V O R B E R E I T U N G - Theaterwerkstatt Heidelberg

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V O R B E R E I T U N G - Theaterwerkstatt Heidelberg
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INHALT
SEITE
VORWORT
03
BESETZUNG
04
VORBEREITUNG

Das Stück
Die Figuren
Inhaltsangabe
05-11
06
06-07
08

Die Besonderheiten der Inszenierung
09

Thema Sufismus
10-11
NACHBEREITUNG
12-17

Ausstellung zum Stück
13

Thema Monolog
14

Thema Erwachsen werden
15

Pressespiegel
17

Fragen zum Stück
IN EIGENER SACHE
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LITERATUR
19
IMPRESSUM
19
KOPIERVORLAGEN
20-22
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VORWORT
Liebe Pädagoginnen und Pädagogen,
wir vom Schnawwl möchten Sie und Ihre Klasse herzlich zu unserer Inszenierung
„Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ nach der gleichnamigen Erzählung
von Eric-Emmanuel Schmitt für Schüler ab
12 Jahren einladen. Das Stück um Protagonist Moses erzählt von Freundschaft, Erwachsen werden, Religion und der Magie
des Lächelns.
Wie auch schon zu den letzten Inszenierungen haben wir wieder eine Materialmappe
mit theoretischen und auch spielpraktischen
Teilen rund ums Stück für Sie und Ihre Klasse zusammengestellt.
Die Mappe enthält einen Teil zur Vorbereitung, der die Schüler auf die Rolle als Zuschauer einstimmen und Lust auf den Theaterbesuch machen soll. In der Nachbereitung soll es dann vor allem darum gehen, sich kritisch mit dem gesehenen auseinander zu setzen und einige Themen noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Die
Reihenfolge der Übungen ist nur ein Vorschlag
und kann gerne abgeändert werden.
Im Anhang finden Sie Literaturhinweise zum
Nach- und Weiterlesen sowie einen Überblick
über unser theaterpädagogisches Angebot.
Ich wünsche Ihnen und ihrer Klasse viel Spaß beim Spielen und Ausprobieren und
freue mich sie demnächst im Schnawwl zu begrüßen.
Für weitere Fragen und Informationen zur Mappe oder über unser theaterpädagogisches Angebot stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Herzliche Grüße,
Ihre Stefanie Heiner
Theaterpädagogin
Kartenreservierung für die Vorstellungen unter: 0621- 16 83 02
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BESETZUNG
MONSIEUR IBRAHIM UND DIE BLUMEN DES KORAN
Von Eric-Emmanuel Schmitt
aus dem Französischen von Anette und Paul Becker
ab 12 Jahren
Premiere: 04.03.2006
Spieldauer: ca.1 Std.
Es spielt:
Timo Senff
1975 in Kassel geboren, machte er seine Schauspielausbildung an der Freiburger Schauspielschule. Nach verschiedenen Engagements kam er in der
Spielzeit 2003/2004 zum Schnawwl. In dieser Spielzeit (2005/06) spielt er
den Ritter Kai in „King A“, den Roger/Lehrer/Reporter/Arzt II in „Playing
from the Heart“ und den Monsieur Ibrahim in „Monsieur Ibrahim und die
Blume des Korans“. Außerdem spielt er im Ensemblestück „Ja“ mit. Zudem
führte er Lesungen in der Kinder- und Jugendbibliothek durch und gab im
Rahmen der Schultheatertage Workshops für Kinder und Jugendliche.
Inszenierung:
Antonia Brix
In Frankfurt a. M. geboren, absolvierte sie mit zwanzig Jahren auch ihre
ersten Regieassistenzen am Theater der Jugend in München. Anschließend
war sie als Regieassistentin u. a. an der Staatsoper Stuttgart und dem Vorstadt-Theater Basel engagiert. Mit 22 Jahren führte sie ihre erste eigene
Regie am Vorstadt-Theater Basel, wo sie auch heute noch regelmäßig inszeniert. Es folgten Regiearbeiten und Ausstattungen u. a. am Thalia Theater, Staatstheater Braunschweig, Jungen Theater Zürich, Landestheater
Linz, Theater an der Sihl und am Staatstheater Stuttgart. Am Schnawwl
führte sie Regie in Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran.
Bühne: Christian Thurm
Kostüme: Eva Roos
Dramaturgie: Steffi Jerg
Regieassistenz: Jan Salzwedel
Requisite: Gabriela Stein
Maske: Gerlinde Maue
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Es ist das Lächeln, das glücklich macht.
(Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran, S. 54)
VORBEREITUNG
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DAS STÜCK
DIE FIGUREN
Moses: ein elfjähriger Junge, die Hauptfigur des Stückes, der seine Geschichte vom
Erwachsen werden erzählt. Das ist nicht immer ganz einfach, da sein Vater ihn aus
seiner Sicht eher wie einen Sklaven behandelt. Eines Tages begegnet er jedoch
Monsieur Ibrahim. Diese Begegnung verändert sein Leben. Er lernt nach und nach
trotz aller Schwierigkeiten, die das Erwachsen werden für ihn so mit sich bringt, der
Welt mit einem Lächeln entgegenzutreten.
Monsieur Ibrahim: der „Araber“ aus Moses Straße, der eigentlich Moslem ist. Er
führt ein kleines Lebensmittelgeschäft und ist mit seinem Leben zufrieden. Ein verschmitzter, weiser, alter Mann, der so einige Geheimnisse eines zufriedenen Lebens
und auch das des Lächelns kennt.
Moses Vater: ein unzufriedener jüdischer Anwalt, den seine Frau verlassen hat und
der den Sinn des Lebens verloren hat, seit seine Eltern im Konzentrationslager um-
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gekommen sind. Sein Verhältnis zu Moses ist wenig liebevoll und er hält sich selbst
für keinen guten Vater.
Moses Mutter: hat ihn und den Vater kurz nach seiner Geburt verlassen, so dass
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Moses keine Erinnerungen an sie hat.
Popol: Moses Bruder, den die Mutter mitgenommen hat und den er nur aus den Erzählungen des Vaters kennt, der ihn Moses immer als das Bild eines perfekten Bruders vorhält, dessen Größe er nie wird erreichen können.
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Übung: Figurenspringen
Dauer: ca. 15-20 min.
Absicht: Erstes abstraktes Kennenlernen der Figuren;
guter Einstieg für unerfahrene Spieler
Die Spieler bilden einen Kreis. Der Spielleiter (Spl) nennt nun von
außen nacheinander verschiedenen Emotionen oder Figuren. Auf ein „Go“
hin springen die Schüler in die Mitte des Kreises in eine Haltung die
ihnen spontan zu dem genannten Begriff einfällt und frieren in dieser
ein („Freeze“). Auf das Zeichen „Out“ hin gehen die Schüler in die
Ausgangsposition im Kreis zurück. Es ist gut zunächst mit Emotionen
(z.B. traurig, fröhlich, ängstlich, etc.) oder Tierfiguren zu beginnen
und sich dann über einfache Charaktere (z.B. ein alter Mann, ein Polizist, ein Anwalt, etc.) zu Stück bezogenen Figuren (s. S.9 unten) hin
zu steigern. Beim „Reinspringen“ in die Figuren kann als Unterstützung
auch die Stimme hinzugenommen werden (vor allem bei Tierdarstellungen
sehr beliebt).
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Abschließend einmal alle Körperteile kräftig ausschütteln!
Bei dieser Übung können Sie die Schüler darauf hinweisen, dass es sich
beim letzten Teil, um Figuren des Stückes handelt, verraten Sie jedoch
nicht, welche es waren, umso spannender ist es, wenn die Schüler die
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Figuren, auf Grund ihrer Haltungen, im Stück selbst wieder erkennen.
Mögliche Charakterisierungen von Figuren aus dem Stück
„ein zufriedener alter Mann“ (Monsieur Ibrahim)
„ein mürrischer Anwalt“ (Moses´Vater)
„eine nervöse Mutter“ (Moses´Mutter)
„ein allein gelassener Junge“ (Moses)
„ein zickiges Mädchen“ (Myriam)
„eine elegante Schauspielerin“ (Brigitte Bardot)
„der strebsame,perfekte Bruder“ (Popol)
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INHALTSANGABE
Er muss seine eigene Mutter sein, Einkäufe schleppen, kochen und sich von seinem
mürrischen Vater anschnauzen lassen. Der elfjährige Moses erzieht sich selbst, motiviert sich, lernt, was er braucht, auf der Straße eines zwielichtigen Pariser Viertels
und verbringt die restliche Zeit allein und ohne jede Zuwendung in der dunklen
Wohnung seines Vaters, eines Rechtsanwalts ohne Frau und ohne Fälle.
So beschließt der unfreiwillig Frühreife eines Tages, sein Sparschwein zu schlachten
und zu den Nutten zu gehen. Seine Zukunft scheint beschlossen bis plötzlich Monsieur Ibrahim, ein alter "Araber“, d. h. Krämer in der jüdischen Rue Bleue, auf ihn
aufmerksam wird. Moses klaut ihm täglich eine Konserve, um sein Sparschwein mit
dem Haushaltsgeld wieder füllen zu können und hält es durchaus für akzeptabel,
einen Araber zu schädigen. Doch der, so stellt er erschrocken fest, kann offenbar
seine Gedanken lesen...
Übung: „Ein alternatives Ende“
Dauer: ca. 45 min.
Absicht: Einstieg in die Geschichte; fördert die Kreativität
Lest gemeinsam die Inhaltsangabe zum Stück. Bildet anschließend Kleingruppen zu 3-4 Schülern. Jede Gruppe soll nun gemeinsam überlegen, wie
Moses´ Geschichte wohl weitergeht und wie sich seine Beziehung zu Monsieur Ibrahim im Laufe der Geschichte entwickelt (Vorbereitungszeit:
15 min.).Anschließend können sich die Gruppen gegenseitig ihre Varianten vorstellen. Wählt eine Variante aus die euch allen am besten gefällt und versucht diese in 4-5 Standbildern* darzustellen. Teilt das
Ende, das ihr ausgewählt habt so auf, dass jede Kleingruppe für einen
Abschnitt eures Endes ein Standbild vorbereitet (Vorbereitungszeit: 510 min.). Zum Schluß könnt ihr die Stühle so hinstellen, dass eine
Bühne entsteht und euch die Standbilder gegenseitig zeigen.
* Ein Standbild ist eine Art Foto von einer Szene, eine Momentaufnahme, als hätte jemand auf
Pause gedrückt. D.h. die Spieler bewegen sich nicht und sprechen auch nicht, sondern finden
eine Haltung, die für sie den Teil der Geschichte erzählt.
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BESONDERHEITEN DER INSZENIERUNG
Regisseurin Antonia Brix hat für das Schnawwl Eric Emmanuel Schmitts Geschichte
„Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ als solistisches Erzähltheaterstück inszeniert. So wird die ganze Geschichte von Schauspieler Timo Senff aus der Sicht
des erwachsenen Moses in dessen Wohnzimmer erzählt. Entsprechen ist das Bühnenbild wie ein Wohnzimmer gestaltet. Im Laufe des Stücks, zeigen sich die Einrichtungsgegenstände des Raumes jedoch als sehr wandelbar, so wird der Schreibtisch
mal zum Ladentisch von Monsieur Ibrahim,mal zum Auto für die große Reise. Auch
das Kostüm von Moses wandelt sich im Stück und wird mit der Zeit immer leichter
und lockerer, so wie auch Moses´ Leben durch Monsieur Ibrahims Hilfe immer mehr
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an Leichtigkeit und Freude gewinnt.
Aber was macht ein gutes Theaterstück eigentlich aus und wie entsteht es?
Übung: Beobachtungsaufgaben
Dauer: ca. 20 min.
Absicht: Kennenlernen der verschiedenen Theaterbereiche
Förderung des aktiven und bewussten Zuschauens
Hinweis: diese Übung wird in der Nachbereitung mit der
Übung “Ausstellung zum Stück“ weitergeführt
Überlegen Sie mit Ihren Schülern wer an der Entstehung einer Inszenie-
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Bilden Sie anschließend Kleingruppen und verteilen Sie an diese für R
rung alles beteiligt und welche Aufgabenbereiche es gibt.
den
anstehenden
Vorstellungsbesuch
Beobachtungsaufträge.
Die
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gruppen sollen während der Inszenierung besonders auf einen bestimmten N
Bereich achten, wie dieser gestaltet ist, was ihnen dabei gut gefällt S
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oder auch ihnen nicht gefällt.
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Diese Bereich können sein:
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Bühnenbild, Ton, Licht, Kostüm und Maske, Regie/ Wie wurde das Stück E
umgesetzt(Gestaltung des Monologs),Spiel und Sprache des Schauspielers R
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Wenn Sie mit ihren Schülern einmal die verschiedenen Abteilungen des
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Theaters besichtigen möchten, bieten wir gerne Theaterführungen an.
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THEMA SUFISMUS
„Wie schaffen sie es, Monsieur Ibrahim, glücklich zu sein?“
„Ich weiß, was in meinem Koran steht.“
(Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran, S. 48)
Religion spielt in Monsieur Ibrahims Leben eine große Rolle. Darauf vertraut er und
sie hilft ihm, ein zufriedenes und glückliches Leben zu führen. Monsieur Ibrahim ist
Anhänger einer besonderen Richtung des muslimischen Glauben, er ist ein Sufi. Als
Moses das erfährt, glaubt er zunächst, dies sei eine Krankheit, bis er zu Hause in
den Lexikas seines Vaters nachliest.
Im Folgenden findet ihr eine kurze Beschreibung des Sufismus. Lest
diese und besprecht gemeinsam, was die Besonderheiten dieser Art des
Glaubens sind.
Sufismus
Besondere Glaubensrichtung innerhalb des Islam, benannt nach den mit einem Büßergewand aus Wolle (arabisch suf) bekleideten ersten Anhängern (Sufis). Erstmals
im Zweistromland Anfang des 8. Jahrhunderts nachweisbar. Der Sufismus erstrebt
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eine Verinnerlichung des Islam. Der Sufi versteht sein Leben als Weg, alles zu überwinden, was ihn von Gott trennt, um schließlich über Gebet, Meditation und asketische Übungen in mystischer (ekstatischer) Selbstentäußerung dessen unmittelbare
Nähe zu erleben. Trotz des zunächst erbitterten Widerstandes der islamischen
Theologen und Rechtsgelehrten breitete sich der Sufismus aus. Einzelne Sufis wurden als wundertätige Heilige verehrt, ihre Grabstätten zu Wallfahrtsstätten. Schließlich begründete Ghasali die innere Vereinbarkeit von Sufismus und islamischer Orthodoxie. Vom 12. Jahrhundert an bildeten sich auf dem Boden des Sufismus die Orden der Derwische.
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- 11 „Siehst du, Momo, sie drehen sich um sich selbst, sie drehen sich
um ihr Herz,dem Ort,wo Gott wohnt. Das ist wie ein Gebet.“
(Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran, S. 87)
Übung: Der Tanz der Derwische*
Dauer: ca. 15-20 min.
Absicht: Auseinandersetzung mit dem Thema Sufismus
Als Momo und Monsieur Ibrahim das Ziel ihrer Reise, den fruchtbaren
Halbmond, erreicht haben, nimmt M. Ibrahim Momo mit in eine Tekke.
Dies ist ein Ort, wo Sufis sich treffen um gemeinsam zu meditieren.
Ein besondere Form der Meditation ist der Tanz. Dabei drehen sich die
Sufis, die so genannten Derwische im Kreis. Sie glauben, dass sie dadurch näher zu Gott kommen.
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Stellt euch im Kreis auf und erzeugt durch Klatschen oder Stampfen
einen gleichmäßigen Rhythmus. Nun können zwei oder drei von euch in
die Mitte gehen und sich wie die Derwische im Kreis drehen. Probiert
aus wie lange ihr es aushaltet, bevor euch schwindelig wird. Tauscht
zwischendurch, so dass alle, die wollen, einmal in die Mitte kommen.
Anschließend könnt ihr euch darüber austauschen wie es war und was ihr
beim Tanzen gefühlt habt.
* Derwisch [von persisch darwiš»Bettler«]
Arabisch Fakir, islamischer Mystiker und Asket, der eine dem Sufismus geweihte Lebensform praktiziert, gewöhnlich als Mitglied eines Derwischordens, aber auch als
wandernder Bettelmönch ohne feste Organisation. Die Derwischorden entstanden
seit dem 12. Jahrhundert als religiöse Bruderschaften, die häufig auch beträchtlichen politischen Einfluss erlangten. Die Derwische suchen durch geistige Versenkung, asketische und andere Übungen die mystische Vereinigung mit Gott. Eine bedeutende Rolle in ihrer Spiritualität spielen Musik und ekstatische Tänze (tanzende
Derwische).
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Ich hatte gelernt, Menschen mit den Augen meines
Vaters zu sehen. Mit Mißtrauen, mit Mißachtung...
(Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran,S. 29)
NACHBEREITUNG
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AUSSTELLUNG ZUM STÜCK
Diese Übung schließt an die Übung „Beobachtungsaufgaben“ aus der Vorbereitung
an. Sie dient dazu die Beobachtungen, die die Schüler gemacht haben, zusammen
zu tragen und auszuwerten.
Übung: Die „Monsieur - Ibrahim – Ausstellung“
Dauer: ca. 45 min.
Material: Große Papierbögen (A2), Stifte, Scheren, Kleber,
Klebeband oder Reißzwecken, Musik
Absicht: Reflexion des Stückes und kritische Auseinandersetzung mit
dem Gesehenen
Jede Kleingruppe hatte einen Teil, den sie während des Theaterbesuchs
besonders genau beobachten sollte. Nun sollen die Schüler diese Beobachtungen für die anderen Schüler präsentieren. Zum einen sollen sie
beschreiben, wie ihr Bereich im Stück ausgesehen hat, z.B. das Bühnenbild, zum anderen kann hier auch mit einfließen, was ihnen gefallen
hat oder was sie anders machen würden. Die Umsetzung dieser Aufgabe
kann und darf kreativ gelöst werden. So können die Schüler etwa das
Bühnenbild nachzeichnen. Jede Gruppe sollte ihren Bereich für die anderen möglichst optisch ansprechend auf einem oder mehreren großen
Plakaten darstellen.
Die Gruppen, die fertig sind, hängen ihre Plakate an einem für sie geeigneten Ort im Raum auf und verlassen dann den Raum. Wenn alle fertig
sind, können Sie eine nette Hintergrundmusik auflegen und die Schüler
gemeinsam hereinbitten, mit dem Hinweis, dass sie nun eine Ausstellung
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zum Stück betreten. Jeder soll erst mal in Ruhe für sich alle Plakate
betrachten.
Abschließend können die einzelnen Plakate und Themenbereiche, sowie
Kritik oder Lob für das Stück noch in der Gruppe diskutiert werden.
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THEMA MONOLOG
Regisseurin Antonia Brix hat das Stück als Monolog inszeniert. Es gibt also nur einen
Spieler auf der Bühne, der den gesamten Text alleine spricht. Dabei kann es entweder so sei, das ein Monolog wie ein Gedankenfluss oder ein Gespräch der Figur mit
sich selbst ist oder aber, dass das Publikum direkt von der Figur angesprochen wird.
Übung: Schreibt einen Monolog
Dauer: ca. 45 min.
Material: Schreibutensilien
Absicht: kreative Auseinandersetzung mit dem Thema Monolog
Versucht nun selbst einmal einen Monolog für die Bühne zu schreiben.
Sammelt
zunächst
in
der
Gruppe
Themen,
über
die
ihr
gerne
etwas
schreiben würdet, dies können Themen aus dem Stücke sein, welche die
euch gerade beschäftigen oder was ihr sonst spannend findet. Bildet
anschließend Paare und jeder Partner wählt sich eines der Themen aus.
Nun sollt ihr euch gegenseitig nacheinander zu dem Thema das ihr jeweils
ausgewählt
habt
ca.
3
Minuten
interviewen.
Der
Interviewer
schreibt in Stichworten mit, was der andere erzählt. Wenn ihr beide
Interviews gemacht habt, nehmt ihr jeder für sich eure Notizen und
versucht daraus einen Text zu schreiben, den man als Monolog auf der
Bühne spielen könnte. Entweder als Gedankenfluss oder direkt ans Publikum gerichtet. Lest euch, wenn ihr soweit seit eure Monologe gegenseitig vor und korrigiert oder kürzt sie noch etwas,wenn nötig.
Wenn alle fertig sind, können einige Schüler, die möchten, ihre Monologe den anderen vorlesen.
Sprecht abschließend über eure Erfahrungen beim Schreiben und auch
über die Monologe, die euch vorgespielt wurden und wie sie auf euch
gewirkt haben.
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THEMA ERWACHSEN WERDEN
Momo hat es mit dem Erwachsen werden nicht so leicht, so ganz ohne Mutter und
einem Vater, der im mit großer Gefühlskälte begegnet. Dies ändert sich, als er Monsieur Ibrahim kennen lernt. Dieser weiß die kleinen Dinge im Leben zu schätzen
und in ihnen das Glück zu entdecken. In seinen Gesprächen mit Momo eröffnet er
ihm mit seinen einfachen Weisheiten einen anderen Blick auf die Welt und hilft ihm,
sein Leben besser zu meistern und auf sich selbst zu vertrauen.
Übung: Die Lebensweisheiten des Monsieur Ibrahim
Dauer: ca. 30 min.
Material: Kopiervorlage M1
Absicht: Auseinandersetzung mit dem Text und dem Sprachstil
Ausprobieren verschiedener Haltungen und deren Wirkung
In der Kopiervorlage M1 finden Sie Sätze aus dem Originaltext, die M.
Ibrahim zu Momo sagt. Kopieren Sie diese für die ganze Klasse und lesen Sie die Sätze gemeinsam durch.
Räumen Sie nun alles beiseite um eine große Spielfläche zu schaffen.
Jeder Schüler wählt sich einen Satz aus,der ihn anspricht. Die Schüler
sollen sich nun durch den Raum bewegen und dabei erst einmal jeder für
sich den Satz vor sich hin sprechen. Nach einer Weile können sich die
Schüler auch begegnen und sich ihre Sätze gegenseitig als Botschaft
mitteilen. Anschließend können sie mit dem Satz variieren, in dem sie
ihn in verschiedenen Haltungen zu jemandem sagen, z.B. einmal fröhlich, dann ernst, traurig, gelangweilt, aufgeregt, etc..
Nun können sich immer drei Schüler zusammenfinden und mit ihren drei
Sätzen eine kurze Szene entwickeln, d.h. Sie überlegen sich jeder eine
Rolle, aus der heraus sie ihren Satz sagen wollen, einen Ort, wo die
Szene spielt und eine Situation für ihre Szene und bauen dort ihre
drei Sätze ein (Vorbereitungszeit: 10 min.). Anschließend können sich
die Gruppen gegenseitig ihre Ergebnisse präsentieren.
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PRESSESPIEGEL
Wenn ein neues Stück im Theater auf die Bühne kommt,kann man nach der Premiere meist darüber etwas in der Zeitung lesen. Meist werden das Stück und die Art der
Inszenierung kurz beschrieben und entweder positiv oder negativ bewertet. Die Folgende Aufgabe soll nun den Schülern die Möglichkeit geben, sich selbst im Schreiben einer solchen Kritik zu üben. So können sie sich auch gleich noch einmal mit
dem Gesehenen auseinander setzen und einen Standpunkt dazu beziehen.
Übung: Eine Kritik schreiben
Dauer: ca. 20 min.
Material: Kopiervorlage M2
Absicht: Formulierung der eigenen Haltung zum Stück
In der Kopiervorlage M2 finden sie eine Beispielkritik zur Monsieur
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Ibrahim Inszenierung vom Schnawwl. Kopieren Sie diese für die Schüler.
Die Schüler sollen die Kritik zunächst lesen, um an Hand des Beispiels
zu sehen, was alles in eine solche Kritik hineingehört und wie so etwas aussehen kann. Nun sind die Schüler aufgefordert, selbst eine Kritik, positiv oder negativ, zu verfassen und dort ihre persönliche Meinung über das Stück zu formulieren.
Anschließend können sich die Schüler gegenseitig ihre Kritiken vorlesen und vergleichen, wo es übereinstimmende oder total gegensätzliche
Meinungen gibt und über diese diskutieren.
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Fragen zum Stück
1. Wie war der Moment für dich, als Moses sein Sparschwein zerschlägt?
2. Welcher Moment im Stück hat dir am besten gefallen?
3. Gab es einen Moment, der dir gar nicht gefallen hat?
4. In wie viele verschiedene Rollen schlüpft Schauspieler Timo Senff, während er als
Moses dessen Geschichte erzählt?
5. Wie verändert sich Moses´ Kostüm innerhalb des Stückes?
6. Wie alt ist Moses als seine Geschichte beginnt und wo lebt er?
7. Wohin reisen Moses und Monsieur Ibrahim und was erleben sie auf ihrer Reise?
8. Was serviert Moses seinem Vater zu essen, um Geld zu sparen?
9. Was passiert als Moses seiner Mutter begegnet?
10. Was denkt Moses, als er hört, das Monsieur Ibrahim ein Sufi ist?
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IN EIGENER SACHE...
Zum Schluss noch ein kleiner Überblick über unsere theaterpädagogischen Angebote. Für nähere Informationen oder Fragen stehe ich Ihnen natürlich gerne zur Verfügung und würde mich freuen Sie und Ihre Klasse bei der ein oder anderen Veranstaltung wieder zu sehen.

Öffentliche Hauptproben für PädagogInnen
Alle interessierten PädagogInnen sind herzlich eingeladen, bereits vor der
Premiere einen Blick auf unsere Inszenierungen zu werfen.
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Öffentliche Hauptproben für junge Zuschauer
Klassen oder Schultheater-AGs sehen sich in einer öffentlichen Hauptprobe
das jeweils neueste Schnawwl-Stück an. So können wir noch vor der Premiere
sehen, wie die Inszenierung bei unseren jungen Zuschauern ankommt.

Premierenklassen
Eine Premierenklasse hat die Chance, mit zu verfolgen, wie eine Inszenierung
entsteht. Bei ein bis zwei Probenbesuchen lernt sie alle an der Produktion
Beteiligten kennen. Sie schaut sich die Premiere als Fachpublikum an und
eröffnet
bei
der
anschließenden
Premierenfeier
das
Buffet
mit
der
Präsentation eines eigenen Kunstwerks.

Impulsworkshops für Klassen
Für Klassen, die durch spielerische Praxis etwas über Theater erfahren
möchten, bieten wir Impulsworkshops an. Wir kommen gerne für eine
Doppelstunde in die Schule, wo die Schüler dann in theaterpraktischen
Übungen erleben, was es bedeutet, auf der Bühne zu stehen.

Nachgespräche mit Schauspielern und Sängern
Nach einem Vorstellungsbesuch im Schnawwl oder in der Jungen Oper sind
Treffen mit Schauspielern und Sängern möglich.
Den aktuellen Spielplan und alles weitere rund ums Schnawwl finden Sie unter:
http://www.schnawwl.de/
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LITERATUR
Literatur:
Schmitt, Eric-Emmanuel: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a. Main, 2007
Rellstab, Felix: Handbuch Theaterspielen Bd. 4, Stutz Verlag, Wädenswil, 2000
Internet:
http://lexikon.meyers.de/meyers/Sufismus
http://lexikon.meyers.de/meyers/Derwisch
http://www. schnawwl.de
IMPRESSUM
Nationaltheater Mannheim / Spielzeit 2007/08
Generalintendantin: Regula Gerber
Schnawwl, Kinder- und Jugentheater Mannheim
Brückenstr. 2, 68167 Mannheim
Direktorin: Andrea Gronemeyer
Redaktion und Gestaltung: Stefanie Heiner
Fotos: Antonia Brix, Karola Prutek
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KOPIERVORLAGEN
- 21 M1
Die Weisheiten des Monsieur Ibrahim
Es ist das Lächeln, das glücklich macht.
Das Paradies steht für alle offen.
Drücken dich die Schuhe, wechsle sie.
Will man etwas lernen, greift man nicht zum Buch.
Die Schönheit ist überall.
Was du verschenkst, bleibt immer dein Eigen; was du behältst, ist für immer verloren!
Die Langsamkeit, sie ist das Geheimnis des Glücks.
'Das Herz eines Menschen ist wie ein Vogel, eingesperrt in den Käfig des Körpers.
Alle Arme des einen Flusses münden im gleichen Meer. Im einzigen Meer.
Ich sterbe nicht. Ich geh nur ein in die Unendlichkeit.
Deine Intelligenz steckt in deinem Knöchel, und dein Knöchel kann sehr tief denken.
- 22 M2
Pressespiegel