Stundenentwurf: Zwischenmenschliche Konflikte

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Stundenentwurf: Zwischenmenschliche Konflikte
Zwischenmenschliche
Konflikte
Dieser Stundenentwurf ist für eine Gemeindejugendstunde konzipiert. Zu dieser Jugendstunde ist die ganze Gemeinde eingeladen. Erfahrungsgemäß kommen
insgesamt ca. 50 Leute zwischen 15 und 75 Jahren.
1. Einstieg
Nach ein zwei gemeinsamen Liedern beginnen sich
zwei (vorher eingeweihte) Jugendliche zu streiten,
welches Lied jetzt dran ist. Der Streit beginnt harmlos und wird immer heftiger und lauter.
Überleitung des Leiters: Weil wir einmal dabei
sind, soll es heute um das Thema zwischenmenschliche Konflikte gehen ...
2. Fallbeispiel
Methode: Anspiel, Benötigte Mittel/ Personen: 5
Personen, die das Anspiel eingeübt haben. Zur Not
kann man das Fallbeispiel auch vorlesen. Zeit: 5-8
Minuten.
Wählt ein Fallbeispiel, was realitätsnah ist und
genügend Zündstoff zum Nachdenken hat.
Beispiel A: Konflikt über äußere Erscheinung von
Jugendlichen im Gottesdienst
- 2 Jugendliche kommen mit verückten Frisuren
und zerissenen Klamotten in den Gottesdienst.
- 3 ältere Geschwister (2 Schwestern, ein Bruder)
ärgern sich darüber.
- Die zwei Schwestern regen sich über das Äußere
der beiden Jugendlichen auf – verstummen aber
sofort und tun sehr freundlich, als diese zur Tür
hereinkommen.
- Der ältere Bruder geht auf die Jugendlichen zu
und spricht sie auf eine sehr unschöne Weise auf
ihr Äußeres an (Unterstellungen, Anklagen, Vorwürfe, Beleidigungen) und fordert sie auf ihr
Äußeres zu ändern.
- Einer der Jugendlichen geht beleidigt aus der
Gemeinde, knallt Tür zu (Flucht)
- Der andere diskutiert mit dem älteren Bruder und
schießt zurück: „Der Mensch sieht auf das Äu1/2004
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ßere, Gott sieht das Herz an. Du bist wie die
Pharisäer, denen es nur um die äußere Einhaltung des Gesetzes geht, ...” (Anklagen, Vorwürfe, Beleidigungen)
Zum Schluss: alle beleidigt, gestörtes Verhältnis
Beipiel b: Konflikt zwischen Eltern und Teenager
(Zeitpunkt wann der Teenie zuhause zu sein hat.)
- Teenie will auf eine Fete und bis mindestens 1:00
Uhr bleiben.
- Eltern verlangen, dass ihr Kind bis 22.00 Uhr zu
Hause ist.
- Ähnliche Verhaltensweisen wie bei Beispiel a)
Wichtig: egal welches Fallbeispiel ihr wählt, es
muss zu sehen sein, wie die einzelnen Personen mit
dem Konflikt umgehen (siehe Punkt 4), weil ihr dann
mit diesem Fallbeispiel die ganze Stunde arbeitet.
Die Personen in dem Fallbeispiel sollen nur negative Formen der Konfliktbewältigung haben. Die
positiven Möglichkeiten kommen erst am Ende der
Stunde.
Überleitung: Konflikte entstehen überall wo verschiedene Menschen zusammen sind: in der Gemeinde, Schule, Arbeitsstelle, Familie, ... Jeder von uns
hat schon Konflikte erlebt. Sogar wenn man keinen
Konflikt will, wird man oft mit hineingezogen.
3. Ursachen von Konflikten
Methode: Vortrag/Gespräch, Benötigte Mittel:
OHP/ Folie, Zeit: 8-10 Minuten.
Wieso kommt es überhaupt zu Konflikten? Allgemeine Ursache für Konflikte ist unsere sündige
Natur (siehe Jakobus 4,1-2). Das ist der Hauptgrund,
denn in unserer Natur steckt es, immer zuerst an
sich selbst zu denken. Jeder will für sich das Beste
erreichen. Wenn zwei Menschen mit dieser Haltung
aufeinander treffen, wird es automatisch zu Konflikten kommen.
Der Begriff Konflikt stammt von dem lateinischen
Wort: „confligere” = zusammenstoßen, zusammenschlagen.
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Ursachen für Konflikte
Der Begriff Konflikt stammt von dem lateinischen Wort:
„confligere” = zusammenstoßen, zusammenschlagen.
Jakobus 4,1-2: „Woher kommen Kriege und woher
Streitigkeiten unter euch? Nicht daher:
Aus euren Lüsten, die in euren Gliedern streiten?
Ihr begehrt und habt nichts; ihr tötet und neidet und könnt
nichts erlangen; ihr streitet und führt Krieg.“
Ursachen im Einzelnen: Im Einzelfall liegen
einem Konflikt spezielle Ursachen zu Grunde. (Siehe Folie) Diese Ursachen sollte man gemeinsam mit
der Gruppe durchgehen und am besten jeweils ein
eigenes kurzes Beispiel erwähnen.
Achtung/Bemerkung: Meistens trifft nicht nur eine
Ursache für das Entstehen eines Konfliktes zu, sondern eine Mischung aus verschiedenen Ursachen
Aufgabe:
Welche Konfliktursache liegt im vorgeführten Fallbeispiel vor? (Anhand der Folie analysieren lassen.)
4. Konfliktbewältigung (destruktiv)
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Bewältigungskonflikt
- Konflikt durch alte negative Erfahrungen, an die man sich in der aktuellen Situation erinnert fühlt - ohne es zu merken (= eine der häufigsten Konfliktformen!)
- Meist unerkannt.
Konflikt durch unterschiedliche Persönlichkeitsstile
- Persönlichkeiten können so unterschiedlich sein, dass ein Gespräch, gemeinsame Entscheidungen oder gemeinsame Arbeit schwierig ist
Rollen- und Erwartungskonflikt
- Unpassende, überhöhte oder widersprüchliche Erwartungen an eine Person
- Beispiel: Mose ist überfordert, als er allein Recht sprechen will (2. Mose 18)
Wert- oder Bewertungskonflikt
- Dieselbe Sache wird unterschiedlich bewertet.
- Grund: Unterschiedliche Werte oder unterschiedliche Hintergrundinformationen.
- Beispiel: Darf ein Christ Rockmusik hören?
Es gibt zwei negative Arten mit einem Konflikt
umzugehen: Flucht und Angriff (siehe Tabelle auf
der übernächsten Seite.) Für jede dieser zwei groben Formen gibt es verschiedene Unterformen.
(Einzelerklärungen zu den Unterpunkten auf den
Folienschnipseln auf der nächsten Seite.)
Jeder wird eine andere Form wählen, um Konflikte zu lösen. Wer ganz stark harmoniebedürftig
ist, wird jeden Konflikt vermeiden wollen und fliehen. Andere sind aggressiver und verletzen lieber
andere, statt sich selbst verletzen zu lassen.
Bedürfniskonflikt
- Unterschiedliche Bedürfnisse, die sich gegenseitig auszuschließen scheinen.
- Beispiel Jugendgruppe: die einen wollen Action, die anderen wollen quatschen...
Verteilungskonflikt
- Kampf um Ressourcen, die nur einmal verteilt werden können.
- Beispiel: Landverteilung der 12 Stämme (Bibelstelle)
Schuldzuweisung
- Oder: ein Kontrahent macht den anderen für einen Fehler verantwortlich,
den dieser gar nicht begangen hat.
- Beispiel: Josua und die Stämme östlich des Jordans (Josua 22)
Schuld
- Es liegt wirklich Schuld bei einem der Kontrahenten vor.
- Beispiel: David – Nabal (1. Samuel 25)
Kommunikationsstörung
- Missverstehen
- Mindestens eine Partei versteht die Äußerungen des anderen anders, als
dieser sie gemeint hat.
- Beispiel: Paulus und Barnabas in Lystra (Apostelgeschichte 14, 8-18)
Ursachen für Konflikte
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Wenn zwei ichsüchtige Individuen auf einander
prallen, kommt es zum Konflikt. Weil auch wir Christen nicht frei davon sind, kommt es auch unter Christen immer wieder zu Zusammenstößen. Und auch
wenn wir selbst nicht ichsüchtig wären, stoßen wir
mit anderen Menschen zusammen, die ichsüchtig sind.
Aus diesem Grund war auch Jesus, als er auf dieser
Erde war, in eine Reihe von Konflikten verwickelt
(zum Beispiel mit den Pharisäern, mit seiner Familie, mit seinen Jüngern ...)
Fazit: Die Frage ist nicht, ob wir einen Konflikt
haben, sondern wie wir damit umgehen!
Methode: Gespräch/Tafelbild, Material: Flipchart
oder Tafel, Zeit: 10 Minuten
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Destruktive Konfliktbewältigung:
Flucht: „Selbstmitleid“
Destruktive Konfliktbewältigung:
Flucht
„Ich Armer!“, „Die anderen haben mich
geärgert...“, nimmt die Opferrolle ein.
Destruktive Konfliktbewältigung:
Flucht: „Toter Hund“
Destruktive Konfliktbewältigung:
Flucht
Sich totstellen, sich nicht rühren,
bis der Konflikt vorbei ist.
Man zieht weg, wechselt die
Gemeinde.
Destruktive Konfliktbewältigung:
Flucht: „Sich verstecken“
Destruktive Konfliktbewältigung:
Flucht: „Konflickt wird hinter
dem Rücken ausgetragen.“
Destruktive Konfliktbewältigung:
Angriff: „Giftpfeile“
Zynische,
ironische
Bemerkungen auf
den anderen,
versteckte Spitzen.
Destruktive Konfliktbewältigung:
Angriff: „Gerichtsprozess“
Konflikt wird
sofort anderen
gesagt (z.B.
Gemeindeleitung).
Man klärt es
nicht untereinander, sondern holt
sich öffentliche
Unterstützung.
Destruktive Konfliktbewältigung:
Angriff: „Schreien“
Man wird
sofort sehr
laut.
Person versteckt sich hinter einem
Bild (z.B. Gruppenkasper),
Konflikt wird vernebelt.
Es werden Verbündete für die eigene
Meinung gesucht, aber dem eigentlichen Konfliktpartner sagt man nichts.
Destruktive Konfliktbewältigung:
Angriff: „Aktiver Vulkan“
Destruktive Konfliktbewältigung:
Flucht: „Käseglocke“
Ärger wird nicht rausgelassen, unter
der Glocke beginnt es zu stinken,
Konflikt bleibt, kann sich körperlich
z.B. in Krankheit äußern.
Destruktive Konfliktbewältigung:
Angriff
Spuckt und
raucht,
entlädt sich
dauernd.
Keine
Gefahr für
die Ugebung. Aggressionen werden
nicht lange aufgestaut. Andere
bekommen sie sofort zu spüren.
Destruktive Konfliktbewältigung:
Flucht: „Deckelvulkan“
Destruktive Konfliktbewältigung:
Angriff: „Gewalt“
Destruktive Konfliktbewältigung:
Angriff: „Andere anklagen“
Abgeschlossen, innen staut es sich an,
explodiert ganz plötzlich und
unerwartet mit verheerenden Folgen.
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Wenn von der Gruppe nichts weiter kommt, noch
einzelne Punkte ergänzen und kommentieren.
Fazit: Alle diese Arten mit einem Konflikt umzugehen, werden den Konflikt nicht lösen, sondern
nur noch verschlimmern.
Flucht
Andere anklagen
Selbstmitleid
Aktiver Vulkan:
Deckelvulkan
Schreien
Konflikt hinter dem Rücken
austragen.
Gerichtsprozess
Käseglocke
Giftpfeile
Gewalt
Toter Hund
Sich verstecken
Angriff
Flucht
Destruktive Formen
der Konfliktbewältigung
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Aufgabe:
Wie sind die einzelnen Personen aus dem Fallbeispiel mit dem Konflikt umgegangen?
Versucht diese Art der Konfliktbewältigung einer Hauptgruppe (Flucht/ Angriff) zuzuordnen?
(Kopiervorlage oben!)
Welche Möglichkeiten kennt ihr noch, wie Menschen mit einem Konflikt umgehen?
5. Phasen eines Konfliktes
Methode: Vortrag, Material: OHP/ Flipchart (siehe Skizze), Zeit: 5 Minuten
Die meisten Konflikte laufen so ab:
(siehe Schaubild)
5.1. Leugnung des Konflikts
- Phase scheinbarer Ruhe
- Es treten aber meist Symptome der Belastung auf:
wenig Kreativität, Ausweichen, Krankheiten, Unzufriedenheit, viel hinter dem Rücken reden
- Ähnlich: Fluchtreaktionen
- Christen sind bekannt dafür, dass sie besonders
gern und lange in dieser Phase
bleiben – denn viele halten Konflikte für Sünde
5.2. Zugeben des Konfliktes
(offener Ausbruch)
- Chaos-Phase
- Aggresivität, Angst, Unsicherheit, niemand kennt den
Ausgang des Konflikts
- Oft wird diese Phase erreicht,
wenn “das Fass überläuft” –
also wenn Wut und Ärger bei
irgendeinem Beteiligten grö-
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5.4. Konfliktfreie Phase
6. Biblisches Beispiel für eine
gute Konfliktlösung (1. Mose 13:
Abraham und Lot)
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1. Schritt: Warum streiten wir uns überhaupt?
Oft ist mir nicht sofort klar, warum es überhaupt
zu einem Konflikt gekommen ist. Aber wenn ich die
Ursache nicht weiß, kann ich nichts gegen einen
Konflikt unternehmen. Darum: zuerst sich selbst darüber klarwerden, warum ich mit dem anderen einen
Konflikt habe. Zu einem Streit gehören immer zwei.
Warum bin ich selber in den Streit eingestiegen?
Was hat mich provoziert? Warum reagiere ich ärgerlich?
Wenn ich diese Angelegenheit im Gebet vor Gott
bringe, kann er mir die wahren Ursachen für den
Konflikt klar machen
b) Wer von den beiden Konfliktparteien hatte Schuld an diesem
Konflikt?
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a) Warum kam es überhaupt zu einem Konflikt? Welcher von den
genannten Ursachen entspricht das?
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Lest gemeinsam
1. Mose 13,1-13
Gruppenarbeit:
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Methode: Gruppenarbeit, Material: Zettel mit vorbereiteten Fragen, Zeit: 15-20 Minuten. Die Gruppe
wird in überschaubare Kleingruppen eingeteilt (max.
8-10 Personen pro Gruppe). Sie sollen die Aufgaben
(siehe Kopiervorlage unten) bearbeiten.
Methode: Gespräch/Vortrag, Material: Flipchart/
OHP, Zeit: 20 Minuten.
Zusammentragen der Ergebnisse aus der Gruppenarbeit und ergänzen. Ihr müsst selbst entscheiden, wie ausführlich ihr die im Folgenden genannten Punkte behandeln wollt. Es sind hier nur Stichpunkte genannt, die man noch beliebig erweitern
kann: die einzelnen Schritte kann man wieder auf
dem Flipchart/ OHP deutlich machen (siehe Kopiervorlage auf der nächsten Seite).
d) Diese Bibelstelle ist nur ein Beispiel, wie man einen Konflikt lösen
kann. Hier wird nicht alles angesprochen, was es zum Thema Konflikte
zu sagen gibt. Welche Tipps habt ihr noch, die hilfreich sind, um einen
Konflikt friedlich zu beenden? (Um Stichpunkte festzuhalten könnt ihr
auch die Rückseite nutzen!)
5.3. Lösungsphase
- Die Parteien suchen gemeinsam nach einer Lösung.
- Das kann unter Umständen sehr schwierig und
langwierig sein.
7. Konstruktive Strategien zur
Konfliktbewältigung
c) Abraham löst diesen Konflikt. Welche einzelnen Schritte, um einen
Konflikt zu lösen können wir heute von ihm lernen?
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-
ßer geworden sind als die Angst, den Konflikt
zuzugeben und auszutragen
Wer den Konflikt anspricht, wird ersteinmal als
Störenfried gesehen, aber wenn niemand den
Konflikt anspricht kann es auch keine Lösung
geben.
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• Vergebungsbereitschaft – selbst wenn der andere falsch gehandelt hat und an mir schuldig
geworden ist, habe ich nicht das Recht ihn zu verurteilen. Ich bin nicht besser als der andere. Ich
lebe jeden Tag von Gottes Gnade und Vergebung.
Wenn ich nicht mit dieser Grundhaltung an den
Konflikt gehe, werde ich nichts zur Lösung des
Konfliktes beitragen.
Die Haltung, die ich brauche, um einen Konflikt
zu lösen steht in Kolosser 3,12-15 (schreib diesen Text auf Folie oder lest ihn gemeinsam).
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5. Schritt: Gemeinsam eine Lösung finden.
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4. Schritt: Zuhören und verstehen.
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3. Schritt: Konflikt ansprechen
Schweigen ist Silber, Reden ist Gold
- Abraham hat den Konflikt angesprochen.
- Ein Konflikt wird nie gelöst werden, wenn
beide Konfliktparteien darüber schweigen.
- Darum: unbedingt den Konflikt ansprechen!
- Nur wenn ein Konflikt gelöst ist, ist echter
Friede möglich.
Streit nicht vor mir herschieben, sondern angehen (siehe Matthäus 5, 23-24)
in Wahrheit und Liebe den Konflikt ansprechen
in Wahrheit:
• Keine Übertreibungen, Gerüchte, ... dem anderen sagen. Das bringt überhaupt nichts, sondern
nur die sachlichen Fakten anbringen
3. Schritt: Konflikt ansprechen.
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2. Schritt: meine Motivation prüfen.
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1. Schritt: Überlegen: Warum streiten wir uns überhaupt?
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Konstruktive Strategien zur Konfliktbewältigung
Kopiervorlage DIN A6
2. Schritt: Meine Motivation prüfen
Bevor ich den anderen anspreche muss ich prüfen was meine Motivation ist: Will ich einfach
einen Streit gewinnen, oder will ich wirklich
Frieden stiften? Ich kann zwar einen Streit gewinnen, aber dafür für immer einen Menschen
verlieren. Das darf nie das Ziel von einem Christen sein. Ziel muss immer sein: Frieden stiften.
Hinterher sollen beide Konfliktparteien in echtem Frieden und gegenseitiger Achtung zusammenleben können. Ich will Frieden und nicht mein
Recht durchsetzen.
Die Haltung des Friedensstifters ist bei Abraham
sehr deutlich zu sehen: Er (der Ältere) macht den
ersten Schritt und geht auf Lot zu. Er lässt ihn
wählen und sieht nicht zuerst auf seinen Vorteil.
Ich kann nur zur Lösung des Konfliktes beitragen, wenn ich den anderen liebe! Solange ich
nur mich sehe, werde ich auf Dauer nichts erreichen können. Zur Liebe gehört:
• Ich achte den anderen. Er ist anders als ich
und darf sich auch anders verhalten. Den anderen so annehmen wie er ist (Römer 15,7).
• Ich versuche den anderen zu verstehen. Missverständnisse kommen von selbst, um den anderen zu verstehen in seiner Andersartigkeit muss
ich mich anstrengen.
• Demut – ich bin nicht besser/ wertvoller als
der andere, ich kann mich irren. Es kann sein,
dass ich manche Dinge bis jetzt falsch gesehen
habe. Rechthaberei bringt nicht weiter.
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In Liebe:
• Es reicht nicht, dass ich überhaupt den Konflikt anspreche, sondern es kommt darauf an, wie
ich das mache.
• Im Zorn werde ich den anderen nicht gewinnen.
• Darum: keine Verletzungen, Unterstellungen,
Anklagen („Du machst immer ...”), sondern IchBotschaften („Ich empfinde dein Verhalten ..., aber
es kann ja sein dass ich mich irre und du meinst
es gar nicht so. Für mich kommt das so an ...”)
4. Schritt: Zuhören und verstehen
Beim 3. Schritt habe ich nur meine Sicht der Dinge geschildert. Es kann sein, dass der andere die
Sache ganz anders sieht. Darum:
Den anderen ausreden lassen und genau zuhören.
Nicht sofort verteidigen oder beleidigt reagieren.
Versuche dich in die Lage des anderen zu versetzen und den Konflikt einmal aus seiner Perspektive zu sehen.
5. Schritt: Gemeinsam eine Lösung finden
Wenn sich beide Konfliktpartner wirklich verstanden haben, dann können sie gemeinsam eine Lösung finden.
Es geht nicht darum, dass einer der beiden Parteien dem anderen seine Lösung aufdrückt, sondern das beide damit leben können
Wenn das schwierig ist, dann sollte man einen
dritten dazu holen, der vermitteln kann.
Christen können gemeinsam beten und gemeinsam vor Gott um eine Lösung ringen.
Abraham hat hier die einzig sinnvolle Lösung
vorgeschlagen: Trennung.
8. Vertiefung
Methode: Rollenspiel, Material: vorbereitete Aufgabenzettel, Zeit: 20 Minuten. Die Teilnehmer sollen wieder in die bekannten Kleingruppen gehen.
Jede Gruppe bekommt eine Person aus dem Fallbeispiel zugeteilt.
Aufgabe:
1. Überlegt gemeinsam, wie hätte sich diese Person
in dem Fallbeispiel besser verhalten können? Was
hätte sie konkret tun können, um den Konflikt
auf eine gute Art und Weise zu lösen?
2. Versucht diese Szene noch einmal nachzuspielen, wenn sich eure Person anders verhält? Welchen Verlauf könnte diese Szene dann nehmen?
3. Spielt euer Ergebnis den anderen Gruppen vor.
Marko Schubert
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Person: _________________________________
Person: _________________________________
1. Überlegt gemeinsam, wie hätte sich diese Person in
dem Fallbeispiel besser verhalten können? Was hätte sie konkret tun können, um den Konflikt auf eine
gute Art und Weise zu lösen?
2. Versucht diese Szene noch einmal nachzuspielen,
wenn sich eure Person anders verhält? Welchen
Verlauf könnte diese Szene dann nehmen?
3. Spielt euer Ergebnis den anderen Gruppen vor.
1. Überlegt gemeinsam, wie hätte sich diese Person in
dem Fallbeispiel besser verhalten können? Was hätte sie konkret tun können, um den Konflikt auf eine
gute Art und Weise zu lösen?
2. Versucht diese Szene noch einmal nachzuspielen,
wenn sich eure Person anders verhält? Welchen
Verlauf könnte diese Szene dann nehmen?
3. Spielt euer Ergebnis den anderen Gruppen vor.
Person: _________________________________
Person: _________________________________
1. Überlegt gemeinsam, wie hätte sich diese Person in
dem Fallbeispiel besser verhalten können? Was hätte sie konkret tun können, um den Konflikt auf eine
gute Art und Weise zu lösen?
2. Versucht diese Szene noch einmal nachzuspielen,
wenn sich eure Person anders verhält? Welchen
Verlauf könnte diese Szene dann nehmen?
3. Spielt euer Ergebnis den anderen Gruppen vor.
1. Überlegt gemeinsam, wie hätte sich diese Person in
dem Fallbeispiel besser verhalten können? Was hätte sie konkret tun können, um den Konflikt auf eine
gute Art und Weise zu lösen?
2. Versucht diese Szene noch einmal nachzuspielen,
wenn sich eure Person anders verhält? Welchen
Verlauf könnte diese Szene dann nehmen?
3. Spielt euer Ergebnis den anderen Gruppen vor.
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