Wechseljahre - Yolana-Shop
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RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Inhaltsverzeichnis Die Wechseljahre der Frau – was ist das?.......................................................................................... 4 Wann treten die Wechseljahre auf?..................................................................................................... 4 Wechseljahre: Die unterschiedlichen Phasen.................................................................................... 5 Die Prämenopause ............................................................................................................................. 5 Die Perimenopause............................................................................................................................. 5 Die Menopause ................................................................................................................................... 5 Die Postmenopause............................................................................................................................ 5 Die Symptome........................................................................................................................................ 6 Unregelmäßige Zyklen ........................................................................................................................ 6 Hitzewallungen .................................................................................................................................... 6 Übergewicht ........................................................................................................................................ 7 Perioden mit starken Blutungen und längere Perioden ...................................................................... 7 Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit ........................................................................................ 8 Verdauungsstörungen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten .......................................................... 9 Schwindelgefühle ................................................................................................................................ 9 Herzrasen und Herzstolpern ............................................................................................................... 9 Depressionen und Antriebsschwäche............................................................................................... 10 Hautprobleme.................................................................................................................................... 11 Haarausfall ........................................................................................................................................ 11 Schwache Libido ............................................................................................................................... 12 Trockene Schleimhäute .................................................................................................................... 12 Arthrose............................................................................................................................................. 13 Osteoporose...................................................................................................................................... 14 Gelenkschmerzen ............................................................................................................................. 14 Muskelschmerzen ............................................................................................................................. 15 Schlafstörungen ................................................................................................................................ 15 Blasenschwäche ............................................................................................................................... 16 Die Hormone ........................................................................................................................................ 16 Östrogen............................................................................................................................................ 16 Die Aufgaben von Östrogen ......................................................................................................... 16 Symptome für Östrogenmangel.................................................................................................... 17 Symptome für Östrogenüberschuss ............................................................................................. 17 Testosteron ....................................................................................................................................... 17 Die Aufgaben von Testosteron ..................................................................................................... 17 Symptome von Testosteronmangel .............................................................................................. 18 2 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Symptome von Testosteronüberschuss ....................................................................................... 18 Progesteron....................................................................................................................................... 18 Die Aufgaben von Progesteron..................................................................................................... 18 Symptome für Progesteronmangel ............................................................................................... 18 Symptome für Progesteronüberschuss ........................................................................................ 19 Die Hormontherapie .......................................................................................................................... 19 Hormonersatztherapie oder Hormonzuführung ............................................................................ 19 Brauche ich überhaupt zusätzliche Hormone?............................................................................. 19 Vor- und Nachteile der Hormontherapie ....................................................................................... 20 Die Sexualität ....................................................................................................................................... 20 Hormonschwankungen in den Wechseljahren.................................................................................. 21 Der Menstruationszyklus in den Wechseljahren ............................................................................... 21 Sex in den Wechseljahren – Erfinden Sie sich neu .......................................................................... 22 Empfängnisverhütung während der Wechseljahre ........................................................................... 22 Die Ernährung ...................................................................................................................................... 23 Ihre Gewichtsprobleme ..................................................................................................................... 23 Hautfreundliche Ernährung ............................................................................................................... 23 Dem Knochenabbau vorbeugen ....................................................................................................... 24 Regelmäßige Mahlzeiten .................................................................................................................. 24 Nahrungsergänzungsmittel ............................................................................................................... 24 Die Hilfsmittel....................................................................................................................................... 26 Pflanzliche Heilmittel ......................................................................................................................... 26 Phyto-Östrogen............................................................................................................................. 27 Phyto-Progesteron ........................................................................................................................ 27 Beckenbodentraining ........................................................................................................................ 27 Akupunktur und Akupressur.............................................................................................................. 27 Akupunktur.................................................................................................................................... 27 Akupressur.................................................................................................................................... 28 Yoga und Pilates ............................................................................................................................... 29 Yoga.............................................................................................................................................. 29 Pilates ........................................................................................................................................... 30 Wechseljahre als Neuanfang.............................................................................................................. 30 Tabuthema Wechseljahre ................................................................................................................. 30 Jetzt mache ich Karriere ................................................................................................................... 30 Meine Familie und ich ....................................................................................................................... 31 Spätes Mutterglück ........................................................................................................................... 32 Ein Bisschen Egoismus..................................................................................................................... 33 3 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Die Wechseljahre der Frau – was ist das? Sind Sie jenseits der 40 und haben schon seit einigen Monaten keine Periode mehr oder Ihre Periode kommt nur unregelmäßig? Leiden Sie unter Beschwerden wie Hitzewallungen oder Schweißausbrüchen? Dann kann es sein, dass Ihre Wechseljahre (Menopause, Klimakterium) beginnen. Die meisten Frauen werden vom Anfang Ihrer Wechseljahre überrascht. Nur in Ausnahmefällen sind diese auf das Eintreten Ihrer Wechseljahre vorbereitet. Der Großteil merkt lange Zeit nichts, bis plötzlich die monatliche Blutung ausbleibt. Doch was geschieht während der Wechseljahre der Frau? Warum bleibt Ihre Periode plötzlich aus und Sie leiden unter Schweißausbrüchen, Konzentrationsstörungen oder Depressionen? Die Wechseljahre der Frau stellen medizinisch betrachtet das körperliche Gegenstück zur Pubertät dar: bei jungen Mädchen stellt sich der Körper irgendwann darauf ein, befruchtungsfähige Eier herzustellen, mit der letzten Regelblutung setzt für die Frau die Zeit der Wechseljahre ein – ab diesem Zeitpunkt ist man unfruchtbar. Die Eierstöcke produzieren immer weniger Sexualhormone und stellen schließlich ihre Produktion gänzlich ein. Manche Frauen fühlen sich während der Wechseljahre plötzlich nicht mehr als vollwertige Frau. Andere wiederum sind erleichtert, dass die Periode endlich vorbei ist und sie nicht mehr an Verhütung denken müssen. Wie Sie sich während der Zeit der Wechseljahre fühlen, hängt stark von Ihrer eigenen Einstellung zum Altern und auch Ihrer Lebensumstände ab. Sind Sie mit sich selbst und Ihrer Umwelt im Reinen, werden Sie eventuelle Beschwerden, die die Wechseljahre der Frau mit sich bringen, möglicherweise besser ertragen als in einer Lebensphase, die von Zweifeln, Kummer und Sorgen geprägt ist. Wann treten die Wechseljahre auf? Wann die Wechseljahre beginnen und wie lange sie dauern, ist von Frau zu Frau verschieden. Bei den meisten Frauen beginnen die Wechseljahre zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr. Die durchschnittliche Dauer der Wechseljahre der Frau beträgt etwa 10 Jahre. Die ersten Wechseljahresbeschwerden treten erfahrungsgemäß zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr in Form von Hitzewallungen, Zyklusunregelmäßigkeiten oder auch Konzentrationsstörungen auf. 4 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Bereits 5 – 10 Jahre vor dem Eintritt der Wechseljahre, mit ca. 37 Jahren, kann es vorkommen, dass der Eisprung hin und wieder aussetzt. Die letzte Menstruation (Menopause) haben die meisten Frauen in Industrieländern zwischen dem 50. und 52. Lebensjahr. Im Einzelfall können sich die Wechseljahre aber auch später oder früher einstellen. Wechseljahre: Die unterschiedlichen Phasen Die Wechseljahre der Frau beginnen im Alter von etwa 45 Jahren, der weibliche Hormonhaushalt verändert sich ab diesem Zeitpunkt schrittweise über einen Zeitraum von etwa 10 Jahren. Diese Zeit wird in drei Phasen der Wechseljahre unterteilt: Die Prämenopause Als Prämenopause bezeichnet man die Zeit vor der Menopause. Diese Phase beginnt damit, dass der Körper der Frau nicht mehr jeden Monat eine reife Eizelle produziert, dadurch bleibt der Eisprung aus und die Fruchtbarkeit nimmt ab. Es treten zwar noch Blutungen auf, allerdings häufig mit Zyklusunregelmäßigkeiten. Es treten erste Beschwerden der Wechseljahre wie Brustspannen, Wasser-einlagerungen und Stimmungsschwankungen auf. Die Perimenopause Die Perimenopause stellt die Phase des Übergangs während der Wechseljahre dar. Sie liegt 1 bis 2 Jahre vor und nach der Menopause. In dieser Zeit treten Zyklusstörungen und Symptome der Wechseljahre am meisten auf. Die Menopause Die Menopause ist definiert als die letzte Regelblutung der Wechseljahre. Dies gilt allerdings nur dann, wenn danach 1 Jahr lang keine weitere Blutung einsetzt, d.h. die Menopause kann eigentlich nur im Nachhinein festgelegt werden. Die Postmenopause Die Zeit nach der letzten Blutung (Menopause) wird als Postmenopause bezeichnet. Der Körper gewöhnt sich in dieser Zeit der Wechseljahre an die Hormonumstellung und kommt damit mittlerweile gut zurecht, er befindet sich wieder im Gleichgewicht. Die Phase dauert ungefähr bis zum 65. Lebensjahr, danach spricht man vom beginnenden Alter. 5 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Die Symptome Unregelmäßige Zyklen Hitzewallungen Übergewicht Starke Blutungen und längere Stimmungsschwankungen und Verdauungsstörungen und Perioden Reizbarkeit Nahrungsmittelunverträglichkeiten Schwindelgefühle Herzrasen und Herzstolpern Hautprobleme Haarausfall Schwache Libido Trodkene Schleimhäute Arthrose Osteoporose Gelenkschmerzen Muskelschmerzen Schlafstörungen Depressionen und Antriebsschwäche Blasenschwäche Unregelmäßige Zyklen Wechseljahresbeschwerden treten vorwiegend als Unregelmäßigkeiten im Zyklus auf. Bei vielen Frauen führen zwischen dem 40. und 45.Lebensjahr die Wechseljahre dazu, dass mal längere oder mal kürzere Abstände zwischen den Perioden bestehen. Schmierblutungen treten ebenfalls außer der Reihe auf, zeitweise fällt die Periode über mehrere Monate hinweg ganz aus. Ursachen: Unregelmäßige Zyklen werden durch die Abnahme der Anzahl der Eibläschen in den Eierstöcken ausgelöst. Weniger Eibläschen gelangen dadurch zur Eireife. Der Eisprung findet infolgedessen seltener statt und die Bildung von Progesteron entfällt. Dies hat zur Folge, dass die Periode ausbleibt und keine Blutung stattfindet. Hitzewallungen Hitzewallungen beginnen im Brustbereich, die Haut dort rötet sich und die Temperatur der Haut steigt an. Das Gefühl wandert als nächstes nach oben in Richtung Hals, Nacken und Kopf und erstreckt sich schließlich über den ganzen Körper. Hitzewallungen sind die am häufigsten verbreiteten Wechseljahresbeschwerden. Hitzewallungen sind unangenehm, können aber auf einfachem Weg gelindert und sogar verhindert werden, wenn Frau bestimmte Dinge beachtet. 6 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Ursachen: Diese Wechseljahresbeschwerden werden verursacht durch die Schwankungen des Hormonspiegels, wodurch das Temperatursteuerungs-Zentrum im Gehirn manchmal nicht richtig funktioniert. Durch das Fallen des Östrogen-Spiegels wird dieses gereizt, was dazu führt, dass der Körper eine scheinbare Überhitzung wahrnimmt. Das Blut wird vom Körper nach außen in die Haut geschickt, um sich dort abzukühlen. So entstehen die Hitzewallungen. Übergewicht Sie können plötzlich nur noch 2 Rippchen Schokolade essen und nehmen sofort zu, obwohl Ihnen früher eine ganze Tafel nichts anhaben konnte? Kommt Ihnen dies bekannt vor? Auch Gewichtszunahme gehört zu den für viele Frauen unangenehmen Wechseljahresbeschwerden. Ursachen: In den fruchtbaren Jahren verbraucht Ihr Körper jeden Tag etwa 300 Kcal, um einmal im Monat eine Eizelle heranreifen zu lassen und einen Eisprung auszulösen. Dieser Energieverbraucher fällt weg, wenn die Eisprünge seltener werden. Infolgedessen, dass schließlich die Eisprünge ganz aufhören, sind 300 Kcal pro Tag überschüssig bei gleichbleibender Ernährung, wodurch Sie ziemlich schnell zunehmen. Perioden mit starken Blutungen und längere Perioden Lange Blutungen können sich über viele Wochen hinziehen und es wird empfohlen, einen Arzt aufzusuchen, wenn eine Menstruationsblutung länger als drei bis vier Wochen dauert. Außer der hormonellen Umstellung als Folge der Wechseljahre könnten nämlich auch Entzündungen, Myome oder Ähnliches der Grund für längere Perioden sein. Ursachen: Die Schleimhaut der Gebärmutter kann sich durch die anhaltende Wirkung des Östrogens stärker aufbauen, wenn die Abstände zwischen den Perioden länger sind. Der Körper muss die Schleimhaut wieder abbauen und mit der Blutung ausscheiden. Dadurch entstehen längere Perioden mit starken Blutungen. 7 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit Vor allem in den ersten Jahren der Wechseljahre kommt es häufig zu Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit als Wechseljahresbeschwerden. Vergleichbar mit dem Zustand in jungen Jahren kurz vor der Periode gibt es während der Wechseljahre Phasen, in denen Frau ständig aufbrausend ist. Besonders schlimm wird dieser Zustand, wenn die Betroffene unter akuten Hitzewallungen leidet oder aufgrund von Schlaflosigkeit unausgeschlafen ist. Ursachen: Adrenalinspiegel - In den Wechseljahren wird vor allem bei Hitzewallungen vermehrt Adrenalin ausgeschüttet, was außer der Hitzeempfindung und dem beschleunigten Herzschlag oftmals zu Ärgergefühlen führt. Der Zorn als Wechseljahresbeschwerde kann sich lediglich darauf richten, dass es Ihnen schon wieder so heiß geworden ist. Wird Ihnen die Hitze jedoch nicht so bewusst oder erleben Sie außerdem noch eine andere unerfreuliche Begebenheit, dann richtet sich der Ärger meist auf diesen anderen Umstand. Während der Wechseljahre werden Sie ungeduldiger auf die Umgebung reagieren. Diese Wechseljahresbeschwerde wird durch die wiederkehrende Überschwemmung mit Adrenalin hervorgerufen. Wut aufs Älterwerden - Ob bewusst oder nicht, aber in unserer JugendwahnGesellschaft kann man das Älterwerden doch relativ schwer akzeptieren. Mit den Wechseljahren wird eindeutig klar, dass die Jugendzeit vorbei ist, Sie können keine leiblichen Kinder mehr bekommen. In Kulturen, in denen ältere Frauen stärker respektiert werden, treten deutlich weniger Wechseljahresbeschwerden auf und auch die wechseljahresbedingte Wut ist in solchen Gesellschaften kaum vorhanden. Es ist sicherlich hilfreich, sich vom Jugendwahn zu verabschieden und die Schönheit des Älterwerdens schätzen zu lernen. Lebenserfahrung kann im Laufe der Jahre in Weisheit münden und nach dem Ende der Wechseljahre werden Sie nicht mehr so von Hormonen irritiert. In naturverbundenen Kulturen werden nur Frauen jenseits der Wechseljahre als Schamaninnen zugelassen, weil sie über die nötige Reife verfügen und die Kraft haben, sich anderen Welten zu stellen. Außerdem gelten nur sie als "rein", da sie keine Monatsblutungen mehr bekommen. 8 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Verdauungsstörungen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten Wechseljahresbeschwerden können auch Verdauungsstörungen mit einhergehenden Nahrungsmittelunverträglichkeiten sein. Ursachen: Verdauungsstörungen als Wechseljahresbeschwerden und die oft plötzlich mit auftretenden Unverträglichkeiten bestimmter Nahrungsmittelgruppen wie Zucker, Fette, Hefe, Soja und auch Milchprodukte resultieren aus der Hormonumstellung, die sich auch auf die Darmschleimhaut auswirkt. Schwindelgefühle Viele Frauen leiden während der Wechseljahre unter häufigen Schwindelanfällen. Ursachen: Als Wechseljahresbeschwerden hängen Schwindelanfälle mit den Schwankungen im Hormonhaushalt zusammen, die das Gleichgewichtssystem durcheinander bringen. Ein wechseljahresbedingter Schwindel ist also nichts gefährliches, sondern eine der zahlreichen möglichen Wechseljahresbeschwerden, die nach den Wechseljahren von selbst wieder verschwinden und die zusammen mit anderen Wechseljahresbeschwerden erfolgreich behandelbar sind. Sie sollten allerdings darüber informiert sein, dass Schwindel andere Ursachen haben kann, von denen einige durchaus riskante Folgen haben können, wie z.B. ein Schlaganfall bei verstopften Blutgefäßen im Gehirn. Bei diesen Begleiterscheinungen der Wechseljahresbeschwerden sollten die Schwindelanfälle von einem Arzt abgeklärt werden, bevor diese als Wechseljahresbeschwerde eingeordnet werden: • Sollten Sehstörungen vorliegen • Sollte eine Herzschwäche bestehen • Sollten Sie unter Bluthochdruck leiden • Sollten Sie Herz-Medikamente einnehmen • Sollten Sie unter psychischen Erkrankungen leiden • Sollten Sie vor kurzem einen Unfall gehabt haben Herzrasen und Herzstolpern Über Wechseljahresbeschwerden wie Herzrasen und Kreislaufprobleme klagen viele Frauen in den Wechseljahren. Wichtig ist, dass Sie auf jeden Fall abklären lassen, woher die Wechseljahresbeschwerden kommen. Je nach Stärke dieser Wechseljahresbeschwerden wenden Sie sich an einen Internisten oder gleich an einen Kardiologen. Häufig stellt sich heraus, dass Sie sich 9 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE keine Sorgen machen müssen. Mit den Wechseljahren gehen oftmals Herzprobleme wie zum Beispiel Herzrasen oder Herzstolpern einher, manchmal in Verbindung mit Panikattacken. Nehmen Sie Ihre Beschwerden und Ängste wahr, stellen Sie sich ihnen. Ursachen: Wissenschaftler vermuten, dass Östrogenschwankungen bzw. der Östrogenabfall die Ursachen für diese Wechseljahresbeschwerden sind: Durch den sinkenden Östrogenspiegel wird ein Reiz auf das Temperaturzentrum im Gehirn ausgeübt. Um der scheinbaren Überhitzung entgegenzuwirken, reagiert der Organismus mit Hitzewallungen und Herzrasen. Depressionen und Antriebsschwäche Aus der hormonellen Umstellung resultierend können in den Wechseljahren nicht nur körperliche, sondern auch psychische Wechseljahresbeschwerden auftreten. Als wichtige Botenstoffe stehen die Hormone nicht nur mit körperlichen Funktionen in Verbindung, sondern sind auch für die Gefühlswelt und somit die seelische Befindlichkeit verantwortlich. Gefühlschaos, Reizbarkeit, Ängste bis hin zu depressiven Verstimmungen können die Folge sein. Mit diesen typischen Wechseljahresbeschwerden müssen sich Frauen in den Wechseljahren auseinandersetzen. Sie können zu großer Belastung führen. Seelische Wechseljahresbeschwerden sind von Frau zu Frau unterschiedlich stark ausgeprägt und treten meist nicht täglich, sondern nur sporadisch auf. Häufig ist es so, dass Frauen, die zu Jugendzeiten bereits unter Beschwerden des Prämenstruellen Syndroms (PMS) litten, die klimakterischen Hormonumstellungen besonders intensiv wahrnehmen. Selbstverständlich können für das Auftreten dieser Wechseljahresbeschwerden auch äußere Bedingungen wie das familiäre und berufliche Umfeld von Bedeutung sein, jedoch sollten Sie die Hormonumstellung in den Wechseljahren nicht unterschätzen. Ursachen: Grund für die Wechseljahresbeschwerden wie depressiven Stimmungen und Antriebsarmut ist meist der Mangel an Östrogenen. Im Verlauf der Wechseljahre kommt es oftmals auch zu einer Reduzierung der Endorphine. Endorphine sind Hormone, die das seelische Wohlbefinden fördern. Bei einem Mangel kann es also zu Depressionen und Antriebsschwäche kommen. 10 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Hautprobleme Die Haut beginnt bereits mit Mitte 20, Fältchen und Falten zu bilden, was einen ganz natürlichen Vorgang darstellt. Intensive Sonnenbestrahlung, trockene Heizungsluft, zu wenig Bewegung, falsche Ernährung, Rauchen, Schlafmangel, Stress und auch Unzufriedenheit fördern die Faltenbildung. Mit Mitte 40 kommt ein wichtiger Faktor dazu, der die Struktur und den Feuchtigkeitsgehalt der Haut verändert: Die nachlassende Östrogenproduktion in den Wechseljahren. Die Wechseljahresbeschwerden äußern sich darin, dass die Haut an Elastizität verliert und faltiger wird. Es bilden sich Fältchen und Falten oberhalb der Oberlippe, Kollagenfasern werden abgebaut. Ursachen: Östrogene begünstigen die Bildung von Kollagen. Kollagenfasern in der Haut haben die Aufgabe, Wasser zu speichern. Durch Kollagen wirkt die Haut also glatt und prall. Mit zunehmendem Alter und der verminderten Östrogenproduktion in Folge der Wechseljahre bilden sich Falten. Die Haut verliert an Elastizität, sie wird dünn und trocken. Auch die Schleimhäute verändern sich. Besonders deutlich wird dies an den Schleimhäuten der Scheide, wo sich besonders viele Rezeptoren für Östrogene befinden. Durch die abnehmende Produktion von Östrogen wird die Durchfeuchtung und die Durchblutung der Scheidenschleimhaut vermindert. Die Schleimhaut ist empfindlicher und zarter. Haarausfall Zu all den Wechseljahresbeschwerden, die Frauen während der Menopause plagen können, kommt manchmal auch noch Haarausfall hinzu. Ursachen: Man sollte dem Haarausfall in und nach den Wechseljahren zwar Aufmerksamkeit schenken, da durch die Wechseljahre zwar eine hormonelle Umstellung im Körper stattfindet, doch hat diese nicht den oftmals angenommenen Einfluss auf das Haarwachstum, wie es bisher vermutet wurde. Studien haben ergeben, dass vor allem der veränderte Stoffwechsel, der auch mit den Wechseljahren einhergeht, großen Einfluss auf das Haarwachstum hat. Die Stoffwechselprozesse gleichen nach den Wechseljahren denen des Mannes. Die Frau hat durch die Wechseljahre nicht mehr die Möglichkeit, ihre Gifte Monat für Monat durch die Periode auszuscheiden, sie muss sie nun permanent verstoffwechseln – genau wie der Mann. Infolgedessen kommt es zum Verlust körpereigener Mineralstoffe, der Basis für gesundes Haarwachstum. 11 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Schwache Libido Die Menopause bringt viele wirksame Änderungen mit sich, so auch in der Sexualität. Viele Frauen haben nicht mehr dieselbe Lust wie zu Zeiten vor den Wechseljahren. Ursachen: Schwache Libido in den Wechseljahren ist eine natürliche körperliche Reaktion und lässt sich durch die sinkende Produktion von Sexualhormonen im Körper erklären. In den Wechseljahren hören die Eierstöcke langsam auf, Sexualhormone zu produzieren. Zusätzlich wirkt sich der sinkende Östrogenspiegel auf das körperliche Befinden aus. Mit Beginn der Wechseljahre werden zudem der äußere Intimbereich, die Schamlippen und die Schleimhaut der Vagina schlechter durchblutet als vorher. Die Folge: Sie werden dünner, trockener und sind weniger elastisch als noch vor den Wechseljahren. Manche Frauen klagen deshalb über Wechseljahresbeschwerden wie Brennen oder Schmerzen beim Sex. Ihre Scheide ist in den Wechseljahren insgesamt empfindlicher. Auch das Scheidensekret verändert sich mit den Wechseljahren, die Vaginalwand wird anfälliger für bakterielle Infektionen. Auch die männlichen Hormone (Androgene) spielen in den Wechseljahren eine entscheidende Rolle. Besonders wichtig für das Liebesleben der Frau ist das Hormon Testosteron, welches in den Eierstöcken, der Nebennierenrinde und im Fettgewebe der Frau hergestellt wird. Mit zunehmendem Alter der Frau sinkt jedoch auch die Produktion von Testosteron, so auch in den Wechseljahren. Trockene Schleimhäute So wie in den Wechseljahren die Haut zur Trockenheit neigt, kommt es auch häufig zu trockenen Schleimhäuten. Die Trockenheit der Schleimhäute kann zu einigen Beschwerden führen: • Spannungsgefühl • Juckreiz • Entzündungsneigung • Infektanfälligkeit Je nachdem, welche Schleimhäute betroffen sind, äußern sich diese Wechseljahresbeschwerden in unterschiedlichen Krankheitssymptomen. 12 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Arthrose Unter Arthrose versteht man die Abnutzung der Knorpel an den Gelenkflächen. Diese Wechseljahresbeschwerden führen zu Schmerzen in den betroffenen Gelenken. Häufig betroffen von Arthrose sind die Knie und Hüftgelenke, aber auch die Wirbelgelenke und die Finger leiden oft unter diesen Wechseljahresbeschwerden. Arthrose tritt vermehrt in der zweiten Lebenshälfte auf, aber auch Menschen mit schwachen Gelenken oder starkem Übergewicht können schon in jungen Jahren betroffen sein. In den Wechseljahren verstärkt sich die Krankheit, daher macht sie sich häufig auch in dieser Zeit erstmals bemerkbar. 13 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Ursachen: Die Hormone Östrogen und Progesteron sorgen dafür, dass die Gelenke geschmeidig und elastisch sind. Sobald weniger Geschlechtshormone produziert werden, wie in den Wechseljahren der Fall, fällt ein wichtiger Gelenkschutz weg. Osteoporose Etwa 20 Prozent aller Frauen erkranken im Verlauf oder nach ihren Wechseljahren an Osteoporose. Bei Osteoporose nimmt die Knochensubstanz ab, der Knochen wird von innen heraus dünner und poröser. Ursachen: Die häufigste Ursache für die Entstehung der Osteoporose bei Frauen ist der Östrogenmangel. Die Sexualhormone spielen eine regulierende Rolle beim Knochenstoffwechsel und sind bedeutend für das Gleichgewicht zwischen Knochenauf- und -abbau. Bei verminderter oder nachlassender Hormonproduktion durch die Wechseljahre wird der Knochenstoffwechsel gesteigert, wobei der Knochenabbau zunimmt. Neben Wechseljahresbeschwerden in Form von Osteoporose gelten auch Ernährungs- und Bewegungsmangel als Ursache für Osteoporose. Gelenkschmerzen Gelenkbeschwerden sind ein häufiges gesundheitliches Problem in den Wechseljahren. Ursachen: Oft wandern die Gelenkschmerzen als Wechseljahresbeschwerden von Gelenk zu Gelenk, dem Rheuma ganz ähnlich. Doch es ist kein Rheuma. Die gleichen Hormone, die in einer Schwangerschaft für lockeres Bindegewebe durch ihren Überschuss sorgen, damit das Kind leichter geboren werden kann, führen bei ihrem Mangel in den Wechseljahren zu härter werdenden Gelenkhäuten. Diese Gelenkhäute, also das Bindegewebe, das die Gelenke umgibt, wird durch den absinkenden Östrogenspiegel weniger mit Flüssigkeit versorgt und daher spröder und härter. Außerdem wird während der Wechseljahre mehr Interleukin I und VI ausgeschüttet. Das sind Substanzen, die das Immunsystem regulieren. Durch das vermehrte Auftreten dieser Stoffe kommt es häufig zu entzündungsartigen Symptomen, die sich besonders als Wechseljahresbeschwerden äußern. Zusätzlich kann es häufiger zu einer Versteifung der Gelenke kommen, wodurch die Beweglichkeit erheblich eingeschränkt wird. 14 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Muskelschmerzen Muskelschmerzen sind sehr verbreitete Wechseljahresbeschwerden. Im Gegensatz zu Klassikern wie Hitzewallungen ist jedoch nicht sehr bekannt, dass Muskelschmerzen zu den Wechseljahresbeschwerden gehören können. Viele Frauen sind daher von schmerzenden Muskeln irritiert und können sich das plötzliche Auftreten der Muskelschmerzen nicht erklären. Manchmal sind Muskelschmerzen sogar die einzigen Wechseljahresbeschwerden, die Frauen in den Wechseljahren haben. Besonders verbreitet ist eine gewisse Morgensteifigkeit, das heißt, Sie wachen morgens auf und fühlen sich wie zerschlagen. Erst eine Weile nach dem Aufstehen bessern sich die Beschwerden wieder. Andere leiden den ganzen Tag unter Muskelschmerzen oder nur zu bestimmten Gelegenheiten. Durch die Muskelschmerzen wird die Bewegung erschwert, ähnlich wie bei den Gelenkschmerzen, die in den Wechseljahren häufig auftreten. Durch die Wechseljahresbeschwerden mit der einhergehenden Bewegungseinschränkung fühlt man sich schlagartig um Jahrzehnte älter. Ursachen: Obwohl Muskelschmerzen typische Wechseljahresbeschwerden sind, sollten Sie andere Ursachen ausschließen lassen, wenn die Schmerzen stark sind und anhalten. Andere Ursachen außer den Wechseljahren können beispielsweise Rheumatismus oder Fibromyalgie sein. Auch manche Nervenerkrankungen können Muskelschmerzen auslösen. Schlafstörungen Zu den typischen Wechseljahresbeschwerden gehören Schlafstörungen. Im Bett liegend wälzen Sie sich von einer zur anderen Seite. Oftmals drängen sich Gedanken über die Familie, den Alltag oder das Älterwerden in die Zeit der Nacht, was dazu führt, dass Sie nicht einschlafen können oder Sie öfter wach werden. Schweißausbrüche krönen diese Wechseljahresbeschwerden. Sie sind am nächsten Morgen nicht Sie selbst und stehen dem neuen Tag alles andere als vorbereitet gegenüber. Ursachen: Zu den Gründen für diese Wechseljahresbeschwerden gehört wieder der sinkende Östrogenspiegel. Östrogen fördert die Tiefschlafphasen und das Hormon Progesteron wirkt beruhigend auf das Zentralnervensystem und fördert den Schlaf. Der Mangel an diesen Hormonen ist dafür zuständig, dass die Nächte in Zeiten der Wechseljahre unruhig werden. Lassen Sie sich durch Ihr Schlafdefizit nicht beunruhigen. Allein das reine Älterwerden kann zu Schlaflosigkeit führen, da man mit zunehmendem Alter weniger Schlaf benötigt. Zum einen führen Sie 15 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE vielleicht ein mental weniger belastendes Leben, zum anderen führen Sie mit zunehmendem Alter auch ein körperlich weniger anstrengendes Leben als in jungen Jahren. Zusammengenommen verringert das ebenfalls Ihren Schlafbedarf. Blasenschwäche Wenn die Östrogenmengen in den Wechseljahren langsam abnehmen, kommt es häufiger vor, dass das Gewebe der Blase, Harnröhre und Gebärmutter erschlafft. Dies kann zu einer Senkung der Blase und der Gebärmutter führen, Blasenschwäche ist die Folge. Bei Frauen, die Kinder geboren haben, kommt oftmals noch hinzu, dass bei der Geburt die Muskelfasern des Beckenbodens überdehnt wurden und hierdurch die Elastizität nachlässt. Dies kann dazu führen, dass zum Beispiel beim Husten, Lachen oder Heben schwerer Gegenstände sowie bei gefüllter Blase ungewollt Harn abgeht. Die Häufigkeit, auf die Toilette zu müssen, nimmt zu, und die Neigung zu Harnwegsinfekten steigt. Ursachen: Durch vorhergehende Schwangerschaften und Geburten ist die Beckenbodenmuskulatur bereits geschwächt. Durch den sinkenden Östrogenspiegel werden Blase und Harnwege schlechter durchblutet, was sie auch anfälliger für Entzündungen macht. Die Beckenbodenmuskulatur erschlafft und kann dann Ihre Funktion als Schließmuskulatur nicht mehr erfüllten und es kommt zur Blasenschwäche. Die Hormone Östrogen Die Aufgaben von Östrogen • Bestimmung des monatlichen Zyklus • Wichtige Rolle im normalen Verlauf einer Schwangerschaft • Positive Auswirkung (senkend) auf Cholesterinspiegel und Blutfettwerte • Förderung der Durchblutung und Weitung der Blutgefäße • Förderung der Wassereinlagerung des Körpergewebes • Hemmung der für den Knochenabbau zuständigen Zellen • Förderung einer positiven und glücklichen Stimmung • Unterstützung des gesunden Schlafs • Positive Auswirkung auf die Konzentrationsfähigkeit 16 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE • Verringerung von Appetit und Senkung des Körpergewichts • Stimulierung der Ausbildung der weiblichen Geschlechtsmerkmale und –organe in der Pubertät Symptome für Östrogenmangel • Schweißausbrüche • Trockenheit der Scheide • Trockenheit der Schleimhäute wie Augen- oder Mundschleimhäute • Hitzewallungen • Verminderung der sexuellen Reaktionen • Konzentrationsschwäche • schwaches Kurzzeitgedächtnis • Scheiden-, Blaseninfektionen • Osteoporose Symptome für Östrogenüberschuss • Kopfschmerzen • Anfälligkeit für Scheideninfektionen • Depressionen • Aufgeschwemmt sein • Sich schwer fühlen • Schwere Beine • Menstruation mit starker Blutung • Gelbstichige Haut Testosteron Die Aufgaben von Testosteron • Förderung der Proteinbiosynthese (Eiweißaufbau im Körper) • Steigerung der Libido • Erhöhung der Aktivität • Förderung des Muskelaufbaus • Stimulierung der Stammzellen des Knochenmarks • Erhöhung der Empfindlichkeit der erogenen Zonen • Förderung des Stressverhaltens 17 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Symptome von Testosteronmangel • Abnahme der Libido • gestörte Sexualfunktion • vermindertes Wohlbefinden • Ausdünnung der Schambehaarung Symptome von Testosteronüberschuss • Stimmungsschwankungen • Aggressivität • Akne • verstärkter Haarwuchs im Gesicht • tiefere Stimmlage Progesteron Die Aufgaben von Progesteron • Verminderung der Wasseransammlung im Körper • Beruhigende Wirkung auf das Zentralnervensystem und deshalb schlaffördernd • Vorbereitung der Gebärmutter auf die Schwangerschaft • Appetitförderer durch Anregung des Stoffwechsels • Verhinderung vorzeitiger Wehen • Erhöhung der Körpertemperatur • Verhinderung der Heranreifung weiterer Eizellen • Unterstützt der Entwicklung der Brustdrüsen Symptome für Progesteronmangel • Migräne • Muskelschmerzen • Besenreißer • Kurzatmigkeit • Schwindel • Unregelmäßige oder übermäßig stark ausgeprägte Perioden • Ängstlichkeit • Zwanghaftigkeit 18 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE • Nervosität • Innere Unruhe Symptome für Progesteronüberschuss • Schläfrigkeit • Benommenheit • Depressionen Die Hormontherapie Hormonersatztherapie oder Hormonzuführung Im Körper liegt ein sensibles Gleichgewicht zwischen den 3 Haupthormonen Östrogene, Androgene und Gestagene vor. Wird die Konzentration eines Hormons weniger, kann dies dazu führen, dass ein anderes die Oberhand gewinnt. Auf diese Weise halten sich z.B. die Hormone Gestagen und Östrogen gegenseitig im Gleichgewicht: Sinkt der Progesteronspiegel, führt das zu einer Östrogensteigerung. Um die Hormonbalance herzustellen, ist eine abgestimmte Zufuhr der fehlenden Hormone nötig. Der allgemeine Hormonspiegel muss sozusagen durch die Zuführung zusätzlicher Hormone neu eingestellt werden. In diesem Sinne ist der Ausdruck „Hormonzuführung“ treffender. Brauche ich überhaupt zusätzliche Hormone? Eigentlich ist der menschliche Körper darauf ausgerichtet, dass keine Frau in den Wechseljahren zusätzliche Hormone benötigt. Der Hormonrückgang bestimmter Substanzen ist ein natürlicher Vorgang im Leben, was nicht bedeutet, dass die gesamte Hormonproduktion vollkommen zurückgefahren wird. Der Körper produziert bei den meisten Frauen bis ins hohe Alter Hormone, wobei sich Zusammensetzung und Konzentrationen ändern. Die meisten Probleme während der Wechseljahre entstehen nicht durch komplettes Fehlen bestimmter Hormone, sondern durch die Schwankungen des Hormonspiegels. Diese führen nämlich zu den typischen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Gereiztheit. Bei ausgeprägten Problemen kann hier manchmal die zusätzliche Einnahme von Hormonen sinnvoll sein, wenn sie gut dosiert und auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt werden. Vor allem in Fällen, in denen sanftere Mittel wie Phytohormone nicht wirken, empfehlen wir das Aufsuchen eines Facharztes, der vor einer anstehenden Therapie zunächst einen Hormontest durchführt. 19 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Vor- und Nachteile der Hormontherapie Vorteile Die Vorteile der Hormonzuführung liegen in der schnelleren und stärkeren Wirkung. Während man bei der Therapie mit Phytohormonen, der milderen Form, bis zum Eintritt der gewünschten Wirkung meist mit einer Umstellungszeit von 4-6 Wochen rechnen muss, spürt man die Wirkung der zugeführten Hormone recht zeitnah. Vor allem bei speziellen Wechseljahresbeschwerden wie Scheidentrockenheit, Verdünnung des urogenitalen Gewebes und damit verbunden ungewolltem Harnabgang kann die gewünschte Wirkung sofort und effektiv durch den örtlichen Einsatz niedrig dosierter Salben und Gels erreicht werden. Nachteile Gerade die schnelle Wirkung der Hormone ist auch ihr Nachteil. Die Hormonzuführung wird gerne gegen die Wechseljahresbeschwerden angewendet, sie wird jedoch oft wegen auftretender Beschwerden wieder abgesetzt. Es gibt Fälle, in denen sich Frauen nach der Behandlung unwohler fühlen als vorher. Der Grund hierfür liegt in der richtigen Dosierung: In einem Fall ist die Dosierung zu stark, im nächsten wird vielleicht das falsche Hormon zugeführt und eine bestehende Dominanz noch verstärkt. Oft müssen daher verschiedene Anwendungen probiert werden, bis die am besten verträgliche Hormontherapie gefunden wird. Zudem sind gerade bei der traditionellen Form der Hormontherapie die Risikofaktoren noch immer nicht ganz geklärt. Vor allem die Anwendung der so genannten natürlichen Östrogene aus Stutenurin beinhaltet wohl ein höheres Risiko für Brustkrebs oder auch Herzinfarkt. Durch synthetisches Progesteron kann das Risiko für Arterienverkalkung und Venenthrombosen vergrößert werden. Aus genannten Gründen werden leichtere Hormonanwendungen entwickelt, die besser verträglich sind und weniger Nebenwirkungen haben. Leider sind die Langzeitstudien dies bezüglich noch nicht abgeschlossen, so dass noch keine hundertprozentig verlässlichen Aussagen über die Risiken getroffen werden können. Die Sexualität Die Wechseljahre bringen viele Änderungen mit sich. Dies schließt auch Neuheiten in der Sexualität mit ein. Viele Frauen haben zunächst nicht mehr so viel Lust, wie zu Zeiten vor den Wechseljahren. 20 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Diese Reaktion ist durchaus natürlich und lässt sich durch die sinkende Produktion von Sexualhormonen im Körper erklären. Denn in den Wechseljahren hören die Eierstöcke langsam auf, immer wieder Sexualhormone zu produzieren. Natürlich wirkt sich der sinkende Östrogenspiegel auch auf das körperliche Befinden aus. Hormonschwankungen in den Wechseljahren Der äußere Intimbereich, die Schamlippen und die Schleimhaut der Vagina werden mit dem Beginn der Wechseljahre schlechter durchblutet als vorher: Sie werden dünner, trockener und sind weniger elastisch als noch vor den Wechseljahren. Manche Frauen klagen über ein Brennen oder Schmerzen beim Sex. In den Wechseljahren wird die Scheide insgesamt sensibler. Mit den Wechseljahren verändert sich auch das Scheidensekret, die Vaginalwand wird anfälliger für Infektionen mit Bakterien. Frauen müssen sich allerdings keinesfalls hiermit abfinden: Östrogenhaltige Cremes, Tabletten und/oder Zäpfchen sowie ein östrogenhaltiger Vaginalring oder auch einfache Gleitcreme sind hilfreiche Mittel, um die Lust auch in den Wechseljahren nicht zu verlieren. In den Wechseljahren spielen auch die männlichen Hormone (Androgene) eine entscheidende Rolle. Besonders wichtig für das Liebesleben der Frau ist das Hormon Testosteron, welches in den Eierstöcken, der Nebennierenrinde und im Fettgewebe der Frau hergestellt wird. Mit zunehmendem Alter der Frau sinkt jedoch auch die Produktion von Testosteron, so auch in den Wechseljahren. Ein Testosteronpflaster kann Abhilfe schaffen, wenn der Mangel an diesem Hormon die Lebensqualität und Lust stark beeinträchtigt. Der Menstruationszyklus in den Wechseljahren Schon lange vor den Wechseljahren unterscheiden sich bei vielen Frauen die Zykluslängen. Etwa ein bis zwei Jahre vor den Wechseljahren nimmt die Zykluslänge oft extrem zu und die Zyklen sind unterschiedlich lang. Der Eisprung fällt häufiger aus und in manchen Fällen kann die Regel durchaus einige Monate ausbleiben. In dieser Zeit schwanken die Blutspiegel des Östradiol (eines der wichtigsten Östrogene) sehr stark, die Produktion des Gelbkörperhormons nach dem Eisprung nimmt ab und in Zyklen ohne Eisprung wird kein Gelbkörperhormon gebildet. Durch diese Hormonschwankungen werden die auftretenden Blutungen unregelmäßig. 21 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Durch die geringe Östrogenproduktion in den Eierstöcken wird vermehrt FSH (Follikel stimulierendes Hormon) produziert, um die Östrogenproduktion in den Eierstöcken zu steigern. Die FSH-Spiegel können in der Übergangszeit stark schwanken. 1 bis 3 Jahre nach der Menopause ist der Blutspiegel 10-20 mal höher als in der fruchtbaren Zeit. Sex in den Wechseljahren – Erfinden Sie sich neu Bei vielen Frauen ist es auch die Scham, in den Wechseljahren zu sein, die dafür sorgt, dass die Lust an der Liebe sinkt. Diese Last wiegt oft schwerer als hormonelle Einflüsse oder andere körperliche Beschwerden. Sie fühlen sich mit einem Male alt und nicht länger begehrenswert. Psychologen, Ärzte und Therapeuten raten daher, sich mit dem neuen Lebensabschnitt, den Wechseljahren, anzufreunden und die Wechseljahre als Chance zu verstehen. Denn die Wechseljahre bringen auch positive Seiten mit sich: Die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft besteht nicht länger und viele Frauen können ihre Sexualität aufgrund zunehmender Erfahrung unbeschwerter leben. Empfängnisverhütung während der Wechseljahre Zu Beginn der Wechseljahre verändert sich der monatliche Zyklus der Frau. Der Eisprung findet länger nicht statt. Die Menstruation kann daher über einen längeren Zeitraum ausbleiben. Für viele stellt sich daher die Frage: Wie lange muss Frau verhüten? Eine Schwangerschaft kann erst ausgeschlossen werden, wenn die letzte Blutung vorbei ist. Das ist genau die Blutung, nach der mindestens ein Jahr keine neue Menstruation aufgetreten ist. Tritt ein Jahr in Folge keine neue Regelblutung ein, können Sie davon ausgehen, dass der Eisprung nicht mehr stattfindet und eine Schwangerschaft somit nicht mehr möglich ist. Wer ganz sicher sein will, ob die Wechseljahre nun auch tatsächlich eingesetzt haben, kann einen Menopausen-Heimtest (MenoQUICK) durchführen. Die natürliche Möglichkeit schwanger zu werden nimmt mit zunehmendem Alter ab. Während die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft bei einer 20-25 jährigen bei 30% liegt, sinkt sie bei über 45-Jährigen auf 0,2%. Da aber selbst bei unregelmäßigen Blutungen immer noch ein Eisprung stattfindet, ist es durchaus möglich, auch in diesem Alter schwanger zu werden. Viele Frauen in den Wechseljahren sind durchaus froh, dass die monatliche Blutung aufhört und sie nicht länger über Verhütung nachdenken müssen. 22 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Die Ernährung Während der hormonellen Umstellung in den Wechseljahren kommt einer angepassten Ernährung eine besondere Bedeutung zu. Jeder Frau wird empfohlen, ihr Ernährungsverhalten zu überdenken, auch dann, wenn sich die Wechseljahresbeschwerden in Grenzen halten. Ihre Gewichtsprobleme In den Wechseljahren haben viele Frauen ständig das Gefühl zuzunehmen, obwohl sie nicht mehr essen als früher. Dies liegt an der Veränderung der Zusammensetzung des Körpers, wenn Muskelmasse abgebaut wird. Dadurch sinkt der Grundumsatz allmählich und die körperliche Aktivität lässt nach. Der Energieverbrauch ist deutlich verringert, der Nährstoffbedarf jedoch bleibt unverändert, bei einigen Nährstoffen steigt er sogar. Deshalb sollten Frauen bei Eintritt in die Wechseljahre, jedoch spätestens ab dem 50. Lebensjahr, bevorzugt Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte wie frisches Obst und Gemüse, Kartoffeln und Vollkornprodukte sowie mageres Fleisch und Kaltwasserfisch (Makrele, Lachs, Hering und Sardinen) zu sich nehmen. Eine fettbewusste Ernährung zeichnet sich durch ein geringes Angebot gesättigter Fettsäuren tierischen Ursprungs (Fleisch und Wurstwaren) und dem Umstieg auf ungesättigte Fettsäuren von Pflanzenölen wie Oliven-, Raps- und Walnussöl aus. Durch sie wird die Anpassung an den geringeren Energiebedarf unterstützt und sie sichern zudem die Versorgung mit ungesättigten, Gefäß schützenden Fettsäuren, die Arteriosklerose mit der Gefahr von Herzleiden und Schlaganfällen vorbeugen. Eine wichtige Ergänzung zur Gewichtskontrolle stellt regelmäßige Bewegung dar. Hautfreundliche Ernährung Äußerlich sichtbare Veränderungen während der Wechseljahre machen sich auch an der Haut bemerkbar: Diese wird trockener, da sie an Feuchtigkeit verliert. Rauchen und UV-Strahlen wirken als Beschleuniger bei diesem Prozess. Um dem vorzubeugen, steht an erster Stelle die tägliche Trinkmenge von 1,5-2 Litern in Form von energiearmem, mineralstoffreichem Wasser. Obst- und Gemüsesäfte mit Wasser aufgefüllt und Tee je nach Belieben sind zudem empfehlenswert. Ebenso Molke und Buttermilch, die biologisch hochwertiges Eiweiß enthalten, das die Zellerneuerung begünstigt. Für die Stabilität der Haut wird eine zuverlässige Kalziumversorgung benötigt. Fettreduzierte Milchprodukte wie Käse, Quark und Joghurt sind ideale Proteinquellen. Vitamin C wird für die 23 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Kollagensynthese gebraucht und ist unverzichtbar für die Regeneration der Haut. Auch deshalb sollte der Haut zuliebe frisches Obst, Salat und Gemüse mehrmals am Tag zu sich genommen werden. Dem Knochenabbau vorbeugen Ab dem Alter von 40 Jahren gehen im Durchschnitt 0,3%-0,5% der Knochenmasse pro Jahr verloren, in der Zeit vor und nach der Menopause steigt die Abbaurate pro Jahr um ca. 2-5%. Regelmäßige Bewegung sowie eine optimale Kalzium- und Vitamin-D-Zufuhr sind für den Erhalt des Skelettsystems unverzichtbar. Mit Hilfe von UV-Licht wird in der Haut Vitamin D gebildet, diese Fähigkeit nimmt jedoch mit zunehmendem Alter ab. Dem Knochenabbau und der Osteoporose beugt neben Kalzium das Vitamin D vor. Dieser Nährstoff ist dafür verantwortlich, dass Kalzium im Darm überhaupt aufgenommen und in die Knochen eingebaut werden kann. Fisch, Leber, Eier und Pilze enthalten Vitamin D, doch zuverlässig ist nur eine gezielte Nahrungsergänzung, die in Absprache mit dem Gynäkologen verzehrt werden sollte. Zudem helfen Präparate, die Zink, Silizium, Chrom und Mangan enthalten, dem Knochenabbau entgegenzuwirken. Die Nahrungsergänzung sollte auf Lebensumstände, Gewicht, Alter, Grunderkrankungen und Medikamenteneinnahme abgestimmt werden. Regelmäßige Mahlzeiten Es wird vermutet, dass Hitzewallungen und Schweißausbrüche insbesondere dann auftreten, wenn der Blutzuckerspiegel stark abfällt. Regelmäßige und dem Energieverbrauch entsprechende Mahlzeiten sind daher gerade während der Wechseljahre zu empfehlen. Alkohol und Kaffee verstärken Hitzewallungen und sollten zumindest bei ausgeprägten Beschwerden nur in kleinen Mengen während der Wechseljahre genossen werden. Abschließend bleibt zu sagen, dass Frauen, die umfassend über die Vorgänge in ihrem Körper informiert sind und gelassen mit dem neuen Lebensabschnitt umgehen, häufig weniger Beschwerden haben. Nahrungsergänzungsmittel Kalzium Kalzium ist das Mineral, das im Körper am häufigsten vorkommt und mehrere Aufgaben erfüllt. Kalziummangel führt zu Knochenabbau, da der Körper sich die für seine Funktionen benötigten Mengen dieses Minerals aus den Knochen holt. Um dem typischen Knochenabbau im Alter 24 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE entgegenzuwirken, der auf die Verringerung der Östrogenmenge zurückzuführen ist, wird die regelmäßige Einnahme von Kalzium empfohlen. Magnesium Studien belegen, dass Magnesium während der Wechseljahre äußerst hilfreich ist, um Stimmungsschwankungen bzw. PMS-Beschwerden auszugleichen. Es fördert zudem die Aufnahme von Kalzium durch den Körper. Vitamin E Vitamin E schützt und bewahrt Östrogene im Körper, so dass deren Wirkung länger anhält. Dadurch kann Vitamin E auch Hitzewallungen lindern, wodurch es sich als hervorragende Nahrungsergänzung in den Wechseljahren eignet. Da Vitamin E zudem am Aufbau von Muskeln und Bindegewebe beteiligt ist, beugt es Falten und anderen Zeichen der vorzeitigen Hautalterung vor. Fischöl Nahrungsmittel wie Fisch oder Fischöl enthalten essenzielle Fettsäuren, die dafür sorgen, dass der Zustand von Haut und Haaren verbessert wird. Fischöl hilft zudem, trockenen Augen und trockenen Schleimhäuten in Mund und Vagina vorzubeugen. Fischöl trägt außerdem dazu bei, Infektionen der Haut und Schleimhäute zu verringern. Zudem werden Hitzewallungen durch die ausgleichende Wirkung der essenziellen Fettsäuren auf die Sexualhormone gemildert. Soja Man vermutet, dass vor allem bei der positiven Wirkung von Soja gegen Wechseljahresbeschwerden mehrere Substanzen zusammenarbeiten. Deshalb wird eher die Einnahme über die Ernährung empfohlen als konzentrierte Extrakte oder Pflanzenpulver in Kapseln. Rotklee Rotklee hat eine östrogenartige Wirkung und stellt eine der reichsten Quellen für Isoflavone (PhytoÖstrogene) in der Natur dar. Man kann es in Form von Tee oder Kapseln zu sich nehmen. Leinsamen Leinsamen sind bekannt für ihren hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Zudem sind Leinsamen eine bedeutende Quelle für die wertvollen Lignane, phyto-östrogene Verbindungen mit gleichzeitig 25 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE krebsvorbeugender Wirkung (z.B. gegen Brust- und Darmkrebs) in einer einmalig hohen Konzentration. Hopfen Zubereitungen aus frischen Hopfenzapfen wirken östrogenähnlich. Sie dämpfen den Geschlechtstrieb von Männern und steigern die Libido bei Frauen. Man kann es in Form von Tee oder Pflanzenpulver in Kapseln zu sich nehmen. Süßholz Er wirkt nicht nur wie Östrogen, sondern hilft sogar, das Östrogen-Progesteron-Verhältnis auszugleichen. Zudem ist es für seine antiallergische, antibakterielle und antikanzerogene (krebsvorbeugende) Wirkung bekannt. Des Weiteren unterstützt Süßholz die Nebennierenfunktion, was sich insbesondere bei Erschöpfungszuständen als sehr positiv auswirkt. Die Hilfsmittel Die meisten Frauen werden vom Anfang Ihrer Wechseljahre überrascht. Nur in Ausnahmefällen sind diese auf das Eintreten Ihrer Wechseljahre vorbereitet. Der Großteil merkt lange Zeit nichts, bis plötzlich die monatliche Blutung ausbleibt. Wenn Sie Symptome bei sich feststellen, die für die Wechseljahre typisch sind, sich aber dennoch nicht sicher sind, können Sie mit dem einem Menopausen-Test selbst testen, ob Ihre Wechseljahre eingetreten sind oder nicht. Der Test misst Ihren FHS-Spiegel: Liegt er unter 25 mE/ml ist das Ergebnis negativ, Sie sind eindeutig in den Wechseljahren. Alternativ können Sie Ihren FSH-Spiegel beim Arzt kontrollieren lassen. Pflanzliche Heilmittel Wechseljahresbeschwerden, die auf einem Hormonungleichgewicht beruhen, sind bei vielen Naturvölkern unbekannt, was daran liegt, dass der eventuelle Mangel auf ideale Art durch Phytohormone aus der täglichen Nahrung (Gemüse wie Soja, Yams) ausgeglichen wird. Vor allem für Frauen in den Wechseljahren ist dies also ein Grund, viel frisches Gemüse in den täglichen Speiseplan aufzunehmen. Es ist dabei jedoch die Kombination der Gemüsesorten entscheidend. Diese sanften Heilpflanzen können so kombiniert werden, dass sie synergetisch wirken, d.h. sich in ihrer Wirkung verstärken und so zu besseren Ergebnissen führen. 26 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Phyto-Östrogen Phyto-Östrogene stellen die milde Alternative zu den in vielen Fällen mit starken Nebenwirkungen verbundenen körperähnlichen oder synthetisch hergestellten Östrogenen dar. Sie wirken schwächer als natürliches Östrogen und es dauert länger, bis ihre Wirkung entfaltet wird. Für den Körper der Frau bringt dies den Vorteil, dass er sich besser auf Neues einstellen kann. Phyto-Östrogene greifen nicht so stark in die natürliche Regulation des Körpers ein, sondern wirken eher ausgleichend auf den Östrogengehalt im Körper. Es gibt unterschiedliche Phyto-Östrogene, wovon jedes seine Eigenarten und besonderen Fähigkeiten besitzt. Die am meisten eingesetzten sind: • Traubensilberkerze • Chinesische Angelika (Dong Quai) • Rotklee • Soja Isoflavone Phyto-Progesteron Progesteron ist ein natürliches Hormon und weit verbreitet in der Natur. Vorstufen von Progesteron finden sich u.a. in Soja, Fenchel und Mistel. Zur medizinischen Anwendung gegen Wechseljahresbeschwerden eigenen sich insbesondere (am besten zu Beginn der Wechseljahre) die Extrakte von • Wild Yams • Mönchspfeffer Beckenbodentraining Die Hormonumstellung führt bei vielen Frauen zu einer Abschwächung der Beckenbodenmuskulatur, was sich oft in Blasenschwäche oder Organsenkungen auswirkt. Oft kann jedoch durch ganz einfache Übungen die Kraft der Beckenbodenmuskulatur wieder hergestellt werden. Probleme wie Inkontinenz oder Organvorfall können so behandelt oder präventiv verhindert werden. Traditionell betreiben Frauen spezielle Beckenbodengymnastik um die Beckenbodenmuskulatur zu stärken. Dies bedarf Regelmäßigkeit und viel Disziplin. Training mit Hilfsmitteln wie Vaginalkonen oder Vaginalkegel ist eine zeitsparende und effektive Alternative, die sogar Spaß machen kann. Akupunktur und Akupressur Akupunktur 27 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Die Wechseljahre gelten in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) nicht wie bei uns als Einschnitt in das Leben einer Frau, sondern als eine von mehreren Stationen in einem Fluss des Lebens. In unserer westlichen Auffassung wandelt sich in der Phase der Wechseljahre etwas, was vorher stabil und im Gleichgewicht war. In der Vorstellung des TCM befindet sich das Leben immer im Wandel. Das Gegenteil von Wandel ist Stillstand und Stillstand steht für Blockade, Krankheit und Tod. Akupunktur ist ein wichtiger Therapieteil der TCM und beruht auf der Behandlung der Energieleitbahnen im menschlichen Körper. Nach der Theorie der TCM sind diese Energieleitbahnen (Meridiane) mit den Organen verkettet und ebnen den Weg für die Lebensenergie (Chi). Auf diesen Meridianen liegen gewisse Zugangspunkte, über die die Lebensenergie in den Bahnen und damit auch die Organe angeregt werden können. Alle körperlichen und seelischen Leiden basieren nach Glauben der traditionellen chinesischen Weltanschauung auf Blockaden in diesen Meridianen, das Altern selbst beruht auf einem Nachlassen der Lebensenergie. In der TCM möchte man den gesamten Körper, d.h. alle Muskeln, Knochen, Organe, Gelenke, Nerven sowie die Energieleitbahnen im Gleichgewicht und Fluss halten, um sich in jedem Lebensalter die bestmögliche Lebensenergie zu erhalten. Es gibt in der Akupunktur Anwendungen, um Wechseljahresbeschwerden (Hitzewallungen, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Gelenkbeschwerden) erfolgreich zu behandeln und zu lindern. Zudem gibt es spezielle Nadelungs-Punkte, vor allem in der Ohr-Akupunktur, um die Produktion der beiden bedeutenden Steuerhormone Östrogen und Gestagen anzuregen. Akupunktur kann von einem erfahrenen Arzt mit Zusatzausbildung durchgeführt werden: Sowohl die traditionelle Behandlung mit speziellen Akupunkturnadeln als auch die mildere Variante der LaserAkupunktur. Die meisten Akupunkturpunkte lassen sich aber auch gut zu Hause anhand von Elektrostimulation stimulieren. Wer erste Erfahrungen mit der Kraft der Energieleitbahnen machen möchte, kann die Energie-Punkte zunächst auch mittels Akupressur ausprobieren. Akupressur In den Wechseljahren kommt es bei vielen Frauen öfter zu emotionalem Unwohlsein, was auf dem schwan-kenden Hormonhaushalt beruht. Bei einem schwachen Östrogenspiegel werden weniger Glückshormone (Endorphine) produziert. Geht das Progesteron zurück, fehlt die nötige Gelassenheit. Das vegetative Nerven-system reagiert auf diese Schwankungen des Hormonspiegels mit Hitzewallungen, Beklemmungsgefühlen, Schlaflosigkeit und Nervosität. 28 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Akupressur können Sie bei sich selbst durchführen. Mit den richtigen Übungen kommen Sie innerhalb von kürzester Zeit zu mehr Gelassenheit und emotionaler Stabilität. Yoga und Pilates Yoga Yoga unterstützt bei vielen Frauen auf sehr angenehme Weise das Wolhbefinden während der Wechseljahre. Die wohltuende Wirkung der Yoga-Übungen während der Wechseljahre wird von vielen Frauen bestätigt. Die sanften und fließenden Bewegungen, mit der man sich in die Yoga-Übung hineinbegibt, schaffen ein Gefühl von Ausgeglichenheit und Gelassenheit. Durch die tägliche Anwendung der Übungen werden Körper, Geist und Seele gestärkt, sodass viele Wechseljahresbeschwerden als weniger belastend empfunden werden. Da es mit zunehmendem Alter oft zu Ablagerungen in den Arterien und Venen kommt, die den Blutfluss behindern, werden Yoga-Übungen empfohlen, die das Kreislaufsystem konstant durchspülen, so dass Ablagerungen an den Wänden der Blutgefäße verhindert werden können. Durch Yogaübungen kann zudem das Altern der Gefäße gestoppt und die Durchblutung gefördert werden. Durch die Drehungen des Körpers und die regelmäßige Atmung fließt das Blut auch in die Körperteile, die während normaler Alltagstätigkeiten oft unterversorgt sind. Dadurch wird der Sauerstoff besser im Körper verteilt und die Ausscheidung von Giften unterstützt. Auch die Gelenke werden beweglich gehalten. Außerdem wirken sich die Übungen auch positiv auf die Entstehung von Osteoporose aus. Durch die Massagewirkung der Übungen wird die Funktion vieler Organe verbessert, der Blutkreislauf gesteigert und die Versorgung der Nerven mit Nährstoffen und Sauerstoff gesichert. Viele Übungen wirken sich des Weiteren günstig auf das Hormondrüsensystem aus. Frauen, die regelmäßig Yoga betreiben, besitzen ein stärkeres Immunsystem und leiden weniger unter chronischen Erkrankungen. Auch der Gewichtszunahme kann während der Wechseljahre mit Yoga entgegengewirkt werden. Da Verspannung eine der am häufigsten vorkommenden Ursachen für Depressionen darstellt, kann auch die Entspannungstechnik Yoga Nidra die Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele stärken und einen geeigneten Ausgleich zum Alltragsstress bieten. Atemübungen verhelfen zu innerer Ruhe und stärken die Lebensenergie. 29 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Pilates Pilates hat Tradition. In den 20er Jahren entwickelte Joseph Pilates (Bodybuilder) in New York ein Fitness-Programm, das asiatischen Kampfsport mit Yoga-Elementen und westlicher Gymnastik verband. Er entwickelte Geräte aus Holz, Leder und Stahlfedern an Seilzügen. In sein Studio kamen Tänzer und Schauspieler, die durch ihren Beruf Probleme mit den Gelenken und Bandscheiben bekommen hatten. Noch heute ist die Pilates-Methode ideal, um den ganzen Körper ins Lot zu bringen und "die eigene Mitte" zu finden - und das jetzt auch ganz ohne Geräte. Wechseljahre als Neuanfang Tabuthema Wechseljahre Die Wechseljahre sind auch heute noch eines der Tabuthemen schlechthin. Selbst unter Freundinnen spricht Frau plötzlich eintretende Symptome der Wechseljahre wie Hitzewallungen oder Probleme beim Geschlechtsverkehr nur ungern an. Aber warum ist das eigentlich so - schließlich gehen doch alle Frauen früher oder später durch die Wechseljahre? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Der Körper ist ein klassisches Tabuthema unserer Zeit. Wir möchten lange leben aber möglichst nicht altern. Da die Wechseljahre unumstößlich mit dem Thema „Altern“ zusammenhängen, werden sie lieber gar nicht erst angesprochen. Dazu kommt das Thema „Unfruchtbarkeit“- auch hier wird lieber geschwiegen als diskutiert. Der Verlust der Gebärfähigkeit irritiert und es ist immer noch etwas anderes, ob Frau nicht schwanger werden will oder ob sie aufgrund der Wechseljahre nicht schwanger werden kann! Selbst Frauen, die mit der Familienplanung bereits abgeschlossen hatten oder vielleicht nie Kinder haben wollten, geraten ins Nachdenken, sobald mit den Wechseljahren auch zwangsläufig die Unfruchtbarkeit einsetzt. Auch die Tatsache, dass die Wechseljahre in den letzten Jahren als Krankheit dargestellt wurden, trägt dazu bei, dass die Wechseljahre ein Tabuthema sind. Jetzt mache ich Karriere Die Wechseljahre sind die Zeit des Umbruchs - auch im Berufsleben. Nach einer Familienauszeit steigen viele Frauen wieder in Ihren Job ein, orientieren sich neu oder machen sich selbstständig, Berufstätige suchen neue Herausforderungen oder übernehmen mehr Verantwortung. Ein erfüllendes Berufsleben hilft, die hormonellen Umstellungen der Wechseljahre besser zu überstehen. Allerdings 30 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE sollte man sich im Klaren sein, dass Symptome der Wechseljahre wie Hitzewallungen im Job belastend sein können und sich darauf einstellen. Meine Familie und ich Viele Frauen denken mit zunehmendem Alter vor allem an ihre Kinder, Enkelkinder, den Partner, Eltern und Schwiegereltern. Die eigenen Bedürfnisse rücken oft in den Hintergrund. Die Wechseljahre werden für viele Frauen oft zum Wendepunkt und sie sehen jetzt ihre Chance, Beziehungen und Verpflichtungen zu überdenken. Kinder erfordern Zeit und Arbeit, das ist unbestritten. Alleinerziehende sind hier natürlich besonders gefordert. Doch selbst in Haushalten, wo beide Partner arbeiten, sind Frauen noch immer für den Hauptteil der Familienarbeit zuständig. Verglichen mit Männern bringen sie zwischen einer und fünf Stunden täglich mehr mit Hausarbeit zu. Darunter leidet nicht selten die Zeit für die eigenen Interessen. Die Geburt des ersten Kindes sorgt oft für eine Wende. Waren beiden Partner vorher noch gleichberechtigt, macht jetzt die Frau den größten Teil der Hausarbeit. Das sollte allerdings nicht bis ans Lebensende so bleiben. In der Zeit der Wechseljahre oder sobald die Kinder aus dem Haus oder beide Partner nicht mehr im Beruf sind, drängen viele Frauen darauf, die Pflichten im Haushalt neu zu verteilen. Viele Frauen sind vor allem für andere da, eigene Wünsche stehen oft hinten an. Das geschieht selten gewollt. Vieles ergibt sich, weil es die gesellschaftlichen Bedingungen so fordern. Die Versorgung des Nachwuchses ist bis heute primär Frauensache. Der Anteil der Väter, die im ersten Lebensjahr ihres Kindes Elternurlaub nehmen, liegt bei unter 2%. Viele Männer würden gerne wesentlich intensiver an der Entwicklung ihrer Kinder teilhaben, es ist ihnen aber schlicht weg einfach nicht möglich, da sie in der Regel diejenigen sind, die mehr verdienen und somit der Familie finanzielle Sicherheit geben. Im Alter versorgen die einen die Enkelkinder, andere pflegen kranke oder ältere Familienangehörige. Die häusliche Pflege ist ein Bereich der unbezahlten Haus- und Familienarbeit, der nicht selten zu einschneidenden gesundheitlichen Belastungen der Pflegenden führt und vor allem Frauen betrifft. Die Pflege ist sehr oft mit materiellen Einbußen verbunden und häufig von sozialer Isolation begleitet. Nicht selten entfremden sich Paare im Laufe der Jahre derart stark, dass die Partnerschaft in den Wechseljahren auf eine harte Probe gestellt wird. Das Bild des Mannes, der seine Frau nun wegen einer Jüngeren verlässt, täuscht allerdings: Zwei Drittel aller Scheidungen werden von Frauen 31 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE eingereicht. Doch Trennung muss nicht der letzte Ausweg sein. Viele Paare schaffen eine erneute Annäherung. Sie entdecken bereits verloren geglaubte oder entwickeln neue Gemeinsamkeiten und überlegen, wie ihr Lebensabend aussehen soll. Die entscheidende Voraussetzung dafür ist allerdings Offenheit. Dies gilt vor allem für die Frauen, die ihre Wechseljahre nutzen, um ihr Leben zu ändern. Spätes Mutterglück Wenn eine Frau mit über 40 Jahren noch einmal Mutter wird, so ruft das nicht selten gemischte Gefühle hervor. Nicht nur die Schwangere selbst wird überrascht sein, so kurz vor den Wechseljahren noch einmal Mutter zu werden. In der Tat kann es passieren, dass Frauen in einem bestimmten Alter die Anzeichen einer Schwangerschaft mit den ersten Symptomen der Wechseljahre verwechseln. Insbesondere das Ausbleiben der Menstruation führt bei Frauen über 40 eher zur Annahme, mittlerweile in den Wechseljahren zu sein. Eine Schwangerschaft scheint für die meisten in diesem Alter eher abwegig. Immer mehr Frauen bringen ihr erstes Kind relativ spät zur Welt - aus beruflichen oder persönlichen Gründen. Obwohl die Fruchtbarkeit mit dem Alter abnimmt - bis sie in den Wechseljahren schließlich versiegt - sind Spätgebärende heute im Trend. Zwar sind Frauen mit 40 Jahren heute im Durchschnitt fitter als es ihre eigenen Mütter mit 30 Jahren waren, aber dennoch bergen Spätgeburten immer noch nicht zu unterschätzende Risiken. Komplikationen können beispielsweise schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck oder Diabetes sein, auch das Risiko für Erbschäden sind für Babys von Spätgebärenden höher. Doch dank des medizinischen Fortschritts haben auch ältere Frauen gute Chancen, eine normale Schwangerschaft zu erleben. Für eine gewünschte Schwangerschaft, die bis in die 40er aufgeschoben wird, sind die Wechseljahre nachteilig. Denn schon 15 Jahre bevor die Wechseljahre einsetzen, verringert sich die Zahl der produzierten Eizellen, wodurch die Chance auf eine Schwangerschaft sinkt. Der Nachwuchs kann aber durchaus vom fortgeschrittenen Alter der Mutter profitieren: Ältere Schwangere nehmen die Vorsorgeuntersuchungen und einen gesunden Lebensstil häufig ernster als jüngere. Wissenschaftler stellten außerdem fest, dass Kinder älterer Mütter ihren gleichaltrigen Spielkameraden häufig geistig voraus sind. Für die Realisierung des Kinderwunsches im fortgeschrittenen Alter spricht auch, dass die Frauen ausreichend Zeit hatten, sich zu entwickeln und die Welt zu sehen. Sie sind finanziell abgesichert, Ihre Partnerschaft ist gefestigt und Sie stehen mit beiden Beinen fest auf dem Boden. 32 RATGEBER FÜR FRAUENGESUNDHEIT DIE WECHSELJAHRE Ein Bisschen Egoismus Die Wechseljahre sind der Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt, sie stehen für Umbruch. Die körperlichen wie auch seelischen Veränderungen, die mit den Wechseljahren auf jede Frau zukommen, bedeuten Gewinn und Verlust zugleich. Verluste spiegeln sich insbesondere auf körperlicher Ebene wider, denn die Wechseljahre bedeuten nicht mehr schwanger werden zu können und manche Frau fürchtet um Ihre körperliche Attraktivität. Die Wechseljahre bringen aber auch Gewinne mit sich: Viele Frauen genießen es, sich nicht länger mit monatlichen Blutungen und der damit verbundenen Hygiene auseinandersetzen zu müssen. In den Wechseljahren können sie die Verhütung einstellen und müssen nicht länger Angst haben, ungewollt schwanger zu werden. Oft sind auch die Kinder erwachsen, sie verlassen das Haus und Frau hat mehr Zeit für sich. Viele nutzen die Zeit zu Beginn der Wechseljahre, um sich neu zu erfinden, neue Hobbys zu auszuprobieren, zu verreisen oder sich politisch oder sozial zu engagieren. Die Wechseljahre bieten Platz für vieles, was vorher zu kurz kam. 33