fit fÜr breMeN - Gesundheit Nord Klinikverbund Bremen

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fit fÜr breMeN - Gesundheit Nord Klinikverbund Bremen
Monika Kruschel
projektmanagement
GESCHÄFTSBERICHT 2007
Gesundheit nord
fit für bremen
Wenn ein Klinikverbund bereits die bestmögliche medizinische Versorgung bietet, was ist dann eigentlich noch zu
tun? Jede Menge, finden wir. Denn in der Medizin gilt wie im Sport: Wer vorn mitspielen will, muss sich fit halten.
Deshalb messen sich unsere 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich an den höchsten Qualitätsstandards,
sind offen für Veränderung und halten gleichzeitig an Bewährtem fest. Die Menschen in unserem Verbund sind Motor
unserer Entwicklung. Weil für unsere Qualitätsmanagerinnen immer nur das Beste zählt. Weil unsere Spezialisten nie
auslernen und unser Pflegepersonal den Leitspruch ›Von Mensch zu Mensch‹ jeden Tag mit Leben füllt. Gemeinsam
übernehmen wir kommunale Verantwortung und sichern zuverlässig die medizinische Versorgung der Bremer und
Butenbremer. Kurz: Wir halten uns fit – heute für morgen.
Geschäftsbericht 2007
FIT FÜR BREMEN
GESUNDHEIT NORD
Klinikverbund Bremen gGmbH
Martinistraße 34
28195 Bremen
Fon (0421) 40 81-9002
Fax (0421) 40 81-9066
www.gesundheitnord.de
klinikum bremen-mitte
klinikum bremen-ost
klinikum bremen-nord
klinikum links der weser
Klinikum Bremen-Nord
Richtfest der Residenz am Löhpark
im Gesundheitspark Bremen-Nord
30.05.2007
Klinikum Links der Weser
Erfahrungsaustausch
Audit ›berufundfamilie‹
22.03.2007
Klinikum Links der Weser
Bremer Archivtag
31.05.2007
Klinikum Bremen-Ost
Offizielle Amtseinführung dreier
neuer Chefärzte: Dr. Marc Dupont,
Hubertus Rawert und
Dr. Wolfgang Sauer
April 2007
MEILENSTEINE 2007
Klinikum Links der Weser
1. Bremer
Physiotherapiekongress
27.04. – 28.04.2007
Klinikum Links der Weser
Einweihung
Kinderintensivstation
17.01.2007
JAN.
FEBR.
APR.
MAI
Klinikum Bremen-Mitte
Verabschiedung von Walter Bremermann,
kaufmännischer Geschäftsführer
31.08.2007
Klinikum Links der Weser
Herbsttagung der AG
Pädiatrische Nephrologie
09.10. – 10.10.2007
Klinikum Bremen-Ost
20 Jahre PsychosomatischPsychotherapeutische
Station
Dezember 2007
Klinikum Links der Weser
Notfallsymposium
29.09.2007
JULI
AUG.
SEPT.
OKT.
Klinikum Links der
Weser
Symposium ›Medizin
von heute und
morgen‹
18.04.2008
Klinikum Links der Weser
›CardioLive‹
23.11. und 24.11.2007
Klinikum Links der Weser
Fachveranstaltung
Chirurgie
(Hernienzentrum)
Februar 2007
Klinikum Bremen-Mitte
Arbeitsbeginn von Jürgen
Finsterbusch als neuer
kaufmännischer Geschäftsführer
01.01.2008
NOV.
DEZ.
JAN.
2007
FEBR.
APR.
Klinikum Bremen-Ost
Tagung der Deutschen
Gesellschaft für
Thoraxchirurgie in Bremen
11.09. – 13.09.2008
Klinikum Links der Weser
Strahlenschutzkurse
›Diagnostik‹
03.07.–05.07.2008
Holding
Amtseinführung
Jürgen Richter als
kaufmännischer
Geschäftsführer
01.07.2008
Klinikum Bremen-Nord
Offizielle Eröffnung
des Fachärztezentrum
30.05.2008
Holding
Amtseinführung
Priv.-Doz. Dr.
Diethelm Hansen als
Geschäftsführer
Klinikmanagement
und Sprecher der
Geschäftsführung
01.04.2008
MÄRZ
Klinikum Bremen-Ost
Ausstellung und Veranstaltungen
›Zurück ins Leben‹
20.06.–31.08.2008
Klinikum Bremen-Nord
Offizielle Amtseinführung von
Birgit Hilmer als pflegerische
Geschäftsführung
09.05.2008
AUSBLICK 2008
Klinikum Bremen-Mitte
Vorstellung des neuen Angiographie-OPs
08.11.2007
Klinikum Bremen-Ost
›20 Jahre Kultur am
Krankenhaus‹
07.07. – 08.07.2007
JUNI
Klinikum Bremen-Mitte
Überreichung der Urkunde für die
KTQ-Rezertifizierung
28.04.2008
Klinikum Links der Weser
Eröffnungsveranstaltung
Hernienzentrum
05.03.2008
Klinikum Bremen-Ost
1. ›NOTES‹-Operation
November 2007
Klinikum Bremen-Nord
Elternverein organisiert eine
Kinderkrippe ›Mausekiste‹
August 2007
Klinikum Links der Weser
Tag der Sicherheit
17.06.2007
Klinikum Links der Weser
Verabschiedung Dr. med. Claus
Skalicky und Amtseinführung
von Priv.-Doz. Dr. med. Arnd
Steffen Böhle
04.05.2007
MÄRZ
Klinikum Bremen-Ost
Neue Leitlinie im Umgang mit
Schwerstbehinderten
August 2007
Klinikum Bremen-Nord
Rezertifizierung nach KTQ
Juni 2007
Klinikum Bremen-Ost
Ausstellungseröffnung
›Joseph Beuys. Heilkräfte
der Kunst‹
02.02.2008
Klinikum Bremen-Mitte
Beginn der Gesundheitsakademie
30.10.2007
Klinikum Bremen-Mitte
Vorstellung des Interdisziplinären
Darmzentrums
21.07.2008
Klinikum Bremen-Nord
Tag der offenen Tür im Rahmen
der 100-Jahr-Feier
31.05.2008
MAI
JUNI
JULI
Klinikum Links der
Weser
›CardioLive‹ 2008
21.11. – 22.11.2008
AUG.
SEPT.
OKT.
NOV.
2008
Klinikum Bremen-Mitte
Einweihung der neuen Räume
des Kinderzentrums im
Telekom-Gebäude
01.09.2007
Klinikum Links der Weser
Tag der Gesundheitsforschung: ›Herz –
Motor des Lebens‹
25.02.2007
Klinikum Bremen-Nord
1. Sommersymposium
Geburtshilfe
07.07.2007
Klinikum Bremen-Nord
Anerkennung als
Adipositas-Schulungseinrichtung
April 2007
Klinikum Links der Weser
Hangarparty
17.07.2007
Klinikum Links der Weser
Pädiatrisches
Frühjahrsseminar
25.04.2007
Klinikum Links der Weser
Gemeinsame Veranstaltung im KBO
›Wenn Kinder krank werden‹
11.04.2007
Klinikum Bremen-Nord
Einführung des
Patientenfernsehens
Juni 2007
Klinikum Links der Weser
Einweihung der neuen
Kindertagesklinik
22.10.2007
Klinikum Links der Weser
Pädiatrisches Herbstseminar
10.10.2007
Klinikum Bremen-Mitte
Tätigkeitsbeginn von Priv.-Doz. Dr. Melchior
als Direktor der Urologischen Klinik
01.10.2007
Klinikum Bremen-Nord
Fertigstellung der neuen Eingangshalle
Oktober 2007
Klinikum Links
der Weser
Breast-NurseKonferenz
07.12.2007
Klinikum Links der Weser
Tag der offenen Tür in der
Klinik für Kinder- und
Jugendmedizin
17.11.2007
Klinikum Bremen-Nord
Beginn der Bauarbeiten
für die Interdisziplinäre
Notaufnahme
Dezember 2007
Klinikum Bremen-Mitte
Tätigkeitsbeginn von Priv.-Doz. Dr.
Johann Sebastian Ockenga als Direktor
der Klinik für Innere Medizin II
01.11.2007
Klinikum Bremen-Ost
Amtseinführung
Geschäftsführung:
Jutta Dernedde,
Dr. Thomas Hilmer
und Maria Zewuhn
04.04.2008
Klinikum Bremen-Mitte
Inbetriebnahme der
neuen Zentralküche
04.04.2008
Klinikum Bremen-Ost
Begrüßung des neuen
Chefarztes Dr. med.
Dipl.-Phys. Albert Linder
18.06.2008
Klinikum Links der Weser
Traumatologisch-orthopädisches Kolloquium
21.05.2008
Musik im Hof
21.05.2008
Klinikum Bremen-Mitte
Größte Brandschutzübung im
Bremer Krankenhausbereich
25.04.2008
Klinikum Bremen-Nord
Fertigstellung der Interdisziplinären
Notaufnahme
Oktober 2008
Klinikum Links der Weser
Tag der Sicherheit
15.06.2008
Klinikum Links der Weser
Symposium
Intensivmedizin und
Intensivpflege
20.02. – 22.02.2008
Klinikum Bremen-Nord
Auftaktveranstaltung zum 100-jährigen
Bestehen unter dem Motto
›100 Jahre gesunder Fortschritt‹
30.01.2008
Klinikum Links der Weser
Deutsches Forum für
Notfallmedizin und Rettung
29.08. – 30.08.2008
Klinikum Bremen-Ost
Suchtfachtag
22.04.2008
Klinikum Bremen-Ost
Eröffnung des Darmzentrums
11.06.2008
Klinikum Bremen-Nord
Ansiedelung des Herzkatheterlabors
im Fachärztezentrum am Klinikum
Bremen-Nord
August 2008
qualität
Planung
SPEZIALISIERUNG
Vernetzung
innovation
Menschlichkeit
Prävention
für bremen
INhalt
VORWORT – AUFSICHTSRAT 5
QUALITÄTSMANAGEMENT
Vorwort – Geschäftsführung 7
Mehr Sicherheit für Patienten 62
Die richtige Operation gewährleisten 66
klinikverbund im überblick
Geschäftsführung 8
ERGEBNISSE DER EXTERNEN VERGLEICHENDEN QUALITÄTSSICHERUNG 2007
Konzernstruktur 9
Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie) 68
Aufsichtsrat 10
Operation der Halsschlagader (Karotis-Rekonstruktion) 69
Klinika des Klinikverbundes 11
Hüftgelenkersatz (Hüft-Endoprothesen-Erstimplantation) 70
Gesellschaften 15
Kniegelenkersatz (Knie-Totalendoprothesen-Erstimplantation) 71
Geburtshilfe 72
Klinikum bremen-mitte (KBM)
Gynäkologische Operationen 73
Untersuchungen mit 3-Tesla-Gerät weltweit erstmals in Bremen möglich 16
Behandlung von Brusttumoren (Mamma-Chirurgie) 74
Die erste Adresse für endoskopische Notfälle in Bremen 18
Herzschrittmacher-Einsatz (Herzschrittmacher-Implantation) 76
Spezialisierung auf moderne Tumorchirurgie 22
Koronarchirurgie (Bypass-Operation am Herzen) 77
Geringere Strahlenbelastung für Patienten 24
Koronarangiographie und perkutane Koronarintervention (PCI) 78
klinikum bremen-nord (KBN)
JAHRESABSCHLUSS (AUSZUG)
Hohe Versorgungsqualität durch interdisziplinäre Zusammenarbeit 28
Radiologie auf weltweit höchstem Niveau 30
ZUSAMMENFASSUNG BETRIEBLICHER ECKDATEN 81
Gütesiegel für Kooperation, Transparenz und Qualität 34
Vielseitiges Gesundheitsangebot im Norden der Stadt 36
KONZERNBILANZ 82
klinikum bremen-ost (KBO)
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 84
Deutschlandweit einmalig: 20 Jahre Kultur am Krankenhaus 40
Erstmals Gallenblase durch die Scheide entfernt 42
ÜBER DAS KONZEPT 86
Zusammenschluss zum bundesweiten Bündnis gegen Depression 46
Mehr Sicherheit für beide Seiten 48
IMPRESSUM 88
klinikum links der weser (KLDW)
Zentral im neuen Eingangsbereich: Café, frische Blumen und das Patientencenter 52
Neuigkeiten aus Labor und OP-Saal 54
Austausch über neueste Forschungsergebnisse und große Verabschiedung 58
Gut gerüstet für medizinische Notfälle 60
Wegen der besseren Lesbarkeit haben wir darauf verzichtet, in den Texten stets die männliche und die weibliche Form
zu berücksichtigen. Falls die männliche Form allein steht, ist damit selbstverständlich auch die weibliche gemeint.
2
)3
Sehr geehrte Damen und Herren,
an erster Stelle gilt es, Dank zu sagen. Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Klinikverbund
GESUNDHEIT NORD. Sie alle zeichnet außerordentliches Engagement und eine hohe Qualität der geleisteten
Arbeit aus. Es sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Seite an Seite mit der Geschäftsführung das Schiff
GESUNDHEIT NORD 2007 erfolgreich durch ein bewegtes Jahr gesteuert haben.
Die Neustrukturierung und Zukunftsfähigkeit der GESUNDHEIT NORD sowie der öffentlichen Klinika ist eine
Aufgabe, die alle Akteure gemeinsam meistern werden. Dieser Prozess erfolgt unter folgenden Prämissen:
Erhalt der Klinika in kommunaler Trägerschaft und medizinische Profilierung aller vier Standorte
Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit
Sicherung einer hochwertigen und wohnortnahen medizinischen Versorgung
Einbeziehung und Berücksichtigung von Mitarbeiterinteressen
Eine der großen Herausforderungen im Jahr 2007 waren die nicht besetzten Positionen der Geschäftsführung
innerhalb der GESUNDHEIT NORD. Es galt, die volle Handlungsfähigkeit der GESUNDHEIT NORD und der vier
kommunalen Klinika herzustellen und die offenen Stellen mit leistungsfähigem und zukunftsorientiertem
Personal zu besetzen. Diese Aufgabe haben wir im ersten Quartal 2008 erfolgreich gelöst.
Für mich steht fest: Das Gesundheitswesen gehört zu den zentralen Bestandteilen öffentlicher Daseinsvorsorge.
Der Erhalt notwendiger medizinischer Angebote und Versorgung darf nicht von der sozialen Herkunft und dem
Ingelore Rosenkötter,
Aufsichtsratsvorsitzende
und Senatorin für Arbeit,
Frauen, Gesundheit,
Jugend und Soziales
Einkommen des Patienten bzw. der Patientin abhängig sein. Erklärtes Ziel ist es, unser Bundesland als
überregional bedeutsamen gesundheitlichen Versorgungsstandort zu profilieren. Die Gesundheitswirtschaft ist
als Zukunftsmarkt, Innovationsfeld und Arbeitsplatzfaktor für das Land Bremen von hoher Bedeutung. Unsere
Krankenhäuser sind attraktive ›Leuchttürme‹, die zahlreiche Patientinnen und Patienten auch aus unserem
Nachbarland Niedersachsen anziehen. Wir werden auch im Geschäftsjahr 2008 alles dafür tun, dass diese
›Leuchttürme‹ weit über Bremen hinausstrahlen und für ein modernes Gesundheitswesen an der Weser stehen.
Bremen, Juli 2008
Ingelore Rosenkötter
Aufsichtsratsvorsitzende und
Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales
4
)5
Sehr geehrte Damen und Herren,
unser Geschäftsbericht 2007 spiegelt erneut die Leistungsfähigkeit und den hohen Stellenwert des Klinik­
verbundes für die Versorgung der Bevölkerung Bremens und des niedersächsischen Umlandes wider. Er unter­
streicht auch die wirtschaftliche Bedeutung, die die GESUNDHEIT NORD mit ihren rund 8.000 Beschäftigten
in der Region hat. Die hier dargestellten Bereiche und Projekte vermitteln Ihnen zugleich einen Eindruck von
der Qualität der Arbeit, die in unseren Krankenhäusern geleistet wird.
Wir leben in bewegten Zeiten. Die Krankenhausfinanzierung steht auf dem Prüfstand, weil sie immer mehr
Kliniken ins wirtschaftliche Abseits treibt. Den gedeckelten Budgets der Krankenhäuser stehen die realen
Krankenhaus­kosten gegenüber, die eben nicht gedeckelt sind. Tariferhöhungen und gestiegene Sachkosten vor
allem im Medikamenten-, Energie- und Lebensmittelbereich wollen bezahlt werden. Doch womit? Die deutschen
Kranken­häuser haben schon seit einigen Jahren mit einer chronischen Unterfinanzierung ihrer Betriebs- und
Investitionskosten zu kämpfen. Noch nie war es so schwierig wie jetzt, ein Krankenhaus wirtschaftlich zu führen
und es dabei auf höchstem medizinischem und pflegerischem Niveau zu halten. Diesen Spagat zu schaffen,
das haben wir uns als neue Geschäftsführer auf die Fahne geschrieben. Um das Ziel zu erreichen, kommen wir
nicht umhin, alle Chancen der Kosten- und Leistungsbeeinflussung konsequent zu nutzen. Dass dies auch mit
erheblichem Personal­abbau verbunden ist, ist ebenso schmerzlich wie notwendig.
Der harte Weg der Sanierung, der unter unserer Regie im Jahr 2008 begonnen hat und bereits erste Erfolge
zeigt, ist ohne Alternative. Unser Gesellschafter, die Stadtgemeinde Bremen, hat im vergangenen Jahr mit der
neuen Holdingstruktur die Weichen für ein nachhaltiges Umsteuern gestellt und damit die Voraussetzungen für
eine erfolgreiche Sanierung geschaffen. Die neue Geschäftsführung kann nunmehr – auf der Grundlage dieser
Priv.-Doz. Dr. Diethelm
Hansen, Jürgen Richter
(von links nach rechts).
Struktur – gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Unternehmen in eine sichere Zukunft
führen. Das ist gut für die GESUNDHEIT NORD und es ist gut für Bremen. Dokumentiert dies doch, dass der Senat
der kommunalen Trägerschaft von Krankenhäusern eine hohe Bedeutung beimisst. Und es stellt auch klar, dass
die anspruchsvolle und viel Kraft fordernde Arbeit unserer Beschäftigten gewürdigt wird.
Um diese Leistungen Tag für Tag erbringen zu können, bedarf es einer gewissen Fitness. Sich fit zu halten – heute
für morgen –, das ist die Herausforderung unserer Zeit. Wie die Beschäftigten der GESUNDHEIT NORD diese
Herausforderung annehmen, auch davon handelt dieser Geschäftsbericht.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.
Priv.-Doz. Dr. Diethelm Hansen
Jürgen Richter
Geschäftsführer Klinikmanagement
Kaufmännischer Geschäftsführer
6
)7
KLINIKVERBUND IM ÜBERBLICK
Klinikverbund IM ÜBERBLICK
GESCHÄFTSFÜHRUNG
KONZERNSTRUKTUR 2007
Priv.-Doz. Dr. Diethelm Hansen, berlin
Mit knapp 2.700 Planbetten und rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die GESUNDHEIT NORD
Geschäftsführer Klinikmanagement und
Sprecher der Geschäftsführung
gGmbH der drittgrößte kommunale Krankenhausverbund in Deutschland.
(ab 01.04.2008)
FREIE HANSESTADT BREMEN FHB
Jürgen Richter, Hamburg
Kaufmännischer Geschäftsführer
(ab 01.07.2008)
Kommanditist 100 %
GESUNDHEIT NORD GGMBH
KLINIKVERBUND BREMEN
Stammkapital TEUR 45.025
GN (KU 1)
100 %
Komplementär
ohne Kapitaleinlage
GESUNDHEIT NORD
GRUNDSTÜCKS GMBH & CO. KG
Kommanditkapital TEUR 10.000
GNKG (KU 2)
Alleingesellschafter
100 %
100 %
KLINIKUM LINKS DER
WESER GGMBH
Stammkapital TEUR 10.000
KLDW (KU 5)
51 %
REHAZentrum
Bremen GmbH
Stammkapital
TEUR 250
REHA (KU 7)
KLINIKUM
BREMEN-NORD GGMBH
Stammkapital TEUR 9.000
KBN (KU 3)
51 %
KLINIKSERVICEGESELLSCHAFT
BREMEN MBH
Stammkapital
TEUR 50
KSG (KU 8)
100 %
100 %
KLINIKUM
BREMEN-OST GGMBH
Stammkapital TEUR 13.000
KBO (KU 4)
49 %
BREMER ZENTRUM
LABORATORIUMSMEDIZIN GMBH
Stammkapital
TEUR 50
BZL (KU 9)
KLINIKUM
BREMEN-MITTE GGMBH
Stammkapital TEUR 13.000
KBM (KU 6)
100 %
100 %
Gebäude
Management
GmbH
Bau- und
WirtschaftsGmbH
GM (KU 10)
BW (KU 11)
8
)9
KLINIKVERBUND IM ÜBERBLICK
KLINIKVERBUND IM ÜBERBLICK
AUFSICHTSRAT
Klinikum Bremen-mitte GgMBh
Die GESUNDHEIT NORD hat einen aus 12 Mitgliedern
VOM GESAMTPERSONALRAT ENTSANDTE
bestehenden Aufsichtsrat. Die Hälfte der Mitglieder
AUFSICHTSRATSMITGLIEDER
des Aufsichtsrates wurde als Vertreter des Eigentümers durch die Freie Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) entsandt. Für die erste Amtszeit des Aufsichtsrates wurde die andere Hälfte – die Vertretung
der Arbeitnehmerseite – auf Vorschlag des Gesamtpersonalrates durch die Freie Hansestadt Bremen entsandt.
VOM SENAT ENTSANDTE
AUFSICHTSRATSMITGLIEDER
Senatorin Ingelore Rosenkötter
Vorsitzende
Bremen
Staatsrat Dr. Hermann Schulte-Sasse
Bremen
(seit 01.09.2007)
Staatsrat Hubert Schulte
Bremen
Lothar Schröder
Bremen
Wilfried Sulimma
Bremen
Peter Erlanson
Bremen
Thomas Hollnagel
St.-Jürgen-Straße 1, 28177 Bremen
Bremen
Fon (0421) 497-5208, Fax (0421) 497-5030
Ralf Krüger
Bremen
Uwe Schmid
Bremen
2007
Planbetten und Plätze*
Vollkräfte (VK)
Fallzahl (stationär/teilstationär)
Belegungs-/Berechnungstage
Case-Mix (CM)
Case-Mix-Index (CMI)
Verweildauer Somatik
Auslastung in %
Umsatzerlöse (TEUR)
Bilanzsumme (TEUR)
GESCHÄFTSFÜHRUNG
Bremen
Jürgen Finsterbusch (kfm.)
(seit 17.07.2007)
Prof. Dr. Paul-Michael Hahn (ärztl.)
Berthold Böttcher (pfleg.)
Birgit Holtmann
2006
1.039
964
2.329
2.318
48.915
47.332
284.768
277.166
47.635
43.174
1,030
1,060
6,30
6,39
76,0 72,6
176.400,8 169.694,2
276.221,6 272.576,2
(seit 17.07.2007)
Staatsrat Hans-Henning Lühr
2007
Schwanewede
BETRIEBSRATSVORSITZENDER
(seit 11.12.2007)
Thomas Hollnagel
Norbert Schmelzle
Vollstationäre Betten (gem. LKPl) Planbetten
Zentrale Intensiv
Frauenklinik
65
Innere Medizin
225
MKG-Chirurgie
35
Allgemeine Chirurgie
92
Unfallchirurgie
81
Neurochirurgie
57
Neurologie
39
Kinderchirurgie
40
Pädiatrie
95
Nuklearmedizin
6
HNO-Heilkunde
62
Urologie
88
Augenheilkunde
27
Radiologie
19
Hautklinik
29
Summe
960
Teilstationäre Plätze (gem. LKPI) Planplätze
Hämatologisch-onkologische TK
24
Gastroenterologische TK
10
Hautklinik TK
8
Kinderklinik TK
15
Diabetologie TK
2
Urologie TK
2
Gynäkologie TK
8
Dialyse TK
10
Summe
79
2006
2
70
220
36
80
72
50
36
105
4
62
88
27
19
26
897
17
12
10
20
8
67
Bremen
Gesamtbetten/Plätze
(seit 11.12.2007)
1.039
964
Das Klinikum Bremen-Mitte (KBM) ist Maximalver­
sorger mit 19 Fachdisziplinen. Es ist KTQ-zertifiziert
und akademisches Lehrkrankenhaus der Universität
*Laut Festsetzungsbescheid vom 26.03.2008.
Göttingen.
10
) 11
KLINIKVERBUND IM ÜBERBLICK
KLINIKVERBUND IM ÜBERBLICK
Klinikum Bremen-NORD GgMBh
KLINIKUM BREMEN-OST GGMBH
Hammersbecker Straße 228, 28755 Bremen
2007
Fon (0421) 66 06-1600, Fax (0421) 66 06-1610
2007
Planbetten und Plätze*
Vollkräfte (VK)
Fallzahl (stationär/teilstationär)
Belegungs-/Berechnungstage
Case-Mix (CM)
Case-Mix-Index (CMI)
Verweildauer Somatik
Verweildauer Psychiatrie
Auslastung in %
Umsatzerlöse (TEUR)
Bilanzsumme (TEUR)
552
800
21.367
165.485
17.260
0,963
7,55
14,04
79,7
62.963,6
106.300,4
GESCHÄFTSFÜHRUNG
Uwe Schmidt (kfm.)
Dr. Aldrich Kalähne (ärztl.)
Birgit Hilmer (pfleg.)
2006
559
778
20.399
165.361
17.249
0,996
7,90
14,93
79,5
62.257,8
104.321,9
Züricher Straße 40, 28325 Bremen
2006
Vollstationäre Betten
Intensiv/Anästhesie
Frauenklinik
Innere Medizin
Geriatrie
Allgemein- und Gefäßchirurgie
Unfallchirurgie
Pädiatrie
Psychiatrie
Summe
Planbetten
47
179
60
68
52
43
39
488
35
47
159
60
66
50
49
34
500
Teilstationäre Plätze
Geriatrie
Innere Medizin I/Gasterologie
Innere Medizin II/Onkologie
Innere Medizin II/Diabetologie
Frauenklinik/Onkologie
Kinderklinik
TK Psychiatrie
Summe
Planbetten
20
3
5
0
2
1
33
64
20
1
5
2
2
1
28
59
552
559
Gesamtbetten/Plätze
2007
Fon (0421) 408-1365, Fax (0421) 408-2366
2007
Planbetten und Plätze*
Vollkräfte (VK)
Fallzahl (stationär/teilstationär)
Belegungs-/Berechnungstage
Case-Mix (CM)
Case-Mix-Index (CMI)
Verweildauer Somatik
Verweildauer Psychiatrie
Auslastung in %
Umsatzerlöse (TEUR)
Bilanzsumme (TEUR)
895
1.530
21.315
315.421
15.455
1,180
7,21
29,65
87,9
102.019,9
149.847,1
2006
935
1.543
20.904
316.297
14.857
1,170
7,37
30,90
86,3
100.787,2
139.779,0
Das Klinikum Bremen-Ost (KBO) hat seinen Schwerpunkt als moderner Gesundheitsdienstleister nicht
nur in der Behandlung von körperlichen Erkrankungen,
sondern auch von seelischen. Insgesamt zwölf Fachdisziplinen sowie angeschlossene Institute und Ausbil-
BETRIEBSRATSVORSITZENDEr
Wilfried Sulimma
Das Klinikum Bremen-Nord (KBN) ist ein modernes
Schwerpunktkrankenhaus. Zusammen mit den vor
Ort befindlichen Facharztpraxen und Pflegeeinrichtungen bildet es das Gesundheitszentrum für die Region. Überregionale Bedeutung haben das Zentrum
für Gefäßmedizin, das Brustzentrum, die Diabetologie
sowie die Altersmedizin. Das Klinikum ist KTQ-zertifi-
dungsstätten sorgen für eine individuelle medizinische
Versorgung der Patientinnen und Patienten. Das KBO
ist akademisches Lehrkrankenhaus der Universität
Göttingen.
BETRIEBSRATSVORSITZENDER
Planbetten
0
80
88
50
100
51
36
0
0
405
18
45
140
250
453
858
Teilstationäre Plätze
TK Gastroenterologie
TK Geriatrie
TK Lungenmedizin
TK Neurologie
TK Hämatologie/Onkologie
Somatik gesamt
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Psychiatrie
Psychiatrie gesamt
Summe
Planbetten
0
20
12
5
6
43
8
126
134
177
31
8
126
134
165
1.035
1.056
Gesamtbetten/Plätze
3
82
81
50
122
62
42
14
7
463
18
39
121
250
428
891
6
20
5
Lothar Schröder
GESCHÄFTSFÜHRUNG
ziert und bildet als akademisches Lehrkrankenhaus
Jutta Dernedde (kfm.)
der Universität Göttingen angehende Ärzte aus.
*Laut Festsetzungsbescheid vom 26.03.2008.
2006
Vollstationäre Betten
Intensiv
Neurologie
Innere Medizin
Geriatrie
Lungenmedizin
Allgemein- und Unfallchirurgie
Thoraxchirurgie
Neurologische Frühreha
Stroke Unit
Somatik gesamt
Psychosomatik
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Forensik
Psychiatrie
Psychiatrie gesamt
Summe
Dr. Thomas Hilmer (ärztl.)
*Laut Festsetzungsbescheid vom 26.03.2008.
Maria Zewuhn (pfleg.)
12
) 13
KLINIKVERBUND IM ÜBERBLICK
KLINIKVERBUND IM ÜBERBLICK
Klinikum Links der Weser gGmbH
Gesellschaften
KLINIKSERVICE-GESELLSCHAFT
Konditionen für Laborleistungen gewährleistet. Mit
BREMEN MBH
der Ausstattung der Laborgesellschaft ist auch die
St.-Jürgen-Straße 1, 28177 Bremen
Qualitätssicherung verbunden. Alle bisher im Zentral-
Fon (0421) 497-4459, Fax (0421) 497-4457
labor beschäftigten Mitarbeiter sind über eine Personalgestellung in der Laborgesellschaft tätig.
Die Klinikservice-Gesellschaft Bremen mbH (KSG) ist
eine Gemeinschaftsgründung der Klinikum Bremen-
Geschäftsführung
Mitte gGmbH (KBM) und der Deutschen R+S
Dr. Mariam Klouche, Dr. Gregor Rothe, Uwe Premm
Dienstleis­tungen GmbH & Co. KG. Das kbm ist dabei
Senator-Weßling-Straße 1, 28277 Bremen
2007
Fon (0421) 879-1330, Fax (0421) 879-1599
Planbetten und Plätze*
Vollkräfte (VK)
Fallzahl (stationär/teilstationär)
Belegungs-/Berechnungstage
Case-Mix (CM)
Case-Mix-Index (CMI)
Verweildauer Somatik
Kapazitätsauslastung Somatik in %
Umsatzerlöse (TEUR)
Bilanzsumme (TEUR)
2007
2006
446
1.052
26.266
153.379
29.872
1,271
6,30
94,6
95.568,1
120.575,6
427
1.005
24.601
143.437
26.784
1,225
6,30
88,7
92.386,4
126.615,3
GESCHÄFTSFÜHRUNG
2006
Vollstationäre Betten
Intensiv
Gynäkologie/Geburtshilfe
Innere Medizin
Pädiatrie
Kardiologie
Allgemein- und Unfallchirurgie
Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
Summe
Planbetten
0
50
115
45
64
72
80
426
Teilstationäre Plätze
TK Pädiatrie
TK Hämatologie/Onkologie
TK Gynäkologie
Summe
Planbetten
10
8
2
20
Gesamtbetten/Plätze
446
Angela Dick (pfleg.)
BETRIEBSRATSVORSITZENDE
Hanna Laser
REHAZENTRUM BREMEN GMBH
erbringt Dienstleistungen für die im GESUNDHEIT
Zentrum für ambulante Rehabilitation,
NORD Klinik­verbund Bremen zusammengeschlos-
Physikalische Therapie und Sportmedizin
senen Krankenhäuser im Zusammenhang mit dem Be3
55
99
45
58
74
73
407
10
10
0
20
427
Dr. Peter Stremmel (kfm.)
Prof. Dr. Gerald Klose (ärztl.)
mit 51 % Mehrheitsgesellschafter. Das Unternehmen
trieb und der Bewirtschaftung der Kliniken, insbeson-
Senator-Weßling-Straße 1A, 28277 Bremen
dere im Reinigungsbereich. Die Entwicklung des
Fon (0421) 80 60-63, Fax (0421) 80 60-640
Unternehmens ist vor allem durch die kontinuierliche
­Ausweitung der Umsatzerlöse und durch die Verringe-
Die im Dezember 2000 gegründete Gesellschaft hat
rung des Personalaufwandes im Krankenhausbereich
ihre Geschäftstätigkeit im Jahr 2001 aufgenommen
positiv.
und führt seit dem 01. 02. 2002 ihren Betrieb in einem
Neubau des Klinikums Links der Weser. Das RehaZen-
GESCHÄFTSFÜHRER
trum ist eine Gemeinschaftsgründung des Klinikums
Uwe Premm, Lothar Barke, Uwe Schmidt
Links der Weser und des Zentrums für Sporttherapie
und Rehabilitation (›Sporthep‹) als Minderheitsgesell-
BREMER ZENTRUM FÜR LABORATORIUMS-
schafter mit 49 %.
MEDIZIN GMBH
St.-Jürgen-Straße 1, 28177 Bremen,
60 orthopädische/traumatische und 40 kardiologische
Fon (0421) 222 70-0, Fax (0421) 222 70-27
Plätze stehen in Räumlichkeiten von etwa 1.000 m² mit
Das Klinikum Links der Weser (KLDW) ist ein mo-
modernster Ausstattung zur Behandlung von Patienten
dernes Schwerpunktkrankenhaus, das insgesamt acht
Die im Januar 2004 gegründete Gesellschaft nahm am
zur Verfügung. Mit dem Umzug in den Neubau des Klini-
medizinische Fachdisziplinen vorhält. Es verfügt über
01. 06. 2004 ihre Tätigkeit auf. Das Klinikum Bremen-
kums Links der Weser traten die Bremer Krankenkassen
ein großes Herzzentrum mit Facharztpraxen und
Mitte ist mit 49 % Minderheitsgesellschafter, 51 % der
dem Konzept des RehaZentrums bei und vereinbarten
einem Rehazentrum. Dem Klinikum ist ein Hotel an-
Anteile hält die Gemeinschaftspraxis Dr. Kramer &
für ihre Patienten eine Fallpau­schale. Damit ist die Ge-
geschlossen. Das Klinikum Links der Weser bildet als
Kollegen. Neben der gemeinsamen Abwicklung von
sellschaft das erste ambulante Rehazentrum, das mit
akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Göt-
Laboruntersuchungen ist die Zielsetzung der Gesell-
den Krankenkassen einen Vertrag über kardiologische
tingen angehende Ärztinnen und Ärzte aus. Es ist KTQ-
schaft auch die Erweiterung und Verbesserung des
Rehabilitation abschließen konnte. Das RehaZentrum
zertifiziert.
Leistungsangebotes, insbesondere der Beratung für
rechnet außerdem mit der BfA sowie mit den LVAs ab.
die Kliniken. Damit werden mit entsprechender personeller, fachlich-organisatorischer und umfassender
Geschäftsführer
gerätetechnischer Ausstattung der Laborgesellschaft
Dr. Peter Stremmel, Dr. Götz Dimanski
für das Klinikum Bremen-Mitte langfristig günstige
*Laut Festsetzungsbescheid vom 26.03.2008.
14
) 15
Offener Magnetresonanztomograph setzt neue MaSSstäbe
Untersuchungen mit 3-Tesla-Gerät weltweit erstmals
in Bremen möglich
Er ist genauer in der Diagnose und für Patienten wesentlich komfortabler: der neue 3-Tesla-Magnetresonanz­
tomograph (MRT) am Klinikum Bremen-Mitte. Der hochmoderne MRT mit der weiteren Röhrenöffnung und
dem höheren Magnetfeld war weltweit 2007 das erste technische Gerät dieses Typs, das Diagnosen bei
Patienten stellen kann. Bremen hatte die Nase vorn: Der hochmoderne 3-Tesla-MRT war bereits im Einsatz,
während sich das Gerät in Kliniken in Baltimore und München-Großhadern noch in der Testphase befand.
Bislang war es vor allem ein Problem, bei höherer
Der 3-Tesla-MRT wird mit seinen bis zu 0,3 Millimeter
Feldstärke eine homogene Magnetfeldstärke zu
feinen Untersuchungsschichten vor allem für die Di­
gewährleisten. Dies gelang leichter auf engem Raum.
agnostik von Patienten aus den Bereichen Neurolo-
Deshalb
bisherigen
gie, Onkologie und Orthopädie bzw. Unfallchirurgie
Kernspintomographen mit hoher Feldstärke meist
sind
die
Öffnungen
der
eingesetzt. Auch Ganzkörperuntersuchungen sind
sehr eng und lang. Der neue MR-Tomograph arbeitet
möglich. Die Mediziner des Zentrums waren bereits
außerdem energiesparender. Dadurch ist die Wärme-
von den ersten Aufnahmen fasziniert. ›Die Gefäße im
abgabe an den Patienten während der Untersuchung
Kopf sind bis in die kleineren Endäste zu sehen, Ner-
Siemens hat einen neuartigen MRT entwickelt, der
Das MR- und PET/CT-Zentrum am Klinikum Bremen-
reduziert, insbesondere bei hochauflösenden Mes-
venstrukturen und Gallenwege erkennt man bis in
erstmals die Vorteile einer höheren Magnetfeldstärke
Mitte erhielt in Kooperation mit der Klinik für radio-
sungen und Ganzkörperuntersuchungen kommt es
feinste Verästelungen‹, sagt Dr. Lentschig. ›Die Di­
(3 Tesla) mit einer 70 Zentimeter weiten Röhrenöff-
logische Diag­nostik und Nuklearmedizin am Klinikum
nicht mehr zu den bei den bisher installierten 3-Tesla-
agnosen sind viel genauer. Wir finden jetzt patholo-
nung vereint. Damit sind genauere Aufnahmen
Bremen-Mitte dagegen sofort die Zulassung zum un-
MRTs üblichen Überwärmungen des Patienten.
gische Strukturen, die vorher nicht dargestellt waren‹,
des menschlichen Körpers als mit bisher üblichen
eingeschränkten Patientenbetrieb. Das Team um
MRTs möglich. Gleichzeitig bietet das Gerät den Pati-
Chefarzt Prof. Dr. Burckhard Terwey, bestehend aus
enten mehr Komfort. Der neue MRT-Typ steht in Bre-
Dr. Markus Lentschig, Dr. Ursula Rausch-Lentschig
men zur Untersuchung von Privatpatienten und Pati-
und Prof. Dr. Christiane Franzius, hat von Mitte Januar
enten der vertragsärztlichen Versorgung sowie von
bis Juni 2008 rund 2.500 Patienten mit dem neuen
Patienten des kommunalen Klinikverbundes GE-
Gerät untersucht.
SUNDHEIT NORD bereit.
macht der Radiologe vor allem den Nutzen für die Pa›Die Mediziner des Zentrums
waren bereits von den ersten
Aufnahmen fasziniert.‹
tienten deutlich. Im Hinblick auf frühzeitige Diagnosen können Kranke so mitunter auch schneller mit einer gezielten Therapie beginnen.
Die Öffnung des neuen MRT ist um zehn Zentimeter
›Das 3-Tesla-Gerät erlaubt
ho­ch­wertigere, genauere und
sch­nellere Untersuchungen.‹
größer, zudem bewegt sich der Tisch nicht mehr in der
Mitte, sondern sitzt tiefer. Der Durchmesser von 70
Zentimetern und das größere Platzangebot machen
die Untersuchung für den Patienten wesentlich komfortabler. Mindestens 30 Zentimeter beträgt der Ab-
Was das 3-Tesla-Gerät vom Vorgänger unterscheidet,
stand von der Nasenspitze bis zur Magnetröhren-
ist zunächst das höhere Magnetfeld. Es erlaubt hoch-
wand. Vor allem klaustrophobisch veranlagte und
wertigere, genauere und schnellere Untersuchungen.
adipöse Menschen profitieren von der neuen Technik.
›Auch die Herausforderung, ein gleichmäßiges Ma-
Offener wirkt der MRT auch dank seiner 1,73 Meter
gnetfeld zu schaffen, gelang dem Hersteller‹, erklärt
Länge. Bisher waren Geräte vergleichbarer Feldstärke
Dr. Markus Lentschig aus dem MRT- und PET/CT-­
meist deutlich länger als zwei Meter. Für stark über-
Die Anzahl der 3-Tesla-MRTs war 2007 an einer Hand
Zentrum am Klinikum Bremen-Mitte: ›Das Magnet-
gewichtige Menschen ist die Untersuchung bei einer
abzuzählen: Es waren genau drei. Doch nur in Bremen
feld ist jetzt zylindrisch und entspricht damit der
Magnetfeldstärke von 3 Tesla überhaupt erst mit dem
stand das Gerät von Anfang an zur Diagnostik von
menschlichen Körperform.‹ Die als ›true‹ – bezogen
neuen MRT möglich: Der Tisch kann mit bis zu 250
ambulanten und stationären Patienten zur Verfügung.
auf die menschliche Anatomie – bezeichnete Form
Kilogramm belastet werden, vorher waren es nur 130.
In den Kliniken in Baltimore (USA) und München-­
hat die runde abgelöst.
Ein weiterer Vorteil ist die Lautstärke. Der Magnet
Großhadern befindet es sich noch bis ins Frühjahr
arbeitet wesentlich leiser, als viele Patienten es noch
2008 in der Testphase.
von früheren Untersuchungen kennen.
16
) 17
Medizinische Klinik II auf Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie
und Ernährungsmedizin spezialisiert
Die erste Adresse für endoskopische Notfälle in Bremen
Funktionieren Magen, Darm, Leber, Galle oder Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig oder sticht und drückt es
ganz unerklärlich im Unterbauch, ist dies ein Fall für die Medizinische Klinik II am Klinikum Bremen-Mitte. Das
Team der auf Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie und Ernährungsmedizin spezialisierten Klinik hat
seit Herbst 2007 einen neuen Chef: Priv.-Doz. Dr. Johann Ockenga löste im Oktober Prof. Dr. Wolfgang Arnold ab.
Die Medizinische Klinik II am Klinikum Bremen-Mitte
Bereitschaftsdienstes für endoskopische Notfälle zur
nimmt schwerpunktmäßig Patienten mit gastroente-
Verfügung. Damit hat die Medizinische Klinik II ein
rologischen und hepatologischen Erkrankungen auf.
Alleinstellungsmerkmal in ganz Bremen. Sie ist die
Sowohl Diagnose als auch die Behandlung von Er-
einzige Klinik, in der Tag und Nacht alle diagnos-
krankungen des Magens, der Leber, der Gallenwege,
tischen und interventionellen endoskopischen Ein-
der Bauchspeicheldrüse oder des Darms finden in dem
griffe, z. B. Blutstillung, Papillotomie, auf hohem
ehrwürdigen Altbau seitlich des Haupteingangs auf
Niveau durchgeführt werden können. Stoffwechsel,
dem Klinikareal statt. Im Bereich Ernährungsmedizin
ernährungsmedizinische und endokrinologische Er-
behandelt die Klinik Diabetiker und Patienten mit an-
krankungen werden in enger Kooperation mit dem
deren Stoffwechselstörungen sowie Menschen mit
präambulanten Zentrum, der Kinderklinik und der
Mangelernährung und Indikation zur künstlichen Er-
Neurochirurgie in einem Team aus Endokrinologen,
nährung. Der Medizinischen Klinik II ist das Präambu-
Ernährungswissenschaftlern und Ernährungsberater­
lante Zentrum für die Versorgung von Patienten, die
innen behandelt.
künstlich ernährt werden, zugeordnet.
Bekannt ist die Klinik auch für ihre LebersprechstunEndoskopische Methoden mit den Möglichkeiten der
de, die Prof. Dr. Arnold bereits eingeführt hat und die
minimalinvasiven Medizin nehmen einen immer hö-
Dr. Ockenga mit seiner Erfahrung aus zwei universi-
heren Stellenwert in der Diagnostik und Behandlung
tären Lebertransplantationszentren nun mit großer
von Erkrankungen des Bauchraumes ein. Mit über
Überzeugung weiterführt. Die individuelle Beratung
5.000 endoskopischen Untersuchungen, davon mehr
und Aufklärung von Patienten mit Problemen an der
als 600 Gallenwegsuntersuchungen (ERCP, endosko-
Leber hat sich bewährt und trifft auf große Resonanz
pische retrograde Pankreatiko-Cholangiographie) ist
bei Betroffenen. Da die Leber eine zentrale Stoff-
die Abteilung
gastroenterologisch-endosko-
wechselfunktion hat, bedarf es insbesondere bei aku-
pisches Zentrum für Bremen und Umgebung. Neben
ten und chronischen Lebererkrankungen einer inter-
der Endoskopie spielt die Sonographie als schnelles
disziplinären, spezialisierten Betreuung, wie sie die
und schonendes Untersuchungsverfahren eine wich-
Medizinische Klinik II im Verbund mit den anderen
tige Rolle. Die hohe Untersuchungszahl mit ca. 4.500
Fachdisziplinen des Klinikums Bremen-Mitte auf dem
Abdomensonographien und mehr als 500 sonogra-
Niveau eines universitären Maximalversorgers vor-
phisch gesteuerten Interventionen zeugt von der
hält.
ein
hohen Kompetenz in diesem Bereich. Diese steht
24 Stunden am Tag in Form eines endoskopischen
Priv.-Doz. Dr. Johann Ockenga hat 1993 sein Medizin-
DCCV. Die Medizinische Klinik II ist bundesweit mit
studium an der Medizinischen Hochschule Hannover
der Deutschen Leberstiftung vernetzt, in der Johann
abgeschlossen und ein Jahr später promoviert. Seit
Ockenga assoziierter Arzt und aktives Mitglied ist.
2000 ist er Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie mit der Zusatzbezeichnung Ernährungsme-
Schulungen sollen Patienten das Leben mit ihrer Er-
dizin, Proktologie und Qualitätsmanagement. Dr.
krankung erleichtern. Dazu bietet die Klinik beispiels-
Ockenga ist Ausbilder der Deutschen Gesellschaft für
weise Kurse für Diabetiker oder in Zusammenarbeit
Ultraschall in der Medizin (DEGUM) und Fellow of
mit der DCCV Schulungen für Patienten mit chro-
Gastroenterology, European Board of Gastroentero-
nisch entzündlichen Darmerkrankungen an.
logy. Neben Vorträgen und Lehrtätigkeiten ist Dr.
Ockenga an der Erstellung mehrerer deutscher und
Ein Großteil der gastroenterologischen Diagnostik
europäischer Leitlinien beteiligt.
und Therapie kann ambulant erbracht werden. Hierzu
steht die gastroenterologische Tagesklinik (GET) zur
Nach seinem Wechsel zum Klinikum Bremen-Mitte
Verfügung. Insbesondere bei interventionellen endos­
beteiligte er sich gleich an den Vorbereitungen für
kopischen Eingriffen kann oftmals erst im Laufe der
Bremens erstes Darmzentrum, das im Januar 2008
Untersuchung festgelegt werden, ob der Patient nicht
eingerichtet wurde. Im Darmzentrum werden Pati-
doch einen oder zwei Tage im Krankenhaus bleiben
enten mit bösartigen Erkrankungen des Dickdarms in
muss. Dann ist sofort ein entsprechender Wechsel
enger Zusammenarbeit mit den niedergelassenen
in die stationäre Versorgung möglich. Andererseits
Fachärzten sektorenübergreifend betreut. Feste An-
bietet die ambulante Behandlung gerade den Pati-
sprechpartner, eine regelmäßige interdisziplinäre Tu-
enten mit chronischen oder onkologischen Erkran-
morkonferenz und kurze Kommunikationswege ga-
kungen die Option, möglichst viel Zeit zu Hause zu
rantieren hier eine optimale Betreuung der Patienten
verbringen.
in Vorsorge, Therapie und Nachsorge von Darmkrebs.
Zusammen mit der Klinik für Allgemeine, Viscerale
und Onkologische Chirurgie unter Leitung von
Prof. Dr. Thomas Lehnert bestreitet die Medizinische
Klinik II das Kompetenzzentrum für Abdominalerkrankungen. Internisten und Chirurgen arbeiten Hand in
Hand, um Patienten mit ungeklärten abdominellen
Krankheiten, Gallensteinen, chronisch entzündlichen
Darm- und Pankreaserkrankungen oder einem Tumor
im Bauchraum zu behandeln. So wird eine optimale
Versorgung der Patienten gewährleistet.
Dazu kommt die enge Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen, wie z. B. der Selbsthilfe Lebertransplantierter und der Deutschen Crohn Colitis Vereinigung
In der Medizinischen
Klinik II arbeiten
verschiedene Experten
Hand in Hand.
18
) 19
dr. SANDRA TAUBENBERGER
Frauenärztin
kLINIKUM Bremen-nord
Warum ist das Beste gerade
gut genug?
Weil Qualität kein Zufall ist. Und weil es um die Gesundheit unserer Patienten geht. Oder wüssten Sie
einen besseren Grund, sich jeden Tag selbst zu kontrollieren und im Rahmen der KTQ-Zertifizierung
überprüfen zu lassen?
Urologische Erkrankungen werden in ihrer gesamten Bandbreite behandelt
Spezialisierung auf moderne Tumorchirurgie und
funktionserhaltende Eingriffe
Die Urologische Klinik mit dem Transplantationszentrum am Klinikum Bremen-Mitte ist bundesweit eine der
größten Fachkliniken ihres Gebietes und gleichzeitig die einzige urologische Hauptabteilung der Hansestadt.
Das gesamte Spektrum urologischer Erkrankungen wird hier behandelt. Die Behandlungspalette reicht von
Vorhautentfernungen über die extrakorporale Stoßwellentherapie von Harnsteinen bis hin zu Nierentransplantationen und der plastisch-rekonstruktiven Urologie mit der Bildung von Ersatzharnblasen. 2007 übernahm
Priv.-Doz. Dr. Sebastian Melchior die Aufgaben des Klinikdirektors von Prof. Dr. Kurt Dreikorn.
Ein Schwerpunkt der Urologischen Klinik liegt auf der
Das Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten reicht
modernen Tumorchirurgie von Prostata und Harnbla-
von modernen Therapien der gutartigen Prostataer-
se. Dabei werden Potenz und Kontinenz bei radikal-
krankungen inklusive Laserchirurgie über minimal-­
chirurgischen Operationen möglichst erhalten. Auf
invasive Eingriffe bei Nieren- und Harnleitersteinen
die offene und endoskopische Chirurgie von Ge-
bis hin zur Chemotherapie bei urologischen Tumoren.
schwülsten der Nieren, Harnleiter und Nebennieren
Ein weiterer Schwerpunkt der Urologischen Klinik ist
sowie die Behandlung von Tumoren an den männ-
die seit Jahren am Klinikum Bremen-Mitte etablierte
lichen Geschlechtsorganen – Hoden, Penis und Harn-
Nierentransplantation. Dabei kooperiert die Urolo-
röhre – ist das Team um Priv.-Doz. Dr. Melchior darü-
gische Klinik sehr eng mit der Medizinischen Klinik III.
ber hinaus spezialisiert.
Das Transplantationszentrum Bremen ist in die Uro-
In der Urologischen Klinik werden auch Patientinnen
Die Urologische Klinik am Klinikum Bremen-Mitte
und Patienten mit Blasenschwäche (Inkontinenz) so-
und das Transplantationszentrum Bremen leitet der
wie Patienten mit Zeugungsunfähigkeit (Infertilität)
43-Jährige seit Oktober 2007.
und Erektionsstörungen (Impotenz) behandelt.
Die Implementierung moderner Diagnose- und ThePriv.-Doz. Dr. Sebastian Melchior hat bis 1990 an der
rapieverfahren sowie die konsequente Weiterent-
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und an der
wicklung des Fachgebietes werden unter der Leitung
Harvard Medical School in Boston/USA Medizin stu-
von Priv.-Doz. Dr. Melchior die Arbeit der Urolo-
diert. Bis 1995 war er als Assistenzarzt an der Urolo-
gischen Klinik auch in Zukunft weiter bestimmen.
gischen Klinik der Universitätsklinik Mainz tätig, bevor er 1996 nach einem eineinhalbjährigen Aufenthalt
an der University of Washington in Seattle die Facharztausbildung für Urologie abschloss. 2003 wurde
Priv.-Doz. Dr. Melchior leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor der Urologischen Klinik an
der Universitätsklinik Mainz.
logische Klinik integriert.
›Ein Schwerpunkt DER
URoLOGI­SCHEN KLINIK ist die
Nierentra­n­s­plantation.‹
73 Betten stehen den Patienten der Urologischen Klinik derzeit zur Verfügung. Sie sind auf drei Stationen
und die urologische postoperative Intensivstation
verteilt. In drei mit moderner Technik ausgestatteten
Operationssälen und vier Behandlungsräumen in der
Ambulanz werden die Patienten kompetent betreut.
Priv.-Doz. Dr.
Sebastian Melchior
ist neuer Direktor der
Urologischen Klinik.
Zur Diagnose und Therapie stehen ein Messplatz
für video-urodynamische Untersuchungen und ein
Lithotriptor für extrakorporale Steinbehandlungen
bereit.
22
) 23
Hohe Bildqualität steigert Patientensicherheit im neuen Angiographie-OP
Geringere Strahlenbelastung für Patienten
Die Behandlung von Gefäßerkrankungen kann dank eines im November 2007 in Betrieb genommenen neuen
Angiographie-OPs im Klinikum Bremen-Mitte erheblich verbessert werden. Möglich ist dies durch die Zweiebenen-­
Angiographieanlage, die in einem voll ausgestatteten Operationssaal installiert wurde.
Blutgefäße durch Aufdehnung mit einem Ballonka-
In Kooperation mit der gefäßchirurgischen Abteilung
theter oder Einbringen einer Gefäßstütze (›Stent‹) di-
werden auch krankhafte Aussackungen der Bauch-
rekt behandelt werden, was eine Operation unnötig
schlagader mittels Kathetertechnik operiert. Die
macht. Auf gleichem Wege werden auch Verengungen
hervorragende Bildqualität ermöglicht dabei eine be-
von Nierenarterien therapiert, eine Erkrankung, die
sonders genaue Platzierung der Gefäßprothesen.
›Mit dieser Röntgenanlage der allerneuesten Gene­
Ein Schwerpunkt am Klinikum Bremen-Mitte ist die
eine Ursache des chronischen Bluthochdrucks dar-
ration können wir die Gefäße nicht nur gleichzeitig
minimalinvasive Neuroradiologie. Dazu gehört die
stellen kann.
aus zwei Blickrichtungen darstellen, die ausgefeilte
Behandlung von verengten Halsschlagadern (Caro-
Flachdetektortechnik führt auch zu einer deutlichen
tisstenose), die immer interdisziplinär in Absprache
Darüber hinaus können auch krankhafte Blutgefäße
pien beim Schlaganfall, Aneurysma-Coiling und ge-
Verminderung der Strahlenbelastung für Patienten
mit den Ärzten der Schlaganfallstation (Stroke Unit)
bei Tumoren oder Blutungen sowie bei venösen
fäßverschließende
bei gleichzeitig stark verbesserter Bildqualität‹, be-
und der Gefäßchirurgie erfolgt. Dies gewährleistet
Fehlbildungen vor allem im Beckenbereich durch Mi-
werden sieben Tage die Woche 24 Stunden lang von
tont Priv.-Doz. Dr. Bernd Tomandl. Der Chefarzt der
eine optimale Behandlung der Patienten.
kromaterialien durchleuchtungsgesteuert verschlos-
einem Rufbereitschaftsdienst gewährleistet. Diesen
sen werden. Bei Tumorpatienten ist zudem eine intra-
Service gibt es in Bremen nur am Klinikum Bremen-
Neuroradiologischen Klinik betrachtet die neue Tech-
Sämtliche notfallmäßig durchzuführenden interventionellen Maßnahmen, wie gefäßeröffnende TheraMaßnahmen
bei
Blutungen,
nik genauso wie der leitende Arzt für Interventionelle
Gefäßmissbildungen, wie Aneurysmata, können mit
arterielle Chemotherapie der erkrankten Organe
Mitte. Die nächstgelegenen neuroradiologischen Zen-
Radiologie, Dr. Martin Krauss, als wichtige Investition
sehr dünnen Mikrokathetern sondiert und mit Metall-
möglich – so gelangt eine hohe Konzentration des
tren befinden sich in Hannover und in Hamburg.
in die Zukunft der Gefäßmedizin am Klinikum Bre-
spiralen verschlossen werden. Diese Behandlung – in
Chemotherapeutikums gezielt in den Tumor, die üb-
men-Mitte.
der Fachsprache ›Coiling‹ genannt – erfolgt in Koope-
rigen Körperorgane werden dadurch geschont.
ration mit den Ärzten der Neurochirurgie. Bei Fällen,
Durch die Anlage können belastende Doppeleingriffe
die für das ›Coiling‹ ungeeignet sind, können die Spe-
für die Patienten vermieden werden, da nunmehr eine
zialisten solche Gefäßmissbildungen auch operativ
Gefäßdarstellung in nie gekannter Qualität und zeit-
ausschalten.
gleich die Operation eines Gefäßes erfolgen kann.
Ärzte aus den Bereichen Radiologie, Gefäßchirurgie,
›Beim akuten Schlaganfall kann das verschlossene
Neurologie und Neurochirurgie am Klinikum Bremen-
Blutgefäß durch Einbringen eines Mikrokatheters und
Mitte haben schon vorher eng zusammengearbeitet.
nachfolgende Auflösung des Blutgerinnsels häufig
Durch die Einrichtung des neuen OPs kann die Koope-
wieder eröffnet werden, sodass bei vielen Patienten
ration jedoch noch wesentlich erweitert werden.
ein Infarkt, der zu einer dauerhaften Lähmung führen
würde, verhindert werden kann‹, erklärt Dr. Tomandl
Die sehr hohe Bildqualität erhöht die Patientensi-
eine weitere Behandlungsmöglichkeit. Diese Therapie
cherheit während der Operation, sodass auch kompli-
erfolge in enger Zusammenarbeit mit den Ärzten der
zierte Eingriffe – zum Beispiel an den Hirngefäßen –
Schlaganfallstation des Klinikums Bremen-Mitte, die
mit millimetergenauer Steuerung möglich sind. Das
zu den größten Deutschlands zählt.
Gerät bietet aber noch viel weitreichendere Optionen: So können die Blutgefäße dreidimensional dar-
Ein zweiter Schwerpunkt der radiologischen Klinik
gestellt und in einem Arbeitsgang auch Querschnitts-
sind minimalinvasive Gefäßeingriffe in den übrigen
bilder des Körperinneren erzeugt werden, wie bei
Körperregionen. Dazu gehört auch die Diagnostik und
einer Computertomographie. Tauchen bei einem the-
Therapie bei Patienten mit arterieller Verschluss-
rapeutischen Eingriff Komplikationen auf, werden sie
krankheit, der sogenannten Schaufensterkrankheit.
sofort erkannt.
Häufig können die Engstellen und Verschlüsse der
Hohe Bildqualität,
geringe Strahlenbelastung: Die neue
Angiographieanlage
ist eine Investition
in die Zukunft.
24
) 25
Von links nach rechts
Dr. Soumya Phillip Datta
AssistenzaRZT
DR. georg Selzer
leitender oberarzt
Susann Itjen
fachkinderkrankenschwester, Neonatologie
klinikum bremen-mitte
klinikum Bremen-Mitte
Klinikum Bremen-Mitte
Warum ist Reden Gold?
Ganz einfach: Unsere Ärzte, Patienten und Pflegekräfte tauschen jeden Tag wichtige Informationen
aus. Verschiedene Spezialisten beraten miteinander über die besten Behandlungsmöglichkeiten.
Und in vielen Fällen ist ein persönliches Gespräch bereits der erste Schritt zur erfolgreichen Heilung.
Reden ist Gold: Nehmen Sie uns beim Wort.
GefäSStag informiert über Vorsorge und neue Behandlungsmethoden
Hohe Versorgungsqualität durch interdisziplinäre
Zusammenarbeit
Seit einigen Jahren veranstaltet die Interessenvertretung der Gefäßchirurgen einen bundesweiten Aktionstag
der Gefäßchirurgie. Im Jahr 2007 fand der Gefäßtag zum dritten Mal am Klinikum Bremen-Nord statt.
Da zuckerkranke Menschen zur Risikogruppe für
Gefäßerkrankungen zählen, unterhält das Klinikum
Bremen-Nord eine eigene Diabetologie.
Mit Erfolg: Der Besucherandrang belegt das große Interesse der Bürger am Thema Gefäßerkrankungen.
›das GefäSSzentrum ist eng
Fast jeder dritte Deutsche über 40 Jahren leidet an
Dazu zählen etwa die Doppler- und Duplexsonogra-
Arterienverkalkung oder Durchblutungsstörungen der
phie, die den Blutfluss in den Gefäßen mittels einer
Schlagadern. Die Gefahr ist groß: Werden Gefäßer-
bestimmten Ultraschalltechnik bestimmt. Auch un-
krankungen nicht rechtzeitig erkannt und gezielt be-
terschiedliche Gefäßerkrankungen wie Krampfadern,
handelt, können sie zu Schlaganfall, Herzinfarkt oder
Erweiterungen der Bauchschlagader und Halsschlaga-
Darüber hinaus erkranken immer noch viele ältere
dem sogenannten Raucherbein führen. Am dritten Ge-
derprobleme wurden von dem Team um Chefarzt Hei-
Menschen an den Gefäßen. Deshalb ist das Gefäßzen-
fäßtag im Oktober 2007 griff das Gefäßzentrum des
ner Wenk angesprochen. Anschaulich zeigten die Me-
trum eng mit der Geriatrie am Klinikum verzahnt.
Klinikums Bremen-Nord deshalb die Themen Vorsorge
diziner, wie Gefäße von innen mithilfe von Stents und
Ein weiterer Grund spricht für die hohe Qualität
und Behandlung auf. Im Jahr 1984 gründete sich die
Dilatation geweitet werden. Praktischen Nutzen hatte
der Versorgung im Gefäßzentrum: Als Mitglied der
Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie. Im gleichen
das Angebot des Klinikumlabors: In der ›Labordiagnos-
Kommission ›Qualitätssicherung der Deutschen Ge-
Jahr entstand am damaligen Zentralkrankenhaus Bre-
tischen Sprechstunde‹ beantworteten die Experten in-
sellschaft für Gefäßchirurgie‹ sowie der Arbeitsgrup-
men-Nord eine Abteilung für Gefäßchirurgie, die seit-
dividuelle Fragen.
pe des Gemeinsamen Bundesausschusses ›Bauch­
mit der Geriatrie am Klinikum
verzahnt.‹
dem auf die Behandlung komplexer Gefäßerkran-
aortenaneurysma‹ bringt Chefarzt Heiner Wenk sein
kungen spezialisiert ist.
Fachwissen ein. 2008 erscheint in einem Lehrbuch
›Schonend behandeln lautet
für Chirurgie ein Kapitel von Prof. Wenk zum Thema
die Maxime.‹
›Gefäßchirurgie‹.
Im breiten Fachwissen, in der interdisziplinären Zu-
Die Stärke des Gefäßzentrums am Klinikum Bremen­-
sammenarbeit sowie dem Einsatz moderner und
Nord liegt in der interdisziplinären Zusammenarbeit
schonender Behandlungsmethoden spiegelt sich die
von Radiologen, Internisten und Gefäßchirurgen.
hohe Versorgungsqualität der Gefäßchirurgie wider,
Schonend behandeln lautet die Maxime. Das bedeutet
mit der das Klinikum Bremen-Nord auch in Zukunft
im Einzelfall, dass möglichst wenige medizinische Ein-
seine kommunale Verantwortung erfüllen wird.
griffe erfolgen und dennoch ein optimales Ergebnis erzielt wird. ›Chirurgen und Radio­logen arbeiten häufig
›Am besten ist es, sich früh zu informieren, damit Gefäßerkrankungen gar nicht erst entstehen‹, erklärte
gemeinsam im Team‹, beschreibt Prof. Wenk die hohe
Qualität der Versorgung.
Chefarzt Prof. Dr. Heiner Wenk vor rund 200 Gästen
des Gefäßtages. Sie erhielten Auskunft über Untersuchungsmethoden, die helfen, kranke Gefäße schnell
und schonend zu identifizieren.
28
) 29
Neuer Computertomograph Aquilion 64 vereinfacht und beschleunigt
Untersuchungen
Radiologie auf weltweit höchstem Niveau
Untersuchungsergebnisse innerhalb von Sekunden, Vorsorgediagnostik ohne Skalpell und Messer: Patienten
profitieren in vielerlei Hinsicht von dem neuen Computertomographen (CT) Aquilion 64, mit dem die Klinika
Bremen-Mitte, Bremen-Ost und Bremen-Nord im Frühjahr 2007 ausgestattet worden sind. Der CT hat das
Die Anstrengungen haben sich gelohnt: Die radiologische Versorgung in den Klinika der GESUNDHEIT
NORD
befindet
sich
auf
weltweit
höchstem
Niveau. Dank der neu strukturierten Verbundradiolo-
Röntgeninstitut im Klinikum Bremen-Nord in kürzester Zeit auf einen modernen und internationalen Stand
›DAnk der neu strukturierten
gebracht.
Der Aquilion 64 macht scharfe und dreidimensionale
Aufnahmen von bewegten Organen wie dem Herzen
und nimmt in weniger als zehn Sekunden feinste Blutgefäße, Gewebeveränderungen und Ablagerungen
Verbundradiologie arbeiten alle
Experten der vier Klinika eng
›DER NEUE CT liefert präzise
zusammen.‹
Schichtaufnahmen aus
dem Körperinneren.‹
gie arbeiten alle Experten der vier Klinika eng zusammen. Neurochirurgen, Neurologen, Gefäßspezialisten
auf. Bei der Suche nach gesundheitlichen Risiken
ersetzt der neue Computertomograph zunehmend
Der Aquilion 64 ist ein CT der neuen Generation. Mit
und Neuroradiologen finden bei jedem Patienten die
den Herzkatheter. Endoskopien und Lungenuntersu-
extrem hoher Geschwindigkeit liefert er sehr präzise
jeweils geeignete Untersuchungsmethode. Mehr
chungen werden überflüssig.
Schichtaufnahmen aus dem Körperinneren. Feinste
noch: Die Behandlung kann schneller beginnen.
Veränderungen werden sofort erkannt. Die Software
erstellt alle Aufnahmen dreidimensional. Lungenmetastasen werden darüber hinaus automatisch erfasst
sowie Tumorknoten vermessen. Neben der schnelleren und schonenderen Diagnostik hat das neue Gerät einen weiteren Vorteil: Die Belastung durch Röntgenstrahlen ist geringer geworden. Das schätzen die
Klinika insbesondere im Interesse ihrer Mitarbeiter,
die täglich mit dem Gerät arbeiten. Von der geringeren Strahlung profitieren jedoch auch die Patienten.
Bis der neue Computertomograph endlich in die Klini-
Schneller, präziser, schonender:
Der neue CT ist für Patienten
und Mitarbeiter gleichermaßen
ein Gewinn.
ka einziehen konnte, war es ein langer Weg. Vier Firmen hatten sich für die Lieferung beworben, am Ende
›Mit dem Sprung von unserem 1-Schichten-CT auf das
überzeugte der namhafte Hersteller Toshiba. Diskus-
neue 64-Schichten-System haben wir unser Röntgen-
sionen wurden mit den Firmen, aber auch innerhalb
institut auf einen modernen und internationalen
des Klinikverbundes geführt. Als ›teilweise steinig‹
Stand gebracht. Wir sehen jetzt in der täglichen Praxis
bezeichnete Volkhart Bröning, Leiter des Zentralein-
bestätigt, dass die Computertomographie in nur we-
kaufs, die einzelnen Schritte von den Verhandlungen
nigen Jahren zum wertvollsten diagnostischen Ver-
bis zum Kauf. Das Fazit ist dennoch positiv: ›Der Er-
fahren und zum »Arbeitspferd« der Radiologie ge-
folg gibt uns recht. Die Bedarfe aller Häuser zusam-
worden ist‹, sagt Dr. Aldrich Kalähne, Direktor des
menzuführen und die gemeinsame Festlegung auf ein
Instituts für Röntgendiagnostik am Klinikum Bremen-
Produkt haben uns eine gute Ausgangsbasis für die
Nord.
Verhandlungen gegeben.‹
30
) 31
Von links nach rechts
DR. Frank mARquardt
Clara mARquardt
oberarzt für Thorax-, Herz- und Gefässchirurgie
schülerin
Klinikum LINKS DER WESER
Wer weiSS schon, was
morgen ist?
Wir. Selbstverständlich können wir nicht hellsehen. Aber einiges lässt sich heute bereits vorhersagen:
Knieoperationen werden in Zukunft schonender durchgeführt und neueste Forschungen versprechen
größere Heilungschancen bei Krebs. Wir investieren in Innovationen – damit Sie zuversichtlich nach
vorn schauen können.
KTQ: Krankenhausspezifisches Rezertifizierungsverfahren erfolgreich
gemeistert
Gütesiegel für Kooperation, Transparenz und Qualität
2004 hatte das Klinikum das Gütesiegel zum ersten Mal erhalten, im Mai 2007 gab es erneut Grund zum Feiern.
Das Klinikum Bremen-Nord hat die Rezertifizierung nach KTQ-Kriterien erfolgreich bestanden. Die Auszeichnung
steht für Kooperation, Transparenz und die hohe Qualität in der Versorgung des Hauses. Patienten und
Öffentlichkeit wissen: In dem ausgezeichneten Klinikum sind sie gut aufgehoben.
Seit 2002 prüft und bewertet eine unabhängige Kom-
aus 72 Kriterien. Die Visitatoren überprüfen die Ein-
mission bundesweit die Vorgänge in Krankenhäusern.
schätzung der Mitarbeiter schließlich in der Praxis.
Getragen wird das auf den Krankenhausbereich spe­
›Aufgrund des positiven Ergebnisses der Selbst- und
zialisierte Zertifizierungsverfahren KTQ von der
Fremdbewertung wurde dem Krankenhaus das KTQ-
Bundes­ärztekammer, der Deutschen Krankenhausge-
Zertifikat verliehen‹, lautet das Fazit der mehrtägigen
sellschaft, dem Deutschen Pflegerat, den Spitzenver-
Überprüfung.
bänden der gesetzlichen Krankenversicherungen, dem
›Es wird weiterhin unser Ziel sein, trotz der schwierigen Bedingungen im Gesundheitswesen das Wohl
unserer Patienten in den Mittelpunkt unserer
täglichen Arbeit zu stellen‹, kommentiert Angela
Dick, pflegerische Geschäftsführerin des Klinikums
Bremen-Nord, das erfreuliche Ergebnis.
›2010 geht die KTQ-Zertifizierung
in die nächste Runde.‹
Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter würdigte
das Engagement der Mitarbeiter im Klinikum Bremen-
Hartmann-Bund sowie dem Verband der Ärzte
Für die Erstzertifizierung müssen in allen sechs Kate-
­Nord, von denen ein Großteil in das Zertifizierungs-
Deutschlands.
gorien 55 Prozent der Anforderungen erfüllt sein, bei
verfahren eingebunden waren. ›Um die großen
der Rezertifizierung sind es 55 Prozent in jedem Teil-
Herausforderungen des sich wandelnden Gesund­
bereich. Das Klinikum Bremen-Nord ist nach dem Kli-
heitssystems zu bewältigen, brauchen wir Kranken-
nikum Links der Weser das zweite Haus des kommu-
häuser, die auf höchstem qualitativem Niveau ar-
nalen Bremer Krankenhausverbundes, das diese
beiten.‹ Das Gütesiegel gilt wieder für drei Jahre. 2010
Hürde gemeistert hat. Die Visitatoren sehen als be-
geht die KTQ-Zertifizierung in die nächste Runde.
›Das Ziel: Die LEISTUNGEN VON
KLINIKA FÜR PATIENTEN TRANSPARENT
UND MESSBAR ZU MACHEN.‹
sondere Stärke des Klinikums Bremen-Nord das breiDas Bundesgesundheitsministerium hat die Entwick-
te Behandlungsspektrum des Krankenhauses, das zu-
lung des Verfahrens unterstützt. Das Ziel: die
dem eng mit niedergelassenen Ärzten kooperiert.
Leistungen von Klinika für Patienten transparent und
Weitere Erfolgsfaktoren sind die interdisziplinäre
messbar zu machen. Im umkämpften ›Gesundheits-
Zusammenarbeit innerhalb des Klinikums – wie
markt‹ setzt sich so durch, wer durch Qualität über-
beispielsweise bei der Behandlung von Brustkrebs,
zeugt.
Magen-Darm- sowie Gefäßerkrankungen – und die
Zertifikate externer Fachexperten, in denen die
Entwickelt haben das KTQ-Verfahren ausschließlich
Qualität und die Leistungen einzelner Kliniken und
Krankenhauspraktiker. Die Prüfung setzt sich aus der
Zentren positiv bewertet wurden. Eigens zertifiziert
Selbstbewertung und der Fremdbewertung durch ein
sind zum Beispiel das Brust- und Gefäßzentrum, die
aus Krankenhausexperten bestehendes Visitatoren-
Endos­kopie, Geriatrie und Diabetologie.
Visitatoren bestätigten die ausgezeichnete
Qualität: Das Klinikum Bremen-Nord
wurde 2007 rezertifiziert.
team zusammen. Die Selbsteinschätzung nehmen die
in den unterschiedlichen Bereichen Tätigen vor. Zum
Prüfkatalog zählen Patienten- und Mitarbeiterorientierung, Sicherheit im Krankenhaus, das Informationswesen, Krankenhausführung und das Qualitätsmanagement. Insgesamt besteht der KTQ-Katalog
34
) 35
Zweites Fachärztezentrum am Klinikum ist fertig
Vielseitiges Gesundheitsangebot im Norden der Stadt
Im Mai 2007 feierten die Bauherrin und ihre Gäste Richtfest, am 1. November zog schon der erste Mieter ein.
Damit stand fest: Auch das zweite Fachärztezentrum am Klinikum Bremen-Nord entpuppt sich als voller Erfolg.
Alle Praxen im Ärztehaus stehen für hohe medizi-
standen in einem Parkdeck an der Wohldstraße 60
nische Qualität sowie einen am Patienten orien-
Parkplätze für Patienten und Besucher des Klinikare-
tierten Service.
als. Errichtet ist das Gebäude direkt vor der Klinik für
Das Gesundheitszentrum im Norden der Stadt wächst.
Kinder- und Jugendmedizin, nahe dem Haupteingang
›Rund 4,8 Millionen Euro wurden
des Klinikums.
Bis zum Jahresende haben sich ganz unterschiedliche
Patienten, niedergelassene Mediziner und das Klini-
Facharztpraxen sowie eine Apotheke, ein Optiker und
kum Bremen-Nord sind die Gewinner des neuen Fach-
ein Geschäft mit einem orthopädischen Reha-Ange-
ärztezentrums. Denn das Ärztehaus, so erklärte Ge-
bot in dem modernen und prägnanten Dreiecksgebäu-
sundheitssenatorin
de am Klinik-Haupteingang niedergelassen. Mit dem
Richtfest, ermöglicht die enge und vor allem effiziente
Neben Apotheke, Reha-Angebot, einem Hörgeräte­
praxis sowie die Notfalleinrichtung der Kassenärzt-
Klinikum Bremen-Nord und den beiden angeglie-
Verzahnung zwischen der ambulanten und stationären
akustiker und einem Optiker sind Praxen für Neuro­
lichen Vereinigung sind darin untergebracht.
derten und baulich miteinander verbundenen Fach-
Versorgung von Patienten und arbeitet deshalb be-
logie, Hals-Nasen-Ohren-Medizin, Augenheilkunde,
ärztezentren ist es im Norden Bremens gelungen, ein
sonders wirtschaftlich. Das hat mehrere Gründe: Zum
Kardiologie, Urologie, Orthopädie und Podologie so-
Mit der Einweihung des zweiten Fachärztezentrums
Gesundheitszentrum für die Region zu etablieren.
einen werden konsiliarärztliche Leistungen durch die
wie ein Internist eingezogen. Beide Ärztehäuser sind
hat die GESUNDHEIT NORD einen weiteren wich-
Durch die Zusammenarbeit der verschiedenen Fach-
direkte Nachbarschaft günstiger und zum anderen
baulich miteinander sowie mit dem Klinikbau verbun-
tigen Meilenstein für die ganzheitliche medizinische
bereiche bietet das Gesundheitszentrum an der Ham-
können Räume, medizinische Geräte, personelle sowie
den und einfach zu erreichen.
Versorgung im Bremer Norden erreicht.
mersbecker Straße schnelle und kompetente Hilfe.
sachliche Ressourcen gemeinsam genutzt werden.
Ingelore
Rosenkötter
in das neue Fachärztezentrum
investiert.‹
beim
Das erste Fachärztezentrum im Norden Bremens entstand 2002. Eine Anästhesiepraxis, Fachärzte für
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, eine Dialyse-
Rund 4,8 Millionen Euro wurden in das neue FachärzteDas Ziel des Fachärztezentrums – ein optimales Ange-
zentrum investiert und auf jedem der vier Stockwerke
bot an Gesundheitsleistungen an einem Standort zu
3.500 Quadratmeter Platz geschaffen. Zusätzlich ent-
schaffen – wird mit den erweiterten Räumlichkeiten
erreicht. ›Durch die enge Zusammenarbeit von Klinikum und Praxen können Patienten sicher sein, jederzeit eine hohe medizinische Qualität und die bestmögliche Versorgung zu erhalten, ohne dafür weite
Wege zurücklegen zu müssen‹, sagte Uwe Schmidt,
Gespannt beobachtet
Senatorin Ingelore
Rosenkötter,
wie der Richtkranz
angebracht wird.
kaufmännischer Geschäftsführer des Klinikums Bremen-Nord, beim Richtfest.
›ALLE PRAXEN STEHEN FÜR HOHE
MEDIZINISCHE QUALITÄT SOWIE EINEN
AM PATIENTEN ORIENTIERTEN SERVICE.‹
36
) 37
Von links nach rechts
JENS SANDER
zentraleinkauf
CORNELIA SCHARNHUSEN
ZENTRALEINKAUF
KLINIKUM BREMEN-MITTE
Klinikum BREMEN-MITTE
Ist gut geplant schon halb
gewonnen?
Unsere 8.000 Mitarbeiter versorgen in unseren 57 Fachkliniken jährlich über 250.000 Patienten. Um es
kurz zu sagen: Von den Finanzen über die Personalentscheidungen bis zum kleinsten Handgriff planen wir
alles, was wir planen können, um nichts dem Zufall zu überlassen. Damit schaffen wir eine gesunde Basis
für Ihren Heilungsprozess.
38
) 39
Langjähriges Projekt schafft Brückenschlag zwischen Klinikum und Kultur
Deutschlandweit einmalig: 20 Jahre Kultur
am Krankenhaus
Alles begann mit einem fliegenden Bett. Auch wenn sich das fragile, von bunten Luftballons getragene Objekt
an diesem sonnigen, aber stürmischen Tag im Oktober 1987 nicht lange in der Luft halten konnte – diese
ungewöhnliche Startaktion für die Kulturarbeit am Klinikum Bremen-Ost machte Geschichte. 20 Jahre sind
inzwischen vergangen.
beit mit den Patienten trat zwar nach und nach in den
Im Laufe der Jahre entstanden viel beachtete in­
Hintergrund, da diese mit der Regionalisierung der
terdisziplinäre Projekte, es entwickelten sich weit
Psychiatrie und der Konzentration auf die Akutbe-
reichende Kooperationen, wie beispielsweise mit der
handlung gar nicht mehr lang genug vor Ort waren,
Hochschule für Künste, der Universität Bremen und
um an solchen Angebotenteilzunehmen.
vielen Wissenschaftlern, Künstlern und Kulturschaffenden aus ganz Deutschland. Während anfangs die
Die Kulturorte Haus im Park, Krankenhaus-Museum
sammen entwickelten sie für den ASB Kreativange-
›Im Laufe der Jahre entstanden
und Galerie im Park, die inzwischen gemeinsam als
bote für Psychiatrie-Patienten und Interessierte aus
viel beachtete interdisziplinäre
›Kulturensemble im Park‹ firmieren, sind heute nicht
dem Stadtteil Osterholz. Es gab an den Wochenenden
Projekte.‹
mehr wegzudenken – nicht vom Klinikum Bremen-
Theater-, Kunst- und Musikworkshops. Der Park wurde
Ost, nicht aus Osterholz und auch nicht mehr aus
erstmals als öffentlicher Lebensort einbezogen.
Verankerung der Kulturarbeit im Haus und im Stadtteil das Entscheidende war, ist dies heute die Posi­
tionierung in der Bremer Kulturlandschaft. Diese
unterstützt seit 1994 der ›Förderverein Haus im Park‹.
Herausforderungen, so Achim Tischer, Leiter des
Doch der Themenkreis Gesellschaft, Kultur, Ausgren-
Kulturensembles, habe es immer gegeben, sie hätten
zung, (seelische) Krankheit und Gesundheit blieb, wie
sich eben nur verändert. Der Rahmen sei heute viel
›Das Klinikum förderte den
auch die Öffnung in den Stadtteil und in die Stadt, be-
weiter geworden, ohne dass die Wurzeln vergessen
Prozess, über Kunst und Kultur
stimmend für die Kulturarbeit – bis heute. Zeichen
sind. ›Unsere Arbeit hat dazu beigetragen, Türen zu
ein Interesse an diesem speziellen
dafür war auch die Einrichtung der Galerie im Park als
öffnen und Brücken zu bauen‹, sagt Achim Tischer:
Ort zu schaffen.‹
Ort für zeitgenössische Kunst 1994.
›Und das tut sie noch immer.‹
Bremen.
›Die kreative Arbeit hatte ausdrücklich keinen therapeutischen Hintergrund, sondern ausschließlich einen kulturellen‹, sagt Stephan Uhlig.
Das Klinikum förderte den Prozess, über Kunst und
Kultur ein Interesse an diesem speziellen Ort zu schaf›Wenn alle Menschen Genies wären, das würde ich
fen und ihn nach innen und außen zu öffnen. So wur-
ganz natürlich finden, dass sie aber sind, was sie sind,
de wenig später auch der Ort und seine bewegte Ge-
das finde ich wunderbar‹: Mit dem im wahrsten Sinne
schichte selbst zum Thema der Kulturarbeit. Zunächst
des Wortes ›denkwürdigen‹ Zitat von Friedrich Heb-
entstand eine Ausstellung, die sich mit der Grün-
bel begann 1987 das Projekt Kreativbüros. Zu den
dungsgeschichte des damaligen Zentralkranken-
Gründern gehörten neben Achim Tischer als Theater-
hauses Bremen Ost beschäftigte, 1989 folgte die
macher und Stephan Uhlig als Musiker, die auch
Eröffnung des Krankenhaus-Museums, das die Ge­
heute am Kulturensemble im Park aktiv sind, die Kul-
schichte der Psychiatrie in Bremen von den Anfängen
turwissenschaftlerin Gerda Engelbracht, die inzwi-
bis 1945 zeigt. Das Ende des Projektes mit dem ASB
schen drei Bücher über die Geschichte des Kranken-
war also nicht das Ende für die Kultur am Kranken-
hauses
Hille
haus. Im Gegenteil. Das renovierte Haus im Park wur-
Hildebrandt und der bildende Künstler Lutz Graaf. Zu-
de zum kulturellen Zentrum von Osterholz. Die Ar-
geschrieben
hat,
die
Fotografin
40
) 41
Die Zukunft gehört Operationen durch natürliche Körperöffnungen
Erstmals Gallenblase durch die Scheide entfernt
Die Gallenblase ist raus – Irmgard Strahlendorf fühlt sich gut und packt ihre Sachen. Gerade einmal vier Tage
hat die 65-Jährige im Krankenhaus zugebracht. Die winzige Narbe an ihrem Bauchnabel ist kaum mehr zu
erkennen. Irmgard Strahlendorf ist die erste Patientin in Bremen, der die Gallenblase durch die Scheide entfernt
Sie stimmte der ›NOTES‹-Operation zu. Jetzt sagt sie:
›Ich werde für die Methode werben, wo ich nur kann.
Diese Art der Operation hat mich wirklich überzeugt!‹
wurde – von einem Chirurgenteam am Klinikum Bremen-Ost unter der Leitung von Chefarzt Professor Ivo Baca.
›Die Zukunft gehört
Die von den Chirurgen angewandte neue endosko-
Bei Irmgard Strahlendorf wurde unter Vollnarkose am
pische Methode heißt ›NOTES‹ (Natural Orifice Trans-
Bauchnabel ein etwa fünf Millimeter langer Schnitt
luminal Endoscopic Surgery) oder endoluminale
angelegt, die Bauchhöhle mit Gas aufgeblasen und ein
Chirurgie. Sie ist eine Weiterentwicklung der minimal-
Endoskop eingeführt. Anschließend gelangt unter
invasiven Chirurgie, die am Klinikum Bremen-Ost seit
Sicht über den Monitor ein weiteres Endoskop durch
Auch Prof. Baca, der zu den Pionieren der minimal-
Jahren erfolgreich angewandt wird. Bei der endolumi-
das hintere Scheidengewölbe in den Bauchraum, au-
invasiven Chirurgie in Deutschland zählt, ist mit sei-
nalen Chirurgie nutzen die Ärzte völlig neue Zugänge
ßerdem ein Instrument, um die Gallenblase festzuhal-
ner ersten Operation dieser Art zufrieden. ›Die Zu-
über Körperöffnungen und vermeiden damit Narben –
ten. Im zweiten Schritt wird die Gallenblase
kunft
wie bei der Gallenblasen-Operation mit einem Endo-
abgetrennt und durch einen Minischnitt im Scheiden-
Körperöffnungen‹, ist Prof. Baca überzeugt. Die Bela-
skop durch die Scheide (Vagina) oder auch durch den
gewölbe herausgezogen. Auf diese Weise werden die
stung der Patienten sei einfach geringer. Auch wenn
äußere Haut- und Muskelhülle geschont, sodass weni-
der kosmetische Vorteil bei Fachkonferenzen oft kein
ger Wundheilungsprobleme auftreten. ›Am ersten Tag
schwerwiegendes Argument sei, würden Patienten
nach der OP habe ich auf der Schmerzskala, die von
doch sehr viel Wert darauf legen, keine Narben zu-
eins bis zehn reicht, »höchstens zwei« angegeben,
rückzubehalten. Außerdem sei die neue Methode für
heute tut mir überhaupt nichts mehr weh‹, sagt Irm-
ältere oder übergewichtige Menschen besonders ge-
gard Strahlendorf sichtlich begeistert bereits am zwei-
eignet, weil es bei diesen Patienten nach einem kon-
ten Tag nach dem Eingriff.
servativen Eingriff oft zu Störungen bei der Wundhei-
Operationen durch
natürliche Körperöffnungen.‹
gehört
Operationen
durch
natürliche
lung käme.
Als der Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Visceralund Unfallchirurgie, Dr. Leszek Grzybowski, ihr diese
Methode vorgeschlagen hatte, musste sie allerdings
erst einmal schlucken und tief durchatmen. Im Internet fand sie nur wenige Informationen. Bekannte rieten ihr nachdrücklich ab: ›Mach dich bloß nicht zum
Magen. Zu den Vorteilen zählen außerdem, dass die
Patienten weniger Schmerzen haben und schneller genesen. Damit verringern sich auch die Liegezeiten in
Versuchskaninchen‹, sagten sie zu ihr. Doch die genaue Erklärung des Oberarztes und die aufgezeigten
Vorteile haben Irmgard Strahlendorf überzeugt.
den Krankenhäusern.
42
) 43
Von links nach rechts
LENA GALITSCHKIN
RENTnERIN
Jennifer Schwietz
Gesundheits- und krankenpflegerin
Klinikum Bremen-Mitte
Wer ist der beste Freund
des Menschen?
Der Mensch. Deshalb ist das tägliche ›Von Mensch zu Mensch‹ unser Leitsatz, den jeder unserer
Mitarbeiter rund um die Uhr lebt. Wir möchten, dass Sie sich gut aufgehoben, persönlich angesprochen
und freundlich umsorgt fühlen. Und schnell wieder gesund werden.
44
) 45
Betroffenen frühzeitig und effizient helfen
Zusammenschluss zum bundesweiten Bündnis
gegen Depression
Aufklären und vernetzen will das ›Bremer Bündnis gegen Depression‹, das 2007 vorbereitet worden ist und
sich 2008 dem Deutschen Bündnis anschließen wird. Laut WHO wird die Depression in wenigen Jahren zu den
häufigsten Krankheiten in den Industrieländern zählen. Scham und eine falsche Einschätzung der Erkrankung
verhindern aber derzeit häufig noch die frühzeitige und erfolgreiche Therapie.
Nach einjähriger intensiver Vorbereitungszeit in 2007
In dieser Zeit soll mit öffentlichen Veranstaltungen
wird sich Bremen im Rahmen einer Auftaktveranstal-
unter dem Motto ›Depression hat viele Gesichter‹ zu-
tung mit 500 Gästen im Januar 2008 dem ›Deutschen
nächst eine Aufklärung der Öffentlichkeit erreicht
Bündnis gegen Depression‹ anschließen. Dieses über-
und ein Überblick über Beratungs- und Therapieange-
regionale Bündnis wird vom Bundesministerium für
bote gegeben werden. Aber auch für Fachleute wer-
Bildung und Forschung gefördert und hatte seinen
den Fortbildungsveranstaltungen angeboten.
Ursprung im Jahr 2001 in Nürnberg. Aufgrund der
dortigen positiven Resonanz auf das Pilotprojekt wur-
Zum Initiatorenkreis des ›Bremer Bündnisses gegen
den regionale Bündnisse in Deutschland und im üb-
Depression‹ gehören neben dem Klinikum Bremen-
rigen Europa gestartet.
Ost das Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) am Fachbereich 11 der Universität Bre-
Ziel des Bündnisses ist es, ein multidisziplinäres Netz-
men, das Ameos Klinikum Dr. Heines und die
werk für eine bessere Versorgung der von der ›Volks-
Psychotherapeutenkammer Bremen. Personell wird
krankheit Depression‹ Betroffenen aufzubauen. Die
das Klinikum Bremen-Ost von Dr. Antje Halfmeyer,
Initiative ist zunächst auf zwei Jahre angelegt.
Oberärztin im Behandlungszentrum Süd, und Margot
Thal-Georgi, Diplom-Psychologin auf der Depressi-
Untersuchungen der WHO zeigen die herausragende
unter Berücksichtigung der psychosozialen Lebens­
Bedeutung von Depressionen in den Industrieländern.
umstände könnten die Heilungschancen aber noch
Berücksichtigt man die Schwere der Beeinträchtigung
wesentlich verbessert werden. Viele mit der Erkran-
und die Dauer der Erkrankung, liegt sie zahlenmäßig
kung verbundene Ängste und Schamgefühle, aber
vor allen anderen körperlichen und psychiatrischen
auch unzureichendes Wissen über Behandlungsange-
Erkrankungen. Schätzungen zufolge leiden derzeit
bote und allgemeine Vorbehalte gegen Psychothera-
etwa fünf Prozent der Bevölkerung an einer behand-
pie und Psychiatrie führen dazu, dass viele Menschen
lungsbedürftigen Depression. Aufgrund der suizidalen
ihren Zustand so lange wie möglich zu verbergen su-
Gefährdung handelt es sich häufig um eine lebensbe-
chen. Sie fürchten, neben den negativen Auswir-
drohliche Krankheit. Etwa 11.000 Menschen sterben
kungen, die diese Krankheitssymptome oftmals auf
in Deutschland pro Jahr durch Suizid, die überwie-
ihr soziales Leben haben, zusätzlich eine Stigmatisie-
gende Anzahl infolge einer depressiven Erkrankung.
rung zu erfahren. Auch Angehörige depressiv erkrankter Menschen wissen häufig nicht, wohin sie sich wen-
Depressionen beeinträchtigen jedoch nicht nur die inEinzelnen und belasten dessen Familie sowie das sozi-
Vor diesem Hintergrund leistet das ›Bremer Bündnis
ale Umfeld, sondern führen auch zu erheblichen
gegen Depression‹ einen wichtigen Beitrag zur besse-
volkswirtschaftlichen Schäden, etwa durch Behand-
ren Vernetzung, Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit.
lungskosten, Krankheitstage und Produktivitätsmin-
Geplant sind Veranstaltungen, die sich an ein wech-
derung. Zusätzlich vergehen oft Jahre, bis eine De-
selndes Publikum aus Betroffenen, Angehörigen und
pression eindeutig diagnostiziert wird. Dies begünstigt
Fachleuten richten. Dazu zählt beispielsweise ein Tag
das Risiko einer chronischen Erkrankung.
der offenen Tür auf Station 62 des Behandlungszentrums Süd im Rahmen der Erweiterung des Behand-
onsstation 62 und der Wahlleistungsstation 41/43,
im Vorstand des Bündnisses vertreten.
›Das Bremer Bündnis GEGEN
DEPRESSION leistet einen Beitrag
Weitere Kooperationspartner beim Aufbau des Bünd-
zur Vernetzung, Aufklärung und
nisses sind unter anderem die Ärztekammer Bremen,
Öffentlichkeitsarbeit.‹
das Gesundheitsamt, der Hausärzteverband, die Gesellschaft für ambulante psychiatrische Dienste, das
Netzwerk Selbsthilfe, die Landesvereinigung für Gesundheit Bremen, die Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutinnen und die Deutsche Psychotherapeutenvereinigung sowie die Abteilung Gesundheit
der Senatorin für Arbeit, Frauen, Jugend, Soziales und
den sollen.
dividuelle Lebensqualität und Lebenserwartung des
lungsangebotes für postpartal erkrankte Mütter
gemeinsam mit ihren Kindern. Oder die Infoveranstaltung zur postpartalen Depression von Dr. Antje
Halfmeyer und Margot Thal-Georgi für Hebammen,
Psychiater und Psychotherapeuten. Eine Informationsveranstaltung des Klinikums Bremen-Ost mit der
Grundsätzlich können die meisten Formen depres-
Psychiatrischen Klinik Hamburg-Harburg hat bereits
siver Erkrankungen heute bereits gut behandelt wer-
im Juni 2007 stattgefunden.
den. Durch rechtzeitige, zielgerichtete sowie wissenschaftlich evaluierte therapeutische Interventionen
medikamentöser und psychotherapeutischer Art und
Gesundheit.
46
) 47
Leitlinie regelt Umgang mit schwerbehinderten Menschen
Mehr Sicherheit für beide Seiten
Wenn schwer körperlich und geistig behinderte Menschen ins Krankenhaus müssen, stellt das alle Beteiligten
vor große Herausforderungen. Der Erkrankte wird aus seinem gewohnten Umfeld herausgerissen und ist
zutiefst verunsichert. Gleichzeitig werden die Pflegekräfte des Krankenhauses mit Situationen konfrontiert, die
ihnen nicht vertraut sind. So entstehen fast zwangsläufig Probleme.
Eine Leitlinie des Klinikums Bremen-Ost regelt nun
Es geschah wie befürchtet – der gerufene Notarzt
den Umgang mit diesen Patienten und gleichzeitig die
konnte sie nicht mitnehmen, da die Heimbewohnerin
Zusammenarbeit mit dem Pflegewohnheim am Pfäl-
schrie und sich mit Händen und Füßen wehrte. Also
zer Weg – einem der wenigen Heime in Norddeutsch-
gewöhnte Rika Eggersmann die 54-Jährige zunächst
land, in dem jüngere hochgradig pflegebedürftige
an den Rollstuhl und brachte sie dann zu Fuß ins Klini-
Menschen wohnen und betreut werden.
kum Bremen-Ost. Dennoch war die Situation angespannt. Nur zwei Stunden nach ihrer Gallenstein-Operation stand die Patientin plötzlich schreiend auf dem
Flur. Da sie kein Schmerzempfinden hat, konnte sie ihren Zustand selbst nicht einschätzen. Auch dem Pflegepersonal war es nicht möglich, die Patientin
zu beruhigen. Erst eine Mitarbeiterin aus dem Pflegewohnheim bekam – als vertrauter Mensch – Zugang zu
der aufgelösten Frau und nahm sie noch am selben
Die neue Leitlinie gibt
Mitarbeitern mehr
Handlungssicherheit.
Abend wieder ins Heim mit.
Das Ergebnis nach sieben Monaten gemeinsamer
Arbeit: eine neue Leitlinie und eine Kooperationsvereinbarung. ›Eine sehr kurze Zeit für ein so umfassendes Projekt‹, erklärt Dr. Gunda Rosenberg vom
Klinikum Bremen-Ost, die die Entwicklung wissenschaftlich begleitet hat.
Bei geplanten Operationen soll nun eine Woche vor
der Aufnahme grundsätzlich geklärt werden, wer den
Patienten aus dem Wohnheim begleiten kann, um
den Bewohnern die Ängste zu nehmen und als
›Sprachrohr‹ fungieren zu können. Außerdem werden
Vorlieben und Abneigungen, die Form der Medikamenteneinnahme, die Essgewohnheiten und Besonderheiten in der Kommunikation erfragt. Bei Notfallaufnahmen muss immer klar sein, an wen sich die
Station im Pflegewohnheim wenden kann.
Beiden Seiten war es dabei besonders wichtig, dass Finanzierung und Versicherungsfragen geklärt sind,
wenn beispielsweise eine Pflegekraft aus dem Pflegewohnheim den Patienten im Klinikum betreut. Solche
Fälle sind nun abgesichert. Für alle Seiten ist das eine
Da das Pflegewohnheim nah am Klinikum BremenOst liegt, ist dieses Hauptanlaufstelle für erkrankte
Bewohner. Leitlinie und Kooperationsvertrag entstan-
›Das Ergebnis NACH SIEBEN MONATEN
ARBEIT: eine neue Leitlinie und eine
Kooperationsvereinbarung.‹
große Beruhigung. ›Unsere Bewohner werden älter
und die Klinikaufenthalte nehmen zu. Ich bin wirklich
froh, dass wir ihnen nun entspannter entgegensehen
können‹, lautet das positive Fazit von Rika Eggersmann.
den aufgrund eines konkreten Falles vor rund einem
Jahr, als eine Bewohnerin des Heims an der Galle er-
›Nachdem wir diesen ungewöhnlichen und für alle
krankte. Da die Bewohnerin nicht sprechen kann, äu-
Seiten belastenden Aufenthalt erlebt hatten, gab es
ßerte sie ihre Beschwerden auf anderem Wege: Sie be-
Gesprächsbedarf auf beiden Seiten‹, sagt Birgit Alpers,
gann, sich auf den Bauch zu schlagen und das Essen zu
Klinikpflegeleiterin am Klinikum Bremen-Ost. Ge-
verweigern. Kein Zweifel: Sie musste von einem Arzt
meinsam mit den Mitarbeitern des Heims wurden in
untersucht werden. Damit begannen die Probleme.
Gesprächsrunden und gegenseitigen Besuchen offene
Seit ihrer Kindheit war die von Geburt an geistig und
Fragen und Ängste besprochen.
körperlich behinderte Frau nicht mehr freiwillig zu
einem Arztbesuch zu bewegen. ›Wenn sie nur Menschen im weißen Kittel sieht, ist sie außer sich vor
Angst‹, sagt Pflegedienstleiterin Rika Eggersmann.
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) 49
Von links nach rechts
Rasmus Stroux
Statist
Etzel Warnke
Gesundheits- und krankenpfleger
Klinikum Bremen-Nord
Michael Söhngen
Gesundheits- und krankenpfleger
Claudia Meyer
röntgenassistentin
Klinikum Bremen-ost
Klinikum Bremen-ost
Ist Gesundheit nicht
Glückssache?
Doch. Gesundheit ist Glückssache. Denn gesunde Menschen leben glücklicher. Und mit Ernährungskursen,
einem vielfältigen Sportangebot im Gesundheitspark und der Veranstaltungsreihe ›Treffpunkt.Gesundheit‹
können wir gemeinsam mit Ihnen eine ganze Menge für ein gesundes Leben tun. In diesem Sinne: Wir
setzen auf Prävention und Sie passen auf sich auf!
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) 51
Neubau schafft 9.000 Quadratmeter für mehr Patientenkomfort
Zentral im neuen Eingangsbereich: Café, frische Blumen
und das Patientencenter
Zwei Jahre hatten die Bauarbeiten gedauert, seit März 2007 zieht Leben in den Neubau am Klinikum Links der
Weser ein. Auf neu gewonnenen 9.000 Quadratmetern ist Platz geschaffen worden für Friseur, Blumenverkauf,
niedergelassene Fachärzte und einen großzügigen Eingangsbereich mit Café und Infozentrum.
Damit nicht genug: Täglich ab 6.00 Uhr ist die Auf-
Von dem Neubau profitiert schließlich auch das Reha­
nahme besetzt, ab 17.00 Uhr verlegt die zuständige
Zentrum, dem nun 3.000 Quadratmeter mehr Fläche
Mitarbeiterin ihr Büro in die Notfallambulanz. Dort
zur Verfügung stehen. Die Grenze zwischen Klinik und
werden für jede Behandlung notwendige Patienten-
Praxis ist fließender geworden. Patienten finden ne-
daten bis 22.00 Uhr aufgenommen. So geht keine
ben der qualitativ hochwertigen medizinischen Ver-
Herzstück des neuen Baus ist das Patientencenter.
Gleich hinter dem Haupteingang führt eine in
Zeit verloren, um lebenswichtige Untersuchungen
sorgung viel Komfort rund um das Thema Gesundheit
Zentral und direkt miteinander verbunden werden
warmem Holz gehaltene Treppe auf direktem Weg zur
und Eingriffe vornehmen zu können.
und Genesung.
sämtliche Formalitäten rund um die Patientenauf-
ersten Anlaufstelle für die Patienten. Bei Bedarf ste-
nahme geregelt und alle Fragen zum Aufenthalt im
hen zwei Aufzüge zur Verfügung. Zur Anmeldung
Hochzeit herrscht im Patientencenter werktags zwi-
Das Klinikum Links der Weser ist mit dem Neubau ei-
Gesundheitszentrum Klinikum Links der Weser beant-
kommen hier sowohl ambulante als auch stationäre
schen 7.00 Uhr und 9.00 Uhr und noch einmal gegen
nen weiteren Schritt Richtung Gesundheitszentrum
wortet.
Patienten des Klinikums.
11.00 Uhr. Dann sitzen die meisten der Mitarbeiter an
gegangen. Die zentrale Aufnahme, die Verzahnung
ihrem Schreibtisch und bearbeiten die Unterlagen der
der Klinik mit verschiedenen Fachpraxen und das viel-
1968 öffnete das Klinikum Links der Weser seine Pfor-
Auch die Abrechnung von Krankenhausleistungen
Patienten. Durchschnittlich etwas mehr als 80 Pati-
seitige Dienstleistungsangebot vor Ort schaffen für
ten. Knapp vier Jahrzehnte lang waren Patientenab-
wird zentral in dem breiten und hellen, mit viel Holz
enten werden jeden Tag stationär aufgenommen, am-
Patienten einen Mehrwert an Komfort und Service,
rechnung und -aufnahme mehrmals innerhalb des
und Glas gestalteten Gang geregelt. Hier sitzen die
bulante Aufnahmen sind sogar noch zahlreicher.
mit dem das Klinikum seinem Anspruch an eine pati-
Hauptgebäudes umgezogen. In direkter Nachbar-
Mitarbeiter, die diese Leistungen gegenüber den
schaft zueinander waren sie nie – zum Nachteil für die
Kosten­trägern abrechnen. Personenstandsmeldungen
Auf mehrere Stockwerke verteilt sind die Facharztpra-
Patienten, aber auch für die Mitarbeiter. 2000 began-
für das Standesamt werden ebenfalls in den leicht
xen, die das Klinikum Links der Weser in seinen Bau
nen die Planungen, in den Übergangsbereich zwischen
auffindbaren Büros erstellt. Die zur Anmeldung einer
integriert. Teure Großgeräte werden jetzt viel effizi-
Erweiterungsbau und Haupthaus ein Patientencenter
Geburt beim Standesamt notwendigen Daten nimmt
enter genutzt, Patienten können parallel in einem Ge-
zu integrieren. Kürzere Wege für alle und mehr Ser-
täglich eine Mitarbeiterin des Patientencenters direkt
bäude behandelt werden. Eingezogen sind bislang
vice für ambulante wie stationäre Patienten und de-
auf den Geburtsstationen am Bett der Wöchnerin auf.
eine HNO-Praxis, ein Gefäßchirurg, ein Pränataldia-
ren Angehörige nennt der Abteilungsleiter des Patien-
›Unsere Patienten finden nun alle wichtigen Anlauf-
gnostiker, eine Anästhesie- und eine Röntgenpraxis.
tenmanagements, Helmut Stürken, als erklärte Ziele.
stellen zentral an einem Punkt‹, freut sich Helmut
Auch eine Apotheke findet sich im Eingangsbereich,
Stürken nach Abschluss der Bauarbeiten.
gegenüber lädt ein offen gestaltetes Bistro-Café zur
entenorientierte Versorgung gerecht wird.
gemütlichen Verschnaufpause.
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) 53
9. Bremer Herbsttagung ›CardioLive‹ findet erstmals zweitägig statt
Neuigkeiten aus Labor und OP-Saal
Zum neunten Mal fand im November 2007 eine Fortbildung mit überregionaler Bedeutung für niedergelassene
Ärzte am Klinikum Links der Weser statt: die Herbsttagung ›CardioLive‹. Im Mittelpunkt der erstmals zweitägigen
Veranstaltung standen wieder die live übertragenen Eingriffe aus den Herzkatheter-, Rhythmologie- und den
Angiologielaboren sowie aus dem Herz-OP. 2007 war die Entwicklung des Herzzentrums generell von
Innovationen aus Klinik und Praxis geprägt.
Links der Weser, auch heute nichts von ihrer Faszination verloren. ›Schuld‹ daran seien neue Materialien,
wie resorbierbare Stents, und die Tatsache, dass sich
die PTCA zunehmend und zum Wohl der Patienten
mit akutem Koronarsyndrom weiter etabliert.
Trotz großer Fortschritte in der Forschung gibt es
noch genügend offene Fragen, die bei der Veranstal-
Die neuesten Behandlungs-, Operations- und Inter-
Interventionelle Kardiologie und Angiologie sowie bei
tung ›CardioLive‹ aufgegriffen wurden. Dazu zählen
ventionsmethoden bei Erkrankungen am Herzen
angeborenen Herzfehlern. ›Kosteneffiziente Präven-
praktische Überlegungen wie beispielsweise, welche
bilden stets den Schwerpunkt der ›CardioLive‹-
tion in der Kardiologie‹, ›Interventionelle Kardiologie:
Eingriffe Menschen über 80 noch zugemutet werden
Veranstaltung. Sie sollen möglichst praktisch aufge-
Update 2007‹ und ›Pulmonale Hypertonie/angebo-
können oder welche Behandlung bei Mehrgefäßer-
griffen werden. Aus insgesamt sieben Workshops
rene Herzfehler im Erwachsenenalter‹ lauteten die Ti-
krankungen die richtige ist.
wählten die Teilnehmer ein Spezialthema aus, das sie
tel der Symposien.
in einer kleinen Gruppe mit einem Experten aufarbei-
Die Experten der Kardiologie im Klinikum Links der
teten und diskutierten. Themen waren beispielsweise
Die Rolle der kardiovaskulären Prävention stellte Prof.
Weser werden sich in Fachtagungen wie der ›Cardio-
die Echo-Demonstration typischer angeborener Herz-
Dr. Ulrich Keil aus Münster in Zusammenhang mit der
Live‹ und in ihrer täglichen Praxis diesen Fragen wid-
fehler oder die Belastbarkeit und Belas­tungssteuerung
zunehmenden Lebenserwartung in Deutschland und
men und so die Entwicklung der Kardiologie in Bre-
bei schwerer Herzinsuffizienz.
anderen westlichen Ländern. Die Bedeutung einer Ri-
men weiter vorantreiben.
sikostratifizierung für die individuelle TherapieentNational und international renommierte Referenten
scheidung griff Prof. Dr. Helmut Gohlke aus Bad Kro-
diskutierten anschließend in drei Symposien mit den
zingen auf. Die Frankfurter Wissenschaftlerin Prof. Dr.
Teilnehmern neue Aspekte in den Bereichen Prävention,
Stefanie Dimmeler berichtete von Neuigkeiten der
Stammzellentherapie, Dr. Ulrike Bauer aus Berlin referierte über eine neue Patientenpopulation: Erwachsene mit angeborenem Herzfehler.
›Trotz groSSer Fortschritte
in der Forschung gibt es noch
genügend offene Fragen.‹
Auf der ›CardioLive‹ tauschten sich
Spezialisten über neueste Entwicklungen
in der Herzforschung aus.
Die Fortbildung ›CardioLive‹ fiel mit einem Jubiläum
zusammen: Seit 30 Jahren gibt es die Koronardilatation. Die Festrede hielt in Bremen Prof. Dr. Bernhard
Meyer aus Bern. Die interventionelle Kardiologie und
Angiologie hat aus Sicht von Prof. Dr. Rainer Hambrecht, Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Klinikum
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) 55
Von links nach rechts
SUSANNE FLÖRKE
Gesundheits- und krankenpflegerin
HEIKE SCHUNKE
Gesundheits- und krankenpflegerin
Klinikum BREMEN-OST
Klinikum BREMEN-OST
Wozu ist all das Wissen gut?
Wissen Sie, was alveoloarterielle Sauerstoffdifferenz bedeutet? Wir schon. Denn einem Menschen,
der von akutem Lungenversagen bedroht ist, können diese Kenntnisse das Leben retten. In unseren
Fachkliniken arbeiten Experten, die sich mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern auskennen.
Und jeden Tag für Sie dazulernen.
Fachtagung: Erkrankungen an Nieren und Blase bei Kindern bekämpfen
Austausch über neueste Forschungsergebnisse und
groSSe Verabschiedung
Die Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Nephrologie, kurz APN, fand im November 2007 am
Klinikum Links der Weser statt. Dass die Wahl auf Bremen fiel, hatte einen besonderen Grund: Prof. Dr. Hannsjörg
beschäftigt hat, gehören Kinder mit vesikoureteralem
Prof. Bachmann und sein Team hatten in Bremen ein
Reflux (VUR), febrilen Harnwegsinfektionen und an-
umfangreiches Rahmenprogramm vorbereitet, das
geborenen Nierenfehlbildungen.
von den Teilnehmern begeistert angenommen wurde.
Bachmann, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, scheidet aus der Forschergruppe aus, wenn er
2008 in den Ruhestand geht.
Zweimal im Jahr kommen Kindernephrologen aus
Zur Tagesordnung der Arbeitsgemeinschaft der Kin-
Deutschland, der Schweiz und Österreich zusammen,
dernephrologen in Bremen gehörte die Vorstellung
um sich über Erkrankungen von Niere und Blase sowie
von aktuellen Studien, die Präsentation von Zwischen-
neueste Forschungsergebnisse auszutauschen. Zwei
ergebnissen laufender Forschung und die Vorberei-
Tage weilten rund 60 Forscher der Pädiatrischen Ne-
tung neuer Projekte. Neben klinischen Studien zum
phrologie in Bremen. Die Fachgesellschaft besteht seit
nephrotischen Syndrom, zur Lupus-Nephritis und zum
25 Jahren und ist wissenschaftlich sehr aktiv. Die Me-
Alport-Syndrom wurden zahlreiche Projekte mit mo-
diziner unterhalten langjährige rege Kontakte zu For-
lekulargenetischem Hintergrund, z. B. Mutationsana-
schergruppen in der ganzen Welt.
lysen bei Harnwegsfehlbildungen, molekulare Diagnostik bei Kindern mit kongenitaler Nephrose,
dargestellt und diskutiert.
Neben einer Einladung in die Kunsthalle Bremen zur
Prof. Bachmann hat zeigen können, dass eine Präven-
Sonderausstellung ›Paula in Paris‹ verfolgten die Ne-
tion von Niereninsuffizienz bei vielen dieser Kinder
phrologen im Weser-Stadion live, wie Werder Bremen
möglich ist und dass die hierzu notwendigen Instru-
über den Karlsruher SC siegte.
mente zur Verfügung stehen. Mithilfe des ›neonatalen Sonographie-Screenings Niere und Harntrakt‹,
Prof. Bachmann wird im zweiten Halbjahr 2008 aus
eingebunden in die U2, ist die Erfassung aller Neuge-
seinem Amt ausscheiden. Die Position soll erneut mit
borenen mit bei Geburt reduzierter Nierenparen-
einem renommierten pädiatrischen Nephrologen be-
chymmasse sicher zu gewährleisten. Durch eine
setzt werden. Das Verfahren steht kurz vor einem er-
Früherkennung und Frühtherapie febriler Harnwegs-
folgreichen Abschluss.
infektionen im ersten und zweiten Lebensjahr wird
bewirkt, dass vermeidbarer Nierenparenchymschaden minimiert wird. Hiervon profitieren alle Kinder
mit Pyelonephritis, am deutlichsten die mit reduzierter Nierenparenchymmasse.
Von großer klinischer Bedeutung ist die europaweite
Initiative zur Verlangsamung des Nierenversagens bei
Patienten, die an einem Alport-Syndrom leiden. Nach
den bislang vorliegenden Daten lässt sich der Krankheitsverlauf durch die frühzeitige Therapie mit einem
ACE-Hemmer günstig beeinflussen – auch dann, wenn
es nicht gelingt, die Proteinurie zu beseitigen.
›Prof. Bachmann hat zeigen können,
dass eine Prävention von Niereninsuffizienz bei vielen dieser Kinder
möglich ist.‹
Der Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugend‑
Entwickelte die
Kinder­n ephrologie in
Bremen weiter:
Prof. Dr. Bachmann.
medizin am Klinikum Links der Weser hat die Kindernephrologie in Bremen maßgeblich weiterentwickelt.
Zu den kindernephrologischen Schwerpunkten, mit
denen sich Prof. Bachmann besonders intensiv
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) 59
8. Norddeutsches Notfallsymposium:
Rettungskräfte und Notfallmediziner proben den Ernstfall
Gut gerüstet für medizinische Notfälle
Mehr als 900 Gäste empfing das Klinikum Links der Weser Ende September 2007: Zum 8. Mal hatte die Klinik
für Anästhesie, Operative und Allgemeine Intensivmedizin sowie Notfallmedizin das Norddeutsche Symposium
Neben den anschaulichen Vorführungen der Retter zur
Lagerung von Verletzten ging es beim Norddeutschen
Notfallsymposium auch um Wissenschaft und Theorie.
für Notfallmedizin veranstaltet. Fachvorträge rund um das Thema Notfalleinsätze und spektakuläre Rettungen
Wie Rettungsärzte in akuten Notsituationen in Alten-
standen auf dem Programm.
und Pflegeheimen helfen können, war eines der viel-
Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet trafen sich
Polizei, Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes
am letzten Septembersamstag 2007 auf dem Areal
Kreuz, DLRG und die Ambulanz Bremen präsentierten
rund um den Hubschrauberhangar des Klinikums Links
darüber hinaus ihre Rettungsfahrzeuge auf dem Kli-
der Weser. Dort starteten anlässlich des Norddeut-
nikgelände. Die Bremer Berufsfeuerwehr weckte das
schen Notfallsymposiums, das unter Federführung
Interesse vieler Besucher mit einem neuen Simulati-
von Chefarzt Prof. Dr. Peter H. Tonner veranstaltet
onscontainer, in dem ein Tiefbau-Unfall authentisch
wurde, mehrere Male der Rettungshubschrauber
dargestellt wurde. Verschüttete Arbeiter mussten ge-
›Christoph 6‹ des ADAC und der Bremer Intensivtrans-
rettet werden – in kürzester Zeit. Auch einen Großret-
port-Hubschrauber der Deutschen Rettungsflugwacht
tungsbus hat die Wehr für Einsätze angeschafft. ›Die
zu fingierten Einsätzen. Auch das Notfalleinsatzfahr-
Simulationspuppe der ADAC-Luftrettung brachte die
zeug der Bremer Berufsfeuerwehr musste mehrmals
Teilnehmer einer praktischen Übung gehörig ins
ausrücken.
Schwitzen‹, sagte Dr. Andreas Callies, leitender Rettungsarzt und einer der Organisatoren des Notfall-
›ES GING BEIM NOTFALLSYMPOSIUM UM
WISSENSCHAFT UND THEORIE.‹
symposiums am Klinikum Links der Weser.
fältigen Themen. Dr. Claudia Norzel, Allgemeinmedizinerin aus Stuhr, erklärte, in der Zukunft werde die
Zahl versorgungsbedürftiger Patienten weiter zunehmen. Sie empfahl dringend, den Hausarzt in akuten Situationen einzubinden, um Patienten psychisch möglichst wenig zu belasten.
Die schonendere Behandlung Schwerverletzter und
das Thema Trauma-Management bei Kindern griffen
die Workshops auf. Intensiv diskutierten Symposiumsteilnehmer die Kühlung von Patienten direkt nach einer erfolgreichen Wiederbelebung, um die Chancen
einer Heilung ohne neurologische Schädigungen zu erhöhen. Breiten Raum fand auch das Stichwort Terroranschläge. Es ging um die Zusammenarbeit der Notfallmediziner mit der Polizei und um den Selbstschutz
der Einsatzkräfte.
Nach acht Jahren Notfallsymposium am Klinikum
Links der Weser zieht die Veranstaltung im Jahr 2008
um: Gemeinsam mit der Messe Bremen weitet die Klinik für Anästhesie, Operative und Allgemeine Intensivmedizin sowie Notfallmedizin ihr Symposium auf
zwei Tage aus. Am 29. und 30. August findet die Veranstaltung im Herzen Bremens dann unter dem Titel
›akut‹ statt.
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) 61
Hohe Standards verbessern das Sicherheitsmanagement
Mehr Sicherheit für Patienten
Sicherheit ist ein ganz natürliches menschliches Bedürfnis, besonders im Gesundheitswesen. Im Mittelpunkt der
qualitätsorientierten Gesundheitsversorgung steht die Sicherheit des Patienten. Unerwünschte Ereignisse, die
das ungewollte Ergebnis einer Behandlung sind, gefährden die Patientensicherheit. Deshalb setzen die Klinika
der GESUNDHEIT NORD viele wirksame Strategien ein, um unerwünschte Ereignisse zu vermeiden.
Die GESUNDHEIT NORD ist im Januar 2006 dem Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. beigetreten, das von
zahlreichen Vertretern der Gesundheitsberufe, ihrem Verband und der Patientenorganisation getragen wird. Das
Ziel: die Sicherheit der Patienten kontinuierlich zu verbessern und eine Sicherheitskultur zu fördern.
Unter Patientensicherheit wird die Abwesenheit von unerwünschten Ereignissen oder Schäden in der Gesundheitsversorgung verstanden (aus der Satzung des Aktionsbündnisses Patientensicherheit, 11.04.2005).
Risiken auszuschalten und Fehler zu vermeiden, sind das A und O beim Qualitätsmanagement. In den Klinika der
GESUNDHEIT NORD hat der Umgang mit Fehlern in der Medizin nicht zuletzt aufgrund des ethischen Grundsatzes ›Primum nil nocere‹ (›Vor allem keinen Schaden anrichten‹) bereits eine lange Tradition. Umgesetzt ist
dies in verschiedensten Maßnahmen sowie etablierten Gremien, die sich mit den Themen des Qualitäts-,
Beschwerde-, Hygiene- und Risikomanagements auseinandersetzen.
Die Fülle von Präventionsmaßnahmen zur Gewährleistung der Patientensicherheit in den Verbundklinika wird anhand von zwei Beispielen dargestellt: Patientensicherheit im OP und Hygienemanagement.
Mehr Sicherheit für Patienten durch Hygienemanagement
Der Bereich Krankenhaushygiene besteht seit 1976 in allen vier Häusern. Er dient vor allem der Patientensicherheit. Aufgabenschwerpunkte sind die Analysen von Krankenhausinfektionen, Hygienevisiten, Begehungen und die
Erarbeitung von präventiven Standards zu organisatorischen und baulichen Maßnahmen. Daraus resultiert die Erstellung von Desinfektions- und Hygieneplänen sowie Verfahrensanweisungen, die für alle Mitarbeiter verbindlich sind. In den Desinfektionsplänen ist festgelegt, wie Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen durchzuführen sind. Zusätzlich beteiligen sich die Klinika der GESUNDHEIT NORD an einem bundesweiten systematischen
Verfahren des Robert-Koch-Instituts in Berlin zur effektiven Prävention und Kontrolle von Infektionen. In diesem
Jahresbericht wird beschrieben, wie die Krankenhäuser der GESUNDHEIT NORD mit Patienten umgehen, die an
einer Magen-Darm-Infektion leiden, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Patientensicherheit
zu gewährleisten und andere Patienten und Mitarbeiter zu schützen.
Patientensicherheit – Management bei Magen-Darm-Infektionen
Die Krankenhaushygiene befasst sich mit Infektionen, die sich Patienten im Krankenhaus zuziehen können, auch
Nosokomialinfektionen genannt (griech. Nosokomeion = Krankenhaus). Die Hauptaufgabe der Krankenhaushygiene besteht in der Vermeidung, Erkennung und Bekämpfung dieser Infektionen.
Seit einigen Jahren beschäftigen sich die Kliniken im Besonderen mit Magen-Darm-Infektionen. Dachte man noch
vor ein paar Jahren bei Magen-Darm-Infektionen an Erkrankungen durch Salmonellen, so hat sich dieses Bild in
den letzten Jahren deutlich gewandelt. Je nach Jahreszeit stellen Noroviren und Rotaviren eine Herausforderung
Mehr Sicherheit für Patienten im OP
In der Passagierluftfahrt sind die Zeiten eines Charles Lindbergh ebenso lange vorbei wie in der Chirurgie die Ära
heroischer operativer Eingriffe. Die Rechtsvorschriften sind eindeutig. Vor allem operativ tätige Ärzte haben in
puncto Qualität in der Öffentlichkeit nur noch wenig Kredit. Zivile Luftfahrt und Gesundheitswesen (Piloten und
Chirurgen) sehen sich einer zunehmend verrechtlichten Sichtweise gegenüber.
Als ein Beispiel wird im Folgenden beschrieben, wie mehr Sicherheit im OP – von der Abforderung des Patienten
auf der Station bis zum Verlassen des Aufwachraumes – in den Klinika der GESUNDHEIT NORD gewährleistet
wird. Es gibt Handlungsempfehlungen zur sicheren Patientenidentifikation und zur Vermeidung von Eingriffsverwechselungen (richtiger Patient, richtige Seite und das richtige Organ).
für die Kliniken dar.
Auch ein ›altbekannter‹ Erreger, das Clostridium difficile, scheint sich durch genetische Veränderungen leichter
ausbreiten zu können. In den europäischen Nachbarländern und in Südwestdeutschland hat der Erreger bereits zu
zahlreichen Ausbrüchen geführt. Die Klinika der GESUNDHEIT NORD haben hier frühzeitig Standards zu Hygienemaßnahmen beim Nachweis dieser Erreger erarbeitet und eingeführt.
Datenlage in Deutschland und in Bremen
Veröffentlichungen aus dem Robert-Koch-Institut vom November 2007 prognostizierten für die kommende Saison einen neuen Rekordstand an Erkrankungen durch Noroviren. Diese Vermutung hat sich bestätigt. In der aktuellen Saison 2007/2008 wurden dem Robert-Koch-Institut 133.221 Erkrankungen gemeldet. Die Gründe für die
erneute deutliche Zunahme der gemeldeten Norovirus-Erkrankungen sind nicht ganz klar. Eine erhöhte Aufmerksamkeit in Bezug auf dieses Phänomen könnte dazu beigetragen haben. Allerdings sprechen das Ausmaß der Erkrankungsraten und eine ähnliche Situation in anderen europäischen Ländern und Nordamerika dafür, dass in
62
) 63
diesem Winter tatsächlich eine ungewöhnlich starke Epidemie grassierte. Gemeinschaftseinrichtungen wie
Datenerhebung
Alten- und Krankenpflegeeinrichtungen, Schulen, Kindertagesstätten und Krankenhäuser sind von solchen
Epidemien besonders betroffen. Hier besteht die Gefahr der schnellen Ausbreitung. Es wurde in der Fachliteratur
Die Kliniken erheben Daten zu Magen-Darm-Infektionen. Die Nachweise von Noroviren, Rotaviren und Clostridi-
über große ›Ausbrüche‹ auf Kreuzfahrtschiffen, in Schulen und auf Klassenfahrten berichtet. Krankenhäuser neh-
um-difficile-Toxinen werden erfasst, durch die Krankenhaushygiene bewertet und das Hygienemanagement wird
men hier eine Sonderstellung ein, da heftige Magen-Darm-Infekte häufig der Grund für den Krankenhausaufent-
darauf ausgerichtet.
halt sind.
In den Klinika der GESUNDHEIT NORD wurden für das Jahr 2007 folgende Zahlen ermittelt.
Noroviren: 273-mal nachgewiesen
Clostridium difficile, Toxin A und B: 113-mal nachgewiesen
In den vier Klinika der GESUNDHEIT NORD ist das Vorgehen beim Auftreten dieser Infektionserreger geregelt
und wird im Folgenden beschrieben. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Krankenhaushygiene in Bremen
bilden dazu das Infektionsschutzgesetz und die Bremer Krankenhaushygieneverordnung. Hier ist die Meldepflicht
Fortbildung/Schulung
In allen Häusern werden zu diesem Thema kontinuierlich Fortbildungsveranstaltungen in den integrativen Bildungszentren angeboten. Darüber hinaus werden anlassbezogen Schulungsmaßnahmen direkt auf der Station
durchgeführt. Beim Robert-Koch-Institut informieren sich die Hygienefachkräfte regelmäßig über aktuelle Entwicklungen zur Infektionssituation. Ein reger Austausch findet ebenfalls im Arbeitskreis Krankenhaushygiene in
Zusammenarbeit mit dem Krankenhaushygieniker sowie dem Gesundheitsamt Bremen statt.
geregelt. Das Vorhandensein von Arbeitsanweisungen zur Infektionsprävention wird gefordert.
Wissenswertes über Noroviren
Fachpersonal
Noroviren verursachen abrupt einsetzendes heftiges Erbrechen und Durchfälle.
In allen Häusern sind speziell ausgebildete Hygienefachkräfte direkt vor Ort beschäftigt. Beim ersten Hinweis auf
Früher wurden sie als Norwalkviren und Norwalk-like-Viren bezeichnet.
eine Magen-Darm-Infektion werden Maßnahmen mit dem Ziel, eine weitere Verbreitung im Haus frühzeitig ein-
1972 entdeckt durch elektronenmikroskopische Untersuchung.
zudämmen, unverzüglich eingeleitet. Dabei ist die zeitnahe Übermittlung der mikrobiologischen Befunde von
Gehören zur Gruppe der Caliciviren.
Stuhlproben an die Krankenhaushygiene durch die Labore besonders wichtig.
Sind weltweit verbreitet.
Infektionen sind ganzjährig, saisonaler Gipfel Oktober bis März.
Information/Zusammenarbeit
Bei einem ›Ausbruch‹ in einer Klinik erfolgt ein Informationsaustausch durch die Krankenhaushygiene der ande-
Die Inkubationszeit beträgt 6 – 50 Stunden.
Ansteckungsfähigkeit während der Erkrankung und bis zu 48 Stunden nach Abklingen der Symptome.
ren Bremer Krankenhäuser. Die Hygienefachkräfte der Klinika innerhalb der GESUNDHEIT NORD arbeiten hier
Schnelle Ausbreitung über Kontakt mit Menschen.
bereits seit vielen Jahren eng zusammen.
Sehr geringe Infektionsdosis.
Keine Immunität nach der Infektion.
Hygienestandards / Hygieneleitlinien
Desinfektionsmittel sind nicht grundsätzlich wirksam.
In allen Kliniken sind auf die Strukturen der Häuser abgestimmte Hygienestandards zum Umgang mit Infektionserregern und zu den notwendigen Hygienemaßnahmen vorhanden. Darüber hinaus gibt es Informationsblätter
für Patienten bzw. deren Angehörige zum Thema Noroviren. Das Handbuch der Infektionskrankheiten für den
stationären Alltag gehört in allen Kliniken seit Jahren zum Hygienestandard.
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) 65
Patientensicherheit im op
Die richtige Operation gewährleisten
Sicherheit während der Operation ist für Patienten ein besonderes Bedürfnis. Sie begeben sich speziell bei
Vollnarkosen in die Hände der Pflegenden und Ärzte und müssen darauf vertrauen, dass die richtige Operation
durchgeführt wird. Sie geben ihre eigenen Handlungsräume auf. Vor diesem Hintergrund sind besondere
Sicherungssysteme bei Operationen zwingend erforderlich und genießen eine hohe Aufmerksamkeit beim
In den meisten Kliniken wird bei der präoperativen Bestätigung das Operationsgebiet mit einem wasserfesten
Stift markiert, teilweise mit exakter Schnittführung. Bei Mamma-(Brust)-Operationen wird entweder eine Drahtmarkierung bei wachen Patientinnen gesetzt und/oder direkt vor der Operation der Befund erneut getastet.
Vor der Operation und Prämedikation erhält der Patient in fast allen Kliniken von den Pflegenden auf der Station
ein Patientenbändchen oder ein Namensschild mit vollständigem Namen und Geburtsdatum. Das Bändchen wird
gemeinsam mit dem Patienten auf Vollständigkeit geprüft. An der Schleuse zum OP-Saal werden alle wachen
Klinikpersonal.
Patienten gefragt, wer sie sind und wenn möglich welche Operation geplant ist.
Wer aber gewährleisten will, dass im OP-Saal der richtige Patient am richtigen Organ die richtige Operation er-
Im OP-Saal ist der verantwortliche Operateur verpflichtet, erneut eine Überprüfung vorzunehmen. Er überzeugt
fährt, muss weit vor den Türen des OP-Saals mit sicheren Prozessen beginnen. Dies haben die vier Klinika der
sich von der Identität des Patienten, der geplanten Operation im Saal in Übereinstimmung mit der Akte, der evtl.
GESUND­HEIT NORD in einer langen Tradition umgesetzt und durch den Beitritt zum Aktionsbündnis Patientensi-
Markierung am Körper des Patienten, der unterschriebenen Aufklärung und den bildgebenden Verfahren. Rönt-
cherheit e.V. noch verstärkt. Durch die Beteiligung an Risikovermeidungssystemen, wie z. B. dem Critical Incident
genbilder werden aufgehängt. Die Patienten in Lokalanästhesie (örtlicher Betäubung) werden vor der Operation
Reporting System (Beinahe-Zwischenfall-Meldesystem), werden mögliche Risiken aufgedeckt. Durch die Diskus-
gebeten, auf den Operationsbereich zu zeigen.
sion der Empfehlungen, wie zur Prävention von Eingriffsverwechselungen, werden getroffene Vereinbarungen in
den Kliniken reflektiert und weiterentwickelt.
Nach der Operation wird der Patient vom Anästhesisten an die Pflegekräfte im Aufwachraum übergeben. Sie
übernehmen bei Verlegung die Informationsweitergabe an die Station. In einigen Kliniken wird dort schon der
Die Empfehlungen des Aktionsbündnisses Patientensicherheit wurden an die lokalen Gegebenheiten der Klinika
OP-Bericht zur Akte gelegt.
angepasst, sodass die Prozesse mit geringen Unterschieden gleich organisiert sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Empfehlungen zur Prävention von Seitenverwechslungen in den KliDie Verfahrensweisen sind in etlichen Kliniken durch Dienstanweisungen der Klinikleitungen und in zwei Klinika
niken bereits zu großen Teilen umgesetzt sind. Diese komplett zu implementieren, zu dokumentieren und ins be-
durch Beschlüsse der Geschäftsführung festgelegt. Dort sind die Empfehlungen zur Prävention von Eingriffsver-
sondere den Schritt des Team-Time-Out unmittelbar vor dem Schnitt fest zu etablieren, sind die nächsten
wechselungen an alle operierenden Abteilungen ausgegeben worden und werden entsprechend umgesetzt.
Schritte. Team-Time-Out ist die Empfehlung, direkt vor dem Schnitt mit dem ganzen Anästhesie- und Operationsteam kurz innezuhalten und gemeinsam festzustellen: der richtige Patient, die richtige Seite, die richtige Ope-
Bei der Indikationsstellung zur Operation werden vom behandelnden Arzt in der Ambulanz oder während der Auf-
ration.
nahme das erkrankte Körperorgan und die Operation dokumentiert und in der Aufklärung und dem Begleitbrief
an den einweisenden Arzt und den Patienten erfasst. Bei der Anmeldung der Operation wird erneut die Operation
Das Bewusstsein, Verantwortung für die Sicherheit der Patienten zu übernehmen, ist bei den Mitarbeitern fest
beschrieben und die Seite angegeben. Die Anmeldung erfolgt im Krankenhaus-Informationssystem (computer-
verankert. Die unterstützenden Techniken und Prozesse sind vereinbart oder initiiert.
gestützte Dokumentation) unter der Nummer des entsprechenden Patienten.
Die sichere Patientenidentifikation ist durch die Patientenbändchen für die Operationsbereiche schon auf dem
Präoperativ (vor der Operation) bespricht der Anästhesist mit den Patienten die Operation und die geplante Nar-
richtigen Weg. Hier wäre ein durchgehender Prozess, beginnend bei der Patientenaufnahme, zu begrüßen: Die Pa-
kose. Hier werden die Angaben erneut überprüft und das Ergebnis dokumentiert. Bei der Visite direkt vor der Ope-
tienten könnten ihr Bändchen so bereits frühzeitig bekommen. Dies würde sie dann bei allen Untersuchungen,
ration überprüft der Operateur im Gespräch mit seinem Patienten und durch die Untersuchung die Identität, die
Maßnahmen und Wegen durch das Klinikum vor Verwechslungen schützen. Ein großer Vorteil wäre dies insbeson-
Indikation und die zu operierende Seite. Dabei werden die Patientenakte, Röntgenbilder oder andere bildgebende
dere für verwirrte Patienten oder Patienten ohne bzw. mit geringen Sprachkenntnissen. Bei Aufdruck von Namen
Verfahren hinzugezogen und beurteilt. Diese Beurteilung wird immer durch Fach- bzw. Oberärzte oder den Chef-
und behandelndem Bereich auf dem Bändchen könnte jeder Mitarbeiter im Zweifelsfall in den Klinika sofort und
arzt begleitet und bestätigt.
gezielt eingreifen – ein geringer Aufwand für ein hohes Maß an zusätzlicher Sicherheit.
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GESUNDHEIT NORD im Vergleich
Ergebnisse der externen vergleichenden
Qualitätssicherung 2007
Deutsche Krankenhäuser sind verpflichtet, am Qualitätssicherungsverfahren nach § 137 des Sozialgesetzbuches
V teilzunehmen. In diesem Verfahren werden bestimmte Eingriffe oder Fälle mit bestimmten Diagnosen nach
festen Vorgaben dokumentiert. Diese Datensätze werden jährlich ausgewertet und den Krankenhäusern zur
In den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte, Bremen-Nord und Bremen-Ost wurde dieser Eingriff 2007
insgesamt 752-mal dokumentiert (bundesweit: 166.361-mal).
Qualitätsindikator (QI)
Ziel /Referenzwert BQS
Klärung der Ursachen angestauter Gallenflüssigkeit vor der
Gallenblasenentfernung (QI 2)
Sollte in mindestens 95 % der Fälle
erfolgt sein
Feingewebliche Untersuchung
der entfernten Gallenblase
(QI 3)
Sollte in mindestens 95 % der Fälle
erfolgt sein
Eingriffsspezifische Komplikationen: bei laparoskopisch
begonnener OP (QI 4)
Sollte 6,4 % der Fälle nicht überschreiten
Ungeplante Folgeoperationen:
bei laparoskopisch durchge­
führter OP (QI 7)
Sollte 1,5 % der Fälle nicht überschreiten
Verfügung gestellt. Gleichzeitig erhalten sie Vergleichsdaten auf Landes- und Bundesebene, sodass eine
Einschätzung der eigenen Versorgungsqualität ermöglicht wird.
Die Qualitätsziele, deren Erreichung in diesem Verfahren gemessen wird, werden durch Fachexperten auf Bundesebene definiert. Die Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) koordiniert das Verfahren auf Bundes‑
ebene und handelt im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA), des obersten Beschlussgremiums im
deutschen Gesundheitssystem. Auf Landesebene koordinieren die Landesgeschäftsstellen das Verfahren. Fachgruppen der Länder prüfen die Ergebnisse der Krankenhäuser, fordern von den Kliniken Stellungnahmen zu ihren
Ergebnissen an, prüfen auffällige Einzelfälle (sog. Sentinel Events) und beraten über eine kontinuierliche Verbesserung der Qualität bei der Patientenversorgung. Ärztinnen und Ärzte aus den Klinika der GESUNDHEIT NORD
sind auf Landesebene in allen Fachgruppen vertreten. In mehreren Fachgruppen führen sie den Vorsitz.
Die GESUNDHEIT NORD Klinikverbund Bremen gGmbH veröffentlicht auf den folgenden Seiten wichtige Qualitätsindikatoren (Qualitätsmerkmale) aus der externen vergleichenden Qualitätssicherung der vier Verbundkran-
GeNo
Ergebnis
2007
berück­
sichtigte
Fälle
Vergleichswert Bund
(BQS)*
96,7 %
92
96,5 %
99,7 %
752
99,1 %
1,8 %
681
2,5 %
0,9 %
458
1,0 %
*BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Cholezystektomie, Verfahrensjahr 2007.
Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 04.07.2008].
kenhäuser und stellt sie deutschlandweiten Ergebnissen gegenüber. Die dokumentierten Daten stellen eine Auswahl aus der Vielzahl der ermittelten Qualitätsindikatoren dar. Die Klinika veröffentlichen Qualitätsindikatoren,
die sich in Prüfungen als besonders belastbar erwiesen haben und die seit dem vergangenen Jahr in den Qualitätsberichten der Krankenhäuser abgebildet werden. Darüber hinaus werden Ergebnisse aufgeführt, von denen angenommen wird, dass sie das besondere Interesse der Leserinnen und Leser treffen – insbesondere im Hinblick auf
die Behandlungsergebnisse, die in den Klinika der GESUNDHEIT NORD erreicht werden.
Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie)
Eine Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie) wird hauptsächlich bei Gallensteinleiden oder Gallenblasenentzündung vorgenommen. Je nach Ausprägung der Krankheit oder der Vorgeschichte kann dies laparoskopisch
erfolgen (minimalinvasiv, sog. Schlüssellochchirurgie, Bauchspiegelung) oder, in selteneren Fällen, offen chirurgisch mittels Bauchschnitt. Die Verweildauer im Krankenhaus beträgt nach dem Eingriff in den Klinika der GESUNDHEIT NORD durchschnittlich 3 bis 4 Tage (Median, bundesweit: 4 Tage).
Als Qualitätsziele werden u. a. eine gute Diagnostik, Gewebeuntersuchung nach der Operation, eine niedrige
Komplikationsrate (wenig Nachblutungen, Organverletzungen, Reststeine etc.) sowie eine geringe Rate an erforderlichen ungeplanten Folgeoperationen (Reinterventionen) definiert.
Operation der Halsschlagader (Karotis-Rekonstruktion)
Eine Karotisstenose (Verengung der Halsschlagader) kann zu Durchblutungsstörungen des Gehirns führen und
gilt als Risikofaktor für einen Schlaganfall. Durch eine Karotis-Rekonstruktion wird die Verengung beseitigt und
eine ausreichende Gehirndurchblutung wiederhergestellt.
Karotis-Rekonstruktionen werden häufig elektiv durchgeführt, d. h. als geplanter Eingriff bei erkannter Verengung
mit (symptomatisch) oder ohne (asymptomatisch) Anzeichen von Durchblutungsstörungen des Gehirns. Seltener
erfolgt eine Karotis-Rekonstruktion als ungeplanter Eingriff zur Therapie einer Durchblutungsstörung, z. B. kurz
nach einem Schlaganfall.
Als Qualitätsziel wird unter anderem eine sorgfältige Entscheidung über das Erfordernis des Eingriffes (Indikationsstellung) definiert. Generell gilt, dass asymptomatische Stenosen ab einem Verengungsgrad von mindestens
60 % operiert werden sollten; bei symptomatischen Stenosen sollte nach Expertenmeinung mindestens ein Verengungsgrad von 50 % vorliegen, um eine Entscheidung zur Operation zu treffen. Als schwerste Komplikation
dieses Eingriffes gilt ein Schlaganfall mit bleibenden schwerstbehindernden Schäden oder Todesfolge, weshalb
diese Rate gesondert ausgewiesen und der statistisch erwartbaren Rate gegenübergestellt wird. Die Verweildauer
im Krankenhaus beträgt nach dem Eingriff in den Klinika der GESUNDHEIT NORD zwischen 4 und 7 Tage (Median,
bundesweit: 5 Tage).
68
) 69
In den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte und Bremen-Nord wurden 2007 insgesamt 199 Karotis-­
Qualitätsindikator (QI)
Ziel/Referenzwert BQS
Beweglichkeit der Hüfte nach
der Operation (alle Patienten
mit dokumentierter Messung)
(QI 3)
Sollte in mindestens 95 % der Fälle, für die
eine Beweglichkeitsmessung dokumentiert
ist, mindestens 0/0/70 Grad erreichen
(Ausmaß von Streckung und Beugung des
Gelenkes)
Rekonstruktionen dokumentiert (bundesweit: 26.087-mal).
Qualitätsindikator (QI)
Ziel /Referenzwert BQS
Entscheidung zur Operation einer
Halsschlagader-Verengung ohne
erkennbare Krankheitszeichen
(asymptomatisch) (QI 1)
Mindestens 80 % der operierten Patienten
sollten eine Stenose von mindestens 60 %
haben
Entscheidung zur Operation einer
Halsschlagader-Verengung mit
erkennbaren Krankheitszeichen
(symptomatisch) (QI 2)
Mindestens 90 % der operierten Patienten
sollten eine Stenose von mindestens 50 %
haben
Schlaganfälle oder Tod infolge
einer Operation zur Erweiterung
der Halsschlagader (QI 7)
(risikoadjustierte Rate)
Sollte 7,9 % der Fälle nicht überschreiten
Schwere Schlaganfälle oder Tod
(QI 8) (beobachtete Rate ohne
Risikoadjustierung)
Angemessen niedrige Rate von schweren
Schlaganfällen oder Todesfällen
GeNo
Ergebnis
2007
berück­
sichtigte
Fälle
97,0 %
100,0 %
2,7 – 3,7 %**
1,0 %
Vergleichswert Bund
(BQS)*
67
104
199
199
92,1 %
96,6 %
2,7 %
1,5 %
Beweglichkeit der Hüfte wurde
nach der Neutral-Null-Methode
dokumentiert (QI 3)
Sollte für mindestens 95 % der Fälle
dokumentiert sein
Operationsbedingte Einschränkung der Gehfähigkeit bei Entlassung (QI 4)
Sollte 3,4 % der Fälle nicht überschreiten
Ausrenkung des künstlichen
Hüftgelenkes nach der Operation (QI 7)
Sollte 5 % der Fälle nicht überschreiten
Entzündung des Operationsbereiches nach der Operation
(QI 8)
Sollte 3 % der Fälle nicht überschreiten
Ungeplante Folgeoperation
wegen Komplikationen (QI 11)
Sollte 9 % der Fälle nicht überschreiten
GeNo
Ergebnis
2007
berück­
sichtigte
Fälle
Vergleichswert Bund
(BQS)*
99,1 %
230
96,3 %
93,5 %
246
84,4 %
0,8 %
242
0,8 %
1,2 %
246
0,6%
1,2 %
246
0,7 %
2,8 %
246
2,3 %
*BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Karotis-Rekonstruktion, Verfahrensjahr 2007.
Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 04.07.2008].
**Dargestellt ist die Spannbreite der Ergebnisse der GESUNDHEIT NORD-Klinika.
*BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Hüft-Endoprothesen-Erstimplantation, Verfahrensjahr 2007. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 04.07.2008].
Hüftgelenkersatz (Hüft-Endoprothesen-Erstimplantation)
Kniegelenkersatz (Knie-Totalendoprothesen-Erstimplantation)
Hüftgelenk-Endoprothesen (Hüftgelenkersatz) werden insbesondere bei Verschleiß oder Arthrose des Hüftge-
Kniegelenk-Totalendoprothesen (Kniegelenkersatz) werden insbesondere bei Verschleiß oder Arthrose des Knie-
lenkes eingesetzt. Sie sollen die Beweglichkeit der Hüfte wiederherstellen und den Patienten ein selbstständiges
gelenkes eingesetzt. Sie sollen die Beweglichkeit des Knies wiederherstellen und den Patienten ein selbststän-
und schmerzärmeres Leben ermöglichen.
diges und schmerzärmeres Leben ermöglichen.
Als Qualitätsziele gelten daher eine gute Beweglichkeit der Hüfte und Gehfähigkeit nach der Operation (selbst-
Als Qualitätsziele gelten daher u. a. eine gute Beweglichkeit des Knies und Gehfähigkeit nach der Operation
ständiges Gehen, ggf. mit Gehhilfe). Ein weiteres Qualitätsziel ist eine geringe Anzahl ungeplanter Folgeoperati-
(selbstständiges Gehen, ggf. mit Gehhilfe). Weitere Qualitätsziele sind eine geringe Anzahl ungeplanter Folgeo-
onen aufgrund von Komplikationen. Eine Entzündung des Operationsbereiches (Wundinfektion), die Ausrenkung
perationen aufgrund von Komplikationen sowie eine geringe Anzahl von Entzündungen des Operationsbereiches
des künstlichen Hüftgelenkes (Endoprothesen-Luxation) nach der Operation sowie andere Komplikationen wer-
(Wundinfektionen) nach der Operation.
den ebenfalls geprüft.
In den Klinika Bremen-Mitte und Bremen-Nord wurde dieser Eingriff im Jahr 2007 insgesamt 202-mal dokumenIn den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte, Bremen-Nord und Bremen-Ost wurde dieser Eingriff im
tiert (bundesweit: 136.262-mal). Die Verweildauer nach dem Eingriff (postoperative Verweildauer) beträgt je
Jahr 2007 insgesamt 247-mal dokumentiert (bundesweit: 152.338-mal). Die Verweildauer nach dem Eingriff
nach Umfang der nachfolgenden Behandlung 11 bis 13 Tage (Median, bundesweit: 13 Tage).
(postoperative Verweildauer) beträgt je nach Umfang der nachfolgenden Behandlung (ohne oder mit geriatrischer Rehabilitation) 12 bis 22 Tage (bundesweit: 14 Tage, ohne Rehabilitation). In den Klinika Bremen-Nord und
Bremen-Ost kann die postoperative Behandlung eine geriatrische Frührehabilitation beinhalten.
70
) 71
Qualitätsindikator (QI)
Ziel/Referenzwert BQS
Beweglichkeit des Knies nach der
Operation (alle Patienten mit
dokumentierter Messung) (QI 3)
Sollte in mindestens 80 % der Fälle, für die
eine Beweglichkeitsmessung dokumen‑
tiert ist, mindestens 0/0/90 Grad erreichen
(Ausmaß von Streckung und Beugung des
Gelenkes)
Beweglichkeit des Knies wurde
nach der Neutral-Null-Methode
dokumentiert (QI 3)
Sollte für mindestens 80 % der Fälle
dokumentiert sein
Operationsbedingte Einschränkung der Gehfähigkeit bei Entlassung (QI 4)
Sollte 2,5 % der Fälle nicht überschreiten
Entzündung des Operationsbereiches nach der Operation (QI 7)
Sollte 2 % der Fälle nicht überschreiten
GeNo
Ergebnis
2007
Vergleichswert Bund
(BQS)*
86,6 %
201
78,2 %
99,5 %
202
91,7 %
0,0 %
199
0,8 %
0,5 %
Ungeplante Folgeoperationen
wegen Komplikationen (QI 11)
berück­
sichtigte
Fälle
202
0,5 %
Sollte 6 % der Fälle nicht überschreiten
4,5 %
202
1,9 %
Qualitätsindikator (QI)
Ziel/Referenzwert BQS
Zeitspanne zwischen dem Entschluss
zum Not-Kaiserschnitt und der Entbindung des Kindes (E-E-Zeit) soll 20
Minuten nicht überschreiten (QI 3)
Keine Fälle, bei denen die E-E-Zeit
länger ist als 20 Minuten
Anwesenheit eines Kinderarztes bei
Frühgeburten (QI 4)
Bei mindestens 90 % der Frühgeborenen mit Schwangerschaftsalter
zwischen 24 und 35 Wochen
Bestimmung des Nabelarterien-pHWertes (Test auf Übersäuerung des
Blutes) (QI 5)
Bei mindestens 95 % der lebend
geborenen Einlinge
Azidose (Übersäuerung) bei reifen Einlingen mit Nabelarterien-pH-Bestimmung
(QI 6)
Der pH-Wert sollte in höchstens
0,3 % der Fälle den Wert 7,0 unterschreiten
Vorgeburtliche Gabe von Medikamenten
zur Unterstützung der Lungenentwicklung bei Frühgeborenen (QI 10)
Bei mindestens 95 % der Frühgeburten (Mindestaufenthalt der
Mutter 2 Tage vor Geburt)
GeNo
Ergebnis
2007
berück­
sichtigte
Fälle
Vergleichswert Bund
(BQS)*
3,8 %
53
2,8 %
94,2 %
293
91,4 %
99,0 %
4.223
98,7 %
0,1 %
3.720
0,2 %
91,7 %
96
89,6 %
*BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Knie-Totalendoprothesen-Erstimplantation,
Verfahrensjahr 2007. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 04.07.2008].
*BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Geburtshilfe, Verfahrensjahr 2007. Online verfügbar
unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 04.07.2008].
Geburtshilfe
Gynäkologische Operationen
Im Jahr 2007 wurden in den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte und Bremen-Nord insgesamt 4.366
In das Qualitätssicherungsverfahren für gynäkologische Operationen sind u. a. Eingriffe an der Gebärmutter
Geburten begleitet (bundesweit: 658.727), bei denen 4.509 Kinder zur Welt kamen (bundesweit: 669.298). Von
(Uterus), dem Gebärmutterhals (Cervix) und den Eileitern und Eierstöcken (Adnexen) einbezogen. Viele Eingriffe
den 4.227 Einlingen wurden 63 % spontan vaginal entbunden und 30,4 % durch Sectio caesarea, d. h. durch Kai-
können laparoskopisch durchgeführt werden (minimalinvasiv, sog. Schlüssellochchirurgie, Bauchspiegelung),
serschnitt (bundesweit: 64,2 % Spontangeburten, 29,3 % Sectiorate; Rest: Zangen- oder Vakuumgeburten etc.).
manche über vaginalen Zugang. Je nach Krankheitsbild kann ein offen chirurgischer Zugang durch Bauchschnitt
Der Anteil der betreuten Mütter mit Problemen während der Schwangerschaft (Risikoschwangerschaften) betrug
erforderlich sein. Typische Krankheitsbilder, bei denen die Eingriffe erforderlich werden, sind z. B. Zysten, chro-
67,6 % (bundesweit: 71,3 %), der Anteil der Kinder mit Geburtsrisiko (Probleme des Kindes vor oder während der
nische Entzündungen, gutartige (benigne) oder bösartige (maligne) Tumoren oder Endometriose.
Geburt) 74,5 % (bundesweit: 74,1 %).
Besonders bei jüngeren Frauen mit gutartigen Befunden wird angestrebt, das betroffene Organ zu erhalten und
Als Qualitätsziele wurden u. a. die möglichst häufige Bestimmung des Nabelarterien-pH-Wertes (Test auf Über-
eine Entfernung von Eierstöcken oder Gebärmutter zu vermeiden. Eine hohe Rate organerhaltender Operationen
säuerung des Blutes) sowie seltenes Vorkommen von Azidose (Übersäuerung) bei reifen Einlingen definiert. Müt-
bei gutartigem Befund wurde deshalb als Qualitätsziel definiert. Ein weiteres Qualitätsziel ist eine möglichst
ter, die eine Frühgeburt haben, sollten vor der Geburt Medikamente zur Unterstützung der Lungenentwicklung
niedrige Rate an Organverletzungen (z. B. Verletzungen von Blase oder Darm) durch die Eingriffe. Bei Gebärmut-
des Kindes erhalten. Bei Frühgeburten sollte ein Pädiater (Kinderarzt) anwesend sein. Not-Kaiserschnitte sollten
terentfernung sollten aus Sicherheitsgründen möglichst immer Antibiotika und thromboseverhindernde Medika-
nur wenige Minuten nach der Entscheidung zur Schnittentbindung durchgeführt werden (E-E-Zeit). Alle Fälle mit
mente verabreicht werden.
einer E-E-Zeit von über 20 Minuten werden in der Landesfachgruppe geprüft.
In den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte und Bremen-Nord wurden 2007 insgesamt 1.286 Eingriffe
Die Krankenhäuser der GESUNDHEIT NORD verfügen an allen Standorten mit Geburtshilfe über Kinderkliniken,
dokumentiert (bundesweit: 287.908), die in das Qualitätssicherungsverfahren einbezogen sind. Darin enthalten
die in ihren spezialisierten Intensivstationen frühgeborene Kinder, kranke und untergewichtige Neugeborene
sind u. a. 624 Eingriffe an der Gebärmutter (bundesweit: 166.376), 744 Operationen an den Eierstöcken (bundes-
betreuen können.
weit: 146.577) und 42 Eingriffe am Gebärmutterhals (Cervix bundesweit: 14.135), inkl. Eingriffen an mehreren
Organen in einer Operationssitzung.
72
) 73
Qualitätsindikator (QI)
Ziel/Referenzwert BQS
Organerhaltung bei Eierstock‑
operationen (Frauen jünger als
40 Jahre mit gutartigem Befund)
(QI 4)
In mindestens 71,4 % der Fälle
Entscheidung zur Gebärmutterentfernung bei Frauen unter 35
Jahren mit gutartigem Befund
(QI 7)
Sollte 2,5 % der Fälle nicht überschreiten
GeNo
Ergebnis
2007
Organverletzung bei laparo‑
skopischen Eingriffen (Patientinnen ohne Karzinom, Endome‑
triose oder Voroperation) (QI 1)
Sollte 2,0 % der Fälle nicht überschreiten
Organverletzung bei Hysterek‑
tomie (alle Patientinnen) (QI 2)
Sollte 4 % der Fälle nicht überschreiten
Vorbeugende Gabe von Antibiotika bei Gebärmutterentfernungen
(QI 6)
In mindestens 90 % der Fälle
Vorbeugende Medikamentengabe
zur Vermeidung von Blutgerinnseln (Thrombose) bei Gebärmutterentfernung (QI 8)
In mindestens 95 % der Fälle
Als Qualitätsziele wurden u. a. eine hohe Rate brusterhaltender Operationen (bei erfüllten Kriterien für Brusterhalt) sowie ein angemessener zeitlicher Abstand zwischen Diagnosestellung und Eingriff definiert. Bei Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom (Brustkrebs) soll in möglichst vielen Fällen eine Axilladissektion (Entfer-
202
87,6 %
entfernt werden. Nach der Tumorentfernung sollte das entfernte Gewebe geröntgt und der Sicherheitsabstand
zum gesunden Gewebe ermittelt werden. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist die Bestimmung der Hormonempfindlichkeit der Krebszellen.
2,4 %
452
1,8 %
0,3 %
348
0,3 %
In den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte und Bremen-Nord wurden 2007 insgesamt 521 Mammaeingriffe dokumentiert (bundesweit: 107.390). Die Verweildauer nach dem Eingriff beträgt ca. 6 Tage für Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom bzw. 1 bis 3 Tage bei gutartigen Erkrankungen (bundesweit: 7 Tage bzw.
2 Tage, Median).
0,0 %
Organverletzung bei HysterekSollte 3,8 % der Fälle nicht überschreiten
tomie (Patientinnen ohne Karzinom, Endometriose oder Voroperation) (QI 2)
Vergleichswert Bund
(BQS)*
nung der Lymphknoten im Achselbereich) durchgeführt oder ein Sentinel-Lymphknoten (Wächterknoten)
88,1 %
Organverletzung bei laparo‑
Sollte 1,9 % der Fälle nicht überschreiten
skopischen Eingriffen (alle Patientinnen) (QI 1)
berück­
sichtigte
Fälle
179
0,3 %
Die Brustzentren im Klinikum Bremen-Mitte (mit dem assoziierten Zentrum im Klinikum Bremen Links der Weser)
und im Klinikum Bremen-Nord sind nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Senologie und der Deut-
2,1 %
582
1,6 %
0,8 %
244
1,0 %
99,0 %
99,8 %
582
582
92,7 %
99,0 %
*BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Gynäkologische Operationen, Verfahrensjahr 2007. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 04.07.2008].
Behandlung von Brusttumoren (Mamma-Chirurgie)
Die Eingriffe an der Brust (Mamma), die in das Qualitätssicherungsverfahren einbezogen sind, betreffen Operationen bei gutartigen und bösartigen Tumoren, Zysten und Dysplasien (Fehlbildungen). Dabei handelt es sich um
schen Krebsgesellschaft zertifiziert.
Qualitätsindikator (QI)
Ziel/Referenzwert BQS
Indikation zur brusterhaltenden Therapie
(alle Frauen mit Primärerkrankung und
invasivem Mammakarzinom im Stadium
pT1) (QI 9)
Zwischen 60 % und 85 % der Fälle
sollten brusterhaltend operiert
werden
Axilladissektion oder Sentinel-Lymphknoten-Biopsie bei invasivem
Mammakarzinom (QI 6)
In mindestens 95 % der Fälle
Zeitlicher Abstand zwischen Diagnose
und Operationsdatum (QI 11)
Sollte zwischen 5 und 18 Tage
betragen (Median)
Röntgenuntersuchung des entfernten
Gewebes nach der Operation (QI 2)
In mindestens 95 % der Fälle
Bestimmung der Hormonempfindlichkeit HER-2/neu-Analyse sollte in
der Krebszellen (QI 3)
min­destens 95 % der Fälle
durchgeführt werden
Immunhistochemische
Rezeptoranalyse ebenso
GeNo
Ergebnis
2007
berück­
sichtigte
Fälle
Vergleichswert Bund
(BQS)*
76,8 %
168
80,3 %
99,0 %
289
95,8 %
13 bis 14 Tage
10 Tage
98,6 %
71
91,2 %
99,0 %
309
97,2 %
99,7 %
335
98,6 %
Biopsien (Gewebeentnahmen zur Untersuchung), brusterhaltende Operationen, Amputation der Brust oder der
Brustdrüse (Ablatio, Mastektomie), Entfernung von Lymphknoten oder plastische Operationen (z. B. Brustaufbau
nach Brustoperation).
*BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Mammachirurgie, Verfahrensjahr 2007. Online
verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 04.07.2008].
74
) 75
Herzschrittmacher-Einsatz (Herzschrittmacher-Implantation)
Koronarchirurgie (Bypass-Operation am Herzen)
Ein Herzschrittmacher wird implantiert, wenn das Herz selbst nicht oder nicht ausreichend in der Lage ist, elek-
Bei der Koronarchirurgie handelt es sich um die operative Versorgung verengter Herzkranzgefäße, die Ursache
trische Impulse zu erzeugen, die den Herzmuskel zur Kontraktion (Pumpbewegung) anregen. Implantierte Herzschrittmacher bestehen aus einer Energiequelle (Aggregat) und einer Elektrode bzw. mehreren Elektroden, die
über Venen entweder in einen Vorhof des Herzens, in eine Herzkammer (Ventrikel) oder in Vorhof und Herzkammer eingeführt werden und dort den Herzmuskel stimulieren.
von Angina-pectoris-Anfällen bzw. eines Herzinfarktes sind. Die Operationen werden in der Regel unter Verwendung der Herz-Lungen-Maschine am stillstehenden Herzen durchgeführt. Unter bestimmten Voraussetzungen
ist auch eine Operation am schlagenden Herzen möglich. Es wurden Qualitätsziele definiert, die sowohl
Die Auswahl des Bypass-Materials (notwendig zur Überbrückung der Verengung) ist von entscheidender Bedeu-
Als Qualitätsziele wurde u. a. definiert, dass die Entscheidung zum Einsatz eines Herzschrittmachers sorgfältig
getroffen wird, den Leitlinien entspricht (leitlinienkonforme Indikation) und dass ein angemessenes Modell
(System) gewählt wird. Nach dem Eingriff soll eine gute Reizung des Herzens (hohe intrakardiale Signalamplitude) messbar sein. Komplikationen im Zusammenhang mit dem Eingriff (perioperative Komplikationen, wie z. B.
ungewollte Lageveränderung der Sonde nach dem Eingriff, Blutungen, Wundheilungsstörungen, Verletzungen des
tung, da der Verschluss eines Bypassgefäßes unmittelbare Auswirkungen auf die kardiale Morbidität und Leta‑
lität hat. Als Bypassgefäße werden entweder Beinvenen oder die innere Brustwandarterie, die sogenannte Arteria
mammaria interna, verwendet. Venen können im Laufe der Zeit morphologischen Veränderungen unterliegen, die
zu einer Verengung bzw. einem Verschluss des Bypassgefäßes führen. Daher ist die Verwendung der Arteria
mammaria interna, wenn möglich, zu bevorzugen. Es treten im Anschluss an die Operation signifikant weniger
Herzmuskels) sollten möglichst selten vorkommen.
Angina-pectoris-Beschwerden oder Herzinfarkte auf. Ebenfalls wird seltener eine erneute Operation oder
In den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte, Bremen-Nord und Bremen-Ost wurden in 2007 insgesamt
Ein möglichst hoher Prozentsatz an Verwendung der Arteria mammaria interna ist daher anzustreben.
Koronarangioplastie zur Eröffnung verengter Gefäße erforderlich. Auch die 10-Jahres-Überlebensrate ist höher.
283 Herzschrittmacher-Implantationen dokumentiert (bundesweit waren es 66.086).
Qualitätsindikator (QI)
Ziel/Referenzwert BQS
GeNo
Ergebnis 2007
Die Sterblichkeit (Letalität) nach herzchirurgischen Eingriffen stellt den wichtigsten Indikator der Ergebnisquali-
berücksichtigte Fälle
Vergleichswert Bund
(BQS)*
tät dar. Die Analyse zur Krankenhaussterblichkeit erfolgt unter Berücksichtigung des Risikoprofils der behandelten Patienten. Neben der Krankenhausletalität, also der Sterblichkeit während des Krankenhausaufenthalts, wird
auch die wichtige 30-Tages-Letalität (risikoadjustiert) ausgewiesen.
Entscheidung für die Herzschrittmacher­ In mindestens 90 % der Fälle
behandlung bei verlangsamten (bradykarden) Herzrhythmusstörungen
gemäß Leitlinie (QI 1)
97,1 %
276
89,9 %
Auswahl des Herzschrittmacher­
systems gemäß Leitlinie (QI 3)
In mindestens 90 % der Fälle
99,3 %
276
93,9 %
Entscheidung für die Herzschrittmacherbehandlung und für die Auswahl des Herzschrittmachersystems
gemäß Leitlinien (QI 5)
In mindestens 80 % der Fälle
96,4 %
276
85,0 %
>= 85,0 %
Intrakardiale Signalamplitude:
Vorhof (QI 9)
Amplitude von mindestens 1,5 mV in
mindestens 80 % der Fälle
Verwendung der linksseitigen Arteria
mammaria interna (QI 1)
96,7 %
213
91,6 %
Postoperative Mediastinitis bei Patienten mit Risikoklasse 0/1 (QI 2)
<= 1,8 %
Intrakardiale Signalamplitude:
Ventrikel (QI 9)
Amplitude von mindestens 4 mV in
mindestens 90 % der Fälle
99,3 %
280
98,4 %
Postoperative Retentionsstörung (QI 3)
<= 7,0 %
Komplikationen während oder nach
der Operation (QI 8): chirurgische
Komplikationen)
Sollte 2 % der Fälle nicht überschreiten
Nicht definiert
1,1 %
In-Hospital-Letalität bei Patienten mit
elektiver oder dringlicher Operationsindikation (QI 5)
Komplikationen während oder nach
der Operation (QI 8): unerwünschte
Lageänderung der Sonde im Vorhof
Sollte 3 % der Fälle nicht überschreiten
Risikoadjustierte In-Hospital-Letalität
nach logistischem KCHSCORE 2.0
(2007)** (QI 5)
<= 4,9 %
Komplikationen während oder nach
der Operation (QI 8): unerwünschte
Lageänderung der Sonde in der
Herzkammer
Sollte 3 % der Fälle nicht überschreiten
Im Klinikum Links der Weser wurden 2007 insgesamt 927 rein koronarchirurgische Operationen durchgeführt.
0,4 %
283
1,4 %
215
1,6 %
1,1 %
282
1,2 %
*BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Herzschrittmacher-Implantation, Verfahrensjahr 2007. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 04.07.2008].
Ziel/Referenzwert BQS
GeNo
Ergebnis
2007
berück­
sichtigte
Fälle
Vergleichswert Bund
(BQS)*
96,4 %
859
92,3 %
0,1 %
877
0,5 %
0,5 %
769
2,0 %
1,5 %
866
2,0 %
3,6 %
n. a.
2,8 %
n. a.: nicht angegeben
*Quelle: BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Isolierte Koronarchirurgie. Verfahrensjahr 2007. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 07.07.2008].
**Die risikoadjustierte Letalität stellt eine risikoadjustierte – fiktive – Letalitätsrate dar, die einen Vergleich zwischen
Krankenhäusern ermöglicht.
76
) 77
Koronarangiographie und perkutane Koronarintervention (PCI)
Stationäre Herzkatheteruntersuchungen und Angioplastien erfolgen in Bremen nur im Klinikum Links der Weser.
Im Jahr 2007 wurden hier insgesamt 4.364 diagnostische Herzkatheteruntersuchungen und 1.780 Angioplastien
Eine Herzkatheteruntersuchung dient der Untersuchung der Herzkranzgefäße und der Herzkammern, um Veren-
durchgeführt.
gungen oder Fehlfunktionen festzustellen. Diese können unter anderem zu einem Herzinfarkt oder zu Herzschwäche führen. Bei der Untersuchung wird ein Katheter über ein Arm- oder Beingefäß (meistens im Leistenbereich;
Ziel/Referenzwert BQS
beim Linksherzkatheter in eine Arterie, beim Rechtsherzkatheter in eine Vene) in das Herzinnere und in die Herzkranzgefäße vorgeschoben. Durch ein Kontrastmittel werden Herz und Gefäße unter Röntgenkontrolle dargestellt. Auch weitere Untersuchungen wie Druck- oder Sauerstoffmessungen sind dabei möglich.
Im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung können erkannte Defekte oftmals auch direkt behoben werden: bei
einer durch Ablagerungen verengten Arterie (Arteriosklerose) etwa durch Ballondilatation und Stent‑Implantation,
bei einer Klappenverengung (Stenose) durch Herzklappensprengung, bei Löchern in der Herzscheidewand (Vorhofseptumdefekt oder offenes Foramen ovale) durch Schirmchenverschluss.
Bei einer Ballondilatation oder Angioplastie beispielsweise wird ein verengtes Herzkranzgefäß mithilfe eines Ballons erweitert. Dazu wird ein dünner Führungsdraht vorsichtig bis zum Herzen vorgeschoben. Ist die Stelle erreicht, an der die Herzkranzgefäße von der Aorta abzweigen, wird ein noch feinerer Draht innerhalb des ersten
Drahts langsam bis zur betreffenden Stelle in den Herzkranzgefäßen geführt, um den Engpass dann vorsichtig mit
dem Draht zu durchstoßen. Danach führt man den eigentlichen Ballonkatheter bis zur Engstelle. Ist der Ballon an
Indikation zur Koronarangiographie
(QI 1)
>= 80,0 %
Indikation zur PCI (QI 2)
<= 10,0 %
Erreichen des wesentlichen Interven­
tionsziels: alle PCI mit Indikation
›akutes Koronarsyndrom mit ST-Hebung
bis 24 h‹ (QI 4)
>= 85,0 %
Schwere Komplikationen bei PCI**
(QI 5)
<= 5,9 %
Durchleuchtungsdauer Herzkatheter
(Median) (QI 7)
<= 5,0 min
Kontrastmittelmenge Herzkatheter
(Median) (QI 8)
<= 150,0 ml
GeNo
Ergebnis
2007
berück­
sichtigte
Fälle
Vergleichswert Bund
(BQS)*
85,4 %
1.585
91,6 %
9,3 %
461
4,8 %
93,0 %
458
93,3 %
3,3 %
1.780
2,6 %
2,1 min
n. a.
2,9 min
85,0 ml
n. a.
100,0 ml
der Engstelle angelangt, wird er mit einer Mischung aus Kochsalz und Kontrastmittel mehrmals aufgeblasen,
um die Verengung zu beseitigen. Über einen Monitor kann der Arzt die Position des Ballons laufend überwachen.
Das gleichzeitige Einsetzen eines Stents ist ebenfalls möglich. Ein Stent ist ein Drahtgeflecht, das über einen Katheter bis zu der Stelle vorgeschoben wird, an der die Gefäßwand verkrustet und die Arterie verengt ist. Dort wird
n. a.: nicht angegeben
*Quelle: BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Koronarangiographie und perkutane
Koronarintervention (PCI). Verfahrensjahr 2007. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de
[Recherchedatum: 07.07.2008].
**MACCE (Major Adverse Cardiac and Cerebrovascular Events: Herzinfarkt, TIA/Schlaganfall oder Tod).
das Drahtgeflecht mithilfe eines Ballons von innen an die Gefäßwand gedrückt. Die Wand wird gedehnt und
gleichzeitig gefestigt, weil sich der Stent direkt an die Wand anschmiegt. Mit der Zeit wachsen Zellen der Gefäßwand um den Stent herum, sodass er eine Stütze innerhalb der Arterie ist und sich die Arterie nicht mehr zusammenziehen kann. Das verbleibende Risiko eines Verschlusses (Reststenoserisiko) sinkt damit von ca. 30 bis 40 %
auf weniger als 20 %.
Als Qualitätsziele wurden u. a. definiert: sorgfältige Entscheidung über die Notwendigkeit dieser Eingriffe (Indikation), Erreichen des Interventionsziels, möglichst wenig schwere Komplikationen, möglichst geringe Durchleuchtungszeit und Kontrastmittelmenge.
78
) 79
GESUNDHEIT NORD
Jahresabschluss (auszug)
Zusammenfassung betrieblicher Eckdaten
Unterschied
2007
Klinika
Planbetten und Plätze **
Fallzahlen (stationär/teilstationär)
Belegungs- und Berechnungstage
Erlöse aus Krankenhausleistungen (TEUR)
Case-Mix (CM)
Case-Mix-Index (CMI)
Vollkräfte (VK)
Personalaufwand (TEUR)
Durchschnittliche Personalkosten je Vollkraft (EUR)
Umsatzerlöse (TEUR)
Materialaufwand (TEUR)
2006
%
2.932
117.863
919.053
408.129
110.222
1,11
5.711
318.245
55.725
436.952
133.413
2.885
113.236
902.261
397.941
102.065
1,11
5.645
319.020
56.511
425.126
124.155
1,6
4,1
1,9
2,6
8,0
0,0
1,2
–0,2
–1,4
2,8
7,5
Klinikservice-Gesellschaft Bremen mbH
Umsatzerlöse (TEUR)
Materialaufwand (TEUR)
Personalaufwand (TEUR)
Vollkräfte (VK)
7.153
172
5.778
264
7.379
186
5.917
274
–3,1
–7,6
–2,3
–3,6
RehaZentrum Bremen GmbH
Umsatzerlöse (TEUR)
Materialaufwand (TEUR)
Personalaufwand (TEUR)
Vollkräfte (VK)
4.684
2.315
1.928
55
3.282
1.362
1.544
41
42,7
70,0
24,9
35,2
GESUNDHEIT NORD Klinikverbund Bremen gGmbH (Holding)
Umsatzerlöse (TEUR)
Materialaufwand (TEUR)
Personalaufwand (TEUR)
Vollkräfte (VK)
0
0
1.160
17
0
0
1.820
19
0,0
0,0
–36,2
–7,9
440.157
110.971
325.750
6.047
426.894
101.866
325.195
5.967
3,1
8,9
0,2
1,3
Konzern gesamt
Umsatzerlöse* (TEUR)
Materialaufwand* (TEUR)
Personalaufwand* (TEUR)
Vollkräfte (VK)
*Nach Konsolidierung
**Lt. Festsetzungsbescheid vom 26.03.2008.
80
) 81
Konzernabschluss zum 31. 12. 2007
konzernBilanz
AKTIVA
PASSIVA
31. 12. 2007
EUR
A.
II.
III.
A.
II.
III.
Eigenkapital
I.
Gezeichnetes Kapital
45.025.000,00
45.025.000,00
1.
II.
Konzern-Bilanzverlust
–2.058.133,56
–2.504.503,43
III.
Ausgleichsposten für Anteile fremder Gesellschafter
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung
2.076.550,06
2.069.309,24
0,00
23.507,48
2.076.550,06
2.092.816,72
B.
Sachanlagen
1.
Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten
2.
Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten
343.779.019,09
333.162.008,51
43.822,73
48.392,90
3.
Technische Anlagen und Maschinen
21.691.257,21
21.418.905,75
4.
Einrichtungen und Ausstattungen
41.858.371,49
38.399.943,25
5.
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Anteile an verbundenen Unternehmen
2.
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2.
Unfertige Leistungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2.
Forderungen gegen Gesellschafter
3.
Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht
4.
Forderungen aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des
Anlagevermögens
5.
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
6.
Forderungen gegen assoziierte Unternehmen
7.
Sonstige Vermögensgegenstände
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
Rechnungsabgrenzungsposten
3.
Sonderposten aus Zuwendungen Dritter
1.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
50.000,00
50.000,00
2.
Steuerrückstellungen
509.377,81
43.029.874,38
177.437.958,24
179.489.910,09
38.574.122,92
40.489.646,16
23.074.091,93
10.899.188,69
239.086.173,09
230.878.744,94
22.630.668,00
34.740.797,00
251.488,33
324.836,00
Rückstellungen
142.018,68
106.973,29
3.
Sonstige Rückstellungen
84.975.542,41
92.617.849,74
192.018,68
156.973,29
4.
Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung
13.515.739,17
19.156.981,57
433.570.328,42
424.018.593,45
121.373.437,91
146.840.464,31
87.669.865,03
64.607.567,51
54.694,00
113.099,00
21.248.182,51
16.904.038,12
200.000,00
200.000,00
25.252.824,38
30.432.882,21
8.386.082,53
7.850.073,69
206.985,20
0,00
D.
7.263.459,41
Verbindlichkeiten
1.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
8.527.571,06
2.
Erhaltene Anzahlungen
8.047.164,67
7.541.996,71
3.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
15.310.624,08
16.069.567,77
4.
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern
4.
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht
75.434.445,70
80.128.589,59
6.
207.390,79
60.569,50
Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des
Anlagevermögens
9.796.366,64
7.227.542,08
7.
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen
8.
Sonstige Verbindlichkeiten
16.486.827,65
2.069.761,22
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1.
Sonderposten aus Zuweisung und Zuschüssen der öffentlichen Hand
28.739.553,03
Vorräte
1.
Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG
2.
421.768.803,44
Finanzanlagen
1.
1.
23.929.289,16
C.
406.764,24
43.373.630,68
Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung
des Sachanlagevermögens
431.301.759,68
Umlaufvermögen
I.
31. 12. 2006
EUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
2.
C.
31. 12. 2007
EUR
Anlagevermögen
I.
B.
31. 12. 2006
EUR
1.699,94
0,00
269.072,67
218.485,32
4.469.758,69
9.853.675,89
106.665.562,08
99.558.623,60
13.135.429,53
22.881.440,80
135.111.615,69
138.509.632,17
382.422,69
380.651,43
569.064.366,80
562.908.877,05
E.
Rechnungsabgrenzungsposten
21.761.646,39
21.551.035,43
164.780.280,04
141.658.695,96
450.845,08
501.097,46
569.064.366,80
562.908.877,05
82
) 83
Konzernabschluss zum 31. 01. 2007
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Erlöse aus Krankenhausleistungen
Erlöse aus Wahlleistungen
Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses
Nutzungsentgelte der Ärzte
Umsatzerlöse (nicht KHBV)
Erhöhung des Bestandes an unfertigen Leistungen
Zuweisung und Zuschüsse der öffentlichen Hand
Sonstige betriebliche Erträge
9.
Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
10.
Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
– davon für Altersversorgung: EUR 15.733.262,29 (Vorjahr: EUR 18.302.399,61)
Zwischenergebnis
11. Erträge aus der Zuwendung zur Finanzierung von Investitionen
12. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/
Verbindlichkeiten nach dem KHG und aufgrund sonstiger
Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens
13.
14.
15.
Aufwendungen aus der Zuführung von Sonderposten/
Verbindlichkeiten nach dem KHG und aufgrund sonstiger
Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens
Aufwendungen für die nach dem KHG geförderte
Nutzung von Anlagegegenständen
Aufwendungen für nach dem KHG geförderte,
nicht aktivierungsfähige Maßnahmen
Zwischenergebnis
16.
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen
– davon auf Geschäfts- und Firmenwert EUR 23.507,48 (Vorjahr EUR 23.507,48)
17.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
– davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre
EUR 313.354,29 (Vorjahr: EUR 432.968,03)
Zwischenergebnis
18. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
19. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
20. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
21.
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
22.
23.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Sonstige Steuern
24.
25.
26.
27.
Konzernjahresüberschuss (Vorjahr: Konzernjahresfehlbetrag)
Verlustvortrag/Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
Anteile anderer Gesellschafter
Konzernbilanzverlust
2007
Eur
408.129.300,21
5.150.270,84
10.090.887,67
12.051.794,64
4.734.664,11
505.167,96
1.664.404,63
51.577.115,70
493.903.605,76
2006
Eur
397.940.582,74
5.302.995,33
8.804.672,22
11.535.177,29
3.310.076,93
1.697.999,38
1.667.865,11
46.122.365,99
476.381.734,99
79.280.097,50
31.690.610,60
110.970.708,10
72.607.406,21
29.258.295,62
101.865.701,83
261.112.964,84
64.636.848,76
325.749.813,60
436.720.521,70
257.423.653,92
67.771.411,32
325.195.065,24
427.060.767,07
57.183.084,06
15.041.938,05
49.320.967,92
13.745.593,60
20.351.479,38
35.393.417,43
18.799.087,90
32.544.681,50
13.853.348,19
12.371.242,11
1.478.006,58
1.640.507,82
874.857,11
16.206.211,88
19.187.205,55
76.370.289,61
0,00
14.011.749,93
18.532.931,57
67.853.899,49
28.006.829,17
23.478.684,28
45.778.652,60
47.563.957,73
73.785.481,77
71.042.642,01
2.584.807,84
35.045,39
1.001.577,52
2.906.164,35
–1.869.541,44
715.266,40
215.752,83
18.557,27
234.310,10
480.956,30
–2.504.503,43
34.586,43
–2.058.133,56
–3.188.742,52
42.742,29
1.190.294,25
1.876.372,80
–643.336,26
–3.832.078,78
276.196,41
29.385,46
305.581,87
–4.137.660,65
1.852.097,96
218.940,74
–2.504.503,43
84
) 85
Fit für die Zukunft
Wie gelingt es der GESUNDHEIT NORD, für über 108.000 stationäre und 143.000 ambulante Patienten im Jahr
die bestmögliche medizinische Versorgung zu sichern? Und wie hält sich der Verbund fit für die Zukunft? Um diese Fragen kreist der vorliegende Geschäftsbericht. Auf der Suche nach Antworten haben wir einige unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Klinikum hinaus in die Freizeit begleitet. Und Folgendes beobachtet: Der
hohe Qualitätsanspruch unserer Ärzte zeigt sich morgens bei der Visite genauso wie nach Feierabend an der Ladentheke. Gute Planung liegt im Detail und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Zentraleinkauf
einfach im Blut. Und das ›Von Mensch zu Mensch‹ hört nicht am Klinikausgang auf, sondern geht mit einer
freundlichen Geste auf dem Nachhauseweg weiter.
Ob Qualität, Innovation, Vernetzung oder Menschlichkeit: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter füllen – weit
über ihren Arbeitsalltag hinaus – die Werte der GESUNDHEIT NORD mit Leben. Mit ihrem Teamgeist, ihrer Ausdauer und dem Willen, immer besser zu werden, halten sie die Klinika Bremen-Mitte, Bremen-Ost, Bremen-Nord
und Links der Weser gut in Form. Und machen die GESUNDHEIT NORD so gemeinsam fit für die Zukunft.
Die Antwort liegt also in unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Genauer gesagt in der Tatsache, dass sie so
sind, wie sie sind.
Manchmal wird der
Fotograf selbst zum Motiv:
Herr Schiffler setzt
Dr. Marquardt und dessen
Tochter Clara auf
Siebenmeilenstiefeln
in Szene.
86
) 87
impressum
Herausgeber
Konzeption und Gestaltung
red pepper Bremen GmbH
GESUNDHEIT NORD
www.redpepper.de
Klinikverbund Bremen GGmbH
Martinistraße 34
Fotografie
28195 Bremen
Roland Schiffler, Roland Schiffler Fotodesign
Fon (0421) 40 81-9002
Fax (0421) 40 81-9066
Druck
ASCO STURM DRUCK GmbH
Klinikum Bremen-Mitte GGmbH
St.-Jürgen-Straße 1
28177 Bremen
Fon (0421) 497-0
Fax (0421) 497-5030
Klinikum Bremen-Nord GGmbH
Hammersbecker Straße 228
28755 Bremen
Fon (0421) 66 06-0
Fax (0421) 66 06-1610
Klinikum Bremen-Ost GGmbH
Züricher Straße 40
28325 Bremen
Fon (0421) 408-0
Fax (0421) 408-2366
Klinikum Links der Weser GGmbH
Senator-Weßling-Straße 1
28277 Bremen
Fon (0421) 879-0
Fax (0421) 879-1599