Sicherheits-Check wie vor einem Flugzeugstart

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Sicherheits-Check wie vor einem Flugzeugstart
CLINOTEL
MAGAZIN
Oktober 2009
WWW.CLINOTEL.DE
Neuruppin: Checklisten im OP erweitern Verfahren zur Patientensicherheit
Sicherheits-Check wie vor einem Flugzeugstart
BOCHUM | Mit Doktor Bär auf der »Prophylaxenstraße«
ESSEN | Stroke Unit Essen zertifiziert
INTERVIEW | Gezielte Karriereförderung im CLINOTEL-Verbund ist eine Investition in die Zukunft
MOERS | Mit dem Rad zur Arbeit
KOBLENZ | SPECT-CT: neues Diagnosegerät im Stiftungsklinikum
OBERHAUSEN | 1.500-mal jährlich »Chefsache«
2
Inhalt
CLINOTEL-Verbund
04
Stark im Verbund – die CLINOTEL-Mitglieder
06
Zehn Jahre CLINOTEL – das erste Jubiläum
Vorwort der CLINOTEL-Geschäftsführer
07
Von der Vision zum starken Verbund
Vorwort von Lutz Hecht, Geschäftsführer
Stiftungsklinikum Mittelrhein GmbH
08
Klinische Pfade verbessern die Abläufe
Seminar im Stiftungsklinikum Mittelrhein im Juni 2009
09
Erstes Treffen der Fachgruppe OP-Management in Köln
Professionelles Management erhöht Patientensicherheit
und Wirtschaftlichkeit im OP-Bereich
10
Fachgruppe Transfusionsmedizin
Sicherheit des Transfusionswesens im Fokus
der Fachexperten
11
12
Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Kodierungsprüfung
Verbesserungspotenzial zur Kodierung und
Dokumentation entdeckt
Interview
Gezielte Karriereförderung im CLINOTEL-Verbund ist eine
Investition in die Zukunft unserer Kliniken
14
Workshop Forderungsmanagement/Kassenanfragen
Strukturiertes Verfahren mit Kostenträgern und MDK
garantiert Erfolg
15
Oberhausen
CLINOTEL-Jahresbericht – kompromisslos laienverständlich
46
CLINOTEL-Projekte und -Aktivitäten
46
Impressum
47
CLINOTEL-Fachabteilungen und Bettenverteilung
48
Die CLINOTEL-Standorte
08 CLINOTEL: Klinische Pfade verbessern die Abläufe
16
17
Altötting/Burghausen
CLINOTEL-Audit im Pflegedienst – praxisnah und kompetent
Intermediate Care Unit schon stark ausgelastet
18
Bochum
Mit Doktor Bär auf der »Prophylaxenstraße«
20
Emden
Röntgenbilder schnell per Mausklick abrufbar
21
22
24
Emsdetten/Greven/Steinfurt
»Aktiv durch’s Leben«
Gastronomiekonzept mit regional ausgerichteten Speisen
Ärztehaus heißt jetzt »burg forum«
25
Essen
Ohne Markierung gibt’s keine OP
26
Gütersloh
Qualitätsmanagement-Zertifikat für das Städtische Klinikum
27
Koblenz
Patientenverfügung – der Wille des Patienten wird gestärkt
28
Ingolstadt
Guter Start für das »letzte Zuhause«
30 Ingolstadt: Guter Start für das »letzte Zuhause«
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
Namen und Nachrichten
30
Lünen/Werne
Kompetente Ernährungsberatung am Klinikum Lünen
31
Moers
Menschen mit einem Diabetes mellitus optimal betreuen
32
33
Neuruppin
Sicherheits-Check wie vor einem Flugzeugstart
Direkt durch den Nabel zur Galle
34
Oberhausen
1.500-mal jährlich »Chefsache«
35
Pirmasens
Drogen – ohne mich, weil fit cool ist
36
37
Speyer
Casemanagement verhindert Versorgungslücken
Mit neuester Technik ab durch die Mitte
38
39
Würzburg
Weniger Angst in der größeren Röhre
Röntgenbilder sind jetzt sofort digital im System
36 Neuruppin: Direkt durch den Nabel zur Galle
40
40
Emsdetten/Greven/Steinfurt
Dr. Jens Groß jetzt auch Belegarzt im Marienhospital
Wechsel im Verbund von Lünen nach Greven
40
Altötting/Burghausen
Diabetologie und Gefäßmedizin mit Blick auf die Alpen
41
Neuruppin
Darmzentrum Brandenburg-Nordwest
41
Essen
Stroke Unit Essen zertifiziert
42
42
Koblenz
SPECT-CT: neues Diagnosegerät im Stiftungsklinikum
Gefahr durch Brustschmerzen
43
WÜRZBURG
Führungswechsel bei der Stiftung Juliusspital Würzburg
43
Speyer
Facharzt für Angiologie
44
Moers
Mit dem Rad zur Arbeit
44
Emden
Aktionstag zur Dekubitusprophylaxe war ein voller Erfolg
45
45
Koblenz
Neue Ärztin in Nastätten
Neuer Arzt im MVZ
45
Emden
Erhebliche Einsparung an Energiekosten
41 Speyer: Mit neuester Technik ab durch die Mitte
20 Moers: Mit dem Rad zur Arbeit
Lesehinweis:
Aufgrund der besseren Lesbarkeit hat sich die
Redaktion dazu entschlossen, für die in diesem
Magazin genannten Personengruppen weitestgehend
die männliche Form zu verwenden. Sämtliche
Ausführungen gelten selbstverständlich in gleicher
Weise für unsere geschätzten Leserinnen.
3
4
CLINOTEL-Mitgliedshäuser in Deutschland
Stark im Verbund – die CLINOTEL-Mitglieder
Die 24 Mitgliedshäuser von CLINOTEL verfügen insgesamt über 1 Milliarde Euro Budget,
versorgen 335.000 stationäre Patienten, beschäftigen 19.500 Mitarbeiter, halten rund
9.700 Planbetten vor und betreiben weitere Tochtergesellschaften bzw. halten Beteiligungen.
Kreisklinik Altötting
St. Johannes Hospital Arnsberg
Vinzenz-von-Paul-Straße 10
84503 Altötting
Telefon: 08671 509-0
www.diekreiskliniken.de
Springufer 7
59755 Arnsberg
Telefon: 02932 980-0
www.joho-arnsberg.de
Maria-Josef-Hospital Greven GmbH
Lindenstraße 29
48268 Greven
Telefon: 02571 502-0
www.maria-josef-hospital.de
Ruppiner Kliniken GmbH
Fehrbelliner Straße 38
16816 Neuruppin
Telefon: 03391 39-0
www.ruppiner-kliniken.de
Martin-Luther-Krankenhaus gGmbH
Wattenscheid
Städtisches Klinikum
Brandenburg GmbH
Voedestraße 79 | 44866 Bochum
Telefon: 02327 65-0 | www.martinluther-krankenhaus-bo.de
Hochstraße 29 | 14770 Brandenburg
an der Havel | Telefon: 03381 41-10
www.klinikum-brandenburg.de
Städtisches Klinikum Gütersloh
Klinikum Ingolstadt GmbH
Hospital zum Heiligen Geist Kempen
Reckenberger Straße 19
33332 Gütersloh
Telefon: 05241 83-00
www.klinikum-guetersloh.de
Krumenauerstraße 25
85049 Ingolstadt
Telefon: 0841 880-0
www.klinikum-ingolstadt.de
Von-Broichhausen-Allee 1
47906 Kempen
Telefon: 02152 142-0
www.krankenhaus-kempen.de
St. Clemens Hospitale
Sterkrade GmbH
Städtisches Krankenhaus
Pirmasens gGmbH
Diakonissen-StiftungsKrankenhaus Speyer gGmbH
Wilhelmstraße 34
46145 Oberhausen
Telefon: 0208 695-0
www.clemenshospitale.de
Pettenkofer Straße 22
66955 Pirmasens
Telefon: 06331 714-0
www.kh-pirmasens.de
Hilgardstraße 26
67346 Speyer
Telefon: 06232 22-0
www.diakonissen.de
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
5
Kreisklinik Burghausen
Klinikum Emden gGmbH
Marienhospital Emsdetten GmbH
Krankenhausstraße 1
84489 Burghausen
Telefon: 08677 880-0
www.diekreiskliniken.de
Bolardusstraße 20
26721 Emden
Telefon: 04921 98-0
www.klinikum-emden.de
Marienstraße 45
48282 Emsdetten
Telefon: 02572 830-0
www.marienhospital-emsdetten.de
Stiftungsklinikum
Mittelrhein GmbH
Krankenhaus Landshut-Achdorf
Klinikum St.-Marien-Hospital Lünen
St. Josef Krankenhaus GmbH Moers
Johannes-Müller-Straße 7
56068 Koblenz | Telefon: 0261 137-0
www.stiftungsklinikum.de
Achdorfer Weg 3
84036 Landshut
Telefon: 0871 404-0
www.lakumed.de
Altstadtstraße 23
44534 Lünen
Telefon: 02306 77-0
www.klinikum-luenen.de
Asberger Straße 4
47441 Moers
Telefon: 02841 107-1
www.st-josef-moers.de
Marienhospital Steinfurt GmbH
Kreiskrankenhaus Vilsbiburg
Krankenhausstraße 2
84137 Vilsbiburg
Telefon: 08741 60-0
www.lakumed.de
St. Christophorus-Krankenhaus
GmbH
Juliusspital Würzburg
Mauritiusstraße 5
48565 Steinfurt
Telefon: 02552 79-0
www.marienhospital-steinfurt.de
Goetheweg 34 | 59368 Werne
Telefon: 02389 787-0
www.krankenhaus-werne.de
Katholische Kliniken
Ruhrhalbinsel gGmbH
Heidbergweg 22–24 | 45257 Essen
Telefon: 0201 455-0
www.kkrh.de
Juliuspromenade 19
97070 Würzburg
Telefon: 0931 393-0
www.juliusspital.de
6
Vorwort
Geschäftsführer der CLINOTEL-Geschäftsstelle in Köln:
Prof. Dr. med. Andreas Becker
Udo Beck
Zehn Jahre CLINOTEL – das erste Jubiläum
Liebe Leser,
am 01.10.2009 feierte CLINOTEL seinen ersten runden Geburtstag, der Verbund wird zehn Jahre alt. Eine aufwendige Geburtstagsfeier
wird es angesichts der finanziellen Situation in Deutschland und speziell in der Gesundheitsbranche nicht geben.
Dazu sind die Mittel viel zu knapp und die finanziellen Ressourcen können besser eingesetzt werden, als das eigene Bestehen zu feiern.
Allerdings möchten wir an dieser Stelle – nicht ohne Stolz – auf die
Verbund und die Mitglieder als qualitätsfähige und innovative Kran-
vergangenen zehn Jahre und das gemeinsam Erreichte zurückblicken.
kenhäuser wahrgenommen.
Angefangen hat es 1999 mit fünf Krankenhäusern und der formulier-
Neben der Außenwahrnehmung haben wir vor allem intern eine ganze
ten Vision, öffentlichen und freigemeinnützigen Krankenhäusern
Menge erreicht. 15 Fachgruppen tauschen regelmäßig aktuelles Wis-
Vorteile zu bieten, wie sie sonst nur große (im Wesentlichen private)
sen aus und erörtern Verbundprojekte. Die medizinische Qualität
Krankenhausketten haben.
rückt immer stärker in den Fokus der Verbundaktivitäten, was in der
Knapp anderthalb Jahre später konnte das erste neue Krankenhaus
2007 beschlossenen gemeinsamen Qualitätspolitik seine Bestäti-
anhand von konkreten Projekten von der Sinnhaftigkeit eines Bei-
gung findet.
tritts zu dem aus fünf Mitgliedern bestehenden Verbund überzeugt
Die Funktionen Wissenstransfer, Benchmarking und zentrale Dienst-
werden. Danach war der Bann gebrochen und Jahr für Jahr haben sich
leistungen sind ein elementarer Wettbewerbsvorteil, wie ihn nur gro-
mehr Krankenhäuser zu einer gemeinsamen Zukunft mit CLINOTEL in
ße Krankenhausketten nutzen können. CLINOTEL gehört nun seit
einem starken Verbund entschieden.
zehn Jahren dazu und kann rückblickend – insbesondere durch den
Heute haben unsere aktuell 24 Mitgliedskrankenhäuser zusammen
intensiven Einsatz aller beteiligten Mitarbeiter – als sehr erfolgrei-
die erste Umsatzmilliarde erreicht und CLINOTEL stellt eine feste
cher Verbund bewertet werden.
Größe in der Krankenhauslandschaft dar.
Wir freuen uns auf die nächsten zehn Jahre mit Ihnen und neuen inno-
Insgesamt 22 umfassende Veröffentlichungen in Form von Facharti-
vativen Mitgliedern.
keln beziehungsweise Buchbeiträgen wurden seit der Gründung aus
unserem und über unseren Verbund vorgenommen. Auf 35 Kongres-
Viel Spaß beim Lesen!
sen und bundesweiten Veranstaltungen sind Vertreter der CLINOTELGeschäftsstelle aufgetreten und haben dort Kompetenz bewiesen.
Mittlerweile gehören die Jahresberichte zur Qualitätssicherung zum
Mit den besten Grüßen aus Köln
festen Bestandteil in der Krankenhausfachwelt. CLINOTEL wird als
Ihre
CLINOTEL-Geschäftsführung
Prof. Dr. med. Andreas Becker
Udo Beck
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
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Lutz Hecht, Geschäftsführer
Stiftungsklinikum Mittelrhein GmbH
Von der Vision zum starken Verbund
Liebe Mitarbeiter,
bereits Mitte der 1990er-Jahre wurde mir angesichts der Entwicklung im Gesundheitswesen und der beginnenden Privatisierungswelle klar,
dass es neben der rein privatwirtschaftlichen Ausrichtung von Krankenhäusern auf der Basis der Tradition dem Gemeinwohl dienender
Einrichtungen auch andere Möglichkeiten geben müsse, auf die Marktveränderungen zu reagieren.
Ausschlaggebend, sich mit dem Thema zu beschäftigen, war dann im
Daher wurde der Teil des Aufbaus von Kennzahlensystemen zum Bench-
Jahr 1998 die Aufforderung zu einer Seminarveranstaltung, mir kon-
marking zur Verbesserung der Kodierungsqualität prioritär aufgebaut
kret theoretisch zu diesem Thema Gedanken zu machen, wie man auf
und ist über lange Jahre jetzt schon die »Seele« im Verbund. Parallel
die Privatisierungswelle in der deutschen Krankenhauslandschaft von
dazu kam jedoch auch der Fokus auf die Entwicklungen und Verbesse-
freigemeinnütziger Seite antworten könnte.
rungen der medizinischen Qualität, die heute deutlich im Vordergrund
Heraus kam die Idee »CLINOTEL«, die von einigen Veranstaltungsteil-
steht. Kostenträgerrechnung, Personalmanagement und gemeinsame
nehmern als Idee aufgenommen wurde, die man in die Tat umsetzen
Öffentlichkeitsarbeit runden das Verbundprofil entsprechend ab.
sollte. Mit vier weiteren Krankenhausgeschäftsführern habe ich daher
Der künftige Wettbewerb der Krankenhäuser untereinander wird sich
im Oktober 1999 die Idee aufgegriffen und den CLINOTEL-Kranken-
über die Qualität der medizinischen Versorgung definieren. Für alle
hausverbund gegründet. Kern dieser Idee war, dass die Stärke der sich
weiteren Aspekte, die hierbei eine Rolle spielen, ist der Verbund in
entwickelnden Krankenhausketten auf privater Ebene langfristig eine
seiner flexiblen Reaktion, was im Konsens mit allen Krankenhäusern
Möglichkeit sein wird, die Intelligenz seiner Einrichtung auf der Basis
prioritär bearbeitet wird, gut aufgestellt. Dazu gehört, in den vergan-
von Fakten- und Datenlagen im Wettbewerb einzusetzen. Gleichzeitig
genen zehn Jahren zur richtigen Zeit den richtigen Schwerpunkt in sei-
ist die Bündelung von Kompetenzen die Schwäche einzeln agierender
nen Projekten zu setzen.
Krankenhäuser, weil sie sich für jede Aufgabenstellung hierzu wieder
Hierbei ist mir klar: Ohne die Motivation vieler einzelner beteiligter
neue Partner suchen müssten. Es gibt viele Aufgabenstellungen, die
Mitarbeiter in den Krankenhäusern des Verbundes wäre das, was CLI-
durch den Verbund in einer privaten Klinikkette gelöst werden, aber
NOTEL heute schon darstellt, nicht erreichbar gewesen. Das heißt im
oft in Eigenständigkeit nicht zu lösen sind. Die Stärke der freigemein-
Umkehrschluss, viele sind wie ich von der Vision überzeugt, dass es im
nützigen selbstständigen Krankenhäuser und auch der nicht gewinn-
Sinne des Gemeinwohls eine Alternative zu der rein privatwirtschaftli-
orientierten kommunalen Krankenhäuser ist es dagegen, flexibel als
chen, gewinnorientierten Entwicklung der Krankenhauslandschaft ge-
Unternehmen auf die lokalen Anforderungen am Gesundheitsmarkt der
ben muss. Im CLINOTEL-Verbund gewinnt jede Einrichtung für seine
Region zu reagieren. Der Schwäche, das notwendige Wissen über die
Patienten. Hierzu wird es unsere Aufgabe sein, CLINOTEL weiter zu ei-
Einschätzung der eigenen Leistungen im Verhältnis zu anderen zu ha-
nem Markenzeichen zu entwickeln, mit dem unsere Kunden (Patienten,
ben, ist nur durch Organisation von Wissen zu begegnen. Die weitere
Einweiser, Krankenkassen, Ministerien usw.) beste medizinische Qua-
Schwäche, einzeln zu agieren und am Markt unterzugehen, ist eben-
lität – gern auch mit guten Hotelleistungen – verbinden können.
falls ein Punkt, der Vorteile in einer Krankenhauskette durch den Be-
Für diese Aufgabe wünsche ich uns allen die Kraft und den Willen zu
kanntheitsgrad bietet.
einer weiterhin erfolgreichen Umsetzung. Besten Dank für Ihre geleis-
Gerade am Anfang war es nicht leicht, andere Krankenhäuser für die
tete und künftige Mitwirkung, denn Sie – unsere Mitarbeiter – mit Ih-
Vision CLINOTEL zu begeistern, zumal es zunächst darum ging, sinn-
rer Kompetenz entscheiden über unseren gemeinsamen Erfolg im
volle langfristige Projekte und Strukturen aufzubauen. Gemeinsam mit
Wettbewerb mit privaten Krankenhausketten.
der Geschäftsstelle haben wir diese Aufgaben schnell umgesetzt und
konnten mit der Projektarbeit beginnen.
Herzliche Grüße aus Koblenz
Ihr
Lutz Hecht
8
CLINOTEL-Projekte und Fachgruppen
Wo geht´s lang? Klinische Behandlungspfade geben Richtungen und Ziele vor.
Dabei werden die Behandlungs- und Pflegeprozesse deutlich effektiver.
Der Patient profitiert von verlässlicher Qualität in allen Bereichen
Stiftungsklinikum Mittelrhein aus Koblenz gibt Wissen weiter
Klinische Pfade verbessern die Abläufe
KOBLENZ
Am 04.06.2009 fand auf Einladung der CLINOTEL-Geschäftsstelle ein Seminar zum Thema Klinische Behandlungspfade
und Prozessmanagement statt. Inhaltlich gefüllt wurde das Seminar seitens des Stiftungsklinikums Mittelrhein aus Koblenz,
in dem eine Vielzahl Klinischer Behandlungspfade bereits seit einigen Jahren erfolgreich eingeführt ist.
Den Auftakt der ganztägigen Veranstaltung, zu der 30 Teilnehmer aus
kenntnisse für die weitere Anpassung und Verbesserung zu ziehen
14 Mitgliedshäusern nach Köln gekommen sind, bildete ein Vortrag
und diese anschließend umzusetzen, dies ist die Daueraufgabe nach
von Prof. Dr. Michael Greiling von der Fachhochschule Gelsenkirchen.
der erfolgreichen Implementierung der Klinischen Pfade.
Sein Beitrag »Workflow-Management mittels Klinischer Pfade« bildete eine gute theoretische Grundlage für die anschließenden Praxisbei-
»Wie so oft ist die Benennung von konkret eingesparten Kosten auch
spiele aus dem Koblenzer Mitgliedshaus.
bei der Einführung Klinischer Pfade nur schwer möglich«, so Palm auf
die Fragen nach genauen Einsparbeträgen. Klar sei allerdings, dass
Die praktische Anwendung der Klinischen Pfade wurde kompetent
die verbesserten Prozesse effizienter seien und ein besserer Einsatz
und umfassend von Johannes Palm vorgestellt, dem Projektleiter des
der Ressourcen von den Beteiligten attestiert werde. »Das Ergebnis
Stiftungsklinikums Mittelrhein. Er machte deutlich, welche organisa-
lohnt den Aufwand in jedem Fall«, so Palms Fazit gegenüber den Se-
torischen Schritte es bei der erfolgreichen Implementierung von Kli-
minarteilnehmern.
nischen Pfaden zu bewältigen gibt. Mit praktischen Beispielen konnte
Johannes Palm die anwesenden Teilnehmer aus den anderen Mit-
»Das umfassende Projektwissen steht allen Mitgliedshäusern zur Ver-
gliedshäusern ausführlich versorgen. In der Diskussion der Dokumen-
fügung«, so Palm gegen Ende seines Vortrages, »die Umsetzung ist
tation, der sogenannten Pfadkurve, konnten sogar Detailaspekte mit
allerdings ein umfassender und anstrengender Prozess, der über viele
den Teilnehmern erörtert werden. Dementsprechend hoch war die Zu-
Monate geht. Jedes Haus, welches die umfassende Implementierung
friedenheit der Teilnehmer der Veranstaltung. »Varianzen«, also Ab-
plant, sollte eine umfassende Projektplanung vornehmen und das Pro-
weichungen von bestehenden Pfaden, zu analysieren und daraus Er-
jekt mit aller Ernsthaftigkeit und starkem Willen voranbringen.«
Seminarteilnehmer Klinische Behandlungspfade aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern am 04.06.2009 in Köln (Bild links)
Referent und Projektleiter Johannes Palm aus dem Stiftungsklinikum Mittelrhein Koblenz (Bild rechts)
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
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Professionelles Management erhöht Patientensicherheit und Wirtschaftlichkeit im OP-Bereich
Erstes Treffen der Fachgruppe OP-Management in Köln
CLINOTEL-PROJEKT
Hohe Arbeitsdichte in einem komplexen Arbeitsumfeld verbunden mit dem Anspruch, selbst schwerstkranke Patienten sicher und zeitgerecht
zu versorgen, daneben Notfälle einzubinden und dabei die Wirtschaftlichkeit der Behandlung nicht aus den Augen zu verlieren:
Arbeitsalltag im OP-Bereich eines Krankenhauses.
Die Verbindung von ökonomischem Denken und medizinischen Wert-
Das Thema Patientensicherheit im OP griff Dr. Frank Thölen, CLINO-
vorstellungen stand folgerichtig im Mittelpunkt des ersten Treffens
TEL-Referent Qualitätssicherung, in seinem Bericht über ausgewähl-
der Fachgruppe OP-Management am 25.06.2009 in Köln, an dem 18
te Ergebnisse des CLINOTEL-Auditprogramms auf. Konzepte zur Erhö-
Vertreter aus 15 Mitgliedshäusern teilgenommen haben.
hung der Patientensicherheit, etwa durch die Anwendung von
Checklisten, seien prinzipiell in allen auditierten OP-Bereichen vor-
Zum Auftakt der Veranstaltung stellte Michael Kilb, OP-Manager des
gefunden worden. Gleichzeitig konnte jedoch eine Reihe von Verbes-
Stiftungsklinikums Mittelrhein in Koblenz, das Organisationskonzept
serungspotenzialen identifiziert werden, die es den auditierten Häu-
des OP-Bereichs im Stiftungsklinikum vor. Wesentliches Element ei-
sern ermöglichen, bei der Optimierung der eigenen Konzepte gezielt
nes erfolgreichen OP-Managements sei, so Kilb, die Definition klarer
Schwerpunkte zu setzen.
und messbarer Ziele und die kontinuierliche Überprüfung des Zielerreichungsgrades auf der Basis von Daten und Fakten.
Einen Blick über den »Tellerrand« des CLINOTEL-Verbundes hinaus
wagte Dr. Thomas Ramolla, OP-Manager des Klinikums Ingolstadt, in
Bianca Pfeuffer, CLINOTEL-Referentin Controlling, beleuchtete im
seinem abschließenden Vortrag zum Thema »Interessenvertretung
zweiten Vortrag den OP-Bereich aus betriebswirtschaftlicher Sicht.
und Qualifizierung von OP-Managern«.
Frau Pfeuffer verdeutlichte am Beispiel eines speziellen Operations-
Am Ende der mit Anregungen und Diskussionen prall gefüllten Auf-
verfahrens bei Dickdarmeingriffen, dass im OP anfallende Kosten im-
taktveranstaltung bestand bei allen Teilnehmern der Wunsch, den
mer im Kontext des gesamten stationären Aufenthaltes gesehen wer-
fachlichen Austausch zukünftig durch Daten und Fakten zu intensi-
den müsten. So sei das Operationsverfahren zwar im OP selbst mit
vieren. Einen ersten Schritt in diese Richtung möchte die Fachgruppe
höheren Sachkosten verbunden, führe aber dazu, dass sich die Pati-
während des zweiten Treffens am 27.01.2010 in Köln machen. Hier
enten schneller von der Operation erholen und früher entlassen wer-
sollen Empfehlungen für Kennzahlen zur Steuerung des OP-Betriebs
den könnten.
im CLINOTEL-Verbund erarbeitet werden.
Intensiver Erfahrungsaustausch:
Mitglieder der Fachgruppe OP-Management
10
CLINOTEL-Projekte und Fachgruppen
Erstes Treffen der Fachgruppe Transfusionsmedizin in Köln
Sicherheit des Transfusionswesens im Fokus der Fachexperten
FACHGRUPPE TRANSFUSIONSMEDIZIN
Am 05.08.2009 fand in Köln das erste Treffen der Fachgruppe Transfusionsmedizin statt,
an dem Vertreter aus acht Mitgliedshäusern teilgenommen haben.
Zum Auftakt der Veranstaltung stellte Dr. Frank Thölen, CLINOTEL-
Prof. Dr. Birgit Gathof, Leiterin des Instituts für Transfusionsmedizin
Referent Qualitätssicherung, das Verfahren und ausgewählte Ergeb-
des Klinikums der Universität zu Köln, konnte anhand von Daten aus
nisse der Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR) vor.
wissenschaftlichen Registern zeigen, dass transfusionsbedingte Ne-
Die monatlich erstellten Auswertungen können von den Transfusions-
benwirkungen auch durch Risiken im Transfusionsprozess selbst,
verantwortlichen beispielsweise genutzt werden, um für definierte
etwa die Verwechslung von Blutkonserven oder Patienten, bedingt
Operationen die Wahrscheinlichkeit einer Bluttransfusion ohne zu-
sein können. Eine Möglichkeit, diese Risiken transparent zu machen
sätzlichen Dokumentationsaufwand zu ermitteln. Auf positive Reso-
und dadurch die Sicherheit der Transfusion zu erhöhen, bestehe in
nanz stießen die Ausführungen von Dr. Frank Thölen zum CLINOTEL-
der Einführung von anonymen Berichtssystemen. Im eigenen Institut
Auditverfahren im Bereich Transfusionswesen.
sei ein solches System mit gutem Erfolg etabliert worden. Deutschlandweit befänden sich derartige Systeme jedoch erst im Aufbau.
Fachgruppenmitglieder, die bereits über eigene Auditerfahrungen
Im Verlauf der anschließenden Diskussion wurde allen Teilnehmern
verfügen, stimmten darin überein, dass das Audit ein hervorragendes
des Treffens sehr schnell das Potenzial einer Kommunikation von
Instrument zur Identifikation eigener Stärken und Verbesserungspo-
transfusionsassoziierten Beinahezwischenfällen in einem Verbund
tenziale darstellt.
von 24 Krankenhäusern deutlich. Auf übereinstimmende Empfehlung
Eine Möglichkeit, Risiken bereits im Vorfeld einer Transfusion zu re-
fort an, entsprechende Meldungen aus den Mitgliedshäusern entge-
duzieren, besteht in der Einführung präziser schriftlicher Vorgaben,
genzunehmen und allen Mitgliedshäusern des CLINOTEL-Kranken-
wie Prof. Dr. Johannes Aufenanger, Direktor des Instituts für Labora-
hausverbundes in aufbereiteter und anonymisierter Form zur
toriumsmedizin des Klinikums Ingolstadt, in seinem Vortrag erläu-
Verfügung zu stellen. Die so gewonnenen Informationen können dann
terte. Als praktisches Beispiel stellte er das Qualitätsmanagement-
vor Ort dazu genutzt werden, das schon jetzt hohe Sicherheitsniveau
Handbuch des Klinikums Ingolstadt vor.
bei Transfusionen im Verbund kontinuierlich weiterzuentwickeln.
der Fachgruppe hin bietet die CLINOTEL-Geschäftsstelle daher ab so-
Mitglieder der Fachgruppe Transfusionsmedizin in der CLINOTEL-Geschäftsstelle in Köln
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
11
Gegenseitige Aktenprüfung zwischen CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Verbesserungspotenzial zur Kodierung
und Dokumentation entdeckt
KODIERUNGSPRÜFUNG
In Begleitung der CLINOTEL-Geschäftsstelle haben die beiden Mitgliedshäuser aus Essen und Lünen gegenseitig
insgesamt 83 anonymisierte Patientenakten geprüft. Dabei sind die Fälle auf Richtigkeit beziehungsweise regelkonforme Kodierung,
Vollständigkeit und Nachvollziehbarkeit der Dokumentation überprüft worden.
Unter der Leitung der Medizincontrollerinnen Marion Woelke-Gursky
aus dem Mitgliedshaus Essen und Ina Broß aus dem Mitgliedshaus
Lünen wurde unter Beteiligung der jeweiligen Kodierfachkräfte auf
der Grundlage eines zuvor gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeiteten Erhebungsbogens die Prüfung durchgeführt.
Als Schwerpunkte wurden neben den Fragestellungen zur korrekten
Abbildung von Hauptdiagnosen, Nebendiagnosen und Prozeduren
auch Fragestellungen zur Dokumentationsgüte im Bereich der ärztlichen und pflegerischen Dokumentation gemeinsam festgelegt.
Die durch die Fachexperten der Mitgliedshäuser durchgeführte Prüfung erfolgte im Rahmen von gegenseitigen Besuchen der jeeiligen
Mitgliedshäuser. Dabei wurden neben der Einzelfallprüfung in einem
gemeinsamen Abschlussgespräch wichtige Hinweise zu den Ergebnissen der Prüfung und den Eindrücken der Prüfer zwischen den Beteiligten ausgetauscht.
Neben den Ergebnissen der Prüfung, die den Medizincontrollerinnen
wichtige Hinweise für die praktische Kodierung und Dokumentation
in den eigenen Mitgliedshäusern Essen und Lünen gegeben haben,
wurde besonders der intensive Einblick in die Kodier- und Dokumentationspraxis des jeweils anderen Mitgliedshauses hervorgehoben.
Die gewonnenen Einblicke, wie zum Beispiel die besonders übersichtliche und damit gut nachvollziehbare Aktenführung im Mitgliedshaus Lünen oder die ausführlichen Anamnesen im Mitgliedshaus Essen, geben den Beteiligten neue Eindrücke und damit neue
Ansatzpunkte für die praktische Arbeit im eigenen Haus.
Insgesamt hat das Verfahren der gegenseitigen Prüfung der Kodierung und Dokumentation für die Mitgliedshäuser Essen und Lünen
dazu geführt, dass Stärken und Schwächen bei der Kodierung und
Dokumentation direkt zwischen den Beteiligten ausgetauscht wurden und damit der Verbundgedanke »Von den Besten lernen, zu den
Besten gehören« ein weiteres Mal mit Leben gefüllt wurde.
(Foto oben, v. l.) Marion Woelke-Gursky, Ina Broß, Diana Oelschläger und Claudia
Stutenbäumer beim gemeinsamen Abschlussgespräch für das Mitgliedshaus Essen
Prüfung der Kodierungs- und Dokumentationsqualität im Mitgliedshaus Lünen
durch (v. r.) Frank Wacker, Marion Woelke-Gursky und Sabine Weidner aus dem
Mitgliedshaus Essen
12
CLINOTEL-Projekte und Fachgruppen
Gute Oberärzte müssen in der Weiterentwicklung zum Chefarzt gefördert werden –
Dr. Stefan Röhrig wechselte von Lünen nach Greven
Gezielte Karriereförderung im CLINOTEL-Verbund ist eine
Investition in die Zukunft unserer Kliniken
INTERVIEW
Im CLINOTEL-Netzwerk für Führungskräfte zur Chefarztposition – Interview mit Dr. Stefan Röhrig,
neuer Chefarzt der Abteilung für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin im Maria-Josef-Hospital Greven.
CLINOTEL:
Allerdings herrscht in der Klinik für Anästhesiologie und operative
Herr Dr. Röhrig, zunächst herzlichen Glückwunsch zu Ihrer neuen
Intensivmedizin in Lünen – sicher auch aufgrund der exzellenten
Chefarztposition seit dem 01.08.2009. Wie gefällt es Ihnen?
Personalförderung durch den Chefarzt – kein Mangel an qualifiziertem Nachwuchs. Weiterhin konnte durch diese Entscheidungen der
Dr. Stefan Röhrig:
Abfluss von hochspezialisiertem Know-how aus dem CLINOTEL-
Als Oberarzt und zuletzt leitender Oberarzt im Klinikum St.-Marien-
Netzwerk verhindert werden. Folglich können nun Projekte von den
Hospital Lünen habe ich zwar bereits viele Jahre Führungserfahrung
drei Krankenhäusern (Greven, Werne, Lünen) gemeinsam entwickelt
sammeln können, nun allerdings verantwortlich für eine Abteilung
und durchgeführt werden, da die Chefärzte dieser CLINOTEL-Häuser
in erster Reihe zu stehen, ist eine besondere Herausforderung. Für
weiterhin eng zusammenarbeiten und ihnen die Strukturen und
mich gilt es, meine Erfahrungen und neuen Konzepte (zum Beispiel
Fachgruppen von CLINOTEL langjährig bekannt sind.
SOPs) in die hier in Greven gewachsene Organisation einzubringen.
Das beste Beispiel ist hier das Projekt »Intensivmedizin für
Mir ist wichtig, dass meine neuen Mitarbeiter und Kollegen diesen
Einsteiger« des Klinikums Lünen, an dem jetzt Referenten aus den
Weg aus Überzeugung für eine weitere Verbesserung der Patienten-
drei genannten CLINOTEL-Häusern mitwirken. Dies bringt auch
versorgung mitgehen.
wiederum neuen und aktuellen »Input« in die Mitgliedshäuser.
CLINOTEL:
CLINOTEL:
Wie kam es eigentlich zu Ihrem Stellenwechsel und der damit
Welche Rolle hat CLINOTEL bei
verbundenen neuen Herausforderung als Chefarzt?
Ihrem Wechsel gespielt?
Dr. Stefan Röhrig:
Dr. Stefan Röhrig:
Hierbei habe ich viel meinem ehemaligen Chef Prof. Dr. Wolfram
Eine große Rolle. Als Ärztlicher Qualitätsmanager war ich jahrelang
Wilhelm, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und operative
der Qualitätsmanagementbeauftragte für Transfusionsmedizin im
Intensivmedizin im Klinikum Lünen, zu verdanken, der nicht nur
Klinikum Lünen und aktives Mitglied der CLINOTEL-QSR-Fachgruppe
meine fachliche Entwicklung gefördert, sondern auch meine
»Anästhesiologie und Intensivmedizin«. Nachdem ich die Ausschrei-
berufliche Weiterentwicklung zum Chefarzt offen unterstützt hat.
bung über die CLINOTEL-Jobbörse entdeckt habe, konnte ich mir
Als ich von der vakanten Chefposition in Greven über die CLINOTEL-
durch diese Erfahrungen bereits sicher sein, dass es sich beim
Jobbörse erfahren habe, bin ich zuerst zu meinem Chef gegangen
Mitgliedshaus in Greven um ein wirtschaftlich gesundes und
und habe mich mit ihm ausgetauscht. Prof. Wilhelm hat mich zu
innovatives Krankenhaus handelt, welches das Aufnahmeprozedere
einer Bewerbung ermuntert, in dem Wissen, dass mein Weggang in
im Verbund erfolgreich absolviert hat. Durch den Verbund war eine
der eigenen Abteilung zunächst eine Lücke hinterlassen wird. Und
direkte Kontaktaufnahme mit dem ärztlichen Geschäftsführer, Herrn
das, obwohl in diesem Jahr schon mein Vorgänger als leitender
Dr. Andreas Eichenauer, unkompliziert möglich. Die Offenheit, die
Oberarzt, Dr. Thomas Bernhardt, auf die Chefarztposition des St.
mir an allen Stellen entgegengebracht wurde, hat mich überzeugt,
Christophorus-Krankenhauses Werne, ebenfalls ein CLINOTEL-
meinen »Hut in den Ring zu werfen«. Das anschließende Auswahl-
Verbundkrankenhaus, gewählt worden ist.
verfahren orientierte sich ausschließlich an fachlicher und persönlicher Qualifikation. Das Krankenhaus muss sich hier seine Unabhängigkeit bewahren, um den besten Bewerber für sich zu gewinnen.
Das Managementstudium an der Fernuniversität Hagen, welches ich
erfolgreich abgeschlossen habe, kam mir hier sicherlich zugute.
Dass die Wahl schlussendlich auf mich gefallen ist, hat mich
natürlich gefreut und bestätigt.
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
CLINOTEL:
Haben Sie einen Tipp für Ihre Verbundkollegen?
Dr. Stefan Röhrig:
Ich empfehle jedem, der an einer beruflichen Weiterentwicklung
interessiert ist, sich innerhalb unseres CLINOTEL-Verbundes auf
dem Laufenden zu halten. Eine vertrauensvolle Gesprächskultur mit
dem eigenen Chef ist sicher eine Grundvoraussetzung, damit ein
offener Austausch erfolgen kann. Allen Chefarztkollegen kann ich
nur empfehlen, gute Oberärzte in der Weiterentwicklung zum
Chefarzt zu fördern.
Dies ist die beste Möglichkeit, langfristig dem drohenden Mangel an
qualifizierten Ärzten entgegenzuwirken, denn letztendlich kann man
nur so weiter hochattraktiv für die nachkommende Medizinergeneration sein. Herr Prof. Wilhelm und ich haben in diesem Zusammenhang ein Weiterbildungskonzept aufgestellt, das den Weiterbildungsassistenten meiner Abteilung in Kooperation mit der Klinik für
Anästhesiologie und operative Intensivmedizin am Klinikum Lünen
die volle Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesiologie sowie die
Erlangung der Zusatzbezeichnungen »Intensivmedizin« und
»Notfallmedizin« garantiert. Somit steht nach abgeschlossener
Weiterbildung einer weiteren Karriere im Maria-Josef-Hospital, im
Klinikum Lünen oder in einem anderen CLINOTEL-Krankenhaus
nichts mehr im Wege. Das ist die Investition in die Zukunft unserer
Kliniken.
CLINOTEL:
Herr Dr. Röhrig, herzlichen Dank für das Interview und
für Ihre neue Position den besten Erfolg.
Dr. Stefan Röhrig, Chefarzt der Abteilung für Anästhesiologie und operative
Intensivmedizin im Maria-Josef-Hospital Greven
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CLINOTEL-Projekte und Fachgruppen
Gemeinsame Bearbeitung der Aufgaben im Workshop Forderungsmanagement/
Kassenanfragen durch (v. l.) Karin Linnemann-May (Gütersloh), Gertraud Renner
(Würzburg), Cora Brähler (Würzburg), Markus Frieling (CLINOTEL-Geschäftsstelle)
und Nils-Holger Pfeil (Gütersloh)
Die Mitglieder der Fachgruppen Patientenabrechnung
und Klinisches Controlling beim Workshop Forderungsmanagement/
Kassenanfragen in Köln
Erster Workshop Forderungsmanagement/Kassenanfragen
Strukturiertes Verfahren mit Kostenträgern
und MDK garantiert Erfolg
WORKSHOP FORDERUNGSMANAGEMENT/KASSENANFRAGEN
Zum ersten Mal haben sich auf Anregung der Fachgruppe Klinisches Controlling Mitglieder der Fachgruppen Patientenabrechnung und Klinisches
Controlling der CLINOTEL-Mitgliedshäuser zu einem gemeinsamen Workshop zu Forderungsmanagement und Kassenanfragen in Köln getroffen.
Mit dem Ziel, für die CLINOTEL-Instrumente zur Erlössicherung das
Im zweiten Teil des Workshops wurde anhand der tatsächlichen
Wissen zu vertiefen und die Anwendungsmöglichkeiten besser ken-
Kennzahlen der teilnehmenden Mitgliedshäuser Risiken und Chancen
nenzulernen, sind die Workshopteilnehmer in den ersten Teil der Ver-
der eigenen Situation bewertet. Kennzahlen aus dem Projekt Kassen-
anstaltung gestartet. Das Instrument Hinweise zur Bearbeitung von
anfragen, die Dauer des Kodierungsprozesses oder auch die Debito-
Kassen- und MDK-Anfragen inklusive der Musterabläufe und der Mus-
renreichweite (Dauer von der Entstehung einer Forderung bis zu de-
terschreiben diente den Teilnehmern als Grundlage für die Bearbei-
ren Begleichung in Tagen) dienten dabei als gemeinsame Analyse- und
tung der Beispielfälle.
Diskussionsgrundlage. Dabei wurden durch die Teilnehmer Auffälligkeiten einzelner Fachabteilungen entdeckt. Abschließend wurden für
Anhand von insgesamt fünf Beispielfällen wurde die Anwendung des
die herausgearbeiteten Auffälligkeiten gemeinsame Lösungskonzep-
Musterablaufes und der Musterschreiben in Kleingruppen gemein-
te beziehungsweise konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situ-
sam bearbeitet und diskutiert. Dabei wurden die verschiedenen An-
ation der einzelnen Fachabteilungen entwickelt. »Ein gut investierter
satzpunkte zur Bearbeitung, aber auch die praktische Integration der
Tag«, lautete das gemeinsame Fazit der Workshopteilnehmer.
Musterschreiben in die Prozesse der einzelnen Mitgliedshäuser zwischen den Teilnehmern intensiv diskutiert.
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
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Behandlungsergebnisse offen präsentiert
CLINOTEL-Jahresbericht – kompromisslos laienverständlich
OBERHAUSEN
Der CLINOTEL-Krankenhausverbund hat den »Jahresbericht zur Qualitätssicherung 2009« herausgegeben.
»Wir offerieren in einer ungewöhnlichen Weise sensible Daten zur Qualität der Behandlungsergebnisse«,
so Geschäftsführer Peter Tischmann vom St. Clemens Hospital Sterkrade in Oberhausen.
Da gehe es um Behandlungsergebnisdaten zu unter anderem Hals-
Infos an Krankenkassen, Chefetagen, Bezirksregierung
schlagaderoperationen, Herzschrittmacherimplantationen, Gallen-
Den gemeinsam mit den CLINOTEL-Partnerkrankenhäusern erstellten,
blasenoperationen, Gebärmutterentfernungen und zum Einsatz von
371 Seiten umfassenden Bericht hat Krankenhauschef Peter Tisch-
künstlichen Knie- und Hüftgelenken.
mann den Chefs der NRW-Krankenkassen und Krankenkassenverbän-
Alle Behandlungsergebnisdaten seien kompromisslos laienverständ-
den, ferner der Bezirksregierung Düsseldorf, dem NRW-Landesge-
lich, also von medizinischen Fachbegriffen befreit. Keines der 22 CLI-
sundheitsministerium
NOTEL-Krankenhäuser zwischen Neuruppin und Altötting verstecke
Vereinigung an die Hand gegeben. Peter Tischmann: »Mit unserer
sich hinter Kumulationsdaten.
weit über die gesetzlichen Verpflichtungen hinausgehenden und seit
und
der
regionalen
Kassenärztlichen
inzwischen über fünf Jahre praktizierten Veröffentlichung sensibler
Beispiel: Dammrissrate bei Geburten
Daten wollen wir gute Behandlungsergebnisse beweisen«. Der Slogan
Von den 178 veröffentlichten Behandlungsergebnissen entfällt eines
des CLINOTEL-Verbundes »Von den Besten lernen, zu den Besten ge-
auf das Qualitätskriterium »Dammrissrate (Grad III/IV) an allen nor-
hören« werde mit dem Jahresbericht mit Leben gefüllt.
malen Geburten«. Nach den bundesweit vorgegebenen Qualitätskriterien soll die Dammrissrate unter 3 Prozent liegen. Die Dammrissra-
Für jedermann im Internet einsehbar
ten bei den CLINOTEL-Partnerkrankenhäusern variieren zwischen 0,3
Der Bericht zur Qualitätssicherung 2009 ist für jedermann als PDF-
Prozent und 2,7 Prozent.
Datei auf der Homepage des CLINOTEL-Krankenhausverbundes unter
www.clinotel.de einzusehen.
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Offene und vertrauensvolle Atmosphäre
CLINOTEL-Audit im Pflegedienst – praxisnah und kompetent
ALTÖTTING/BURGHAUSEN
Am 22. und 23.07.2009 fand das erste externe CLINOTEL-Audit an den Kreiskliniken Altötting-Burghausen statt.
Das Audit wurde im Pflegedienst durchgeführt. Ganz nach dem CLINOTEL-Motto »Von den Besten lernen, zu den Besten gehören«
stand im Fokus aller Begehungen und kollegialen Dialoge immer die Patientensicherheit.
Als Auditoren waren Stefan Lenzen von der CLINOTEL-Geschäftsstelle und Oliver Wittig, Pflegedienstleiter aus dem Verbundhaus Moers,
angereist. In der Kreisklinik Altötting wurden nach einer kurzen allgemeinen Vorstellung des Pflegedienstes die Projekte im Pflegedienst vorgestellt. Im Anschluss wurden die Stationen Intensiv, E.1/2
(Viszeral-, Allgemein-, Thorax- und Gefäßchirurgie), die 2.1/2 (Neurologie und allgemeine Innere Medizin) mit Interims-IMC sowie die
2.5/6 (Hämatologie-Onkologie, teilweise Gastroenterologie) sowie
die Palliativstation begangen. Themenschwerpunkte waren hierbei
das medizinische Notfallmanagement, Medizinprodukte, sichere
Transporte, Schmerztherapien, sichere Identifizierungen, sichere
Arzneimittel und ethische Fragestellungen innerhalb der Einrichtung.
Bei gleichem Ablauf in der Kreisklinik Burghausen wurden folgende
Stationen vor Ort auditiert: C1 (Allgemeinchirurgie), IZ2 (internistische Station mit Schwerpunkt Gastroenterologie) sowie die interdisziplinäre Notaufnahme. Themenschwerpunkte in Burghausen waren
ebenfalls Schmerztherapie, sichere Identifizierung und Transporte,
Wartezeiten und interne Verlegungen, das Notfallmanagement sowie
die enterale und parenterale Ernährung.
Alle Dialoge waren geprägt von Kooperation sowohl seitens der Auditoren als auch der Auditteilnehmer. Eine gegenseitige Offenheit und
das Lernen in der täglichen Praxis zum Wohle der Patienten waren
jederzeit zu erkennen. Die Mitarbeiter beider Kreiskliniken waren
über die Art der praxisnahen und verständlichen Befragung erfreut.
Die Auditoren sprachen von einer offenen vertrauensvollen Atmosphäre. Beide Seiten konnten für sich Anregungen mitnehmen. Die
Kreiskliniken erwarten den vollständigen Auditbericht in circa drei
Wochen und wissen bereits jetzt, dass einige Anregungen zu Umsetzungen führen werden.
Abschließend sei allen Teilnehmern für ihr Engagement und den beiden Auditoren für ihre Bereitschaft, sich mit den Kreiskliniken und
deren Prozessen im Pflegedienst auseinanderzusetzen, sowie für
ihre konstruktiven Verbesserungsvorschläge ein besonderes Dankeschön ausgesprochen.
(V. l.) Stefan Lenzen (Auditor), Kerstin Häuslschmid (Krankenschwester IMC)
und Oliver Wittig (Auditor) bei einer Patientenvorstellung
Das Team der Altöttinger Klinik
bekommt die Teilnahmebestätigung überreicht
Das Team der Burghauser Klinik
bekommt die Teilnahmebestätigung überreicht
CLINOTEL-Magazin
Optimale Versorgung für Patienten mit Schlaganfall
Intermediate Care Unit schon stark ausgelastet
ALTÖTTING/BURGHAUSEN
Mit der Eröffnung der Hauptabteilung Neurologie am Standort Altötting im Januar 2009 wurde auch eine neue
Überwachungsstation für akute Durchblutungsstörungen des Gehirns aufgebaut. Diese Intermediate Care Unit (IMC)
trägt wesentlich zu einer optimalen Schlaganfallversorgung der Region bei.
Die Behandlung von Schlaganfallpatienten auf spezialisierten Stationen wie der IMC reduziert nachweislich nicht nur die Liegedauer,
sondern auch den Behinderungsgrad der betroffenen Patienten.
Insbesondere für akute ischämische Schlaganfälle wird hier die intravenöse systemische Thrombolyse durchgeführt, die das Auflösen
des den Schlaganfall verursachenden Thrombus bewirkt. Ferner werden die Ursachen des Schlaganfalls diagnostiziert, die Gefäßrisikofaktoren medikamentös reduziert und eine optimale Sekundärprävention durchgeführt. Frühzeitig wird auf der Station mit Physio-,
ergotherapeutischer und logopädischer Therapie begonnen, bevor
der Patient auf die Normalstation und anschließend in die Rehabilitation verlegt werden kann.
Die IMC der neurologischen Hauptabteilung verfügt derzeit über vier
Überwachungsbetten, jeweils mit einer kompletten Monitoringeinheit für kontinuierliche Herz-Kreislauf-Überwachung. Die Station
wird pflegerisch durch M. Hitschfel und seine Mitarbeiterinnen betreut.
Ärztlich ist die Station rund um die Uhr mit einem neurologischen
Weiterbildungsassistenten besetzt und wird fachärztlich von Chefarzt Dr. med. Karlheinz Luxner und Oberarzt PD Dr. Holger A. Rambold betreut. Insgesamt ist die Schlaganfall-Überwachungsstation
als eine sehr wichtige und zentrale Einrichtung zu betrachten, die
Patienten mit akutem Schlaganfall eine optimale Versorgung nach
modernen und internationalen Standards bietet. Dies beweist auch
die starke Auslastung der Station.
Stationsleitung M. Hitschfel am Infusomaten
Chefarzt Dr. Karlheinz Luxner (links)
und Oberarzt PD Dr. Holger A. Rambold (rechts)
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Oktober 2009
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
ASE: Atemstimulierende Einreibungen
sind nicht nur etwas für Erwachsene
Die Gesundheits- und Krankenpflegeschule
des Martin-Luther-Krankenhauses stellte sich im Rahmen des Bürgertags vor
Mit Doktor Bär auf der »Prophylaxenstraße«
BOCHUM
Bei einem Bummel über die »Prophylaxenstraße« sollte den Besuchern des Bürgertags in Wattenscheid
praxisnah demonstriert werden, welche vorbeugenden Maßnahmen jedermann für sich im Alltag umsetzen kann.
Die Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflegeschule nutz-
Teddybärenklinik – »Doktor Bär hilft dir sehr!«
ten den diesjährigen Bürgertag, um spezielle pflegerische Kenntnis-
Oftmals erleben Kinder den Besuch beim Arzt als etwas Negatives;
se interessant aufzubereiten. Mit praktischen Tricks und Tipps wurde
sie sind krank, fühlen sich unwohl und sollen sich dann auch noch
Pflegewissenschaft »erlebbar«. Die Schülerinnen und Schüler hatten
untersuchen lassen. Heftiger Protest des Nachwuchses ist wohl eine
es sich zur Aufgabe gemacht, Sachverhalte aus der Fachsprache in
Folge, die viele Eltern kennen. Die Kinder besuchten am Bürgertag
eine allgemein verständliche und praktische Form zu bringen.
»Doktor Bär« in der Teddybärenklinik, um ihr Kuscheltier oder ihr
Sie wollten Vermittler sein zwischen wissenschaftlichen Erkenntnis-
Puppenkind untersuchen zu lassen. Über das Nachspielen der Unter-
sen und der leichten Anwendung im Lebensalltag. So hatten die gut
suchungssituation versuchten sie das Phänomen Kranksein für sich
250 Gäste unterwegs auf der »Prophylaxenstraße« die Möglichkeit,
zu erfassen. Im Anschluss an die Untersuchung wurde, wie in der Re-
selbstständig und aktiv an der Förderung und Erhaltung der eigenen
alität, eine »Medizin« verordnet, die Teddy und Puppe schnell wieder
Gesundheit mitzuwirken. Nachfolgend berichten die Schülerinnen
gesund werden lassen. Unter großzügiger Mithilfe der Apotheke im
und Schüler der Gesundheits- und Krankenpflege, was an den Halte-
Ärztehaus am Martin-Luther-Krankenhaus war es sogar möglich, das
stationen auf der von ihnen eingerichteten »Prophylaxenstraße« an
Rezept »in echt« beim Apotheker einzulösen.
Wissen und Tipps für den Alltag vermittelt wurde.
ASE – atemstimulierende Einreibungen
Gesunde Ernährung – gewusst wie!
Die Hausnummer 6 der »Prophylaxenstraße« bot den Bürgerinnen
Am Stand der gesunden Ernährung wollten wir unsere Besucher auf-
und Bürgern aus Wattenscheid die Möglichkeit, eine atemstimulie-
klären, was es heißt, sich gesund zu ernähren. Die Postulate der Me-
rende Einreibung hautnah mitzuerleben. Schüler des ersten und
dizin bezüglich einer ausgewogenen, abwechselungsreichen und
zweiten Lehrjahres freuten sich darauf, diese Form der therapeuti-
fettarmen Ernährung wurden in einfache Ernährungsrichtlinien über-
schen Einreibung der Wattenscheider Bevölkerung anzubieten. Ziel
setzt. Gemeinsam wurde der BMI (Body-Mass-Index) ausgerechnet
der pflegerischen Maßnahme war es, sowohl die Körperwahrneh-
und somit der Ernährungszustand jedes einzelnen Besuchers einge-
mung des Menschen zu stärken als auch die Atmung zu unterstützen,
stuft. Für Ideen zur konkreten Umsetzung der Ernährungsregeln la-
zu vertiefen und zu rhythmisieren. Dies kommt vor allem pflegebe-
gen leckere Rezepte für fettarme Kost zum Mitnehmen bereit.
dürftigen Angehörigen, aber auch Bürgern mit Atemwegserkrankun-
Ebenso Tipps und Tricks für den Alltag, um fettsparend und ausgewo-
gen zugute.
gen zu kochen. Die Bedeutung der Ernährung wurde in Gesprächen
»Unsere Idee für den Bürgertag war, die atemstimulierende Einrei-
und auf Plakaten zusätzlich durch Erläuterungen der Folgeerkrankun-
bung für jedermann zugänglich zu machen. Es geht um Wohlbefinden
gen, die durch Überernährung entstehen oder forciert werden kön-
und Entspannung, außerdem beeinflusst sie die Atmung positiv und
nen (zum Beispiel Adipositas, Diabetes mellitus oder Arteriosklero-
hilft, Lungenerkrankungen vorzubeugen oder bei bestehenden Ein-
se), verdeutlicht.
schränkungen Linderung zu schaffen. Wir hatten Flyer mit den wich-
CLINOTEL-Magazin
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Schüler der Gesundheits- und Krankenpflegeschule zeigten, wie Verbände
professionell angelegt werden
Auf der »Prophylaxenstraße« gab es auch Tipps zur gesunden Ernährung
tigsten Informationen zur Technik vorbereitet und führten bei Inter-
Wundversorgung – Erstversorgung im Alltag
esse die Einreibung auch praktisch durch. So konnten die Bürger
Optimale Wundversorgung im Krankenhaus ist selbstverständlich.
diese Maßnahme auch zu Hause bei der Pflege ihrer Angehörigen
Sterile Verbandsmaterialien sind vorhanden, Wickeltechniken wer-
durchführen.« Denn Beraten und Helfen sind eine besondere Form
den gelehrt und gelernt. Seitenlang ist das Materialangebot, für je-
der Dienstleistung, eine wichtige Stütze der Beziehungen von Mensch
den Patienten und für jede Wunde wird entsprechend den individuel-
zu Mensch und dienen der Unterstützung von Menschen, die mit Neu-
len Bedürfnissen der Verbandswechsel geplant und durchgeführt.
em, Unbekanntem zurechtkommen müssen.
Doch was kann der Laie zu Hause machen? Worauf sollte jeder achten, der daheim wie unterwegs große oder kleine Wunden versorgen
Plötzlich verhoben – Hexenschuss?
muss? Am Verbändestand konnten sich die Wattenscheider Bürger
Kommen Sie vom Stuhl nicht mehr alleine auf? Benötigt ein lieber
über Verbände für den häuslichen Gebrauch und nützliche Hilfsmit-
Angehöriger Hilfe beim Aufstehen aus dem Bett? Wie geht man rich-
tel, die sie in ihrer Hausapotheke haben sollten, informieren. Wir
tig mit Gehstützen? Haben Sie weitere Fragen? Neben vielen anderen
richteten dabei unser Ziel nicht auf die Befähigung zum professionel-
Sehenswürdigkeiten wurden am Stand für rückenschonendes Arbei-
len Verbandswechsel, sondern auf die Erstversorgung im Alltag. Da-
ten wertvolle Informationen vermittelt, wie man ohne den Rücken zu
mit sprachen wir besonders Menschen an, die ansonsten nichts mit
belasten die Lasten des Alltags stemmen kann. Dabei halfen auch die
dem Gesundheitswesen zu tun haben.
am Stand Nummer 1 gezeigten einfachen, praktischen Übungen.
Als Fazit können wir festhalten, dass allein schon aufgrund des hohen
Pneumonieprophylaxe – bleibt Ihnen einfach die Luft weg?
Besucherinteresses die Einrichtung der »Prophylaxenstraße« ein vol-
Schon wieder keine Luft bekommen, die Treppe scheint heute viel
ler Erfolg war.
steiler und das Treppensteigen ist heute viel anstrengender als sonst.
Bei Anstrengung bleibt einfach die Luft weg.
Wer kennt das nicht? Doch was kann man dagegen machen und wie
vermeidet man Atemwegserkrankungen? Einfache Antworten auf diese und andere wichtige Fragen, verbunden mit praktischen Tipps,
gab es am Stand der Pneumonieprophylaxe. Auch hier konnten sich
die Besucher professionell informieren. Sie erfuhren alles über Ursachen und Symptome einer Pneumonie. Grafiken und Modelle veranschaulichten die Anatomie der Atmung und unter fachlicher Anleitung
konnten Übungen erlernt werden, die – regelmäßig wiederholt – der
Luftnot ein Ende bereiten.
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Der Chefarzt der Radiologie, Dr. Rainer Schelp,
präsentiert Geschäftsführer Ulrich Pomberg und
IT-Leiter Jochen Fleßner (v. l.) die Vorteile der
Diagnostik durch das neue RIS/PACS
Für die Mitarbeiter des Radiologischen Instituts
haben sich die Arbeitsabläufe durch das System
verbessert
Klinikum digitalisiert die Radiologie
Röntgenbilder schnell per Mausklick abrufbar
EMDEN
Das Institut für Radiologie am Klinikum Emden arbeitet seit einigen Monaten vollständig digital.
Dort wurde ein integriertes Radiologie-Informations- und Bildarchivierungssystem (RIS/PACS) installiert.
Sämtliche Stationen, Ambulanzen und Operationsräume erhalten
stimmte anatomische Strukturen gedanklich besser zusammensetzen
über die zentrale Bildverteilung alle Bilder und Befunde in der je-
und genauer erkennen, wo diese Strukturen gestört sind.« So könne
weils benötigten Qualität. Der Transport der Bilder und die dadurch
man den Patienten leichter und anschaulich ihren Befund erklären.
entstehenden Wartezeiten entfallen vollständig. Bilder können
Und auch die Archivierung digitaler Daten ist weniger aufwendig als
gleichzeitig an verschiedenen Orten angesehen und beurteilt wer-
die bisherigen manuellen Archivpflegearbeiten. Aufgrund der großen
den. Herkömmliche analoge Bildbetrachter gehören überall im Klini-
Rechnerkapazitäten stehen auch noch nach Jahren alle Röntgenbilder
kum der Vergangenheit an.
»per Mausklick« zur Verfügung.
Um das System umzusetzen, wurde 2008 ein Projektteam – beste-
Zur Umsetzung des Systems mussten zahlreiche neue Anschlüsse und
hend aus dem Chefarzt der Radiologie, Dr. Rainer Schelp, der Leitung
Verbindungen geschaffen werden. In der Radiologie wurden komplett
des Medizinisch-Technischen Dienstes und einigen Fachärzten aus
neue Datenkabel verlegt. Eine besondere Herausforderung bei dem
den bettenführenden Kliniken – gebildet. Der Leiter der Informati-
Umbau war, den radiologischen Betrieb möglichst störungsfrei wei-
onstechnik, Jochen Fleßner, hat die Projektleitung übernommen.
terlaufen zu lassen. Berücksichtigt werden musste zudem, dass nicht
Nach europaweiter Ausschreibung erhielt Agfa Healthcare den Zu-
alle Röntgengeräte des Hauses direkt an das System angeschlossen
schlag. Seit Mitte 2003 betreibt das Klinikum bereits das Kranken-
werden konnten. Diese Lücke wurde mit Hochleistungs-Speicherfoli-
hausinformationssystem dieses Unternehmens. Durch den gleichen
engeräten, sogenannten Digitizern, geschlossen. Außerdem wurden
Anbieter gibt es einen nahtlosen Übergang und leichten Zugriff auf
die Räumlichkeiten für die Röntgenbesprechungen komplett saniert
alle relevanten Daten. Ȇber das Interne Klinikinformationssystem
und den neuen Techniken angepasst. Die bisher üblichen Bildbe-
(KIS) können die Kliniker von jedem Arbeitsplatz aus auf die gesamte
trachter wurden durch moderne Medientechnik – bestehend aus
bildgebende Diagnostik des Hauses zugreifen«, erklärt Jochen Fleß-
Workstations, Beamer und Leinwand – ersetzt. In verschiedenen OP-
ner. Dazu gehören nach seiner Auskunft zum Beispiel Röntgen-, Com-
Sälen wurden Betrachtungsgeräte mit zwei großen Bildschirmen der
putertomographie- und Kernspintomographiebilder. Jährlich entste-
Firma S-Cape eingebaut.
hen rund eine halbe Million Bilder im Institut für Radiologie des
Nach und nach werden die Altbestände bisheriger Röntgenbilder
Klinikums Emden.
vollständig aus der Radiologie verschwinden. Die heute noch prägen-
Für die Patienten bedeutet das neue System eine bessere Versor-
den Regale werden bald vollständig entfernt. Durch den dann verfüg-
gung. »Durch eine schnellere Diagnostik und kürzere Wartezeiten
baren Platz kann der Anmeldebereich neu gestaltet werden. Darauf
kann die Therapie schneller eingeleitet werden«, zieht Dr. Rainer
freuen sich die Mitarbeiter schon heute.
Schelp ein erstes positives Fazit. Die Patienten können nun nach dem
Klinikum-Geschäftsführer Ulrich Pomberg sieht in dem digitalen Ver-
Röntgen zurück auf die Station gehen und direkt im Anschluss behan-
fahren auch wirtschaftliche Vorteile für das Klinikum. »Wenn Pro-
delt werden, da die Bilder am Computer sofort vorliegen. Neben die-
zesssabläufe derart verbessert und verschlankt werden, wird zugleich
sem organisatorischen Plus birgt das System laut Dr. Rainer Schelp
die Wirtschaftlichkeit erhöht«, erklärt Pomberg. Kosteneinsparungen
aber auch diagnostische Vorteile: »Die neue Technik erlaubt gewis-
ergeben sich nach seiner Auskunft außerdem dadurch, dass die Rönt-
sermaßen das rasche Durchblättern von Bildfolgen. Auch können in
genbilder nicht mehr aufwendig entwickelt werden müssen. Die Ge-
kurzer Zeit aus vorhandenen Schnittbilddaten verschiedene Betrach-
samtsumme von etwa 690.000 Euro sei daher eine gute Investition,
tungsebenen rechnerisch konstruiert werden. Dadurch kann man be-
die sich langfristig eindeutig lohne.
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
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NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (2. v. l.)
besuchte den Gesundheitstag im Marienhospital Emsdetten
Gesundheitstag des Marienhospitals und des Netzwerks »Gesundes Emsdetten«
»Aktiv durch’s Leben«
EMSDETTEN/GREVEN/STEINFURT
Am 23.08.2009 besuchte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann den Gesundheitstag des Marienhospitals Emsdetten.
Auch in diesem Jahr veranstaltete das Marienhospital den Gesundheitstag zusammen mit dem Netzwerk »Gesundes Emsdetten«.
Unter dem Motto »Aktiv durch’s Leben« erlebten die Besucher den
Im gesamten Gebäude des Marienhospitals stellten verschiedene
ganzen Tag ein buntes Programm für Jung und Alt mit vielen Tipps,
Fachbereiche des Krankenhauses ihre Untersuchungs- und Behand-
Informationen und Aktionen zum Mitmachen. Eröffnet wurde der Ge-
lungsmethoden vor. Neben einer chirurgischen »Teddybären-Sprech-
sundheitstag um 11 Uhr auf der Außenbühne des Marienhospitals.
stunde« und Ultraschalluntersuchungen der Halsschlagader wurden
Bürgermeister Georg Moenikes und Verwaltungsdirektorin Gabriele
uunter anderem Blutzuckermessungen, Schlaflaboruntersuchungen
Sonsmann begrüßten die Besucher. Anschließend folgte auf der Büh-
und Hilfsmittel aus der physikalischen Therapie vorgeführt. Außer-
ne ein abwechslungsreiches Programm aus Musik, Bewegung und
dem informierten sonst eher wenig bekannte Bereiche wie die Kurz-
Tanz zum Mitmachen. Für eine musikalische Einlage der besonderen
zeitpflege, die Geriatrie, das Qualitätsmanagement und die Kranken-
Art aus den 1960er-Jahren sorgten »The Dandys«. Die vierköpfige
hausseelsorger über ihre Aufgaben.
Band war Beatweltmeister 1967 und engagiert sich heute als Botschafter für die Initiative »no panic for organic«. Die Tanzgruppe
Die Kooperationspartner aus dem Netzwerk »Gesundes Emsdetten«
»Los Pulpos Salseros« bot einen Salsa-Schnupperkurs an. Während
boten Aktionen wie
des ganzen Tages freuten sich die Kinder über verschiedene Aktivitä-
 fit mit Wii-Sport (Spitzweg-Apotheke)
 Bewegung im Arbeitsalltag und im Alter (Schuhhaus Hölscher)
 Körperfettanalysemessung (Come-on-Freizeitanlagen)
 neueste Nordic-Walking-Innovationen (Conny‘s Intersport)
 und vieles mehr.
ten wie zum Beispiel einen Malwettbewerb. Am Nachmittag richtete
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann auf der Außenbühne
das Wort an die zahlreichen Besucher.
Für das leibliche Wohl wurde am Außengrill und in der Cafeteria gesorgt. Neben vielen weiteren Mitmachaktionen boten auch die beiden Klinik-Clowns Lotta und Mimmi einige Überraschungen. Sie waren den ganzen Tag auf dem Krankenhausgelände unterwegs.
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Gemeinsamer Spatenstich zur CKT-Küche
Neubau einer Cook & Chill Zentralküche für die Christliche Krankenhaus-Trägergesellschaft
Gastronomiekonzept mit regional ausgerichteten Speisen
EMSDETTEN/GREVEN/STEINFURT
Seit vielen Jahren setzt sich die CKT strategisch mit der Speisenversorgung ihrer Krankenhäuser und weiterer Einrichtungen auseinander.
Im Jahr 2008 entschieden sich Geschäftsführung und Mitarbeiter für ein modernes Gastronomiekonzept zur Verpflegung der Mitarbeiter
und zahlreichen Gäste. Die Großküchen der drei Krankenhäuser im Verbund sollen nach einem erfolgreichen Vorbild zentralisiert werden.
Dabei stehen Mitarbeiter- und Kundenorientierung im Vordergrund.
Die CKT-Gruppe besteht derzeit aus drei Kliniken an vier Standorten
zu einer erneuten Überprüfung des strategischen Ansatzes. Nach ei-
mit zusammen über 700 Betten. Drei Seniorenheime sowie über 100
ner Analyse der vorhandenen Möglichkeiten, vor allem im Hinblick
Wohnungen für betreutes Wohnen gehören zum Verbund. Zudem wer-
auf notwendige investive Maßnahmen, wurden Perspektiven für die
den zwei Pflegedienste betrieben und eine Beteiligung an einem pri-
Zukunft diskutiert. Da aufgrund von bereits durchgeführten Reorga-
vaten Pflegedienst gehalten. Mit all diesen Versorgungseinrichtun-
nisationsmaßnahmen keinerlei Rationalisierung mehr erzielbar war
gen hält die CKT-Gruppe für etwa zwei Drittel der Menschen im Kreis
und die komplette Aufgabe der eigenen Speisenversorgung die Ent-
Steinfurt, einem Flächenkreis mit rund 420.000 Einwohnern, Ange-
lassung der meisten Mitarbeiter bedeutet hätte, schieden diese Mög-
bote in den Bereichen Medizin, Pflege und Betreuung bereit.
lichkeiten aus. Nennenswerte Einsparungen waren jedoch bei der
Die Produktion von Speisen geschieht bis zum Ende des Jahres 2009
Strukturvariante »Cook-&-Chill-Zentralküche« erreichbar.
an drei Klinikstandorten. Hier werden täglich je Standort unter anderem rund 800 Mittagessen nach dem Cook-&-Serve-Verfahren produ-
Im Sommer 2008 fassten die Geschäftsführer gemeinsam mit den
ziert und verteilt. Anfang 2010 erfolgt die Umstellung auf die zentra-
Verwaltungsdirektoren der drei Krankenhäuser nach eingehender
le Versorgung.
Sondierung und unter Beachtung der folgenden Prämissen den Be-
Bereits Ende der 1990er-Jahre wurden die drei Küchenstandorte un-
schluss zum Bau einer neuen Zentralküche:
ter eine zentrale Leitung gestellt. Des Weiteren wurde ein Managementvertrag mit einem externen Dienstleister geschlossen mit dem
 Wichtigkeit des Themas Essen für die Patienten, auch unter dem
Ziel, durch die Belieferung von Firmen, Kindergärten, Schulen und die
Aspekt einer immer älter werdenden Bevölkerung im
Öffnung der Cafeterien in den Einrichtungen die Auslastung um etwa
Kreis Steinfurt
300 Mittagessen je Standort zu steigern. Zwischenzeitlich wurde im
Jahre 2001 eine gewerbliche Tochtergesellschaft, die CKT Dienstleistungs-GmbH, gegründet. In dieser Tochtergesellschaft wurden dann
im Jahre 2005 die drei Produktionsstandorte unter der Leitung von
Michael Fuchs als Küchenleiter zusammengefasst.
Auf Wunsch der Mitarbeiter, die sich fit für den Markt und den Wettbewerb mit anderen Konkurrenten fühlten, erfolgte im Jahre 2004 die
Trennung vom Dienstleister. Dass die Entscheidung richtig war, zeigte sich im Jahre 2007. Ständig steigende Produktionszahlen zwangen
 Anspruch der Patienten auf ein auch regional ausgerichtetes
Speisenangebot
 Flexibilität in der Produktion im Hinblick auf neue Abnehmer
(zum Beispiel Schulen, Altenheime und Betriebe)
 Refinanzierung der Investitionskosten und
 Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
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Auf dem Baustellenschild ist die Nordansicht der Zentralküche abgebildet
Im August war das Beton-Ständerwerk noch sichtbar
Der Neubau orientiert sich an dem erfolgreichen Vorbild der Zentral-
Mitte Juni 2009 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, vier Wochen
küche am Ev. Krankenhaus in Oldenburg, dessen Planungsunterlagen
später stand bereits das Stahlbetonskelett der Halle und das Richt-
angekauft wurden. Das eigens gebildete Projektteam, bestehend aus
fest war für den 10.09.2009 terminiert. Der Beginn der Produktion
dem kaufmännischen Geschäftsführer, den beiden technischen Lei-
ist für Mitte Dezember 2009 geplant. Die neue Zentralküche kann in
tern der CKT und einem erfahrenen Architekten, legte anders als in
der jetzigen Ausbaustufe bis zu 4.000 Mittagessen pro Tag produzie-
der Oldenburger Küche großen Wert auf eine Optimierung des Ener-
ren und lagern.
gieverbrauchs. Daher wurden zum Beispiel die Küchengroßgeräte auf
die Befeuerung durch Gas ausgerichtet und auf die üblicherweise ein-
Fazit
gesetzten Dampfkessel verzichtet. Ein Vorteil der Orientierung an
Seit Mitte der 1990er-Jahre haben wir uns immer wieder strategisch
den Oldenburger Planungsunterlagen war, dass Verbesserungspoten-
mit der Speisenversorgung unserer Einrichtungen auseinanderge-
ziale, die in den zurückliegenden zwei Jahren dort aufgefallen waren,
setzt. Wir haben frühzeitig, immer auch in Abstimmung mit den Mit-
in einem separaten Plan mit übergeben wurden. Außerdem standen
arbeitervertretungen, versucht, die Grundlagen für ein Verbleiben
sowohl der dortige Architekt Hans-Jürgen Bethge als auch der Kü-
der Speisenproduktion und damit auch der Arbeitsplätze in unserer
chenleiter Torsten Winter und der Geschäftsführer Dirk Warnecke je-
CKT-Gruppe zu schaffen. Der vorläufig letzte Schritt in dieser Ent-
derzeit mit Rat und Tat zur Seite. Diese Vorgehensweise ersparte sehr
wicklung, ist die Zentralisierung an einem Standort, der Wachstum
viel Zeit und auch den einen oder anderen Euro an Kosten.
durch Flexibilität zulässt.
Die Investitionskosten belaufen sich auf 4,2 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt zu 100 Prozent durch Bankdarlehn, deren Tilgung
nach 15 Jahren abgeschlossen sein sollte. Durch den Abbau von Personal- und Sachkosten wird eine Kostenreduktion in Höhe von 0,75
Millionen Euro p. a. erwartet. Zusätzliche Deckungsbeiträge werden
durch den Ausbau der Produktion in den kommenden fünf Jahren erwartet. Weitere Schulen und Kindergärten sind bereits unter Vertrag
genommen. Ab Mitte 2010 wird im Anschluss an das Produktionsgebäude ein Kantinengebäude für die Berufstätigen umliegender Betriebe ausgebaut.
24
Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Das Ärztehaus am Marienhospital Steinfurt
heißt jetzt »burg forum«
Sichere und kompetente medizinische Versorgung in einem starken Netzwerk
Ärztehaus heißt jetzt »burg forum«
EMSDETTEN/GREVEN/STEINFURT
Nach einer Bauzeit von knapp einem Jahr eröffnete im vergangenen Sommer das neue Gesundheitszentrum
»burg forum« in Burgsteinfurt. Das neue Dienstleistungszentrum rund um die Gesundheit bietet Platz für fünf Arztpraxen
und sieben weitere Gesundheitsdienstleister.
Das Wort »Burg« erinnert nicht nur an Burgsteinfurt, sondern auch an
Der neue, rund 2.000 Quadratmeter große Gebäudekomplex bietet
Sicherheit, Schutz und Stärke. Das Wort »Forum« stammt aus dem
den darin niedergelassenen Ärzten mehr Platz für bessere Arbeitsbe-
Lateinischen und bezeichnet den Marktplatz. Als offener Versamm-
dingungen. Damit werden die Möglichkeiten zur Versorgung der Pati-
lungsplatz stand das Forum für den freien Austausch. Für die Mitglie-
enten nochmals verbessert. Die ohnehin intensive Zusammenarbeit
der der Mietergemeinschaft bringt der Name des Ärztehauses das
der Ärzte wird durch das neue Raumangebot nochmals ausgebaut.
Selbstverständnis auf den Punkt. So sagte Dr. Dirk Grenzheuser, ei-
Die Arztpraxen streben Synergieeffekte durch die gemeinsame Nut-
ner der niedergelassenen Ärzte des »burg forum«: »Wir bieten eine
zung verschiedener Ressourcen an. Auch für eine ausreichende An-
sichere und kompetente medizinische Versorgung in einem starken
zahl an Parkplätzen wird gesorgt.
Netzwerk zugunsten der Menschen, die sich uns anvertrauen.«
Als ein innovativer Ansatz gilt die Einrichtung eines Wundzentrums.
Bauherr und Investor des Projektes ist der Burgsteinfurter Bauunter-
Die Gesellschaft für Versorgungskonzepte in der Wundbehandlung
nehmer Willi Arning. Die Planung und Ausführung erfolgte über das
(GVW) hat sich auf die Behandlung von Patienten mit chronischen
Architekturbüro Varwick. Betreiber des neuen Komplexes ist die Ma-
Wunden spezialisiert. Nach einem zertifizierten Verfahren werden
rienhospital Steinfurt GmbH. Der Krankenhausträger übernimmt das
die Patienten in Kooperation von Krankenhausärzten und ihren nie-
Management des neuen Gebäudeteiles. Dies eröffnet erweiterte Mög-
dergelassenen Kollegen behandelt. Näheres zu der Kooperation er-
lichkeiten zur Vernetzung der Ärzte des Zentrums mit dem Marien-
fahren Sie in der nächsten Ausgabe des CLINOTEL-Magazins.
hospital Steinfurt. So können den Patienten in Zukunft bessere Versorgungsangebote gemacht werden. Die Räumlichkeiten des Altbaus
werden als Teil des Gesundheitszentrums weiterhin vom Besitzer des
Gebäudekomplexes Willi Arning verwaltet.
CLINOTEL-Magazin
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Mit Konzept für mehr Patientensicherheit
Ohne Markierung gibt’s keine OP
ESSEN
In jeder Arbeitsumgebung machen Menschen Fehler. Doch im Krankenhaus wiegen sie besonders schwer, da mögliche Folgen
die Gesundheit von Patienten betreffen. Potenzielle Fehlerquellen zu analysieren, um gezielt Schadensfolgen zu verhindern –
dieses Ziel verfolgen die Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel mit der konsequenten Umsetzung des sogenannten Risikomanagements.
In Anlehnung an die Ziele des Aktionsbündnisses Patientensicher-
geführt – Umstände, die die Verwechslungsgefahr erhöhen. Deshalb
heit tragen die Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel dazu bei, die Si-
erfolgt eine Überprüfung unmittelbar vor Eintritt in den Saal. »Wie
cherheit der Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung zu ver-
heißen Sie? Was soll heute bei Ihnen operiert werden?«, wird der
bessern. Besonders im OP, in dem hocheffizient und arbeitsteilig
Patient beim Einschleusen in den OP gefragt, die Angaben mit Akte
gearbeitet wird, helfen Kontrollen und Kommunikation zwischen den
und OP-Plan abgeglichen. Patienten ohne Eingriffsortmarkierung
beteiligten Ärzten, Pflegenden und Patienten, Fehler zu vermeiden.
werden nicht eingeschleust.
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt
30 Sekunden für die Patientensicherheit: so viel Zeit muss sein
Um Eingriffsverwechslungen auszuschließen, gelten im OP die stren-
Einen weiteren Check von Identität, Eingriffsart und -ort nimmt der An-
gen Richtlinien des deutschlandweiten Aktionsbündnisses für Pati-
ästhesist vor dem Einleiten der Narkose vor. Letzte Barriere beim Risi-
entensicherheit. Bereits beim operativen und anästhesiologischen
komanagement im OP ist das sogenannte Team-Time-out: Bevor der
Aufklärungsgespräch vor oder nach der Aufnahme wird der Patient
erste Schnitt erfolgt, geht das OP-Team noch einmal gemeinsam eine
vom Operateur oder einem umfassend informierten Arzt aktiv zu
Minicheckliste durch. Auch hier gilt: Jeder trägt Verantwortung, Fehler
Name, Geburtsdatum, Eingriffsort und -art befragt, Akten und Rönt-
zu vermeiden. Entscheidend ist der Gemeinschaftsgedanke. Alle Mit-
genbilder werden abgeglichen und das Ergebnis wird in der Patienten-
glieder des OP-Teams müssen gleichberechtigt sein, einen Verdacht auf
akte dokumentiert. »Bitte zeigen Sie mir, an welcher Stelle der Ein-
eine gewisse Unsicherheit oder einen Fehler zu äußern. Das circa 30
griff erfolgen soll«, könnte es im Gespräch heißen. Auch Angehörige
Sekunden dauernde Team-Time-out behindert nicht den Ablauf im OP
werden miteinbezogen, wenn der Patient selbst nicht in der Lage ist,
und gibt letztlich dem Operateur die Gewissheit, Fehlerquellen ausge-
die erforderlichen Angaben zu machen.
schlossen zu haben. Erst wenn alle abgefragten Informationen übereinstimmen und die Durchführung des Team-Time-outs vom Anästhesisten
»Zeichen« setzen bei der OP-Vorbereitung
in der elektronischen Patientenakte bestätigt wurde, darf die Operati-
Noch auf der Station zeichnet Chefarzt Dr. Jürgen Friedrich bei der
on beginnen.
Patientin mit einem wasserfesten Stift die Einstichstellen für die La-
»Wir machen gute Erfahrungen mit der Prävention von Eingriffsver-
paroskopie an und gleicht erneut mit der Patientenakte ab. Bevor die
wechslungen«, so das Resümee von Anästhesist und OP-Manager Ste-
Patienten zum OP gebracht werden, haken die Pflegenden auf der
fan Staar und von Chirurgie-Chefarzt Dr. Jürgen Friedrich, die die Ein-
Station eine Checkliste ab und würden den Arzt auch auf eine eventu-
führung des Risikomanagements im OP initiiert haben. Auch das
ell noch fehlende Eingriffsmarkierung hinweisen.
Feedback der Pflegenden zeigt: Es wird als entlastend wahrgenommen,
Bei der Organisation der Besetzung von Operationssälen können
wenn Patienten mit Markierung des Eingriffsbereichs zum Einschleusen
kurzfristige Neubelegungen und Änderungen notwendig sein. Zudem
kommen. Die standardisierten Kontrollinstrumente und Checklisten ge-
werden oft in rascher Abfolge mehrere ähnliche Operationen durch-
ben Sicherheit. Allen Beteiligten. Vor allem aber den Patienten.
© Aktionsbündnis Patientensicherheit
Dr. Jürgen Friedrich markiert gut sichtbar und eindeutig den Zugang für die
Laparoskopie mit einem wasserfesten Stift
26
Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Im Rahmen einer Feierstunde überreichte die Vorsitzende des KTQ-Gesellschafterausschusses, Frau Mechthild Mügge (2. v. r.), das Zertifikat im Beisein zahlreicher
Mitarbeiter an (v. l.) den Ärztlichen Direktor PD Dr. Rüdiger Klän, Qualitätsmanagement-Koordinator Simon Mendel, Geschäftsführer Ingo Engelmeyer und Pflegedirektor Jens Alberti
Qualität von Medizin, Pflege und Betriebsführung in freiwilliger Prüfung durch externe Fachexperten nachgewiesen
Qualitätsmanagement-Zertifikat für das Städtische Klinikum
GÜTERSLOH
Das Städtische Klinikum Gütersloh hat die Zertifizierung nach KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen) erreicht. In
einer viertägigen Überprüfung wurden die Abläufe im gesamten Klinikum von drei externen Fachexperten überprüft. Ein Schwerpunkt der Anforderungen des KTQ-Verfahrens ist die Frage, wie die Bedürfnisse der Patienten im Klinikalltag berücksichtigt werden. Darüber hinaus werden auch die
Mitarbeiterorientierung, Aspekte der Sicherheit, das Informationswesen, die Krankenhausführung und das Qualitätsmanagement selbst überprüft.
Bereits seit mehreren Jahren hat das Klinikum ein umfassendes Quali-
tätig sind. In der ersten Februarwoche fanden dann an vier Tagen Be-
tätsmanagement eingeführt. »Die KTQ-Zertifizierung bestätigt diese
gehungen, Gespräche und Dokumentensichtungen der Experten zur
Leistung nun auch nach außen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
Überprüfung der Selbstbewertung im Klinikum und am Standort Rheda
ter haben in den letzten Jahren in vielen Projekten medizinisch-pflege-
statt. In diesen Begehungen und Gesprächsrunden wurden in verschie-
rische Qualitätsstandards und Abläufe in den Kliniken verbessert«, so
denen Bereichen, von der Intensivstation bis zur Küche, gut 100 Mitar-
Ingo Engelmeyer, kaufmännischer Geschäftsführer des Klinikums, bei
beiterinnen und Mitarbeiter befragt sowie umfassende Sichtungen und
der Zertifikatsübergabe. »Ohne das Engagement unserer Mitarbeiter
Überprüfungen der Dokumente und Standards durchgeführt. Beides
und ihre Identifikation mit dem Klinikum wäre dieser Erfolg nicht mög-
diente dazu festzustellen, inwieweit die schriftliche Selbstbewertung
lich gewesen.«
mit der Wirklichkeit übereinstimmt.
»Wir haben die Vorbereitung auf die KTQ-Zertifizierung in den vergan-
Die Visitoren haben dem Klinikum nach den vier Tagen der Überprü-
genen Jahren genutzt, um ein funktionierendes Qualitätsmanagement-
fung bescheinigt, dass es die strengen Prüfkriterien der KTQ-Gesell-
System zu etablieren, Verbesserungspotenziale zu erkennen und Ver-
schaft erfüllt und das Qualitätssiegel künftig tragen darf. In ihrem Vi-
änderungen zum Wohl der Patientenversorgung einzuleiten und
sitationsbericht zeigten sich die Visitoren beeindruckt vom hohen
umzusetzen«, erklärt Simon Mendel, Qualitätsmanagement-Koordina-
Grad der Identifikation der Mitarbeiter mit dem Klinikum und der Mo-
tor am Klinikum. In verschiedenen Projekten wurden Veränderungen
tivation, mit der an verschiedenen Projekten zur Reorganisation und
umgesetzt, zum Beispiel mit der Einführung von Stationssekretariaten,
zum Qualitätsmanagement gearbeitet wird. Der Bericht der Visitoren
Ablaufänderungen im OP, der Arbeit des Ethikkomitees, dem Ausbau
fließt nun in die weitere Qualitätsplanung des Klinikums für die kom-
der elektronischen Patientenakte oder in der Erarbeitung von medizi-
menden drei Jahre ein – dann nämlich wird sich das Klinikum der ers-
nisch-pflegerischen Standards. Im Rahmen der Patientenbefragungen
ten Rezertifizierung unterziehen. Bei den Zertifizierungsvorbereitun-
oder des strukturierten Beschwerdemanagements wurden auch Mei-
gen profitierte das Klinikum auch von der engen Kooperation im
nungen und Wünsche der Patienten in die Veränderungsprozesse ein-
CLINOTEL-Krankenhausverbund: Ein erstes CLINOTEL-Audit und der
bezogen. PD Dr. Rüdiger Klän, Ärztlicher Direktor des Klinikums, be-
intensive Austausch mit Kollegen aus anderen Mitgliedshäusern haben
tonte in seiner Rede bei der feierlichen Zertifikatsübergabe die
den Ausbau des Qualitätsmanagement-Systems im Klinikum wirkungs-
Interdisziplinarität des KTQ-Verfahrens: Viele Regelungen würden be-
voll unterstützt.
rufsgruppen- und abteilungsübergreifend umgesetzt und die Zusam-
Das KTQ-Verfahren ist das führende Zertifizierungsverfahren in deut-
menarbeit dadurch nachhaltig verbessert.
schen Krankenhäusern und prüft die Wirksamkeit des hauseigenen
Innerhalb der sechs zu prüfenden Kategorien musste das Klinikum zu-
Qualitätsmanagement-Systems. Über 600 Kliniken haben sich inzwi-
nächst insgesamt 972 Fragen beantworten. Zur Vorbereitung auf die
schen von der KTQ zertifizieren lassen, die von Krankenkassenverbän-
externe Prüfung befragte das Qualitätsmanagement intern zunächst
den, der Deutschen Krankenhausgesellschaft, der Bundesärztekammer
alle Abteilungen und Berufsgruppen des Klinikums unter anderem zu
und dem Deutschen Pflegerat getragen wird. Zertifizierungen gewin-
medizinischen und pflegerischen Abläufen. Diese schriftliche Selbst-
nen im Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung, denn sie schaf-
bewertung wurde anschließend von drei externen Fachexperten ge-
fen Vertrauen und eine wichtige Orientierungshilfe für Patienten, ein-
sichtet, die hauptberuflich selbst in Medizin, Pflege und Verwaltung
weisende Ärzte und potenzielle Mitarbeiter.
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
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Das Stiftungsklinikum Mittelrhein GmbH
in Koblenz
Neues Gesetz zur Patientenverfügung wurde im Stiftungsklinikum diskutiert
Patientenverfügung – der Wille des Patienten wird gestärkt
KOBLENZ
Ende Juni hat der Deutsche Bundestag das Gesetz über die Patientenverfügung beschlossen.
Nach jahrelangen Diskussionen, auch innerhalb der Parteien, ist es nun zu einer Regelung gekommen,
die dem Bedürfnis vieler Bürger nach mehr Rechtssicherheit auf diesem sensiblen Gebiet Rechnung tragen soll.
Was bringt das Gesetz an Neuerungen?
Um eine Antwort auf diese Frage zu erhalten, hatten sich zahlreiche
Neben der Patientenverfügung hat auch jeder Bürger die Möglichkeit,
interessierte Zuhörer im Stiftungsklinikum Mittelrhein eingefunden. In
eine Vorsorgevollmacht abzufassen. In dieser Vollmacht kann er eine
der Reihe »Medizindialog im Stift« referierte Dr. Petra Kutscheid, die
Person seines Vertrauens bestimmen, die im Bedarfsfall seinen Willen
Vorsitzende des Ethikkomitees am SKM und Dozentin an der Universi-
über die medizinische Versorgung und gegebenenfalls über seinen
tät Mainz, über das sehr komplexe Thema. Sie beantwortete fachkun-
Aufenthaltsort vertritt, wie zum Beispiel die Unterbringung in einem
dig die zahlreichen Fragen aus ethischer Sicht. Die Ausführungen erho-
Pflegeheim. Ist keine Betreuungsperson vorhanden, kann diese in kur-
ben nicht den Anspruch einer Rechtsberatung.
zer Zeit durch ein Vormundschaftsgericht bestimmt werden.
Viele Menschen denken mit großer Sorge daran, dass sie durch einen
Und noch etwas Wichtiges, auf das die Vorsitzende des Ethikkomitees
Unfall oder eine plötzlich auftretende schwere Erkrankung, wie zum
ausdrücklich hinwies: Auch mit dem neuen Gesetz ist – bei aller Wür-
Beispiel einen Schlaganfall, nicht mehr in der Lage sein könnten, ihren
digung des Patientenwillens – ausdrücklich aktive Sterbehilfe verbo-
Willen frei zu äußern: »Möchte ich dann diese oder jene Behandlung –
ten.
unbedingt oder gar nicht?« In einer Patientenverfügung kann im Vor-
In der sich anschließenden lebhaften Diskussion wurden auch Schwä-
aus der eigene Wille zu Heilbehandlungen, ärztlichen Eingriffen oder
chen der Regelung angesprochen. Die größere Rechtssicherheit kann
Untersuchungen des Gesundheitszustandes geäußert werden. Eine
natürlich die persönlichen Risiken nicht verhindern. Auch könnte es zu
Leitsatzentscheidung des Bundesgerichtshofes aus dem Jahr 2003
einer gewissen Entsolidarisierung kommen, etwa nach dem Motto: Du
dazu habe schon eine gewisse Klarheit geschaffen, meinte Dr. Petra
hast es ja nicht anders gewollt. Des Weiteren kann der hohe Stellen-
Kutscheid. Auch habe das Berufsethos des Arztes, das ihn zum Heilen
wert des Patientenwillens Ärzte, Angehörige oder Betreuer in Gewis-
und zur Schadensabwendung verpflichtet, einen sehr hohen Stellen-
senskonflikte bringen. Die Deutsche Hospizstiftung bietet bei Schwie-
wert, gerade bei äußerungsunfähigen Patienten.
rigkeiten Hilfe an. Patienten und Angehörige im Stiftungsklinikum
Mittelrhein berät das klinische Ethikkomitee auf Anfrage.
Kernpunkt des neuen Gesetzes, so die Referentin, ist die Stärkung des
Patientenwillens. Die Patientenverfügung gilt als verbindlich, wenn
»Die Patientenverfügung«, so Dr. Petra Kutscheid, »ist zusammen mit
sie dem aktuellen Willen des Patienten entspricht. Dies ist jeweils ge-
der Vorsorgevollmacht eine gute Sache. Aber auch nach dem neuen Ge-
nau zu prüfen. Es bedarf keiner notariellen Beglaubigung. Die Verfü-
setz sollte sie gut durchdacht und mit einer fachkundigen Person, etwa
gung muss schriftlich abgefasst sein und man sollte, so Dr. Petra Kut-
mit dem Hausarzt, besprochen werden.«
scheid, unbedingt einen Hinweis bei sich tragen, wo dieses Schriftstück
zu finden ist. Bedenklich sei, dass die Beratung durch einen Arzt nicht
Pflicht ist; sie sei aber dringend zu empfehlen. Die Patientenverfügung
gilt nämlich nicht nur für lebensbedrohliche oder Sterbesituationen,
sondern für alle, auch leichtere Erkrankungen. Sie ist zeitlich unbegrenzt, kann aber jederzeit vom Verfasser geändert werden.
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Staatsministerin Christine Haderthauer kam zur Eröffnung
Guter Start für das »letzte Zuhause«
INGOLSTADT
Wo die Medizin an ihre Grenzen gestoßen ist und ein Mensch Abschied nehmen muss, da braucht es viel Pflege und menschliche Fürsorge.
In den meisten Fällen geschieht dies nach wie vor in der Familie. In zehn Prozent der Fälle aber brauchen die schwer kranken Menschen
eine professionelle Umgebung eines Hospizes, die nun auch in Ingolstadt zur Verfügung steht: Seit dem 27.04.2009 ist das Elisabeth Hospiz
in Ingolstadt in Betrieb und hat mit seinen ersten Gästen gute Erfahrungen gemacht.
»Die ersten Erfahrungen waren sehr positiv«, sagt Anke Thiede, die
Offizielle Eröffnung mit Ministerinnenbesuch
Leiterin des Elisabeth Hospizes am Unteren Graben in Ingolstadt.
Von der ruhigen Atmosphäre konnten sich auch die zahlreichen Gäste
Seit wenigen Tagen ist das Hospiz nun in Betrieb und hat bereits sei-
bei der offiziellen Eröffnung des Elisabeth Hospizes vor Kurzem über-
ne ersten »Gäste« – so nennt man die Bewohner – auf ihrem letzten
zeugen, darunter auch zahlreiche Ehrengäste wie Staatsministerin
Weg begleitet. Wochenlang hat sich das Team auf den ersten Einsatz
Christine Haderthauer. Auch bei der Eröffnungsfeier wurde übrigens
für unheilbar kranke Menschen vorbereitet, die ihren Frieden mit
auf laute Elemente verzichtet, sondern eher besinnliche Töne ange-
dem Tod schließen müssen. »Wir sind sehr, sehr froh, dass wir zu
schlagen. Nach den einführenden Worten der Hospizleitung und des
Beginn gleich zwei wunderbare Menschen hatten, die sehr gefasst
Hospizvereins, der mit einem Anteil von 76 Prozent gemeinsam mit
und tapfer mit dieser schwierigen Situation umgegangen sind«, er-
dem Klinikum Ingolstadt Träger der Einrichtung ist, und Grußworten
klärt die Diplom-Pflegewirtin weiter. »Wir wollen für schwer kranke
der Ehrengäste, die bewusst im benachbarten Pflegeheim gehalten
Menschen so etwas sein wie ein letztes Zuhause«.
wurden, folgte ein Rundgang durch das speziell nach den Bedürfnis-
In der Tat sieht es in dem renovierten Gebäude in der Ingolstädter
sen der Hospizgäste renovierte, ehemalige Schwesternheim, der
Innenstadt neben dem Pflegeheim Sebastianstraße sehr wohnlich
durch melodiöse Klänge einer Harfenspielerin begleitet wurde.
aus. Die Zimmer sind hell und komfortabel eingerichtet und haben
Auf ihrem Rundgang konnten die Gäste der Eröffnungsfeier auch den
einen Ausblick auf die kleine Parkanlage im Innenhof des Gebäude-
»Raum der Stille« bewundern, in dem die Hospizbewohner und Besu-
komplexes. Vor allem eines aber fällt beim Rundgang durch das Ge-
cher in Stille nachdenken, meditieren, beten, Abschied nehmen oder
bäude auf: die Stille. Laute Musik und übermäßiger Krach wären hier
Andenken halten und sich erinnern können. Dieses Konzept hat sich
fehl am Platz, auch wenn natürlich Lachen zum Beispiel erlaubt, ja
bereits auf der Palliativstation im Klinikum Ingolstadt bewährt, wo
erwünscht ist und es gerne auch lebendig zugehen darf. »Aber Ruhe
ebenfalls Menschen untergebracht sind, die unheilbar krank sind, aber
ist in einem Hospiz schon sehr wichtig«, erklärt Anke Thiede. »Man
zusätzlich starke Symptome haben, die ohne die intensive medizini-
braucht eine ruhige Atmosphäre, wenn man mit Menschen zu tun hat,
sche Pflege eines Krankenhauses im Hintergrund nicht kontrollierbar
die nicht mehr lange zu leben haben.«
und kaum auszuhalten wären.
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
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In ein Hospiz kommen die Menschen dagegen, wenn die Medizin in den
Bisher sind bereits acht Menschen in der Einrichtung angestellt, die
Hintergrund treten kann, wenn es um die letzten Tage eines Menschen
sich 5,6 Stellenanteile teilen. Wenn das Hospiz einmal voll in Betrieb
in Würde und in einer möglichst familiären Atmosphäre geht, in der
ist, sollen es insgesamt 16 Stellen sein, die sich um 13 Gäste kümmern
man Abschied nehmen kann. In den meisten Fällen geschieht das zu
– bereits dieses Verhältnis zeigt, dass hier eine intensive Betreuung
Hause, im Kreis der Familie. »Und das ist auch gut so«, sagt Geschäfts-
der todkranken Menschen stattfindet. Außerdem steht ein weiteres
führer Franz Hartinger. »Aber das ist eben nicht immer möglich. Man-
Zimmer zur Verfügung, in dem Angehörige unterkommen können.
che Menschen können zu Hause nicht ausreichend versorgt werden
oder benötigen eine so intensive Pflege, dass sie in der Umgebung ei-
Der Raum der Stille wurde wie in der Palliativstation im Klinikum auch
nes Hospizes besser aufgehoben sind.« In einem Hospiz werde von
von dem Bildhauer Konrad Risch gestaltet. Der Ingolstädter Lions Club
medizinischer und pflegerischer Seite alles getan, um die Gäste best-
»Auf der Schanz« hatte sich als Stifter des Raumes für seinen Entwurf
möglich zu versorgen und sowohl ihnen als auch den Angehörigen so
entschieden. Ein massiver Baumstamm aus dem Gerolfinger Eichen-
viel Beistand zu leisten wie möglich, und eine entspannte Atmosphäre
wald im Zentrum des Raumes symbolisiert mit seinen Jahresringen ei-
zu schaffen, wie sie zu Hause nicht immer vorhanden sei.
nen endlichen Zeitraum, ein Lebensalter. Die Messingschale darauf
Denn die Pflege der lieben Menschen ist für die Angehörigen zwar ein
steht für das Geben und Nehmen. Und an der kunstvoll mit Kammern,
wichtiges Element des Abschiednehmens, ein Liebesdienst an einem
Stufen und Auslässen gestalteten Wand steht ein Spruch von Albert
lieben Menschen, aber kann eben in schweren Fällen auch eine große
Camus, der nicht besser zu einem Hospiz passen könnte: »Vielleicht
körperliche und seelische Belastung sein und immer wieder Selbst-
sollten wir lieben, was wir nicht begreifen können.«
zweifel aufwerfen, ob man auch alles richtig mache. In etwa zehn Prozent der Fälle benötigen die Menschen daher die umfassende Unterstützung in einer spezialisierten Umgebung wie einem Hospiz.
Klar definierte Aufnahmebedingungen
Auf der anderen Seite kann auch nur in ein Hospiz aufgenommen werden, wer bestimmte Bedingungen erfüllt; etwa dass eine ambulante
Versorgung zu Hause nicht ausreicht und dass die Lebenserwartung
maximal wenige Wochen oder Monate umfasst. Der behandelnde Arzt
muss diese und andere Dinge bescheinigen. »Wir beraten die Angehörigen ebenso in diesen Fragen wie auch zur Finanzierung gerne«, sagt
Hartinger. In den meisten Fällen übernehmen die Krankenkassen sowie die Träger einen Großteil der entstehenden Kosten. Allerdings ist
auch ein Eigenanteil zu tragen, der aber in Härtefällen von den Behörden übernommen werden könne, so der Geschäftsführer des Elisabeth
Hospizes.
»Die Philosophie des Hauses ist geprägt durch die Menschen, die in
ihm leben und arbeiten. Wir haben unser Team sorgfältig ausgewählt
und gut vorbereitet und haben als positives Zeichen im Garten neben
dem Hospiz einen Baum gepflanzt«, erzählt Franz Hartinger. »Es wird
hier mit Krankheit, Sterben, Tod und Trauer, mit Wärme und Fürsorge
gelebt. Es gibt Raum und Zeit für Rituale, für Ruhe und Vertrauen.« Die
Möglichkeiten der Versorgung der Gäste sind vielfältig: Neben dem
speziell geschulten Pflegepersonal und den ärztlichen Betreuern bieten auch ein Physiotherapeut, eine palliative Krankengymnastin, ein
Musik- sowie ein Atemtherapeut vielfältige Therapieformen an, die
eine Hilfe darstellen können.
Bei der Eröffnung des Hospizes (v. l.): Heribert Fastenmeier, Geschäftsführer
Klinikum Ingolstadt, Oberbürgermeister Dr. Alfred Lehmann und Staatsministerin
Christine Haderthauer
Der Geschäftsführer des Hospizes, Franz Hartinger, und Leiterin Anke Thiede sind von
den neuen Räumlichkeiten begeistert
30
Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
(V. l.) Dr. Thomas Reinbold, Elke Krüger und Vera Voigt
zeigen das Maskottchen des Ernährungsteams
Hauptamtliche Ernährungsschwester unterstützt das Ernährungsteam
Kompetente Ernährungsberatung am Klinikum Lünen
LÜNEN/WERNE
Nach der German Hospital Malnutrition Study ist etwa jeder vierte Patient in einem deutschen Krankenhaus
fehl- oder mangelernährt. Dies kann den Genesungsprozess entscheidend verzögern und die Behandlungskosten
erheblich steigern. Daher ist eine bedarfsgerechte Ernährung jedes einzelnen Patienten notwendig.
Bereits im Oktober 2007 hat sich am Klinikum Lünen unter der Lei-
ning-Verfahren mittelfristig für das gesamte Klinikum zu etablieren.
tung von Frau Vera Voigt (Apothekerin) ein Ernährungsteam gegrün-
Für die Patienten der anderen Fachabteilungen und für Patienten, die
det, das für sämtliche Fragen in der Thematik Ernährung zuständig
im Rahmen des Krankenhausaufenthaltes eine progrediente Ver-
ist. Das Ernährungsteam setzt sich aus einer Apothekerin, Ärzten un-
schlechterung ihres Ernährungszustandes erfahren, besteht zudem
terschiedlicher Fachdisziplinen, Pflegekräften aus verschiedenen
die Möglichkeit einer Konsilanforderung an das Ernährungsteam.
Abteilungen, Diätassistenten und Logopäden zusammen. Aufgrund
Für alle mangelernährten Patienten erfolgt dann eine individuelle
der zunehmenden Arbeitsverdichtung wird das Team jetzt von der
Therapieplanung. Hier arbeitet die Ernährungsschwester Elke Krüger
hauptamtlich tätigen Ernährungsschwester Elke Krüger unterstützt.
eng mit dem Funktionsoberarzt Dr. Thomas Reinbold, Internist und
Mindestens einmal im Monat trifft sich das Team, um gemeinsam Pro-
Ernährungsmediziner DGEM in der Medizinischen Klinik II, zusam-
bleme zu besprechen und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Neben
men. Zur individuellen Therapieplanung gehört sowohl eine parente-
der regelmäßigen eigenen Weiterbildung bietet das Ernährungsteam
rale (über die Vene) als auch eine enterale (über den Magen-Darm-
auch Fortbildungsveranstaltungen für die Mitarbeiter des Hauses
Trakt) Ernährung. Grundsätzlich wird aber immer eine frühzeitige
und extern interessiertes Fachpersonal an. Eine eigene Intranetseite
enterale Ernährung des Patienten angestrebt. Im Rahmen von Ernäh-
bietet zudem jedem Mitarbeiter eine Vielzahl von wertvollen Infor-
rungsvisiten werden die Therapiepläne zudem regelmäßig überprüft
mationen zum Thema Ernährung. Außerdem werden Aktionstage, wie
und angepasst. Vor Entlassung erfolgt abschließend bei Bedarf eine
zum Beispiel ein Trinknahrungstag, und ein Symposium im November
ausführliche Ernährungsberatung. Hier wird das Ernährungsteam ge-
angeboten.
gebenenfalls von einer Diabetesberaterin und dem Küchenteam eng
In der Praxis ist zunächst einmal das Erfassen des aktuellen Ernäh-
unterstützt. Durch Kooperation mit einem ambulanten Pflegedienst
rungszustandes des Patienten wichtig. Nur so kann eine Mangeler-
ist darüber hinaus auch die Schulung von Angehörigen, zum Beispiel
nährung festgestellt und zielgerecht behandelt werden. Derzeit wer-
bei Patienten mit neu angelegter Ernährungssonde, möglich.
den alle Neuaufnahmen der Medizinischen Klinik II (Abteilung für
Gastroenterologie, Stoffwechsel- und Infektionskrankheiten, Häma-
Zusammenfassend kann man feststellen, dass durch Etablierung und
tologie, Onkologie, Diabetologie und Angiologie) unter der Leitung
Ausbau des Ernährungsteams mangelernährte Patienten im Klinikum
von Klinikdirektor Dr. Berthold Lenfers in einer Art Modellversuch
Lünen frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Bisher ha-
nach dem Nutritional Risk Screening 2002 erfasst. Besteht dann bei
ben nur circa fünf Prozent der deutschen Kliniken ein Ernährungsteam.
einem Patienten der Verdacht auf eine Mangelernährung, folgen wei-
Dies muss sich ändern. Denn Mangelernährung ist mit einer Verlänge-
tere Untersuchungen. Hierzu gehören die ausführliche Anamnese,
rung des Krankenhausaufenthaltes assoziiert. Höheres Alter, maligne
eine allgemeine körperliche Untersuchung, die Bestimmung spezifi-
(bösartig) Erkrankung und Komorbidität sind dabei Hauptfaktoren
scher Laborparameter und weitere Untersuchungsmethoden zur spe-
für eine Mangelernährung. Eine ausreichende Ernährungstherapie
zifischen Erfassung des Ernährungszustandes. So können sämtliche
sollte eingeleitet werden, um das klinische Outcome dieser Patienten
mangelernährte Patienten bereits bei der Aufnahme unkompliziert
zu verbessern.
erkannt und entsprechend behandelt werden. Ziel ist, dieses Scree-
Dr. Thomas Reinbold, Klinikum St.-Marien-Hospital Lünen
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
31
Uwe Henkelüdecke, Departmentleiter Diabetologie in der Abteilung für
Innere Medizin, Facharzt für Innere Medizin, Anerkennung als Diabetologe
durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft, Zertifikat Spezielle Diabetologie
der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Anerkennung der Schwerpunktbezeichnung Gastroenterologie
Department Diabetologie im St. Josef Krankenhaus Moers gegründet
Menschen mit einem Diabetes mellitus optimal betreuen
MOERS
Nach aktuellen Schätzungen sind in der Bundesrepublik Deutschland circa zehn Prozent der Einwohner
an einem Diabetes mellitus erkrankt. Für die Stadt Moers bedeutet dies, dass hier circa 10.000 Diabetiker leben.
Und das ist nur die Zahl der Menschen, bei denen die Zuckererkrankung bereits dianostiziert wurde.
Nach Einschätzung vieler Experten gibt es eine Dunkelziffer von ei-
Die Mitglieder des Diabetesteams bilden sich ständig intensiv fort
nem bis drei Prozent bisher nicht erkannter Diabetiker in der Bevöl-
und gewährleisten so, dass die Betreuung der Patienten nach den
kerung, also weitere 1.000 bis 3.000 Menschen in Moers, die bereits
neuesten und aktuellsten Erkenntnissen der modernen Medizin er-
erhöhte Blutzuckerwerte aufweisen und bei denen die Krankheit bis-
folgt. Dies wurde durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
her aber noch nicht festgestellt wurde.
bestätigt, denn das Department Diabetologie ist eine anerkannte Behandlungseinrichtung für Typ-1- und Typ-2-Diabetiker der DDG. Da-
Um den vielen betroffenen Menschen in Moers und Umgebung eine
mit diese Qualität auch dauerhaft gewährleistet ist, unterliegt das
möglichst effektive Diagnostik und Therapie des Diabetes mellitus
Department Diabetologie einem Qualitätsmanagement durch die
anbieten zu können, hat das St. Josef Krankenhaus Moers innerhalb
DDG.
der Abteilung für Innere Medizin (Chefarzt Dr. Christoph Vogt) am
01.04.2009 das Department Diabetologie eingerichtet. Department-
Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit ist die Beratung und Schulung
leiter Uwe Henkelüdecke, Diabetologe DDG (Deutsche Diabetes Ge-
der Patienten, die in Einzel- oder Gruppenschulungen erfolgt. Hierfür
sellschaft), und das hochqualifizierte Diabetesteam können, unter-
steht ein professionelles Team aus Ärzten (anerkannte Diabtetologen
stützt durch die Kooperation mit internen und externen Spezialisten,
DDG), Diabetesberaterinnen, einer Podologin, einer Ökotrophologin
Menschen mit einem Diabetes mellitus optimal betreuen und versor-
und Diätberaterinnen sowie eine spezialisierte Station zur Verfü-
gen. Ergänzt und begleitet wird das Department Diabetologie hierbei
gung. Weiterhin bestehen enge Kooperationen mit internen und ex-
durch die exzellenten Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie, die
ternen Experten (Chirurgie, Radiologie, Neurologie, Gefäßchirurgie,
das St. Josef Krankenhaus bietet.
Nephrologie, Augenärzte, orthopädischer Schuhmacher und den diabetologischen Schwerpunktpraxen vor Ort).
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist die Behandlung von diabetischen Fußläsionen. Auf diesem Gebiet hat sich das Department Diabetologie in den letzten Jahren eine besondere Kompetenz erarbeitet
und ist eine von der DDG anerkannte ambulante und stationäre Behandlungseinrichtung für das diabetische Fußsyndrom.
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Bevor es im OP losgeht, wird alles penibel geprüft
Checkliste im OP erweitert Verfahren zur Patientensicherheit
Sicherheits-Check wie vor einem Flugzeugstart
NEURUPPIN
Die Ruppiner Kliniken haben als erstes kommunales Krankenhaus Brandenburgs die von der WHO entwickelte
und empfohlene Sicherheits-Checkliste Chirurgie für sämtliche operative Fachdisziplinen eingeführt.
Mithilfe dieser Liste werden bereits bestehende Mechanismen zur
heitscheckliste ein »Team-Time-out« vor. Hier stellen sich alle an der
Gewährleitung der Patientensicherheit ergänzt und weiter optimiert
OP beteiligten Akteure einander vor und erläutern die wesentlichen
– durch die einheitliche Standardisierung der Prozesse vor, nach und
Schritte des operativen Eingriffs. Das hilft insbesondere neuen Mit-
während einer Operation, die die Checkliste vorgibt.
arbeitern innerhalb eines OP-Teams. Die detaillierten Informationen
In den Ruppiner Kliniken begleitet die Sicherheits-Checkliste die Pa-
über den geplanten Eingriff vermitteln Sicherheit und erleichtern und
tienten von der Zentralen Aufnahme bis zur Entlassung. Bereits für
verdeutlichen die Abläufe. Doch auch routinierten Teams hilft die
die erste Anamnese durch einen Facharzt des entsprechenden Gebie-
Checkliste bei der Steigerung der Patientensicherheit, denn sie funk-
tes gibt es Checks, die erfolgen müssen: Der Patient muss seine Iden-
tioniert wie ein obligatorischer Sicherheits-Check vor dem Start ei-
tität, den Ort sowie die Art des Eingriffs bestätigen und seine Zustim-
nes Flugzeugs.
mung zum geplanten Eingriff geben. Hinzu kommt das Abfragen von
Beim finalen Check im Operationssaal nach der Operation zählen die
Allergien etc.
Mitarbeiter der Pflege die Instrumente, Tupfer etc.
Identität des Patienten und Details zum Eingriffsort werden auch
Obwohl in den Ruppiner Kliniken wie in allen deutschen Krankenhäu-
noch einmal vor der Narkoseeinleitung abgefragt. Beim sogenannten
sern Fehler wie die Operation des falschen Knies oder die Verwechs-
Initialen Check ist es zudem notwendig, den Eingriffsort mit einem
lung eines Patienten nahezu ausgeschlossen sind, gibt es viele kleine
nicht abwaschbaren Stift zu markieren.
Fehlerquellen, die minimiert werden können. Die Einführung der
Im Operationssaal unmittelbar vor dem Hautschnitt sieht die Sicher-
Sicherheits-Checkliste ist dafür ein wesentlicher Schritt.
CLINOTEL-Magazin
Innovative OP-Verfahren in Routine übernommen
Direkt durch den Nabel zur Galle
NEURUPPIN
Schnellere Genesungszeiten und geringe Schmerzen –
das wünschen sich Patienten und behandelnde Ärzte
nach einem operativen Eingriff.
Die minimal-invasive Chirurgie trägt wesentlich dazu bei, selbst
komplexe Eingriffe mit nur wenigen Hautschnitten durchführen zu
können. Mit dem sogenannten Single-Port-Access-Verfahren (Einzelzugangsverfahren) geht die minimal-invasive Chirurgie noch einen
Schritt weiter. Bei dieser Methode ist nur noch ein Hautschnitt notwendig. So konnten Chirurgen der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie an den Ruppiner Kliniken einer Patientin die Gallenblase
über einen zwei Zentimeter langen Hautschnitt im Bauchnabel entfernen.
Dieser Zugang genügt, um die für eine Operation im Bauchraum benötigten Instrumente in den Bauchraum einzuführen. Für die Patienten bringt dies, neben der relativen Schmerzfreiheit nach dem Eingriff und reduzierten Genesungszeiten, auch kosmetische Vorteile.
Der Bauchraum bleibt frei von Narben. Trotz der vielen Vorteile des
neuen Verfahrens mahnt der Chefarzt der Klinik für Allgemein- und
Viszeralchirurgie, Dr. Thomas Buthut, zur Vorsicht: »Nicht für jeden
Patienten bietet sich eine Single-Port-Operation an. Sie kann nur
dann erfolgreich sein, wenn Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen worden sind und die Einweisung für die Operation rechtzeitig
erfolgt.« Ähnlich verhält es sich mit dem sogenannten NOTES-Verfahren.
NOTES steht für Natural Orifice Translumenal Endoscopic Surgery
und bedeutet, dass chirurgische Eingriffe durch natürliche Körperöffnungen wie Mund, Darm oder Vagina erfolgen. Die Technik gilt in
Fachkreisen als revolutionär und stellt eine Alternative zu minimalinvasiven Eingriffen dar.
In den Ruppiner Kliniken konnte mit diesem Verfahren einer Patientin die Gallenblase über die Vagina entfernt werden. Dabei führt der
Operateur die Instrumente durch die Vagina in den Körper ein und
gelangt durch einen kleinen Schnitt innerhalb des Körpers in das
Operationsgebiet. »Wir haben uns auch auf diese Operationstechnik
lange vorbereitet«, erklärt Dr. Thomas Buthut. »Jetzt sind wir in der
Lage, diese Methode in unser Routineprogramm aufzunehmen.«
Die neuen Operationsmethoden verkürzen den stationären Aufenthalt und sind unter kosmetischen Aspekten ein Mittel der ersten
Wahl. Jedoch muss dafür auch die apparative Ausstattung stimmen.
Das operative Zentrum der Ruppiner Kliniken verfügt mit seiner modernsten OP-Technik über ideale Rahmenbedingungen.
Nach Abschluss der experimentellen Phase gehören die Chirurgen
der Ruppiner Kliniken zu den wenigen Ärzten Deutschlands, die beide neue Verfahren in der Routinepraxis anwenden.
Blick in den OP-Saal
Dr. Thomas Buthut
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Oktober 2009
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Appell an die Patienten: »Mund aufmachen!«
1.500-mal jährlich »Chefsache«
OBERHAUSEN
»Patientenrechte rund um das Krankenhaus«, das ist der Titel eines 254-Seiten-Buches, das Peter Tischmann,
Geschäftsführer des St. Clemens Hospitals Sterkrade, im Jahre 2005 veröffentlichte.
ten in der deutschen Krankenhausszene, die 2.100 Krankenhäuser
»Was können wir besser machen?« und
»Was gefiel Ihnen besonders?« sind zwei Freitextfragen.
umfasst. Im eigenen Hospital hat der Krankenhausgeschäftsführer
Tischmann: »Die Antworten der Patienten darauf machen den eigent-
Ernst gemacht mit einer offensiven Aufklärung der Patientenrechte.
lichen Wert dieser Patientenbeurteilungen aus, sie sind enorm viel-
Jeder der jährlich 12.500 Patienten erhält zwei Faltblätter. Eines
fältig.« Auf die Frage: »Was gefiel Ihnen besonders?«, dominieren
trägt die Überschrift »Ihre Patientenrechte« und ein weiteres die
die Antworten: »Freundlichkeit und Kompetenz, gute Atmosphäre,
Überschrift »Lob und Tadel«.
Menschlichkeit, Umgangsstil und Ton.«
Tischmann präsentiert in dem Faltblatt »Ihre Patientenrechte« die
Auf die Frage: »Was können wir besser machen?«, kamen die Patien-
breite Palette der Patientenrechte in einer für jedermann verständli-
tenbeurteilungen »quer Beet« wie: »Essen besser würzen, zu wenig
chen Sprache. Da geht es nicht nur um Aufklärungspflichten und
Toiletten, Untersuchungen am OP-Vortag langwierig, Kaffee für die
Sorgfaltspflichten des Krankenhauses, sondern auch um Hygiene,
Angehörigen, Einmalrasierer.« Es gab aber auch die Antwort:
Wertsachensicherung, Fixierung, Patientenverfügung bis hin zur Be-
»Nichts«. Auf jede der 1.500 Patientenmeldungen erhalten die Pati-
weislast bei Behandlungsfehlern. Großen Wert legt er darauf, dass
enten von der Geschäftsführung eine individuelle Antwort.
Tischmann selbst hält sich mit dieser Veröffentlichung für einen Exo-
die Patientinnen und Patienten bereits während des Krankenhausaufenthaltes zu ihrem Recht kommen. Gemeinsam mit Prokurist Hans
Für jede Patientenmeldung, auch für diejenigen, die dicke Beschwer-
Rosenkranz appelliert Tischmann an die Patienten: »Mund aufma-
den enthalten, wird den Patienten herzlich gedankt. Jeder kritische
chen und den Arzt, die Krankenschwester und die vielen anderen mit
Hinweis werde als Ansporn angesehen, die Arbeit tagtäglich zu re-
Ihrer Betreuung befassten Personen fragen, fragen und hinterfragen.
flektieren und die Bemühungen um eine optimale Behandlung und
Das ist Ihr gutes Recht. Denn auf diese Weise lässt sich vor Ort so
Betreuung noch weiter zu intensivieren. »Die 1.500 Schreiben an die
manches Ärgernis vermeiden und so manches Unabänderliche erklä-
Patienten könnte ich nicht bewältigen ohne die feinfühlige und enga-
ren. Und wenn die Erklärungen unserer Mitarbeiter Sie nicht überzeu-
gierte Unterstützung durch meine Sekretärin Silke Markus«, so Tisch-
gen, dann erwarten wir gerne Ihren Anruf: Beschwerden behandeln
mann. Sie führe ergänzende Telefonate mit den Patienten und den
wir beide als Chefsache.«
Angehörigen.
Dass Patienten oder Angehörige direkt die Geschäftsführung mit Beschwerden kontaktieren, kommt im Jahr rund 20-mal vor. Tischmann
schildert ein Beispiel: Eine Patientin habe bemängelt, dass sie gegen
die »Außenlegierung« eines Medikamentes allergisch sei. Deshalb
habe sie eine panische Angst vor der anstehenden Operation. Die
Stationsärztin habe ihr kein Ersatzpräparat anbieten können. »Unser
Apotheker besorgte ein Ersatzpräparat, sodass noch während des
stationären Aufenthaltes der Patientin die Sorge genommen werden
konnte«, so Prokurist Hans Rosenkranz.
In dem zweiten Faltblatt »Lob und Tadel« werden den Patienten
30 Fragen gestellt, so unter anderem die Fragen:
 »Waren die Ärztinnen und Ärzte für Sie da, wenn Sie sie
brauchten?«
 »Hat der Narkosearzt Ihre Fragen zur Betäubung verständlich
beantwortet?«
 »Wie beurteilen Sie den Erfolg der medizinischen Behandlung?«
 »Würden Sie dieses Krankenhaus Ihrer Familie/Ihren Freunden
weiterempfehlen?«
Jährlich 1.500 Patientinnen und Patienten benoten mittels dieses
Faltblattes ihren Krankenhausaufenthalt. Das entspricht einer Beteiligungsquote von zwölf Prozent.
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
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Rauchen – Drogen – Süßes: Städtisches Krankenhaus Pirmasens informiert Schüler über die Gefahren der Sucht
Drogen – ohne mich, weil fit cool ist
PIRMASENS
Über 10.000 Kinder und Jugendliche aus der gesamten Südwestpfalz haben bislang an Präventionsveranstaltungen teilgenommen,
die das Städtische Krankenhaus in Pirmasens seit dem Jahr 2005 gemeinsam mit Partnern aus der Region anbietet.
Neben der bundesweiten Nichtraucherkampagne »Ohne Kippe«, bei
und der Drogenberatung Pirmasens ganze Schulklassen in den gro-
deren Verbreitung die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Städ-
ßen Konferenzsaal des Krankenhauses lockt.
tischen Krankenhauses eine Vorreiterrolle in ganz Deutschland übernommen hatte, engagiert sich die Klinik für Psychiatrie und Psycho-
Ebenfalls gut angenommen werde das interdisziplinäre Informati-
therapie in dem Suchtpräventionsprogramm »Drogen – ohne mich!«,
onspaket »Fit ist cool!«, das Mitarbeiter des Städtischen Kranken-
das seit Ende 2006 Schüler der neunten Jahrgangsstufen über die
hauses für Schulkinder der Klassenstufen fünf und sechs zusammen-
Gefahren des Missbrauchs von Suchtstoffen aufklärt. Neu hinzuge-
gestellt haben. Die Jungen und Mädchen erfahren und schmecken,
kommen ist in diesem Jahr ein interdisziplinäres Informationsange-
wie leckere und gesunde Alternativen zu den bekannten Erfrischungs-
bot unter dem Titel »Fit ist cool!«, das bei Fünft- und Sechstklässlern
getränken und Fertiggerichten aussehen, die in vielen Familien eine
das Interesse an ausgewogener Ernährung wecken soll und die Freu-
selbst zubereitete Mahlzeit ersetzen. Dazu gibt es Bewegungsspiele,
de an spielerischer Bewegung vermittelt.
in denen die Kinder die Funktionsweisen der Organe simulieren und
verstehen lernen, ebenso wie altersgerechte Informationen über Ess-
Gemeinsam ist allen drei Programmen der praktische Bezug zum All-
störungen und die Folgen falscher Ernährung.
tagsleben der Schülerinnen und Schüler, denn: »Nackte Zahlen sind
ungeeignet, den jungen Menschen die Bedrohung vor Augen zu füh-
Alle drei Informationsangebote haben inzwischen einen Stammplatz
ren, die Drogen und die Folgen einer falschen Ernährung tatsächlich
im Terminkalender des Städtischen Krankenhauses gefunden: »An
mit sich bringen«, sagt Krankenhausgeschäftsführer Martin Forster.
Donnerstagen geht es bei uns zu wie auf dem Schulhof«, sagt Ge-
Statt auf trockene Informationen setzen das Städtische Krankenhaus
schäftsführer Forster mit einem Augenzwinkern. Dabei sorge das
und seine Partner auf starke Bilder. Diese liefern im Falle des »Ohne
ganzjährige Kommen und Gehen der jungen Menschen aber nicht nur
Kippe«-Programms, das Prof. Dr. Peter Drings an der Thorax-Klinik
für Abwechslung und »einen bunten Farbtupfer« im Krankenhausall-
des Universitätsklinikums Heidelberg entwickelt hat, sogenannte
tag. Gespräche mit Schülern und Lehrern bestätigen, dass die über-
Echtzeit-Bronchoskopien, bei denen eine Minikamera den Weg einer
greifende Präventionsarbeit in den Klassenstufen fünf bis neun tat-
Sonde durch Mund und Hals in die Lunge eines Nikotinopfers beglei-
sächlich Wirkung im Alltag der Jugendlichen zeigt. »Das ist ein großer
tet. Die online und live übertragenen Bilder aus dem Inneren der
Erfolg«, sagt Geschäftsführer Forster, der sich wünscht, dass andere
kranken Atmungsorgane haben, das bestätigen Umfragen unter den
Kliniken dem Beispiel des Städtischen Krankenhauses in Pirmasens
teilnehmenden Schülern, einen nachhaltigen Effekt auf das Suchtver-
folgen: »So kommen wir«, sagt Martin Forster, »unserem gemeinsa-
halten der Jugendlichen.
men Ziel ein großes Stück näher, ein Krankenhaus von Menschen für
Menschen zu sein.«
»Wir haben eine sehr brauchbare Mischung gefunden, unsere Anliegen darzustellen«, ist Martin Forster überzeugt, denn neben den aufrüttelnden Bildern stehen auch Diskussionen mit Medizinern, Suchtberatern und Gespräche mit Patienten auf dem »Stundenplan« des
Krankenhausbesuches. »Und dabei ist es«, sagt der Geschäftsführer,
»schon etwas anderes, ob man im Biologieunterricht über Raucherbeine hört oder mit einem Menschen spricht, dem die Sucht ein Bein,
den Kehlkopf, den Arbeitsplatz oder einen Lebenspartner gekostet
hat.«
Gemeinsam ist den Veranstaltungen am Städtischen Krankenhaus
Pirmasens aber nicht nur der gelungene Medienmix bei der Vermittlung der angebotenen Informationen. Wesentlich zum Erfolg der Angebote beigetragen hat auch die enge Zusammenarbeit mit den jeweiligen Partnern und das Zugehen auf Schulen auch jenseits der
Grenzen des Pirmasenser Stadtgebietes. Als Beispiel nennt Forster
das Suchtpräventionsprogramm »Drogen – ohne mich!«, das in Abstimmung mit der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Westpfalz
Schüler im Gespräch mit einem Krebspatienten
während der Veranstaltung »ohne Kippe«
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Die Diakonissen-Stiftung Speyer-Mannheim verzahnt die Bereiche Altenheim und Krankenhaus gezielt miteinander
Casemanagement verhindert Versorgungslücken
SPEYER
Das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus verfügt seit zwei Jahren über ein effektives Casemanagement (Einzelfallbetreuung),
das die Entlassung von Patienten aus dem Krankenhaus und deren medizinische Nachbetreuung beispielsweise
im Falle einer notwendigen Wundversorgung organisiert.
»Die durchschnittliche Krankenhausaufenthaltsdauer der Patienten
soll mit dem Einsatz des Casemanagements verkürzt und erneute Einweisungen sollen minimiert werden«, erklärt Sandra Geiger die Zielvorgaben der Krankenhausgeschäftsleitung an das Casemanagement,
das sie verantwortlich aufgebaut hat. Gemeinsam mit ihrer Kollegin
Marta Kroll hat sie mit Vertretern der beiden zum gleichen Träger,
den Diakonissen Speyer-Mannheim, gehörenden Altenheimen und
der betreffenden Stelle im Krankenhaus einen genauen Ablaufplan
für den Fall einer Krankenhauseinweisung von Altenheimbewohnern
entwickelt.
Die beiden Altenheime werden künftig die Einweisungen mit dem
Casemanagement abstimmen – auch bei Notfalleinweisungen. Die
Bewohner der Altenheime werden dann bei Einlieferung in das Krankenhaus vom Casemanagement in Empfang genommen und während
Die beiden Casemanagerinnen, Marte Kroll (li.) und Sandra Geiger (r.),
mit der Angehörigen eines Patienten im Gespräch.
des gesamten Aufenthalts intensiv betreut. Das Casemanagement
stimmt sich mit den Ärzten und Pflegekräften im Krankenhaus ab, um
eine verkürzte Aufenthaltsdauer im Krankenhaus zu erreichen. Selbst
als Ansprechpartner für die Angehörigen und den behandelnden
Durch die Verzahnung der Altenheime
Hausarzt steht das Casemanagement während des gesamten Kran-
mit dem Krankenhaus haben die Patienten
kenhausaufenthaltes zur Verfügung.
folgende Vorteile:
Benötigte Hilfsmittel wie Medikamente, bestimmte Verbands- oder
 Das Casemanagement steht als Ansprechpartner
Pflegemittel werden dem Casemanagement von den Mitarbeitern des
zur Verfügung und begleitet den Aufenthalt.
 Die Telefongebühr entfällt.
 Patienten erhalten Bademantel sowie
Handtücher zur Verfügung.
Krankenhauses und dann durch das Casemanagement dem Altenheim
mitgeteilt und zur Verfügung gestellt. Es gibt dadurch keine Versorgungslücken für den Patienten. »Der Informationsaustausch zwischen den Einrichtungen ist damit immer gewährleistet«, berichtet
Marta Kroll, die auf Seiten des Casemanagements das Projekt koordi-
 Mitarbeitenden der Altenheime und des Krankenhauses
niert. In einer speziell entwickelten Mappe werden alle wichtigen
stehen in regelmäßigem Informationsaustausch über
Unterlagen bereits im Altenwohnheim gesammelt und die Behand-
die Schnittstelle Casemanagement.
lung wird dokumentiert. Das Krankenhaus erhält somit einen voll-
 Nachbetreuung durch Casemanagement nach Entlassung
aus dem Krankenhaus (Hilfsmittel- und Medikamentenversorgung, Beratung in Ernährungsfragen usw.).
 Verringerung der Wartezeiten, zum Beispiel bei Aufnahme
in das Krankenhaus.
ständigen Einblick in die bisher erfolgte Behandlung. Sie verbleibt
während des Aufenthalts im Krankenhaus auf der Station des Patienten und wird um die Befunde und Informationen der stationären Versorgung ergänzt, um bei der Entlassung dem Altenheim wieder zur
Verfügung zu stehen. Das Altenheim und auch der Hausarzt haben
damit zeitgleich alle Informationen vorliegen, die zur weiteren Behandlung benötigt werden, und müssen diese nicht erst noch anfordern.
Das Casemanagement übernimmt beziehungsweise koordiniert eine
Nachbetreuung der Patienten in den Altenheimen. In regelmäßigen
Abständen werden nach dem Krankenhausaufenthalt die Bewohner
besucht und der weitere Genesungsprozess dokumentiert. Das Casemanagement organisiert die Wundversorgung nach dem Klinikaufenthalt, wenn dies erforderlich ist.
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
Gallenblasen-OP ohne sichtbare Narben – neues Verfahren im Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer
Mit neuester Technik ab durch die Mitte
SPEYER
Mit einer neuen OP-Methode können endoskopische Eingriffe künftig absolut schonend vorgenommen werden. Selbst Gallenblasen werden dabei
durch eine kleine Öffnung am Bauchnabel entfernt – ohne große Narben zu hinterlassen und mit einem geringeren Risiko für Folgebeschwerden.
Der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, PD Dr. Dirk Jentschura, erklärt, wie es funktioniert.
Welche Verbesserung bietet die neue gegenüber der früher üblichen OP-Methode?
Kameras der Einblick in die Operationsstelle
In den letzten Jahren gab es stetige Verbesse-
das Greifen, Schneiden und Koagulieren vor-
rungen in den Operationsmethoden. Wo frü-
genommen werden. Für den Patienten resul-
her lange Narben zurück blieben, arbeiten wir
tiert diese neue Methode in einer praktisch
heutzutage mit sogenannten minimal-invasi-
nicht sichtbaren Narbe im Nabelgrund.
und zugleich – ohne Instrumentenwechsel –
ven Eingriffen. Dabei werden über mehrere
kleine Öffnungen die entsprechenden Opera-
Ist das Verfahren bereits im Einsatz?
tionen vorgenommen. Zurück bleiben kaum
Wir konnten bislang zwei Gallenblasenope-
mehr sichtbare Punkte anstelle der früher üb-
rationen erfolgreich durchführen. Nicht jede
lichen und mitunter großen Narben. Dieses
Erkrankung, bei der eine Operation erforder-
Verfahren ist nur dank neuester Technik mög-
lich ist, kann bislang mit LESS behandelt
lich.
Und was gibt es jetzt an weiteren
Neuerungen?
werden. In den kommenden Jahren wird allerdings ein großer Anteil an Gallenblasen-
Wir operieren nicht mehr durch mehrere
kleine Öffnungen – in der Regel waren es
drei bis vier. Mit dem neuen Verfahren benötigen wir nur noch einen einzigen Zugang
von zwei bis drei Zentimetern Länge direkt
im Bauchnabel. Der Zugang durch nur einen
Schnitt ist eine völlig neue Operationstechnik, die wir Fachleute Laparoendoscopic single-site surgery oder abgekürzt LESS nen-
Welche Vorteile haben der Patient und das
Krankenhaus davon?
nen. Notwendig sind hierfür neu entwickelte
Die Operationen belasten den Patienten viel
zielles Operationsbesteck. Durch eine nur
weniger, denn es gibt ja keine große Operati-
zwei bis drei Zentimeter große Öffnung kann
onswunde mehr. In der Folge treten weniger
dabei ein sogenannter TriPort eingebracht
Wundschmerzen und damit verbundene Kom-
werden. Mit dessen Hilfe kann über spezielle
und spezielle Einmaltroikare sowie ein spe-
plikationen, wie zum Beispiel schmerzhafte
Wundinfektionen, auf. Dadurch sinkt die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus und der Patient ist schneller wieder voll belastbar. Kosmetisch gesehen ist es natürlich von großem
operationen
Vorteil, wenn keine großen Narben mehr ent-
Bauchnabel ohne weitere Hilfsschnitte erfol-
stehen.
ausschließlich
durch
den
gen. Allerdings muss die medizinische Indikation stimmen, nur dann bietet das Verfah-
Das Krankenhaus hat bei höheren OP-Kosten
ren die notwendige Sicherheit und der
gegenüber den vergleichbaren herkömmli-
erhöhte Aufwand an Material und bezüglich
chen konventionellen Eingriffsmethoden ver-
der OP-Technik ist gerechtfertigt. Wir Exper-
kürzte Patientenliegezeiten und damit insge-
ten rechnen allerdings mit einem deutlichen
samt doch sinkende Kosten. Das verminderte
Risiko für zum Beispiel Wundinfektionen reduziert die Krankenhausausgaben zudem.
PD Dr. Dirk Jentschura, Ärztlicher Direktor und Chefarzt
der Allgemein- und Viszeralchirurgie am DiakonissenStiftungs-Krankenhaus Speyer
Zuwachs an Eingriffen in der sogenannten
narbenfreien Chirurgie, selbst bei komplexeren Operationen.
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Aus den CLINOTEL-Mitgliedshäusern
Der neue Magnetresonanztomograph während des Einbaus
Mehr Patientenkomfort durch neues MRT im Juliusspital Würzburg
Weniger Angst in der größeren Röhre
WÜRZBURG
Viele Patienten fürchten die Magnetresonanztomographie (MRT), die sogenannte »Röhre«, wegen ihrer Enge.
Auch Patienten ohne Klaustrophobie brechen bei längeren Untersuchungszeiten, die leider öfter
in der MRT erforderlich sind, wegen zunehmender Beklemmungsgefühle die Untersuchung ab.
Daher wurde jetzt im Juliusspital Würzburg bei der Neuinvestition für
mehr nach oben gestreckt untersucht werden, sondern dürfen bequem
das MRT-Gerät konsequent für Patientenkomfort entschieden. Das neu
neben dem Körper liegen. Adipöse Patienten können endlich auch pro-
installierte Gerät bietet ein offenes Design. Die Weite des Patiententun-
blemlos untersucht werden. Eltern kann angeboten werden, sich zu-
nels beträgt wie bei der Computertomographie 70 Zentimeter statt 60
sammen mit dem zu untersuchenden Kleinkind in den Tunnel zu legen.
Zentimeter wie bei sonst fast allen MRT-Konkurrenzgeräten. Dies be-
Durch leistungsstarke Gradienten und modernste Spulen werden Bilder
wirkt, dass es neben Armfreiheit reichlich Kopffreiheit mit mindestens
höchster Auflösung erzielt. Mithilfe paralleler Bildgebung werden Un-
30 Zentimeter bis zum Magneten gibt. Zudem ist die Tunnellänge ver-
tersuchungszeiten verkürzt. Untersuchungen mehrerer Etagen können
kürzt auf 125 Zentimeter (üblich sind 160 bis 220 Zentimeter), sodass
in einem Untersuchungsgang durchgeführt werden, die Aufteilung in
sich bei der Mehrzahl der Untersuchungen der Kopf bereits außerhalb
zwei Untersuchungen entfällt. Bei Untersuchungen im Brustkorb- oder
des Tunnels befindet. Bei anderen Untersuchungen kann der Patient
Bauchraum kann die Atemanhaltezeit verkürzt werden. Bei einigen
wegen der Tunnelweite gut schräg nach außen schauen. Wegen eines
Messprotokollen ist das Atemanhalten gar nicht mehr nötig, die Bilder
besonders langen Untersuchungstisches können die meisten Untersu-
können durch Atemtriggerung scharf aufgenommen werden. Dies ist
chungen zudem mit den Füßen voran durchgeführt werden. Diese Vor-
bei der zunehmenden Zahl älterer Patienten wichtig. Daneben bietet
teile werden von allen Patienten geschätzt. Die größere Geometrie des
das Gerät allen modernen Anwendungsmöglichkeiten der MRT-Spitzen-
Geräts bietet auch Vorteile für die Diagnostik. So werden zum Beispiel
klasse, zum Beispiel dünnste Schichtdicken bei 3-D-Untersuchungen,
Schultergelenke nicht mehr im Randbereich des Magnetfeldes, der we-
höchste Auflösung durch modernste Mehrkanalspulen und neueste
niger homogen ist, untersucht, sondern lassen sich wegen der Weite
Messprotokolle. Dies steigert die diagnostische Genauigkeit und ver-
des Geräts ziemlich zentral lagern; dies führt zu besseren Bildern.
meidet die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen. So können alle
Hand- und Ellenbogengelenke müssen aus dem gleichen Grund nicht
unsere Patienten von der neuen Technologie profitieren.
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
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Die neue Direktradiograhieanlage im Einsatz
Neue Direktradiographieanlage im Juliusspital
Röntgenbilder sind jetzt sofort digital im System
WÜRZBURG
Röntgen hieß früher, einen Röntgenfilm zu belichten. Vor drei Jahren erfolgte im Juliusspital der Einstieg in die digitale Röntgenwelt.
Röntgenfilme wurden gegen Speicherfolien ausgetauscht. Die Röntgenbilder werden dabei nicht entwickelt,
sondern von den belichteten Folien »ausgelesen« und können dann in das digitale Bildarchiv, das PACS, eingespeist werden.
Dessen großer Vorteil liegt darin, dass die Bildinformationen für alle,
Es entfallen somit Arbeitsschritte gegenüber den Verfahren mit Rönt-
Diagnostiker wie Therapeuten, sofort verfügbar sind und so Behand-
genfilm und Speicherfoliensystem.
lungsschritte schneller eingeleitet werden können. Jetzt wurde mit
Für die Patienten verkürzen sich Warte- und Untersuchungszeiten.
der Beschaffung einer Direktradiographieanlage neuester Bauart im
Weil der Flachdetektor Fehlbelichtungen gut ausgleichen kann, sind
Juliusspital der nächste konsequente Schritt zum volldigitalen Rönt-
Wiederholungsaufnahmen kaum noch nötig. Ein weiterer großer Vor-
gen vollzogen.
teil für den Patienten: Der Detektor ist für Röntgenstrahlung emp-
Die Anlage ist so konstruiert, dass der Patient ruhig liegen kann,
findlicher als Röntgenfilm und Speicherfolien. Daher kann die Strah-
während ein Röntgendetektor um den Patienten herum gefahren
lendosis auf circa die Hälfte gesenkt werden. Zudem ist die Qualität
wird. So können viele Aufnahmen auch bei schwer kranken Patienten
der Aufnahmen (das Signal-Rausch-Verhältnis) besser, es können
ohne wesentliche Patientenmitarbeit erstellt werden. Vorgegebene
kleinere Strukturen sicherer beurteilt werden. So werden die Diagno-
Aufnahmepositionen für bestimmte Untersuchungen sind eingespei-
sen zuverlässiger. Damit profitieren alle von der neuen Technik, die
chert und werden nach Anwahl der Untersuchung mit Druck auf den
Patienten und die Untersucher.
Fernbedienungsknopf automatisch voreingestellt.
Wichtigster Vorteil im Arbeitsablauf: Dieses System besitzt einen sogenannten Flachdetektor, der die Röntgeninformationen direkt in
Bilder umsetzt. Dies bedeutet: Es muss nicht mehr mit Kassetten hantiert werden, sondern die Röntgenaufnahme erscheint nach Druck
der Röntgenassistentin auf den Auslöseknopf »direkt«, das heißt nahezu sofort als digitales Bild auf dem Monitor.
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Namen und Nachrichten
Von Schweden in eine Gemeinschaftspraxis nach Rheine
Dr. Jens Groß jetzt auch Belegarzt
im Marienhospital
EMSDETTEN/GREVEN/STEINFURT
Seit etwa 25 Jahren gibt es eine belegärztlich geleitete Orthopädie am Marienhospital Emsdetten, die mit insgesamt sechs Belegärzten aus drei Praxen an den Standorten Emsdetten, Greven
und Rheine betrieben wird.
Dr. Jens Groß
Die Belegabteilung verfügt derzeit über 25 Planbetten. Im Jahr 2008 wurden 571 stationäre
er an der Julius-Maximilians-Universität
und 513 ambulante Fälle behandelt. Die Gemeinschaftspraxis Dres. Mettler, Rohrmann, Schul-
Würzburg. Bevor er in die niedergelassene
te verstärkte im Sommer 2008 ihr Team durch Dr. Jens Groß zunächst im Angestelltenverhält-
Gemeinschaftspraxis nach Rheine ging, ver-
nis. Seit dem 01.01.2009 hat Dr. Jens Groß einen weiteren Kassenarztsitz in der Gemein-
brachte er einige Jahre als Oberarzt einer
schaftspraxis in Rheine und ist ebenfalls ein weiterer Belegarzt der Orthopädie am
orthopädisch-unfallchirurgischen Klinik in
Marienhospital in Emsdetten. Dr. Jens Groß wurde im Dezember 1968 in Mutlangen (Kreis
Schweden. Dr. Jens Groß ist Facharzt für Or-
Schwäbisch Gmünd) geboren. Er ist verheiratet und hat vier Kinder. Sein Studium absolvierte
thopädie und Unfallchirurgie.
Moderne Konzepte in der Anästhesiologie und Intensivmedizin –
eine Win-win-Situation für Patienten und Krankenhaus
Wechsel im Verbund von Lünen nach Greven
EMSDETTEN/GREVEN/STEINFURT
Der neue Chefarzt der Abteilung für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
kommt aus dem Klinikum St.-Marien-Hospital Lünen und heißt Dr. Stefan Roehrig.
Dr. Stefan Roehrig
Die Etablierung moderner Anästhesieverfahren ist ein Schwerpunkt des neuen Chefarztes der
Den Wissenstransfer durch die Weiterent-
Abteilung für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin im Maria-Josef-Hospital in Gre-
wicklung der Auditverfahren im Sinne eines
ven. Der neue Chefarzt ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin
»Know-how-Netzwerks« sieht der neue Chef-
(DEGUM) und wird den Einsatz sonographiegestützter Verfahren (zum Beispiel die Anlage von
arzt als weitere Schlüsselfunktion zur Zu-
Schmerzkathetern zur peripheren Regionalanästhesie oder die Anlage zentralvenöser Kathe-
kunftssicherung eines modernen Kranken-
ter) etablieren. Weiterhin ist er bei den CLINOTEL-Auditverfahren seit Jahren als Fachexperte
hauses (siehe dazu auch das Interview auf
für die Gebiete Anästhesie und Intensivmedizin tätig.
den Seiten 12 und 13).
Gründung der Sektion Angiologie und Diabetologie
in der Medizinischen Klinik I der Kreiskliniken Altötting-Burghausen
Diabetologie und Gefäßmedizin
mit Blick auf die Alpen
ALTÖTTING/BURGHAUSEN
Am 01.04.2009 trat PD Dr. Frank Schröder die neu geschaffene Position als Leiter der
Sektion Angiologie und Diabetologie an. Geboren und aufgewachsen ist er in Lübeck.
PD Dr. Frank Schröder
Seine wichtigsten beruflichen Stationen waren die Universitäten Kiel und Köln, die Medizini-
Salzach, die Burg (Burghausen hat die längs-
sche Hochschule Hannover und das Klinikum Augsburg, in der er zuletzt als Oberarzt für An-
te Burg Europas) und im Hintergrund die Al-
giologie und Diabetologie zuständig war. Ziel ist die Etablierung eines Zentrums für Gefäßme-
pen«, schwärmt PD Dr. Frank Schröder. »Un-
dizin im Verbund mit klinischer Diabetologie, Neurologie, Kardiologie, Gefäßchirurgie und
ser Vorteil ist, dass wir zugleich eine
Radiologie am Standort Burghausen. »Wenn alle unsere Pläne umgesetzt sind, werden wir
klinische Diabetologie etablieren, die sich
eines der modernsten Gefäßzentren im Freistaat Bayern sein. Die Station, die derzeit umge-
intensiv um Patienten mit Diabetes und Ge-
baut wird, ist wunderschön. Der Ausblick aus den Fenstern bietet ein einmaliges Panorama:
fäßproblemen kümmert.«
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
Bestmögliche Therapie – größtmöglicher Behandlungserfolg
Darmzentrum Brandenburg-Nordwest
NEURUPPIN
Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern und Frauen. In Brandenburg
trifft die Diagnose jedes Jahr 1.600 Menschen. Dank modernster Therapieformen
kann man die Erkrankung auch in fortgeschrittenen Stadien erfolgreich bekämpfen.
Dafür sind eine entsprechende apparative Ausstattung und vor allem hochqualifizierte
Fachkräfte unverzichtbar.
Im Darmzentrum Brandenburg-Nordwest bündeln die Experten der verschiedenen Fachrichtungen ihre Kompetenzen, um jeden Patienten individuell optimal zu behandeln.
Das Netzwerk verbindet verschiedene klinische Einrichtungen, niedergelassene Ärzte sowie
ambulant tätige Spezialisten und regelt die enge Kooperation zwischen den Spezialisten. Initiiert wurde das Projekt von den Chefärzten der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie,
Dr. Thomas Buthut, der Klinik für Gastroenterologie, Hämatologie und Onkologie, Prof. Dr.
Dieter Nürnberg, sowie der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Dr. André Buchali.
Die hohe Qualität der medizinischen Versorgung wird durch die regelmäßige Fort- und Weiterbildung der Mitglieder des Darmzentrums Brandenburg-Nordwest gewährleistet. Im Rahmen
von interdisziplinären Fallbesprechungen erarbeiten die Spezialisten des Darmzentrums für
jeden Patienten einen individuellen ganzheitlichen Behandlungsplan. Dieser beinhaltet nicht
nur diagnostische und operative Maßnahmen, sondern umfasst außerdem unter anderem
Chemo-, Strahlen- und Schmerztherapie, Ernährungsberatung, Stomaversorgung oder die Beschaffung von medizinischen Hilfsmitteln. Eine Zertifizierung des Darmzentrums ist zum Ende
dieses Jahres angestrebt.
»Ausgezeichnete« Hilfe beim Schlaganfall
Stroke Unit Essen zertifiziert
ESSEN
Seit August steht die Schlaganfallbehandlung bei den Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel
offiziell unter dem Qualitätssiegel »Zertifizierte Stroke Unit« der Deutschen SchlaganfallGesellschaft (DSG) und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.
Beim Schlaganfall zählt jede Minute: Betroffene sind am besten aufgehoben in einem Krankenhaus, das auf die Schlaganfallbehandlung spezialisiert ist und sofort die hochwirksame
Therapie einleiten kann.
Das Therapiekonzept der Stroke Unit hilft in vielen Fällen, die oft gravierenden Folgen des
Schlaganfalls wie Lähmungen oder Sprachstörungen zu verhindern.
Die Zertifizierungsgesellschaft LGA-Intercert hat die Stroke Unit Essen auf Herz und Nieren
geprüft und den strukturierten Behandlungsweg für Schlaganfallpatienten kritisch nachvollzogen. Besonderes Augenmerk lag dabei auf den Kernpunkten des Behandlungskonzepts: der
schnellen Soforthilfe, den therapeutischen Maßnahmen innerhalb 24 Stunden, der Monitorüberwachung, den Schnittstellen zu Notaufnahme und Diagnostik und der Unterstützung
durch das multiprofessionelle Team der Stroke Unit unter der Leitung von Neurologie-Chefarzt Dr. Volker Tenfelde.
Zum strukturierten Behandlungsweg für
Schlaganfallpatienten gehört auch
die 24-Stunden-Erreichbarkeit der Klinik
41
42
Namen und Nachrichten
In dieser Ausführung einmalig in Deutschland
SPECT-CT: neues Diagnosegerät
im Stiftungsklinikum
KOBLENZ
Die Praxis für Nuklearmedizin im MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum)
am Stiftungsklinikum Mittelrhein in Koblenz (SKM) besitzt zusammen mit der Abteilung
für Radiologie ein weiteres modernes Diagnosegerät, das sogenannte SPECT-CT.
Das neue Gerät im SKM ist eine Kombination aus einer nuklearmedizinischen Gammakamera
und einem eigenständigen Computertomografen (CT). Hiermit ist die Untersuchung einer Organfunktionsstörung möglich (zum Beispiel Knochenmetastasen, Hirnfunktionsstörungen, Ent-
Fachärztin Claudia Grimm-Riepe (rechts) bereitet
zusammen mit Röntgenassistent Wolfgang Fuchs einen
Patienten für die Untersuchung mit dem SPECT-CT vor
zündungsherde) bei gleichzeitiger genauer Lokalisation, wo die Funktionsstörung im Organ
sitzt. Die Fachärztin für Nuklearmedizin, Claudia Grimm-Riepe, erklärt die Wirkungsweise so:
Dies führt zu einer höheren Aussagekraft der
»Mit dieser besonderen Gerätekombination kann eine nuklearmedizinische Untersuchung
nuklearmedizinischen Untersuchung.« Das
und eine Computertomographie durchgeführt werden. Bisher musste der Patient dafür an
SPECT-CT der Firma Philips im SKM in Kob-
zwei verschiedenen Geräten untersucht werden. Die Bilder der nuklearmedizinischen Unter-
lenz ist in dieser Form einmalig in Deutsch-
suchung und des Computertomographen werden am Computer übereinandergelegt und er-
land.
möglichen so eine sehr viel bessere Lokalisation der erkrankten Stelle.
Wettlauf mit der Zeit
Gefahr durch Brustschmerzen
KOBLENZ
Die Chest Pain Unit im Stiftungsklinikum wird noch schneller
den Herzinfarkt erkennen und behandeln.
Plötzlich auftretende Schmerzen in der Brust, Beklemmungen, Angstgefühle – wenn die Ursache ein Herzinfarkt ist, zählt jetzt jede Minute. Der Mensch, der sich in dieser Situation befindet, braucht Hilfe. Hilfe in Form einer verlässlichen Diagnose und einer sofortigen Therapie.
Um diesen Ansprüchen noch mehr als bisher zu genügen, wird im Stiftungsklinikum Mittelrhein in Koblenz jetzt eine sogenannte Chest Pain Unit (CPU) eingerichtet. Dr. Norbert Kaul,
Das Team im Herzkatheterlabor des Stiftungsklinikums
Mittelrhein will mit der neuen »Brustschmerzeinheit«
noch schneller den möglichen Herzinfarkt aufhalten
(v. l.): Elizabeth Christ, Jutta Fink, Dr. Michael Kupp,
Ellen Fischer, Dr. Norbert Kaul, Sieglinde Ossenberg
und Dr. Andreas Bootsveld
leitender Arzt der Kardiologie, erläutert, was es damit auf sich hat: »Der englische Begriff
Chest Pain Unit, wörtlich übersetzt Brustschmerzeinheit, hat sich in der Medizin eingebürgert.
Wie bisher schon wird in der kardiologischen
Wir wollen die Menschen mit Brustschmerzen sensibilisieren, dass sie umgehend einen Arzt
Abteilung eine medizinische Versorgung rund
aufsuchen oder in eine Klinik gehen. Sollte ein Herzinfarkt vorliegen, beginnt ein Wettlauf mit
um die Uhr an 365 Tagen im Jahr angeboten.
der Zeit.« In der Abteilung für Innere Medizin am Stiftungsklinikum werden nun organisatori-
Dr. Norbert Kaul: »Wir haben bei uns bisher
sche und medizintechnische Veränderungen erfolgen, die eine noch schnellere Versorgung des
einen guten Standard, aber wir möchten noch
Patienten gewährleisten werden. Für Patienten mit Brustschmerzen steht dann ein besonderes
besser werden. Dabei wird uns die Chest Pain
Aufnahmezimmer zur Verfügung. Das EKG wird unmittelbar bei Aufnahme geschrieben. Zur
Unit helfen.« Und noch etwas: Der Facharzt
weiteren Beobachtung gibt es vier zusätzliche Überwachungsbetten mit Monitoren; die Be-
für Kardiologie erinnert eindringlich daran,
treuung der Patienten übernimmt ein speziell geschultes Pflegeteam. »Wir arbeiten darauf hin,
bei eintretenden Brustschmerzen einen Arzt
dass wir das bei einem Infarkt verschlossene Blutgefäß innerhalb einer Stunde nach Aufnahme
oder eine Klinik aufzusuchen – und zwar ganz
im Krankenhaus in unserem Herzkatheterlabor wieder eröffnet haben«, so Dr. Norbert Kaul.
schnell, denn jede Minute zählt.
»Wir möchten die empfohlenen 90 bis 120 Minuten deutlich unterschreiten; denn je schneller
eine Gefäßeröffnung, desto geringer der Schaden.«
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
43
Walter Herberth löst Rainer Freiherr von Andrian-Werburg als Oberpflegamtsdirektor ab
Führungswechsel
bei der Stiftung Juliusspital Würzburg
WÜRZBURG
Der Bayerische Staatsminister des Inneren, Joachim Herrmann,
hat in einem Festakt am 30.03.2009 im Gartenpavillon Walter Herberth
als neuen Oberpflegamtsdirektor der Stiftung Juliusspital in sein Amt eingeführt.
Gleichzeitig verabschiedete er den bisherigen Leiter der Stiftung, Rainer Freiherr von AndrianWerburg, in den wohlverdienten Ruhestand. »Das Würzburger Juliusspital ist heute ein erfolgreiches Dienstleistungsunternehmen. Mit seinen weit mehr als 1.000 Mitarbeitern ist es auch
ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Es ist einer der großen Verdienste von Rainer Freiherr
(V. l.) Rainer von Andrian-Werburg
(scheidender Oberpflegamtsdirektor),
Joachim Herrmann (Bayerischer Innenminister),
Walter Herberth (neuer Oberpflegamtsdirektor)
von Andrian-Werburg, dass sich das Krankenhaus des Juliusspitals zu einer modernen Klinik mit
Dieser Titel wurde von König Ludwig I. mit
höchsten medizinischen Ansprüchen gewandelt hat. Dank seines Einsatzes und unternehmeri-
Entschließung vom 17.03.1838 eingeführt.
schen Geschicks gelang es, die einzelnen Maßnahmen der Gesamtsanierung trotz oft schwieri-
Hergeleitet wird dieser Begriff nicht von der
ger Finanzierungsbedingungen auf den Weg zu bringen und umzusetzen«, sagte Innenminister
Kranken- oder Altenpflege, sondern vom Auf-
Joachim Herrmann bei der Verabschiedung des scheidenden Oberpflegeamtsdirektors. Von An-
trag, für einen pfleglichen Umgang mit dem
drian-Werburg leitete die Stiftung Juliusspital Würzburg seit dem 01.06.2001.
Vermögen der Stiftung Sorge zu tragen. Die-
Walter Herberth kennt die Stiftung schon seit 1999. Seit dieser Zeit ist er Leiter des Kranken-
ser pflegliche Umgang soll es ermöglichen,
hauses. Mit seiner neuen Funktion verbindet er vor allem die Faszination für den großen Auftrag
dass das große Sozialunternehmen auch in
der mittlerweile 433 Jahre alten Stiftung. Oberpflegamtsdirektor ist der Titel des Leiters der
den kommenden Jahren seinen aktuellen Auf-
Stiftung.
gaben nachkommen kann.
Diakonissen Speyer-Mannheim
Facharzt für Angiologie
SPEYER
Das menschliche Gefäßsystem kann auf sehr vielfältige Weise erkranken.
Gefäßverkalkungen oder Thrombosen sind zwei der bekannteren Gefäßerkrankungen
und leider auch weitverbreitete Volkskrankheiten.
Dr. Ingmar Nowak
Das Krankenhaus hat bisher schon einen Schwerpunkt seiner Arbeit auf diesem Gebiet, es
von Prof. Dr. Gerhard Rümenapf, Chefarzt der
erweitert seine medizinischen Versorgungsmöglichkeiten bei Gefäßerkrankungen nun noch
Gefäßchirurgie am Diakonissen-Stiftungs-
einmal. Seit April 2009 ist Oberarzt Dr. Ingmar Nowak als Kardiologe und Angiologe am Dia-
Krankenhaus, ist eine enge Zusammenarbeit
konissen-Stiftungs-Krankenhaus tätig. Die Angiologie, die Lehre von den Blut- und Lymphge-
mit der Gefäßchirurgie und der Radiologie
fäßen, ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin und beschäftigt sich mit Gefäßerkrankungen,
mit täglichen Konsultationen, Visiten und
zum Beispiel an Arterien, Venen und Lymphgefäßen. Schwerpunkte der Angiologie sind die
Fallbesprechungen gewährleistet. Dadurch
Vorbeugung, Erkennung und Therapie solcher Gefäßkrankheiten. Das therapeutische Angebot
können Patienten mit Gefäßerkrankungen
der Angiologie im Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus umfasst ein großes Spektrum an Be-
umfassend und stets fachgerecht nach den
handlungsmethoden. Innerhalb des bereits bestehenden Gefäßzentrums unter der Leitung
aktuellen Leitlinien behandelt werden.
44
Namen und Nachrichten
Die Mitarbeiter der St. Josef Krankenhaus GmbH Moers sind
umweltfreundlich, spritsparend und gesundheitsfördernd unterwegs
Mit dem Rad zur Arbeit
MOERS
Stilecht »eingeläutet« wurde im Juni 2005 die erste
bundesweite Auftaktveranstaltung von »Mit dem Rad zur Arbeit«.
Die Aktion wird im St. Josef Krankenhaus Moers seit dem Jahr 2005 unterstützt und gefördert
2006 erhält die St. Josef Krankenhaus GmbH
von Regina Ozwirk, Leitung Öffentlichkeitsarbeit, Klaus Armonies, Technischer Direktor, Oliver
den zweiten Preis vom Deutschen Netz Ge-
Wittig, Pflegedienstleiter, und Gereon Andretzko, stellvertretender Bereichsleiter der Techni-
sundheitsfördernder Krankenhäuser der WHO
schen Abteilung. Für das Jahr 2008 liegt die Bilanz jetzt vor: 16 Teams nahmen teil, pro Team
für das Gesundheitsengagement der Mitar-
durchschnittlich vier Radfahrer und 13 Einzelfahrer fuhren im Aktionszeitraum 31.966,4 Kilo-
beiter im Rahmen dieser Aktion. Seit 2008
meter. 3.280 Einzelfahrten fanden statt, pro Kopf wurden 313,4 Kilometer gefahren. Die Umwelt
findet einmal jährlich die »Tour de Josef«
blieb von einer zusätzlichen CO2-Belastung in Höhe von 6.393,28 Kilogramm verschont. Auch
statt, eine Tagestour am Niederrhein, bei der
2009 treten 110 Mitarbeiter während der Aktion in die Pedale.
Mitarbeiter gemeinsam unterwegs sind.
Fortbildung: Der Druck muss weg
Aktionstag zur Dekubitusprophylaxe
war ein voller Erfolg
EMDEN
Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums Emden
nahmen am 20.08.2009 am Aktionstag im ForumKlinikum teil.
Statt langatmiger Vorträge erwartete die Beschäftigten ein unterhaltsamer Themenparcours zur
Umsetzung des Expertenstandards Dekubitusprophylaxe im Klinikum. Dieser ist der erste Expertenstandard, der im Jahre 2000 für Deutschland vom Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege entwickelt wurde. Er wurde im Klinikum bereits umgesetzt und wird nun
regelmäßig überprüft und aktualisiert. Der Expertenstandard definiert als oberstes Ziel die Vermeidung eines Dekubitus. Nach einem genauen Ablaufplan erfolgt die Dekubitusprophylaxe von
der Aufnahme des Patienten bis zu seiner Entlassung.
Beim Aktionstag erhielten die Pflegekräfte und andere Interessierte an verschiedenen Ständen
erneut wissenswerte Informationen über die definierten Abläufe und Dokumentationen des Expertenstandards, über die Gefährdungsanalyse nach Braden sowie die vorhandenen Weichlagerungssysteme. Außerdem wurden Produkte zur Wundbehandlung vorgestellt. Dabei wurde auch
an alte Rituale und Mythen erinnert, die früher in der Pflege eingesetzt wurden. So wurde früher
zur Dekubitusprophylaxe zum Beispiel das »Eisen und Fönen« angewandt. Die Mitarbeiter bekamen beim Aktionstag zudem neues Informationsmaterial an die Hand, darunter einen neuen
Ratgeber zur Vermeidung von Druckgeschwüren. In dieser Broschüre erhalten Patienten und
Angehörige wertvolle Tipps zur Dekubitusprophylaxe.
Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
informierten sich beim Aktionstag über den
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe
CLINOTEL-Magazin
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Oktober 2009
45
Neue Ärztin in Nastätten
KOBLENZ
Eine neue leitende Ärztin hat vor Kurzem am Stiftungsklinikum Mittelrhein
in Nastätten ihre Tätigkeit aufgenommen.
Sabina Siebel ist Fachärztin für Anästhesie und Palliativmedizin und teilt sich dieses Fachgebiet
Siebel ist aber nicht nur Fachärztin für Anäs-
mit ihrem Kollegen Dr. Thomas Rösel. Die Medizinerin ist zwar neu im Paulinenstift, aber im
thesie, sondern auch für Allgemeinmedizin
Stiftungsklinikum ist sie keine Unbekannte. Die gebürtige Wuppertalerin, die in Gießen studiert
und freut sich auf die Zusammenarbeit mit ih-
hat, war schon 1994 bis 1999 am Evangelischen Stift in Koblenz tätig und machte dort ihre
ren niedergelassenen Kollegen. Auch mit Hyp-
Facharztausbildung. Am Standort Boppard des SKM arbeitete sie von 2005 bis 2007. Sabina
nose und Akupunktur kennt sie sich aus.
Neuer Arzt im MVZ
KOBLENZ
Seit dem 01.07.2009 ist Jürgen Schichterich der neue Facharzt für Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie am MVZ des Stiftungsklinikum Mittelrhein. Der gebürtige
Bonner hat die Nachfolge von Martin Boldt angetreten.
Psychosomatische Erkrankungen liegen mittlerweile auf Platz 1 als Ursache für Erwerbsunfä-
weil es die Möglichkeit schafft, ambulant,
higkeit bei Arbeitnehmern zwischen 40 und 50 Jahren und belegen den vierten Platz bei der
also als Praxis, zu arbeiten und trotzdem den
Arbeitsunfähigkeit. »Die Berührungsängste zu unseren Fachgebieten haben stark nachgelas-
stationären Sektor so nah dabeizuhaben; au-
sen, sogar bei der älteren Generation (über 70 Jahre). Es ist schon erstaunlich, wie viele
ßerdem arbeite ich gerne im Team.« In en-
Menschen dieser Altersklasse zu uns in die Therapien kommen«, meint Schichterich. Der 45-
gem Kontakt steht das MVZ auch mit der psy-
Jährige hat in Bonn Medizin studiert. Danach folgten bis zu seinem Facharzt Stationen in
chosomatischen Fachabteilung am SKM-
Lippstadt, Bad Berleburg, und Dinslaken. In Bergisch Gladbach, Hamburg und Daun arbeitete
Standort in Boppard.
er als Oberarzt. »Hier in Koblenz hat mich das MVZ am Stiftungsklinikum Mittelrhein gereizt,
Einsparungen an Energiekosten
durch Fassadensanierung
EMDEN
Ein Teil des Klinikums Emden ist zurzeit eingepackt wie ein Geschenk. Dort wird für rund
436.000 Euro die Fassade saniert. Die Maßnahme ist Teil eines Sanierungsprogramms,
das auf mehrere Jahre angelegt ist und insgesamt etwa sieben Millionen Euro kostet.
Der erste Bauabschnitt, ein Bettenhaus, wurde in diesem Jahr bereits für knapp 2,5 Millionen
Euro fertiggestellt. Noch in diesem Jahr soll auch die Sanierung des zweiten Bauabschnitts
abgeschlossen werden. Dann erstrahlen diese beiden Gebäude in hellem Weiß und sehen aus
wie ein Neubau. Doch nicht die schönere Optik, sondern Kosteneinsparung ist das primäre
Ziel der Maßnahme. Die alte Fassade des 1979 errichteten Gebäudes ist marode, eine Dämmung kaum mehr vorhanden. Rund 25 Prozent an Energiekosten sollen durch die neue Fassade eingespart werden. »Die Erfahrungen im bereits fertiggestellten Bauteil zeigen, dass wir
deutlich weniger Energie verbrauchen«, freut sich Klinikumgeschäftsführer Ulrich Pomberg.
Finanziert wird der zweite Bauabschnitt durch Fördergelder, die die Stadt Emden im Rahmen
des Konjunkturpaketes II der Bundesregierung erhalten hat. Wann die weiteren Bauteile saniert werden, steht noch nicht fest.
Das bereits sanierte Gebäude des Klinikums
sieht aus wie ein Neubau
46
CLINOTEL-Projekte und Fachgruppen
CLINOTEL-Projekte und -Aktivitäten
Die nachfolgend aufgeführten Aktivitäten und Projekte des Verbundes orientieren sich an den für die Krankenhäuser
relevanten Perspektiven: Medizinische Qualität, Kunden, Personal, Finanzen, Lernen und Innovation. CLINOTEL schafft
für die Mitglieder einen Mehrwert durch Wissenstransfer, Benchmarking und zentrale Dienstleistungen.
Medizinische Qualität
Lernen und Innovation
 Qualitätssicherung mit Routinedaten
 Auditverfahren
 Fachgruppen
- 10 Medizinische Fachbereiche
- Anästhesie und Intensivmedizin
- Controlling
- Pflegedienst
- Geschäftsführung
- Transfusionswesen
- Klinisches Controlling
- OP-Bereich
- Patientenabrechnung
- Gynäkologie und Geburtshilfe
- Personalmanagement
 Meldesystem Transfusionsmedizin
- Pflegemanagement
- Qualitätsmanagement
Kunden





 Routinegespräche
Jahresbericht zur Qualitätssicherung
- Controlling
Magazin
- Geschäftsführung
Website
- Medizin-Controlling
Veröffentlichungen
- Qualitätsmanagement
Öffentlichkeitsarbeit
 Datenaustausch zu
neuen Versorgungsformen
Personal
 Tauschbörse qualitäts-
 Personalbedarfsermittlung
 Personalkennzahlen
 CLINOTEL-Kongress
lenkender Dokumente
Finanzen
 Analyse und Optimierung der
Kodierungsqualität





DRG-Nachkalkulation und Benchmarking
Unterstützung bei Kassenanfragen
Optimierung Forderungsmanagement
Unterstützung bei der Budgetplanung
Finanzkennzahlen
Impressum
Herausgeber:
CLINOTEL Krankenhausverbund gGmbH
Geschäftsführung: Prof. Dr. Andreas Becker,
Diplom-Verwaltungswirt Udo Beck
Chefredaktion: Udo Beck (v. i. S. d. P.)
Redaktion: Kirsten Bädeker (Emden), Verena Clasen
(Neuruppin), Franz Ebert (Würzburg), Ingo
Engelmeyer (Gütersloh), Günter Hagenhoff
(Arnsberg), Joschi Haunsperger (Ingolstadt),
Sonja Hocevar (Lünen), Dr. Katja Jewski (Speyer),
Oliver Keller (Altötting und Burghausen),
Kai Olaf Krickmeyer (Bochum), Tanja Liebelt
(Essen), Christine Mann (Pirmasens), Daniela
Schmitz (Koblenz), Stephan Schonhoven (Emsdetten, Greven, Steinfurt), Friedhelm Sicking (Kempen),
Karin Stempfhuber (Landshut und Vilsbiburg), Olaf
String (Brandenburg a. d. Havel), Peter Tischmann
(Oberhausen), Ulrike Wellner (Moers)
Fotos: CLINOTEL-Geschäftsstelle Köln
und Archive der Mitgliedshäuser
Redaktionsanschrift:
CLINOTEL Krankenhausverbund gGmbH
Ebertplatz 1 | 50668 Köln
Telefon: 0221 16 79 8-0 | Fax: 0221 16 79 8-20
[email protected] | www.clinotel.de
Verlag:
Horschler Verlagsgesellschaft mbH
Thomas Meier-Vehring
Friedrich-Ebert-Straße 19 | 59425 Unna
Telefon: 02303 254 22-32 | Fax: 02303 254 22-22
[email protected] | www.horschler.eu
CLINOTEL-Magazin
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47
Oktober 2009
Fachabteilungen und Betten im CLINOTEL-Krankenhausverbund
Die 24 Mitgliedshäuser von CLINOTEL verfügen insgesamt über 1 Milliarde Euro Budget, versorgen 335.000 stationäre Patienten, beschäfti-
Geriatrische
Tagesklinik
12
18
5
10
45
17
Hals-Nasen-OhrenHeilkunde
4
Hämatologie –
Onkologie
Emden
Emsdetten
54
48
4
25
30
54
50
96
48
54
30
2
6
42
Innere Medizin
Innere Medizin
Tagesklinik
8
Intensivmedizin
6
Kardiologie
1
Kinder- und
Jugendpsychiatrie
4
Neonatologie
2
Nephrologie
5
Neurochirurgie
9
Neurologie
1
Onkologische
Tagesklinik
5
Orthopädie
30
97
7
Pädiatrie
40
33
5
Palliativmedizin
108
60
91
55
80
39
27
61
80
6
85
4
80
12
96
97
67
43
97
30
10
10
10
38
16
77
252
13
7
57
2
4
209
47
53
20
16
3
100
55
35
69
66
7
26
796
30
38
31
33
4
68
20
3
11
196
10
136
113
56
18
24
73
26
40
100
67
77
174
63
78
122
2.154
12
12
48
66
22
20
18
142
47
374
36
5
12
36
8
18
30
28
40
49
43
15
30
20
48
34
37
50
38
45
5
60
134
42
43
4
8
25
Plastische Chirurgie
8
Psychiatrie
93
253
20
22
60
7
Psychiatr. Tages-/
Nachtklinik
20
3
Psychosomatik/therapie
1
Psychosomatische
Tagesklinik
50
123
30
7
2
20
1
Schmerztherapie
Sonstige FA (Kl. Reha)
4
Strahlenheilkunde/
Nuklearmedizin
8
Stroke Unit
14
Unfallchirurgie
41
10
Urologie
30
4
Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde
26
36
6
5
47
224
6
15
9
116
110
275
80
129
80
932
20
18
24
20
36
20
158
13
54
107
16
16
5
21
4
6
4
42
33
8
10
30
67
22
40
63
244
295
520
139
371
443
14
11
201
468
1.132
20
4
52
22
8
201
5
40
4
1
407
44
75
40
3
390
4
10
6
425
166
22
12
1.391
28
40
31
1
Summe Betten
17
25
30
28
20
238
Ingolstadt
Burghausen
10
8
38
Betten
4
40
Summe
176
60
Würzburg
48
58
Werne
40
54
Vilsbiburg
40
46
Steinfurt
17
48
93
Speyer
30
Geriatrie
131
Pirmasens
Gefäßchirurgie
4
65
Oberhausen
6
87
Neuruppin
Gastroenterologie
4
70
Moers
8
10
62
Lünen
Frauenheilkunde u.
Geburtshilfe
4
34
Landshut
18
62
Koblenz
Beh. v. Querschnittgelähmten
42
Kempen
1
33
Gütersloh
Augenheilkunde
50
Greven
Angiologie
7
77
Essen
3
61
Brandenburg
Allgemeine Chirurgie
Bochum
23
Arnsberg
Fachabteilungsbezeichnung
Altötting
Anzahl Abt.
gen 19.500 Mitarbeiter, halten rund 9.700 Betten vor und betreiben weitere Tochtergesellschaften beziehungsweise halten Beteiligungen.
47
41
32
35
32
8
279
611
49
2
55
4
45
35
38
35
8
4
32
75
636
27
311
13
302
590
475
762
75
30
325
433
438
317
200
216
365
9.734
Die CLINOTEL-Standorte