über „Someday“ Worte zu verlieren, hieße Metaller nach Wacken zu tragen.
Anzumerken wäre höchstens, dass es sich um einen der softesten Songs handelt, der als Single eigentlich falsche
Tatsachen widerspiegelt. Denn die anderen Songs rocken deutlich mehr und zeigen, dass Nickelback eindeutig von
Grunge-Bands wie Nirvana und Pearl Jam beeinflusst wurden. Mit dem Unterschied, dass man die Welt etwas
positiver sieht – das Ergebnis kann man wahlweise als knackigen Alternative Rock oder Gute-Laune-Grunge
bezeichnen. „Believe It Or Not“ ist irgendwie weder noch, sondern ein langsamer Durchschnitts-Song, der in meinen
Augen den Schwachpunkt von „The Long Road“ darstellt und ebenso wie das etwas kraftlose „Feelin` Way Too
Damn Good“ eigentlich als Lückenfüller zu bezeichnen ist. Dafür gibt`s mit „Because f You“ eine ordentlichen Tritt
und die Überraschung des Albums: Nickelback lassen ihre Gitarren im Stil von Metallica auf „St. Eimer“ braten und
der Song hätte auch auf selbigem Album stehen können. Dort wäre er allerdings das Highlight gewesen, denn die
Produktion klingt um Längen besser und der Song an sic viel durchdachter – cool! Bei „Figured You Out“ geht`s dann
wieder etwas gemäßigter zur Sache, um dann mit dem mit Akustik-Gitarren ausgestatten „Should`ve Listened“ dem
Hörer eine Verschnaufpause zu gönnen. Bei „Throw Yourself Away“ zieht man das Tempo zwar nur leicht an, lässt
dafür aber die Gitarren wieder schön braten, um dann mit „Another Hole In The Head“ einen Song abzuliefern, der
nicht nur aufgrund des Titels (gut, das ist jetzt etwas sarkastisch) als Nirvana-Tribut durchgehen könnte. Chad klingt
manchmal wie Kurt Cobain und auch der Songaufbau könnte von den Kult-Grungern stammen. Allerdings handelt
der Text - wie auch die meisten anderen – von Beziehungsproblemen. Fällt sehr positiv auf! Zum Abschluß gibt’s
dann wieder eine typische Nickelback-Nummer mit schnelleren und langsameren Parts und, der ebenfalls als
Hitsingle geeignet wäre und die Erfahrungen auf Tour beschreibt.
Fazit: wer mit Alternative Rock mit Ohrwurmcharakter etwas afangen kann, sollte „The Long Road“ unbedingt
anchecken! Vielleicht kein Über-Album, aber eine gute und abwechslungsreiche Rockscheibe, die vor allem durch
Chad Kroegers Organ das gewisse Etwas hat. Wie heißt der Abschlußtrack passenderweise? „See You At The
Show”…
PS: Die Erstauflage gibt`s als Digipack mit drei Bonustracks – unter anderem eine Coverversion von „Saturday`s
Alright (For Fighting)“ von Elton John und der Soundtrack zu „Drei Engel für Charlie Pt.2“, auf dem auch Kid Rock
und Dimebag Darrell mitgewirkt haben, enthalten!
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