bericht und evaluation 2007

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bericht und evaluation 2007
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
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HIPPY Home Instruction for Parents of Preschool Youngsters
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
BERICHT UND EVALUATION 2007
Phase 1:
Implementierung und 1. Programmjahr
gefördert von:
Stadt Wien, MA 17
Bezirk Meidling, Kultur
Durchführung:
beratungsgruppe.at
Verein für Informationsvermittlung, Bildung und Beratung
Projektleitung: Wolfgang Kratky und Liesl Frankl
in Kooperation mit:
Wiener Kindergärten, MA 10
mit freundlicher Unterstützung von:
VHS Meidling, Wiener Linien, TELE2 UTA, success communication
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Übersicht
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Einleitung
Kurze Projektbeschreibung
Evaluationsbegriff und Evaluationsdesign
Qualitative und quantitative Beschreibung
Zusammenfassung und Perspektiven
Anhang
Bericht und Evaluation 2007
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HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
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1. Einleitung
HIPPY ist ein international erfolgreiches und langjährig erprobtes Bildungs- und
Frühförderprogramm. Entwickelt wurde das Eltern-Kind-Programm bereits 1969 an
der Universität von Jerusalem vom „Institute for Innovation in Education“, und zwar
speziell für die sozial schwachen, bildungsfernen Zuwanderfamilien mit Kindern im
Alter von 4 bis 6 Jahren.
Seither wurde das Programm unter wissenschaftlicher Leitung weiterentwickelt,
pädagogisch aktualisiert und sozio-kulturellen Erfordernissen angepasst. Derzeit wird
HIPPY in 10 Staaten (Israel, Australien, Kanada, USA, Neuseeland, El Salvador,
Südafrika, Italien, Deutschland und Österreich) durchgeführt. In modifizierter Form
wird mit diesem Programm auch in der Türkei und in den Niederlanden gearbeitet.
Als Dachorganisation fungiert HIPPY International unter der Leitung von Dr. Miriam
Westheimer. Das Programm unterliegt den, von HIPPY International vorgegebenen
Qualitätskriterien, wie etwa der verpflichtenden Teilnahme der ProjektleiterInnen und
KoordinatorInnen an HIPPY-internen Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen so wie
den Richtlinien bezüglich Aufbau, Ablauf, Dokumentation und Evaluation. Zwischen
den Länderorganisationen besteht reger Erfahrungsaustausch.
In Deutschland, wo es HIPPY bereits seit 1991 gibt, liegen daher auch schon
Ergebnisse aus Langzeitstudien vor, wie z.B.:
In Nürnberg schafften 97,6 % aller HIPPY-MigrantInnen-Kinder den Schuleintritt in
eine Regelklasse. In Gießen blieben nur 7% der HIPPY-Kinder ohne Schulabschluss,
während es im Vergleich bei den Nicht-HIPPY-Kindern 20% waren. Von den
MigrantInnen-Kindern die am HIPPY-Programm teilgenommen haben, besuchten
sogar 34% eine Schule, die zum Abitur führt. Nur 12% waren es hingegen bei der
Kontrollgruppe.
Ende 2006 und im Frühjahr 2007 wurde HIPPY Österreich als Pilot-Projekt unter
Anleitung von HIPPY Deutschland vom Verein beratungsgruppe.at vorbereitet und
nach Maßgabe der lokalen Gegebenheiten, Erfordernisse und Fördermittel
implementiert.
Begonnen wurde Mai 2007 in Meidling, einem Wiener Bezirk mit hohem
MigrantInnen-Anteil, und zwar mit 24 Familien mit türkischem Migrationshintergrund.
Da sich das komplette HIPPY-Programm über 2 Jahre erstreckt (vom 4. Lebensjahr
der Kinder bis zu ihrem Schuleintritt), behandelt der vorliegende Bericht die
Erfahrungen und Zwischenergebnisse nach dem ersten Programmabschnitt.
Evaluiert wurden insgesamt 33 Familien, da von den anfänglich 24 ins Programm
aufgenommenen, 7 vorzeitig abgebrochen haben. Dadurch konnten Neuaufnahmen
erfolgen und 26 Familien durchgängig betreut werden.
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2. Kurze Projektbeschreibung
HIPPY ist ein niederschwelliges, interkulturelles Elternbildungsprogramm für Familien
mit 4-6-jährigen Kindern mit dem Ziel der frühen, innerfamiliären Förderung der
ganzheitlichen Entwicklung der Kinder. Das Programm gibt den Eltern/Müttern jene
Unterstützung, die sie brauchen, um ihre Kinder selbst auf die schulischen
Anforderungen vorbereiten zu können. Dabei wird auf die Entwicklung der
sprachlichen Fähigkeiten besonderer Wert gelegt. Dies gilt sowohl für die
Muttersprache, wie auch in verstärktem Maße für Deutsch.
HIPPY betreut in aufsuchender Elternarbeit bildungsbenachteiligte Familien, im
Speziellen MigrantInnen mit türkischem Migrationshintergrund, wendet sich in der
Praxis vor allem an die Frauen und Mütter und fördert sie in ihrer erzieherischen
Kompetenz:
Pädagogisch geschulte, zweisprachige Hausbesucherinnen aus dem gleichen
Kulturkreis besuchen die Mütter einmal wöchentlich für die Dauer von ca. 1,5
Stunden und machen sie mit den didaktisch ausgereiften Spiel- und Lernmaterialien
vertraut. Die Aufgabe der Mutter besteht dann darin, mit dem Kind mindestens
jeweils 20 Minuten lang die täglichen Spiel- und Lernübungen durchzuführen. Das
Material für eine Woche umfasst aufeinander aufbauende Übungen für 5
Wochentage. Ein Tagesprogramm beinhaltet Übungen zu verschiedenen
Entwicklungsfeldern (Skills)1. Jede Übung baut auf der vorangegangenen zum
jeweiligen Entwicklungsfeld auf. Zusätzlich gibt es im Rhythmus von 3-4 Wochen
illustrierte Geschichtenbüchlein, die von der Mutter vorgelesen werden und auf die in
den Übungen Bezug genommen wird.
Anlässlich der Hausbesuche berichten die Mütter der Hausbesucherin im Rahmen
eines strukturierten Interviews über den Verlauf der wöchentlichen Übungen, etwaige
Probleme und den Fortschritt in der Entwicklung des Kindes. Dieses Interview wird
anschließend durch Beobachtungsberichte der Hausbesucherin ergänzt.2
Außerdem werden die Mütter zu 14-tägig stattfindenden Gruppentreffen eingeladen.
Dort werden spezielle Fragen zum Programm und zu einzelnen Übungen
besprochen. Zu Themen aus den Bereichen Familie, Bildung, Erziehung,
Sprachentwicklung, interkulturelles Lernen etc. wird auch referiert. Für
Spezialthemen, wie etwa „Gesunde Ernährung“ oder „Kindliche Entwicklung und
Teilleistungsstörungen“ werden externe ExpertInnen zugezogen. Die Gruppentreffen
werden in Deutsch abgehalten. Die Hausbesucherinnen übersetzen. Die Frauen
werden angehalten, ohne Kinder zu kommen, um ihre Selbstorganisation zu fördern
und ihnen ungestörte Zeit zu ermöglichen. Da die Erfahrung gezeigt hat, dass dies
nicht immer bei allen Müttern möglich ist, gibt es bei den Gruppentreffen eine
Kinderbetreuung.
Zusätzlich werden den Müttern Freizeitaktivitäten gemeinsam mit den Kindern oder
ohne Kinder in Begleitung der Projektmitarbeiterinnen angeboten. Dabei werden sie
an bestehende Angebote3 herangeführt und es gibt ihnen Gelegenheit zum
gegenseitigen Kennen lernen und zum informellen Austausch.
1
Die einzelnen, insgesamt 22 Entwicklungsfelder werden in der Folge Skills genannt und einzeln beschrieben.
Die Wochenberichte mit den Interviews und der Einschätzung durch die HB zu jeder einzelnen betreuten Familie bilden
die Grundlage für die Evaluation
3
Die Aktivitäten werden in weiterer Folge detailliert angeführt
2
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3. Evaluationsbegriff und Evaluationsdesign
Evaluation bildet einen integralen Bestandteil des HIPPY-Programms, da durch
intensives Monitoring und wöchentliches Reporting (schriftlich und mündlich) durch
die Hausbesucherinnen, die Prozesse genau beschrieben werden. Diese
Erhebungen bilden einerseits die Grundlage einer qualitativen Evaluation,
andererseits können aus ihnen quantitativ messbare Faktoren abgeleitet werden.
Für die vorliegende Evaluation wurden jene standardisierten Methoden und
Formulare herangezogen, die im Rahmen der internationalen HIPPY-Projekte, in
erster Linie den deutschen, eingesetzt und fortlaufend optimiert werden, und die sich
bereits langjährig bewährt haben. Dies bildet eine geeignete Grundlage für das
Qualitätsmanagement, sowohl für Vergleiche und Verbesserungen innerhalb des
lokalen Programms, als auch für eine Bewertung seiner Qualität im internationalen
Kontext.4
Darüber hinaus wurden für den vorliegenden Bericht zusätzliche Formulare,
Fragestellungen und Bewertungskriterien entwickelt. So wurden u.a. Personendaten
zum soziökonomischen Status (SES) nach Kriterien wie etwa Schulbildung der
Eltern, Wohnverhältnisse, persönliche Risikofaktoren etc. erhoben, wodurch
Aussagen zum spezifischen Setting, wie auch darüber gemacht werden können, ob
die Zielgruppe erreicht wurde. Sämtliche Datenblätter wurden für diesen Bericht
anonymisiert, liegen aber selbstverständlich im Original zur Einsicht auf.
Ausgegangen wurde von folgender Definition:
Evaluation ist die kritische, analytische Bewertung bzw. Beurteilung von Projekten
und Prozessen. Dabei wird differenziert:
° Bewertung von Voraussetzungen und Rahmenbedingungen
° Bewertung von Prozessen
° Bewertung von Ergebnissen
° Methodik, Formulare
Unter diesen Voraussetzungen wurde folgendes Evaluationsdesign verwendet:
1. Erstellen von Bewertungskriterien
2. Qualitative und quantitative Darstellung der untersuchten Prozesse anhand der
verwendeten Formulare und Listen
3. Zielsetzung und Zielgruppe in Relation zu Prozessen und Ergebnissen
4. Zusammenfassung und Perspektiven
Beschrieben werden folgende Projektphasen und Aktivitäten:
(nach abgeschlossener Vorbereitung, Auswahl und Einschulung der
Mitarbeiterinnen)
1. Akquise der Teilnehmerinnen und Programmbeginn
2. Programmverlauf
3. Gruppentreffen
4. Freizeitaktivitäten
5. Status nach 1. Programmjahr
4
Im “EFA Global Monitoring Report on Early Childhood Care and Education 2007” der UNESCO wurde HIPPY als einziges, von
NGOs durchgeführtes Programm, als Best-Practice-Modell erwähnt
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4. Qualitative und quantitative Beschreibung
4.1. Akquise der Teilnehmerinnen
In der Vorbereitungsphase zwischen Jänner und Mai 2007 wurden von der
Projektleitung und einer Praktikantin mit türkischem Migrationshintergrund intensive
Kontakte aufgenommen zu:
Mitgliedern der Integrationsplattform Meidling, vor allem den Türkischen
Kulturvereinen (Moscheen)
Verantwortlichen der Trägerorganisationen der Kindergärten und Horte in Meidling
(MA 10 und Privatkindergärten)
Der Parkbetreuung Meidling
Der Gebietsbetreuung-Sozial Meidling
Türkischen Geschäftsleuten im Bezirk
KinderärztInnen
MigrantInnen-Beratungsstellen und Vereinen
Den jeweils Verantwortlichen wurde das Projekt mittels schriftlicher und mündlicher
Darstellung präsentiert und es wurden die Zugangsmodalitäten zur Zielgruppe
festgelegt.
In der Folge wurden sämtliche Städtischen Kindergärten im Bezirk und einige der
Wiener Kinderfreunde einzeln besucht. Das Projekt wurde jeweils vor Ort der
zuständigen Kindergartenleiterin und ihrem Team präsentiert, es wurden
Vorgehensweise und Terminplanung festgelegt und die zuvor erstellten,
zweisprachigen Präsentationsmaterialien (Flyer, Infoblätter, Plakate) hinterlegt.
Anschließend wurde mit der direkten Kontaktaufnahme zu Müttern mit türkischem
Migrationshintergrund begonnen, und zwar bei allen oben angeführten
Kontaktadressen und zusätzlich auch im öffentlichen Raum, auf der Straße, in Parks
und in den Höfen der Gemeindebauten.
Bericht über die ersten Informationsgespräche
Die große Mehrheit der Angesprochenen reagierte positiv und war neugierig. Die
Mütter und, wenn sie dabei waren, auch die Väter hörten den Erklärungen der
Hausbesucherin interessiert zu, nahmen das Info-Material gerne an, erkundigten
sich, wie das Programm genau abläuft und stellten Fragen dazu, welche
Organisation das Programm durchführt und wer es bezahlt. Viele fanden es sehr
positiv, dass die Stadt Wien etwas für sie tut, andere reagierten ein wenig skeptisch,
weil sie dachten, dass dies zur Kontrolle ihrer Lebensumstände und
Erziehungspraktiken diene.
Diese Gespräche mit ein oder zwei Müttern/Vätern lockten dann auch sehr häufig
andere Neugierige an. In diesen Gruppen entstand rasch ein reger
Meinungsaustausch über die Kinder, die Deutschkenntnisse, die eigene
Schullaufbahn und die der größeren Kinder etc.
Es war aber leider auch zu bemerken, dass sich in diesen Diskussionen oftmals jene
durchgesetzt haben, die der Meinung waren, dass sie für die richtige Erziehung ihrer
Kinder keine fremde Hilfe brauchen und wollen! Diese Haltung zeigten einerseits
Frauen, die in Wien aufgewachsen und zur Schule gegangen sind, und andererseits
auch solche die kaum Deutsch verstanden und davon überzeugt waren, dass es
ausreichend ist, wenn die Kinder mit dem Lernen in der Schule anfangen.
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In solchen Situationen war es notwendig, dass sich die Hausbesucherin vor allem
den Interessierten - aber Stillen - zugewendet hat, um mit ihnen einen weiteren InfoTermin zu vereinbaren. Die Frauen wurden auch gebeten, ihre Telefonnummern
bekannt zu geben. Dies war eher schwierig, weil Viele meinten, sie müssten zuerst
mit ihrem Mann darüber sprechen. Da auf den verteilten Info-Blättern die
Telefonnummer der Hausbesucherin angegeben ist, war es möglich um verlässlichen
Rückruf zu bitten.
Bei zahlreichen dieser Info-Gespräche war die Projektleiterin (und ausgebildete
Erwachsenenbildnerin Liesl Frankl) dabei. Abgesehen davon, dass sie nicht Türkisch
spricht, wäre es ihr selbst bei jenen Frauen, die die frühe Förderung ihrer Kinder für
notwendig erachteten, kaum gelungen, die Skepsis und Scheu der Migrantinnen
gegenüber „InländerInnen“ zu überwinden, ihnen die Telefonnummer zu „entlocken“
und sie zum Mitmachen zu motivieren.
Auch war festzustellen, dass sich die Mütter besonders wertgeschätzt fühlten,
dadurch dass eine Projektmitarbeiterin aus ihrem Kulturkreis stammt, selbst
Migrantin und Mutter ist und ihre Sprache spricht. Dieser Umstand war von Anfang
an ausschlaggebend für die erfolgreiche Akquisition der Teilnehmerinnen.
Bericht über die ausführlichen Einzelgespräche (Erstkontakte) mit 104 Müttern/Eltern
Zu etwa einem Drittel der insgesamt Angesprochenen konnte der Kontakt weiter
aufrecht gehalten werden.5
Mit 104 Müttern/Familien haben in den folgenden Wochen und Monaten intensive
Einzelgespräche stattgefunden. Die Familien wurden teilweise mehrfach zuhause
besucht. Oft waren auch die Väter anwesend. Auch in den Kindergärten und
Moscheen haben diese, auf die individuelle Familiensituation abgestimmten
Erstkontakt-Einzelgespräche stattgefunden. Bei der Mehrheit waren wiederholte
Besuche oder Anrufe sowie große Überzeugungsarbeit notwendig, bis sie sich zu
einer Aussage bezüglich ihrer Entscheidung durchringen konnten.
Viele davon haben ihre ursprüngliche Zusage aber in der Zeit bis zum fix
vereinbarten Termin für das Aufnahmegespräch widerrufen. Andere waren, nachdem
sie bereits fix zugesagt hatten, telefonisch oder auch über den Kindergarten nicht
mehr erreichbar. Bei Einigen stellte sich heraus, dass die Angaben zum Alter der
Kinder nicht stimmten und sie daher nicht ins Programm aufgenommen werden
konnten.
Schließlich wurden 24 Mütter/Familien im Juni 2007 in das Programm aufgenommen.
Während der Schulferien fuhren viele Familien auf Urlaub in die Türkei. In den
vorangehenden Wochen fanden die ersten Hausbesuche statt und es wurde das
Spiel- und Lernmaterial für die kommenden Wochen erklärt, da die Mehrheit der
Mütter angab, das Programm auch im Urlaub mit ihren Kindern machen zu wollen.
Die meisten haben dieses Vorhaben auch umgesetzt und nach den Ferien zügig
weiter gemacht. 7 Mütter haben aber leider vorzeitig abgebrochen.
Da auch während der Sommermonate Kontaktgespräche mit Frauen/Familien
geführt wurden, war es möglich neue Teilnehmerinnen aufzunehmen und fortan 26
Mütter/Familien zu betreuen.
5
Siehe Liste “Kontaktierte Familien”
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4.2. Programmverlauf
29 der insgesamt 33 evaluierten Teilnehmerinnen gaben zu Programmbeginn an,
dass in der (Groß)Familie und mit dem Kind6, etwa auch von den älteren
Geschwistern, die bereits die Hauptschule besuchen oder absolviert haben,
ausschließlich Türkisch gesprochen wird. Eine Familie kommt aus Mazedonien. Aber
selbst bei den zweisprachigen Familien wird mit den Kindern zuhause vorwiegend
Türkisch gesprochen. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden vertrat die
Meinung, dass es ausreichend und früh genug ist, wenn die Kinder im Kindergarten
Deutsch lernen.
Das Alter der teilnehmenden Mütter lag zu Programmbeginn zwischen 23 und 43
Jahren, der Median liegt bei 30 Jahren. Die überwiegende Mehrheit der Frauen hat
mehr als ein Kind. Der Anteil der Alleinerzieherinnen ist mit 4 Müttern vor diesem
soziokulturellen Hintergrund relativ hoch.
Lückenlos, bis auf ein bis zwei Ausnahmen, besuchen die Kinder zumeist halbtags
einen Kindergarten, einige bereits 1 Jahr lang. Wie gut ihre Deutschkenntnisse schon
sind, wurde von den Müttern7 vor ihrem Programmeinstieg jedoch weder getestet
noch in irgendeiner Weise realisiert.
Generell ist anzumerken, dass sich die Mütter nach eigenen Angaben vor ihrem
Programmeinstieg wenig mit den Fähigkeiten ihrer 4-Jährigen ernsthaft
auseinandergesetzt haben. Bereits nach den allerersten Programmwochen geben
viele von ihnen an, selbst jene mit guter, österreichischer Schulbildung, dass sie ihr
Kind vorher gar nicht richtig gekannt und es oftmals falsch eingeschätzt haben.
Mit zunehmendem Programmverlauf geben die Mütter in ihren Wochenfeedbacks
immer wieder an, dass sie in den einzelnen Entwicklungsfeldern8 erstaunliche
Fortschritte ihres Kindes erkennen und richtig überrascht sind, welche Talente das
Kind hat und wobei es sich schwer tut.
Kurz vor dem Berichtsstichtag (08.12.2007), beim HIPPY-Gruppentreffen am
3. Dezember 2007, wurden die 8 Anwesenden aufgefordert, folgende Frage zu
beantworten:
Wenn Sie HIPPY einer Mutter mit sehr guten Deutschkenntnissen empfehlen sollten,
welche Argumente wären Ihnen die wichtigsten?
(Jeweils 3 Antworten waren möglich; es wurde keine Gewichtung vorgenommen.)
Antworten:
• Ich kann mein Kind besser kennen lernen.
• Ich habe vorher mein Kind oft unterschätzt, nicht gewusst, wie viel und was es
schon kann, und deshalb auch falsch behandelt.
• Die Feinmotorik wird geübt und entwickelt, das macht ihm oft noch Schwierigkeiten.
• Das Zeichnen und Malen ist sehr anregend.
• Die Lernlust wird geweckt.
• Mir gefällt, dass das Kind neugierig wird, alles wissen und verstehen will und viele
Fragen stellt.
6
Das 4-jährige Kind, mit dem die Mutter das Programm macht
Hier und in der Folge wird von den Müttern gesprochen, da kein Vater aktiv am Programm teilnimmt.
8
Genaue Beschreibung folgt
7
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• Ich finde, es ist eine gute Vorbereitung auf die Schule, auf das ruhig Sitzen und
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Zuhören müssen. Als Mutter kann ich dem Kind dann anhand von Beispielen
erklären: „Schau, so wird es in der Schule sein, das und das, was wir jetzt schon
üben, wird dort von dir verlangt.“
Als Mutter kann ich erkennen, wie weit das Kind das Gelernte auch richtig
abgespeichert hat.
Als Mutter lerne ich Methoden kennen, auf die mein Kind gut anspricht. Die wende
ich dann auch in allen anderen Situationen an.
Ich teile mir die Zeit besser ein und habe dadurch mehr Zeit für mein Kind.
Das Kind beginnt, für sich und seine Sachen die Verantwortung zu übernehmen.
Das Kind lernt, Ordnung zu halten.
Mein Kind - es war vorher sehr schüchtern und zaghaft - hat jetzt viel mehr
Selbstvertrauen und traut sich zu sagen, was es will und kann. Ich mach mir keine
Sorgen um sein Fortkommen mehr.
Die Übungen mit dem Titel „Entdeckungsreise“ sind ganz toll. Da geht es um
praktische Sachen, die ganz anschaulich sind, wie z.B.: Was mit Papier passiert,
wenn man es ins Wasser legt, oder die Übungen mit den rohen Eiern und was
passiert, wenn man sie kocht. Mein Kind ist davon so begeistert, dass mir ständig
die Eier ausgehen …
Mir gefällt, dass durch die Geschichten in den Büchern und Übungsmaterialien die
Fantasie der Kinder angeregt wird. Sie erzählen jetzt eigene, selbst erfundene
Geschichten.
Dass die Hausbesucherin regelmäßig kommt und fragt, was ich mit dem Kind
gemacht habe, ist sehr gut, weil mir das hilft, mich zusammen zu reißen und meine
Bequemlichkeit zu überwinden.
Dieses Sample zeigt eine Tendenz, die auch quantitativ relevant nachzuweisen ist:
Ist die Mutter bereit, das Programm so wie vorgesehen, konsequent mit dem Kind
täglich mindestens 20 Minuten lang zu machen, dann stellen sich auch
kontinuierliche Erfolge ein. Die wichtigsten Voraussetzungen für das Lernen und die
Förderung der Kinder sind Zuwendung und Aufmerksamkeit der Mutter oder einer
anderen Bezugsperson aus der Familie, die sich mit dem Kind regelmäßig
beschäftigt.9
Daten zu Lebensgewohnheiten und Tagesablauf, die im Zuge der
Aufnahmegespräche erhoben wurden, zeigen, dass sich die Mütter und andere
erwachsene Familienmitglieder kaum mit den Kindern beschäftigt haben. Nur einige
wenige Teilnehmerinnen gaben an, dass sie regelmäßig mit dem Kind spielen oder
ihm vorlesen. Oft kamen mit HIPPY die ersten Kinderbüchlein ins Haus.
Alle Mütter berichten, dass sie durch das Programm viele Anregungen bekommen,
sodass es ihnen zunehmend Freude macht, gemeinsam mit dem Kind, aber auch für
sich selbst zu lernen. Trotzdem ist fest zu stellen, dass das Durchhaltevermögen bei
etwa einem Drittel der Mütter, und zwar unabhängig von ihrem Bildungsniveau, eher
schwach ist. Als Gründe dafür nennen die Frauen familiären Stress, finanzielle,
existentielle Sorgen, Feiertage und die eigene Bequemlichkeit.
Die Hausbesucherinnen berichten, dass sie bei mehr als der Hälfte aller Mütter
starke Stimmungsschwankungen beobachten. Jede Woche will mindestens eine
Mutter eine Programmpause einlegen, ganz aussteigen oder gibt zu, in der letzten
9
In einem Fall ist es die erwachsene Schwester.
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Woche schon nichts mehr mit dem Kind gemacht zu haben. In solchen Fällen
müssen die Hausbesucherinnen schwierige Motivationsarbeit leisten, um die Mutter
wieder zurück zu holen. Die möglichen, auf die individuelle Problemstellung
abgestimmten Strategien dafür werden in den wöchentlichen Teamsitzungen
gemeinsam mit der Projektleitung besprochen.
Mit zunehmendem Programmverlauf gelingt es, die Mehrheit der Mütter nachhaltig
zu motivieren, einige sind aber trotz Unterstützung nicht in der Lage, die Störungen
zu überwinden. Sie werden dann zwar durchgehend von den Hausbesucherinnen
betreut, machen allerdings mit dem Lernprogramm Pause. Dieser Umstand erklärt,
sowie Urlaube oder andere familiäre Gründe, warum die Anzahl der
Programmwochen bei den Teilnehmerinnen unterschiedlich ist.
Die beste Motivation für die Mütter, im Programm zu bleiben und die Übungen wieder
regelmäßig zu machen, sind jedoch die Kinder! Sie genießen die Zeit, in der sich die
Mutter ausschließlich mit ihnen beschäftigt. Das gemeinsame Lernen und die
Geschichten aus den Büchlein gefallen ihnen so sehr, dass sie die Mütter
richtiggehend bedrängen, mit dem Programm weiter zu machen. Dies berichten die
Mütter übereinstimmend.
Laut eigener Aussagen der Frauen haben auch die Gruppentreffen, insbesondere die
beiden Workshops zum Thema "Gesunde Ernährung"10, wesentlich dazu
beigetragen, dass sie gerne am Programm teilnehmen, sie motivierter sind als zu
Beginn, eigene und familiäre Schwierigkeiten zu überwinden, und dass sie
zunehmend aktiver werden in ihren Bildungsanstrengungen.
Die HIPPY-Spiel- und Lernmaterialien11 so wie auch die Büchlein sind in Deutsch
abgefasst. Im Rollenspiel arbeitet die Hausbesucherin das Wochenprogramm mit der
Mutter durch. Bei dieser Anleitung zeigt es sich auch ganz deutlich, wie viel die
Mutter vom deutschen Text versteht, was sie problemlos auf Deutsch wiedergeben
und dem Kind vorlesen kann. Es ist vorgesehen, dass die Hausbesucherin
Übersetzungshilfen gibt und es wird eine Vokabelliste von der Mutter angelegt.
Anfangs war diese Unterstützung für die Mütter mit sehr schlechten
Deutschkenntnissen nicht ausreichend. Da es das Spiel- und Lernmaterial auch auf
Türkisch gibt, wurde dazu übergegangen, diesen Müttern als Vorbereitung zusätzlich
die türkischen Texte zu überlassen. Mit dieser Hilfe hat es dann bestens geklappt:
Die Mütter arbeiten zuerst das türkische Material durch und anschließend,
gemeinsam mit der Hausbesucherin das deutsche. Das gibt den Müttern die nötige
Sicherheit, um mit den Kindern die deutschen Texte durcharbeiten zu können. Auf
diese Weise lernen beide - Mutter und Kind - Deutsch, ihr Wortschatz wächst
zunehmend und das Textverständnis macht rasche Fortschritte12.
Zu den sprachlichen Voraussetzungen ist anzumerken, dass Studien13 und auch den
Andeutungen der Betreuten zufolge, rund 30-40 Prozent einer Minderheit angehören
und ihre ursprüngliche Muttersprache gar nicht Türkisch ist.
Das Material ist so aufgebaut, dass jene Übungen, Bilder und Geschichten, die
bereits einmal durchgemacht wurden immer wieder aufgegriffen werden, und die
neuen, schwierigeren Übungen wiederum darauf aufbauen. Dieses Prinzip der
10
siehe Workshops mit Ernährungsexpertin Elisabeth Fischer
siehe Materialproben
siehe statistische Auswertung, Grafiken
13
u.a. Herzog-Punzenberger (2006), Österreichische Akademie der Wissenschaften
11
12
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Wiederholung bei gleichzeitiger Steigerung der Schwierigkeit ist einerseits für die
Kinder eine große und - nach ihren Reaktionen zu schließen - auch lustvolle
Herausforderung und zeigt andererseits der Mutter, was das Kind schon spielerisch
beherrscht.
Zwischen Programmwoche 4 und 8 ist bei allen Teilnehmerinnen, bei Müttern und
Kindern ein auffälliger Fortschritt zu beobachten. Dies gilt für sämtliche Skills und
besonders auch für die Sprachentwicklung. Mütter und Kinder beginnen in
Alltagssituationen deutsche Worte und Redewendungen zu verwenden, ganze
deutsche Sätze zu bilden, zusammenhängende Geschichten zu erzählen und die
gelernten Übungen, wie zum Beispiel die Vergleiche von "groß" und "klein" in die
Praxis umzusetzen.
In den evaluierten Wochenberichten der Hausbesucherinnen wird mehrfach erwähnt,
dass die Mütter von Kindergartenpädagoginnen darauf angesprochen werden, dass
die Kinder jetzt auch in der Gruppe, sogar beim Spielen mit anderen
türkischsprachigen Kindern und vor allem auch bei den üblichen Streitereien,
Deutsch sprechen, sich für die Bilderbücher interessieren und stolz vorzeigen, was
sie schon alles gelernt haben. Das Selbstbewusstensein der Kinder ist diesen
Berichten aus den Kindergärten zufolge merklich gestiegen. (Eine eigene Erhebung
bei den Kindergartenpädagoginnen ist im Zuge der Programmfortsetzung 2008
geplant.)
Ebenso wird von den Müttern sowohl anlässlich der Hausbesuche wie auch bei den
Gruppentreffen berichtet, dass die Kommunikation innerhalb der Familie und das
Interesse an der Entwicklung der Kinder seit Programmbeginn zugenommen haben.
Oft sind es die Kinder, denen es gelingt, die Väter mit einzubeziehen. Es wird auch
darüber berichtet, dass die Männer zunehmend Aufgaben übernehmen, die
traditionsbedingt den Frauen und Müttern auferlegt worden sind.
Bevor nun auf die Entwicklungsfelder und den Fortschritt von Müttern und Kindern im
Einzelnen (qualitativ und quantitativ) näher eingegangen wird, ist festzuhalten, dass
von den Müttern übereinstimmend berichtet wird, dass sie durch das Programm dazu
angeregt wurden, über ihre Lebensgewohnheiten und über Rolle und Rollenbild
innerhalb Familie und Gesellschaft nachzudenken und schrittweise Veränderungen
umzusetzen.
Anlässlich der Gruppentreffen14 in den Sommermonaten und im September, hielten
die ProjektleiterInnen auf ausdrücklichen Wunsch der Teilnehmerinnen Seminare ab,
und zwar Impulsreferate mit anschließenden Gruppengesprächen zu den
Themenkreisen Zeit- und Konfliktmanagement (Strukturierter Tagesablauf, Disziplin,
Prioritäten setzen, Umgang mit Störungen, Überwinden von Schwierigleiten,
Durchsetzungsvermögen etc.).
Das rege Interesse der Frauen an diesen Themen und ihre Bedeutung für den Erfolg
des Programms gaben den Ausschlag dafür, zusätzlich zu den materialimmanenten
Entwicklungsfeldern 3 weitere, stark auf die Mutter bezogene Skills dazu zu nehmen
bezüglich Zeitmanagement, Konfliktmanagement und innerfamiliäre Beziehungen.
14
Bei sämtlichen Gruppentreffen wurde von den Hausbesucherinnen übersetzt. Auch jene Mütter mit guten Deutschkenntnissen
unterstützten die Kommunikation. Dadurch intensivierten sich u.a. die ersten zaghaften Kontakte zwischen den Frauen mit
unterschiedlichen Bildungsniveaus.
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4. 3. Untersuchte Entwicklungsfelder
Insgesamt fanden im Beobachtungszeitraum von Mai bis 08.12.2007 bei 33 Müttern
über 600 Hausbesuche statt. Bei jedem dieser Besuche und auch bei jedem
Gruppentreffen wurde zum Programmfortschritt pro Mutter/Kind jeweils ein Bericht15
erstellt.
In den Anleitungen zum Wochenprogramm werden jene Fähigkeiten bzw.
Entwicklungsfelder genannt und erklärt, die bei der jeweiligen Übung trainiert
werden. Hier ein Beispiel:
Die Beschreibungen und Erklärungen zu den einzelnen Skills wurden den Müttern
zum besseren Verständnis auch auf Türkisch übergeben und erklärt. In den
Gruppentreffen wurden die Entwicklungsfelder bei Bedarf ebenso immer wieder
diskutiert. In ihren wöchentlichen Berichten nahmen die Hausbesucherinnen auf die
einzelnen Skills Bezug, sodass es möglich war, die qualitativen Aussagen zum
Entwicklungsfortschritt der Kinder in der Folge quantitativ pro Mutter/Kind als auch
gesamt über alle Teilnehmenden auszuwerten.
15
siehe Muster „Hausbesuch“
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Folgende 22 Entwicklungsfelder wurden beobachtet und analysiert:
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Zeitmanagement: Lernen und üben, sich die Zeit gut einzuteilen, Wichtiges und
Unwichtiges unterscheiden und reihen, Stellenwert der Disziplin
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Konfliktmanagement: Eigene Wünsche und Bedürfnisse bewusst machen und mit
denen der Anderen vergleichen, Lösungen vorschlagen, Lösungen finden,
Schwierigkeiten überwinden
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Freude am gemeinsamen Lernen haben, Anregungen bekommen, Lernen lernen
(Lerntechniken aneignen), Beziehung vertiefen, einander mehr respektieren, Stärken
und Schwächen erkennen
4. Hören, Zuhören, Hinhören
Akustische Wahrnehmung bewusst machen, unterscheiden zwischen Ruhe und
Lärm.
Akustische Unterscheidungsfähigkeit, ähnliche Töne und Geräusche unterscheiden.
Klangbewusstsein: Die Unterschiede der verschiedenen Klänge (Geräusche) mit
dem Ohr erkennen, benennen, zuordnen
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Wissen, das für den Umgang mit Büchern wichtig ist, z.B. Titelblatt, wo fängt die
Geschichte an, wo hört sie auf, in welche Richtung wird gelesen, Seitenzahl usw.
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
Die Idee bzw. den Gedanken verstehen, der hinter einem allgemeinem Begriff oder
der Bezeichnung eines Gegenstandes steht. Z.B. Dreieck, Kreis, groß, klein, neben
usw.
7. Sprachentwicklung
Wortschatz aufbauen: Neue Wörter lernen, sie benutzen, gut aussprechen.
Ausdrucksfähigkeit: Eigene Ideen in vollständigen Sätzen klar ausdrücken, klar
artikulieren.
Hörverstehen: Die Bedeutung der Wörter verstehen, die man hört.
8. Textverständnis
Verstehen, worum es in der Geschichte geht, was und warum etwas in einer
Geschichte passiert.
9. Kreatives Denken
Eigene Ideen entwickeln, sich eigene Geschichten ausdenken.
10. Augen-Hand-Koordination
Die Zusammenarbeit von Auge und Hand. Das Auge führt die Hand, um eine
Aufgabe gut erfüllen zu können.
11. Feinmotorik
Aufeinander abgestimmte Bewegung von Händen und Fingern um zu zeichnen, zu
schneiden, zu schreiben usw.
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12. Grobmotorik
Der ausgeglichene Einsatz der großen Muskeln, um den Körper zu bewegen.
Beispiel: Rennen, hüpfen, Ball spielen usw.
13. Visuelles Gedächtnis
Sich an Wörter, Buchstaben, Bilder in ihrer richtigen Reihenfolge erinnern oder an
Details in einem Bild.
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
Die Fähigkeit Unterschiede von Figuren/Formen zu sehen und zu benennen. Den
Unterschied von Formen und Buchstaben, die ähnlich aber nicht gleich sind, mit
dem Auge erkennen können.
15. Fantasie
Sich etwas Neues ausdenken und Ideen entwickeln, wie man etwas machen kann.
16. Kreatives Zeichnen
Eine Idee mit einer Kunstform der eigenen Wahl zum Ausdruck bringen. (Das muss
nicht einer wirklichen Form ähnlich sein).
17. Rollenspiel, Empathie
"So tun als ob“ spielen, sich in eine andere Person oder Szene hineinversetzen und
so agieren.
18. Emotion, Selbstvertrauen
Emotionale Entwicklung, Seine eigene Meinung, seine eigenen Gedanken, seine
Gefühle ausdrücken und verstehen lernen. Gefühle erfahren und ihre Wirkung
kennen lernen. Entwickeln von Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.
19. Anweisungen befolgen
Verstehen, was man tun soll, und es dann machen.
20. Vorbereitung auf Mathematik
Durch eine Reihe von Aktivitäten ein Verständnis von mathematischen
Grundkonzepten zu entwickeln.
Zahlen lernen, Zahlen im Verhältnis zueinander verstehen.
Daten erheben, messen, reihen, gewichten und vergleichen:
Zahlen und Mengen, Größenvergleiche, Volumen usw.
21. Probleme lösen, Logik
Den Verstand benutzen, um ein Problem, eine Tatsache, eine Reihenfolge oder eine
Geschichte/eine Idee zu verstehen und zu erklären.
Überlegen und mögliche Lösungen ausprobieren, um ein bestimmtes Problem zu
lösen.
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
Durch einen Prozess von Nachfragen, Ausprobieren, Beobachten, Probleme lösen
und beschreiben, Verständnis und Wissen über naturwissenschaftliche
Zusammenhänge gewinnen.
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
15/102
4. 4. Anonymisierte Berichte zu den einzelnen Teilnehmenden (MZP 08.12.2007)
Familie 1
Die Mutter ist in der Türkei geboren, in Wien aufgewachsen und hat nach der Hauptschule als
Näherin gearbeitet. Der Vater kam später aus der Türkei, arbeitet als Hilfsarbeiter und spricht
kaum Deutsch. Die Familiensprache ist Türkisch. Die Familie hat 3 Kleinkinder. Beim HIPPYKind besteht die besondere Problematik des „Sandwich-Kind“ zu sein.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Die Mutter ist gut organisiert.
Mit Programmbeginn, teilt sie sich die Zeit bewusster ein, setzt Prioritäten, widmet sich dem Kind
regelmäßiger.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Seit Programmbeginn gelingt es der Mutter, sich mit dem mittleren ihrer 3 Kinder allein zu
beschäftigen und die anderen beiden nicht gleichzeitig zu betreuen. Selbstreflexion der Mutter nimmt
sprunghaft zu.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Ab Woche 6: Mutter ist viel geduldiger, weil sie Stärken und Schwächen des Kindes besser kennen
gelernt hat. Sie reduziert ihre zu hohen Ansprüche an das „Sandwichkind“. Generell ist dadurch der
Umgang mit allen drei Kindern weniger stressbelastet und macht mehr Spaß.
Die ganze Großfamilie profitiert vom Programm, da Bildung und Weiterbildung auch der anderen
Familienmitglieder besprochen werden. Die HIPPY-Aktivitäten (z.B.: Alle Familienmitglieder wurden
gegenseitig vermessen, riesige Plakate wurden gemeinsam gebastelt …)
4. Hören, Zuhören, Hinhören
Konzentrationsfähigkeit des Kindes und des älteren Bruders nimmt augenscheinlich zu.
Ab Woche 5: Wenn das Kind einen Teil einer Geschichte nicht ganz genau versteht, fragt es nach und
verlangt Wiederholung.
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Kindergartenpädagogin stellt überrascht fest, dass das Kind plötzlich immer nach Büchern verlangt
und „lesen“ spielt.
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
Die Übungen zu klein-groß und oben-unten fallen anfänglich immer etwas schwer, werden aber mit
den Wiederholungen rasch besser.
7. Sprachentwicklung
Deutscher Wortschatz wächst zunehmend.
8. Textverständnis
Verständnis von Deutsch wird spielerisch und rasch besser
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
Positive Entwicklung
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
Das Kind hat etwas Probleme mit Visueller Unterscheidungsfähigkeit. Durch Wiederholungen
verbessert sie sich. Das wirkt sich auch positiv auf das Visuelle Gedächtnis aus.
15. Fantasie
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
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16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
Ab Woche 6: Dadurch dass Mutter jetzt altersgemäße Forderungen und Aufgaben stellt, hat das Kind
Erfolgserlebnisse und das Selbstvertrauen nimmt zu.
19. Anweisungen befolgen
Das Kind wird ruhiger und dadurch auch folgsamer.
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
Das Kind will alles vermessen.
-----------------------------------------------------Familie 2
Beide Eltern kommen aus einfachen, ländlichen Verhältnissen und haben kaum Schulbildung.
Der Mann lebt schon seit 22 Jahren in Wien, ist österreichischer Staatsbürger und kann recht
schlecht Deutsch. Er sucht Arbeit als Lagerarbeiter. Von den 3 Kindern ist das mittlere
schwerstbehindert. Das älteste wird auf Anraten der Kindergartenpädagogin von HIPPY
betreut, da es in der Familie kaum Förderung bekommen hat.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Der Tagesablauf ist von der schweren Behinderung des mittleren Kindes stark beeinträchtigt. Für das
4-jährige bleibt kaum Zeit.
Ab Programmbeginn beschäftigt sich die Mutter regelmäßig mit dem Kind.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Die Familiensituation ist triste: 3 Kinder, wovon eines schwer behindert ist, der Vater, er ist
österreichischer Staatsbürger, ist arbeitslos. Da das Familieneinkommen zu gering ist, droht der
Mutter, die Türkin ist, die Abschiebung.
Ab Woche 3: Die Mutter macht das Programm regelmäßig und auf Deutsch. Sie wird vom Mann dafür
gelobt und traut sich auch auf Ämtern Deutsch zu sprechen. Sie ist stolz auf sich, und kann dadurch
mit der Familiensituation besser umgehen.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Dadurch dass die Mutter bei ihrem nicht behinderten Kind Fortschritte in der Entwicklung durch die
Programmteilnahme feststellen kann (was bei dem behinderten nicht der Fall ist), erkennt sie den
Wert von Förderung und gewinnt an Selbstvertrauen.
Ab Woche 2 stellt der Vater fest, dass das Selbstvertrauen des Kindes gefördert wird.
In Woche 5: Die Mutter berichtet, dass sie seit sie im Programm ist, die Kindergartenpädagogin
besser versteht.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
In Woche 4: Die Mutter zeigt der HB die viel benützten Übungsmaterialien des Kindes und betont,
dass sie stolz darauf ist, dass das Material trotzdem so sauber und ordentlich ist.
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
7. Sprachentwicklung
Der deutsche Wortschatz des Kindes wird langsam größer.
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Bericht und Evaluation 2007
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8. Textverständnis
Das Kind versteht die auf Deutsch vorgelesenen Geschichten nach und nach besser. Dazwischen
erklärt die Mutter die Texte auch auf Türkisch. In der Familie wird insgesamt mehr Deutsch
gesprochen.
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
Das Kind ist stolz darauf, dass es etwas lernt. Es fordert die Mutter öfters auf, gemeinsam zu lernen.
19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
--------------------------------------------------Familie 3
Beide Eltern haben höhere Schulbildung, beide sind in Wien aufgewachsen. Der Vater hat hier
eine berufsbildende mittlere Schule abgeschlossen und ist einschlägig berufstätig. Die Mutter
studierte nach der Matura, die sie in der Türkei machte, in Wien 2 Semester an der Universität.
Beide sprechen sehr gut Deutsch. Zuhause wird ausschließlich Türkisch gesprochen. Sie
schicken das Kind in den Kindergarten, damit es dort Deutsch lernt.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Mutter lässt sich gehen. Der Tagesrhythmus ist wenig strukturiert, das Essensangebot für das Kind ist
gesundheitlich bedenklich.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Die Mutter hat wenig Geduld, bringt die Übungen lustlos und so schnell wie möglich hinter sich. Sie
zeigt kaum Engagement und Interesse an irgendeiner Veränderung. Sie beschäftigt sich wenig mit
dem Kind.
Ab Woche 6: Die Programmanforderungen an die Mutter nehmen zu. Sie sagt der HB, dass sie
abbrechen will. Das Kind bettelt jedoch vehement darum, dass sie HIPPY weiter machen. Die Mutter
lässt sich vom Kind motivieren.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Seit Programmbeginn fordert das Kind, dass ihm die Mutter vorliest. Beide haben Freude daran. Von
Woche zu Woche verbalisiert die Mutter mehr und konkreter, was dem Kind Freude macht und was
ihm leicht bzw. schwer fällt.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
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5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Das Kind beschäftigt sich zunehmend gerne mit Büchern
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
7. Sprachentwicklung
Zuerst machen sie das Programm nur auf Türkisch.
Ab Woche 6: Mit Beginn des Kindergartens machen sie das Programm auf Deutsch mit türkischen
Übersetzungen, wenn es notwendig ist.
8. Textverständnis
Das deutsche Textverständnis nimmt stetig zu
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
19. Anweisungen befolgen
Während der Übungen befolgt das Kind alle Anweisungen der Mutter. Im Alltag ist das Kind jedoch
meist total unfolgsam und hört nicht auf die Mutter.
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
Zuerst gelingen Matrix-Übungen nicht. Mit den häufigen Wiederholungen aber schon.
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
------------------------------------------------------------Familie 4
Mutter/Familie fühlt sich sehr gut integriert, kann sich auf Deutsch gut verständigen und das
Kind besucht den Kindergarten. Das anfängliche Interesse am Programm lässt aber mit
zunehmenden Programmanforderungen total nach. Die Mutter bricht nach der 4. Woche ab. Die
Motivation durch die Hausbesucherin nützt nichts. Abbruch nach 4. Woche
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Nach 4 Programmwochen reist die Familie in die Türkei. Bereits durch die Urlaubsvorbereitungen
sieht sich die Mutter überfordert, mit dem Programm weiter zu machen. Nach dem Urlaub steigt sie
mit der Begründung aus, dass sie keine fremden Leute in der Wohnung haben möchte.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Mutter schiebt die Verantwortung für die Förderung ihres Kindes voll auf den Kindergarten ab.
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Familie 5
Die Mutter ist im Alter von 10 Jahren nach Wien gekommen und hat hier einen Lehrabschluss
als Einzelhandelskauffrau gemacht. Sie arbeitet als Hilfskraft. Der Vater lebt erst seit der
Hochzeit 2001 in Wien und ist arbeitslos. Zuhause wird sowohl Deutsch als auch Türkisch
gesprochen. Die quasi „alleinerziehende“ Mutter bekommt durch das Programm Anregungen,
mit den Störungen durch den Vater besser umzugehen, beschäftigt sich und lernt zunehmend
konsequent mit dem Kind.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Mutter ist gut organisiert und Teilzeit berufstätig. Vater ist arbeitslos, unterstützt vor Programmbeginn
die Mutter nicht.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Zu Programmbeginn gibt es immer wieder heftige Konflikte zwischen Mutter und Vater, weil er nichts
arbeitet und Schulden macht.
Ab Woche 5: Die Mutter beklagt sich bei HB, dass der Vater immer stört und dass sie deshalb mit dem
Kind nicht lernen kann. Auf Anregung der HB, eine Frauenberatung aufzusuchen, beginnt die Mutter,
sich mit diesem Konflikt ernsthaft auseinanderzusetzen.
Ab Woche 6: Die Mutter hat störungsfrei alle Übungen mit dem Kind gemacht. Das Kind zu fördern,
bekommt bei der Mutter Priorität.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Kind und Mutter genießen das gemeinsame Lernen sehr.
Ab Woche 6: Die Mutter fühlt sich dafür verantwortlich, ob das Lernen dem Kind Spaß macht oder
nicht. Sie wird durch das gemeinsame Lernen motiviert, mehr für das Kind zu tun.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
Ab Woche 3: Das Kind macht zu allen Bildern, die es sieht die passenden Geräusche. (Nur beim
Hasen fällt ihm nichts ein! ☺)
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Schon vor Programmbeginn gibt es Kinderbücher.
Mit Programmbeginn wird dem Kind erstmals vorgelesen. Dem Kind gelingt es, sogar den Vater dazu
zu animieren, ihm vorzulesen.
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
Ab Woche 4: Das Kind setzt das, in dieser Woche Gelernte, beim Spielen fort: Nach Ampelübung
spielt es mit seinen Autos Anhalten, Weiterfahren usw.
7. Sprachentwicklung
Von der Mutter wird mit dem Kind sowohl Deutsch als auch Türkisch gesprochen. Das Kind kann ganz
gut Deutsch.
Ab Woche 3: Der Mutter fällt auf, dass es dem Kind manchmal schwer fällt, ganze deutsche Sätze zu
bilden. Die Mutter spricht ihm diese solange vor, bis das Kind alles fehlerfrei nachspricht.
8. Textverständnis
Ab Woche 6: Das Kind stellt Fragen zum Text, die klar erkenn lassen, dass es die ganze Geschichte
gut verstanden hat.
9. Kreatives Denken
Ab Woche 4: Beim Spielen, z.B. mit seinen Autos, lässt sich das Kind eigene Geschichten einfallen,
die es vor sich hin spricht.
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
20/102
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
Zu Beginn jeder neuen Übungswoche gibt es Schwierigkeiten mit gleich-verschieden und ähnlichen
Übungen. Mit jedem Übungstag im Laufe der Woche, gelingen solche Übungen besser.
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
Ab Woche 4: Mit Beginn dieser Übungen zeigt das Kind auffällig steigendes Interesse daran, und
beschäftigt sich oft über eine Stunde lang mit einer experimentellen Übung (vorher-nachher).
---------------------------------------------------Familie 6
Die Familie ist vollkommen integriert. Mutter und Vater haben einen Lehrabschluss. Bevor die
Mutter mit den Kindern zuhause geblieben ist, war sie berufstätig. Das älter Kind ist
entwicklungsverzögert. Die Familie ist zweisprachig. Obwohl der Mutter der hohe Stellenwert
der Förderung ihrer Kinder bewusst ist, ist sie nicht in der Lage oder nicht bereit, konsequent
und regelmäßig das Programm zu machen.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Die Mutter verschiebt Hausbesuche oft, oder ist ohne vorherige Absage nicht anzutreffen.
Haushalt und Tagesablauf sind gut organisiert.
Die Mutter macht die Übungen mit dem Kind oft halbherzig oder unregelmäßig.
2 bis 3 Wochen lang hält es die Mutter durch, das Programm regelmäßig zu machen. 2-3 Wochen ist
sie wieder nicht in der Lage dazu.
Ab Woche 4: Das Kind macht die Übungen mit der Mutter dann am liebsten, wenn das ältere
Geschwister Schulaufgaben macht. Das motiviert die Mutter zu mehr Disziplin.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Die Mutter ist nicht in der Lage, ihre Schwierigkeiten mit der Zeiteinteilung und dem regelmäßigen
Üben zu überwinden.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Ab Programmbeginn erkennt die Mutter, dass das Lernen dem Kind viel bedeutet. Wenn das ältere
Geschwister seine Schultasche packt, steckt das Kind sein HIPPY-Material in den KindergartenRucksack.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Das Material hat für das Kind einen zunehmend hohen Stellenwert.
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
7. Sprachentwicklung
Das Kind ist zweisprachig aufgewachsen.
Durch das Üben und Vorlesen verbessert sich sein Hörverständnis für Deutsch.
8. Textverständnis
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Bericht und Evaluation 2007
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9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
Diese Übungen funktionieren besser als Sprachübungen
11. Feinmotorik
Das Kind arbeitet gerne mit den Händen
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
Das Kind zeichnet die Formen frei Hand und benennt Form und Farbe.
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
Positive Entwicklung
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
Angeregt durch das Material und die Geschichten: Positive Entwicklung
17. Rollenspiel, Empathie
Das Kind gerne Schulkind
18. Emotion, Selbstvertrauen
19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
----------------------------------------------Familie 7
Zu 13 Skills wurden von der Mutter Bemerkungen gemacht. In 2 Entwicklungsfeldern sind
Probleme aufgefallen, die im Kindergarten bisher nicht thematisiert wurden. Die positiven
Auswirkungen des Programms sind eine verbesserte Selbstorganisation der Mutter und ihre
Sensibilisierung hinsichtlich der Entwicklung des Kindes.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Kind ist sehr selbstständig, versorgt sich teilweise selbst. Mutter lebt im Chaos (Wohnung,
Zeitmanagement)
Durch HIPPY hat die Mutter den Alltag jetzt strukturiert.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Der Mutter fehlt die Energie dazu.
ab Woche 6: Mutter macht das Programm gerne; nicht täglich, aber sie hat beständiges Interesse am
Programm. Kind fordert die Mutter immer wieder auf, Übungen zu machen.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
ab Woche 8: Mutter fühlt sich gut, weil das Kind während des Tages das Buch bringt und die Mutter
zum Vorlesen auffordert. Mutter erkennt den Wert des Programms, weil sie Übungen macht, die sie
sonst nie gemacht hätte.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
Kind erfreut sich am Zuhören, ist ruhig und konzentriert.
ab Woche 8: Die Unterscheidung von hohen und tiefen Tönen hat bis dahin Schwierigkeiten gemacht.
Jetzt funktioniert es gut.
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
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5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Kind interessiert sich für Bücher und Vorlesen
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
Kind zeigt Schwächen und die Übungen, z.B. groß-klein, fallen durchgängig schwer.
Die Reihung von Bildern nach zeitlicher Abfolge funktioniert hingegen gut.
7. Sprachentwicklung
ab Woche 5: R-Fehler fällt auf, erstmals beim Wort Quadrat
8. Textverständnis
Textverständnis nimmt zu. Auffällig sind Probleme mit Eigenschaftsworten. Daher fallen auch
vormathematische Übungen zu Relationen und Vergleiche schwer, z.B. groß, klein, auf, unter. Farben
und Formen funktionieren gut.
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
in Woche 2: Probleme.
ab Woche 4: Gute Ergebnisse
11. Feinmotorik
Schneiden, kleben gefällt gut. Kind will immer die Bilder färbig ausmalen.
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
Von Anfang an gut und positive Entwicklung
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
ab 5. Woche: Kind ist sehr stolz auf Erfolge, zeigt dem Onkel das Material.
19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
Kind hat Schwierigkeiten, Größenverhältnisse zu benennen (groß-klein). Vergleichen, z.B. auf-unter
fällt schwer
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
-----------------------------------------------------Familie 8
Die Mutter ist in Wien geboren und aufgewachsen, der Vater in Deutschland. Beide haben eine
gute schulische Berufsausbildung. Beide sind arbeitslos. Das Kind wurde immer schon
gefördert. Zuhause wird sowohl Deutsch wie auch Türkisch gesprochen. Trotzdem sind vor
allem bei den sprachbezogenen Skills große Fortschritte zu bemerken.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Tagesablauf ist sehr geregelt.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
23/102
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Eltern fördern das Kind sehr. Es hat viele Bücher, Puzzles etc.
Zu Programmbeginn erklärt der Vater, dass Erziehungsangelegenheiten Sache der Frau sind.
Ab Woche 3: Der Vater interessiert sich für das Programm und ist stolz auf die Fortschritte seines
Kindes.
Ab Woche 6: Der Vater nimmt an den wöchentlichen Gesprächen mit HB über die Entwicklung des
Kindes teil.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
In Woche 4: Das Kind benimmt erstmals Geräusche in der Umgebung bewusst war und benennt diese
(z.B. Uhr-Ticken)
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
Ab Woche 3: Nach entsprechender Übung mit bildhafter Darstellung ordnet das Kind
Alltagsgegenstände nach Unterscheidungsmerkmalen. Z.B. klein-groß: Kleine Schuhe gehören dem
kleinen Geschwister usw.
7. Sprachentwicklung
Ab Woche 5: Das Kind antwortet in ganzen Sätzen und verwendet durchgängig den unbestimmten
Artikel.
8. Textverständnis
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
Ab Woche 3: Das Kind „liest“ fließend an Hand der Bilder aus den Büchern vor.
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
Das Kind ist sehr stolz auf seine Fähigkeiten und erzählt Allen, dass es schon in die Schule geht.
19. Anweisungen befolgen
Das Kind ist sehr lebhaft und wird von den Eltern als „schlimm“ (unfolgsam, undiszipliniert)
empfunden.
Ab Programmbeginn ist es während der Übungen immer sehr „brav“, sitzt still, macht ausdauernd mit.
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
24/102
Familie 9
Die Familie lebt schon einige Jahre in Wien. Die Mutter von 2 Kindern, einem 4-jährigen und
einem Volksschulkind ist Hausfrau. Zuhause wird sowohl Türkisch wie auch Deutsch
gesprochen. Die Kinder sind sehr lebhaft und die Mutter gewährt ihnen auffällig viel Freiraum.
Sie hat einen sehr liebevollen Umgang mit den Kindern und wird auch nicht nervös, wenn die
Kinder in der Wohnung herum toben, großen Lärm machen und Gebrauchsgegenstände zum
Spielen zweckentfremden. Sie macht das Programm mit Freude und sagt, dass es den Kindern
auch gefällt. Genauere Angaben macht sie nicht.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Die Mutter lässt den Kindern sehr viel Freiraum. Die Kinder „machen was sie wollen“. Die Mutter
meint, dass sie in der Schule dann noch früh genug Disziplin lernen werden. Kind spielt immer mit
älterem Geschwister (Volksschulkind). Die Mutter freut sich, dass die Kinder sehr lebhaft sind.
Bereits zu Programmbeginn macht die Mutter das Programm je nach Lust und Laune der Kinder. Sie
will ihnen keine Struktur „aufzwingen“
Die Mutter macht das Programm, aber nicht sehr regelmäßig und konsequent.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Der Mutter gefällt es, wenn die Kinder toben. Sie tut auch nichts dagegen, wenn die HB anwesend ist
und die Kinder stören.
Während sie mit dem Kind die Übungen macht, kommt das ältere Geschwister oft dazu und macht mit
oder unterhält sich über etwas anderes.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Die Mutter ist mit dem Programm zufrieden, sie und beide Kinder haben Freude daran, doch sie
nimmt das Ganze nicht sehr ernst.
Die Mutter wird regelmäßig besucht und berichtet, dass die Kinder alles können.
Detaillierte Antworten der Mutter zum Entwicklungsfortschritt liegen nicht vor.
In Woche 24: Die Mutter sagt wieder nur, dass das Kind Alles gut versteht und alle Übungen
erfolgreich macht.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
7. Sprachentwicklung
8. Textverständnis
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
19. Anweisungen befolgen
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
25/102
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
-------------------------------------------------------Familie 10
Die Familie lebt in guten Verhältnissen. Die Mutter ist in Wien aufgewachsen und hat, wie der
Vater auch, eine anerkannte berufliche Qualifikation. Beide Eltern sprechen gut Deutsch und
erziehen das Kind zweisprachig. Das Kind wird sehr gefördert, wobei die Mutter, bedingt
dadurch dass sie erst vor wenigen Monaten ihr 2. Kind zur Welt gebracht hat, sich weniger um
das ältere kümmert. Durch das Programm intensiviert sich die Beschäftigung mit dem Kind
und es macht auffällige Entwicklungsfortschritte.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Seit Programmbeginn schätzt die Mutter, dass sie sich jetzt zu fixen Zeiten mit dem Kind beschäftigt,
was sie in den letzten Monaten wegen des Säuglings vernachlässigt hatte.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Ab Woche 2: Die Mutter erkennt, dass das lebhafte Kind bis zu einer Stunde ruhig sitzen bleibt, wenn
es sich für etwas interessiert.
Ab Woche 3: Das Kind bezieht den Vater in das Programm mit ein. Der Vater macht mit ihm selbst
entwickelte, ergänzende Übungen zum Programm.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
In Woche 2: Das Kind verlangt von der Mutter, ihm die Geräusche zu benennen, die sie hört.
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Ab Woche 2: Das Kind erkennt den Wert des Materials, und weil es sich noch nicht zutraut, selbst
darauf gut aufzupassen, übergibt es das Material zu diesem Zweck der Mutter.
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
Ab Woche 4: Das Kind transferiert das Gelernte in den Alltag und stellt Zusammenhänge her. Z.B.: Es
zeigt auf Blumen und erklärt, dass sich die Bienen von dort den Honig holen.
7. Sprachentwicklung
Das Kind, das zweisprachig erzogen wird, spricht zunehmend in ganzen deutschen Sätzen.
8. Textverständnis
Positive Entwicklung
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
Woche 2: Das Kind zeichnet eine Figur aus den Übungen und Geschichten und sagt: „Das bin ich.“
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
26/102
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
19. Anweisungen befolgen
Das extrem lebhafte Kind hört besser zu, wenn die Mutter Anweisungen gibt, wird folgsamer.
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
---------------------------------------------------------Familie 11
Die Familie kommt aus einfachen türkischen Verhältnissen, ist sehr traditionsbewusst und
religiös. Die Mutter ist über 40 Jahre alt, lebt schon viele Jahre in Wien, hat 4 Kinder, wovon 2
fast erwachsen sind. Sie spricht kein Wort Deutsch. Sie wurde in der Moschee angesprochen,
war sehr am Programm interessiert und hat gleich zugesagt mitzumachen, weil sie ihr
„Nachzüglerkind“ fördern will. Während der ersten Hausbesuche, nach dem Sommerurlaub,
will die Mutter, dass sie die älteren Töchter mit dem kleinen Geschwister üben. Als diese das
verweigern, bricht die Mutter das Programm ab. Abbruch nach 9 Wochen
----------------------------------------------------Familie 12
Beide Elternteile kommen aus ländlichen Verhältnissen und haben in der Türkei kaum
Schulbildung genossen. Beide Eltern arbeiten nicht. Die Mutter lebt seit 2002 in Wien,
gemeinsam mit den 3 bereits erwachsenen, berufstätigen Kindern des Mannes aus erster Ehe,
einer schwangeren Schwiegertochter und den 3 gemeinsamen Kindern im Alter zwischen 1 bis
10 Jahren. Die Wohnverhältnisse sind sehr beengt, aber ordentlich. Die Familiensprache ist
Türkisch. Mit dem jetzt betreuten Kind hat sich vor Programmbeginn niemand beschäftigt. Es
wurde in den Kindergarten geschickt, damit es Deutsch lernt.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Die Großfamilie, Eltern mit ihren 6 Kindern und einer schwangeren Schwiegertochter lebt gemeinsam
in 75m²- Wohnung. Die Familie ist gut organisiert, das Kind ist gut betreut. Aber die Mutter hat sich vor
Programmbeginn nicht ernsthaft mit dem Kind beschäftigt.
Aufgrund der Familiensituation kommt die Mutter nicht dazu, das Programm konsequent täglich zu
machen.
Die Mutter ist aber durch die positiven Reaktionen des Kindes auf die Übungen motiviert, mehr und
regelmäßiger mit dem Kind zu lernen.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Ab Woche 9 gelingt es, dass in der Zeit, in der die Mutter mit dem Kind übt, der Fernsehapparat
abgedreht bleibt.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Die Mutter ist von Anfang an überrascht, was ihr Kind schon alles kann.
Durch das Arbeiten mit dem Kind wird die Beziehung gestärkt, beide fühlen sich wohl. Die Lernfreude
der Mutter steigt, sie verbessert durch das Üben ihre Deutschkenntnisse und ist motiviert, dem Kind
mehr beizubringen.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Vor Programmbeginn hatte das Kind keine Bücher. Sie kommen erst durch das Programm ins Haus.
Von Anfang an: Kind und Mutter haben viel Freude mit dem Anschauen der Bücher und dem
Vorlesen.
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
27/102
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
Die Übungen, die für das Kind besonders schwierig sind, werden von der Mutter verstärkt geübt.
dadurch gibt es Fortschritte
7. Sprachentwicklung
Am Anfang versteht das Kind kein Wort Deutsch und auch nicht die vorgelesenen Geschichten.
In der Woche 9: Das Kind versteht durch die konsequente und behutsame Förderung des Deutsch
durch die Mutter die Geschichten bereits gut und kann die Übungen mit deutschen Anweisungen
großteils bereits verstehen.
8. Textverständnis
Positive Entwicklung
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
Ab Woche 6 fordert das Kind die Mutter auf, ihm in die Augen zu schauen, wenn sie mit ihm übt und
spricht.
19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
Für diese Übungen und Anregungen aus seiner Umgebung hat das Kind steigendes Interesse. Die
Mutter wäre allein nicht draufgekommen, dem Kind zu zeigen, dass ein Ei vorher weich und nach dem
Kochen hart ist.
------------------------------------------------------Familie 13
Gut organisierte, sehr religiöse Familie mit 3 Kindern, wobei das betreute das jüngste ist. Die
Mutter will das Kind fördern, vor allem bezüglich Deutsch. Für beide Eltern, die selbst nur
wenig schulische Bildung haben, hat der Schulerfolg ihrer Kinder einen hohen Stellenwert.
Deshalb will die Mutter auch das Programm machen, obwohl sie große Bedenken hat, ob ihr
Deutsch dafür ausreicht. Sie macht anfangs mit großer Begeisterung und großen
Anstrengungen regelmäßig auf Deutsch alle Übungen.
Nach dem Sommerurlaub und bedingt durch den Wechsel der HB (wegen deren
Schwangerschaft) verliert die Mutter jedoch die Motivation und bricht ab.
Abbruch nach Woche 8
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
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Familie 14
Der Mann ist in Wien geboren und aufgewachsen. Der gelernte Handwerker ist seit längerer
Zeit arbeitslos und lebt mit seiner Frau und den beiden gemeinsamen Kindern in der Wohnung
seiner Eltern. Die Frau ist erst nach ihrer Hochzeit, im Jahr 2002 nach Wien gekommen und
spricht wenig Deutsch. In der Türkei lebte sie in Ankara, hat dort eine gute Berufsausbildung
absolviert und als Buchhalterin gearbeitet. Im Jahr 2003 brachte sie in Wien ihr erstes, 2006
das 2. Kind zur Welt. Im Elternhaus des Mannes hat die Mutter nichts zu sagen und auch
keinen Bereich, indem sie ungestört mit dem 4-jährigen Kind Spielen und Lernen kann. Bei
den Hausbesuchen ist die ganze Familie anwesend, und selbst wenn der Mann nichts zu tun
hat, muss die Frau das Anleitungsgespräch unterbrechen, weil sich weder er noch die
Schwiegermutter um das Baby kümmern. Trotz all dieser Schwierigkeiten macht sie,
abgesehen von einigen Pausen, mit großem Engagement das Programm. Beim Kind stellt sie
eindeutige Erfolge fest.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Die Familie lebt in sehr beengten Verhältnissen in der Wohnung der Schwiegereltern der Frau. Der
Mann ist arbeitslos. Daher lebt die junge Familie auf Kosten seiner Familie. Die Junge Mutter und ihre
beiden Kinder sind nur „geduldet“ und haben keinen eigenen Bereich. Die Mutter kann daher ihr
Leben auch nicht nach ihren Vorstellungen gestalten.
Mit Programmbeginn macht die Mutter die Übungen regelmäßig im Wohnzimmer, wobei die
Schwiegermutter nicht bereit ist, den Fernsehapparat abzudrehen oder auch nur leiser zu drehen.
Das Kind macht sehr gerne und trotz der Störungen die Übungen.
Ab Woche 6: Mutter erbittet sich eine Programmpause, da sie es unter diesen Bedingungen nicht
schafft, die Übungen zu machen. Sie wird dennoch besucht und die HB bringt neues Material. Sie
macht die Übungen, wenn es die Umstände irgendwie erlauben. Sie kommt zu den Gruppentreffen.
Die Mutter transferiert das Gelernte in die Alltagssituationen, fragt z.B. im Park, ob die Bäume,
Blumen etc. groß oder klein sind.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Die Mutter versucht immer wieder, die häuslichen Schwierigkeiten zu überwinden, aber sie bekommt
keinerlei Unterstützung von ihrem Mann. Er hilft auch überhaupt nicht bei der Betreuung der Kinder,
auch dann nicht, wenn die HB mit der Frau die Übungen bespricht.
Ab Woche 10: Die Mutter zeigt eine neue Initiative, wieder regelmäßig das Programm zu machen.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Ab Beginn: Dem Kind gefällt es sehr gut, dass sich die Mutter mit ihm beschäftigt und es verlangt
danach, mehr zu machen.
Ab Woche 8: Der Mutter fällt auf, dass sie das Kind oft unterschätzt hat, dass es mehr kann als sie
ihm zugetraut hat.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Das Kind schätzt das Material, spielt gerne mit den Formen.
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
Ab Woche 4: Das Kind benennt auf der Straße, im Park und anderen Situationen, was groß und was
klein ist.
7. Sprachentwicklung
Das Kind spricht auf Deutsch Farben und Formen an. Der Wortschatz nimmt zu.
8. Textverständnis
Positive Entwicklung
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
Dem Kind machen die Übungen solchen Spaß, dass die Mutter ein eigenes Heft mit selbst kreierten
Aufgaben anlegt.
11. Feinmotorik
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Bericht und Evaluation 2007
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12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
Das Kind macht auffällig große Fortschritte
15. Fantasie
Das Kind versetzt sich derart intensiv in die Geschichten aus den Büchlein hinein, dass es auf eine
Figur so reagiert, als wäre diese real existent.
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
Das Kind ist eifersüchtig auf eine Figur aus den Geschichten. Das Kind will nicht, dass die Mutter
Geschichten über diese Figur erzählt.
19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
Das Kind erkundigt sich bei der Mutter über die Relationen der Gegenstände zueinander.
--------------------------------------------------Familie 15
Die Mutter lebt mit ihrem Kind seit etwa 4 Jahren ganz allein in Wien. Der Mann und die
restliche Familie leben in der Türkei. Die Mutter kommt vom Land, hat kaum Schulbildung und
hat Hilfe eines Migrantinnenvereins in Anspruch genommen. Dieser vermittelt sie zu HIPPY.
Nach den ersten Programmwochen stellt sich heraus, dass die Mutter Analphabetin ist und
auch kaum mit irgendjemandem oder dem Kind spricht - weder Türkisch, noch Deutsch. Durch
die besondere Zuwendung der Hausbesucherin, gelingt es, das Vertrauen der Mutter zu
gewinnen und sie zum Weitermachen des Programms immer wieder zu motivieren. Die neuen
Sozialkontakte bestärken die Mutter. Sie ist allerdings noch nicht in der Lage über die
programmgemäßen Fortschritte ihres Kindes zu berichten.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Sie ist eine fürsorgliche Mutter, die sich viel mit dem Kind beschäftigt, ist gut organisiert, aber wegen
Isolation und schlechter wirtschaftlicher Situation (Vater lebt in der Türkei) psychisch labil. Kind ist
sehr selbstständig. Es geht in den Kindergarten.
Ab Woche 2: Mutter macht nur jene Übungen, mit wenig Text und mehrheitlich Bildern.
Nach Woche3: Mutter „gesteht“, dass sie Analphabetin ist, aber trotzdem regelmäßig mit dem Kind
übt. Gemein mit HB wird nach brauchbarer Programmteilnahme gesucht.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Durch das Programm werden der Mutter ständig ihre Grenzen bewusst. Dadurch hat sie immer wieder
„Hänger“. Mit Hilfe der HB gelingt es, diese zu überwinden. Mutter macht das Programm langsam,
aber regelmäßig. HB kümmert sich verstärkt um Kind und Mutter, schafft es mit besonderen
Interventionen, die Isolation ein wenig zu durchbrechen.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Die Mutter spürt, dass sie trotz Analphabetismus dem Kind etwas beibringen kann. Das Kind genießt
es, mit der Mutter spielerisch zu lernen. Die Mutter spricht sehr wenig, weder Türkisch noch Deutsch.
Es fällt der Mutter auch schwer, die Entwicklung des Kindes zu beobachten und Veränderungen zu
benennen.
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Bericht und Evaluation 2007
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Familie 16
Die Mutter, aufgewachsen in der Türkei, hat nur wenige Jahre die Schule besucht. Der Vater ist
großteils in Wien aufgewachsen, hat eine Lehre angefangen und ist berufstätig. Die
Familiensprache ist Türkisch, weil Mutter und Kind gar kein Deutsch sprechen. Im Laufe des
Programms spricht der Vater zuhause vermehrt Deutsch, lobt Mutter und Kind für ihre
Fortschritte. Generell wird in der Familie mehr kommuniziert und über Bedürfnisse
gesprochen. Die Mutter hat richtig Lust auf Bildung bekommen und möchte am liebsten wieder
in die Schule gehen. Deshalb gefallen ihr auch die Gruppentreffen sehr, weil sie das Setting an
Schule erinnert.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Kind bekommt zuhause kein Frühstück. Sonst ist die Mutter sehr gut organisiert, z B. findet sie
kurzfristig Kinderbetreuung, um ungestört am Gruppentreffen teilnehmen zu können.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Mutter überlässt Kinderbetreuung dem Vater, um ungestört an jedem Tag das Programm machen zu
können.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Ab Woche 1: Kind fordert die Mutter auf vorzulesen, zuerst Türkisch, dann Deutsch. Das Kind besteht
darauf, das aktuelle Material beim Schlafen unter dem Polster haben zu dürfen.
Die Mutter hat Abmachung mit dem Kind: Erst nach dem Zähneputzen, vor dem Schlafengehen, wird
täglich Programm gemacht. Seither putzt das Kind gerne die Zähne!
Der Vater lobt Mutter und Kind für die Fortschritte beider beim Deutschlernen. Der Vater „unterrichtet“
Mutter und Kind deutsche Vokabel.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Kind schätzt Material sehr, ist stolz drauf und geht vorsichtig damit um. Wertschätzung von
Lernmaterial ist gestiegen.
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
Ab Woche 3: Nach den Übungen zu Formen und Farben zeigt das Kind auf diverse Gegenstände in
seiner Umgebung und benennt Form und Farbe.
7. Sprachentwicklung
Der deutsche Wortschatz vergrößert sich. Die Mutter merkt, dass sich das Kind schnell Deutsch
aneignet, wodurch sie selbst motiviert wird, mehr Deutsch zu lernen. Der Vater bemerkt
Sprachfortschritte bei der Mutter und lobt sie dafür.
8. Textverständnis
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
Bei Dingen, die das Kind in die Hand nehmen kann, funktioniert die Unterscheidung von Formen und
Farben zunehmend gut. Bei Bildern funktioniert es noch nicht.
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
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18. Emotion, Selbstvertrauen
Kind sagt klar und selbstbewusst, welche Geschichten sie hören will und welche nicht. Nach der
Übung mit der Ampel traut sich das Kind sogar zu, schon alleine die Straße zu überqueren.
19. Anweisungen befolgen
Das Kind folgt der Mutter zunehmend mehr – sogar mehr als dem Vater, was den manchmal etwas
ärgert.
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
------------------------------------------------------Familie 17
Beide Elternteile wachsen in der Türkei auf und besuchen dort höhere Schulen. Die Mutter
besucht dort anschließend für 4 Jahre die Universität. Der Mann ist 1988 nach Österreich
gezogen, die Frau 5 Jahre später. Alle 3 Kinder kommen bereits in Wien zur Welt. Obwohl die
Eltern recht gut Deutsch können, ist die Familiensprache Türkisch. Das Kind kann zu
Programmbeginn kein Wort Deutsch. Die rasche Sprachentwicklung des Kindes und die
zunehmende Motivation der Mutter, sich weiter zu bilden, um künftig einen Beruf ausüben zu
können, sind auffällig.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Sehr geordnete und aufgeklärte Familienverhältnisse. Mutter unterhält und beschäftigt sich viel mit
dem Kind.
Mit Programmbeginn wird der Tagesablauf durch die täglich zur gleichen Zeit durchgeführten
Übungen noch besser strukturiert. In Woche 10: Mutter will HB-Termine für die nächsten 2 Monate
fixieren.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Ab Woche 4: Durch das Programm bestärkt und motiviert will die Mutter ihr gutes Deutsch noch weiter
verbessern, um in Folge eine Arbeit im Bereich Kinderbetreuung zu suchen.
In Woche 10: Mutter geht erstmals mit der Volksschulklasse des älteren Kindes als „Begleitmutter“
zum Eislaufen mit.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Ab Woche 2 beginnen sich alle Familienmitglieder mit dem Kind und den Übungen zu beschäftigen.
Vater und ältere Geschwister lesen Geschichten vor. Alle haben Freude an dieser gemeinsamen
Beschäftigung.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
Durch die Übungen fordert das Kind die Familienmitglieder auf, Geräusche zu benennen und
einzustufen in laut und leise.
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Das Kind gibt sehr gut auf sein Material acht. Der Verlust eines Teiles aus dem Formenset wird fast
zur „Tragödie“.
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
7. Sprachentwicklung
Anfangs kann das Kind gar nicht Deutsch.
Ab Woche 2: Das Kind erfindet ein Familienspiel: „Sag mir, wie das auf Deutsch heißt!“. Auf diese Art
erweitert das Kind zunehmend seinen Wortschatz. Dies berichtet auch die HB mehrfach und
ausdrücklich.
In Woche 10 hat das Kind plötzlich irgendein emotionales Problem damit, wenn die Mutter mit ihm
Deutsch spricht. Die Veränderung der vertrauten Gewohnheit irritiert das Kind aber nur kurzfristig.
Diese Irritation ist vielleicht auch darauf zurückzuführen, dass das Deutsch der Mutter nicht perfekt ist
und sich „ihre neue Sprache“ für das Kind seltsam anhört.
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Bericht und Evaluation 2007
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8. Textverständnis
Auf Türkisch versteht das Kind alles. Das Kind spricht die Geschichten, angeregt durch alltägliche
Situationen immer wieder an. Das Textverständnis für Deutsch wächst zunehmend.
9. Kreatives Denken
Das Kind denkt sich Spiele aus
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
Ab Woche 5: Angeregt durch Farben- und Formenübungen beginnt das Kind mit
Freihandzeichnungen unter Einbeziehung der Formen.
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
Das Kind entwickelt immer größeres Selbstbewusstsein, verlangt von der Mutter, mit ihm jene
Übungen öfters zu machen, die es besonders mag.
Ab Woche 7: Das Kind verlangt von der HB, dass sie ihm Material mit seinen Lieblingsübungen
mitbringen soll!
19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
Das Kind hat an Veränderungen, die mit den Lebensmitteln z.B. beim Kochen passieren sehr großes
Interesse. Es will genau wissen, woher die Dinge (z.B. Milch) kommen.
----------------------------------------------------------Familie 18
Die Eltern sind beide in der Türkei aufgewachsen und haben kaum Schulbildung. Die Mutter ist
seit 2002 in Wien. Die Familiensprache ist Türkisch. Die Mutter von 3 Kindern kümmert sich vor
Programmbeginn nur um die Grundversorgung der Kinder, beschäftigt sich aber sonst so gut
wie gar nicht mit ihnen. Im Zuge des Programms beginnt sie, die Kinder zu fördern und auf
gesunde Ernährung Wert zu legen.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Die Mutter versorgt das Kind strukturiert, das Spielen und die Erziehungs- und Bildungsaufgaben
überlässt sie jedoch der „großen“, jetzt achtjährigen, Schwester.
Ab Woche 5: Sie verwendet das türkische Material, um sich auf die Übungen mit dem Kind
vorzubereiten. Dadurch gelingt es ihr besser, das Programm auf Deutsch mit dem Kind zu machen.
Die „Große“ hilft ihr dabei etwas.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Nachdem sich die Mutter zunächst gegen das türkische Material gewährt hat, das Kind aber ihre
„Lektionen“ in schlechtem Deutsch nicht angenommen hat, lässt sie sich von der HB überzeugen, das
Programm übergangsweise auf Türkisch zu machen. Dies bringt Fortschritte.
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Bericht und Evaluation 2007
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Da die Mutter kaum Freundinnen hat, kommt sie besonders gerne zu den Gruppentreffen, wo sie
andere Mütter kennen lernt.
Angeregt durch HIPPY schauen sie im türkischen TV das Programm ACEV (die türkische Version von
HIPPY) an.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Ab Woche 5: Die Mutter kümmert sich jetzt verstärkt auch um die Entwicklungs- und Bildungsbelange
des Kindes. Sie überlässt diese nicht einfach der „Großen“, sondern bezieht diese gezielt mit ein,
sodass es für alle drei Nutzen bringt.
Nach dem ersten Ernährungs-Workshop kauft die Mutter keine süßen Getränke (Limonaden) mehr
und stellt die Ernährungsgewohnheiten um. Dies kann sie den Kindern erklären, die den Grund der
Veränderung verstehen und akzeptieren.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Das Kind ist auf sein Material sehr stolz und passt sehr gut darauf auf.
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
7. Sprachentwicklung
Ab Woche 5: Rasche Entwicklung eines deutschen Wortschatzes. Das Kind wird durch die
Lernerfolge, die es bei der Mutter feststellt, motiviert selbst noch mehr zu lernen.
8. Textverständnis
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
Bei Programmbeginn kann das Kind kaum einen Stift halten. Durch das regelmäßige Üben können die
Wochenziele erreicht werden.
Im Laufe des Programms machen Feinmotorikübungen immer wieder Schwierigkeiten und werden
daher verstärkt wiederholt.
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
Ab Woche 6 erkennt die Mutter, dass diese Übungen dem Kind leicht fallen und es sich positiv
entwickelt.
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
Als dem Kind im Zuge einer Übung ein rohes Ei gezeigt wird, wird ihm schlecht. Es hat noch nie zuvor
ein rohes Ei gesehen. Dem Kind wurde vor Programmbeginn nie etwas von der Mutter vorgeführt oder
erklärt.
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Familie 19
Familie lebt in tristen Verhältnissen. Die Mutter hat kaum Schulbildung und keinen Beruf
gelernt . Sie spricht sehr wenig Deutsch und ist recht isoliert. Sie hat zwei Kinder, von denen
das ältere 2007 eingeschult wurde. Mit dem Jüngeren wollte sie vorerst das Programm
machen. Sie wurde 6 Wochen lang betreut und hat sich immer darüber beklagt, dass es ihr zu
viel ist, sich 20 Minuten täglich mit dem Kind zu beschäftigen, obwohl sie weiß, dass es wichtig
wäre. Alle Motivations- und Unterstützungsversuche der Hausbesucherin konnten nicht helfen.
Abbruch nach 6 Wochen
-----------------------------------------Familie 20
Die Mutter ist sehr engagiert und möchte, nachdem sie im Park von der Hausbesucherin über
HIPPY informiert wurde, unbedingt mitmachen. Sie wird zuhause besucht und bekommt die
Materialien für die ersten Übungen. Bei den darauf folgenden Besuchen stellt sich heraus, dass
das Kind noch viel zu jung dafür ist und die Mutter bei der Aufnahme ein falsches
Geburtsdatum angegeben hat, um am Programm teilnehmen zu können.
Jetzt ist sie für 2008 vorgemerkt.
Abbruch nach 6 Wochen
-----------------------------------------Familie 21
Die Familie ist intakt, die Beziehungen der Eltern zueinander und zu den Kindern sind gut.
Durch die Arbeitslosigkeit des Vaters und den nur geringfügigen Verdienst der Mutter ist die
finanzielle Situation äußerst angespannt, was sich auch negativ auf den Umgang mit den
Kindern auswirkt. Durch die Einschulung des älteren Kindes wird das Thema Förderung
höchst virulent und die Mutter erkennt die Nützlichkeit des HIPPY-Programms. Nach
anfänglichen Schwierigkeiten gelingt es durch das Programm, die Förderung beider Kinder
zum fixen Bestandteil des Tagesablaufes zu machen. Das Jüngere und bis zu Programmbeginn
eher vernachlässigte Kind, gewinnt durch das tägliche Üben und Lernen mit der Mutter
zunehmend an Selbstvertrauen.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Die Familie ist gut organisiert. Mutter kümmert sich um älteres Kind (Schulkind) mehr als um das
jüngere, das nach Beobachtung der HB „Im Familiengeschehen etwas untergeht“.
Ab Woche 8: Es wurde zur Gewohnheit, dass immer wenn das ältere Kind Hausaufgaben macht, das
jüngere Kind die Mutter zu den Programmübungen auffordert. Das gefällt zunehmend auch der
Mutter.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Mutter beschwert sich bei HB, dass der arbeitslose Vater sie im Haushalt und mit den Kindern nicht
unterstützt. Die Mutter ist geringfügig beschäftigt, sucht aber sehr aktiv Arbeit.
Seit Programmbeginn nimmt sich die Mutter etwas mehr Zeit für das jüngere Kind.
Ab Woche 13: Mutter beginnt Bildungsaktivitäten (Deutschkurs) und Arbeitsuche weiter zu forcieren.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Anfangs macht es der Mutter gar keine Freude, sich mit dem Kind zu beschäftigen.
Zunehmend positive Entwicklung.
Ab Woche 13: Mutter erklärt dezidiert, dass sie sich ohne HIPPY viel weniger mit dem Kind
beschäftigen würde. Außerdem entschließt sie sich, einen Deutschkurs besuchen zu wollen.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
Tiefe und hohe Töne unterscheiden fällt dem Kind schwer.
Ab Woche 7: Vater wird durch das Programm motiviert, dem Kind Töne auf einem Instrument
vorzuspielen, wodurch sich in der Folge die akustische Wahrnehmung verbessert.
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Ab Woche 5: Kind fragt regelmäßig, wann HB wieder kommt und neues Material mitbringt.
In Woche 14: Das Interesse an Büchern ist laut Beobachtungen der Mutter deutlich gewachsen.
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
35/102
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
Wird mit zunehmendem Üben besser.
7. Sprachentwicklung
Deutscher Wortschatz nimmt zu.
8. Textverständnis
Positive Entwicklung
Die Mutter hat anfangs die Deutschkenntnisse und das Textverständnis ihres Kindes überschätzt.
Durch das Üben erkennt die Mutter, was dem Kind Schwierigkeiten macht, und übt verstärkt.
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
Diese Übungen machen dem Kind überdurchschnittlich viel Spaß und selbst schwierige Übungen
gelingen dadurch.
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
Die Familie beginnt mit Bewegungsspielen und es wird auch zuhause gespielt
13. Visuelles Gedächtnis
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
Positive Entwicklung durch wiederholtes Üben
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
Kind fordert Übungen ein und sagt, was ihm Freude macht. Seine Position im Familienverband wird
durch HIPPY sehr gestärkt.
19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
-----------------------------------------------Familie 22
Die Mutter kam im Alter von 11 Jahren nach Österreich, hat hier das 9. Schuljahr (VS und HS)
absolviert. Sie versteht und spricht Deutsch zur Verständigung, schreiben kann sie recht gut.
Der schulische Werdegang des Vaters ist ähnlich, er wurde in Wien als Mechaniker angelernt
und arbeitet als Hilfsarbeiter. Sein Deutsch ist schlechter als das der Frau. Die Familiensprache
ist Türkisch. Vor Programmbeginn konnte das Kind gar kein Deutsch.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Vor Programmbeginn: Mutter und Kind stehen relativ spät auf (ca. 10h), seit Oktober geht das Kind
vormittags regelmäßig in den Kindergarten. Die Mutter nimmt sich viel und regelmäßig Zeit, um mit
dem Kind zu spielen, zu malen, vorzulesen.
Die Mutter schätzt das Programm und die Anleitungen durch die HB sehr. Sie macht es regelmäßig
zur gleichen Zeit. Auf Wunsch des Kindes liest sie ihm Kind 2-3x am Tag aus den Büchlein vor.
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2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Durch die Übungen hat die Mutter ein Ausspracheproblem beim Kind deutlich gemerkt.
Logopädin wurde aufgesucht.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Kind fordert die Mutter auf der Straße sehr oft auf, Geräusche zu machen und die Dinge auf Deutsch
zu benennen (Hund – Wau, wau, Auto …)
Mutter beobachtet das Kind noch bewusster, Stärken, Vorlieben und Schwächen fallen ihr durch das
Programm vermehrt auf.
Die Aussagen des Kindes auf die Frage, was ihm in der letzten Programmwoche am besten gefallen
hat, und die der Mutter stimmen zunehmend überein.
Die Mutter schätzt besonders die Anleitung durch die HB im Rollenspiel, weil sie dabei die Situation
des Kindes besser verstehen lernt.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
ab 1. Woche: Das Kind ist richtig hellhörig auf Geräusche und Klänge aller Art und fragt die Mutter
nach den deutschen Bezeichnungen der Klangquellen (Hund, Musik, Auto …)
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Kind hat bereits Bücher, Spiel- und Lernmaterial
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
Kind lernt Geräusche den Klangquellen zuzuordnen
7. Sprachentwicklung
Seit Beginn: Das Kind hat bereits deutsche Vokabel gelernt, will immer mehr deutsche Worte lernen,
die es dann auch im Alltag in der Familie verwendet, obwohl zuhause Türkisch gesprochen wird. Auch
mit Gespräch dem jüngeren Geschwister verwendet es deutsche Worte.
Die Mutter macht die Übungen zuerst auf Türkisch und gleich im Anschluss auf Deutsch.
Ausspracheproblem wird logopädisch behandelt.
8. Textverständnis
Das Kind versteht die Geschichten in den Büchlein sehr gut. Es spielt mit dem jüngeren Geschwister
„Vorlesen“ und kann Alles auf Deutsch erzählen.
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
Das Kind liebt das Rollenspiel sehr, die Mutter auch. Das Kind spielt mit dem jüngeren Geschwister
„Mutter-Kind“
18. Emotion, Selbstvertrauen
19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
Durch die Beschäftigung mit den Formen entwickelt das Kind großes Interesse dafür und fragt die
Mutter in vielen Situationen, wie eine bestimmte Form genannt wird.
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
37/102
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
Das Kind beobachtet Umgebung jetzt genauer und stellt zunehmend mehr Fragen.
-------------------------------------------------------Familie 23
Die Mutter hat ein paar Jahre lang in Wien die Pflichtschule besucht und eine FriseurinnenLehre abgeschlossen. Der Vater ging in der Türkei in die Schule und kann kaum Deutsch. Die
Familiensprache ist Türkisch. Die Mutter kann soweit Deutsch, dass sie dem Kind auf Deutsch
vorlesen und die Übungen machen kann. Als besonders nützlich empfindet sie, dass sie sich
jetzt die Zeit besser einteilt, sich mehr Zeit für ihre Kinder nimmt, dass sie über Gefühle mehr
nachdenkt und spricht, bei den Gruppentreffen Neues erfährt, ihr Selbstbewusstsein steigert
und, dass sie den Vater stärker in die Erziehungsarbeit einbindet.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Mutter nimmt sich zwischendurch Zeit für das Kind, der Vater beschäftigt sich kaum mit den Kindern.
Sie fördert das Kind zuhause, aber unstrukturiert. Den Besuch des Kindergartens erachtet die Mutter
allerdings als nicht notwendig.
Ab Woche 2: HIPPY ist ein fester Tagesordnungspunkt geworden. Mutter ist begeistert, dass sie sich
jetzt täglich 20 Minuten ausschließlich dem Kind widmet.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Um am Gruppentreffen teilnehmen zu können, hat die Mutter den Vater erstmals zur Betreuung der
Kinder eingeteilt. Mutter erlebt das Programm als sehr nützlich und bestärkend.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Seit Programmbeginn sind Mutter und Kind mit Begeisterung dabei. Der „große“ Bruder, der schon 1.
Klasse VS besucht, wollte von sich aus auch HIPPY machen. Die Mutter macht es nacheinander mit
beiden. Mutter lernt durch das Programm beide Kinder, und vor allem ihre Stärken erst richtig
kennen.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
Anfangs hat dem Kind das Vorlesen nicht gefallen.
Ab Woche 2: Vorlesen und alle anderen Übungen gefallen dem Kind
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
Ab Woche 5: Das Kind „übersetzt“ Bilder in Geschichten. Die Mutter merkt, dass das Kind
Zusammenhänge jetzt besser sieht und beschreiben kann.
7. Sprachentwicklung
Mutter macht das Programm sowohl auf Deutsch wie auch auf Türkisch. Deutscher Wortschatz nimmt
zu.
8. Textverständnis
Ab Woche 5: Mutter ist stolz auf das Kind, weil es die Geschichten auf Deutsch versteht und erzählt.
Ein Ausspracheproblem beim R von Quadrat fällt der Mutter auf.
9. Kreatives Denken
Kind zeichnet und malt mehr als früher und erzählt der Mutter dazu Geschichten.
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
Feinmotorik war immer schon gut entwickelt, aber jetzt will das Kind noch mehr mit der Schere
arbeiten.
12. Grobmotorik
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
38/102
13. Visuelles Gedächtnis
Positive Entwicklung
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
Ab Woche 4: Nach anfänglichen Schwierigkeiten beschäftigt sich das Kind mit Freude mit den Farben
und Formen und kann alles gut.
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
Kind zeichnet sehr viel mehr und erzählt darüber.
17. Rollenspiel, Empathie
Im Rollenspiel kommen Mutter und Kind einander näher, entwickeln mehr Verständnis für das
Gefühlsleben des anderen.
18. Emotion, Selbstvertrauen
Kind macht der Mutter Vorschläge, welche Übungen es wann machen will.
19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
Matrix-Übungen funktionieren zunehmend gut. Verhältnisse werden zunehmend gut verstanden.
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
---------------------------------------------------------Familie 24
Beide Eltern sind in Wien geboren, aufgewachsen und in die Schule gegangen. Die Mutter hat
eine hohe schulische Berufsqualifikation und war in gehobener Position tätig. Derzeit ist sie in
Karenz. Der Vater ist beruflich weniger qualifiziert, aber immer gut beschäftigt. Die Mutter legt
auf Prestige großen Wert, ist bezüglich des Kindes besonders ehrgeizig und den
Hausbesucherinnen gegenüber eher ablehnend. Sie gibt kaum und ungern Auskunft über die
Entwicklung ihres Kindes. Zu den grau-unterlegten Skills machte die Mutter keine Angaben.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Kind wird überfordert, die Mutter erwartet zu viel von ihm.
Ab Woche 5: Die Mutter ist überrascht darüber, was ihr Kind noch nicht kann. Sie lernt den
Entwicklungsstand ihres Kindes besser kennen. Die Mutter wird geduldiger, wodurch das Kind mehr
Erfolgserlebnisse hat.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
7. Sprachentwicklung
Eltern und Kind können sehr gut Deutsch. Die Mutter macht zur Förderung das Programm mit dem
Kind auf Türkisch.
In Woche 7: Die Mutter beobachtet, dass das Kind bei einer Streiterei mit anderen Kindern
ausschließlich Deutsch spricht und sich fließend und wortreich auf Deutsch behaupten kann.
8. Textverständnis
9. Kreatives Denken
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
39/102
10. Augen-Hand-Koordination
Dadurch dass der Mutter Schwierigkeiten des Kindes auffallen, kann sie gezielt fördern.
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
Ab Woche 7: Das Kind kann sich gegenüber anderen Kindern, auch im Kindergarten, besser
durchsetzen.
19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
---------------------------------------------------------Familie 25
Mutter hat in der Türkei Matura gemacht und in Österreich 2 Jahre studiert. Der aus der Türkei
zugezogene Vater hat dort das Gymnasium besucht, beide Eltern sind berufstätig und
sprechen gut Deutsch. Die Familiensprache ist Türkisch. Sie wollten das Programm machen,
weil das erste Kindergartenjahr schwierig war. Das Kind wird sehr gefördert und auch im
Rahmen des Projektes VIP des VTEÖ betreut.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Die Mutter leidet darunter, dass das Kind sehr fordernd ist und sich ständig über die „Leistungen“ der
Mutter beklagt
Beim 2. Hausbesuch ist gleichzeitig die VIB-Betreuerin anwesend. Das Kind berichtet ihr voll Stolz,
dass es ab jetzt nicht mehr mit ihr, sondern mit der Mutter lernt. Die Mutter ist sehr berührt von der
Zuwendung des Kindes, da sie nicht gewusst und geglaubt hat, dass das Kind mit ihr arbeiten will.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
ab Woche 3: Das Kind lauscht gerne Geräuschen und benennt die Quelle, z.B. Vogelgezwitscher.
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Kind hat viele (25) Bücher. HIPPY-Büchlein liebt es sehr und will oft die deutschen Texte vorgelesen
bekommen.
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
7. Sprachentwicklung
Das Kind versteht deutschsprachige Übungen und Geschichten gar nicht. Die Mutter macht die
Übungen auf Deutsch und übersetzt sie dann ins Türkische.
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
40/102
Ab Woche 7: Laut Berichten der Kindergartenpädagogin versteht das Kind auf Deutsch bereits Alles
und spricht auch schon mehr.
8. Textverständnis
Ab Woche 7: Das Kind versteht die deutschen Texte sehr gut, worüber die Mutter überrascht ist. Der
9. Kreatives Denken
Das Kind hat eine Freundin erfunden, über die es ständig neue Geschichten erzählt. Mutter gehen die
Geschichten über die Fantasie-Freundin auf die Nerven.
10. Augen-Hand-Koordination
ab Woche 6: Laufende Verbesserungen beim Verbinden von Linien
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
Mit Formen und Farben mag sich das Kind nicht beschäftigen.
Ab Woche 6: Mit der Häufigkeit der Übungen (Wiederholungen) beginnt das Kind, Freude an dem
Spielen mit Formen und Farben zu entwickeln.
15. Fantasie
Auf sprachlicher und emotionaler Ebene ist das Kind überdurchschnittlich fantasievoll
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
Kind kann sich gut in die Figuren der Geschichten hinein versetzen und verbalisiert, deren Gefühle.
18. Emotion, Selbstvertrauen
Mutter und Kind entwickeln mehr emotionale Offenheit zueinander, zeigen einander ihre Gefühle.
19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
Formen und Relationen machen Probleme, die mit Wiederholung der Übungen abnehmen.
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
Seit Programmbeginn interessiert sich das Kind mehr für die Vorgänge in der Umgebung und stellt
auffallend mehr Fragen als vorher.
--------------------------------------------------Familie 26
Die allein erziehende Mutter von 2 Kindern, die in der Türkei ein pädagogisch orientiertes
Studium absolvierte, arbeitet als Kindergartenhelferin, bekommt keine Alimentationszahlungen
und wurde kurz nach Programmbeginn arbeitslos. In dieser Stresssituation unterbrach sie das
Programm. Das ältere Kind begann im Herbst mit dem Gymnasium, für das 4-jährige hat sich
die Mutter zu wenig Zeit nehmen können. Es ist nach ihren eigenen Angaben ein schwieriges
Kind. Fortschritte sind vor allem im sprachlichen Bereich zu erkennen. Bezüglich sozialen
Lernens sind noch keine positiven Programmwirkungen ersichtlich.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Bei Programmbeginn ist die Mutter arbeitslos.
Durch Programm kommt wieder mehr Struktur in den Tagesablauf
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
41/102
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Durch Programmeinstieg wird die Mutter wieder aktiver.
Nach 3 Programmwochen macht die Mutter 3 Monate Pause wegen intensiver Arbeitssuche.
Ab Woche 6: Die Mutter bemüht sich, sich regelmäßig für die Übungen mit dem Kind Zeit zu nehmen,
was für beide nützlich ist.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Das Programm macht der Mutter bewusst, dass sie sich wieder verstärkt um das Kind kümmern muss.
Das Kind hat Freude am gemeinsamen Lernen. Die Mutter empfindet das Kind als anstrengend.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
Ab Woche 7: Die Mutter bemerkt Fortschritte
7. Sprachentwicklung
Das Kind will vorerst die Geschichten aus den Büchlein auf Türkisch erzählt bekommen.
Ab Woche 5: Nachdem sich das Kind die Bilder angeschaut hat, versteht es die Worte auf Deutsch
und macht das Programm auf Deutsch.
8. Textverständnis
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
Ab Woche 5: Kind versteht den Ablauf der Geschichten auf Grund der Bilder
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
Ab Woche 7: Positive Entwicklung beim Unterscheiden von Formen und Buchstaben
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
Ab Woche 7: Das Kind „erzeugt“ für die Mutter Aufgaben und will mit getauschten Rollen HIPPY
spielen.
18. Emotion, Selbstvertrauen
Nach Woche 11: Noch keine nennenswerten, positiven Entwicklungen.
19. Anweisungen befolgen
Nach Woche 11: Noch keine nennenswerten, positiven Entwicklungen.
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
42/102
Familie 27
Die Mutter, in Ankara geboren, lebt schon seit 14 Jahren in Wien und spricht recht gut Deutsch.
Sie hat 3 Kinder. Die beiden älteren Geschwister besuchen die Schule und kommen gut mit. Mit
dem 4-jährigen Kind beteiligt sich die Mutter am Programm, weil es ihr sehr wichtig ist, ihre
Kinder zu fördern, besonders das jüngste, das nach ihren eigenen Angaben ein bisschen
„verzogen“ ist. Da der Vater im Sommer sehr schwer erkrankt ist und seither immer wieder ins
Spital muss, ist die Mutter nervlich sehr belastet. Sie macht das Programm so gut sie kann und
kommt auch zu den Gruppentreffen. Sie berichtet, dass das Kind alle Übungen problemlos
macht.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Die Mutter macht das Programm, so gut es in familiärer Situation möglich ist.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Die Mutter ist mit ihren Nerven am Ende
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Die Mutter fördert das Kind und auch die beiden ältern. Sie ist engagiert.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
7. Sprachentwicklung
8. Textverständnis
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
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Familie 28
Die Eltern kommen aus ländlich einfachen Verhältnissen, beide haben kaum Schulbildung und
Berufsausbildung. Beide arbeiten als Hilfskräfte. Die Mutter kam erst 2002 nach Österreich.
Trotzdem kann sie, wie auch der Vater, einigermaßen Deutsch. Zuhause wird Türkisch
gesprochen. Es ist eine aufgeschlossene und äußerst integrationswillige Familie, die auch das
Kind sehr fördert. Dadurch dass die Mutter die Übungen mit dem Kind regelmäßig macht,
wachsen die Deutschkenntnisse von beiden auffällig rasch, was der Mutter bei ihrer Arbeit
sehr zugute kommt.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Familie ist sehr gut organisiert
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Auf Grund von persönlichen Erfahrungen der Mutter, ist sie sehr enttäuscht von Österreich und
spricht, obwohl sie es recht gut kann, nicht Deutsch und lehnt es ab, das Programm auf Deutsch zu
machen.
Ab Woche 3: Sie bekommt von der HB das Material auf Türkisch. Über dieses Entgegenkommen freut
sie sich so sehr, dass sie ab diesem Zeitpunkt das Programm mit dem Kind vorwiegend auf Deutsch
macht.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Die innerfamiliären Beziehungen sind liebevoll.
Ab Woche 8: Angeregt vom Kind findet der Vater so großen Gefallen an einem Büchlein, dass er dem
Kind regelmäßig daraus vorliest.
In Woche 10: Das Kind ist im Spital und bittet den Vater, ihm das Material mitzubringen und mit ihm zu
machen, weil ihm sonst fad wird.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
7. Sprachentwicklung
Ab Woche 4: Der deutsche Wortschatz, Ausdrucksfähigkeit und Hörverstehen des Kindes nehmen
rasant zu.
8. Textverständnis
Ab Woche 4: Durch das wiederholte Vorlesen und die Übungen versteht das Kind deutsche Texte
zunehmend besser.
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
Das Kind äußert zunehmend seine Bedürfnisse. Es gibt sich seinen Stellenwert innerhalb der Familie.
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
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19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
--------------------------------------------Familie 29
Bei mehr als der Hälfte der Skills ist eine auffällig positive Entwicklung festzustellen, obwohl
die familiären Strukturen und Beziehungen völlig intakt und gute deutsche Sprachkenntnisse
vorhanden sind.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Sie ist eine strenge Mutter
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Sie will ihr Kind besser kenne lernen
ab 1. Woche: Sie lernt den spielerischen Umgang mit dem Kind zu schätzen
Sie lernt, weniger streng zu sein
ab 2. Woche: Sie ist überrascht, dass das Kind von selbst mehr lernen will und dass das Kind mehr
kann, als sie ihm zugetraut hat.
ab 3. Woche: Mutter ist stolz auf das Kind
ab 5. Woche: Sie berichtet, dass die Beziehung zum Kind jetzt sehr viel besser, entspannter,
liebevoller ist. Das Kind ist ruhiger und weniger fordernd. Das Kind kann sich allein beschäftigen
Mutter pflegt anderen Erziehungsstil: Mehr Wertschätzung, spielerischer, liebevoller
4. Hören, Zuhören, Hinhören
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Kind liest gerne in Bilderbüchlein und „liest“ (erzählt an Hand der Bilder) der 6-jährigen Schwester die
Geschichten vor
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
ab 2. Woche: Kind kann die Verneinung verstehen und richtig einsetzen (nicht klein, nicht groß)
ab 3. Woche: Im Anschluss an Arbeitsheft-Übung mit einer Verkehrsampel, gibt das Kind dem Vater
beim Überqueren einer geregelten Kreuzung Verhaltensanweisungen: „Es ist rot, du darfst noch nicht
gehen!“
7. Sprachentwicklung
8. Textverständnis
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
ab 5. Woche: Kind kann sich besser konzentrieren, Auge-Hand-Koordination wird besser
11. Feinmotorik
ab 2. Woche: Der Mutter fällt auf: Zeichnen, Schneiden, Kleben macht dem Kind große Freude
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
ab 2. Woche: Kind erzählt an Hand der Bilder der 6-jährigen Schwester die Geschichten aus den
Büchlein
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
ab 3. Woche: Anordnung der Farben auf der Ampel und Unterscheidung der Farben ist eingeprägt
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
45/102
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
ab 2. Woche: Das Kind spielt gegenüber der großen Schwester die Rolle der Mutter
18. Emotion, Selbstvertrauen
Mutter-Kind-Beziehung wesentlich liebevoller. Die gegenseitige Akzeptanz ist gewachsen. Vater-KindBeziehung weiter vertieft
19. Anweisungen befolgen
Die Mutter gebraucht weniger Ge- und Verbote. Sie kann ihr Kind zum gewünschten Verhalten
animieren, dadurch dass ihre Anweisungen kindgerechter geworden sind.
20. Vorbereitung auf Mathematik
ab 2. Woche: Kind versteht das Konzept des Größenvergleichs und der Verneinung (nicht größer,
nicht kleiner)
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
-------------------------------------------------Familie 30
Die Mutter von 2 Kindern lebt seit dem Jahr 2000 in Österreich, hat selbst kaum Schulbildung
und ist allein erziehend. Sie spricht mäßig Deutsch und überlässt Bildung und Erziehung
Kindergarten und Schule. Anfangs wollte sie das Programm mit dem älteren Kind nur für 2-3
Wochen vor dessen Schuleintritt machen. Dann hat sie sich vom 4-jährigen Kind dazu
überreden lassen, es mit ihm zu machen. Immer wieder motiviert das lerneifrige Kind die
Mutter! Als das ältere Kind mit den ersten Hausaufgaben heimkam, die ähnlich waren wie die
HIPPY-Übungen, verstand die Mutter erst den Sinn des Programms und ist jetzt froh, es
regelmäßig zu machen.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Mutter ist ziemlich träge und kümmert sich wenig um das Kind und überlässt alle Erziehungs- und
Bildungsaufgaben dem Kindergarten. Die Mutter will anfangs öfters aus dem Programm aussteigen,
weil ihr der Aufwand zu groß ist.
Ab Beginn ist das Kind stolz, mit zu machen und auch schon zu lernen. Das erzählt es dem privaten
Besuch. Dadurch gerät die Mutter in „Zugzwang“ und macht weiter mit. Wenn die Mutter einen Tag
nicht üben will, sagt das Kind (wörtl. Zitat): „Mama wir haben heute noch nicht gelernt!“
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Mutter lässt schnell nach, wird aber vom Kind immer wieder animiert zu üben. HB leistet ebenfalls viel
Motivationsarbeit.
Ab Woche 5: Schwierigkeiten sind überwunden. Die Mutter macht das Programm regelmäßig und mit
Freude. Als Lösung hat sie s4elbst vorgeschlagen, dass sie den HB immer gemeinsam mit einer
Freundin absolviert, die auch im Programm ist.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
4. Hören, Zuhören, Hinhören
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Das Kind zeigt stolz seine Bücher im Bekanntenkreis herum.
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
46/102
7. Sprachentwicklung
Ab Woche 1: Das Kind spricht zunehmend mehr Deutsch und ist daran interessiert, mehr zu
verstehen.
8. Textverständnis
Alle 3-4 Wochen, wenn ein neues Büchlein kommt, wird dem Kind Deutsch vorgelesen und es braucht
anfangs noch türkische Übersetzungshilfen. Durch das wiederholte Vorlesen und die Aufarbeitung der
Geschichten in den täglichen Übungen, versteht das Kind die deutschen Texte innerhalb von 3
Wochen sehr gut.
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
Mit Buchstaben zu üben, macht dem Kind Spaß. Es kann sie sehr gut unterscheiden. Es eifert dem
großen Geschwister, das schon in die 1. VS geht nach und will schon mehr können.
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
Zunehmend positive Entwicklung z.B. bei Buchstaben.
Formen und Farben wollte das Kind anfangs nicht. Weil die Übungen mit Formen und Farben aber der
Mutter besonders gefallen, macht sie das Kind jetzt auch gerne und gut.
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
Das Kind ist sehr stolz, dass es jetzt auch etwas lernt. Es fühlt sich dem älteren Geschwister
gegenüber nicht mehr zurückgesetzt. Selbstbewusstsein gegenüber Freundinnen ist groß: Das Kind
sagt: „Ich kann jetzt nicht spielen, ich muss mit der Mama lernen!“
19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
------------------------------------------------------Familie 31
Mutter und Vater haben sehr wenig Schulbildung. Der Vater lebt seit 1992 in Wien, die Mutter
ist erst seit einem Jahr in Österreich. Beide sprechen kaum Deutsch, wobei die Mutter sehr
lerneifrig ist und „Mama lernt Deutsch“ besucht hat. Trotz dreier Kinder, einem Volksschüler,
dem betreuten 4-jährigen und einem Säugling findet sie Zeit für Bildungs- und
Integrationsaktivitäten. Vor Programmbeginn gab es zuhause keine Bücher und kein
Sprachfördermaterial für die Kinder. Mit Programmfortschritt nimmt vor allem die deutsche
Sprachentwicklung extrem rasch zu.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Gut strukturierter Tagesablauf. Beengte Wohnverhältnisse, da 3 Kinder. Zurzeit wird das Jüngste noch
gestillt.
Mutter organisiert wegen Gruppentreffen eine Betreuung für die Kinder, auch für den Säugling!
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
47/102
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Mutter findet bei Problemen rasch praktikable Lösungen
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Vor Programmbeginn wird mit den Kindern nicht vorgelesen, es werden keine Geschichten erzählt.
Das Kind spielt allein. Einzige gemeinsame Aktivitäten: Malen, Zeichnen
Seit Programmbeginn gibt es Bücher in der Familie, die oft vorgelesen werden, auch dem älteren
Geschwister, das bereits in die Schule geht. Alle genießen das Vorlesen. Die Mutter freut sich, dass
sie ihr Deutsch damit verbessert und macht zum Teil auch die Übungen zusätzlich mit dem Schulkind.
Gemeinsames Lernen bekommt einen sehr hohen Stellenwert.
In Woche 6: Die Kinder stellen bewundernd fest: „Mama, Du kannst ja Deutsch!“
4. Hören, Zuhören, Hinhören
Das Unterscheiden von Lautstärken gefällt dem Kind besonders. In Alltagssituationen „prüft“ es die
anderen Familienmitglieder, ob die von ihm gemachten Geräusche (z.B. auf den Tisch klopfen) laut
oder leise sind.
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Mit Programmbeginn kommen Bücher und Lernmaterialien das erste Mal ins Haus. Alle freuen sich
darüber.
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
Positive Entwicklung. Z.B.: laut-leise wird im Alltag spielerisch übernommen
In Woche 9: Formen werden auf Gegenstände im Alltag übertragen und benannt.
7. Sprachentwicklung
Deutscher Wortschatz wächst zunehmend.
Ab Woche 7: Das Kind spricht mit dem älteren Geschwister Deutsch!
8. Textverständnis
Das Kind versteht die Geschichten gut, egal ob ihm Türkisch oder Deutsch vorgelesen wird.
9. Kreatives Denken
Das Kind denkt sich im Alltag „Prüfungen“ für Mutter und das Geschwister aus.
10. Augen-Hand-Koordination
11. Feinmotorik
12. Grobmotorik
13. Visuelles Gedächtnis
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
Das Kind spielt gerne die Rolle der anleitenden Mutter.
18. Emotion, Selbstvertrauen
Kind war anfangs sehr eifersüchtig auf das Baby.
Ab Woche 4: Eifersucht ist weg, weil sich die Mutter regelmäßig mit dem Kind beschäftigt.
19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
48/102
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
Das Kind sucht gemeinsam mit der Mutter, die Gegenstände (z.B. Steine, Hölzer, Münzen) für die
kommenden Übungen.
--------------------------------------------Familie 32
Eltern leben schon lange in Österreich, Vater arbeitet, die Mutter auch gelegentlich. Sie haben
2 erwachsene Kinder und ein Nachzüglerkind, um das sich vor Programmbeginn niemand
gekümmert hat. Die noch bei den Eltern lebende, berufstätige, 20-jährige Schwester hat jetzt,
durch den Input von HIPPY, die Obsorge- und Bildungsaufgaben übernommen. Es zeigen sich
große Fortschritte beim Kind.
Bei den grau-unterlegten Skills sind programmgemäße Fortschritte zu verzeichnen.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Die Mutter ist überfordert und versorgt das Kind nur sehr mangelhaft. Zuhause bekommt/nimmt das
Kind nur flüssige Nahrung (Milch). Viele Obsorge- und Erziehungsaufgaben werden von der 20jährigen Schwester übernommen. Das Kind wurde in den Kindergarten gegeben mit der Begründung,
dass es dort beaufsichtigt ist.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Die Mutter war nicht in der Lage, ihr „Unvermögen“, mit dem Kind etwas zu tun, zu überwinden. Nach
Konflikten zwischen Mutter und großer Schwester, übernimmt die 20-jährige die Verantwortung.
Ab Woche 2: Das Programm wird von der Schwester gemacht. Sie ist berufstätig, arbeitet bis 19h und
unternimmt große Anstrengungen, um das Programm möglichst regelmäßig zu machen. Sie nimmt
sich extra frei, um nachmittags zu den Gruppentreffen kommen zu können.
3. Lernen (von und mit einander), familiäre Beziehungen
Die Schwester hat die volle Verantwortung übernommen. Sie kommt auch zu den Gruppentreffen.
Ab Woche 9: Die Schwester berichtet, dass das Kind jetzt nicht mehr nur Play-Station spielt. Das Kind
genießt die Zuwendung der „Ersatzmutter“ und verlangt nach den Übungen.
Ab Woche 10: Die Schwester sagt, dass die Familie ohne HIPPY nichts mit dem Kind gemacht hätte.
Der Vater hat sich anerkennend über Bemühungen der großen Schwester geäußert. Üblicherweise
lobt er nie.
4. Hören, Zuhören, Hinhören
Mutter meint, dass das Kind nie zuhört.
Mutter berichtet, dass das besser wird.
5. Umgang mit Lern- und Spielmaterial
Seit Programmbeginn gibt es Bücher in der Familie. Das macht dem Kind Freude.
6. Konzeptentwicklung, Abstraktionsfähigkeit
Sortieren funktioniert zunehmend gut.
7. Sprachentwicklung
8. Textverständnis
Positive Entwicklung. Schwester macht das Programm auf Deutsch und verwendet nur unterstützend
türkische Erklärungen.
Ab Woche 8: Kind will die Geschichten selber erzählen und nicht mehr nur vorgelesen bekommen.
9. Kreatives Denken
10. Augen-Hand-Koordination
Positive Entwicklung
11. Feinmotorik
Ausschneiden macht großen Spaß.
12. Grobmotorik
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
49/102
13. Visuelles Gedächtnis
Ab Woche 8: Kind „liest“ das Buch alleine und erzählt die Geschichten auf Grund der Bilder.
14. Visuelle Unterscheidungsfähigkeit
Farben und Formen machen Probleme, die aber durch Übungen im Alltag besser.
15. Fantasie
16. Kreatives Zeichnen
17. Rollenspiel, Empathie
18. Emotion, Selbstvertrauen
Ab Woche 6: Schwester bemerkt, dass durch die Aufmerksamkeit, die dem Kind geschenkt wird, sein
Selbstbewusstsein steigt. Es ist stolz, dass es Fragen beantworten kann.
19. Anweisungen befolgen
20. Vorbereitung auf Mathematik
21. Probleme lösen, Logik
22. Naturwissenschaftliches Erkunden
-------------------------------------------------Familie 33
Die Mutter ist in Wien geboren und zur Schule gegangen, der Vater stammt aus ländlichen
Verhältnissen, kam erst nach der Hochzeit nach Österreich und spricht schlecht Deutsch. Die
Familiensprache ist Türkisch. Nach anfänglichem Interesse am Programm ist die Mutter bereits
nach 4 Wochen, im Herbst, mit der Begründung ausgestiegen, dass das Kind jetzt in den
Kindergarten kommt und dort so und so Deutsch lernen wird. Häusliche Förderung des Kindes
und Integration wird von der Familie als nicht notwendig und auch als nicht erstrebenswert
erachtet. Abbruch nach 4. Woche.
1. Struktur, Disziplin (Tagesablauf)
Nach anfänglichem Interesse und 4 Programmwochen, war ein regelmäßiges Mitmachen und Lernen
mit dem Kind zuviel.
2. Umgang mit Störungen und familiären Schwierigkeiten
Ab Woche 4 werden der Mutter die Anstrengungen, mit dem Kind regelmäßig zu spielen und zu lernen
zu groß. Sie schiebt Förderung auf die öffentlichen Einrichtungen ab.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------Nach der qualitativen Auswertung der Wochenberichte und der fettgedruckten
Zusammenfassung unter Berücksichtigung der beim Aufnahmegespräch erhobenen
Personendaten16 wurden die Entwicklungsfortschritte in den einzelnen Skills bewertet
und grafisch dargestellt: Eine Entwicklung ist dann auffällig positiv, wenn sie in den
wöchentlichen Berichten mehrfach ausdrücklich erwähnt wurde, also entweder (in
der weit überwiegenden Mehrheit der Fälle) von der Mutter im strukturierten Interview
erwähnt wurde, oder von der Hausbesucherin selbst wahrgenommen wurde. Eine
programmgemäß positive Entwicklung wurde angenommen, wenn die Kinder die
aufeinander aufbauenden Übungen im jeweiligen Entwicklungsfeld problemlos
bewältigen konnten. Dies wird durch Nachfragen bei den strukturierten Interviews
festgestellt. Eine Entwicklung wurde als auffällig negativ beschrieben, wenn sich zu
Beginn festgestellte Probleme trotz des Programms nicht verbessert haben.
16
siehe Listenmuster „Aufnahmegespräch“
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
50/102
4. 5. Quantitative Auswertung und grafische Darstellung (MZP 08.12.2007)
Entwicklung der Skills nach Familie
Familie 1
Familie 2
Familie 3
Familie 4
Familie 5
Familie 6
Familie 7
Familie 8
Familie 9
Familie 10
Familie 11
Familie 12
Familie 13
Familie 14
Familie 15
Familie 16
Familie 17
Familie 18
Familie 19
Familie 20
Familie 21
Familie 22
Familie 23
Familie 24
Familie 25
Familie 26
Familie 27
Familie 28
Familie 29
Familie 30
Familie 31
Familie 32
Familie 33
0
5
10
Skills
15
20
Auffällig positive Entwicklung (Anzahl der Skills)
Programmgemäße Entwicklung (Anzahl der Skills)
Auffällig negative Entwicklung (Anzahl der Skills)
25
Le
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en
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2.
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7.
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3.
Anzahl der Familien bei denen eine auffallend
positive Entwicklung beobachtet wurde
1.
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2.
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
25
Bericht und Evaluation 2007
51/102
Auffällige Entwicklung in den eizelnen Skills
30
auffallend positive Enteicklung (Anzahl Familien)
auffallend negative Enteicklung (Anzahl Familien)
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Skills nach Stärke der auffallend positiven Entwicklung
30
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HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
52/102
Die folgenden Darstellungen zeigen jene 3 Entwicklungsfelder, in denen prozentuell,
bezogen auf sämtliche, beobachtete Teilnehmenden die auffälligste Entwicklung
stattgefunden hat.
Auffallend positive Entwicklung: Wenn sie in den wöchentlichen Berichten mehrfach
ausdrücklich erwähnt wurde, also entweder (in der weit überwiegenden Mehrheit der
Fälle) von der Mutter im strukturierten Interview erwähnt wurde, oder von der
Hausbesucherin selbst wahrgenommen wurde.
Programmgemäß positive Entwicklung: Wenn die Kinder die aufeinander
aufbauenden Übungen im jeweiligen Entwicklungsfeld problemlos bewältigen
konnten. Dies wird durch Nachfragen bei den strukturierten Interviews festgestellt.
Auffallend negative Entwicklung: Wenn sich zu Beginn festgestellte Probleme trotz
des Programms nicht verbessert haben.
Entwicklung in den 3 stärksten Skills:
3. Lernen, familiäre Beziehung
Programmgemäß positive
Entwicklung
18%
Auffallend negative
Entwicklung
3%
Auffallend positive Entwicklung
79%
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
53/102
Entwicklung in den 3 stärksten Skills:
7. Sprachentwicklung
Auffallend negative
Entwicklung
0%
Programmgemäß positive
Entwicklung
36%
Auffallend positive Entwicklung
64%
Entwicklung in den 3 stärksten Skills:
2. Umgang mit Schwierigkeiten
Auffallend negative
Entwicklung
21%
Auffallend positive Entwicklung
58%
Programmgemäß positive
Entwicklung
21%
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
54/102
Auswertung bezüglich der Zielgruppe:
Wurde die Zielgruppe erreicht?
Zielgruppe des Programms sind bildungsbenachteiligte Familien mit
Migrationshintergrund mit Kindern im Vorschulalter.
Es sind also folgende Teilaspekte zu betrachten, um die Frage der
Zielgruppenerreichung zu beantworten:
1. Haben die betreuten Familien Migrationshintergrund?
2. Sind die betreuten Kinder im Vorschulalter?
3. Sind die betreuten Kinder bildungsbenachteiligt?
Zu 1.
80% der Elternteile und 88% der Mütter sind nicht in Österreich geboren. Die Eltern
der betreuten Elternteile sind zu 100% im Ausland geboren. In 29 Familien wird
zuhause ausschließlich türkisch gesprochen, bei einer ausschließlich Mazedonisch.
Bei 3 Familien wird hauptsächlich Türkisch gesprochen, zuweilen auch Deutsch.
Der Faktor Migrationshintergrund kann also bei 100% der Familien als gegeben
angenommen werden.
Zu 2.
Alle betreuten Kinder sind im programmspezifischen Alter.
Zu 3.
Die Frage der Bildungsbenachteiligung ist auf den ersten Blick am schwierigsten zu
beantworten. Der Fokus muss sich darauf richten, ob die betreuten Kinder
bildungsbenachteiligt sind. Eine gute Grundlage, um diese Frage zu beurteilen, bildet
eine Studie der UNESCO, die im “EFA Global Monitoring Report on Early Childhood
Care and Education 2007” veröffentlicht wurde. Hier wird herausgearbeitet, dass um
die Bildungsbenachteiligung von Vorschulkindern zu beurteilen, vor allem die Mütter
zu betrachten sind. Dabei sind folgende Risikofaktoren relevant:
• geringe Schulbildung der Mutter
• ländliche, bzw. bäuerliche („rural“) Herkunft der Mutter
• geringes Familieneinkommen
Zusätzlich wurde von den StudienautorInnen bei der Fachtagung „Familie integriert“
im Dezember 2007 in Hamburg als vierter Faktor herausgearbeitet:
• Isolation der Mutter oder Belastung durch andere (z.B.
psychosoziale oder sozioökonomische) Risikofaktoren
Diese Faktoren wurden einzeln und in ihrer Gesamtheit beurteilt und werden in der
Folge grafisch dargestellt.
Nach der Meinung der AutorInnen der UNESCO-Studie kann von
Bildungsbenachteiligung bereits gesprochen werden, wenn einer dieser vier Faktoren
gegeben ist, sie nimmt sowohl mit der Anzahl, als auch mit der Ausprägung der
Faktoren exponentiell zu.
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
Zum Faktor „geringe Bildung“:
Die Mütter wurden bei der Aufnahme zu ihrer Bildungsbiografie befragt
55/102
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
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Der Faktor „geringe Bildung“ wurde sehr vorsichtig geschätzt. Eine Belastung wurde
nur dann angenommen, wenn die Mutter weniger als neun Jahre (österreichische
Schulpflicht) in einer Schule angemeldet war. Die oben dargestellten Zahlen lassen
auf eine weit höhere Belastung schließen. Der Umstand, dass gerade in ländlichen
Gebieten der Türkei Frauen (zur Zeit des Schulbesuchs der betreuten Mütter) des
Öfteren vom regelmäßigen Schulbesuch abgehalten wurden, konnte mangels valider
Daten keinen Eingang in die Beurteilung finden.
Zu ähnlichen Befunden wie die UNESCO kommen auch österreichische
Forschungseinrichtungen wie die Österreichische Akademie der Wissenschaften17.
17
Herzog-Punzenberger, B [Hg.] (2006): Bildungsbe/nach/teiligung in
Österreich und im internationalen Vergleich. Working Paper Nr: 10
KMI Working Paper Series, Working Paper Nr. 10. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 2006.
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
57/102
Zum Faktor „ländliche Herkunft“:
Die Mütter wurden anlässlich ihrer Aufnahme ins Programm nach ihrer Herkunft
befragt.
Die Aussage, dass ausgerechnet eine ländliche Herkunft der Mutter eine negative
Auswirkung auf die Bildungschancen von Kindern im Vorschulalter hat, bedarf
vielleicht einer Erläuterung.
Die ForscherInnen der UNESCO-Studie haben diesen Faktor zunächst in
Entwicklungsländern bei der Frage „Wessen Kinder besuchen keine Schule?“
gemessen, in weiterer Folge aber einen sehr ähnlichen Zusammenhang in hoch
entwickelten Ländern festgestellt. Dass es dabei auf die Mutter ankommt, liegt daran,
dass in den Familien überwiegend die Mutter für die Betreuung und Förderung der
Kinder im Vorschulalter verantwortlich ist. Da dies auch bei 100% der in diesem
Projekt betreuten Familien so ist, kann von dieser Annahme auch hier ausgegangen
werden.
Warum ist aber eine ländliche Herkunft ein Nachteil? Zahlreiche Studien belegen,
dass weltweit ländliche Gebiete schlechter mit Bildungseinrichtungen versorgt sind
als urbane, und dass in ländlichen Gebieten das Bildungsniveau als Folge
tendenziell geringer ist. Dies beeinflusst nicht nur den eigenen Bildungsweg (und
ergibt damit eine Benachteiligung aus dem Faktor „geringe Bildung der Mutter“),
sondern beeinflusst den Stellenwert von Bildung in den Lebenskonzepten der Mütter,
da auch das gesamte Umfeld bildungsferner ist, als bei Personen die in urbanen
Gebieten aufgewachsen sind. Daher ist „ländliche Herkunft der Mutter“ ein eigener,
vom Faktor „geringe Bildung der Mutter“ zu unterscheidender Faktor für
Bildungsbenachteiligung, wenngleich diese beiden oft gemeinsam auftreten.
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
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Zum Faktor geringes Einkommen
Im Zuge der Aufnahme wurden zahlreiche Faktoren zum familiären Hintergrund
erhoben. Die direkte Frage nach der Höhe des Familieneinkommens schien aber zu
heikel. Zur Beurteilung dieses Faktors wurden daher Daten herangezogen, die auf
ein geringes Einkommen schließen lassen. Ein solches wurde dann angenommen,
wenn in der Familie höchstens ein Elternteil berufstätig ist und dieser nur auf
HilfsarbeiterInnenniveau.
Ein Zusammenhang zwischen Einkommen und Bildungschancen ist oftmals
wissenschaftlich nachgewiesen worden und weitgehend unbestritten.
Wie auch schon beim Faktor „geringe Bildung“ ist hier der Übertritt in eine
weiterführende Schule ein aussagekräftiger und somit oft herangezogener Indikator.
Zitat: Die Armutskonferenz
„115 000 MigrantInnen sind manifest arm. Davon aus Nicht-EU Ländern 79 000
(13%) - das ist ein dreifaches Armutsrisiko.
Und bereits Eingebürgerte 36 000 (10%) - das ist doppeltes Armutsrisiko.
(Statistik Austria, EU-SILC 2005)
Mangelnde Rechts- und Chancengleichheit für MigrantInnen
Charakteristische Merkmale für die Ausbildungssituation der Kinder von
MigrantInnen, der sog. Zweiten Generation, sind der relativ hohe Anteil an
Jugendlichen in Sonderschulen, der frühe biographische Eintritt ins Erwerbsleben
und der geringe Anteil am Mittelschul- und Universitätsbesuch.
Die hohe Einkommensarmut von Migrantenhaushalten ist sozialpolitisch auch
deshalb bedeutsam, weil dadurch die Lebenschancen für die weitere Zukunft stark
beeinträchtigt und der Rahmen für die "Vererbung" von Armut gelegt wird.“
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
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Der Zusammenhang zwischen dem Familieneinkommen, Bildungswegen,
Bildungschancen und einer damit verbundenen weiterführenden beruflichen
Entwicklung lässt sich klar darstellen.
So auch beispielsweise in einer Studie des Österreichischen Instituts für
Berufsbildungsforschung.18
18
Schlögl, P et. al. (2004): Motive und Hintergründe von Bildungswegentscheidungen in Österreich. Eine repräsentative
Querschnittserhebung im Herbst 2003. öibf, Wien, 2004.
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
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Zum Faktor Isolation und andere Risikofaktoren
Im Zuge der wöchentlichen Hausbesuche sprechen die betreuten Mütter aufgrund
des hohen Vertrauens auch über Probleme wie Isolation, psychische Belastung,
Probleme durch extrem beengte Wohnverhältnisse, zerrüttete Familienverhältnisse,
etc. Wenn bei einer Familie einer dieser Risikofaktoren mehrfach von der Mutter
angesprochen wurde oder von der Hausbesucherin in ihrem Bericht wiederholt
beobachtet wurde, wird eine Belastung angenommen.
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
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Multifaktorielle Belastung
Alle betreuten Familien sind zumindest durch einen der genannten Faktoren für
Bildungsbenachteiligung der Kinder belastet, 85% sind multifaktoriell belastet, mehr
als die Hälfte durch mehr als zwei Faktoren.
Aus dieser Betrachtung kann mit guter Grundlage gesagt werden, dass der Faktor
Bildungsbenachteiligung bei allen betreuten Familien gegeben ist.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass
a) alle betreuten Familien Migrationshintergrund aufweisen und unabhängig
von der Staatsangehörigkeit bildungsbenachteiligt sind, und
b) die für das Programm definierte Zielgruppe erreicht werden konnte.
Es zeigte sich, dass das regelmäßige und strukturierte Üben mit den Kindern der
wesentlichste Faktor für ihren Entwicklungsfortschritt ist. Jene Mütter, die in der Lage
sind, das Programm einigermaßen konsequent umzusetzen, können unabhängig von
ihrem eigenen Bildungsniveau und ihrem sozioökonomischen Status
bemerkenswerte Erfolge erzielen. Diese Zielgruppe, jede einzelne der Mütter, in die
Lage zu versetzen, ihr Kind altersgerecht zu fördern, gelingt in erster Linie durch die
äußerst niederschwellige Arbeitsweise des Programms wie auch durch das
didaktisch hochwertige Spiel- und Lernmaterial.
Zwischen Bildungsbenachteiligung und Programmfortschritt konnte nach
Überprüfung keine Korrelation festgestellt werden.
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
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4. 6. Gruppentreffen
Das Programm sieht im 2-Wochen-Rhythmus moderierte Gruppentreffen der Mütter
vor. Es wurden von Juni bis Dezember insgesamt 13 Treffen abgehalten. Das letzte
Gruppentreffen musste feiertagsbedingt in den Jänner verlegt werden.
Zu den Gruppentreffen wurden immer alle Teilnehmerinnen von ihrer
Hausbesucherin persönlich eingeladen. Außerdem wurden die Mütter am Tag des
Treffens nochmals telefonisch zur Teilnahme animiert. Dennoch war es zu Beginn,
besonders in der Ferienzeit, schwierig, die Mütter soweit zu motivieren, dass sie
dann nicht nur zusagten, sondern auch wirklich gekommen sind.
Die Mütter wurden gebeten, die Kinder nicht mit zu nehmen, und zwar mit der
Absicht, dass sie lernen, für bestimmte, besondere Anlässe eine Kinderbetreuung zu
organisieren. Die Erfahrungen der ersten Gruppentreffen haben gezeigt, dass einige
damit überfordert waren. Darum wurde in weiterer Folge eine Kinderbetreuung
bereitgestellt.
Als Themen wurden programmspezifische, auf die Wünsche der Teilnehmerinnen
abgestimmte Fragestellungen behandelt. Moderiert wurden die Gruppentreffen von
den ProjektleiterInnen unter Einbeziehung einer externen Referentin zum Thema
„Gesunde Ernährung“:
1. Gruppentreffen am: 25. Juni 2007
Ort:
Erlgasse 25/36
Themen:
Welche Förderung braucht mein Kind
TrainerInnen: Liesl Frankl
anwesend: 4 Mütter, 2 Hausbesucherinnen
2. Gruppentreffen am: 16. Juli 2007
Ort:
Erlgasse 25/36
Themen:
Sinn der Gruppentreffen
TrainerInnen: Liesl Frankl
anwesend: 4 Mütter, 2 Hausbesucherinnen
3. Gruppentreffen am: 30. Juli 2007
Ort:
Erlgasse 25/36
Themen:
Serviceeinrichtungen der Stadt Wien
TrainerInnen: Liesl Frankl, Wolfgang Kratky
anwesend: 6 Mütter, 2 Hausbesucherinnen
+ Kinderbetreuerin für 4 Kinder
4. Gruppentreffen am: 13. August 2007
Ort:
Erlgasse 25/36
Themen:
Selbstpräsentationen (Deutsch und Türkisch)
TrainerInnen: Liesl Frankl, Wolfgang Kratky
anwesend: 5 Mütter, 2 Hausbesucherinnen
5. Gruppentreffen am: 27. August 2007
Ort:
Erlgasse 25/36
Themen:
Beziehungen zwischen Familienmitgliedern
TrainerInnen: Liesl Frankl, Wolfgang Kratky
anwesend: 4 Mütter, 2 Hausbesucherinnen
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
6. Gruppentreffen am: 10. September 2007
Ort:
Erlgasse 25/36
Themen:
Einführung ins neue Wochen-Material
Nach dem „Heimaturlaub“ – Was bedeutet „Heimat“
TrainerInnen: Liesl Frankl, Wolfgang Kratky
anwesend: 6 Mütter, 1 Hausbesucherin
+ Kinderbetreuerin für 2 Kinder
7. Gruppentreffen am: 24. September 2007
Ort:
Erlgasse 25/36
Themen:
Einführung ins neue Wochen-Material
Tagesplanung: Wo kann Zeit „gespart“ werden
TrainerInnen: Liesl Frankl, Wolfgang Kratky
anwesend: 4 Mütter, 1 Hausbesucherin
8. Gruppentreffen am: 8. Oktober 2007
Ort:
Erlgasse 25/36
Themen:
Einführung ins neue Wochen-Material
Bedeutung des sprachlichen Ausdrucks für das Selbstwertgefühl
TrainerInnen: Liesl Frankl, Wolfgang Kratky
anwesend: 8 Mütter, 2 Hausbesucherinnen
+ Kinderbetreuerin für 4 Kinder
9. Gruppentreffen am: 22.Oktober 2007
Ort:
VHS-Meidling
Themen:
Einführung ins neue Wochen-Material
Erfahrungen und Fähigkeiten, die durch HIPPY gefördert werden
TrainerInnen: Liesl Frankl, Wolfgang Kratky
anwesend: 10 Mütter, 2 Hausbesucherinnen
+ Kinderbetreuerin für 4 Kinder
10. Gruppentreffen am: 12. November 2007
Ort:
VHS Meidling
Themen:
Einführung ins neue Wochen-Material
Workshop 1 Gesunde Ernährung
Referentin: Elisabeth Fischer
TrainerInnen: Liesl Frankl, Wolfgang Kratky
anwesend: 14 Mütter, 1 Gast-Mutter (programm-interessierte Mutter),
2 Hausbesucherinnen
+ Kinderbetreuerin für 5 Kinder
11. Gruppentreffen am: 26. November 2007
Ort:
VHS Meidling
Themen:
Einführung ins neue Wochen-Material
Workshop 2 Gesunde Ernährung
Referentin: Elisabeth Fischer
TrainerInnen: Liesl Frankl, Wolfgang Kratky
anwesend: 12 Mütter, 2 Gast-Mütter, 2 Hausbesucherinnen
+ Kinderbetreuerin für 8 Kinder
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HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
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12. Gruppentreffen am: 03. Dezember 2007
Ort:
VHS Meidling
Themen:
Einführung ins neue Wochen-Material
Fragestellung und Gruppenarbeit zu:
„Wenn Sie HIPPY einer Mutter mit sehr guten Deutschkenntnissen
empfehlen sollten, welche Argumente wären Ihnen die
wichtigsten?“
TrainerInnen: Liesl Frankl
anwesend: 8 Mütter, 1 Exteilnehmerin, 1 Gast-Mutter, 2 Hausbesucherinnen
+ Kinderbetreuerin für 4 Kinder
13. Gruppentreffen am: 10. Dezember 2007
Ort:
VHS Meidling
Themen:
Einführung ins neue Wochen-Material
Vorbereitung für das Praxis-Seminar „Gesunde Ernährung“ und
gemeinsame Planung des Abschlussfestes
TrainerInnen: Elisabeth Fischer, Liesl Frankl
anwesend: 9 Mütter, 1 Exteilnehmerin, 1 Gast-Mutter, 2 Hausbesucherinnen
+ Kinderbetreuerin für 3 Kinder
Zusammenfassung Gruppentreffen
Aus Sicht der ProjektleiterInnen, die jedes Gruppentreffen moderierten, wirkten die
Frauen bei den ersten Begegnungen zwar neugierig interessiert, jedoch sehr
verschlossen. Beide ProjektleiterInnen haben jahrelange Berufserfahrung als
TrainerInnen in der Erwachsenenbildung und sind gewöhnt, mit Gruppen zu arbeiten.
Dennoch war es schwierig einzuschätzen, was von dem auf Deutsch Gesagten bei
den schweigend Zuhörenden wirklich angekommen ist. Nonverbal kommunizierten
die Mütter Aufmerksamkeit, Interesse, Zustimmung, Freude und Freundlichkeit. Es
gab keinen wie immer gearteten Widerspruch. Erst nach einigen Sätzen, als die
Hausbesucherinnen mit der Übersetzung fertig waren, begannen die Frauen zu
sprechen und ihre Meinung zu äußern. Dies taten sie allerdings nie gegenüber den
ModeratorInnen/TrainerInnen, sondern nur in die Richtung ihrer „Landsfrauen“. Sie
gaben den Hausbesucherinnen den Auftrag, den „ChefInnen“ dies und jenes zu
sagen.
Da bei jedem Gruppentreffen immer wieder andere Mütter teilnahmen, brauchte es
einige Zeit, bis alle die ModeratorInnen/TrainerInnen kannten und genügend
Vertrauen zu ihnen aufgebaut hatten, um mit ihnen direkt zu kommunizieren. Ab
Oktober waren die Gruppentreffen für beide Seiten dann sehr angenehm und
konstruktiv. Es war für die ProjektleiterInnen zu spüren, dass die Frauen den
wertschätzenden Umgang mit ihnen sehr genossen. Sie diskutierten lebhaft,
scherzten und trauten sich anders lautende Meinungen zu äußern. Ehrliches
Feedback geben oder auch negative Kritik üben, an den Treffen oder dem gesamten
Programm, das wollten sie allerdings trotz mehrfacher Aufforderungen in der Gruppe
nicht.
An der regen Beteiligung war zu erkennen, dass für die Teilnehmerinnen die beiden
Workshops zum Thema „Gesunde Ernährung“ besonders wichtig und anregend
waren. Die Referentin, Ernährungsexpertin Elisabeth Fischer, gestaltete ihren
Vortrag sehr praxisbezogen, brachte Lebensmittel und Kostproben als
Anschauungsmaterial mit. Die Mütter berichteten, dass sie viele dieser Anregungen
zuhause bereits umgesetzt und Ernährungsgewohnheiten geändert haben.
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
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4. 7. Freizeitaktivitäten
Die Mehrzahl der Freizeitaktivitäten wurde während der Sommermonate angeboten.
Die Mütter konnten daran gemeinsam mit ihren Kindern und in Begleitung der
Hausbesucherin teilnehmen. Im informellen Rahmen gab es Gelegenheit zum
Informationsaustausch. Es beteiligten sich vor allem jene Mütter, die auch allein, mit
Freundinnen und Verwandten Außer-Haus-Aktivitäten setzen.
1.
Ort:
Thema:
Leitung:
anwesend:
14. Juli 2007
Wiener Wasserspielplatz
Freizeitaktivitäten im Angebot der Stadt Wien
HB 1
5 Mütter mit Kindern
2.
Ort:
Thema:
Leitung:
anwesend:
28. Juli 2007
Lainzer Tiergarten
Parks in Wien
HB 1
6 Mütter mit Kindern
3.
Ort:
Thema:
Veranstaltung:
Leitung:
anwesend:
4. August 2007
Museumsquartier
Wien Xtra Kinderinfo
Kindermuseum Ozean
HB 1
3 Mütter mit Kindern
4.
Ort:
Thema:
Leitung:
anwesend:
18. August 2007
Wiener Stadtpark
Parks in Wien
HB 1
4 Mütter mit Kindern
5.
Ort:
Thema:
Veranstaltung:
Leitung:
anwesend:
25. August 2007
Kongresspark
Spielen, spielen, spielen… und dabei viel Neues entdecken
Kiddy-Spieltage
HB 1
6 Mütter mit Kindern
6.
Ort:
Thema:
Veranstaltung:
Leitung:
anwesend:
9.September 2007
Haydnpark
Vielfalt braucht Chancen
Welttag des Kindes, Kinderfreunde
HB 1, HB 2, PL
4 Mütter mit Kindern
7.
Ort:
Thema:
Veranstaltung:
Leitung:
anwesend:
19.September 2007
Akademie der bildenden Künste Wien
Mehrsprachigkeit und Bildungspotentiale
Bildungsmesse
HB 1, PL
5 Mütter
8.
Ort:
Veranstaltung:
Leitung:
anwesend:
27.September 2007
Stadthalle E
Frauen-Powertag
HB 1, PL
6 Mütter
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
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4. 8. Zufriedenheit der Teilnehmerinnen
Die Zufriedenheit der Teilnehmerinnen mit dem gesamten Programm wurde
zusätzlich zu den im Rahmen der wöchentlichen Hausbesuche geführten MütterInterviews mittels der Evaluations/Feedbackbogen19, die der Verein Türkischer Eltern
Österreich für sein Elternbildungsprogramm VIB ausgearbeitet hat, erhoben.
Es wurden 13 Fragen gestellt, bei denen eine Bewertung von 1 „trifft gar nicht zu“ bis
5 „trifft genau zu“ abgegeben werden konnte. Zusätzlich 3 offene Fragen.
Die Bewertungsfragen:
13
12
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
Ich kann die Teilnahme an diesem Projekt weiterempfehlen.
Ich bin insgesamt mit dem Projekt zufrieden.
Das Projekt hat meine Erwartungen erfüllt.
Die Teilnahme hat Spaß gemacht.
Die Beziehung zwischen mir und meinem Kind hat sich durch das Projekt verbessert.
Die Situation meines Kindes hat sich durch das Projekt verbessert.
Ich kann mein Kind besser erziehen, weil ich an dem Projekt teilgenommen habe.
Das Projekt hat meine persönliche Situation verbessert.
Durch das Projekt habe ich insgesamt viel gelernt.
In den Veranstaltungen wurde ausreichend auf meine persönliche Situation
eingegangen.
Die Übungsblätter waren gut verständlich.
Die Arbeitsatmosphäre während der Veranstaltungen war angenehm.
Ich konnte den Veranstaltungen gut folgen.
Die Ergebnisse im Überblick (n=24):
13
12
11
10
Frage Nr.
9
5 - trifft genau zu
8
4
7
3
2
6
1 - trifft gar nicht zu
5
4
3
2
1
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Bemerkenswert ist, dass die eine Mutter, die bei Frage 1 angegeben hat, sie konnte den
Veranstaltungen nicht folgen auch nicht anwesend war.
19
siehe Formulare „Fragebogen des Projekts Aufsuchende-Elternschule-Wien“
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
Die wichtigsten Fragen:
Ich kann die Teilnahme an diesem Projekt weiterempfehlen.
4
8%
5 - trifft genau zu
4
3
2
1 - trifft gar nicht zu
5 - trifft genau zu
92%
Ich bin insgesamt mit dem Projekt zufrieden.
4
21%
5 - trifft genau zu
4
3
2
1 - trifft gar nicht zu
5 - trifft genau zu
79%
67/102
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
68/102
Die Antworten auf die offenen Fragen:
Was war an diesem Projekt besonders hilfreich für Sie?
Die Zeit mit meinem Sohn; beibringen von Formen und Farben; Wiederholungen der Übungen
Geduld, Spaß, Beschäftigung mit dem Kind (allein mit dem Kind)
bewusst fördern; Zeit für das Kind, macht Freude, bin stolz auf die Tochter
Das Kind hört mir jetzt beim Buch lesen zu; Wörter lernen
Beziehung zwischen Mutter und Kind, Verstehen d. Kindes, Verhalten des Kindes
Material und Übungen
Die Übungsmaterialien sind sehr hilfreich
Deutsch lernen, somit kann ich mein Kind besser unterstützen, türkisches HIPPY-Material,
Gruppentreffen, Gesunde Ernährung
Das tolle Material, die regelmäßigen Hausbesuche, Gruppentreffen mit gesunder Ernährung
Vorschläge wie ich mit dem Kind spielerisch lernen kann
Kind Deutsch lernt, Ich deutsch lerne, das Kind alles richtig lernt
Die Übungsmaterialien, die regelmäßigen Hausbesuche
Deutschkenntnisse hat sich verbessert; kann meinem älteren Sohn helfen, auch der ältere lernt viel
türkisches Material, Gruppentreffen
Die Hausbesuche und die Übungen
Die Aussprache des Kindes hat sich gebessert durch Übungen und Buch; mathematisches Denken
gestärkt; Übungen Material
Der Dialog zwischen mir und mein Kind hat sich gebessert durch regelmäßiges Zusammenarbeiten
Hausbesuche, Material, einfach mehr mit dem Kind beschäftigen auch bei Arbeitsstress
Material, mein Kind auf die Schule vorbereiten
das Material
die regelmäßigen Hausbesuche, das gut aufgebaute Material
Material und Übungen in Spielform
Das ganze Projekt ist ganz gut und sehr hilfreich
Das Material
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Bericht und Evaluation 2007
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Was störte Sie an diesem Projekt? Machen Sie evt. auch Verbesserungsvorschläge.
Am Projekt stört es mich nicht, aber ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich die Übungen nicht
mache
nichts
nichts
zur Zeit ausreichend, alles erfüllt
nichts, ich finde es sehr gut
zur Zeit nichts
Teilnehmerbeitrag ist zu viel
Teilnehmerbeitrag ist zu hoch
keine, finde es gut so wie es ist
Gar nichts
Dass das Kind Feedback von der Hausbesucherin bekommt für positives Spielen und lernen
(Arbeit)
Zu bemerken ist, dass die Mütter, denen der TeilnehmerInnenbeitrag zu hoch ist, bereits einen
reduzierten Beitrag von EUR 3,- bzw. EUR 5,- pro Monat bezahlen.
Weitere Bemerkungen
Ich empfehle es jeder Mutter
Am Anfang mehr Spaß gehabt
Seit ich mir Zeit für das Kind nehme stört mich das Kind nicht. Das Kind versteht, wenn ich „nein“
sage, z.B.: „Ich habe keine Zeit, in 10 Minuten habe ich Zeit“ Das Kind wartet und gibt Ruhe. Das
Kind macht das was ich sage. Der Vater hat keine Zeit: dann nehme ich mir Zeit. Das Kind merkt,
dass ich ihm Aufmerksamkeit schenke.
Am Anfang hätte ich mir nicht gedacht, dass ich und meine Tochter so viel lernen werden mit
HIPPY. Meine Deutschkenntnisse haben sich verbessert und ich habe erlernt, wie ich meine
Tochter auf die Schule vorbereiten kann.
Früher habe ich irgendwelche Hefte gekauft und mit meinem Kind geübt. Mit dem Programm kann
ich bewusster meinem Kind was beibringen und bekomme dadurch deutlicher die Verantwortung zu
spüren durch die regelmäßigen Hausbesuche
da ich noch lerne lesen und schreiben ist dieses Projekt eine wichtige Unterstützung
es freut mich die zeitliche Flexibilität, hilfreich, fairer Preis
Die Beziehung zwischen mir und meinem Kind hat sich durch das HIPPY Programm und das
regelmäßige miteinander Spielen verbessert. Ich hätte mir nicht gedacht, dass mein Kind es von mir
annehmen würde
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Bericht und Evaluation 2007
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5. Zusammenfassung und Perspektiven
Betrachtet man die Ergebnisse nach dem 1. Programmjahr, dann kann festgehalten
werden:
Die Zielgruppe wurde erreicht.
Die HIPPY Methodik ist für diese Zielgruppe geeignet.
Alle Programmteilnehmerinnen erachteten die frühe Förderung ihrer Kinder als
wichtig.
Das Spiel- und Lernmaterial gefällt den Kindern.
Die Mütter brauchen und schätzen die angebotene Unterstützung
Bei allen Kindern sind Entwicklungsfortschritte zu verzeichnen.
Die Entwicklungsfortschritte jedes einzelnen Kindes sind abhängig von
° seinem individuellen Entwicklungsstand,
° seinen individuellen Fähigkeiten,
° der vorangegangenen Förderung,
° den familiären Beziehungen,
° dem regelmäßigen Üben und Arbeiten mit dem Kind.
Der letztgenannte Punkt ist ausschlaggebend für die Prozessentwicklung.
Unter diesem Gesichtspunkt sind auch die genannten Gründe bei den 7
Programmabbrüchen interessant: Auffallend ist, dass selbst jene 7 Mütter, die
abgebrochen haben, im Grunde davon überzeugt waren, dass die frühe Förderung
ihres 4-jährigen Kindes ganz wesentlich für seine spätere Entwicklung und sein
schulisches Fortkommen ist, aber sich nicht in der Lage sahen, das Programm
durchzuführen und durchzuhalten. Die Abbrüche erfolgten durchwegs in der ersten
Programmphase zwischen der 4. und 8. Programmwoche.
Bei jenen Kindern, deren Mütter das Programm mit ihnen, abgesehen von wenigen
Ausnahmesituationen, konsequent an 5 Tagen pro Woche den Anleitungen gemäß
machten, sind in allen Entwicklungsfeldern zunehmende und in einigen auffallend
große Fortschritte zu erkennen.
Über alle Teilnehmenden betrachtet gab es die größten Erfolge in folgenden 3
Entwicklungsfeldern:
Mutter-Kind Beziehung, Sprachentwicklung (Deutsch und Türkisch) und Umgang mit
Schwierigkeiten
Bemerkenswert ist auch die Entwicklung der Mütter:
Sie sind offener und kommunikativer geworden.
Sie trauen sich, mit der Hausbesucherin über ihre Probleme zu sprechen.
Sie setzen sich mit ihrer eigenen Situation und den familiären Beziehungen
zunehmend mehr auseinander.
Sie sind zunehmend bereit, Gewohnheiten zum Positiven (z.B. gesunde
Ernährung) zu verändern.
Sie setzen vermehrt eigene Bildungsaktivitäten
Die Zufriedenheit mit dem Programm ist sehr hoch: 21% waren zufrieden damit, 79%
der befragten Mütter gaben an, dass sie völlig zufrieden sind. Dies eröffnet
spannende und erfreuliche Perspektiven für den 2. Programmabschnitt im Jahr 2008
und den geplanten Programmausbau.
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6. Anhang
zu den Fußnoten
5) Liste “Kontaktierte Familien”
10) Workshops mit Ernährungsexpertin Elisabeth Fischer
11) Proben HIPPY Spiel- und Lernmaterial
15) Musterformular „Hausbesuch“
16) Musterformular „Aufnahmegespräch“
19) Formulare „Fragebogen des Projekts Aufsuchende-Elternschule-Wien“
Präsentationsmaterial
Einladung zum Abschlussfest
Zeitungsartikel
Fotos
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EINLADUNG
zu den Mütter-Gruppentreffen am 12. und 26. November 2007
14h-17h, VHS Meidling, Raum 101, Längenfeldgasse 13-15, 1120 Wien
2 Workshops mit Koch- und Ernährungsexpertin Elisabeth Fischer
Kochbuchautorin und Gestalterin der Serie „Kochen für Kinder“ im Kochjournal
„GUSTO“
„Gesunde Ernährung – Essen und Spaß haben“
Workshop 1: Gesunde Jause und fruchtig naschen
Lernen, sich konzentrieren, im Park spielen und dazu auch noch Wachsen - Kinder
brauchen viel Energie und eine Ernährung die fit, aber nicht fett macht.
Im Workshop lernen die Mütter eine gesunde Jause kennen. Ihr Bewusstsein für die
gesundheitlichen Gefahren aus einem regelmäßigen Konsum von Softdrinks wird
geweckt. Sie erfahren warum zuviel Zuckersüßes dick macht und der Gesundheit sowohl der Kinder als auch der Erwachsenen – nachhaltig schadet. Und vor allem
bekommen Sie Anregungen für gesunde Alternativen zu Cola und Schokoriegel.
Workshop 2: Türkische Küche schlank interpretiert und schnell gekocht
Wir holen die Beteiligten in ihrer kulinarischen Heimat ab. Nach einer anschaulichen
Einführung über die Zusammensetzung einer gesunden Ernährung werden wir
gemeinsam traditionelle türkische Leibgerichte analysieren und überlegen, wie diese
Gerichte in Zukunft leichter und gesünder zubereitet werden.
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ÇOCUĞUM BU HAFTA
NE ÖĞRENİYOR
YIL 1 HAFTA 8
Veli: Lütfen başlamadan önce, her faaliyete ait olan bu bölümü okuyunuz. Burada çocuğun
alıştırma yaparak ne öğreneceği anlatılıyor.
YUVASINI ARAYAN KEDİ (2)
HAFTA 8 –
GÜN 1
Çocuğunuz sizinle hikaye hakkında konuşmaya devam ediyor (Metin Anlama). Çocuk
kitaptaki kedileri arayıp bularak Resim Okuma Yeteneği’ni geliştirir ve kedileri sayarak da
ileride öğreneceği Hesap Yapma ve Matemetik konularına hazırlık yapmış olur. Renkli
kalemlerle kitaptaki kedilere benzer kedi resimleri yapması ise (Temel Hareketler)
çocuğun (Görsel Hafızasının) gelişmesine yardımcı olur ki bu da çocuğun ileride okuma
yazma öğrenmesinde önemli bir adımı oluşturur. Görsel hafıza, çocuğun, harfleri değişik
yerlerde gördüğünde tanımasına yardımcı olacaktır.
HİKAYELERİ DÜZENLEME (3)
HAFTA 8 –
GÜN 1
Bu alıştırmada çocuk bir dizi resmi doğru siraya göre, bir hikaye anlatımı oluşturacak
şekilde, dizer (Düzenleme,Resimleri okuma). Çocuk, kendi düşüncesine göre bir sonraki
aşamada ne olacağını söyler (Mantıklı Düşünme, Metni Anlama) ve bunun için ayrılmış
olan yere söylediği bu aşamayla ilgili resmi çizer (Temel Hareketler). Daha sonra
çocuğunuz hikayeyi tekrar anlatır ve siz de anlattıklarını yazarsınız. Her iki faaliyette de
Konuşma Becerisi’ni geliştirir.
KEŞİF GEZİSİ (2)
HAFTA 8 –
GÜN 2
Bu alıştırmada, çocuğunuzla birlikte kaynamış ve kaynamamış yumurtaları
karşılaştıracaksınız (Bilimsel Araştırma, Gözlemleme, Karşılaştırma). Çocuğunuz,
yumurtalar arasındaki farklar hakkında konuşarak, konuşma becerisini geliştirir. Bu
şekilde çocuğunuz elestirisel düsünme becerisi de geliştirilmiş olur.
BÜYÜK – KÜÇÜK / YÜKSEK – ALÇAK (3)
HAFTA 8 –
GÜN 3
Bu faaliyette çocuğunuz büyük kavramının alıştırmasını yapmaya devameder. Resimler
arasındaki farkları tanımaya ve onları büyüklüklerine göre ayırtetmeye başladığında
Görsel ayırtetme yeteneğini kullanır. Çocuğunuz kuleleri boyadığında (Temel
Hareketlerinin alıştırmasını yapar.
YUVASINI ARAYAN KEDİ (3)
HAFTA 8 - GÜN 3
Bu faaliyette çocuğunuz bir tekerleme öğrenecek; cocuğunuz ilk önce sizi dinlesin ve daha
sonra da sizinle birlikte tekerlemeyi tekrarlasın (Roloyunu). Çocuk bu tekerlemeye ait olan
resmi boyarken ( Temel Hareketlerini) çalıştırmış olur.
Devamı arka sayfada
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YUVASINI ARAYAN KEDİ (4)
HAFTA 8 –
GÜN 4
Bu alıştırmada hikayenin bir bölümünü ele alacaksınız. Çocuğunuz detayları hatırlasın
(Hafıza). Hikayenin bu bölümü hakkında konuşursanız, çocuğunuz (Konuşma Becerisini)
geliştirir ve size ne anladığını gösterir ( Metin Anlama).
1
ÇİZGİYİ TAKİP ET (6)
HAFTA 8
GÜN 4
Çocuğunuz ilk önce parmağıyla, daha sonra da kalemle çizgi üzerinden geçerse bu onun
(Göz-El-İşbirliğini) geliştirir ve böylece harflerin değişik çizgilerden oluştuğunu öğrenir.
Bu, yazı yazmasını öğrenmek için iyi bir önalıştırmadır.
HAFTA 8 –
NE DUYUYUYORUM (7)
GÜN 4
Lotto sevilen bir oyundur. Çocuk sorduğunuz sorunun cevabını oluşturan resimleri
ararken (Resim Okumanın) alıştırmasını yapar. Resimlerdeki nesnelere ait olan sesleri
iyice dinlediğinde ise akustik ayırtetme yeteneğini geliştirir.
BÜYÜK – KÜÇÜK / YÜKSEK – ALÇAK (4)
HAFTA 8 –
GÜN 5
Çocuğunuz bir oyuncak bebekle kendisini karşılaştırarak kimin küçük kimin büyük
olduğunu karşılaştırır (Görsel Ayırtetme Yeteneği).
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Hausbesuch
Musterfrau
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1.
Programmjahr
Name der Familie
Derya Akyüz
01. Juli 2007
Hausbesucherin
Datum
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01
Programmwoche
nachfragen
Einleitungsgespräch:
Erzählen Sie mir etwas über die Arbeit mit HIPPY in der letzten Woche…
Wie oft hat das Kind letzte Woche mit HIPPY gearbeitet?
Immer mit Ihnen?
O Ja
1 2 3 4 5 6 7
O Nein
Wenn nein: ___ mal mit der Mutter
___ mal mit dem Vater
___ mal mit ______________
Welche Aktivitäten machten dem Kind am meisten Freude? welche Ihnen?
Wie gut konnte das Kind die neuen Aktivitäten?
Was war für das Kind schwierig? wie haben Sie geholfen?
Hat dem Kind das Buch gefallen? Hat es den Inhalt gut verstanden?
Wie oft haben Sie es vorgelesen? Was war schwierig zu erklären?
Neues Heft, Rollenspiel, Einladung Gruppentreffen, etc. Nach dem HB Rückseite
bearbeiten
mal
HIPPY Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
Mein Eindruck/Bericht vom Hausbesuch:
Mit wem haben Sie gearbeitet?
Wer war sonst noch anwesend?
Welche zusätzlichen Themen wurden besprochen?
Bemerkungen
To do:
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Hausbesuchsprogramm für Eltern von Vorschulkindern
HIPPY - der Name kommt aus dem Englischen und ist die Abkürzung für
Home Instruction for Parents of Preschool Youngsters.
HIPPY, das Hausbesuchsprogramm, wendet sich an die Eltern und speziell an
die Mütter. Sie bekommen viele Anregungen, wie sie selber zuhause - begleitend zum
Kindergarten - ihre Kinder auf die Schule und ein erfolgreiches Berufsleben vorbereiten
können.
HIPPY ist ein international erfolgreiches, interkulturelles Bildungsprogramm, das eigens
für MigrantInen-Familien entwickelt wurde.
HIPPY funktioniert ganz einfach:
Eine Hausbesucherin, die aus dem gleichen Kulturkreis kommt wie die Familie,
besucht die am Programm teilnehmende Mutter einmal pro Woche und bringt ihr die
HIPPY Spiel- und Lernmaterialien.
Die Hausbesucherin übt mit der Mutter den Umgang mit dem Material und bespricht
Fragen, die dabei auftauchen. Die HIPPY Materialien, Bilderbüchlein und Übungsblätter,
sind in deutscher Sprache. Die Hausbesucherin kann durch ihre Zweisprachigkeit
Übersetzungshilfen anbieten. Ein Hausbesuch dauert höchsten eine Stunde.
Die Aufgabe der Mutter besteht dann darin, täglich 20 Minuten gemeinsam mit
ihrem Kind mit dem Material zu üben. Dabei lernen beide: Mutter und Kind, und zwar
viel mehr als nur Deutsch. Sie lernen, dass das gemeinsame Lernen Freude macht!
HIPPY-Mütter haben außerdem durch regelmäßige Gruppentreffen die Gelegenheit,
ihre Erfahrungen auszutauschen. Die HIPPY Gruppentreffen werden von einer
pädagogischen Fachkraft geleitet, die auch immer zu einem Thema aus dem Bereich
Erziehung, Ernährung oder Gesundheit Informationen einbringt und einen Austausch
darüber anregt.
HIPPY begleitet die Familien 2 Jahre lang, vom 4. Lebensjahr des Kindes bis zu
seinem Schuleintritt.
Kostenbeitrag/Kind für Betreuung und die HIPPY Spiel- und Lernmaterialien:
€ 15,-/Monat (7 x/Jahr)
Von HIPPY haben alle Familienmitglieder etwas
HIPPY ist Hilfe zur Selbsthilfe!
HIPPY Österreich beginnt in Wien – Meidling. Das Programm wird von der Stadt
Wien, MA17 gefördert und durchgeführt vom gemeinnützigen Verein für
Informationsvermittlung, Bildung und Beratung:
beratungsgruppe.at
Erlgasse 25/36 DG, 1120 Wien
Tel.: 01 94 38 332
e-mail: [email protected]
web: www.beratungsgruppe.at und www.hippy.or.at
AnsprechpartnerInnen:
Wolfgang Kratky, Liesl Frankl, Derya Akyüz, Tel.: 0688 867 16 94
Kooperation
Meidling
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HIPPY - Okul öncesi Anne Çocuk Eğitim Programı
HIPPY (İngilizce) Home Instruction for Parents of Preschool Youngsters nedir?
HIPPY basta Almanya olmak üzere bir çok ülkede başarı ile uygulanan,
4 – 6 yaş grubu Çocukları okula hazırlama amacını güden bir Zihinsel Eğitim Programıdır.
Programın Amacı HIPPY ile bilinçli bir şekilde okula hazırlamak
HIPPY Anneye, Çocuğunu okula hazırlamada yardımcı olur
HIPPY Anneye ve Çocuğa öğrenmenin zevkli olduğunu öğretir
HIPPY Çocuğun yaşadığı ülkenin dilini öğrenmesine ve kendisini ifade edebilmesine
katkıda bulunur
HIPPY Annenin eğitici yeteneklerini geliştirerek, Çocuğun zihinsel,duygusal, sosyal ve
bedensel gelişimini desteklemesini sağlar
HIPPY uygulayan anneler Çocukları ile daha çok sözel olarak ilişki kurar
ve Anne – Çocuk arasındaki duygusal bağ etkili bir şekilde güçlenir
HIPPY nasıl uygulanmaktadır?
Ev ziyaretleri ve Grup toplantıları
2
Bu Programda bayan (Türk) eğitmenler haftalık ziyaretlerde, kullanılacak
ders materyallerini size tanıtıp, uygulayacağınız alıştırma ve çalışma
sistemini gösterecek ve sorularınızı yanıtlayacaktır. Çocuğunuzun yaşına
uygun hazırlanmış bu yöntemle günde 15-20 dakika uygulama ile çocuğunuzu okula
bilinçli bir şekilde hazırlayacak, onu daha iyi tanıyıp ihtiyaçlarına daha duyarlı ve sağlıklı
yanıt verebileceksiniz.
Programa katılan anneler, proje koordinatörü ve eğitmenler iki haftada bir toplanırlar ve
annelere çocuğun bedensel, zihinsel, sosyal gelişimi hakkında bilgi verilir ve anneler
kendi bilgi ve tecrübelerini paylaşır.
HIPPY Avusturya
beratungsgruppe.at tarafından (pilot projesi Almanya ile anlaşmalı olarak ) ilk Meidling
semtinde 24 Türk aileleri ile başlayıp ve 2 sene sürmektedir. HIPPY belediyeden destek
görüyor, Stadt Wien, MA17.
Ücret/Çocuk için katılım ve HIPPY Oyun ve Öğrenmemateryaları:
€15,-/aylık (senede 7 defa)
Detaylı bilgi ve sorularınız için:
Wolfgang Kratky, Liesl Frankl, Derya Akyüz
Tel: 01 943 83 32 veya 0688 867 16 94 (Türkçe bilgi almak için)
[email protected] www.hippy.or.at
Kooperasyon:
Meidling
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www.hippy.or.at
© Liesl Frankl, Wolfgang Kratky, 2007
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Die Stadt gehört Dir.