Ausgabe 2005 Juli - Der Deutsche Olympische Sportbund

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Ausgabe 2005 Juli - Der Deutsche Olympische Sportbund
DEUTSCHER
SPORTBUND
Internationaler Newsletter
des deutschen Sports
Juli, 2/2005
13. Gesamtausgabe
Vorwort
Internationale Arbeit zwischen Top-Events und nationalen Reformen
Der Sommer strebt seinem Höhepunkt entgegen. Dies gilt nicht allein klimatisch, sondern
auch wenn man auf die wichtigsten internationalen Sportveranstaltungen hierzulande schaut.
Nach Confederations-Cup und Weltmeisterschaften in den olympischen Sportarten Fußball
und Beachvolleyball ziehen uns die nicht-olympischen Sportarten mit ihren World Games in
Duisburg und Umgebung in ihren Bann.
Derartige Veranstaltungen sind ein exzellentes Schaufenster. Deutschland darf sich der Welt
präsentieren und das möglichst so, wie es in den kommenden Jahren werden soll: sportlich
erfolgreich, innovativ, fröhlich, modern, prosperierend, schlank und weltoffen.
Internationale Bewerbungen lohnen daher nahezu jeden Kraftakt. Die im Reformprozess befindliche Sportselbstverwaltung wird die Reihe internationaler Top-Veranstaltungen in
Deutschland nach Fußball-WM 2006, zahlreichen Vergaben für die Jahre 2007 und 2008
sowie der Leichtathletik-WM 2009 gewiss nicht abreißen lassen wollen.
Wahlen auf internationalem Parkett, über die die Mitgliedsverbände des deutschen Sports in
diesem Heft berichten, vermögen Wege zu diesem Ziel zu ebnen. Gleiches gilt für Entwicklungsprojekte, über die in dieser Ausgabe des Internationalen Newsletters erneut ausführlich
informiert wird. Schließlich sind es auch Maßnahmen wie der Besuch von NOK-Präsidenten
und Generalsekretären aus nicht weniger als 23 englischsprachigen afrikanischen Ländern,
die zu Imagebildung und Sympathiewerbung beitragen.
Wenn gute und enge Kooperationen mit Ländern der Dritten Welt weiterentwickelt werden, so
hat dies aber nicht allein mit der Verbesserung unserer Chancen im sich verschärfenden
Wettbewerb um internationale Veranstaltungen zu tun.
Vielmehr steht der deutsche Sport an der Seite internationaler Hilfsorganisationen. Im Zuge
der sich wandelnden sportpolitischen Situation in Afrika, Asien und Lateinamerika trägt er
das seine zum Aufbruch bedürftiger Länder bei.
Neben derzeit laufende und in der Regel vom Auswärtigen Amt geförderte Vorhaben treten im
Internationalen Jahr des Sports neue Maßnahmen, die durch das Bundesministerium des Innern gefördert werden. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang neben Projekten im
Tsunami-Gebiet Südostasiens ein gemeinsames DSB/NOK-Fußball-Projekt in Afghanistan. Es
soll insbesondere Mädchen und Frauen zugute kommen und kann auf bestehenden Maßnahmen und Kontakten aufbauen.
Die internationale Arbeit des deutschen Sports steht in einem sich verändernden politischen
Umfeld gewiss unter sorgfältiger Beobachtung. Sozialer Verantwortung für die internationale
Sportentwicklung in einer sich wandelnden Welt gerecht zu werden ist neben der erfolgreichen Organisation von Top-Veranstaltungen eine aktuellere Herausforderung denn je.
Dr. Clemens Prokop
NOK-Vizepräsident
Dr. Christa Thiel
DSB-Vizepräsidentin
Inhalt
Vorwort des NOK-Vizepräsidenten, der DSB-Vizepräsidentin
Auf dem Weg zur gemeinsamen Dachorganisation des deutschen Sports
London ist Gastgeber der Olympischen Spiele 2012,
NOK-Präsidialkommission beschäftigte sich mit künftigen deutschen Bewerbungen
Georg Hackl zur Wahl in die IOC-Aktivenkommission vorgeschlagen
Positive Rückmeldungen auf das Afrika-Seminar
Claudia Bokel zur Vorsitzenden der EOC-Aktivenvertretung gewählt
Erster Europaabend des deutschen Sports in Brüssel war ein Erfolg
Deutsche IOC-Mitglieder behielten Schlüsselpositionen
Nach der Sportaccord-Messe – Lob für Berlin
Weltkonferenz Sport und Umwelt 2005 angekündigt
Olympischer Kongress 2009 angekündigt
Deutsche Vorhaben im UN-Jahr des Sports - Frauensport in Afghanistan
NOK-Präsident Steinbach und Generalsekretär Schwank in Israel – Makkabiade
Fußball in Afghanistan - Holger Obermann referierte im Auswärtigen Amt
Hilfe des deutschen Sports für Menschen in Not – Entschließung zur Flutkatastrophe
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Nachrichten aus dem Deutschen Sportbund (DSB)
ENGSO-Exekutive tagte auf Einladung des DSB in Frankfurt am Main
- ENGSO-Generalversammlung tagte in Riga
- Vorsitz der ENGSO YOUTH geht nach Deutschland
- ENGSO jetzt mit 40 Mitgliedsnationen
- Würdigung der Arbeit von ENGSO-Generalsekretärin, Dank an DSB
- Europarat/CDDS: Round Table on New Partnerships in Sport in Europe
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Nachrichten aus der Deutschen Sportjugend (DSJ)
- ENGSO Jugendversammlung in Riga wählte Jan Holze zum Vorsitzenden
- Deutsch-Französische Fortbildung: Sprachanimation
- Vorbereitung auf den 32. deutsch-japanischen Sportjugend Simultan-Austausch
- Europäisches Jugendforum vernetzt junge Ehrenamtliche
- Deutsche Sportjugend entsendet Jugend-Delegation zu ASEM Games
- Verbesserung des deutsch-polnischen Jugendaustausches
- Vertiefung des deutsch-israelischen Jugendaustausches – Maccabiade 2005
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Nachrichten aus dem Nationalen Olympischen Komitee (NOK)
- Vorbereitungen auf die Olympischen Winterspiele 2006
- Entwicklungshilfe – Aktuelle Projekte
- NOK-Lehrerfortbildung in Olympia/Griechenland
- Europäische Olympische Jugendspiele in Lignano und Monthey
- Griechische Jugendliche zu Gast beim NOK
- Unter der Schirmherrschaft des IOC- World Games 2005 in Duisburg
- Aktuelle Ausschreibungen der Abteilung Olympische Erziehung
- Gibt es ein Leben nach Sport? Bericht vom 2. IOC-Aktivenforum in Lausanne
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Internationale Aktivitäten der Mitgliedsverbände
- Spitzenfunktionen
- Großveranstaltungen
- Themen
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Nachrichten aus dem EU-Büro des Deutschen Sports
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Klaus Steinbach (NOK), Andreas Trautvetter (NOK), Prof. Dr. Rolf Wallenhorst
(DSB) sowie Dr. Theo Zwanziger (DSB)
angehören, beschäftigt sich auch mit der
Frage der Internationalen Beziehungen.
DSB und NOK auf dem Weg zu einer
gemeinsamen Dachorganisation des
deutschen Sports
Deutscher Sportbund (DSB) und Nationales Olympische Komitee für Deutschland
(NOK) sollen schon bald zu einer Dachorganisation des deutschen Sports verschmelzen. So lautet die Empfehlung einer
gemeinsamen Strukturkommission beider
Dachverbände. Sie wurde am 28. Juni
2005 in Hanau den Mitgliedern von DSB
und NOK präsentiert und wird gegenwärtig
diskutiert.
Die ehrenamtlichen Belange, die sich aus
dem Geschäftsfeld ergeben, sollen künftig
im Präsidium beim Präsidenten angesiedelt
werden. Die hauptberufliche Koordination
könnte, folgt man dem Bericht, im Rahmen
eines eigenständigen Geschäftsfeldes und soweit europäische Angelegenheiten betroffen sind – durch das EU-Büro in Brüssel erfolgen. In der hauptberuflichen Direktion ist, so der derzeitige Stand der Vorschläge, eine Abteilung Internationales
vorgesehen.
Geht es nach dem Willen der Kommission,
so sieht der weitere Zeitplan noch im Spätsommer die Erarbeitung eines Satzungsentwurfes vor. Selbstauflösungsbeschlüsse
der Mitgliederversammlungen von NOK
und DSB könnten bereits im Dezember
folgen. Schon bald nach den Olympischen
Winterspielen in Turin würde, folgt man
dem Vorschlag der Strukturkommission,
dann am 20.05.2006 im Rahmen einer konstituierenden Mitgliederversammlung die
neue Dachorganisation gegründet.
London ist Gastgeber der Olympischen
Spiele 2012 - NOK-Chef Steinbach gratulierte
London ist Gastgeber der Olympischen
Sommerspiele 2012. Bei der Wahl am 6.
Juli 2005 durch die IOC-Session in Singapur gewann die britische Hauptstadt das
„Finale“ gegen den großen Favoriten Paris.
Moskau, New York und Madrid waren
zuvor ausgeschieden.
Mit den fünf Weltmetropolen war das
hochkarätigste Teilnehmerfeld aller Zeiten
am Start gewesen. Der deutsche Bewerber
Leipzig war in der Vorauswahl vor gut
einem Jahr knapp hinter Moskau ausgeschieden. London beeindruckte nicht nur
IOC-Mitglied Dr. Thomas Bach durch "eine glänzende Mischung aus Fakten und
Emotion", die Bewerbungschef Sebastian
Coe moderierte.
NOK-Generalsekretär Bernhard Schwank
(l.) und DSB-Generalsekretär Dr. Andreas
Eichler
Der Präsident des Nationalen Olympischen
Komitees für Deutschland Dr. Klaus
Steinbach hat die Wahl von London als
Austragungsort der Spiele der XXX. Olympiade im Sommer 2012 begrüßt. Das
Konzept der Londoner Bewerbung sei lebendig, jugendlich und an den Interessen
der Athletinnen und Athleten sowie der
Zuschauer orientiert, sagte Steinbach.
Der knapp 50 Seiten starke Bericht des
Gremiums, dem Rainer Brechtken (für das
NOK), Dr. Andreas Eichler (DSB), Ulrich
Feldhoff (DSB), Hans-Peter Krämer
(NOK), Gordon Rapp (NOK), Manfred
von Richthofen (DSB), Ingelore Rosenkötter (DSB), Bernhard Schwank (NOK), Dr.
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Deutsche Olympiabewerbungen: Dr.
Steinbach leitet Präsidialkommission,
künftige deutsche Bewerbungen
Unerlässlich für künftige Bewerbungen um
Olympische Spiele ist ein nationaler Schulterschluss von Sport, Politik, Wirtschaft
und Gesellschaft. Dies ist einmütiger Konsens im Präsidium des Nationalen Olympischen Komitees (NOK).
Nachdem um die Jahreswende Überlegungen der Wintersportverbände und der Stadt
München um eine Bewerbung für Olympische Winterspiele 2014 bekannt geworden
waren, hatte Ende Februar ein Gespräch
zwischen Bundesinnenminister Schily,
dem Ministerpräsidenten des Freistaates
Bayern Stoiber und dem Münchner Oberbürgermeister Ude die Haltung des NOKPräsidiums bekräftigt. Übereinstimmend
bestätigten die Stadt München und der
Freistaat Bayern ihr Interesse an einer Bewerbung für Olympische Winterspiele,
mussten jedoch einräumen, dass das Zeitfenster zur Vorbereitung einer Bewerbung
für das Jahr 2014 nicht ausreichend groß
war.
Dr. Thomas Bach (als IOC-Mitglied), Ulrich Feldhoff (als Präsident des Internationalen Kanu- Verbandes, ICF), Josef Fendt
(als Präsident des Internationalen Rodelsport-Verbandes, FIL), Dr. Clemens
Prokop (als Vertreter der Olympischen
Sommersport-Verbände im NOK), Manfred von Richthofen (als Präsident des
Deutschen Sportbundes), Dr. Klaus
Schormann (Präsident des Weltverbandes
der Modernen Fünfkämpfer, UIPM), Dr.
Klaus Steinbach (als Präsident des Nationalen Olympischen Komitees), Professor
Walther Tröger (als IOC-Mitglied), Fritz
Wagnerberger (als Vertreter der Olympischen Wintersport-Verbände im NOK).
Die Bewerbungsfrist beim IOC endet bereits am 28. Juli 2005. Eine Bewerbung
sollte, so die einvernehmliche Meinung,
gründlich, systematisch und mit entsprechendem Vorlauf angegangen werden und
komme somit frühestens für die Olympischen Winterspiele 2018 in Frage. Zuvor
jedoch muss geklärt werden, ob eine neuerliche deutsche Bewerbung auf Winterspiele oder vielleicht eher auf Olympische
Sommerspiele zielen soll, für die Hamburg
und Berlin bereits ihr Interesse anmeldeten.
NOK nominierte Georg Hackl für die
IOC-Athletenkommission
Unterdessen hat das NOK-Präsidium folgende Persönlichkeiten in die angekündigte Präsidialkommission Olympiabewerbung unter der Leitung von NOK-Präsident
Dr. Klaus Steinbach (im Bild links neben
DSB-Präsident Manfred von Richthofen)
berufen:
Geht es nach dem Willen des NOK für
Deutschland, so wird der dreifache Olympiasieger im Rodeln, Georg Hackl, eine
von zwei Nachrückerpositionen in der
IOC-Athletenkommission einnehmen. Die
Wahl erfolgt während der Olympischen
Winterspiele in Turin im Februar 2006.
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Dies sei bestens gelungen. Durchaus bewusst waren sich die Gäste aus 20 afrikanischen Ländern über die grundlegend unterschiedlichen Bedingungen des Sports in
Afrika und in Deutschland. Dr. Osman
Ismail aus Ägypten: „Wir haben eine
Menge gelernt und hoffen nach unserer
Rückkehr zumindest einige Dinge auch in
unserem Land umsetzen zu können.“
Positive Rückmeldungen auf Fortbildung für afrikanische NOK-Präsidenten
und Generalsekretäre
Die 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
der NOK-Fortbildungsveranstaltung für
Präsidenten und Generalsekretäre englischsprachiger afrikanischer olympischer Komitees sind nach ihrer einwöchigen Fortbildung im Mai 2005 wohlbehalten in ihre
Heimatländer zurückgekehrt. In Frankfurt
erhielten die Teilnehmer unter anderem
Einblick in die Arbeit von DSB, NOK, der
Stiftung Deutsche Sporthilfe (DSH), der
Deutschen Sport-Marketing (DSM) und
tauchten bei der TSG Mörfelden/Walldorf
ins deutsche Vereinsleben ein. Abstecher
hatten nach Bonn zur Nationalen AntiDoping-Agentur (Nada) und dem Internationalen Paralympischen Komitee (IPC)
sowie nach Köln zu Sporthochschule,
Trainerakademie und Olympischem Museum geführt.
In ersten Bilanzen reagierten die afrikanischen Kolleginnen und Kollegen sehr positiv auf das unter der Federführung des
NOK organisierte Seminar. „Insgesamt
war der Besuch informativ nützlich und
bestens dazu geeignet, die bilateralen Beziehungen zu stärken“, urteilte Präsident
Benson T. Baba aus Ghana. „Hochinteressant, informativ und anregend. Dieses Seminar hat Deutschland näher an Afrika
herangebracht“, lautet das Urteil eines Kollegen. Das Seminar sei eine Herausforderung für die afrikanischen NOKs gewesen,
ähnliche Anstrengungen zum Aufbau des
Sports in ihren Ländern zu unternehmen.
Der Dank gelte dem Präsidenten des NOK
für Deutschland, Dr. Klaus Steinbach und
allen Offiziellen, insbesondere NOKAbteilungsleiterin Katrin Merkel, deren
Einsatz zum Gelingen der Veranstaltung
beigetragen habe. „Vor allem interessierten
uns die modernen Strukturen des deutschen
Sports. Wir wollten die Tage hier nutzen,
um tiefere Einblicke zu gewinnen“, umreisst Banji Oladapo aus Nigeria das Interesse der Delegation, der auch der zweimalige Olympiasieger Kipchoge Keino als
Präsident des NOK von Kenia angehörte.
Die 32 SeminarteilnehmerInnen – darunter
die IOC-Mitglieder Kipchoge Keino (Kenia), Patrick Chamunda (Sambia) und
Francis Nyangweso (Uganda).
„Wertvolle Kontakte geknüpft und das
bestehendes Netzwerk des Wissens ergänzt“, so bilanziert Z.R. Magagula aus
Swaziland das Seminar. „Ich würde mir
wünschen, dass das NOK die Beziehungen
zu den afrikanischen Ländern ausbaut und
das Seminar in zwei Jahren wiederholt.“
Manch ein Teilnehmer hätte sich wohl
einen längeren Aufenthalt mit zusätzlichen
Exkursionen zu weiteren Einrichtungen
des Sports in Deutschland gewünscht. So
blieb allein die Hoffnung, das deutsche
NOK möge „die Kooperation mit Afrika
noch viele Jahre fortsetzen. Dass dies auch
für den deutschen Sport insgesamt positive
Resonanz hervorbringt, zeigt folgender
Kommentar: „Bei uns gibt es das Vorurteil,
dass Deutsche unfreundlich sind, aber mit
diesem Seminar haben sie gezeigt, dass sie
an uns glauben.“
“Wir hoffen, dass die Bundesregierung ihr
Interesse an diesen Veranstaltungen vertieft und diese Programme auch weiterhin
unterstützen wird“, sagte NOK-Präsident
Dr. Klaus Steinbach im Anschluss an die
Fortbildung.
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„Mit Claudia Bokels Wahlerfolg erhalten
der deutsche Sport und seine internationalen sportpolitischen Anliegen an einem
wichtigen Punkt Unterstützung. Ich erhoffe
mir durch das gute Ergebnis auch einen
zusätzlichen Motivationsschub für die
Kandidatur von Georg Hackl, der bei den
Olympischen Winterspielen in Turin einen
Platz in der Athletenkommission des IOC
anstrebt.“
Deutscher Erfolg auf Olympischem
Parkett Claudia Bokel zur Vorsitzenden
der EOC-Aktivenvertretung gewählt
Die Tauberbischofsheimer Degenfechterin
Claudia Bokel wurde Ende Mai bei den
Wahlen für die EOC-Athletenkommission
in Kiew zur Präsidentin des achtköpfigen
Gremiums gewählt. Die 32-jährige Silbermedaillengewinnerin von Athen überzeugte in der ukrainischen Hauptstadt mit einer
mehrsprachig vorgetragenen Rede, die
inhaltlich an den für Sportlerinnen und
Sportler drängendsten Themen orientiert
war: der Dopingproblematik und der Vereinbarkeit von beruflicher und sportlicher
Karriere.
Erster Europa-Abend des deutschen
Sports in Brüssel war ein Erfolg
Bokel, die in Kiew vom NOK-Mitglied
und Vorsitzenden des Beirats der Aktiven
im DSB Stefan Forster unterstützt wurde,
erreichte mit 22 von 26 möglichen Stimmen das beste Ergebnis und wurde zur
Präsidentin des Gremiums bestimmt. Zu
Bokels Stellvertreter wurde der estische
Zehnkämpfer Erki Nool gewählt, im weiteren Kreis finden sich Athletinnen wie die
kroatische Skikönigin Janica Kostelic oder
die ukrainische Weltklassehochspringerin
Inga Babakova.
Erstmals wurde Sport in einen EUVertragsentwurf aufgenommen und rückt
damit in den Verfassungsrang auf. Vor
diesem Hintergrund luden Deutscher
Sportbund und Nationales Olympisches
Komitee für Deutschland in Brüssel zu
einer Präsentation auf europäischem Parkett ein. Der „Europa-Abend des deutschen
Sports am 6. April 2005 in der Vertretung
des Landes Baden-Württemberg bei der
Europäischen Untion stellte vielfältige
Bezüge zwischen Europa und Sport her.
Neben zahlreichen geladenen Gästen waren zahlreiche Olympiasieger und Weltmeister vertreten.
Begrüßungen und Ansprachen wurden von
Erwin Teufel (Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, 2. v.r., Ján Figel,
dem für Sport zuständigen EU-Kommissar,
(2, v.l. Dr. Jacques Rogge, Präsident des
Internationalen Olympischen Komitees
(per Videobotschaft), Manfred von Richthofen (Präsident des Deutschen Sportbundes, r.) und Dr. Klaus Steinbach (Präsident
des NOK für Deutschland, l.) gehalten.
Die Kommission (mit Claudia Bokel in der
Mitte) wurde für vier Jahre bis 2009 gewählt.
NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach gratulierte Claudia Bokel zum Sprung an die
Spitze eines Olympischen Gremiums:
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Deutsche IOC-Mitglieder
Schlüsselpositionen
Kommission), Prof. Dr. Karl Lennartz
(Kommission für Kultur und Olympische
Erziehung), Hans-Hermann Mädler (Presse-Kommission), Prof. Dr. Norbert Müller
(Kommission für Kultur und Olympische
Erziehung), Dr. h.c. Klaus Schormann
(Kommission für Kultur und Olympische
Erziehung), Dr. Klaus Steinbach (Medizinische Kommission), Professor Walther
Tröger (Kommission Sport für alle, Delegierter
für
BehindertensportOrganisationen).
Die Vorsitzenden der IOC-Kommissionen
sind: Exekutive: Dr. Jacques Rogge (Belgien), TV-Rechte und Internet: Rogge,
Juristische Kommission: Dr. Thomas Bach
(Tauberbischofsheim), Sportrecht: Dr.
Bach, Marketing: Gerhard Heiberg (Norwegen), Finanzen: Richard Carrion (Puerto
Rico), Olympisches Programm: Franco
Carraro (Italien), Olympische Solidarität:
Mario Vazquez Rana (Mexiko), Medizin:
Prof. Arne Ljungqvist (Schweden), Evaluierung: Nawal El Moutawakel (Marokko),
Turin 2006: Jean-Claude Killy (Frankreich), Peking 2008: Hein Verbruggen
(Niederlande), Vancouver 2010: Rene Fasel (Schweiz), Breitensport: Prof. Walther
Tröger (Frankfurt/Main), Athleten: Sergej
Bubka (Ukraine), Frauen und Sport: Anita
DeFrantz (USA), Kultur: He Zhenliang
(China), Internationales: Guy Drut (Frankreich), Umwelt: Pal Schmitt (Ungarn), Radio und TV: Dr. Rogge, Presse: Kevan
Gosper (Australien), Ethik: Keba Mbaye
(Senegal), IOC-Nominierungen: Francisco
J.
Elizalde
(Philippinen),
Philatelie/Numismatik: Juan Antonio Samaranch
(Spanien).
behielten
Der Tauberbischofsheimer Dr. Thomas
Bach, Mitglied des IOC und des NOKPräsidiums, behält auch nach seinem satzungsgemäßen Ausscheiden aus der Exekutive des Internationalen Olympischen
Komitees (IOC) im IOC den Vorsitz der
Juristischen Kommission sowie der für
Sport und Recht. Bach bleibt zudem Mitglied der Marketing-Kommission und der
Kommissionen TV und Internet. Dies gab
das IOC im März bekannt. Dr. Bach war
nach den Olympischen Spielen im Vorjahr
in Athen als Vizepräsident von der Schwedin Gunilla Lindberg abgelöst worden und
musste die Exekutive nach acht Jahren
gemäß der Satzung verlassen.
Dr. Thomas Bach
Als zweites deutsches IOC-Mitglied hat
auch NOK-Ehrenpräsident Prof. Walther
Tröger seinen Kommissionsvorsitz behalten. Der ehemalige Präsident des Nationen
Olympischen Komitees (NOK) für
Deutschland bleibt Chef der Kommission
Sport für alle. Folgende deutsche Vertreterinnen und Vertreter sind nunmehr in den
Gremien des IOC anzutreffen (in alphabetischer Reihenfolge): Dr. Roland Baar
(Kommission Sport und Umwelt), Dr.
Thomas Bach (Juristische Kommission,
Kommission Sport und Recht, MarketingKommission, Kommission für TV- und
Internet-Rechte), Ilse Bechthold (Kommission für Frauen und Sport), Mathias Berg
(Kommission Sport und Recht), Prof. Dr.
Peter Kapustin (Kommission Sport für
alle), Stefan Kürten (Radio- und TV-
IOC-Mitglieder loben Berlin für Organisation der SportAccord
Berlin hat nach Einschätzung internationaler Beobachter bei der Organisation der
internationalen Konferenz SportAccord
und den Sitzungen der IOC-Exekutive Ende April 2005 für mögliche künftige Bewerbungen Deutschlands um sportliche
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Die Konferenz richtet sich an Vertreter von
Regierungsund
NichtregierungsOrganisationen, die sich mit nachhaltiger
Entwicklung beschäftigen, an Vertreter der
Vereinten Nationen, die Olympische Bewegung, die Nationalen Olympischen Komitees, die Internationalen Fachverbände,
die Organisations-Komitees Olympischer
Spiele, anerkannte Sportorganisationen,
Olympische Sponsoren. Akademische Einrichtungen, Umweltorganisationen und
Medien. Weitere Informationen über das
vorläufige Programm, die Sport und Umwelt-Kommission und die Konferenz in
Nairobi über Links auf folgender IOCSeite
Großereignisse Pluspunkte gesammelt.
„Ich höre von allen Seiten nur Lob und
Anerkennung“, äußerte sich IOC-Mitglied
Hein Verbruggen. Etwa 1400 Vertreter des
Sports und der Olympischen Familie hatten
sich in der Hauptstadt zum Gedankenaustausch versammelt. Auch IOC-Präsident
Dr. Jacques Rogge fand lobende Worte
und bezeichnete die Organisation des Berliner Kongresses als herausragend“.
Weltkonferenz Sport und Umwelt 2005
angekündigt
Die 6. Weltkonferenz zu Fragen von Sport
und Umwelt wird vom 9. bis 11. November 2005 im Hauptquartier des UmweltProgramms der Vereinten Nationen in Nairobi, Kenia, durchgeführt. Dies kündigte
das IOC im Mai an. Die Konferenz folgt
jener von Turin im Dezember 2003, als
Delegierte aus fünf Kontinenten ihre Erfahrungen und Ideen über nachhaltige
Entwicklung durch Sport austauschten.
Das IOC begrüße die Durchführung der
Konferenz in Zusammenarbeit mit UNEP,
hieß es in der Pressemitteilung des IOC.
http://www.olympic.org/uk/news/olympic_n
es/newsletter_full_story_uk.asp?id=1319
IOC kündigte Olympischen Kongress
2009 an
Der nächste Olympische Kongress soll im
Jahr 2009 stattfinden, zehn Jahre nach Beginn der IOC-Reformen von 1999. Das gab
IOC-Präsident Jacques Rogge zum Abschluss der Exekutivsitzungen im April in
Berlin bekannt. Wie der sportinformationsdienst vermeldete werde über den Kongress-Schauplatz während der Winterspiele
2006 in Turin entschieden. Die letzten
Olympischen Kongresse hatten 1981 in
Baden-Baden (Aufhebung der Amateurregel) und 1994 in Paris (100 Jahre IOC)
stattgefunden. „2009 wollen wir die Bilanz
unserer Reformbemühungen ziehen und
die Einheit der olympischen Familie weiter
stärken“, zitiert der sid den IOCPräsidenten. Unterdessen hat das IOC die
NOKs Ende Mai zur Abgabe von StädteBewerbungen um die Ausrichtung des
Kongresses gebeten.
Umweltbeauftragter Töpfer vor UN-Logo
Ziel der Veranstaltung sei es, die Fortschritte zu bilanzieren, die es in der Kooperation zwischen Sport und Umwelt sowie Sport und Olympischer Bewegung
gebe. Hauptthemen werden die Umweltpolitik sowie die Intensivierung von Partnerschaften, Forschung und Entwicklung sein.
Darüber hinaus soll es zur Diskussion
künftiger Prioritäten und Strategien für die
nächsten zwei Jahre kommen.
Deutsche Vorhaben im UN-Jahr des
Sports
Starke Beachtung fand das gemeinsame
Engagement des deutschen Sports im
Rahmen des „UN-Jahres des Sports“ am
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Dienstag, 17. Mai 2005 in Berlin, wo Bundesinnenminister Otto Schily und UNSonderbeauftragter Adolf Ogi ausgewählte
deutsche Beiträge zu der UN-Initiative
vorstellten. Darunter befand sich auch das
gemeinsam von Deutschem Sportbund und
Nationalem Olympischen Komitee vorgesehene Projekt „Hilfe beim Aufbau des
Sports in Afghanistan, insbesondere für
Mädchen und Frauen“. Der deutsche Sport
will hier Brücken schlagen und Hilfestellung als "Hilfe zur Selbsthilfe" geben.
sozialen Integration und zur Gleichstellung
soll weltweit dazu beitragen, Geschlechterrollen aufzubrechen, soziale Kontakte zu
verbessern und Mädchen und Frauen die
uneingeschränkte Teilnahme am öffentlichen und gesellschaftlichen Leben zu sichern.“ Und Herr Dr. Prokop ergänzt: „Das
Projekt bündelt in beispielhafter Weise
Know-how und Kompetenz der beiden
Dachorganisationen des deutschen Sports.
Frauenförderung und internationale Sportentwicklung wirken hier zum Nutzen der
einheimischen Bevölkerung. Aufbauend
auf die Arbeit der Afghanistan-Hilfe Paderborn und der NOK-Experten vor Ort
werden die Rahmenbedingungen für den
Frauen- und Mädchensport verbessert.“
Der deutsche Sport unterstützt den
FrauenSport in Afghanistan
Ziel des Projekts ist es, Mädchen und
Frauen in Afghanistan durch die Förderung
von Bewegungs- und Sportangeboten neue
Lebensfreude zu vermitteln und gesellschaftliche Gestaltungsspielräume zu eröffnen. Es soll ein Beitrag zur Herausbildung einer Zivilgesellschaft in Afghanistan
geleistet werden, der u.a. der Benachteiligung von Frauen und Mädchen in der afghanischen Gesellschaft entgegen wirkt.
Das Projekt umfasst die Reparatur eines
Sportplatzes und dessen Umzäunung in
Pesgaran/Panjshir, die Bereitstellung von
täglichen Mahlzeiten im Hindukusch Lernund Sportzentrum in Kabul und die Aufrechterhaltung des Sportunterrichts an diesem Zentrum sowie die sportliche Ausund Weiterbildung afghanischer Frauen in
Deutschland. Das Projekt, das im Rahmen
des UNO-Jahres 2005 des Sports und der
Leibeserziehung statt findet, ist bis Ende
2005 befristet. Für ergänzende Fragen steht
Projektkoordinator Lars Isecke unter 069 /
6700374 zur Verfügung.
Der deutsche Sport will Brücken schlagen
und Unterstützung bieten. Die Förderung
von Mädchen und Frauen in Afghanistan
liegt ihm dabei besonders am Herzen.
So begründeten DSB und NOK für
Deutschland auf Initiative von Ilse RidderMelchers, der Vorsitzenden des DSBBundesausschusses Frauen im Sport, einen
Antrag zur finanziellen Unterstützung eines Hilfsprojekts an das Bundesministerium des Innern (BMI). Der Antrag wurde
nach seiner Vorstellung durch Frau RidderMelchers und Herrn Dr. Clemens Prokop,
NOK-Vizepräsident, am 17.05. in Berlin
bewilligt.
Dr. Klaus Steinbach und Bernhard
Schwank im Juli in Israel - Makkabiade
Erfreut über die positive Resonanz des
BMI unterstreicht Frau Ridder-Melchers
die Bedeutung der Maßnahme: „Der deutsche Sport will mit diesem Projekt bewusst
ein Zeichen setzen. Sport als Mittel zur
Anlässlich der 40jährigen deutschisraelischen Beziehungen besuchen NOKPräsident Dr. Steinbach und Generalsekretär Schwank im Juli die 17. Makkabiade in
Israel.
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„Das NOK für Deutschland ist bestrebt, die
seit vielen Jahren bestehenden guten Kontakte mit Ländern der Dritten Welt weiter
zu entwickeln“, sagt NOK-Präsident Dr.
Klaus Steinbach. Neben 36 bereits laufende NOK-Projekte in Entwicklungsländern
treten im Internationalen Jahr des Sports
weitere, durch das Bundesministerium des
Innern geförderte, Engagements.
Auch die Staatsministerin des Auswärtigen
Amts, Kerstin Müller, unterstrich in Berlin
die außen- und entwicklungspolitische
Bedeutung des Sports. Er sei in vielen
Ländern Teil des nationalen Selbstbewusstseins und könne zur Identitätsbildung
und zum Wiederaufbau beitragen. Mit der
Entsendung von Trainern habe Deutschland international Anerkennung erworben.
Holger Obermann referierte im Auswärtigen Amt über deutsches Fußballprojekt
Über die Bedeutung des Fußballs beim
Wiederaufbau der afghanischen Gesellschaft referierte auch Holger Obermann,
Journalist und Entwicklungsexperte des
NOK, des DFB und der FIFA beim Forum
„Global Players – Fußball, Globalisierung
und Außenpolitik“ im Auswärtigen Amt in
Berlin.
An der Veranstaltung „Global Players“ –
Fußball, Globalisierung und Außenpolitik
haben am 19. April im Auswärtigen Amt
mehr als 300 in- und ausländische Fußballund Entwicklungsexperten teilgenommen.
Zu den Referenten zählten u.a. auch der
deutsche Fußball-Schiedsrichter Dr. Markus Merk und Günther Zittel, FußballEntwicklungshelfer in Diensten von NOK
und Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in Uganda.
„Fußball ist dank der deutschen Unterstützung in Afghanistan auf dem besten Weg,
die Popularität der sechziger und siebziger
Jahre zu erreichen, in denen die Nationalmannschaft führend in der südasiatischen
Region war. Bereits heute ist er Ausdruck
für Hoffnung und Lebensfreude. Bestehende Ressentiments der ethnischen Gruppen
reduzieren sich auf ein Minimum, wenn es
um Fußball geht,“
Hilfe des deutschen Sports für Menschen in Not - Entschließung der Präsidien von DSB und NOK zur Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien (Januar 2005)
Die Präsidien des Deutschen Sportbundes
und des Nationalen Olympischen Komitees
für Deutschland zeigten sich Anfang Januar zutiefst erschüttert über die Folgen des
verheerenden Seebebens in Südostasien,
das unzählige Menschenleben gekostet und
die Infrastruktur in vielen Regionen zerstört hat. Sie waren zugleich der Ansicht,
dass der Sport durch seine vielfältigen
Möglichkeiten der Begegnung und Zusammenarbeit zur Rückgewinnung der
Lebensfreude beitragen kann. Die Entschließung umfasste folgende Punkte:
erläuterte Obermann. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen standen die seit Anfang
2003 vom NOK aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanzierten Entwicklungsprojekte. Der UN-Sonderbeauftragte Adolf
Ogi würdigte die friedensstiftende und
politische Bedeutung des Sports. „Fußball
und Sport können Brücken schlagen und
bei der Schaffung einer besseren Welt vorangehen“, sagte Ogi.
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DSB und NOK fördern alle Initiativen
in den verschiedenen sportlichen Bereichen, auch von Vereinen und Verbänden, ideell, insbesondere durch geeignete Öffentlichkeitsarbeit.
NOK und DSB sind der Auffassung,
dass Maßnahmen im UNO-Jahr des
Sports 2005 in den Dienst der Hilfe für
die Flutopfer bzw. für den Wiederaufbau der sportlichen Infrastruktur gestellt werden können.
Das NOK intensiviert die Kontakte zu
den Nationalen Olympischen Komitees der betroffenen Länder und ermittelt in Abstimmung mit Experten konkrete Hilfsmaßnahmen.
DSB und NOK werden die internationalen Weltorganisationen des Breitensports dazu nutzen, konkrete
Hilfsmöglichkeiten im sportlichen Bereich zu ermitteln.
NOK und DSB werden die Stiftung
Deutsche Sporthilfe bei der Vermittlung von Patenschaften unterstützen,
die für betroffene Sportlerinnen und
Sportler aus den Gebieten der Flutkatastrophe bis zu den Olympischen und
Paralympischen Spielen in Peking übernommen werden sollen.
Die Deutsche Sportjugend wird die
Übernahme von Patenschaften initiieren, die insbesondere den Aufbau von
Einrichtungen zur Betreuung von Kindern, die durch die Flutkatastrophe
selbst zu Schaden gekommen sind oder ihre Eltern verloren haben, nachhaltig unterstützen.
den, die die Teilnehmer dazu in die Lage
versetzen soll, traumatisierten Kindern und
Jugendlichen Sportspiele jeglicher Art beizubringen.
Sri Lanka
In Sri Lanka wird Klaus Blessing für etwa
drei Wochen im Oktober/November 2005
in den von der Flutkatastrophe zerstörten
Gebieten von Sri Lanka mit einfachen Mitteln Sportstätten und –geräte herstellen.
Insbesondere Jungen und Mädchen sollen
dadurch die Möglichkeit bekommen, wieder regelmäßig Sport zu treiben. Die Bevölkerung wird in die Herstellung der Geräte und Materialien eingebunden. Zum
Abschluss der Maßnahme werden die neu
errichteten Anlagen wie Fußballtore und
Basketballkörbe bei einem gemeinsamen
Sportfest von jungen Mädchen und Jungen
eingeweiht.
Thailand
Auch in Thailand sollen mit Hilfe der erfahrenen Expertin Dr. Nadja Schott Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nach
dem verheerenden Seebeben durch verschiedene Methoden des spielerischen
Lernens Lebensfreude und neue Perspektiven vermittelt werden.
Die Voraussetzungen dafür sollen zwei
einwöchige Multiplikatorenkurse schaffen.
In Bahn Bang Sak, dem Dorf das das Team
um Fechter Willi Kothny derzeit wieder
aufbaut, wird für die Schulung eine kleine
Sporthalle zur Verfügung stehen. Dort und
in einer weiteren Provinz Südthailands
sollen Sportfeste für Jung und Alt das Projekt abrunden. Alle drei Maßnahmen werden im Rahmen des UN-Jahres vom Bundesministerium des Innern gefördert.
Gemäß der vereinbarten Zuständigkeit im
internationalen Bereich führt das NOK für
den deutschen Sport folgende Projekte zur
Flutopferhilfe durch:
Leichtathletik in Sri Lanka
Bereits im Juli entsendet das NOK, finanziert aus Mitteln des Auswärtigen Amtes,
Dr. Joachim Prinz für ein LeichtathletikProjektin nach Sri Lanka. Bei diesem Projekt geht es primär um die Ausbildung von
Leichathletiktrainern in drei verschiedenen
Regionen Sri Lankas sowie um die Betreuung von Athleten.
Indonesien
Im September 2005 wird NOK-Experte
Hans-Peter Thumm nach Aceh/Indonesien
aufbrechen, um Kindern und Jugendlichen
durch Spiele und körperliche Aktivität
neue Lebensfreude zu vermitteln. Unter
anderem werden zwei einwöchige Ausbildungskurse für ÜbungsleiterInnen stattfin11
verbleiben kann, hängt von der Zusage des
zuständigen Ministeriums ab, einen Teil
der Kosten im Rahmen der Unterstützung
der Europäisierung der Jugendarbeit im
Sport zu finanzieren.
NACHRICHTEN
1. Aus dem Deutschen Sportbund
(zusammengestellt von Marcus Böcker)
Neben der Vorbereitung der kommenden
Generalversammlung in Riga standen –
unter anderem - PR und Kommunikation,
EU-Fragen, Rahmenbedingungen und
mögliche Inhalte eines künftigen internationalen Mentoringprogramms von ENGSO
für Frauen im Sport sowie konzeptionelle
Überlegungen und ein erster Entwurf für
ein übergreifendes ENGSO-StrategiePapier zur Diskussion, das ENGSOGeneralsekretärin Rydzy-Götz für die Generalversammlung in Riga erarbeitet.
ENGSO-Exekutive tagte auf Einladung
des DSB in Frankfurt
Mit besonderer Freude folgten die Mitglieder der ENGSO Exekutive der Einladung
der Europabeauftragten des Deutschen
Sportbundes, Frau Erika Dienstl, die vorletzte Exekutiv-Sitzung unter der insgesamt 10-jährigen Amtsführung von Marlis
Rydzy-Götz als ENGSO-Generalsekretärin
vom 18. bis 20.02.2005 in Frankfurt abzuhalten.
Einen in besonderer Weise angenehmen
und würdigen Rahmen fanden die Gäste
beim Dinner in einem renommierten
Frankfurter Restaurant vor, den sie auch
dazu nutzten, DSB-Gastgeberin Erika
Dienstl und dem Präsidium des Deutschen
Sportbundes aufrichtigen Dank für die
langjährige aktive Mitwirkung an der
ENGSO-Arbeit auszusprechen. Nach der
hervorragenden Unterstützung durch die
Führung des ENGSO-Generalsekretariats
in Frankfurt durch Marlis Rydzy-Götz unter Mitwirkung von Barbara Pohl, - so
ENGSO Präsident Bengt Sevelius in seinen
Dankesworten – werde es sehr schwer für
jedwelches ENGSO-Mitglied, ebenso
kompetent, effektiv und konstruktiv die
Nachfolge der deutschen Generalsekretärstätigkeit in ENGSO anzutreten. Zudem
habe Frau Rydzy-Götz nicht nur die Interessen des deutschen Sports in der ENGSO-Exekutive erfolgreich vertreten sondern vor allem eine Reihe konzeptioneller
Anregungen und sport-politischer Initiativen zur weiteren Profilierung und Positionierung der ENGSO-Arbeit im europäischen Kontext beigetragen.
Auch DSB-Generalsekretär Dr. Andreas
Eichler traf mit den Gästen zu Beratungen
u.a. über Möglichkeiten und Modalitäten
einer reibungslosen Übergabe des ENGSO-Generalsekretariats zusammen, das
nach den Neuwahlen bei der ENGSOGeneralversammlung im April in Riga auf
ein anderes Mitgliedsland übergehen wird.
Weiterhin war die Zukunft des ENGSOJugendsekretariats, das zur Zeit ebenfalls
in Frankfurt/M angesiedelt ist, ein Gesprächspunkt von beidseitigem Interesse zumal die dsj die Möglichkeiten zur aktiven Mitwirkung in ENGSO an zentraler
Stelle grundsätzlich begrüßt. Der Kandidatur von Jan Holze (dsj) für das Amt des
ENGSO-Jugend-Vorsitzenden werden beste Chancen eingeräumt. Im Erfolgsfall wäre er damit ab April „ex officio“ in die
ENGSO-Exekutive eingebunden. Ob das
bisher sehr erfolgreich von Jennifer Hedderich
(dsj)
geleitete
ENGSOJugendsekretariat weiterhin bei der dsj
Abschließend bat Präsident Sevelius darum, diese Würdigung und Danksagung der
ENGSO-Exekutive auch dem DSBPräsidenten und seinen Präsidiumskollegen
12
und –kolleginnen zu übermitteln, was von
Gastgeberin Erika Dienstl gerne zugesagt
wurde.
Der Vorsitz der ENGSO YOUTH geht
nach Deutschland
An der ENGSO-Jugendversammlung nahmen als deutsche Delegierte Jan HOLZE
(dsj) und Jennifer HEDDERICH (dsj) sowie zwei Landessportjugendvertreter (ein
Mädchen und ein Junge – entsprechend der
Empfehlung der ENGSO-Jugendordnung)
teil. Jan HOLZE wurde bei den Wahlen
zum Jugend-Komitee zum Vorsitzenden
gewählt. Er löste damit die Französin PaulChopin in dieser Funktion ab, die auch „ex
officio“ mit Sitz und Stimme die Mitwirkung in der ENGSO-Exekutive beinhaltet.
Dass das ENGSO-Jugendsekretariat noch
bis Ende des Jahres in Deutschland bleiben
und durch Jennifer HEDDERICH für die
dsj wahrgenommen werden kann, löste
allseits große Befriedigung aus. Zur sportlichen Jugendarbeit in Europa legte das
ENGSO-Jugendkomitee der Generalversammlung einen Tätigkeitsbericht und Aktionsplan für das kommende Jahr vor. Daraus geht hervor, dass eine rege Interessensvertretung – so auch zur Aufnahme in das
Europäische Jugendforum - und erfolgreiche Projektzusammenarbeit mit anderen
Partnern in Europa, z.B. mit Europarat und
EU im Rahmen der EJES-Maßnahme „European Crossroads: Sport - the Front Door
to Democracy“, stattgefunden haben. Der
Aktionsplan 2005/06 der ENGSO-Jugend
konzentriert sich auf drei Themenschwerpunkte: Ehrenamt, Jugendsozialarbeit,
Mitbestimmung.
13. ENGSO Generalversammlung tagte
in Riga (Lettland)
vom 15. bis 16. April 2005
Neue Leiterin der EU Sport-Unit äußert
sich zu künftigen Schwerpunktthemen
Zum
Auftakt
der
ENGSOGeneralversammlung in Riga gab Marianne Hildebrand, Leiterin der „Sport- Unit“
der EU-Kommission, einen Überblick über
die jüngsten sportrelevanten Entwicklungen auf EU-Ebene und äußerte sich zu den
Arbeitsschwerpunkten ihrer Abteilung für
das laufende Jahr. Vor allem bei den geplanten thematisch ausgerichteten Anhörungen erwarte sie eine rege Beteiligung
der Sportorganisationen und die Übermittlung der vom Sport vertretenen Positionen
sowie Anregungen für einen künftigen
sportbezogenen Aktionsplan auf EUEbene. Der Tätigkeitsbericht der ENGSOAG „Eu und Sport“, ihr Aktionsplan
2005/06 sowie u.a. ein Positionspapier zur
Problematik
der
EU-Dienstleistungsrichtlinie ergänzten diesen Themenblock.
Eröffnet wurde die Generalversammlung,
die von den lettischen Gastgebern zusammen mit der Jugendversammlung und konferenz der ENGSO YOUTH bestens
vorbereitet worden war, mit Grußworten
des ENGSO-Präsidenten Bengt Sevelius
(Schweden), des Vorsitzenden des lettischen Sportrates und der Präsidenten des
Nationalen Sportdachverbandes sowie des
NOK von Lettland. Unter den ca. 80 Teilnehmern aus 29 europäischen Ländern war
der Deutsche Sportbund durch seine Europabeauftragte Erika DIENSTL und durch
Ralf ROSE (DSB/dsj) vertreten.
Weitere Arbeitsthemen von ENGSO jetzt mit 40 Mitgliedsorganisationen
Neben dem formalen Teil der ENGSOGeneralversammlung mit Tätigkeits- und
Finanzberichten standen die ENGSOPrioritäten 2005/2006, die weitere Umsetzung der Erwartungen der Mitglieder an
die sportpolitisch-strategische Ausrichtung
der ENGSO-Arbeit, die weitere Verbesserung der Kommunikationsmittel und der
ENGSO-Dienstleistungen sowie erste
Schritte im Hinblick auf künftige Marketingaktivitäten im Mittelpunkt der Diskussionen. Der Bulgarische Sportdachverband
13
reichen finanziellen und personellen Unterstützung für das Generalsekretariat diese
erfolgreiche Arbeit ermöglicht hat.
und das NOK von Mazedonien wurden als
neue Mitglieder aufgenommen, womit sich
die Zahl der ENGSO-Mitgliedsländer wieder auf 40 erhöht hat.
Europarat/CDDS: „Round Table on
New Partnerships in Sport in Europe“ ,
Burgas/Bulgarien 19.-20. Mai 2005
Würdigung der zehnjährigen Arbeit der
deutschen ENGSO-Generalsekretärin,
Dank an den Deutschen Sportbund
Nach der Eröffnung durch den Bulgarischen Sportminister erläuterte George
Walker (CDDS/Europarat) die für den
Sport relevanten Resultate des 3. Europaratsgipfels der Staats- und Regierungschefs*) vom 16. – 17. Mai 2005 in Warschau wie folgt:
Als Ergebnis der Wahlen, bei denen dem 2001 eingeführten Rotationsprinzip
folgend – die Hälfte der ENGSO-Exekutivmitglieder neu zu wählen waren (darunter nach Ausschöpfung der beiden Wiederwahlmöglichkeiten auch der Generalsekretär/ die Generalsekretärin) bzw. für
eine Wiederwahl kandidierte, ging das
Amt des ENGSO-Generalsekretärs auf
Predrag Manojlovic (NOK Serbien &
Montenegro) über. ENGSO-Vizepräsidentin Birgitta Kervinen (Finnland) und
die Exekutivmitglieder Jean-Francois
Angles (Frankreich) und
Jan Bohac
(Tschechische Republik) wurden in ihren
Ämtern bestätigt. Für die übrigen Exekutivmitglieder, einschließlich den ENGSOPräsidenten, endet das vierjährige Mandat
erst 2007.
Die Abschlusserklärung enthält Aussagen
zu
- den „Core Missions and Values“, den
Menschenrechten (mit bindender Wirkung),
- zu „Democratic Good Governance“ sowie zur „Europäischen Identität und Kulturellen Diversität“.
Im zugehörigen Aktionsplan wird im 3.
Kapitel unter dem Unterabsatz „Education
for Democratic Citizenship“ von „Sportförderung“ gesprochen und somit erstmalig
in einer Gipfelerklärung des Europarats der
Sport explizit erwähnt.
Mit großer Dankbarkeit und Anerkennung
für eine höchst engagierte Ausübung des
Amtes als bisherige ENGSO-Generalsekretärin und für die professionelle Führung des Generalsekretariats in Frankfurt
würdigte die Generalversammlung die insgesamt zehnjährige Arbeit von Marlis
RYDZY-GÖTZ (DSB) in der ENGSOExekutive. Sie wurde erstmalig 1995 gewählt, als ENGSO sich zu einer formalen
Organisation wandelte. In diesem letzten
Jahrzehnt ist es gelungen, nicht zuletzt
durch
den
aktiven
sportpolitischkonzeptionellen Beitrag und persönlichen
Einsatz der Generalsekretärin, das ENGSO-Profil entscheidend zu stärken und die
Organisation als gesuchten und verlässlichen Partner im europäischen Sportkontext
zu verankern.
Die wiederholten und vereinten Bemühungen der staatlichen und nichtstaatlichen
Vertreter des Sports im Europarat (für
Deutschland Dreierdelegation: BMI, Bundesländer, DSB) seit Mitte 2004 und erneut
Anfang 2005 konnten hier einen zukunftsweisenden Erfolg erzielen, da in der Gipfelerklärung auch auf zwei Referenztexte
mit völkerrechtlicher Bindung (Antidoping-Konvention und ZuschauergewaltKonvention des Europarates) und auf die
Empfehlung des Ministerrates zur „Rolle
des Sports bei der Förderung des sozialen
Zusammenhalts“ Bezug genommen wird.
Damit ist eine Grundlage für die künftige
Arbeit des Sportausschusses (CDDS) des
Europarats gegeben, für die nun auch erneut eine entsprechende Mittelausstattung
eingefordert werden kann und muss.
Der Dank der ENGSO-Generalversammlung galt gleichermaßen dem Deutschen Sportbund, der mit seiner umfang14
Walker ging auch auf die Schaffung von
Synergien mit anderen europäischen Partnern ein und erwähnte u.a. die hervorragende Zusammenarbeit mit ENGSO am
Beispiel des gemeinsamen CrossroadsProjekts mit der EU und der ENGSO YOUTH unter EJES 2004. Im CDDS, mit
zur Zeit 48 europäischen Mitgliedsländern, werden als künftige Arbeitsthemen
voraussichtlich Chancengleichheit im
Sport (nicht nur bezogen auf Frauen und
Männer sondern auch auf andere Gruppen), sexuelle Belästigung (vgl. BratislavaErklärung von 2000), Gesundheit und
Sport (Problem der Fettleibigkeit usw.)
sowie Ethik im Sport und seitens des
Sports eine Rolle spielen.
se der Weltsportministerkonferenz der
UNESCO (MINEPS IV).
Die folgenden Redner (Spanien, Portugal,
Türkei, Slowenien) gingen in ihren Vorträgen auf die EU-Erweiterung ein, auch die
Problematik
der
geplanten
EUDienstleistungsrichtlinie (hier: Wetten und
Lotterien) für den Sport wurde angesprochen. Weiterhin wurde auf die Rolle des
CDDS/Europarats im Hinblick auf die nationale Sportentwicklung Bezug genommen und hierbei die herausragende Rolle
der Europäischen Sportcharta unterstrichen. Die Frage einer Umwandlung dieser
Charta in eine Konvention, zur der es unterschiedliche Meinungen gibt, wird zu
einem späteren Zeitpunkt zu diskutieren
und zu entscheiden sein. Einige osteuropäische Länder tendieren zur Schaffung einer
Konvention
mit
offizieller
Bindungsverpflichtung, während sich für den
deutschen Sport aus einer Konvention aus
heutiger Sicht kein wirklicher Mehrwert
ergäbe. Dagegen würde eine Konvention
für ihre Einhaltungsüberwachung auch
Finanzmittel binden, die dann dem Sport
an anderer Stelle vorenthalten würden.
2. Aus der Deutschen Sportjugend
Fazit: Inhaltlich gab es vereinzelte Vorträge von größerem Interesse. Diskussionen
im Plenum (z.B. zu strittigen Fragen wie
der o.g. Konvention) waren jedoch im Programm nicht vorgesehen. Sportpolitisch
war diese „Round Table“ daher auf Arbeitsebene als Plattform zur Meinungsbildung und zum „Networking“ nutzbar, für
die Spitzenebene jedoch von eher geringer
Relevanz. Die einzelnen Vorträge liegen
der Stabsstelle internationale Aufgaben
vor.
(zusammengestellt von Gisela Nüssler)
2. ENGSO Jugendversammlung in Riga
wählt Jan Holze zum 1. Vorsitzenden
An der 2. ENGSO Jugendversammlung
(European Non Governmental Sports Organisation) vom 14.-17.04.05 in Riga
nahmen 34 junge Delegierte der Mitgliedsorganisationen aus 17 Ländern teil. Gastgeber war der lettische Sportverband (Latvijas Sporta Federaciju Padome).
Das Programm des Konferenzteils umfasste Arbeitseinheiten zu den Themengebieten
„Die sozialen Möglichkeiten des Sports“
(Prof. Dr. Brettschneider, D), „Mitbestimmung“ (P. Laihonen, FIN), „ARCTOSAnti-Racism-Tools“ (H. Baudis, AUT)
sowie „Ehrenamtlichkeit“ (B. Rebeil,
FRA). Darüber hinaus informierte die lettische Nationalagentur über das EUAktionsprogramm JUGEND.
In weiteren Referaten ging es u.a. um Public Private Partnerships im Sport (Beispiele
Dänemark sowie WADA), den Einfluss
von internationalen Sportsekretariaten auf
die nationale Wirtschaft, Sport und
Marketingfragen (hervorragender Beitrag
von Marco Blatter/Schweiz) und die
Ergebnisse der Weltsportministerkonferenz
15
Sprachanimation im deutsch-französischen
Kontext ist eine Methode, mit der das Interesse junger FranzosInnen und Deutscher
für die jeweils andere Sprache auf spielerische Art und Weise geweckt werden soll.
Nicht zu vergleichen mit dem klassischen
Fremdsprachenunterricht, steht bei der
Sprachanimation der Spaß und die Kommunikation im Vordergrund. Das gemeinsame Interesse am Sport ist eine optimale
Voraussetzung dafür, dass junge Deutsche
und FranzosInnen im Rahmen von Jugendaustauschen durch eine Kombination aus
Spiel, Sport, Sprache und Spaß, die Sprache ihrer AustauschpartnerInnen gegenseitig und gemeinsam entdecken. Angefangen
mit dem Abbau der natürlichen Hemmungen über den Spracherwerb bis hin zur
Anwendung des Erlernten in einem neuen
Kontext, bietet die Sprachanimation eine
große Vielfalt an Spielen und Aktivitäten
für alle Altersstufen vom Anfänger bis
zum Fortgeschrittenen. Es ist zu beobachten, dass dieser Bestandteil des interkulturellen Lernens auch im Bereich des Sports
einen immer größeren Stellenwert einnimmt.
In dem offiziellen Teil der Generalversammlung berichtete zunächst die scheidende Vorsitzende des ENGSO Jugendkomitees Rosemary Paul-Chopin über die
geleisteten Aktivitäten von ENGSO Jugend in 2003-2005. Anschließend wurden
– zumeist minimale – Satzungsänderungen
vorgestellt, erläutert und dann einstimmig
verabschiedet. Ebenso verhielt es sich mit
dem Arbeitsplan für die kommende Wahlperiode, der von dem Vertreter der Deutschen Sportjugend, Jan Holze, vorgestellt
wurde. Dieser gliedert sich in die vier Arbeitsbereiche „Interne Jugendarbeit und
Jugendentwicklung“, „Externe Jugendarbeit und Lobbyarbeit“ sowie „Marketing“
und „Finanzen“.
Bei den Wahlen zum ENGSO Jugendkomitee wurde Jan Holze (Deutsche Sportjugend) zum 1. Vorsitzenden und Rosemary
Paul-Chopin (Frankreich) zur stellvertretenden Vorsitzenden für die Wahlperiode
2005-2007 gewählt. Weitere Mitglieder
sind Doitchin Angelov (Bulgarien), Barbara Hubmayer (Österreich), Päivi Laihonen
(Finnland), Ilonda Luse (Lettland), Anders
Rönmark (Schweden), Eszter Rudas (Ungarn), Judith Wood (England). Jan Holze
nannte als gemeinsames Ziel „in den
kommenden Jahren demokratische Jugendstrukturen innerhalb der Mitgliedsorganisationen von ENGSO Jugend zu schaffen
und zu etablieren.“ Jennifer Hedderich
wurde vom Jugendkomitee erneut zur Jugendsekretärin ernannt. Die 3. ENGSO
Jugendversammlung wird im Frühjahr
2007 in Istanbul stattfinden.
Die Deutsche Sportjugend veranstaltet
gemeinsam mit ihrem Partner, dem Comité
National Olympique et Sportif Francais,
ebenso wie das Deutsch-Französische Jugendwerk und weitere freie Träger in regelmäßigen Abständen Aus- und Fortbildungen für SprachanimateurInnen.
Fortbildung:
Vorbereitung auf den 32. deutschjapanischen
Sportjugend-Simultanaustausch
Vom 14. bis 17. April 2005 fand in Vittel
(Frankreich) ein deutsch-französisches
Fortbildungsseminar zum Thema Sprachanimation statt, an dem 20 deutsche und
französische OrganisatorInnen und BetreuerInnen von deutsch-französischen Jugendbegegnungen im Bereich des Sports
teilgenommen haben.
Der
deutsch-japanische
SportjugendSimultanaustausch zwischen der Deutschen Sportjugend und der Japanischen
Sportjugend wird in diesem Sommer zum
32. Male durchgeführt.
Die dsj entsendet wieder 125 Jugendliche
im Alter von 15 bis 21 Jahren nach Japan
und erwartet die gleiche Anzahl junger
Deutsch-Französische
Sprachanimation
16
Bei der Begrüßung des Seminars betonte
Ingo Weiss, Vorsitzender der dsj, in Anwesenheit des Vorsitzenden der DTJ, Michael Weiß, dem Generalsekretär des
DFJW sowie der Vorsitzenden der Berliner
Sportjugend, Claudia Zinke, die Bedeutung
des internationalen ehrenamtlichen Engagements Jugendlicher im Bereich Sport für
das Zusammenwachsen von Europa.
Die TeilnehmerInnen nutzen die Gelegenheit, sich über ehrenamtliche Strukturen in
ihren Länder auszutauschen und einen
Eindruck des Internationalen Deutschen
Turnfests, das parallel in Berlin stattfand,
zu bekommen. Weiterhin präsentierten
Vertreterinnen des DFJW, des DeutschTschechischen Zukunftsfonds, der Tschechischen Nationalagentur für das EUProgramm Jugend und eine Expertin für
den europäischen Freiwilligendienst Finanzierungsmöglichkeiten für internationale Jugendprojekte im Sport.
Sportlerinnen und Sportler aus dem Lande
der aufgehenden Sonne.
Am Wochenende vom 29.04. – 01.05.2005
trafen sich ca. 30 BetreuerInnen und DolmetscherInnen in der Sportschule des Landessportbundes Hessen und bereiteten sich
auf ihre Rolle als Gastgeber und Sprachmittler beim Austausch in Deutschland
vor.
Damit sich die Gäste in Deutschland bei
dem Programm mit einem deutlichen
sportlichen Akzent wohl fühlen und die
Qualität als Bildungsarbeit für und mit
jungen Menschen erhalten bleibt, haben
sich die Gastgeber zusammen mit den
Dolmetschern aktiv und kreativ Gedanken
gemacht.
Unter den 30 TeilnehmerInnen waren 14
junge Menschen unter 26 Jahren, davon
neun ehemalige Teilnehmende am Simultanaustausch nach Japan.
Günter Franzen, Vorstandsmitglied der
Deutschen Sportjugend, stellte erfreut fest,
dass junge Menschen gerne bereit sind,
sich ehrenamtlich in der internationalen
Jugendarbeit zu engagieren und durch den
Simultanaustausch offensichtlich motiviert
worden sind, weiter mitzuarbeiten.
Europäisches Jugendforum
junge Ehrenamtliche
Anschließend wurden in international gemischten Arbeitsgruppen konkrete Projekte
ausgearbeitet. Die vor zwei Wochen im
CNOSF gegründete Jugendkommission
plant
beispielsweise
ein
deutschfranzösisches Treffen mit dem Thema „Zusammenarbeit verschiedener Generationen
in Sportorganisationen“ zur Vorbereitung
einer europäischen Konferenz im Jahr
2008. Weitere geplante Projekte sind ein
französisch-tschechisches Anti-Rassismus
Programm im Fußball und der Aufbau einer europäischen Datenbank mit Sportuniversitäten, die zur Verbesserung der Informationsstreuung von Sportprojekten,
wie z.B. dieses Seminar beitragen soll. Jan
Holze, Vorstandsmitglied der Deutschen
Sportjugend, freut sich, dass dieses Jugendforum zur Entstehung verschiedener
neuer internationaler Projekte beitragen
konnte.
vernetzt
Ehrenamtlich engagierte VertreterInnen
verschiedener Sportorganisationen aus den
Ländern Frankreich, Tschechien, Luxemburg, Polen, Spanien und Deutschland sind
der Einladung der Deutschen Sportjugend
(dsj) gefolgt und haben am europäischen
Jugendforum „Jugend, Sport und Ehrenamt
in Europa“ teilgenommen. Die in Kooperation mit der Deutschen Turnerjugend
(DTJ) und dem Comité National Olympique et Sportif Francais (CNOSF) vom 14.
bis 19.5.2005 organisierte Veranstaltung
wurde vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) gefördert.
17
ASEM Games 2005 in Bangkok
- Deutsche Sportjugend entsendet eine
Jugend-Delegation
Ständige Live Übertragungen der Wettkämpfe im thailändischen Fernsehen, eine
Eröffnungs- und Abschlussfeier olympischer Dimension mit allen entsprechenden
Merkmalen wie Flamme, Hymne, Eid oder
Fahnenhissungen, gehobener Unterbringungsstandard für die Sportlerinnen und
Sportler gemeinsam in einem riesigen Hotelkomplex in der Nähe der Wettkampforte, in den Sportarten Schwimmen, Leichtathletik und Fußball ein Organisationsstandard vergleichbar mit Welt- oder Europameisterschaften inklusive entsprechender Dopingkontrollen sowie insgesamt
ein ungeheurer personeller und materieller
Aufwand erwartete die auf eine sportliche
Jugendbegegnung vorbereiteten deutschen
Gäste.
Die ersten ASEM Games 2005 in Thailand
sind Sportgeschichte. Junge Sportlerinnen
und Sportler der Jahrgänge 88 bis 90 aus
20 europäischen Ländern und 18 asiatischen Ländern trafen sich vom 2. – 9. Juni
2005 zu einer sportlichen Begegnung in 6
Sportarten. Die Deutsche Sportjugend entsandte jeweils 10 Leichtathleten aus NRW
sowie 10 Schwimmer aus Hessen zu diesen
Spielen mit weiteren Wettkämpfen im
Fußball, Tennis, Tischtennis und Badminton. Leitung und Organisation der deutschen Delegation wurde von einem Team
der Sportjugend NRW und der Sportjugend
Hessen gestellt. Die Deutsche Sportjugend
entsprach mit dieser Entsendung einem
dringenden Wunsch der Deutschen Botschaft in Bangkok, die sich nach der großen Hilfeleistung der deutschen Bevölkerung nach der Flutkatastrophe mit der
Teilnahme deutscher Jugendlicher auch
eine sportliche Solidaritätsbekundung
wünschte, die die hervorragenden thailändisch-deutschen Beziehungen noch unterstreichen sollte.
Die sehr kurzfristig durch die Botschaft
über das Auswärtige Amt in Bonn übermittelte Ausschreibung der Veranstaltung
rückte die asiatisch-europäische Jugendbegegnung, das interkulturelle Lernen im
Sport in den Mittelpunkt. Entsprechend
wurde diese Reise auch aus Mitteln des
Kinder und Jugendplans vom Bundesjugendministerium unterstützt.
Die Jugendlichen vollzogen diesen überraschenden Sinngebungswandel der Veranstaltung binnen eines Tages. Bei Temperaturen um die 35 Grad mit einer an die
100% heranreichenden Luftfeuchtigkeit
begannen sie sich konsequent, ja fast schon
professionell mit Unterstützung der
Leichtathletik Trainerin Esther Fittko und
Schwimmtrainer Michael Ulmer aus dem
Sportjugendteam auf ihre Wettkämpfe vor
zu bereiten. Speise- und Trinkverhalten
wurden entsprechend umgestellt, Trainingsphasen
wurden
eingeschoben,
Nachtruhe wurde verlängert, taktische Absprachen getroffen und Staffelwechsel einstudiert. Derweil übernahm der Delegationsleiter Peter Brinks, Bildungsreferent der
Sportjugend Hessen für Internationale Jugendarbeit klassische Sportfunktionärsaufgaben. Die Deutsche Fahne und Hymne in
allen Stadien wurden auf Wunsch des Veranstalters auf ihre Korrektheit hin überprüft, Start- und Ergebnislisten entgegengenommen sowie Interviews- und Fototermine mir Überreichung entsprechender
Ordens- und Ehrenzeichen wahrgenommen.
Zarte Versuche den kulturellen Begegnungscharakter in Form von Stadterkundungen, gemeinsame Diskussionsforen,
Liederabenden, musikalischer und filmi-
Dass es sich dann letztlich bei dieser Jugendbegegnung um eine besonders für
Thailand im asiatischen Raum bedeutsame
große Wettkampfveranstaltung handelte,
die in Organisationsform, Medienpräsenz
und Ausstattung kleinen olympischen
Spielen für Jugendliche in den genannten
Sportarten entsprach, eröffnete sich dem
doch weniger nach leistungssportlichen
Gesichtspunkten zusammengestellten deutschen Team erst vor Ort.
18
erzählten von ihrem spezifischen Trainingsalltag. Am Hotelpool fanden die ersten Partys statt und bald konnte niemand
mehr sicher sein, dass der Träger des französischen Trikots im Aufzug auch tatsächlich französisch sprach. Sprachbarrieren
wurden überwunden und es entstand eine
schöne, kosmopolitische Atmosphäre. Wer
diese kulturelle Mixtur erlebt und als Bereicherung seines Lebens erfahren hat,
wird wohl kaum mehr zu Hause im Stadtteil oder im Verein Lebensäußerungen einer Jugendgruppe anderer kultureller Herkunft als Bedrohung erfahren. Ferner wird
er sich über seine eigene kulturelle Identität besonders im Vergleich mit den asiatischen Kulturen etwas klarer geworden
sein. Hier, in der Konfrontation mit den
sehr verschiedenen asiatischen Kulturen
konnte auch so etwas wie eine europäische
Identität entstehen, die natürlich noch regionale Besonderheiten wahrnimmt, aber
umso mehr nationale Überhöhungen negiert.
Im Verlauf der Spiele verstanden es die
Veranstalter immer besser, dass kulturelle
Rahmenprogramm
mit
spektakulären
Tanz- Musik und Sportvorführungen vor
allem der asiatischen Delegationen in die
Sportwettkämpfe zu integrieren, so dass
unsere Jugendlichen auch hier zahlreiche
kulturelle Eindrücke mitnehmen konnten.
Leider kam unsere deutsche „Performance“, (deutsche Popsongs zur Trompete)
nicht mehr zur Aufführung. Stattdessen
konnten wir mit Unterstützung der Deutschen Botschaft eine ganztägige Exkursion
in Bangkok selbst organisieren, um so,
geführt von unseren einheimischen Begleiterinnen, mehr über die thailändische Lebensweise und das Vielvölkerleben in
Bangkok zu erfahren.
So wurden die Ziele der Begegnung am
Ende eindrucksvoll erreicht. Einmal mehr
hatte sich der Sport als bestens geeigneter
Anlass und als Vehikel des interkulturellen
Lernens erwiesen. Das uns am Ende dann
noch Süd Korea auf den 5. Platz im Medaillenspiegel verwiesen hat, tat niemandem weh, im Gegenteil, mir bot sich die
Gelegenheit die Glückwünsche zurück
scher Präsentationen aus den jeweiligen
Herkunftsländern etc. zumindest in das
Rahmenprogramm der Spiele zu integrieren, ohne natürlich die engagierten Veranstalter zu kompromittieren, scheiterten
zunächst an der Dominanz des Wettkampfsports und seiner ihn begleitenden
Merkmale wie zum Beispiel Siegerehrungen.
Und tatsächlich, obwohl „nur“ mit einem
regional zusammengesetzten Team der
vielleicht „zweiten Garde“ ihres jeweiligen
Jahrgangs angereist, holte unser Team die
ersten Medaillen. Es war ein ungeheures
Erlebnis für die Jugendlichen, und als dann
auch noch die erste Goldmedaille mit deutscher Hymne und Fahnenhissung im zwar
leeren aber baulich doch gewaltigen Stadion überreicht wurde (6, 01m im letzten
Versuch Alexandra Ophey) waren alle dem
Wettkampffieber erlegen. Als mich dann
etwa nach 4 Wettkampftagen der koreanische Delegationsleiter beim morgendlichen
Treffen der „Chefs de Mission“ zum aktuellen 4. Platz im Medaillenspiegel hinter
China, Thailand und Portugal beglückwünschte, empfand ich als bisheriger Kritiker der nationalen Medaillenzählerei
doch eine große Genugtuung.
Die kulturellen Begegnungen, das interkulturelle Lernen und die intensive Beschäftigung mit der eigenen deutschen bzw. auch
europäischen Identität fanden dann doch
auch außerhalb der sportlichen Begegnung
in Wettkampf und Training statt. Im Hotel
hatte sich mittlerweile eine regelrechte
Begegnungskultur etabliert. Jeweils in den
Ländern aktuelle Popmusik wurde ausgetauscht, die Folgen der Tsunami Katastrophe wurden diskutiert, der europäische
Einigungsprozess und seine unterschiedlichen Auswirkung auf das Leben der Jugendlichen wurde mit dem asiatischen
Entwicklungsprozess verglichen. Jugendliche aus kleinen jeweils kaum bekannten
Ländern wie Brunei oder Kambodscha
wurden über ihren Alltag befragt. Die
sportlich so erfolgreichen, aber zunächst
sehr verschlossenen chinesischen Sportlerinnen und Sportler tauten langsam auf und
19
Sportjugend-Austauschmaßnahmen
mit
Polen zur Förderung angemeldet. Damit
konnte gegenüber dem Vorjahr eine weitere erhebliche Steigerung ermöglicht werden. Deren verbesserte Unterstützung und
eine Vereinfachung der verwaltungstechnischen Abwicklung war ebenfalls ein wichtiges Beratungsthema. Die deutschen und
polnischen Sportjugend-Gruppen der Vereine und Verbände werden in den Programmen ihrer Austauschmaßnahmen auch
das für 2005/2006 proklamierte DeutschPolnischen Jahr aufgreifen. Gleichfalls
möchten DPJW und dsj mit übergreifenden
zentralen Veranstaltungen hierzu "Leuchttürme" vermitteln. Dazu soll die vereinbarte Fortsetzung einer bilateralen Fach- und
Partnertagungsreihe, die für den Zeitraum
vom 29.09.-02.10.05 2005 vereinbart worden ist, beitragen. Angebote unter
www.pnwm.org und www.dsj.de. Interessenten sind herzlich zur Teilnahme eingeladen, Anmeldungen an E-Mail:
[email protected]
zugeben und für die Jugendlichen entstand
die Basis für die nächste koreanisch deutsche Party mit internationaler Beteiligung.
Peter Brinks
Weitere Verbesserung des deutschpolnischen Sportjugendaustausches
Das
Deutsch-Polnisches
Jugendwerk
(DPJW), Büro Warschau und die Deutsche
Sportjugend (dsj) setzen zur Verbesserung
des deutsch-polnischen Sportjugendaustausches gemeinsam neue Impulse. Dies ist
das Ergebnis eines Treffens von DPJW
und dsj am 03./04.06.05 in Berlin. Die Delegation des DPJW wurde von Pjotr Womela, Geschäftsführer, geleitet. Außerdem
nahm der Leiter des Förderreferats, Jaroslav Brodowski sowie die für die Sportförderung zuständige Referentin, Dominika
Waligòra teil. Seitens der dsj wurden die
Gespräche geführt von Ingo Weiss, 1. Vorsitzender, Ralph Rose, Vorstandsmitglied
für Finanzen und Internationales sowie von
Kathleen Ludwig, Vertreterin der dsj im
Deutsch-Polnischen
Jugendrat.
Die
erreichte Steigerung der Zahl von
jährlichen Austauschgruppen und die
stetige Qualifizierung von Programmen der
Jugendgruppenbegegnungen soll durch
zusätzliche, auch bilaterale Anstrengungen
weiterentwickelt
werden.
Außerdem
werden
neue
inhaltliche
und
organisatorische Materialien bereit gestellt.
Die dsj wird in der ab Herbst 2005 neu
aktiv werdenden Arbeitsgruppe Pädagogik
des DPJW mitwirken können. Hier werden
Grundlagen und Hilfestellungen für Träger
zu neuen Formen und Methoden des
Jugendaustausches erarbeitet. Ziel ist es
dabei, insbesondere auch auf den
Jugendsport einzugehen. Das DPJW bringt
außerdem einen gesonderten Newsletter
"Sportaustausch im Rahmen des deutschpolnischen Jugendaustausches" heraus.
Hierzu sind Beiträge aus den Vereinen und
Verbänden sehr willkommen. In ihrer
Funktion als Zentralstelle für die Vergabe
von staatlichen Mitteln fördert die dsj Austauschbegegnungen auch finanziell. Für
2005 sind rund 150 Sportjugend-
Vertiefung des deutsch-israelischen Jugendaustausches mit entspannteren Bedingungen
Besuch der 17. Maccabiade 2005
Auf Einladung von Maccabi Israel wird die
Deutsche Sportjugend (dsj) mit einer Fachund Führungskräfte-Delegation in der Zeit
vom 09.-13.07.05 die 17. Maccabiade 2005
besuchen. In diesem Rahmen werden mit
Maccabi Israel sowie der weiteren israelischen Partnersport-organisationen Hapoel
Gespräche zu einem erweiterten deutschisraelischen Jugendaustausch geführt. Damit sollen aus dem derzeitig erneuten und
vorerst absehbar beständigerem Entspannungsprozess in der Nahost-Region Möglichkeiten hierzu geprüft und aufgegriffen
werden. Neben Fragen des Jugend- und
Fachkräfteaustausches wird außerdem aus
Anlass des Jubiläums 40 Jahre Diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland
und Israel – Beitrag und Perspektiven des
Sports eine bilaterale Seminarveranstaltung
vorbereitet. Günter Kühn
20
3. Aus dem Nationalen Olympischen
Komitee
schafts-Größe von 338 Personen, darunter
ca. 165 Aktive, ausgeht.
(von Stefan Volknant)
Die Präsidialkommission Turin 2006 hat
sich darüber hinaus mit dem erforderlichen
Betreuungs-Aufwand und Personal-Einsatz
bei den Spielen beschäftigt. Dabei mussten
geographische und logistische Besonderheiten berücksichtigt werden. Sie werden
zur Einrichtung von Mannschaftsbüros zur
Betreuung der Aktiven sowohl in Turin als
auch in Sestrière und Bardonecchia führen.
Mit dem Bundesministerium des Innern
wird derzeit ein Haushalt zur Entsendung
der Olympiamannschaft abgestimmt.
Darüber hinaus sprach sich das Präsidium
für die Durchführung eines nationalen
Olympischen Jugendlagers aus. Die Wintersportverbände haben unterdessen Georg
Hackl als internationalen Kandidaten zur in
Turin stattfindenden Nachwahl in die IOCAthletenkommission vorgeschlagen. Das
NOK-Präsidium hat den fünffachen
Olympiateilnehmer und dreifachen Olympiasieger fristgerecht zur Nominierung
beim Internationalen Olympischen Komitee vorschlagen.
Die einmütig als hochwertig und modischaktuell befundene, von Bogner entworfene,
Einmarsch- und Präsentations-Kleidung
wurde im Präsidium und wenig später auf
der ISPO im Februar in München präsentiert. Erstmals werden EinkleidungsGegenstände ab Herbst 2005 auch im freien Verkauf angeboten. Die Bundeswehr
wird dem NOK im übrigen unmittelbar vor
Beginn der Olympischen Winterspiele
wieder als Logistik-Partner für die Übergabe der Einkleidung an die Aktiven zur
Verfügung stehen.
Vorbereitungen auf Olympische Winterspiele 2006: Präsident Dr. Klaus Steinbach Chef de Mission
NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach wird
die deutsche Olympiamannschaft bei der
Eröffnungsfeier der XX. Olympischen
Winterspiele am 10. Februar 2006 als Chef
de Mission in das Olympiastadion von
Turin führen. Diese Entscheidung gab das
NOK-Präsidium Anfang März bekannt.
Stefanie Teeuwen wird, wie bereits 2002,
als Aktivensprecherin der deutschen
Olympiamannschaft Turin 2006 tätig.
Eine NOK-Delegation unter der Leitung
von Steinbach hat sich im gleichen Monat
beim sog. Chef de Mission-Meeting über
den aktuellen Stand der Vorbereitungen
des Turiner Organisationskomitees informiert. „Die Sportstätten sind weit gediehen, mit ihrer fristgerechten Fertigstellung
kann gerechnet werden“, sagt NOKGeneralsekretär Bernhard Schwank. Weiterer Koordinationsbedarf bestehe insbesondere im Hinblick auf Unterbringung
und Transport. „Die sportliche Situation
stellt sich sehr gut dar. In der aktuell laufenden vorolympischen Saison gibt es an
der Spitze der Nationenwertung ein Kopf
an Kopf Rennen Deutschlands mit Norwegen“, freut sich NOK-Präsident Dr. Klaus
Steinbach, der von einer Gesamtmann-
Aktuelle NOK-Projekte in Entwicklungsländern
Alle nachstehend aufgeführten Projekte
dienen der Förderung von Sportbeziehungen mit Ländern der Dritten Welt im Rahmen der Auswärtigen Kulturpolitik und
werden bzw. wurden aus Mitteln des Aus21
SIERRA LEONE. Sierra Leone war im
Mai 2005 das Ziel des Fußballexperten
Torsten Spittler. Im Auftrag des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) für
Deutschland galt sein Engagement der
Trainer und Übungsleiter Aus- und Fortbildung. Die Entwicklungsmaßnahme
diente dabei in erster Linie dem Jugend-,
Frauen- und Behindertensport. Entsprechende Schulungsmaßnahmen fanden in
den Städten Makeni, Bo und Freetown
statt. Partner vor Ort waren das NOK für
Sierra Leone und das dortige Ministerium
für Jugend und Sport. In Deutschland erfolgte die Projektplanung in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen FußballBund (DFB). Torsten Spittler ist Diplomsportlehrer und DFB-Fußball-Lehrer.
Als Aktiver hat er unter anderem in Augsburg, Starnberg und München gespielt.
Trainer- und Beraterfunktionen führten ihn
in den Jemen, nach Malaysia, Kanada, Indien, Australien, Hong Kong und Tokio.
1998 war Spittler DFB Assistenztrainer
von Erich Rutemöller und Klaus Sammer
in der U 16, zuvor (1993-1994 u.a. Chef
Trainer der U-18 des TSV 1860 München.
wärtigen Amtes finanziert. Teil der Projekte sind oft Gerätespenden an die Partner
vor Ort. Das Auswärtige Amt im Internet:
http://www.auswaertiges-amt.de
AFGHANISTAN: Am 28. Mai 2005 fand
im Zentralstadion von Kabul ein Tag für
den Kinder – und Jugendfußball statt. 300
Jungen und Mädchen aus den beiden Learn
and Play – Schulen in Kabul waren der
Einladung der Trainer des deutschafghanischen Fußballprojekt Ali Askar
Lali und Klaus Stärk gefolgt. An dem 4 : 4
– Turnier sowie den Übungen an acht
Spielstationen auf dem Rasenplatz nahmen
32 Jungen zwischen 6 und 12 Jahren unter
Anleitung der afghanischen Trainer teil. Im
Vordergrund stand bei dieser Veranstaltung nicht so sehr das Gewinnen, sondern
die Förderung der Teamfähigkeit durch
Spielen mit ständig wechselnden Partnern,
Spielen ohne Schiedsrichter und dabei
Einhaltung vorgegebener Regeln sowie die
Erziehung zum Fair Play. Die zuschauenden Kinder feuerten die Spieler lautstark
an. An den jeweiligen Spielstationen wurden die Ergebnisse notiert und am Schluss
wurden die drei Besten von allen mit einem kleinen Gewinn bedacht. Alle Teilnehmer erhielten außerdem einen Fußball
mit dem Logo des Auswärtigen Amtes aus
einer Sportgerätespende der Deutschen
Botschaft Kabul. Der Jugendfußball-Tag
war eine gelungene Veranstaltung, an der
zahlreiche Medienvertreter (TV, Radio und
Printmedien) teilnahmen. Interviews wurden nicht nur mit dem Trainer des Fußballprojekt Ali Askar Lali geführt, auch die
künftigen kleinen „Nationalspieler“ wurden befragt. Leider waren die Mädchen
diesmal nur Zuschauer. Aber auch sie erhielten für ihre Mannschaften Fußbälle.
Aus Mitteln, die das Bundesministerium
des Innern im Rahmen des UN-Jahres für
Sport und Leibeserziehung zur Verfügung
stellt, soll im August ein Fußballtrainerinnen-Kurs in Kabul durchgeführt werden.
Weltfußballerin Birgit Prinz wird den Teilnehmerinnen am Ende des Kurses die Zertifikate überreichen.
BRASILIEN. „Mini-Atlétismo am Rande
des Amazonas“ unter diesem reiste Björn
Wangemann, zur Zeit Leiter eines Leichtathletik-Langzeitprojekts in Uruguay, über
die Ostertage nach Manaus, Hauptstadt des
Bundesstaates Amaziona, Brasilien. Er
referierte dort als NOK-Vertreter auf Einladung des Leichtathletik-Weltverbandes
IAAF und des Brasilianischen Leichtathletikverbandes im Rahmen einer Nationalen
Konferenz über neue Wege in der Kinderleichtathletik und stellte das MiniAtlétismo Programm der IAAF vor. Die
landesweite Verbreitung dieses Events
gehört auch zu den Kernaufgaben seines
Projekts in Uruguay. Darüber hinaus ist
Wangemann in Zusammenarbeit mit dem
Regionalen Entwicklungszentrum der
IAAF in Santa Fe/Argentinien an der
Verbreitung dieses attraktiven Kinderevents in ganz Südamerika beteiligt. An der
hochkarätigen Veranstaltung in Manaus
nahmen neben
Sportminister Agnelo
22
ihnen erlauben, dieses Wissen in die Praxis
umzusetzen“.
Queiroz die Sportstaatssekretäre aller 27
brasilianischen Bundesstaaten und die Präsidenten Leichtathletik-Regionalverbände
teil. Zu Wangemanns Aufgaben gehörte
auch die Vorführung eines Mini-Atlétismo
Events in einer Sporthalle am Rande des
Amazonas. „Bei sintflutartigem Tropenregen, Temperaturen über 35 C und einer
Luftfeuchtigkeit von mehr als 90% war
dieser Event eine Herausforderung für die
begeisterten Kinder und die Organisatoren.
Das besondere an diese Veranstaltung war
auch die Tatsache, dass wir alle für den
Event benötigten Geräte mit den Sportlehrern am Vortag kurzfristig selbst herstellen
mussten, da das offizielle Sportmaterial der
IAAF im Zoll festgehalten wurde und uns
somit nicht zur Verfügung stand. Zugleich
war dieser Umstand aber auch eine willkommene Gelegenheit, den Konferenzteilnehmern einmal praktische Hilfe zur
Selbsthilfe zu demonstrieren.“ Wangemann hat in der Vergangenheit im Rahmen
der Auswärtigen Kulturpolitik der Bundesrepublik Deutschland eine Vielzahl von
Mini-Atlétismo Seminaren und Events in
Ecuador, Bolivien und natürlich in seiner
neuen Heimat Uruguay veranstaltet. „Die
Verbreitung des Mini-Atlétismo Events
gewinnt in Südamerika immer mehr an
Bedeutung. „Wenn es uns nicht gelingt, die
Kinder schon im Alter von 8-12 Jahren für
eine sinnvolle Spielleichtathletik zu begeistern, dann werden sie uns später in
dieser Sportart fehlen. Ich glaube, es ist
daher an der Zeit, einmal selbstkritisch die
Inhalte unserer Sportentwicklungsprojekte
zu überprüfen. Aufgrund meiner über dreißigjährigen intensiven Erfahrung in diesem Bereich sowohl als NOK Experte als
auch als IAAF Entwicklungsdirektor stelle
ich fest, dass viele unserer Kurz- aber auch
Langzeitprojekte und auch manche Ausbildungsmaßnahmen der IAAF von ihren
Inhalten her zur Kopflastigkeit neigen. Es
wird zuviel Theorie und Sportwissenschaft
vermittelt. Das ist zwar alles erlernbar, ich
bezweifel jedoch, dass viele der Kursteilnehmer in ihren Herkunftsorten später auch
die Rahmenbedingungen vorfinden, die es
RUANDA: Seinen bisherigen Trainerstationen in Benin, Kongo, Eritrea, Kambodscha und Vietnam konnte Fußball-Experte
Jochen Fickert erneut das Ziel Ruanda hinzufügen. In Kigali, wo er bereits von 19841988 als Berater tätig war, leitete er vom
28. April bis zum 3. Juni ein Projekt des
Nationalen Olympischen Komitees (NOK)
zur Förderung des Fußballsports. Ziel war
die Aus- und Fortbildung von Fußballtrainern. Das NOK entsandte den Experten in
enger Abstimmung mit dem Deutschen
Fußball-Bund.
MOSAMBIK. Gleiches galt für die Entsendung von Jochen Figge vom 21.04. bis
zum 14.05 nach Mosambik. Jochen Figge
richtet sich in dieser Zeit mit theoretischen
und praktischen Schulungen an Schiedsrichter, Mediziner und Administratoren des
afrikanischen Landes.
MADAGASKAR. Nach Madagaskar führte Fußball-Experte Heinz-Peter Überjahn
aus Ruppichterroth-Winterscheid (NRW)
im Mai der Auftrag des Nationalen Olympischen Komitees, dort Trainerinnen und
Trainer des Fußball-Verbandes von Madagskar fortzubilden. Zu den Lehrgangsinhalten zählten technische und konditionelle
Leistungstests, Einführung in die Fußballtheorie, Konditionsschulung, Methoden zur
Verbesserung der Leistungsfähigkeit,
Spielbeobachtung, Fußballtechnik und
Fußballtaktik, Besonderheiten des Jugendtrainings und des Torwarttrainings, Teammanagement und Sportverletzungen. Vor
dem Ende des mit NOK-Zertifikaten
schließenden Kurses erfolgen Prüfungen in
Theorie und Praxis. Heinz-Peter Überjahn
ist diplomierter Sport- und Fußballlehrer
und hat die letzten 25 Jahre als Berater für
die Fußballentwicklung in Niger (19811986), Burkina Faso (1986-1991) und Namibia (1991-2004) verbracht. Als Trainer
war er dabei in 243 offiziellen Länderspielen afrikanischer Länder involviert. Zuvor
war er Leiter einer Sportfördergruppe der
23
Bhutan. Auch dieses Vorhaben wird in
enger Zusammenarbeit mit den Leichtathletik-Verbänden sowie der öffentlichen
Sportverwaltung und der Sportselbstverwaltung der Partner vor Ort durchgeführt.
Günter Lange ist derzeit in einem Langzeitprojekt in Nepal eingesetzt und unterbricht dieses Projekt für die Maßnahme in
Bhutan. Inhaltlich geht es bei der Entwicklungsmaßnahme um die Optimierung der
Trainingsplanung im Laufbereich. Lange
war als Diplomtrainer seit 1986 in über
einhundert Aus-, Weiter- und Fortbildungs-Maßnahmen in Ländern Asiens,
Afrikas und Lateinamerikas eingebunden.
Seine Projektberichte sind über eine Publikationsliste in der NOK-Pressestelle einsehbar. Nähere Informationen über das
entwicklungspolitische Engagement des
NOK und den Einsatz von Günter Lange
sind über die Internationale Abteilung des
NOK erhältlich.
Bundeswehr und hat u.a. in Bad Hennef
Auslandstrainer weitergebildet.
TANSANIA: Hans-Peter Thumm, Leichtathletik-Experte aus Stuttgart, ist vom 30.
Mai bis zum 9. Juli in Tansania tätig, um
dort im Auftrag des NOK für Deutschland
Lehrer, Trainer- und Übungsleiter aus- und
fortzubilden. Darüber hinaus dient der
zweimonatige Aufenthalt des deutschen
Experten der Prüfung von Voraussetzungen für ein mögliches Langzeitprojekt. Der
Antrag der tansanischen Seite bezieht sich
u.a. auch auf die Unterstützung der Sportausbildung in Grundschulen und Kommunen in ländlichen Gebieten. Hans-Peter
Thumm besitzt gerade in diesen Bereichen
hervorragende Erfahrungen aus seiner Arbeit in ähnlichen Projekten in Namibia und
Eritrea. Das NOK koordiniert das Projekt
in enger Zusammenarbeit mit den Leichtathletik-Verbänden in Deutschland und
Tansania, mit dem dortigen NOK, der
deutschen Botschaft in Dar Es Salaam sowie dem tansanischen Ministerium für Arbeit, Jugend, Entwicklung und Sport. Diplomsportlehrer Hans-Peter Thumm bringt
umfangreiche Erfahrungen als Trainer im
Leistungssport mit. Für das NOK, die
IAAF und die GTZ hat er insgesamt fünf
Langzeit- und 27 Kurzzeitprojekte in Afrika, Asien, Südamerika und Europa durchgeführt. Dabei ging es um den Aufbau nationaler Ausbildungskonzepte für Trainer
und Sportlehrer, Beratung bei strukturbildenden Maßnahmen, Beratung beim Sport
im Primar- und Sekundarbereich, Beratung
beim Training/Vorbereitung von Spitzenathleten auf internationale Aufgaben (z.B.
Afrika- und Asienspiele, Commonwealth
Games). Im Mai 2000 wurde Hans-Peter
Thumm vom NOK sowie dem Außenministerium in Berlin für seine Verdienste
um die Sportförderung der Bundesrepublik
neben den Fußball-Entwicklungshelfern
Rudi Gutendorf, Holger Obermann und der
Torwartlegende Bernd Trautmann geehrt.
GEORGIEN: Dr. Tamaz Tevzadze, stellvertretende Minister für Kultur und Sport
Georgiens, hat sich in einem aktuellen
Schreiben an das Nationale Olympische
Komitee (NOK) für Deutschland für die
gute Kooperation zwischen der Georgischen Sportakademie, der Deutschen
Sporthochschule Köln und der Uni Leipzig
bedankt. Hintergrund ist eine durch das
NOK koordinierte Besuchsreise zweier
Repräsentanten der Georgischen Sportakademie in Köln und Leipzig. „Während der
fünf Besuchstage konnten sich meine Kollegen in Ihrer Einrichtungen einen exzellenten Überblick über die universitären
Aktivitäten verschaffen. Sie lernten Arbeitspläne und –programme kennen und
nahmen an praktischen und theoretischen
Kursen teil“, schreibt der stellvertretende
Minister, der sich besonders von den Ausund Fortbildungen für internationale Experten in Leipzig angetan zeigte. „Zusammen mit dem beeindruckenden Informationsmaterial, das meinen Kollegen ausgehändigt wurde, werden die einzigartigen
Erfahrungen, die sie in Ihrem Land sammeln durften, einen Beitrag zu den notwendigen Reformen in Schulen und Hoch-
BHUTAN. Ein weiteres LeichtathletikProjekt führt Günter Lange Ende Juni nach
24
KASACHSTAN. Am 16. Januar reiste
Fußball-Experte Klaus Stärk (51) nach
Kasachstan. Stärk stammt aus dem schwäbischen Dauchingen und zwar zuletzt für
NOK und DFB in Afghanistan und Südafrika tätig. Bereits im Dezember 2003 hatte
er einen Fortbildungskurs für 40 FußballLehrer in Almaty, der Hauptstadt Kasachstans geleitet. Der aktuelle Kurs, zu dem das
NOK Klaus Stärk wieder in enger Abstimmung mit dem DFB entsandte, richtete
sich an Nachwuchstrainer, die mit Jugendnationalmannschaften und Auswahlteams
arbeiten. An ihm nahmen etwa 29 FußballLehrer teil. Er vermittelte moderne Trainingsmethoden in Abwehr und Angriff und
beinhaltete auch das Torwarttraining.
schulen unseres Landes leisten“, bilanziert
er den Besuch.
BOLIVIEN. Über 300 Waisenkinder aus
verschiedenen SOS-Kinderdörfern in Bolivien konnten im März in drei Trainer- und
Sportlehrerfortbildungsseminaren einbezogen werden, die der deutsche Entwicklungsexperte Björn Wangemann an verschiedenen Orten des Andenstaates leitete.
Ziel seines Aufenthaltes war die Einführung von Sportlehrern und Nachwuchstrainern in das IAAF-Kinderevent „Kids in
Athletics“, in Südamerika bekannt als Mini-Atlétismo. Dabei handelt es sich um
eine neue Art der mannschaftsorientierten
Spielleichtathletik für Kinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren. „Zum Abschluss
dieser drei Seminare mussten die Teilnehmer in Eigenverantwortung drei MiniAtlétismo Events durchführen“, erklärt
Wangemann. „Da an jeder dieser Veranstaltungen etwa 100 Kinder teilnehmen
sollten, kam mir die Idee, bei den örtlichen
SOS-Kinderdörfern anzufragen, ob sie
mitmachen wollten. Die Begeisterung war
natürlich riesengroß und es war bewegend
zu beobachten, mit welch einer Freude
diese elternlosen Kinder mitmachten. Alle
Kinder erhielten zum Abschluss eine bunte
Teilnehmer-Urkunde sowie ein T-Shirt“,
berichtet Wangemann weiter. Von der
künftigen
Einbindung
von
SOSKinderdörfern verspricht sich Wangemann
wichtige Impulse für die bundesdeutsche
Sportförderung: „Ich hoffe, dass es mir
gelungen ist, mit dieser Aktion nicht nur
vor Ort die Köpfe und Herzen der Offiziellen, Trainer und Sportlehrer zu öffnen“,
sagte Wangemann, der bereits vor dreißig
Jahren ein Leichtathletik-Langzeitprojekt
in Bolivien durchgeführt hatte und zur Zeit
im Auftrag des NOK in Uruguay tätig ist.
Die Projekte werden im Rahmen der Förderung des Sports in Entwicklungsländern
durch das Auswärtige Amt finanziert. Interessierten Kolleginnen und Kollegen kann
hervorragendes Bildmaterial zur Verfügung gestellt werden.
KAMBODSCHA. Unterdessen berichtete
der General-Sekretär der Kambodschanischen Volleyball-Liga der Behinderten,
Christopher Minko, in einem aktuellen
Schreiben an das NOK von wichtigen Impulsen des deutschen EntwicklungshilfeProgrammes in Phnom Penh und übermittelte Bilder von der Übergabe von Ausbildungszertifikaten an Trainer und Übungsleiter durch den deutschen Botschafter,
Pius Fischer. Mit Anja Fredrich und Kevan
Naylor waren gleich zwei Deutsche für
fünf Monate als NOK-Berater in Phnom
Penh, wo kürzlich im Nationalen Rehabilitations-Zentrum ein grundsanierter Sportkomplex wiedereröffnet wurde.
7. NOK-LEHRERFORTBILDUNG IN
OLYMPIA/GRIECHENLAND
Zunächst bis zum 15. Mai hatte das Kuratorium für Olympische Akademie und Olympische Erziehung des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) für Deutschland die Anmeldefrist für die 7. NOKLehrerfortbildung verlängert. Sie findet
vom 10.-18. September 2005 in den Einrichtungen der Internationalen Olympischen Akademie in Olympia/Griechenland
statt. Derzeit sind noch einige Restplätze
verfügbar. Die Themenstellung für das
Seminar lautet: Olympische Erziehung in
25
der Schule – Erziehung zu Fairplay, Leistung und gegenseitiger Achtung. Neben
der intensiven Auseinandersetzung mit
dem Thema sieht das Programm auch den
Besuch antiker Kult- und Sportstätten vor.
Etwa 70 Lehrerinnen und Lehrer aller
Schularten mit Sportfakultas oder anderen
schulsportlichen Erfahrungen nehmen an
dem Studienaufenthalt in Olympia teil.
Auch Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Ländern der Europäischen Union sind mit von der Partie. Namhafte
Referenten wie u.a. Prof. Dr. Eike Emrich
und Bernhard Schwank begleiten Exkursionen und Seminare. Die Ausschreibung im
Internet unter www.nok.de .
Das European Youth Olympic Festival
geht auf eine Initiative von IOC-Präsident
Dr. Jacques Rogge zurück. Sommer- und
Winterspiele finden jeweils in den ungeraden Jahren zwischen den „richtigen“
Olympischen Spielen statt. Die Wettkämpfe der Jugendspiele werden nach dem Reglement der zuständigen Internationalen
Fachverbände
durchgeführt.
DopingKontrollen sind gemäß der Bestimmungen
der World-Anti-Doping-Agentur (WADA)
vorgesehen. Seit ihrer Erfindung wurden
die Europäischen Olympischen Jugendspiele 1991 in Brüssel (Belgien), 1993 in
Aosta (Italien) und Valekenswaard (Holland), 1995 in Andorra-la Vella (Andorra)
und Bath (Großbritannien), 1997 in Sundsvall (Schweden) und Lissabon (Portgual),
1999 in Poprad Tatry (Slovakai) und Esbjerg (Dänemark), 2001 in Vuokatti (Finnland) und Murcia (Spanien) und 2003 in
Bled (Slovenien) und Paris (Frankreich)
organisiert. Im Jahr 2005 war Monthey
(Schweiz) Schauplatz der Winterausgabe
der EYOF. Die Europäischen Olympischen
Jugendspiele, alle Teilnehmerinnen und
Teilnehmer, alle Ergebnisse sowie viele
weitere nützliche Informationen im Internet. http://www.lignano2005.it
Europäisches Olympisches Jugendfestival (EYOF)
Gastgeber des European Youth Festival der
Sommersportarten 2005 war vom 3.-9. Juli
2005 das italienische NOK (CONI) mit der
zwischen Venedig und Triest gelegenen
Stadt Lignano Sabbiadoro sowie umliegenden Ortschaften. 2.500 Aktive aus 48
europäischen Ländern waren zu den Europäischen Olympischen Jugendspielen angereist. Das deutsche Team umfasste 93
Personen, davon sind 60 13-17jährige Athletinnen und Athleten. Chef de Mission
war Fred Eberle (DLV). Er wurde unterstützt von Sabine Krapf (Abteilungsleiterin
Olympischer Spitzensport) und Sandra
Logemann (Abteilung Internationales) aus
der NOK-Geschäftsstelle. Das WettkampfProgramm umfasste die Sportarten Leichtathletik (32 Wettbewerbe), Basketball (1),
Kanu (16), Radsport (3), Fußball (1), Turnen (6), Handball (1), Judo (15), Schwimmen (30), Tennis (3) und Volleyball (1).
Zu einer deutschen Beteiligung kam es in
der Leichtathletik, im Turnen (Mädchen),
Schwimmen,
Basketball
(Jungen),
Radsport (Jungen) und Judo. Die größte
deutsche Teilmannschaft stellte die olympische Kernsportart Leichtathletik (20 Aktive), gefolgt von den Schwimmern (16).
Basketball (12), Judoka (8) sowie Turnen
und Radsport (jeweils 3).
Erfolgreiche Teilnahme auch bei Winter
EYOF in Monthey
Mit 11 Medaillen (2 Gold, 4 Silber und
fünf Bronze) war das deutsche WinterEYOF-Team von den 7. Europäischen
Olympischen Jugend-Winterspielen in
Monthey/Schweiz zurückgekehrt. Erfolgreichste Teilmannschaft war das ShortTrack-Team mit vier Einzelmedaillen (2
Silber, 2 Bronze)- und zwei StaffelMedaillen (1 Silber, 1 Bronze), gefolgt von
den Skilangläufern (drei Einzelmedaillen,
1 Gold, 1 Silber, 1 Bronze), Ski alpin (1
Einzelmedaille, 1 Gold) und Curling (1
Bronze Jungenteam).
26
NOK-Geschäftsstellen-Abteilung.
Aufgrund der Tatsache, dass das internationale
vom IOC veranstaltete Jugendlager bei
Olympischen Spielen nur von jeweils bis
zu zwei Jugendlichen eines Landes besucht
werden kann, organisiert das NOK seit
einigen Jahren Nationale Olympische Jugendlager, zu denen auch Jugendliche des
Gastgeberlandes der jeweiligen Olympischen Spiele eingeladen werden. Auch für
die kommenden Olympischen Winterspiele
2006 hat das NOK-Präsidium wieder die
Durchführung eines solchen Nationalen
Olympischen Jugendlagers in Turin beschlossen
Die beiden deutschen Goldmedaillen gewannen Laura Gruber (BSC Oberhausen)
und Denise Hermann vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal. Emsigste deutsche
Medaillensammlerin war Short-Trackerin
Julia Riedel aus Dresden. Sie gewann Silber über 1000 m Bronze über 1500 m und
500 m und gehörte auch der erfolgreichen
2000m Staffel an.
Das NOK hatte auch nach Monthey eine
starke Mannschaft mit insgesamt 42 1518-jährigen Jugendlichen aus den Bereichen Alpiner Skilauf (6 Aktive), Langlauf
(6 Aktive), Biathlon (6 Aktive), Eiskunstlauf (2 Aktive), Short-Track (6 Aktive),
Curling (10 Aktive) und Snowboard (6
Aktive) zu dem insgesamt siebten Europäischen Jugendfestival entsandt. Die Mannschaftsleitung lag in den Händen von Horst
Klehr (Mainz) und Sandra Logemann
(NOK Geschäftsstelle Frankfurt/M.).
WORLD GAMES
noch bis zum
24.07.2005 – Ran an die Tickets!
Mit 5 Euro schon dabei! – World Games
2005 bieten Dauerkarten und Rabatte, so
lautete wenige Wochen vor der Eröffnungsfeier die Schlagzeile einer Pressemitteilung des Organisationskomitees der
World Games für zwischen dem 14. und
24. Juli in Duisburg, Bottrop,Oberhausen
und Mülheim an der Ruhr stattfindende
Veranstaltung.
Griechische Jugendliche zu Besuch beim
NOK in Deutschland
Auf Deutschlandbesuch befanden sich im
März die griechischen Teilnehmerinnen
und Teilnehmer des deutschen Olympischen Jugendlagers Athen 2004. Die 11köpfige Reisegruppe wird vom stellvertretenden Schulleiter der Deutschen Schule in
Athen, Harald Gleitsmann, betreut. Die
Schule hatte im August vergangenen Jahres neben dem Jugendlager auch das sog.
Deutsche Haus, Kommunikationszentrum
für die Olympiamannschaft und ihre Partner, beherbergt. Acht griechische Jugendlichen und ihre drei Betreuer haben nun Station in München, Leipzig und Berlin gemacht, dabei zahlreiche Einrichtungen und
Sportstätten besucht und an Führungen
teilgenommen, vor allem aber Freundschaften, die während der Olympischen
Spiele zu ihren deutschen Alterskameraden
entstanden waren, aufgefrischt. Betreut
wird die Veranstaltung durch das Kuratorium für Olympische Akademie und Olympische Erziehung und die zugehörige
Wer einen guten Platz erwischen wollte,
musste sich sputen. Das galt beispielsweise
für die Eröffnungsfeier mit Nena und José
Cura. In manchen Blöcken der MSVArena wurde es eng mit der Auswahl.
Tickets für die rund zweieinhalbstündige
Eröffnungsfeier am 14. Juli ab 20.15 Uhr
kosteten zwischen 14,65 und 65,05 Euro.
Besonders beliebt ware die Dauerkarten für
die einzelnen Sportarten und das sog. „Tagesticket Sportpark“(24,75 Euro), mit dem
alle Veranstaltungen des jeweiligen Tages
in allen Wettkampfstätten des gesamten
Sportparks
Wedau
(ausgenommen
Schwimmstadion, Flossenschwimmen sowie Lebensrettung Pool) besucht werden
können.
27
Geist“ einen Aufsatz abliefern. Möglich ist
auch eine Kurzgeschichte zu einem der
oben genannten Themen.
Nicht zu vergessen: In der Eintrittskarte ist
der Fahrpreis im gesamten Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (2. Wagenklasse) am
Veranstaltungstag mit Bussen und Bahnen
bereits enthalten. Für bestimmte Personengruppen, Schulklassen, Kinder, Auszubildende locken Rabatte mit bis zu 35 % vom
Nettopreis. Kinder bis zu zwei Jahren zahlen gar keinen Eintritt. „Eintritt frei für
alle!“ - heißt es bei den Sportarten Feldbogenschießen (Mülheim), Lebensrettung
Strand (Bertasee Duisburg) und Orientierungslauf (Bottrop).
Olympisches Jugendlager Turin 2006
Auch die Ausschreibung zum nationalen
Olympischen Jugendlager Turin 2006 ist
erschienen. Das nationale Olympische Jugendlager findet vom 9.-25. Februar 2006
während der Olympischen Winterspiele in
Turin statt. Veranstalter sind das NOK, die
Wintersportverbände, die Deutsche Sportjugend und die Deutsche Behindertensportjugend. Teilnehmen können 50 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 19 Jahren.
Unter jenen, die sich auf die Veranstaltung
ganz besonders freuten befand sich auch
IOC-Präsident Dr. Jacques Rogge, dessen
Organisation die Schirmherrschaft über die
Veranstaltung hat.
Nähere Informationen und alle Ausschreibungen im Download-Bereich auf der Homepage des NOK für Deutschland
http://www.nok.de
Aktuelle Ausschreibungen der Abteilung
Olympische Erziehung
5. Sportwissenschaftiches Hochschulseminar in Olympia Griechenland
Das NOK für Deutschland setzt im kommenden Jahr mit seinem Kuratorium für
Olympische Akademie und Olympische
Erziehung die Tradition seiner Hochschulseminare in der Internationalen Olympischen Akademie in Olympia/Griechenland
fort. Anfang Juni wurde die Ausschreibung
des Seminars an die Leiter/innen und Leiter der Institute für Sport- und Sportwissenschaft der Universitäten in Deutschland
gesandt.
Gibt es ein Leben nach dem Sport?
Ergebnisse vom 2. IOC-Aktivenforum
IOC-Literaturwettbewerb
Junge Nachwuchs-Schriftstellerinnen und
Schriftsteller mit Sinn für den olympischen
Sport und die Olympischen Spiele können
sich jetzt wieder an einem vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ausgerufenen weltweiten Literatur-Wettbewerb
beteiligen. In zwei Alterskategorien (14-18
Jahre sowie 19-22 Jahre) können die
Nachwuchs-Literaten in den Themengebieten „Sich selbst übertreffen“, „Freude an
der Herausforderung“, „Gegenseitiger Respekt“, „Balance zwischen Körper und
Unter der Leitung von Olympiasieger Sergey Bubka, sechsfacher Weltmeister im
Stabhochsprung und Vorsitzender der
IOC-Aktivenkommission trafen sich 70
Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 32
Olympischen Sportverbänden sowie Athletensprecher aller Kontinentalvertretungen
der NOKs. Von Deutscher Seite waren
Claudia Bokel, Präsidentin der EOCAthletenkommission, und Stefan Forster,
Vorsitzender des Beirats der Aktiven, eingeladen und konnten ihre Erfahrungen ein-
Gibt es ein Leben nach dem Sport? Diese
Frage, die sich auch jeder Aktive irgendwann im Laufe seiner Karriere stellen
muss, war eines von drei Themen, die im
Mai 2005 beim 2. Internationalen Athleten-Forum am Olympischen Museum in
Lausanne diskutiert wurden. Im Mittelpunkt der Beratungen standen darüber hinaus Fragen der Kommerzialisierung und
des Dopings.
28
rums die Notwendigkeit von Harmonisierungen des Sport-Kalenders. Vom Grundsatz her befürworteten die Aktiven die
Modernisierung des Sports, solange dabei
Kern und Idee des Sports nicht verändert
würden.
bringen. Nach lebhaften und interessanten
Diskussionen konnten eine Reihe von
Empfehlungen verabschiedet werden:
Als fundamental für eine Integration in das
Arbeitsleben nach der Sportkarriere wurde
angesehen, jeden Aktiven an seine persönliche Verantwortung für die notwendige
Kombination von Ausbildung und Sport zu
erinnern. Dabei wurden die NOKs genauso
wie die internationalen Verbände aufgefordert, ihrer Verantwortung gegenüber
Athletinnen und Athleten gerecht zu werden und sich mit ihrer Karriereplanung
auseinanderzusetzen. Unter anderem solle
dies die Bereitstellung von Ausbildungsund Beschäftigungsplätzen während und
nach ihrer Karriere beinhalten. Diese Vorstellungen decken sich genau mit den Forderungen, die auch von Seiten der Deutschen Aktiven immer wieder postuliert
wurden. Sehr begrüßt wurde in diesem
Zusammenhang die Vereinbarung des IOC
mit Adecco, die im Rahmen eines weltweiten Programmes die Integration von Spitzensportlern in den Beruf erleichtern soll.
IOC-Präsident Dr. Jacques Rogge, der
zwei Tage lang anwesend war und sich
auch an Eröffnungs- und Schlussdiskussionen beteiligte und jederzeit für Fragen
bereitstand, rief in einem Grußwort die
Bedeutung der Aktiven für die Olympische
Bewegung in Erinnerung und sagte erneut
die volle Unterstützung seines Komitees
für die Hauptakteure des olympischen
Spitzensports zu.
Die Empfehlungspapiere im Internet:
http://multimedia.olympic.org/pdf/en_repo
rt_956.pdf
http://multimedia.olympic.org/pdf/en_repo
rt_957.pdf
http://multimedia.olympic.org/pdf/en_repo
rt_958.pdf
Auch im Hinblick auf den Kampf gegen
Doping ermunterte das Athletenforum
noch einmal alle NOKs und Internationalen Sportfachverbände Aktivenkommissionen einzusetzen, die an der Entscheidungsfindung und am Kommunikationsfluss
beteiligt sind. Mit Blick auf die notwendigen Sanktionen von Dopingvergehen wurde empfohlen, strenge sportbezogene Bestrafungen von Aktiven, Ärzten, Trainern
oder Betreuern auszusprechen, die sich
eines Dopingverstoßes schuldig gemacht
haben. Aus deutscher Sicht wurde von Bokel und Forster auch in persönlichen Gesprächen
mit
den
WADAVerantwortlichen insbesondere auf die
Notwendigkeit der internationalen Harmonisierung der „Whereabout“-Regeln hingewiesen.
Im Zusammenhang mit positiven und
negativen Auswirkungen der Kommerzialisierung des Spitzensports erkannten die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Fo29
in Europa sowie der Ausbau von Sportstätten die wichtigsten Ziele seiner Legislaturperiode.
Internationale Aktivitäten der Mitgliedsverbände seit dem 1. Januar 2005
(von Stefan Volknant)
Der Deutsche Betriebssportverband vermeldet eine erfolgreiche Bewerbung. Anita Tronnier (Niederkassel) wurde am 6.
Mai auf der Generalversammlung der
Bowling Européen Corporatif (BEC) als
Präsidentin wiedergewählt.
I Spitzenfunktionen
Gerhard Wöbbeking (Hamburg) wurde
bei den Vorstandswahlen der Aeromodelling Commission (CIAM) des WeltLuftsportverbandes, der Féderation Aeronautique Internationale (FAI), am 19. März
2005 in Lausanne zum zweiten Vizepräsidenten gewählt. Als Delegierter des Deutschen Aero Clubs vertritt er den deutschen
Modellflugsport bereits seit 2001 bei den
Tagungen in Lausanne. Seit November
2003 leitet er den CIAM-Unterausschuss
Erziehung.
Der Deutsche Curling-Verband (DCV)
informiert über die erfolgreiche Wiederwahl von DCV-Präsident Dieter Kolb
(Hersbruck) zum Vizepräsidenten des Europäischen Curling Verbandes (European
Curling Federation, ECF).
Josef Willmerdinger (München) ist seit
dem 1. Mai ehrenamtlicher Sportdirektor
beim internationalen Gehörlosensportverband Deaflympics. Die Deaflympics Exekutive delegierte ihn für vier Jahre bis zu
den Deaflympic-Games 2009 in Taipeh
(Taiwan) in dieses Amt. Willmerdinger
will als Delegierter des Deutschen Gehörlosen Sportverbandes dazu beitragen, dass
der Gehörlosensport in der Welt des Spitzensports in gleicher Weise anerkannt
wird, wie der Spitzensport anderer Menschen.
Der Präsident des Deutschen Alpenvereins,
Josef Klenner (Wadersloh) hat sich im
März auf der Mitgliederversammlung des
Club Arc Alpine (CAA) erfolgreich um
das Amt des CAA-Präsidenten beworben.
Unterdessen hofft sein Kollege Wolfgang
Wabel auf den Erfolg seiner Bewerbung
für das Management Komitee der Union
Internationale
des
Associaciones
d´Alpinisme.
Prof. Dieter Kespohl (Hochspeyer), Präsident
des
Deutschen
BadmintonVerbandes, wurde anlässlich der Ordentlichen Mitgliederversammlung des Internationalen Badminton-Verbandes, der International Badminton Federation (IBF), am
Sonntag, den 8.5.2005, in Peking für vier
Jahre in das IBF-Council gewählt.
Der Deutsche Golf Verband berichtet über
die erfolgreiche Wahl von Präsident Dr.
Wolfgang Scheuer (München) in das
Amateur Status Committee des R&A Golf
Clubs St. Andrews. Darüber hinaus haben
sich Beate M. Muß (Düsseldorf) erfolgreich für das Championship Committe der
Europäischen Golf Association, Florian
Bruhns (Wiesbaden) für das Professional
Technical Committee (PTC) der Europäischen Golf Association und das PTC Subcommittee European Tour sowie Malcom
D. Gourd (Wiesbaden) für das Curse Rating Commitee der US Golf Association
beworben.
Martin Miller (Grosswell), Delegierter
des Deutschen Baseball- und SoftballVerbandes (DBV), wurde am 19. März
2005 in Prag zum Präsidenten des Europäischen Baseball-Verbandes, der Confédération Européenne de Baseball (CEB), gewählt. Für den 39-Jährigen sind der Erhalt
von Baseball als olympische Sportart, Mitgliederwachstum in allen europäischen
Nationen, die Steigerung des Spielniveaus
Claus Umbach (Baunatal), Präsident des
Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber
(BVDG), wurde durch den Präsidenten
30
Für das Deutsche Polizeisportkuratorium
hat sich Fred Kusserow erfolgreich um
einen Sitz in der Disziplinarkommission
des Europäischen Polizeisportkuratoriums
beworben. Die Generalversammlung des
Kuratoriums wählte ihn am 1.2.2005 in
Berlin.
des
Internationalen
GewichtheberVerbandes (International Weightlifting
Federation, IWF) in die IWF-Anti-DopingKommission berufen. Im Vorfeld dieser
Berufungen war Dr. Bernd Dörr (Merchweiler) auf dem IWF-Kongress in Istanbul
mit den meisten Stimmen für die medizinische Kommission des Internationalen Gewichtheberverbandes (IWF) wiedergewählt
worden. Auch Karl Rimböck (Oberopfingen-Kirchdorf) wurde als Kassenprüfer
erneut gewählt. Nicht von Erfolg beschieden waren dagegen die Kandidaturen von
BVDG-Präsident Claus Umbach für das
Amt des IWF-Vizepräsident und Executive-Board Mitgliedes sowie Karl Rimböck
für die Technische Kommission.
Fritz Ramseier (Heßheim) wurde vom
Bund Deutscher Radfahrer im Januar 2005
für eine Mitgliedschaft im Direktionskomitee des Weltradsportverbandes, der Union
Cycliste Internationale (UCI) nominiert.
Die Wahlen finden anlässlich des UCIKongress im September 2005 in Madrid
statt.
Die Deutsche Reiterliche Vereinigung informiert darüber, dass Prof. Dr. Jens Adolphsen (Nittendorf) seit April 2005 Mitglied des Jurdical Committee des Weltreiterverbandes, der Fédération Equestre Internationale (FEI), ist. Mit dem internationalen offiziellen Dressurrichter Dr. Dieter
Schule (Ansbach) bewirbt sich ein weiterer
Vertreter des Verbandes für das FEI Dressage Committee. Die Entscheidungen soll
im April 2006 anlässlich der FEIGeneralversammlung fallen, der Tagungsort ist noch nicht bekannt.
Zwei erfolgreiche Bewerbungen um Internationale Ämter vermeldet der Deutsche
Verband für das Skilehrwesen - Interski
Deutschland. Auf der Generalversammlung des Internationalen Verbandes der
Schneesport-Instruktoren
(IVSI)
am
07.04.2005 wurde Norbert Barthle
(Schwäbisch-Gmünd), Präsident des DVSInterski Deutschland, zum neuen Präsidenten von IVSI gewählt. Durch die Wahl
zum Präsidenten von IVSI ist er gleichzeitig auch Mitglied im Präsidium von Interski International. Er tritt somit die Nachfolge von Alfred Siegert (Übersee) an. Im
Rahmen der Generalversammlung des Internationalen Verbandes Schneesport an
Schulen und Hochschulen (IVSS) wurde
der Kommissionsvorsitzende für Skilauf an
Schulen und Hochschulen, Dr. Dieter Bubeck, zum Vizepräsidenten von IVSS gewählt. Er trat die Nachfolge von Prof. Dr.
Gustav Schoder an.
Dr. Roland Baar (Gifhorn) wurde Anfang
Februar beim Kongress des Weltverbandes
der Ruderer, der Fédération Internationale
des Societés d´Aviron (FISA) in die Leistungssportkommission gewählt und nimmt
dort den Platz des auf eigenen Wunsch
ausgeschiedenen Michael Müller ein. Das
teilt der Deutsche Ruderverband mit.
Max Mückl (Roding), stellvertretender
Sportleiter des Deutschen Schützenbundes,
bewirbt sich als seitheriger Beisitzer im
Präsidium der Europäischen Schützen
Konföderation (ESK) am 2. Juli in Belgrad
um das Amt des Vizepräsidenten.
Auf eine Intensivierung der Arbeit mit dem
Weltverband für den Minigolfsport, der
World Minigolf Federation (WMF), setzt
Dr. Gerhard Zimmermann (Bamberg),
Präsident des Deutschen MinigolfsportVerbandes, der sich bei der WMF um das
Amt des Sportdirektors beworben hat. Die
Entscheidung fällt die WMF-WahlVersammlung
am
20.08.2005
in
Steyr/Österreich.
Der Verband Deutscher Sportfischer vermeldet drei erfolgreiche Kandidaturen auf
internationalem Parkett. So wurde Krimhild Wagner (Berlin) im Mai 2005 in Pa31
Wolfgang Friedrich (Dußlingen) wurde
korrespondierendes Mitglied im Komitee
für Sportwissenschaften, Dr. Joachim
Kuhn (Würzburg), Mitglied des Materialkomitees, Manfred Schillings (Wiesbaden) Mitglied des Medienkomitees und
Michael Zwipp (Langen, Hessen) folgte
auf Rolf Reinke als korrespondierendes
Mitglied im Schiedsrichterkomitee. Weitere Mitglieder in der ITTF sind Eberhard
Schöler (Düsseldorf, Mitglied des Board
of Directors), Hans Giesecke (Bremen,
Ehrenmitglied und Mitglied im Beraterstab
des ITTF-Präsidenten) und Heike Ahlert
(Schleswig, Nationale Koordinatorin des
ITTF Women´s Development Programme).
lermo zur Generalsekretärin und Kurt
Klamet (Berlin) zum Präsidenten des Internationalen Casting Sport-Verbandes
(ICF) der Internationalen FischereiKonföderation (Conféderation Internationale de la Péche Sportive, CIPS) gewählt.
Wolfgang Feige (ebenfalls Berlin) wurde
im Mai 2005 in Den Haag Vorsitzender der
Regelkommission der Internationalen
Casting Federation.
Der Verband Deutscher Sporttaucher freut
sich mit seinem Vizepräsidenten Jürgen
Warnecke, der auf der Weltkonferenz der
Confédération Mondiale des Activées Subaquatique, CMAS) für den deutschen
Verband einen Sitz in den Fachbereichen
Geologie, Biologie und Flossenschwimmen des Weltverbandes eroberte.
Für die Wahl in Spitzenfunktionen des
Europäischen Volleyball-Verbandes (Confédération Européenne de Volleyball,
CEV) kandidieren zahlreiche Vertreter des
Deutschen Volleyball-Verbandes. Bewerber sind Peter Lange (Leipzig, als Mitglied der europäischen Cup-Kommission),
Prof. Dr. Fred Kröger (Zorneding,
Schiedsrichterkommission),
Jörg
Schwenk (Stuttgart, Rechts-Kommission)
und Prof. Dr. Manfred Holzgraefe (Seesen, Medizinkommission). Die Wahlen
finden anlässlich der Vollversammlung des
Europäischen Volleyball-Verbandes am 9.
September in Rom statt.
Dr. Georg Freiherr von Waldenfels
(Hamburg), Präsident des Deutschen Tennis-Bundes wurde im Juni in Prag beim
Annual General Meeting des Internationalen Tennisverbandes (ITF) erneut in das
ITF-Präsidium gewählt. Hans-Peter Born
(Hannover) und Prof. Dr. Karl Weber
(Köln) wurden dem neu gewählten Präsidium zur Wieder-Benennung in Trainerund Anti-Doping-Kommission genauso
vorgeschlagen wie Franz Feldbausch
(Bielefeld) in die Jugendkommission und
Günther Lang (Erlangen) für die ITFRechtskommission.
Der Deutsche Wasserskiverband bewirbt
sich mit Tibor Althans (Duisburg) in das
Council des Europäischen WakeboardVerbandes.
Einen großen sportpolitischen Erfolg auf
internationalem Parkett vermeldet auch die
Deutsche Taekwondo-Union (DTU). Der
Präsident der DTU, Heinz Gruber (Krumbach), wurde in das das Exekutiv-Komitee
der Weltorganisation für Taekwondo
(World Taekwondo Federation, WTF) gewählt.
II Großveranstaltungen
Auf der Frühjahrssitzung der internationalen Segelflugkommission erhielt Deutschland den Zuschlag zur Ausrichtung der
Segelflug-WM 2008 der offenen 18- und
15m-Klasse in Lüsse. Die Deutsche Aero
Club Fachgruppe Segelflug und der FCC
Berlin e.V. setzten sich gegen die einflussreichen Mitbewerber aus Neuseeland und
Australien durch.
Gleich vier Vertreter des Deutschen Tischtennis-Bundes sind beim Annual General
Meeting im Rahmen der EinzelWeltmeisterschaften in Shanghai Anfang
Mai in verschiedene Komitees des Weltverbandes (International Table Tennis Federation, ITTF) gewählt worden. Dr.
32
Entscheidung darüber fällt im Oktober
2005 durch das Council des Weltverbandes. Der Sitzungsort steht noch nicht fest.
Der Deutsche Alpenverein bewirbt sich
mit den Ausrichtern Erlangen und Dresden
um
Weltcup-Veranstaltungen im Jahr
2006.
Der American Football Verband
Deutschland hat sich um die JuniorenWM 2009 beworben. Darüber hinaus unterstützt der Verband die Aufnahme der
International Federation of American
Football als Vollmitglied in die Internationale Vereinigung der Sommersportverbände (GAISF).
Der
Deutsche
Badminton-Verband
macht auf die Bitburger Open vom 4. bis 9.
Oktober 2005 in der Saarlandhalle Saarbrücken aufmerksam.
In Wetzlar werden im Jahr 2007 die Europameisterschaften im Rollstuhlbasketball
der Männer und Frauen ausgetragen.
Grundlage dafür war die erfolgreiche Bewerbung des Deutschen Behindertensportverbandes beim Internationalen
Rollstuhl Verband (IWBF) am 2. April
2005.
Im Juni und Juli 2007 soll die Tennis-WM
der Gehörlosen in München stattfinden.
Diesem Vorhaben geht der Deutsche Gehörlosen-Sportverband nach, der sich mit
dem ausrichtenden Gehörlosen Sportverein
Bergfreunde München bei Deaflympics um
die Veranstaltung beworben hat.
Der Bob- und Schlittenverband für
Deutschland ist kurzfristig für Warschau
als Ausrichter des Kongresses des Internationalen Bob- und Skeleton-Verbandes
(FIBT). Die Veranstaltung fand mit 120
Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus
aller Welt vom 22.-24. Juni 2005 in Berchtesgaden statt.
Der Deutsche Golf-Verband richtet im
Sommer 2006 die Europameisterschaften
im Damen Einzel in Hamburg Falkenstein
aus. Im Jahr darauf folgen Herren EinzelEuropameisterschaften, die ebenfalls in
Deutschland ausgetragen werden. Der Ausrichter dafür steht noch nicht fest.
Der Deutsche Curling-Verband ist noch
in diesem Jahr (9.-17.12.2005) Ausrichter
der European Curling Championships in
Garmisch-Partenkirchen.
Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (ADH) wird im Jahr 2008
die
Studentenweltmeisterschaften
im
Beach-Volleyball ausrichten. Diese Entscheidung trafen die Mitglieder des EC des
Welthochschulsportverbandes FISU am
26. Mai 2005 in Brüssel. Der ADH sieht
die Vergabe als Bestätigung seiner Verbandsarbeit und des Hamburger Hochschulsports an.
Bereits im zurückliegenden Jahr hatte sich
die Deutsche Eislauf-Union mit Oberstdorf erfolgreich um die JuniorenWeltmeisterschaften 2007 beworben.
Beim Kongress des Internationalen Eishockey-Verbandes Mitte Mai in Wien war
der Deutsche Eishockey-Bund (mit den
Ausrichtern Mannheim und Köln) mit seinen Bewerbungen um die Eishockey-WM
der Männer im Jahr 2010 und die U20ßWM (Division I) erfolgreich.
Der Deutsche Hockey-Bund hat sich mit
dem Ausrichter Mönchengladbach um die
Champions Trophy 2008 beworben.. Noch
in diesem Jahr findet vom 28.08.04.09.2005 die EM der Herren in Leipzig
statt.
Die
Deutsche
EisschnellaufGemeinschaft hat sich mit Berlin bei der
International Skating Union um die Ausrichtung der Weltmeisterschaften Mehrkampf Damen/Herren 2008 beworben. Die
Die Kanu-Slalom Europameisterschaften
der Junioren und der U23 finden im Jahr
2010 in Markleeberg/Sachsen statt. Mit
dem Ausrichter Schwerin springt der Deut33
fällt am 4. und 5. September 2005 im
Rahmen der Gremiensitzungen bei der
FISA-Ruder-WM vom 28.08.-04.09. in
Gifu/Japan.
Deutsche Kanu-Verband vom 20.22.07.2005 als Ausrichter für die Weltmeisterschaften für Clubmannschaften im
Drachenboot für das zurückgetretene Barcelona als Ausrichter in die Bresche.
Auf eine erfolgreiche Frauen-EM vor insgesamt gut 5000 Zuschauern (vom 06.04.10.04.2005) im Stadion am Millerntor in
Hamburg blickt der Deutsche RugbyVerband zurück. Der Europäische Dachverband für den Rugby-Sport (FIRA-AER)
hatte die Veranstaltung erst im Januar an
den deutschen Verband vergeben. Gleiches
gilt für die U 20 EM, die vom 24.09.02.10.2005 in Heidelberg stattfinden wird.
Der Deutsche Keglerbund. weist auf zwei
wichtige internationale Veranstaltungen im
Herbst 2005 hin. Vom 10.-11.09.2005 findet in Böblingen der Bowling Europa Cup
Einzel Damen/Herren statt und vom 5.10.8.10.2005 der Weltpokal der Clubmannschaften Classic Damen/Herren und Europapokal in Augsburg.
Die
Deutsche
Lebens-RettungsGesellschaft hat sich um die Austragung
der Rescue 2008, der Weltmeisterschaften
im Rettungsschwimmen, beworben. Als
Austragungsort
wird
derzeit
Rostock/Warnemünde favorisiert.
Der Deutsche Tanzsportverband hat sich
erfolgreich für die Weltmeisterschaften
Formationen Latein (mit Bremen für den
2.12.2006) und die WM HGR (Hauptgruppe) Latein (30.09.2006 oder 24.11.2006 in
Karlsruhe) beworben.
Der Deutsche Verband für Modernen
Fünfkampf vermeldet zwei erfolgreiche
Bewerbungen. So findet der UIPMWeltcup der Männer 2006 genauso in Berlin statt wie die Weltmeisterschaften der
Männer und Frauen.
Der Deutsche Wasserski Verband bewirbt sich mit Twistesee um die EM Seilbahn 2007 und darüber hinaus um die Wakeboard-WM 2008 oder 2010.
Die Europäischen Polizeimeisterschaften
im Skifahren finden im Jahr 2007 in Deggendorf statt. Für das Jahr 2009 hat sich
das Deutsche Polizei Sportkuratorium
erfolgreich um die Europäischen Polizeimeisterschaft im Handball beworben.
III Themen
Vom 30.07. bis zum 13.08.2005 finden in
Klix (Sachsen) die 3. Segelflugweltmeisterschaft der Frauen statt., eine Veranstaltung, die derzeit den Deutschen Aero
Club in Atem hält.
Der Bund Deutscher Radfahrer bewirbt
sich um die WM Marathon Mountainbike
und die WM BMX im Jahr 2008.
Das Paralympische Jugendlager findet nun
jährlich statt. Wie der Deutsche Behinderten-Sportverband mitteilt treffen sich
Jugendliche aus Österreich, Deutschland
und der Türkei im Jahr 2005 in der Türkei
und 2006 in Köln.
Die Deutsche Reiterliche Vereinigung
wartet in diesem Herbst gespannt auf eine
Entscheidung des Weltverbandes zur Vergabe der WM der Zweispännerfahrer. Ginge es allein nach dem Willen der FN so
würde die Veranstaltung im Jahr 2007 in
Riesenbeck stattfinden..
Der Christliche Verband Junger Menschen CVJM bereitet sich derzeit gewissenhaft auf die Organisation der HandballEuropameisterschaften des europäischen
Verbandes vom 9.-11.September 2005 in
Plochingen vor.
Der Deutsche Ruderverband bewirbt sich
mit Brandenburg um die RuderWeltmeisterschaft U 23. Die Entscheidung
34
Westen der chinesischen Hauptstadt Peking eröffnen. Darüber informieren der
Hamburger Sportbund und HT 16 Geschäftsführer Armin Pilsinger. Damit sollen über zwei Jahre hinweg geführte Verhandlungen mit den chinesischen Partnern
zum Abschluss gebracht werden. Ziel ist es
den Breitensport von jung bis alt nach dem
Vorbild der HT 16 und den Sportleraustausch zu fördern.
Ende April 2005 fand das erste chinesischdeutsche Symposium zu Wissenschaft und
Praxis des Leistungssports in Peking statt.
Im Rahmen des Symposiums wurde ein
Kooperationsabkommen zwischen der
sportwissenschaftlichen Fachgesellschaft
Chinas (CSSS) und der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (DVS)
geschlossen (Nähere Informationen unter
http://www.sportwissenschaft.de).
Die
DVS weist darüber hinaus auf den 17.
Sportwissenschaftlichen Hochschultag der
dvs um Thema „Sport in Europa“ hin, der
vom 22-24. September in Leipzig stattfindet. Zu ihm werden etwa 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem In- und
Ausland erwartet.
Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband weist auf die Europäischen
Hochschulmeisterschaften im Badminton
hin, die vom 27.-30.10.2005 in Mainz
stattfinden.
Der Deutsche Kanu-Verband weist darauf hin, dass die Vereinigung der Sommersportverbände (GASIF) am 20.04. die
Aufnahme des Internationalen Drachenboot-Verbandes (IDBF) mit der Begründung abgelehnt hat, Drachenboot sei Kanudisziplin und werde von der Internationalen Kanu-Föderation vertreten. Der
Deutsche Kanu-Verband hat gegenüber
NOK und DSB deutlich gemacht, dass der
DKV der offiziell anerkannte Sportverband
für den Drachenbootsport ist.
Die Tsunami-Katrastrophe in Südostasien,
die Neustrukturierung des Weltverbandes
und die Vorbereitung der Weltmeisterschaften 2006 in Australien waren die
Themen der International Life Saving federatioon of Europe (ILSE) als auch der International Life Saving Federation (ILS)
bei ihren Tagungen im Bundeszentrum der
Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft
in Bad Nenndorf. Nach mehreren Jahren
intensiver Vorbereitung konnte das Projekt
Risk Assessment auf den gesamten europäischen Bereich ausgedehnt werden. Hierbei
bewerten speziell geschulte Experten
Strände und Gewässer hinsichtlich ihrer
Badesicherheit. Darüber hinaus vermeldet
die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft
die kurz bevorstehenden Europameisterschaften im Rettungssschwimmen in Lübeck-Travemünde.
Im Zuge der Bewerbung um die Eishockey
WM 2010 weist der Deutsche EishockeyBund erneut auf die Problematik der Quellensteuer hin. Mit dem Deutschland-Cup
findet vom 09.-13.11.2005 in Mannheim
und Hannover bereits in diesem Jahr eine
weitere bedeutsame internationale Veranstaltung statt.
Der Deutsche Gehörlosen-Sportverband
informiert über drei internationale Veranstaltungen im Sommer 2005 in Deutschland. Ein Badminton Vierländerturnier
findet am 1. und 2. Juli 2005 in Kaarst
statt, ein Internationales LeichathletikMeeting unter Beteiligung von 26 Nationen am 8. und 9. Juli in Darmstadt und ein
Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland
und Irland ebenfalls in Darmstadt.
Der Deutsche Golf-Verband berichtet
über Golf als Demonstrationswettbewerb
bei der Schulsport-Veranstaltung Jugend
trainiert für Olympia. im September 2005
im Berliner Golf Club Gatow. Darüber
hinaus steht Interessenten mit dem Umwelt
Konzept „Golf und Natur“ des Deutschen
Golf-Verbandes eine praxisnahe Anleitung
für die umweltgerechte und wirtschaftliche
Zukunft der Golfanlagen zur Verfügung.
Die Hamburger Turnerschaft von 1816
wird im Oktober eine Dependance im
35
Taekwondo Union vom 25.-29.06.06 in
Düsseldorf beschäftigt.
Der Präsident des Deutschen und des Internationalen Verbandes für Modernen
Fünfkampf, Klaus Schormann wurde im
Februar in Anwesenheit von IOC-Mitglied
Dr. Thomas Bach in Anerkennung seiner
Verdienste um die langjährige Zusammenarbeit mit der Universität und in Würdigung seiner Verdienste , die sich der UIPM-Präsident innerhalb der letzten 12
Jahre für den Modernen Fünfkampf und
Olympische Erziehung erworben hat, mit
der Ehrendoktorwürde des Fachbereichs
Sport der Johannes-Gutenberg-Universität
Mainz ausgezeichnet.
Auf die Weltmeisterschaften Hauptgruppe
(HGR) Standard am 12. November 2005 in
Krefeld und die Weltmeisterschaften Formationen Latein am 3. Dezember 2005 in
München macht der Deutsche Tanzsportverband e.V. aufmerksam.
Die Europäische Polizeimeisterschaften
im Schwimmen in Berlin und Potsdam mit
Teilnehmern aus 23 europäischen Nationen
(04—08. Juli) beschäftigten das Deutsche
Polizei Sportkuratorium Anfang Juli.
Die Deutsche Reiterliche Vereinigung
blickt im August (23.-28.8.2005) wieder
mit besonderem Interesse auf das CHIO in
Aachen. Stuttgart ist zwei Monate später
(17.-20.11.2005) Schauplatz der Weltcup
Springen Qualifikation.
Der Deutsche Rollsport und Inlinerverband e.V. organisiert vom 1.-7. August in
Jüterbog (Brandenburg) die Europameisterschaft im Speedskating aus.
Der Deutsche Rugby-Verband organisiert
vom 24. September bis zum 2. Oktober die
U20 EM in Heidelberg.
Um die Aufnahme des Castingsports als
Olympischer Sportart will der Verband
Deutscher Sportfischer verstärkt werben.
Plattform dafür sind die World Games
2005 in Duisburg und der Europacup 2005
im Mai in Halle. Der Verband weist in
diesem Zusammenhang auf die Aufnahme
des Internationalen Verbandes für den
Castingsport in die Internationale Vereinigung der Sommersportverbäne (GAISF)
hin.
Mit der Organisation der Europameisterschaften im Taekwondo war die Deutsche
36
Diese Zurückweisung ist Gegenstand der
Klage.
Das Gericht stellt fest, dass die Kommission keine offensichtliche fehlerhafte Beurteilung vorgenommen hat, indem sie der
Auffassung war, dass die FIFA mit der
Änderung des ursprünglichen Reglements
dessen wesentlichen wettbewerbswidrigen
Aspekte beseitigt habe.
Weder sei der Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung unzumutbar noch sei
die Vergütung der Spielervermittler als
Festsetzung gebundener Preise aufzufassen.
Das Erfordernis einer Lizenz sei gerechtfertigt durch das Bedürfnis nach Professionalisierung und Verbesserung der Ethik der
Spielervermittler zum Schutz der Spieler.
Die Beschränkungen zur Ausübung des
Berufes als Spielervermittler seien qualitativer Art und nicht Ausdruck der marktbeherrschenden Stellung der FIFA.
Aus dem EU-Büro des deutschen
Sports in Brüssel
(zusammengestellt von Heidrun Teetz)
Wie sich bereits im August 2004 abzeichnete, hat die Europäische Kommission nun endgültig das Modell für die
Fußballbundesliga-Vermarktungsrechte
genehmigt. Sie hat damit erstmalig eine
„Entscheidung über Verpflichtungszusagen“ auf der Grundlage der neuen Verfahrensvorschriften zur Anwendung der EUWettbewerbsregeln (Verordnung (EG) Nr.
1/2003) erlassen, die am 1. Mai 2004 in
Kraft traten.
Aufgrund dieser Verpflichtungserklärung
ergeben sich insbesondere neue Möglichkeiten für Vereine, zusätzliche Dienstleistungen innerhalb neuer Medien wie z.B.
Internet oder UMTS anzubieten. Insgesamt
werden die Vermarktungsrechte gelockert
und offener sowie transparenter gehandhabt, so dass auch kleineren Anbietern eine
Chance zum Erwerb von Rechten zukommt.
Ungeachtet dieser Einigung kann die
Kommission jedoch weiterhin neue Entwicklungen im Hinblick auf die Vermarktung der Bundesliga-Fernsehrechte beleuchten.
Januar 2005
Urteil des Gerichts erster Instanz: Spielervermittler
Der Kläger Laurent Piau hatte 2002 bei der
Europäischen Kommission bezüglich des
FIFA Spielervermittler-Reglements Beschwerde eingereicht (Rechtssache T193/02). Er vertritt die Ansicht, dass dieses
Reglement gegen die wettbewerbsrechtlichen Bestimmungen des EG-Vertrages
verstößt. Es ergäben sich übermäßige, undurchsichtige und diskriminierende Beschränkungen des Zugangs zum Beruf des
Spielervermittlers.
Nach Einleitung eines wettbewerbsrechtlichen Verfahrens durch die Kommission im
Jahr 1999 hatte die FIFA ihr Reglement
geändert. Diese Änderungen wurden im
April 2002 von der Kommission genehmigt. Angesichts der Einstellung des Verfahrens gegen die FIFA beschloss die
Kommission, auch das Verfahren über die
Beschwerde des Klägers Piau einzustellen.
37
Das EP fordert die EU-Kommission darin
auf, eine wirksame und integrierte Politik
im Bereich der öffentlichen Gesundheit,
Vorbeugung, Erziehung und Pharmaforschung zu verfolgen. Über das 7. Forschungsrahmenprogramm soll Forschung
über verschiedene Methoden der Dopingerkennung und Kontrolle gefördert werden.
Von der Kommission unterstützte Informationskampagnen sollen eine effektive Vorbeugungspolitik fördern. Die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten und Kommission
mit der WADA ist zu verstärken, so dass
die EU effektiv bei der Vorbeugung und
der Kontrolle von Doping handeln kann.
Februar 2005
Seit Februar 2005 hat die Generaldirektion Bildung und Kultur unter der Leitung des Kommissars Ján Figel’ eine
neue Organisationsstruktur. Die Sports
Unit, ehemals der Direktion C „Kultur,
Audiovisuelle Politik und Sport“ zugeordnet, gehört nunmehr der Direktion D „Jugend, Sport und Beziehungen zu den Bürgern“ an.
Das Organisationskomitee der Olympischen Winterspiele von Turin 2006 (TOROC) präsentierte am 16. Februar in
Brüssel die Ergebnisse eines von der
Europäischen Kommission unterstützten Projekts, dessen Ziel die Schaffung
eines Verhaltenscodex für die Akteure von
Großveranstaltungen ist.
TOROC hat dazu im Lauf des Jahres 2004
mit Hilfe europäischer Partner eine EthikCharta verfasst, die im Rahmen sämtlicher
großer Sportereignisse respektiert werden
sollte. Die Charta umfasst Themen wie
Umweltschutz, die Förderung der Erziehung durch Sport, nachhaltige Entwicklung, Grundrechte etc. und richtet sich sowohl an Sportler als auch an öffentliche
und private Einrichtungen, die in die Organisation der Veranstaltungen involviert
sind.
Bei der Präsentation des Projektes waren
neben Vertretern der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlamentes
und des Internationalen Gewerkschaftsbunds auch Mitglieder der Ethikkommission des Internationalen Olympischen Komitees anwesend.
Die Ehtik-Charta soll, so der Projektleiter
M. Bontempi, den Weg für zukünftige Initiativen in diesem Bereich bereiten.
Nachdem das Gericht erster Instanz die
Klage der zwei wegen Dopingvergehen
gesperrten Schwimmer Meca-Medina
und Majcen abgelehnt hatte, haben diese
ein Rechtsmittel gegen das Urteil des Gerichts erster Instanz beim EuGH eingelegt.
Die beiden Schwimmer beantragen unter
anderem die Aufhebung des Urteils vom
30.09.2004. Sie argumentieren, dass der
Gerichtshof rein sportliche Regelungen
nicht generell vom Anwendungsbereich
der Bestimmungen des Vertrages ausgeschlossen habe. Der Ausschluss beschränke sich auf die Regeln über die Zusammensetzung und Aufstellung von Nationalmannschaften.
Ferner sind Meca-Medina und Majcen der
Auffassung, dass das Urteil des Gerichts
erster Instanz gegen Artikel 49 (Dienstleistungsfreiheit) sowie gegen Artikel 81 und
82 (Verbot von Kartellen und Monopole)
verstoße.
Zur Erinnerung:
Nach
einer
vom
Internationalen
Schwimmverband verhängten Dopingsperre legten Medina und Majcen bei der Europäischen Kommission, GD Wettbewerb,
Beschwerde ein, in der sie die Vereinbarkeit der Anti-Doping-Regelung des Internationalen Olympischen Komitees mit den
Gemeinschaftsregelungen über Wettbewerb und Dienstleistungsfreiheit in Frage
stellten.
März 2005
Bei seiner Sitzung am 14. März 2005 hat
der für Sport zuständige Kulturausschuss im Europäischen Parlament über
einen Entschließungsantrag zur Dopingbekämpfung im Sport abgestimmt.
38
wandeln. Dabei berief er sich auf das Partnerschaftsabkommen zwischen der EG und
der Russischen Förderation, das hinsichtlich der Arbeitsbedingungen eine Benachteiligung aufgrund der Staatsangehörigkeit
verbietet. Der spanische Verband lehnte
dies jedoch ab. Daraufhin erhob Simutenkov Klage vor Gericht, um zu erfahren, ob
die besagte Regelung des spanischen Verbandes mit dem Partnerschaftsabkommen
–
hinsichtlich
der
NichtDiskriminierungsklausel – vereinbar ist.
Sowohl die Europäische Kommission als
auch das später angerufene Gericht Erster
Instanz wiesen die Klage ab.
Die europäischen Richter erkannten den
Anti-Doping-Code unter Berücksichtigung
der Urteile Walrave, Deliège und Lethonen
als rein sportliche Regelung an. Da der
Anti-Doping-Code keinen wirtschaftlichen
Zweck verfolgt, sondern „der Wahrung
des Sportsgeistes dient“, dürfen seine Bestimmungen nicht anhand des europäischen Wettbewerbsrechts beurteilt werden.
Der Gang vor den EuGH wird von Experten lediglich als „Ausschöpfen des
Rechtsweges“ beurteilt, der Klage selbst
wird kaum Aussicht auf Erfolg eingeräumt.
Der EuGH hat eingangs befunden, dass ein
Einzelner sich vor den Gerichten eines
Mitgliedstaats auf das im Partnerschaftsabkommen EG-Russland ausgesprochene
Diskriminierungsverbot berufen kann.
April 2005
Der Gerichtshof hat außerdem festgestellt,
dass die auf die Staatsangehörigkeit gestützte Begrenzung sich nicht auf spezielle
Begegnungen zwischen Mannschaften bezieht, die ihre Länder repräsentieren, sondern für offizielle Begegnungen zwischen
Vereinen gilt und somit den Profisport
betrifft.
Der EuGH hat am 12. April 2005 in seinem Urteil in der Rechtssache des russischen Fußballspielers Igor Simutenkov
(C-265/03) sinngemäß verkündet, dass das
Partnerschaftsabkommen der Europäischen
Gemeinschaft (EG) mit der Russischen
Förderation der Anwendung einer von einem Sportverband aufgestellten Regel entgegensteht, nach der russische Fußballspieler nur beschränkt an Wettkämpfen auf
nationaler Ebene teilnehmen können. Zum
Hintergrund: Igor Simutenkov ist ein Berufssportler russischer Staatsangehörigkeit,
der Inhaber einer Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis in Spanien ist. Er ist aufgrund eines mit dem Club Deportivo Tenerife geschlossenen Arbeitsvertrags als Berufsfußballspieler beschäftigt und besitzt
eine von der Real Federación Española de
Fútbol (spanischer Fußballverband) erteilte
Lizenz für nicht der Gemeinschaft angehörende Spieler.
Eine vom spanischen Fußballverband aufgestellte Regelung bestimmt, dass Vereine
bei Wettkämpfen auf nationaler Ebene nur
eine begrenzte Zahl von Spielern aus Drittstaaten aufstellen dürfen, die nicht dem
Europäischen Wirtschaftsraum angehören.
Simutenkov beantragte daher beim spanischen Fußballverband seine Lizenz in eine
Lizenz als Gemeinschaftsspieler umzu-
Mai 2005
Bei seiner Plenarsitzung in Straßburg
stimmte das Europäische Parlament im
Rahmen der 2. Lesung zur Badgewässer
Richtlinie für einen Ausschluss von
Freizeitaktivitäten aus dem Wirkungskreis der Richtlinie. Verschiedene Abgeordnete, insbesondere der GRÜNE/EFAFraktion hatten gefordert, dass die neuen
Bestimmungen nicht nur auf Badegewässer
sondern auch auf Gewässer, die der Freizeitnutzung dienen (z.B. Surfen, Windsurfen und Kajaksport), angewandt werden.
Den entsprechenden Änderungsanträgen
folgte das Plenum jedoch nicht und stimmt
in diesem Punkt mit der Position des Rates
überein.
Bevor die neue Richtlinie jedoch verabschiedet werden kann, müssen sich Europäisches Parlament und Rat als gemeinsame Gesetzgeber noch über andere grundlegende Punkte einigen, wie bspw. über die
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über die gegenwärtigen und zukünftigen
Wechselwirkungen zwischen der EU und
Sport zu beraten. Zu dieser Veranstaltung
wurden Vertreter der europäischen Sportbewegung sowie Experten zu Workshops
eingeladen, in denen folgende Empfehlungen an die Europäische Kommission erarbeitet wurden:
Einführung und Definition einer zusätzlichen Kategorie der Wasserqualität ("ausreichende Qualität"). Das Europäische Parlament hat in der gestrigen Abstimmung
einige Forderungen des Umweltausschusses verworfen, und hofft, dass es hierdurch
möglich wird, einen Kompromiss mit dem
Rat zu erzielen. Sollte es nicht zu einer
Übereinkunft kommen, werden die Abgeordneten und der Rat im Rahmen eines
Vermittlungsverfahrens miteinander verhandeln müssen.
Thema soziale Funktion des Sports:
- Fortsetzen und Erweitern des Dialogs
- Errichtung eines „Think Tanks“ mit
Experten aus verschiedenen Bereichen
- Unterstützung des Austauschs vorbildlicher Verfahren (z.B. EJES
2004)
- Unterstützung der Ausbildung von
Sportführungskräften
- Einbeziehen von Sportaspekten –
Spezifität des Sports – in die Arbeit
der
EU-Kommission
(Querschnittsmaterie „Sport“)
- Einbeziehen des Themas „Sport“ in
andere EU-Politikbereiche (Gesundheit, Bildung, Außenbeziehungen etc.)
Thema Ehrenamt im Sport:
- Förderung des Ehrenamts durch die
EU
- Aufbau eines europäischen Portals
für das ehrenamtliche Engagement
im Sport
- Vereinfachung der Antragsverfahrens für EU-Projekte
- Einbringen des Themas „Sport“ in
andere existierende EUFörderprogramme
Thema Dopingbekämpfung
- Unterstützung von Informationsmaßnahmen gegen Doping in Fitness-Centern und Schulen
- Unterstützung der nationalen AntiDoping Agenturen
- Kampf gegen den illegalen Handel
mit Doping-Substanzen
- Implementierung der Richtlinie über Nahrungsmittelzusätze
Nach Gesprächen mit der Europäischen
Kommission hat die FIFA zugesagt, die
Zahlungsmodalitäten für den Kartenvorverkauf der Fußball-WM 2006 zu
ändern. Es ist fortan möglich, in EWRLändern, die nicht zur Eurozone gehören,
Tickets in der Landeswährung zu bezahlen.
Während der 1. Phase des Vorverkaufs war
eine gebührenfreie Bezahlung nur innerhalb der Eurozone oder für Besitzer einer
MasterCard möglich. Die teuren Überweisungsgebühren für Ticketkäufe außerhalb
der Eurozone mussten die Fans selbst bezahlen.
Die Kommission war aufgrund der Beschwerde eines britischen Verbraucherverbandes eingeschritten.
Im Zusammenhang mit dem Kartenverkauf
für die Olympischen Spiele war bereits
vergangenes Jahr der Exklusivvertrag mit
einem Kreditkartenunternehmen untersucht
worden. Direkt beim Organisationskomitee
bestellte Eintrittskarten konnten über das
Internet nur mit Visa bezahlt werden. Die
Kommission stellte das Verfahren erst ein,
nachdem alternative Zahlungsmodalitäten
geschaffen worden waren.
Juni 2005
Vom 14.-15. Juni 2005 hat die EUKommission (Referat Sport) eine Konsultationskonferenz mit der europäischen Sportbewegung in Brüssel organisiert.
Die EU-Kommission hat diese Konsultationskonferenz als Teil ihrer Bemühungen
einberufen, mit den relevanten Akteuren
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