Muster: Tuning Buch RD350

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Muster: Tuning Buch RD350
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Vorwort............................................................................................................2
Inhaltsverzeichnis..........................................................................................3
1. Einleitung....................................................................................................4
1.1 Ziele der Bearbeitung............................................................................................ 4
1.2 Mögliche Ergebnisse............................................................................................. 4
1.3 Werkzeuge............................................................................................................ 9
2. Die Bearbeitung........................................................................................13
2.1 Allgemeines........................................................................................................ 13
2.2 Entdrosseln......................................................................................................... 14
2.3 Vergaser............................................................................................................. 16
2.3.1 Originalvergaser..................................................................................16
2.3.2 Andere Vergaser.................................................................................22
2.3.3 Abstimmung nach Höhenlage und Wetter...........................................35
2.3.4 Das Düsenproblem.............................................................................36
2.3.5 Saugrohr-Einspritzung.........................................................................40
2.4 Einlaßkanal......................................................................................................... 47
2.4.1 Einlaßmembranen...............................................................................47
2.4.2 Kanalbearbeitung................................................................................52
2.5 Kurbelgehäuse.................................................................................................... 55
2.6 Hubraumerhöhung.............................................................................................. 56
2.7 Kolben................................................................................................................. 63
2.8 Spülsystem......................................................................................................... 68
2.9 Zylinderkopf........................................................................................................ 69
2.10 Auslaßsystem................................................................................................... 75
2.10.1 Kanalbearbeitung..............................................................................75
2.10.2 Walzenlagerung................................................................................80
2.10.3 Auspuffanlagen.................................................................................81
2.10.4 Auspuff-Bau......................................................................................89
2.11 Kühlsystem..................................................................................................... 111
2.11.1 Kühler ............................................................................................. 111
2.11.2 Sonstiges .......................................................................................117
2.12 Kupplung......................................................................................................... 119
2.13 Elektronik........................................................................................................ 128
2.13.1 Serien-Zündung..............................................................................128
2.13.2 Programmierbare Zündungen.........................................................129
2.13.3 Nötige Einstellungen.......................................................................134
2.13.4 Zündkurven.....................................................................................135
2.13.5 Power-Valve Modifikationen............................................................139
2.13.6 Programmierbare Power-Valve Controller.......................................147
2.13.7 Zubehör-Cockpits............................................................................149
2.14 Fahrtwiderstände............................................................................................ 151
2.14.1 Luftwiderstand ................................................................................152
2.14.2 Antriebsstrang ................................................................................153
2.14.3 Rollwiderstand ................................................................................154
2.14.4 Gewicht........................................................................................... 156
2.15 Übersetzung.................................................................................................... 157
2.16 Fahrwerk......................................................................................................... 165
2.17 Umbauten....................................................................................................... 172
3. Bearbeitungsvorschläge.......................................................................181
4. Unterschiede zwischen den Modellreihen..........................................183
4.1 Motor................................................................................................................. 183
4.2 Elektrik.............................................................................................................. 185
4.3 Fahrwerk........................................................................................................... 192
5. Adressen.................................................................................................195
6. Anhang....................................................................................................201
7. Schlußwort..............................................................................................228
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2. Die Bearbeitung
2.3 Vergaser
2.3.1 Originalvergaser
Die richtige Bedüsung ist äußerst wichtig für gute Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit.
Die 31K (59 PS) und die 1WW (63 PS) haben in der offenen Version folgende
Vergaserdaten:
31K
1WW
Hauptdüse
Leerlaufdüse
#240
#22,5
#185
#27,5
Düsenstock
P-0 (345)
Düsennadel
5 K 1 (4. Pos. v. oben)
N-8
(544)
(mit
2
Querbohrungen = 4 Löchern)
5 L 20 (2. Pos. v. oben)
Schieberausschnitt
Schwimmerhöhe
2,0
21 mm ± 0,5 mm
2,0
21 mm ± 0,5 mm
Power-Jet-Düse
---
R: #60 ; L: #65
Tabelle 3: Vergaserdaten offene Versionen (Serie)
In den Drosselversionen kann man für die Fahrt zum TÜV die Vergaserbestückung
so belassen und nur die Hülsen im Auspuff einbauen.
In einem älteren Reifentest für die RD fand ich eine Angabe für die 31K im
Originaltrimm. Dort empfahlen die Autoren eine Hauptdüse von #220 und die BR 8
ES - Kerzen. Da der Test im warmen Südfrankreich war, sind diese Werte natürlich
nur für warmes Sommerwetter übertragbar; als Kerze würde ich aber
sicherheitshalber die 9'er wählen.
Ich selbst bedüse für warmes Sommerwetter auf #220 oder besser #230 (Serie
#240). Falls man beim Entdrosseln die 200'er Düsen drin lässt, so führt das zu
Klemmern und / oder Löchern in den Kolben, wenn man den Motor dann noch
bearbeitet. (Im Originaltrimm kann er sogar noch ganz gut laufen!)
Im Winter würde ich wieder die Seriendüse (#240) empfehlen.
Die Düsennadel (Serie 4. Position) kann für den 31K-Auspuff ein bis zwei Nuten
tiefer geklemmt werden. Das wäre dann Position 2 für warmes Wetter und Position 3
im Winter.
2. Die Bearbeitung
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2.3.3 Abstimmung nach Höhenlage und Wetter
Wenn man denn mal das „richtige“ Setup gefunden hat spuckt einem immer noch
das Wetter in die Suppe. Ist es wärmer, dehnt sich die Luft aus. Da der Motor
dummerweise nicht „Gewicht“ sondern „Volumen“ einsaugt, ist jetzt in der gleichen
Menge Luft weniger Gewicht an Sauerstoff enthalten. Leider merkt das der Vergaser
nicht – er dosiert den Kraftstoff anhand von Volumen-Durchsatz, was dazu führt das
der Motor dann zu Fett läuft. Das gleiche gilt, wenn man in die Berge fährt –
Höhenluft ist „dünner“; d.h. im gleichen Volumen ist weniger Gewicht an Sauerstoff
enthalten; der Motor läuft fetter und damit schlechter.
Die Höhen- und Wetterbedingt nötigen Änderungen zeigt das folgende Bild (Quelle:
Kawasaki KX500 Fahrerhandbuch):
Korrekturfaktor
> 1.06
1.06 – 1.02
1.02 – 0.98
0.98 – 0.94
< 0.94
Nadelposition
1 Clip niedriger
Keine
Keine
Keine
1 Clip höher =
= Nadel höher
Änderung
Änderung
Änderung
Nadel tiefer =
= fetter
CO-Schraube
1
Umdrehung
rein = fetter
magerer
½ Umdrehung
Keine
½ Umdr. raus
1 Umdr. raus
rein = fetter
Änderung
= magerer
= magerer
Bild 25 : Wetter- und Höhenbedingte Düsenänderung
2. Die Bearbeitung
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Eine Modifikation sollte man noch durchführen, egal welche Käfige man verwendet.
Der Guß hat noch überall Grate und Kanten, die man mit den Schlüsselfeilen
entfernen kann. Beim Feilen sollte man aber vorsichtig sein und nach Möglichkeit
von der Gummi- in Richtung der Metallseite feilen. Andernfalls kann es passieren,
dass man die Gummibeschichtung ablöst.
Die Stege im Käfig kann man strömungsgünstig (Flügelprofil) bearbeiteten; bei
Verwendung der Boyesen-Membrane können sie auch schmaler gemacht werden.
Wenn man Membranen verwendet, deren untere Platte nicht geschlitzt ist, kann der
Steg auch ganz entfernt werden. Dann muss man aber mit Haltbarkeiten von
wenigen tausend Kilometern rechnen!
In den letzten Jahren wurden von Moto Tassinari (http://store.mototassinari.com ) die
Vforce 3 und 4 Serie für die Banshee entwickelt. Diese Membranen passen in die
RD350YPVS und mit etwas Bearbeitung auch in die LC's.
Sie haben durch ihren Aufbau mit 2 Membran-Körpern fast die doppelte
Querschnittsfläche bei kleiner Membran-Öffnung: Jeder Zylinder hat 8 Kohlefaser
Membran-Zungen zur Verfügung
Zudem haben sie einen eingebautes Innenteil zur Strömungs-Führung („reed
stuffer“), was der Leistung sehr förderlich ist.
An sehr stark bearbeiteten Motoren (wo die Membranen die Engstelle sind) habe ich
Vorher/Nachher Messungen mit bis zu +7 PS gesehen.
Hauptnachteil: Sie sind extrem teuer (ca. 250 Eur/Satz).
Bild 38 : Vforce 4 Membranen
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Bild 41 : Bearbeiteter Einlaßkanal einer 31K (Steg ca. 8 mm)
Bild 42 : Boyesen-Ports
2. Die Bearbeitung
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2. Die Bearbeitung
Die Philosophie ist nicht mgl. hohe Drehzahl, sondern Druck von unten.
Seine Spezialität: Er verwendet verzinktes Stahlblech, so dass die Anlagen nicht so
rosten wie mit dem üblichen unbehandeltem Tiefziehblech.
Wahlweise sind die Anlagen auch in Edelstahl erhältlich.
Bild 71 : TSA Auspuff
Bild 72 : Leistungsmessung TSA Auspuff (Vorher / Nachher)
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2. Die Bearbeitung
Mehr aus Interesse habe ich mich auch mal an Titan-Blech versucht, weil man
immer liest, dass das so aufwendig sein soll.
Bzgl. Des Schweißens finde ich es sogar angenehmer als Stahl oder Alu, weil es
sehr gut fließt und fast von alleine schöne Nähte entstehen.
Praxis-Tip zur Kostendämpfung: Titan-WIG Stäbe sind irre teuer. Ein in dünne
Streifen geschnittener Blech-Rest tut es auch und kostet nix extra ...
Wichtig ist, dass man auf Anzeichen von Überhitzung achtet (blaue Anlauffarben),
denn hier entstehen im Gefüge unerwünschte Strukturen, die später zu Rissen
führen.
Bild 92 : Header in Titan
Der Haupt-Trick bei allen dünnen Blechen ist dass man die Naht so vorbereitet, das
MÖGLICHST WENIG Spalt verbleibt.
Jeder sichtbare Spalt führt beim Schweißen leicht zu Löchern und man sollte das
lieber mit mehr Vorarbeit verhindern, als später Löcher zu füllen. Falls man doch hier
und dort einen Klecks benötigt, dann mit WIG Stäben mit kleinem Durchmesser wie
z.b. 1.6 mm.
Wenn man ein Segment heftet, dann legt man es auf eine flache Unterlage so dass
die Kreisfläche zum nächsten Segment dort aufliegt. Am Umfang drückt man es mit
der einen Hand zusammen, die andere Hand setzt dann auf der Trennfuge mit dem
Brenner 2 Punkte – bei langen Trennfugen auch mehr.
Anschließend wird das Segment über einen Dorn geschoben und die Naht mit dem
Hammer exakt zusammen geklopft.
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2. Die Bearbeitung
die nachträgliche Beschaffung eines M22x1,25 Stopfens teurer als der ganze Kühler
…
So bin ich auch auf die nächste Möglichkeit gekommen: Die ersten R6 ab Bj 99
haben relativ gut passende Abgänge, sind nicht allzu groß (400 x 290 x 25 mm) und
man bekommt sie sehr günstig ab 30 Eur.
Zudem ist oben rechts am Kühler der Deckel mit dran, so dass man das originale
Plastik-Gedöns entsorgen kann.
Bild 111 : RD mit R6 Kühler (gute Low-Cost Lösung)