Tutorial zum Airbus FMC
Transcription
Tutorial zum Airbus FMC
Tutorial zum Airbus FMC am Beispiel der Wilco Airbus Series ©2012, Mathias Müller, www.fsxforum.de - Bilder: Wilco Airbus Series Aufgrund häufig auftretender Fragen zur Bedienung und den Eingaben im FMC eines Airbus habe ich dieses Tutorial erstellt. Es erklärt die wichtigsten Eingaben und Möglichkeiten des FMCs. Für dieses Tutorial habe ich einen Flug von Frankfurt am Main (EDDF) nach Berlin Tegel (EDDT) ausgewählt. Eine Route für solch einen Flug kann man im Internet auf diversen Seiten finden, sowie auch über externe Flugplaner erstellen lassen oder mit Hilfe von Enroute Charts selbst planen. Die für dieses Tutorial genutzte Route lautet: MARUN Y150 TOLGI Z90 DLE T207 BATEL In Frankfurt wird von der Runway 07C gestartet, in Tegel auf der 08R gelandet. Daraus ergibt sich als SID die MARUN2M (MARUN TWO MIKE), sowie als STAR die BATEL6Z (BATEL SIX ZULU) Beginnen wir mit den Eintragungen im FMC. Los geht es mit der INIT Page: (nächste Seite) Dort finden wir orange Kästchen, die zeigen, das hier eine Eingabe getätigt werden muss, sowie blaue Striche, die zeigen, dass hier einen Eingabe getätigt werden kann. Das erste Feld oben links ist die sogenannte Company Route, hier können durch Eingabe des „Dateinamens“ vorgespeicherte Routen geladen werden. Da standardmäßig jedoch keine Routen gespeichert sind, geben wir die Route manuell ein. Dazu muss im Feld FROM/TO oben rechts zunächst Origin und Destination eingegeben werden. In unserem Fall ist das EDDF/EDDT. Wenn wir dies auf der Tastatur unten eingeben, erscheint es im sogenannten Scratchpad, der untersten Zeile auf dem Display. Durch drücken des Buttons rechts neben dem Zielfeld können wir die Eingabe dort hin verschieben. Weiter geht es auf der linken Seite mit dem Feld FLT NBR. Dort wird die Flugnummer eingegeben. Kommen wir nun zu den fakultativen Eingaben. Dies ist zum Beispiel der COST INDEX. Dort wird ein von der Airline definierter Wert eingesetzt, der regelt, wie das Verhältnis von Kosten und Flugzeit sein soll. Ein niedriger Wert führt zu geringeren Kosten, aber einer längeren Flugzeit, ein hoher Wert führt zu einer schnelleren Flugzeit, aber auch höheren Kosten. (Treibstoffverbrauch u.a.) Direkt darunter finden wir eine weitere Wichtige Eingabe, das CRUISE FLIGHTLEVEL. Dort geben wir die geplante Flughöhe als Flightlevel ein, in unserem Fall FL370. Als letztes müssen wir den IRS Alignment Vorgang starten. Dazu klicken wir rechts einmal auf den Button neben Align IRS. (1) Als nächstes geht es auf der 2. Seite der INIT Page weiter. Um diese zu erreichen, klicken wir einmal auf NEXT PAGE (2) Auf der INIT 2 Page werden folgende Eingaben getätigt: Rechts oben beginnen wir mit dem ZERO FUEL WEIGHT, ZFW. Das ist das Gewicht des beladenen Flugzeugs ohne Treibstoff. Das ZFW für diesen Flug beträgt 56,3 Tonnen, und wird als /56.3 in die entsprechende Zeile eingetragen. In die darunter liegende Zeile BLOCK wird die BLOCK FUEL Menge eingetragen. In diesem Fall 8 Tonnen. (Für diesen Flug eigentlich etwas zu viel...) Mit diesen eingaben kann der Computer das GROSSWEIGHT, also das Gesamtgewicht berechnen. Auf der linken Seite ist es noch wichtig, die erwartete TAXI FUEL Menge, und die Reserve Menge einzutragen. Die Reserve kann entweder als Gewicht, oder als % der BLOCKFUEL eingegeben werden. Der Computer kann dann das TAKEOFF WEIGHT, sowie das LANDING WEIGHT berechnen, was auf der rechten Seite in grün angezeigt wird. Wenn wir diese Eingaben getätigt haben, kommen wir zur Eingabe des Flugplans. Dazu wechseln wir auf die Flightplan Page über den Button F-PLAN. Noch ist auf der FPL Page nichts eingegeben worden, wir sehen nur die beiden Flughäfen EDDF und EDDT, und dazwischen eine Discontinuity, da diese Punkte nicht durch eine Route verbunden sind. Zunächst geben wir für Frankfurt eine Departure Route ein, wir klicken dazu auf den Button links von EDDF. Auf der nächsten Seite klicken wir auf DEPARTURE. Auf der folgenden Seite muss nun die Runway, auf der wir starten, ausgewählt werden. Das ist wie oben schon erwähnt die 07C. Mit den Buttons PFEIL HOCH / PFEIL RUNTER kann durch das Menü navigiert werden. Haben wir die 07C ausgewählt, er scheinen alle für diese Runway verfügbaren SIDs. Auf dieser Seite finden wir oben links in gelb die ausgewählte Runway, und darunter in blau die SIDs. Durch Klicken auf den entsprechenden Button wählen wir die MARUN2M aus, welche in Folge dessen auch oben bei SID in gelb erscheint. Durch einen Klick auf INSERT fügen wir die SID in den Flugplan ein. Dieser sieht dann wie folgt aus: Verschieben wir mit PFEIL HOCH den Plan nach oben, so kommen wir wieder ans Ende. Der letzte Punkt ist jetzt MARUN. Um das folgende Routing einzutragen klicken wir diesen Punkt auf der linken Seite einmal an, und kommen zu folgender Ansicht: Bei VIA/GO TO geben wir nun die nächste Luftstraße, und den Wegpunkt, bis zu dem wir diese fliegen wollen, ein. Dazu tippen wir über die Tastatur der Route entsprechend Y150/TOLGI ein, was daraufhin wie immer im Scratchpad erscheint. Durch klicken auf den Button neben VIA/GO TO überführen wir den Eintrag dort hin. Nun sehen wir den vorläufigen, und daher gelben, Flugplan. Um das nach TOLGI folgende Routing einzugeben, klicken wir, genau wie bei MARUN, wieder auf den letzten Wegpunkt TOLGI. Aus unserer geplanten Route entnehmen wir, dass es jetzt über den Airway Z90 zum Leine VOR weiter geht. Wir geben dies genau wie zuvor ein. Das gleiche machen wir auch mit dem nächsten Schritt T207/BATEL. Ist dies eingegeben, folgt kein weiterer Wegpunkt mehr. Wir müssen nun also die Arrival Route eingeben. Dazu klicken wir, wie schon bei der Departure bei Frankfurt, einmal auf Tegel EDDT. Mit einem Klick auf ARRIVAL, kommen wir zur STAR Auswahlseite: Da wir auf dem ILS der Bahn 08R runter wollen, wählen wir diesen Anflug aus. Links finden wir nun, ähnlich wie bei den SIDs, die verfügbaren STARs für den ILS Anflug auf die 08R. Da wir von BATEL kommen, nutzen wir die BATEL6Z, und wählen diese durch einen Klick auf den entsprechenden Button aus. Durch einen Klick auf INSERT fügen wir die STAR ein. Gleichzeitig wird damit die Route aktiviert, und somit grün. Zwischen dem Ende der Route und der STAR erscheint nun eine DISCONTINUITY, die wir wie folgt entfernen. Wir wählen zu nächst auf der Tastatur CLEAR (CLR) aus, was daraufhin im Scratchpad erscheint. Durch einen weiteren Klick auf die DISCONTINUITY, wird diese aus dem Plan „gecleared“. Unser Flugplan ist nun fertig eingegeben. Da er auch keine Discontinuities mehr enthält, hat der Computer die entsprechenden Höhen und Speeds an den Wegpunkten berechnet, die wir auf der rechten Seite sehen. Wir können die Speeds und Höhen an einem Wegpunkt ändern, in dem wir diese anklicken. (Klick auf der rechten Seite) Als Beispiel machen wir dies am Wegpunkt GIRIT. Wir kommen durch einen Klick auf den Buttonen rechts von der Speed/Level Gruppe auf folgende Seite: Bei SPD CSTR können wir Speed Constraints eingeben. Geben wir wie hier 220 ein, so wird das Autoflight System dafür sorgen, dass das Flugzeug an diesem Punkt eine IAS von 220 Knoten einhält. Bei ALT CSTR können wir Altitude Constraints eigeben. Diese sind zum Beispiel auf manchen Anflugrouten sehr wichtig. Geben wir eine Höhe in Fuß ein, z.B. 5000, wird das Flugzeug an dem Wegpunkt diese Höhe erreichen. Ein + vor der Höhe bedeutet or above, ein - or below. Da wir am Wegpunkt GIRIT auf 5000ft or below sein wollen, geben wir -5000 ein. Wollen wir an einem Punkt ein Holding einleiten, weil wir zum Beispiel vom Controller dazu angewiesen werden, oder weil wir ein Clearance Limit erreichen, so klicken wir ebenfalls wieder auf den Punkt, allerdings auf der linken Seite. Hier am Beispiel des Punktes BATEL: Auf der folgenden Seite wählen wir HOLD: Damit erreichen wir die HOLDING PAGE: Bei INB CRS wird der INBOUND COURSE eingegeben, bei TURN die Kurvenrichtung, bei TIME/DIST wird entweder die Zeit für eine Richtung, oder die Distanz in nm eingegeben. Durch einen Klick auf INSERT wird das Holding eingefügt, und aktiv. Was jetzt noch fehlt ist die Performance Page PERF . Dort können wir für verschiedene Flugphasen wichtige eingaben Tätigen. Da hier für den Anfang nur die TAKEOFF PERFORMANCE und die APPROACH PERFORMANCE wichtig ist, behandel ich auch zunächst nur diese: Hier müssen wir einige Eingaben Tätigen. Beginnen wir mit den V-Speeds auf der linken Seite. Eingegeben werden die Speeds für V1, VR und V2, die wir entweder mit einem Performance Calculator oder Tabellen berechnet haben, oder aber, im Falle des Wilco Airbus auch nach Eingabe der Klappenstellung selbst berechnen lassen können. Dazu reicht dann ein Klick auf die entsprechenden Buttons links der Speeds. Unter den V-Speeds wird die Transition Altitude eingegeben. Sie beträgt in Deutschland grundsätzlich 5000ft. Von Land zu Land sind hier jedoch andere Verfahren üblich. Auf der rechten Seite finden wir direkt unter der Runway die Eingabe TAKEOFF SHIFT. Dort kann, im Falle einer Intersection Departure der „Verlust“ an Runway Länge eingetragen werden. Im Feld FLAPS/THS wird die Klappenstellung für den Start, (üblicherweise 1) und die Höhenruder Trimmung eingetragen. Bei FLEX TO TEMP kann die sogenannte FLEX TEMPERATURE eingetragen werden. Diese wird für einen DERATED TAKEOFF genutzt, ist aber für den Anfang weniger wichtig. In der Mitte sind noch zur Information die Speeds für das Einfahren der Flaps und Slats angegeben. Diese werden aber auch auf dem PFD angezeigt. Die APPROACH PERFORMANCE Page ist ähnlich aufgebaut: Dort wird folgendes Eingetragen: Das QNH am Zielflughafen, sowie die Temperatur und der Wind. Das Transition Level, hier fälschlicher Weise als TRANS ALT abgegkürzt, wird ebenfalls eingetragen. In Deutschland ist dieses vom QNH abhängig. Bei VAPP steht die vom Computer berechnete Anfluggeschwindigkeit, diese kann aber auch nach belieben verändert werden. Auf der rechten Seite wird entweder die MDA oder die DH eingetragen, je nach dem, was für den geplanten Anflug zutrifft. Ich habe hier eine Decision Height von 200 Fuß AGL ausgewählt. Als letztes folgt das die Klappenkonfiguration für die Landung. Man wählt entweder CONF 3 oder FULL aus. Für denn Fall, dass man mit Klappenstellung 3 landet, muss zusätzlich am Overhead beim GPWS LDG FLAP 3 aktiviert werden, damit das GPWS nicht im Anflug warnt, dass die Klappen nicht voll ausgefahren sind. Das war zunächst das wichtigste, um einen Flug von A nach B recht gut durchführen zu können. Ich hoffe dieses Tutorial war eine Hilfe. Weitere Nachfragen können natürlich auf fsxforum.de gestellt werden.