Ecuador und Galapagos
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Ecuador und Galapagos
Unsere Reise nach Ecuador und Galapagos führt uns zuerst für eine Woche ins Amazonasbecken in die Sacha Lodge. Anschliessend bereisen wir während etwa einer Woche das Anden-Hochland mit der Hazienda Yanahurco als Höhepunkt der Reise um zum Abschluss einige Inseln der Galapagos Gruppe zu besuchen. Hier beginnt nun unsere Reise Für Fragen, Anregungen und Kritik steht der Autor gerne zur Verfügung. Bilder und Text © meinereisen.com letzte Aenderung: 19.06.2000 Zu Ecuador selbst Ecuador, der Name des Landes lässt darauf schliessen, das der Äquator, der das Land durchquert etwas mir der Namensgebung zu tun hatte. Doch unterteilt wird das Land durch die Anden. Es entstehen dadurch 3 Klimaregionen. Erstens die Küstenregion, der Dschungel im Amazonasbecken und das Andenhochland selbst. Die 1000 km westlich im Pazifik gelegenen Galapagos Inseln sind wieder eine Welt für sich mit einem eigenen Makro- und fast von Insel zu Insel verschiedenem Mikroklima. Wer also ganz Ecuador bereisen will ist gut angetan, Kleider für alle Jahreszeiten einzupacken, Der Tourist muss nicht wie hierzulande mehrere Monate auf die andere Jahreszeit warten, sondern ein kurzer Flug oder eine Bahnreise erlaubt den Wechsel vom Sommer in den Winter oder umgekehrt. Ich kann auch keinen Rat für die beste Reisezeit abgeben. Diese kann je nach Vorliebe in der Regenzeit (Dezember bis Mai) oder dann während unseres Nordsommers in den eher trockenen Monaten, oder in den durchzogenen übrigen Monaten liegen. Das Wetter im Amazonasbecken ist das ganze Jahr über feucht und zwischendurch regnet es sogar einige Tage nicht. Das Land zählt ca. 11 Mio. Einwohner. Quito ist nach Guayacquil, dem wirtschaftlichen Zentrum Ecuadors, die zweitgrösste Stadt und auch die zweithöchst gelegene Hauptstadt der Welt. Die Bevšlkerung setzt sich aus etwa 40% "Indichanas" (Eingeborne) ,40% Mestizen (Gemischtrassige oder Indichanas die aus "politischen" Gründen Ihre Herkunft abgelegt haben, sowie den weissen und schwarzen Minderheiten zusammen. Samstag, 3. Oktober 1998 Basel - Quito Wir verlassen Basel um 12.45 h bei Nieselregen und kühlen 14°C mit dem KLM-Cityhopper in Richtung Amsterdam. Auf dem Flughafen Shiphol schliessen wir unser Handgepäck in den Lockers nach dem Ausgang ein und lösen für 10,5 Gulden ein Retourbillett in die Stadt. Alle 10 Minuten verlässt ein Zug den Flughafen Richtung Amsterdam - Central Station. In der City angekommen suchen wir das Warenhaus Eubibio, das wir aus dem Max-Führer Amsterdam kennen; ein Mix von Esoterik und fernöstlicher Heilkunst, zusammen mit Kaffeehaus, Restaurant, Sitzungs- und Konferenzzimmern. Der Teegarten erweist sich als Ort der Stille und Entspannung, Schuhe ausziehen und auf den Liegen platznehmen. Am Eingang weist ein Schild auf Handy- und PC-Verbot hin. Der Wind und der Nieselregen machen Amsterdam zu einer sehr kühlen Angelegenheit. Wir gehen im Eilschritt zum Anne Frank Haus. Unterwegs an der Prinzengracht packt uns aber der Hunger und wir schieben in der Pancake-Bakery eine Pause ein. Die Suppe holt unsere Lebensgeister zurück und das schaurige Frösteln, das uns beim Besuch des Anne Frank Hauses überkommt, ist dann auch besser zu ertragen, obwohl das Haus nur 6 Zimmer hat, dauert unser Besuch gut eine Stunde. Nun knurrt der Magen richtig und auf dem Weg zurück zur Bahnstation bestellen wir in einer Pizzeria, was wohl, Scaloppa Milanese oder auf gut Deutsch ein Wienerschnitzel. Es war übrigens ausgezeichnet. Die 20-minütige Zugfahrt zurück ist so problemlos wie der Hinweg. Die letzten zwei Stunden bis zum Abflug unserer MD 11 vergehen auf dem Amsterdamer Flughafen wie von selbst, wobei das Warenangebot ausserhalb des Transitbereiches reichhaltiger ist. Pünktlich um 23.45 h hebt unsere Maschine ab zum Flug nach Quito. Sonntag, 4. Oktober 1998 Amsterdam - Quito Nach 8 Stunden Nachtflug landet unsere Maschine auf Aruba, einer der ABC-Inseln (Bonair und Curacao), in den niederländischen Antillen. Auch wir Transitpassagiere dürfen aussteigen und uns die Füsse vertreten. Mein Nikotinspiegel kann ebenfalls auf annehmbares Niveau gehoben werden. Nach gut einer Stunde geht es weiter, wobei der Flugkapitän die Zeit bis zur Öffnung des Runways in Guayaquil abwarten muss. Vor 6.00 h geht dort gar nichts. Auf dem Flug nach Guayaquil geht im Osten die Sonne auf und wir sehen einen wunderschönen Sonnenaufgang. Der Kapitän weist uns auf die Lichter von Quito und den Cotopaxi hin. Dann ist es nach 2 Std. 20 Min. so weit. Wir landen in Guayaquil. Hier dürfen wir leider nicht aussteigen sondern müssen eine Stunde im Flugzeug warten. Der kurze Weiterflug nach Quito entschädigt uns dann mit einer herrlichen Aussicht auf den Cotopaxi und die Stadt Quito. Das Passieren der Einreisekontrolle und des Zolls war problemlos. Hier treffen wir zum ersten Mal bewusst auf Teilnehmer unserer Gruppe. Die Familie Mikel aus der B-Gruppe, die ein etwas anderes Urwaldprogramm und die Cotopaxi-besteigung unternehmen werden, haben einen unsere roten Intertreck-Gepäckanhänger entdeckt und stellen sich vor. Wir hatten uns während der Zwischenlandung in Aruba die Augen nach solchen Anhängern ausgestarrt, aber niemanden entdeckt, die andern hatten wohl nicht so ein Verlangen die Beine zu vertreten. Nach Verlassen des Terminals sehen wir auch unseren Guide José. Er bringt uns zu seinem Wagen. Hier warten wir, während dem José nochmals in den Terminal zurückgeht um die noch nicht eingetroffen Reiseteilnehmer abzuholen. Nach ca. 15 Min. bringt José auch sie. Sie mussten an der Einreise etwas länger warten. Er bringt uns nun zu unserem Hotel und wir beschliessen um 12.30 h zum Geldwechseln und Mittagessen zu fahren. Unser Hotel, das Café Cultura scheint ein Bau aus der Kolonialzeit zu sein . Wir werden ans Fleur de Lys in Costa Rica erinnert, nur dass das Café Cultura bereits über E-Mail und Website verfügt. Der Geldwechsel im Hotel Hilton Colon macht uns beinahe zu Millionären, entspricht doch 1 Dollar 6000 Sucres. Das Restaurant Rotonda hat das Sonntagsbuffet aufgestellt, an dem wir uns alle mit Vergnügen satt essen. Zu erwähnen ist das Sebiche. Die anschliessende Stadtrundfahrt bringt uns zum Engel und in die Altstadt von Quito. Nicole und ich sind jedoch nicht sehr aufnahmefähig, der Flug steckt uns noch zu sehr in den Knochen und auch die Höhe scheint ihren Tribut zu fordern. Um 6.00 h sind wir dann zurück im Café Cultura und gehen ohne Nachtessen zu Bett. Montag, 5. Oktober 1998 Quito - Sacha Lodge Wir wachen um 6.00 h endgültig auf, der Schlaf hat uns gut getan. Um 8.00 h gehen wir dann zum Frühstück, anschliessend wird gepackt. José holt uns nach einer Vorwarnung von 30 Min. vom Café Cultura ab und führt uns zum Flughafen. Wir stoppen am Terminal der kleinen Gesellschaft Sarem. Nach dem Einchecken, wir und unser Gepäck werden gewogen, starten wir um 11.15 h mit einer Beechcraft 900 in Der 45-minütige Flug verläuft problemlos. Die Richtung Coca. schwarzen Wolken beim Anflug auf Coca erweisen sich als echter Tropenregen. Unsere Piloten sagen uns, dass wir im Flugzeug sitzen bleiben sollen bis der Regen etwas nachlässt. Nach etwa 15 Minuten, die Temperatur im Flugzeug ist etwas angestiegen, scheint ein holländischer Passagier seine Platzangst nicht mehr bewältigen zu können. Wie ein gestörtes Huhn kommt er nach vorne gestürmt und bittet die Piloten eindringlich aussteigen zu dürfen. Der Pilot öffnet die Tür und schon sind Kurt und ich in der vordersten Reihe nass. Das Aussteigen und die 15 m zum Terminal rennen verwandelt uns alle in triefende Gestalten. Hier werden wir von Lindsay und Barry, zwei Guides aus der Lodge erwartet. Als nach ca. 30 Min. der Regen so weit nachgelassen hat, dass unser Gepäck ausgeladen werden kann, wird unser Handgepäck und anschliessend auch unser Gepäck in Plastiksäcke verpackt und zusammen mit uns in zwei offenen Lastwagen, beide sind provisorisch mit einer Blache abgedeckt, zum Rio Napo gefahren. Hier steigen wir in ein Boot um, dass uns in 2 Stunden flussabwärts zum Steg der Sacha Lodge bringt. Nach 25 Min. Fussmarsch über einen Bohlenweg kommen wir an den See der Sacha Lodge. Dieser ehemalige Seitenarm des Rio Napo ist zu einem Torfsee geworden. Die Einbäume, mit denen wir zur Lodge gebracht werden gleiten ruhig durch das dunkelbraune saure Wasser. Die Einfahrt durch den Kanal zur Lodge ist ein phantastischer Anblick. Der Turm der Lodge umrahmt vom Grün des Waldes, einmalig. In der Bar wird uns der Welcome-Drink serviert. Conny, die deutsche Managerin erklärt uns das Programm der folgenden drei Tage, gibt uns Hinweise auf das Verhalten im Wald, stellt uns Jorge, unseren einheimischen Führer vor und weist uns unsere Zimmer zu. Um 19.30 h wird es Nachtessen geben. Der Koch erweist sich als Meister seines Faches. Heute und an den folgenden drei Tagen werden wir von ihm und dem Bäcker nach Strich und Faden verwöhnt werden. Da um 22.00 h der Generator ausgeschaltet wird sind auch wir um diese Zeit im Bett. Dienstag bis Donnerstag, 6. - 8. Oktober 1998 Sacha Lodge. Diese drei Tage verbringen wir mit Waldspaziergängen und anderen Ausflügen. Tagwache ist jeweils zwischen 5.00 und 6.00 h. So können wir nach dem Morgenessen zw. 6.00 und 7.00 h mit den Aktivitäten beginnen. Auf den Waldspaziergängen erweist sich Jorge als halber Medizinmann. Neben dem theoretischen Wissen über die Pflanzen und deren Verwendung gibt es bei Myrthas Fieberblase und Nicoles Wespenstich auch noch eine praktische Anwendung des Safts des Sangue del Drago-Baumes. Das blutrote Harz wird auf der betroffenen Stelle verrieben bis es weiss wird. Uns wird auch noch die Palme gezeigt deren junge Triebe zur Herstellung der Panama-Hüte verwendet wird. Ebenfalls die Palme deren Früchte früher und heute wieder vermehrt zur Knopf- und Schmuckherstellung verwendet wird (Tagua). Der Ausflug mit dem Boot zur Salzlecke der Papageien zeigt uns Unmengen von Sittichen und Papageien in den Bäumen am Berghang, aber die Vögel sind heute zu nervös oder sonst nicht gewillt an den Hang zu fliegen, um ihre Mägen mit der Erde zu beruhigen. Auf dem Ausflug zum 40 Meter hohen Birdwatchers-Turm, der um einen Kabockbaum herum errichtet worden ist, sind wir durch wunderschöne Kanäle gepaddelt. Das flache Schwarzwasser mit Rochen und Piranhas, überdacht mit dichter Vegetation erzeugen eine Stimmung, die der einer grossen Kathedrale gleichkommt. An diesem Nachmittag gibt es vom Turm aus jedoch nicht sehr viel Interessantes zu sehen. Ausser einen White throat-Tucan und einigen Arasaris ist nicht viel zu entdecken. Das Glucksen der Oropendulas hat uns jedoch die ganzen drei Tage begleitet. Den Huazin haben wir bereits am Ankunftsabend in der Lodge gesehen. An Säugern konnten wir eine Familie Seidenaffen beobachten, Jorges Augen haben diese dunkel gekleideten Äffchen auf der dunklen Rinde eines Baumes entdeckt. Die Horde Nasenbären, die unseren Weg kreuzt, haben wir mehr gehört als gesehen. Die zwei bis drei Schatten, die wir gesehen haben widersprechen auf jeden Fall klar der Schätzung von Conny und Jorge, die meinen, es mit etwa 20 bis 30 Tieren zu tun gehabt zu haben. Die Schwarzmantel Tamarine haben wir auch nur aus einiger Entfernung in den oberen Etagen des Waldes gesehen. Die Horde Totenkopfäffchen, die zusammen mit Kapuzineraffen unseren Weg gekreuzt hat, können wir ca. 15 Min. beobachten. Die nächtliche Kaimansuche auf dem See vor der Lodge zeigt uns einmal zwei rote Augen in ziemlicher Entfernung. Das Piranhafischen mit Fleisch aus der Küche im See vor der Lodge erweist sich als ziemlich heikel. Die Köder sind meist schon abgefressen bevor die Angel ganz unten angekommen ist. Trotzdem haben wir uns ganz gut geschlagen. Wir Touristen haben gemeinsam 6 Fische herausgezogen. Jorge hat einen ausgewachsenen Piranha an der Angel. Als er uns die Zähne des Fisches zeigt, sind wir beeindruckt und dabei habe wir zweimal pro Tag, jeweils nach unserem Waldspaziergang hier gebadet. Die Gefährlichkeit der Piranhas sind zwar keine Ammenmärchen aber Angst muss man keine haben. So lange die Fische nicht in einem austrocknenden Flussarm eingepfercht sind oder sonst wie massiert auftreten und nichts mehr zu fressen haben nehmen sie lieber kleinere Beute als dass sie sich anstrengen und aus einem Menschen oder Tier ein Stück Fleisch heraus beissen.Den Fischausflug hat Myrtha an diesem Tag nicht mitgemacht, sie ging mit den amerikanischen "die hard" Birdwatchern lieber vögeln. Lothar beklagte sich noch über die Infos vom Reisebüro. Auflagen über das Mitnehmen von eigenen Gummistiefeln zu bekommen aber keine Informationen über die Dunkelheit unter dem Blätterdach des Regenwaldes zu erhalten. Er hat seinen Blitz und das lichtstarke Objektiv zu Hause gelassen und lieber die Gummistiefel mitgenommen. Conny hat jedoch Stiefel bis Grösse 47 in der Lodge und die meisten Wege sind bei dem Wetter das wir haben auch in Sandalen problemlos begehbar. Eindrücklich ist an diesem Tag noch die Antwort der Wespen auf unser "Sacha" Gebrüll. Durch rhythmisches Reiben der Flügel am Nest entsteht ein eindrückliches lautes Rasseln, das Feinde eigentlich warnen sollte. Zu erwähnen ist auch noch die Liane, die das Personal der Lodge zu einem Tarzan Spielplatz umgestalten hat. Neben dem Tourismus hat die Lodge noch eine zweite Einnahmequelle. Im Schmetterlingshaus werden Schmetterlinge gezüchtet deren Puppen in die ganze Welt exportiert wurden und auch wieder werden wenn die Exportgenehmigung aus Quito wieder eingetroffen ist. Dass es keine T-Shirts zu kaufen gibt haben wir alle schriftlich moniert. Conny kann ihren Angestellten als Belohnung nicht mal mehr ein T-Shirt zukommen lassen. Bis ihr Büro in Quito reagiere sei eh alles zu spät. Alles in allem haben wir drei wunderschöne Tage in der Sacha (heisst übrigens Wald) Lodge verbracht und würden gerne länger bleiben. Lilo hat das Gästebuch mit einer Zeichnung versehen, ich ein Verslein gebrünzelt und wir alle unterschrieben. An diesem Abend war der Generator erst um 22.30 Uhr aus - und wir mussten noch unsere Koffer packen. Freitag, 9. Oktober 1998 Sacha-Lodge - Quito Nach dem letzten Frühstück wird unser Gepäck verladen und wir fahren ein letztes Mal mit dem Einbaum über die schwarze Lagune zum Napo River. Hier steigen wir ins grosse Boot um und fahren die 2 1/2 Stunden flussaufwärts nach Coca. Als wir dann wieder in den offenen Lastwagen mit den eingebauten Sitzbänken, Shivas genannt, am Flugplatz ankommen sehen wir bereits unser Flugzeug, aber als wir ausgestiegen sind hebt es ab. So ist der Flugverkehr in Südamerika halt, wir müssen 1 1/2 Stunden warten bis das Flugzeug zurück ist. Nach einem Coca-Cola im Flughafenrestaurant, hier in Ecuador muss man Coca-Cola bestellen da jedes Süssgetränk als Cola bezeichnet wird, können wir endlich einchecken. Nach einem problemlosen Flug nach Quito werden wir von Veronica abgeholt. Sie bringt uns ins Café Cultura. Unterwegs versuchen Myrtha und Kurt eine Wäscherei zu finden. Aber weil heute der 9. Oktober, Befreiungstag von Guayaquil, ein Feiertag ist gibt es sehr wenig Möglichkeiten. Um 15.00 Uhr fahren wir im Café Cultura ein. Bis zum Nachtessen gehen wir bummeln und kaufen einige Postkarten ein. Das Nachtessen in einem typisch ecuadorianischen Restaurant lehrt uns die Portionengrössen. Speziell die Suppen sind sehr reichlich. Wir alle haben unseren Hunger überschätzt. Veronica gibt uns noch den Ablauf des morgigen Tages bekannt dann geht es ins Café Cultura zurück. Unterwegs halten wir noch an, damit Myrtha ihre Wäsche holen kann. Sie hatte es nämlich irgendwie organisiert, dass trotz Feiertag und vorgerückter Stunde jemand ihre Wäsche gewaschen hat. Samstag, 10. Oktober 1998 Quito - Otavalo - San Antonio de Ibarra Nach dem wieder ausgezeichnetem Frühstück im Café Cultura fahren wir mit all unserem Gepäck nach Norden. Am Äquator halten wir an und Veronica organisiert die Taufe. Wir begiessen die Überquerung mit einem Zuckerrohrschnaps. In Otavalo ist immer am Samstag grosser Markt. Wir lassen unsere Wertsachen im Auto zurück und schlendern sowohl über den Gemüseals auch über den allgemeinen Markt. Neben Teppichen, einer Wollmütze für mich kaufen wir noch einen Panamahut. Aus den geplanten 2 1/2 Stunden werden lockere 3 1/2 Stunden Markbesuch und wir kommen erst gegen 15.00 h zum Mittagessen in die Hacienda Pinsaqui. Nach dem Essen gehe ich noch in den Garten. Das Café Cultura T-Shirt, das ich anhabe, führt zu Diskussionen bei den drei Personen die draussen auf der Treppe sitzen. Beim genaueren Hinsehen entpuppt sich einer als Besitzer des Café Cultura. Er benutzt das lange Wochenende zu einem Ausflug in den Norden. Nun besuchen wir noch die Lederhändler in Chorlavi. Gleich im ersten Laden findet Lothar eine Lederjacke, die ihm ausgezeichnet steht. Aber das kann ja nicht sein, dass bereits das erste Geschäft eine so gut passende Jacke hat. Also klappern wir die ganze Strasse mit über 100 Ledergeschäften ab, um eine bessere zu finden. Als wir im letzten Geschäft angekommen sind muss Lothar zurück und sich diese Jacke holen gehen. Bei der Fahrt in die Hacienda Chorlavi macht jemand den Witz, dass nun Nicole und ich Wartezeit zugute hätten. Kurt und Myrtha liessen die andern wegen der Wäsche warten, Lilo und Lothar wegen der Lederjacken. Wir hätten nie gedacht, dass wir die Wartezeit bereits am nächsten Tag einziehen würden. Das Nachtessen in Chorlavi besteht aus Suppe und Forelle an Knoblauchsauce. Drei von uns hatten bereits zum Mittagessen Forelle bestellt aber Forelle zählt im Hochland zu den Spezialitäten und wird sehr oft serviert. Sonntag, 11. Oktober 1998 - San Antonio de Ibarra Machachi Wir verlassen die Hacienda und fahren ins Dorf San Antonio de Ibarra. Hier sind die Holzschnitzer zu Hause. Der ganze Markplatz wird von Holzschnitzereigeschäften umrahmt. Nicole kommt an den geschnitzten Monden nicht vorbei. Dann, als wir in der hinteren Ecke die Schildkröte in Lebensgrösse sehen, ist uns alles egal, wir wollen sie. Also wird sie in Karton eingepackt und mit dünnen Seilen verschnürt und in den Bus geladen. Den Transport ins Flugzeug werden wir schon organisieren. Mit einiger Verspätung, wir haben unsere Wartezeit eingezogen, geht es nun zu den Hutmachern . Die Filzhüte werden mit einem harten Wachs und Bügeleisen auf einem Leisten geformt. Diese Filzhüte bleiben dann etwa zwei Jahre steif. Danach kann man sie mit Harz wieder auffrischen. Im nächsten Dorf sind die Musikanten zu Hause. Uns werden die diversen Blasinstrumente vorgeführt. Anschliessend hören wir ein Konzert bei dem die Strassenmusikanten in der Schweiz allesamt blass aussehen oder besser gesagt tönen. Drei Häuser weiter besuchen wir noch einen Weber, der traditionelle ecuadorianischen Webarbeiten herstellt. Er demonstriert uns seine Arbeit sowohl mit dem normalen Webstuhl als auch mit dem typischen Gurt-Webstuhl. Da wir relativ spät sind fahren wir noch einmal nach Otavalo und essen dort im Restaurant Suisa zu Mittag. Was für eine Überraschung, an einem Tisch am Fenster sitzen die Teilnehmer der B-Gruppe. Sie erzählen uns von ihren Abenteuern im Dschungel und dass es nun auf den Cotopaxi geht. Hier im Restaurant Suisa bekomme ich nun auch meinen Coca-Tee. Er schmeckt ausgezeichnet und ich kann noch 10 Beutel als Souvenir erstehen. Anscheinend scheint die Bedienung neu zu sein. Wir müssen auf jeden Fall lange auf unser Essen warten. Veronica wird sauer. Sie gibt nach dem Essen sogar bekannt, dass die Getränke von ihr übernommen werden, damit das begleichen der Rechnung schneller geht. Nach dem Essen fahren wir nach Machachi, dem Ort wo das Güitig-Mineralwasser entspringt. Dieses Wasser wurde einst zur Qualitätskontrolle nach Deutschland geschickt und kam mit dem Qualitätsstempel "Gültig" zurück. Dieses wurde nicht richtig gelesen und so heisst es heute Güitig. Als wir in Machachi ankommen ist es bereits dunkel und wir müssen unsere Unterkunft suchen. Die Estacion de Machachi entpuppt sich als wahres Schatzkästchen. Die Zimmer und auch das Essen - obwohl zum dritten Mal Forelle - sind traumhaft. Lilo entdeckt eine Handharmonika und die Frauen beginnen einen Chor zu bilden und singen Schweizerlieder. Am offenen Kaminfeuer machts noch mehr Spass, denn wie immer im Hochland wird es auch heute Abend empfindlich kühl draussen. Um 22.30 Uhr gehen wir zu Bett. Montag, 12. Oktober 1998 Machachi - Yanahurco Nach dem ausgiebigen Frühstück bringt uns Veronica zum Marktplatz von Machachi. Dort treffen wir Moncho (Ramon). Wir laden unser Gepäck in den Mitsubishi Montero mit wasserdichtem Anhänger und quetschen uns zu sechst in den Geländewagen. Die 3 1/2-stündige Fahrt nach Yanahurco führt zuerst über Holperstrassen zum Parkeingang des Cotopaxi-Nationalparks und dann am Fuss des Cotopaxi nach Norden. Die Durchquerung des Parks dauert ca. eine Stunde. Moncho zeigt uns unterwegs die Hütte am Hang des Cotopaxi die als letzter Rastplatz vor dem Aufstieg dient und mit dem Feldstecher sehen wir tatsächlich eine Dreierseilschaft beim Aufstieg. Die Feldwege setzen uns im hart gefederten Geländewagen ganz schön zu. Aber Moncho sagt bis zur Ranch werde es noch "schöner" und es werde am Schluss nicht einmal mehr Strassen haben. Dann erreichen wir das Tor zu Yanahurco. Yanahurco ist wie ein Festung gesichert. Das Tor liegt in einem engen Tal, ist mit einem grobem Schlossgesichert und spitzen Stacheln oben verhindern das überklettern. Hinweisschilder verbieten jegliches Betreten. Nun geht die Fahrt nochmals ca. eine Stunde über Stock und Stein, baufällige Holzbrücken und durch Flüsse. Dann tauchen in der Ferne die gelb bemalten Häuser der Ranch auf. Moncho begrüsst für uns alle die "kissing Stones", die sich in der Nähe der Hacienda befinden, mit einem Kuss. Das soll uns allen Wetterglück bringen. Nun sehen wir die ersten Kühe und wilde Pferde. Am letzten Gatter begrüsst uns Paccari, das Haus-Alpaka von Yanahurco. Moncho wird von ihm sogar mit einem Kuss begrüsst, Nicole wir später auch die Bekanntschaft mit Paccari machen und dann auch vom Alpaka geküsst werden. Beim Haupthaus werden wir von Fernando und Edu Cobo, den Besitzern der 26'000 ha grossen Hacienda Yanahurco erwartet. Wir sind nun bereits auf 3600 m Höhe angelangt. Uns werden die Zimmer in den Annexhäusern zugewiesen. Nicole und ich erhalten Zimmer Nr. 2. Dann werden wir zum von Edu vorbereiteten Mittagessen gebeten. Obwohl wir nach dem Rezept der Suppe fragen, wird es uns nicht verraten. Auch bei allen weiteren Gelegenheiten wird sie uns nichts von ihrer Kochkunst verraten. Nach dem Essen machen wir mit Fernando einen Rundgang durch das Hauptgebäude. Neben einem halboffenen Grillraum, einer kleinen Lobby mit Bar zeigt er uns noch den Hauptraum. Dieser Hauptraum mit seinem mit Stroh gedeckten Dach enthält einen riesigen Kamin, eine Polstergruppe für 20 Personen sowie einen Tischtennis und Billiardtisch. An der Bar weist uns Fernando darauf hin, dass das Haus immer offen ist und wir uns, da all-inclusive, auch an der Bar jederzeit bedienen können. Dann werden wir zur Angewöhnung etwas spazieren geführt. Da dieser Spaziergang entlang des Flusses führt und es schon einige Zeit nicht mehr geregnet hat müssen wir noch nicht in die Gummistiefel. Fernando und Moncho weisen uns noch kurz in die Kunst des Fliegenfischens ein. Als wir dann ca. 30 Min. flussaufwärts unsere Fliegen aufs Wasser klatschen lassen dauert es auch nicht lange und die erste Forelle hat angebissen. So habe ich in recht kurzer Zeit drei Forellen gefangen, die die mitgekommenen Chacras in die Netze verstauen. Dann geht es noch einmal etwa 15 Min. flussaufwärts über einen kleinen Grat in eine Geländekammer. Sofort bittet uns Moncho still zu sein. Drei Hirsche befinden sich am Grasen. Nach einem Sicherheitsphoto fordert mich Moncho auf, mich ruhig näher zu schleichen, was mir auch gelingt. Doch ab etwa 20 Metern scheint mich der Hirsch zu wittern, stellt seinen Schwanz und trottet davon. Dann ist es Zeit in die Hacienda zurückzukehren. Es beginnt dunkel zu werden und die Temperatur nähert sich bereits den ungemütlichen Kältegraden. Nach dem Abendessen erklären uns Moncho und Fernando am wärmenden Kaminfeuer das Programm der nächsten zwei Tage. Dann gehen wir ins Bett. Die †berraschung als wir warmen Tee auf unseren Zimmern finden wird noch durch die Entdeckung der Bettflaschen übertroffen, auf die wir mit unseren Füssen beim unter die Decke schlüpfen, stossen. Durch den Gasofen bleibt das Zimmer die Nacht über angenehm warm. Dienstag, 13. Oktober 1998 - Yanahurco Als wir dieses beendet haben und unser leichtes Gepäck für die zwei Übernachtungen, eigentlich nur die Schlafsäcke und Reservewäsche, bereitgestellt haben, haben die Chacras unsere Pferde gesattelt. Fernando gibt uns eine 2-minütige Reitlektion und dann heisst es aufsitzen und im Schritt nehmen wir den 5-stündigen Ritt über den Paramos zum 4000 m hoch gelegenen See in Angriff. Der erste Aufstieg gibt uns bereits einen Eindruck von der Qualität der kleinen Pferde und des Westernsattels. Nicoles Moro-Chicco, Moro für alle Pferde mit weissem Haar, hat noch seine langen Mähnenhaare, währenddessen alle anderen Pferde gestutzt sind. Die unbeschlagenen Pferde sind auch im sumpfigen Gelände sehr trittsicher und tragen uns problemlos auch über die 4200 m hohen Pässe zum See. Unterwegs entdeckt Moncho in der Ferne zwei Brillenbären, die sich an einer Agave gütlich tun. Als es zu sumpfig wird steigen wir für etwa 200 Höhenmetern ab, nicht um die Pferde zu schonen sondern uns. Die Pferde haben die unangenehme Eigenschaft zu springen wenn sie im Sumpf einsinken und wir hätten dann das Problem uns im Sattel zu halten, erklärt uns Moncho. Ich habe etwas später als wir wieder aufgestiegen sind die Gelegenheit, dies zu bestätigen. In sehr kurzem Abstand habe ich vorne keinen Pferdehals und anschliessend auf dem Pferdehintern liegend den Himmel gesehen. Doch durch Sattelknauf und auch sonst gutem Sattel habe ich es geschafft, im Sattel zu bleiben. Eine gute Stunde vor Eintreffen am See hat es dann begonnen zu regnen. Doch wie Fernando uns versprochen hat, blieben wir in den Chaps genannten Reitüberhosen und mit Hut und Poncho ausgerüstet absolut trocken. Als wir gegen 15.30 Uhr bei der Schutzhütte ankommen, sind wir alle gespannt, wie diese wohl aussieht. Sie entpuppt sich als mit Wellblech bedecktes Loch im Berghang. Der Boden ist mit Pampasgras belegt. Hier können wir also nun unsere Schlafsäcke auslegen. Im Vorraum ist eine Grube ausgehoben, in dieser entfacht Nappo, einer der Chacras, sofort ein Feuer. Moncho gibt die Angelruten aus und wir beginnen damit unser Nachtessen zu angeln. Die Forellen im Bergsee haben eine erstaunliche Grösse erreicht. Pro Person und Tag darf eine Forelle gefangen werden. So will es Fernando, Herr und Meister über dieses wunderschöne Reich. Mit beginnender Dunkelheit hört es auf zu Rieseln und der Himmel klart auf. Wir haben einen wunderschönen Blick auf den Antisana, einen weiteren 5000er der eine Grenze zu Yanahurco bildet. Vor lauter Kälte fangen die Frauen, die ums Feuer sitzen, an zu singen. Dann legen wir die gefangenen Forellen auf den Grillrost, der erstaunlicherweise genau über die Grube passt. 30 Min. später, die Augen der Forellen sind weiss, können wir zu Abend essen. Nappo hat auf den beiden Gasflammen, eines der Packpferde war mit Gasflaschen beladen, ein reichhaltiges Mahl zubereitet und auch der Kaffee zum Schluss fehlt nicht. Das Wasser dazu kommt aus dem klaren See und hat, da gekocht, keine Nebenwirkungen. Nachdem wir alle die Konstruktion der Toilettenhütte ein schicker Rundbau mit schlecht schliessender Tür aus Holzlatten und Pampasgras über einem Erdloch erstellt und des Toilettensitzes , eine auf einem Campingstuhl montierter Klobrille, gewürdigt haben, kriechen wir in unsere Schlafsäcke. Morgen soll es zeitig auf den gegenüberliegenden Pass gehen. Mittwoch, 14. Oktober 1998 - Yanahurco Diese Nacht! Nicole und ich haben gefroren. Als ich mich überwinde aufzustehen, um auszutreten, habe ich einen Krampf in den Beinen. Hier spielt wohl alles zusammen, Kälte, Höhe und Anstrengung des Reitens. Draussen ist der matschige Boden gefroren und die Sterne reflektieren sich in der spiegelglatten Wasseroberfläche des Sees, aber sehr schnell bin ich wieder im Schlafsack. Es ist doch ein paar Grad wärmer dort. Schon vor dem Aufstehen entschliessen wir uns bei den anderen für eine Rückkehr zu plädieren. Als sich gegen 7.00 Uhr alle aus ihren Schlafsäcken schälen, wird bald klar, dass es nicht unsere Schlafsäcke gewesen sind, sondern dass alle gefroren haben. Nach kurzem Gespräch mit Moncho und einer Abstimmung ist bald mit 4 zu 2 Stimmen entschieden, dass wir heute zur Hacienda zurückreiten. Wir werden bei unserer Rückkehr von Fernando erfahren, dass in dieser Nacht 500 m tiefer das Thermometer auf minus 8 °C gefallen ist. Wir hatten leider keinen Thermometer dabei aber minus 10 °C muss es auf jeden Fall gewesen sein und so eine Nacht wollten wir alle nicht noch einmal zubringen. Auch hier wären genauere Angaben im Reiseprogramm von Vorteil gewesen. Die Temperaturen können nicht nur, wie angegeben, bis 0 ° sinken, sondern noch viel tiefer und ein Biwaksack hätte geholfen. Den Pferden und den Chacras ist nichts anzumerken, obwohl auch sie in der Nacht gefroren haben. Gut gelaunt hat Nappo das Frühstück, Kaffee, Rühreier und Brötchen zubereitet. Das Problem mit der Streichfähigkeit der Butter kann aber auch er nicht lösen. Der Ritt zurück nach Yanahurco verläuft ohne grössere Ereignisse. Erwähnenswert ist, dass wir das erste Drittel zu Fuss zurückgelegt haben, und wir dabei einen 4200 m hohen Pass zu Fuss überquert haben. Ich habe dabei jede Zigarette und jedes Kilo zuviel auf den Hüften verflucht. Lothar und Lilo haben es noch einmal wissen wollen und unterwegs einen Abstieg zu Fuss unternommen. Moncho sagt uns nachher, dass dieser steile Weg eigentlich auch zu Pferde machbar wäre, Lilo ist jedoch 50% der Strecke auf dem Hosenboden abgerutscht. Unsere Reitkunst wäre bei so etwas sicher überfordert gewesen. Zurück in der Hacienda freuen wir uns auf eine heisse Dusche, das Nachtessen und die Bettflaschen. Edu zaubert, trotz fehlender Vorwarnung, Moncho war es nicht möglich die Ranch mit dem Walkie-Talkie zu erreichen, ein ausgezeichnetes Essen auf den Tisch. An diesem Abend werden auch die Bar und der Pooltisch ausgiebig genutzt und der Damenchor hat sein Können zum Besten gegeben. Fernando hat uns noch mehr über sein Reich erzählt, ein Video über die Arbeit mit den Wildpferden gezeigt und einen Blick auf seine Waffensammlung gewährt. Zu den Pferden ist zu erwähnen, dass diese genau gleich wie die Rinder einmal pro Jahr zusammengetrieben werden. Bei den Rindern ist es wegen des Fleisches, der medizinischen Betreuung und dem Anbringen der Brandzeichen. Bei den Pferden hingegen müssen vor allem die Hufe geschnitten werden, da diese sich im weichen Paramos nicht abnützen. Auch hier wird wie in der Sacha-Lodge der Generator irgendwann ausgeschaltet, heute planmässig um 22.30 Uhr. Donnerstag, 15. Oktober 1998 - Yanahurco Es giesst in Strömen. Es hat bis auf ca. 4000 m Höhe geschneit, zum Glück sind wir gestern zurückgekommen. Fernando sagt beim Morgenessen, dass wir heute aufs Reiten verzichten müssen wenn das Wetter nicht besser wird. Sogar Paccari hat sich in den Schutz der überdachten Gehwege zurückgezogen. Lothar organisiert ein Billardturnier und ich schreibe dieses Tagebuch weiter. Nicole nützt die Zeit zum Karten schreiben. Als es gegen Mittag besser wird, holen die Chacras unsere Pferde, satteln sie und nach dem Essen gehen wir unter Führung von Fernando auf einen Ausritt. Die Pferde sind ausgeruht und es geht bergauf zu einem Aussichtspunkt. Unterwegs entdeckt Fernando ein totes Lama. Einer der Chacras wird zurückgeschickt, um Leute zu organisieren, die das Lama häuten werden. Auf dem weiteren Weg zum höchsten Punkt des Rittes sehen wir in der Ferne Condore kreisen. Fernando bestimmt, dass wir hier warten. Dann würden diese grössten flugfähigen Vögel der Welt über uns hinweg ziehen. Tatsächlich 2 - 3 Minuten später ziehen 3 Condore über uns hinweg und zwar so nahe, dass wir den Wind durch ihre Flügel rauschen hören. Dieses Erlebnis ist so einmalig und majestätisch, ein Privileg es zu erleben. Moncho hatte den Fotoapparat dabei, mit meinem Film geladen, wir werden sehen ob die Fotos was geworden sind. Diese Vögel müssen unter allen Umständen geschützt werden und auch sie in einem Zoo einzusperren ist eine Schande. Wir hoffen dass das ProCon (Projekt Condor) Projekt, das in Yanahurco durchgeführt wird, ein Erfolg wird. Auf dem Rückweg fragt uns Fernando, ob wir den einfachen oder etwas steileren Weg bevorzugen würden. Wir wählen nach sehr kurzer Diskussion den einfacheren. Im Abstieg fragen wir uns, wie der steilere ausgesehen hätte. Die letzten paar Meter versuchen es einige von uns mit Trab oder gar Galopp. Aber während dem Moncho, Fernando und die Chacras wie angewachsen im Sattel sitzen, ist es uns Flachlandcowboys unmöglich diese Schritte auszusitzen. In der Hacienda angekommen heisst es erstellen und abgeben der Gummistiefel und Hüte. Nach einer Dusche ruft uns Edu schon zum Nachtessen. Anschliessend geht das Billiardturnier weiter, nur kurz unterbrochen von der Verteilung der Reitdiplome. Lothar gewinnt das Turnier. Fernando hat "aus Versehen" die 8 versenkt. Heute wird der Generator erst nach Mitternacht ausgeschaltet. Das Billiardturnier und der Gedankenaustausch am warmen Kamin lassen den Abend sehr kurz erscheinen. Freitag, 16. Oktober 1998 - Yanahurco - Banos Ein wunderschöner Sonnenaufgang weckt uns um 6.00 Uhr. Wir beginnen zu packen. Die Ausrüstung für Yanahurco wird separat gepackt, diese werden wir wohl auf Galapagos kaum brauchen. Nach einem ausgiebigen Frühstück steigen wir alle in Fernandos 4 x 4 und wir reiten seine Hacienda mit 200 PS ab. Es ist eindrücklich, was solche Geländefahrzeuge zu leisten imstande sind. Obwohl Fernando überhaupt kein Risiko eingeht, sind vor allem die 3 Frauen beeindruckt. Als ich bemerke, dass er bei den steilen Bergabfahrten bereit ist links zu bremsen, sind auch meine letzten Zweifel beseitigt. Als wir wieder in der Lodge sind erwartet uns Moncho um uns den versprochenen Puma zu zeigen. Tatsächlich sehen wir einen Puma. 300 m entfernt vom Haupthaus ist das Museum. Hier bewahrt Fernando seine Trophäen aus früheren Zeiten auf. Wir haben uns vorher bereits über das Fehlen solcher in der Hacienda gewundert. Diese Trophäensammlung soll bald in ein echtes Museum mit Informationstafeln umgebaut werden. Aber wenn man die Transportwege bedenkt, so wird dies wohl noch einige Zeit dauern. Nach einem kurzen Imbiss besteigen wir die beiden Geländefahrzeuge und fahren über die Holperpiste nach Machachi. Unterwegs sehen wir noch eine Alpaca-Herde mit 521 Tieren. Das ist auf jeden Fall die Auskunft, die wir vom Hirten bekommen. Als wir bei einem Halt Fernando nach der Dauerhaftigkeit der Fahrzeuge fragen, Monchos Montero hat schon über 100'000 km, erklärt er uns, dass sowohl Toyota als auch Mitsubishi spezielle ultra heavy duty Fahrzeuge für Ecuador und Bolivien herstellen und er eigentlich nur alle 8 Monate die Stossdämpfer wechseln müsse. Aber diese Ausstattung scheint auch ihren Preis zu haben. So kostet doch Fernandos Landcruiser 93'000 Dollar. Nach 3 1/2 Stunden sind wir wieder in Machachi, wo uns Veronica mit einem Bus erwartet. Wir verabschieden uns noch von der Familie Cobo und Moncho, dann geht die Fahrt auf der Strasse der Vulkane nach Banos. Wir haben von dieser Fahrt nicht sehr viel, die Berge sind auf der ganzen Strecke wolkenverhangen. Als wir in Banos ankommen, könnte der Kulturschock nicht grösser sein. Ein richtiges Touristenkaff. Auf der Hauptstrasse reiht sich Souvernirgeschäft an Restaurant an Souvenirgeschäft. Wir beziehen unser Nachtquartier in einer Pension am Rande von Banos und gehen anschliessend in die Stadt. Als wir an der Kirche vorbeikommen beginnt gerade eine Prozession. Als wir nach den Grund fragen erklärt uns Veronica mit einigem Widerwillen, dass es gestern hier ein Erdbeben gegeben hätte. Das Nachtessen in einem der Restaurants entlang der Strasse schmeckt dann ausgezeichnet. Als wir gegen 22.00 Uhr ins Bett gehen hat Myrtha ein Problem. Die Musik im gegenüberliegenden Restaurant zwingt sie und auch Veronica zum Aufstehen und Reklamieren. Dieses scheint zu fruchten, denn ab 22.30 Uhr herrscht Ruhe. Samstag, 17. Oktober 1998 Banos - Riobamba Myrtha, Lilo, Lothar und Veronica gehen bereits um 7.00 h in die Thermalquellen zum Baden. Veronica hat etwas von einem Spaziergang von 5 Min. erzählt. Wir sollten später erfahren, dass es etwa 30 Min. steifen Marsches benötigte um das Thermalbad zu erreichen. Nicole und ich gehen bis zum Frühstück um 9.00 Uhr in die Stadt. Wir suchen Geschenkpapier und auch sonst noch etwas Nettes für Myrthas morgigen Geburtstag. So gegen 8.00 h beginnt die Stadt langsam zu erwachen. In einer Papeterie werden wir fündig. Neben dem Geschenkpapier kaufen wir noch einen Katzenkopf aus einer mit Papierschlangen verzierten Tonvase. Nach dem Frühstück um 9.00 Uhr sind wir gemeinsam in die Stadt gegangen, haben u.a. einen Wasserfall tief im Flusstal besucht und dann steht Kunsthandwerk auf dem Programm. Wir besuchen zuerst einen Taguaschnitzer. Dieser drechselt uns zur Demonstration eine ca. 4 cm hohe Vase aus der Nuss der Taguapalme. Nach der Bearbeitung sieht das gute Stück wie Elfenbein aus. Hoffentlich haben wir bei der Einreise in die Schweiz keine Probleme damit. Auf dem Weg zu den Balsaholzschitzern hat es noch viele Geschäfte und wir besuchen fast jedes. Lothar will noch einen Alpacapullover erstehen und die Frauen sind ganz scharf auf T-Shirts. Aber weder Alpaca-Pullover noch T-Shirts sind in der richtigen Grösse oder Qualität vorhanden. Es ist schon kurz vor 13.00 h als wir die Holzschnitzerwerkstatt erreichen. Im feuchten Zustand lässt sich das Balsaholz mit einem Küchenmesser in Form bringen. Dann wird die Schnitzerei im Ofen getrocknet, evtl. Sprünge im Holz werden anschliessend mit einer Holzmasse ausgebessert. Mit einem Lötkolben werden dann die Konturen eingebrannt und zum Abschluss mit Farbe bemalt. Die beliebtesten Motive sind Tucane und Papageien. An diesen beiden Vogelarten wirken die kräftigen Farben nicht einmal kitschig. Kurt ersteht einen grösseren Papageien der auf einem Baumstamm sitzt. Der Stamm ist jedoch für den vorgesehenen Standort zu hoch, darum wird er gleich an Ort und Stelle gekürzt und die Schnittstelle geschlichtet. Auf dem Rückweg wird so aus "Kurt ohne Gurt" bald Mal "Dr Kurt het e Vogel". Nach einem kleineren Mittagessen in der Stadt marschieren wir zurück zum Hotel. Dies geschieht nicht ohne Unterbruch. Die Geschäfte an denen wir vorbeikommen haben eine grosse Anziehungskraft, was sich aber nicht als schlecht erweist. Erstens entdecken wir einen Grillstand der "Gui", eine nationale Spezialität, anbietet. Veronica ersteht für uns alle ein Häppchen, und einige von uns bringen es auch übers Herz das nach Kaninchen schmeckende Meerschweinchen-Fleisch zu essen. Zweitens finden wir einen Laden, der Coca-Tee führt. Dieser ist nicht Mal teuer. 100 Beutel kosten umgerechnet etwa SFr. 10.- also nur etwa 10% von dem was ich in Otavalo für den selben Tee ausgegeben habe. Nun ist es aber wirklich Zeit nach Riobamba aufzubrechen. Die 1 1/2-stündige Fahrt führt über eine von El Nino arg in Mitleidenschaft gezogene Strasse. In Riobamba schlafen wir im Hotel eines berühmten ecuadorianischen Bergsteigers und treffen dort auf die B-Gruppe. Diese erzählen uns von ihren Abenteuern und Misserfolgen. Im Dschungel wurde ihr halbstündiger Fischfangausflug zu einer 5-stündiger Uebung mit 4-maligem Einbaumversenken um unter umgestürzten Bäumen durchzukommen. Die Besteigung des Cotopaxi mussten sie auch aufgeben, da viel zu viel Neuschnee gefallen war, was die Besteigung zu gefährlich machte. Nach dem Nachtessen gehen alle rasch zu Bett, da am Morgen bereits um 5.00 Uhr Tagwache ist. Sonntag, 18. Oktober 1998 Riobamba - Guayaquil Nach der Tagwache um 5.00 Uhr verladen wir das restliche Gepäck in den Bus. Die Yanahurco-Sachen hat Veronica gestern abend bereits nach Quito mitgenommen. Dann um 6.00 Uhr fahren wir vom Hotel weg zum Bahnhof. Und hier steht er nun - der berühmte Riobamba-Express. Wir nehmen zuerst im Erstklass-Abteil platz. Als die Viehwagen vorne angekoppelt werden beginnt der Touristensturm auf die Dachplätze. Conny und Bruno aus der B-Gruppe sowie Lothar sind ganz mutig und gehen bereits in Riobamba aufs Dach. Sie sind alle recht gut gegen Kälte geschützt, denn um diese Tageszeit ist es noch empfindlich kalt. Pünktlich um 7.00 Uhr setzt sich der Zug in Bewegung. Unterwegs hält er einige Male an. Immer mehr von unserer Gruppe wagen den Gang aufs Dach. Der beachtenswerteste Halt ist der um 9.00 Uhr. Zu dieser Zeit nehmen die Lokomotive, der Lok- und der Zugführer ihr Frühstück zu sich. Die holprige Fahrt führt nun durch immer tiefer gelegene Landstriche. Die Landschaft wechselt praktisch mit jedem Höhenmeter ihr Erscheinungsbild. Dann kommt sie - der Höhepunkt der Zugsfahrt -die Teufelsnase. Hier überwindet der Zug durch Zick-Zack fahren einen gewaltigen Höhenunterschied. Ok, ok, in der Schweiz haben wir das auch, aber bei uns ist dieses Problem mit Kehrtunnels eleganter und sicher weniger spektakulär gelöst. Hier erweist sich der Dachplatz als kleiner Nachteil. Von der rechten Zugsseite aus kann man "zum Fenster hinauslehnend" die zwei unter einem liegenden Geleise beobachten. Die auf dem Dach bemerken nur das Vor- und Zurückfahren, die Aussicht nach unten ist ihnen versperrt. Dafür können sie sich während der Fahrt die Schuhe putzen lassen, den funktionierenden Getränkeservice und den Kondukteur beim Verrichten ihrer Arbeit beobachten. In Chan Chan ist für uns Endstation. Da der Zug immer noch nicht nach Guayaquil fährt steigen wir hier wieder in unseren Bus, der das Gepäck transportiert hat, um. Unsere Busfahrt nach Guayaquil führt zuerst über unbefestigte Strassen wieder etwa 500 Höhenmeter aufwärts um dann auf durch starke Regenfälle in Mitleidenschaft gezogenen Strassen durch die Wolkendecke ins Delta des Guayaflusses zu gelangen. Hier sieht es richtig trostlos aus. José erklärt uns, dass letztes Jahr hier alles unter Wasser gestanden habe und die Leute zuerst ihr Ueberleben sichern wollen bevor sie an das Reparieren der Häuser geschweige denn das Reparieren der Strassen denken wollen. Wobei mir scheint, dass das älteste Gewerbe der Welt hier am Fusse der Anden sehr gut floriert. Alle Waren aus dem Hochland die per Lastwagen an die Küste müssen, werden auf dieser Strasse transportiert. Und so reiht sich in den ersten Dörfern am Fusse der Anden Restaurant an Autowerkstatt an Laden an Puff. Für die nach unseren Verhältnissen kurze Strecke benötigen wir etwa 3 1/2 Stunden. José macht noch Sprüche über das Hotel. Es habe Fliegengitter anstatt Fenster, doch als wir ankommen, erweist sich unser Hotel als das Guayaquil-Grand, ein 5-Sterne-Kasten für den wir absolut underdressed sind. Nicole und ich gehen sofort aufs Zimmer - wir wollen noch Myrthas Geburtsgeschenk einpacken. Wir haben ja mit Lilo und Lothar abgemacht, dass heute niemand ein Wort über den Geburtstag verliert, aber als beim Mittagslunch das Gespräch auf das Datum des heutigen Tages kommt, muss sogar Kurt als Ehemann feststellen, dass er den Geburtstag seiner Frau vergessen hat. Um 20.00 Uhr treffen wir uns alle in der Lobby und bringen die Cocktailvouchers an der Bar unter die Leute. Als wir dann endlich zum Abendessen in den Coffeeshop des Hotels gehen, Myrtha ihr Geschenk sieht und wir Happy Birthday singen ist die Ueberraschung nochmals riesengross. Das Nachtessen in diesem Coffeeshop war aber mit Abstand das schlechteste, das wir auf der ganzen Reise bekommen haben. Um 22.00 Uhr gehen wir alle von der Reise ziemlich geschafft ins Bett. Montag, 19. Oktober 1998 Guayaquil - Salinas Guayaquil Nach dem Frühstück besteigen wir den Bus und besuchen den Zentralpark. Hier ist auf engem Raum ein grosser Teil der ursprünglichen Flora und Fauna erhalten geblieben. Am eindrücklichsten sind die Iguanas die sich der Zivilisation angepasst haben und im Park auf den Bäumen leben, aber genauso gut in den Abwasserkanälen der Stadt und im Guaya-Fluss überleben.Anschliessend besuchen wir den alten Stadtteil mit seinen Kolonialhäusern. Diese sind noch ganz aus Holz gebaut und den meisten würde eine Renovation gut tun. Dann fahren wir stadtauswärts nach Salinas. An einer Weggabelung werden wir von einer Polizeistreife angehalten. Der Fahrer ruft José zu Hilfe. Es scheint um Schmiergeld zu gehen. Kurt will sich das Ganze ansehen und geht mit. Zum Glück, der Polizist beobachtet ihn die ganze Zeit und will dann auch nichts mehr von der Passiergenehmigung wissen, die er vom Fahrer gefordert hat. Da es so etwas aber nicht gibt, ist die Absicht Schmiergeld zu kassieren klar ersichtlich. Nach einer weiteren Stunde kommen wir in Salinas an. Dieses Miami von Ecuador ist wegen zu geschlossen. Mit Mühe finden wir an der Strandpromenade ein geöffnetes Restaurant. Die Crevetten an Knoblauchsauce schmecken ausgezeichnet und scheinen auch ganz frisch zu sein. Die Zubereitung hat auf jeden Fall 45 Min. gedauert. Weil in Salinas nichts los ist, da wir ausserhalb der Saison hier sind, sind wir noch in ein anderes kleines Fischerdorf gefahren. Dort sind wir im weniger verschmutzten Wasser baden gegangen. Wir ist vielleicht übertrieben, Lothar und Astrid waren die Einzigen, die sich in die kühlen Fluten des Pazifiks stürzten. Der Humboldstrom macht sich auch hier am Aequator noch bemerkbar. Gegen 16.00 Uhr machen wir uns auf den Rückweg. José erklärt uns, dass eine frühere Rückfahrt keinen Vorteil hat, da der Feierabendverkehr in Guayaquil so dicht ist, dass es bis 19.00 Uhr dauert, egal ob wir um 16.30 oder 18.30 Uhr in die Stadt einfahren, um das Hotel zu erreichen. Tatsächlich herrscht um halb Sieben immer noch ein Chaos auf den Strassen von Guayaquil. Zusätzlich zum Feierabendverkehr erschweren die in einen Markt verwandelten Strassen das Vorwärtskommen. Das Nachtessen im Restaurant des Grand-Hotel ist dann um Klassen besser als das gestrige im Coffee-shop und wir gehen alle zeitig zu Bett. Ich habe das Gefühl, dass dieser Tag als Reservetag eingeschoben worden ist, damit bei Zwischenfällen genug Zeit bleibt, um das Flugzeug nach Baltra auf den Galapagos-Inseln zu erreichen. Dieser Tag hat ausser 5 Stunden Busfahrt nichts gebracht. Evtl. wäre eine ausgiebigere Besichtigung von Guayaquil ergiebiger gewesen, obwohl uns José auf die Gefahr durch Ueberfälle in dieser Stadt hingewiesen hat. Aber so ist es halt gewesen und morgen gehts nach Galapagos. Dienstag, 20. Oktober 1998 Guayaquil - Baltra (Galapagos) Nach dem Frühstück verladen wir unser Gepäck in den Bus und fahren zusammen mit José zum Flugplatz wo wir um 8.30 Uhr, eine Stunde vor Abflug, eintreffen. Die Abfertigung geht speditiv. Nur das mit dem Gepäckwagen sollte man wissen. Von der Haltezone bis zum Check-in sind es ca. 30 Meter und für den Gepäckwagen will die Flughafenverwaltung einen Dollar Benutzungsgebühr die auch vehement eingezogen werden. Nachdem wir uns von José verabschiedet haben, er versucht einen früheren Flug nach Quito zu erreichen, begeben wir uns alle ans Gate. Hier werden nach und nach Flüge überall hin aufgerufen. José hat seinen früheren Flug nach Quito erwischt, wir sehen Ihn ein letztes Mal am Gate. Als nur noch wir, zusammen mit anderen Touris, die auch aussehen, als wollten sie auf die Galapagosinseln reisen im Gate sitzen und kein Flugzeug mehr auf dem Rollfeld steht beginnen wir uns zu fragen was los ist. Draussen auf der Anzeigetafel steht bei unserem Flug verspätet. Um 10.30 h ist auch das verschwunden und der nächste Flug auf Galapagos ist auf 15.30 h angesetzt. SchÉ Wir bekommen zwar einen Lunch, aber das verkürzt die Wartezeit nicht im mindesten. Dann endlich um 16.30 h kommt die Boeing 727-100 der TAME an und wir können einsteigen. Der Flug dauert ca. 1,5 Stunden und wir kommen durch die Zeitverschiebung um 17.00 h in Baltra an. Hier wartet unser Guide "Rosi" auf uns. Auch sie hatte von Quito aus 4 Stunden Verspätung. Bei der Einreise müssen wir die 100 Dollar bezahlen, die uns José vor dem Abflug gegeben hat, 12 Dollar Flughafentaxe und 88 Dollar Parkgebühr. Und jetzt beginnt das Chaos mit dem Gepäck. Es ist feinsäuberlich aufgereiht und jeder muss sein Gepäck selbst aufnehmen und beim Verlassen des Terminals wird der Gepäckabschnitt kontrolliert, doch Rosi wollte die Gepäckabschnitte schon vorher von uns. Und nun müssen wir wieder Rosi suchen, die unsere Abschnitte hat. Aber schliesslich haben wir alle unser Gepäck ausserhalb des Terminals und verladen es auf einen bereitstehenden Pick-up, der vorausfährt. Nun steht ausser unserer Gruppe nur noch eine weitere Gruppe am Flughafen. Die anderen sind bereits mit zwei wartenden Bussen abtransportiert worden. Nach ca. 20 Minuten kommt dann doch noch ein Bus. In diesen müssen wir einsteigen, als wir drin sind sagt Rosi wieder wir müssten raus. Als die Hälfte draussen ist heisst es doch wieder einsteigen, Rosi konnte sich mit dem Buschauffeur einigen. Der Bus führt uns dann in einer 10-minütigen Fahrt zum Hafen von Baltra. Hier wartet die "Sulidae" auf uns. Die Sulidae ist ein zweimastiges Segelschiff, das 1901 als Kohlefrachter in Dänemark gebaut wurde und ursprünglich auf den Namen Sande getauft wurde. Es hat Platz für 12 Passagiere, die 5-köpfige Mannschaft und den Guide. Nach dem Anbordgehen werden wir mit den Gepflogenheiten auf einem Segler bekannt gemacht. U.a. geht man barfuss. Nun können wir die Kabinen beziehen. Drei Kabinen liegen im Vorderschiff, eine Mitschiffs und zwei im Heck. Die beiden Heckkabinen sind zusammen mit dem Mannschaftsquartier nachträglich aufgebaut worden und haben als einzige Fenster nach aussen. Die übrigen sind nur mit verglasten Dachluken ausgestattet. Myrtha und Kurt sowie Rosi beziehen eine Heckkabine. Lilo und Lothar entscheiden sich für die Kabine Mitschiffs. Nicole wählt die Kabine im Vorschiff mit WC vis-â-vis auf dem Gang aus. Zwei Kajütenbetten und zwei Minieinbauschränke sowie Stauraum für eine weiche Tasche unter der unteren Koje sind das magere Platzangebot. Wenn ich in der Kajüte stehe hat es sonst keinen Platz mehr. Im Nachhinein wird sich herausstellen, dass diese Kabine eine gute Wahl ist, die Heckkabinen liegen direkt über dem Caterpillar Schiffsdiesel und dem Generator und unser WC ist das einzige, das über eine elektrische Spülpumpe verfügt. Nachdem wir alle versorgt sind ruft der Kapitän zum Welcome-Cocktail (Maracuja, Rum, Rahm) den der Schiffskoch zubereitet hat. Dann legen wir ab und fahren in den Kanal zwischen Baltra und Santa Cruz. Hier im ruhigen Wasser haben wir Anker geworfen und sind nach dem Nachtessen schlafen gegangen. Mittwoch, 21. Oktober 1998 Baltra - Plazas - Punto Ayora (Santa Cruz) Um 5.00 Uhr wird der Anker gelichtet. Wir fahren bei ruhiger See Richtung Plazas das wir um 8.00 h erreichen. Hier ist der Inselrundgang angesagt. Rosi erklärt uns den Unterschied zwischen trockener und nasser Landung. Bei der Trockenlandung genügt ein grosser Schritt vom Beiboot auf das trockene Land. Bei der nassen Landung muss man beide Füsse ins Wasser strecken, um dann durchs Wasser den Strand hinaufzugehen. Hier auf Plazas ist die Landung trocken, wie bei den meisten Landeplätzen auf Galapagos. Auf Plazas beobachten wir Seelöwen und Landleguane sowie Fregattevögel und den Rotschnabel-Tropikvogel. Rosi zeigt uns auch noch eine Klippe von der der vorige Besitzer der Sulidae bei einem Felsabbruch gestürzt und dabei ums Leben gekommen ist. Dieser Rundgang dauert ca. 2 Stunden. Während der ganzen Zeit können wir Pelikane und Tölpel beim Fischen beobachten. Es grenzt schon beinahe an ein Wunder wie wenig Scheu hier die Tiere vor den Menschen haben. Da wir im Oktober unterwegs sind ist die Flora auf den Galapagos-Inseln im Trockenschlaf. Die Balsambäume haben alle Blätter abgeworfen. Das Gras ist verdorrt. Die Semperviven haben sich rot verfärbt. Die Opuntien sind das einzig Grüne auf dieser Insel. Nach dem Besuch der Insel wird sofort der Anker gelichtet und wir nehmen sofort Kurs auf Punto Ayora, dem Ort auf Santa Cruz wo auch die Darwin-Station beheimatet ist. Hier besuchen wir nach dem Mittagessen dieselbe. In dieser Station werden neben Forschungs- und Ausbildungsarbeiten auch die Riesenschildkröten gezüchtet, die dann je nach Spezies auf der entsprechenden Insel ausgesetzt werden. Dies geschieht im Alter von 3 - 4 Jahren, wenn also die Galapagosbussarde und die eingeführten Hunde und Katzen keine Gefahr mehr für die Schildkröten darstellen. Die Schildkröten spielen, wie eigentlich alles hier, eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht der Insel. Für dieses sehr fragile Gleichgewicht stellen alle importierten Pflanzen und Tiere eine potentielle Gefahr dar. Dies gilt nicht nur für vom Festland eingeführte Spezies sondern auch für Pflanzensamen die durch Unachtsamkeit von einer Insel zu anderen verschleppt werden. Auf dem Rückweg von der Station - deren Arbeit wir durch den Kauf von T-Shirts unterstützen - zum Hafen ist wieder einmal Shopping angesagt. Der ganze Weg ist gesäumt von Souvenirgeschäften. So wird aus dem ca. 1 Km langen Rückmarsch eine fast 2-stündige Uebung. Um 18.00 Uhr gehen wir wieder an Bord der Sulidae auf welcher der Koch die Zubereitung des Nachtessens beinahe abgeschlossen hat. Wir werden seine Leistungen auf der ganzen Fahrt sehr zu schätzen wissen. Dies vor allem wenn man die Grösse der Kombüse und das ständige Schwanken des Schiffes in Betracht zieht, wobei seine Kochkunst auch manchem Restaurant auf festem Boden zu Lorbeeren verhelfen würde. Rosi bittet nach dem Nachtessen zur allabendlichen Besprechung des nächsten Tages. Dann gehen wir zu Bett und um 22.00 Uhr wird der Schiffsgenerator ausgeschaltet. Donnerstag, 22. Oktober 1998 Punto Ayora - Santa Fee Am Morgen um 8.00 Uhr besteigen wir nach einem ausgiebigen Frühstück an Bord im Hafen von Punto Ayora einen Bus und fahren in Richtung Kraterspitze des Vulkans von Santa Cruz. Unterwegs halten wir auf einer Hacienda. Hier leben Schildkröten in ihrer natürlichen Umgebung. Der Besitzer der Farm lässt sich diesen Besuch natürlich honorieren. Wir sehen tatsächlich einige Schildkröten, die sich in der Sonne wärmen oder am Grasen sind. Dann geht die Fahrt weiter den Vulkan hinauf zu einer weiteren Farm auf deren Gebiet sich ein ca. 1 km langer, begehbarer Lavatunnel befindet. Nach der Passage des Tunnels, es ist inzwischen schon 10.30 Uhr, sollten wir auf dieser Farm unser Mittagessen erhalten. Aber irgend etwas scheint nicht geklappt zu haben, auf jeden Fall ist das Essen noch nicht bereit und wir nutzen die Zeit, um noch weiter den Berg hinauf zu fahren. Bald erreichen wir den Scalesienwald. Es ist interessant zu sehen welche Funktion diese Korbblütler hier abgeschieden von allen eingenommen haben. Die Twins genannten karstigen Einbrüche sind umrahmt von solchen Wäldern. Hier gibt sich auch noch ein Rubintyrann die Ehre und posiert exkursionstauglich während 5 Minuten vor unseren Objektiven. Dann geht es wieder zurück zur Farm wo nun das Essen bereit ist. Im Eiltempo fahren wir mit dem Bus zurück zum Hafen wo wir unsere 2 1/2-stündige Ueberfahrt nach Santa Fee beginnen. Während dieser Ueberfahrt haben wir neben Delphinen auch einen Wal gesehen. Um 16.30 Uhr erreichen wir Santa Fee und entdecken auf der Insel unsere ersten Meerechsen. In der Abgeschiedenheit der Inseln hat sich praktisch auf jeder Insel eine Subspezies entwickelt. Hier auf Santa Fee ist es die Farbenprächtigste. Das Licht der untergehenden Sonne färbt alles wunderbar kontrastreich ein. Es ist nur schade, dass wir auf dieser interessanten Insel nur so wenig Zeit haben. Denn nach dem Nachtessen wird sofort der Anker gelichtet und die 6-stündige Ueberfahrt nach Espanola beginnt. Freitag, 23. Oktober 1998 Espanola - Floreana Als wir am Morgen erwachen sind wir vor Espanola vor Anker gegangen. Die rauhe Ueberfahrt gegen die Strömung hat bei einigen zu Uebelkeit geführt und vor allem Myrtha hat wegen des Maschinenlärms - ihre Kabine liegt über dem Maschinenraum - kein Auge zugetan. Wir machen an diesem Tag zwei Landgänge und beobachten neben den allgegenwärtigen Seelöwen, Blaufuss- und Maskentölpel sowie die Galapagos-Albatrosse. In der Gardener Baye haben wir die Möglichkeit zu schwimmen und zu schnorcheln. Das mit dem Schnorcheln wird leider nichts, die Schnorchelausrüstung auf der Sulidae ist unter jedem Hund. Es hat nur Anzug-Flossen, die Masken und Schnorchel sind schimmlig und meist defekt. Wenn wir das nur vorher gewusst hätten, hätten wir unsere eigenen Sachen mitgenommen und nicht den Versprechungen des Reisebüros getraut. Die B-Gruppe hat von José Schnorchelausrüstung bekommen. Aber auch mit guter Ausrüstung ist das Schnorcheln abenteuerlich. Im Oktober ist das Meer um Galapagos schweinekalt. Andere Touristenboote scheinen aus diesem Grund Tauchanzüge für ihre Gäste an Bord zu haben. Anscheinend ist das Meiste auf der Sulidae in ziemlich abgefraktem Zustand, so auch die Alibischwimmwesten, die wir im Beiboot immer tragen müssen. Auch heute abend geht es nach dem Essen gleich weiter in Richtung Floreana. Myrtha hat bereits wieder grossen Horror vor einer weiteren Nacht ohne Schlaf. Samstag, 24. Oktober 1998 Floreana - Sombrero Chino Nicole und ich werden auch in dieser Nacht unsanft durch das Rasseln der Ankerkette geweckt. Dieses Geräusch weckt das ganze Vorderschiff. Also sind wir problemlos in Floreana, der mysteriösen Insel angekommen und wir schlafen beruhigt weiter. Nach dem Frühstück um 8.00 h gehen wir am Punto Cormorant an Land. Auch hier begegnen uns die allgegenwärtigen Tiere ohne Scheu. Die Nichtschnorchler unternehmen mit dem Beiboot einen Ausflug zur Teufelskrone. Ich habe beim ersten Schnorchelgang vor Santa Fee einen gehörigen Schnupfen aufgelesen und verzichte dankend auf weitere Eiswasserbäder. Nachdem auch die Schnorchelgruppe von ihrem Ausflug rund um die Teufelskrone zurück ist gibt es Mittagessen. Anschliessend stechen wir wieder in See und erreichen bald Punto Velasca Ibarra. In diesem Hafen ist die berühmte, inzwischen 94 Jahre alte Margarethe Widmer, Autorin des Buches "Postlagernd Floreana", zu Hause. Dieses Buch ist fast ein Muss für Galapagos Besucherinnen. Sie erzählt darin Ihre Erlebnisse als junge Frau auf diesem kargen Eiland. Wir müssen alle je 10000 Sucres pro Paar bezahlen, damit die Hafengebühr abgegolten werden kann. Dieser Stop ist nicht im normalen Programm enthalten. Wir werden von der Tochter und einer Enkelin mit Keksen willkommen geheissen, im Souvenirshop herumgeführt und können das Landschildkrötengehege besichtigen. Rosi hat früher auf einem Schiff der Widmers als Guide gearbeitet und kennt daher die Familie recht gut. Dann kommt sie, die berühmte alte Dame und gibt eine Audienz. Sie hört zwar nicht mehr sehr gut aber nimmt am Weltgeschehen noch rege Anteil,wie der Stapel mit etwas veralteter, man bedenke die Distanz, deutscher Regenbogenpresse zeigt. Sie will nämlich von uns wissen, was Bill Clinton und seine Monika sonst noch so getrieben haben. Nachdem wir uns verabschiedet haben geht es zurück zum Schiff und weiter in die Postoffice Bay. Hier suchen wir das berühmte Fass, in das Post für alle Welt gelegt werden kann. Wenn sich Post im Fass befindet, die auf der weiteren Reiseroute eines Besuches liegt so nimmt sie dieser mit sich und liefert sie aus. Dieses System das auch heute noch funktioniert ist im 17. Jh. Wahrscheinlich von einem Piraten eingeführt worden. Lilo und Lothar sind überrascht, als sie eine an sie adressierte Postkarte vorfinden. Bekannte von ihnen sind vor einem Monat hier gewesen und haben eine Nachricht hinterlassen. Auch unsere Gruppe nimmt einige Postkarten mit Bestimmungsort Deutschland und Schweiz mit sich. Nach der Rückkehr auf das Boot wird sofort das Nachtessen serviert, den heute Nacht ist der längste Turn angesagt. Wir fahren von Floreana nach Sombrero Chino bei der Insel Santiago. Sonntag, 25. Oktober 1998 Sombrero Chino - Rabida Eine Nacht wie die andern zuvor. Wir werden durch das Rasseln der Ankerkette geweckt und Myrtha kann endlich schlafen. Das Problem ist aber, dass die Fahrt 8 Stunden dauerte und es bereits 4 Uhr in der Früh ist. Als der Morgen anbricht sehen wir, dass der Name Sombrero Chino (Chinesenhut) für diese Insel wirklich zutreffend ist. Dieser Vulkankegel der aus dem Meer ragt sieht wirklich aus wie der Hut eines Chinesen. Auf dem Landgang können wir wieder die Flora und Fauna beobachten und anschliessend am Strand schwimmen und schnorcheln. Die Schnorchelgründe hier sind sehr ergiebig. Nach dem Mittagessen geht es weiter nach Rabida. Auf dieser Fahrt setzt die Sulidae endlich Segel, um uns Touristen das Gefühl zu geben auf einem Segelboot zu sein. Auch auf dieser Ueberfahrt wird der Schiffsdiesel nur für die Videofilmer ausgeschaltet. Auf Rabida dann sind die Seelöwen weit verspielter als auf den Inseln die wir zuvor besucht haben. Kurt und Astrid werden beim Schwimmen tatsächlich von einem Seelöwen angebumst. Am Abend machen wir mit dem Beiboot einen Ausflug ins Seelöwenparadies. Diese zerklüftete Zone ist ein wahrer Spielplatz für Seelöwen und auf den Mangroven haben sich bereits ganze Scharen von Vögeln zur Ruhe begeben. Bevor wir zu Bett gehen sehen wir, dass sich zwei von der Mannschaft in Taucheranzüge zwängen und mit dem Beiboot zur Küste fahren, um dort mit Hilfe der Taschenlampen zu schnorcheln. Wir werden morgen sehen, dass sie einen ganzen Sack Langusten aus dem Meer geholt haben. In dieser Nacht bleiben wir an Ort und Stelle und Myrtha kann endlich wieder eine Nacht durchschlafen. Montag, 26. Oktober 1998 Santiago - Bartolome Nach dem Frühstück geht es rund um die Insel Santiago. Bei deren Besuch sehen wir in der Brandungszone die Pelzrobben (Galapagos-Seebären) sich in der Sonne aalen. Diese unterscheiden sich sowohl im Pelz als auch im Aussehen von den Seelöwen. Beim Ablegen gelingt uns noch ein kurzer Blick auf einen Galapagospinguin der neben dem Beiboot herumschwimmt. Dann geht die Fahrt weiter nach Bartolome. Kurz vor dem Ziel kreuzen Delphine unseren Kurs und begleiten die Sulidae für kurze Zeit. Und endlich beisst auch ein Fisch an. Wir haben auf der ganzen Fahrt zwei Angelleinen nachgezogen, bis jetzt ohne Erfolg. Nach der Umrundung des Pinaccle werfen wir Anker und geniessen unser Mittagessen. Anschliessend fahren wir an den Strand, um zu schwimmen und zu schnorcheln. Waren wir anfangs noch alleine in der Bucht so sind gegen 16.00 Uhr als wir aufbrechen um den Vulkankegel zu besteigen und dieses spezielle Photo zu schiessen bereits 8 Boote vor Anker gegangen. Bei der Besteigung über die Holztreppe herrscht schon fast ein Gedränge wie an einem Samstag in der Fussgängerzone. Oben sitzt ein Galapagosbussard und beäugt die Touris. Nach dem Abstieg, der Morgen ist die bessere Zeit für dieses spezielle Photo, geht es wieder auf das Schiff und das Nachtessen wird serviert. Heute abend hat sich der Koch selbst übertroffen. Wir haben gedacht, dass nach dem Thunfisch im Kartoffelstockmantel nicht mehr viel Besseres kommen kann, doch die Languste mit Knoblauch ist absolut vorzüglich. Als dann noch zur Ueberraschung aller eine Geburtstagstorte für Bruno auftaucht ist der Koch der König. Das Anschneiden der Torte wird durch die singende Mannschaft begleitet vom Koch an der Gitarre mit einem Happy Birthday musikalisch untermalt. Rosi bringt uns allen den Salsaschritt bei und der Abend endet mit Salsatanzen auf dem Oberdeck. Als wir dann alle in unseren Kojen sind, beginnt der letzte Abschnitt unserer Fahrt. Dienstag, 27. Oktober 1998 Galapagos - Quito Die Ankerkette hat schon kurz nach Mitternacht gerasselt. Heute geht es bereits um 6.15 Uhr, vor dem Frühstück, zum letzten Inselbesuch nach North Seymour. Hier brüten die Prachtfregattvögel. Es hat sogar einige Männchen mit aufgeblasenem Kehlsack. Hier brüten ebenfalls einige Blaufusstölpel. Dann geht es zurück zur Sulidae wo unser letztes Frühstück auf Galapagos auf uns wartet. Die kurze Ueberfahrt nach Baltra und das Abschiednehmen von der Sulidae beschliessen unsere diesjährigen Ferien. Mit diesem traurigen Gedanken gehen wir an Land. Wohl als Reaktion beginnt die Landkrankheit, auf jeden Fall schwankt der feste Boden unter den Füssen der ganzen Reisegruppe. Der einstündige Flug zurück nach Quito startet ohne jede Verspätung, so dass wir uns am Flugplatz noch beeilen müssen, um die allerletzten Souvenirs von Galapagos einzukaufen. In Quito werden wir von Juan am Flugplatz abgeholt und wir können im Café Cultura unsere Zimmer beziehen. Unsere Schildkröte und auch unser übriges Gepäck ist dort eingelagert gewesen. Nach einer ausgiebigen warmen Süsswasserdusche, auf der Sulidae war Süsswasser nur für eine Dusche pro Woche vorhanden, machen wir uns auf den Weg zum Nachtessen. Dieses allerletzte Nachtessen in Ecuador findet im selben Restaurant statt in dem wir unser allererstes Mittagessen in Ecuador genossen haben. Wir lassen unsere noch frischen Erinnerungen noch einmal Revue passieren und fahren dann müde und zufrieden zurück ins Café Cultura um diese letzte Nacht in einem nicht schwankenden Bett zu verbringen. Mittwoch, 28. Oktober 1998 Quito - Aruba - Amsterdam Nach einem ausgiebigen Frühstück begeben wir uns alle auf den Flughafen. Juan gelingt es unsere Schildkröte als Gruppengepäck ohne Aufpreis einzuchecken. Beim letzten Aufruf des Fluges verschwindet Nicole noch schnell auf die Toilette. Was nun kommt ähnelt einem Krimi. Ich werde von einer Flughafenangestellten nach meinem Namen gefragt und habe sofort einen Begleiter links und rechts, die mich auffordern, mit ihnen zu kommen. Ich folge den beiden Herren und werde bei der Gepäckaufgabe von einigen bis an die Zähne bewaffneten Polizisten höflich gebeten zu erklären, was sich in diesem Paket befindet und es zu öffnen. Nicht nur wir, sondern auch die Drogenhunde scheinen an der Schildkröte Gefallen zu finden. Ich erkläre den Polizisten freundlich den Inhalt des Pakets, verzichte aber auf das Oeffnen, erlaube Ihnen jedoch, es selbst zu öffnen und es dann auch wieder zu verschnüren. Auf dieses verzichten sie jedoch. Im Nachhinein wird uns bewusst wie blauäugig wir eigentlich gewesen sind. In dieser Schildkröte und auch in unserem Gepäck hätte Jedermann zu jeder Zeit irgend etwas verstecken können. In der Zwischenzeit hat sich Nicole bereits Sorgen gemacht. Sie stand ohne Ticket und ohne Ausweis ganz einsam in der Abflughalle und ist erleichtert als ich auftauche. Jetzt können auch wir das Flugzeug besteigen. Der Gang zum Flugzeug ist ein Spiessrutenlaufen zwischen bewaffneten Polizisten und Drogenhunden. Mein Cocatee wird jedoch nicht beanstandet und auch nicht erschnüffelt. Nach einem ruhigen Flug mit Zwischenlandung in Aruba landen wir um 5.00 Uhr in der früh in Amsterdam. Bilder und Text © meinereisen.com letzte Aenderung: 18.06.2000 Organisator der Reise INTERTRECK Haselstr. 15/3 CH-9014 St. Gallen, Schweiz Tel. +41 (0)71/278 64 64 Fax +41 (0)71/278 71 77 Adressen in Ecuador Café Cultura, Quito Robles y Reina Victoria Quito - Ecuador Telf.: (5932)-504-078 Telefax: (5932)-224-271 P.O. Box: 17-07-9548 Email: [email protected] Sacha Lodge Julio Zaldumide 357 y Toledo Casilla Postal. 17 -21-1608 Telfs. (5932) 566-090, 509-504, 509-115 Fax. (5932) 508-872 e-mail. [email protected] Yanahurco Pasaje A # 25 y JosŽ Manuel Abascal Quito, Ecuador, South America Phone: 593 2 445 248 Fax: 593 2 445 016 E-mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Weitere Links Die Homepage des Anne Frank Hauses Die Jüdin Anne Frank hält sich während des Zweiten Weltkriegs zwei Jahre lang in einem Amsterdamer Hinterhaus versteckt. Sie wird 1944 entdeckt und in das Konzentrationslager Bergen-Belsen abtransportiert und stirbt ein Jahr später dort. Das Tagebuch des Mädchens wird nach dem Krieg veröffentlicht und zählt heute zu den meistgelesenen Büchern der Welt. Das Hinterhaus ist heute ein Museum und das Tagebuch Teil der Ausstellung. Einen Besuch im "Anne Frank Haus", kann diese Site nicht ersetzen, sie vermittelt aber einen guten Eindruck was einem dort erwartet. Reiseführer über Ecuador und Galapagos Am einfachsten auf die ISBN Nummer klicken und ab geht die Post! Immer gut ist ein APA Guide diesmal der Polyglott APA Guide Ecuador Galapagos ISBN 3-8268-2469-5 Der Reiseführer Natur Galapagos aus dem BLV Verlag ist wie der Name schon sagt ein eher spezialisierter Führer, wird aber seinem Namen vollumfänglich gerecht. Die ISBN Nummer ist 3-405-14066-8. Dieser Führer ist wieder neu zu haben, nicht wie die meisten andern Führer aus dieser Reihe. Schade! Eine sehr gute Einführung in Flora und Fauna ist das englische Buch "The Galapagos Islands" von Pierre Constant im Odyssey Passport Verlag. ISBN 0-8442-4755-3. Es scheint hier eine Neuauflage zu geben. Bei Amazon prüfen. (Juni 2000) Für Vogelkundler kann ich "A Guide to The Birds of the Galapagos Islands" von Isabel Castro und Antonia Phillips empfehlen. ISBN 0-7136-3916-4 Andere Literatur Postlagernd Floreana, die Lebenserzählung von Margarethe Widmer als Taschenbuch im Lübbe Verlag ISBN 3404619013 Charles Darwin: Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl. Reclam ISBN 3150030714 Sierra, Inseln aus Feuer und Meer von Carmen Rohrbach ISBN 3894050276 Tropen-/Reisemedizinische Informationen Wirklich aktuell und umfassend Informiert Safetravel.ch. Aber fragen Sie auf jeden Fall Ihren (Tropen) Arzt, oder ein Tropeninstitut und überprüfen Sie Ihren Impfschutz. Vorbeugen ist immer noch besser als heilen.