High Fidelity - filmpodium thalwil
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High Fidelity - filmpodium thalwil
Dienstag, 21. Oktober 2003, 20:00 Uhr, Bar offen ab 19:40 Uhr Singsaal Schulhaus Feld, Tödistrasse 77, 8800 Thalwil High Fidelity Regie Drehbuch Kamera DarstellerInnen Musik Version Spieldauer Altersempfehlung Stephen Frears, USA / UK 2000 Nick Hornby (Romanvorlage D. V. DeVincentis, John Cusack) Seamus McGarvey John Cusack, Iben Hjejle, Jack Black, Todd Louiso, Catherine Zeta-Jones, Lisa Bonet, Tim Robbins Liz Phair, Howard Shore, Bruce Springsteen Englisch, deutsch untertitelt 113 Minuten Ab 12 Jahren Darf man mit Leuten befreundet sein, deren Plattensammlung in der Hauptsache aus Stevie-Wonder-Alben besteht? Höre ich Popmusik, weil ich schlecht drauf bin? Oder bin ich schlecht drauf, weil ich Popmusik höre? - Existenzielle Fragen für Rob Gordon (John Cusack), dessen Leben sich nur um die Musik dreht. Eigentlich läuft im Leben des Plattenladenbesitzers alles rund: Das Hobby zum Beruf gemacht, führt Rob seinen Plattenladen "Championship Vinyl" zwar nur mit mässigem Erfolg, dafür aber mit um so grösserem Enthusiasmus. Mit seinen beiden chaotischen, aber liebenswerten Angestellten Dick und Barry erstellt er den ganzen Tag Top-Five-Listen. Die „Top 5 Montagmorgen-Songs“, die „Top 5 Songs über den Tod“, oder auch die „Top 5 Traumjobs“ und philosophiert über Musik und das Leben. Spiesser mit dem falschen Musikgeschmack, die ihre Plattenhochburg besuchen, fliegen hochkant wieder raus. Da ist natürlich klar, dass der Laden schlecht läuft. Aber eigentlich sind alle soweit zufrieden. Bis Rob eines Tages von seiner Freundin Laura (Iben Hjejle) verlassen wird. Die anfänglich vermeintliche Freude, nun endlich die eigene Plattensammlung neu sortieren zu können, verfliegt schnell. Rob stürzt in eine Krise und sieht sich bald gezwungen, sein Leben und seine Liebschaften zu sortieren – kurz gesagt: endlich erwachsen zu werden! Zum Glück sind da noch Dick und Barry. Spontan versuchen sie, dem am Boden zerstörten Rob mit schlauen Sprüchen und zweifelhaften Ratschlägen weiterzuhelfen. Doch Rob beschliesst, mit der Situation alleine fertig zu werden. Laura soll erkennen, dass hinter dem abgedrehten Vinyl-Freak eigentlich ein Traumprinz steckt – wenn auch mit kleinen Fehlern. Fest entschlossen, Laura zurückzuerobern, schmiedet Rob einen Plan... Der zeitgenössische englische Schriftsteller Nick Hornby hat sein Kultbuch „High Fidelity“ hautnah am Leben geschrieben. Das Buch wie auch der Film erzählen mit Wortwitz und Spontaneität die Geschichte eines 30-jährigen Mannes, der alles will, nur nicht erwachsen werden, und sich mit seinen Irrungen und Wirrungen im Gefühlsleben herumschlägt. Sie birgt eine ganze Latte amüsanter Charaktere, auf den Punkt gebrachte stereotype Knatsch-Situationen, unzählige Anspielungen für Musikliebhaber und immer wieder kernige Lebensweisheiten. Es kann vorkommen, dass sich der Zuschauer sagt: „Das könnte ich sein...“ Der Film wächst damit auch leichtfüssig über andere Beziehungs-Schmerz-Komödien hinaus und trifft damit, wie schon die Romanvorlage, voller entwaffnender Ehrlichkeit und Charme das Lebensgefühl einer ganzen Generation. John Cusack glänzt als verzweifelter Junggeselle, der auf dem Weg zum endgültigen Erwachsenwerden den Unterschied zwischen Liebe und wahrer Liebe erkennen muss. Seine chaotischen Kumpel und Ex-Freundinnen, u.a. Catherine Zeta-Jones, sind ihm dabei allerdings nur wenig behilflich. Für den Zuschauer sind sie aber umso vergnüglicher. Bettina Eyholzer