Cerclage - ANregiomed
Transcription
Cerclage - ANregiomed
Frauenklinik Cerclage (Umschlingung des Gebärmutterhalses) Definition Bei Verschlussproblemen des Gebärmutterhalses (Zervixinsuffizienz) kann es in einer Schwangerschaft zu einer vorzeitigen Verkürzung und Öffnung des Muttermundes kommen. Dadurch kann eine Frühgeburt oder auch eine Fehlgeburt verursacht werden. Um dies zu verhindern, empfiehlt sich ein Verschluss des Muttermundes, z. B. durch eine sogenannte Cerclage (Umschlingung des Gebärmutterhalses). Ergänzend wird auch ein totaler Muttermundverschluss gemacht. Mit Nähten wird der Muttermund verschlossen, damit keine Keime hochsteigen können. Aufsteigende Keime sind die häufigste Ursache für Fehlgeburten. Ursachen Eine Erschlaffung und ungenügende Engstellung des Gebärmutterhalses kann durch verschiedene Faktoren verursacht oder beeinflusst werden. Eine Schwächung des Gewebes besteht unter anderem nach mehreren vorangegangenen Geburten, Fehlgeburten, Infektionen, Tumoren (z. B. die gutartigen Myome) sowie nach Eingriffen am Gebärmutterhals, z. B. Kürettage (Aufdehnung) oder Konisation (Herausschneiden eines Gewebekegels aus dem Muttermund). Des Weiteren kann eine allgemeine Gewebeschwäche sowie eine Mehrlingsschwangerschaft die Gefahr einer vorzeitigen Muttermundöffnung vergrößern. Auch angeborene beziehungsweise vererbte Besonderheiten können zu dem Krankheitsbild führen. Symptome Oftmals wird die Muttermunderweiterung gar nicht bemerkt und nur bei Untersuchungen entdeckt. Bisweilen besteht ein besonderes Druckgefühl. Eine beginnende Aufweitung des Gebärmutterhalses äußert sich ebenfalls manchmal durch Schleimabgang mit blutiger Beteiligung. Diagnose Zunächst erfolgt die Befragung der Patientin (Anamnese). Es wird eine gynäkologische Untersuchung mit Beurteilung des Gebärmutterhalses, der bei drohender Frühgeburt oftmals verkürzt ist durchgeführt. Dies kann gut durch eine Ultraschalluntersuchung festgestellt werden. Durch die oft fehlende Symptomatik ist es vor allem möglich, dass die Zervixinsuffizienz (Gebärmutterhalserschlaffung) gar nicht erkannt wird. Stand August 2015 1 Frauenklinik Operation Eine Cerclage-Operation oder ein anderweitiger Verschluss des Muttermundes ist bei Muttermunderweiterung bis zur 32. Schwangerschaftswoche angezeigt. Nicht durchgeführt werden sollte der Eingriff bei vorzeitiger Wehentätigkeit, da die Cerclage und der Gebärmutterhals beschädigt werden können. In manchen Fällen empfiehlt sich der Eingriff auch vorsorglich, beispielsweise wenn eine Mehrlingsschwangerschaft vorliegt oder bereits vorher eine Zervixinsuffizienz bekannt ist. Der Eingriff kann in Vollnarkose oder in Betäubung des Rückenmarks (durch Spinalanästhesie oder durch Periduralanästhesie) erfolgen. Die Operation erfolgt durch die Scheide. In den meisten Fällen ist eine Cerclage hinreichend, um den Muttermund wieder so weit zu verschließen, dass eine vorzeitige Geburt verhindert wird. Dabei wird mit Hilfe einer speziellen Nadel ein starker Faden oder auch ein Band um den Gebärmutterhals gelegt. Der Faden oder das Band wird dann straffgezogen und mit einem Knoten zusammengebunden. Manchmal wird auch eine vollständige Verschlussoperation des Muttermundes durchgeführt. Dabei werden mittels einer Naht die vordere und die hintere Muttermund-Lippe aneinander befestigt, so dass die Öffnung verschlossen ist. Stand August 2015 2