Infomappe Lacke - Umweltberatung.at

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INFOMAPPE LACKE
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INHALT
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VORWORT
LACK -- WAS IST DAS EIGENTLICH?
EINKAUFSRATGEBER
EMPFEHLUNGEN
TIPPS UND TRICKS FÜR HEIMWERKERINNEN
DIE LACKIERTECHNIKEN
WERKZEUGE
HOLZ LACKIEREN
LACKE -- GESUNDHEITSGEFÄHRDEND?
ACHTEN SIE AUF DIE KENNZEICHNUNG
BESTANDTEILE DES LACKES
KONVENTIONELLE LACKE
WASSERVERDÜNNBARE LACKE
NATURLACKE
ZUSATZINFORMATION ZU DEN THEMEN
15.1 LASUREN
15.2 ÖLE UND WACHSE
15.3 BEIZEN
16 LITERATURHINWEIS
17 ADRESSEN
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verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
A 1140 Wien, Linzer Strasse 16/ 3.Stock ; e-mail: [email protected], www.umweltberatung.at
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1 VORWORT
Kennen Sie die Ratlosigkeit, die einen überkommt,
wenn man vor den überfüllten Lack-Regalen im
Baumarkt steht?
Welchen Lack soll ich verwenden -- kann ich damit
auch Möbel im Kinderzimmer streichen? Enthält
dieser Lack Umweltgifte -- oder ist er womöglich
sogar gesundheitsgefährdend? Sind Naturlacke
qualitativ genauso gut wie „konventionelle“?
Dieses Infoblatt soll all diese Fragen beantworten
und Ihnen als Ratgeber für Ihren nächsten Einkauf
dienen.
Es befasst sich unter anderem mit der Zusammensetzung von Lacken, ihren Inhaltsstoffen und
enthält Arbeitsanweisungen und Tipps für HeimwerkerInnen.
Weiters finden Sie einen Vergleich der Gütesiegel
und eine Liste empfehlenswerter Lacke.
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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2 LACK -- WAS IST DAS EIGENTLICH?
Obwohl in der Steinzeit die Wände schon eifrig
mit Schmalz (Bindemittel) und Ockererde
(Pigment) bemalt wurden, wird die Entdeckung
der Lacktechnik erst den Chinesen zugeschrieben. Statt tierischer Fette verwendeten sie den
Milchsaft aus der Rinde des Lackbaumes. Im
16. Jahrhundert erreichte die Kunde von dieser
damals schon fast 2000 Jahre alten chinesischen
Kunst Europa. Die starke Nachfrage und die
Empfindlichkeit des Lackbaumes hinsichtlich
Transport wirkten fördernd auf die Entwicklung
von heimischen Lacken aus leicht verfügbaren
Rohstoffen. Die Kombinationen von pflanzlichen Ölen mit Baumharzen wurden ständig
verbessert. Pflanzen blieben die wichtigste
Rohstoffgrundlage zur Lackherstellung.
Aus Lacken werden Beschichtungen hergestellt,
die die Aufgabe haben, die Oberfläche von z. B.
Holz, Metall, Kunststoff, mineralischen Untergründen usw. gegen die Beanspruchung durch
Witterungseinflüsse, Chemikalien oder mechanische Belastungen zu schützen. Früher enthielten Lackinhaltsstoffe Schadstoffe, die sowohl in
der Anwendung als auch durch ihren witterungsbedingten Abbau eine erhebliche Umweltbelastung darstellten. Heute sind viele dieser Schadstoffe verboten.
Tierische Produkte konnten als Lackrohstoffe
keine besondere Stellung erlangen, obwohl das
Wort Lack mit Schellack, dem harzhaltigen
Stoffwechselprodukt einer in Indien verbreiteten Schildlaus, in Beziehung steht.
Das aus dem Sanskrit stammende Wort Lack
bedeutet 100 000 und steht für die große Zahl
von Tierchen, die zur Harzgewinnung erforderlich waren. Bis in das 19. Jahrhundert hinein
stellten nicht nur Künstler, sondern auch
gewerbliche Lackverarbeiter ihre Anstrichstoffe
selber her.
Lacke ist auch ein Sammelbegriff für eine
Vielzahl von Beschichtungsstoffen auf der Basis
organischer Bindemittel. Je nach Art der organischen Bindemittel enthalten Lacke organische
Löse-mittel und/ oder Wasser, gegebenenfalls
zusätzliche Pigmente, Füllstoffe und sonstige
Zusätze. Pulverlacke sind natürlich lösemittelfrei.
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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3 EINKAUFSRATGEBER
Das Bedürfnis nach Behaglichkeit in einem
gesunden Zuhause wächst. Schadstoffarme
Lacke sind für die Qualität der Innenluft
von besonderer Bedeutung. Immerhin verbringen wir ca. 90 % unserer Zeit in Innenräumen.
Aber welche Produkte sind nun gesundheits-, umweltverträglich und qualitativ
hochwertig?
Die Umweltberatung empfiehlt in erster
Linie Produkte, die entweder ein Umweltzeichen tragen oder im Ökotest als „empfehlenswert“ deklariert wurden.
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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3 EINKAUFSRATGEBER
3.1 UMWELTZEICHEN
3.2 ÖKOTEST
Farben und Lacke mit dem Umweltzeichen
haben folgende Vorteile:
Ökotest bewertet Lacke in Bezug auf ihre
Inhaltsstoffe, wobei nur solche Lacke als empfehlenswert gelten, die folgende gesundheitsund umweltgefährliche Stoffe nicht bzw. sehr
begrenzt enthalten:
-
geprüfte Qualität
gesundes, behagliches Wohnklima
Verzicht auf Klimaschadstoffe
gebrauchsgerechte Verpackung und
Deklaration
- geringe Umweltbelastung bei der
Herstellung
Folgende Roh-, Hilfs- und Einsatzstoffe dürfen
nicht bzw. nur in sehr geringen Mengen in den
Lacken enthalten sein:
- Stoffe, die eingestuft sind als:
- „sehr giftig“
- „giftig“
- „Krebs erzeugend“
- „Erbgut verändernd“
- „fortpflanzungsgefährdend“
- „umweltgefährlich“
- aromatische Kohlenwasserstoffe
- Verbindungen, die Blei, Cadmium,
Chrom IV und andere toxische
Schwermetalle enthalten
- Kobaltverbindungen und Manganverbindungen
- Weichmacher (Phthalate)
- Formaldehyd
- Biozide nur als Topfkonservierer
- Formaldehyd-Abspalter
Diese Stoffe werden in der Regel als
Konservierungsstoffe eingesetzt.
Formaldehyd ist ein krebsverdächtiger
Stoff, der schon in geringen Mengen die
Schleimhäute reizt und Allergien auslöst.
- Terpene
Terpene sind Lösemittel aus ätherischen
Ölen. Sie können Augen, Haut,
Schleimhaut und Atmungsorgane reizen,
werden aber schneller abgebaut als künstliche Lösemittel. Ihr intensiver Geruch warnt
sensible Menschen.
Ein hohes Allergierisiko birgt das Terpen
Delta-3-Caren, das in Balsamterpentinöl
vorkommt.
- Aromatische Kohlenwasserstoffe wie zum
Beispiel Xylol und Ethylbenzol können das
zentrale Nervensystem und innere Organe
schädigen oder gelten als fruchtschädigend. Einige, wie etwa Benzol, sind Krebs
erregend. Auch das Nervengift Styrol
gehört zu den aromatischen Kohlenwasserstoffen. Es wird im Körper nahezu vollständig zu 7,8-Styroloxid umgewandelt, das im
Tierversuch eindeutig Krebs erregend ist.
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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3 EINKAUFSRATGEBER
- Kunstharze und -wachse, sogenannte
Acylate, werden aus Erdöl hergestellt.
Dabei entstehen giftige Emissionen und
Abfälle. Flüchtige Acylate entweichen aus
Kunstharzen und können Allergien
auslösen, weiters wirken sie statisch und
Schmutz bindend.
- Chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie zum
Beispiel Di- oder Trichlormethan
(Chloroform) werden beim Streichen sehr
leicht freigesetzt. Chloroform hat sich im
Tierversuch als Krebs erregend erwiesen.
Außerdem lähmt es das Zentralnervensystem. Auch Dichlormethan steht im
Verdacht, Krebs erregend und erbgutschädigend zu sein. Aufgrund der
Lösemittelverordnung dürfen chlorierte
Kohlenwasserstoffe seit 1. 1. 93 nicht mehr
eingesetzt werden.
- Gebinde aus PVC, PVDC -- chlorierte
Kunststoffe -- belasten die Umwelt bei
Herstellung und Entsorgung.
- Halogenorganische Verbindungen sind eine
Gruppe von Stoffen, die Brom, Jod oder am
häufigsten Chlor enthalten. Viele gelten als
Allergie auslösend oder Krebs erregend,
manche reichern sich in der Umwelt an
oder sind nervenschädigend.
- Die Weichmacher als Phtalate gasen aus
und reichern sich im Körper an.
- Kobalt-Verbindungen werden als Trockenstoffe eingesetzt. Die MAK-Liste, die
gesundheitsschädigende Arbeitsstoffe offiziell bewertet, stuft Kobalt-Stäube, wie sie
zum Beispiel beim Abschleifen entstehen,
als eindeutig Krebs erregend ein. Beim
Abschleifen sollte man deshalb generell
einen guten Atemschutz tragen und die
Räume gut lüften. (Auch purer Holzstaub
steht im Verdacht, Krebs erregend zu sein).
- Das Schwermetall Blei belastet die Umwelt
bei der Entsorgung.
- Die Gruppe der Glykolether ist zwar nicht
akut giftig. Atmet man sie aber über einen
längeren Zeitraum ein, kann es zu
Vergiftungserscheinungen kommen.
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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4 EMPFEHLUNGEN
DECKLACKE
AURO Decklack glänzend und seidenmatt
BIO PIN Decklack, Seidenglanzlack
BIOFA Decklack innen
NATURAL Weißlack glänzend
LEINOS Naturharz Decklack glänzend
ALPINA Weißlack glänzend und ALPINA Acryl Seidenmatt Buntlack
FARBTURM Acryl Buntlack seidenmatt
CLASSIC Design Color Premium Lack seidenmatt
FAUST Acryl-Buntlack seidenmatt und FAUST Colourline Lacke seidenmatt
VINCENT Aqua Buntlacke Seidenmatt und VINCENT Seidenmatt Lack
GENIUS PRO Acryl Universallack seidenmatt und Ambiente Seidenmatt Lack
HEIZKÖRPERLACKE
AURO Heizkörperlack wasserverdünnbar
BIOFA Heizkörperlacke
LEINOS Naturharz-Heizkörperlacke
PARKETTLACKE
AGLAIA AQUASOL Grundierung
AURO AQUA Hartgrundierung für Fußböden
BIOFA Universal-Hartgrund Fußbodenlack seidenmatt
LEINOS Naturharz-Hartöl spezial
BIO PIN Fußbodenlack
X-TREM Parkettlack glänzend und seidenmatt
FRÜHLING Parkettlack glänzend und seidenmatt
4.1 ACHTUNG PSEUDO LOGOS!!!
In den Baumärkten finden Sie öfters Lackdosen,
die mit Bäumen, Blättern, Tieren und Wellen
gekennzeichnet sind, aber Vorsicht -- es handelt
sich hierbei meistens um „selbstverliehene“
Öko-Zeichen, die nicht anerkannt sind.
Hierbei ist auf folgendes zu achten:
Produktion, Entsorgung?) -- oder werden
nur „ausgewählte“ Umweltvorteile in den
Vordergrund gestellt.
- Gibt es ein konsequentes,
nachvollziehbares Kontrollsystem?
- Was wird wirklich berücksichtigt?
(Materialien, Inhaltsstoffe, Verpackung,
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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5 TIPPS UND TRICKS FÜR HEIMWERKERINNEN
Lacke und Lasuren dienen zum Gestalten,
Verschönern und Schützen. Um ein optimales
Ergebnis in Bezug auf Aussehen und Haltbarkeit
zu erzielen, sollten Sie folgende Tipps beachten:
lüften. Auch die Lösemittel aus
Naturstoffen können die Gesundheit
beeinträchtigen, warnen aber empfindliche
Leute durch ihren intensiven Eigengeruch.
- Befolgen Sie die Angaben und Hinweise
des Herstellers.
- Den eingetauchten Pinsel nicht am
Dosenrand, sondern an einem überklebten
Kreppklebeband abstreifen. So vermeiden
Sie, dass der Pinsel zuviel Lack aufnimmt.
Dadurch können Sie wesentlich sauberer
arbeiten.
- Für Holz in Innenräumen ist eine Oberflächenbehandlung mit Lack nicht zwingend
nötig. Firnisse aus Leinöl kommen ganz
ohne Lösemittel aus und taugen für
Wände, Decken und Möbel. Sie schützen
das Holz vor Nässe und Verschmutzung.
Naturwachse betonen die Maserung von
Verkleidung und Türen. Sie müssen
regelmäßig aufgefrischt werden, sind
weniger kratzfest und wasserfest als
Leinölfirnis und chemische Produkte.
Auch unbehandeltes Holz hält einiges aus,
es dunkelt allerdings schneller.
- Auch der teuerste Pinsel haart, wenn er
ganz neu ist. Ziehen Sie ihn deshalb ein
paar Mal über Schleifpapier, um die losen
Borsten zu entfernen.
Bleibt beim Lackieren ein Haar hängen:
Kreppband mit der Klebeseite nach außen
knicken und Haar vorsichtig aufnehmen
(s.Abb.2).
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- Die sorgfältige Vorbereitung des Untergrundes ist entscheidend für das
Endergebnis Ihrer Streicharbeit. Wichtig ist,
dass die zu lackierenden Gegenstände
sauber geputzt sind, alte Lackreste entfernt
werden, und die Flächen rost-, fettfrei,
glatt und trocken sind.
- Mischen Sie keinesfalls lösemittelfreie und
lösemittelhältige Anstriche.
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3
1 Ein quergespanntes Kreppband hält den
Dosenrand sauber.
2 Fremdkörper einfach mit dem Kreppband
entfernen
3 Aufbewahrung am Nagel schützt die
Borsten
- Rühren Sie die Farbe immer gut an.
- Die Pinsel müssen auf das Lack- bzw.
Lasursystem ausgerichtet sein.
- Wenn sie lösemittelhältige Farben in
Innenräumen verwenden -- egal ob konventionelle Lacke oder Produkte von
Naturfarbenherstellern -- müssen Sie
während und nach der Arbeit gründlich
- Ein guter Pinsel wird mit der Zeit immer
besser, weil seine Spitzen eingearbeitet
sind. Reinigen Sie ihn deshalb nach jedem
Streichen mit einer warmen
Seifenwasserlösung. Zum Aufbewahren
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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5 TIPPS UND TRICKS FÜR HEIMWERKERINNEN
hängen Sie ihn einfach auf, zum Beispiel
mit einem Nagel in einem leeren Gefäß
(s.Abb.3).
- Arbeiten Sie beim Lackieren zügig, aber
nicht hastig. Den Pinsel locker aus dem
Handgelenk führen, Strich neben Strich
auftragen und dann "Vertreiben" (zunächst quer dann längs).
- Lagern Sie angebrochene Farbdosen
immer gestürzt mit dem Deckel nach
unten. Dadurch gibt es keinen Lufteintritt
und die Farbe kann keine Haut bilden und
verdicken. Ist nur mehr ein geringer
Farbrest in der Dose, sollte man diesen in
eine kleinere Dose umfüllen.
- Heizkörper sollte man nur lackieren, wenn
sie kalt sind, und erst wieder einschalten,
wenn der Lack komplett durchgetrocknet
ist. Bei Naturharzprodukten kann das eine
gute Woche dauern.
- Wer überschüssigen Naturharzlack abwischt, sollte den Putzlappen unbedingt
ausgebreitet trocknen lassen. Denn ein
zusammengeknüllter Lappen staut die
Wärme, die beim Trocknen der Öle entsteht und kann sich dadurch selbst
entzünden!
- Ungleiche Lackschichten können entstehen, wenn man in zu kalten Räumen
arbeitet oder in zu warmen. Auch Zugluft
und direkte Sonneneinstrahlung sind zu
vermeiden. Im Lack entstehen Poren,
wenn er zu kalt oder die Raumtemperatur
zu niedrig ist.
- Pinsel oder Rollen können Sie über Nacht
einfach aufbewahren, indem Sie sie in
Alufolie oder Plastikfolie wickeln. Auf diese
Weise trocknet die Farbe nicht ein.
- Wasserlacke reagieren oft anders als die
„alten“ lösemittelhaltigen Produkte.
Auf folgende vier Punkte sollten Sie bei
der Verarbeitung achten:
1. Bei Temperaturen zwischen 10
und 30 Grad Celsius verarbeiten;
Luftfeuchtigkeit bis 80 Prozent.
Während der Trockenphase direkte
Sonneneinstrahlung vermeiden.
2. Von Hand gut vom Boden aufrühren
und sorgfältig durchmischen. Nicht
maschinell aufquirlen, da zuviel Luft
eingebracht wird, die sich auf der
gestrichenen Fläche als Luftbläschen
bemerkbar macht.
3. In ein handliches Gefäß umfüllen. So
kann der Lack nicht an Deckel und
Dosenrand antrocknen und zu
Verschlussproblemen führen.
Verhindert außerdem die Bildung
einer oberflächlichen Haut.
4. Nicht verdünnen, außer der Hersteller
erlaubt es ausdrücklich.
Zügig verarbeiten -- Arbeitsunterbrechungen hinterlassen unschöne
Pinselabdrücke, die sich nicht mehr
überstreichen lassen.
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
A 1140 Wien, Linzer Strasse 16/ 3.Stock ; e-mail: [email protected], www.umweltberatung.at
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6 DIE LACKIERTECHNIKEN
6.1 PINSELAUFTRAG
Wahrscheinlich hat jeder von uns schon etwas
gestrichen. Die Arbeitstechnik braucht deswegen kaum erklärt zu werden: Man taucht
den Pinsel in den Farbtopf, streift ab und verstreicht. Man streift den Lack in eine Richtung
auf die Fläche, bis der Pinsel ausgestrichen ist.
Dann in gleichmäßigen Zügen flott in die
Querrichtung, bis die Fläche mit einem völlig
gleichmäßigen Überzug versehen ist.
Vorteile:
- relativ leicht erlernbare Auftragstechnik
- einfache Geräte
- vielseitig anwendbar
Nachteile:
- Lackfilm optisch nicht einwandfrei
(Pinselfurchen)
- Schichtdickenunterschiede
6.2 ROLLEN
Für große plane Flächen ersetzt die Lackierrolle
immer mehr den Pinsel. Trotzdem sollten Sie die
vorher mit Schleifpapier leicht gerundeten
Kanten mit einem Pinsel vorstreichen
(Abbildung A). Gießen Sie den Lack in eine
Farbwanne, tauchen Sie die Moltoprenrolle
darin ein und rollen Sie sie auf der geriffelten
Fläche gut ab, damit die Rolle gleichmäßig Lack
aufnimmt und den überschüssigen abgibt.
Dann rollen Sie in Längsrichtung Bahn für Bahn.
Die volle Rolle wird nie am Rand angesetzt,
sondern immer etwas darunter oder daneben
(Abb. B). Ohne neuerliche Lackaufnahme rollen
Sie dann Bahn für Bahn quer, anschließend noch
einmal längs (Abb. C).
B
A
C
Vorteile:
- weniger Arbeitsaufwand gegenüber
dem Streichen
- gleichmäßigere Filmdicke,
Der Filmverlauf wird nicht durch
Pinselfurchen gestört. Der Kraftaufwand ist geringer.
Nachteile:
- Allerdings ist die Rolle nur für glatte
Flächen einsetzbar, die Untergrundbenetzung ist schlechter als beim
Streichen. Sehr glatte Untergründe
sind beim ersten Auftrag kaum
beschichtbar.
- Bei zu schnellem Rollen spritzt es
häufig.
6.3 LACKIEREN MIT DER SPRITZPISTOLE
Eine Spritzpistole ist dann zu empfehlen, wenn
man große Flächen lackieren will. Durch
Spritzen lässt sich eine regelmäßige Farbschicht
auf ungleichmäßige oder unregelmäßige
Flächen oder Formen (Heizkörper, Jalousie,
Gartenmöbel etc.) auftragen.
Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die
Farbspritzpistole für Rund- und Flachstrahl
geeignet ist.
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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6 DIE LACKIERTECHNIKEN
Es gilt: je stärker der Druck, desto feiner die
Tröpfchen des Farbnebels, desto besser das
Endergebnis.
bei der nächsten Anwendung wieder einwandfrei funktionieren.
Bei der Verarbeitung von Lacken und Verdünnungen sollten Sie mit größter Vorsicht vorgehen. Arbeiten Sie nur in gut be- und entlüfteten
Räumen.
SPRITZTECHNIK
Der Abstand zwischen Farbspritzpistole und zu
lackierender Fläche soll immer 20 bis 30 cm
betragen. Wenn es sich einrichten lässt, sollte
die zu spritzende Fläche waagrecht liegen.
Zuerst spritzt man die kleinen Flächen, wie
Kanten, Stege und Umsäumungen, mit
Rundstrahl und dann die großen Flächen mit
Flachstrahl. Achten Sie darauf, dass gleichmäßig
gespritzt wird und dass sich die einzelnen
Spritzbahnen zu ca. 1/3 überschneiden. Nie
sprühen, ohne die Spritzpistole zu bewegen,
die Schicht wird sonst zu dick und die Farbe
tropft. Nach ungefähr 5 bis 10 Minuten
Abdunstzeit ist der Spritzvorgang zu wiederholen. Dadurch vermeiden Sie ein mögliches
Ablaufen des Lackes.
REINIGUNG
Nach Beendigung der Arbeit muss der
Farbbecher entleert, mit einem halben Glas
Lösungsmittel (Spiritus bzw. Wasser) aufgefüllt und dieses auf Zeitungspapier gesprüht
werden, um den Becher, den Farbkanal und die
Düse zu reinigen. Bei elektrischen Spritzpistolen sind die verschiedenen Düsengewinde und
beweglichen Teile mit säurefreiem Öl zu
schmieren -- einfach etwas Vaselinöl in den
Becher gießen und einige Sekunden lang sprühen. Die Außenseite wird mit einem in
Lösungsmittel getränkten Lappen gereinigt.
Eine sauber gepflegte Spritzpistole wird auch
Denken Sie an Ihre Gesundheit und tragen Sie
beim Lackieren immer eine Maske. Beachten Sie
die Feuergefährlichkeit der Materialien. Farbreste und Verdünnungen immer als gefährlichen Abfall entsorgen (in Wien bei einer
Problemstoffsammelstelle).
Vorteile:
- Es entsteht eine optisch einwandfreie
Filmoberfläche.
- Die Farben können problemlos
gewechselt werden.
- Kontinuierliches Arbeiten ist möglich.
- Die Schichten können dick oder dünn
angelegt werden.
Nachteile:
-
ungünstiger Auftragwirkungsgrad
zeitaufwendiges Reinigen der Geräte
hohe Anschaffungskosten
Lacknebel gefährdet die Gesundheit
nicht umweltfreundlich
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6 DIE LACKIERTECHNIKEN
6.4 SPRAYEN
Sprayen ist im Do-it-yourself-Bereich eine beliebte Form der Applikation, besonders im dekorativen Bereich, aber auch für die Lackierung von Kleingegenständen wie Spielzeug,
Gartengeräte etc. Spraylacke finden auch vielfache Verwendung bei der Ausbesserung von
Lackschäden oder als Dekorlackierung für
Felgen.
Vorteile
- geringer Arbeitsaufwand
- leichte Handhabung
Nachteile
- geringe Schichtdicke
- für größere Flächen ungeeignet
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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7 WERKZEUGE
7.1 PINSELKUNDE
Es lohnt sich, wenn Sie sich beim Kauf von
Pinseln, Rollen oder Bürsten für eine hochwertige Qualität entscheiden. Bei billigen Pinseln fallen häufig die Borsten beim Streichen aus.
Generell gilt: Gute Pinsel werden beim
Gebrauch noch besser, da sich die Borsten runden. Bei Baumärkten haben Pinsel am Stiel eine
Farbspitze (rot, blau, grün), wodurch Eignung
und Gebrauch ersichtlich werden.
- Pinsel für Farben und Lacke mit roter
Stielspitze
Aus 100% reinen CHINA-Borsten
hergestellt, Naturholzstiel mit anwendungsgerechter Formgebung.
Für die Verarbeitung von Bunt- und
Siegellacken, Dispersions-, Leim- und
Binderfarben bestens geeignet, jedoch nicht
für Acrylate und wasserverdünnbare Lacke.
- Lasur-Pinsel mit grüner Stielspitze
Speziell für Lasuren und wasserverdünnbare Holzschutz-Anstriche wurden
Profi-Pinsel mit einer hochwertigen
Kunstfaser-Borstenmischung entwickelt.
Die spezielle Besteckung ist besonders langlebig und widerstandsfähig und garantiert
somit optimale Anwendungsergebnisse.
Die Hohl-Profile gewährleisten für alle
dünnflüssigen Anstrichmittel, insbesondere
Holzlasuren und Holzschutzmittel, eine
hohe Farbaufnahme und gleichmäßige
Farbverteilung.
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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7 WERKZEUGE
- Acryl-Pinsel mit blauer Stielspitze
Speziell für Acrylate und wasserverdünnbare Lacke wurden Pinsel mit einer hochwertigen Kunstfaser-Borstenmischung oder
Orel-mix entwickelt.
Abgestimmt auf alle marktüblichen
wasserverdünnbaren Lacke gewährleisten
die speziellen Borsten eine hohe
Farbaufnahme und gleichmäßige
Farbverteilung.
- Pinsel für Farben und Lacke mit roter
Stielspitze
Metallfreier Pinsel mit Chinaborsten, Kunststofffassung, Holzgriff
- Wachspinsel
Metallfrei, eine spezielle Kunststoffborstenmischung sorgt für den problemlosen,
samtweichen Wachsauftrag.
- Heizkörperpinsel
Dieser Pinsel ist geknickt, damit man auch
die Ecken streichen kann.
7.2 FARBROLLER
Mit Farbrollern können Sie große ebene Flächen
rasch einstreichen.
Es gibt sie auch mit geringerer Rollenbreite für
die kleineren Ecken und Flächen.
Roller für Lacke (A)
- Moltopren-Lackierroller garantieren durch
ihren feinen Schaumbelag beste, blasenfreie Farbverteilung.
Für zähflüssige und stark lösungsmittelhaltige Lacke sollten Sie allerdings
ausschließlich einen Velourroller
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7 WERKZEUGE
verwenden. Dieser dichte, kurzflorige Belag
ist sehr strapazierfähig und resistent gegen
Lösemittel.
- Roller für Acrylfarben (B)
Lackierroller für Acrylfarben sind mit
Webplüsch belegt oder mit Moltopren
beflockt (orangefarbiger Roller). Dieses
speziell gekräuselte Material ermöglicht
erhöhte Farbaufnahme und gleichmäßige
Farbabgabe. Dies ist besonders für die
Konsistenz der Acrylfarben wichtig.
- Roller für Lasuren und Acrylat
Wenn Sie Lasuren mit einem Roller verarbeiten möchten, empfehlen wir einen
Webplüsch-Belag, da er am besten für
wässrige Farben geeignet ist.
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8 HOLZ LACKIEREN
Neben der Farbgebung hat die Lackierung von
Holz noch weitere Funktionen:
-
Schutz vor Witterungseinflüssen
UV-Schutz
Schutz gegen Gebrauchsabnutzung
Schutz gegen Chemikalien
8.1 HOLZFENSTER
Vorbereitung
Entfernen Sie sämtliche Beschläge. Kratzen Sie
mit einem Kittmesser losen Altlack, Kitt und
Dichtungsreste ab und entfernen Sie -- wenn
nötig mit Anlauger und der Scheuerseite eines
Küchenschwammes -- alle Staub- und Fettablagerungen. Harzige Stellen werden mit Nitroverdünnung abgewaschen. Bearbeiten Sie mit
Schleifpapier die Schadstellen im Holz und runden Sie sorgfältig scharfe Kanten ab. Kleinere
Löcher und Risse werden mit Spachtelmasse
ausgeglichen und nach dem Trocknen überschliffen.
Grundanstrich
Den Schleifstaub sorgfältig entfernen. Auf die
rohen Holzstellen im Fensteraußenbereich
unbedingt eine Schicht Grundlack mit einem
Rundpinsel sorgfältig auftragen. Beginnen Sie
mit Winkeln und schwer erreichbaren Stellen.
Zwischen- und Schlussstrich
Lackieren Sie nun das Fenster gleichmäßig 1 bis
2 Mal mit Fensterlack. Besonders saubere
Ränder erhalten Sie, wenn Sie die Scheiben vor
dem Lackieren mit Klebeband abkleben. Das
Klebeband nach dem Antrocknen vorsichtig
vom Lack zum Fenster hin abreißen. Beachten
Sie zwischen den Anstrichen die vom Hersteller
angegebenen Trocknungszeiten der Lacke.
8.2 HOLZTISCH, MÖBEL & TREPPENGELÄNDER
Vorbereitung
Entfernen Sie sämtliche Beschläge. Unbehandelte Naturholzmöbel werden staub- und
fettfrei gemacht. Die Fläche wird mit einem
Pinsel angefeuchtet, wodurch die Holzfasern
abstehen. Nach dem Trocknen werden große
Flächen mit einem Schwingschleifer und der
Rest händisch geschliffen (Schleifpapier 180).
Voranstrich
Dieser Anstrich erfolgt mittels Pinsel oder Rolle
und Vorstrichfarbe. Nach dem Trocknen wird
nochmals mit 240er Schleifpapier geschliffen.
Zwischenanstrich
Dieser Anstrich erfolgt bereits mit dem von
Ihnen gewählten Buntlack. Nach dem Trocknen
sollten Sie noch einmal schleifen.
Schlussanstrich
Zum Abschluss tragen Sie mit der Lackierrolle
den Schlussanstrich auf. Genauso streichen Sie
Möbel und Treppengeländer.
Quelle: Baumax
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
A 1140 Wien, Linzer Strasse 16/ 3.Stock ; e-mail: [email protected], www.umweltberatung.at
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8 HOLZ LACKIEREN
8.3 HOLZTÜREN UND REGALE
Vorbereitung
Zuerst entfernen Sie sämtliche Beschläge und
lose haftende Altanstriche. Gut haftende Altanstriche müssen gesäubert und angeschliffen
werden (Schleifpapier 240).
Spachteln Sie Löcher und Risse mit Spachtelmasse und einer Japanspachtel aus (besser
mehrmals dünn als einmal dick). Nach dem
Trocknen erfolgt ein weiterer Schliff.
Voranstrich
Verwenden Sie Vorstrichfarbe und eine Lackierrolle.
Schlussanstrich
Arbeiten Sie mit der Lackierrolle von innen nach
außen mit dem von Ihnen gewählten Lack
(glänzend oder seidenmatt).
bleibt. Der Lack ist durch den weichen
Untergrund nicht so beständig und hält starkem
Druck nicht stand. Entstehen dann Risse in der
Lackoberfläche, kann Feuchtigkeit eindringen;
der Lack platzt auf und die Stelle wird schnell
unansehnlich.
Nach dem Auftragen der Grundierung fühlt sich
die Oberfläche oft rau an. Deshalb vor der
nächsten Schicht mit einem Schleifpad oder feiner Stahlwolle zwischenschleifen und gut entstauben.
Die Versiegelung braucht vom letzten Anstrich
einige Tage bis zum Aushärten. Anschließend
sollten Sie den Boden noch ein bis zwei Wochen
zusätzlich schonen. Erst dann das erste Mal
feucht reinigen und Teppiche auflegen. Das fördert die Haltbarkeit.
Arbeitsvorgang
Nicht oberflächenbehandelte Parkettböden
werden nach dem Verlegen geschliffen und versiegelt oder geölt und gewachst.
Quelle: Baumax
8.4 PARKETTBÖDEN
Allgemein
Vor Arbeitsbeginn empfiehlt es sich, die technischen Datenblätter zu beachten. Diese gibt es
zu jedem Versiegelungsprodukt. Man erhält sie
entweder beim Händler, beim Hersteller oder
kann sie im Internet abrufen. Technische
Datenblätter enthalten Angaben zum Produkt
und seinen Eigenschaften sowie Hinweise zur
Verarbeitung, Untergrundvorbehandlung und
Entsorgung.
Die Oberflächenbehandlung sollte der letzte
Arbeitsgang sein, damit der Parkettboden nicht
mehr beschädigt wird. Zwischen dem Verlegen
und Schleifen müssen zumindest 24 Stunden
liegen, die Trocknungszeiten des Klebers sind zu
beachten. Die dazu nötige Schleifmaschine
kann man sich in Baumärkten ausleihen.
Die Anzahl der Schleifgänge hängt von der
Größe und der Häufigkeit der Überstände ab.
Abhängig von der Anzahl der Schleifgänge ist
auch die verwendete Körnung.
Wer Weichholz lackieren will, muss sich im
Klaren sein, dass es unter der Lackschicht weich
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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8 HOLZ LACKIEREN
Bei alten Parkettböden hängt die Anzahl der
Schleifgänge vom Grad der Verschmutzung und
eventuellen Unebenheiten ab.
neuverlegter Boden
alter, verschmutzter Boden
Schleifgang
Körnung
Körnung
1. (grob)
36
24
2. (mittel)
60
36
3. (fein)
100 - 120
60
4. -
-
100 - 120
die Oberfläche nochmals gründlich von Staub
befreit werden.
Wünschen Sie eine besonders widerstandsfähige Oberfläche, empfehlen wir einen dritten
Versiegelungsanstrich.
Vor dem letzten Schleifgang werden ev. Risse
mit einer Mischung aus Schleifstaub und
Fugenkittlösung mittels einer Spachtel aufgefüllt. Die Abbindzeit von zumindest 30 Minuten
ist zu beachten.
Vorsicht: Der Staubsack ist regelmäßig zu entleeren, da Schleifstaub leicht entzündlich ist!
Der mit der Schleifmaschine nicht erreichbare
Randstreifen wird mit einem Rand- und
Eckenschleifer mit Schleifpapier Körnung
100/ 120 geschliffen.
Versiegeln
Nachdem der Boden in mehreren Gängen abgeschliffen wurde, muss er mit Hilfe eines
Staubsaugers oder Besens sorgfältig von Staub
befreit werden. Anschließend wird mit dem
Versiegeln begonnen, wobei insbesondere
Produkte auf Wasserbasis zur Verwendung
kommen.
Nach dem ersten Anstrich müssen die aufstehenden Holzfasern zwischengeschliffen werden. Verwenden Sie dafür eine Bodenschleifmaschine oder eine Handschwingschleifmaschine mit Schleifpapier Körnung 100 -- 200.
Vor dem nächsten Versiegelungsanstrich muss
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8 HOLZ LACKIEREN
Bereich
Lacktyp
Eigenschaften
gefährliche Inhaltsstoffe
Holz
Kunstharzlacke,
Alkydharzlacke
ölmodifiziert auf der
Basis von Testbenzin
(Terpentinersatz)
Hohe Elastizität und
Oberflächenhärte, in der Regel
wasserdampfdurchlässig,
härten durch Aufnahme von
Luftsauerstoff
hoher Gehalt an Lösemittel
schwermetallhaltige
Trockenstoffe
Nitrolacke
auf der Basis von
Nitrocellulose
sehr schnelltrocknend, daher
oft zum Spritze benutzt,
trocknen durch Verdunsten
des Lösemittels
Nitrocellulose, Weichmacher,
sehr hoher Gehalt an Lösemittel
wie Ketone, Xylol, Toluol
Acryllacke,
Kunstharz in Wasser
verteilt
(Dispersionslacke)
ähnlich wie Kunstharzlacke,
doch etwas schlechterer
Verlauf beim Streichen
fast Lösemittelfrei, Restgehalt an
Monomeren, event. Mittel gegen
Pilzbefall
Spirituslack
auf der Basis von
Alkoholen,
schnelltrocknend, meist als
Modellacke verwendet,
trocknen durch Verdunsten
des Lösemittels
Spiritus als Lösemittel, Balsam
oder Rizinusöl als Weichmacher,
nur wenig schädlich
Naturharzlacke
auf der Basis von
Leinöl verdünnt mit
Terpentin
Ähnlich wie Kunstharzlacke
aber wasserdampfdurchlässlich und langsamer
trocknend, wetterbeständig
und zähhart, aber nicht so
licht- und temperaturbeständig, härten durch
Aufnahme von Sauerstoff.
aus Naturprodukten gewonnen;
Lösemittel: Balsamterpentinöl
und Zitrusfruchtschalenterpentinöl
Nitrolacke,
Kunstharzlacke
siehe Holz
siehe Holz
Heizkörperlacke
besonders
temperaturbeständig
lösemittelhältig, es gibt jedoch
auch Heizkörperlacke von den
Naturfarbenherstellen
Rostschutzfarbe
verhindern Korrosion
schwermetallhältige Pigmente
und Blei
1. Phenolharz,
Harnstoffharz und
Melaminharze
chemisch und mechanisch
sehr beständig, harte
Oberfläche, wasserdampfdurchlässig, härten durch
chem. Reaktionen zweier
Komponenten
zum Teil hoher Gehalt an giftigen
Lösemitteln; Phenol-, Harnstoffund Melaminharz enthalten
Formaldehyd
2. Polyurethanlacke
(DD-Lacke)
siehe oben
DD-Lacke enthalten das
giftige Isocyanat
3. Epoxidlacke
siehe oben
Epoxidharze enthalten das
giftige Epichlorhydrin
4. Polyesterlacke
siehe oben
Polyesterharze enthalten
Peroxide als Härter
Metall
Fußböden-,
Parkett- und
Möbelversiegelungen,
andere Bereiche mit
besonderen
Ansprüchen an
Beständigkeit
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9 LACKE -- GESUNDHEITSGEFÄHRDEND?
Der HeimwerkerInnen sind in besonderem
Maße durch Lösemittel gefährdet, besonders
dann, wenn sie am Wochenende „so richtig viel
schaffen“ will.
Aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit wird auf
ausreichendes Lüften beim Lackieren verzichtet.
Wer will schon im Winter frieren oder sich gar
erkälten, wenn er beim geöffneten Fenster in
der Wohnung lackiert? Staub darf sich auf dem
frischen Anstrich auch nicht absetzen, also lautet häufig die Devise: alles dicht machen!
In solchen Fällen kann es zu erheblichen
gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen.
Der Mensch nimmt die Lösemittel hauptsächlich
durch die Atmung, aber auch über die Haut auf.
In der Lunge gehen die Stoffe über die
Lungenbläschen (Alveolen) in das Blut über und
gelangen dort in die fetthaltigen Gewebe und
Organe wie Gehirn, Nerven, Lunge, Leber,
Niere und Knochenmark, Ei- und Samenzellen
oder gar in den Fötus der Schwangeren. Dort
können sie gespeichert bzw. durch Abbauprozesse umgewandelt (metabolisiert) und ausgeschieden werden. Abbauprodukte von
Lösemitteln werden unter Umständen giftiger
(toxischer) als das Ausgangsprodukt sein.
Ein zweiter bedeutender Belastungspfad der
Lösemittel führt über die Haut des Menschen.
Die Lösemittel lösen die fetthaltige Schutzschicht der Haut dabei auf und können so in das
Blut eindringen. Das Verschlucken von
Lösemitteln sollte auf jeden Fall vermieden werden! Es kommt dabei zu starken Reizungen der
Mund-, Magen- und Darmschleimhaut. Ein
anschließendes Erbrechen kann zum Ersticken
oder zur Schädigung der Lunge führen! Weiters
ist bekannt, dass die Wirkung einer chemischen
Substanz in Verbindung mit einer oder vielen
anderen in ihrer Wirkung verstärkt wird oder
gar erst durch die Kombination mit einem anderen Stoffe auftritt. So ist z. B. bekannt, dass der
Alkoholgenuss während der Arbeit mit
Anstrichstoffen einerseits die Wirkung von
Lösemitteln verstärken kann, andererseits die
Wirkungsschwelle des Alkohols herabsetzt.
Medikamenteneinnahme kann die Wirkung von
Lösemitteln ebenfalls erhöhen.
9.1 ALLERGENISIERENDE WIRKUNG DURCH
LACKE
In Lacken befinden sich Einzelsubstanzen, die
während bzw. nach ihrer Anwendung allergenisierende Wirkungen, wie zum Beispiel
Verquellen der Schleimhäute, Bronchialbeschwerden, Asthma, Hautentzündungen verschiedenster Art und Hautjucken, verursachen
können.
Hierbei unterscheidet die Medizin inhalative
Allergien (Allergene gelangen über den Atemtrakt in den menschlichen Organismus) und
Kontaktallergien (Allergene verursachen durch
Berührung mit der Haut und der Schleimhaut
Entzündungen und Ekzeme).
Voraussetzung für die Entwicklung eines allergischen Krankheitsbildes ist die Sensibilisierung
des Organismus, wobei bei den betroffenen
Personen eine gesteigerte Bereitschaft zur
Entwicklung einer Allergie erforderlich ist.
Darüber hinaus besitzen manche Substanzen
eine so starke allergenisierende Wirkung, dass
ihr Kontakt bei praktisch jedem Menschen zu
einer Allergie führt.
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9 LACKE -- GESUNDHEITSGEFÄHRDEND?
Reizende Aussichten
Bei den einfachen Verarbeitungsverfahren wie
Streichen und Rollen besteht eine mögliche
Gesundheitsgefährdung durch Hautkontakt
und durch Lösemittel, die beim Trocknen verdunsten. Durch sauberes Arbeiten, Verwendung
von wasserverdünnbaren Anstrichstoffen und
gute Belüftung können Gesundheitsschäden
weitgehend vermieden werden. Ganz anders ist
die Situation beim Spritzvorgang: Hier besteht
grundsätzlich eine Gesundheitsgefährdung
durch die auftretenden Farbaerosole (kleinste
Farbtröpfchen, die sich in der Luft verteilen und
eingeatmet werden). Es müssen unbedingt
Schutzmaßnahmen getroffen werden (Atemschutzmaske). Je nach Größe gelangen die
Farbpartikel in den Nasen-Rachenraum und
durch die Luftröhre bis in die Bronchien oder in
die Lungenbläschen.
Es können folgende Gesundheitsschäden auftreten:
- Die Flimmerhärchen in der Luftröhre
und den Bronchien verkleben und/ oder
werden gelähmt, dadurch wird der
Selbstreinigungsprozess in den
Atemwegen gestört.
- Die Schleimhaut in Nase und Rachen
wird geschädigt und es kommt vermehrt zu Nebenhöhlenentzündungen.
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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10 ACHTEN SIE AUF DIE KENNZEICHNUNG
9.2 ACHTEN SIE AUF DIE KENNZEICHNUNG
Gefährliche Stoffe und gefährliche Zubereitungen dürfen vom Hersteller oder Importeur nur
in Verkehr gesetzt werden, wenn sie entsprechend ihrem Gefährlichkeitspotenzial (Einstufung) gekennzeichnet sind.
Diese Kennzeichnung umfasst nächstehende
Punkte:
- Name des gefährlichen Stoffes oder
der in einer Zubereitung enthaltenen
gefährlichen Stoffe, die zur Einstufung
geführt haben.
- Standardsätze, die auf besondere
Gefahren hinweisen, die sich aus
diesen gefährlichen Eigenschaften
herleiten. (R-Sätze, R = Risk)
- Standardaufschriften, die auf
Sicherheitsratschläge bei der
Verwendung des Stoffes oder der
Zubereitung hinweisen (S-Sätze,
S = Safety) z. B.:
Abfallschlüsselnummer nach ÖNORM
S 2 100 anzugeben
- Durch Piktogramm und Aufschriften
ist die sachgemäße Entsorgung
darzustellen
- Gefahrensymbole und die
Bezeichnung der beim Umgang mit
dem Stoff oder der Zubereitung
auftretenden Gefahren (siehe
Piktogramme).
- Giftig T, Krebs erzeugend
Sind Stoffe, die zu
Gesundheitsschäden
oder um Tode führen können
- Mindergiftig Xn
(gesundheitsschädlich)
Sind Stoffe, die zu Gesundheitsschäden führen können
- S 9 Behälter an einem gut belüfteten
Ort aufbewahren
- S16 Von Zündquellen fernhalten -nicht rauchen
- S23 Dämpfe nicht einatmen
- Hinweise auf Gegenmaßnahmen im
Unglücksfall. Hier sind
Gegenmaßnahmen anzugeben, die
beim Verschütten, Brand oder als Erste
Hilfe anzuwenden sind.
- Reizend Xi
Sind Stoffe, die bei Berührung
mit Haut oder Schleimhäuten
Rötungen oder Entzündungen
hervorrufen können
- Hinweise zur schadlosen Beseitigung.
Für gefährliche Abfälle ist die
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10 ACHTEN SIE AUF DIE KENNZEICHNUNG
- Explosionsgefährlich E
Sind Stoffe, die z. B. durch
Hitze, Reibung, Initialzündung
zur Explosion gebracht werden
können.
- Brandfördernd O
Sind Stoffe, die einen Brand
ohne Luftzufuhr (Sauerstoff)
aufrecht erhalten können.
- Ätzend C
Sind Stoffe, die zur ausgeprägten Schädigung der Haut,
Augen und Schleimhäute
führen können.
- Umweltgefährlich N
Sind Stoffe, die Wasser,
Boden, Luft, Klima, Pflanzen
oder Mikroorganismen derart
verändern, dass Gefahren für
die Umwelt entstehen können.
- Leicht entzündlich F
Sind Stoffe, die mit einer
Zündquelle leicht entzündet
werden können.
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11 BESTANDTEILE DES LACKES
Für die verschiedensten Verwendungszwecke
steht dem Selbststreicher eine nahezu unüberschaubare Palette an Anstrichstoffen mit den
unterschiedlichsten Eigenschaften zur Verfügung: für innen und außen, schnell bzw. langsam trocknend, glänzend und matt, farblos,
weiß oder bunt. Jeder Hersteller hat dafür sein
„Geheim“- Rezept, durch das der jeweilige
Anstrichstoff „optimal“ eingestellt wird.
11.1 WORAUS BESTEHT DER LACK
WIRKLICH?
-
Bindemittel
Lösemittel
Pigmente
Füllstoffe
Zusatzstoffe oder Additive
BINDEMITTEL
PIGMENTE UND
FÜLLSTOFFE
LÖSEMITTEL
ZUSATZSTOFFE
Wir unterscheiden:
- Natürliche Bindemittel sind meist aus
Bäumen oder Wurzeln gewonnene
Substrate oder tierische Ausscheidung.
Naturharze sind z.B. Schellack,
Dammarharz, Kolophonium, Mastix und
Balsamharz. Sie setzen sich chemisch aus
einer Vielzahl von Verbindungen zusammen, wie Terpenen und deren Derivaten,
Aldehyden, Alkoholen, Öl- und
Stearinsäure.
- Synthetische Bindemittel sind auf chemischem Weg gewonnene Harze, die für den
jeweiligen Anwendungszweck hergestellt
werden, z. B. Bindemittel für Autolacke
oder Möbellacke. Der Nachteil von
Kunstharzbeschichtungen ist, dass sie im
Gegensatz zu Naturbeschichtungen zu
elektrostatischen Aufladungen führen
können. Bei den Kunstharzen finden vor
allem Alkyd- und Acrylharze Verwendung.
Weiters PUR (Polyurethan)-, Harnstoff-,
Nitrocellulose-, Epoxidharze, u.v.a.
11.1.2 PIGMENTE
11.1.1 BINDEMITTEL
Bindemittel umhüllen Pigmente und Füllstoffe.
Sie bestehen aus verschiedenen Natur- oder
Kunstharzen, die für die gute Haftung am Untergrund sorgen und den Schutzfilm bilden.
Der Bindemittelgehalt bei Lacken beträgt ca.
20 -- 40 %.
Hauptaufgabe der Pigmente ist die Farbgebung
des Anstrichstoffes. Sie sind in Lösemitteln oder
Bindemitteln praktisch unlöslich. Pigmente und
lösliche Farbstoffe werden zusammen als
Farbmittel bezeichnet.
Zur Anwendung kommen:
- Anorganische Pigmente:
In früheren Zeiten waren nur anorganische
Pigmente bekannt.
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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11 BESTANDTEILE DES LACKES
Heute werden u.a. noch verwendet:
- Weißpigmente
Das wichtigste Weißpigment für
Anstrichstoffe ist Titandioxid. Früher
wurde giftiges Bleiweiß eingesetzt, das
schon vor Jahrzehnten durch Titandioxid
ersetzt wurde. Beschichtungsstoffe, die
mit Titandioxid pigmentiert sind, zeichnen sich durch hohe Licht- und
Wetterbeständigkeit aus.
- Korrosionsschutzpigmente
Anstelle des gesundheitsbedenklichen
Zinkchromats werden heute modifizierte
Zinkphosphate und Zinkoxide als
Korrosionsschutzpigmente verwendet.
- Organische Pigmente
Im Vergleich zu anorganischen Pigmenten
weisen organische aufgrund ihrer chemischen Struktur einige grundsätzliche
Unterschiede in optischen und technischen
Eigenschaften auf. Sie besitzen hohe
Lichtabsorption, aber nur geringes
Streuvermögen. Da das Streuvermögen
nötig ist, um den Untergrund abzudecken,
werden organische Pigmente meist in
Kombination mit anorganischen Weiß- und
Buntpigmenten verwendet. In Brillanz,
Farbtonreinheit und Farbstärke übertreffen
die organischen Pigmente meist die anorganischen.
- Azopigmente
Diese wichtige Gruppe von Farbstoffen
umfasst eine größere Zahl von
Verbindungen als alle anderen
Farbstoffklassen zusammen. Die verlackten
Azopigmente sind unlöslich und
zeichnen sich durch hohe Farbstärke aus.
Azopigmente werden in allen Bereichen
der Färberei eingesetzt, obwohl einige
von ihnen im Verdacht stehen, Krebs erregend zu sein.
11.1.3 FÜLLSTOFFE
Die Füllstoffe für Anstrichmittel sind stets feste,
meist anorganische Substanzen.
Neben Naturprodukten werden auch in geringem Umfang synthetische Produkte eingesetzt.
Große Bedeutung besitzen heute Silikate,
Oxide, Sulfate und Karbonate.
Füllstoffe müssen eine hohe Chemikalienbeständigkeit aufweisen. Durch die Auswahl
des Füllstoffes können zahlreiche Eigenschaften
eines Lackfilms beeinflusst werden. Dazu gehören: Abriebfestigkeit, Härte, Dehnbarkeit,
Entflammbarkeit, chemische Beständigkeit,
elektrischer Widerstand, Wasserdampfdurchlässigkeit und Wetterechtheit.
Die am meisten verwendeten Füllstoffe sind:
- Kaolin, Talkum, Kalziumkarbonat,
Aluminium-, Magnesiumsilikate und Quarz
- Asbest wurde bereits vor Jahren wegen
karzinogenen Wirkungen vollständig aus
Lackrezepten entfernt.
11.1.4 LÖSUNGSMITTEL
Lösemittel müssen die Bindemittel verarbeitbar
machen. Nach der Verarbeitung sollen sie möglichst schnell verdampfen. Somit belasten sie die
Umgebungsluft als Schadstoffe. Es werden
immer Lösemittelkombinationen eingesetzt.
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11 BESTANDTEILE DES LACKES
Folgende Lösemittel können in
Oberflächenbehandlungen enthalten sein:
- Alkohole: z. B. Methanol, Ethanol, Butanol
- Ketone: z. B. Aceton, Methylethylketon
- Ester: z. B. Ethylacetat
- Glykolether und Glykoletheracetate: Ein
Teil dieser Chemikaliengruppe, wie z. B.
Methyl- und Ethylglykol, zeigen gesundheitliche Auswirkungen. Sie stehen im
Verdacht auf fruchtschädigende Wirkung
Chlorierte Kohlenwasserstoffe sind aufgrund
der Lösemittel-Verordnung seit 1.1.92 verboten
11.1.5 ZUSATZSTOFFE
Zusatzstoffe dienen der Verbesserung der spezifischen Eigenschaften oder Anwendung eines
Beschichtungsstoffes. Sie verhindern beispielsweise, dass der Lack schäumt oder vorzeitig
abläuft.
Zu den Zusatzstoffen zählen u.a.:
- Gemische versch. Kohlenwasserstoffe: z. B.
Testbenzin, Isoaliphate (Aromatische KW
dürfen aufgrund ihrer Gesundheitsschädlichkeit nur in geringen Mengen in Lacken
enthalten sein.)
- Balsamterpentinöl: Balsamterpentinöl ist
ein Destillationsprodukt aus dem Harz
bestimmter Kieferarten und besteht aus
einer Reihe mehr oder weniger flüchtiger
Terpene: z. B. Pinene, Limonen, 3-Caren,
Phellandren und weitere Kohlenwasserstoffe. Es wirkt wie alle Lösemittel entfettend auf die Haut und löst Allergien aus -besonders 3-Caren.
- Citrusschalenöl: Citrusschalenöl besteht
aus Citrusterpenen mit dem Hauptbestandteil Limonen. Das natürlich
vorkommende D-Limonen wird durch die
Oxidation an Luft in eine allergenisierende
Verbindung verwandelt.
- Wasser (= Hauptlösemittel in
Wasserlacken)
- Fungizide und Insektizide, auch Biozide
genannt, sollen Pilz- und Insektenbefall
verhindern. Ihr Anwendungsgebiet liegt
vor allem bei Holzschutzmitteln.
- Topfkonservierungsmittel werden
Dispersionsfarben zugegeben, um das
Faulen der Farbe während der Lagerung
zu verhindern. Während die hoch lösungsmittelhältigen Lacke in der Regel keinen
Topfkonservierer benötigen (trotzdem findet man sie in solchen Produkten), sind
diese bei Wassersystemen unerlässlich,
denn nirgends gedeihen Pilze und
Bakterien besser als im wässrigen Milieu.
Topfkonservierer sind Biozide wie z. B.
Dichlorfluanid, Carbendazim oder auch
formaldehydabspaltende Stoffe. Alle diese
Stoffe können bei der Verwendung
gesundheitliche Risiken für den Anwender
bedeuten.
- UV-Absorber
Anstriche, die dem Sonnenlicht ausgesetzt
sind, neigen zum Vergilben und
Verspröden. Die ultravioletten Strahlen
wirken beschleunigend auf den oxidativen
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11 BESTANDTEILE DES LACKES
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Abbau des Bindemittels. Durch Zusatz von
UV-Absorbern kann der Abbau wesentlich
verzögert werden.
- Korrosionsinhibitoren
Sie werden dem Grundanstrich zugesetzt,
ermöglichen die Applikation auf feuchtem
Grund und verzögern gleichzeitig die
Korrosion.
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SETZT AUF LÖSEMITTELFREIE PRODUKTE
Auch bisherige Öko-Lacke waren stets mit teilweise erheblichen Kompromissen verbunden. So basieren
konventionelle Wasserlacke nicht nur auf Bindemitteln aus Erdöl (Acrylate), sondern enthalten oft noch
große Mengen an gesundheitsschädlichen Glycolen..
Die neuen AURO Lacke, Lasuren und Grundierungen geben keinerlei Lösemittel-Dämpfe an die
Raumluft ab und zeigen eine bei Naturfarben bislang unerreichte, anstrichtechnische Qualität. So
erfüllen die aqua Decklacke und Holzlasuren die anspruchsvollen Kriterien der Euro-Norm 927 zum
Schutz aller Holzkonstruktionen.
Als Bindemittel werden nur nachwachsende Rohstoffe eingesetzt. Die verwendeten Pigmente und
Füllstoffe sind ausschließlich pflanzlicher oder mineralischer Natur. Als Verbraucher können Sie ganz
sicher sein: AURO Farben und Lacke enthalten keine synthetischen Konservierungsmittel. Es wird auch
kein Geheimnis um die Inhaltsstoffe der Produkte gemacht. Für AURO ist Produktwahrheit und
Produktklarheit ebenso wichtig wie Ökologie. Das bestätigt die Volldeklaration aller eingesetzten
Rohstoffe auf dem Etikett.
AURO Naturfarben GmbH, A-9345 Kleinglödnitz; Tel.: 04265-268; www.auro.at
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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12 KONVENTIONELLE LACKE
Unter konventionellen Lacken werden Kunstharzlacke mit einem hohen organischen Lösemittelanteil verstanden (um die 50%, bei
Nitrolacken auch bis zu 75%).
Die Abgabe dieser Produkte an Privatpersonen
ist seit Inkrafttreten der Lösemittelverordnung
mit 1.1.1996 zwar verboten, der Handel hält
sich aber nicht überall daran.
Konventionelle Lacke sind für den anspruchsvollsten Einsatz konzipiert. Das heißt, die
Ansprüche an eine Oberflächenbeschichtung
werden unter Verwendung diverser Chemikalien meistens übererfüllt, dadurch werden
aber auch völlig unnötige Umwelt- und
Gesundheitsbelastungen in Kauf genommen.
Die größten Probleme verursachen die großen
Mengen an organischen Lösemitteln. Einerseits
sind sie aufgrund ihrer guten Fettlöslichkeit
gesundheitsgefährlich (z.B. Entfettung der
Haut, Schleimhautreizung, Lähmung des Zentralnervensystems) andererseits kommt noch
dazu, dass die meisten photoreaktiv sind, also
zur Photosmogbildung beitragen.
Häufig eingesetzte Bindemittel bei konventionellen Lacken sind Alkydharze. Für besonders
harte und widerstandsfähige Oberflächen wurden Lacke mit anderen Bindemitteln entwickelt.
Sie werden häufig für Fußböden und Möbel
eingesetzt. Bei Verwendung dieser Lacke ist
aber mit zusätzlichen Schadstoffemissionen zu
rechnen.
Es handelt sich hierbei um folgende Lackarten:
- Polyurethanlacke (PUR-Lacke):
Sie werden entweder als Ein- oder
Zweikomponenten verkauft. Die
Zweikomponentenlacke sind auch unter
dem Namen DD-Lacke bekannt. Dabei
werden die zwei Komponenten, der
Stammlack und der isocyanathältige Härter,
kurz vor der Verarbeitung gemischt. Die
ausgasenden Isocyanatmonomere haben
ein hohes allergieauslösendes Potenzial.
- Säurehärtende (SH)-Lacke:
Sie bestehen aus veretherten Harnstoffund Melamin-Formaldehydharzen. Neben
diversen flüchtigen Kohlenwasserstoffen ist
besonders die Emission von Formaldehyd
bedenklich (Formaldehyd ist ein krebsverdächtiger Stoff, der schon in geringen
Mengen die Schleimhäute reizt und
Allergien auslöst).
- Nitrolacke:
Als Bindemittel wird hier Nitrocellulose eingesetzt. Bedenklich ist vor allem der hohe
Lösemittelanteil, der zum Teil aus Aromaten
wie Xylol und Toluol besteht -- diese
können Kopfschmerzen, Schwindelanfälle
und Gleichgewichtsstörungen hervorrufen.
- Epoxidharzlacke:
Epoxidharze enthalten das giftige
Epichlorhydrin: Sie reizen die Haut, Augen
und Atemorgane und haben sich im
Tierversuch als Krebs erregend erwiesen.
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
A 1140 Wien, Linzer Strasse 16/ 3.Stock ; e-mail: [email protected], www.umweltberatung.at
30
13 WASSERVERDÜNNBARE LACKE
Die Entwicklung der Wasserlacke ist größtenteils der Lösungsmittelverordnung zu verdanken, wobei die Reduktion der organischen
Lösemittel an erster Stelle steht.
Jedoch sollte man beachten, dass Wasserlacke
nicht frei von Problemstoffen, wie Lösemitteln,
Restmonomeren und Topfkonservierern sind.
Wichtiger Hinweis: Wasserlacke sind nicht
geeignet für Kindermöbel und Spielzeug, da sie
nicht speichelresistent sind!
Lösemittel
Besonders ein Teil der verwendeten Glykolether
und Glykoletheracetate, wie Methyl- und
Ethylglykol, zeigen gesundheitliche Auswirkungen. Es besteht der Verdacht auf fruchtschädigende Wirkung (= Schädigung des ungeborenen Kindes im Mutterleib, entwicklungsschädigend)
Restmonomere
Monomere der eingesetzten Bindemittel verfügen über ein ausgeprägtes toxikologisches
Potenzial. Fast alle sind haut- und schleimhautreizend und wirken allergieauslösend.
Topfkonservierer
Topfkonservierer sind Biozide wie z. B. Dichlorfluanid, Carbendazim oder auch formaldehydabspaltende Stoffe. All diese Stoffe können bei
der Verwendung gesundheitliche Risiken für die
AnwenderInnen bedeuten.
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14 NATURLACKE
Diese Produkte sind wesentlich einfacher aufgebaut als die chemisch-synthetischen. Es werden
fast ausschließlich natürliche, zum Teil modifizierte Rohstoffe verwendet.
Folgende Inhaltsstoffe werden häufig eingesetzt:
- Bindemittel: Naturharze, Leinöle
- Lösungsmittel: Wasser,
Balsamterpentinöl, Citrusschalenöl,
Alkohol
Vorteile von Naturlacken:
- Herstellung der Anstrichstoffe auf
einer Basis erneuerbarer pflanzlicher
Rohstoffe
- Regionale Produktion
- Im Vergleich zu synthetisch
hergestellten Produkten einfacherer
und daher überschaubarer Aufbau
- Geringes Störfallrisiko während
Transport und Produktion
- Atmungsfähige Oberflächengestaltung ohne oder mit geringer
statischer Aufladung
- Gute bis vollständige biologische
Abbaubarkeit
- Volldeklaration: Angabe aller
Inhaltsstoffe
Natur bedeutet aber nicht gleich gesund. Auch
manche Naturstoffe können gesundheitliche
Probleme hervorrufen. Das größte Problem sind
aber auch hier die Lösemittel. Ätherische Öle,
die als Lösemittel und Duftstoffe, teilweise als
Konservierer eingesetzt werden, können die
Schleimhäute reizen und Allergien auslösen.
Balsamterpentinöl ist ein Destillationspro-
dukt aus dem Harz bestimmter Kieferarten
und beseht aus einer Reihe mehr oder weniger
flüchtiger Terpene: z. B. Pinene, Limonen,
3-Caren, Phellandren und weitere Kohlenwasserstoffe. Es wirkt wie alle Lösemittel
entfettend auf die Haut und löst Allergien
aus -- besonders 3-Caren. Der Gehalt von
3-Caren ist abhängig von der Kiefernart und
deren Standort. Für Terpentin wurde ein
MAK-Wert (Maximale Arbeitsplatz-Konzentration) von 100ppm festgelegt. Dieser MAKWert ist relativ niedrig, d.h. die Gefahre, die von
Terpentin vor allem für allergieempfindliche
Personen ausgeht, darf nicht unterschätzt werden.
Citrusschalenöl besteht aus Citrusterpenen mit
dem Hauptbestandteil Limonen. Das natürlich
vorkommende D-Limonen wird durch die
Oxidation an Luft in eine allergenisierende
Verbindung verwandelt.
Terpene gehören aber auch mit zu den reaktivsten Stoffen in der Luft. Damit tragen sie ebenfalls zur Bildung von Photosmog bei.
(Photosmog: Durch intensive Sonnenstrahlung
entstehen aus Luftschadstoffen Photooxidantien, z. B. Ozon, die zu Augenreizungen, Kopfschmerzen, Pflanzenschäden führen können.)
Dieser Aspekt ist wichtig, da die Lösemittelgehalte von Naturlacken weit über denen
von Wasserlacken liegen (40 %).
Von alternativen Herstellern (AURO, BIO Pin)
gibt es seit neuerstem Lacke, die keine
Lösemittel enthalten. Diese Decklacke sind
sogenannte Emulsionen, vergleichbar z. B. mit
Milch, bei denen winzige Öltröpfchen im
Wasser verteilt sind.
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14 NATURLACKE
Lacke
Lasuren
Pigmentpasten
Putze
Spachtel
Naturlacke müssen möglichst dünn aufgetragen
werden. Die meisten von ihnen enthalten Leinöl
als Bindemittel, das mit dem Sauerstoff der Luft
reagiert. Wird der Lack zu großzügig aufgetragen, trocknet nur die Oberfläche. Darunter liegt
monatelang ein nicht ausgehärteter Film, der
nicht belastbar ist.
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15 ZUSATZINFORMATION ZU DEN THEMEN
15.1 LASUREN
15.2 ÖLE UND WACHSE
15.3 BEIZEN
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15 ZUSATZINFORMATION ZU DEN THEMEN
15.1 LASUREN
Wenn die Holzmaserung sichtbar bleiben soll,
finden Lasuren Verwendung, die den
Untergrund nicht abdecken, sondern durchscheinen lassen. Gegenüber Lacken sind
Lasuren offenporiger, da sie einen dünneren
Film auf der Holzoberfläche ergeben. Dadurch
kann die Feuchtigkeit zwischen Holz und
Außenluft besser ausgeglichen werden. Bei
Schäden in der Lasurschicht können diese lokal
ausgebessert werden, bei Lacken muss die
gesamte Schicht abgeschliffen und neu lackiert
werden. Der erzeugte Lasur-Anstrich ist
schmutz- und wasserabweisend.
Man unterscheidet:
- Dünnschichtlasuren als Wetterschutz
für den Außenbereich; sie sind
schwach filmbildend.
- Dickschichtlasuren, wegen ihrer
lackähnlichen Eigenschaften auch
Lacklasuren genannt, bilden einen
kräftigen Film an der Holzoberfläche.
Der Übergang von Dünn- zu Dickschichtlasuren
ist fließend.
15.1.1 EINSATZBEREICHE
Bei nichtmaßhaltigen Bauteilen wird nur Imprägnierlasur verwendet, wobei häufig folgende Wirkstoffe beigefügt werden
- Fungizide wie z. B. Dichlorfluanid, das
gegen Bläue eingesetzt wird. Es ist als
gesundheitsgefährlich eingestuft,
kann Kopfschmerzen, Schwindel,
Übelkeit und Allergien verursachen.
- Insektizide
- Insektizide + Fungizide wie z. B
Tributylzinnverbindungen: Sie sind
leichtflüchtig, belasten die Luft. Sie
wirken hormonähnlich und stören
daher das empfindliche hormonelle
Gleichgewicht und können zu
Verweiblichung, seltener zu
Vermännlichung und Unfruchtbarkeit
führen.
Die den Wetterschutzlasuren beigesetzten
Pigmente schützen das Holz vor UV-Licht und
daher vor Verwitterung und Mikroorganismen
wie Bläue und Schimmelbefall.
Bei maßhaltigen Bauteilen, wie Fenster und
Türen, die sich nicht verziehen dürfen, wird
nach der Imprägnierlasur eine Dickschichtlasur
aufgetragen, um das Eindringen von Wasser zu
verhindern. Im Innenbereich sollten jedenfalls
Lasuren auf Wasserbasis eingesetzt werden, die
die notwendigen Ansprüche vollkommen erfüllen. Lasuren können einfach überstrichen werden und blättern nicht ab.
15.1.2 INHALTSSTOFFE
Lasuren setzen sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
- Bindemittel
Der Bindemittelgehalt beträgt ca. 20--40%.
Aufgabe der Bindemittel ist es, die Farbpigmente untereinander und mit dem
Untergrund zu verbinden. Zur Anwendung
kommen dafür Kunst- (z. B. Alkyd-, Acryl-,
PUR-, Epoxid-, Harnstoff- und Nitrocelluloseharze) oder Naturharze (z. B. Schellack,
Dammar- und Balsamharz).
Je höher der Anteil an Bindemitteln und
Harzen, umso dicker wird der Film auf der
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15 ZUSATZINFORMATION ZU DEN THEMEN
Holzoberfläche.
Kunstharzbeschichtungen führen im
Gegensatz zu Naturharzbeschichtungen zu
elektrostatischen Aufladungen.
- Lösemittel
Lösemittel müssen die Bindemittel
verarbeitbar machen. Nach der Verarbeitung sollen sie möglichst schnell verdampfen. Somit belasten sie die Umgebungsluft
als Schadstoffe. Es werden immer
Lösemittelkombinationen eingesetzt.
Folgende Lösemittel können in Oberflächenbehandlungsmitteln enthalten sein:
- Alkohole: Methanol, Ethanol,
Butanol
- Ketone
- Ester
- Glykolether und Glykoletheracetate:
ein Teil dieser Chemikaliengruppe,
wie z.B. Methyl- und Ethylglykol,
zeigen gesundheitliche Auswirkungen. Sie stehen im Verdacht auf
fruchtschädigende Wirkung.
- Gemische verschiedener
Kohlenwasserstoffe
- Balsamterpentinöl: Balsamterpentinöl
ist ein Destillationsprodukt aus dem
Harz bestimmter Kieferarten und
besteht aus einer Reihe mehr oder
weniger flüchtiger Terpene: z. B.
Pinene, Limonen, 3-Caren, Phellandren und weitere Kohlenwasserstoffe.
Es wirkt wie alle Lösemittel entfettend
auf die Haut und löst Allergien aus -besonders 3-Caren.
- Citrusschalenöl: Citrusschalenöl
besteht aus Citrusterpenen mit dem
Hauptbestandteil Limonen. Das
natürlich vorkommende D-Limonen
wird durch die Oxidation an Luft in
eine allergenisierende Verbindung
verwandelt.
Chlorierte Kohlenwasserstoffe sind
aufgrund der Lösemittel-Verordnung
seit 1. 1. 92 verboten.
- Pigmente
Pigmente dienen der Farbgebung. Die früher oft verwendeten schwermetallhältigen
Pigmente finden nur mehr in speziellen
Anwendungen Verwendung (z. B. beim
Korrosionsschutz). Vorsicht ist aber beim
Abschleifen alter Anstriche geboten
(schwermetallhältiger Staub!).
Problematisch sind auch Azopigmente, die
heute noch häufig eingesetzt werden.
Einige von ihnen stehen im Verdacht,
Krebs erregend zu wirken.
- Zusatzstoffe:
- Trockenstoffe (Sikkative): verkürzen
die Trocknungszeit; Salze von synthetischen Säuren (z. B. Oktansäure)
- Antihautmittel verhindern die
Hautbildung in Gebinden
- Konservierungsstoffe:
Topfkonservierer (biozide Wirkstoffe)
sollen den Pilzbefall im Farbtopf
verhindern
Lasuren und Lacke enthalten im
allgemeinen diese vier Stoffgruppen, unter
schiedlich sind nur die für die einzelnen
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15 ZUSATZINFORMATION ZU DEN THEMEN
Aufgaben verwendeten Stoffe oder deren
Anteil in der Rezeptur.
Bleibehälter oder Glas aufzubewahren, da durch den Ölgehalt eine
Selbstentzündungsgefahr besteht
15.1.3 ARBEITSSCHRITTE
Vorbereiten
Entfernen Sie sämtliche Beschläge. Schleifen Sie
sorgfältig mit Schleifpapier oder Schleifvlies und
machen Sie das Holz staub- und fettfrei.
Grundanstrich
Erfolgt nach Flächengröße mittels Pinsel oder
Rolle und Holzlasur (beachten Sie dabei die
Verdünnungsangabe). Nach guter Austrocknung
wird nochmals sorgfältig geschliffen.
15.1.4 EMPFEHLUNGEN
(laut Ökotest als „sehr gut" und „gut" deklariert)
-
Aglaia Aquasol Holzlasur
Auro Holzlasur
Bio Pin Bienenwachslasur
Bio Pin Wohnraumlasur
Natural Holzlasur
Leinos Naturharz Holzlasur
Schlussanstrich
Wird gleichfalls mit der Lasurfarbe ausgeführt.
Die Schicht gleichmäßig und nicht zu hoch auftragen.
15.1.4 HINWEISE
- Trockenzeiten: 14 -- 24 Stunden bei
20 °C
- Verbrauch: Je nach Saugfähigkeit des
Untergrundes pro Anstrich
1l / 10 -- 15 m2.
- Lagerung: Gut verschlossen, kühl,
frostfrei und trocken mehrere Jahre
haltbar.
- Gefahrenklasse: Entzündlich
- bei der Arbeit gut lüften und offenes
Feuer fernhalten
- für Kinder unerreichbar lagern und
Reste nicht in das Abwasser geben
- getränkte Auftragungstücher und
Putzlappen sind im Freien auszutrocknen oder in einem geschlossenen
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15 ZUSATZINFORMATION ZU DEN THEMEN
15.2 ÖLE UND WACHSE
Ölen und wachsen ist die baubiologisch „richtige“ Methode zur Oberflächenbehandlung von
Holz. Dabei werden natürlich vorkommende
Öle und Wachse als Grundstoffe verwendet
und gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe (z. B.
Isocyanate, Formaldehyd usw.), die aus Kunstharzversiegelungen an die Raumluft abdampfen, vermieden. Geölte/Gewachste Holzoberflächen fühlen sich auch wärmer und natürlicher
an als mit Kunstharzlacken behandelte und
laden sich nicht elektrostatisch auf.
Öle und Wachse schränken die Dampfdiffusionsfähigkeit kaum ein, sodass das behandelte
Holz zu einem guten Raumklima beitragen
kann.
Holzschädigungen sind fast problemlos lokal zu
reparieren, während bei Versiegelungen z.B. der
ganze Boden neu geschliffen und lackiert werden muss. Das Öl dringt tief in die Zellen des
trockenen Holzes ein, füllt sie wie einen
Schwamm und verhindert, dass Wasser und
Schmutzteile eindringen. Das Wachs schützt die
Holzoberfläche zusätzlich vor Abnutzung. Für
Flächen in Innenräumen wie Holzdecken und
Wandverkleidungen, die keiner besonderen
mechanischen Beanspruchung ausgesetzt sind,
ist keine Oberflächenbehandlung notwendig.
Poren vollständig auf. Dadurch wird das
Eindringen von Wasser und Schmutzteilen verhindert.
15.2.3 WACHSE
Wachse setzen sich größtenteils aus Bienenwachs, Carnaubawachs, Leinöl, Holzöl-Standöl,
Dammarharz und Kolophonium zusammen. Um
eine bessere Verarbeitbarkeit der Wachse zu
ermöglichen werden entweder organische
Lösemittel oder Terpentin und Citrusschalenöle
zugesetzt.
(Citrusschalenöl besteht aus Citrusterpenen mit
dem Hauptbestandteil Limonen. Das natürlich
vorkommende D-Limonen wird durch die
Oxidation an Luft in eine allergenisierende
Verbindung umgewandelt.)
Wachse können im Innenbereich zur Holzbehandlung z. B. von Möbeln verwendet werden.
Auch geölte Holzoberflächen werden oft noch
mit einem dünnen Wachsfilm überzogen, das
Holz erhält dadurch einen warmen, seidigen
Glanz. Eine gewachste Oberfläche zeigt keine
elektrostatische Aufladung.
Wachse sind entweder flüssig und werden mit
einem Pinsel aufgetragen, oder fest und werden
mit einem Baumwolltuch in Faserrichtung einmassiert.
15.2.1 ÖLE
Öl wie Leinöl, Leinölfirnis (= Leinöl mit Trockenstoffen wie z.B. Ca, Ma, Co)
, Halböl
(Balsamterpentinöl), Rapsöl, Citrusschalenöl,
Dammarharz, Standöl, Rizinusöl und HolzölStandöl bilden keinen Film an der Oberfläche,
sondern dringen in das Holz ein und füllen die
15.2.3 VERARBEITUNG
Da es inzwischen am Markt einige verschiedene
Oberflächenbehandlungssysteme mit Ölen und
Wachsen gibt, ist es nicht möglich, hier allgemein gültige Verarbeitungstipps zu geben.
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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15 ZUSATZINFORMATION ZU DEN THEMEN
Wichtig ist sich an die Verarbeitungshinweise
der Hersteller zu halten und bei Unklarheiten
gegebenenfalls mit den Firmen oder FachLeuten Rücksprache zu halten. Bei richtiger
Verarbeitung der angebotenen Produkte erhält
man eine baubiologisch optimale Oberfläche.
Geölte Oberflächen laden sich nicht elektrostatisch auf und sind diffusionsoffen.
Holzfußböden können entweder nur geölt oder
nach dem Ölen noch zusätzlich mit einer
Wachsschicht versehen werden. Es gibt auch
Produkte die beides in einem Arbeitsschritt
bewerkstelligen. Um ein optimales Ergebnis bei
der Oberflächenbehandlung zu erzielen, müssen Verarbeitungshinweise der Hersteller beachtet werden.
15.2.4 TIPPS
- Trockenzeit: je nach Produkt 14 -- 24
Stunden bei 20 °C
- Wachsoberflächen nutzen sich dort,
wo sie am stärksten beansprucht
werden, mit der Zeit ab und müssen
dann erneuert werden.
- Lagerung: kühl, trocken, frostfrei.
Luftdicht verschlossen über mehrere
Jahre haltbar.
- Gefahrenklasse: entzündlich, reizt
(abhängig von den Inhaltsstoffen)
die Haut
- Bei der Arbeit gut lüften und offenes
Feuer fernhalten
- Für Kinder unerreichbar lagern und
Reste nicht in das Abwasser geben.
- Getränkte Auftragungstücher und
Putzlappen sind im Freien auszutrocknen oder in einem geschlossenen
Blechbehälter oder Glas aufzubewahren, da durch den Ölgehalt
eine Selbstentzündungsgefahr
besteht.
- Öl, Wachs und Pflegemittel sollten
von der gleichen Firma stammen -schon um keine Garantieansprüche zu
verlieren, falls etwas schief geht. Das
gilt auch für spätere Reparaturen.
Deshalb empfiehlt es sich etwas Öl
und Wachs in Reserve zu halten. Gut
verschlossen halten sich die Produkte
mehrere Jahre.
- Öl nicht mit der Rolle aufgetragen, da
glänzende Streifen entstehen können.
Besser Stoffballen oder Pinsel
verwenden.
- Bei vielen Herstellern ist es wichtig
den Ölüberstand spätestens eine
halbe Stunde nach dem Aufbringen
mit faserfreien Tüchern zu entfernen.
Wenn der Boden am Tag nach dem
Ölen klebt, weil zuviel Öl stehen
geblieben ist, hilft nur Abschleifen und
neues Ölen.
- Als Faustregel gilt: Bis zu 20 m2
lassen sich mit der Hand schleifen und
polieren. Bequemer und gleichmäßiger sind allemal Maschinen. Man
kann sie für relativ wenig Geld bei
Fachgeschäften und Baumärkten
leihen.
- Je länger nach den Wachsen mit dem
Polieren gewartet wird, desto stärker
glänzt der Boden. (Auch Hochglanz
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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15 ZUSATZINFORMATION ZU DEN THEMEN
ist möglich, aber nicht anzuraten, da
in der Regel sehr pflegeintensiv.)
- Obwohl sie relativ bald zu benutzen
sind, brauchen geölte und
gehwachste Oberflächen einige
Wochen, bis sie endgültig aushärten.
Daher sollte man z. B. Holzböden in
den ersten vier Wochen nur fegen
oder saugen und erst danach feucht
wischen. Gelegentlich kann eine
Wachspflege-Emulsion verwendet
werden.
- Aglaia Porenfüller; Flüssigwachs
- Aquamarijn; Revol Hartöl farblos,
Crelim Hartwachs
- Holzweg Hartöl P;
Wachsimprägnierung spezial
- Natural Parkett- und Fußbodenöl
farblos; Hartglanz-Wachs
- Ultranature Natur-Hartöl farblos,
Natur-Hartwachs farblos
15.2.5 VORTEILE
Vorteile der Oberflächenbehandlung mit Ölen
und Wachsen
- Herstellung der Anstrichstoffe auf der
Basis erneuerbarer pflanzlicher
Rohstoffe
- im Vergleich zu chemisch- synthetischen Produkten einfacherer Aufbau
und keine gesundheitsschädigende
Abgase
- geringes Störfallrisiko während
Transport und Produktion (im
Vergleich zu Erdöl und Chlorchemie)
- atmungsfähige Oberflächengestaltung ohne elektrostatische Aufladung
- gute biologische Abbaubarkeit
- Volldeklaration: Angabe aller
Inhaltsstoffe
15.2.6 EMPFEHLUNGEN
- Wachse und Öle von Auro, Osmo,
TripTrap, Leinos, Biofa und Naturhaus
- Bio Pin; Fußbodenöl,
Fußbodenwachs,
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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15 ZUSATZINFORMATION ZU DEN THEMEN
15.3 BEIZEN
Es gibt verschiedene Arten Holz zu veredeln,
seinen typischen Charakter noch zu verstärken,
es farblich zu verändern und es gleichzeitig zu
schützen.
Eine davon ist das Beizen. Darunter versteht
man eine Farbgebung des Holzes, die vor der
Oberflächenbehandlung abgeschlossen wird.
Gebeizt wird, um dem Holz eine Farbe oder
Tönung nach Wunsch zu geben, wobei die
Maserung und Struktur des Holzes nicht verdeckt, sondern unter Umständen noch verstärkt
werden soll. Bei „ausdrucksschwachen" Hölzern, wie z. B. bei Tannen- und Fichtenholz,
dient das Beizen auch dazu, das Holz interessanter zu machen. Bei diesem Mittel dringt der
in einer breiten Palette angebotener Farbstoff
tief in das Holz ein; es kann daher durch einfaches Abschleifen nicht wieder entfernt werden.
Man unterscheidet Wasserbeizen, Lösungsmittelbeizen, chemische Beizen und Räuchern.
Wobei natürlich aus Liebe zu unserer
Gesundheit und Umwelt besser Wasser- und
Wachsbeizen oder Beizen in Pulverform, die
man dann in Wasser auflöst, verwendet werden
sollten. Mehr Wasser hellt den Farbton auf,
Farben können nach Geschmack gemischt werden.
Eine Wachsbeize dient dem selben Zweck
jedoch wird das Holz durch das Auftragen
gleichzeitig geschützt. Diese Art von Beize ist
jedoch nicht sehr strapazierbar und daher eher
für Möbel oder Beistelltische im Innenbereich
empfehlenswert. Bürstet man die Beize nach
dem Streichen aus bekommt sie eine mattglänzende Ausstrahlung.
15.3.2 VORGEHEN BEIM BEIZEN
Säubern Sie rohes Holz gründlich, bevor Sie es
beizen. Staub-, Leim-, Schmutz- und Harzflecken lassen sich mit warmem Wasser und
Kernseife entfernen. Terpentinersatz löst hartnäckige Flecken. Bürsten Sie das Holz immer in
Richtung der Holzmaserung.
Nachdem das Holz wieder getrocknet ist beginnen sie die Fasern abzuschleifen. Zuerst grob
mit Körnung 100, dann zunehmend feiner bis
Körnung 200. Je mehr Schleifgänge Sie vornehmen und je mehr Mühe Sie sich geben, desto
besser wird das Endresultat Ihrer Möbel.
Den Staub gründlich entfernen, dabei das Holz
möglichst nicht mit bloßer Haut angreifen, da
Beize auf Fett nicht haftet.
Immer ein Musterstück zuerst beizen. Hölzer
reagieren sehr unterschiedlich auf Farbtöne.
Gebeizt wird mit Pinsel oder Schwamm. Tragen
Sie dabei Gummihandschuhe und Arbeitskleidung, da Beize leicht spritzt und schwer zu
entfernen ist.
Beizen Sie rasch und tragen Sie die Beize möglichst nass auf. Bei senkrechten Flächen beizen
Sie von unten nach oben. Schnittkanten werden
zuerst mit bloßem Wasser befeuchtet, da sie
ansonsten mehr Beize aufnehmen und dunkler
werden. Auch große Flächen sind in einem Zug
zu beizen. Beizen Sie in Faserrichtung und
wischen Sie herablaufende Beize sofort weg.
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15 ZUSATZINFORMATION ZU DEN THEMEN
Überschüssige Beize wird nach wenigen
Minuten abgenommen.
Glätten Sie die getrocknete Fläche mit einer
Naturfaserbürste oder einem trockenen Lappen.
Gebeizte Flächen können Sie mit Wachs oder Öl
behandeln. Dabei werden natürlich vorkommende Öle und Wachse als Grundstoffe verwendet und gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe
(z. B. Isocyanate, Formaldehyd usw.), die aus
Kunstharzversiegelungen an die Raumluft
abdampfen, vermieden.
Wachsen und ölen verleiht der gebeizten
Holzfläche Schutz und Glanz. Zudem bleibt das
Holz offenporig, kann atmen und fühlt sich
immer warm an.
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16 LITERATURHINWEIS
QUELLEN
- Ökotest (www.oekotest.de)
- Umweltzeichen (www.umweltzeichen.at)
- Unser Lack und seine Zukunft -Fachverband der chemischen Industrie Österreichs
- Bio Kontra Chemie? -Stiftung Verbraucher Institut
- Dr. Susanna Stark "die umweltberatung" -Kompetenzzentrum Bauen Wohnen Energie
- Baumax
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
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17 ADRESSEN
DIE UMWELTBERATUNG IN WIEN
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1140 Wien, Linzer Straße 16/3. Stock
Tel.: 01/ 803 32 32, Fax Klappe 32
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- "die umweltberatung" Kompetenz-Zentrum Abfallwirtschaft
1100 Wien, Ada-Christen-Gasse 2/B/11
- "die umweltberatung" Kompetenz-Zentrum Lebensmittel und Konsum
1130 Wien, Hietzinger Kai 5/7
- "die umweltberatung" Kompetenz-Zentrum Bauen/Wohnen /Energie
1210 Wien, Galvanigasse 17
- "die umweltberatung" Kompetenz-Zentrum Grünraum und Garten
1220 Wien, Rennbahnweg 25/1. Stock
DIE UMWELTBERATUNG IN NÖ
- "die umweltberatung" Niederösterreich
3109 St. Pölten, Wiener Straße 54
Tel.: 02742/ 71829, Fax Klappe 120
e-mail: [email protected]
- "die umweltberatung" Mostviertel
- Beratungsstelle Amstetten
3300 Amstetten, Graben 40a
Tel:: 07472/ 61486, Fax Klappe 620
e-mail: [email protected]
- Beratungsstelle Pöchlarn
Regensburger Straße 18, 3380 Pöchlarn
Tel.: 02757/ 8520, Fax Klappe 214
e-mail: [email protected]
- "die umweltberatung" NÖ-Mitte
3100 St. Pölten, Schießstattring 25
Tel.: 02742/ 74341, Fax Klappe 320
e-mail: [email protected]
- "die umweltberatung" NÖ-SÜD
e-mail: [email protected]
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
A 1140 Wien, Linzer Strasse 16/ 3.Stock ; e-mail: [email protected], www.umweltberatung.at
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17 ADRESSEN
- Beratungsstelle Wiener Neustadt
2700 Wr. Neustadt, Bahngasse 46
Tel.: 02622/ 26950, Fax. Klappe 418
- Beratungsstelle Mödling
2340 Mödling, Lercheng.11/F. Skribany-Gasse 1
Tel.: 02236/ 860664, Fax Klappe 518
- "die umweltberatung" Waldviertel
3910 Zwettl, Weitraer Str. 20a
Tel: 02822/ 53769, Fax Klappe 718
e-mail: [email protected]
- "die umweltberatung" Weinviertel
e-mail: [email protected]
- Beratungsstelle Hollabrunn
2020 Hollabrunn, Amtsgasse 9/2
Tel.: 02952/ 4344, Fax Klappe 820
- Beratungsstelle Orth an der Donau
2304 Orth/Donau, Hanfgartenweg 2
Tel. 02212/ 29490 Fax Klappe 845
- Beratungsstelle Zistersdorf
2225 Zistersdorf, Holbeingasse 2
Tel. 02532/ 81581
VERBAND DER ÖSTERREICHISCHEN UMWELTBERATUNGSSTELLEN
- 1140 Wien, Linzer Straße 16/3. Stock
Telefon: 01/ 804 84 67
Fax: 01/ 803 32 32 - 32
e-mail: [email protected]
- Redaktion "die neue UMWELT"
3100 St. Pölten, Wiener Str.35
Telefon: 02742/ 708 55
Fax: 02742/ 708 55-20
e-mail: [email protected]
DIE UMWELTBERATUNG IM NETZ
- www.umweltberatung.at
verfasst von: Dipl.Ing. C. Haberda, Stand: Jänner 2003 ; "die umweltberatung" - Service ; Tel. 01/ 803 32 32 Fax DW 32 ;
A 1140 Wien, Linzer Strasse 16/ 3.Stock ; e-mail: [email protected], www.umweltberatung.at