Manual Eagle V_525 Part 4
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Manual Eagle V_525 Part 4
Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 Handbuch für das Ultraleichtflugzeug EagleV Typ: EagleV Kennzeichen: Werk Nr.: Zulassungsnummer: Gerätekennblatt: 525/02-15.1 4 Hersteller: Otmar Birkner HTC High Tech Composites Dornierstr. 6a 31137 Hildesheim Tel.: 05121 741338 Fax.: 05121 741351 Halter: Dieses Handbuch ist stets an Bord mitzuführen. Das Flugzeug darf nur im Rahmen der in diesem Handbuch beschriebenen Betriebsgrenzen und Beschränkungen berieben werden. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 1/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines.............................................................................................................................................. 3 1.1 Einführung ....................................................................................................................................... 3 1.2 Zulassungsbasis ............................................................................................................................... 3 1.3 Hinweise / Warnungen..................................................................................................................... 4 1.4 Beschreibung / Technische Daten.................................................................................................... 5 2 Betriesgrenzen .......................................................................................................................................... 5 2.1 Einführung ....................................................................................................................................... 5 2.2 Fluggeschwindigkeiten .................................................................................................................... 6 2.3 Fahrtmessermarkierungen................................................................................................................ 6 2.4 Triebwerk......................................................................................................................................... 7 2.5 Massen / Schwerpunkt ..................................................................................................................... 8 2.6 Zulässige Flugmanöver.................................................................................................................... 9 2.7 Kraftstoff.......................................................................................................................................... 9 3 Notverfahren........................................................................................................................................... 10 3.1 Einführung ..................................................................................................................................... 10 3.2 Triebwerksstörung ......................................................................................................................... 10 3.3 Brand.............................................................................................................................................. 11 3.4 Gleitflug......................................................................................................................................... 11 3.5 Notlandungen................................................................................................................................. 12 3.6 Überziehen / Trudeln ..................................................................................................................... 12 3.7 Andere Notfälle ............................................................................................................................. 13 3.8 Rettungssystem .............................................................................................................................. 13 4 Normalverfahren .................................................................................................................................... 14 4.1 Einführung ..................................................................................................................................... 14 4.2 Vorflugkontrolle ............................................................................................................................ 14 4.3 Normalverfahren............................................................................................................................ 16 4.4 Checkliste ...................................................................................................................................... 18 5 Leistungen .............................................................................................................................................. 19 5.1 Einführung ..................................................................................................................................... 19 5.2 Geschwindigkeiten ........................................................................................................................ 19 5.3 Windgeschwindigkeiten................................................................................................................. 20 5.4 Reichweite ..................................................................................................................................... 21 5.5 Lärmmessung................................................................................................................................. 21 6 Aufbau des Trikes................................................................................................................................... 21 6.1 Fläche............................................................................................................................................. 21 6.2 Anschluss der Fläche an das Trike ................................................................................................ 21 6.3 Befestigung Fangleine ................................................................................................................... 21 6.4 Aufrichten des Hauptrohres ........................................................................................................... 21 7 Flüge unter besonderen Bedingungen .................................................................................................... 22 7.1 Regenflüge..................................................................................................................................... 22 7.2 Extrem hohe Temperaturen ........................................................................................................... 22 7.3 Startplätze in großer Höhe ............................................................................................................. 22 7.4 Gefahr von Vereisung.................................................................................................................... 22 8 Handhabung, Service und Wartung........................................................................................................ 23 8.1 Einführung ..................................................................................................................................... 23 8.2 Wartungsintervalle......................................................................................................................... 23 8.3 Reinigung und Pflege .................................................................................................................... 24 9 Motorhandbuch ...................................................................................................................................... 26 9.1 Einleitung....................................................................................................................................... 26 9.2 Der Antrieb .................................................................................................................................... 26 9.3 Wartungsintervalle......................................................................................................................... 28 10 Gerätekennblatt....................................................................................................................................... 35 11 Anhang ................................................................................................................................................... 39 Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 2/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 1 1.1 Allgemeines Einführung Das vorliegende Flughandbuch, das neben den geforderten gesetzlichen Informationen zusätzliche Betriebshinweise des Herstellers enthält, wurde erstellt, um Piloten und Ausbildern alle notwendigen Informationen für einen sicheren Betrieb dieses Ultraleichtflugzeuges zu geben. Das Handbuch bezieht sich auf die aktuelle Grundversion des EagleV. Zusätzliche Ausrüstungskomponenten werden in der Regel nicht berücksichtigt; für den Betrieb dieser Ausrüstungen sind die Betriebsanleitungen der jeweiligen Hersteller zu beachten. Der Flugzeugführer hat die Pflicht, die Handbücher und Betriebsanleitungen zu lesen und sich mit jeder Einzelheit des Trikes, des Motors und der Ausrüstung sowie den besonderen Eigenschaften und Eigenarten dieses Ultraleichtflugzeuges vertraut zu machen. 1.2 Zulassungsbasis Das EagleV wurde auf Basis der „Bauvorschriften für Ultraleichtflugzeuge“ (BFU 95) ausgelegt, gebaut, geprüft und zugelassen. Für die Zulassung von Ultraleichtflugzeugen ist in Deutschland der DulV zuständig. Der Betrieb von Ultraleichtflugzeugen ist auf die für die Betriebsart Ultraleichtfliegen zugelassenen Fluggelände beschränkt. Piloten von Ultraleichtflugzeugen müssen sich im Besitz einer gültigen Lizenz für UL der jeweiligen Bauart (fußstartfähig, Trike oder dreiachsgesteuert) befinden. Beim Betrieb von UL sind weiterhin die vorgeschriebenen technischen, meteorologischen und luftrechtlichen Bestimmungen und Grenzen zu beachten. Warnung Alle Modifikationen am Gerät führen zum Erlöschen der Betriebserlaubnis. Bei Störungen wie harten Landungen oder Überschreiten der Betriebsgrenzen im Flug ist eine umfassende Prüfung sämtlicher Bauteile (eventuell durch den Hersteller) durchzuführen. Bestehen Zweifel an der Funktionsfähigkeit einzelner Bauteile, so ist vor der nächsten Inbetriebnahme der Hersteller zu konsultieren. Das Lärmschutzzeugnis wurde auf Basis der „ Lärmschutzforderungen für Ultraleichtflugzeuge“ (LS-UL) erworben. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 3/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 1.3 Hinweise / Warnungen Anmerkungen, bzw. Abschnitte, die für den Betrieb und die Flugsicherheit von besonderer Bedeutung sind, werden wie folgt hervorgehoben: Hinweis Kennzeichnet Aussagen bzw. Anmerkungen, die keinen direkten Einfluss auf die Betriebssicherheit des Ultraleichtflugzeuges haben; dennoch wichtig sind und beachtet werden sollten. Achtung Kennzeichnet Aussagen bzw. Anmerkungen, deren Nichtbeachtung kurz- oder langfristig zu einer Verminderung der Flugsicherheit führen kann. Warnung Kennzeichnet Aussagen bzw. Anmerkungen, deren Nichtbeachtung unmittelbar zu einer erheblichen Minderung der Flugsicherheit führt. Hinweis Bereiten Sie Ihre Überlandflüge sorgfältig vor. Nutzen Sie die verschiedenen Informationsmöglichkeiten, wie z.B. Fliegertaschenkalender, NFL, Mitteilungen des LBA und der BFS, u.ä. Holen Sie sich auch bei kurzen Flügen telefonisch das aktuelle Wetter bei der nächsten Flugwetterwarte ein ! Achtung Aus Brandschutzgründen ist an Bord das Rauchen verboten ! Vermeiden Sie Flüge durch starke Thermik oder schwere Turbulenzen ! Falls dies nicht möglich sein sollte, reduzieren Sie Ihre Geschwindigkeit auf VA, um Beschädigungen der tragenden Struktur zu vermeiden. Umfliegen Sie Gewitterfronten weiträumig oder führen Sie ggf. eine Außenlandung aus. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 4/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 1.4 Beschreibung / Technische Daten Das EagleV Trike ist ein zweisitziges Ultraleichtflugzeug, dessen tragende Struktur in klassischer Rohrkonstruktion aufgebaut ist. Es wurde nach den Bauvorschriften für Ultraleichtflugzeuge (BfU 95) ausgelegt und gebaut. Angetrieben wird das EagleV von einem BMW - R 1100 S Einspritzmotor, der über ein Getriebe mit Fliehkraftkupplung seine Leistung an einen HTC 4 Blatt Propeller abgibt. Technische Daten: Spannweite: Flügelfläche: Länge: Höhe: Spurweite Radstand Räder Reifendruck Max. Abfluggewicht: Tankinhalt: 2 2.1 9,6 m 12 m² 2,45 m 1,50 m / 3,55 m 1,40 m 1,90 m 4.00 – 8.00 1.8 – 2.4 bar 450 kg 65 Liter Betriesgrenzen Einführung Dieses Kapitel erläutert alle für den Betrieb des Flugzeugs, des Motors und der Grundinstrumentierung einzuhaltenden Grenzwerte. Diese Grenzwerte wurden rechnerisch ermittelt und im praktischen Versuch verifiziert, bzw. sind Vorgaben der Flächenhersteller. Warnung Die Struktur des Ultraleichtflugzeugs ist für ein sicheres Lastvielfaches von +4/-2 g dimensioniert. Größere Beschleunigungen können zum vorzeitigen Ermüden bzw. zum Bruch der Struktur führen. Kunstflug mit Ultraleichtflugzeugen ist grundsätzlich verboten ! Kurven mit Schräglagen von mehr als 60° sind nicht gestattet. Die Höchstgeschwindigkeit VNE darf niemals überschritten werden. Bis zur Manövergeschwindigkeit VA dürfen volle, oberhalb dieser Geschwindigkeit dürfen nur noch leichte Manöver geflogen werden. Flüge unter Vereisungsbedingungen sind nicht gestattet. Der Flugbetrieb ist bei stark böigem Wind, oder Windgeschwindigkeiten über 30 km/h einzustellen. Die Grenzwerte sind auf den Instrumenten im Cockpit markiert. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 5/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 2.2 Fluggeschwindigkeiten Hinweis Die zulässigen bzw. möglichen Fluggeschwindigkeiten hängen stak von der verwendeten Fläche ab, hier ist auf die Angaben der Flächenhersteller Bezug zu nehmen. 2.2.1 Fahrtmesserkorrektur: Der nachfolgenden Tabelle können die um den Einbaufehler berichtigten Fluggeschwindigkeiten (CAS) entnommen werden: Tabelle 1: Fahrtmesserkorrektur IAS [km/h] CAS [km/h] 2.3 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 Fahrtmessermarkierungen Die Fahrtmessermarkierungen und die Bedeutung der einzelnen Farben werden in der nachstehenden Tabelle erläutert. Tabelle 2: Fahrtmessermarkierungen Grüner Bogen IAS km/h 60 – 90 kts 32 – 49 Gelber Bogen 90 – 125 49 - 68 Roter Strich 125 68 Markierung Erläuterung Normaler Betriebsbereich Vorsichtsbereich – Nur in ruhiger Luft fliegen und mit größter Vorsicht Zulässige Höchstgeschwindigkeit für alle Betriebsarten(VNE) Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 6/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 2.4 Triebwerk 2.4.1 Motor Motorhersteller: Motor: Getriebe: Max. Startleistung: Max. Dauerleistung: Kraftstoff: BMW R 1100 S Untersetzung 3.33 : 1, schrägverzahnt mit Fliehkraftkupplung 60 kW / 81 PS / 6500 U/min 55 kW / 72 PS / 6000 U/min Super bleifrei Achtung Die Verwendung von verbleitem Avgas führt zur Beschädigung des Katalysators, sofern dieser eingebaut ist! Die Verwendung von verbleitem Avgas kann zur Beschädigung der Lambdasonde führen! Bei Ausfall der Sonde wird ein Notprogramm gestartet, das einen Leistungsabfall des Motors zur Folge hat! Dies äußert sich durch erhöhten Spritverbrauch und das nicht erreichen der Enddrehzahl. Bei Außentemperaturen von unter –20 °C ist der Motor vorzuwärmen. 2.4.2 Schmierstoffe Motor und Getriebe haben getrennte Schmierölkreisläufe. Motor: Es sind Marken HD Öle für Ottomotoren der API Klassifikationen SE, SF, SG zu wählen; Kombinationen mit CC oder CD Spezifikation sind möglich. Ausgeliefert wird das Trike mit einem 5 W 40 Öl. Ölmenge: Füllmenge Motor ohne Ölfilterwechsel: Füllmenge Motor mit Ölfilterwechsel: Ölmenge zwischen Min. und Max.: 3,60 Liter 3,85 Liter 0,50 Liter Öldruck: Minimum Maximum Betriebsdruck 0,5 bar 7,0 bar (Kurzzeitig beim Kaltstart zulässig) 3,5 – 6 bar Öltemperatur: Minimum: 50 °C Maximum: 130 °C Günstigste Betriebstemperatur: 100 – 115 °C Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 7/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 Ölstand: Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Ölstände, abhängig davon bei welcher Betriebstemperatur der Motor abgestellt wird. Wird der Motor heiß abgestellt, so läuft das Öl aus dem Ölkühler in de n Motor zurück, in diesem Fall sollte das Schauglas bis zur Oberkante gefüllt sein. Wird der Motor hingegen in nur warmen Zustand abgestellt, so verbleibt ein Teil des Öles im Ölkühler, und somit ist das Schauglas nur halb gefüllt. Getriebe: Es sind Markengetriebeölsorten der API Klassifikation GL-5 ohne besondere Ansprüche zu wählen. Die Viskosität muss möglichst hoch gewählt werden (85 – 110). Der Füllstand lässt sich anhand der Füllstandschrauben seitlich im Gehäuse ermitteln. 2.4.3 Propeller Propellerhersteller: Propellerbezeichnung: Durchmesser: HTC HTC 4 Blatt 176 1760 mm Der Propeller ist am Boden einstellbar und wird werksseitig so eingestellt, dass der ermittelte Lärmmesswert erreicht wird. 2.5 Massen / Schwerpunkt Höchstzulässige Startmasse: Höchstzulässige Landemasse: Leergewicht: Zuladung maximal: Höchstzuladung – Gepäck: 450 kg 450 kg 210 kg 240 kg 10 kg Hinweis Für die Einhaltung des maximalen Abfluggewichts ist der Pilot verantwortlich! Werden Ausrüstungskomponenten ab- bzw. angebaut, sinkt bzw. erhöht sich das Leergewicht dementsprechend. Warnung Ein Überschreiten des maximalen Abfluggewichts führt zu einer Überlastung des Ultraleichtflugzeuges sowie zur Verschlechterung von Flugeigenschaften und Flugleistungen. Ein Überschreiten der Schwerpunktgrenzen vermindert die Steuerbarkeit und Stabilität des Ultraleichtflugzeuges. Dieses hat besonders bei extrem schweren Piloten oder einer Überladung des Gepäckfaches zur Konsequenz, dass der volle Steuerweg nicht zur Verfügung stehen kann. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 8/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 2.6 Zulässige Flugmanöver Ultraleichtflugzeuge sind grundsätzlich für normale Flugmanöver ausgelegt. Dazu gehören alle bei normalen Flügen auftretenden Manöver einschließlich Überziehen (ausgenommen Hochreißen). Größere Beschleunigungen sind nicht zulässig. Warnung Alle Kunstflugmanöver einschließlich Trudeln und Sackflug sind verboten. Kurven mit Schräglagen von mehr als 60 ° sind nicht gestattet. 2.7 Kraftstoff Tankinhalt: Ausfliegbar: Kraftstoff: 65 Liter 62 Liter Super bleifrei Als Kraftstoff ist ausschließlich unverbleiter Superkraftstoff zu verwenden, da sonst die Lambda-Sonde und der Katalysator beschädigt werden können. Hinweis Informieren Sie sich vor Antritt eines Überlandfluges, ob Sie am Zielflugplatz auch unverbleiten Superkraftstoff bekommen können. Andernfalls landen Sie auf einem Platz in der Nähe, wo es den Sprit gibt. Beim Betanken aus Kanistern oder bei Kraftstoff unbekannter Herkunft und Lagerung sollte man sicherheitshalber einen Trichter mit Wasserabscheider benutzen. (Alternativ: Hirschleder) Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 9/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 3 Notverfahren 3.1 Einführung Triebwerke in Ultraleichtflugzeugen sind in der Regel nicht zertifiziert. Aus diesem Grund können gerade in dem Bereich der Antriebseinheit Störungen auftreten. Seien Sie sich dieser Tatsache ständig bewußt und planen Sie Ihren Flug so, dass Sie jederzeit die Möglichkeit haben, eine sichere Außenlandung durchzuführen. Hinweis Korrektes Handeln im Notfall lässt sich trainieren! Verinnerlichen Sie die nachfolgenden Notverfahren und üben Sie auch im Fluge öfter einmal eine Notlandung. 3.2 Triebwerksstörung 3.2.1 Am Boden Startabbruch (ausreichende Startbahnlänge voraus) Gashebel: Bremsen: 3.2.2 Leerlauf betätigen Unmittelbar nach dem Start Startabbruch 1. Nachziehen 2. Fahrt aufholen 3. Geradeaus landen, nur kleine Richtungsänderungen zum Ausweichen von Hindernissen durchführen Flughöhe und Fluggeschwindigkeit reichen nur selten aus, um die für eine Rückkehr zum Flugplatz notwendige 180° Kurve ausführen zu können. Achtung Eine Umkehrkurve erst ab 500 ft Höhe in Erwägung ziehen! 3.2.3 im Flug Notlandefeld suchen, Geschwindigkeit und Fahrt beachten und möglichst gegen den Wind oder Hang landen. Über Waldgebieten oder hohem Bewuchs die Oberkante des Bewuchses als Boden ansehen. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 10/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 3.3 Brand Triebwerksbrand am Boden: 1. Haupt- / Zündschalter aus 2. Flugzeug verlassen Triebwerksbrand beim Start, während des Fluges 1. 2. 3. 4. 3.4 Haupt-/Zündschalter aus Flügel beobachten, falls dieser Feuer fängt sofort Rettung auslösen Notlandung Flugzeug verlassen Gleitflug 1. Geschwindigkeit (IAS) 2. Gleitzahl 85 km/h etwa 6 d.h. aus einer Höhe von 300 m über Grund beträgt die Gleitstrecke ca. 1,5 km. (Windstille) Hinweis Die Gleitstrecke verlängert sich bei Rückenwind, bzw. verkürzt sich bei Gegenwind. Üben Sie die Landung ohne Motor bei verschiedenen Bedingungen bis zur perfekten Beherrschung! Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 11/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 3.5 Notlandungen Notlandungen setzen nicht nur einen direkten, schweren technischen Defekt voraus; als Notlandung wird auch die Sicherheitsaußenlandung bezeichnet, die dann eingeleitet werden sollte, wenn eine Gefährdung für Flugzeug und Insassen infolge Betriebsstörungen (z.B. rauer, unrunder Motorlauf) oder aus Wettergründen nicht ausgeschlossen werden kann. Grundsätzlich haben Piloten von Ultraleichtflugzeugen zwei Möglichkeiten auf einen technischen Defekt oder eine unerwartete Wettersituation zu reagieren: 1. Durchführung einer Notlandung 2. Ziehen des Rettungssystems Warnung Die Betätigung des Rettungssystems ist in den meisten Fällen kein Fehler; auch in geringer Höhe (ca. 100 m) kann der Schirm ausgelöst werden. Es sollte aber nur in wirklichen, direkten Notfällen genutzt werden, da die Belastungen der Insassen und die Beschädigungen am Flugzeug durch die hohe Sinkgeschwindigkeit erheblich größer sein können, als bei einer Notlandung auf einem ausreichend großem Notlandefeld. Für beide Varianten gilt: 1. Gurte 2. Funk 3. Haupt-/Zündschalter strammziehen Notmeldung absetzen aus Für eine Landung mit einem defekten Reifen am Hauptfahrwerk gilt folgendes Verfahren: 1. Endanflug mit normaler Anfluggeschwindigkeit. 2. Das Flugzeug an der dem beschädigten Reifen gegenüberliegenden Landebahnbegrenzung mit geringer Geschwindigkeit aufsetzen, um Richtungsänderungen, die aufgrund der Beschädigung zu erwarten sind, innerhalb der Landebahn korrigieren zu können. 3. Versuchen, mit Bremse und Bugrad die Richtung stabil zu halten. 4. Sofern möglich streben Sie eine Landung auf einer Grasbahn an. 3.6 Überziehen / Trudeln Überziehen: Die Annäherung an die Überziehgeschwindigkeit kündigt sich durch ein leichtes Rütteln im Steuerbügel und etwas weicheres bzw. schwammiges Steuerverhalten unterhalb 65 km/h an. Der Strömungsabriss im Geradeausflug kündigt sich durch leichtes Schütteln an. In der Regel kommt es zu einer Nickbewegung, bei böigem Wetter evtl. mit einer leichten Tendenz, über eine Fläche abzukippen. Durch vorsichtige Korrekturen kann die Fläche aber problemlos horizontal gehalten werden . Beim Strömungsabriss im Kurvenflug kommt es kurz vor dem Stall zu einem merklichen Schütteln, bevor das UL über die kurveninnere Fläche abzukippen. Der Höhenverlust beim Überziehen mit maximalem Abfluggewicht im Kurvenflug beträgt ca. 100 m. Trudeln: Beabsichtigtes Trudeln mit Ultraleichtflugzeugen ist grundsätzlich nicht zulässig. Unbeabsichtigtes Trudeln ist bei den zugelassenen Flächen auszuschließen. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 12/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 3.7 Andere Notfälle Generatorausfall: Zeigt das Voltmeter eine Spannung von weniger als 12 Volt an oder leuchtet die Landekontrollleuchte dauerhaft, wird die Batterie nicht mehr geladen. Im ungünstigsten Fall wird der Ausfall nicht einmal durch das Leuchten der Generatorwarnleuchte angezeigt. Beim Ausfall gilt folgendes Verfahren: 1. alle Verbraucher, die nicht für die sichere Durchführung des Fluges benötigt werden, ausschalten 2. auf nächstgelegenen Flugplatz landen 3. Da die Motronic für ihren Betrieb auf das Bordnetz angewiesen ist, verbleibt bei Generatorausfall und vollständig geladener Batterie eine voraussichtliche Motorbetriebszeit bis zum Triebswerkstillstand von ca. 60 Minuten. Warnung Die Motronic ist spannungsabhängig. Bei einer Spannung von unter 10 V kann es zum Triebwerksstillstand kommen! Der Zeitraum zwischen Generatorausfall und Motorstillstand beträgt ca. 60 Minuten (voll funktionsfähige Batterie vorausgesetzt)! 3.8 Rettungssystem Ein Standardverfahren, wann man das Rettungssystem auszulösen hat, gibt es nicht. Die Entscheidung hängt einzig und allein von der Gefahrensituation ab, in der sich der Pilot befindet. In einer geringen Höhe ist es auf jeden Fall wichtig, eine schnelle Entscheidung zu treffen, damit ein sicherer Betrieb des Rettungssystems noch möglich ist. Eine Gefahrensituation in großer Höhe lässt dem Piloten erheblich mehr Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Besteht auf irgend ein andere Art die Möglichkeit einer Landung, sollte auf eine Betätigung des Rettungssystems verzichtet werden, denn die Auslösung des Rettungssystems bedeutet keine Garantie dafür, dass das Aufsetzen ohne Verletzung überstanden wird, vor allem wird es mit einiger Wahrscheinlichkeit Schäden am Gerät geben. Die Auslösung des Rettungsschirmes sollte nach folgendem Verfahren erfolgen: 1. 2. 3. 4. 5. Zündschalter Beine Auslösegriff Vor Landung Nach Landung aus fest auf die Fußrasten stellen ziehen abstützen, Kopf stabil halten abschnallen, Flugzeug schnellstmöglich verlassen Achtung Die Betätigung des Auslösegriffs kann eine Handkraft von bis zu 12 kg erfordern - ggf. kräftig mit beiden Händen ziehen! Warnung Rettungsgerät am Boden gegen unbefugtes Betätigen sichern. Vor jedem Flug die Sicherung entfernen – in der Luft kann es dafür zu spät sein. Vor dem Betätigen des Rettungssystems unbedingt den Motor abstellen – in einer unkontrollierten Lage könnte sonst evtl. der Propeller beim Öffnen des Schirmes einen Haltegurt durchtrennen. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 13/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 4 Normalverfahren 4.1 Einführung Der Abschnitt 4 beinhaltet Checklisten und erläutert Verfahren für den normalen Betrieb des Ultraleichtflugzeuges. Weiterführende Informationen für Zusatzausrüstungen sind gesondert zu führen. 4.2 Vorflugkontrolle Die Vorflugkontrolle ist vor jedem Flug durchzuführen. Es dient Ihrer Sicherheit, wirklich alle Punkte dieser Liste systematisch abzuarbeiten. Nur so können kleinere Defekte schon frühzeitig erkannt und behoben werden. Innenkontrolle: a) b) c) d) e) f) g) h) Flugzeugpapiere Checkliste Zündschlüssel Hauptschalter Kraftstoffmenge Gashebel Fremdkörperkontrolle Gepäck prüfen vorhanden abgezogen aus ausreichend Leerlauf durchgeführt verstaut, gesichert Außenkontrolle : Durchführung einer Sichtprüfung, d.h. Überprüfung der nachfolgenden Punkte auf äußere Beschädigungen (Beulen, Risse), Spielfreiheit und Leichtgängigkeit aller bewegten Teile, Kraftschlüssigkeit, korrekte Befestigung sowie auf den allgemeinen Zustand. 1. Hauptfahrwerk a. b. c. d. e. f. g. Fahrwerksbein Ausrichtung des Fahrwerks Radachsen, Verschraubung Anbindung des Fahrwerkes Radverkleidung(wenn vorh.) Luftdruck Reifen, Rad, Bremse Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Kontrolle Sichtprüfung 2. Bugfahrwerk a. b. c. d. e. f. Lenkkopfspiel Pedale Bremse Bowdenzüge Reifen, Rad Luftdruck Kontrolle Funktionsfähig Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Kontrolle Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 14/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 3. Tragfläche a. b. c. d. e. f. g. Bespannung Seile, Verschlüsse Lufflines frei hängend Schäden an Rohren Strobe (wenn vorh.) Segellatten Gelenke in der Fläche Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung 4. Sitzeinheit a. b. c. d. e. GFK Einheit Haltegurte Rettungssystem Verlegung Hauptleine Polster Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung 5. Luftschraube a. Blätter auf Schäden b. Nabe auf Risse c. Blätter fester Sitz Sichtprüfung Sichtprüfung Kontrolle 6. Antriebseinheit a. b. c. d. e. f. g. h. i. j. Ölstand Kraftstoff Verkleidung Lufteinlässe Schläuche auf Schäden Ölkühler fester Sitz Einheit auf Öl Leckagen Zündkabel, Kabel Abgasanlage Getriebe/Fliehkraftkupplung prüfen (Schauglas) Sichtprüfung Sichtprüfung frei Sichtprüfung prüfen Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Propeller durchdrehen, auf ungewöhnliche Geräusche achten 7. Cockpit a. b. c. d. Funktion Instrumente Funktion Schalter fester Sitz Cockpit Handgas prüfen prüfen prüfen prüfen Achtung Im Bereich des Fußpedals ist darauf zu achten, dass der Bowdenzug sauber in seiner Führung sitzt, ansonsten fällt der Motor nicht vollständig in den Leerlauf zurück. Dieses ist vor dem Anlassen unbedingt zu überprüfen, der volle Pedalweg muss zur Verfügung stehen, auch muss ein Klicken der Drosselklappen beim Zurückfallen in die Leerlaufstellung zu hören sein. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 15/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 4.3 Normalverfahren Anlassen: Vorflugkontrolle Anschnallgurte Bremse Gashebel Propeller Zünd-/Hauptschalter Generatorwarnleuchte Öldruckwarnleuchte Anlasser Öldruck durchgeführt angelegt betätigen freigängig, etwas Gas Gefahrenbereich frei EIN leuchtet leuchtet betätigen, bis Triebwerk läuft prüfen Warmlaufen lassen des Triebwerks mit Drehzahlen zwischen 1600 – 2200 U/min bis min. 50° Öltemperatur erreicht ist. Das Warmlaufen kann auch beim Rollen erfolgen. Hinweis Nach dem Einschalten des Hauptschalters und des Zündschalters ist für ein paar Sekunden die Kraftstoffpumpe zu hören. Achten Sie auf das typische Geräusch und prüfen Sie ggf. die Pumpe, falls sich der Klang auffällig verändert. Warnung Vor dem Anlassen des Motors muss der Pilot sich davon überzeugen, dass sich keine Gegenstände oder Personen im Bereich der Propellerebene befinden und das Gerät vollständig aufgebaut ist. Der abklappbare Mast muss immer mittels beider Bolzen gesichert sein. Ein beim Aufbau herunterklappender Mast kann schwerste (Kopf-) Verletzungen zur Folge haben. Es muss sichergestellt sein, dass alle lösbaren Verbindungen gesichert sind und sich der Gashebel im Leerlauf befindet. Rollen: Elektrische Verbraucher Fluginstrumente und Avionik Bremsen Richtungssteuerung Fluginstrumente und Avionik EIN einstellen prüfen prüfen prüfen (wenn möglich) Warnung Das Ultraleichtflugzeug kann mit Hilfe des Bugrades präzise gelenkt werden. Hierbei ist dringend auf die Position der Fläche zu achten, diese sollte mittig und leicht gezogen gehalten werden, damit diese beim Rollen nicht versehentlich den Boden berührt. Sollte dieses dennoch passiert sein ist vor dem Flug unbedingt die Geometrie des Trikes zu überprüfen, auch die Fläche ist auf eventuelle Schäden zu prüfen. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 16/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 Start: Triebwerksüberwachungsinstrumente Fußgas Fläche Richtung halten Abheben sobald die Fläche fliegt Fahrt aufholen und steigen mit im grünen Bereich Vollgas, 6000 U/min ± 100U/min leicht gedrückt Bugrad, Steuerbügel 85- 90 km/h Der Start muss grundsätzlich mit dem Fußgas erfolgen. Wie beim Rollen bei Seitenwind muss auch beim Start die luvseitige Flächenhälfte leicht hängen gelassen werden. Mit zunehmender Fahrt muss die Fläche beim Start jedoch wieder langsam gerade genommen werden, die Steuerung erfolgt nun über die Fläche. Warnung Bei einsitzigem Betrieb des EagleV wird beim Start dringend empfohlen, nicht mit voller Motorleistung zu starten. Eine reduzierte Leistung bei einer Drehzahl von 5500 U/min reicht immer noch für eine Steigleistung von 4 m/s. Warnung Der Start ist verboten, wenn: Die Triebwerksüberwachungsinstrumente unter oder über den Betriebsgrenzen liegen. Der Motor nicht die volle Leistung abgibt. Der Motor unsauber läuft. Die zulässige Seitenwindkomponente überschritten wird. Steigflug: Triebwerksüberwachungsinstrument Gashebel Steiggeschwindigkeit im grünen Bereich Vollgas, ab 100 m Höhe Drehzahl auf 5500 U/min reduzieren 85 km/h Hinweis Bei heißem Wetter auf die Öltemperatur achten. Falls der Maximalwert von 125 °C im Steigflug erreicht wird, mit erhöhter Geschwindigkeit steigen oder die Drehzahl reduzieren. Reiseflug: Der optimale Geschwindigkeitsbereich für den Reiseflug liegt zwischen 80 – 110 km/h bei Drehzahlen von 3900- 5100 U/min, je nach verwendeter Fläche. Landung: Geschwindigkeit max. 110 km/h Gashebel nach Bedarf Anfluggeschwindigkeit 100 km/h Aufsetzen mit dem Hauptfahrwerk Bugfahrwerk langsam absenken Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 17/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 Hinweis Bei starkem Gegenwind, Turbulenzen oder Regen ist eine etwas höhere Anfluggeschwindigkeit zu wählen. Besonders bei Regen ist auf die veränderten Stalleigenschaften der Fläche zu achten. Bei starkem Seitenwind ist eine Landung auf Gras vorzuziehen. Ist die Seitenwindkomponente zu stark, so ist eine Landung quer zur Landerichtung im Sicherheitsbereich des Flugplatzes in Erwägung zu ziehen. Abstellen: Gashebel Avionik Zündschalter Hauptschalter Leerlauf AUS AUS AUS Hinweis Bei Reisenden auf dem hinteren Sitz ist darauf zu achten, dass bei längeren Haaren diese nicht aus der Kleidung hinausragen, da diese während des Fluges in den Propeller gelangen könnten. Ferner ist beim Tragen von dickeren Jacken darauf zu achten, dass diese nicht in Berührung mit der heißen Auspuffanlage / Motorkrümmer kommen. 4.4 Checkliste Eine herausnehmbare Checkliste ist im Kapitel 11 zu finden. Sie erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit, maßgebend sind die in diesem Kapitel 4 erläuterten Verfahren. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 18/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 5 5.1 Leistungen Einführung Die Leistungswerte in den nachfolgenden Tabellen und Diagrammen wurden im Rahmen der Flugerprobung mit einem in guten Zustand befindlichen Flugzeug und Triebwerk erflogen und auf die ISA Standardbedingungen (15°C, 1013,25 hPa in MSL) korrigiert. Die Start- und Landestrecken wurden auf einer ebenen Bahn mit kurzer Grasnabe ermittelt. Die angegeben Leistungswerte können mit durchschnittlichem Können des Piloten und einem Flugzeug in gutem Wartungszustand erreicht werden. 5.2 Geschwindigkeiten Tabelle 3: Fahrtmesserkorrektur IAS [km/h] 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 CAS [km/h] IAS = angezeigte Geschwindigkeit (indicated airspeed) CAS = berichtigte Geschwindigkeit (calibrated airspeed) Tabelle 4: Geschwindigkeiten Abkürzung Benennung IAS [km/h] VS VA Mindestgeschwindigkeit Manövergeschwindigkeit zulässige Höchstgeschwindigkeit im Reiseflug zulässige Höchstgeschwindigkeit bei ruhigem Wetter 63 90 VON VNE 110 125 Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 19/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 5.2.1 Lastvielfache Warnung Die Überschreitung der nachfolgenden Lastvielfache kann zum Strukturbruch führen! Bei VA: +4g / -2,0 g 5.2.2 Start- und Landestrecke Startstrecke: Startrollstrecke min. Abfluggewicht max. Abfluggewicht 50 m 75 m Startstrecke über 15 m Hindernis min. Abfluggewicht max. Abfluggewicht 150 m 225 m Landestrecke über 15 m Hindernis: min. Abfluggewicht max. Abfluggewicht 250 m 300 m Landerollstrecke min. Abfluggewicht max. Abfluggewicht 100 m 150 m Die angegebenen Werte gelten für ein Fluggewicht von 315 kg (min. Abfluggewicht) und 450 kg (max. Abfluggewicht). Hinweis Abweichungen von den vorgeschriebenen Verfahren sowie ungünstige äußere Bedingungen (hohe Temperatur, Regen, ungünstiger Windeinfluss, usw.) können die Landestrecke erheblich verlängern. Steigleistung: Maximale Steigleistung: 5.3 5,5 m/s bei 75 km/h (MTOW 450 kg ) Windgeschwindigkeiten Die maximal zulässige Windgeschwindigkeit für den Betrieb: Bei gleichmäßigem Wind aus Startrichtung: Demonstrierte Seitenwindkomponente: 37 km/h (20 kt) 22 km/h (12 kt) Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 20/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 5.4 Reichweite Die Reichweite ist sehr stark abhängig von der geflogenen Reisegeschwindigkeit. Eine sehr hohe Reisegeschwindigkeit hat auch einen überproportionalen hohen Verbrauch zur Folge und damit eine geringe Reichweite. Bei einer Reisegeschwindigkeit von ca. 95 km/h beträgt der Verbrauch ca. 9,5 l/h. Die Reichweite liegt dann bei etwa 600 km. 5.5 Lärmmessung Die Lärmmessung erfolgte nach dem zur Zeit gültigen Messverfahren gemäß der „Lärmschutzverordnung für Ultraleichtflugzeuge“ (LS-UL). Die Messung erfolgte mit dem 4-Blatt Standardpropeller der Fa. HTC. Der ermittelte Wert von 59,6 dB/A liegt unter dem maximalen Grenzwert von 60,0 dB/A. 6 6.1 Aufbau des Trikes Fläche Die Fläche wird gemäß der Anleitung des jeweiligen Herstellers aufgebaut. 6.2 Anschluss der Fläche an das Trike Hierzu wird das Trike mit nach vorn geschwenktem Hauptrohr rechtwinklig von hinten an die auf Trapez und Nasenplatte stehende Tragfläche herangerollt. Je nach Fläche muss die Nase aufgebockt werden. Fluchtet die Bohrung im Hauptrohr mit der in der Flächenaufhängung, so wird der Hauptbolzen mit den entsprechenden Beilagscheiben eingesetzt. Der Bolzen ist nicht zu stramm anzuziehen, da sonst die Messingbuchse im Hauptrohr geweitet wird und eine saubere Lagerung somit nicht mehr gewährleistet ist. Der Hauptbolzen wird mit einer neuen Stoppmutter und einer Fockernadel gesichert. 6.3 Befestigung Fangleine Die Fangleine der Rettung wird am Mast hochgeführt und mit Kabelbindern gesichert. Sie ist so zu verlegen, dass sie ohne Behinderung von Schläuchen, Kabeln oder Gurten abreißen kann. Am Kielrohr der Fläche ist darauf zu achten, dass das Fangseil zwischen den Unterverspannungen hindurchgeführt wird. Achten Sie auf den Abstand zur Propellereben. Das Fangseil wird von oben durch die Fläche gesteckt und zusammen mit dem Fangseil des Mastes um die Aufnahme der Frontstrebe gelegt. 6.4 Aufrichten des Hauptrohres Der Flügel wird jetzt an der Basis gegriffen und angehoben. Das Trike muss dabei gegen wegrollen gesichert werden. Ist das Hauptrohr gerade aufgerichtet kann der Mastgelenkbolzen eingesetzt werden. Dieser ist zu verschrauben und zu sichern. Die beiden Schrauben der oberen Motoranbindung sind zu befestigen und die Frontstrebe ist einzusetzen. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 21/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 7 7.1 Flüge unter besonderen Bedingungen Regenflüge Die Hochleistungsprofile moderner Tragflächen für Trikes sind relativ empfindlich gegen durch Regentropfen verursachte Störungen der Strömung. Genau wie bei konventionellen Flugzeugen mit Laminaprofil wird die Mindestfluggeschwindigkeit V min heraufgesetzt. Als logische Konsequenz muss schneller und mit mehr Motorleistung geflogen werden. Darüber hinaus verändert sich das Steuerverhalten der Tragfläche. Die Reaktionen verlangsamen sich, das Gerät verhält sich schwammiger. Das ganze äußert sich besonders in schauerartigen Niederschlägen mit auftretenden Turbulenzen. Aufgrund der Beeinschränkung durch die schlechtere Sicht sind Flüge im Regen nur unter Einhaltung der Mindestsichten und Wolkenabstände zulässig, im Zweifelsfall ist der nächste Flugplatz anzufliegen oder eine Sicherheitsaußenlandung einzuleiten. 7.2 Extrem hohe Temperaturen Flüge unter extrem hohen Außentemperaturen bedürfen der besonderen Beachtung der Motortemperatur und der veränderten Flugeigenschaften, im besonderen der erheblich höheren Starttollstrecke. 7.3 Startplätze in großer Höhe Auf sehr hoch gelegenen Startplätzen ist in Folge fehlender Motorleistung und der schlechteren Aerodynamischen Eigenschaften mit einer erheblich erhöhten Startrollstrecke und einer höher Anfluggeschwindigkeit bei der Landung zu rechnen. 7.4 Gefahr von Vereisung Bei Temperaturen wischen –15 und 10 Grad Celsius besteht, in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit die Gefahr der Vergaservereisung, sowie die Vereisungsgefahr der Fläche. In solchen Fälle ist die Flughöhe zu verändern um in einen Bereich mit günstigere Bedingungen zu gelangen. Tritt kein unverzügliche Verbesserung der Situation ein, so ist eine Sicherheitsaußenlandung auf einem geeigneten Gelände durchzuführen. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 22/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 8 Handhabung, Service und Wartung 8.1 Einführung In diesem Kapitel werden vom Hersteller Verfahren zur korrekten Handhabung am Boden sowie der Wartung und Pflege des Ultraleichtflugzeugs beschrieben. Gemäß Luftverkehrsgesetz muss einmal jährlich eine Nachprüfung von einem Luftfahrtprüfer Klasse 5 durchgeführt werden. Alle weiteren Prüfungen kann eine fachkundige Person durchführen. Die Einhaltung der nachfolgenden Intervalle dient Ihrer eigenen Sicherheit und dem Werterhalt des Flugzeuges. 8.2 Wartungsintervalle Motor: Wartung gemäß Motorhandbuch. Zelle: Grundlage aller Kontrollen ist die erweiterte Vorflugkontrolle, d.h. Vorflugkontrolle inkl. der Punkte, die einmal am Tag vor Beginn des Flugbetriebes geprüft werden sollen (siehe Kapitel: 4.2). 10 - Stunden Kontrolle 1. 2. 3. 4. 5. Erweiterte Vorflugkontrolle Motorwartung gemäß Motorhandbuch Einstellwinkel und Befestigung des Propellers prüfen Tank auf Verunreinigungen prüfen Verschraubungen und Federn des Auspuffs prüfen 50 - Stunden Kontrolle 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. Erweiterte Vorflugkontrolle, zusätzlich: Gründliche Flugzeugreinigung, inkl Tragfläche Befestigung des Propellers prüfen Schläuche und Leitungen des Motors auf Dichtheit und korrekten Sitz prüfen. Luftfilterelement prüfen, ggf. ausblasen ( von innen nach außen!) oder erneuern Verschraubungen und Federn der Auspuffanlage prüfen. Rissbildung kontrollieren. Bugfahrwerk und Bugrad auf Beschädigungen und Risse prüfen, Drehlager fetten. Anbindung des Hauptfahrwerk auf festen Sitz und Beschädigungen prüfen. Seile auf Scheuerstellen und sichere Befestigung untersuchen. Leichtes Fetten und Kontrolle des Aufhängepunktes Einbau des Rettungssystems, Verlegung der Halteleinen, Befestigung des Auslösegriffs prüfen Batterie prüfen Bremsanlage auf Dichtigkeit, Bremsflüssigkeitsstand sowie Bremsfunktion prüfen (bei Scheibenbremsen) 100 - Stunden Kontrolle 1. 50 – Stundenkontrollen, zusätzlich: 2. Besonders sorgfältige Kontrolle von: 3. Schweißnähte des Motorträgers, Bolzen und Gummilager der Motoraufhängung und des Motorträgers Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 23/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 4. Bugfahrwerk und Gummidämpfer auf Beschädigungen und Rissbildung, Reifen je nach Zustand tauschen 5. Hauptfahrwerk auf Beschädigungen, Delaminationen und festen Sitz der Bolzen, Reifen je nach Zustand tauschen 6. Kontrolle der Bremsbeläge und der Radlager (Spiel, Schmierung) 7. Sorgfältige Kontrolle der Bespannung und der Nähte 8. Sorgfältige Kontrolle der elektrischen Anlage und der Batterie 9. Sorgfältige Kontrolle der Instrumente und Avionik auf Steckverbindungen, festen Sitz, Funktionstüchtigkeit 10. Schmieren nach Schmierplan Schmierplan: Hinweis Es dürfen ausschließlich säurefreie Fette und Öle verwendet werden. Um unnötige Verschmutzungen zu vermeiden - sparsam ölen und fetten! Fetten Bugradachse Ölen Bremshebel Pedale Bowdenzüge 8.2.1 Änderungen / Reparaturen Änderungen, sofern es sich nicht um Ergänzungen der Instrumente und Avionik handelt, sind nur in Absprache mit dem Hersteller und der Zulassungsstelle durchzuführen. Reparaturen, sofern es sich nur um den Austausch defekter Teile durch Originalteile handelt, dürfen vom Halter ausgeführt werden. Reparaturen an der Bespannung können nach den bekannten Reparaturverfahren von befugten Personen durchgeführt werden. 8.2.2 Handhabung am Boden Rangiert wird das Flugzeug nur durch Ziehen an der Propellernabe und der Frontstrebe, an den Flächenenden darf nicht geschoben werden. Zum Rückwärtsrangieren und Ausrichten des Flugzeugs wird das Trike am Bugrad angehoben, so dass das Bugrad frei ist. Warnung Beim Anheben darauf achten, dass die Luftschraube nicht auf den Boden stößt ( dies hat meisten ein defektes Blatt zur Folge), und darauf achten, dass das Trike nicht nach hinten überfällt! 8.3 Reinigung und Pflege Starke Verschmutzung verschlechtert die Flugleistungen und kann kleinere Beschädigungen verdecken. Daher sollte das Flugzeug nach jedem Flugtag gereinigt werden. Für leichtere Verschmutzungen und FlieHandbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 24/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 genreste ist meistens klares Wasser ausreichend, für stärkere Verschmutzungen kann dem Wasser ein mildes Reinigungsmittel hinzugefügt werden. Niemals ein feuchtes Segel einpacken! Je nach Nutzung und Witterung sollte die Lackoberfläche mindestens einmal jährlich poliert und gewachst werden. Längere Standzeiten in der prallen Sonne oder im Regen sollten vermieden werden; ggf. sollte das Flugzeug durch eine Abdeckplane vor Witterungseinflüssen geschützt werden. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 25/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 9 9.1 Motorhandbuch Einleitung Um eventuelle Ansprüche gegen den Hersteller nicht verfallen zu lassen, müssen die vorgeschriebenen Wartungsintervalle durch die Firma HTC oder eine durch die Firma HTC autorisierte Fachwerkstatt nach dieser Anleitung durchgeführt werden. Ansprüche im Sinne des Gesetzes können nur bei pünktlich durchgeführten Wartungen durch die Firma HTC anerkannt werden. Jede durchgeführte Wartung muss als Nachweis im Wartungsnachweisblatt von der Firma HTC schriftlich festgehalten werden. 9.2 Der Antrieb Wie jeder Verbrennungsmotor bedarf auch der BMW 1100S Viertakter einer regelmäßigen Wartung. Die folgenden Wartungsarbeiten sollten durch die Firma HTC oder einer von der Firma HTC autorisierten BMW-Werkstatt durchgeführt werden. Nach den ersten 10 Betriebsstunden: Motoröl im betriebswarmen Zustand wechseln Ölfilterpatrone erneuern Getriebeöl im betriebswarmen Zustand wechseln Zylinderkopfmuttern nach Schema nachziehen Ventilspiel überprüfen, ggf. einstellen Leerlaufdrehzahl, Synchronisation Einstellwinkel der Propellerblätter überprüfen, ggf. einstellen Kraftstofffilter erneuern Alle Schraubverbindungen auf festen Sitz prüfen Schlauchschellen am Ansaugstutzen nachziehen Alle 100 Betriebsstunden: Motoröl im betriebswarmen Zustand wechseln Ölfilterpatrone erneuern Kraftstofffilter erneuern Zündkerzen erneuern Ansaugluftfilter erneuern Ventilspiel überprüfen, ggf. einstellen Leerlaufdrehzahl, Synchronisation Bowdenzüge und Verteiler fetten Einstellwinkel der Propellerblätter überprüfen, ggf. einstellen Alle Schraubverbindungen auf festen Sitz prüfen Drehschwingungsdämpfer prüfen, ggf. wechseln Fliehkraftkupplung prüfen, ggf. wechseln Säurestand der Batterie überprüfen, destilliertes Wasser nachfüllen Tank auf Verunreinigungen prüfen Batteriepole ggf. reinigen und fetten Alle 400 Stunden Poly-V-Riemen der Lichtmaschine erneuern Fliehkraftkupplung wechseln Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 26/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 Drehschwingungsdämpfer wechseln Mindestens einmal jährlich überprüfen / erneuern Motoröl im betriebswarmen Zustand wechseln Ölfilterpatrone erneuern Kraftstofffilter erneuern Zündkerzen erneuern Ansaugluftfilter erneuern Leerlaufdrehzahl, Synchronisation Bowdenzüge und Verteiler fetten Einstellwinkel der Propellerblätter überprüfen, ggf. einstellen Alle Schraubverbindungen auf festen Sitz prüfen Säurestand der Batterie überprüfen, destilliertes Wasser nachfüllen Tank auf Verunreinigungen prüfen Batteriepole ggf. reinigen und fetten Alle 800 Stunden Grundüberprüfung durch den Hersteller (eventuell sich ändernde Intervalle sind mit dem Hersteller abzusprechen) nach alle alle einmal 10 h 100 h 400 h jährlich Wartungsplan BMW 1100S Serie Durchzuführende Arbeiten Motoröl im betriebswarmen Zustand wechseln Ölfilterpatrone erneuern Getriebeöl wechseln Kraftstofffilter erneuern Ansaugluftfilter erneuern Zündkerzen erneuern Zylinderkopfmuttern nach Schema nachziehen Ventilspiel überprüfen, ggf. einstellen Bowdenzüge und Verteiler fetten Leerlaufdrehzahl, Synchronisation Einstellwinkel der Propellerblätter prüfen, ggf. einstellen Alle Schraubverbindungen auf festen Sitz prüfen Drehschwingungsdämpfer prüfen, ggf. wechseln Drehschwingungsdämpfer wechseln Fliehkraftkupplung prüfen, ggf. wechseln Fliehkraftkupplung wechseln Säurestand der Batterie prüfen, destilliertes nachfüllen, Pole reinigen und fetten Poly-V-Riemen der Lichtmaschine erneuern Tank auf Verunreinigungen prüfen/reinigen Verschraubungen und Federn des Auspuffs prüfen x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Wasser x x x x x x x x Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 27/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 9.3 Wartungsintervalle 9.3.1 Ölwechsel / Ölfilterwechsel am Motor Der Ölwechsel muss in betriebswarmem Zustand durchgeführt werden, weil kaltes Altöl eine zu hohe Viskosität besitzt, um vollständig ausfließen zu können. Eine umweltfreundliche Entsorgung des Altöls sollte selbstverständlich sein. Benötigtes Werkzeug: Gabelschlüssel SW 22 oder Innensechskantschlüssel SW 8 BMW Ölfilterpatrone (Bestellnummer: ) Ölfilterschlüssel (Bestellnummer: 11 4 650) Ölablassschraube (eventuell gleichzeitig Temperaturgeber) an der Unterseite der Ölwanne herausdrehen und das Altöl in ein Auffanggefäß ablassen. Ölablassschraube mit einwandfreier Dichtung mit 32 Nm wieder einschrauben. Mit Ölfilterschlüssel (Bestellnummer: 11 4 650) Ölfilter herausdrehen. Dichtring des neuen Ölfilters mit Öl benetzen. Öl auffüllen / verschließen. Die Ölstandskontrolle ist frühestens 10 Min nach dem Probelauf korrekt. Wichtig: Der Ölstand darf nie über 50% des Schauglases aufgefüllt werden. Füllmengen: Motor mit Ölfilterwechsel: 3,75 Liter Motor ohne Ölfilterwechsel: 3,5 Liter zwischen Min- und Max- Markierung: 0,5 Liter Motorenölsorten: Marken HD Öl für Ottomotore der API Klassifikationen SE, SF, SG; Kombinationen mit CC oder CD Spezifikation Hinweis Die Ölmenge ist abhängig von der Ölkühlergröße und kann je nach verwendetem Kühler auch etwas größer sein. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 28/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 9.3.2 Ölwechsel am Getriebe Der Ölwechsel muss in betriebswarmem Zustand durchgeführt werden. Arbeitsfolge: 1. Ölablassschraube (1) am unteren Ende des Getriebes lösen und das Altöl in ein Auffanggefäß ablassen. 2. Ölablassschraube mir Magnet ggf. mit Pressluft reinigen und mit neuer Dichtung mit 30 Nm wieder einschrauben und gegen Losdrehen sichern. 3. Luftfilter des Motors abbauen und das Entlüftungshütchen (2) des Getriebes herausschrauben und Öl einfüllen oder Füllstandsprüfschraube herausdrehen und mit einer Ölkanne Getriebeöl einfüllen. 4. Entlüftungshütchen (Füllstandsprüfchraube) einschrauben und gegen Verdrehen sichern. 5. ev. Luftfilter einbauen. Getriebeölsorten: Markengetriebeölsorten API Klassifikation GL-. Viskosität möglichst hoch wählen. (85 - 110) Hinweis Je höher die Viskosität, desto weniger ist das konstruktionsbedingte Flankenspiel der schrägverzahnten Zahnräder zu hören. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 29/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 9.3.3 Drosselklappen einstellen Achtung Die versiegelten Anschlagschrauben der Drosselklappen dürfen nicht verändert erden, da sonst eine Neueinstellung des Leerlauf-Grunddurchsatzes beim Hersteller erfolgen muss. Grundeinstellung: An den Drosselklappen das Bowdenzugspiel gleichmäßig auf ungefähr 0,5 bis 1,0 mm einstellen. Motor warmlaufen lassen bis die Öltemperatur ca. 100°C beträgt. Synchrotester oder Unterdruckdosen an den Unterdruckanschlüssen (schwarze Gummikappe abziehen) anschließen. Motor warmlaufen lassen bis die Öltemperatur ca. 100 °C beträgt. Leerlaufdrehzahl über Umluftschraube bei gleichzeitigem Synchronlauf auf 1000 - 1150 Umdrehungen / Sekunde einstellen. Synchronlauf beider Drosselklappen mittels Synchrontester oder Unterdruckdosen bei 2000 1/min einstellen. Unterdruckanschlüsse mit Gummikappe verschließen. 9.3.4 Zündzeitpunkt prüfen Achtung Dieser Motor wurde mit einer Hochspannungszündanlage ausgestattet. Das Berühren spannungsführender Teile bei laufendem Motor ist l e b e n s g e f ä h r l i c h . Das Zündsystem des Motor unterliegt keinem Gebrauchsverschleiß. Es muss daher nicht „nachgestellt“ werden. Der Zündzeitpunkt kann mittels einer Zündlichtpistole überprüft werden. Oberhalb, hinter den rechten Zylinder muss die Gummischutzkappe entfernt werden. Auf dem Anlasserzahnkranz befinden sich die Markierungen. Die Zündung kann nur mit einem Zündungsprüfgerät eingestellt werden. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 30/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 9.3.5 Zylinderkopf nachziehen Die Zylinderkopfmuttern müssen vor allem in den ersten Betriebsstunden des Motors peinlich genau kontrolliert und mit dem entsprechend Drehmoment eingestellte werden. Wenn die Zylinderkopfmuttern nachgezogen werden, muss das Ventilspiel unbedingt eingestellt werden. Arbeitsfolge: 1. Zündkerzenstecker abziehen 2. Zündkerzen mit Zündkerzensteckerschlüssel (BMW Nr.: 12 3 510) herausschrauben 3. Elektrodenabstand prüfen ( 0,8 mm ist ok, 1,0 mm Verschleißgrenze, nicht nachbiegen, Bruchgefahr) 4. Den Frontdeckel abbauen. Kolben durch Drehen an der Riemenscheibe auf Zündpunkt OT stellen. Anziehvorschrift nach 10 Betriebsstunden 4.1. Zylinderkopfmuttern einzeln kreuzweise anziehen 4.1.1. Eine Mutter lösen 4.1.2. Mutter mit Vorrang 20 Nm anziehen 4.2. Muttern kreuzweise um 180° Drehwinkel weiter anziehen 5. Ventilspiel einstellen 6. Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge 9.3.6 Ventilspiel kontrollieren / einstellen Ventilspiel mit Fühlerblattlehre prüfen, Einstellschraube korrigieren /kontern. ggf. mit Ventilspiel bei kaltem Motor (35° C): Einlass : Auslass: 0,15 mm 0,30 mm Anzugdrehmoment der Kontermutter 8 Nm. Ventilspiel kontrollieren. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 31/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 9.3.7 Fliehkraftkupplung prüfen / wechseln Die Fliehkraftkupplung und der Drehschwingungsdämpfer haben zur Zeit (6/98) eine festgelegte Lebensdauer von 400 h. Um die Fliehkraftkupplung zu prüfen und / oder zu wechseln ist folgendermaßen vorzugehen. Arbeitsfolge: 1. Luftfilterkasten abbauen. ( 4 x M6 Schrauben) 2. Anlasser abschrauben (2 x M8 Schrauben) 3. Getriebegehäuse abschrauben ( 4 x M8 Schrauben) 4. Mit leichten Klopfschlägen (Gummihammer) Getriebe vom Motor trennen 5. Bremsbelagstärke der Kupplung messen: Minimalwert unter 2 mm, dann wechseln 6. Eventuell neue Fliehkraftkupplung einbauen (4 x M8, Nord-Lock, 25 Nm) 7. In umgekehrter Reihenfolge Teile zusammenschrauben (M8-Schrauben mit 25 Nm anziehen) Achtung Bei ausgebautem Getriebe Motor nicht laufen lassen. Die Fliehgewichte würden abreißen und großen Schaden anrichten. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 32/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 9.3.8 Drehschwingungsdämpfer prüfen / erneuern Der Drehschwingungsdämpfer darf keine porösen Stellen oder Risse zeigen. Falls sich Verschleißerscheinungen erkennen lassen, ist der Dämpfer zu wechseln. Durch Ausbau des Anlassers lässt sich der Drehschwingungsdämpfer optisch kontrollieren. Falls er Verschleiß zeigt muss er gewechselt werden. Arbeitsfolge: Bei Getrieben ohne Füllstandschraube Nr.4 (siehe Seite 29) Getriebedeckel des abgebauten Getriebes abschrauben ( 11 M5 Schrauben). Achtung: Öl auffangen. Bei Getrieben mit Füllstandschraube Nr. 4 Getriebedeckel nicht abschrauben. Füllstandschraube (4) herausdrehen Mit 6 mm Innensechskantschlüssel durch die Bohrung stecken und Schraube herausdrehen (Siehe folgenden Punkt). Achtung: Öl. 1. Innensechskantschraube aus dem kleinen Zahnrad herausschrauben und ca. 5 Umdrehungen wieder hereindrehen. 2. Getriebedeckelfläche in waagerechter Position etwas anheben. 12 mm Bolzen auf Schraubenkopf setzen und mit leichten Schlägen Drehschwingungsdämpfer austreiben. 3. Drehschwingungsdämpfer mit Spannband versehen. 4. Schrauben M10 lösen und Drehschwingungsdämpfer ersetzen. 5. 6 Schrauben M10 mit 75 Nm anziehen und mit Loctite sichern. Achtung: auf korrekten Sitz der Dreiecksunterlegscheiben achten. 6. Getriebedeckelplanfläche reinigen und mit dauerelastischem Dichtmittel einstreichen. (Keine Dichtung unterlegen.) (Nur wenn Deckel geöffnet wurde. 7. Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge. Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 33/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 9.3.9 Wartungsnachweisblatt Nachweis über durchgeführte Wartungsarbeiten, Jahresnachprüfungen, Reparaturen und Grundüberholungen. Datum Betriebsstunden Durchgeführte Arbeiten Unterschrift Berechtigung / Stempel Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 34/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 10 Gerätekennblatt Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 35/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 36/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 37/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 38/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 11 Anhang Hauptfahrwerk 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Fahrwerksbein Ausrichtung des Fahrwerks Radachsen, Verschraubung Anbindung des Fahrwerkes Radverkleidung(wenn vorh.) Luftdruck Reifen, Rad, Bremse Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Kontrolle Sichtprüfung Bugfahrwerk 1. 2. 3. 4. 5. 6. Lenkkopfspiel Pedale Bremse Bowdenzüge Reifen, Rad Luftdruck Kontrolle Funktionsfähig Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Kontrolle Tragfläche 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Bespannung Seile, Verschlüsse Lufflines frei hängend Schäden an Rohren Strobe (wenn vorh.) Segellatten Gelenke in der Fläche Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Sitzeinheit 1. 2. 3. 4. 5. GFK Einheit Haltegurte Rettungssystem Verlegung Hauptleine Polster Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Luftschraube 1. Blätter auf Schäden 2. Nabe auf Risse 3. Blätter fester Sitz Sichtprüfung Sichtprüfung Kontrolle Antriebseinheit 1. 2. 3. 4. 5. 6. Ölstand Kraftstoff Verkleidung Lufteinlässe Schläuche auf Schäden Ölkühler fester Sitz prüfen (Schauglas) Sichtprüfung Sichtprüfung frei Sichtprüfung prüfen Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 39/40 Betriebshandbuch EagleV Stand: Juli 2003 7. 8. 9. 10. Einheit auf Öl Leckagen Zündkabel, Kabel Abgasanlage Getriebe/Fliehkraftkupplung ten Sichtprüfung Sichtprüfung Sichtprüfung Propeller durchdrehen, auf ungewöhnliche Geräusche ach- Cockpit 1. 2. 3. 4. Funktion Instrumente Funktion Schalter fester Sitz Cockpit Handgas prüfen prüfen prüfen prüfen Handbuch Eagle V_525_02-15.1 4 www.eaglesworl.de [email protected] Seite 40/40