fit fÜr breMeN - Gesundheit Nord Klinikverbund Bremen
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fit fÜr breMeN - Gesundheit Nord Klinikverbund Bremen
Monika Kruschel projektmanagement GESCHÄFTSBERICHT 2007 Gesundheit nord fit für bremen Wenn ein Klinikverbund bereits die bestmögliche medizinische Versorgung bietet, was ist dann eigentlich noch zu tun? Jede Menge, finden wir. Denn in der Medizin gilt wie im Sport: Wer vorn mitspielen will, muss sich fit halten. Deshalb messen sich unsere 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich an den höchsten Qualitätsstandards, sind offen für Veränderung und halten gleichzeitig an Bewährtem fest. Die Menschen in unserem Verbund sind Motor unserer Entwicklung. Weil für unsere Qualitätsmanagerinnen immer nur das Beste zählt. Weil unsere Spezialisten nie auslernen und unser Pflegepersonal den Leitspruch ›Von Mensch zu Mensch‹ jeden Tag mit Leben füllt. Gemeinsam übernehmen wir kommunale Verantwortung und sichern zuverlässig die medizinische Versorgung der Bremer und Butenbremer. Kurz: Wir halten uns fit – heute für morgen. Geschäftsbericht 2007 FIT FÜR BREMEN GESUNDHEIT NORD Klinikverbund Bremen gGmbH Martinistraße 34 28195 Bremen Fon (0421) 40 81-9002 Fax (0421) 40 81-9066 www.gesundheitnord.de klinikum bremen-mitte klinikum bremen-ost klinikum bremen-nord klinikum links der weser Klinikum Bremen-Nord Richtfest der Residenz am Löhpark im Gesundheitspark Bremen-Nord 30.05.2007 Klinikum Links der Weser Erfahrungsaustausch Audit ›berufundfamilie‹ 22.03.2007 Klinikum Links der Weser Bremer Archivtag 31.05.2007 Klinikum Bremen-Ost Offizielle Amtseinführung dreier neuer Chefärzte: Dr. Marc Dupont, Hubertus Rawert und Dr. Wolfgang Sauer April 2007 MEILENSTEINE 2007 Klinikum Links der Weser 1. Bremer Physiotherapiekongress 27.04. – 28.04.2007 Klinikum Links der Weser Einweihung Kinderintensivstation 17.01.2007 JAN. FEBR. APR. MAI Klinikum Bremen-Mitte Verabschiedung von Walter Bremermann, kaufmännischer Geschäftsführer 31.08.2007 Klinikum Links der Weser Herbsttagung der AG Pädiatrische Nephrologie 09.10. – 10.10.2007 Klinikum Bremen-Ost 20 Jahre PsychosomatischPsychotherapeutische Station Dezember 2007 Klinikum Links der Weser Notfallsymposium 29.09.2007 JULI AUG. SEPT. OKT. Klinikum Links der Weser Symposium ›Medizin von heute und morgen‹ 18.04.2008 Klinikum Links der Weser ›CardioLive‹ 23.11. und 24.11.2007 Klinikum Links der Weser Fachveranstaltung Chirurgie (Hernienzentrum) Februar 2007 Klinikum Bremen-Mitte Arbeitsbeginn von Jürgen Finsterbusch als neuer kaufmännischer Geschäftsführer 01.01.2008 NOV. DEZ. JAN. 2007 FEBR. APR. Klinikum Bremen-Ost Tagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie in Bremen 11.09. – 13.09.2008 Klinikum Links der Weser Strahlenschutzkurse ›Diagnostik‹ 03.07.–05.07.2008 Holding Amtseinführung Jürgen Richter als kaufmännischer Geschäftsführer 01.07.2008 Klinikum Bremen-Nord Offizielle Eröffnung des Fachärztezentrum 30.05.2008 Holding Amtseinführung Priv.-Doz. Dr. Diethelm Hansen als Geschäftsführer Klinikmanagement und Sprecher der Geschäftsführung 01.04.2008 MÄRZ Klinikum Bremen-Ost Ausstellung und Veranstaltungen ›Zurück ins Leben‹ 20.06.–31.08.2008 Klinikum Bremen-Nord Offizielle Amtseinführung von Birgit Hilmer als pflegerische Geschäftsführung 09.05.2008 AUSBLICK 2008 Klinikum Bremen-Mitte Vorstellung des neuen Angiographie-OPs 08.11.2007 Klinikum Bremen-Ost ›20 Jahre Kultur am Krankenhaus‹ 07.07. – 08.07.2007 JUNI Klinikum Bremen-Mitte Überreichung der Urkunde für die KTQ-Rezertifizierung 28.04.2008 Klinikum Links der Weser Eröffnungsveranstaltung Hernienzentrum 05.03.2008 Klinikum Bremen-Ost 1. ›NOTES‹-Operation November 2007 Klinikum Bremen-Nord Elternverein organisiert eine Kinderkrippe ›Mausekiste‹ August 2007 Klinikum Links der Weser Tag der Sicherheit 17.06.2007 Klinikum Links der Weser Verabschiedung Dr. med. Claus Skalicky und Amtseinführung von Priv.-Doz. Dr. med. Arnd Steffen Böhle 04.05.2007 MÄRZ Klinikum Bremen-Ost Neue Leitlinie im Umgang mit Schwerstbehinderten August 2007 Klinikum Bremen-Nord Rezertifizierung nach KTQ Juni 2007 Klinikum Bremen-Ost Ausstellungseröffnung ›Joseph Beuys. Heilkräfte der Kunst‹ 02.02.2008 Klinikum Bremen-Mitte Beginn der Gesundheitsakademie 30.10.2007 Klinikum Bremen-Mitte Vorstellung des Interdisziplinären Darmzentrums 21.07.2008 Klinikum Bremen-Nord Tag der offenen Tür im Rahmen der 100-Jahr-Feier 31.05.2008 MAI JUNI JULI Klinikum Links der Weser ›CardioLive‹ 2008 21.11. – 22.11.2008 AUG. SEPT. OKT. NOV. 2008 Klinikum Bremen-Mitte Einweihung der neuen Räume des Kinderzentrums im Telekom-Gebäude 01.09.2007 Klinikum Links der Weser Tag der Gesundheitsforschung: ›Herz – Motor des Lebens‹ 25.02.2007 Klinikum Bremen-Nord 1. Sommersymposium Geburtshilfe 07.07.2007 Klinikum Bremen-Nord Anerkennung als Adipositas-Schulungseinrichtung April 2007 Klinikum Links der Weser Hangarparty 17.07.2007 Klinikum Links der Weser Pädiatrisches Frühjahrsseminar 25.04.2007 Klinikum Links der Weser Gemeinsame Veranstaltung im KBO ›Wenn Kinder krank werden‹ 11.04.2007 Klinikum Bremen-Nord Einführung des Patientenfernsehens Juni 2007 Klinikum Links der Weser Einweihung der neuen Kindertagesklinik 22.10.2007 Klinikum Links der Weser Pädiatrisches Herbstseminar 10.10.2007 Klinikum Bremen-Mitte Tätigkeitsbeginn von Priv.-Doz. Dr. Melchior als Direktor der Urologischen Klinik 01.10.2007 Klinikum Bremen-Nord Fertigstellung der neuen Eingangshalle Oktober 2007 Klinikum Links der Weser Breast-NurseKonferenz 07.12.2007 Klinikum Links der Weser Tag der offenen Tür in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin 17.11.2007 Klinikum Bremen-Nord Beginn der Bauarbeiten für die Interdisziplinäre Notaufnahme Dezember 2007 Klinikum Bremen-Mitte Tätigkeitsbeginn von Priv.-Doz. Dr. Johann Sebastian Ockenga als Direktor der Klinik für Innere Medizin II 01.11.2007 Klinikum Bremen-Ost Amtseinführung Geschäftsführung: Jutta Dernedde, Dr. Thomas Hilmer und Maria Zewuhn 04.04.2008 Klinikum Bremen-Mitte Inbetriebnahme der neuen Zentralküche 04.04.2008 Klinikum Bremen-Ost Begrüßung des neuen Chefarztes Dr. med. Dipl.-Phys. Albert Linder 18.06.2008 Klinikum Links der Weser Traumatologisch-orthopädisches Kolloquium 21.05.2008 Musik im Hof 21.05.2008 Klinikum Bremen-Mitte Größte Brandschutzübung im Bremer Krankenhausbereich 25.04.2008 Klinikum Bremen-Nord Fertigstellung der Interdisziplinären Notaufnahme Oktober 2008 Klinikum Links der Weser Tag der Sicherheit 15.06.2008 Klinikum Links der Weser Symposium Intensivmedizin und Intensivpflege 20.02. – 22.02.2008 Klinikum Bremen-Nord Auftaktveranstaltung zum 100-jährigen Bestehen unter dem Motto ›100 Jahre gesunder Fortschritt‹ 30.01.2008 Klinikum Links der Weser Deutsches Forum für Notfallmedizin und Rettung 29.08. – 30.08.2008 Klinikum Bremen-Ost Suchtfachtag 22.04.2008 Klinikum Bremen-Ost Eröffnung des Darmzentrums 11.06.2008 Klinikum Bremen-Nord Ansiedelung des Herzkatheterlabors im Fachärztezentrum am Klinikum Bremen-Nord August 2008 qualität Planung SPEZIALISIERUNG Vernetzung innovation Menschlichkeit Prävention für bremen INhalt VORWORT – AUFSICHTSRAT 5 QUALITÄTSMANAGEMENT Vorwort – Geschäftsführung 7 Mehr Sicherheit für Patienten 62 Die richtige Operation gewährleisten 66 klinikverbund im überblick Geschäftsführung 8 ERGEBNISSE DER EXTERNEN VERGLEICHENDEN QUALITÄTSSICHERUNG 2007 Konzernstruktur 9 Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie) 68 Aufsichtsrat 10 Operation der Halsschlagader (Karotis-Rekonstruktion) 69 Klinika des Klinikverbundes 11 Hüftgelenkersatz (Hüft-Endoprothesen-Erstimplantation) 70 Gesellschaften 15 Kniegelenkersatz (Knie-Totalendoprothesen-Erstimplantation) 71 Geburtshilfe 72 Klinikum bremen-mitte (KBM) Gynäkologische Operationen 73 Untersuchungen mit 3-Tesla-Gerät weltweit erstmals in Bremen möglich 16 Behandlung von Brusttumoren (Mamma-Chirurgie) 74 Die erste Adresse für endoskopische Notfälle in Bremen 18 Herzschrittmacher-Einsatz (Herzschrittmacher-Implantation) 76 Spezialisierung auf moderne Tumorchirurgie 22 Koronarchirurgie (Bypass-Operation am Herzen) 77 Geringere Strahlenbelastung für Patienten 24 Koronarangiographie und perkutane Koronarintervention (PCI) 78 klinikum bremen-nord (KBN) JAHRESABSCHLUSS (AUSZUG) Hohe Versorgungsqualität durch interdisziplinäre Zusammenarbeit 28 Radiologie auf weltweit höchstem Niveau 30 ZUSAMMENFASSUNG BETRIEBLICHER ECKDATEN 81 Gütesiegel für Kooperation, Transparenz und Qualität 34 Vielseitiges Gesundheitsangebot im Norden der Stadt 36 KONZERNBILANZ 82 klinikum bremen-ost (KBO) KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 84 Deutschlandweit einmalig: 20 Jahre Kultur am Krankenhaus 40 Erstmals Gallenblase durch die Scheide entfernt 42 ÜBER DAS KONZEPT 86 Zusammenschluss zum bundesweiten Bündnis gegen Depression 46 Mehr Sicherheit für beide Seiten 48 IMPRESSUM 88 klinikum links der weser (KLDW) Zentral im neuen Eingangsbereich: Café, frische Blumen und das Patientencenter 52 Neuigkeiten aus Labor und OP-Saal 54 Austausch über neueste Forschungsergebnisse und große Verabschiedung 58 Gut gerüstet für medizinische Notfälle 60 Wegen der besseren Lesbarkeit haben wir darauf verzichtet, in den Texten stets die männliche und die weibliche Form zu berücksichtigen. Falls die männliche Form allein steht, ist damit selbstverständlich auch die weibliche gemeint. 2 )3 Sehr geehrte Damen und Herren, an erster Stelle gilt es, Dank zu sagen. Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Klinikverbund GESUNDHEIT NORD. Sie alle zeichnet außerordentliches Engagement und eine hohe Qualität der geleisteten Arbeit aus. Es sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Seite an Seite mit der Geschäftsführung das Schiff GESUNDHEIT NORD 2007 erfolgreich durch ein bewegtes Jahr gesteuert haben. Die Neustrukturierung und Zukunftsfähigkeit der GESUNDHEIT NORD sowie der öffentlichen Klinika ist eine Aufgabe, die alle Akteure gemeinsam meistern werden. Dieser Prozess erfolgt unter folgenden Prämissen: Erhalt der Klinika in kommunaler Trägerschaft und medizinische Profilierung aller vier Standorte Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit Sicherung einer hochwertigen und wohnortnahen medizinischen Versorgung Einbeziehung und Berücksichtigung von Mitarbeiterinteressen Eine der großen Herausforderungen im Jahr 2007 waren die nicht besetzten Positionen der Geschäftsführung innerhalb der GESUNDHEIT NORD. Es galt, die volle Handlungsfähigkeit der GESUNDHEIT NORD und der vier kommunalen Klinika herzustellen und die offenen Stellen mit leistungsfähigem und zukunftsorientiertem Personal zu besetzen. Diese Aufgabe haben wir im ersten Quartal 2008 erfolgreich gelöst. Für mich steht fest: Das Gesundheitswesen gehört zu den zentralen Bestandteilen öffentlicher Daseinsvorsorge. Der Erhalt notwendiger medizinischer Angebote und Versorgung darf nicht von der sozialen Herkunft und dem Ingelore Rosenkötter, Aufsichtsratsvorsitzende und Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales Einkommen des Patienten bzw. der Patientin abhängig sein. Erklärtes Ziel ist es, unser Bundesland als überregional bedeutsamen gesundheitlichen Versorgungsstandort zu profilieren. Die Gesundheitswirtschaft ist als Zukunftsmarkt, Innovationsfeld und Arbeitsplatzfaktor für das Land Bremen von hoher Bedeutung. Unsere Krankenhäuser sind attraktive ›Leuchttürme‹, die zahlreiche Patientinnen und Patienten auch aus unserem Nachbarland Niedersachsen anziehen. Wir werden auch im Geschäftsjahr 2008 alles dafür tun, dass diese ›Leuchttürme‹ weit über Bremen hinausstrahlen und für ein modernes Gesundheitswesen an der Weser stehen. Bremen, Juli 2008 Ingelore Rosenkötter Aufsichtsratsvorsitzende und Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales 4 )5 Sehr geehrte Damen und Herren, unser Geschäftsbericht 2007 spiegelt erneut die Leistungsfähigkeit und den hohen Stellenwert des Klinik verbundes für die Versorgung der Bevölkerung Bremens und des niedersächsischen Umlandes wider. Er unter streicht auch die wirtschaftliche Bedeutung, die die GESUNDHEIT NORD mit ihren rund 8.000 Beschäftigten in der Region hat. Die hier dargestellten Bereiche und Projekte vermitteln Ihnen zugleich einen Eindruck von der Qualität der Arbeit, die in unseren Krankenhäusern geleistet wird. Wir leben in bewegten Zeiten. Die Krankenhausfinanzierung steht auf dem Prüfstand, weil sie immer mehr Kliniken ins wirtschaftliche Abseits treibt. Den gedeckelten Budgets der Krankenhäuser stehen die realen Krankenhauskosten gegenüber, die eben nicht gedeckelt sind. Tariferhöhungen und gestiegene Sachkosten vor allem im Medikamenten-, Energie- und Lebensmittelbereich wollen bezahlt werden. Doch womit? Die deutschen Krankenhäuser haben schon seit einigen Jahren mit einer chronischen Unterfinanzierung ihrer Betriebs- und Investitionskosten zu kämpfen. Noch nie war es so schwierig wie jetzt, ein Krankenhaus wirtschaftlich zu führen und es dabei auf höchstem medizinischem und pflegerischem Niveau zu halten. Diesen Spagat zu schaffen, das haben wir uns als neue Geschäftsführer auf die Fahne geschrieben. Um das Ziel zu erreichen, kommen wir nicht umhin, alle Chancen der Kosten- und Leistungsbeeinflussung konsequent zu nutzen. Dass dies auch mit erheblichem Personalabbau verbunden ist, ist ebenso schmerzlich wie notwendig. Der harte Weg der Sanierung, der unter unserer Regie im Jahr 2008 begonnen hat und bereits erste Erfolge zeigt, ist ohne Alternative. Unser Gesellschafter, die Stadtgemeinde Bremen, hat im vergangenen Jahr mit der neuen Holdingstruktur die Weichen für ein nachhaltiges Umsteuern gestellt und damit die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Sanierung geschaffen. Die neue Geschäftsführung kann nunmehr – auf der Grundlage dieser Priv.-Doz. Dr. Diethelm Hansen, Jürgen Richter (von links nach rechts). Struktur – gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Unternehmen in eine sichere Zukunft führen. Das ist gut für die GESUNDHEIT NORD und es ist gut für Bremen. Dokumentiert dies doch, dass der Senat der kommunalen Trägerschaft von Krankenhäusern eine hohe Bedeutung beimisst. Und es stellt auch klar, dass die anspruchsvolle und viel Kraft fordernde Arbeit unserer Beschäftigten gewürdigt wird. Um diese Leistungen Tag für Tag erbringen zu können, bedarf es einer gewissen Fitness. Sich fit zu halten – heute für morgen –, das ist die Herausforderung unserer Zeit. Wie die Beschäftigten der GESUNDHEIT NORD diese Herausforderung annehmen, auch davon handelt dieser Geschäftsbericht. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre. Priv.-Doz. Dr. Diethelm Hansen Jürgen Richter Geschäftsführer Klinikmanagement Kaufmännischer Geschäftsführer 6 )7 KLINIKVERBUND IM ÜBERBLICK Klinikverbund IM ÜBERBLICK GESCHÄFTSFÜHRUNG KONZERNSTRUKTUR 2007 Priv.-Doz. Dr. Diethelm Hansen, berlin Mit knapp 2.700 Planbetten und rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die GESUNDHEIT NORD Geschäftsführer Klinikmanagement und Sprecher der Geschäftsführung gGmbH der drittgrößte kommunale Krankenhausverbund in Deutschland. (ab 01.04.2008) FREIE HANSESTADT BREMEN FHB Jürgen Richter, Hamburg Kaufmännischer Geschäftsführer (ab 01.07.2008) Kommanditist 100 % GESUNDHEIT NORD GGMBH KLINIKVERBUND BREMEN Stammkapital TEUR 45.025 GN (KU 1) 100 % Komplementär ohne Kapitaleinlage GESUNDHEIT NORD GRUNDSTÜCKS GMBH & CO. KG Kommanditkapital TEUR 10.000 GNKG (KU 2) Alleingesellschafter 100 % 100 % KLINIKUM LINKS DER WESER GGMBH Stammkapital TEUR 10.000 KLDW (KU 5) 51 % REHAZentrum Bremen GmbH Stammkapital TEUR 250 REHA (KU 7) KLINIKUM BREMEN-NORD GGMBH Stammkapital TEUR 9.000 KBN (KU 3) 51 % KLINIKSERVICEGESELLSCHAFT BREMEN MBH Stammkapital TEUR 50 KSG (KU 8) 100 % 100 % KLINIKUM BREMEN-OST GGMBH Stammkapital TEUR 13.000 KBO (KU 4) 49 % BREMER ZENTRUM LABORATORIUMSMEDIZIN GMBH Stammkapital TEUR 50 BZL (KU 9) KLINIKUM BREMEN-MITTE GGMBH Stammkapital TEUR 13.000 KBM (KU 6) 100 % 100 % Gebäude Management GmbH Bau- und WirtschaftsGmbH GM (KU 10) BW (KU 11) 8 )9 KLINIKVERBUND IM ÜBERBLICK KLINIKVERBUND IM ÜBERBLICK AUFSICHTSRAT Klinikum Bremen-mitte GgMBh Die GESUNDHEIT NORD hat einen aus 12 Mitgliedern VOM GESAMTPERSONALRAT ENTSANDTE bestehenden Aufsichtsrat. Die Hälfte der Mitglieder AUFSICHTSRATSMITGLIEDER des Aufsichtsrates wurde als Vertreter des Eigentümers durch die Freie Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) entsandt. Für die erste Amtszeit des Aufsichtsrates wurde die andere Hälfte – die Vertretung der Arbeitnehmerseite – auf Vorschlag des Gesamtpersonalrates durch die Freie Hansestadt Bremen entsandt. VOM SENAT ENTSANDTE AUFSICHTSRATSMITGLIEDER Senatorin Ingelore Rosenkötter Vorsitzende Bremen Staatsrat Dr. Hermann Schulte-Sasse Bremen (seit 01.09.2007) Staatsrat Hubert Schulte Bremen Lothar Schröder Bremen Wilfried Sulimma Bremen Peter Erlanson Bremen Thomas Hollnagel St.-Jürgen-Straße 1, 28177 Bremen Bremen Fon (0421) 497-5208, Fax (0421) 497-5030 Ralf Krüger Bremen Uwe Schmid Bremen 2007 Planbetten und Plätze* Vollkräfte (VK) Fallzahl (stationär/teilstationär) Belegungs-/Berechnungstage Case-Mix (CM) Case-Mix-Index (CMI) Verweildauer Somatik Auslastung in % Umsatzerlöse (TEUR) Bilanzsumme (TEUR) GESCHÄFTSFÜHRUNG Bremen Jürgen Finsterbusch (kfm.) (seit 17.07.2007) Prof. Dr. Paul-Michael Hahn (ärztl.) Berthold Böttcher (pfleg.) Birgit Holtmann 2006 1.039 964 2.329 2.318 48.915 47.332 284.768 277.166 47.635 43.174 1,030 1,060 6,30 6,39 76,0 72,6 176.400,8 169.694,2 276.221,6 272.576,2 (seit 17.07.2007) Staatsrat Hans-Henning Lühr 2007 Schwanewede BETRIEBSRATSVORSITZENDER (seit 11.12.2007) Thomas Hollnagel Norbert Schmelzle Vollstationäre Betten (gem. LKPl) Planbetten Zentrale Intensiv Frauenklinik 65 Innere Medizin 225 MKG-Chirurgie 35 Allgemeine Chirurgie 92 Unfallchirurgie 81 Neurochirurgie 57 Neurologie 39 Kinderchirurgie 40 Pädiatrie 95 Nuklearmedizin 6 HNO-Heilkunde 62 Urologie 88 Augenheilkunde 27 Radiologie 19 Hautklinik 29 Summe 960 Teilstationäre Plätze (gem. LKPI) Planplätze Hämatologisch-onkologische TK 24 Gastroenterologische TK 10 Hautklinik TK 8 Kinderklinik TK 15 Diabetologie TK 2 Urologie TK 2 Gynäkologie TK 8 Dialyse TK 10 Summe 79 2006 2 70 220 36 80 72 50 36 105 4 62 88 27 19 26 897 17 12 10 20 8 67 Bremen Gesamtbetten/Plätze (seit 11.12.2007) 1.039 964 Das Klinikum Bremen-Mitte (KBM) ist Maximalver sorger mit 19 Fachdisziplinen. Es ist KTQ-zertifiziert und akademisches Lehrkrankenhaus der Universität *Laut Festsetzungsbescheid vom 26.03.2008. Göttingen. 10 ) 11 KLINIKVERBUND IM ÜBERBLICK KLINIKVERBUND IM ÜBERBLICK Klinikum Bremen-NORD GgMBh KLINIKUM BREMEN-OST GGMBH Hammersbecker Straße 228, 28755 Bremen 2007 Fon (0421) 66 06-1600, Fax (0421) 66 06-1610 2007 Planbetten und Plätze* Vollkräfte (VK) Fallzahl (stationär/teilstationär) Belegungs-/Berechnungstage Case-Mix (CM) Case-Mix-Index (CMI) Verweildauer Somatik Verweildauer Psychiatrie Auslastung in % Umsatzerlöse (TEUR) Bilanzsumme (TEUR) 552 800 21.367 165.485 17.260 0,963 7,55 14,04 79,7 62.963,6 106.300,4 GESCHÄFTSFÜHRUNG Uwe Schmidt (kfm.) Dr. Aldrich Kalähne (ärztl.) Birgit Hilmer (pfleg.) 2006 559 778 20.399 165.361 17.249 0,996 7,90 14,93 79,5 62.257,8 104.321,9 Züricher Straße 40, 28325 Bremen 2006 Vollstationäre Betten Intensiv/Anästhesie Frauenklinik Innere Medizin Geriatrie Allgemein- und Gefäßchirurgie Unfallchirurgie Pädiatrie Psychiatrie Summe Planbetten 47 179 60 68 52 43 39 488 35 47 159 60 66 50 49 34 500 Teilstationäre Plätze Geriatrie Innere Medizin I/Gasterologie Innere Medizin II/Onkologie Innere Medizin II/Diabetologie Frauenklinik/Onkologie Kinderklinik TK Psychiatrie Summe Planbetten 20 3 5 0 2 1 33 64 20 1 5 2 2 1 28 59 552 559 Gesamtbetten/Plätze 2007 Fon (0421) 408-1365, Fax (0421) 408-2366 2007 Planbetten und Plätze* Vollkräfte (VK) Fallzahl (stationär/teilstationär) Belegungs-/Berechnungstage Case-Mix (CM) Case-Mix-Index (CMI) Verweildauer Somatik Verweildauer Psychiatrie Auslastung in % Umsatzerlöse (TEUR) Bilanzsumme (TEUR) 895 1.530 21.315 315.421 15.455 1,180 7,21 29,65 87,9 102.019,9 149.847,1 2006 935 1.543 20.904 316.297 14.857 1,170 7,37 30,90 86,3 100.787,2 139.779,0 Das Klinikum Bremen-Ost (KBO) hat seinen Schwerpunkt als moderner Gesundheitsdienstleister nicht nur in der Behandlung von körperlichen Erkrankungen, sondern auch von seelischen. Insgesamt zwölf Fachdisziplinen sowie angeschlossene Institute und Ausbil- BETRIEBSRATSVORSITZENDEr Wilfried Sulimma Das Klinikum Bremen-Nord (KBN) ist ein modernes Schwerpunktkrankenhaus. Zusammen mit den vor Ort befindlichen Facharztpraxen und Pflegeeinrichtungen bildet es das Gesundheitszentrum für die Region. Überregionale Bedeutung haben das Zentrum für Gefäßmedizin, das Brustzentrum, die Diabetologie sowie die Altersmedizin. Das Klinikum ist KTQ-zertifi- dungsstätten sorgen für eine individuelle medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten. Das KBO ist akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Göttingen. BETRIEBSRATSVORSITZENDER Planbetten 0 80 88 50 100 51 36 0 0 405 18 45 140 250 453 858 Teilstationäre Plätze TK Gastroenterologie TK Geriatrie TK Lungenmedizin TK Neurologie TK Hämatologie/Onkologie Somatik gesamt Kinder- und Jugendpsychiatrie Psychiatrie Psychiatrie gesamt Summe Planbetten 0 20 12 5 6 43 8 126 134 177 31 8 126 134 165 1.035 1.056 Gesamtbetten/Plätze 3 82 81 50 122 62 42 14 7 463 18 39 121 250 428 891 6 20 5 Lothar Schröder GESCHÄFTSFÜHRUNG ziert und bildet als akademisches Lehrkrankenhaus Jutta Dernedde (kfm.) der Universität Göttingen angehende Ärzte aus. *Laut Festsetzungsbescheid vom 26.03.2008. 2006 Vollstationäre Betten Intensiv Neurologie Innere Medizin Geriatrie Lungenmedizin Allgemein- und Unfallchirurgie Thoraxchirurgie Neurologische Frühreha Stroke Unit Somatik gesamt Psychosomatik Kinder- und Jugendpsychiatrie Forensik Psychiatrie Psychiatrie gesamt Summe Dr. Thomas Hilmer (ärztl.) *Laut Festsetzungsbescheid vom 26.03.2008. Maria Zewuhn (pfleg.) 12 ) 13 KLINIKVERBUND IM ÜBERBLICK KLINIKVERBUND IM ÜBERBLICK Klinikum Links der Weser gGmbH Gesellschaften KLINIKSERVICE-GESELLSCHAFT Konditionen für Laborleistungen gewährleistet. Mit BREMEN MBH der Ausstattung der Laborgesellschaft ist auch die St.-Jürgen-Straße 1, 28177 Bremen Qualitätssicherung verbunden. Alle bisher im Zentral- Fon (0421) 497-4459, Fax (0421) 497-4457 labor beschäftigten Mitarbeiter sind über eine Personalgestellung in der Laborgesellschaft tätig. Die Klinikservice-Gesellschaft Bremen mbH (KSG) ist eine Gemeinschaftsgründung der Klinikum Bremen- Geschäftsführung Mitte gGmbH (KBM) und der Deutschen R+S Dr. Mariam Klouche, Dr. Gregor Rothe, Uwe Premm Dienstleistungen GmbH & Co. KG. Das kbm ist dabei Senator-Weßling-Straße 1, 28277 Bremen 2007 Fon (0421) 879-1330, Fax (0421) 879-1599 Planbetten und Plätze* Vollkräfte (VK) Fallzahl (stationär/teilstationär) Belegungs-/Berechnungstage Case-Mix (CM) Case-Mix-Index (CMI) Verweildauer Somatik Kapazitätsauslastung Somatik in % Umsatzerlöse (TEUR) Bilanzsumme (TEUR) 2007 2006 446 1.052 26.266 153.379 29.872 1,271 6,30 94,6 95.568,1 120.575,6 427 1.005 24.601 143.437 26.784 1,225 6,30 88,7 92.386,4 126.615,3 GESCHÄFTSFÜHRUNG 2006 Vollstationäre Betten Intensiv Gynäkologie/Geburtshilfe Innere Medizin Pädiatrie Kardiologie Allgemein- und Unfallchirurgie Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie Summe Planbetten 0 50 115 45 64 72 80 426 Teilstationäre Plätze TK Pädiatrie TK Hämatologie/Onkologie TK Gynäkologie Summe Planbetten 10 8 2 20 Gesamtbetten/Plätze 446 Angela Dick (pfleg.) BETRIEBSRATSVORSITZENDE Hanna Laser REHAZENTRUM BREMEN GMBH erbringt Dienstleistungen für die im GESUNDHEIT Zentrum für ambulante Rehabilitation, NORD Klinikverbund Bremen zusammengeschlos- Physikalische Therapie und Sportmedizin senen Krankenhäuser im Zusammenhang mit dem Be3 55 99 45 58 74 73 407 10 10 0 20 427 Dr. Peter Stremmel (kfm.) Prof. Dr. Gerald Klose (ärztl.) mit 51 % Mehrheitsgesellschafter. Das Unternehmen trieb und der Bewirtschaftung der Kliniken, insbeson- Senator-Weßling-Straße 1A, 28277 Bremen dere im Reinigungsbereich. Die Entwicklung des Fon (0421) 80 60-63, Fax (0421) 80 60-640 Unternehmens ist vor allem durch die kontinuierliche Ausweitung der Umsatzerlöse und durch die Verringe- Die im Dezember 2000 gegründete Gesellschaft hat rung des Personalaufwandes im Krankenhausbereich ihre Geschäftstätigkeit im Jahr 2001 aufgenommen positiv. und führt seit dem 01. 02. 2002 ihren Betrieb in einem Neubau des Klinikums Links der Weser. Das RehaZen- GESCHÄFTSFÜHRER trum ist eine Gemeinschaftsgründung des Klinikums Uwe Premm, Lothar Barke, Uwe Schmidt Links der Weser und des Zentrums für Sporttherapie und Rehabilitation (›Sporthep‹) als Minderheitsgesell- BREMER ZENTRUM FÜR LABORATORIUMS- schafter mit 49 %. MEDIZIN GMBH St.-Jürgen-Straße 1, 28177 Bremen, 60 orthopädische/traumatische und 40 kardiologische Fon (0421) 222 70-0, Fax (0421) 222 70-27 Plätze stehen in Räumlichkeiten von etwa 1.000 m² mit Das Klinikum Links der Weser (KLDW) ist ein mo- modernster Ausstattung zur Behandlung von Patienten dernes Schwerpunktkrankenhaus, das insgesamt acht Die im Januar 2004 gegründete Gesellschaft nahm am zur Verfügung. Mit dem Umzug in den Neubau des Klini- medizinische Fachdisziplinen vorhält. Es verfügt über 01. 06. 2004 ihre Tätigkeit auf. Das Klinikum Bremen- kums Links der Weser traten die Bremer Krankenkassen ein großes Herzzentrum mit Facharztpraxen und Mitte ist mit 49 % Minderheitsgesellschafter, 51 % der dem Konzept des RehaZentrums bei und vereinbarten einem Rehazentrum. Dem Klinikum ist ein Hotel an- Anteile hält die Gemeinschaftspraxis Dr. Kramer & für ihre Patienten eine Fallpauschale. Damit ist die Ge- geschlossen. Das Klinikum Links der Weser bildet als Kollegen. Neben der gemeinsamen Abwicklung von sellschaft das erste ambulante Rehazentrum, das mit akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Göt- Laboruntersuchungen ist die Zielsetzung der Gesell- den Krankenkassen einen Vertrag über kardiologische tingen angehende Ärztinnen und Ärzte aus. Es ist KTQ- schaft auch die Erweiterung und Verbesserung des Rehabilitation abschließen konnte. Das RehaZentrum zertifiziert. Leistungsangebotes, insbesondere der Beratung für rechnet außerdem mit der BfA sowie mit den LVAs ab. die Kliniken. Damit werden mit entsprechender personeller, fachlich-organisatorischer und umfassender Geschäftsführer gerätetechnischer Ausstattung der Laborgesellschaft Dr. Peter Stremmel, Dr. Götz Dimanski für das Klinikum Bremen-Mitte langfristig günstige *Laut Festsetzungsbescheid vom 26.03.2008. 14 ) 15 Offener Magnetresonanztomograph setzt neue MaSSstäbe Untersuchungen mit 3-Tesla-Gerät weltweit erstmals in Bremen möglich Er ist genauer in der Diagnose und für Patienten wesentlich komfortabler: der neue 3-Tesla-Magnetresonanz tomograph (MRT) am Klinikum Bremen-Mitte. Der hochmoderne MRT mit der weiteren Röhrenöffnung und dem höheren Magnetfeld war weltweit 2007 das erste technische Gerät dieses Typs, das Diagnosen bei Patienten stellen kann. Bremen hatte die Nase vorn: Der hochmoderne 3-Tesla-MRT war bereits im Einsatz, während sich das Gerät in Kliniken in Baltimore und München-Großhadern noch in der Testphase befand. Bislang war es vor allem ein Problem, bei höherer Der 3-Tesla-MRT wird mit seinen bis zu 0,3 Millimeter Feldstärke eine homogene Magnetfeldstärke zu feinen Untersuchungsschichten vor allem für die Di gewährleisten. Dies gelang leichter auf engem Raum. agnostik von Patienten aus den Bereichen Neurolo- Deshalb bisherigen gie, Onkologie und Orthopädie bzw. Unfallchirurgie Kernspintomographen mit hoher Feldstärke meist sind die Öffnungen der eingesetzt. Auch Ganzkörperuntersuchungen sind sehr eng und lang. Der neue MR-Tomograph arbeitet möglich. Die Mediziner des Zentrums waren bereits außerdem energiesparender. Dadurch ist die Wärme- von den ersten Aufnahmen fasziniert. ›Die Gefäße im abgabe an den Patienten während der Untersuchung Kopf sind bis in die kleineren Endäste zu sehen, Ner- Siemens hat einen neuartigen MRT entwickelt, der Das MR- und PET/CT-Zentrum am Klinikum Bremen- reduziert, insbesondere bei hochauflösenden Mes- venstrukturen und Gallenwege erkennt man bis in erstmals die Vorteile einer höheren Magnetfeldstärke Mitte erhielt in Kooperation mit der Klinik für radio- sungen und Ganzkörperuntersuchungen kommt es feinste Verästelungen‹, sagt Dr. Lentschig. ›Die Di (3 Tesla) mit einer 70 Zentimeter weiten Röhrenöff- logische Diagnostik und Nuklearmedizin am Klinikum nicht mehr zu den bei den bisher installierten 3-Tesla- agnosen sind viel genauer. Wir finden jetzt patholo- nung vereint. Damit sind genauere Aufnahmen Bremen-Mitte dagegen sofort die Zulassung zum un- MRTs üblichen Überwärmungen des Patienten. gische Strukturen, die vorher nicht dargestellt waren‹, des menschlichen Körpers als mit bisher üblichen eingeschränkten Patientenbetrieb. Das Team um MRTs möglich. Gleichzeitig bietet das Gerät den Pati- Chefarzt Prof. Dr. Burckhard Terwey, bestehend aus enten mehr Komfort. Der neue MRT-Typ steht in Bre- Dr. Markus Lentschig, Dr. Ursula Rausch-Lentschig men zur Untersuchung von Privatpatienten und Pati- und Prof. Dr. Christiane Franzius, hat von Mitte Januar enten der vertragsärztlichen Versorgung sowie von bis Juni 2008 rund 2.500 Patienten mit dem neuen Patienten des kommunalen Klinikverbundes GE- Gerät untersucht. SUNDHEIT NORD bereit. macht der Radiologe vor allem den Nutzen für die Pa›Die Mediziner des Zentrums waren bereits von den ersten Aufnahmen fasziniert.‹ tienten deutlich. Im Hinblick auf frühzeitige Diagnosen können Kranke so mitunter auch schneller mit einer gezielten Therapie beginnen. Die Öffnung des neuen MRT ist um zehn Zentimeter ›Das 3-Tesla-Gerät erlaubt hochwertigere, genauere und schnellere Untersuchungen.‹ größer, zudem bewegt sich der Tisch nicht mehr in der Mitte, sondern sitzt tiefer. Der Durchmesser von 70 Zentimetern und das größere Platzangebot machen die Untersuchung für den Patienten wesentlich komfortabler. Mindestens 30 Zentimeter beträgt der Ab- Was das 3-Tesla-Gerät vom Vorgänger unterscheidet, stand von der Nasenspitze bis zur Magnetröhren- ist zunächst das höhere Magnetfeld. Es erlaubt hoch- wand. Vor allem klaustrophobisch veranlagte und wertigere, genauere und schnellere Untersuchungen. adipöse Menschen profitieren von der neuen Technik. ›Auch die Herausforderung, ein gleichmäßiges Ma- Offener wirkt der MRT auch dank seiner 1,73 Meter gnetfeld zu schaffen, gelang dem Hersteller‹, erklärt Länge. Bisher waren Geräte vergleichbarer Feldstärke Dr. Markus Lentschig aus dem MRT- und PET/CT- meist deutlich länger als zwei Meter. Für stark über- Die Anzahl der 3-Tesla-MRTs war 2007 an einer Hand Zentrum am Klinikum Bremen-Mitte: ›Das Magnet- gewichtige Menschen ist die Untersuchung bei einer abzuzählen: Es waren genau drei. Doch nur in Bremen feld ist jetzt zylindrisch und entspricht damit der Magnetfeldstärke von 3 Tesla überhaupt erst mit dem stand das Gerät von Anfang an zur Diagnostik von menschlichen Körperform.‹ Die als ›true‹ – bezogen neuen MRT möglich: Der Tisch kann mit bis zu 250 ambulanten und stationären Patienten zur Verfügung. auf die menschliche Anatomie – bezeichnete Form Kilogramm belastet werden, vorher waren es nur 130. In den Kliniken in Baltimore (USA) und München- hat die runde abgelöst. Ein weiterer Vorteil ist die Lautstärke. Der Magnet Großhadern befindet es sich noch bis ins Frühjahr arbeitet wesentlich leiser, als viele Patienten es noch 2008 in der Testphase. von früheren Untersuchungen kennen. 16 ) 17 Medizinische Klinik II auf Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie und Ernährungsmedizin spezialisiert Die erste Adresse für endoskopische Notfälle in Bremen Funktionieren Magen, Darm, Leber, Galle oder Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig oder sticht und drückt es ganz unerklärlich im Unterbauch, ist dies ein Fall für die Medizinische Klinik II am Klinikum Bremen-Mitte. Das Team der auf Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie und Ernährungsmedizin spezialisierten Klinik hat seit Herbst 2007 einen neuen Chef: Priv.-Doz. Dr. Johann Ockenga löste im Oktober Prof. Dr. Wolfgang Arnold ab. Die Medizinische Klinik II am Klinikum Bremen-Mitte Bereitschaftsdienstes für endoskopische Notfälle zur nimmt schwerpunktmäßig Patienten mit gastroente- Verfügung. Damit hat die Medizinische Klinik II ein rologischen und hepatologischen Erkrankungen auf. Alleinstellungsmerkmal in ganz Bremen. Sie ist die Sowohl Diagnose als auch die Behandlung von Er- einzige Klinik, in der Tag und Nacht alle diagnos- krankungen des Magens, der Leber, der Gallenwege, tischen und interventionellen endoskopischen Ein- der Bauchspeicheldrüse oder des Darms finden in dem griffe, z. B. Blutstillung, Papillotomie, auf hohem ehrwürdigen Altbau seitlich des Haupteingangs auf Niveau durchgeführt werden können. Stoffwechsel, dem Klinikareal statt. Im Bereich Ernährungsmedizin ernährungsmedizinische und endokrinologische Er- behandelt die Klinik Diabetiker und Patienten mit an- krankungen werden in enger Kooperation mit dem deren Stoffwechselstörungen sowie Menschen mit präambulanten Zentrum, der Kinderklinik und der Mangelernährung und Indikation zur künstlichen Er- Neurochirurgie in einem Team aus Endokrinologen, nährung. Der Medizinischen Klinik II ist das Präambu- Ernährungswissenschaftlern und Ernährungsberater lante Zentrum für die Versorgung von Patienten, die innen behandelt. künstlich ernährt werden, zugeordnet. Bekannt ist die Klinik auch für ihre LebersprechstunEndoskopische Methoden mit den Möglichkeiten der de, die Prof. Dr. Arnold bereits eingeführt hat und die minimalinvasiven Medizin nehmen einen immer hö- Dr. Ockenga mit seiner Erfahrung aus zwei universi- heren Stellenwert in der Diagnostik und Behandlung tären Lebertransplantationszentren nun mit großer von Erkrankungen des Bauchraumes ein. Mit über Überzeugung weiterführt. Die individuelle Beratung 5.000 endoskopischen Untersuchungen, davon mehr und Aufklärung von Patienten mit Problemen an der als 600 Gallenwegsuntersuchungen (ERCP, endosko- Leber hat sich bewährt und trifft auf große Resonanz pische retrograde Pankreatiko-Cholangiographie) ist bei Betroffenen. Da die Leber eine zentrale Stoff- die Abteilung gastroenterologisch-endosko- wechselfunktion hat, bedarf es insbesondere bei aku- pisches Zentrum für Bremen und Umgebung. Neben ten und chronischen Lebererkrankungen einer inter- der Endoskopie spielt die Sonographie als schnelles disziplinären, spezialisierten Betreuung, wie sie die und schonendes Untersuchungsverfahren eine wich- Medizinische Klinik II im Verbund mit den anderen tige Rolle. Die hohe Untersuchungszahl mit ca. 4.500 Fachdisziplinen des Klinikums Bremen-Mitte auf dem Abdomensonographien und mehr als 500 sonogra- Niveau eines universitären Maximalversorgers vor- phisch gesteuerten Interventionen zeugt von der hält. ein hohen Kompetenz in diesem Bereich. Diese steht 24 Stunden am Tag in Form eines endoskopischen Priv.-Doz. Dr. Johann Ockenga hat 1993 sein Medizin- DCCV. Die Medizinische Klinik II ist bundesweit mit studium an der Medizinischen Hochschule Hannover der Deutschen Leberstiftung vernetzt, in der Johann abgeschlossen und ein Jahr später promoviert. Seit Ockenga assoziierter Arzt und aktives Mitglied ist. 2000 ist er Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie mit der Zusatzbezeichnung Ernährungsme- Schulungen sollen Patienten das Leben mit ihrer Er- dizin, Proktologie und Qualitätsmanagement. Dr. krankung erleichtern. Dazu bietet die Klinik beispiels- Ockenga ist Ausbilder der Deutschen Gesellschaft für weise Kurse für Diabetiker oder in Zusammenarbeit Ultraschall in der Medizin (DEGUM) und Fellow of mit der DCCV Schulungen für Patienten mit chro- Gastroenterology, European Board of Gastroentero- nisch entzündlichen Darmerkrankungen an. logy. Neben Vorträgen und Lehrtätigkeiten ist Dr. Ockenga an der Erstellung mehrerer deutscher und Ein Großteil der gastroenterologischen Diagnostik europäischer Leitlinien beteiligt. und Therapie kann ambulant erbracht werden. Hierzu steht die gastroenterologische Tagesklinik (GET) zur Nach seinem Wechsel zum Klinikum Bremen-Mitte Verfügung. Insbesondere bei interventionellen endos beteiligte er sich gleich an den Vorbereitungen für kopischen Eingriffen kann oftmals erst im Laufe der Bremens erstes Darmzentrum, das im Januar 2008 Untersuchung festgelegt werden, ob der Patient nicht eingerichtet wurde. Im Darmzentrum werden Pati- doch einen oder zwei Tage im Krankenhaus bleiben enten mit bösartigen Erkrankungen des Dickdarms in muss. Dann ist sofort ein entsprechender Wechsel enger Zusammenarbeit mit den niedergelassenen in die stationäre Versorgung möglich. Andererseits Fachärzten sektorenübergreifend betreut. Feste An- bietet die ambulante Behandlung gerade den Pati- sprechpartner, eine regelmäßige interdisziplinäre Tu- enten mit chronischen oder onkologischen Erkran- morkonferenz und kurze Kommunikationswege ga- kungen die Option, möglichst viel Zeit zu Hause zu rantieren hier eine optimale Betreuung der Patienten verbringen. in Vorsorge, Therapie und Nachsorge von Darmkrebs. Zusammen mit der Klinik für Allgemeine, Viscerale und Onkologische Chirurgie unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Lehnert bestreitet die Medizinische Klinik II das Kompetenzzentrum für Abdominalerkrankungen. Internisten und Chirurgen arbeiten Hand in Hand, um Patienten mit ungeklärten abdominellen Krankheiten, Gallensteinen, chronisch entzündlichen Darm- und Pankreaserkrankungen oder einem Tumor im Bauchraum zu behandeln. So wird eine optimale Versorgung der Patienten gewährleistet. Dazu kommt die enge Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen, wie z. B. der Selbsthilfe Lebertransplantierter und der Deutschen Crohn Colitis Vereinigung In der Medizinischen Klinik II arbeiten verschiedene Experten Hand in Hand. 18 ) 19 dr. SANDRA TAUBENBERGER Frauenärztin kLINIKUM Bremen-nord Warum ist das Beste gerade gut genug? Weil Qualität kein Zufall ist. Und weil es um die Gesundheit unserer Patienten geht. Oder wüssten Sie einen besseren Grund, sich jeden Tag selbst zu kontrollieren und im Rahmen der KTQ-Zertifizierung überprüfen zu lassen? Urologische Erkrankungen werden in ihrer gesamten Bandbreite behandelt Spezialisierung auf moderne Tumorchirurgie und funktionserhaltende Eingriffe Die Urologische Klinik mit dem Transplantationszentrum am Klinikum Bremen-Mitte ist bundesweit eine der größten Fachkliniken ihres Gebietes und gleichzeitig die einzige urologische Hauptabteilung der Hansestadt. Das gesamte Spektrum urologischer Erkrankungen wird hier behandelt. Die Behandlungspalette reicht von Vorhautentfernungen über die extrakorporale Stoßwellentherapie von Harnsteinen bis hin zu Nierentransplantationen und der plastisch-rekonstruktiven Urologie mit der Bildung von Ersatzharnblasen. 2007 übernahm Priv.-Doz. Dr. Sebastian Melchior die Aufgaben des Klinikdirektors von Prof. Dr. Kurt Dreikorn. Ein Schwerpunkt der Urologischen Klinik liegt auf der Das Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten reicht modernen Tumorchirurgie von Prostata und Harnbla- von modernen Therapien der gutartigen Prostataer- se. Dabei werden Potenz und Kontinenz bei radikal- krankungen inklusive Laserchirurgie über minimal- chirurgischen Operationen möglichst erhalten. Auf invasive Eingriffe bei Nieren- und Harnleitersteinen die offene und endoskopische Chirurgie von Ge- bis hin zur Chemotherapie bei urologischen Tumoren. schwülsten der Nieren, Harnleiter und Nebennieren Ein weiterer Schwerpunkt der Urologischen Klinik ist sowie die Behandlung von Tumoren an den männ- die seit Jahren am Klinikum Bremen-Mitte etablierte lichen Geschlechtsorganen – Hoden, Penis und Harn- Nierentransplantation. Dabei kooperiert die Urolo- röhre – ist das Team um Priv.-Doz. Dr. Melchior darü- gische Klinik sehr eng mit der Medizinischen Klinik III. ber hinaus spezialisiert. Das Transplantationszentrum Bremen ist in die Uro- In der Urologischen Klinik werden auch Patientinnen Die Urologische Klinik am Klinikum Bremen-Mitte und Patienten mit Blasenschwäche (Inkontinenz) so- und das Transplantationszentrum Bremen leitet der wie Patienten mit Zeugungsunfähigkeit (Infertilität) 43-Jährige seit Oktober 2007. und Erektionsstörungen (Impotenz) behandelt. Die Implementierung moderner Diagnose- und ThePriv.-Doz. Dr. Sebastian Melchior hat bis 1990 an der rapieverfahren sowie die konsequente Weiterent- Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und an der wicklung des Fachgebietes werden unter der Leitung Harvard Medical School in Boston/USA Medizin stu- von Priv.-Doz. Dr. Melchior die Arbeit der Urolo- diert. Bis 1995 war er als Assistenzarzt an der Urolo- gischen Klinik auch in Zukunft weiter bestimmen. gischen Klinik der Universitätsklinik Mainz tätig, bevor er 1996 nach einem eineinhalbjährigen Aufenthalt an der University of Washington in Seattle die Facharztausbildung für Urologie abschloss. 2003 wurde Priv.-Doz. Dr. Melchior leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor der Urologischen Klinik an der Universitätsklinik Mainz. logische Klinik integriert. ›Ein Schwerpunkt DER URoLOGISCHEN KLINIK ist die Nierentransplantation.‹ 73 Betten stehen den Patienten der Urologischen Klinik derzeit zur Verfügung. Sie sind auf drei Stationen und die urologische postoperative Intensivstation verteilt. In drei mit moderner Technik ausgestatteten Operationssälen und vier Behandlungsräumen in der Ambulanz werden die Patienten kompetent betreut. Priv.-Doz. Dr. Sebastian Melchior ist neuer Direktor der Urologischen Klinik. Zur Diagnose und Therapie stehen ein Messplatz für video-urodynamische Untersuchungen und ein Lithotriptor für extrakorporale Steinbehandlungen bereit. 22 ) 23 Hohe Bildqualität steigert Patientensicherheit im neuen Angiographie-OP Geringere Strahlenbelastung für Patienten Die Behandlung von Gefäßerkrankungen kann dank eines im November 2007 in Betrieb genommenen neuen Angiographie-OPs im Klinikum Bremen-Mitte erheblich verbessert werden. Möglich ist dies durch die Zweiebenen- Angiographieanlage, die in einem voll ausgestatteten Operationssaal installiert wurde. Blutgefäße durch Aufdehnung mit einem Ballonka- In Kooperation mit der gefäßchirurgischen Abteilung theter oder Einbringen einer Gefäßstütze (›Stent‹) di- werden auch krankhafte Aussackungen der Bauch- rekt behandelt werden, was eine Operation unnötig schlagader mittels Kathetertechnik operiert. Die macht. Auf gleichem Wege werden auch Verengungen hervorragende Bildqualität ermöglicht dabei eine be- von Nierenarterien therapiert, eine Erkrankung, die sonders genaue Platzierung der Gefäßprothesen. ›Mit dieser Röntgenanlage der allerneuesten Gene Ein Schwerpunkt am Klinikum Bremen-Mitte ist die eine Ursache des chronischen Bluthochdrucks dar- ration können wir die Gefäße nicht nur gleichzeitig minimalinvasive Neuroradiologie. Dazu gehört die stellen kann. aus zwei Blickrichtungen darstellen, die ausgefeilte Behandlung von verengten Halsschlagadern (Caro- Flachdetektortechnik führt auch zu einer deutlichen tisstenose), die immer interdisziplinär in Absprache Darüber hinaus können auch krankhafte Blutgefäße pien beim Schlaganfall, Aneurysma-Coiling und ge- Verminderung der Strahlenbelastung für Patienten mit den Ärzten der Schlaganfallstation (Stroke Unit) bei Tumoren oder Blutungen sowie bei venösen fäßverschließende bei gleichzeitig stark verbesserter Bildqualität‹, be- und der Gefäßchirurgie erfolgt. Dies gewährleistet Fehlbildungen vor allem im Beckenbereich durch Mi- werden sieben Tage die Woche 24 Stunden lang von tont Priv.-Doz. Dr. Bernd Tomandl. Der Chefarzt der eine optimale Behandlung der Patienten. kromaterialien durchleuchtungsgesteuert verschlos- einem Rufbereitschaftsdienst gewährleistet. Diesen sen werden. Bei Tumorpatienten ist zudem eine intra- Service gibt es in Bremen nur am Klinikum Bremen- Neuroradiologischen Klinik betrachtet die neue Tech- Sämtliche notfallmäßig durchzuführenden interventionellen Maßnahmen, wie gefäßeröffnende TheraMaßnahmen bei Blutungen, nik genauso wie der leitende Arzt für Interventionelle Gefäßmissbildungen, wie Aneurysmata, können mit arterielle Chemotherapie der erkrankten Organe Mitte. Die nächstgelegenen neuroradiologischen Zen- Radiologie, Dr. Martin Krauss, als wichtige Investition sehr dünnen Mikrokathetern sondiert und mit Metall- möglich – so gelangt eine hohe Konzentration des tren befinden sich in Hannover und in Hamburg. in die Zukunft der Gefäßmedizin am Klinikum Bre- spiralen verschlossen werden. Diese Behandlung – in Chemotherapeutikums gezielt in den Tumor, die üb- men-Mitte. der Fachsprache ›Coiling‹ genannt – erfolgt in Koope- rigen Körperorgane werden dadurch geschont. ration mit den Ärzten der Neurochirurgie. Bei Fällen, Durch die Anlage können belastende Doppeleingriffe die für das ›Coiling‹ ungeeignet sind, können die Spe- für die Patienten vermieden werden, da nunmehr eine zialisten solche Gefäßmissbildungen auch operativ Gefäßdarstellung in nie gekannter Qualität und zeit- ausschalten. gleich die Operation eines Gefäßes erfolgen kann. Ärzte aus den Bereichen Radiologie, Gefäßchirurgie, ›Beim akuten Schlaganfall kann das verschlossene Neurologie und Neurochirurgie am Klinikum Bremen- Blutgefäß durch Einbringen eines Mikrokatheters und Mitte haben schon vorher eng zusammengearbeitet. nachfolgende Auflösung des Blutgerinnsels häufig Durch die Einrichtung des neuen OPs kann die Koope- wieder eröffnet werden, sodass bei vielen Patienten ration jedoch noch wesentlich erweitert werden. ein Infarkt, der zu einer dauerhaften Lähmung führen würde, verhindert werden kann‹, erklärt Dr. Tomandl Die sehr hohe Bildqualität erhöht die Patientensi- eine weitere Behandlungsmöglichkeit. Diese Therapie cherheit während der Operation, sodass auch kompli- erfolge in enger Zusammenarbeit mit den Ärzten der zierte Eingriffe – zum Beispiel an den Hirngefäßen – Schlaganfallstation des Klinikums Bremen-Mitte, die mit millimetergenauer Steuerung möglich sind. Das zu den größten Deutschlands zählt. Gerät bietet aber noch viel weitreichendere Optionen: So können die Blutgefäße dreidimensional dar- Ein zweiter Schwerpunkt der radiologischen Klinik gestellt und in einem Arbeitsgang auch Querschnitts- sind minimalinvasive Gefäßeingriffe in den übrigen bilder des Körperinneren erzeugt werden, wie bei Körperregionen. Dazu gehört auch die Diagnostik und einer Computertomographie. Tauchen bei einem the- Therapie bei Patienten mit arterieller Verschluss- rapeutischen Eingriff Komplikationen auf, werden sie krankheit, der sogenannten Schaufensterkrankheit. sofort erkannt. Häufig können die Engstellen und Verschlüsse der Hohe Bildqualität, geringe Strahlenbelastung: Die neue Angiographieanlage ist eine Investition in die Zukunft. 24 ) 25 Von links nach rechts Dr. Soumya Phillip Datta AssistenzaRZT DR. georg Selzer leitender oberarzt Susann Itjen fachkinderkrankenschwester, Neonatologie klinikum bremen-mitte klinikum Bremen-Mitte Klinikum Bremen-Mitte Warum ist Reden Gold? Ganz einfach: Unsere Ärzte, Patienten und Pflegekräfte tauschen jeden Tag wichtige Informationen aus. Verschiedene Spezialisten beraten miteinander über die besten Behandlungsmöglichkeiten. Und in vielen Fällen ist ein persönliches Gespräch bereits der erste Schritt zur erfolgreichen Heilung. Reden ist Gold: Nehmen Sie uns beim Wort. GefäSStag informiert über Vorsorge und neue Behandlungsmethoden Hohe Versorgungsqualität durch interdisziplinäre Zusammenarbeit Seit einigen Jahren veranstaltet die Interessenvertretung der Gefäßchirurgen einen bundesweiten Aktionstag der Gefäßchirurgie. Im Jahr 2007 fand der Gefäßtag zum dritten Mal am Klinikum Bremen-Nord statt. Da zuckerkranke Menschen zur Risikogruppe für Gefäßerkrankungen zählen, unterhält das Klinikum Bremen-Nord eine eigene Diabetologie. Mit Erfolg: Der Besucherandrang belegt das große Interesse der Bürger am Thema Gefäßerkrankungen. ›das GefäSSzentrum ist eng Fast jeder dritte Deutsche über 40 Jahren leidet an Dazu zählen etwa die Doppler- und Duplexsonogra- Arterienverkalkung oder Durchblutungsstörungen der phie, die den Blutfluss in den Gefäßen mittels einer Schlagadern. Die Gefahr ist groß: Werden Gefäßer- bestimmten Ultraschalltechnik bestimmt. Auch un- krankungen nicht rechtzeitig erkannt und gezielt be- terschiedliche Gefäßerkrankungen wie Krampfadern, handelt, können sie zu Schlaganfall, Herzinfarkt oder Erweiterungen der Bauchschlagader und Halsschlaga- Darüber hinaus erkranken immer noch viele ältere dem sogenannten Raucherbein führen. Am dritten Ge- derprobleme wurden von dem Team um Chefarzt Hei- Menschen an den Gefäßen. Deshalb ist das Gefäßzen- fäßtag im Oktober 2007 griff das Gefäßzentrum des ner Wenk angesprochen. Anschaulich zeigten die Me- trum eng mit der Geriatrie am Klinikum verzahnt. Klinikums Bremen-Nord deshalb die Themen Vorsorge diziner, wie Gefäße von innen mithilfe von Stents und Ein weiterer Grund spricht für die hohe Qualität und Behandlung auf. Im Jahr 1984 gründete sich die Dilatation geweitet werden. Praktischen Nutzen hatte der Versorgung im Gefäßzentrum: Als Mitglied der Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie. Im gleichen das Angebot des Klinikumlabors: In der ›Labordiagnos- Kommission ›Qualitätssicherung der Deutschen Ge- Jahr entstand am damaligen Zentralkrankenhaus Bre- tischen Sprechstunde‹ beantworteten die Experten in- sellschaft für Gefäßchirurgie‹ sowie der Arbeitsgrup- men-Nord eine Abteilung für Gefäßchirurgie, die seit- dividuelle Fragen. pe des Gemeinsamen Bundesausschusses ›Bauch mit der Geriatrie am Klinikum verzahnt.‹ dem auf die Behandlung komplexer Gefäßerkran- aortenaneurysma‹ bringt Chefarzt Heiner Wenk sein kungen spezialisiert ist. Fachwissen ein. 2008 erscheint in einem Lehrbuch ›Schonend behandeln lautet für Chirurgie ein Kapitel von Prof. Wenk zum Thema die Maxime.‹ ›Gefäßchirurgie‹. Im breiten Fachwissen, in der interdisziplinären Zu- Die Stärke des Gefäßzentrums am Klinikum Bremen- sammenarbeit sowie dem Einsatz moderner und Nord liegt in der interdisziplinären Zusammenarbeit schonender Behandlungsmethoden spiegelt sich die von Radiologen, Internisten und Gefäßchirurgen. hohe Versorgungsqualität der Gefäßchirurgie wider, Schonend behandeln lautet die Maxime. Das bedeutet mit der das Klinikum Bremen-Nord auch in Zukunft im Einzelfall, dass möglichst wenige medizinische Ein- seine kommunale Verantwortung erfüllen wird. griffe erfolgen und dennoch ein optimales Ergebnis erzielt wird. ›Chirurgen und Radiologen arbeiten häufig ›Am besten ist es, sich früh zu informieren, damit Gefäßerkrankungen gar nicht erst entstehen‹, erklärte gemeinsam im Team‹, beschreibt Prof. Wenk die hohe Qualität der Versorgung. Chefarzt Prof. Dr. Heiner Wenk vor rund 200 Gästen des Gefäßtages. Sie erhielten Auskunft über Untersuchungsmethoden, die helfen, kranke Gefäße schnell und schonend zu identifizieren. 28 ) 29 Neuer Computertomograph Aquilion 64 vereinfacht und beschleunigt Untersuchungen Radiologie auf weltweit höchstem Niveau Untersuchungsergebnisse innerhalb von Sekunden, Vorsorgediagnostik ohne Skalpell und Messer: Patienten profitieren in vielerlei Hinsicht von dem neuen Computertomographen (CT) Aquilion 64, mit dem die Klinika Bremen-Mitte, Bremen-Ost und Bremen-Nord im Frühjahr 2007 ausgestattet worden sind. Der CT hat das Die Anstrengungen haben sich gelohnt: Die radiologische Versorgung in den Klinika der GESUNDHEIT NORD befindet sich auf weltweit höchstem Niveau. Dank der neu strukturierten Verbundradiolo- Röntgeninstitut im Klinikum Bremen-Nord in kürzester Zeit auf einen modernen und internationalen Stand ›DAnk der neu strukturierten gebracht. Der Aquilion 64 macht scharfe und dreidimensionale Aufnahmen von bewegten Organen wie dem Herzen und nimmt in weniger als zehn Sekunden feinste Blutgefäße, Gewebeveränderungen und Ablagerungen Verbundradiologie arbeiten alle Experten der vier Klinika eng ›DER NEUE CT liefert präzise zusammen.‹ Schichtaufnahmen aus dem Körperinneren.‹ gie arbeiten alle Experten der vier Klinika eng zusammen. Neurochirurgen, Neurologen, Gefäßspezialisten auf. Bei der Suche nach gesundheitlichen Risiken ersetzt der neue Computertomograph zunehmend Der Aquilion 64 ist ein CT der neuen Generation. Mit und Neuroradiologen finden bei jedem Patienten die den Herzkatheter. Endoskopien und Lungenuntersu- extrem hoher Geschwindigkeit liefert er sehr präzise jeweils geeignete Untersuchungsmethode. Mehr chungen werden überflüssig. Schichtaufnahmen aus dem Körperinneren. Feinste noch: Die Behandlung kann schneller beginnen. Veränderungen werden sofort erkannt. Die Software erstellt alle Aufnahmen dreidimensional. Lungenmetastasen werden darüber hinaus automatisch erfasst sowie Tumorknoten vermessen. Neben der schnelleren und schonenderen Diagnostik hat das neue Gerät einen weiteren Vorteil: Die Belastung durch Röntgenstrahlen ist geringer geworden. Das schätzen die Klinika insbesondere im Interesse ihrer Mitarbeiter, die täglich mit dem Gerät arbeiten. Von der geringeren Strahlung profitieren jedoch auch die Patienten. Bis der neue Computertomograph endlich in die Klini- Schneller, präziser, schonender: Der neue CT ist für Patienten und Mitarbeiter gleichermaßen ein Gewinn. ka einziehen konnte, war es ein langer Weg. Vier Firmen hatten sich für die Lieferung beworben, am Ende ›Mit dem Sprung von unserem 1-Schichten-CT auf das überzeugte der namhafte Hersteller Toshiba. Diskus- neue 64-Schichten-System haben wir unser Röntgen- sionen wurden mit den Firmen, aber auch innerhalb institut auf einen modernen und internationalen des Klinikverbundes geführt. Als ›teilweise steinig‹ Stand gebracht. Wir sehen jetzt in der täglichen Praxis bezeichnete Volkhart Bröning, Leiter des Zentralein- bestätigt, dass die Computertomographie in nur we- kaufs, die einzelnen Schritte von den Verhandlungen nigen Jahren zum wertvollsten diagnostischen Ver- bis zum Kauf. Das Fazit ist dennoch positiv: ›Der Er- fahren und zum »Arbeitspferd« der Radiologie ge- folg gibt uns recht. Die Bedarfe aller Häuser zusam- worden ist‹, sagt Dr. Aldrich Kalähne, Direktor des menzuführen und die gemeinsame Festlegung auf ein Instituts für Röntgendiagnostik am Klinikum Bremen- Produkt haben uns eine gute Ausgangsbasis für die Nord. Verhandlungen gegeben.‹ 30 ) 31 Von links nach rechts DR. Frank mARquardt Clara mARquardt oberarzt für Thorax-, Herz- und Gefässchirurgie schülerin Klinikum LINKS DER WESER Wer weiSS schon, was morgen ist? Wir. Selbstverständlich können wir nicht hellsehen. Aber einiges lässt sich heute bereits vorhersagen: Knieoperationen werden in Zukunft schonender durchgeführt und neueste Forschungen versprechen größere Heilungschancen bei Krebs. Wir investieren in Innovationen – damit Sie zuversichtlich nach vorn schauen können. KTQ: Krankenhausspezifisches Rezertifizierungsverfahren erfolgreich gemeistert Gütesiegel für Kooperation, Transparenz und Qualität 2004 hatte das Klinikum das Gütesiegel zum ersten Mal erhalten, im Mai 2007 gab es erneut Grund zum Feiern. Das Klinikum Bremen-Nord hat die Rezertifizierung nach KTQ-Kriterien erfolgreich bestanden. Die Auszeichnung steht für Kooperation, Transparenz und die hohe Qualität in der Versorgung des Hauses. Patienten und Öffentlichkeit wissen: In dem ausgezeichneten Klinikum sind sie gut aufgehoben. Seit 2002 prüft und bewertet eine unabhängige Kom- aus 72 Kriterien. Die Visitatoren überprüfen die Ein- mission bundesweit die Vorgänge in Krankenhäusern. schätzung der Mitarbeiter schließlich in der Praxis. Getragen wird das auf den Krankenhausbereich spe ›Aufgrund des positiven Ergebnisses der Selbst- und zialisierte Zertifizierungsverfahren KTQ von der Fremdbewertung wurde dem Krankenhaus das KTQ- Bundesärztekammer, der Deutschen Krankenhausge- Zertifikat verliehen‹, lautet das Fazit der mehrtägigen sellschaft, dem Deutschen Pflegerat, den Spitzenver- Überprüfung. bänden der gesetzlichen Krankenversicherungen, dem ›Es wird weiterhin unser Ziel sein, trotz der schwierigen Bedingungen im Gesundheitswesen das Wohl unserer Patienten in den Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit zu stellen‹, kommentiert Angela Dick, pflegerische Geschäftsführerin des Klinikums Bremen-Nord, das erfreuliche Ergebnis. ›2010 geht die KTQ-Zertifizierung in die nächste Runde.‹ Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter würdigte das Engagement der Mitarbeiter im Klinikum Bremen- Hartmann-Bund sowie dem Verband der Ärzte Für die Erstzertifizierung müssen in allen sechs Kate- Nord, von denen ein Großteil in das Zertifizierungs- Deutschlands. gorien 55 Prozent der Anforderungen erfüllt sein, bei verfahren eingebunden waren. ›Um die großen der Rezertifizierung sind es 55 Prozent in jedem Teil- Herausforderungen des sich wandelnden Gesund bereich. Das Klinikum Bremen-Nord ist nach dem Kli- heitssystems zu bewältigen, brauchen wir Kranken- nikum Links der Weser das zweite Haus des kommu- häuser, die auf höchstem qualitativem Niveau ar- nalen Bremer Krankenhausverbundes, das diese beiten.‹ Das Gütesiegel gilt wieder für drei Jahre. 2010 Hürde gemeistert hat. Die Visitatoren sehen als be- geht die KTQ-Zertifizierung in die nächste Runde. ›Das Ziel: Die LEISTUNGEN VON KLINIKA FÜR PATIENTEN TRANSPARENT UND MESSBAR ZU MACHEN.‹ sondere Stärke des Klinikums Bremen-Nord das breiDas Bundesgesundheitsministerium hat die Entwick- te Behandlungsspektrum des Krankenhauses, das zu- lung des Verfahrens unterstützt. Das Ziel: die dem eng mit niedergelassenen Ärzten kooperiert. Leistungen von Klinika für Patienten transparent und Weitere Erfolgsfaktoren sind die interdisziplinäre messbar zu machen. Im umkämpften ›Gesundheits- Zusammenarbeit innerhalb des Klinikums – wie markt‹ setzt sich so durch, wer durch Qualität über- beispielsweise bei der Behandlung von Brustkrebs, zeugt. Magen-Darm- sowie Gefäßerkrankungen – und die Zertifikate externer Fachexperten, in denen die Entwickelt haben das KTQ-Verfahren ausschließlich Qualität und die Leistungen einzelner Kliniken und Krankenhauspraktiker. Die Prüfung setzt sich aus der Zentren positiv bewertet wurden. Eigens zertifiziert Selbstbewertung und der Fremdbewertung durch ein sind zum Beispiel das Brust- und Gefäßzentrum, die aus Krankenhausexperten bestehendes Visitatoren- Endoskopie, Geriatrie und Diabetologie. Visitatoren bestätigten die ausgezeichnete Qualität: Das Klinikum Bremen-Nord wurde 2007 rezertifiziert. team zusammen. Die Selbsteinschätzung nehmen die in den unterschiedlichen Bereichen Tätigen vor. Zum Prüfkatalog zählen Patienten- und Mitarbeiterorientierung, Sicherheit im Krankenhaus, das Informationswesen, Krankenhausführung und das Qualitätsmanagement. Insgesamt besteht der KTQ-Katalog 34 ) 35 Zweites Fachärztezentrum am Klinikum ist fertig Vielseitiges Gesundheitsangebot im Norden der Stadt Im Mai 2007 feierten die Bauherrin und ihre Gäste Richtfest, am 1. November zog schon der erste Mieter ein. Damit stand fest: Auch das zweite Fachärztezentrum am Klinikum Bremen-Nord entpuppt sich als voller Erfolg. Alle Praxen im Ärztehaus stehen für hohe medizi- standen in einem Parkdeck an der Wohldstraße 60 nische Qualität sowie einen am Patienten orien- Parkplätze für Patienten und Besucher des Klinikare- tierten Service. als. Errichtet ist das Gebäude direkt vor der Klinik für Das Gesundheitszentrum im Norden der Stadt wächst. Kinder- und Jugendmedizin, nahe dem Haupteingang ›Rund 4,8 Millionen Euro wurden des Klinikums. Bis zum Jahresende haben sich ganz unterschiedliche Patienten, niedergelassene Mediziner und das Klini- Facharztpraxen sowie eine Apotheke, ein Optiker und kum Bremen-Nord sind die Gewinner des neuen Fach- ein Geschäft mit einem orthopädischen Reha-Ange- ärztezentrums. Denn das Ärztehaus, so erklärte Ge- bot in dem modernen und prägnanten Dreiecksgebäu- sundheitssenatorin de am Klinik-Haupteingang niedergelassen. Mit dem Richtfest, ermöglicht die enge und vor allem effiziente Neben Apotheke, Reha-Angebot, einem Hörgeräte praxis sowie die Notfalleinrichtung der Kassenärzt- Klinikum Bremen-Nord und den beiden angeglie- Verzahnung zwischen der ambulanten und stationären akustiker und einem Optiker sind Praxen für Neuro lichen Vereinigung sind darin untergebracht. derten und baulich miteinander verbundenen Fach- Versorgung von Patienten und arbeitet deshalb be- logie, Hals-Nasen-Ohren-Medizin, Augenheilkunde, ärztezentren ist es im Norden Bremens gelungen, ein sonders wirtschaftlich. Das hat mehrere Gründe: Zum Kardiologie, Urologie, Orthopädie und Podologie so- Mit der Einweihung des zweiten Fachärztezentrums Gesundheitszentrum für die Region zu etablieren. einen werden konsiliarärztliche Leistungen durch die wie ein Internist eingezogen. Beide Ärztehäuser sind hat die GESUNDHEIT NORD einen weiteren wich- Durch die Zusammenarbeit der verschiedenen Fach- direkte Nachbarschaft günstiger und zum anderen baulich miteinander sowie mit dem Klinikbau verbun- tigen Meilenstein für die ganzheitliche medizinische bereiche bietet das Gesundheitszentrum an der Ham- können Räume, medizinische Geräte, personelle sowie den und einfach zu erreichen. Versorgung im Bremer Norden erreicht. mersbecker Straße schnelle und kompetente Hilfe. sachliche Ressourcen gemeinsam genutzt werden. Ingelore Rosenkötter in das neue Fachärztezentrum investiert.‹ beim Das erste Fachärztezentrum im Norden Bremens entstand 2002. Eine Anästhesiepraxis, Fachärzte für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, eine Dialyse- Rund 4,8 Millionen Euro wurden in das neue FachärzteDas Ziel des Fachärztezentrums – ein optimales Ange- zentrum investiert und auf jedem der vier Stockwerke bot an Gesundheitsleistungen an einem Standort zu 3.500 Quadratmeter Platz geschaffen. Zusätzlich ent- schaffen – wird mit den erweiterten Räumlichkeiten erreicht. ›Durch die enge Zusammenarbeit von Klinikum und Praxen können Patienten sicher sein, jederzeit eine hohe medizinische Qualität und die bestmögliche Versorgung zu erhalten, ohne dafür weite Wege zurücklegen zu müssen‹, sagte Uwe Schmidt, Gespannt beobachtet Senatorin Ingelore Rosenkötter, wie der Richtkranz angebracht wird. kaufmännischer Geschäftsführer des Klinikums Bremen-Nord, beim Richtfest. ›ALLE PRAXEN STEHEN FÜR HOHE MEDIZINISCHE QUALITÄT SOWIE EINEN AM PATIENTEN ORIENTIERTEN SERVICE.‹ 36 ) 37 Von links nach rechts JENS SANDER zentraleinkauf CORNELIA SCHARNHUSEN ZENTRALEINKAUF KLINIKUM BREMEN-MITTE Klinikum BREMEN-MITTE Ist gut geplant schon halb gewonnen? Unsere 8.000 Mitarbeiter versorgen in unseren 57 Fachkliniken jährlich über 250.000 Patienten. Um es kurz zu sagen: Von den Finanzen über die Personalentscheidungen bis zum kleinsten Handgriff planen wir alles, was wir planen können, um nichts dem Zufall zu überlassen. Damit schaffen wir eine gesunde Basis für Ihren Heilungsprozess. 38 ) 39 Langjähriges Projekt schafft Brückenschlag zwischen Klinikum und Kultur Deutschlandweit einmalig: 20 Jahre Kultur am Krankenhaus Alles begann mit einem fliegenden Bett. Auch wenn sich das fragile, von bunten Luftballons getragene Objekt an diesem sonnigen, aber stürmischen Tag im Oktober 1987 nicht lange in der Luft halten konnte – diese ungewöhnliche Startaktion für die Kulturarbeit am Klinikum Bremen-Ost machte Geschichte. 20 Jahre sind inzwischen vergangen. beit mit den Patienten trat zwar nach und nach in den Im Laufe der Jahre entstanden viel beachtete in Hintergrund, da diese mit der Regionalisierung der terdisziplinäre Projekte, es entwickelten sich weit Psychiatrie und der Konzentration auf die Akutbe- reichende Kooperationen, wie beispielsweise mit der handlung gar nicht mehr lang genug vor Ort waren, Hochschule für Künste, der Universität Bremen und um an solchen Angebotenteilzunehmen. vielen Wissenschaftlern, Künstlern und Kulturschaffenden aus ganz Deutschland. Während anfangs die Die Kulturorte Haus im Park, Krankenhaus-Museum sammen entwickelten sie für den ASB Kreativange- ›Im Laufe der Jahre entstanden und Galerie im Park, die inzwischen gemeinsam als bote für Psychiatrie-Patienten und Interessierte aus viel beachtete interdisziplinäre ›Kulturensemble im Park‹ firmieren, sind heute nicht dem Stadtteil Osterholz. Es gab an den Wochenenden Projekte.‹ mehr wegzudenken – nicht vom Klinikum Bremen- Theater-, Kunst- und Musikworkshops. Der Park wurde Ost, nicht aus Osterholz und auch nicht mehr aus erstmals als öffentlicher Lebensort einbezogen. Verankerung der Kulturarbeit im Haus und im Stadtteil das Entscheidende war, ist dies heute die Posi tionierung in der Bremer Kulturlandschaft. Diese unterstützt seit 1994 der ›Förderverein Haus im Park‹. Herausforderungen, so Achim Tischer, Leiter des Doch der Themenkreis Gesellschaft, Kultur, Ausgren- Kulturensembles, habe es immer gegeben, sie hätten zung, (seelische) Krankheit und Gesundheit blieb, wie sich eben nur verändert. Der Rahmen sei heute viel ›Das Klinikum förderte den auch die Öffnung in den Stadtteil und in die Stadt, be- weiter geworden, ohne dass die Wurzeln vergessen Prozess, über Kunst und Kultur stimmend für die Kulturarbeit – bis heute. Zeichen sind. ›Unsere Arbeit hat dazu beigetragen, Türen zu ein Interesse an diesem speziellen dafür war auch die Einrichtung der Galerie im Park als öffnen und Brücken zu bauen‹, sagt Achim Tischer: Ort zu schaffen.‹ Ort für zeitgenössische Kunst 1994. ›Und das tut sie noch immer.‹ Bremen. ›Die kreative Arbeit hatte ausdrücklich keinen therapeutischen Hintergrund, sondern ausschließlich einen kulturellen‹, sagt Stephan Uhlig. Das Klinikum förderte den Prozess, über Kunst und Kultur ein Interesse an diesem speziellen Ort zu schaf›Wenn alle Menschen Genies wären, das würde ich fen und ihn nach innen und außen zu öffnen. So wur- ganz natürlich finden, dass sie aber sind, was sie sind, de wenig später auch der Ort und seine bewegte Ge- das finde ich wunderbar‹: Mit dem im wahrsten Sinne schichte selbst zum Thema der Kulturarbeit. Zunächst des Wortes ›denkwürdigen‹ Zitat von Friedrich Heb- entstand eine Ausstellung, die sich mit der Grün- bel begann 1987 das Projekt Kreativbüros. Zu den dungsgeschichte des damaligen Zentralkranken- Gründern gehörten neben Achim Tischer als Theater- hauses Bremen Ost beschäftigte, 1989 folgte die macher und Stephan Uhlig als Musiker, die auch Eröffnung des Krankenhaus-Museums, das die Ge heute am Kulturensemble im Park aktiv sind, die Kul- schichte der Psychiatrie in Bremen von den Anfängen turwissenschaftlerin Gerda Engelbracht, die inzwi- bis 1945 zeigt. Das Ende des Projektes mit dem ASB schen drei Bücher über die Geschichte des Kranken- war also nicht das Ende für die Kultur am Kranken- hauses Hille haus. Im Gegenteil. Das renovierte Haus im Park wur- Hildebrandt und der bildende Künstler Lutz Graaf. Zu- de zum kulturellen Zentrum von Osterholz. Die Ar- geschrieben hat, die Fotografin 40 ) 41 Die Zukunft gehört Operationen durch natürliche Körperöffnungen Erstmals Gallenblase durch die Scheide entfernt Die Gallenblase ist raus – Irmgard Strahlendorf fühlt sich gut und packt ihre Sachen. Gerade einmal vier Tage hat die 65-Jährige im Krankenhaus zugebracht. Die winzige Narbe an ihrem Bauchnabel ist kaum mehr zu erkennen. Irmgard Strahlendorf ist die erste Patientin in Bremen, der die Gallenblase durch die Scheide entfernt Sie stimmte der ›NOTES‹-Operation zu. Jetzt sagt sie: ›Ich werde für die Methode werben, wo ich nur kann. Diese Art der Operation hat mich wirklich überzeugt!‹ wurde – von einem Chirurgenteam am Klinikum Bremen-Ost unter der Leitung von Chefarzt Professor Ivo Baca. ›Die Zukunft gehört Die von den Chirurgen angewandte neue endosko- Bei Irmgard Strahlendorf wurde unter Vollnarkose am pische Methode heißt ›NOTES‹ (Natural Orifice Trans- Bauchnabel ein etwa fünf Millimeter langer Schnitt luminal Endoscopic Surgery) oder endoluminale angelegt, die Bauchhöhle mit Gas aufgeblasen und ein Chirurgie. Sie ist eine Weiterentwicklung der minimal- Endoskop eingeführt. Anschließend gelangt unter invasiven Chirurgie, die am Klinikum Bremen-Ost seit Sicht über den Monitor ein weiteres Endoskop durch Auch Prof. Baca, der zu den Pionieren der minimal- Jahren erfolgreich angewandt wird. Bei der endolumi- das hintere Scheidengewölbe in den Bauchraum, au- invasiven Chirurgie in Deutschland zählt, ist mit sei- nalen Chirurgie nutzen die Ärzte völlig neue Zugänge ßerdem ein Instrument, um die Gallenblase festzuhal- ner ersten Operation dieser Art zufrieden. ›Die Zu- über Körperöffnungen und vermeiden damit Narben – ten. Im zweiten Schritt wird die Gallenblase kunft wie bei der Gallenblasen-Operation mit einem Endo- abgetrennt und durch einen Minischnitt im Scheiden- Körperöffnungen‹, ist Prof. Baca überzeugt. Die Bela- skop durch die Scheide (Vagina) oder auch durch den gewölbe herausgezogen. Auf diese Weise werden die stung der Patienten sei einfach geringer. Auch wenn äußere Haut- und Muskelhülle geschont, sodass weni- der kosmetische Vorteil bei Fachkonferenzen oft kein ger Wundheilungsprobleme auftreten. ›Am ersten Tag schwerwiegendes Argument sei, würden Patienten nach der OP habe ich auf der Schmerzskala, die von doch sehr viel Wert darauf legen, keine Narben zu- eins bis zehn reicht, »höchstens zwei« angegeben, rückzubehalten. Außerdem sei die neue Methode für heute tut mir überhaupt nichts mehr weh‹, sagt Irm- ältere oder übergewichtige Menschen besonders ge- gard Strahlendorf sichtlich begeistert bereits am zwei- eignet, weil es bei diesen Patienten nach einem kon- ten Tag nach dem Eingriff. servativen Eingriff oft zu Störungen bei der Wundhei- Operationen durch natürliche Körperöffnungen.‹ gehört Operationen durch natürliche lung käme. Als der Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Visceralund Unfallchirurgie, Dr. Leszek Grzybowski, ihr diese Methode vorgeschlagen hatte, musste sie allerdings erst einmal schlucken und tief durchatmen. Im Internet fand sie nur wenige Informationen. Bekannte rieten ihr nachdrücklich ab: ›Mach dich bloß nicht zum Magen. Zu den Vorteilen zählen außerdem, dass die Patienten weniger Schmerzen haben und schneller genesen. Damit verringern sich auch die Liegezeiten in Versuchskaninchen‹, sagten sie zu ihr. Doch die genaue Erklärung des Oberarztes und die aufgezeigten Vorteile haben Irmgard Strahlendorf überzeugt. den Krankenhäusern. 42 ) 43 Von links nach rechts LENA GALITSCHKIN RENTnERIN Jennifer Schwietz Gesundheits- und krankenpflegerin Klinikum Bremen-Mitte Wer ist der beste Freund des Menschen? Der Mensch. Deshalb ist das tägliche ›Von Mensch zu Mensch‹ unser Leitsatz, den jeder unserer Mitarbeiter rund um die Uhr lebt. Wir möchten, dass Sie sich gut aufgehoben, persönlich angesprochen und freundlich umsorgt fühlen. Und schnell wieder gesund werden. 44 ) 45 Betroffenen frühzeitig und effizient helfen Zusammenschluss zum bundesweiten Bündnis gegen Depression Aufklären und vernetzen will das ›Bremer Bündnis gegen Depression‹, das 2007 vorbereitet worden ist und sich 2008 dem Deutschen Bündnis anschließen wird. Laut WHO wird die Depression in wenigen Jahren zu den häufigsten Krankheiten in den Industrieländern zählen. Scham und eine falsche Einschätzung der Erkrankung verhindern aber derzeit häufig noch die frühzeitige und erfolgreiche Therapie. Nach einjähriger intensiver Vorbereitungszeit in 2007 In dieser Zeit soll mit öffentlichen Veranstaltungen wird sich Bremen im Rahmen einer Auftaktveranstal- unter dem Motto ›Depression hat viele Gesichter‹ zu- tung mit 500 Gästen im Januar 2008 dem ›Deutschen nächst eine Aufklärung der Öffentlichkeit erreicht Bündnis gegen Depression‹ anschließen. Dieses über- und ein Überblick über Beratungs- und Therapieange- regionale Bündnis wird vom Bundesministerium für bote gegeben werden. Aber auch für Fachleute wer- Bildung und Forschung gefördert und hatte seinen den Fortbildungsveranstaltungen angeboten. Ursprung im Jahr 2001 in Nürnberg. Aufgrund der dortigen positiven Resonanz auf das Pilotprojekt wur- Zum Initiatorenkreis des ›Bremer Bündnisses gegen den regionale Bündnisse in Deutschland und im üb- Depression‹ gehören neben dem Klinikum Bremen- rigen Europa gestartet. Ost das Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) am Fachbereich 11 der Universität Bre- Ziel des Bündnisses ist es, ein multidisziplinäres Netz- men, das Ameos Klinikum Dr. Heines und die werk für eine bessere Versorgung der von der ›Volks- Psychotherapeutenkammer Bremen. Personell wird krankheit Depression‹ Betroffenen aufzubauen. Die das Klinikum Bremen-Ost von Dr. Antje Halfmeyer, Initiative ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Oberärztin im Behandlungszentrum Süd, und Margot Thal-Georgi, Diplom-Psychologin auf der Depressi- Untersuchungen der WHO zeigen die herausragende unter Berücksichtigung der psychosozialen Lebens Bedeutung von Depressionen in den Industrieländern. umstände könnten die Heilungschancen aber noch Berücksichtigt man die Schwere der Beeinträchtigung wesentlich verbessert werden. Viele mit der Erkran- und die Dauer der Erkrankung, liegt sie zahlenmäßig kung verbundene Ängste und Schamgefühle, aber vor allen anderen körperlichen und psychiatrischen auch unzureichendes Wissen über Behandlungsange- Erkrankungen. Schätzungen zufolge leiden derzeit bote und allgemeine Vorbehalte gegen Psychothera- etwa fünf Prozent der Bevölkerung an einer behand- pie und Psychiatrie führen dazu, dass viele Menschen lungsbedürftigen Depression. Aufgrund der suizidalen ihren Zustand so lange wie möglich zu verbergen su- Gefährdung handelt es sich häufig um eine lebensbe- chen. Sie fürchten, neben den negativen Auswir- drohliche Krankheit. Etwa 11.000 Menschen sterben kungen, die diese Krankheitssymptome oftmals auf in Deutschland pro Jahr durch Suizid, die überwie- ihr soziales Leben haben, zusätzlich eine Stigmatisie- gende Anzahl infolge einer depressiven Erkrankung. rung zu erfahren. Auch Angehörige depressiv erkrankter Menschen wissen häufig nicht, wohin sie sich wen- Depressionen beeinträchtigen jedoch nicht nur die inEinzelnen und belasten dessen Familie sowie das sozi- Vor diesem Hintergrund leistet das ›Bremer Bündnis ale Umfeld, sondern führen auch zu erheblichen gegen Depression‹ einen wichtigen Beitrag zur besse- volkswirtschaftlichen Schäden, etwa durch Behand- ren Vernetzung, Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit. lungskosten, Krankheitstage und Produktivitätsmin- Geplant sind Veranstaltungen, die sich an ein wech- derung. Zusätzlich vergehen oft Jahre, bis eine De- selndes Publikum aus Betroffenen, Angehörigen und pression eindeutig diagnostiziert wird. Dies begünstigt Fachleuten richten. Dazu zählt beispielsweise ein Tag das Risiko einer chronischen Erkrankung. der offenen Tür auf Station 62 des Behandlungszentrums Süd im Rahmen der Erweiterung des Behand- onsstation 62 und der Wahlleistungsstation 41/43, im Vorstand des Bündnisses vertreten. ›Das Bremer Bündnis GEGEN DEPRESSION leistet einen Beitrag Weitere Kooperationspartner beim Aufbau des Bünd- zur Vernetzung, Aufklärung und nisses sind unter anderem die Ärztekammer Bremen, Öffentlichkeitsarbeit.‹ das Gesundheitsamt, der Hausärzteverband, die Gesellschaft für ambulante psychiatrische Dienste, das Netzwerk Selbsthilfe, die Landesvereinigung für Gesundheit Bremen, die Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutinnen und die Deutsche Psychotherapeutenvereinigung sowie die Abteilung Gesundheit der Senatorin für Arbeit, Frauen, Jugend, Soziales und den sollen. dividuelle Lebensqualität und Lebenserwartung des lungsangebotes für postpartal erkrankte Mütter gemeinsam mit ihren Kindern. Oder die Infoveranstaltung zur postpartalen Depression von Dr. Antje Halfmeyer und Margot Thal-Georgi für Hebammen, Psychiater und Psychotherapeuten. Eine Informationsveranstaltung des Klinikums Bremen-Ost mit der Grundsätzlich können die meisten Formen depres- Psychiatrischen Klinik Hamburg-Harburg hat bereits siver Erkrankungen heute bereits gut behandelt wer- im Juni 2007 stattgefunden. den. Durch rechtzeitige, zielgerichtete sowie wissenschaftlich evaluierte therapeutische Interventionen medikamentöser und psychotherapeutischer Art und Gesundheit. 46 ) 47 Leitlinie regelt Umgang mit schwerbehinderten Menschen Mehr Sicherheit für beide Seiten Wenn schwer körperlich und geistig behinderte Menschen ins Krankenhaus müssen, stellt das alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Der Erkrankte wird aus seinem gewohnten Umfeld herausgerissen und ist zutiefst verunsichert. Gleichzeitig werden die Pflegekräfte des Krankenhauses mit Situationen konfrontiert, die ihnen nicht vertraut sind. So entstehen fast zwangsläufig Probleme. Eine Leitlinie des Klinikums Bremen-Ost regelt nun Es geschah wie befürchtet – der gerufene Notarzt den Umgang mit diesen Patienten und gleichzeitig die konnte sie nicht mitnehmen, da die Heimbewohnerin Zusammenarbeit mit dem Pflegewohnheim am Pfäl- schrie und sich mit Händen und Füßen wehrte. Also zer Weg – einem der wenigen Heime in Norddeutsch- gewöhnte Rika Eggersmann die 54-Jährige zunächst land, in dem jüngere hochgradig pflegebedürftige an den Rollstuhl und brachte sie dann zu Fuß ins Klini- Menschen wohnen und betreut werden. kum Bremen-Ost. Dennoch war die Situation angespannt. Nur zwei Stunden nach ihrer Gallenstein-Operation stand die Patientin plötzlich schreiend auf dem Flur. Da sie kein Schmerzempfinden hat, konnte sie ihren Zustand selbst nicht einschätzen. Auch dem Pflegepersonal war es nicht möglich, die Patientin zu beruhigen. Erst eine Mitarbeiterin aus dem Pflegewohnheim bekam – als vertrauter Mensch – Zugang zu der aufgelösten Frau und nahm sie noch am selben Die neue Leitlinie gibt Mitarbeitern mehr Handlungssicherheit. Abend wieder ins Heim mit. Das Ergebnis nach sieben Monaten gemeinsamer Arbeit: eine neue Leitlinie und eine Kooperationsvereinbarung. ›Eine sehr kurze Zeit für ein so umfassendes Projekt‹, erklärt Dr. Gunda Rosenberg vom Klinikum Bremen-Ost, die die Entwicklung wissenschaftlich begleitet hat. Bei geplanten Operationen soll nun eine Woche vor der Aufnahme grundsätzlich geklärt werden, wer den Patienten aus dem Wohnheim begleiten kann, um den Bewohnern die Ängste zu nehmen und als ›Sprachrohr‹ fungieren zu können. Außerdem werden Vorlieben und Abneigungen, die Form der Medikamenteneinnahme, die Essgewohnheiten und Besonderheiten in der Kommunikation erfragt. Bei Notfallaufnahmen muss immer klar sein, an wen sich die Station im Pflegewohnheim wenden kann. Beiden Seiten war es dabei besonders wichtig, dass Finanzierung und Versicherungsfragen geklärt sind, wenn beispielsweise eine Pflegekraft aus dem Pflegewohnheim den Patienten im Klinikum betreut. Solche Fälle sind nun abgesichert. Für alle Seiten ist das eine Da das Pflegewohnheim nah am Klinikum BremenOst liegt, ist dieses Hauptanlaufstelle für erkrankte Bewohner. Leitlinie und Kooperationsvertrag entstan- ›Das Ergebnis NACH SIEBEN MONATEN ARBEIT: eine neue Leitlinie und eine Kooperationsvereinbarung.‹ große Beruhigung. ›Unsere Bewohner werden älter und die Klinikaufenthalte nehmen zu. Ich bin wirklich froh, dass wir ihnen nun entspannter entgegensehen können‹, lautet das positive Fazit von Rika Eggersmann. den aufgrund eines konkreten Falles vor rund einem Jahr, als eine Bewohnerin des Heims an der Galle er- ›Nachdem wir diesen ungewöhnlichen und für alle krankte. Da die Bewohnerin nicht sprechen kann, äu- Seiten belastenden Aufenthalt erlebt hatten, gab es ßerte sie ihre Beschwerden auf anderem Wege: Sie be- Gesprächsbedarf auf beiden Seiten‹, sagt Birgit Alpers, gann, sich auf den Bauch zu schlagen und das Essen zu Klinikpflegeleiterin am Klinikum Bremen-Ost. Ge- verweigern. Kein Zweifel: Sie musste von einem Arzt meinsam mit den Mitarbeitern des Heims wurden in untersucht werden. Damit begannen die Probleme. Gesprächsrunden und gegenseitigen Besuchen offene Seit ihrer Kindheit war die von Geburt an geistig und Fragen und Ängste besprochen. körperlich behinderte Frau nicht mehr freiwillig zu einem Arztbesuch zu bewegen. ›Wenn sie nur Menschen im weißen Kittel sieht, ist sie außer sich vor Angst‹, sagt Pflegedienstleiterin Rika Eggersmann. 48 ) 49 Von links nach rechts Rasmus Stroux Statist Etzel Warnke Gesundheits- und krankenpfleger Klinikum Bremen-Nord Michael Söhngen Gesundheits- und krankenpfleger Claudia Meyer röntgenassistentin Klinikum Bremen-ost Klinikum Bremen-ost Ist Gesundheit nicht Glückssache? Doch. Gesundheit ist Glückssache. Denn gesunde Menschen leben glücklicher. Und mit Ernährungskursen, einem vielfältigen Sportangebot im Gesundheitspark und der Veranstaltungsreihe ›Treffpunkt.Gesundheit‹ können wir gemeinsam mit Ihnen eine ganze Menge für ein gesundes Leben tun. In diesem Sinne: Wir setzen auf Prävention und Sie passen auf sich auf! 50 ) 51 Neubau schafft 9.000 Quadratmeter für mehr Patientenkomfort Zentral im neuen Eingangsbereich: Café, frische Blumen und das Patientencenter Zwei Jahre hatten die Bauarbeiten gedauert, seit März 2007 zieht Leben in den Neubau am Klinikum Links der Weser ein. Auf neu gewonnenen 9.000 Quadratmetern ist Platz geschaffen worden für Friseur, Blumenverkauf, niedergelassene Fachärzte und einen großzügigen Eingangsbereich mit Café und Infozentrum. Damit nicht genug: Täglich ab 6.00 Uhr ist die Auf- Von dem Neubau profitiert schließlich auch das Reha nahme besetzt, ab 17.00 Uhr verlegt die zuständige Zentrum, dem nun 3.000 Quadratmeter mehr Fläche Mitarbeiterin ihr Büro in die Notfallambulanz. Dort zur Verfügung stehen. Die Grenze zwischen Klinik und werden für jede Behandlung notwendige Patienten- Praxis ist fließender geworden. Patienten finden ne- daten bis 22.00 Uhr aufgenommen. So geht keine ben der qualitativ hochwertigen medizinischen Ver- Herzstück des neuen Baus ist das Patientencenter. Gleich hinter dem Haupteingang führt eine in Zeit verloren, um lebenswichtige Untersuchungen sorgung viel Komfort rund um das Thema Gesundheit Zentral und direkt miteinander verbunden werden warmem Holz gehaltene Treppe auf direktem Weg zur und Eingriffe vornehmen zu können. und Genesung. sämtliche Formalitäten rund um die Patientenauf- ersten Anlaufstelle für die Patienten. Bei Bedarf ste- nahme geregelt und alle Fragen zum Aufenthalt im hen zwei Aufzüge zur Verfügung. Zur Anmeldung Hochzeit herrscht im Patientencenter werktags zwi- Das Klinikum Links der Weser ist mit dem Neubau ei- Gesundheitszentrum Klinikum Links der Weser beant- kommen hier sowohl ambulante als auch stationäre schen 7.00 Uhr und 9.00 Uhr und noch einmal gegen nen weiteren Schritt Richtung Gesundheitszentrum wortet. Patienten des Klinikums. 11.00 Uhr. Dann sitzen die meisten der Mitarbeiter an gegangen. Die zentrale Aufnahme, die Verzahnung ihrem Schreibtisch und bearbeiten die Unterlagen der der Klinik mit verschiedenen Fachpraxen und das viel- 1968 öffnete das Klinikum Links der Weser seine Pfor- Auch die Abrechnung von Krankenhausleistungen Patienten. Durchschnittlich etwas mehr als 80 Pati- seitige Dienstleistungsangebot vor Ort schaffen für ten. Knapp vier Jahrzehnte lang waren Patientenab- wird zentral in dem breiten und hellen, mit viel Holz enten werden jeden Tag stationär aufgenommen, am- Patienten einen Mehrwert an Komfort und Service, rechnung und -aufnahme mehrmals innerhalb des und Glas gestalteten Gang geregelt. Hier sitzen die bulante Aufnahmen sind sogar noch zahlreicher. mit dem das Klinikum seinem Anspruch an eine pati- Hauptgebäudes umgezogen. In direkter Nachbar- Mitarbeiter, die diese Leistungen gegenüber den schaft zueinander waren sie nie – zum Nachteil für die Kostenträgern abrechnen. Personenstandsmeldungen Auf mehrere Stockwerke verteilt sind die Facharztpra- Patienten, aber auch für die Mitarbeiter. 2000 began- für das Standesamt werden ebenfalls in den leicht xen, die das Klinikum Links der Weser in seinen Bau nen die Planungen, in den Übergangsbereich zwischen auffindbaren Büros erstellt. Die zur Anmeldung einer integriert. Teure Großgeräte werden jetzt viel effizi- Erweiterungsbau und Haupthaus ein Patientencenter Geburt beim Standesamt notwendigen Daten nimmt enter genutzt, Patienten können parallel in einem Ge- zu integrieren. Kürzere Wege für alle und mehr Ser- täglich eine Mitarbeiterin des Patientencenters direkt bäude behandelt werden. Eingezogen sind bislang vice für ambulante wie stationäre Patienten und de- auf den Geburtsstationen am Bett der Wöchnerin auf. eine HNO-Praxis, ein Gefäßchirurg, ein Pränataldia- ren Angehörige nennt der Abteilungsleiter des Patien- ›Unsere Patienten finden nun alle wichtigen Anlauf- gnostiker, eine Anästhesie- und eine Röntgenpraxis. tenmanagements, Helmut Stürken, als erklärte Ziele. stellen zentral an einem Punkt‹, freut sich Helmut Auch eine Apotheke findet sich im Eingangsbereich, Stürken nach Abschluss der Bauarbeiten. gegenüber lädt ein offen gestaltetes Bistro-Café zur entenorientierte Versorgung gerecht wird. gemütlichen Verschnaufpause. 52 ) 53 9. Bremer Herbsttagung ›CardioLive‹ findet erstmals zweitägig statt Neuigkeiten aus Labor und OP-Saal Zum neunten Mal fand im November 2007 eine Fortbildung mit überregionaler Bedeutung für niedergelassene Ärzte am Klinikum Links der Weser statt: die Herbsttagung ›CardioLive‹. Im Mittelpunkt der erstmals zweitägigen Veranstaltung standen wieder die live übertragenen Eingriffe aus den Herzkatheter-, Rhythmologie- und den Angiologielaboren sowie aus dem Herz-OP. 2007 war die Entwicklung des Herzzentrums generell von Innovationen aus Klinik und Praxis geprägt. Links der Weser, auch heute nichts von ihrer Faszination verloren. ›Schuld‹ daran seien neue Materialien, wie resorbierbare Stents, und die Tatsache, dass sich die PTCA zunehmend und zum Wohl der Patienten mit akutem Koronarsyndrom weiter etabliert. Trotz großer Fortschritte in der Forschung gibt es noch genügend offene Fragen, die bei der Veranstal- Die neuesten Behandlungs-, Operations- und Inter- Interventionelle Kardiologie und Angiologie sowie bei tung ›CardioLive‹ aufgegriffen wurden. Dazu zählen ventionsmethoden bei Erkrankungen am Herzen angeborenen Herzfehlern. ›Kosteneffiziente Präven- praktische Überlegungen wie beispielsweise, welche bilden stets den Schwerpunkt der ›CardioLive‹- tion in der Kardiologie‹, ›Interventionelle Kardiologie: Eingriffe Menschen über 80 noch zugemutet werden Veranstaltung. Sie sollen möglichst praktisch aufge- Update 2007‹ und ›Pulmonale Hypertonie/angebo- können oder welche Behandlung bei Mehrgefäßer- griffen werden. Aus insgesamt sieben Workshops rene Herzfehler im Erwachsenenalter‹ lauteten die Ti- krankungen die richtige ist. wählten die Teilnehmer ein Spezialthema aus, das sie tel der Symposien. in einer kleinen Gruppe mit einem Experten aufarbei- Die Experten der Kardiologie im Klinikum Links der teten und diskutierten. Themen waren beispielsweise Die Rolle der kardiovaskulären Prävention stellte Prof. Weser werden sich in Fachtagungen wie der ›Cardio- die Echo-Demonstration typischer angeborener Herz- Dr. Ulrich Keil aus Münster in Zusammenhang mit der Live‹ und in ihrer täglichen Praxis diesen Fragen wid- fehler oder die Belastbarkeit und Belastungssteuerung zunehmenden Lebenserwartung in Deutschland und men und so die Entwicklung der Kardiologie in Bre- bei schwerer Herzinsuffizienz. anderen westlichen Ländern. Die Bedeutung einer Ri- men weiter vorantreiben. sikostratifizierung für die individuelle TherapieentNational und international renommierte Referenten scheidung griff Prof. Dr. Helmut Gohlke aus Bad Kro- diskutierten anschließend in drei Symposien mit den zingen auf. Die Frankfurter Wissenschaftlerin Prof. Dr. Teilnehmern neue Aspekte in den Bereichen Prävention, Stefanie Dimmeler berichtete von Neuigkeiten der Stammzellentherapie, Dr. Ulrike Bauer aus Berlin referierte über eine neue Patientenpopulation: Erwachsene mit angeborenem Herzfehler. ›Trotz groSSer Fortschritte in der Forschung gibt es noch genügend offene Fragen.‹ Auf der ›CardioLive‹ tauschten sich Spezialisten über neueste Entwicklungen in der Herzforschung aus. Die Fortbildung ›CardioLive‹ fiel mit einem Jubiläum zusammen: Seit 30 Jahren gibt es die Koronardilatation. Die Festrede hielt in Bremen Prof. Dr. Bernhard Meyer aus Bern. Die interventionelle Kardiologie und Angiologie hat aus Sicht von Prof. Dr. Rainer Hambrecht, Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Klinikum 54 ) 55 Von links nach rechts SUSANNE FLÖRKE Gesundheits- und krankenpflegerin HEIKE SCHUNKE Gesundheits- und krankenpflegerin Klinikum BREMEN-OST Klinikum BREMEN-OST Wozu ist all das Wissen gut? Wissen Sie, was alveoloarterielle Sauerstoffdifferenz bedeutet? Wir schon. Denn einem Menschen, der von akutem Lungenversagen bedroht ist, können diese Kenntnisse das Leben retten. In unseren Fachkliniken arbeiten Experten, die sich mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern auskennen. Und jeden Tag für Sie dazulernen. Fachtagung: Erkrankungen an Nieren und Blase bei Kindern bekämpfen Austausch über neueste Forschungsergebnisse und groSSe Verabschiedung Die Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Nephrologie, kurz APN, fand im November 2007 am Klinikum Links der Weser statt. Dass die Wahl auf Bremen fiel, hatte einen besonderen Grund: Prof. Dr. Hannsjörg beschäftigt hat, gehören Kinder mit vesikoureteralem Prof. Bachmann und sein Team hatten in Bremen ein Reflux (VUR), febrilen Harnwegsinfektionen und an- umfangreiches Rahmenprogramm vorbereitet, das geborenen Nierenfehlbildungen. von den Teilnehmern begeistert angenommen wurde. Bachmann, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, scheidet aus der Forschergruppe aus, wenn er 2008 in den Ruhestand geht. Zweimal im Jahr kommen Kindernephrologen aus Zur Tagesordnung der Arbeitsgemeinschaft der Kin- Deutschland, der Schweiz und Österreich zusammen, dernephrologen in Bremen gehörte die Vorstellung um sich über Erkrankungen von Niere und Blase sowie von aktuellen Studien, die Präsentation von Zwischen- neueste Forschungsergebnisse auszutauschen. Zwei ergebnissen laufender Forschung und die Vorberei- Tage weilten rund 60 Forscher der Pädiatrischen Ne- tung neuer Projekte. Neben klinischen Studien zum phrologie in Bremen. Die Fachgesellschaft besteht seit nephrotischen Syndrom, zur Lupus-Nephritis und zum 25 Jahren und ist wissenschaftlich sehr aktiv. Die Me- Alport-Syndrom wurden zahlreiche Projekte mit mo- diziner unterhalten langjährige rege Kontakte zu For- lekulargenetischem Hintergrund, z. B. Mutationsana- schergruppen in der ganzen Welt. lysen bei Harnwegsfehlbildungen, molekulare Diagnostik bei Kindern mit kongenitaler Nephrose, dargestellt und diskutiert. Neben einer Einladung in die Kunsthalle Bremen zur Prof. Bachmann hat zeigen können, dass eine Präven- Sonderausstellung ›Paula in Paris‹ verfolgten die Ne- tion von Niereninsuffizienz bei vielen dieser Kinder phrologen im Weser-Stadion live, wie Werder Bremen möglich ist und dass die hierzu notwendigen Instru- über den Karlsruher SC siegte. mente zur Verfügung stehen. Mithilfe des ›neonatalen Sonographie-Screenings Niere und Harntrakt‹, Prof. Bachmann wird im zweiten Halbjahr 2008 aus eingebunden in die U2, ist die Erfassung aller Neuge- seinem Amt ausscheiden. Die Position soll erneut mit borenen mit bei Geburt reduzierter Nierenparen- einem renommierten pädiatrischen Nephrologen be- chymmasse sicher zu gewährleisten. Durch eine setzt werden. Das Verfahren steht kurz vor einem er- Früherkennung und Frühtherapie febriler Harnwegs- folgreichen Abschluss. infektionen im ersten und zweiten Lebensjahr wird bewirkt, dass vermeidbarer Nierenparenchymschaden minimiert wird. Hiervon profitieren alle Kinder mit Pyelonephritis, am deutlichsten die mit reduzierter Nierenparenchymmasse. Von großer klinischer Bedeutung ist die europaweite Initiative zur Verlangsamung des Nierenversagens bei Patienten, die an einem Alport-Syndrom leiden. Nach den bislang vorliegenden Daten lässt sich der Krankheitsverlauf durch die frühzeitige Therapie mit einem ACE-Hemmer günstig beeinflussen – auch dann, wenn es nicht gelingt, die Proteinurie zu beseitigen. ›Prof. Bachmann hat zeigen können, dass eine Prävention von Niereninsuffizienz bei vielen dieser Kinder möglich ist.‹ Der Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugend‑ Entwickelte die Kindern ephrologie in Bremen weiter: Prof. Dr. Bachmann. medizin am Klinikum Links der Weser hat die Kindernephrologie in Bremen maßgeblich weiterentwickelt. Zu den kindernephrologischen Schwerpunkten, mit denen sich Prof. Bachmann besonders intensiv 58 ) 59 8. Norddeutsches Notfallsymposium: Rettungskräfte und Notfallmediziner proben den Ernstfall Gut gerüstet für medizinische Notfälle Mehr als 900 Gäste empfing das Klinikum Links der Weser Ende September 2007: Zum 8. Mal hatte die Klinik für Anästhesie, Operative und Allgemeine Intensivmedizin sowie Notfallmedizin das Norddeutsche Symposium Neben den anschaulichen Vorführungen der Retter zur Lagerung von Verletzten ging es beim Norddeutschen Notfallsymposium auch um Wissenschaft und Theorie. für Notfallmedizin veranstaltet. Fachvorträge rund um das Thema Notfalleinsätze und spektakuläre Rettungen Wie Rettungsärzte in akuten Notsituationen in Alten- standen auf dem Programm. und Pflegeheimen helfen können, war eines der viel- Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet trafen sich Polizei, Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes am letzten Septembersamstag 2007 auf dem Areal Kreuz, DLRG und die Ambulanz Bremen präsentierten rund um den Hubschrauberhangar des Klinikums Links darüber hinaus ihre Rettungsfahrzeuge auf dem Kli- der Weser. Dort starteten anlässlich des Norddeut- nikgelände. Die Bremer Berufsfeuerwehr weckte das schen Notfallsymposiums, das unter Federführung Interesse vieler Besucher mit einem neuen Simulati- von Chefarzt Prof. Dr. Peter H. Tonner veranstaltet onscontainer, in dem ein Tiefbau-Unfall authentisch wurde, mehrere Male der Rettungshubschrauber dargestellt wurde. Verschüttete Arbeiter mussten ge- ›Christoph 6‹ des ADAC und der Bremer Intensivtrans- rettet werden – in kürzester Zeit. Auch einen Großret- port-Hubschrauber der Deutschen Rettungsflugwacht tungsbus hat die Wehr für Einsätze angeschafft. ›Die zu fingierten Einsätzen. Auch das Notfalleinsatzfahr- Simulationspuppe der ADAC-Luftrettung brachte die zeug der Bremer Berufsfeuerwehr musste mehrmals Teilnehmer einer praktischen Übung gehörig ins ausrücken. Schwitzen‹, sagte Dr. Andreas Callies, leitender Rettungsarzt und einer der Organisatoren des Notfall- ›ES GING BEIM NOTFALLSYMPOSIUM UM WISSENSCHAFT UND THEORIE.‹ symposiums am Klinikum Links der Weser. fältigen Themen. Dr. Claudia Norzel, Allgemeinmedizinerin aus Stuhr, erklärte, in der Zukunft werde die Zahl versorgungsbedürftiger Patienten weiter zunehmen. Sie empfahl dringend, den Hausarzt in akuten Situationen einzubinden, um Patienten psychisch möglichst wenig zu belasten. Die schonendere Behandlung Schwerverletzter und das Thema Trauma-Management bei Kindern griffen die Workshops auf. Intensiv diskutierten Symposiumsteilnehmer die Kühlung von Patienten direkt nach einer erfolgreichen Wiederbelebung, um die Chancen einer Heilung ohne neurologische Schädigungen zu erhöhen. Breiten Raum fand auch das Stichwort Terroranschläge. Es ging um die Zusammenarbeit der Notfallmediziner mit der Polizei und um den Selbstschutz der Einsatzkräfte. Nach acht Jahren Notfallsymposium am Klinikum Links der Weser zieht die Veranstaltung im Jahr 2008 um: Gemeinsam mit der Messe Bremen weitet die Klinik für Anästhesie, Operative und Allgemeine Intensivmedizin sowie Notfallmedizin ihr Symposium auf zwei Tage aus. Am 29. und 30. August findet die Veranstaltung im Herzen Bremens dann unter dem Titel ›akut‹ statt. 60 ) 61 Hohe Standards verbessern das Sicherheitsmanagement Mehr Sicherheit für Patienten Sicherheit ist ein ganz natürliches menschliches Bedürfnis, besonders im Gesundheitswesen. Im Mittelpunkt der qualitätsorientierten Gesundheitsversorgung steht die Sicherheit des Patienten. Unerwünschte Ereignisse, die das ungewollte Ergebnis einer Behandlung sind, gefährden die Patientensicherheit. Deshalb setzen die Klinika der GESUNDHEIT NORD viele wirksame Strategien ein, um unerwünschte Ereignisse zu vermeiden. Die GESUNDHEIT NORD ist im Januar 2006 dem Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. beigetreten, das von zahlreichen Vertretern der Gesundheitsberufe, ihrem Verband und der Patientenorganisation getragen wird. Das Ziel: die Sicherheit der Patienten kontinuierlich zu verbessern und eine Sicherheitskultur zu fördern. Unter Patientensicherheit wird die Abwesenheit von unerwünschten Ereignissen oder Schäden in der Gesundheitsversorgung verstanden (aus der Satzung des Aktionsbündnisses Patientensicherheit, 11.04.2005). Risiken auszuschalten und Fehler zu vermeiden, sind das A und O beim Qualitätsmanagement. In den Klinika der GESUNDHEIT NORD hat der Umgang mit Fehlern in der Medizin nicht zuletzt aufgrund des ethischen Grundsatzes ›Primum nil nocere‹ (›Vor allem keinen Schaden anrichten‹) bereits eine lange Tradition. Umgesetzt ist dies in verschiedensten Maßnahmen sowie etablierten Gremien, die sich mit den Themen des Qualitäts-, Beschwerde-, Hygiene- und Risikomanagements auseinandersetzen. Die Fülle von Präventionsmaßnahmen zur Gewährleistung der Patientensicherheit in den Verbundklinika wird anhand von zwei Beispielen dargestellt: Patientensicherheit im OP und Hygienemanagement. Mehr Sicherheit für Patienten durch Hygienemanagement Der Bereich Krankenhaushygiene besteht seit 1976 in allen vier Häusern. Er dient vor allem der Patientensicherheit. Aufgabenschwerpunkte sind die Analysen von Krankenhausinfektionen, Hygienevisiten, Begehungen und die Erarbeitung von präventiven Standards zu organisatorischen und baulichen Maßnahmen. Daraus resultiert die Erstellung von Desinfektions- und Hygieneplänen sowie Verfahrensanweisungen, die für alle Mitarbeiter verbindlich sind. In den Desinfektionsplänen ist festgelegt, wie Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen durchzuführen sind. Zusätzlich beteiligen sich die Klinika der GESUNDHEIT NORD an einem bundesweiten systematischen Verfahren des Robert-Koch-Instituts in Berlin zur effektiven Prävention und Kontrolle von Infektionen. In diesem Jahresbericht wird beschrieben, wie die Krankenhäuser der GESUNDHEIT NORD mit Patienten umgehen, die an einer Magen-Darm-Infektion leiden, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Patientensicherheit zu gewährleisten und andere Patienten und Mitarbeiter zu schützen. Patientensicherheit – Management bei Magen-Darm-Infektionen Die Krankenhaushygiene befasst sich mit Infektionen, die sich Patienten im Krankenhaus zuziehen können, auch Nosokomialinfektionen genannt (griech. Nosokomeion = Krankenhaus). Die Hauptaufgabe der Krankenhaushygiene besteht in der Vermeidung, Erkennung und Bekämpfung dieser Infektionen. Seit einigen Jahren beschäftigen sich die Kliniken im Besonderen mit Magen-Darm-Infektionen. Dachte man noch vor ein paar Jahren bei Magen-Darm-Infektionen an Erkrankungen durch Salmonellen, so hat sich dieses Bild in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Je nach Jahreszeit stellen Noroviren und Rotaviren eine Herausforderung Mehr Sicherheit für Patienten im OP In der Passagierluftfahrt sind die Zeiten eines Charles Lindbergh ebenso lange vorbei wie in der Chirurgie die Ära heroischer operativer Eingriffe. Die Rechtsvorschriften sind eindeutig. Vor allem operativ tätige Ärzte haben in puncto Qualität in der Öffentlichkeit nur noch wenig Kredit. Zivile Luftfahrt und Gesundheitswesen (Piloten und Chirurgen) sehen sich einer zunehmend verrechtlichten Sichtweise gegenüber. Als ein Beispiel wird im Folgenden beschrieben, wie mehr Sicherheit im OP – von der Abforderung des Patienten auf der Station bis zum Verlassen des Aufwachraumes – in den Klinika der GESUNDHEIT NORD gewährleistet wird. Es gibt Handlungsempfehlungen zur sicheren Patientenidentifikation und zur Vermeidung von Eingriffsverwechselungen (richtiger Patient, richtige Seite und das richtige Organ). für die Kliniken dar. Auch ein ›altbekannter‹ Erreger, das Clostridium difficile, scheint sich durch genetische Veränderungen leichter ausbreiten zu können. In den europäischen Nachbarländern und in Südwestdeutschland hat der Erreger bereits zu zahlreichen Ausbrüchen geführt. Die Klinika der GESUNDHEIT NORD haben hier frühzeitig Standards zu Hygienemaßnahmen beim Nachweis dieser Erreger erarbeitet und eingeführt. Datenlage in Deutschland und in Bremen Veröffentlichungen aus dem Robert-Koch-Institut vom November 2007 prognostizierten für die kommende Saison einen neuen Rekordstand an Erkrankungen durch Noroviren. Diese Vermutung hat sich bestätigt. In der aktuellen Saison 2007/2008 wurden dem Robert-Koch-Institut 133.221 Erkrankungen gemeldet. Die Gründe für die erneute deutliche Zunahme der gemeldeten Norovirus-Erkrankungen sind nicht ganz klar. Eine erhöhte Aufmerksamkeit in Bezug auf dieses Phänomen könnte dazu beigetragen haben. Allerdings sprechen das Ausmaß der Erkrankungsraten und eine ähnliche Situation in anderen europäischen Ländern und Nordamerika dafür, dass in 62 ) 63 diesem Winter tatsächlich eine ungewöhnlich starke Epidemie grassierte. Gemeinschaftseinrichtungen wie Datenerhebung Alten- und Krankenpflegeeinrichtungen, Schulen, Kindertagesstätten und Krankenhäuser sind von solchen Epidemien besonders betroffen. Hier besteht die Gefahr der schnellen Ausbreitung. Es wurde in der Fachliteratur Die Kliniken erheben Daten zu Magen-Darm-Infektionen. Die Nachweise von Noroviren, Rotaviren und Clostridi- über große ›Ausbrüche‹ auf Kreuzfahrtschiffen, in Schulen und auf Klassenfahrten berichtet. Krankenhäuser neh- um-difficile-Toxinen werden erfasst, durch die Krankenhaushygiene bewertet und das Hygienemanagement wird men hier eine Sonderstellung ein, da heftige Magen-Darm-Infekte häufig der Grund für den Krankenhausaufent- darauf ausgerichtet. halt sind. In den Klinika der GESUNDHEIT NORD wurden für das Jahr 2007 folgende Zahlen ermittelt. Noroviren: 273-mal nachgewiesen Clostridium difficile, Toxin A und B: 113-mal nachgewiesen In den vier Klinika der GESUNDHEIT NORD ist das Vorgehen beim Auftreten dieser Infektionserreger geregelt und wird im Folgenden beschrieben. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Krankenhaushygiene in Bremen bilden dazu das Infektionsschutzgesetz und die Bremer Krankenhaushygieneverordnung. Hier ist die Meldepflicht Fortbildung/Schulung In allen Häusern werden zu diesem Thema kontinuierlich Fortbildungsveranstaltungen in den integrativen Bildungszentren angeboten. Darüber hinaus werden anlassbezogen Schulungsmaßnahmen direkt auf der Station durchgeführt. Beim Robert-Koch-Institut informieren sich die Hygienefachkräfte regelmäßig über aktuelle Entwicklungen zur Infektionssituation. Ein reger Austausch findet ebenfalls im Arbeitskreis Krankenhaushygiene in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaushygieniker sowie dem Gesundheitsamt Bremen statt. geregelt. Das Vorhandensein von Arbeitsanweisungen zur Infektionsprävention wird gefordert. Wissenswertes über Noroviren Fachpersonal Noroviren verursachen abrupt einsetzendes heftiges Erbrechen und Durchfälle. In allen Häusern sind speziell ausgebildete Hygienefachkräfte direkt vor Ort beschäftigt. Beim ersten Hinweis auf Früher wurden sie als Norwalkviren und Norwalk-like-Viren bezeichnet. eine Magen-Darm-Infektion werden Maßnahmen mit dem Ziel, eine weitere Verbreitung im Haus frühzeitig ein- 1972 entdeckt durch elektronenmikroskopische Untersuchung. zudämmen, unverzüglich eingeleitet. Dabei ist die zeitnahe Übermittlung der mikrobiologischen Befunde von Gehören zur Gruppe der Caliciviren. Stuhlproben an die Krankenhaushygiene durch die Labore besonders wichtig. Sind weltweit verbreitet. Infektionen sind ganzjährig, saisonaler Gipfel Oktober bis März. Information/Zusammenarbeit Bei einem ›Ausbruch‹ in einer Klinik erfolgt ein Informationsaustausch durch die Krankenhaushygiene der ande- Die Inkubationszeit beträgt 6 – 50 Stunden. Ansteckungsfähigkeit während der Erkrankung und bis zu 48 Stunden nach Abklingen der Symptome. ren Bremer Krankenhäuser. Die Hygienefachkräfte der Klinika innerhalb der GESUNDHEIT NORD arbeiten hier Schnelle Ausbreitung über Kontakt mit Menschen. bereits seit vielen Jahren eng zusammen. Sehr geringe Infektionsdosis. Keine Immunität nach der Infektion. Hygienestandards / Hygieneleitlinien Desinfektionsmittel sind nicht grundsätzlich wirksam. In allen Kliniken sind auf die Strukturen der Häuser abgestimmte Hygienestandards zum Umgang mit Infektionserregern und zu den notwendigen Hygienemaßnahmen vorhanden. Darüber hinaus gibt es Informationsblätter für Patienten bzw. deren Angehörige zum Thema Noroviren. Das Handbuch der Infektionskrankheiten für den stationären Alltag gehört in allen Kliniken seit Jahren zum Hygienestandard. 64 ) 65 Patientensicherheit im op Die richtige Operation gewährleisten Sicherheit während der Operation ist für Patienten ein besonderes Bedürfnis. Sie begeben sich speziell bei Vollnarkosen in die Hände der Pflegenden und Ärzte und müssen darauf vertrauen, dass die richtige Operation durchgeführt wird. Sie geben ihre eigenen Handlungsräume auf. Vor diesem Hintergrund sind besondere Sicherungssysteme bei Operationen zwingend erforderlich und genießen eine hohe Aufmerksamkeit beim In den meisten Kliniken wird bei der präoperativen Bestätigung das Operationsgebiet mit einem wasserfesten Stift markiert, teilweise mit exakter Schnittführung. Bei Mamma-(Brust)-Operationen wird entweder eine Drahtmarkierung bei wachen Patientinnen gesetzt und/oder direkt vor der Operation der Befund erneut getastet. Vor der Operation und Prämedikation erhält der Patient in fast allen Kliniken von den Pflegenden auf der Station ein Patientenbändchen oder ein Namensschild mit vollständigem Namen und Geburtsdatum. Das Bändchen wird gemeinsam mit dem Patienten auf Vollständigkeit geprüft. An der Schleuse zum OP-Saal werden alle wachen Klinikpersonal. Patienten gefragt, wer sie sind und wenn möglich welche Operation geplant ist. Wer aber gewährleisten will, dass im OP-Saal der richtige Patient am richtigen Organ die richtige Operation er- Im OP-Saal ist der verantwortliche Operateur verpflichtet, erneut eine Überprüfung vorzunehmen. Er überzeugt fährt, muss weit vor den Türen des OP-Saals mit sicheren Prozessen beginnen. Dies haben die vier Klinika der sich von der Identität des Patienten, der geplanten Operation im Saal in Übereinstimmung mit der Akte, der evtl. GESUNDHEIT NORD in einer langen Tradition umgesetzt und durch den Beitritt zum Aktionsbündnis Patientensi- Markierung am Körper des Patienten, der unterschriebenen Aufklärung und den bildgebenden Verfahren. Rönt- cherheit e.V. noch verstärkt. Durch die Beteiligung an Risikovermeidungssystemen, wie z. B. dem Critical Incident genbilder werden aufgehängt. Die Patienten in Lokalanästhesie (örtlicher Betäubung) werden vor der Operation Reporting System (Beinahe-Zwischenfall-Meldesystem), werden mögliche Risiken aufgedeckt. Durch die Diskus- gebeten, auf den Operationsbereich zu zeigen. sion der Empfehlungen, wie zur Prävention von Eingriffsverwechselungen, werden getroffene Vereinbarungen in den Kliniken reflektiert und weiterentwickelt. Nach der Operation wird der Patient vom Anästhesisten an die Pflegekräfte im Aufwachraum übergeben. Sie übernehmen bei Verlegung die Informationsweitergabe an die Station. In einigen Kliniken wird dort schon der Die Empfehlungen des Aktionsbündnisses Patientensicherheit wurden an die lokalen Gegebenheiten der Klinika OP-Bericht zur Akte gelegt. angepasst, sodass die Prozesse mit geringen Unterschieden gleich organisiert sind. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Empfehlungen zur Prävention von Seitenverwechslungen in den KliDie Verfahrensweisen sind in etlichen Kliniken durch Dienstanweisungen der Klinikleitungen und in zwei Klinika niken bereits zu großen Teilen umgesetzt sind. Diese komplett zu implementieren, zu dokumentieren und ins be- durch Beschlüsse der Geschäftsführung festgelegt. Dort sind die Empfehlungen zur Prävention von Eingriffsver- sondere den Schritt des Team-Time-Out unmittelbar vor dem Schnitt fest zu etablieren, sind die nächsten wechselungen an alle operierenden Abteilungen ausgegeben worden und werden entsprechend umgesetzt. Schritte. Team-Time-Out ist die Empfehlung, direkt vor dem Schnitt mit dem ganzen Anästhesie- und Operationsteam kurz innezuhalten und gemeinsam festzustellen: der richtige Patient, die richtige Seite, die richtige Ope- Bei der Indikationsstellung zur Operation werden vom behandelnden Arzt in der Ambulanz oder während der Auf- ration. nahme das erkrankte Körperorgan und die Operation dokumentiert und in der Aufklärung und dem Begleitbrief an den einweisenden Arzt und den Patienten erfasst. Bei der Anmeldung der Operation wird erneut die Operation Das Bewusstsein, Verantwortung für die Sicherheit der Patienten zu übernehmen, ist bei den Mitarbeitern fest beschrieben und die Seite angegeben. Die Anmeldung erfolgt im Krankenhaus-Informationssystem (computer- verankert. Die unterstützenden Techniken und Prozesse sind vereinbart oder initiiert. gestützte Dokumentation) unter der Nummer des entsprechenden Patienten. Die sichere Patientenidentifikation ist durch die Patientenbändchen für die Operationsbereiche schon auf dem Präoperativ (vor der Operation) bespricht der Anästhesist mit den Patienten die Operation und die geplante Nar- richtigen Weg. Hier wäre ein durchgehender Prozess, beginnend bei der Patientenaufnahme, zu begrüßen: Die Pa- kose. Hier werden die Angaben erneut überprüft und das Ergebnis dokumentiert. Bei der Visite direkt vor der Ope- tienten könnten ihr Bändchen so bereits frühzeitig bekommen. Dies würde sie dann bei allen Untersuchungen, ration überprüft der Operateur im Gespräch mit seinem Patienten und durch die Untersuchung die Identität, die Maßnahmen und Wegen durch das Klinikum vor Verwechslungen schützen. Ein großer Vorteil wäre dies insbeson- Indikation und die zu operierende Seite. Dabei werden die Patientenakte, Röntgenbilder oder andere bildgebende dere für verwirrte Patienten oder Patienten ohne bzw. mit geringen Sprachkenntnissen. Bei Aufdruck von Namen Verfahren hinzugezogen und beurteilt. Diese Beurteilung wird immer durch Fach- bzw. Oberärzte oder den Chef- und behandelndem Bereich auf dem Bändchen könnte jeder Mitarbeiter im Zweifelsfall in den Klinika sofort und arzt begleitet und bestätigt. gezielt eingreifen – ein geringer Aufwand für ein hohes Maß an zusätzlicher Sicherheit. 66 ) 67 GESUNDHEIT NORD im Vergleich Ergebnisse der externen vergleichenden Qualitätssicherung 2007 Deutsche Krankenhäuser sind verpflichtet, am Qualitätssicherungsverfahren nach § 137 des Sozialgesetzbuches V teilzunehmen. In diesem Verfahren werden bestimmte Eingriffe oder Fälle mit bestimmten Diagnosen nach festen Vorgaben dokumentiert. Diese Datensätze werden jährlich ausgewertet und den Krankenhäusern zur In den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte, Bremen-Nord und Bremen-Ost wurde dieser Eingriff 2007 insgesamt 752-mal dokumentiert (bundesweit: 166.361-mal). Qualitätsindikator (QI) Ziel /Referenzwert BQS Klärung der Ursachen angestauter Gallenflüssigkeit vor der Gallenblasenentfernung (QI 2) Sollte in mindestens 95 % der Fälle erfolgt sein Feingewebliche Untersuchung der entfernten Gallenblase (QI 3) Sollte in mindestens 95 % der Fälle erfolgt sein Eingriffsspezifische Komplikationen: bei laparoskopisch begonnener OP (QI 4) Sollte 6,4 % der Fälle nicht überschreiten Ungeplante Folgeoperationen: bei laparoskopisch durchge führter OP (QI 7) Sollte 1,5 % der Fälle nicht überschreiten Verfügung gestellt. Gleichzeitig erhalten sie Vergleichsdaten auf Landes- und Bundesebene, sodass eine Einschätzung der eigenen Versorgungsqualität ermöglicht wird. Die Qualitätsziele, deren Erreichung in diesem Verfahren gemessen wird, werden durch Fachexperten auf Bundesebene definiert. Die Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) koordiniert das Verfahren auf Bundes‑ ebene und handelt im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA), des obersten Beschlussgremiums im deutschen Gesundheitssystem. Auf Landesebene koordinieren die Landesgeschäftsstellen das Verfahren. Fachgruppen der Länder prüfen die Ergebnisse der Krankenhäuser, fordern von den Kliniken Stellungnahmen zu ihren Ergebnissen an, prüfen auffällige Einzelfälle (sog. Sentinel Events) und beraten über eine kontinuierliche Verbesserung der Qualität bei der Patientenversorgung. Ärztinnen und Ärzte aus den Klinika der GESUNDHEIT NORD sind auf Landesebene in allen Fachgruppen vertreten. In mehreren Fachgruppen führen sie den Vorsitz. Die GESUNDHEIT NORD Klinikverbund Bremen gGmbH veröffentlicht auf den folgenden Seiten wichtige Qualitätsindikatoren (Qualitätsmerkmale) aus der externen vergleichenden Qualitätssicherung der vier Verbundkran- GeNo Ergebnis 2007 berück sichtigte Fälle Vergleichswert Bund (BQS)* 96,7 % 92 96,5 % 99,7 % 752 99,1 % 1,8 % 681 2,5 % 0,9 % 458 1,0 % *BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Cholezystektomie, Verfahrensjahr 2007. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 04.07.2008]. kenhäuser und stellt sie deutschlandweiten Ergebnissen gegenüber. Die dokumentierten Daten stellen eine Auswahl aus der Vielzahl der ermittelten Qualitätsindikatoren dar. Die Klinika veröffentlichen Qualitätsindikatoren, die sich in Prüfungen als besonders belastbar erwiesen haben und die seit dem vergangenen Jahr in den Qualitätsberichten der Krankenhäuser abgebildet werden. Darüber hinaus werden Ergebnisse aufgeführt, von denen angenommen wird, dass sie das besondere Interesse der Leserinnen und Leser treffen – insbesondere im Hinblick auf die Behandlungsergebnisse, die in den Klinika der GESUNDHEIT NORD erreicht werden. Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie) Eine Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie) wird hauptsächlich bei Gallensteinleiden oder Gallenblasenentzündung vorgenommen. Je nach Ausprägung der Krankheit oder der Vorgeschichte kann dies laparoskopisch erfolgen (minimalinvasiv, sog. Schlüssellochchirurgie, Bauchspiegelung) oder, in selteneren Fällen, offen chirurgisch mittels Bauchschnitt. Die Verweildauer im Krankenhaus beträgt nach dem Eingriff in den Klinika der GESUNDHEIT NORD durchschnittlich 3 bis 4 Tage (Median, bundesweit: 4 Tage). Als Qualitätsziele werden u. a. eine gute Diagnostik, Gewebeuntersuchung nach der Operation, eine niedrige Komplikationsrate (wenig Nachblutungen, Organverletzungen, Reststeine etc.) sowie eine geringe Rate an erforderlichen ungeplanten Folgeoperationen (Reinterventionen) definiert. Operation der Halsschlagader (Karotis-Rekonstruktion) Eine Karotisstenose (Verengung der Halsschlagader) kann zu Durchblutungsstörungen des Gehirns führen und gilt als Risikofaktor für einen Schlaganfall. Durch eine Karotis-Rekonstruktion wird die Verengung beseitigt und eine ausreichende Gehirndurchblutung wiederhergestellt. Karotis-Rekonstruktionen werden häufig elektiv durchgeführt, d. h. als geplanter Eingriff bei erkannter Verengung mit (symptomatisch) oder ohne (asymptomatisch) Anzeichen von Durchblutungsstörungen des Gehirns. Seltener erfolgt eine Karotis-Rekonstruktion als ungeplanter Eingriff zur Therapie einer Durchblutungsstörung, z. B. kurz nach einem Schlaganfall. Als Qualitätsziel wird unter anderem eine sorgfältige Entscheidung über das Erfordernis des Eingriffes (Indikationsstellung) definiert. Generell gilt, dass asymptomatische Stenosen ab einem Verengungsgrad von mindestens 60 % operiert werden sollten; bei symptomatischen Stenosen sollte nach Expertenmeinung mindestens ein Verengungsgrad von 50 % vorliegen, um eine Entscheidung zur Operation zu treffen. Als schwerste Komplikation dieses Eingriffes gilt ein Schlaganfall mit bleibenden schwerstbehindernden Schäden oder Todesfolge, weshalb diese Rate gesondert ausgewiesen und der statistisch erwartbaren Rate gegenübergestellt wird. Die Verweildauer im Krankenhaus beträgt nach dem Eingriff in den Klinika der GESUNDHEIT NORD zwischen 4 und 7 Tage (Median, bundesweit: 5 Tage). 68 ) 69 In den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte und Bremen-Nord wurden 2007 insgesamt 199 Karotis- Qualitätsindikator (QI) Ziel/Referenzwert BQS Beweglichkeit der Hüfte nach der Operation (alle Patienten mit dokumentierter Messung) (QI 3) Sollte in mindestens 95 % der Fälle, für die eine Beweglichkeitsmessung dokumentiert ist, mindestens 0/0/70 Grad erreichen (Ausmaß von Streckung und Beugung des Gelenkes) Rekonstruktionen dokumentiert (bundesweit: 26.087-mal). Qualitätsindikator (QI) Ziel /Referenzwert BQS Entscheidung zur Operation einer Halsschlagader-Verengung ohne erkennbare Krankheitszeichen (asymptomatisch) (QI 1) Mindestens 80 % der operierten Patienten sollten eine Stenose von mindestens 60 % haben Entscheidung zur Operation einer Halsschlagader-Verengung mit erkennbaren Krankheitszeichen (symptomatisch) (QI 2) Mindestens 90 % der operierten Patienten sollten eine Stenose von mindestens 50 % haben Schlaganfälle oder Tod infolge einer Operation zur Erweiterung der Halsschlagader (QI 7) (risikoadjustierte Rate) Sollte 7,9 % der Fälle nicht überschreiten Schwere Schlaganfälle oder Tod (QI 8) (beobachtete Rate ohne Risikoadjustierung) Angemessen niedrige Rate von schweren Schlaganfällen oder Todesfällen GeNo Ergebnis 2007 berück sichtigte Fälle 97,0 % 100,0 % 2,7 – 3,7 %** 1,0 % Vergleichswert Bund (BQS)* 67 104 199 199 92,1 % 96,6 % 2,7 % 1,5 % Beweglichkeit der Hüfte wurde nach der Neutral-Null-Methode dokumentiert (QI 3) Sollte für mindestens 95 % der Fälle dokumentiert sein Operationsbedingte Einschränkung der Gehfähigkeit bei Entlassung (QI 4) Sollte 3,4 % der Fälle nicht überschreiten Ausrenkung des künstlichen Hüftgelenkes nach der Operation (QI 7) Sollte 5 % der Fälle nicht überschreiten Entzündung des Operationsbereiches nach der Operation (QI 8) Sollte 3 % der Fälle nicht überschreiten Ungeplante Folgeoperation wegen Komplikationen (QI 11) Sollte 9 % der Fälle nicht überschreiten GeNo Ergebnis 2007 berück sichtigte Fälle Vergleichswert Bund (BQS)* 99,1 % 230 96,3 % 93,5 % 246 84,4 % 0,8 % 242 0,8 % 1,2 % 246 0,6% 1,2 % 246 0,7 % 2,8 % 246 2,3 % *BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Karotis-Rekonstruktion, Verfahrensjahr 2007. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 04.07.2008]. **Dargestellt ist die Spannbreite der Ergebnisse der GESUNDHEIT NORD-Klinika. *BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Hüft-Endoprothesen-Erstimplantation, Verfahrensjahr 2007. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 04.07.2008]. Hüftgelenkersatz (Hüft-Endoprothesen-Erstimplantation) Kniegelenkersatz (Knie-Totalendoprothesen-Erstimplantation) Hüftgelenk-Endoprothesen (Hüftgelenkersatz) werden insbesondere bei Verschleiß oder Arthrose des Hüftge- Kniegelenk-Totalendoprothesen (Kniegelenkersatz) werden insbesondere bei Verschleiß oder Arthrose des Knie- lenkes eingesetzt. Sie sollen die Beweglichkeit der Hüfte wiederherstellen und den Patienten ein selbstständiges gelenkes eingesetzt. Sie sollen die Beweglichkeit des Knies wiederherstellen und den Patienten ein selbststän- und schmerzärmeres Leben ermöglichen. diges und schmerzärmeres Leben ermöglichen. Als Qualitätsziele gelten daher eine gute Beweglichkeit der Hüfte und Gehfähigkeit nach der Operation (selbst- Als Qualitätsziele gelten daher u. a. eine gute Beweglichkeit des Knies und Gehfähigkeit nach der Operation ständiges Gehen, ggf. mit Gehhilfe). Ein weiteres Qualitätsziel ist eine geringe Anzahl ungeplanter Folgeoperati- (selbstständiges Gehen, ggf. mit Gehhilfe). Weitere Qualitätsziele sind eine geringe Anzahl ungeplanter Folgeo- onen aufgrund von Komplikationen. Eine Entzündung des Operationsbereiches (Wundinfektion), die Ausrenkung perationen aufgrund von Komplikationen sowie eine geringe Anzahl von Entzündungen des Operationsbereiches des künstlichen Hüftgelenkes (Endoprothesen-Luxation) nach der Operation sowie andere Komplikationen wer- (Wundinfektionen) nach der Operation. den ebenfalls geprüft. In den Klinika Bremen-Mitte und Bremen-Nord wurde dieser Eingriff im Jahr 2007 insgesamt 202-mal dokumenIn den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte, Bremen-Nord und Bremen-Ost wurde dieser Eingriff im tiert (bundesweit: 136.262-mal). Die Verweildauer nach dem Eingriff (postoperative Verweildauer) beträgt je Jahr 2007 insgesamt 247-mal dokumentiert (bundesweit: 152.338-mal). Die Verweildauer nach dem Eingriff nach Umfang der nachfolgenden Behandlung 11 bis 13 Tage (Median, bundesweit: 13 Tage). (postoperative Verweildauer) beträgt je nach Umfang der nachfolgenden Behandlung (ohne oder mit geriatrischer Rehabilitation) 12 bis 22 Tage (bundesweit: 14 Tage, ohne Rehabilitation). In den Klinika Bremen-Nord und Bremen-Ost kann die postoperative Behandlung eine geriatrische Frührehabilitation beinhalten. 70 ) 71 Qualitätsindikator (QI) Ziel/Referenzwert BQS Beweglichkeit des Knies nach der Operation (alle Patienten mit dokumentierter Messung) (QI 3) Sollte in mindestens 80 % der Fälle, für die eine Beweglichkeitsmessung dokumen‑ tiert ist, mindestens 0/0/90 Grad erreichen (Ausmaß von Streckung und Beugung des Gelenkes) Beweglichkeit des Knies wurde nach der Neutral-Null-Methode dokumentiert (QI 3) Sollte für mindestens 80 % der Fälle dokumentiert sein Operationsbedingte Einschränkung der Gehfähigkeit bei Entlassung (QI 4) Sollte 2,5 % der Fälle nicht überschreiten Entzündung des Operationsbereiches nach der Operation (QI 7) Sollte 2 % der Fälle nicht überschreiten GeNo Ergebnis 2007 Vergleichswert Bund (BQS)* 86,6 % 201 78,2 % 99,5 % 202 91,7 % 0,0 % 199 0,8 % 0,5 % Ungeplante Folgeoperationen wegen Komplikationen (QI 11) berück sichtigte Fälle 202 0,5 % Sollte 6 % der Fälle nicht überschreiten 4,5 % 202 1,9 % Qualitätsindikator (QI) Ziel/Referenzwert BQS Zeitspanne zwischen dem Entschluss zum Not-Kaiserschnitt und der Entbindung des Kindes (E-E-Zeit) soll 20 Minuten nicht überschreiten (QI 3) Keine Fälle, bei denen die E-E-Zeit länger ist als 20 Minuten Anwesenheit eines Kinderarztes bei Frühgeburten (QI 4) Bei mindestens 90 % der Frühgeborenen mit Schwangerschaftsalter zwischen 24 und 35 Wochen Bestimmung des Nabelarterien-pHWertes (Test auf Übersäuerung des Blutes) (QI 5) Bei mindestens 95 % der lebend geborenen Einlinge Azidose (Übersäuerung) bei reifen Einlingen mit Nabelarterien-pH-Bestimmung (QI 6) Der pH-Wert sollte in höchstens 0,3 % der Fälle den Wert 7,0 unterschreiten Vorgeburtliche Gabe von Medikamenten zur Unterstützung der Lungenentwicklung bei Frühgeborenen (QI 10) Bei mindestens 95 % der Frühgeburten (Mindestaufenthalt der Mutter 2 Tage vor Geburt) GeNo Ergebnis 2007 berück sichtigte Fälle Vergleichswert Bund (BQS)* 3,8 % 53 2,8 % 94,2 % 293 91,4 % 99,0 % 4.223 98,7 % 0,1 % 3.720 0,2 % 91,7 % 96 89,6 % *BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Knie-Totalendoprothesen-Erstimplantation, Verfahrensjahr 2007. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 04.07.2008]. *BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Geburtshilfe, Verfahrensjahr 2007. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 04.07.2008]. Geburtshilfe Gynäkologische Operationen Im Jahr 2007 wurden in den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte und Bremen-Nord insgesamt 4.366 In das Qualitätssicherungsverfahren für gynäkologische Operationen sind u. a. Eingriffe an der Gebärmutter Geburten begleitet (bundesweit: 658.727), bei denen 4.509 Kinder zur Welt kamen (bundesweit: 669.298). Von (Uterus), dem Gebärmutterhals (Cervix) und den Eileitern und Eierstöcken (Adnexen) einbezogen. Viele Eingriffe den 4.227 Einlingen wurden 63 % spontan vaginal entbunden und 30,4 % durch Sectio caesarea, d. h. durch Kai- können laparoskopisch durchgeführt werden (minimalinvasiv, sog. Schlüssellochchirurgie, Bauchspiegelung), serschnitt (bundesweit: 64,2 % Spontangeburten, 29,3 % Sectiorate; Rest: Zangen- oder Vakuumgeburten etc.). manche über vaginalen Zugang. Je nach Krankheitsbild kann ein offen chirurgischer Zugang durch Bauchschnitt Der Anteil der betreuten Mütter mit Problemen während der Schwangerschaft (Risikoschwangerschaften) betrug erforderlich sein. Typische Krankheitsbilder, bei denen die Eingriffe erforderlich werden, sind z. B. Zysten, chro- 67,6 % (bundesweit: 71,3 %), der Anteil der Kinder mit Geburtsrisiko (Probleme des Kindes vor oder während der nische Entzündungen, gutartige (benigne) oder bösartige (maligne) Tumoren oder Endometriose. Geburt) 74,5 % (bundesweit: 74,1 %). Besonders bei jüngeren Frauen mit gutartigen Befunden wird angestrebt, das betroffene Organ zu erhalten und Als Qualitätsziele wurden u. a. die möglichst häufige Bestimmung des Nabelarterien-pH-Wertes (Test auf Über- eine Entfernung von Eierstöcken oder Gebärmutter zu vermeiden. Eine hohe Rate organerhaltender Operationen säuerung des Blutes) sowie seltenes Vorkommen von Azidose (Übersäuerung) bei reifen Einlingen definiert. Müt- bei gutartigem Befund wurde deshalb als Qualitätsziel definiert. Ein weiteres Qualitätsziel ist eine möglichst ter, die eine Frühgeburt haben, sollten vor der Geburt Medikamente zur Unterstützung der Lungenentwicklung niedrige Rate an Organverletzungen (z. B. Verletzungen von Blase oder Darm) durch die Eingriffe. Bei Gebärmut- des Kindes erhalten. Bei Frühgeburten sollte ein Pädiater (Kinderarzt) anwesend sein. Not-Kaiserschnitte sollten terentfernung sollten aus Sicherheitsgründen möglichst immer Antibiotika und thromboseverhindernde Medika- nur wenige Minuten nach der Entscheidung zur Schnittentbindung durchgeführt werden (E-E-Zeit). Alle Fälle mit mente verabreicht werden. einer E-E-Zeit von über 20 Minuten werden in der Landesfachgruppe geprüft. In den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte und Bremen-Nord wurden 2007 insgesamt 1.286 Eingriffe Die Krankenhäuser der GESUNDHEIT NORD verfügen an allen Standorten mit Geburtshilfe über Kinderkliniken, dokumentiert (bundesweit: 287.908), die in das Qualitätssicherungsverfahren einbezogen sind. Darin enthalten die in ihren spezialisierten Intensivstationen frühgeborene Kinder, kranke und untergewichtige Neugeborene sind u. a. 624 Eingriffe an der Gebärmutter (bundesweit: 166.376), 744 Operationen an den Eierstöcken (bundes- betreuen können. weit: 146.577) und 42 Eingriffe am Gebärmutterhals (Cervix bundesweit: 14.135), inkl. Eingriffen an mehreren Organen in einer Operationssitzung. 72 ) 73 Qualitätsindikator (QI) Ziel/Referenzwert BQS Organerhaltung bei Eierstock‑ operationen (Frauen jünger als 40 Jahre mit gutartigem Befund) (QI 4) In mindestens 71,4 % der Fälle Entscheidung zur Gebärmutterentfernung bei Frauen unter 35 Jahren mit gutartigem Befund (QI 7) Sollte 2,5 % der Fälle nicht überschreiten GeNo Ergebnis 2007 Organverletzung bei laparo‑ skopischen Eingriffen (Patientinnen ohne Karzinom, Endome‑ triose oder Voroperation) (QI 1) Sollte 2,0 % der Fälle nicht überschreiten Organverletzung bei Hysterek‑ tomie (alle Patientinnen) (QI 2) Sollte 4 % der Fälle nicht überschreiten Vorbeugende Gabe von Antibiotika bei Gebärmutterentfernungen (QI 6) In mindestens 90 % der Fälle Vorbeugende Medikamentengabe zur Vermeidung von Blutgerinnseln (Thrombose) bei Gebärmutterentfernung (QI 8) In mindestens 95 % der Fälle Als Qualitätsziele wurden u. a. eine hohe Rate brusterhaltender Operationen (bei erfüllten Kriterien für Brusterhalt) sowie ein angemessener zeitlicher Abstand zwischen Diagnosestellung und Eingriff definiert. Bei Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom (Brustkrebs) soll in möglichst vielen Fällen eine Axilladissektion (Entfer- 202 87,6 % entfernt werden. Nach der Tumorentfernung sollte das entfernte Gewebe geröntgt und der Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe ermittelt werden. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist die Bestimmung der Hormonempfindlichkeit der Krebszellen. 2,4 % 452 1,8 % 0,3 % 348 0,3 % In den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte und Bremen-Nord wurden 2007 insgesamt 521 Mammaeingriffe dokumentiert (bundesweit: 107.390). Die Verweildauer nach dem Eingriff beträgt ca. 6 Tage für Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom bzw. 1 bis 3 Tage bei gutartigen Erkrankungen (bundesweit: 7 Tage bzw. 2 Tage, Median). 0,0 % Organverletzung bei HysterekSollte 3,8 % der Fälle nicht überschreiten tomie (Patientinnen ohne Karzinom, Endometriose oder Voroperation) (QI 2) Vergleichswert Bund (BQS)* nung der Lymphknoten im Achselbereich) durchgeführt oder ein Sentinel-Lymphknoten (Wächterknoten) 88,1 % Organverletzung bei laparo‑ Sollte 1,9 % der Fälle nicht überschreiten skopischen Eingriffen (alle Patientinnen) (QI 1) berück sichtigte Fälle 179 0,3 % Die Brustzentren im Klinikum Bremen-Mitte (mit dem assoziierten Zentrum im Klinikum Bremen Links der Weser) und im Klinikum Bremen-Nord sind nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Senologie und der Deut- 2,1 % 582 1,6 % 0,8 % 244 1,0 % 99,0 % 99,8 % 582 582 92,7 % 99,0 % *BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Gynäkologische Operationen, Verfahrensjahr 2007. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 04.07.2008]. Behandlung von Brusttumoren (Mamma-Chirurgie) Die Eingriffe an der Brust (Mamma), die in das Qualitätssicherungsverfahren einbezogen sind, betreffen Operationen bei gutartigen und bösartigen Tumoren, Zysten und Dysplasien (Fehlbildungen). Dabei handelt es sich um schen Krebsgesellschaft zertifiziert. Qualitätsindikator (QI) Ziel/Referenzwert BQS Indikation zur brusterhaltenden Therapie (alle Frauen mit Primärerkrankung und invasivem Mammakarzinom im Stadium pT1) (QI 9) Zwischen 60 % und 85 % der Fälle sollten brusterhaltend operiert werden Axilladissektion oder Sentinel-Lymphknoten-Biopsie bei invasivem Mammakarzinom (QI 6) In mindestens 95 % der Fälle Zeitlicher Abstand zwischen Diagnose und Operationsdatum (QI 11) Sollte zwischen 5 und 18 Tage betragen (Median) Röntgenuntersuchung des entfernten Gewebes nach der Operation (QI 2) In mindestens 95 % der Fälle Bestimmung der Hormonempfindlichkeit HER-2/neu-Analyse sollte in der Krebszellen (QI 3) mindestens 95 % der Fälle durchgeführt werden Immunhistochemische Rezeptoranalyse ebenso GeNo Ergebnis 2007 berück sichtigte Fälle Vergleichswert Bund (BQS)* 76,8 % 168 80,3 % 99,0 % 289 95,8 % 13 bis 14 Tage 10 Tage 98,6 % 71 91,2 % 99,0 % 309 97,2 % 99,7 % 335 98,6 % Biopsien (Gewebeentnahmen zur Untersuchung), brusterhaltende Operationen, Amputation der Brust oder der Brustdrüse (Ablatio, Mastektomie), Entfernung von Lymphknoten oder plastische Operationen (z. B. Brustaufbau nach Brustoperation). *BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Mammachirurgie, Verfahrensjahr 2007. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 04.07.2008]. 74 ) 75 Herzschrittmacher-Einsatz (Herzschrittmacher-Implantation) Koronarchirurgie (Bypass-Operation am Herzen) Ein Herzschrittmacher wird implantiert, wenn das Herz selbst nicht oder nicht ausreichend in der Lage ist, elek- Bei der Koronarchirurgie handelt es sich um die operative Versorgung verengter Herzkranzgefäße, die Ursache trische Impulse zu erzeugen, die den Herzmuskel zur Kontraktion (Pumpbewegung) anregen. Implantierte Herzschrittmacher bestehen aus einer Energiequelle (Aggregat) und einer Elektrode bzw. mehreren Elektroden, die über Venen entweder in einen Vorhof des Herzens, in eine Herzkammer (Ventrikel) oder in Vorhof und Herzkammer eingeführt werden und dort den Herzmuskel stimulieren. von Angina-pectoris-Anfällen bzw. eines Herzinfarktes sind. Die Operationen werden in der Regel unter Verwendung der Herz-Lungen-Maschine am stillstehenden Herzen durchgeführt. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch eine Operation am schlagenden Herzen möglich. Es wurden Qualitätsziele definiert, die sowohl Die Auswahl des Bypass-Materials (notwendig zur Überbrückung der Verengung) ist von entscheidender Bedeu- Als Qualitätsziele wurde u. a. definiert, dass die Entscheidung zum Einsatz eines Herzschrittmachers sorgfältig getroffen wird, den Leitlinien entspricht (leitlinienkonforme Indikation) und dass ein angemessenes Modell (System) gewählt wird. Nach dem Eingriff soll eine gute Reizung des Herzens (hohe intrakardiale Signalamplitude) messbar sein. Komplikationen im Zusammenhang mit dem Eingriff (perioperative Komplikationen, wie z. B. ungewollte Lageveränderung der Sonde nach dem Eingriff, Blutungen, Wundheilungsstörungen, Verletzungen des tung, da der Verschluss eines Bypassgefäßes unmittelbare Auswirkungen auf die kardiale Morbidität und Leta‑ lität hat. Als Bypassgefäße werden entweder Beinvenen oder die innere Brustwandarterie, die sogenannte Arteria mammaria interna, verwendet. Venen können im Laufe der Zeit morphologischen Veränderungen unterliegen, die zu einer Verengung bzw. einem Verschluss des Bypassgefäßes führen. Daher ist die Verwendung der Arteria mammaria interna, wenn möglich, zu bevorzugen. Es treten im Anschluss an die Operation signifikant weniger Herzmuskels) sollten möglichst selten vorkommen. Angina-pectoris-Beschwerden oder Herzinfarkte auf. Ebenfalls wird seltener eine erneute Operation oder In den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte, Bremen-Nord und Bremen-Ost wurden in 2007 insgesamt Ein möglichst hoher Prozentsatz an Verwendung der Arteria mammaria interna ist daher anzustreben. Koronarangioplastie zur Eröffnung verengter Gefäße erforderlich. Auch die 10-Jahres-Überlebensrate ist höher. 283 Herzschrittmacher-Implantationen dokumentiert (bundesweit waren es 66.086). Qualitätsindikator (QI) Ziel/Referenzwert BQS GeNo Ergebnis 2007 Die Sterblichkeit (Letalität) nach herzchirurgischen Eingriffen stellt den wichtigsten Indikator der Ergebnisquali- berücksichtigte Fälle Vergleichswert Bund (BQS)* tät dar. Die Analyse zur Krankenhaussterblichkeit erfolgt unter Berücksichtigung des Risikoprofils der behandelten Patienten. Neben der Krankenhausletalität, also der Sterblichkeit während des Krankenhausaufenthalts, wird auch die wichtige 30-Tages-Letalität (risikoadjustiert) ausgewiesen. Entscheidung für die Herzschrittmacher In mindestens 90 % der Fälle behandlung bei verlangsamten (bradykarden) Herzrhythmusstörungen gemäß Leitlinie (QI 1) 97,1 % 276 89,9 % Auswahl des Herzschrittmacher systems gemäß Leitlinie (QI 3) In mindestens 90 % der Fälle 99,3 % 276 93,9 % Entscheidung für die Herzschrittmacherbehandlung und für die Auswahl des Herzschrittmachersystems gemäß Leitlinien (QI 5) In mindestens 80 % der Fälle 96,4 % 276 85,0 % >= 85,0 % Intrakardiale Signalamplitude: Vorhof (QI 9) Amplitude von mindestens 1,5 mV in mindestens 80 % der Fälle Verwendung der linksseitigen Arteria mammaria interna (QI 1) 96,7 % 213 91,6 % Postoperative Mediastinitis bei Patienten mit Risikoklasse 0/1 (QI 2) <= 1,8 % Intrakardiale Signalamplitude: Ventrikel (QI 9) Amplitude von mindestens 4 mV in mindestens 90 % der Fälle 99,3 % 280 98,4 % Postoperative Retentionsstörung (QI 3) <= 7,0 % Komplikationen während oder nach der Operation (QI 8): chirurgische Komplikationen) Sollte 2 % der Fälle nicht überschreiten Nicht definiert 1,1 % In-Hospital-Letalität bei Patienten mit elektiver oder dringlicher Operationsindikation (QI 5) Komplikationen während oder nach der Operation (QI 8): unerwünschte Lageänderung der Sonde im Vorhof Sollte 3 % der Fälle nicht überschreiten Risikoadjustierte In-Hospital-Letalität nach logistischem KCHSCORE 2.0 (2007)** (QI 5) <= 4,9 % Komplikationen während oder nach der Operation (QI 8): unerwünschte Lageänderung der Sonde in der Herzkammer Sollte 3 % der Fälle nicht überschreiten Im Klinikum Links der Weser wurden 2007 insgesamt 927 rein koronarchirurgische Operationen durchgeführt. 0,4 % 283 1,4 % 215 1,6 % 1,1 % 282 1,2 % *BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Herzschrittmacher-Implantation, Verfahrensjahr 2007. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 04.07.2008]. Ziel/Referenzwert BQS GeNo Ergebnis 2007 berück sichtigte Fälle Vergleichswert Bund (BQS)* 96,4 % 859 92,3 % 0,1 % 877 0,5 % 0,5 % 769 2,0 % 1,5 % 866 2,0 % 3,6 % n. a. 2,8 % n. a.: nicht angegeben *Quelle: BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Isolierte Koronarchirurgie. Verfahrensjahr 2007. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 07.07.2008]. **Die risikoadjustierte Letalität stellt eine risikoadjustierte – fiktive – Letalitätsrate dar, die einen Vergleich zwischen Krankenhäusern ermöglicht. 76 ) 77 Koronarangiographie und perkutane Koronarintervention (PCI) Stationäre Herzkatheteruntersuchungen und Angioplastien erfolgen in Bremen nur im Klinikum Links der Weser. Im Jahr 2007 wurden hier insgesamt 4.364 diagnostische Herzkatheteruntersuchungen und 1.780 Angioplastien Eine Herzkatheteruntersuchung dient der Untersuchung der Herzkranzgefäße und der Herzkammern, um Veren- durchgeführt. gungen oder Fehlfunktionen festzustellen. Diese können unter anderem zu einem Herzinfarkt oder zu Herzschwäche führen. Bei der Untersuchung wird ein Katheter über ein Arm- oder Beingefäß (meistens im Leistenbereich; Ziel/Referenzwert BQS beim Linksherzkatheter in eine Arterie, beim Rechtsherzkatheter in eine Vene) in das Herzinnere und in die Herzkranzgefäße vorgeschoben. Durch ein Kontrastmittel werden Herz und Gefäße unter Röntgenkontrolle dargestellt. Auch weitere Untersuchungen wie Druck- oder Sauerstoffmessungen sind dabei möglich. Im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung können erkannte Defekte oftmals auch direkt behoben werden: bei einer durch Ablagerungen verengten Arterie (Arteriosklerose) etwa durch Ballondilatation und Stent‑Implantation, bei einer Klappenverengung (Stenose) durch Herzklappensprengung, bei Löchern in der Herzscheidewand (Vorhofseptumdefekt oder offenes Foramen ovale) durch Schirmchenverschluss. Bei einer Ballondilatation oder Angioplastie beispielsweise wird ein verengtes Herzkranzgefäß mithilfe eines Ballons erweitert. Dazu wird ein dünner Führungsdraht vorsichtig bis zum Herzen vorgeschoben. Ist die Stelle erreicht, an der die Herzkranzgefäße von der Aorta abzweigen, wird ein noch feinerer Draht innerhalb des ersten Drahts langsam bis zur betreffenden Stelle in den Herzkranzgefäßen geführt, um den Engpass dann vorsichtig mit dem Draht zu durchstoßen. Danach führt man den eigentlichen Ballonkatheter bis zur Engstelle. Ist der Ballon an Indikation zur Koronarangiographie (QI 1) >= 80,0 % Indikation zur PCI (QI 2) <= 10,0 % Erreichen des wesentlichen Interven tionsziels: alle PCI mit Indikation ›akutes Koronarsyndrom mit ST-Hebung bis 24 h‹ (QI 4) >= 85,0 % Schwere Komplikationen bei PCI** (QI 5) <= 5,9 % Durchleuchtungsdauer Herzkatheter (Median) (QI 7) <= 5,0 min Kontrastmittelmenge Herzkatheter (Median) (QI 8) <= 150,0 ml GeNo Ergebnis 2007 berück sichtigte Fälle Vergleichswert Bund (BQS)* 85,4 % 1.585 91,6 % 9,3 % 461 4,8 % 93,0 % 458 93,3 % 3,3 % 1.780 2,6 % 2,1 min n. a. 2,9 min 85,0 ml n. a. 100,0 ml der Engstelle angelangt, wird er mit einer Mischung aus Kochsalz und Kontrastmittel mehrmals aufgeblasen, um die Verengung zu beseitigen. Über einen Monitor kann der Arzt die Position des Ballons laufend überwachen. Das gleichzeitige Einsetzen eines Stents ist ebenfalls möglich. Ein Stent ist ein Drahtgeflecht, das über einen Katheter bis zu der Stelle vorgeschoben wird, an der die Gefäßwand verkrustet und die Arterie verengt ist. Dort wird n. a.: nicht angegeben *Quelle: BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Koronarangiographie und perkutane Koronarintervention (PCI). Verfahrensjahr 2007. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 07.07.2008]. **MACCE (Major Adverse Cardiac and Cerebrovascular Events: Herzinfarkt, TIA/Schlaganfall oder Tod). das Drahtgeflecht mithilfe eines Ballons von innen an die Gefäßwand gedrückt. Die Wand wird gedehnt und gleichzeitig gefestigt, weil sich der Stent direkt an die Wand anschmiegt. Mit der Zeit wachsen Zellen der Gefäßwand um den Stent herum, sodass er eine Stütze innerhalb der Arterie ist und sich die Arterie nicht mehr zusammenziehen kann. Das verbleibende Risiko eines Verschlusses (Reststenoserisiko) sinkt damit von ca. 30 bis 40 % auf weniger als 20 %. Als Qualitätsziele wurden u. a. definiert: sorgfältige Entscheidung über die Notwendigkeit dieser Eingriffe (Indikation), Erreichen des Interventionsziels, möglichst wenig schwere Komplikationen, möglichst geringe Durchleuchtungszeit und Kontrastmittelmenge. 78 ) 79 GESUNDHEIT NORD Jahresabschluss (auszug) Zusammenfassung betrieblicher Eckdaten Unterschied 2007 Klinika Planbetten und Plätze ** Fallzahlen (stationär/teilstationär) Belegungs- und Berechnungstage Erlöse aus Krankenhausleistungen (TEUR) Case-Mix (CM) Case-Mix-Index (CMI) Vollkräfte (VK) Personalaufwand (TEUR) Durchschnittliche Personalkosten je Vollkraft (EUR) Umsatzerlöse (TEUR) Materialaufwand (TEUR) 2006 % 2.932 117.863 919.053 408.129 110.222 1,11 5.711 318.245 55.725 436.952 133.413 2.885 113.236 902.261 397.941 102.065 1,11 5.645 319.020 56.511 425.126 124.155 1,6 4,1 1,9 2,6 8,0 0,0 1,2 –0,2 –1,4 2,8 7,5 Klinikservice-Gesellschaft Bremen mbH Umsatzerlöse (TEUR) Materialaufwand (TEUR) Personalaufwand (TEUR) Vollkräfte (VK) 7.153 172 5.778 264 7.379 186 5.917 274 –3,1 –7,6 –2,3 –3,6 RehaZentrum Bremen GmbH Umsatzerlöse (TEUR) Materialaufwand (TEUR) Personalaufwand (TEUR) Vollkräfte (VK) 4.684 2.315 1.928 55 3.282 1.362 1.544 41 42,7 70,0 24,9 35,2 GESUNDHEIT NORD Klinikverbund Bremen gGmbH (Holding) Umsatzerlöse (TEUR) Materialaufwand (TEUR) Personalaufwand (TEUR) Vollkräfte (VK) 0 0 1.160 17 0 0 1.820 19 0,0 0,0 –36,2 –7,9 440.157 110.971 325.750 6.047 426.894 101.866 325.195 5.967 3,1 8,9 0,2 1,3 Konzern gesamt Umsatzerlöse* (TEUR) Materialaufwand* (TEUR) Personalaufwand* (TEUR) Vollkräfte (VK) *Nach Konsolidierung **Lt. Festsetzungsbescheid vom 26.03.2008. 80 ) 81 Konzernabschluss zum 31. 12. 2007 konzernBilanz AKTIVA PASSIVA 31. 12. 2007 EUR A. II. III. A. II. III. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital 45.025.000,00 45.025.000,00 1. II. Konzern-Bilanzverlust –2.058.133,56 –2.504.503,43 III. Ausgleichsposten für Anteile fremder Gesellschafter Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung 2.076.550,06 2.069.309,24 0,00 23.507,48 2.076.550,06 2.092.816,72 B. Sachanlagen 1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten 2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten 343.779.019,09 333.162.008,51 43.822,73 48.392,90 3. Technische Anlagen und Maschinen 21.691.257,21 21.418.905,75 4. Einrichtungen und Ausstattungen 41.858.371,49 38.399.943,25 5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2. Unfertige Leistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen Gesellschafter 3. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht 4. Forderungen aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens 5. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 6. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen 7. Sonstige Vermögensgegenstände Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten Rechnungsabgrenzungsposten 3. Sonderposten aus Zuwendungen Dritter 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 50.000,00 50.000,00 2. Steuerrückstellungen 509.377,81 43.029.874,38 177.437.958,24 179.489.910,09 38.574.122,92 40.489.646,16 23.074.091,93 10.899.188,69 239.086.173,09 230.878.744,94 22.630.668,00 34.740.797,00 251.488,33 324.836,00 Rückstellungen 142.018,68 106.973,29 3. Sonstige Rückstellungen 84.975.542,41 92.617.849,74 192.018,68 156.973,29 4. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung 13.515.739,17 19.156.981,57 433.570.328,42 424.018.593,45 121.373.437,91 146.840.464,31 87.669.865,03 64.607.567,51 54.694,00 113.099,00 21.248.182,51 16.904.038,12 200.000,00 200.000,00 25.252.824,38 30.432.882,21 8.386.082,53 7.850.073,69 206.985,20 0,00 D. 7.263.459,41 Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 8.527.571,06 2. Erhaltene Anzahlungen 8.047.164,67 7.541.996,71 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 15.310.624,08 16.069.567,77 4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 4. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht 75.434.445,70 80.128.589,59 6. 207.390,79 60.569,50 Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens 9.796.366,64 7.227.542,08 7. Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen 8. Sonstige Verbindlichkeiten 16.486.827,65 2.069.761,22 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Sonderposten aus Zuweisung und Zuschüssen der öffentlichen Hand 28.739.553,03 Vorräte 1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG 2. 421.768.803,44 Finanzanlagen 1. 1. 23.929.289,16 C. 406.764,24 43.373.630,68 Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens 431.301.759,68 Umlaufvermögen I. 31. 12. 2006 EUR Immaterielle Vermögensgegenstände 2. C. 31. 12. 2007 EUR Anlagevermögen I. B. 31. 12. 2006 EUR 1.699,94 0,00 269.072,67 218.485,32 4.469.758,69 9.853.675,89 106.665.562,08 99.558.623,60 13.135.429,53 22.881.440,80 135.111.615,69 138.509.632,17 382.422,69 380.651,43 569.064.366,80 562.908.877,05 E. Rechnungsabgrenzungsposten 21.761.646,39 21.551.035,43 164.780.280,04 141.658.695,96 450.845,08 501.097,46 569.064.366,80 562.908.877,05 82 ) 83 Konzernabschluss zum 31. 01. 2007 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Erlöse aus Krankenhausleistungen Erlöse aus Wahlleistungen Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses Nutzungsentgelte der Ärzte Umsatzerlöse (nicht KHBV) Erhöhung des Bestandes an unfertigen Leistungen Zuweisung und Zuschüsse der öffentlichen Hand Sonstige betriebliche Erträge 9. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 10. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung – davon für Altersversorgung: EUR 15.733.262,29 (Vorjahr: EUR 18.302.399,61) Zwischenergebnis 11. Erträge aus der Zuwendung zur Finanzierung von Investitionen 12. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/ Verbindlichkeiten nach dem KHG und aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens 13. 14. 15. Aufwendungen aus der Zuführung von Sonderposten/ Verbindlichkeiten nach dem KHG und aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens Aufwendungen für die nach dem KHG geförderte Nutzung von Anlagegegenständen Aufwendungen für nach dem KHG geförderte, nicht aktivierungsfähige Maßnahmen Zwischenergebnis 16. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen – davon auf Geschäfts- und Firmenwert EUR 23.507,48 (Vorjahr EUR 23.507,48) 17. Sonstige betriebliche Aufwendungen – davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre EUR 313.354,29 (Vorjahr: EUR 432.968,03) Zwischenergebnis 18. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 19. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 20. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 21. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 22. 23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Sonstige Steuern 24. 25. 26. 27. Konzernjahresüberschuss (Vorjahr: Konzernjahresfehlbetrag) Verlustvortrag/Gewinnvortrag aus dem Vorjahr Anteile anderer Gesellschafter Konzernbilanzverlust 2007 Eur 408.129.300,21 5.150.270,84 10.090.887,67 12.051.794,64 4.734.664,11 505.167,96 1.664.404,63 51.577.115,70 493.903.605,76 2006 Eur 397.940.582,74 5.302.995,33 8.804.672,22 11.535.177,29 3.310.076,93 1.697.999,38 1.667.865,11 46.122.365,99 476.381.734,99 79.280.097,50 31.690.610,60 110.970.708,10 72.607.406,21 29.258.295,62 101.865.701,83 261.112.964,84 64.636.848,76 325.749.813,60 436.720.521,70 257.423.653,92 67.771.411,32 325.195.065,24 427.060.767,07 57.183.084,06 15.041.938,05 49.320.967,92 13.745.593,60 20.351.479,38 35.393.417,43 18.799.087,90 32.544.681,50 13.853.348,19 12.371.242,11 1.478.006,58 1.640.507,82 874.857,11 16.206.211,88 19.187.205,55 76.370.289,61 0,00 14.011.749,93 18.532.931,57 67.853.899,49 28.006.829,17 23.478.684,28 45.778.652,60 47.563.957,73 73.785.481,77 71.042.642,01 2.584.807,84 35.045,39 1.001.577,52 2.906.164,35 –1.869.541,44 715.266,40 215.752,83 18.557,27 234.310,10 480.956,30 –2.504.503,43 34.586,43 –2.058.133,56 –3.188.742,52 42.742,29 1.190.294,25 1.876.372,80 –643.336,26 –3.832.078,78 276.196,41 29.385,46 305.581,87 –4.137.660,65 1.852.097,96 218.940,74 –2.504.503,43 84 ) 85 Fit für die Zukunft Wie gelingt es der GESUNDHEIT NORD, für über 108.000 stationäre und 143.000 ambulante Patienten im Jahr die bestmögliche medizinische Versorgung zu sichern? Und wie hält sich der Verbund fit für die Zukunft? Um diese Fragen kreist der vorliegende Geschäftsbericht. Auf der Suche nach Antworten haben wir einige unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Klinikum hinaus in die Freizeit begleitet. Und Folgendes beobachtet: Der hohe Qualitätsanspruch unserer Ärzte zeigt sich morgens bei der Visite genauso wie nach Feierabend an der Ladentheke. Gute Planung liegt im Detail und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Zentraleinkauf einfach im Blut. Und das ›Von Mensch zu Mensch‹ hört nicht am Klinikausgang auf, sondern geht mit einer freundlichen Geste auf dem Nachhauseweg weiter. Ob Qualität, Innovation, Vernetzung oder Menschlichkeit: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter füllen – weit über ihren Arbeitsalltag hinaus – die Werte der GESUNDHEIT NORD mit Leben. Mit ihrem Teamgeist, ihrer Ausdauer und dem Willen, immer besser zu werden, halten sie die Klinika Bremen-Mitte, Bremen-Ost, Bremen-Nord und Links der Weser gut in Form. Und machen die GESUNDHEIT NORD so gemeinsam fit für die Zukunft. Die Antwort liegt also in unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Genauer gesagt in der Tatsache, dass sie so sind, wie sie sind. Manchmal wird der Fotograf selbst zum Motiv: Herr Schiffler setzt Dr. Marquardt und dessen Tochter Clara auf Siebenmeilenstiefeln in Szene. 86 ) 87 impressum Herausgeber Konzeption und Gestaltung red pepper Bremen GmbH GESUNDHEIT NORD www.redpepper.de Klinikverbund Bremen GGmbH Martinistraße 34 Fotografie 28195 Bremen Roland Schiffler, Roland Schiffler Fotodesign Fon (0421) 40 81-9002 Fax (0421) 40 81-9066 Druck ASCO STURM DRUCK GmbH Klinikum Bremen-Mitte GGmbH St.-Jürgen-Straße 1 28177 Bremen Fon (0421) 497-0 Fax (0421) 497-5030 Klinikum Bremen-Nord GGmbH Hammersbecker Straße 228 28755 Bremen Fon (0421) 66 06-0 Fax (0421) 66 06-1610 Klinikum Bremen-Ost GGmbH Züricher Straße 40 28325 Bremen Fon (0421) 408-0 Fax (0421) 408-2366 Klinikum Links der Weser GGmbH Senator-Weßling-Straße 1 28277 Bremen Fon (0421) 879-0 Fax (0421) 879-1599