Lernsituation Fehlersuche im System

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Lernsituation Fehlersuche im System
Erstellt durch:
Christoph Pandikow
Multiplikatorenfortbildung Hessen
Diagnostizieren und Instandsetzen von
Motormanagementsystemen
Lernfeld 7
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Christoph Pandikow
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Diagnostizieren und Instandsetzen von
Motormanagementsystemen
Aufgabenblatt
1.)
Sie sind nun in der Position „Kundenberater“ tätig. Erstellen Sie aus der
Kundenbeschreibung zum Fahrzeugfehler auf dem Formular
„Werkstattauftrag“ einen Arbeitsauftrag für die Werkstatt, den ein Mechaniker
abarbeiten kann.
2.)
Da es sich für Sie um ein neues Fahrzeug handelt, mit dem Sie noch keine
Erfahrung sammeln konnten, müssen Sie sich zuerst einmal mit der BMW
Information „Technik in Detail“ auseinandersetzen. Hier sind schon einige
wichtige Informationen versteckt.
3.)
Sehen Sie sich die Unterlagen zu dem Fahrzeug genau an. Ermitteln Sie wie
die Bauteile im System zusammenarbeiten. Diskutieren Sie mögliche Defekte
und deren Auswirkung. Tragen Sie mögliche Fehlerquellen zusammen und
stimmen Sie sich mit den anderen Gruppen ab, wer welche Bauteile
übernimmt.
4.)
Stellen Sie auf einem Plakat zwei mögliche Fehlerquellen zusammen und
begründen Sie, warum die fehlerhafte Funktion dieses Bauteils, den
beschrieben Fehler verursachen kann.
5.)
Eine strukturierte Vorgehensweise ermöglicht es einen Fehler in einem
System schnell und sicher einkreisen zu können. Erstellen Sie für die weitere
Arbeit ein mögliches Schema für eine geführte Fehlersuche. Sehen Sie sich
an wie die Firma Bosch die Fehlersuche an einem VW Golf III aufgebaut hat.
(„ESI-tronic“ Golf III, 1,8l AAM, Fehlersuche für die Motorsteuerung)
6.)
Welche Bauteile an dem Kundenmotorrad könnten betroffen sein? Benennen
Sie auf der Liste „Bauteile und Prüfungen“ die Bauteile und zeichnen
zusätzlich in den „Übersichtsplan“ deren Lage ein. Ergänzen Sie ihre geführte
Fehlersuche mit Prüfungen für die einzelnen möglicherweise Betroffenen
Bauteile und den dazugehörigen Messgeräten und Messergebnissen.
7.)
Erstellen Sie in einer Arbeitsplanung eine Hilfestellung für die einzelnen
Messungen. Benennen Sie dort das Messgerät, welcher Anschluss wo
angeschlossen werden muss und welches Ergebnis zu erwarten ist.
Überlegen Sie ob für die Bauteilprüfung bestimmte Aktionen, wie
beispielsweise das betätigen des Starters, erforderlich sind. Zeichen Sie die
Messpunkte in den Schaltplan ein.
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Diagnostizieren und Instandsetzen von
Motormanagementsystemen
Anschreiben eines Kunden:
Sehr geehrter Herr Werkstattleiter,
ich habe Ihnen mein Motorrad wie telefonisch besprochen vor die Werkstatt
gestellt. Während der Fahrt hat es begonnen zu ruckeln. Nach einiger Zeit war
das Ruckeln wieder weg. Zuletzt setzte zuerst das ruckeln ein, dann verlor der
Motor seine Leistung und ging dann auch aus. Wenn ich einige Minuten warte
kann ich das Motorrad wieder anlassen und etwa 3 Km Fahren. Dann beginnt
wieder die gleiche Geschichte. Die letzte Inspektion wurde bei Ihnen vor 680
Km bei 13.120 km gemacht. Hier wurden die Zündkerzen und die Kerzenstecker
bereits getauscht. Auch den Benzinfilter wurde erneuert. Der BMW
Pannenservice konnte mir nicht weiterhelfen, tippte aber auf das
Kraftstoffsystem. Bitte rufen Sie mich an welche Kosten in etwa auf mich
zukommen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Heinz-Otte Tourenfahrer
BMW 650,
800ccm,
63KW,
EZ 12/2006
LM - PP 3999
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Motormanagementsystemen
WERKSTATTAUFTRAG
Kunde
KD Nr.
Kurzbeschreibung des Fehlers:
Vorgesehener Prüfablauf:
1. Batteriespannung prüfen
2.
Probefahrt/Werkstattmeister
Datum
Monteur
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Motormanagementsystemen
Nr.
Prüfung
Werkzeug
Bemerkung
Sollwerte
Istwerte
Arbeitsplanung
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Nr.
Prüfung
Werkzeug
Bemerkung
Sollwerte
Istwerte
Diagnostizieren und Instandsetzen von
Motormanagementsystemen
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Diagnostizieren und Instandsetzen von
Motormanagementsystemen
Übersichtsplan
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Diagnostizieren und Instandsetzen von
Motormanagementsystemen
Bauteile und Prüfungen
Bauteil
Funktion
Prüfung
Batterie
speichert elektrische Energie Spannungsmessung an den Polen
Geladen:
Beim Starten mehr als
Sollwert
12,7 V
9,2 V
BMW Motorrad
Handelsentwicklung
und Training
Freude am Fahren
Kurzbeschreibung
Motor und Antrieb
Rahmen und Fahrwerk
Karosserie
Technische Daten
Die neue BMW F 800 GS
BMW F 650 GS
Technik im Detail
BMW Motorrad Training
Einleitung
Seite
4
Kurzbeschreibung
Seite
5
Konzept
Leistungsdaten
Motorgetriebeabstufung
Motorsteuerung
Airbox
Abgasanlage
Seite
7
Antrieb
Hinterradantrieb
Seite 12
Elektrik
Steuergeräte
Scheinwerfer
Generator und Batterie
Instrumentenkombi
Serviceanzeige
Seite 13
Rahmen und Fahrwerk
Rahmen
Vorderradführung
Hinterradschwinge
Räder
Bremsen
Seite 16
Karosserie
Verkleidung
Tank und Sitzbank
Seite 20
Farben
Sonderausstattung und Sonderzubehör
Seite 22
Motor
Farben und Ausstattung
Technische Daten
Seite 24
INHALTSVERZEICHNIS
3
Einleitung
Mit den neuen Modellen BMW F 800 GS und BMW F 650 GS erweitert
BMW Motorrad die Angebotspalette der F-Reihe.
Bereits vor über 14 Jahren wurde das Konzept der Reise-Enduro bzw.
Funduro von der F 650 mit begründet. Um an diesen Erfolg weiter
anzuknüpfen, präsentiert BMW Motorrad zum Saisonstart 2008 mit der
F 650 GS und F 800 GS zwei leichte, zuverlässig gereifte und technisch
hochwertige Fahrzeuge, die durch hervorragende Synthese aus voller
Straßentauglichkeit bei gleichzeitger Geländeeignung glänzen.
Wie auch schon ihre Vorgänger präsentiert sich die nun zweizylindrige
F 650 GS als ideales Ein- und Umsteiger-Motorrad. Leichte Beherrschbarkeit, niedrige Sitzhöhe und ausreichende Leistung bei enormer
Wirtschaftlichkeit und Alltagstauglichkeit machen sie zu einem agilen
Allrounder, deren Stärken nicht Superlative, sondern Ausgewogenheit
und ein stimmiges Gesamtkonzept sind. Die F 650 GS bietet Fahrspaß
in allen Lagen.
Mit der F 800 GS bringt BMW Motorrad eine leichte, sportliche
2-Zylinder-Enduro mit Geländeeigenschaften und ausgewachsener Reisetauglichkeit auf den Markt. Schon im Stand signalisiert sie mit ihrem
robusten Erscheinungsbild, wozu sie auch abseits befestigter Straßen
im Stande ist. Eine leichte, aber dennoch vollwertige Reise-Enduro,
die in jeder Hinsicht den Markt beleben wird.
Die Enduro-Produktoffensive geht weiter – überzeugen auch Sie sich.
Steigen Sie auf und genießen Sie es – das Erlebnis GS!
Erleben Sie mit den neuen GS-Modellen die pure Freude am Fahren und
auf den folgenden Seiten die „Technik im Detail“.
4
F 800 GS / F 650 GS
Kurzbeschreibung
Die BMW
F 800 GS
begeistert nicht
nur mit den typischen
Qualitäten einer Reise-Enduro, sondern
überzeugt zudem mit vorzüglichen Geländeeigenschaften. Der modifizierte 2-ZylinderParallel-Twin mit stattlichen 85 PS Leistung
und der Einsatz modernster Technologien
bilden eine einzigartige Kombination von
Straßen- und Tourentauglichkeit. Realisiert
werden die überragenden Offroad-Eigenschaften durch reichlich Bodenfreiheit, langen Federwegen, präsziser Radführung und
ausgefeilter Ergonomie, die auch die Langstrecken-Qualitäten begünstigen. Die Verwendung eines robusten Gitterrohrrahmens
aus Stahl sowie die Vorderradführung durch
eine biegesteife Upside-down-Gabel mit
230 mm Federweg belegen deutlich den
Einsatzzweck. Ergänzt wird das Rahmenkonzept mit einer neuartigen AluminiumZweiarmschwinge, die Dämpfung und
Federung übernimmt ein WAD-Federbein.
Für die Elektronik am Fahrzeug setzt BMW
auch hier auf die bewährte CAN-Bus-Tech-
nologie. Eine digitale Motorsteuerung
sorgt für das Erreichen bester Abgasnormen
und die elektronische Wegfahrsperre bietet
ausreichend Schutz und Sicherheit. Der
wassergekühlte 2-Zylinder-Viertaktmotor
mit seinem einzigartigen Ausgleichssystem
ist in mehreren Details, wie z. B. seiner
Drehmomentcharakteristik und der veränderten Einbaulage des Motors, modifiziert
worden. Das DIN-Leergewicht fahrfertig
der F 800 GS liegt bei 207 kg. Aufgrund
der höheren Motorleistung gegenüber der
kleinen Schwester ist das Vorderrad mit
Doppelscheibenbremse ausgestattet. Die
Räder der F 800 GS sind als Speichenrad
mit Aluminiumfelge gefertigt und haben
die Größen 21 Zoll vorne und 17 Zoll hinten.
Zu kaufen gibt es die Enduro in den Farben
Darkmagnesium metallic und Sunsetgelb
uni.
Ein umfangreiches Sonderausstattungsprogramm, wie z. B. ein hohes Windschild,
ein abschaltbares ABS-System für höchste
Sicherheitsansprüche sowie das ausgeklügelte, umfangreiche Gepäcksystem,
runden das Gesamtpaket ab.
KURZBESCHREIBUNG
5
Kurzbeschreibung
Bei gleicher technischer Basis bietet die
BMW F 650 GS den perfekten Einstieg in
die Welt von BMW Motorrad. Der leichtere
Allrounder mit der Verkleidung im StraßenLook ist ausgewogen und mit seinem
stimmigen Gesamtkonzept für das tägliche
Fahren von Stadtverkehr über Schotterpiste
bis hin zum Wochenendtrip zu zweit geeignet. Angetrieben von dem bekannten laufruhigen, drehmomentstarken und agilen
2-Zylinder-Motor mit einer Leistung von nun
71 PS, realisiert durch geänderte Steuerzeiten, offenbart sich die schlanke und leichte „Funduro“ als echtes Handlingswunder.
Neulinge und Wiedereinsteiger können das
Motorrad bereits ab Werk mit einer Leistungsreduzierung mit 34 PS bestellen oder
später vor Ort beim Händler umrüsten lassen. Auch verschiedene Sitzbankhöhen von
820 mm und 790 mm bis hin zum Tieferlegungssatz (765 mm) stehen zur Auswahl.
Des weiteren ist die F 650 GS mit einer
konventionellen Telegabel ausgestattet.
6
F 800 GS / F 650 GS
Ein Stahllenker ist an
der oberen
Gabelbrücke über zwei Klemmblöcke
gummigelagert befestigt. Das 19-ZollVorder- und 17-Zoll-Hinterrrad sind als
Aluminiumgussräder ausgeführt und werden
durch jeweils eine Einscheibenbremse verzögert. Dabei sind die Federwege im Vergleich zur großen Schwester geringer, ein
Gasdruck-Federbein mit Zugstufen- und
Federbasisverstellung kommt im Heckbereich zum Einsatz. Das DIN-Leergewicht
fahrfertig liegt bei 199 kg. Angeboten wird
die Enduro in den drei Farben Azurblau
metallic, Flammrot uni oder Eisbergsilber
metallic. Die gewohnte BMW Sonderausstattung und das BMW Sonderzubehör
werden später noch gesondert aufgelistet.
Ob Einsteiger oder Fortgeschrittener, in der
F 650 GS findet jeder ein eigenständiges
Motorrad mit überzeugenden Qualitäten
zu einem fairen Preis.
Motor
Basierend auf dem bekannten Triebwerk
der BMW F 800 S / ST Modelle mit seinem
einzigartigen Ausgleichssystem wurde der
Motor entsprechend dem Einsatzgebiet
modifiziert. Das nun schwarze Motorgehäuse
des bekannten 2-Zylinder-Reihenmotors mit
dem boxertypischen Sound ist horizontal
geteilt und wird im Alu-Druckgussverfahren
hergestellt. Der Einsatzbereich Enduro und
die Verwendung einer neuen Rahmenkonstruktion mit Zweiarmschwinge erforderte
eine Veränderung der Einbaulage des Motors
und damit auch eine Neukonstruktion des
Kurbelgehäuseunterteiles. Die Einbaulage
des Antriebs ist nun stehend mit 8,3° nach
vorne geneigten Zylindern sehr steil realisiert.
Dadurch ergibt sich mehr Bodenfreiheit und
ein optimaler Einsatz im Geländebetrieb.
Das bekannte Kühlsystem basiert auf der
F 800 S. Allerdings wurde bei der BMW
F 800 GS durch den Einbau eines breiteren
Kühlers der Sicherheitspuffer erweitert, da
bei langen Strecken mit geringer Geschwindigkeit und durch Verschmutzung im Geländebetrieb höhere Temperaturen entstehen.
Das Kurbelgehäuseoberteil sowie die Teile
des Kurbeltriebes wurden unverändert bis auf
die Farbe von der F 800 S / ST übernommen.
Die Ein- und Auslassnockenwelle hat man
aufgrund geänderter Leistungsanforderung
auch neu konfiguriert. Der modifizierte
Motor spart ein Kilo an Gewicht ein.
Konzept
Geschützt wird der Motor im unteren Bereich
durch einen Unterfahrschutz (bei 800er Serie,
bei 650er SZ), der über entkoppelte Aufnahmepunkte an der flacheren Ölwanne
montiert werden kann. Diese wird am
Gehäuseunterteil über eine gummierte
Stahldichtung mit integriertem Schwallblech dicht verschraubt.
Auch der Kupplungsdeckel mit Öleinfüllöffnung, die Kupplungsausrückwellen- und
die Ölmessstablage wurden verändert, wodurch sich gleichzeitig ein
neues Design ergab. Das aus
Aludruckguss gefertigte Wasserpumpengehäuse ist hinsichtlich
Entlüftung und Lage der Stutzenabgänge modifiziert. Die Position des
Wärmetauschers wurde ebenfalls
den Gegebenheiten angepasst und
ist nun direkt mit dem unteren
Motorblock ohne zusätzlichen
Adapter verschraubt.
MOTOR
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Motor
Leistungsdaten
8
Der flüssigkeitsgekühlte 2-Zylinder-Motor
leistet 63 kW (85 PS) bei 7.500 U/min in
der BMW F 800 GS mit 95 Oktan. Die BMW
F 650 GS überzeugt mit 52 kW (71 PS)
durch Verwendung von 91 Oktan bei einer
Drehzahl von 7.000 U/min. Die Leistungsunterschiede ergeben sich durch geänderte
Steuerzeiten der Nockenwellen in Verbindung mit einem anderen Softwarestand in
dem Motorsteuergerät BMS-KP. Der Hub
von 75,6 mm und die Bohrung von 82 mm
ergeben den Hubraum von 798 cm3. Die
Einbaulage des Motors im Fahrzeug ist im
Vergleich zur F 800 S / ST um 15° steiler.
Steuerzeiten:
F 800 GS
63 kW / 85 PS
F 650 GS
52 kW / 71 PS
F 800 S
63 kW / 85 PS
Einlass öffnet
Einlass schließt
Auslass öffnet
Auslass schließt
14° nach OT
18° nach UT
18° vor UT
14° vor OT
28° nach OT
4° nach UT
4° vor UT
28° vor OT
5° nach OT
25° nach UT
25° vor UT
5° vor OT
Grundsätzlich kann über die Steuerzeiten
und den Ventilhub ein Rückschluss auf die
Leistungscharakteristik eines Motors gezogen werden. Das Ziel der Entwicklung war
es, das Aggregat auf mehr Drehmoment
von unten zu optimieren. In der Tabelle sieht
man deutlich die unterschiedlichen Werte
des 2-Zylinder-Motors in den verschiedenen
Modellen.
Bei der F 650 GS ist zudem als Sonderausstattung eine Leistungsreduzierung auf
25 kW (34 PS) bei einer Drehzahl von
5.000 U/min möglich. Realisiert wird dies
durch den Tausch des Drosselklappenstutzens mit einer geänderten Seilscheibe.
Es handelt sich hier um die einzige Maßnahme, eine Neuprogrammierung des
Motorsteuergerätes ist nicht mehr notwendig. Allerdings muss mit dem BMW Diagnosetester eine Änderung des Fahrzeugauftrages durchgeführt werden.
F 800 GS / F 650 GS
Typprüfung F 800 GS / F 650 GS
F 800 GS ROZ95
F 800 GS ROZ91
F 650 GS
Drehmoment (Nm)
Leistung (kW)
F 650 GS 25 kW
Drehzahl (1/min)
Das klauengeschaltete 6-Gang-Getriebe
hat zwei Getriebewellen, die in Rillenkugellagern laufen und in das horizontal geteilte
Gehäuse integriert sind. Die Primär- und die
Gangstufenübersetzung sind identisch mit
den Daten der F 800 S. Lediglich die Über-
setzung zum Hinterradantrieb wurde an beiden Enduros den Anforderungen angepasst:
Motorgetriebeabstufung
Übersetzung Hinterradantrieb
F 800 GS
F 650 GS
16 / 42 = 1 : 2,625 17 / 41 = 1 : 2,412
MOTOR
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Motor
Motorsteuerung
Airbox
10
Die Gemischaufbereitung erfolgt über Saugrohreinspritzung mit der Motorsteuerung
BMS-KP und zwei 46 mm großen Drosselklappen, die für eine optimale Leistungsentfaltung und Laufkultur des 2-ZylinderMotors sorgen. Die Regelfunktionen dieses
modernen und zuverlässigen vollelektronischen Motormanagements ermöglichen
das Erreichen aktueller
und auch künftiger
Abgasnormen. Die Sensoren und Aktoren,
die für den Motorlauf notwendig sind, werden durch das Motorsteuergerät überwacht.
Erkennt das System Unstimmigkeiten wie
z. B. den Ausfall einer Lambdasonde, so
wird dies dem Fahrer über eine Anzeige auf
dem LCD-Display im Instrumentenkombi
angezeigt. Für die BMW F 800 GS können
zwei verschiedene Softwaremappings in
der BMS-KP
programmiert
werden. Eine für
95 ROZ (Superbenzin) und eine
für 91 ROZ (Normalbenzin). Dies kann beim
Händler über eine Programmierung des Steuergerätes BMS-KP
durchgeführt werden. Die BMW
F 650 GS ist auf Kraftstoffqualität 91 ROZ
ausgelegt. Die 800er Version ist mit SLS
(Sekundärluftsystem), die 650er ohne SLS
ausgestattet.
Die für die Gemischbildung notwendige
kühle Luft gelangt über zwei Ansaugschnorchel, die im vorderen Bereich des
Fahrzeuges angebracht sind, in die Airbox.
Diese und die Ansaugung liegen günstig
weit oben im Fahrzeug und sind somit für
den Geländeeinsatz bestens positioniert.
Das neue Gehäuse ist sehr integrativ
ausgelegt und unterstützt die drehmomentorientierte Abstimmung.
Die Blowby-Gase der Motorgehäuseentlüftung werden ebenfalls
in den Reinluftraum geführt.
Diese Öffnung dient gleichzeitig zum Rücklauf eventuell
anfallenden Kondensats. Die
schwingungsentkoppelte
Sauganlage ist oberhalb
des Motors über zwei
Ansaugrohre an den Drosselklappenstutzen
luftdicht angebunden. Im Luftfiltergehäuse
sind außerdem der Leerlaufstepper unten
rechts, der Ansaugluft-Temperaturfühler
oben mittig und im vorderen Bereich, jedoch
nur bei der F 800 GS, das Sekundär-LuftSchaltventil untergebracht.
F 800 GS / F 650 GS
Die auf Funktion, Design, Sound und
Abgaswerte neu entwickelte Abgasanlage
ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil zur
Leistungsabstimmung des Motors und
gewinnt hinsichtlich der immer höheren
Umweltauflagen an Bedeutung. Grundvoraussetzungen wie eine gasdichte Führung
des Abgases zum Fahrzeugende ohne
Beeinträchtigung des Fahrers und Beifahrers, ein schnelles Ansprechen des
Kats durch geschickte Anordnung und die
Materialauswahl sind nur einige der Anforderungen, die hierbei beachtet werden
müssen. Die einzelnen Komponenten der
Abgasanlage gliedern sich wie folgt:
Zwei einwandige Krümmerrohre mit Flanschen und Druckringen sind über Stehbolzen am Zylinderkopf unter Verwendung
einer Zweilagen-Blechdichtung gasdicht
befestigt. Die Zusammenführung der beiden
Rohre sowie die Übergänge erfolgen strömungsoptimiert. In diesem Bereich befindet
sich auch die Lambda-Sonde. Der Katalysator ist im Gegensatz zur F 800 S / ST
unterhalb des Motors in einer Katalysator-
schale angeordnet. Dies führt zu einer
schwerpunktgünstigen Lage im Bereich des
Gesamtschwerpunktes. Die Zuführung
erfolgt in einer Schalenkonstruktion, deren
Design eine optimale Anströmung des Kats
gewährleistet. Die Verbindung Krümmer mit
Schalldämpfer ist als Steckverbindung mit
Spannfedern ausgeführt. Der Endschalldämpfer ist als 2-Kammer-Dämpfer in kombinierter Absorptions-/Reflektionsbauweise
ausgeführt und auf der linken Fahrzeugseite
hochliegend angeordnet. Das gasdurchströmte Volumen beträgt ca. 7,2 l. Das
Gesamtgewicht der aus korrosionsbeständigem Edelstahl gefertigten Abgasanlage
(Krümmer, Schalldämpfer und Befestigungsmaterial) entspricht in etwa 8,8 kg.
Abgasanlage
Als Sonderzubehör ist ein Sportschalldämpfer der Marke Akrapovic möglich. Der
aus Titan und Carbon gefertigte Slip-onDämpfer kann mühelos mit den Spannfedern an der Serien-Krümmeranlage und
dem Serien-Aufhängungspunkt montiert
werden. Die Gewichtseinsparung beträgt
rund 2,5 kg.
MOTOR
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Antrieb
Hinterradantrieb
12
Der Sekundärantrieb bei der BMW F 800 GS
und BMW F 650 GS erfolgt über einen
Hinterrad-Kettenantrieb. Das Antriebsritzel
mit 16 bzw. 17 Zähnen ist auf der Getriebeausgangswelle über eine mit Loctite gesicherte Sechskantschraube befestigt.
Die O-Ring-Rollenkette hat eine Teilung
von 5/8" x 5/16" und ist mit der Dimension
525 der Motorleistung entsprechend
ausgelegt. Auf der Hinterradschwinge befindet sich im Bereich der rechten Schwingenlagerung eine Kettengleitschiene zum
Schutz in allen Fahrlagen. An dem über vier
asymmetrische Silentblöcke gedämpften
F 800 GS / F 650 GS
Kettenradträger des Hinterrades überträgt
das Kettenrad mit 42 Zähnen bei der
F 800 GS bzw. 41 Zähnen bei der F 650 GS
die Zugkraft an das Hinterrad. Ein Rillenkugellager sorgt dabei für eine exakte Führung des Kettenradträgers auf der Steckachse und lässt die Relativbewegung
zwischen Rad und Kettenrad über die
Gummielemente zu.
Elektrik
Die Steuergeräte sind über den geometrisch
angeordneten Kabelbaum miteinander durch
den CAN-Bus parallel verbunden. Das BusSystem besteht aus zwei in sich verdrillten
Leitungen und sorgt dafür, dass Informationen zwischen den Steuergeräten ausgetauscht werden. So kann z. B. die I-Kombi
von der BMS-KP digitale Daten als Information für die Anzeige aufnehmen und die
Drehzahl am Display wiedergeben. Die
beiden Enduros können fünf mögliche
Steuergeräte integrieren, die jeweils
unabhängig voneinander arbeiten. Die
Serienausstattung enthält die I-Kombi, die
den Fahrer über den aktuellen Betriebszustand informiert, die zentrale Fahrgestellelektrik (ZFE), welche für Funktionen wie
Beleuchtung, Tankanzeige etc. zuständig ist,
und die BMS-KP, welche der Motorsteuerung dient. Zusätzlich kann als Sonderausstattung ein abschaltbares ABS sowie eine
Diebstahlwarnanlage DWA bestellt werden.
Die LED-Heckleuchte ist bereits Serienausstattung.
Steuergeräte
ELEKTRIK
13
Elektrik
Scheinwerfer
Dem vergangenen Designkonzept folgend und anders als die 1-Zylinder BMW
F 650 GS zeigen auch diese beiden
Maschinen ein asymmetrisches Scheinwerferbild in vorderster Front. Die beiden
BMWs verfügen über zwei mit H7-Leuchtmittel belegte Scheinwerfer. Sie sind
jeweils mit einem 55-W-Fern-/Abblendlicht
sowie einem 5-W-Standlicht ausgestattet.
Nicht nur das Äußere, sondern auch die
außerordentliche Lichtausbeute bestätigt
diese Anordnung. Zudem ist die Zugänglichkeit bei einem Wechsel der Beleuch-
tungseinheit gegenüber früheren Bauweisen
einfacher gestaltet.
Generator und Batterie
Übernommen von der F 800 S / ST, wird
auch hier zur Stromerzeugung ein Drehstromgenerator mit Permanentmagnetrotor
eingesetzt. Der Generator, der 400 W
Leistung und 14 V Spannung erzeugt, ist
zusammen mit der 12-V-Batterie und 14 Ah
zuständig für die Stromversorgung. Die
AGM-Batterie ist wie gewohnt wartungsfrei.
Sie ist befüllt und im Anlieferzustand nicht
angeschlossen im Fahrzeug verbaut.
Instrumentenkombi
Ohne Bordcomputer
Die Instrumentenkombi besteht aus
Tachometer, Drehzahlmesser und LCDAnzeige. Als Steuergerät ist die Instrumentenkombi im CAN-Bus-Verbund des
Fahrzeugs angebunden. Dies ist notwendig,
um die nötigen Informationen zur Anzeige
von den angeschlossenen Steuergeräten
14
F 800 GS / F 650 GS
Mit SA Bordcomputer
wie Motorsteuerung und ABS einzusammeln. Über die I-Kombi wird der Fahrer in
einfacher und überschaubarer Weise über
den Betriebszustand seines Fahrzeugs informiert. Dabei sind der Geschwindigkeits- und
Drehzahlmesser zentral angeordnet. Eine
eingebaute Photozelle regelt die Tag- und
Nachtschaltung des Displays und der
Hintergrundbeleuchtung. Auf der linken
Seite werden über die Warn- und Kontrollleuchten das Fernlicht, das Erreichen der
Tankreserve, der Öldruck und das ABS
angezeigt. Am unteren Ende ist die Anzeige
für die DWA-Kontrollleuchte angebracht.
Diese wird auch für den Schaltblitz genutzt.
Der Schaltblitz macht sich vor dem Erreichen des roten Drehzahlbereiches durch
einfaches oder mehrfaches Blitzen bemerkbar und weist den Fahrer darauf hin, den
Gang umzuschalten. Zusätzlich ist ein Bordcomputer als Sonderausstattung wählbar.
Dieser ermöglicht neben der serienmäßigen
km-Stand-, Uhr-, Stoppuhr- und Tripmasteranzeige beim LOW-Kombi (ohne Bordcomputer) eine erweiterte Anzeige wie Tankund Ganganzeige, Kühlmitteltemperatur,
Durchschnittsgeschwindigkeit, aktueller und
Durchschnittsverbrauch, Kilometerrestreichweite sowie eine Außentemperaturanzeige.
Nach dem Einschalten der Zündung erfolgt
ein Pre-Drive-Check.
Dabei werden alle Warnleuchten und
Warnsymbole auf ihre Funktion überprüft.
Die I-Kombi führt dabei drei Phasen durch.
In der 1. Phase werden Zeiger, Drehzahlund Geschwindigkeitsanzeige bis zum
Anschlag gefahren. Gleichzeitig werden
nacheinander die Warn- und Kontrollleuchten in folgender Reihenfolge eingeschaltet: Fernlicht, Blinker links, Warnleuchte allgemein, Leerlauf, Kraftstoffreserve, Blinker rechts und Öldruck. Bei
Sonderausstattung mit ABS leuchtet noch
eine zusätzliche Warnleuchte ABS auf. In der
2. Phase wechseln die Warnleuchten von
gelb auf rot, und in der 3. Phase werden die
Drehzahl- und Geschwindigkeitsanzeigen
zurückgefahren. Gleichzeitig werden nun
in umgekehrter Reihenfolge die Warn- und
Kontrollleuchten ausgeschaltet. Bei integriertem ABS erlischt die zusätzliche ABSAnzeige nach dem Anfahren bei min. 5 km/h.
Es gibt zwei Arten der Serviceanzeige: die
datumsabhängige und die wegabhängige
Serviceanzeige. Ist eine Anzeigenmeldung
notwendig, so erscheint diese für eine Dauer
von 5 Sekunden nach dem Pre-Drive-Check
auf dem Display. Beide Serviceanzeigen
werden bei der Einfahrkontrolle mit dem
BMW Diagnosetestersystem erstmalig
gesetzt. Grundsätzlich gilt für beide
Serviceanzeigen: Ist ein Service fällig, so
erscheint dauerhaft nach dem Pre-DriveCheck eine Anzeige mit dem Kommentar
„Service“ auf dem LCD-Bildschirm.
Die datumsabhängige
Serviceanzeige erscheint mit
dem Servicemonat und Servicejahr im jährlichen Rhythmus
30 Tage vor dem erforderlichen
Die wegabhängige Serviceanzeige erscheint ab 1.000 km
vor dem nötigen Servicetermin.
Wenn jedoch gleichzeitig die
datumsabhängige Anzeige aktiv
ist, bleibt die Anzeige der wegabhängigen
Serviceanzeige unterdrückt. Auf dem LCD-
Serviceanzeige
Werkstattbesuch. Nach der Wartung wird
der Servicetermin für die nächste Jahresinspektion gesetzt. Dabei ist der tatsächliche
Servicetag von Bedeutung.
Display erscheint die noch zulässige
Fahrtstrecke in 100-km-Schritten. Nach
der Wartung wird die Fälligkeit des wegabhängigen Services vom tatsächlichen
Kilometerstand auf weitere 10.000 km
gesetzt.
ELEKTRIK
15
Rahmen und Fahrwerk
Rahmen
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Die neuen 2-Zylinder-Modelle BMW
F 800 GS und BMW F 650 GS überzeugen
durch Agilität und ein gutes Handling für
Straßen- und Offroadbetrieb. Dies wird
ermöglicht durch die Leichtbauweise des
verwindungssteifen Gitterrohr-Stahlrahmens mit einem Gewicht von ca. 13,5 kg.
Dieses Konzept bindet weiterhin die Wartungsfreundlichkeit, wie z. B. den leichten
Ausbau des Ventildeckels bei der Ventilspielkontrolle, mit ein. Die extrem schlanke
Steuerkopfanbindung, erstmalig bei einem
Gitterrohrrahmen realisiert, ist von BMW
entwickelt worden. Die Anordnung der vier
Knotenbleche ist so gewählt, dass die vier
zum Steuerkopf laufenden Rohre zu 75 %
ihres Umfangs schweißtechnisch erfasst
werden. Dies ergibt mit der umlaufenden
Schweißnaht über die Rohre und Knotenbleche entlang des Steuerkopfs einen
stabilen, geschlossenen Kasten.
Eine derartige Konstruktion hat den Vorteil,
dass die Knotenbleche und die Rahmenrohre in einem einzigen Arbeitsgang mit
dem Steuerkopf verschweißt werden können
und zwar mit einer durchgehenden Schweißnaht, was eine erhebliche Qualitätsverbesserung gegenüber herkömmlichen Rahmenkonstruktionen darstellt. Ein einzelnes
Schweißen zwischen den Rohren mit entsprechend komplizierter Brennerführung
und Bindefehlern in den Schweißnähten
entfällt.
F 800 GS / F 650 GS
Darüber hinaus macht erst die enge Führung der Rohre den praktischen Nutzwert
möglich: Ein Lenkeinschlag von 42° / 40°
(F 800 GS / F 650 GS) pro Seite, der speziell
bei dieser attraktiven Rahmenbauart bisher
wirtschaftlich und qualitativ nicht erreichbar
war.
Der Rahmen bildet in Verbindung mit dem
Motor das tragende Grundelement des
Motorrades. Dieser ist mit dem Zylinderkopf
jeweils links und rechts zweimal verschraubt.
Vier weitere Anbindungspunkte bilden die
durchgehende Schwingenachse und unterhalb der Schwingenlagerung die Festverschraubung. Die Konstruktion des StahlHeckrahmens, der mit vier Anbindungspunkten starr mit dem Hauptrahmen verschraubt ist, ermöglicht eine niedrige
Sitzposition und eine schmale Ausführung
des Heckbereiches. Folgende technische
Daten unterstreichen klar den großen
Einsatzbereich beider Motorräder: Der
Lenkkopfwinkel von 63,8° / 64,5° bei einem
Nachlauf von 117 mm / 97 mm und ein
Radstand in Normallage von 1.573 mm /
1.571 mm (F 800 GS / F 650 GS) ermöglichen zusammen die stabile Fahrweise
sowohl im Straßen- als auch Geländebetrieb.
Konventionelle Telegabel
Upside-down-Gabel
Anders als bei der BMW F 650 GS, die
eine Teleskopgabel mit einem Standrohrdurchmesser von 41 mm verbaut hat, ist die
größere BMW F 800 GS mit einer Upsidedown-Gabel der Marke Marzocchi mit
eloxierten Aluminium-Standrohren und
Mangan-legierten Stahlrohren mit einem
stabilen 45 mm Standrohrdurchmesser ausgestattet. Die Gabelbeine von USD-Gabeln
sind gegenüber Teleskopgabeln umgekehrt
angeordnet, tragen also an den inneren
Rohren die Aufnahmen der Vorderradachse.
Die Gabelbrücken führen die verwindungssteiferen äußeren Rohre mit dem größeren
Durchmesser, da dort größere Hebelkräfte
wirken und diese damit im Offroadbetrieb
sehr gut einsetzbar sind. Weder die Teleskopgabel noch die Upside-down-Gabel sind
in Zug- oder Druckstufe einstellbar. Der
Federweg vorne bei der F 650 GS beträgt
180 mm und bei der F 800 GS 230 mm.
Vorderradführung
Der Lenker ist in der oberen Gabelbrücke
mit zwei Klemmböcken über Gummimuffen
entkoppelt verschraubt. Bei der F 800 GS
kommt ein konischer Alulenker zum Einsatz,
bei der F 650 GS ein zylindrischer
Stahlrohrlenker.
RAHMEN UND FAHRWERK
17
Rahmen und Fahrwerk
18
Hinterradschwinge
Die BMW F 800 GS hat ein eingebautes
wegabhängiges Dämpfungssystem, das so
genannte WAD-Federbein. BMW hat bereits
in der Vergangenheit dieses Dämpfungssystem erfolgreich eingeführt und verbessert damit deutlich die Fahrwerkssicherheit
sowie den Fahrwerkskomfort speziell in
extremen Situationen. Zwei wesentliche
Aufgaben erfüllen Radfederungssysteme
an Motorrädern. Zum einen sollen sie sehr
sensibel auf Belastungen durch unebene
Fahrbahnen und Bodenwellen reagieren
sowie Stöße weitgehend vom Fahrwerk
fernhalten. Zum anderen soll bei starker
Beschleunigung die Dämpfung und Federung härter reagieren. Das geschieht z. B.,
wenn größere Fahrbahnunebenheiten
auftreten oder auch beim Überfahren von
Bodenwellen. Ist der Federweg fast aufgebraucht, soll ein Durchschlagen des Federelements vermieden werden. Der Fahrzeugbau spricht bei diesem Federungssystem
auch von einer progressiven Dämpferkenn-
linie. Das Federbein stammt aus dem Hause
Sachs und ist in der Zugstufe über eine
Stellschraube justierbar. Die Federbasis
kann über ein Handrad, das gut von außen
zugänglich ist, eingestellt werden. Der
Federweg beträgt bei der F 800 GS insgesamt 215 mm und ist damit 45 mm größer
als bei der BMW F 650 GS, die mit einem
konventionellen Gasdruckfederbein ausgestattet ist. Das Hinterrad beider Modelle
ist über eine Steckachse mittels Distanzbuchsen, zwei Rillenkugellagern mit Wellendichtungs- und sicherungsringen an der
Aluminiumguss-Schwinge befestigt. Eine
Sechskantmutter mit eingebörteltem
Blechring dient auf der Steckachse als
Verliersicherung.
Räder
Die Speichenräder der F 800 GS sind in den
endurotypischen Abmessungen gestaltet.
Der Vorderradreifen mit der Dimension
90 / 90 – 21 läuft auf einer 2,15 x 21" Felge,
der Hinterradreifen 150 / 70 – 17 sitzt auf
einer 4,25 x 17" Felge.
Die Aluminiumgussräder der F 650 GS
besitzen die Dimension 110 / 80 – 19
auf einer 2,50 x 19" Felge vorn und
140 / 80 – 17 auf einer 3,50 x 17" Felge
hinten.
F 800 GS / F 650 GS
Die BMW F 800 GS hat am Vorderrad aufgrund der höheren Endgeschwindigkeit eine
schwimmend gelagerte Doppelscheibenbremse mit zwei 2-Kolben-Schwimmsättel,
die für eine optimale Verzögerung sorgen.
Die Bremsanlage der BMW F 650 GS hingegen ist vorn mit einer starren Einscheibenbremse, ebenfalls mit einem 2-KolbenSchwimmsattel, ausgestattet. Als Bremsbelag wird Sintermetall eingesetzt. Die
Bremsscheiben haben einen Durchmesser
von 300 mm, die Bremsscheibendicke
beträgt 5 mm. Zur Verzögerung des
Hinterrades greift BMW auf Bewährtes
zurück. Zum Einsatz kommt hier eine starre
Bremsscheibe mit einem Durchmesser von
265 mm und ein 1-Kolben-Schwimmsattel
mit organischen Bremsbelägen.
Auf Wunsch gibt es als Sonderausstattung
das bekannte Zwei-Kanal-ABS Bosch 8M.
Ein Druckmodulator steuert den optimalen
Bremsdruck im Regelbereich, sobald die
Drehzahlsensoren eine Blockierneigung
des Vorder- bzw. Hinterrades als Information
liefern. Dabei werden die Einlassventile
linear geregelt, was sich durch feinere und
sehr schnelle Regelintervalle im kürzeren
Bremsweg bemerkbar macht. Außerdem
nimmt dadurch der Fahrer nur noch ein
schwaches Pulsieren in den Bremshebeln
wahr. Gleichzeitig überwachen die Drehzahlsensoren ihren Abstand zum Sensorrad
automatisch und tragen hier entscheidend
zur Sicherheit bei. Für den Geländeeinsatz
kann das ABS-System per Knopfdruck
deaktiviert werden.
Bremsen
RAHMEN UND FAHRWERK
19
Karosserie
Verkleidung
Ähnlich dem Äußeren der alten F 650 GS
aus dem Jahre 2000, repräsentieren die beiden neuen Maschinen Agilität und Dynamik
nach außen. Im Prinzip bleibt man der Linie
treu, dennoch, mit dem Blick in die Zukunft
und auf die Designbedürfnisse des Kunden
gerichtet, zeigen die neuen BMWs moderne
aerodynamisch abgestimmte und kantige
Schnitte im Umfang und vermitteln somit
ein Gefühl von Aggressivität. Die BMW
F 800 GS und BMW F 650 GS sind mit
einem kompakten Windschild aus dem
Material Lexan versehen. Dieser Werkstoff
zeichnet sich insbesondere durch hohe
Witterungsbeständigkeit, hohe Schlagzähigkeit und vor allem durch einen sichtbaren
Glanzeffekt aus. Durch die flachere Sitzposition im Bezug auf die nach oben steigende, schwunghafte Silhouette der Maschinen
ergeben sich daraus gute Wind- und
Wetterschutzverhältnisse. Bei der Seitenverkleidung wählte man bewusst den Werkstoff Polypropylen (PP). Dieses Material
unterstützt den Leichtbaugedanken, ist
flexibel und bruchunempfindlich, außerdem
besitzt es gute akustische Dämpfungseigenschaften.
Markant im Vergleich zu vergangenen
Modellen sind die seitlichen Kühlluftauslässe in den Flächen, welche das Augenmerk zusätzlich mit dem geschickt platzierten BMW Logo auf die Seitenpartie lenkt.
20
F 800 GS / F 650 GS
Kleinteile, wie z. B. der Frontträger, Sitzbankhalterbrücke Ober- und Unterteil und
Verriegelungshaken, die zur Befestigung der
zentralen Verkleidung in der Frontpartie dienen, wurden ausschließlich durch Spritzguss
aus Polyamid mit 30 % Glasfaseranteil
hergestellt. PA6 steht für hohe Festigkeit,
Steifigkeit und weist zudem eine hervorragende chemische Beständigkeit auf. Im
Gesamten ist die Konstruktion aufgrund
des modularen Aufbaus der Verkleidung
montagefreundlich für Servicearbeiten
gestaltet und zeigt im Gesamtdesign einen
beeindruckenden Einblick auf den neuesten
Stand der Technik.
Die Unterschiede der beiden Enduros liegen
darin, dass die F 800 GS in ihrem Auftreten
wesentlich kraftvoller durch ihren massiveren Oberbau aussieht. Die F 650 GS wirkt
dagegen schmaler und agiler. Unterschiede
liegen beim kleineren Windschild, der Position des BMW Logos und dem Vorderradkotflügel. Die gesamte Verkleidung ist nur an
wenigen Stellen mit dem Rahmen direkt verbunden, bildet praktisch einen eigenstabilen
Verbund. Damit gibt es weniger Einspeisstellen für Vibrationen. Interessant ist noch
zu erwähnen, dass bei einfachen Umfallern
die Verkleidung so gut wie keinen Bodenkontakt erhält und somit nicht beschädigt
werden dürfte.
Der Kraftstoffbehälter besteht aus einer
Förderpumpeneinheit mit Hebelgeber und
Warnkontaktschalter, Tankdeckel, Entlüftungsschlauch und einem Entlüftungssystem mit Roll-Over-Ventil. Für einen optimalen Schwerpunkt wählte man den Tank
im Heckbereich direkt unter der Sitzbank.
Der Tankdeckel des 16-l-Tanks befindet sich
in Schräglage auf der rechten Fahrerseite.
Gefertigt aus vernetztem Polyäthylen ist der
Korrosionsschutz der Außenhaut bestens
auf alle Witterungsbedingungen ausgelegt.
Damit bei einem Fahrzeugüberschlag über
den Entlüftungsschlauch kein Kraftstoff in
die Umwelt austritt, ist das Roll-Over-Ventil
(= Überschlagventil) im hinteren Bereich von
außen an den Tank montiert. Die Benzinpumpe fördert je nach Leistungsanforderung
die notwendige Menge Benzin zu den Einspritzventilen und läuft somit nicht permanent, sondern wird abhängig von bekannten
Parametern wie Last, Drehzahl usw. von dem
Steuergerät BMS-KP getaktet. Dadurch
arbeitet das System ohne Rücklaufleitung.
Durch diese stromsparende, patentgeschützte Fördermengenregelung kann der
Kraftstoffdruck in einem weiten Bereich
verändert werden. Der Kraftstoffverbrauch
bei 90 km/h und 120 km/h liegt bei der
BMW F 800 GS bei 3,8 bzw. 5,2 Liter auf
100 km und 3,7 bzw. 5,2 Liter bei der
BMW F 650 GS.
Tank und Sitzbank
Als Sonderausstattung und Sonderzubehör
ist jeweils auch eine um 30 mm niedrigere
Sitzbankhöhe für beide Modelle erhältlich.
Ergänzt wird dieses Maß um die Schrittbogenlänge, die mit 1.820 mm bei der
F 650 GS im Bereich des 1-Zylinder-Modells
liegt und somit auch für kleinere Fahrer
bestens geeignet ist. Unterhalb in der Sitzbank ist das Bordwerkzeug untergebracht.
Zudem ist Platz für das BMW Verbandspäckchen vorhanden. Die Sitzbankwanne
ist umlaufend mit Schaum umpolstert, um
Beschädigungen im Sitzbezug zu verhindern.
KAROSSERIE
21
Farben und Ausstattung
Farben
Bei der BMW F 800 GS betont das Design
mit den zusätzlichen Schwarzteilen an
Seitenverkleidung und „Schnabel“ den
maskulinen, kraftvollen Offroad-Charakter.
Die magnesiumfarben eloxierte Upsidedown-Gabel und die schwarzen Speichenfelgen heben die hochwertigen Endurokomponenten hervor. Das Fahrzeug wird
in zwei Farbvarianten zur Markteinführung
angeboten. Die Farbe Sunsetgelb unterstreicht durch den Kontrast zu den großen
schwarzen Flächen die typische Linie der
GS-Familie und die Farbe Darkmagnesium
metallic matt erzeugt eine martialische,
robuste und gleichzeitig sehr technische
Wirkung.
BMW F 800 GS
Darkmagesium metallic matt
martialische und technische Wirkung
Die neue BMW F 650 GS sieht moderner
und sportlicher aus als das Vorgängermodell, gleichzeitig aber auch freundlicher
und zugänglicher als die „große Schwester“.
Das neue Farbkonzept trägt entscheidend
dazu bei: hier sind Motor, Rahmen und
Sunsetgelb / Schwarz seidenglänzend
Betonung der typischen GS-Optik
Schwinge in schwarz gehalten. Die silbernen
Aluminiumgussfelgen in Verbindung mit
der Telegabel lassen die F 650 GS kompakt
und agil erscheinen. Die Grafik ist dezent
im Heckbereich platziert. Es stehen für den
Kunden drei Farbvarianten zur Auswahl:
BMW F 650 GS
Eisbergsilber metallic
modern und technisch
22
Azurblau metallic
kräftiger, sportlicher neuer Blauton
F 800 GS / F 650 GS
Flammrot uni
klassich sportlich
Um gezielt auf die Individualisierungswünsche des Kunden eingehen zu können,
bietet BMW direkt ab Werk Berlin wie
gewohnt ein umfangreiches Angebotssortiment an Sonderausstattung (SA) an.
Zusätzlich kann beim Händler vor Ort auf
ein umfangreiches Sonderzubehör-Angebot
(SZ) zurückgegriffen werden. Besondere
Ansprüche und Wünsche können somit
erfüllt werden.
Sonderausstattung
ABS (abschaltbar)
Bordcomputer
DWA (SZ)
Hauptständer (SZ)
Heizgriffe (SZ)
Niedrige Sitzbank (SZ)
Weiße Blinker (SZ)
Leistungsreduzierung 25 kW (SZ)
RDC
ROZ 91
Tieferlegung (ohne Haupständer)
Sonderzubehör (Auszug)
Gepäckbrücke, klein
Gepäckauflage, groß für Vario-Topcase
Vario-Topcase, schwarz
Kofferhalter für Vario-Koffer
Vario-Koffer, schwarz
Innentaschen für Vario-Koffer / Topcase
Rückenpolster für Vario-Topcase
Tankrucksack, wasserdicht
Softbag Sport, groß / klein
BMW Motorrad Navigator und Zubehör
Handschutzbügel
Protektoren klein / groß für Handschutzbügel
Aufsatzspoiler für Protektor groß
Unterfahrschutz Kunststoff
Motorschutzbügel
Windschild hoch
Windschild niedrig
Touring-Windschild
Hohes Windschild, getönt
Akrapovic Sportschalldämpfer
Windabweiser-Satz
Servicewerkzeugsatz
Enduro-Hecktasche
Spritzschutzverlängerung hinten
F 800 GS
✓
✓
✓
✓
✓
✓ (850 mm)
✓
–
–
✓
–
F 650 GS
✓
✓
✓
✓
✓
✓ (790 mm)
✓
✓
✓
(Serie)
✓ (765 mm)
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
(Serie)
✓
(Serie)
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
(Serie)
–
✓
✓
✓
✓
✓
✓
Sonderausstattung und
Sonderzubehör
FARBEN UND AUSSTATTUNG
23
Technische Daten
F 800 GS
F 650 GS
F 650 GS
25 kW / 34 PS
Motor
Bauart
Einbaulage
Hubraum
Bohrung / Hub
Hub-/Bohrungsverhältnis
Leistung
bei Drehzahl
Drehmoment
bei Drehzahl
Leerlaufdrehzahl
Zylinderzahl
Verdichtung /
Kraftstoff
Ventil / Gassteuerung
Ventile pro Zylinder
Ø Ein-/Auslassventil
Ø Ein-/Auslassventilschaft
Ein-/Auslassventil-Winkel zur Zylinderachse
Ventilspiel Einlass
Ventilspiel Auslass
Ventil-Betätigung
Ventilspiel-Einstellung
Ventilhub
Steuerzeiten, gemessen ohne Ventilspiel
bei 3 mm Ventilhub
Nockenwellen-Antrieb
Nockenspreizung
Drosselklappendurchmesser
Gemischaufbereitung
Zündkerzentyp
Zündspulentyp
Betriebsdruck Einspritzanlage
Motorkühlung / Füllmenge
24
F 800 GS / F 650 GS
Wassergekühlter 2-Zylinder-Viertaktmotor mit
vier, über Schlepphebel betätigten Ventilen
pro Zylinder, zwei oben liegenden Nockenwellen und Trockensumpfschmierung
Stehend, Zylinder um 8,3° nach vorne
geneigt
798 cm3
82 mm / 75,6 mm
0,92
63 / 85
52 / 71
25 / 34
kW / PS
kW / PS
kW / PS
7.500 min–1
7.000 min–1
5.000 min–1
83 Nm
75 Nm
57 Nm
–1
–1
5.750 min
4.500 min
3.000 min–1
–1
1.250 + 50 min
2
12 : 1
12 : 1
Super bleifrei Normal blei(ROZ 95)
frei (ROZ 91)
DOHC (double overhead camshaft)
4
32 / 27,5 mm
5 / 5 mm
10° / 11°
0,18 – 0,26 mm
0,27 – 0,35 mm
Schlepphebel
Gestufte Halbkugeln
E: 9,64 mm
E: 7,2 mm
A: 9,64 mm
A: 7,2 mm
E öffnet 14°
E öffnet 28°
nach OT
nach OT
E schließt 18° E schließt 4°
nach UT
nach UT
A öffnet 18°
A öffnet 4°
vor UT
vor UT
A schließt 14° A schließt 28°
vor OT
vor OT
Zahnkette
E: 106° / A: 106°
46 mm
Elektronische Saugrohreinspritzung,
BMS-KP Motormanagement
NGK DCPR 8 E
2 x Stabzündspule
3,5 + (-) 0,2 bar
Wasserkühlung /
1,6 l + 0,15 l
1,5 l + 0,15 l
F 800 GS
F 650 GS
F 650 GS
25 kW / 34 PS
Öffnungstemperatur Thermostat
Einschalttemperatur für Lüfter
Einschalttemperatur für Kühlmittelwarnleuchte
Öffnungsdruck Überdruckventil Kühler
Motorschmierung
Ölpumpe
Theoretische Umwälzmenge
Motorölvolumen mit Filterwechsel
Betriebsdruck Ölkreislauf
Elektrische Anlage
Generator Bauart
Generator-Nennleistung
Batterie
Scheinwerfer
Anlasser Bauart
Starter
Kraftübertragung / Getriebe
Kupplung
Kupplungs-Außendurchmesser
Anzahl Reibscheiben
Getriebe
Primärübersetzung
Übersetzung Gangstufen
Hinterradantrieb
Übersetzung Hinterradantrieb
Fahrwerk
Rahmenbauart
Radführung Vorderrad
Füllmenge Gabel ges.
85 °C
105 °C
115,5 °C
1,2 + 0,2 bar
Trockensumpfschmierung durch Ölpumpe
2 Trochoidpumpen
Druckpumpe 30 l / min bei η max
3l
4,5 +/- 1 bar
Permanenterregter Generator,
auf Kurbelwellenstumpf
400 W bei 14 V
12 V / 14 Ah
55 W (Fern-/Abblendlicht)
5 W (Standlicht), LED (Brems-/Rücklicht)
Mit Permanentmagnet erregter Elektromotor,
der über Vorgelege und Klemmkörperfreilauf
die Kurbelwelle antreibt
0,9 kW
Mehrscheibenkupplung im Ölbad,
mechanisch betätigt
170 mm
9
Klauengeschaltetes 6-Gang-Getriebe im
Motorgehäuse integriert
35 / 68 = 1 : 1,943
I
13 / 32 = 1 : 2,462
II
16 / 28 = 1 : 1,750
III
21 / 29 = 1 : 1,381
IV 23 / 27 = 1 : 1,174
V
24 / 25 = 1 : 1,042
VI 25 / 24 = 1 : 0,960
Kettentrieb mit Rückdämpfung in
Hinterradnabe, 116 Glieder
1 : 2,625
1 : 2,412
(16 / 42)
(17 / 41)
Gitterrohr-Brückenrahmen aus Stahl,
Motor mittragend
Upside-down- TeleskopGabel, Stand- Gabel, Standrohrdurchrohrdurchmesser
messer
45 mm
41 mm
1,53 l
1,06 l
TECHNISCHE DATEN
25
Technische Daten
F 800 GS
F 650 GS
F 650 GS
25 kW / 34 PS
Radführung Hinterrad
Negativ-/Positiv-Aufteilung
Nachlauf bei DIN-Leergewicht
Radstand in DIN leer Lage
Lenkkopfwinkel in DIN leer Lage
Bremsen
vorn
hinten
vorn
hinten
Antiblockiersystem
Bauart Bremszange / Bremsbelag
vorn
hinten
Räder (Bauart)
Reifen
vorn
hinten
vorn
hinten
Maße und Gewichte
Gesamtlänge
Gesamtbreite mit Spiegeln
Gesamtbreite ohne Spiegel
Sitzhöhe
Trockengewicht
DIN-Leergewicht, fahrfertig
Zul. Gesamtgewicht
Tankinhalt
Fahrdaten
Kraftstoffverbrauch
90 km/h
120 km/h
Beschleunigung
0 – 100 km/h
Höchstgeschwindigkeit
26
F 800 GS / F 650 GS
Einteilig gegossene Zweiarm-Aluminiumschwinge
80 / 150 mm 70 / 110 mm
70 / 145 mm 70 / 100 mm
117 mm
92 mm
1.578 mm
1.575 mm
63,8°
64,5°
Doppelschei- Einscheibenbremse
benbremse
schwimmend starr
Ø 300 mm
Ø 300 mm
Einscheibenbremse starr Ø 265 mm
Bosch-Nippon 8M 2-Kanal
2-Kolben-Schwimmsattel / sintermetall
1-Kolben-Schwimmsattel / organisch
Speichenrad Aluminiummit Alumini- gussrad
umfelge
2,15 – 21
2,50 – 19
4,25 – 17
3,50 – 17
90 / 90 – 21
110 / 80 – R19
54 V
59 V
150 / 70 – R17 140 / 80 – R17
69 V
69 V
2.320 mm
945 mm
870 mm
880 mm
(SA 850)
185 kg
207 kg
443 kg
16 l
2.280 mm
890 mm
845 mm
820 mm
(SA 790)
179 kg
199 kg
436 kg
3,8 l / 100 km 3,7 l / 100 km
5,2 l / 100 km 5,2 l / 100 km
4,1 s
Über
200 km/h
4,3 s
189 km/h
145 km/h
BMW Motorrad
Handelsentwicklung
und Training
Freude am Fahren
Kurzbeschreibung
Motor und Antrieb
Rahmen und Fahrwerk
Karosserie
Technische Daten
Die neuen BMW G 650 XModelle
Technik im Detail
BMW Motorrad Training
Einleitung
Seite
4
Kurzbeschreibung
G 650 Xchallenge
G 650 Xmoto
G 650 Xcountry
Seite
5
Motor und Antrieb
Kurzbeschreibung
Motorgehäuse
Kurbeltrieb
Zylinder
Zylinderkopf
Kupplung
Getriebe
Lichtmaschine und Anlasser
Schmierung
Kühlsystem
Auspuffanlage
Seite
8
Steuerungsschema
Steuerungseingänge und -ausgänge
Seite 11
Bordnetz
Sicherungen
Beleuchtung
Seite 14
Rahmen
Telegabeln
Schwinge
Federbeine
Bremsen vorne
Bremsen hinten
Seite 15
G 650 Xchallenge
G 650 Xmoto
G 650 Xcountry
Lenker und Armaturen
Cockpit
Seite 19
Farben
Sonderzubehör
Seite 22
Motorsteuerung
Elektrik
Fahrwerk
Karosserie
Ausstattung
Technische Daten
Seite 24
INHALTSVERZEICHNIS
3
Einleitung
Mit der neuen G-Baureihe setzt BMW Motorrad konsequent seinen Weg
fort, mit neuen, frischen Modellen junge Kunden anzusprechen und zu
gewinnen. Mit diesen Modellen beginnt eine neue Ära von Einzylindermodellen für Individualisten. Nicht nur Allroundeigenschaften stehen
im Vordergrund, sondern auch spezielle, zielgerichtete Performance für
Kunden, die nach Herausforderungen suchen. Leicht, radikal und
puristisch waren die Entwicklungsziele, die sich BMW Motorrad mit diesen
Modellen setzte, um ein Motorrad für Kenner und Könner zu schaffen.
Mit gleich 3 Modellen dieser Baureihe dringt BMW in Nischen der
650er-Einzylinder-Motorradklasse ein:
■
Die G 650 Xchallenge, die einzige moderne Hardenduro
■
Die G 650 Xmoto, das erste Premiumprodukt im Streetmoto-Segment
■
Die G 650 Xcountry, der einzige moderne Scrambler dieser
Motorradklasse
Die neuen G 650 X-Modelle wurden in Kooperation mit Aprilia entwickelt
und in Italien gefertigt. Durch kompromisslosen Leichtbau konnte das
Gewicht der neuen Modelle stark reduziert werden und liegt zwischen
155 und 160 kg. Der zur F 650 GS leicht modifizierte Einzylindermotor
leistet nun 39 kW (53 PS) bei einem max. Drehmoment von 60 Nm.
In Kombination mit einem neuen Fahrwerk und hochwertigen
Fahrwerkskomponenten werden diese neuen Modelle dazu beitragen,
die Freude am Fahren fortzusetzen, on the road und off the road.
4
G 650 X-MODELLE
Kurzbeschreibung
Die G 650 Xchallenge ist konzipiert für den
sportlichen, erfahrenen und ambitionierten
Endurofahrer und ist in ihrer Auslegung
konsequent für diese Aufgaben ausgelegt.
Das Design der Xchallenge ist angelehnt
an das Wettbewerbsumfeld, wobei die
Eigenständigkeit als BMW Motorrad deutlich erhalten bleibt. Die hohe, flache Linie
beginnt bei dem in Schnabeloptik gestalteten Vorderradkotflügel und setzt sich über
das Tankcover und die blaue Sitzbank fort
bis zur Heckverkleidung. Die knapp bemessenen Seitencover und der hochgezogene
Edelstahlauspuff unterstreichen diesen
enduromäßigen Gesamteindruck. Die auf
das Wesentliche reduzierte Frontpartie
besteht aus einer asymmetrischen Scheinwerfereinheit mit kleinen, weißen Blinkern,
einem digitalen Instrumentenkombi und
einem kleinen Windschild. Der konifizierte
Aluminiumlenker trägt Spiegel, neue Bremsund Kupplungsarmaturen und neue elektrische Schaltereinheiten.
Die Fahrwerkskomponenten wurden durchgehend neu konzipiert und unterstreichen
durch ihre Hochwertigkeit den Anspruch
eines Premiumprodukts. Die Vorderradführung besteht aus einer individuell einstellbaren Upside-down-Teleskopgabel
von Marzocchi mit einem Federweg von
270 mm. Die 45 mm starken Standrohre
sind in goldeloxierten Gleitrohren geführt
und von schwarzen Kunststoffabdeckungen
vor Verschmutzung und Verschleiß geschützt. Die Hinterradführung übernimmt
eine graphitanfarbene, gestrahlte Zweiarmschwinge aus Gussaluminium, die am
Hauptrahmen mit 2 Lagerzapfen geführt
wird. Ein Luftfederbein ermöglicht am
Hinterrad einen Federweg von ebenfalls
270 mm. Der Hauptrahmen ist als geteilter
Brückenrohrrahmen konzipiert, wobei der
Motor als mittragende Komponente integriert ist. Die vom Lenkrohr kommenden
Stahlprofile sind mit 2 Aluminiumgussformteilen und dem Zylinderkopf verschraubt.
Der Heckrahmen ist mit den oberen Streben
an einem Aluminiumgussteil angelenkt, das
wiederum als Abstützung für das hintere
Federbein dient. Die unteren Streben sind
an den Aluminiumgussteilen des Hauptrahmens verschraubt. Der vordere Rahmenunterzug wirkt ebenfalls als stabilisierende
Komponente im Rahmenverbund.
G 650 Xchallenge
Die Endurobereifung hat vorne 1,6 x 21" und
hinten 2,5 x 18" Speichenräder. Die Bremsscheiben sind im Wavedesign ausgeführt.
Dadurch sind sie leichter und haben eine
bessere Selbstreinigung im Gelände. Die
Zweikolben-Bremszange vorne und die Einkolben-Bremszange hinten sind goldeloxiert
und unterstreichen den wertigen Charakter
der Xchallenge. Als Sonderausstattung ist
das aus der F 800 bekannte ABS 8M als
abschaltbare Version verfügbar.
Der Motor wurde in leicht modifizierter
Form von der F 650 GS übernommen. Durch
Gewichtsoptimierungsmaßnahmen wurde
er ca. 2 kg leichter und hat eine um 3 PS
höhere Leistung von 53 PS bei einem Drehmoment von 60 Nm. Für Fahranfänger lässt
sich die Motorleistung über Zubehörkomponenten auf 34 PS drosseln. Die Motorsteuerung BMS C2 ist in das konventionelle
elektrische Bordnetz integriert.
Die G 650 X-Modelle
können über ein
umfangreiches
Zubehörangebot
den individuellen
Bedürfnissen angepasst werden.
KURZBESCHREIBUNG
5
Kurzbeschreibung
G 650 Xmoto
Die G 650 Xmoto weist gegenüber der
langgestreckten Xchallenge stark veränderte
Proportionen auf und ist kompromisslos auf
Fahrer zugeschnitten, die ihren Kurvenspaß
auf öffentlichen Straßen oder abgesperrten
Asphaltpisten suchen.
Der Federweg an der identischen Hinterradschwinge beträgt 250 mm und wird durch
ein hydraulisches Federbein des Herstellers
Sachs erreicht. Hauptrahmen, Heckrahmen,
Schwinge und Antrieb sind bei allen 3 Modellen identisch.
Die Erscheinung der Xmoto unterscheidet
sich vor allem in der Frontpartie, der Farbgebung sowie der Bereifung und hebt sich
dadurch deutlich von ihren Schwestermodellen ab. Der unten liegende schwarze
Vorderradkotflügel mit den rot lackierten
Gabelschützern und der 17" Bereifung
geben dem Motorrad einen geduckten
Charakter und lassen den Kurvenhunger
erahnen. Die zweifarbige Frontmaske umschließt den Scheinwerfer und vermittelt
ebenfalls den Drang nach vorn und nimmt
dem Fahrer etwas Winddruck vom Oberkörper. Scheinwerfer, Cockpit, Lenker und
Armaturen sind bei Xchallenge und Xmoto
identisch. Tank- und Seitencover, Sitzbank
und Heckverkleidung unterscheiden sich
dabei nur in der Farbgebung. Die Auspuffanlage ist bei allen 3 Modellen identisch.
Die Xmoto hat neu designte und graphitanlackierte Gussaluminiumräder, die farblich
hervorragend in das Gesamtbild passen. Die
Sportbereifung vorne ist 120/70 auf einer
3,5 x 17" Felge und hinten 160/60 auf einer
4,5 x 17" Felge montiert. Die Bremsanlage
unterscheidet sich durch eine um 20 mm
größere Bremsscheibe am Vorderrad. Die
goldfarben eloxierte Bremszange ist mittels
einer Adapterplatte der größeren 320-mmBremsscheibe angepasst. Auch für die
Xmoto ist natürlich als Sonderausstattung
das abschaltbare ABS 8M möglich.
Das Fahrwerk wurde dem veränderten Charakter der Xmoto
angepasst und unterscheidet
sich in folgenden Punkten von
der Xchallenge. Die Sitzhöhe
reduziert sich durch die kleinere Bereifung und durch
geänderte Federelemente
um 30 mm auf 920 mm.
Die Gleitrohre der MarzocchiTelegabel mit 270 mm Federweg sind hier aluminiumfarben
eloxiert und ebenfalls
in Zug- und Druckstufe individuell
einstellbar.
6
G 650 X-MODELLE
Die Antriebseinheit, also Motor, Kupplung,
Getriebe und Kettenantrieb, ist bei allen
3 Modellen identisch.
Die G 650 Xcountry wirkt im Vergleich zu
ihren Schwestern neutraler und weniger
fokussierend auf spezielle Einsatzzwecke.
Sie ist mehr ein Allrounder und erinnert ein
wenig an die Scrambler-Motorräder der 60er
Jahre. Die Definition für den Scrambler lautet: „Ein Motorrad mit grobstolligen Reifen,
einem höhergelegten Auspuff und Schutzblechen, um dessen Geländetauglichkeit
und Robustheit zu erhöhen.“ Der MotocrossSport wurde anfangs als „Scrambling“
bezeichnet.
Das Design der Xcountry ist sehr puristisch
und beschränkt sich im Wesentlichen auf die
Funktionalität und die hochwertigen Basiskomponenten. Durch geänderte Fahrwerkskomponenten vermindert sich die Höhe des
Motorrads um 80 mm, bzw. 50 mm gegenüber den Schwestern. Zusammen mit Tankcover, anders gestalteter Sitzbank und dem
kurzen Heck wirkt das Fahrzeug wesentlich
kompakter und kleiner. Bei der Farbgestaltung wechseln dunkle Elemente mit metallfarbenen Komponenten, wodurch ein zeitlos
klassischer Eindruck entsteht. Die Fahrzeugfront mit einem H4-Rundscheinwerfer und
dem frei stehenden Cockpit ist ebenfalls auf
das Wesentliche beschränkt.
In puncto Fahrwerkstechnik ist die Xcountry
den veränderten Ansprüchen angepasst.
Die Vorderradführung besteht ebenfalls aus
einer silbereloxierten Upside-down-Gabel
von Marzocchi, die allerdings etwas kürzer
ist, mit einem Federweg von 240 mm. Das
individuell einstellbare Federbein von Sachs
erlaubt am Hinterrad ebenfalls einen Federweg von 240 mm. Zusätzlich besteht bei
diesem Modell die Möglichkeit, die Sitzhöhe
ohne weitere Umbaumaßnahmen um 30 mm
zu reduzieren.
Die Räder der Xcountry wurden im klassischen Speichenradstil gehalten. Die Aluminiumfelgen sind schwarzeloxiert und mittig
verspeicht, sodass nur Reifen mit Schlauch
möglich sind. Der Vorderreifen 100/90 ist
auf einer 2,5 x 19" Felge montiert und hinten
überträgt ein 130/80er Pneu auf einer
3,0 x 17" Felge die Leistung auf die Straße.
Diese „runden“ Reifen erinnern ebenfalls
an die frühen Verwandten. Die BremboBremszangen sind hier schwarz und verrichten ihre Arbeit an den Bremsscheiben, die
vorne 300 mm haben und klassisch rund
gefertigt sind. Der Durchmesser an der hinteren Bremsscheibe ist bei allen Modellen
240 mm.
G 650 Xcountry
Auf den folgenden
Seiten werden
die technischen
Features der
Fahrzeuge
weiter im Detail
beschrieben.
Detaillierte Informationen zum jeweils
aktuellen Zubehörprogramm finden Sie für
alle 3 Modelle in der aktuellen Verkaufsliteratur.
Aktuelle Wartungs- und Reparaturhinweise
entnehmen Sie bitte der entsprechenden
Serviceliteratur.
KURZBESCHREIBUNG
7
Motor und Antrieb
8
Kurzbeschreibung
Der Motor der 3 neuen G-Modelle wurde auf
der Basis des bewährten F 650 GS Motors
aufgebaut. Der flüssigkeitsgekühlte Einzylindermotor wurde in Bezug auf Leistung,
Gewicht und optisches Erscheinungsbild
modifiziert. Mit der BMS C2 Motorsteuerung leistet der Motor nun 53 PS bei
7.000 1/min und erreicht ein max. Drehmoment von 60 Nm bei 5.250 1/min bei
Einhaltung der EU 3 Abgasnorm.
Motorgehäuse
Das Aluminium-Motorgehäuse ist in Fahrtrichtung vertikal geteilt und im Druckgussverfahren hergestellt. Dadurch wird eine
hohe Festigkeit und Maßhaltigkeit bei geringem Gewicht erzielt. In den Gehäusehälften
befinden sich die Lagerstellen für die
Kurbelwelle, die Ausgleichswelle und die
beiden Getriebewellen. Die Kurbelwelle läuft
in geteilten Gleitlagern, während die anderen
Wellen, der Belastung entsprechend dimensioniert, in Kugellagern rotieren.
Kurbeltrieb
Die Kurbelwelle ist aus 5 Hauptteilen gefertigt. Der Hubzapfen, der Wellenstumpf zur
Lichtmaschine und der Wellenstumpf zum
Primärantrieb sind in den beiden Kurbelwangen verpresst. Das Pleuel hat keine
geteilte Hubzapfenlagerung und wird bei der
Montage der Kurbelwelle gleich mitmontiert.
Am linken Kurbelwellenstumpf befindet sich
der geradverzahnte Primärantrieb für die
Kupplung und die Ausgleichswelle.
Die mit Kurbelwellendrehzahl laufende Ausgleichswelle eliminiert durch ihre Gegen-
G 650 X-MODELLE
läufigkeit die Massenkräfte 1. Ordnung und
wird zusätzlich für die Kurbelgehäuseentlüftung verwendet. Durch eine rotierende
Axialbohrung können somit die Blow-byGase zur Ansaugbox abgeleitet werden,
während die schwereren Ölpartikel über die
Rotations- oder Fliehkräfte zurück in das
Kurbelgehäuse geschleudert werden.
Die Blow-by-Gase strömen durch die hohl
gebohrte Ausgleichswelle über den Lichtmaschinendeckel durch einen Gummischlauch zur Airbox und werden dort wieder
der Verbrennung zugeführt.
Der Aluminiumzylinder ist in der bewährten
Open-Deck-Bauweise ausgeführt, wobei die
Zylinderlaufbahn mit einer verschleißfesten
Nickel-Silizium-Beschichtung versehen ist.
Der Zylinder hat eine Bohrung von 100 mm.
Bei einem Hub von 83 mm ergibt sich ein
effektiver Hubraum von 652 cm3. Der Leicht-
metallkastenkolben ist zur Brennraumseite
plan. Der erste Kolbenring ist zur Dichtfläche
ballig geschliffen. Der zweite Kolbenring
ist als Nasenminutenring ausgeführt. Der
vierteilige Ölabstreifring besteht aus zwei
Stahlbandringen, einer Ringfeder und einem
Stützdraht.
Zylinder
Der Zylinderkopf mit 2 obenliegenden
Nockenwellen hat 2 Einlassventile mit je
36 mm und 2 Auslassventile mit je 31 mm
Durchmesser. Die Nockenwellen werden
direkt von der Kurbelwelle über eine Hülsenkette im Verhältnis 2 : 1 angetrieben. Die
Ventile werden über Tassenstößel betätigt,
wobei das Ventilspiel mit kleinen, leichten
Ausgleichsscheiben eingestellt werden
kann. Diese werden zwischen Ventilschaft
und Tassenboden eingelegt. An der rechten
Auslassnocke befindet sich eine fliehkraftbetätigte Hilfsnocke, die beim Startvorgang
dafür sorgt, dass das rechte Auslassventil
bis zur Anlassdrehzahl leicht geöffnet bleibt.
Durch den Kompressionsverlust reduziert
sich der Anlasswiderstand dieses großvolumigen Einzylinders. Von der Drosselklappeneinheit strömt das Gasgemisch im
Fallstromprinzip durch einen sich teilenden
Einlasskanal über die Einlassventile zum
Brennraum.
Die Entzündung des Gemisches erfolgt mit
2 Zündkerzen, wobei bei steigender Drehzahl der Zündzeitpunkt an der Nebenkerze
zurückgenommen wird, sodass dann nur
noch die Hauptkerze das Gemisch entzündet. Die verbrannten Abgase werden in den
Auslasskanälen auf einen runden Querschnitt zusammengeführt und verlassen den
Zylinderkopf über einen angeflanschten
Auspuffkrümmer.
Zylinderkopf
Die Kraftübertragung von Motor zu Getriebe
erfolgt über eine ölgeschmierte Nasskupplung mit je 7 Belaglamellen und 7 Stahllamellen. Der Kupplungskorb wird hierbei
direkt von der Kurbelwelle über ein laufruhiges, geradverzahntes Zahnrad im Verhältnis
1,964 : 1 (72 / 37 Zähne) angetrieben. Dies
bewirkt, dass die Kupplung und somit auch
die Getriebeeingangswelle ungefähr auf ein
Drittel der Kurbelwellendrehzahl reduziert
wird. Das Ausrücken der Kupplung erfolgt
mechanisch über einen Kupplungszug.
Durch einen kleinen Hebel am Kupplungsdeckel wird eine Druckwelle betätigt, die
dann über ein Ausrücklager die Kupplung
trennt. Der aus Magnesium gefertigte
Kupplungsdeckel ist wie der gesamte Motor
schwarzlackiert. Zusammen mit dem ebenfalls neu designten, schwarzen Lichtmaschinendeckel auf der rechten Motorseite
unterscheidet sich die Gesamtoptik des
Motors deutlich von seinen F 650 GSVerwandten.
Kupplung
MOTOR UND ANTRIEB
9
Motor und Antrieb
Getriebe
Beim Getriebe handelt es sich um ein
Zweiwellengetriebe mit 5 Gängen. Somit
sind 5 Zahnräder auf den Wellen rotatorisch
fest und 5 Zahnräder sind rotatorisch lose
und axial über Schaltgabeln verschiebbar.
Über Schalthebel, Schaltwalze und Schaltgabeln werden dann die sogenannten
Schieberäder so verschoben, dass immer
nur jeweils ein Zahnradpaar miteinander
über Klauen und Fenster formschlüssig verbunden ist. In Neutralstellung sind keine
Zahnradpaare verbunden. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Kettenritzel an der
Getriebeausgangswelle und wird über eine
O-Ring-Hülsenkette zum großen, ruckgedämpften Ritzel am Hinterrad übertragen.
Lichtmaschine und
Unter dem rechten Seitendeckel befindet
sich der Antrieb für Lichtmaschine und
Anlasser. Die Permanentmagnet-Lichtmaschine ist im Vergleich zur GS mit 280 W
(GS: 400 W) etwas kleiner und dadurch
etwas leichter. Dadurch ändern sich die zu
beschleunigenden Massen und somit auch
das Ansprechverhalten des Motors. Der
Anlasser ist ebenfalls kleiner dimensioniert
und dreht beim Starten die Kurbelwelle über
ein kleines Untersetzungsgetriebe und ein
Freilaufgetriebe.
Schmierung
Die Ölschmierung ist als Trockensumpfschmierung konzipiert, was eine sehr kleine
Ölwanne zur Folge hat. In der linken Motorgehäusehälfte sind die zwei Ölpumpen montiert. Die kleinere Pumpe saugt das Motoröl
von einem separaten Ölbehälter über den
Ölfilter an und versorgt damit alle Schmier-
stellen in Motor, Getriebe und Kupplung.
Das in die Ölwanne zurückfließende Öl wird
dann von der etwas größer dimensionierten
Sumpfölpumpe über einen metallischen
Grobfilter angesaugt und zurück zum Ölvorratsbehälter gefördert.
Kühlsystem
Der Kühlkreislauf ist als Kurzschlusskreislauf
konzipiert. Die Kühlflüssigkeit fließt von
unten durch den Zylinder und die Kopfdichtung zum Zylinderkopf. Dadurch wird die
Wärme von unten nach oben aufgenommen.
Die Kühlflüssigkeit tritt am Zylinderkopf aus
und die aufgenommene Energie wird anschließend über den Kühler abgegeben. Bei
kaltem Motor strömt die Flüssigkeit über
einen Kühlerschlauch am Thermostatventil
vorbei direkt zurück zur Wasserpumpe und
wieder in den Zylinder. Ab einer Temperatur
von ca. 85 °C öffnet das Thermostatventil,
so dass immer mehr Kühlflüssigkeit durch
den Kühler fließt. Ab 105 °C schaltet dann
ein elektrischer Zusatzlüfter ein, um eine
Überhitzung zu vermeiden. Ein Ausgleichsbehälter ermöglicht zusammen mit einem
im Kühlerdeckel integrierten Ventil den
Volumenausgleich des Kühlmittels bei
Temperaturänderung.
Die Edelstahlauspuffanlage ist nach dem
Reflektionsprinzip aufgebaut und aus
Gründen der Offroad-Tauglichkeit sehr weit
nach oben verlegt. Das Krümmerrohr mit
einem Außendurchmesser von 44 mm ist
auf der linken Seite zwischen Motor und
Brückenrahmen verlegt. Der seitlich unter
die Heckverkleidung gezogene Endschalldämpfer ist mit einer Schelle mit dem
Krümmerrohr verbunden. In Verbindung mit
dem Metalloxyd-Katalysator und einer
Sprunglambdasonde wird die EU 3 Abgasnorm erfüllt.
Anlasser
Auspuffanlage
10
G 650 X-MODELLE
Motorsteuerung
neuen Bedingungen angepasst. Der Motor
erreicht nun in Verbindung mit einem neu
konzipierten Ansaugsystem und der neuen
Auspuffanlage eine Leistung von 53 PS.
Bei der neuen G-Modellreihe wurde als
Motormanagement das aus der F 650er
Baureihe bewährte BMS C2 Steuergerät
übernommen. Speziell für die neuen
Modelle wurde der Softwarestand den
Steuerungsschema
Steuerungseingänge
und -ausgänge
Steuerungseingänge
Steuerungsausgänge
Kurbelwellenposition und Drehzahl
Die Information über die Drehzahl und die
Kurbelwellenposition erhält die Steuerung
über einen Induktivgeber, der am Magnetrad
der Lichtmaschine, pro Umdrehung 6 Signale erfasst. Auf dem Außendurchmesser
befinden sich 6 Metallgeber, wobei einer
länger ausgeführt ist. Dadurch ergibt sich
eine Winkelauflösung einer Kurbelwellenumdrehung von 60° und durch das Ende des
längeren Gebers wird der untere Totpunkt
der Kurbelwelle erkannt. Aus der Signalfrequenz wird die Kurbelwellendrehzahl
errechnet und durch die unterschiedliche
Beschleunigung beim Verbrennungsvorgang
erkennt die Steuerung den Arbeitstakt des
Zylinders auch ohne Nockenwellengeber.
Drosselklappenpoti
Das Drosselklappenpoti meldet der Steuerung den Öffnungswinkel und die Öffnungsbeschleunigung der Drosselklappe über ein
analoges Spannungssignal. Aus dem Öffnungswinkel und der Kurbelwellendrehzahl
wird dann die angesaugte Luftmenge
errechnet. Die Luftmenge ist die wichtigste
Größe für die Berechnung der einzuspritzenden Kraftstoffmenge. Die Öffnungsgeschwindigkeit wird für die Beschleunigungsanreicherung benötigt.
MOTORSTEUERUNG
11
Motorsteuerung
Motortemperatursensor
Der NTC Motortemperatursensor meldet
die Temperatur der Kühlflüssigkeit durch
einen sich verändernden Widerstandswert.
Einspritzmenge und Zündzeitpunkt werden
damit beeinflusst. Während der Warmlaufphase wird die Einspritzmenge kontinuierlich
zurückgefahren.
Lufttemperatursensor
Der NTC Luft meldet die Temperatur der
angesaugten Luft. Durch den unterschiedlichen Sauerstoffgehalt von warmer und
kalter Luft muss das Steuergerät ebenfalls
die Einspritzmenge korrigieren. Der Zündzeitpunkt wird ebenfalls beeinflusst, da bei
wärmerer Luft der Motor mehr dazu neigt
zu klopfen.
Lambdasonde
Die als Sprungsonde ausgeführte Lambdasonde erfasst den Restsauerstoff im verbrannten Abgas. Dadurch kann die Steuerung die Einspritzmenge über die Ansteuerungszeit der Einspritzventile angleichen.
Bei zu viel Sauerstoff im Abgas wird die
Einspritzzeit länger, wird kein Sauerstoff
erkannt, wird weniger eingespritzt. Dieser
Vorgang wird als Lambdaregelung bezeichnet.
Starttaster
Beim Starten wird bei jeder Umdrehung der
Kurbelwelle gezündet (teilsequenziell) und
nach Erkennung des Arbeitstaktes alle
2 Umdrehungen (sequenziell). Damit beim
Starten die Kurbelwelle nicht zurückdreht,
muss eine festgelegte Mindestdrehzahl
erreicht werden. Für diese Funktion braucht
die Steuerung das Signal des Starttasters.
12
G 650 X-MODELLE
Geschwindigkeitssignal
Das Geschwindigkeitssignal wird am
hinteren Rad durch einen Sensor erzeugt.
Das Steuergerät bekommt das frequenzmodulierte Signal vom Cockpit. Dieses Signal
beeinflusst den Leerlaufsteller und bewirkt,
dass der Motor während der Fahrt eine
höhere Leerlaufdrehzahl hat. Wenn nun
während des Schiebebetriebs die Kupplung
gezogen wird, ist beim Wiedereinsetzen der
Einspritzung der Querschnitt an der BypassBohrung der Drosselklappe voll geöffnet.
Dadurch wird ein Absterben des Motors
vermieden.
BMS-Relais
Wenn alle elektrischen Startbedingungen
erfüllt sind, schaltet das Relais das Steuergerät wie ein „Hauptschalter“ ein. Diese
Bedingungen sind: Batterie angeschlossen,
Zündung ein, Not-Aus nicht betätigt,
Seitenstützenposition und Neutralgang.
Zündspulen
Die beiden Schaftzündspulen werden kennfeldgesteuert von der BMS C2 sequenziell
angesteuert. Beim Start und bei niedrigen
Drehzahlen zünden beide Zündkerzen
gleichzeitig. Bei höheren Drehzahlen wird
der Zündzeitpunkt der Nebenkerze zurückgenommen, um Drehmomentverluste bei
höheren Drehzahlen zu vermeiden. Die
Schaftzündspulen werden vom Bordnetz
permanent mit Spannung versorgt. Bei der
Ansteuerung triggert das Steuergerät nur
die Masseleitung (Klemme 1).
Tankentlüftungsventil
Bei einigen Ländervarianten werden auf
Grund von Umweltbestimmungen die Gase
bei der Tankentlüftung über einen Aktivkohlefilter geführt und zurückgehalten. Zur
Regeneration des Filters muss Frischluft in
Gegenrichtung durch den Filter gesaugt
werden. Diese Frischluft strömt, während
der Motor läuft, über einen Schlauch zur
Airbox. In diesem Schlauch befindet sich das
Tankentlüftungsventil, das von der Steuerung immer dann angesteuert wird, wenn in
der Airbox ein Unterdruck herrscht.
Kraftstoffpumpe
Die Kraftstoffpumpe wird bei „Zündung ein“
kurz angesteuert, um Druck in den
Leitungen aufzubauen. Wenn gestartet
wird und der Motor läuft, dann liefert der
Kurbelwellensensor Signale und die
Kraftstoffpumpe läuft permanent.
Einspritzventil
Das ebenfalls massegetriggerte Einspritzventil wird vom Steuergerät zeitgetaktet
angesteuert. Der Kraftstoffdruck vor dem
Ventil beträgt konstant 3,5 bar und wird von
einem mechanischen Druckregler gehalten.
Durch den konstanten Druck wird die Einspritzmenge nur durch die Ansteuerungszeit
des Ventils erzeugt.
Motortemperaturwarnleuchte
Diese Warnleuchte im Cockpit wird ab einer
Kühlmitteltemperatur von 118 °C angesteuert. Ein stetes Ansteigen der Temperatur
führt nicht zum Abschalten des Motors.
Leerlaufsteller
Dieser kleine Motor ist als Stepper- oder
Schrittmotor ausgeführt, wobei eine
Magnetfeldänderung eine Rotation von 90°
in die jeweilige Richtung erzeugt. Dieser
Motor verschiebt einen Drosselkolben
und verändert damit den Querschnitt der
Bypass-Bohrung an der Drosselklappe
und somit den Leerlauf.
Lüftermotor
Meldet der Motortemperaturfühler eine
Kühlmitteltemperatur von über 105 °C, dann
steuert die Motorsteuerung den Lüftermotor an.
Notlaufeigenschaften
Fallen Sensoren aus, werden Notprogramme
aktiviert, damit der Motor, wenn auch mit
verminderten Eigenschaften, lauffähig bleibt.
Ausnahme ist hier der Kurbelwellensensor,
denn ohne Drehzahlinformation und Kurbelwellenposition ist keine Motorsteuerung
möglich.
Diagnose
Mit dem BMW Diagnosesystem GT1 ist es
möglich, Fehlerspeichereinträge auszulesen,
Sensorfunktionen und Zustände zu überprüfen, Schaltfunktionen manuell anzusteuern
sowie Programmupdates durchzuführen.
MOTORSTEUERUNG
13
Elektrik
Bordnetz
Sicherungen
Beleuchtung
14
Die G 650 X-Modelle haben ein konventionelles Bordnetz mit Relais und Sicherungen.
Aufgrund des geringen elektrischen Umfangs wurde bei
diesen Modellen auf die
CAN-Bus-Technologie verzichtet. Die Permanentmagnet-Lichtmaschine hat
eine Leistung von 280 Watt.
Das Magnetrad der Lichtmaschine dient auch zur Er-
F1: ABS
F2: Motorsteuergerät
F3: Fahrlicht
F4: Bremse, Hupe, I-Kombi,
Diagnosestecker
F5: Standlicht, Kennzeichenbeleuchtung, Lichthupe,
Fernlicht
F6: Anlasser, Blinker,
Diagnosestecker
F1: ABS
F2: ABS
F6
F5
F4
F2
F3
F2
F1
F1
Licht:
Der Klarglasoptik-H4-Frontscheinwerfer ist
in Freiformtechnik gestaltet. Das asymmetrisch angeordnete Standlicht wird über die
Zündlichtschaltung auf Dauerlicht geschaltet. Die Xcountry besitzt einen klassischen
runden H4-Scheinwerfer mit integriertem
Standlicht.
G 650 X-MODELLE
fassung des Drehzahlsignals für die Motorsteuerung. Direkt über der Lichtmaschine
wandelt ein Gleichrichter die 3-PhasenWechselspannung in Gleichspannung um.
Zur Absicherung der Verkabelung und zur
Ansteuerung von Schaltfunktionen werden
hier wieder Schmelzsicherungen und Relais
eingesetzt. Als Energiespeicher dient eine
kleine und dadurch leichte 10 Ah Fahrzeugbatterie.
Heckbeleuchtung:
Der Heckleuchtenträger ist bei der
Xchallenge und der Xmoto schnell mittels
einer Kabelbaumsteckverbindung unter der
Sitzbank und einem Bowdenzug-Mechanismus und 4 Schrauben zu demontieren.
Das LED-Rücklicht hat 18 Stufendioden, die
als Rücklicht gedimmt angesteuert werden
und als Bremslicht mit voller Leistung Licht
abstrahlen.
Fahrwerk
Der Rahmen und die Schwinge der neuen
Baureihe sind bei allen 3 Modellen identisch.
Der als Brückenrohrrahmen ausgeführte
Hauptrahmen besteht aus einem Stahlverbund-Schweißteil und 2 verschraubten
Aluminiumgussteilen. Die am Lenkrohr verschweißten Stahlprofile sind um den Motor
geführt und am unteren Ende mit je 3 Passschrauben mit den Aluguss-Rahmenunterteilen verschraubt. Die Stahlprofile sind am
Lenkrohr durch ein verschweißtes Knotenblech verstärkt. Zur Abstützung des Lenkrohrs und zur Einleitung der Kräfte von der
Vordergabel, ist ein Dreiecksstahlpressteil
mit den Knotenblechen verschweißt. Dieses
Pressteil ist nach unten fortgesetzt und dient
zur Verschraubung des Rahmenunterzugs.
Der gesamte Stahlrahmen ist graphitanpulverbeschichtet.
Die beiden Rahmenunterteile umschließen
ebenfalls den Motor und sind im Bereich
unterhalb der Fußrasten mit dem Motorgehäuse verschraubt. Der Motor ist als
mitstabilisierendes Bauteil in den
Rahmenverbund integriert und über
eine einstellbare Verschraubung
am Zylinderkopf spannungsfrei mit dem
Hauptrahmen verbunden. Zusätzliche
Stabilität bringt der aus Aluminiumrohren
geschweißte Rahmenunterzug an der
Vorderseite des Motors. Zentral in der Mitte
hinter dem Motor befindet sich die
Federbeinanlenkung, die als Aluminiumschmiedeteil gefertigt ist. Diese ist am
Zylinderkopf und mit den beiden Rahmenunterteilen fest verschraubt und bildet somit
eine feste Abstützung für das hintere
Federbein und den Heckrahmen. Der aus
Aluminiumvierkantrohren gefertigte Heckrahmen stützt sich durch sehr steile Streben
am Hauptrahmen ab und ist oben mit
der Federbeinanlenkung verschraubt.
Die Vierkantrohre sind mit Knotenblechen
verstärkt und mit allen Befestigungskomponenten für Verkleidungsteile, Auspuff,
Sitzbank und Sonderzubehör versehen.
Rahmen
FAHRWERK
15
Fahrwerk
Telegabeln
Die Upside-down-Telegabeln sind bei allen
3 Modellvarianten gleich aufgebaut und über
zweifach geklemmte Aluminiumgabelbrücken mit der Lenkachse verbunden. Sie
haben einen Durchmesser von 45 mm,
weisen aber modellspezifische Unterschiede
auf.
Bei der Xchallenge sind die Gleitrohre goldfarben eloxiert und die Standrohre werden
durch Kunststoffabdeckungen vor Beschädigung durch Steinschläge geschützt.
Die Xmoto und die Xcountry haben dagegen
die Gleitrohre alufarben eloxiert und unterscheiden sich durch die Befestigungsstrebe
für den vorderen Kotflügel. Der Steinschlagschutz für die Standrohre wird hier durch die
Kotflügelgestaltung gewährleistet.
Xchallenge und Xmoto haben beide einen
Federweg von 270 mm und die Möglichkeit,
Xchallenge
16
Xmoto
G 650 X-MODELLE
Zug- und Druckstufe stufenlos einzustellen.
Hierbei wird über eine Einstellschraube an
den Verschlusskappen am linken Holm
die Druckstufe und am rechten Holm die
Zugstufe eingestellt. Diese Einstellschrauben verschieben im Holm eine Druckstange,
die wiederum eine Drosselstelle am hydraulischen Dämpfungskolben vergrößert oder
verkleinert und somit das Ein- bzw. Ausfedern beeinflusst.
Bei der Xcountry ist der Federweg durch ein
kürzeres Standrohr auf 240 mm begrenzt
und es ist keine Einstellung der Dämpfung
möglich. Durch die Verwendung von höheren Klemmböcken können die Gleitrohre
ca. 30 mm nach oben durchgeschoben werden. In Verbindung mit einer Verstellung
des hinteren Federbeins besteht dann die
Möglichkeit, das Fahrwerk um ca. 30 mm
tiefer zu legen.
Xcountry
Die Zweiarmschwinge ist aus Design- und
Gewichtsgründen aus Aluminium gegossen
und wie der Rahmen graphitanlackiert. Die
Schwingenlagerung ist hier ähnlich wie bei
den großen Modellen. Auf beiden Seiten
befinden sich Lagerzapfen, die im Fahrzeugrahmen auf Block verschraubt sind. Die
Schwinge ist mittels Nadellagern über die
Lagerzapfen spielfrei im Rahmen gelagert.
Für die Einstellung der Kettenspannung
werden Gleitstücke in einer Nut am Ende
der Schwinge mittels konterbarer Einstellschrauben verschoben. Der Drehpunkt der
Schwinge ist gegenüber der F 650 GS um
ca. 20 mm näher am vorderen Kettenritzel,
wodurch sich die Reaktionen an der Kette
beim Ein- und Ausfedern vermindern. Um
die Reaktionen an der Kette zu vermindern,
befinden sich an der Schwinge und am
Rahmen 2 Führungsrollen. Die Drehmomentabstützung der Bremszange erfolgt
über einen eingeschraubten Stahlpin in der
Schwinge und einer Längsnut im Bremszangenträger. Das hintere Federbein ist zentral an der Schwinge angelenkt und mit einer
Passschraube spielfrei befestigt.
Schwinge
Xchallenge
Bei der Xchallenge wird ein pneumatisches
Luftfederbein verwendet – ähnlich wie bei
der HP2. Die Dämpfung und die Federung
werden dabei einzig durch den Luftdruck
bestimmt. Der Federweg beträgt bei der
Xchallenge vorne wie hinten 270 mm und
sorgt dadurch für genügend Reserven auch
im Offroad-Einsatz.
Über eine Einstellschraube kann zwischen
2 Dämpfungsstufen gewählt werden während die Fahrzeuglage nur durch den Luftdruck im Federbein bestimmt wird. Zum
Aufpumpen befindet sich am Federbein ein
Reifenventil und unter der Sitzbank eine
Luftpumpe. Beim Ein- und Ausfedern fließt
Luft über definierte Kanäle und Drosselstellen zwischen dem Zylinderraum und
dem Gummibalg. Durch die sich
komprimierende Luft entsteht
ein progressives Federungsverhalten und
elastische Kunststoffelemente dienen
als Endlagendämpfung.
Xmoto / Xcountry
In den Modell-Varianten Xmoto und
Xcountry wird ein hydraulisches
Federbein der Firma Sachs
verbaut. Das bewährte
Funktionsprinzip punktet
beim Betrieb auf Asphalt
durch sensibleres Verhalten.
Es ermöglicht durch seine
vielfältigen Verstellmöglichkeiten ein optimales
Setup und zeigt seine
Qualitäten außerdem im
Soziusbetrieb. Es hat einen
Federweg von 245 mm
(X-moto), 210 mm (Xcountry)
und ist in Zug- und Druckstufe einstellbar. Über eine verstellbare Gewindestange kann
die Länge der Kolbenstange
verändert werden. Dadurch lässt
sich das Heck der Xcountry um
ca. 30 mm in der Höhe verstellen. Die
Federbasis wird über einen Ringkolben und
mit einem Handrad hydraulisch verstellt.
Federbeine
FAHRWERK
17
Fahrwerk
Bremsen vorne
Bei allen 3 Modellen wurde die Bremsanlage
auf die individuellen Eigenschaften der
einzelnen Modelle abgestimmt, weist aber
in der Peripherie Gemeinsamkeiten auf.
Die Bremsbetätigung erfolgt über neue
Armaturen und die Bremsleitungen sind alle
in Stahlflextechnik ausgeführt. Vorne überträgt immer eine Einscheibenbremse die
Bremsenergie. Als Sonderausstattung ist
das leichte Bosch ABS 8M verfügbar, das
Xchallenge
Die Bremsscheibe hat vorne einen Durchmesser von 300 mm und ist im aktuellen
Wavedesign ausgeführt und fest mit der
Radnabe verschraubt. Neben einem geringeren Gewicht bietet diese Bauweise eine
höhere Selbstreinigung im Geländeeinsatz
Xmoto
Die Bremsscheibe ist wegen der kleineren
und sportlichen Reifen und der daraus resultierenden höheren Bremsleistung größer
dimensioniert.
Sie ist schwimmend auf einem Trägerring
gelagert und hat einen Durchmesser von
Xcountry
Als klassischer Vertreter dieser Modelle
wurde hier eine konventionell gestaltete
Bremsscheibe verwendet. Sie ist fest mit
der Radnabe verschraubt und hat einen
Durchmesser von 300 mm. Die Doppelkolben-Schwimmsattel-Bremszange mit
Bremsen hinten
18
Der Bremsscheibendurchmesser beträgt
bei allen Modellen 240 mm, wobei die
Xchallenge-Scheibe im Wavedesign ausgeführt ist. Die Bremsenergie überträgt bei
allen Modellen eine Einkolben-Schwimmsattel-Bremse, wobei Xchallenge und Xmoto
eine goldfarben eloxierte Bremszange haben
und die Xcountry eine schwarze. An der
G 650 X-MODELLE
bereits bei den F 800 und der R 1200 S im
Einsatz ist. In Verbindung mit diesem ABS
haben die beiden Hauptbremszylinder ein
spezielles Ventil in der Bremsarmatur, das
eine Beschädigung der Dichtmanschette
durch Druckpulsationen während der ABSRegelung verhindert. Das ABS ist bei allen
3 Modellen abschaltbar.
verglichen mit konventionellen Scheiben.
Die Doppelkolben-Schwimmsattel-Bremszange mit organischen Bremsbelägen ist
goldfarben eloxiert.
320 mm. Der goldfarben eloxierte 4-KolbenFestsattel mit Sintermetall-Bremsbelägen
ist über ein Adapterstück mit den Gabelholmen verschraubt.
organischen Bremsbelägen ist identisch zur
Xchallenge, allerdings hier in schwarz.
Hinterradbremse
sind bei allen
Modellen organische
Beläge verbaut.
Karosserie
Die Xchallenge als Vertreter der Hardenduro hat in Normallage eine Sitzhöhe von
950 mm. Durch die schmal geschnittene
Sitzbank ergibt sich aber eine akzeptable
Schrittbogenlänge von 2.000 mm. Zum
Schutz vor Spritzwasser ist der als Schnabel
ausgeführte Kotflügel weit über die Vorderradmitte gezogen. Die Verkleidungsseitenteile dienen ebenfalls als Schutz vor hochschleuderndem Schmutz und Spritzwasser
und führen während der Fahrt gezielt Luft
zum Ölkühler. Die auraweiße Grundfarbe der
Verkleidungsteile harmoniert hervorragend
mit der blauen Sitzbank und dem ebenfalls
in Blautönen gehaltenen Schriftzug. Breite
gezackte Fußrasten sorgen für sicheren
Stand in allen Situationen. Rücklicht und
Kennzeichenträger können über einen Verschlussmechanismus schnell vom Fahrzeugheck getrennt werden. Ein AluminiumUnterfahrschutz ist serienmäßig ab Werk
montiert.
G 650 Xchallenge
Die Xmoto hat bedingt durch die kleinere
Bereifung und ein hydraulisches Federbein
eine Sitzhöhe von 920 mm und dementsprechend eine Schrittbogenlänge von 1.980 mm.
Der Vorderradkotflügel ist hier am Standrohr
montiert und übernimmt zusätzlich auch
dessen Schutz. Sitzbank und Seitenverkleidungen unterscheiden sich nur durch die
Farbgebung. Für einen dezenten Schutz
vor Fahrtwind sorgt eine kleine Cockpit-
G 650 Xmoto
KAROSSERIE
19
Karosserie
G 650 Xcountry
20
verkleidung. Die Lenkerklemmböcke sind
gegenüber der Xchallenge und Xcountry um
10 mm niedriger und sorgen für eine mehr
vorderradorientierte und straßensportliche
Sitzposition. Die breiten gezackten Fuß-
rasten und der abnehmbare Kennzeichenträger sorgen auch hier für die Möglichkeit,
optimal auf abgesperrten Pisten zu racen.
Auf einen Motorschutz wurde hier konzeptbedingt verzichtet.
Die Xcountry erreicht durch ein verstellbares hydraulisches Federbein und eine
kürzere Telegabel, die in der Gabelbrückenklemmung verschoben werden kann, eine
Sitzhöhe von 840 bis 870 mm, wodurch sich
eine Schrittbogenlänge von 1.880 mm bis
1.940 mm ergibt. Der radnah an der Telegabel befestigte Vorderradkotflügel wird
durch einen stabilen Rohrbügel abgestützt.
Die Luftführung zum Kühler übernehmen
hier zwei eigenständige Kunststoffverkleidungen. Die Sitzbank ist im klassischen,
gestuften Stil geformt und bildet den Übergang zum kurzen Heckteil, das als kleine
Gepäckbrücke genutzt werden kann. Die
Verkleidung der Airbox erinnert an einen
standardmäßig montierten Tank. Auf einen
Windschutz wurde aus Konzeptgründen
verzichtet.
Der Tank aller 3 Modelle ist mit einer nutzbaren Benzinmenge von 9,5 Litern unter
der Sitzbank angeordnet und sorgt dadurch
für einen tiefen Schwerpunkt und gutes
Handling.
G 650 X-MODELLE
Die Magura-Lenker aller 3 Modelle haben
810 mm und sind aus konifiziertem und
perlgestrahltem Aluminiumrohr. Dadurch
ergibt sich ein kleiner, angenehmer Durchmesser an den Lenkergriffen und eine hohe
Haltekraft an den Klemmböcken.
Kupplungs- und Bremshebel sind in ihrer
Position nicht einstellbar. Die Bremsflüssigkeit wird vom ABS-Steuergerät kommend
über eine verlängerte Hohlschraube zur
Bremszange geleitet. Dadurch bekommt der
Bremsschlauch einen statischen Befestigungspunkt am Lenker und kann sich beim
Einfedern über eine Kunststoffführung an
der Gabelbrücke abrollen, ohne die Sicht auf
das I-Kombi einzuschränken. Die elektrischen Bedienelemente sind kompakt und
auf das Wesentliche beschränkt.
Lenker und Armaturen
Das kleine und kompakte Cockpit ist erstmals bei BMW ohne analoge Instrumente
ausgestattet. Auf einem Display wird in
großen Ziffern die aktuelle Geschwindigkeit
in km/h oder mph gut lesbar dargestellt. Im
unteren Segment kann durch Drücken der
MODE-Taste zwischen Gesamtkilometerstand, Tageskilometerstand 1, Tageskilometerstand 2, Restreichweite bei Kraftstoffreserve, Uhr und Batteriespannung gewechselt werden. Mit Zündschlüssel, MODE- und
SET-Taste kann durch eine Tastenkombi-
nation zwischen verschiedenen Reifendurchmessern gewählt werden. Die Kontrollleuchten werden durch farbige LEDs hinterleuchtet, wobei die blaue Fernlicht-LED
heller leuchtet. In die Platine des Cockpits
wurde die Blinkgeberfunktion integriert.
Beim Betätigen der Blinkerschalter bekommt die Platine über den Kabelbaum
nur die Information rechts oder links und
schaltet dann über einen Ausgang Spannung auf die jeweiligen Blinker.
Cockpit
KAROSSERIE
21
Ausstattung
G 650 Xchallenge
G 650 Xmoto
G 650 Xcountry
Grundfarbe Motorrad
Farbe Seitencover
auraweiß / uni
auraweiß / uni
Farbe Sitzbank
blau
rot / uni
graphitan
metallic matt
grau / schwarz
tiefschwarz / uni
weißaluminium
metallic matt
schwarz
G 650 Xchallenge
G 650 Xmoto
G 650 Xcountry
✓
–
–
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
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✓
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Serienumfang
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–
–
✓
✓
✓
–
–
Serienumfang
✓
–
✓
✓
Farben
Sonderzubehör
Offroad-Scheinwerferschutz
Aluminium-Abdeckung
Bremsflüssigkeitsbehälter
hinten
Aluminium-Kettenschutz
Aluminium-Ritzelabdeckung
Aluminium-Rahmenschutz /
HBZ
Handschutzbügel li / re
Satz Protektor groß für
Handschutzbügel
Satz Protektor klein für
Handschutzbügel
Satz Aufsatzspoiler für
Protektor groß
kleine Schutzbügel für
Motor li / re
Aluminium-Unterfahrschutz
(groß)
Kunststoff-Unterfahrschutz
(klein)
Lenkerprallschutz
Satz Sturzpads
Windschild
Halter für Windschild
22
G 650 X-MODELLE
Gepäckbrücke
Xchallenge / Xmoto
Gepäckbrücke Xcountry
Hecktasche
Tankrucksack
Soziuskit (Fußrasten und
Haltegriffe)
12-V-Steckdose
Titan-Sportschalldämpfer
mit ABE
Titan-Krümmer
CFK-Blende für Krümmer
CFK-Blende für Ansatz
Schalldämpfer
CFK-Blende für Endschalldämpfer oben
Servicewerkzeugsatz
Navihalter
Niedrige Sitzbank
Xchallenge
Niedrige Sitzbank Xmoto
Topcase (R13)
Grundplatte für Topcase
Adapterplatte für Topcase
Innentasche für Topcase
Leistungsreduzierung 34 PS
G 650 Xchallenge
G 650 Xmoto
G 650 Xcountry
✓
–
✓
–
✓
–
✓
–
–
✓
✓
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✓
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✓
✓
✓
✓
–
–
in Vorbereitung
in Vorbereitung
in Vorbereitung
✓
–
✓ (grau / schwarz)
–
–
–
–
✓
–
–
in Vorbereitung
–
–
–
✓
AUSSTATTUNG
23
Technische Daten
G 650
Xchallenge
Motor:
Leistung
Max. Drehmoment
Bohrung
Hubraum effektiv
Hub / Bohrungsverhältnis
Verdichtungsverhältnis
Kraftstoff
Ventilwinkel zur Zylinderachse
Einlassventil-Durchmesser
Auslassventil-Durchmesser
Nockenspreizung
Steuerzeiten gemessen bei 3 mm Ventilhub
Ventilhub (ohne Ventilspiel)
Motorölvolumen
Ölfilter
Ölpumpen
Betriebsdruck im Schmierölkreislauf
G 650
Xcountry
Wassergekühlter Einzylinder-Viertaktmotor
mit vier tassenstößelbetätigten Ventilen,
zwei obenliegenden Nockenwellen und
Trockensumpfschmierung
39 kW (53 PS) bei 7.000 U/min
60 Nm bei 5.250 U/min
100 mm
83 mm
652 ccm
0,83
11,5 : 1
Super bleifrei, 95 ROZ
Einlass: 15°
Auslass: 18°
36 mm
31 mm
E / A 109° / 109°
Einlass öffnet 13° nach OT
Einlass schließt 25° nach UT
Auslass öffnet 25° vor UT
Auslass schließt 13° vor OT
10,418 mm
2,3 l
Micronic, im Hauptstrom
2 Trochoid-Pumpen
≥ 0,5 bar bei Öltemperatur 80 °C
max. 4,5 bar bei n ≥ 4.500 U/min und t (Öl)
= 80 °C
Motorkühlung:
Förderleistung der Pumpe
Öffnungsbeginn des Thermostatventils
Wasserkühlung
10 l/min
85 °C
Kupplung:
Mehrscheibenkupplung im Ölbad,
mechanisch betätigt
145 mm
Kupplungsscheiben Durchmesser
Getriebe:
Primärübersetzung
Übersetzungen
24
G 650
Xmoto
G 650 X-MODELLE
Klauengeschaltetes 5-Gang-Getriebe im
Motorgehäuse integriert
1 : 1,964
1. Gang: 1 : 2,750
2. Gang: 1 : 1,750
3. Gang: 1 : 1,313
4. Gang: 1 : 1,045
5. Gang: 1 : 0,875
G 650
Xchallenge
Hinterradantrieb:
G 650
Xmoto
G 650
Xcountry
Kettenbezeichnung
Kettenglieder
Endlos-O-Ring-Kette mit Ruckdämpfung in
der Hinterradnabe
O-Ring 520, 5/8 x 1/4
112
Antriebsdruckdämpfung:
5 asymmetrische Elastomerblöcke
Kraftstoffaufbereitung / Zündanlage:
Motordrehzahl max.
Leerlaufdrehzahl
Kraftstoffdruck in Ringleitung
Inhalt des Kraftstoffbehälters
Zündzeitpunkt
Zündkerzen
BMW Motorsteuerung BMS C2
7.500 min-1 (Abregeldrehzahl)
1.480 U/min
3,5 bar
10 l davon ca. 2 l Reserve
55° v. OT bis -17° OT (Kennfeld)
NGK DR8 EB
Generator:
Permanenterregter Generator, auf
Kurbelwellenstumpf sitzend
280 W
12 V / 10 Ah
1:1
Leistung max.
Max. Regelspannung/Stromstärke
Übersetzung
Starter:
Permanentmagneterregter Elektromotor,
der über Vorgelege und Klemmkörperfreilauf
die Kurbelwelle antreibt
280 W
1 : 32
Leistung
Übersetzung
Batterie:
Wartungsfrei
12 V / 10 Ah
Elektrik:
BMS C2
Vorderradführung:
Federweg am Rad
Standrohrdurchmesser
Lenkeinschlag
Federelement
USD-Teleskopgabel
270 mm
270 mm
240 mm
45 mm
40° rechts / links
Hydraulisch gedämpfte Teleskopgabel
Hinterradführung:
Schwingenlänge
Federweg am Rad
Dämpfersystem
2-Arm-Aluminium-Kokillengussschwinge
580 mm
270 mm
245 mm
210 mm
Gasdruckhydr.
hydr.
federbein
Federbein
Federbein
Räder:
Drahtspeichenrad
1,60" x 21"
2,50" x 18"
Dimensionen
vorne
hinten
Leichtmetallgussrad
3,50" x 17"
4,50" x 17"
Drahtspeichenrad
2,50" x 19"
3,00" x 17"
TECHNISCHE DATEN
25
Technische Daten
Reifen:
Dimensionen
vorne
hinten
G 650
Xchallenge
G 650
Xmoto
G 650
Xcountry
90/90 – 21
140/80 – 18
120/70 – 17
160/60 – 17
100/90 – 19
130/80 – 17
Bremsanlage:
Hydraulisch betätigte Einscheibenbremse
vorne 2-Kolben mit
4-Kolben mit 2-Kolben mit
SchwimmFestSchwimmsattel
sattel
sattel
Aufhängung Bremsscheiben vorne
starr
schwimstarr
mend
Bremsscheibendurchmesser
300 mm
320 mm
300 mm
Bremsscheibenstärke
5 mm
Kolbendurchmesser am Bremssattel
30 / 32 mm
30 / 34 mm 30 / 32 mm
Kolbendurchmesser des Handbremszylinders 13 mm
Reibmaterial der Bremsbeläge
organisch
Sintermetall organisch
hinten Starr aufgehängte Einscheibenbremse mit
1-Kolben-Schwimmsattel
Bremsscheibendurchmesser
240 mm
Bremsscheibenstärke
5 mm
Kolbendurchmesser des Bremssattels
34 mm
Kolbendurchmessers des Fußbremszylinders 13 mm
Reibmaterial der Bremsbeläge
Semimetall (organisch)
Maße:
Gesamtlänge
Gesamtbreite mit Spiegeln
Lenkerbreite ohne Spiegel
Größte Höhe mit Spiegel
Radstand in Normallage
Nachlauf in Normallage
Lenkkopfwinkel in Normallage
Sitzhöhe bei Leergewicht
2.205 mm
875 mm
810 mm
1.470 mm
1.500 mm
116,5 mm
61,5°
950 mm
2.155 mm
2.185 mm
1.500 mm
97,5 mm
1.498 mm
116 mm
920 mm
870 mm
Gewichte:
Trockengewicht
Zulässiges Gesamtgewicht
144 kg
335 kg
147 kg
148 kg
165 km/h
5,6 s
170 km/h
5,3 s
170 km/h
5,4 s
3,6 l / 5,1 l
3,5 l / 5,0 l
3,4 l / 4,8 l
Fahrleistungen:
Höchstgeschwindigkeit
Beschleunigung 0 – 100 km/h
Durchschnittsverbrauch bei
Konstant 90 / 120 km/h
26
G 650 X-MODELLE
Die neue BMW F 650 CS
Technik im Detail
BMW Motorrad Trainingszentrum
Inhalt
Kurzbeschreibung
2
Antrieb
4
Motorsteuerung
6
Hinterradantrieb
8
Hinterradschwinge
9
Fahrwerk und Räder
10
Bremssystem und ABS
12
Karosserie
14
Scheinwerfer
16
Cockpit und Lenkerarmaturen
17
Elektrik
18
Staufachzubehör
20
Technische Daten
22
1
Kurzbeschreibung
Herkunft. Die neu entwickelte und im Werk Berlin
montierte BMW F 650 CS ist ein weiterer Meilenstein bei den BMW F-Modellen. Sie folgt der
1993 vorgestellten F 650, die zusammen mit der
1997 eingeführten F 650 ST den Grundstein für
eine überaus erfolgreiche Baureihe gelegt hat.
Der Name steht für das Einsatzgebiet: F 650 CS
Scarver. City und Street; Scarver vom Skisport Carving, dem rasanten Kurvenfahren auf der Kante. Sie
ist damit vom 2000 im Markt eingeführten
Schwestermodell F 650 GS deutlich abgegrenzt,
mit der sie den Motor und die Motorsteuerung
sowie die Bremsanlage mit dem optionalen ABS
gemeinsam hat.
Auftritt. Die schlanke Silhouette mit den kleinen
Scheinwerfern und die bei BMW Motorrad typische
innovative Karosseriegestaltung mit dem neuartigen Stauraumkonzept laden zum Aufsteigen ein.
Die auf leichtes Handling ausgelegte Sitzposition
vermittelt durch den schmalen Lenker und die
schlanke Sitzbank einen direkten Kontakt zum
Motorrad. Die serienmäßige Sitzhöhe von 780 mm
kann für kleinere Fahrer mit der Sonderausstattung
niedrigere Sitzhöhe auf 750mm reduziert werden.
Antrieb. Beim Start des Motors übernimmt die
BMW Motorsteuerung zuverlässig das Management der Motorfunktionen, welches die BMW
typische Entfaltung von Leistung und Drehmoment
ermöglicht. Über das Fünfganggetriebe wird die
Drehkraft an einen wartungsarmen Zahnriemen
weitergegeben, dessen Verwendung bei einem
Einzylindermotorrad zusammen mit der Einarmschwinge einzigartig ist.
dabei die Bremsanlage -auf Wunsch mit ABSsouveräne Verzögerungen ermöglicht ist sicher.
Individuell. BMW bietet auch für die F 650 CS
interessante Sonderausstattungen und umfangreiches Sonderzubehör an. Die angebotenen Farbvarianten von Sitzbank und Seitencovern können
vom Kunden beliebig zu den Lackteilen kombiniert
werden. Neben dem ABS ist weiteres elektrisches
Zubehör wie die Warnblinkanlage, eine Bordspannungs-Steckdose, ein Bordcomputer, eine Diebstahl-Warnanlage und ein Audiosystem im Angebot. Ein ebenfalls als Sonderzubehör angebotener
Serviceständer ermöglicht zum Beispiel für den
Reifenwechsel das Aufbocken der F 650 CS.
Service. Der Diagnosestecker für die Motorsteuerung und die Sonderausstattung ABS ist auf der
rechten Fahrzeugseite vorne hinter dem Seitencover befestigt. Nach dem Abnehmen der Sitzbank
erreicht man die Sicherungsbox, die Kraftstoffpumpeneinheit und das Bordwerkzeug, worin ein
Spezialschlüssel für die Zentralmutter des Hinterrades enthalten ist. Mit der Demontage des vierteiligen "Tankcovers" ist der Zugriff auf Ansaugbox
und die zentral angeordnete Fahrzeugelektrik
möglich.
Rückgrat. Motor und Brückenrahmen verbunden
bedeuten die hohe Steifigkeit des Fahrwerks.
Beide Oberzüge und das Querrohr des breit bauenden Hauptrahmens übernehmen die Bevorratung
des Motoröls, wodurch das großzügige Staufach
realisiert werden konnte.
Die neue F 650 CS Scarver. Frech und
lebendig ist der Auftritt des neuen BMW
Einzylinders. Sie trifft schon optisch den Nerv
des unternehmungslustigen Motorradfahrers:
Aufsteigen, wohlfühlen und jede Menge
Fahrspaß.
In dieser Broschüre wird die Technik der neuen
BMW F 650 CS im Detail beschrieben.
Hinweise auf Wartungs- und Reparaturarbeiten
und die technischen Daten entnehmen Sie bitte
der hierfür vorgesehenen Serviceliteratur.
Viel Spaß beim Lesen.
Bewegung. Vorne wird die Radführung von einer
konventionellen Telegabel und hinten von einer
neuartigen Einarmschwinge übernommen. Mit einer
Excenterverstellung ausgestattet kann an der
Schwinge leicht die Zahnriemenspannung eingestellt werden.
Räder. Bei BMW immer etwas besonderes. Die
neuen Dreispeichen-Aluminiumfelgen strahlen
die Dynamik aus, die mit dem Fahrwerk erfahren
wird. Aufgezogen sind Reifen, die in ihrer Bauart
und in der Dimension Schräglage fordern. Dass
3
Antrieb
scheibe an der Drosselklappenwelle ergibt sich
eine Begrenzung des Öffnungswinkels der Drosselklappe. Durch diese harmonische Reduzierung der
Maximalleistung bleibt die im unteren Drehzahlbereich kräftige Drehmomententwicklung des Motors
erhalten.
oder links in die Rohre hinein. Über das untere Verbindungsrohr x, das Grobsieb y und die Ablaufleitung U gelangt das Motoröl zur Druckölpumpe,
welche den Antrieb versorgt. Das Rückhalteventil
V verhindert bei abgeschaltetem Motor das
Zurücklaufen des Öls in den Motor.
Kurbeltrieb. Der obere Kompressionsring des
Kastenkolbens ist zur Optimierung der Dichtwirkung an der Außenseite ballisch geschliffen und an
der Rückseite abgestuft. Der mittlere Kolbenring ist
als Nasenminutenring ausgeführt, um eine zügige
Anpassung des Ringes in der Einlaufphase zu
erreichen. Mit dem vierteiligen Stahlband-Ölabstreifring wird das Motoröl von der mit Nikasil
beschichteten Zylinderwand abgestreift. Von der
Kurbelwelle, die in zweigeteilten Gleitbuchsen
gelagert ist, wird die Ausgleichswelle über eine
laufruhige Schrägverzahnung angetrieben. Die
Motorgehäuseentlüftung erfolgt nach dem
Rotationsprinzip durch ein Kanalsystem in der
Ausgleichswelle.
Schwallschutzklappen aus Gummi (FPM) W
verhindern wie ein Rückschlagventil bei extremen
Bremsvorgängen ein Aufsteigen des Motoröls in
den Rahmenrohren und damit die Gefahr eines
abfallenden Öldrucks. An den Stutzen X werden
die Schläuche der Druckausgleichleitung zum
Ventildeckel angeschlossen. Das Motoröl kann
beim Service über die Ablassschraube at bequem
abgelassen und frisches Motoröl an dem rechts
angeordneten Einfüllstutzen ak eingefüllt werden.
Mit dem flexiblen Messstab am Einfülldeckel wird
nach dem Aufsetzen auf den Rand des Stutzens
der Ölstand bei betriebswarmem Motor und aufrecht stehendem Motorrad abgelesen.
Cool. Der Kühlkreislauf ist als Kurzschlusskreislauf
mit einem im Kühler integrierten Thermostatventil
ausgelegt, welches bei ca. 85°C beginnt, den
Kühlerkreislauf zu öffnen. Das Gemisch aus 50%
Wasser und 50% Glykol strömt u-förmig von unten
nach oben durch den Kühler, wodurch mehr Wärme
bei gleicher Abmessung abgeführt wird. Der Ausgleichsbehälter ermöglicht zusammen mit zwei im
Kühlerdeckel integrierten Ventilen die Anpassung
des Flüssigkeitsvolumens im System bei unterschiedlichen Motortemperaturen.
Im Drehmoment nochmals gesteigert bietet
der aus der F 650 GS bekannte Motor
Drehfreude und einen hohen Spaßfaktor.
Ausgestattet mit Trockensumpfschmierung,
Ausgleichswelle und den beiden kettengetriebenen Nockenwellen sowie den vier
über Tassenstößel betätigten Ventilen ist der
flüssigkeitsgekühlte Viertaktmotor der
modernste Einzylinder.
Kopfarbeit. Hinter dem linken vorderen Seitencover
wird die Frischluft über den zwischen Ansaugschnorchel und Ansauggeräuschdämpfer
angeordneten Plattenluftfilter angesaugt. Die
gewählte Position des Drosselklappenstutzens mit
dem kurzen Gummiansaugstutzen am Zylinderkopf
ermöglicht einen leistungsfördernden Fallstrom
der Frischgase. Der ovale Einlasskanal teilt sich
vor den beiden Ventilen auf. Im Brennraum mit vier
Quetschkanten werden die im Verhältnis 11,5:1
verdichteten Frischgase des auf Normalbenzin
ausgelegten Motors von einer einzelnen, zentral
angeordneten Zündkerze entzündet.
4
Auf der Auslassseite werden die Abgase nach den
beiden Auslassventilen auf einen runden Querschnitt zusammengeführt. Steuerzeiten und die
Nockenwellen sind auf eine gleichmäßige Drehmoment- und Leistungsentwicklung hin ausgelegt.
Diese Eigenschaft macht sich durch eine nahezu
ruckfreie Beschleunigung ab 2000 min-1 bemerkbar.
Mit neu abgestimmtem Ansauggeräuschdämpfer
und dem neuen Auspuffschalldämpfer steigt
das maximale Drehmoment um zwei Nm auf 62 Nm
bei 5500 min-1. Die maximale Motorleistung von
37 kW wird bei 6800 min-1 erreicht.
Auspuff. Im neuen Edelstahl-Schalldämpfer wird
über ein Zweikammer-System durch Expansion und
Reduktion ein kraftvoller Sound erzeugt. Der platzsparend integrierte 3-Wege Metall-Katalysator mit
83 mm Durchmesser reduziert zusammen mit der
Lambdaregelung wirkungsvoll die Emissionen.
Drossel. Auch die neue F 650 CS wird in einer auf
25 kW gedrosselten Motorvariante angeboten. Aus
der Verlegung des Gasseiles mit einem anderen
Auschlag auf die benachbarte, größere Kurven-
Schalten. Die von einem Seilzug betätigte Nasskupplung mit acht Reibscheiben überträgt das
Drehmoment auf die Getriebeeingangswelle des
klauengeschalteten Fünfgang-Getriebes. Zur Senkung des Drehzahlniveaus ist der 5. Gang wegen
des kleineren Hinterraddurchmessers bei nahezu
gleicher Sekundärübersetzung etwas länger (ein
Zahn mehr am Antriebsrad) übersetzt. Das am
Getriebeausgang auf der neuen Abtriebswelle
angeordnete verstärkte Rillenkugellager nimmt die
höhere Belastung auf, welche durch die permanente Spannung im neuen Antriebsriemen entsteht.
ak
X
w
W
v
U
at
x
y
V
u
Schmiersystem
Das bisher nur bei Zentralrohrrahmen angewandte
Prinzip mit dem Ölvorrat im Hauptrahmen gibt den
Raum für das Ablagefach und bietet die Vorteile
eines tiefen Schwerpunktes und einer guten Wärmeabführung durch die große Rahmenoberfläche.
Die Saugpumpe u fördert das aus dem Motor
zurücklaufende Öl über eine Steigleitung v in das
obere Verbindungsrohr w der beiden Rahmenoberzüge. Von dort läuft das Motoröl entweder rechts
5
Motorsteuerung
U
y
an
W
X
al
v
at
ak
V
w
am
x
u
Details. Nach dem Einschalten der Zündung wird
der vom Drosselklappenpotentiometer gemeldete
Spannungswert (geschlossene Drosselklappe vorausgesetzt) von der Motorsteuerung als Nullstellung für den folgenden Motorlauf herangezogen,
wodurch eine exakte Lasterfassung möglich wird.
Der kurzzeitige Anlauf der Kraftstoffpumpe dient
der Erzeugung des zum Starten notwendigen Kraftstoffdrucks, das Einschalten der Übertemperaturkontrollleuchte deren Funktionskontrolle.
Beim Starten und Anlaufen des Motors bestimmt
die Steuerung anhand des Musters der Sensorsignale die Lage der Kurbelwelle und kann den unteren Totpunkt des Kolbens ermitteln. Auf dem Rotor
des Generators sind dazu fünf kurze und eine
lange (im UT) Erhebung angebracht, mit denen der
Induktivsensor die Signale erzeugt. Wenn diese
360° Synchronisation erfolgt ist können Einspritzung und Zündung zu jeder Umdrehung korrekt
ausgegeben werden. Dann erfolgt durch eine
geeignete Auswertung des Sensorsignals die
Erkennung des Arbeitstaktes und damit die 720°
Synchronisation, das bedeutet es wird nur noch
jede zweite Umdrehung gezündet.
Das Startsignal vom Anlassdruckschalter wird
auch berücksichtigt, um die Zündung bei Abbruch
des Anlassvorgangs und möglicherweise rückwärts
drehender Kurbelwelle zu verhindern.
Das Potential des Motors der neuen F 650 CS
wird mit Hilfe des digitalen Motormanagement-Systems BMW Motor-Steuerung Compact
voll genutzt. Speziell für die Einzylinder entwickelt überwacht und steuert das System
den Motorlauf und ermöglicht die Verwendung
eines geregelten Dreiwege-Katalysators zur
Abgasreinigung.
Funktion. Von dem Induktivgeber u erhält die
Steuerung die Information über die Position und
die Drehzahl der Kurbelwelle und schließt mit Hilfe
des Öffnungswinkels der Drosselklappe -gemeldet
vom Drosselklappenpotentiometer v - auf die
angesaugte Luftmenge (a-n-Steuerung). Für die
exakte Bestimmung des Zündzeitpunktes und der
eingespritzten Kraftstoffmenge fließen zusätzlich
folgende Informationen ein: der Sauerstoffanteil im
Abgas von der beheizten Lambdasonde w, die
Kühlmitteltemperatur über den NTC-Wasser x, die
Ansauglufttemperatur über den NTC-Luft y, der
Atmosphärendruck über einen im Steuergerät U
integrierten Drucksensor und die Bordnetzspan-
6
nung. Die Lambdasondenheizung wird bei ausreichend hohen Abgastemperaturen von einem Leistungsbaustein im Steuergerät abgeschaltet. Ein
zweiter Leistungsbaustein dient zum Einschalten
der Kraftstoffpumpe V.
Mit Hilfe der programmierten Kennfelder wird die
Einspritzdauer sowie der Zündzeitpunkt berechnet.
Das Steuergerät gibt das Signal an das Einspritzventil W, welches den Kraftstoff in einem Kegelstrahl in den Ansaugstutzen einspritzt. Der Kraftstoffdruckregler im Gehäuse des Kraftstofffilters X
hält den Systemdruck konstant bei 3,5 bar. Vom
Steuergerät geschaltet wird über die neue SchaftZündspule at an der neuen, mit einem Vorwiderstand ausgestatteten Zündkerze ak der Zündfunke
erzeugt.
Die Leerlaufdrehzahlregulierung übernimmt der
Leerlaufsteller al, der die Bypassluft an der
Drosselklappe vorbei variiert. Dieser auch Stepper
genannte Schrittmotor fährt abhängig von der
Motortemperatur von Schritt 0 (geschlossen) bis
Schritt 204 (voll geöffnet) über ein Schneckengetriebe den Steuerkolben ein und aus und regelt so
die vorgegebene Leerlaufdrehzahl ein. Beim Start
wird der Stepper weiter geöffnet, um bei jeder
Motortemperatur einen Start ohne Betätigung der
Drosselklappe zu ermöglichen. Nach dem Abschalten der Zündung wird der Stepper im sogenannten
Nachlauf durch Verfahren auf den Endanschlag
initialisiert, um Fehlstellungen (beispielsweise nach
dem Tausch des Bauteils) auszugleichen.
Wird beim Fahren -erkannt durch das Drehzahlsignal vom Hinterradsensor- die Drosselklappe
geschlossen, so erfolgt die Freigabe der Leerlaufregulierung. Durch leicht erhöhte Drehzahl bis zum
Stillstand des Motorrades wird ein Absterben des
Motors verhindert. Die integrierte Schubabschaltung stoppt im Schiebebetrieb oberhalb einer
bestimmten Motordrehzahl die Benzineinspritzung
und schaltet sie bei Erreichen einer Grenzdrehzahl
wieder ein.
Heiß. Beim Erreichen der Kühlmitteltemperatur
von 105°C wird der Kühlventilator am von einem
Leistungsbaustein im Steuergerät ein- und bei
95°C wieder ausgeschaltet. Falls die Temperatur
von 118°C überschritten wird schaltet ein weiterer
Leistungsbaustein die rote Übertemperaturkontrollleuchte im Instrumentenkombi ein.
Speed. Bei Erreichen der maximalen Motordrehzahl
von 7500 min-1 wird zur Drehzahlbegrenzung
die Einspritzung abgeschaltet und nach dem
Unterschreiten der Schwelle wieder eingeschaltet.
Notfall. Die Elektronik sorgt bei Ausfall eines
Sensorsignals (Motor- und Ansauglufttemperatur,
Umgebungsluftdruck, Drosselklappenstellung,
Lambda- und Geschwindigkeitssignal, Bordnetzspannung) mit einem Notlauf dafür, dass das
Motorrad sicher weitergefahren werden kann. Auch
fehlerhafte Ausgangsgrößen werden diagnostiziert
und, soweit möglich, Notläufe eingeleitet.
Flexibel. Um den Einfluss derToleranzen und den
Verschleiß von Bauteilen und Baugruppen zu
berücksichtigen erfolgt in der Steuerung während
des Betriebs eine Adaption folgender Größen:
Drosselklappennullstellung, Leerlaufregler (Stepperposition in Abhängigkeit von der Motortemperatur) und Lambdaregler (Gemisch in Abhängigkeit
von Drehzahl und Drosselklappenstellung). Die
Anpassung kann aber auch nach dem Tausch von
Bauteilen wie dem Leerlaufsteller erforderlich sein.
Dies geschieht erstmals mit Hilfe des Diagnosesystems, dann beim warmlaufen lassen im Stand
und während der ersten Fahrkilometer.
Service. Über die Diagnoseschnittstelle an lassen
sich online die Funktionen der BMS Compact
abfragen. Mit Hilfe des BMW Diagnosesystems ist
es möglich Sensorsignale abzufragen oder Bauteile
auf deren Funktion zu überprüfen. Aus dem im
Steuergerät integrierten Fehlerspeicher können
aufgetretene Störungen ausgelesen werden. Sollte
eine Aktualisierung der Software im Steuergerät
erforderlich sein so kann mit Hilfe des BMW Diagnosesystems ein Update des Datenstandes
(Kennfelder, Kennlinien, Konstanten) oder des Programmstandes (Betriebssoftware) inklusive Datenstand durchgeführt werden.
7
Hinterradantrieb
Hinterradschwinge
u
u
y
x
w
v
w
U
y
v
x
Die Verwendung eines Zahnriemens in Kombination mit der Einarmschwinge der BMW F
650 CS stellt eine Innovation im Serienbau
von Einzylindermotorrädern dar. Vom Motor
kommende Lastwechsel werden durch die
Vorspannung des Riemens auf ein Minimum
reduziert, wodurch der Fahrkomfort erheblich
gesteigert wird. Gleichzeitig ist der Antrieb
geräuscharm und nahezu wartungsfrei.
Und sauber.
Treibend. Das Riemenritzel u (auch Pulley
genannt) mit 28 Zähnen besteht aus dem Verbund
von verschleißfestem Sintermetall und einem StahlInnenteil. Um einem Kippen des Riemenritzels entgegen zu wirken wurde die Nabenbreite erhöht,
was eine Änderung der Getriebeausgangswelle mit
sich bringt. Im Vergleich zum Kettenantrieb ist zur
Reduzierung der Zugkraft und damit der Zahnbelastung der wirksame Durchmesser wesentlich
größer ausgeführt.
Gespannt. Über einen Faserverstärkten GATES Zahnriemen des speziell für BMW entwickelten
Typs Poly Chain GT in der Dimension 11M-1892-26
(Teilung-Länge-Breite) wird die Antriebskraft an das
Hinterrad geleitet. Das im Vergleich zur Kette geringere Gewicht des Antriebsriemens bewirkt neben
der kleineren rotierenden Masse eine geringere
8
Fliehkraft. Daneben bietet er durch den leichten
Ablauf auf den Rädern sowie geringer Biegesteifigkeit sogar eine kleinere Verlustleistung. Die Übersetzung von 1 : 2,929 des Hinterradantriebes ist
fast identisch mit der F 650 GS, wobei durch das
kleinere Hinterrad die mögliche Beschleunigung in
den Gängen 1 bis 4 etwas größer ist.
Das hintere Fahrwerk der neuen BMW F 650
CS besteht aus einer Einarmschwinge mit
Excenterlagerung der Radwelle. Die mit Hilfe
von Computersimulationen berechnete Aluminiumkonstruktion ermöglicht die optimale
Radführung mit eindrucksvoll zur Schau
gestelltem Hinterrad.
Getrieben. Das Riemenrad v mit 82 Zähnen ist aus
verschleißfestem Edelstahlblech gestanzt und
anschließend tiefgezogen. Zur Versteifung ist der
Nabenbereich mit einem weiteren Blech hartverlötet. Verschraubt ist das Riemenrad mit dem Ruckdämpfergehäuse w aus Aluminiumguss, in dem zur
Minimierung des Einflusses der wechselnden Zugkräfte auf das Hinterrad vier asymmetrische Elastomerblöcke angeordnet sind. Diese geben die eingeleiteten Kräfte an den Mitnehmer x weiter, der
über eine Verzahnung die Radwelle antreibt. Das
Ruckdämpfergehäuse ist auf dem Mitnehmer (mit
eingegossener Stahlbuchse) mit einem zweireihigen Schrägkugellager verdrehbar gelagert, welches
gegen die Radwelle mit einem Wellendichtring vor
Schmutz geschützt ist. Die Zwölfkant-Zentralmutter
y –SW 46, mit Ringsplint gesichert- fixiert über
eine Distanzbuchse die Verbindung von Nabe und
Welle.
Schwingung. Auf der Achse, die Rahmen und
Motorgehäuse verbindet, ist die Hinterradschwinge
-hergestellt aus Aluminium- Kokillenguss – in abgedichteten Nadellagern u gelagert. Durch innenliegende Stahl-Bundhülsen übernimmt die Schwinge
spielfrei und reibungsarm die Radführung. Auch die
Kinematik des Federbeins ist über Zugstreben
durch eine Nadelhülse mit Buchse und beidseitiger
Abdichtung an der Schwinge angelenkt v.
Welle. Die beschichtete Radwelle w aus einem
Chrom-Molybdänstahlrohr ist das zentrale Bauteil
des Antriebes und nimmt auf der linken Seite mit
einem angeschweißten Flansch das
Hinterrad auf. An dem Flansch ist auch die Bremsscheibe an sechs Punkten verschraubt. Auf der
rechten Seite der Radwelle befindet sich eine aufgewalzte Keilverzahnung, über die der Mitnehmer
des Hinterradantriebs das Drehmoment einleitet.
Gelagert ist die Radwelle innerhalb des
Excenters x aus Aluminium-Druckguss. Radseitig
ist für hohe Traglast ein Nadellager mit Radialwellendichtring rechts und links eingebaut. Auf
der Antriebsseite übernimmt ein zweireihiges
Schrägkugellager die Einleitung der wechselnden
radialen Kraft und der Axialkraft in die Schwinge.
Die Lager liegen jeweils innen im Excenter an
einem Bund an und sind mit einem Sicherungsring
fixiert. Auf der Unterseite ist der Drehzahlsensor
des Hinterrades montiert, der das Signal an einem
auf der Radwelle befestigten Sensorring (siehe
Seite 12) erzeugt.
Service. Mit Hilfe des Excenters lässt sich die
Einstellung der Antriebsriemenspannung komfortabel durchführen. Hierzu werden die beiden Klemmschrauben y gelöst und durch einschrauben
der Spannschraube U die Riemenspannung erhöht.
Durch die große Baubreite des Excenters wird vermieden, dass der Antriebsriemen durch Schräglauf
des Hinterrades und damit des Riemenrades zerstört wird. Ein neues BMW Spezialwerkzeug
ermöglicht die einfache Kontrolle der Riemenspannung.
9
Fahrwerk und Räder
Geschlossen wird der Verbund mit dem Motor
durch die Verschraubung des Rahmens mit der
Motorschale aus Stahlblech x. Der leichte EinrohrUnterzug aus Stahlrohr, welcher am Rahmenknochen und an der Motorschale angeschraubt ist,
dient der Aufnahme des Seitenständers. An vier
Punkten ist der Heckrahmen reparaturfreundlich
mit dem Hauptrahmen verschraubt. Der Hilfsrahmen um den Ansauggeräuschdämpfer sorgt für die
Stabilität des Staufaches und dient der Befestigung
der vorderen Verkleidungsteile. An dem leichten,
aus Blechpressprofilen zusammengeschweißten
Frontrahmen sind die Instrumenteneinheit, die
Scheinwerfer und die Blinkerhalter samt Seitenverkleidungen verschraubt. Leicht geänderte Aluminium-Fußrasten von der R 1100 S bieten eine sportliche Sitzposition.
v
u
w
Federnd. Die klassische Vorderradgabel mit 41 mm
Standrohrdurchmesser wurde auf den Einsatz des
als Sonderausstattung erhältlichen ABS-Bremssystems ausgelegt. Auf dem Federweg von maximal
125 mm erfolgt die hydraulische Dämpfung mit
einer neuen Abstimmung für die Straße. Eine Vergrößerung des Abstandes der Lenkkopflager zueinander reduziert die Belastung der Lager und erhöht
die Verwindungssteifigkeit derTelegabel. Zusammen mit der größeren Überdeckung von Standund Tauchrohr durch den geringen Federweg ist
damit ein Stabilisator nicht erforderlich.
Bei der auch als Aheadset bezeichneten Lenkkopflagerung handelt es sich um ein neues, servicefreundliches System mit wenigen Bauteilen. Durch
ein Drehmoment und einen Rückdrehwinkel wird
eine Schraubhülse gegen die obere Gabelbrücke
aus Aluminium mit dem Lenkschaftrohr der neuen
Beim Aufsteigen wird es spürbar: leicht liegt
die neue F 650 CS in der Hand. Das Fahrwerk
ist kompakt gezeichnet und auf den
Straßeneinsatz bestens vorbereitet. Aus dem
Verbund des Rahmens mit dem Motor ergibt
sich eine sehr hohe Steifigkeit, die mit den
Federungs- und Dämpfungselementen sowie
der Dimensionierung der Räder die Agilität des
Fahrwerks ergeben.
An dem Lenkkopfwinkel von 62,1° und einem
Nachlauf von 86 mm (Werte in Normallage)
wird das Ziel erkennbar, ein handliches Motorrad zu konstruieren. Der Radstand von 1493
mm verteidigt den Geradeauslauf gegenüber
der Lenkgeometrie. Mit einem Leergewicht
von 187 kg und dem tiefen Schwerpunkt
beginnt der Spaß schon vor der Kurve.
Tragend. Der neue Brückenrahmen wurde so ausgelegt, dass er auch den Ölvorrat (Beschreibung
siehe Kapitel Antrieb) für die Motorschmierung aufnimmt. Stärker dimensionierte Oberzüge aus Stahlrohr sind vom Steuerkopf aus breit geführt und in
direkter Linie mit der Schwingenlagerung u verbunden. Zur zusätzlichen Versteifung ist der Hauptrahmen auf halber Höhe über Verstellhülsen v mit
dem Zylinderkopf verbunden. Eine Steckachse, auf
der auch die Hinterradschwinge gelagert ist, bildet
einen unteren Anbindungspunkt des Rahmenknochens aus Tiefziehblech w an das Motorgehäuse.
Zum Schutz der Beine vor Strahlungswärme sind
rechts und links geschlitzte Blenden aus Aluminiumblech montiert.
unteren Gabelbrücke aus Schmiedestahl verschraubt. So kann die Lagervorspannung einfach
und schnell eingestellt werden. Der lackierte Stahlrohrlenker ist mit zwei asymmetrischen Klemmbrücken auf der oberen Gabelbrücke aus gegossenem Aluminium befestigt und zur
Vibrationsdämpfung mit Gewichten an den Enden
ausgestattet.
Ein neu abgestimmtes Federbein stützt sich auf
der Querstrebe y am Hauptrahmen ab. Es federt
und dämpft die von der Hinterradschwinge über
die kompakte Umlenkkinematik U eingeleiteten
Kräfte. Mit der durch die Hebelanordnung erreichten Progression kann ein maximaler Federweg von
120 mm am Hinterrad genutzt werden.
Rotierend. Auf das im Gegendruckverfahren aus
einer Aluminium-Silizium-Legierung gegossene
3,0" Vorderrad ist ein Reifen der Dimension 110/70
ZR17 aufgezogen. Das 4,5" breite Hinterrad aus
dem selben Material wird von einer neuen Einarmschwinge – auf Seite 9 detailliert beschrieben – aus
Aluminium geführt. Verwendet wird hier ein Reifen
der supersportlichen Dimension 160/60 ZR17, bei
der Sonderausstattung 750 mm Sitzhöhe die Größe
150/60 – 17. Beide Felgen sind mit Lack auf Polyesterbasis in der Farbe weißaluminium beschichtet.
Aufgesteckt und mit drei Zapfen fixiert ist das Hinterrad auf den Flansch der Radwelle. Über eine
zentrale Kronenmutter der Schlüsselweite 55, eine
Tellerfeder, eine Beilagscheibe und einen Konusring erfolgt die Befestigung. Gesichert wird die
Mutter wie auf der Antriebsseite durch einen Ringsplint, der in eine Bohrung in der Radwelle eingreift.
Die schwarze Radkappe aus glasfaserverstärktem
Polyamid schützt die Verschraubung vor Schmutz.
y
x
U
10
11
Bremssystem und ABS
Die ABS-Einheit a mit einem Gesamtgewicht von
ca. 2,5 kg setzt sich aus der Hydraulikteil, dem
elektronischen Steuergerät u und dem elektrischen Pumpenmotor modulartig zusammen. Am
Hydraulikteil werden die zwei voneinander unabhängigen Bremskreise angeschlossen. Beide
Bremskreise besitzen zwei elektrisch betätigte 2/2
Wegeventile v, das sogenannte Einlassventil EV
und das Auslassventil AV, sowie ein Reservoir w
und eine Plungerpumpe x. Die Hydraulikpumpen
beider Regelkreise werden über denselben Elektromotor mit einen Rollenexcenter y angetrieben.
Außerdem befinden sich im System Drosseln U
und Blenden V sowie Rückschlagventile W, die
eine eindeutige Strömungsrichtung der Bremsflüssigkeit während der Regelphase sicherstellen. Die
Dämpfungsglieder X dienen der Reduzierung der
beim Regeln auftretenden Druckschwankungen
und der Abstimmung des Bremssystems auf das
Motorrad.
a
Regelung. Bei einer ungeregelten Bremsung wird
der Bremsdruck vom Bremszylinder kommend über
das in der Grundstellung geöffnete EV zum Bremssattel geleitet. Meldet ein Raddrehzahlsensor at
die Blockierneigung des Rades, so geht das ABS
in die Regelphase über. Es regelt nun den Bremsdruck im jeweiligen Radzylinderkreis wobei der
Druck nicht höher sein kann als der vom Hauptbremszylinder ak vorgegebene.
Die Regelphase besteht aus drei Abschnitten:
Druckhalten. Bei der Druckhaltephase wird das EV
geschlossen, wodurch kein weiterer Druckaufbau
am Bremssattel al stattfinden kann.
Mit dem Bremssystem der F 650 CS ist das
Potenzial an Fahrdynamik, welches durch
Antrieb und Fahrwerk zur Verfügung gestellt
wird, jederzeit beherrschbar. Das als Sonderausstattung erhältliche ABS setzt einmal
mehr den Maßstab im Segment.
Vorne ist ein neuer 2-Kolben-Schwimmsattel und
eine Stahl-Bremsscheibe mit 300 mm Durchmesser nun rechts montiert. Mit zwei verschiedenen
Kolbendurchmessern (30/32) wird durch die unterschiedliche Kraftverteilung auf die Belagträgerplatte einem Schrägablauf an der auflaufenden Seite
des Bremsklotzes entgegengewirkt. Die Ausstattung mit Sintermetallbelägen erhöht die Bremsleistung und die Temperaturstabilität bei geringeren
Bedienungskräften. Hinten erzeugt der Bremsdruck
12
durch einen neuen 1-Kolben-Schwimmsattel und
organischen Reibbeläge über eine Stahlbremsscheibe mit 240 mm Durchmesser das an der
Hinterradschwinge abgestützte Bremsmoment.
Die geometrische Anordnung ist so gewählt, dass
beim Verdrehen des Excenters zur Einstellung der
Antriebsriemenspannung im Einstellbereich das
Reibmaterial immer voll anliegen kann. Durch den
breiten Hinterreifen und die Fahrwerksgeometrie
konnte im Vergleich zu den Schwestermodellen die
Hinterradbremse aktiver ausgelegt werden. Deshalb ist der Kolbendurchmesser des Hauptbremszylinders (13 mm) um 2 mm größerer ausgeführt.
Die Bremsschläuche sind bei der F 650 CS serienmäßig als hochwertige Stahlflexleitung ausgeführt.
Druckabbauen. Sollte das betreffende Rad immer
noch zum Blockieren neigen, geht das System in
die Druckabbauphase über und öffnet das Auslassventil. Das AV stellt eine Verbindung vom Radzylinderkreis zum Reservoir her, wodurch der Bremsdruck abgebaut, und somit ein Blockieren des
Rades verhindert wird. Gleichzeitig läuft die Plunger - Pumpe an und fördert die ins Reservoir abgeflossene Bremsflüssigkeit zum Handbremszylinderkreis zurück.
Druckaufbauen. Um das Rad wieder stärker abzubremsen geht das System in die Druckaufbauphase über, wobei das AV geschlossen und das EV
geöffnet wird. Der mit dem Hauptbremszylinder
eingesteuerte Druck wird wieder am Radbremszylinder wirksam.
Die Sensorsignale werden im Elektronikteil der
ABS-Einheit von zwei parallel arbeitenden Mikroprozessoren ausgewertet und mit gespeicherten
am
ak
al
Kennlinien verglichen. Dabei überwachen sich die
beiden Rechner gegenseitig. Das für den jeweiligen
Fahrzustand erforderliche Öffnen und Schließen
der Ventile im Hydraulikteil erfolgt berührungslos
über Magnetspulen im Elektronikteil.
Sensoren. Es kommen neue, leistungsfähigere
Rad-Drehzahlsensoren zum Einsatz. In den sogenannten aktiven Hall-Sensoren ist eine Mikroelektronik integriert, welche neben der Signalerfassung
auch die Signalumformung für das Steuergerät
übernimmt. Das Sensorsignal des Hinterrades wird
vom ABS-Steuergerät als Tachosignal wieder ausgegeben. Auch die Signale der beiden Bremslichtschalter am werden zur Komfortabstimmung im
Regelbereich als Eingangsgrößen berücksichtigt.
Sicherheit. Bei ca. 6 km/h führt das System eine
Eigendiagnose durch. Bis zu dieser Geschwindigkeit steht die ABS-Funktion nicht zur Verfügung.
Dem Fahrer wird eine möglicherweise auftretende
Störung durch Dauerlicht von der roten ABS Kontrollleuchte im Cockpit angezeigt. Die Software
toleriert ein ausbleibendes Sensorsignal bis zu 10
Sekunden bevor das ABS abschaltet. Mit Hilfe des
BMW Diagnosesystems können auftretende Fehler
aus dem Speicher ausgelesen und behoben sowie
der jährliche Bremsflüssigkeitswechsel durchgeführt werden.
13
Karosserie
Eye-Catcher. Die neue F 650 CS stellt mit
ihrer progressiven Optik Agilität und Dynamik
zur Schau. Mit erstmals in dieser Form an
einem Motorrad eingesetzten Elementen fügt
sich die Karosserie zu einem frischen Erscheinungsbild zusammen.
Das Stauraumkonzept der F 650 CS und die
Verwendung von lichtdurchlässigen Materialien beeindrucken nachhaltig.
Mit der Gestaltung der in fließenden Linien in
den Sitzbank-Bereich übergehenden Frontpartie zeigt sich ein sprungbereites Motorrad.
Aufsteigen, wohlfühlen und zur Kurvenjagd
starten.
14
Vorne schmal. Über das Kombiinstrument wölbt
sich ein Windschild aus grau-bläulich eingefärbtem
PC-Lexan (Polycarbonat), welches an Haltern aus
lackiertem, lichtdurchlässigem Polycarbonat befestigt ist. Um Turbulenzen zu reduzieren wird der
Unterdruck mit Hilfe der Öffnung zwischen Windschild und Instrumentenabdeckung abgebaut,
wodurch die spürbare Entlastung des Oberkörpers
verstärkt wird. Die auswechselbaren Seitencover
bestehen aus ABS-Kunststoff und sind in die Seitenverkleidungen aus Polypropylen eingesteckt.
Durch einen Kanal im rechten Verkleidungsteil
strömt Kühlluft zum Rahmenoberzug.
Wohlfühlen. Die ergonomisch geformte Sitzbank
ist in Hinterschäumtechnik auf einer Wanne aufgebaut und wird mit Hilfe eines unter dem Rücklicht
angebrachten Schlosses entriegelt. Sie stützt sich
über zehn Kunststoffnoppen auf dem Heckrahmen
ab. Über einen Seilzug wird ein Haken herausgeschwenkt, der zusammen mit zwei Führungsstiften
und zwei Aufnahmen am vorderen, oberen Hilfsrahmen die Befestigungspunkte am Motorrad bildet.
Mit der als Sonderausstattung erhältlichen niedrigen Sitzbank und einem Hinterreifen in der Dimension 150/60 – 17 wird die Sitzhöhe von 780 mm auf
750 mm abgesenkt.
Vorrat. Der Schwerpunkt der F 650 CS wird durch
den unter dem Fahrersitz im Rahmendreieck
angeordneten Kraftstofftank nach unten verlagert.
Er ist aus widerstandsfähigem Hochdruck
Polyäthylen gefertigt und fasst ein nutzbares Volumen von 15 Litern (einschließlich vier Liter Reserve). Ein integriertes Roll-Over-Ventil verhindert im
Falle eines Falles das Auslaufen des Kraftstoffs.
Gepäck. Vielfache Nutzungsmöglichkeiten eröffnet
das neuartige Staufach aus glasfaserverstärktem
Polypropylen, dessen Boden gleichzeitig der
Deckel des Ansauggeräuschdämpfers ist. Das
serienmäßige Softcase kann sehr einfach gegen
das auf Seite 20 beschriebene Sonderzubehör
ausgewechselt werden, wobei die Staufachreling
als Anbindungspunkt dient. Diebstahlhemmend ist
die Staufachreling mit vier ISA-Torx-Stiftschrauben
am Hilfsrahmen befestigt. Die maximale Zuladung
beträgt 5 kg.
Hinten schlank. Stabile Aluminium-Haltegriffe und
die Gepäckbrücke aus lichtdurchlässigem Polycarbonat ermöglichen ergonomisch sicheren Halt für
den Beifahrer und das Aufladen von maximal 5 kg
Gepäck. Der Kennzeichenträger einschließlich
Nummernschildbeleuchtung mit 6 W Halogenlampe
und die Blinkerhalter sind an einem Formteil aus
glasfaserverstärktem Polyamid befestigt. Formschön fügt sich das Rücklicht der R 1100 S in das
kurze Heck ein.
15
Scheinwerfer
Frech und vorwitzig wirkt die Ansicht von
vorne. Die beiden Scheinwerfer lassen
die neue F 650 CS freundlich blicken und
faszinieren den Betrachter.
Leuchtend. In dem Gehäuse aus ABS-Kunststoff
ist ein Ellipsoidscheinwerfer mit einer H3 Glühlampe für das Fahrlicht integriert. Diese Technologie
bietet ein kleines Baumaß und helles, gebündeltes
Licht mit scharfer Abgrenzung. Der Freiformscheinwerfer mit einer H1 Glühlampe für das Fernlicht
ermöglicht mit seinem streuenden Licht eine weitflächige Ausleuchtung der Fahrbahn. Abgedeckt
sind die Reflektoren von einer Scheibe aus Lexan.
Cockpit und Lenkerarmaturen
Die schwarze Blende lässt neben den Öffnungen
für Fahr- und Fernlicht eine kleine dreieckige Öffnung für das Separate Standlicht frei. Eine Kunststofflippe verhindert die Blendung des Fahrers mit
Streulicht.
Das zentrale Bauteil im Cockpit der neuen F
650 CS ist die prozessorgesteuerte Instrumentenkombination. Ergonomisch gestaltete Armaturen und der Lenker bestätigen beim Fahren
den optischen Eindruck der Leichtigkeit.
Service. Mit einer Rändelschraube rechts an der
Unterseite der Scheinwerfereinheit kann die
Leuchtweite und links mit einer Kreuzschlitzschraube die Abweichung von der Fahrzeuglängsachse
eingestellt werden. Ebenfalls von der Unterseite aus
sind nach dem Entfernen von einer Gummikappe
die Glühlampen für Fahrlicht und Fernlicht auswechselbar.
Anzeige. Unter der in der Farbe weißaluminium
galvanisierten Instrumentenabdeckung aus ABS
Kunststoff befindet sich eine wasserdichte Abdeckscheibe mit antibeschlagbeschichteter Innenseite.
Das elegante und leicht asymmetrische Cockpitdesign mit der neuen Anzeigengrafik unterstreicht
den sportlichen Auftritt. Mit Hilfe zweier Schrittmotoren werden die Analoginstrumente für Geschwindigkeit und Drehzahl elektrisch angetrieben und
bringen beste Ergebnisse hinsichtlich Ablesbarkeit
und Funktion.
Zeigen. Der in den Tacho integrierte Wegstreckenzähler wurde ebenso wie die Zeituhr als digitale
LCD- Anzeige ausgeführt. Der Wegstreckenzähler
behält nun die vor dem Ausschalten der Zündung
gewählte Einstellung, also Gesamt- oderTageskilo-
16
meter. Zentral angeordnet befinden sich alle Warnund Signallampen für Leerlaufkontrolle grün,
Benzinreserve gelb (leuchtet bei ca. 4 Liter Restmenge), Öldruck rot, Kühlwasserübertemperatur
rot, ABS-System rot, Fernlicht blau und Blinker
grün. Die Kontrolllampen für Kühlwasserübertemperatur, Benzinreserve und ABS leuchten zur Funktionskontrolle nach dem Einschalten der Zündung
kurzzeitig auf.
Angreifen. Die Armaturen und die Rückspiegel sind
in Design, Konstruktion und Material identisch mit
denen der F 650 GS. Je nach Ausstattung befindet
sich ein zweistufiger Heizgriff-Schiebeschalter (50
und 100 %) an der rechten Lenkerarmatur. Mit dem
beleuchteten Kippschalter links auf der Blende am
Lenker wird die als Sonderausstattung oder Sonderzubehör angebotene Warnblinkanlage betätigt.
Der Platz rechts daneben ist für die Installation der
ebenfalls als Sonderzubehör erhältlichen Bordspannungssteckdose vorgehalten.
17
Elektrik
wv
x
u
Uy
A
B
C
D
V
Ausstattung Elektrikbauteile:
u
v
w
x
Anlassrelais
Warnblinkrelais
Blinksignalrelais
Diodenstecker
Die aufgeräumte Elektrik der neuen BMW F
650 CS stellt die Basis für den Betrieb der
elektrischen Komponenten dar. Sie bietet
neben der Verteilersystem-Kabelbaumtechnologie und hochwertigen Verbindungselementen
Erweiterungsmöglichkeiten durch Sonderausstattungen.
18
Sicherungsbelegung:
y
U
V
BMS-Relais
Entlastungsrelais
Blinkgeber
Hinter dem Lenkkopf befinden sich die wichtigsten
Steckverbindungen der Zentralelektrik und das
BMS-Steuergerät. Über den vorgerüsteten SZStecker können die verschiedenen elektrischen
Sonderzubehöre an den Kabelbaum angeschlossen
werden. Auf dem rechten Rahmenoberzug sind
unter dem Seitencover leicht erreichbar vier
Relais und der neue, sehr kompakte elektronische
Blinkgeber angeordnet. Dazwischen befindet
sich ein grüner Steckbaustein mit einer Diode und
einem Widerstand für das Startsystem und zwei
Dioden für die Trennung des Signals von den
Bremslichtschaltern zum ABS.
A BMS- Relais und -Steuergerät
Diagnosestecker, Zündspule
Einspritzventil
B über Entlastungsrelais Fern- und
Fahrlicht,Kennzeichenleuchte, Horn
C Blinker, Bremslicht, Standlicht
Heizgriffe (SA), SZ-Kabelbaum
D Warnblinkanlage (SA oder SZ)
Zur elektrischen Energieversorgung wird ein
Drehstromgenerator mit Permanentmagnetrotor
eingesetzt, der eine elektrische Leistung von maximal 400 W abgibt. Die Generatorspannung wird
für das Bordnetz vom unterhalb des Motors angeordneten Regler auf 14 V ± 0,5 V gehalten. Als elektrischer Energiespeicher dient eine Batterie mit
12 Ah, die in einem leichten Halter aus Kunststoff
befestigt ist.
20 A
15 A
10 A
7,5 A
mit ausgerückter Kupplung möglich. Dann erst liegt
an der Spule des Anlass-Relais über Kupplungsund Getriebeschalter Spannung an. Das Anfahren
ist nur mit eingeklapptem Seitenständer möglich,
ein BMW typisches Sicherheitsmerkmal. Wird bei
ausgeklapptem Seitenständer ein Gang eingelegt,
so wird das BMS-Relais abgeschaltet.
Das Durchdrehen des Motors mit Hilfe des 0,9 kW
Anlassers über einen Freilauf ist nur in Neutralstellung des Getriebes oder bei eingelegtem Gang
19
Staufachzubehör
Helm- und Gepäckspinne
Stereo Audiosystem
Die Gepäckspinne mit Gleichschließung wird
vorne am Staufach eingehakt und unten an
der Staufachreling mit zwei codierten TorxBajonettsstiften eingehängt. In den Gurten aus
oberflächenschonendem Werkstoff sind jeweils
zwei Edelstahldrähte eingezogen.
Die beiden Lautsprecher mit Aluminium-Membranen werden von dem im Deckel integrierten Verstärker angesteuert. Über eine Buchse links vom
Staufach und einen SZ-Kabelbaum erfolgt der
Anschluss an die Fahrzeugelektrik. Durch das
Kabel zu dem Verstärker erfolgt die Versorgung mit
Masse und Batterie-Plus, Klemme 15 und dem
Tachosignal, welches zur Anhebung der Lautstärke
bei zunehmender Fahrgeschwindigkeit dient.
Zusätzlich werden für einen satten Klang im Stand
die Bässe angehoben und mit steigender
Geschwindigkeit wieder abgesenkt.
Vor dem Losfahren muss, auch bei wiederholtem
Anschluss des Gerätes, eine Pegelanpassung der
Tonquelle erfolgen. Dies lässt sich mit Hilfe der
Lautstärketasten oberhalb der Lautsprecher schnell
durchführen. Bei voller Verstärkerleistung wird der
Lautstärkeregler derTonquelle so weit aufgedreht,
bis die rote LED über den Tasten gerade aufleuchtet. Werden bei eingeschaltetem Verstärker bis ca. 5
Sekunden nach dem Ausschalten der Zündung
beide Lautstärkeregler gleichzeitig gedrückt gehalten, so kann das System weiter betrieben werden,
maximal bis zum Abschalten durch den integrierten
Batterieentladeschutz.
Im Inneren dienen die mitgelieferten
Schaumstoffelemente zum Schonen des vom
Kunden gewählten Audio-Gerätes, welches bei
Bedarf mit einem Adapter an die innenliegende
Bordspannungssteckdose angeschlossen wird.
Die Verbindung zum Verstärker erfolgt über den
vorhandenen 3,5 mm Klinkenstecker. An der
außenliegenden 6,3 mm Buchse kann ein Helm
mit Lautsprechern angeschlossen werden, wobei
die System-Lautsprecher abgeschaltet sind.
Hardcase
Das aus glasfaserverstärktem Polypropylen gefertigte Hardcase bietet ein Volumen von 10 Litern
und kann mit dem im zweischaligen Deckel
angebrachten Schloss verriegelt werden. Öffnet
man den Deckel durch Drücken des Schlosses so
ist eine Lasche sichtbar. Wird diese nach oben
gezogen so ziehen sich die Bolzen zurück, die
das Staufach sicher mit der diebstahlgehemmt
angebrachten Staufachreling verbinden. Gleichzeitig fährt ein Tragegriff aus. Der Staufachboden mit
dem Schließmechanismus entspricht dem
des Audiosystems.
20
21
Technische Daten F 650 CS
Motor:
Leistung
Max. Drehmoment
Bohrung
Hub
Hubraum effektiv
Hub/Bohrungsverhältnis
Verdichtungsverhältnis
Kraftstoff
Ventilwinkel zur Zylinderachse
Einlassventil-Durchmesser
Auslassventil-Durchmesser
Ventilsteuerzeiten bei 3 mm Ventilspiel
Motorölvolumen
Ölfilter
Ölpumpen
Betriebsdruck im Schmierölkreislauf
Motorkühlung:
Förderleistung der Pumpe
Öffnungsbeginn des Thermostatventils
Schalttemperaturen des Zusatzlüfters
Temperaturwarnlampe ein oberhalb
Öffnungsdruck des Kühler-Verschlussdeckels
Kühlflüssigkeitsmenge
Mischung
22
Wassergekühlter 1-Zylinder-Viertaktmotor mit vier
tassenstößelbetätigten Ventilen, zwei obenliegenden Nockenwellen und Trockensumpfschmierung
37 kW bei 6800 min-1
25 kW bei 6500 min-1 (SA)
62 Nm bei 5500 min-1
50 Nm bei 3500 min-1 (SA)
100 mm
83 mm
652 cm3
0,83
11,5 : 1
Normal Bleifrei, 91 ROZ
Einlass: 15°
Auslass: 18°
36 mm
31 mm
Einlass öffnet 13° nach UT
Einlass schließt 25° nach UT
Auslass öffnet 25° vor UT
Auslass schließt 13° vor OT
2,5 l
Micronic-Papierfilterpatrone
2 Troichoidenpumpen vom Primärtrieb
über Kunststoffzahnräder angetrieben
≥ 0,5 bar bei 80°C Öltemperatur
Thermostatgeregelte Zwangsumlaufkühlung
mit Kreiselpumpe; elektrischer Zusatzlüfter
35 l/min
85 °C
Ein: 105°C; Aus: 95°C
118°C
ca. 1,5 bar
1,2 l im Kreislauf plus 0,1 l im
Ausgleichsbehälter
50% Wasser und 50% Glykol
Kupplung:
Mehrscheibenkupplung im Ölbad
Anzahl der Reibscheiben
Außendurchmesser der Lamellen
Primärübersetzung
8
145 mm
1 : 1,946 (37/72 Zähne)
Getriebe:
Klauengeschaltetes 5-Gang-Getriebe im
Motorgehäuse integriert
Übersetzungen
1. Gang:
2. Gang:
3. Gang:
4. Gang:
5. Gang:
Hinterradantrieb:
Zahnriemen Poly Chain GT (11M-1892-26)
mit Ruckdämpfer in der Hinterradnabe
Antriebsriemen:
Teilung
Länge
Breite
Zähnezahl
Zähnezahlen
1
1
1
1
1
:
:
:
:
:
2,750
1,750
1,310
1,045
0,840
11 mm
1892 mm
26 mm
172
Sekundärübersetzung
Ritzel:
Riemenrad:
1 : 2,929
28
82
Kraftstoffaufbereitung/Zündanlage:
Digitale Motor-Elektronik (DME)
System
Motordrehzahl max.
Leerlaufdrehzahl
Kraftstoffdruck in Ringleitung
Inhalt des Kraftstoffbehälters
Zündzeitpunkt
Zündkerze
BMW Motorsteuerung Compact (BMS Compact)
7500 min-1 (Abschaltung des Einspritzsignals)
1400 min-1
3,5 bar (Peripheralpumpe, 150 l/h bei 13,5 V)
15 l, davon ca. 4 l Reserve
+55° bis -17° OT (Kennfeld)
NGK DR8 EB
Generator:
Drehstromgenerator mit Permanentmagnetrotor
Leistung max.
Spannung
400 W
14 V
Anlasser:
Mit Permanentmagnet erregter Elektromotor,
treibt über Vorgelege und Klemmkörperfreilauf die
Kurbelwelle an
Leistung
Übersetzungsverhältnis zur Kurbelwelle
0,9 kW
1:32
23
Vorderradführung:
Hydraulisch gedämpfte Teleskopgabel
Maße:
Gesamtfederweg am Rad
Standrohrdurchmesser
Lenkeinschlag
125 mm
41 mm
37° rechts/links
Hinterradführung:
Nadelgelagerte Einarm-Schwinge mit progressiv
wirkendem Hebelsystem, Zentralfederbein und
Excenterverstellung
Länge über alles
Breite an den Rückspiegeln
Höhe an der Oberkante des Windschilds
Radstand in Normallage
Nachlauf in Normallage
Lenkkopfwinkel in Normallage
Sitzhöhe bei Leergewicht
Wirksame Schwingenlänge
Federweg am Rad
Federbein
557 mm
120 mm
Zentralfederbein mit hydraulischer Dämpfung
Gewichte:
Räder:
Aluminium-Gussrad mit drei Doppelspeichen
Leergewicht fahrfertig und vollgetankt
Zulässiges Gesamtgewicht
Dimensionen
vorne:
hinten:
Fahrleistungen:
Bodenfreiheit in Normallage
3,00"x17"
4,50"x17"
Reifen:
Niederquerschnitt-Sportreifen
Dimensionen
vorne:
hinten:
Bremsanlage:
Hydraulisch betätigt, Sonderausstattung ABS
Vorne:
Bremsscheibendurchmesser
Bremsscheibenstärke
Kolbendurchmesser am Bremssattel
Kolbendurchmesser des Handbremszylinders
Reibmaterial der Bremsbeläge
Einscheibenbremse mit Zweikolben-Schwimmsattel
300 mm
5 mm
30/32 mm
13 mm
Sintermetall
Hinten:
Einkolben Schwimmsattelbremse
Bremsscheiben-Durchmesser
Bremsscheibenstärke
Kolbendurchmesser des Bremssattels
Kolbendurchmessers des Fußbremszylinders
Reibmaterial der Bremsbeläge
240 mm
5 mm
34 mm
13 mm
Organisch
24
110/70 ZR 17
160/60 ZR 17
150/60 ZR 17 (SA niedrige Sitzhöhe)
Höchstgeschwindigkeit
Beschleunigung 0 – 100 km/h
Durchschnittsverbrauch bei
Konstant 90/120 km/h
2142 mm
915 mm
1158 mm
1493 mm
86 mm
62,1°
780 mm
750 mm mit SA niedrige Sitzhöhe
130 mm
187 kg (Basisausstattung)
370 kg (ergibt max. 183 kg Zuladung)
175 km/h (25 kW: 147 km/h)
5,1 s
3,0 l (3,0 l)/4,5 l (4,5 l)
25
Inhalt
Kurzbeschreibung
2
Antrieb
4
BMS Compact
6
Abgasanlage
8
Hinterradantrieb
9
Fahrwerk und Räder
10
Bremssytem und ABS
12
Karosserie
14
Frontansicht
16
Cockpit und Lenkerarmaturen
17
Elektrik
18
Technische Daten
19
1
Kurzbeschreibung
Die neue F 650 GS setzt die erfolgreiche Einzylinder-Tradition bei BMW auf eindrucksvolle Weise
fort. Ausgestattet mit technischen Innovationen
bietet die neue Funduro hohen Fahrspaß auf der
Straße und im leichten Gelände.
2
In dieser Broschüre wird die Technik der neuen
BMW F 650 GS im Detail beschrieben. Hinweise auf
Wartungs- und Reparaturarbeiten entnehmen Sie
bitte der hierfür vorgesehenen Serviceliteratur.
Viel Spaß beim Lesen.
Die neu entwickelte BMW F 650 GS setzt das erfolgreiche Funduro-Konzept der F 650 fort. Vormontierte
Fahrzeugkomponenten werden von vorwiegend
europäischen Hauptlieferanten der neuen Montagelinie im BMW Motorradwerk Berlin zugeliefert.
Schon beim ersten Anblick der Karosserie beginnt der
Fahrspaß mit der neuen F 650 GS. Optisch ist sie an
der erfolgreichen GS-Familie orientiert. Schwerpunktgünstig tief positioniert ist der Kraftstofftank in den
Rahmen integriert und durch die Anordnung des Einfüllstutzens komfortabel auf Haupt- oder Seitenständer zu betanken. Durch Sonderausstattungen ist die
individuelle Anpassung der Sitzhöhe möglich.
Das von der F 650 bekannte und bewährte Motorenkonzept wurde übernommen. Bei der F 650 GS ist
die Geometrie von Einlass- und Auslasskanal und
die Brennraumform nach dem Vorbild des aktuellen
BMW M3 Motors gestaltet worden. Durch die neue
digitale BMW Motorsteuerung BMS Compact ist es
möglich, die Abgasnachbehandlung mit einem geregelten Dreiwege-Katalysator auch im Einzylinderbereich voll zu nutzen. Darüber hinaus sorgt das
System für eine im Einzylinderbau einzigartige
Motorcharakteristik. Für diese mit verantwortlich ist
die Edelstahl-Auspuffanlage, welche durch ihre
Abstimmung ein gleichmäßig hohes Drehmoment
sicherstellt.
Über das 5-Gang-Getriebe und die Antriebskette wird
das Drehmoment an das Hinterrad weitergeleitet, wo
ein neuer Ruckdämpfer den Fahrkomfort besonders
bei niedrigen Motordrehzahlen positiv beeinflusst.
Hervorstechend beim Rahmenkonzept der F 650 GS
ist die Fahrstabilität. Der Verbund von Brückenrahmen
und Motor gewährleistet zusammen mit dem Heckrahmen die Tourentauglichkeit auch bei hoher Beladung.
Die Bremsanlage gewinnt mit dem als Sonderausstattung erhältlichen ABS ein erhebliches Sicherheitspotential hinzu.
Das vollelektronische Instrumentenkombi und die
neuen Lenkerarmaturen stellen den aktuellen Entwicklungsstand der analogen/digitalen Anzeigetechnik
und Ergonomie dar. Mit den als Sonderausstattung
erhältlichen Heizgriffen kann der Fahrkomfort noch
erhöht werden.
Der Diagnosestecker für die Motorsteuerung und die
Sonderausstattung ABS ist auf der rechten Fahrzeugseite vorne unter dem „Tankcover“ befestigt. Nach
dem Abnehmen der Sitzbank erreicht man die Sicherungsbox, die Kraftstoffpumpeneinheit und das BMS
Compact Steuergerät. Mit der Demontage des dreiteiligen Tankcovers ist der Zugriff auf die Ansaugbox,
den Öltank, die Batterie, den Kühlflüssigkeits-Ausgleichsbehälter und die zentrale Elektrikbox möglich.
3
Antrieb
2
1
3
Auf der Basis des zuverlässigen und robusten
Motors der F 650 wurde der Antrieb der neuen
BMW F 650 GS weiterentwickelt. Der Einzylinder
als flüssigkeitsgekühlter Viertaktmotor mit Trockensumpfschmierung, Ausgleichswelle und den beiden
kettengetriebenen Nockenwellen sowie den vier
über Tassenstößel betätigten Ventilen wurde in
seiner Grundkonstruktion übernommen.
4
Viele Teile sind mit intelligentem Einsatz von Material und Technik neu entstanden. Der Ladungswechsel und die Brennraumform des neuen Zylinderkopfes wurden nach den Erkenntnissen des
aktuellen BMW M3 Motors gestaltet. Gesteuert
von dem neuen digitalen MotormanagementSystem BMS Compact zeigt BMW den Weg in die
Zukunft der Einzylinder-Motorentechnologie.
Hinter dem Scheinwerfer wird die Frischluft über den
zwischen Ansaugschnorchel und Ansauggeräuschdämpfer angeordneten Luftfilter angesaugt. Die
gewählte Position des Drosselklappenstutzens mit
dem kurzen Gummiansaugstutzen am Zylinderkopf
ermöglicht einen leistungsfördernden Fallstrom der
Frischgase. Der ovale Einlasskanal teilt sich vor den
beiden Ventilen auf. Im Brennraum mit vier Quetschkanten und neuen Ventiltellern werden die im Verhältnis 11,5:1 verdichteten Frischgase von einer einzelnen, zentral angeordneten Zündkerze entzündet. Auf
der Auslassseite werden die Abgase nach den beiden Auslassventilen auf einen runden Querschnitt
zusammengeführt.
Durch eine neue Nockenkontur und optimierte Steuerzeiten sind die Nockenwellen auf gleichmäßige Drehmoment- und auf höhere Leistungsentwicklung
hin ausgelegt. Es stehen zwischen 3000 min-1 und
6500 min-1 durchgehend mehr als 50 Nm Drehmoment
und eine maximale Leistung von 37 kW (50 PS) bei
6500 min-1 zur Verfügung. Die Nockenwellen werden
von dem Antriebszahnrad auf der Kurbelwelle über
eine Hülsenkette betätigt, wobei der wartungsfreie,
hydraulische Steuerkettenspanner nun im Zylinderkopf angeordnet ist. Zur Reduzierung der Baumaße
des Kettenschachts und der rotierenden Massen
wurde die Anzahl der Zähne der Kettenräder an den
Nockenwellen um zwei und an der Kurbelwelle um
einen Zahn verringert.
Der obere Kompressionsring des neuen Kastenkolbens
ist zur Optimierung der Dichtwirkung an der Außenseite ballisch geschliffen und an der Rückseite abgestuft. Der mittlere Kolbenring ist als Nasenminutenring
ausgeführt, um eine zügige Anpassung des Ringes
in der Einlaufphase zu erreichen. Mit dem neuen
vierteiligen Stahlband-Ölabstreifring – die Ringfeder
ist über einen Draht fixiert – wird das Motoröl von der
mit Nikasil beschichteten Zylinderwand abgestriffen.
Das maximale Motordrehmoment ist um 3 Nm auf
60 Nm bei 5000 min-1 erhöht. Es wird von der um
eine Reiblamelle auf acht verstärkten Nasskupplung➁
auf die Getriebeeingangswelle übertragen. Über ein
klauengeschaltetes 5-Gang-Getriebe➂ wird das auf
der Abtriebswelle verschraubte Kettenritzel angetrieben.
Kühlsystem
Der Kühlkreislauf ist als Kurzschlusskreislauf mit
einem im Kühler integrierten Thermostatventil a ausgelegt, welches bei ca. 85 °C beginnt, den Kühlerkreislauf zu öffnen. Damit der Motor seine Betriebstemperatur schneller erreicht ist der Wassermantel
um den Zylinder verkleinert worden. Gleichzeitig ist
die Leistung des Kühlsystems mit einer neuen Kühlertechnologie und der Steigerung der Wasserpumpendrehzahl erhöht. Das Gemisch aus 50 % Wasser und
50 % Glykol strömt u-förmig von unten nach oben
durch den Kühler, wodurch mehr Wärme bei gleicher
Abmessung abgeführt wird. Ein Ausgleichsbehälter b
ermöglicht zusammen mit einem im Kühlerdeckel
integrierten Ventil die Anpassung des Flüssigkeitsvolumens im System bei unterschiedlichen Motortemperaturen.
b
a
Von der neuen Kurbelwelle, die in zweigeteilten Gleitbuchsen gelagert ist, wird die Ausgleichswelle➀ nun
über eine laufruhige Schrägverzahnung angetrieben.
Die Motorgehäuseentlüftung erfolgt weiterhin nach
dem Rotationsprinzip durch ein Kanalsystem in der
Ausgleichswelle.
Eine Druckölpumpe versorgt die Schmierstellen und
eine Saugpumpe fördert das rücklaufende Öl in den
als Wärmetauscher ausgelegten Öltank aus AluDruckguss links oberhalb des Zylinderkopfes.
5
BMS Compact
5
12
15
10
9
8
2
13
11
6
4
14
3
7
Das digitale Motormanagement-System BMW
Motor-Steuerung Compact der neuen F 650 GS
ermöglicht eine Leistungsentfaltung und Laufkultur, wie sie in dieser Klasse bisher unbekannt ist.
6
1
Speziell für den Einzylinder entwickelt überwacht
und steuert das System den Motorlauf und ermöglicht die Verwendung eines geregelten DreiwegeKatalysators zur Abgasreinigung.
Von dem Kurbelwellensensor➀ erhält die Steuerung
die Information über die Position und die Drehzahl
der Kurbelwelle und schließt mit Hilfe des Öffnungswinkels der Drosselklappe – gemeldet vom Drosselklappenpotentiometer➁ – auf die angesaugte Luftmenge (α-n-Kennfeld). Dabei adaptiert die Elektronik
nach dem Einschalten der Zündung den vom Potentiometer gemeldeten Spannungswert bei geschlossener
Drosselklappe als Bezugsgröße für das Steuerungsprogramm.
Für die Feinabstimmung des Systems fließen folgende
Informationen ein: der Sauerstoffanteil im Abgas von
der beheizten Lambdasonde➂, die Kühlmitteltemperatur über den NTC-Wasser➃, die Ansauglufttemperatur
über den NTC-Luft➄ und der Atmosphärendruck
über einen im kompakten Steuergerät➅ integrierten
Drucksensor. Die Lambdasondenheizung wird bei
hohen Abgastemperaturen von einem Leistungsbaustein im Steuergerät abgeschaltet.
Die Leerlaufdrehzahlregulierung übernimmt der Leerlaufsteller 12 , der – durch das Steuergerät aktiviert –
die Bypassluft über eine Querschnittveränderung
variiert. Darüber erfolgt auch die Drehzahlanhebung
mit Zusatzluft beim Kaltstart des Motors.
Der Fahrzustand des Motorrades wird vom Steuergerät
über den Drehzahlsensor des Hinterrades erfasst.
Durch Schließen der Drosselklappe beim Fahren wird
mit der Aktivierung der Leerlaufregulierung ein Absterben des Motors verhindert. Die integrierte Schubabschaltung stoppt – abhängig von der Motortemperatur – im Schiebebetrieb oberhalb einer bestimmten
Motordrehzahl die Benzineinspritzung und schaltet
sie bei Erreichen einer Grenzdrehzahl wieder ein.
Auch das Signal vom Anlassdruckschalter wird
berücksichtigt, um die Zündung bei Abbruch des
Anlassvorgangs und möglicherweise rückwärts drehender Kurbelwelle zu verhindern.
Ein zweiter Leistungsbaustein dient zum Einschalten
der in einer Einheit verbauten Kraftstoffpumpe➆. Ausgewertet mit Hilfe der programmierten Kennfelder
wird die Einspritzdauer sowie der Zündzeitpunkt
berechnet. Das Steuergerät gibt das Signal an das
Einspritzventil➇, welches den Kraftstoff in zwei Kegelstrahlen in den Ansaugstutzen einspritzt. Der Kraftstoffdruckregler im Gehäuse des Kraftstofffilters➈
hält den Systemdruck konstant bei 3,5 bar. Vom
Steuergerät geschaltet wird über die Zündspule➉ an
der zentral angeordneten Zündkerze 11 der Zündfunke
erzeugt.
Beim Erreichen der Kühlmitteltemperatur von ca.
102 °C wird der Kühlventilator 13 von einem Leistungsbaustein im Steuergerät eingeschaltet. Falls die
Temperatur von 118 °C überschritten wird schaltet ein
weiterer Leistungsbaustein die rote Übertemperaturkontrollleuchte 14 im Instrumentenkombi ein.
Mit der hohen Kurbelwinkelauflösung von sechs
Impulsen pro Kurbelwellenumdrehung und den
Sensorsignalen ist die Elektronik – ausgestattet mit
hoher Rechenleistung – in der Lage, die Betriebszustände sehr genau zu erfassen und einen gleichmäßigen Motorlauf in allen Lastbereichen zu erhalten.
Nach dem Starten und Anlaufen des Motors erkennt
die Steuerung anhand der unterschiedlichen Winkelbeschleunigungen der Kurbelwelle den Arbeitstakt.
Damit wird von der halbsequentiellen 360° KW Zündung / Einspritzung – welche von anderen Systemen
bekannt ist – auf die vollsequentielle 720° KW Auflösung umgerechnet.
Über die Diagnoseschnittstelle 15 lassen sich mit Hilfe
des BMW MoDiTeC die Funktionen der BMS Compact online abfragen. Durch die Kommunikation im
Keyword 2000 Protokoll ist es möglich, Bauteile
anzusteuern und zu überprüfen. Aus dem im Programm integrierten Fehlerspeicher können aufgetretene Störungen ausgelesen und mit Unterstützung
des Diagnosesystems beseitigt werden.
Die Elektronik sorgt bei Ausfall eines Sensorsignals mit
einem Ersatzwert – nicht bei dem KW-Signal – dafür,
dass das Motorrad sicher weitergefahren werden kann.
Im Steuergerät findet zur Funktionskontrolle eine
Prüfung der Ausgangssignale statt.
7
Abgasanlage
3
1
2
Die im Doppelschalldämpfer-Design aus Edelstahl
gefertigte Abgasanlage ist BMW typisch mit einem
über die Motorsteuerung geregelten DreiwegeKatalysator ausgestattet.
Das unter dem Heckrahmen montierte Schalldämpfersystem der neuen BMW F 650 GS besteht aus zwei
über ein Rohr miteinander verbundenen Schalldämpfern, die ein Gesamtvolumen von ca. 8 Litern beinhalten. Dies ergibt eine optimale Ausnutzung des
Bauraumes mit der Möglichkeit, das optional erhältliche Koffersystem platzsparend anzubringen. Durch
Reduzierung der Querschnitte über ein Rohrsystem
und die in den Expansionsräumen integrierten Absorptionselemente wird eine wirkungsvolle Geräuschdämpfung bei gleichmäßig hohem Drehmomentverlauf
erzielt.
Angeordnet im Einrohr-Abgaskrümmer misst die
Lambdasonde den Sauerstoffgehalt im Abgas und
gibt diese Information an das BMS Compact-Steuergerät, um eine optimale Gemischzusammensetzung
für den Motorlauf zu erzielen.
8
Damit ist es möglich, mit dem im linken Schalldämpfer➀ angeordneten Dreiwege-Katalysator➁
eine hohe Schadstoffreduzierung zu erreichen.
Folgende Konvertierungsraten werden nach der
EG/EU-Zulassungsvorschrift mit dem Katalysator
erreicht:
Kohlenwasserstoffe (HC):
Stickoxide (NOx):
Kohlenmonoxid (CO):
85 – 90 %
85 – 90 %
85 – 90 %
Über das Verbindungsrohr➂ werden die Abgase vom
linken Schalldämpfer in den rechten geführt, aus dem
sie am Endrohr ins Freie entweichen. Durch ein kleines
Rohr im Endstück des linken Schalldämpfers entweicht
zum Druckabbau ein geringer Teil der Abgase. Am
Zylinderkopf ist der Abgaskrümmer mit einem Flansch
befestigt. Die Steckverbindung zum Schalldämpfersystem wird von einer Edelstahlschelle gesichert. Die
beiden Schalldämpfer sind unter dem Heckrahmen
jeweils an zwei Punkten in Gummi gelagert.
Hinterradantrieb
3
1
2
4
Der Hinterradantrieb der BMW F 650 GS ist in
seinem Grundaufbau vom erfolgreichen Vorgängermodell übernommen, wurde aber hinsichtlich des
Fahrkomforts neu abgestimmt.
Das Antriebsritzel➀ mit 16 Zähnen ist auf der
Getriebeausgangswelle über eine Sechskantmutter
mit Sicherungsblech befestigt. An dem Ritzel sind
Gummielemente angebracht, um eine größere Laufruhe der Antriebskette zu erreichen. Diese ist als
O-Ring-Rollenkette mit 5/8 x 1/4 Teilung ausgeführt.
Auf der Hinterradschwinge befindet sich im Bereich
der Schwingenlagerung ein Ketten-Schleifschutz➁,
der ebenso wie die am Heckrahmen angebrachte
Kettenanlaufrolle➂ je nach Schwingenlage die Bauteile schützt.
An dem neuen Kettenradträger➃ des Hinterrades ist
ein Kettenrad mit 47 Zähnen befestigt. Im Inneren
der Nabe befindet sich ein neuer Ruckdämpfer, der
mit asymmetrischen Gummielementen ausgestattet
die antriebsbedingten Kettenschläge wirkungsvoll
dämpft. Zwei nebeneinander angeordnete Rillenkugellager sorgen dabei für eine exakte Führung
des Kettenradträgers auf der Steckachse.
9
Fahrwerk und Räder
6
2
3
4
1
5
In der Tradition der BMW GS-Motorräder hat das
Fahrwerk eine besondere Bedeutung. Mit der
neuen F 650 GS wird im Segment die Tauglichkeit
für Reise und Off-Road neu definiert.
10
Die aus dem Verbund des Rahmens mit dem Motor
resultierende Steifigkeit und die Federungs- und
Dämpfungselemente begründen zusammen mit
den Rädern die Agilität des Fahrwerks.
Der neu entwickelte Brückenrahmen wurde steifer
ausgelegt, um den gestiegenen Anforderungen zu
genügen. Die Rahmen-Oberzüge aus Stahlrohr sind
vom Steuerkopf aus in direkter Linie mit der Schwingenlagerung➀ verbunden. Zur zusätzlichen Versteifung ist der Hauptrahmen auf halber Höhe über
ausdistanzierbare Schraubhülsen➁ mit dem Zylinderkopf verbunden. Eine Steckachse, auf der auch die
Hinterradschwinge gelagert ist, bildet einen unteren
Anbindungspunkt des Rahmenknochens➂ an das
Motorgehäuse.
Geschlossen wird der Verbund mit dem Motor durch
die Verschraubung des Rahmens mit der gleichzeitig
als Auffahrschutz ausgelegten Unterschale aus Stahlblech➃. Der Hilfsrahmen➄ aus Stahlrohr, welcher
am Rahmenknochen und an der Unterschale angeschraubt ist, dient der Verstärkung des an drei Punkten befestigten Aluminium-Unterfahrschutzes und der
Aufnahme des Seitenständers.
An vier Punkten reparaturfreundlich mit dem Hauptrahmen verschraubt ist der Heckrahmen auf die
erhöhte Zuladung ausgelegt. An der 4,85 kg leichten
Stahlrohrkonstruktion sind die Befestigungslaschen
für das neue Gepäcksystem und die Halter für die
Beifahrerfußrasten angeschweißt.
Das Hinterrad der F 650 GS wird von einer neuen
Zweiarm-Kastenschwinge aus Stahl geführt, die zur
Erhöhung der Fahrstabilität im Vergleich zur F 650
um 20 mm verlängert wurde. Darüber hinaus baut die
in Nadellagern gelagerte Schwinge 20 mm breiter.
Ein neu abgestimmtes Federbein stützt sich auf einer
Querstrebe am Hauptrahmen ab. Es federt und
dämpft die von der Hinterradschwinge über einen
Umlenkhebel eingeleiteten Kräfte. Je nach Belastung
sind Federbasis und Zugstufendämpfung individuell
einstellbar. Bei der F 650 GS mit dem Tieferlegungssatz als Sonderausstattung wird mit einer kürzeren
Vorderradgabel und einem anderen Federbein hinten
eine Reduzierung der Sitzhöhe um ca. 30 mm auf
750 mm erreicht.
Die neuen Räder der F 650 GS bestehen aus eloxierten Aluminiumfelgen mit Naben, welche auf die
Ausstattung mit ABS-Sensorrädern vorbereitet sind.
Hinten wird mit der Felgengröße 3,00” x 17” und
einem Reifen in der Dimension 130/80 x 17 ein stabiles und ausbalanciertes Fahrgefühl garantiert.
Eine auf 2,5” verbreiterte Vorderradfelge mit 19”
Durchmesser sorgt zusammen mit einem Reifen der
Dimension 100/90 x 19 für eine hohe Zielgenauigkeit
bei agilem Handling.
Auch die klassische Vorderradgabel wurde auf den
Einsatz des als Sonderausstattung erhältlichen ABSBremssystems und auf die höhere Zuladung ausgelegt.
Die Gleitrohre werden bei der F 650 GS mit einem
geschraubten Stabilisator aus Druckguss➅ und mit
der im Fließpressverfahren hergestellten Steckachse
verbunden. Zusätzlich ist die Druckstufendämpfung
weicher abgestimmt. Über ein Schraubstück mit
Innensechskant und einen Einstellring wird die Vorspannung der Kegelrollenlager im Lenkkopf eingestellt.
Der lackierte Stahlrohrlenker mit Querstrebe ist mit
zwei Klemmbrücken auf der oberen Gabelbrücke aus
gegossenem Aluminium befestigt.
11
Bremssystem und ABS
5
3
4
1
2
3
2
Das Potenzial an Fahrdynamik, welches durch
Antrieb und Fahrwerk zur Verfügung gestellt wird,
ist durch das Bremssystem der F 650 GS in allen
Fahrzuständen sicher zu beherrschen. Mit der als
Sicherheitsplus erhältlichen Sonderausstattung
ABS setzt BMW im Wettbewerb Maßstäbe.
Vorne ist ein 2-Kolben-Schwimmsattel und eine
Stahl-Bremsscheibe mit 300 mm Durchmesser montiert. Durch die Ausstattung mit Sintermetallbelägen
wurde die Bremsleistung und die Temperaturstabilität
bei geringeren Bedienungskräften erhöht.
12
Hinten erzeugt der Bremsdruck durch einen 1-KolbenSchwimmsattel und organische Reibbeläge über eine
Stahlbremsscheibe mit 240 mm Durchmesser das
Bremsmoment. Der Bremssattel ist auf einem neuen
Aluminium-Halter befestigt, an dem auch der immer
am Fahrzeug angebaute Sensor für das Drehzahlsignal des Hinterrades verschraubt wird.
Um in allen Bremssituationen die Regelfähigkeit zu
erhalten wird die Bremsleitung vorne bei der Sonderausstattung ABS serienmäßig als hochwertige Kunststoffleitung mit Stahlgewebeummantelung ausgeführt.
Neu entwickelt ist das ABS der BMW F 650 GS
ein Novum im Segment. Das hochgesteckte Entwicklungsziel, ein kompaktes, leichtes und für
den Geländeeinsatz abschaltbares ABS für die
Einzylinderbaureihe zu realisieren ist erreicht.
Die ABS-Einheit➀ mit einem Gesamtgewicht von ca.
2,5 kg ist in Modulbauweise aufgebaut und setzt sich
aus der Hydraulikeinheit, dem elektronischen Steuergerät und dem elektrischen Pumpenmotor zusammen. Am Hydraulikteil werden die zwei unabhängigen
Bremskreise vorne/hinten angeschlossen. Beide in
sich geschlossene Bremskreise besitzen zwei elektrisch betätigte 2/2 Wegeventile, das sogenannte Einlassventil EV und das Auslassventil AV, sowie ein
Reservoir und eine Hydraulikpumpe. Die Hydraulikpumpen beider Regelkreise werden über denselben
Elektromotor mit einen Rollenexcenter angetrieben.
Außerdem befinden sich im System Drosseln und
Blenden sowie Rückschlagventile, die eine eindeutige
Strömungsrichtung der Bremsflüssigkeit während
der Regelphase sicherstellen.
Bei einer ungeregelten Bremsung wird der Bremsdruck vom Bremszylinder kommend über das in der
Grundstellung geöffnete EV zum Bremssattel geleitet.
Meldet ein Raddrehzahlsensor➁ die Blockierneigung
des Rades, so geht das ABS in die Regelphase über.
Es regelt nun den Bremsdruck im jeweiligen Radzylinderkreis, wobei der Druck nicht höher sein kann,
als der vom Hauptbremszylinder vorgegebene.
Die Regelphase besteht aus drei Abschnitten:
1. Bei der Druckhaltephase wird das EV geschlossen,
wodurch kein weiterer Druckaufbau am Bremssattel
mehr stattfinden kann.
2. Sollte das betreffende Rad immer noch zum
Blockieren neigen, geht das System in die Druckabbauphase über und öffnet das Auslassventil.
Das AV stellt eine Verbindung vom Radzylinderkreis
zum Reservoir her, wodurch der Bremsdruck abgebaut, und somit ein Blockieren des Rades verhindert
wird. Gleichzeitig läuft die Rückförderpumpe an
und fördert die ins Reservoir abgeflossene Bremsflüssigkeit zum Hauptbremszylinderkreis zurück.
3. Um das Rad wieder stärker abzubremsen geht
das System in die Druckaufbauphase über, wobei
das AV geschlossen und das EV geöffnet wird.
Der mit dem Hauptbremszylinder eingesteuerte
Druck wird wieder am Radbremszylinder wirksam.
Die Sensorsignale werden im Elektronikteil der ABSEinheit von zwei parallel arbeitenden Mikroprozessoren ausgewertet und mit gespeicherten Kennlinien
verglichen. Dabei überwachen sich die beiden Rechner gegenseitig. Das für den jeweiligen Fahrzustand
erforderliche Öffnen und Schließen der Ventile im
Hydraulikteil erfolgt berührungslos über Magnetspulen
im Elektronikteil. In den neuen aktiven ABS-Sensoren
ist eine Mikroelektronik integriert, welche neben der
Signalerfassung auch die Signalumformung für das
Steuergerät übernimmt. Das Sensorsignal des Hinterrades wird vom ABS-Steuergerät als Tachosignal
wieder ausgegeben.
vorne
Bremszylinder
hinten
Dämpfungsglied
M
EV
EV
Plungerpumpe
AV
Reservoir
AV
Bremszangen
Erstmals werden bei diesem neuen ABS zur Komfortabstimmung auch die beiden Bremslichtschalter➂ als
Eingangsgrößen berücksichtigt. Zum Abschalten des
ABS muss der ABS Taster➃ drei Sekunden gedrückt
werden, wonach durch niederfrequentes Blinken der
ABS-Kontrollleuchte➄ der Zustand angezeigt wird.
Das Einschalten der ABS Bereitschaft erfolgt nach
dem erneuten Einschalten der Zündung oder durch
den mindestens 5 Sekunden gedrückten ABS Taster.
Die Kontrollleuchte wird ca. 3 Sekunden nach dem
Einschalten der Zündung und dem damit verbundenen
Systemtest vom Steuergerät abgeschaltet. Eine Störung wird dem Fahrer durch Dauerlicht der Kontrollleuchte angezeigt. Bei Erreichen der Geschwindigkeit
von ca. 4 km/h führt das Programm einen weiteren
Systemtest durch. Zu Diagnosezwecken ist das
Steuergerät mit einem Fehlerspeicher ausgestattet,
der mit dem BMW MoDiTeC ausgelesen und
gelöscht werden kann.
13
Karosserie
1
Das Karosseriedesign der neuen F 650 GS unterstreicht optisch ihre Agilität und Dynamik und
zeigt ihren Einsatzbereich schon auf den ersten
Blick.
14
Es kommen Kunststoffmaterialien zum Einsatz,
die gewichtsoptimiert verwendet ihre Funktion
eindeutig darstellen und darüber hinaus voll recyclingfähig sind.
Der Frontscheinwerfer und das Kombiinstrument sind
in der zweiteiligen Cockpitverkleidung aus Polypropylen
integriert. Über die vier Befestigungsschrauben der
Blinkerblenden wird die Cockpitverschalung am Verkleidungshalter befestigt. Ein Windschild aus Polypropylen entlastet bei höheren Geschwindigkeiten
den Oberkörper. Die matt galvanisierte Instrumentenabdeckung aus ABS Kunststoff sorgt für das klassische Erscheinungsbild des Kombiinstruments.
Gefertigt aus Polypropylen und in Fahrzeugfarbe
lackiert sind der obere Teil des Vorderradkotflügels,
das dreiteilige „Tankcover“, welches Batterie, Ansauggeräuschdämpfer und Öltank abdeckt und die beiden
hinteren Seitenverkleidungen.
Durch einen Kanal im linken Verkleidungsteil strömt
Kühlluft direkt zum Öltank. Die beiden Kiemen rechts
und links in den Verkleidungen unterstützen die Luftführung unter dem Tankcover. Schlitze in den hinteren
Seitenverkleidungen leiten die warme Abluft der Schalldämpfer ab. Durch Entfernen der beiden Stopfen in
den Seitenverkleidungen liegen die oberen Befestigungspunkte der Sonderausstattung Kofferhalter frei.
Durch den mitlenkenden zweiteiligen Vorderradkotflügel ist jederzeit eine optimale Abdeckung des
Vorderrades gewährleistet. Über den geschlitzten
Innenkotflügel wird zusätzlich zu den beiden Luftleitblechen Kühlluft zu dem Wasserkühler geleitet.
Auch der Gabelstabilisator ist zur Kühlluftführung
aerodynamisch gestaltet. Zwischen dem Innenkotflügel und einem auf der unteren Gabelbrücke verschraubten Spritzschutz ist die Hupe integriert.
Gewichtsoptimiert bieten die Haltegriffe aus silber
lackiertem Polyamid dem Beifahrer ergonomisch
sicheren Halt und dem Gepäck eine stabile Auflagefläche. Im Staufach wird je nach Kundenwunsch das
Steuergerät der als Sonderzubehör erhältlichen
Diebstahlwarnanlage und/oder der Halterahmen für
das als Sonderzubehör erhältliche Topcase montiert.
Eine Innovation ist der in den Rahmen voll integrierte
und aus Hochdruck-Polyäthylen gefertigte Kraftstoffbehälter➀, der über sein mit ca. 17,3 Litern nutzbares
Volumen hinaus weitere Aufgaben erfüllt. Reparaturfreundlich im Rahmendreieck angeordnet bietet der
Kraftstofftank im Bereich der Fußrasten eine strukturierte und hartem Stiefeleinsatz widerstehende Oberfläche. Zudem sind die in Fahrzeugfarbe lackierten
Scheuerschutzleisten austauschbar. Ein integriertes
Roll-Over-Ventil verhindert im Falle eines Falles ein
Auslaufen des Kraftstoffs.
Ein dreiteiliger Verbund von Kettenschutz und Hinterradabdeckung aus glasfaserverstärktem Polyamid
sorgt für einen dynamischen Auftritt auch im Heckbereich. Die optimierte Abdeckung der zur Schmierung
gut zugänglichen Kette verlängert die Lebensdauer
der Kette und vermindert die Verschmutzung des
Hinterrades. Federbein und Kraftstofftank werden
durch einen Innenkotflügel vor Beschädigungen durch
vom Hinterrad abgeschleuderte Partikel geschützt.
Die Entriegelung der Sitzbank ist nach der Entfernung
des abschließbaren Staufachdeckels mit einem Hebelmechanismus möglich. Die Sitzbank ist in Hinterschäumtechnik auf einer Wanne aufgebaut und stützt
sich über acht Kunststoffnoppen auf dem Heckrahmen
ab. Vorne am Querträger an zwei Punkten aufgesteckt
und hinten mit Hilfe von zwei Führungsstiften im
neuen Schloss eingerastet ist ein sicherer Halt auch
im Geländeeinsatz gewährleistet. Mit der als Sonderausstattung erhältlichen höheren Sitzbank steigt die
Sitzhöhe von 780 mm auf 820 mm.
15
Frontansicht
Frech und leicht wirkt die Ansicht der neuen
F 650 GS von vorne. Der hohe Kotflügel unterstreicht
zusammen mit der schmalen Cockpitgestaltung
die Geländeambitionen.
Im Zentrum steht der leichte Frontscheinwerfer mit
einer Mineralglas-Streuscheibe und einem Reflektorgehäuse aus beschichtetem Kunststoff. Die mit Dauerlicht betriebene Scheinwerfereinheit ist in der vorderen
Cockpitverschalung an drei Punkten justierbar befestigt.
16
Werksseitig erfolgt eine Grundeinstellung, die beim
Service mit der unteren zentralen Einstellschraube
angepasst werden kann. Eine konventionelle H4
Halogenglühbirne sorgt für eine weitreichende Ausleuchtung der Fahrbahn.
Die Schraubklemmung der Spiegelausleger hat im
Gewinde eine Sollbruchstelle, welche im Falle eines
Sturzes eine schnelle und kostengünstige Reparatur
ermöglicht.
Cockpit und Lenkerarmaturen
Das zentrale und neu entwickelte elektrische Bauteil ist das Cockpit. Es ist als prozessorgesteuerte
Einheit konzipiert und stellt das erste in einem
BMW Motorrad eingesetzte Kombiinstrument mit
Schrittmotorantrieb der Analoginstrumente dar.
Ebenfalls völlig neu in Design, Aufbau und Material
sind die Lenkerschalter.
Die Instrumente der neuen F 650 GS wurden gegenüber den herkömmlichen Analoginstrumenten um ca.
50 % in der Einbautiefe reduziert. Erst dies macht
das elegante und leicht asymmetrische Cockpitdesign möglich und bringt Gewichtseinsparungen
mit sich. Die mit Hilfe eines Schrittmotors elektrisch
angetriebenen Analoginstrumente für Geschwindigkeit und Drehzahl bringen beste Ergebnisse hinsichtlich der Ablesbarkeit.
Der in den Tacho integrierte Wegstreckenzähler wurde
ebenso wie die Zeituhr als digitale LCD-Anzeige ausgeführt. Zentral angeordnet befinden sich alle Warnund Signallampen für Leerlaufkontrolle, Benzinreserve
(leuchtet bei ca. 4 Liter Restmenge), Öldruck, Kühlwassertemperatur, ABS-Systemkontrolle, Fernlicht
und Blinker.
Um eine optimale Vibrationsdämpfung zu erreichen
wurde das Cockpit mehrfach in Gummilagern aufgehängt. Die Instrumentenfrontseite ist wasserdicht
und die Innenseite der Abdeckscheibe antibeschlagbeschichtet.
Die Lenkerarmaturen sind im Design, Aufbau und
Material ebenfalls neu entwickelt. Die Schalter sind
auf Basis der BMW Sicherheitsphilosophie und der
neuesten ergonomischen Erkenntnisse positioniert.
So wurden z.B. die Oberflächen der Schalter mit
Noppen versehen, um ein Abrutschen zu verhindern.
Die Lichthupe und das Fernlicht wird mit einem separaten Kippschalter an der linken Armatur betätigt.
Je nach Ausstattungsvariante befinden sich zwei
weitere Schalter in einer Konsole am Lenker. Der
untere Taster dient zur ABS-Abschaltung, der obere,
als Kippschalter ausgeführt, steuert die gewünschte
Heizgrifftemperatur in zwei Stufen (50 und 100 %).
17
Elektrik
Ausstattung der zentralen Elektrik-Box:
Relais
1 Entlastungsrelais
2 BMS-Relais
3 Diodenstecker
4 Blinkgeber
5 Anlass-Relais
5
1
Steckverbindungen
6 Kupplungsschalter
7 Kombischalter links
8 Kombischalter rechts
9 Zündschloss
6
7
2
3
4
8
9
A
B
C
D
Die Elektrik der neuen BMW F 650 GS stellt die
Basis für den Betrieb der elektrischen Komponenten wie BMS Compact dar. Sie bietet neben der
Verteilersystem-Kabelbaumtechnologie und hochwertigen Verbindungselementen Erweiterungsmöglichkeiten durch Sonderausstattungen.
Zentrale Basis der Verteilung ist eine BMW Spezialität,
die Elektrik-Box, in der Relais und Steckverbindungen geschützt und gut zugänglich angeordnet sind.
Servicefreundlich ist die Sicherungsbox nach dem
Abnehmen der Sitzbank erreichbar.
Zur elektrischen Energieversorgung wird ein Drehstromgenerator mit Permanentmagnetrotor eingesetzt,
der eine elektrische Leistung von maximal 400 W
abgibt.
18
Sicherungsbelegung:
A
B
C
D
BMS Compact
Licht, Bremslicht, Blinker, Horn
Lüfter
Heizgriffe (Sonderausstattung)
20
15
7,5
7,5
A
A
A
A
Die Generatorspannung wird für das Bordnetz von
einem rechts unterhalb des Motors angeordneten
Regler auf 14 V ± 0,5 V gehalten. Die Platzierung des
Reglers im Strömungsbereich des Fahrtwindes
gewährleistet die Betriebssicherheit des bei hohen
Motordrehzahlen thermisch stark belasteten Bauteils.
Wartungsfreundlich vor der Ansaugbox angeordnet
ist der 12 Ah Bleiakkumulator.
Das Durchdrehen des Motors mit Hilfe des 0,9 kW
Anlassers über einen Freilauf ist nur in Neutralstellung
des Getriebes oder bei eingelegtem Gang mit ausgerückter Kupplung möglich. Dann erst liegt an der
Spule des Anlass-Relais über Kupplungs- und
Getriebeschalter Spannung an. Das Anfahren ist nur
mit eingeklapptem Seitenständer möglich, ein BMW
typisches Sicherheitsmerkmal. Wird bei ausgeklapptem Seitenständer ein Gang eingelegt, so wird das
BMS-Relais abgeschaltet.
Technische Daten F 650 GS
Motor:
Wassergekühlter 1-Zylinder-Viertaktmotor mit vier
tassenstößelbetätigten Ventilen, zwei obenliegenden
Nockenwellen und Trockensumpfschmierung
Leistung
37 kW bei 6500 min-1
25 kW bei 6000 min-1 (Sonderausstattung)
60 Nm bei 5000 min-1
51 Nm bei 3750 min-1
100 mm
83 mm
652 cm3
0,83
11,5 : 1
Super Bleifrei, 95 ROZ
Einlass: 15°
Auslass: 18°
36 mm
31 mm
Einlass öffnet 13° nach OT
Einlass schließt 25° nach UT
Auslass öffnet 25° vor UT
Auslass schließt 13° vor OT
2,3 l
Micronic-Papierfilterpatrone
2 Troichoidenpumpen vom Primärtrieb
angetrieben
≥ 0,5 bar bei 80 °C Öltemperatur
Max. Drehmoment
Bohrung
Hub
Hubraum effektiv
Hub / Bohrungsverhältnis
Verdichtungsverhältnis
Kraftstoff
Ventilwinkel zur Zylinderachse
Einlassventil-Durchmesser
Auslassventil-Durchmesser
Ventilsteuerzeiten bei 3 mm Ventilspiel
Motorölvolumen
Ölfilter
Ölpumpen
Betriebsdruck im Schmierölkreislauf
Motorkühlung:
Thermostatgeregelte Zwangsumlaufkühlung
mit Kreiselpumpe; elektrischer Zusatzlüfter
Förderleistung der Pumpe
Öffnungsbeginn des Thermostatventils
Schalttemperaturen des Zusatzlüfters
Temperaturwarnlampe ein oberhalb
Öffnungsdruck des Kühler-Verschlussdeckels
Kühlflüssigkeitsmenge
Mischung
35 l/min
85 °C
Ein: 102 °C; Aus: 96 °C
118 °C
ca. 1,5 bar
1,2 l im Kreislauf plus 0,1 l im Ausgleichsbehälter
50 % Wasser und 50 % Glykol
19
Kupplung:
Mehrscheibenkupplung im Ölbad
Anzahl der Reibscheiben
Außendurchmesser der Lamellen
Primärübersetzung
8
145 mm
1 : 2,946 (37/72 Zähne)
Getriebe:
Klauengeschaltetes 5-Gang-Getriebe im
Motorgehäuse integriert
Übersetzungen
1. Gang:
2. Gang:
3. Gang:
4. Gang:
5. Gang:
Hinterradantrieb:
Endlos O-Ring-Kette mit Ruckdämpfer in der
Hinterradnabe
Kettenteilung
Zähnezahlen
Sekundärübersetzung
5/8 x 1/4
Ritzel:
16
Kettenrad: 47
1 : 2,937
Kraftstoffaufbereitung / Zündanlage:
Digitale Motor-Elektronik (DME)
System
Motordrehzahl max.
Leerlaufdrehzahl
Kraftstoffdruck in Ringleitung
Inhalt des Kraftstoffbehälters
Zündzeitpunkt
Zündkerze
BMW Motorsteuerung Compact (BMS Compact)
7500 min-1 (Abschaltung des Einspritzsignals)
1400 min-1
3,5 bar (konstant)
17,3 l, davon ca. 4 l Reserve
+55° bis -17° OT (Kennfeld)
NGK D8 EA
Generator:
Drehstromgenerator mit Permanentmagnetrotor
Leistung max.
Spannung
400 W
14 V
Anlasser:
Mit Permanentmagnet erregter Elektromotor, treibt
über Vorgelege und Klemmkörperfreilauf die Kurbelwelle an
Leistung
Übersetzungsverhältnis zur Kurbelwelle
0,9 kW
1:32
20
1
1
1
1
1
: 2,750
: 1,750
: 1,310
: 1,050
: 0,880
Vorderradführung:
Hydraulisch gedämpfte Teleskopgabel mit
Stabilisator
Gesamtfederweg am Rad
Standrohrdurchmesser
Lenkeinschlag
170 mm
41 mm
40° rechts / links
Hinterradführung:
Nadelgelagerte Kasten-Schwinge mit progressiv
wirkendem Hebelsystem und Zentralfederbein
Wirksame Schwingenlänge
Federweg am Rad
Federbein
564 mm
165 mm
Zentralfederbein mit hydraulisch einstellbarer
Federvorspannung und stufenlos einstellbarer
Dämpfungszugstufe
Räder:
Eloxierte Aluminiumfelgen mit Edelstahlspeichen
und Aluminium-Gussnaben
Dimensionen
vorne:
hinten:
Reifen:
Schlauchreifen
Dimensionen
vorne:
hinten:
Bremsanlage:
Hydraulisch betätigt, Sonderausstattung ABS
Vorne:
Bremsscheibendurchmesser
Bremsscheibenstärke
Kolbendurchmesser des Bremssattels
Kolbendurchmesser des Handbremszylinders
Reibmaterial der Bremsbeläge
Einscheibenbremse mit Zweikolben-Schwimmsattel
300 mm
5 mm
30 / 32 mm
13 mm
Sintermetall
Hinten:
Bremsscheiben-Durchmesser
Bremsscheibenstärke
Kolbendurchmesser des Bremssattels
Kolbendurchmessers des Fußbremszylinders
Reibmaterial der Bremsbeläge
Einkolben Schwimmsattelbremse
240 mm
5 mm
34 mm
11 mm
Semimetall (organisch)
2,50”-19” MT
3,00”-17” MT
100/90-19
130/80-17
21
Maße:
Länge über alles
Breite an den Rückspiegeln
Höhe an der Oberkante des Windschilds
Radstand in Normallage
Nachlauf in Normallage
Lenkkopfwinkel in Normallage
Sitzhöhe bei Leergewicht
Bodenfreiheit in Normallage
2175 mm
910 mm
1265 mm
1479 mm
113 mm
60,8°
780 mm
820 mm mit Sonderausstattung hohe Sitzbank
750 mm mit Sonderausstattung Tieferlegungssatz
130 mm
Gewichte:
Leergewicht fahrfertig und vollgetankt
Zulässiges Gesamtgewicht
193 kg (Basisausstattung)
380 kg
Fahrleistungen:
Höchstgeschwindigkeit
Beschleunigung 0 – 100 km/h
Durchschnittsverbrauch bei
konstant 90 / 120 km/h
22
166 km/h (25 kW: 145 km/h)
5,9 s
3,3 l (3,3 l) / 5,0 l (5,0 l)
F 800 GS, K72 Anlasser / Generator
Page 1 of 1
A9260 Gleichrichter
A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
A9500 Steuergerät Motorelektronik
G9230 Batterie
G9240 Generator
K9130 Anlasserrelais
L9553 EWS-Ringantenne
M9130 Anlasser
R9943 Getriebe-Schaltwalzen-Potentiometer
S9060 Zündschloss
S9080 Kombischalter rechts
S9083 Not-Aus-Schalter
S9084 Anlasserschalter
S9091 Kupplungsschalter
S9093 Seitenstützenschalter
X9060 STVB Zündschloss
X9080 STVB Kombischalter rechts
X9091 STVB Kupplungsschalter
X9093 STVB Seitenstützenschalter
X9130 STVB Anlasserrelais
X9131 STVB Anlasser
X9133 STVB Anlasserrelais
X9134 STVB Anlasserrelais
X9230 Plus Batterie
X9231 Masse Batterie
X9238 Masse
X9240 STVB Generator ~
X9260 STVB Gleichrichter
X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
X9450 Verbinder 15U
X9500 STVB Steuergerät Motorelektronik
X9553 STVB EWS-Ringantenne
X9630 STVB Steuergerät Motorelektronik II
X9943 STVB Getriebe-Schaltwalzen-Potentiometer
file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm
12.05.2009
F 800 GS, K72 Diebstahlwarnanlage (DWA) / Reifendruckkontrolle (RDC)
Page 1 of 1
A9001 Steuergerät Kombiinstrument
A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
A9700 Steuergerät Diebstahlwarnanlage (DWA)
G9230 Batterie
P9002 Drehzahlmesser
P9210 Tachometer
S9060 Zündschloss
X9001 STVB Steuergerät Kombiinstrument
X9060 STVB Zündschloss
X9230 Plus Batterie
X9231 Masse Batterie
X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
X9401 Verbinder 31 I
X9402 Verbinder 31 II
X9450 Verbinder 15U
X9627 Verbinder WL
X9700 STVB DWA/RDC
X9761 Verbinder M-CAN-LOW I
X9762 Verbinder M-CAN-HIGH I
X9763 Verbinder M-CAN-LOW II
X9764 Verbinder M-CAN-HIGH II
X9765 Verbinder M-CAN-LOW III
X9766 Verbinder M-CAN-HIGH III
file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm
12.05.2009
F 800 GS, K72 Beleuchtung / Blinker / Horn
Page 1 of 1
A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
A9500 Steuergerät Motorelektronik
E9010 Scheinwerfer
E9011 Abblendlicht
E9012 Fernlicht
E9015 Standlicht
E9016 Kennzeichenbeleuchtung
G9230 Batterie
H9030 Blinker vorn links
H9035 Blinker hinten links
H9040 Blinker vorn rechts
H9045 Blinker hinten rechts
H9150 Horn
H9340 Heckleuchte
S9051 Bremslichtschalter Hand
S9052 Bremslichtschalter Fuß
S9060 Zündschloss
S9070 Kombischalter links
S9071 Fernlichtschalter
S9072 Hornschalter
S9073 Blinkerschalter links
S9074 Lichthupe
S9080 Kombischalter rechts
S9082 Blinkerschalter rechts
S9085 Blinkerrückstellschalter
X9010 STVB Scheinwerfer
X9023 STVB Kennzeichenbeleuchtung
X9030 STVB Blinker vorn links
X9031 STVB Blinker vorn links X9032 STVB Blinker vorn links +
X9035 STVB Blinker hinten links
X9036 STVB Blinker hinten links X9037 STVB Blinker hinten links +
X9040 STVB Blinker vorn rechts
X9041 STVB Blinker vorn rechts X9042 STVB Blinker vorn rechts +
X9045 STVB Blinker hinten rechts
X9046 STVB Blinker hinten rechts X9047 STVB Blinker hinten rechts +
X9051 STVB Bremslichtschalter Hand
X9052 STVB Bremslichtschalter Fuß
X9060 STVB Zündschloss
X9070 STVB Kombischalter links
X9080 STVB Kombischalter rechts
X9157 STVB Horn
X9230 Plus Batterie
X9231 Masse Batterie
X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
X9341 STVB Heckleuchte
X9401 Verbinder 31 I
X9402 Verbinder 31 II
X9450 Verbinder 15U
X9630 STVB Steuergerät Motorelektronik II
file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm
12.05.2009
F 800 GS, K72 ABS / Kombiinstrument
Page 1 of 1
A9001 Steuergerät Kombiinstrument
A9006 Bordcomputer (BC)
A9190 Steuergerät ABS
A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
A9500 Steuergerät Motorelektronik
A9700 Steuergerät Diebstahlwarnanlage (DWA)
B9007 Temperaturfühler Luft BC
B9193 Raddrehzahlsensor vorne
B9194 Raddrehzahlsensor hinten
B9220 Benzinstandgeber
G9230 Batterie
P9002 Drehzahlmesser
P9210 Tachometer
R9943 Getriebe-Schaltwalzen-Potentiometer
S9051 Bremslichtschalter Hand
S9052 Bremslichtschalter Fuß
S9060 Zündschloss
S9070 Kombischalter links
S9071 Fernlichtschalter
S9073 Blinkerschalter links
S9074 Lichthupe
S9075 Schalter für BC
S9080 Kombischalter rechts
S9082 Blinkerschalter rechts
S9085 Blinkerrückstellschalter
S9095 Öldruckschalter
S9195 ABS-Schalter
X9001 STVB Steuergerät Kombiinstrument
X9007 STVB Temperaturfühler Luft BC
X9051 STVB Bremslichtschalter Hand
X9052 STVB Bremslichtschalter Fuß
X9060 STVB Zündschloss
X9070 STVB Kombischalter links
X9080 STVB Kombischalter rechts
X9095 STVB Öldruckschalter
X9190 STVB Steuergerät ABS
X9193 STVB Raddrehzahlsensor vorne
X9194 STVB Raddrehzahlsensor hinten
X9220 STVB Benzinstandgeber
X9230 Plus Batterie
X9231 Masse Batterie
X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
X9401 Verbinder 31 I
X9450 Verbinder 15U
X9500 STVB Steuergerät Motorelektronik
X9627 Verbinder WL
X9630 STVB Steuergerät Motorelektronik II
X9700 STVB DWA/RDC
X9761 Verbinder M-CAN-LOW I
X9762 Verbinder M-CAN-HIGH I
X9763 Verbinder M-CAN-LOW II
X9764 Verbinder M-CAN-HIGH II
X9765 Verbinder M-CAN-LOW III
X9766 Verbinder M-CAN-HIGH III
X9943 STVB Getriebe-Schaltwalzen-Potentiometer
file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm
12.05.2009
F 800 GS, K72 Steckdose / Heizgriffe / Diagnosestecker / SZ-Stecker
Page 1 of 1
A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
A9500 Steuergerät Motorelektronik
G9230 Batterie
R9931 Heizgriff links
R9932 Heizgriff rechts
S9060 Zündschloss
S9080 Kombischalter rechts
S9930 Heizgriffschalter
X9060 STVB Zündschloss
X9080 STVB Kombischalter rechts
X9230 Plus Batterie
X9231 Masse Batterie
X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
X9321 STVB Bordsteckdose 1
X9349 SZ-Stecker
X9401 Verbinder 31 I
X9450 Verbinder 15U
X9590 Diagnosestecker
X9630 STVB Steuergerät Motorelektronik II
X9931 STVB Heizgriff links
X9932 STVB Heizgriff rechts
file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm
12.05.2009
F 800 GS, K72 Plus-/Masseverteilung
Page 1 of 1
A9001 Steuergerät Kombiinstrument
A9190 Steuergerät ABS
A9260 Gleichrichter
A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
A9500 Steuergerät Motorelektronik
A9700 Steuergerät Diebstahlwarnanlage (DWA)
E9011 Abblendlicht
E9012 Fernlicht
E9015 Standlicht
E9016 Kennzeichenbeleuchtung
G9230 Batterie
G9240 Generator
H9030 Blinker vorn links
H9035 Blinker hinten links
H9040 Blinker vorn rechts
H9045 Blinker hinten rechts
H9150 Horn
H9340 Heckleuchte
K9130 Anlasserrelais
M9100 Kraftstoffpumpe
M9130 Anlasser
R9931 Heizgriff links
R9932 Heizgriff rechts
S9060 Zündschloss
X9060 STVB Zündschloss
X9131 STVB Anlasser
X9133 STVB Anlasserrelais
X9134 STVB Anlasserrelais
X9190 STVB Steuergerät ABS
X9230 Plus Batterie
X9231 Masse Batterie
X9238 Masse
X9240 STVB Generator ~
X9260 STVB Gleichrichter
X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
X9321 STVB Bordsteckdose 1
X9341 STVB Heckleuchte
X9401 Verbinder 31 I
X9402 Verbinder 31 II
X9450 Verbinder 15U
X9590 Diagnosestecker
X9630 STVB Steuergerät Motorelektronik II
file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm
12.05.2009
F 800 GS, K72 Ohne Diebstahlwarnanlage (DWA) / Reifendruckkontrolle (RDC)
Page 1 of 1
A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
A9700 Steuergerät Diebstahlwarnanlage (DWA)
G9230 Batterie
P9002 Drehzahlmesser
P9210 Tachometer
S9060 Zündschloss
X1
CAN-Abschlusswiderstand DWA
X9001 STVB Steuergerät Kombiinstrument
X9060 STVB Zündschloss
X9230 Plus Batterie
X9231 Masse Batterie
X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
X9401 Verbinder 31 I
X9402 Verbinder 31 II
X9450 Verbinder 15U
X9627 Verbinder WL
X9700 STVB DWA/RDC
X9761 Verbinder M-CAN-LOW I
X9762 Verbinder M-CAN-HIGH I
X9763 Verbinder M-CAN-LOW II
X9764 Verbinder M-CAN-HIGH II
X9765 Verbinder M-CAN-LOW III
X9766 Verbinder M-CAN-HIGH III
file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm
12.05.2009
F 800 GS, K72 Motorelektronik
Page 1 of 2
A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
A9500 Steuergerät Motorelektronik
A9529 Kraftstoffdrucksensor
B9326 Kurbelwellengeber
B9531 Nockenwellengeber
B9550 Temperaturfühler Ansaugluft
B9562 Temperaturfühler Kühlmittel (Motorelektronik)
B9690 Lambdasonde
G9230 Batterie
K9130 Anlasserrelais
L9553 EWS-Ringantenne
M9100 Kraftstoffpumpe
M9141 Lüfter
M9552 Leerlaufsteller
R9570 Drosselklappen-Potentiometer (DKP)
R9943 Getriebe-Schaltwalzen-Potentiometer
S9060 Zündschloss
S9080 Kombischalter rechts
S9083 Not-Aus-Schalter
S9084 Anlasserschalter
S9091 Kupplungsschalter
S9093 Seitenstützenschalter
S9095 Öldruckschalter
T9506 Kerzenschacht-Zündspule (Zylinder 1)
T9507 Kerzenschacht-Zündspule (Zylinder 2)
X9060 STVB Zündschloss
X9080 STVB Kombischalter rechts
X9091 STVB Kupplungsschalter
X9093 STVB Seitenstützenschalter
X9095 STVB Öldruckschalter
X9100 STVB Kraftstoffpumpe
X9130 STVB Anlasserrelais
X9141 STVB Lüfter I
X9230 Plus Batterie
X9231 Masse Batterie
X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
X9326 STVB Kurbelwellengeber
X9450 Verbinder 15U
X9500 STVB Steuergerät Motorelektronik
X9506 STVB Kerzenschacht-Zündspule (Zylinder 1)
X9507 STVB Kerzenschacht-Zündspule (Zylinder 2)
X9512 Masse Zündspule
X9529 STVB Kraftstoffdrucksensor
X9531 STVB Nockenwellengeber
X9550 STVB Temperaturfühler Ansaugluft
X9552 STVB Leerlaufsteller
X9553 STVB EWS-Ringantenne
X9554 STVB Sekundärluftventil
X9562 STVB Temperaturfühler Kühlmittel (Motorelektronik)
X9570 STVB Drosselklappen-Potentiometer
X9572 STVB Tankentlüftungsventil
X9590 Diagnosestecker
X9601 STVB Einspritzventil 1
X9602 STVB Einspritzventil 2
X9630 STVB Steuergerät Motorelektronik II
file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm
12.05.2009
Page 2 of 2
X9690 STVB Lambdasonde
X9761 Verbinder M-CAN-LOW I
X9762 Verbinder M-CAN-HIGH I
X9763 Verbinder M-CAN-LOW II
X9764 Verbinder M-CAN-HIGH II
X9943 STVB Getriebe-Schaltwalzen-Potentiometer
Y9554 Sekundärluftventil
Y9572 Tankentlüftungsventil (nur US)
Y9601 Einspritzventil 1
Y9602 Einspritzventil 2
file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm
12.05.2009
F 800 GS, K72 Kombiinstrument ohne ABS
Page 1 of 1
A9001 Steuergerät Kombiinstrument
A9006 Bordcomputer (BC)
A9270 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
A9500 Steuergerät Motorelektronik
A9700 Steuergerät Diebstahlwarnanlage (DWA)
B9007 Temperaturfühler Luft BC
B9210 Tachogeber
B9220 Benzinstandgeber
G9230 Batterie
P9002 Drehzahlmesser
P9210 Tachometer
R9943 Getriebe-Schaltwalzen-Potentiometer
S9060 Zündschloss
S9070 Kombischalter links
S9071 Fernlichtschalter
S9073 Blinkerschalter links
S9074 Lichthupe
S9075 Schalter für BC
S9080 Kombischalter rechts
S9082 Blinkerschalter rechts
S9085 Blinkerrückstellschalter
S9095 Öldruckschalter
X9001 STVB Steuergerät Kombiinstrument
X9007 STVB Temperaturfühler Luft BC
X9060 STVB Zündschloss
X9070 STVB Kombischalter links
X9080 STVB Kombischalter rechts
X9095 STVB Öldruckschalter
X9210 STVB Tachogeber
X9220 STVB Benzinstandgeber
X9230 Plus Batterie
X9231 Masse Batterie
X9270 STVB J1 Steuergerät Zentrale Fahrgestell Elektronik (ZFE)
X9401 Verbinder 31 I
X9450 Verbinder 15U
X9500 STVB Steuergerät Motorelektronik
X9627 Verbinder WL
X9630 STVB Steuergerät Motorelektronik II
X9700 STVB DWA/RDC
X9761 Verbinder M-CAN-LOW I
X9762 Verbinder M-CAN-HIGH I
X9763 Verbinder M-CAN-LOW II
X9764 Verbinder M-CAN-HIGH II
X9943 STVB Getriebe-Schaltwalzen-Potentiometer
file://P:\Reparaturanleitung und Servicedaten\SLP_2.2\Data\tmpl_diagram.htm
12.05.2009
BMW Motorrad
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Seite 1
Koordinierte Lehrerweiterbildung.
Elektrik der G-Modelle.
Produktinformation 2009
Can-Bus Grundlagen
ABS-Systeme
Elektrik der G-Modelle
Motortechnik der K7x
Modelle
Motortechnik der HP2 Sport
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BMW G 650 X.
Elektrik Einbaulagen.
Sicherungshalter standard
(A – F) Zusatzsicherungen ABS
(G – H)
Kombiinstrument
mit integriertem
Blinkgeber
BMS-Relais
Diodenstecke
(Startsystem
und ABS)
Entlastungsrelais
Anlasserrelais
Diagnosestecker
Permanentgenerator
280 W
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BMW G 650 X.
Neue Elektrik Komponenten.
Entlastungsrelais
BMS - Relais
Diodenstecker
Startsystem
Diodenstecker
Startsystem und ABS
BMW G 650 X.
Generator und Sicherungen Kl30 / Kl15.
Kl.58
ABS BMS
EntlastungsI-Kombi
(SA)
relais
Diagnosestecker
Anlasserrelais
Bremslicht, Horn
G
30 A
H
20 A
F
15 A
E
7,5 A
D
7,5 A
GeneratorEinspritzventil
Start- und
BMS Relais Zündschalter
und Killschalter
Zündspulen
A
10 A
B
15 A
Gleichrichter / Regler
C
7,5 A
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ABS (SA)
BMW G 650 X.
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Kombiinstrument.
Zündschloß
Öldruck- NeutralKraftstoffreserveschalter schalter
kontakt
FernlichtLichthupe
Blinkerschalter
links rechts
F
19
20
24
2
7,5 A
21
18
h
Steuergerät
k
p
r
13
22
9
E
7,5 A
n Entlastungsrelais q
23
9
26
25
6
3
1
l
Steuergerät Tachogeber
s
s
D
15 A
4
5
8
Blinkleuchten
vorne
rechts
hinten
hinten
links
vorne
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BMW G 650 X.
Beleuchtung und Horn (ohne ABS).
EntlastungsrelaisLichthupe
Fern-/ Abblendlicht
Hupenknopf
Bremslichtschalter
vorne
hinten
15 A
F
Zündschloß
C
7,5 A
D
7,5 A
E
7,5 A
StandlichtRück- / Bremslicht LED
Fern- / Abblendlicht
Kennzeichenleuchte
Hupe
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BMW G 650 X.
Anlasser und Spannungsversorgung BMS CII
Zündschloß
Zündspulen Einspritz- Kupplungsschalter
ventil
Startknopf
15 A
Notaus
15 A
F
B
BMS-CII
BMS-Relais
Seitenstütze
Diodenstecker
Neutralsch.Anlasserrelais Anlasser
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BMW G 650 X.
Funktionsschema BMS Compact
Zünd- Start- KurbelwellenDrosselklappenLambda- NTC NTC Geschwindig- Diagnoseschloß knopf
sensor potentiometer sonde Wasser Luft
keitssignal
stecker
1
31
22
16 32
33
36
34
15
47
10
4
Batterie
17
1
24
Kl.15
8 18 29
11
26
3
28 30
27
35
Kl.15
40
Kl.15
6
41 23 25 39
5
Kl.15
Zündsule 2Zündpule E
1inspritz- TEV KraftstoffLeerlaufluft- LüfterÜbertemperatu
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Schwungradgeber
Signalverlauf ohne Verbrennung
1
2
3
4
OT
5
0°
2
OT
Signalverlauf mit Verbrennung
180°
3
4
5
Ansaugen (Zeit1)
360°
1
6
Verdichten (Zeit 2)
UT
OT
2
3
4
540°
Verbrennen (Zeit 3)
OT
1
UT
1
360°
1
6
OT
5
6
720°
1
OT
1
2
6
3
5
4
UT
Ausstoßen (Zeit 4)
UT
OT
Zeit
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BMS-Signalverarbeitung
UT
OT
UT
OT
UT
180 ° KW
360 ° KW
Verdichten
Arbeiten
Ausstoßen
Signal vom
Kurbelwellensensor
Ansaugen
Signale vor der Zünd-OT Erkennung
Zündsignal
Entweder
Einspritzsignal
oder
Signale nach der Zünd-OT Erkennung
Zündsignal
Ti
Einspritzsignal
Beschleunigung
anreicherung
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BMW G 650 X.
BMS-C Komponenten.
Messungen: Pin 16 – 32
z.B. 2 0 °C
Widerstand = ___________Ohm
Spannung =
___________Volt
z.B. ____ °C
Widerstand = ___________Ohm
Spannung =
___________Volt
Messungen: Pin 17 – 31
z.B. 2 0 °C
Widerstand = ___________Ohm
Spannung =
___________Volt
z.B. ____ °C
Widerstand = ___________Ohm
Spannung =
___________Volt
Messungen: Pin 25 – 39
Widerstand = ___________Ohm
Messungen: Pin 23 – 41
Widerstand = ___________Ohm
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BMW G 650 X.
BMS-C Komponenten.
Messungen: Pin 8 – BWiderstand = ___________Ohm
Spannung =
___________Volt
Messungen: Pin 18 – 29
Spannung =
___________Volt
Messungen: Pin 33 – 34
Widerstand = ___________Ohm
Spannung =
bei Motorlauf
___________Volt
Messung: Pin 15 - 28
Spannung
= ___________Volt
Widerstand
= ___________Ohm
Messung: Pin 15 - 30
Spannung min.
= ___________Volt
Spannung max.
= ___________Volt
Widerstand min
= ___________Ohm
Widerstand min
= ___________Ohm
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BMW G 650 X.
BMS-C Komponenten.
Messungen: Pin 1 – BSpannung =
___________Volt
bei Zündung ein
Messungen: Pin 3 – 4
Widerstand =
___________Ohm
Messungen: Pin 24 – 40
Widerstand =
___________Ohm
Messungen: Pin 1– 24
Widerstand =
___________Ohm
Messungen: Pin 1 – 40
Widerstand =
___________Ohm
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BMW G 650 X.
BMS-C Komponenten.
Messungen: Pin 2 – 6
Widerstand =
___________Ohm
Messungen: Pin 2 – 5
Widerstand =
___________Ohm
Messungen: Pin 1 – 4
Spannung =
___________Volt
bei Zündung ein
Messungen: Pin 1 – 2
Spannung =
___________Volt
ab ca. 105 °C Tmot
Achtung Motor nicht falsch
gepolt ansteuern !
Erstellt durch:
Christoph Pandikow
Multiplikatorenfortbildung Hessen
Diagnostizieren und Instandsetzen von
Motormanagementsystemen
Kürzel und Kennzeichen
Lernfeld 7