Haarausfall - Ö1
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Haarausfall - Ö1
DIE RADIODOKTOR-INFOMAPPE Ein Service von: ORF A-1040 Wien, Argentinierstraße 30a Tel.: (01) 50101/18381 Fax: (01) 50101/18806 Homepage: http://oe1.ORF.at Österreichische Apothekerkammer A-1091 Wien, Spitalgasse 31 Tel.: (01) 404 14-600 Fax: (01) 408 84 40 Homepage: www.apotheker.or.at Gesundheitsressort der Stadt Wien A-1082 Wien, Rathaus Homepage: www.wien.at RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 1 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT Die Sendung Die Sendereihe „Der Radiodoktor“ ist seit 1990 das Flaggschiff der Gesundheitsberichterstattung von Ö1. Jeden Montag von 14.05 bis 14.40 Uhr werden interessante medizinische Themen in klarer informativer Form aufgearbeitet und Ö1Hörerinnen und -Hörer haben die Möglichkeit, telefonisch Fragen an das hochrangige Expertenteam im Studio zu stellen. Wir über uns Seit September 2004 moderieren Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz, Univ.-Prof. Dr. Karin Gutiérrez-Lobos, Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger und Dr. Christoph Leprich die Sendung. Das Redaktionsteam besteht aus Mag. Nora Kirchschlager, Uschi Mürling-Darrer, Dipl. Ing. Eva Obermüller, Dr. Doris Simhofer, Dr. Michaela Steiner, Dr. Ronny Tekal-Teutscher und Dr. Christoph Leprich. Das Service Seit dem 3. Oktober 1994 gibt es das, die Sendereihe flankierende, Hörerservice, das auf größtes Interesse gestoßen ist. Unter der Wiener Telefonnummer 50 100 ist „Der Radiodoktor“ mit Kurzinformationen zur aktuellen Sendung die ganze Woche per Tonband abrufbar. Die zu jeder Sendung gestaltete Infomappe mit ausführlichen Hintergrundinformationen, Buchtipps und Anlaufstellen komplettiert das Service und stellt in der Fülle der behandelten Themen eigentlich bereits ein kleines Medizin-Lexikon für den Laien dar. Die Partner Ermöglicht wird die Radiodoktor-Serviceleiste durch unsere Partner: das Gesundheitsressort der Stadt Wien und die Österreichische Apothekerkammer. An dieser Stelle wollen wir uns ganz herzlich bei unseren Partnern für die Zusammenarbeit der letzten Jahre bedanken! Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der besseren Lesbarkeit in dieser Infomappe zumeist auf die weiblichen Endungen, wie z.B. PatientInnen, ÄrztInnen etc. verzichtet haben. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 2 GEHEIMRATSECKEN, TONSUR, GLATZE WAS TUN GEGEN HAARAUSFALL? Mit Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz 18. Oktober, 14.05 Uhr, Ö1 Redaktion und Infomappe: Mag. Nora Kirchschlager RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 3 INHALTSVERZEICHNIS GEHEIMRATSECKEN, TONSUR, GLATZE – WAS TUN GEGEN HAARAUSFALL? Die Physiologie des Haares Der Wachstumszyklus des Haares Über die Bedeutung langer Haare Unfreiwilliges Haare lassen 6 6 6 6 7 7 Erste Anlaufstelle: Der Hautarzt 8 Der erblich-hormonelle Haarausfall Was genau bewirken männliche Sexualhormone an den Haaren? Manche Haare lassen Androgene kalt Ursache liegt in den Genen Warum Frauen Haare lassen 9 9 9 10 10 Was hilft gegen den erblich-hormonell bedingten Haarausfall? 10 Ein Medikament für zwei verschiedene Krankheitsbilder Die Therapie des weiblichen androgenetischen Haarausfalls 10 11 Die Methode der Eigenhaartransplantation Mini- und Micrografts Follicular Units Extraction Ablauf einer Haartransplantation Nach der Haartransplantation Für wen eignet sich eine Haartransplantation? Funktioniert das auch mit Kunsthaaren oder Haaren einer anderen Person? Der kreisrunde Haarausfall Welche Ursachen hat der kreisrunde Haarausfall? Stress als Auslöser Therapeutische Maßnahmen RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 11 12 13 13 13 14 14 15 15 15 16 4 Der diffuse Haarausfall Viele Ursachen für ein und dasselbe Symptom Die Therapie des diffusen Haarausfalls 17 17 18 Was können Koffein, Brennesselextrakt und Co? 20 ANLAUFSTELLEN LINKS BUCHTIPPS SENDUNGSGÄSTE 22 23 25 26 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 5 WAS TUN GEGEN HAARAU SFALL? GEHEIMRATSECKEN, TONSUR, GLATZE – WAS TUN GEGEN HAARAUSFALL? Die Physiologie des Haares Der Mensch trägt auf seinem Kopf zwischen 80 000 und 150 000 Haare. Dunkelhaarige haben rund 100.000 Haare, Rothaarige oder Rotblonde „nur“ etwa 80.000 und Blonde ca. 120.000. Ein Haar besteht aus dem Haarschaft (sichtbarer Teil) und der unter der Haut liegenden Haarwurzel mit dem Haarbalg. Hier befinden sich auch die das Haar versorgenden Blutgefäße und Nervenfasern sowie der Haarmuskel. Im Durchschnitt wächst menschliches Haar einen Drittel Millimeter pro Tag, also etwas mehr als einen Zentimeter pro Monat. Rechnet man alle Haare zusammen, so wächst das Haar Dunkelhaariger rund 30 m pro Tag, das Haar Blonder sogar 36 m also 13 km pro Jahr. Jedes Haar kann etwa 7 Jahre alt werden. Wenn es nicht geschnitten wird, wächst ein Haar etwa einen Meter, bevor es ausfällt. Während des Schlafes und zwischen dem 15. und dem 25. Lebensjahr wachsen Haare schneller. Der Wachstumszyklus des Haares Ca. 85 Prozent unserer Haare befinden sich in der Wachstumsphase (Anagenphase). Diese dauert zwei bis acht Jahre. Ein Prozent befindet sich in einer Übergangsphase (Katagenphase), das heißt, diese Haare hören nun langsam zu wachsen auf und haben zur Haarwurzel nur mehr eine schwache Verbindung. Der Rest ist in der so genannten Ruhephase (Telogenphase), die zwei bis vier Monate dauert. Im Anschluss an diese Ruhephase fallen die Haare aus und es werden neue produziert. Ein Haarfollikel kann bis zu 30 solcher Zyklen durchlaufen. In welchen Abständen unsere Haare ausfallen und wieder wachsen, hängt übrigens auch davon ab, wo an unserem Körper sie sich befinden. Der Wachstumszyklus von zum Beispiel Wimpern, Bein- oder Achselhaaren ist im Vergleich zum Kopfhaar auf wenige Monate begrenzt. So fallen Achselhaare nach sechs, Beinhaare schon nach zwei Monaten wieder aus. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 6 WAS TUN GEGEN HAARAU SFALL? Wie viele Haare wir verlieren, hängt übrigens auch von der Jahreszeit ab. So konnte in einer Studie gezeigt werden, dass unsere Haare– ebenso wie Pflanzen – im Frühling besonders sprießen (90 Prozent der Haare der Testpersonen befanden sich im März in der Wachstumsphase), während sie im Herbst vermehrt ausfallen. Quellen: Interviews mit Univ.-Prof. Dr. Daisy Kopera und Ao. Univ.-Prof. Dr. Jolanta Schmidt Haarausfall (Effluvium) http://www.netdoktor.at/health_center/dermatologie/haarausfall.shtml Studie: Seasonality of hair shedding in healthy women complaining of hair loss http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19407435 Wie schnell wachsen Körperhaare? http://www.info-haarentfernung.de/tag/wachstumszyklus/ http://www.br-online.de/ratgeber/gesundheit/alltagswissenDID1226391249412/alltagswissen-koerperwissen-koerperID671216324516737108.xml http://www.dermalisse.de/haarwachstum-koerperhaare.html Über die Bedeutung langer Haare Haare, insbesondere lange, werden seit jeher und in allen Kulturkreisen mit Kraft, Gesundheit, Schönheit und Sexualität assoziiert. Viele Protagonisten von Märchen, etwa Hexen, Zauberer oder Elfen, tragen wallendes, langes Haar – ein Zeichen für ihre übernatürlichen Kräfte. Auch die Bibel ist voll von Langmähnigen, Jesus, Moses oder Samson, dem Delilah, während er schlief, seine Haare schor, wodurch ihm seine übermenschlichen Kräfte mit einem Mal verloren gingen. Lange Haare waren oftmals auch Zeichen von Freiheit und Unangepasstheit. So wollten etwa die Hippies in den 1960er und 1970er Jahren damit ein visuelles Zeichen gegen die rigiden gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse setzen. In umgekehrter Weise waren und sind kurze, abgeschorene Haare, häufig Symbol des Dienens, der Anpassung, der Unterordnung und Aufopferung (Militär, Polizei, Sklaven, Gefängnisinsassen, muslimische, kopftuchtragende Frauen...). „Unfreiwilliges Haare lassen“ Unsere Haare prägen in besonderem Maße unser Erscheinungsbild. Wenn wir einen Menschen beschreiben, erwähnen wir meist an erster Stelle die Farbe seiner Haare bzw. seine Frisur. Ob wir uns selbst gerne im Spiegel sehen oder nicht (und auch, ob RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 7 WAS TUN GEGEN HAARAU SFALL? wir anderen gefallen oder nicht), hängt sehr stark davon ab, welches Haar in welcher Frisur unser Haupt schmückt. Für viele Menschen ist es daher sehr belastend, wenn sie bemerken, dass ihre Haare kontinuierlich weniger werden. Durchschnittlich 100 Haare am Tag zu verlieren ist ganz normal, sagen Dermatologinnen und Dermatologen. Was darüber hinausgeht, und zwar über mehrere Wochen, muss als krankhafter Haarausfall (Effluvium) angesehen werden. ERSTE ANLAUFSTELLE: DER HAUTARZT Es gibt verschiedene Formen von Haarausfall, welche jeweils auch eine unterschiedliche Therapie benötigen. Deshalb ist eine genaue Untersuchung bei einer Hautärztin oder bei einem Hautarzt sehr wichtig. Am Beginn einer solchen Untersuchung steht ein ausführliches Anamnesegespräch. Dabei soll herausgefunden werden, wie lange die Haare schon ausfallen und ob es überhaupt so viele sind, wie jene Person befürchtet, die den Arzt konsultiert. Denn oftmals wird die Situation zu negativ eingeschätzt, berichtet unser Sendungsgast, die Grazer Dermatologin Daisy Kopera. Eine Hand voll Haare aus der Bürste zu ziehen, bedeute noch nicht, dass tatsächlich patholgischer Haarausfall vorliege, so die Haarspezialistin. Nach dem Anamnesegespräch folgt eine klinische Untersuchung. Dabei wird überprüft, ob sich die Kopfhaut in einem normalen Zustand befindet oder ob sie gerötet ist, schuppt oder juckt. Ebenso wird der Zustand der Haare bestimmt und festgestellt, wo diese am Kopf ausfallen. Dazu wird an verschiedenen Stellen der Kopfhaut an einzelnen Haaren gezupft, um zu sehen, wo sich die Haare besonders leicht vom Kopf lösen. Vermutet die Hautärztin/der Hautarzt nun eine bestimmte Ursache für den Haarausfall, wird zur Überprüfung eine Blutuntersuchung vorgenommen, bei der zum Beispiel ein Hormon-, Eisen- und Schilddrüsenstatus sowie ein immunologisches Profil erstellt und die Blutsenkung gemessen wird. Untersucht werden überdies Leber- und Nierenwerte. Weiters können weiterführende Analysen bei Verdacht auf eventuell vorliegende Allergien durchgeführt werden. Quellen: Interviews mit Univ.-Prof. Dr. Daisy Kopera und Ao. Univ.-Prof. Dr. Jolanta Schmidt RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 8 WAS TUN GEGEN HAARAU SFALL? DER ERBLICH-HORMONELLE HAARAUSFALL Die am häufigsten vorkommende Form des Haarausfalls ist der hormonell-erblich bedingte – der Fachausdruck dafür lautet Alopecia (=Kahlheit) androgenetica. Im vierten Lebensjahrzehnt sind bereits 45 Prozent aller Männer und 16 Prozent aller Frauen davon betroffen. Im sechsten Lebensjahrzehnt 65 Prozent der Männer und 25 Prozent der Frauen. Die androgenetische Alopezie beginnt bei Männern sehr häufig schon in ganz jungen Jahren (ab dem 18. Lebensjahr), mit kahlen Stellen oberhalb der Schläfen. Dann lichten sich die Haare am Scheitel und am Hinterkopf, bis schließlich der charakteristische hufeisenförmige Haarkranz übrig bleibt. Bei Frauen äußert sich die androgenetische Alopezie in immer schütterer werdendem Haar im Scheitelbereich und tritt hauptsächlich während und nach der Menopause auf. Der vordere Haaransatz bleibt ihnen erhalten und auch vollkommene Kahlheit kommt bei weiblichen Betroffenen nur selten vor. Ursache der Alopecia androgenetica ist eine vererbte Überempfindlichkeit der Haarwurzeln auf männliche Sexualhormone (Androgene). Genauer gesagt: Männerhaare reagieren sensibel auf eine bestimmte Umbauform von Testosteron, nämlich auf Dihydrotestosteron, welches durch das Enzym 5Alphareduktase entsteht. Frauenhaare hingegen zeigen sich überempfindlich gegen die TestosteronUmbauformen Androstendion und Dihydroepiandrosteron. Es sei aber hinzu gesagt, dass die Betroffenen durchwegs normale Hormonspiegel aufweisen. Was genau bewirken männliche Sexualhormone an den Haaren? Diese männlichen Hormone führen, bei entsprechender genetischer Veranlagung, dazu, dass sich die Haarfollikel verkleinern und sich das Haarwachstumszyklus am Kopf beschleunigt. Das heißt, die Wachstumsphase fällt immer kürzer aus, die Haare gehen in die Übergang- und Ruhephase über und fallen schließlich aus. Die nachwachsenden Haare werden immer feiner und auch heller. Das letzte Stadium des androgenetischen Haarausfalls ist die Glatze. Hier sind die Haarfollikel nicht mehr in der Lage, neue Haare zu produzieren. Manche Haare lassen die Androgene kalt Interessant ist, dass nicht alle Haare auf unserem Kopf und unserem Körper gleich auf Androgene reagieren. Zum Beispiel fallen bei Männern die Haare am Hinterkopf nicht aus. Ebenso wenig betroffen sind auch Brust- und Schamhaare. Diese vermehren sich sogar oft noch, wenn der Kopf schon beginnt, kahl zu werden. Für RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 9 WAS TUN GEGEN HAARAU SFALL? Frauen ist das besonders ärgerlich, wenn zwar die Haarpracht verschwindet, dafür sich aber ein unansehnlicher Damenbart bemerkbar macht. Ursache liegt in den Genen Der derzeitige wissenschaftliche Konsensus ist, dass dem androgenetischen Haarausfall eine polygene Vererbung zugrunde liegt. Dabei spielt der xchromosomal vererbte Androgenrezeptor (Bindestelle zwischen Zelle und Hormon) eine wesentliche Rolle. Bestimmte genetische Polymorphismen scheinen hierbei mit einer verstärkten Wirkung männlicher Sexualhormone einherzugehen. Warum Frauen Haare lassen Grundsätzlich können Frauen zu jeder Zeit nach der Pubertät von androgenetischer Alopezie betroffen sein. Ursache ist häufig eine hormonelle Dysregulation, Adipositas und das Polycystische Ovar-Syndrom (PCO-Syndrom) - eine der häufigsten hormonellen Erkrankungen der Frau. Das PCO-Syndrom ist gekennzeichnet durch unregelmäßige Blutungen und erhöhte Blutspiegel an männlichen Geschlechtshormonen. Auch bestimmte Anti-Baby-Pillen können durch die darin enthaltenden androgenisierenden Gestagene zu Haarausfall führen. Am häufigsten sind Frauen im Klimakterium von Alopezia androgenetica betroffen, einer Zeit in der der Östrogenspiegel stark sinkt und in den Haarwurzeln ein Ungleichgewicht zugunsten männlicher Sexualhormone vorliegt. WAS HILFT GEGEN DEN ERBLICH-HORMONELL BEDINGTEN HAARAUSFALL? Bei Männern empfiehlt unser Sendungsgast, die Dermatologin Univ.-Prof. Dr. Jolanta Schmidt, eine Stufentherapie. Sie rät zunächst Minoxidil zu verwenden, eine Substanz, die ursprünglich zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt wurde. Minoxidil ist rezeptfrei erhältlich, wirkt durchblutungsfördernd und führt bei 70 Prozent der Betroffenen zu einem Stillstand des Haarausfalls. Bei 30 Prozent stellt sich sogar Wiederwuchs ein. Um zu sehen, ob es zu erneutem Haarwachstum kommt, benötigt man jedoch Geduld, denn das Präparat muss mindestens acht Monate lang täglich auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Minoxidil ist sehr gut verträglich, nur in seltenen Fällen treten allergische Reaktionen auf. Ein Medikament für zwei verschiedene Krankheitsbilder RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 10 WAS TUN GEGEN HAARAU SFALL? Sollte sich mit Minoxidil keine Wirkung erzielen lassen, rät die Wiener Dermatologin Jolanta Schmidt Männern zur Einnahme von Finasterid. Die rezeptpflichtige Substanz vermindert die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron und verhindert so weiteren Haarausfall. Da bei Frauen andere Androgene die Haarfollikel beeinflussen, wirkt Finasterid nur bei Männern. Finasterid wird übrigens schon seit etlichen Jahren bei Prostatahypertrophie mit guten Erfolgen eingesetzt. Als Nebenwirkungen treten bei etwa zwei Prozent der Männer Libido-Verlust und Erektionsstörungen auf. Ebenso wie Minoxidil muss auch Finasterid dauerhaft eingenommen werden, denn andernfalls stellt sich in puncto Kopfhaare wieder die Ausgangssituation ein. Die Therapie des weiblichen androgenetischen Haarausfalls Frauen werden bei erblich-hormonellem Haarausfall teilweise auch mit Antiandrogenen (hier insbesondere mit Cyproteron-Acetat) in Tablettenform, die sich als Inhaltsstoffe in einigen Anti-Baby-Pillen befinden, behandelt. Auch hier dauert es mindestens sechs bis acht Monate, bis sich die Haardichte verbessert. Als mögliche Nebenwirkungen müssen Gewichtszunahme, Libidoverlust sowie Kopfbzw. Bauchschmerzen in Betracht gezogen werden. Zusätzlich kann man, so Jolanta Schmidt, lokal Östrogene auftragen, und zwar verschreibt sie in den meisten Fällen 17-alpha-Östradiol. Sehr wirksam erweist sich eine magistral zubereitete Tinktur aus 17-alpha-Östradiol gemischt mit Minoxidil. Von einer hormonellen Therapie abzuraten ist bei aktuellem Kinderwunsch, während Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei hormonsensiblen Erkrankungen, wie etwa bei östrogenrezeptor-positivem Brustkrebs. Quellen: Interview mit Ao. Univ.-Prof. Dr. Jolanta Schmidt Androgenetischer Haarausfall bei Frauen http://www.aerztezeitung.at/archiv/oeaez-12-30062005/androgenetischealopezie-bei-der-frau.html Warum Menschen Haare lassen http://www.springermedizin.at/fachbereiche-a-z/a-h/dermatologie/?full=7199 Haarausfall richtig behandeln RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 11 WAS TUN GEGEN HAARAU SFALL? http://www.apotheker.or.at/Internet/OEAK/NewsPresse_1_0_0a.nsf/agentEmerge ncy!OpenAgent&p=B684CE53A8CB0D56C1256FCB003992DF&fsn=fsStartHomeFach info&iif=0 Hormonell-erblicher Haarausfall (Alopecia androgenetica) http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Haarausfall/Wissen/Hormonell-erblicherHaarausfa-11064.html Informationen zum Thema Haarausfall http://www.haarausfall.net/ Haarausfall (Effluvium) http://www.netdoktor.at/health_center/dermatologie/haarausfall.shtml Infoportal zu Haarausfall und Lösungen http://www.ratgeber-haarausfall.info/index.php Infos auf wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Haarausfall DIE METHODE DER EIGENHAARTRANSPLANTATION Haartransplantationen werden in Österreich seit über 20 Jahren durchgeführt. Dabei werden Haarwurzeln vom Hinterkopf (die ja, wie erwähnt, resistenter gegen Testosteron und seine Umbauformen sind) entnommen, und an die kahlen Stellen verpflanzt. Die Kosten einer Haartransplantation richten sich nach der Anzahl der verpflanzten Haarwurzeleinheiten und betragen zwischen 3.000 und 7.000 Euro. Mini- und Micrografts Bei der am häufigsten zur Anwendung kommenden Methode wird dem Betroffenen vom Chirurgen ein behaarter Hautstreifen aus dem Haarkranz entnommen und dieser im Anschluss unter dem Mikroskop in mittlere und kleinere Einheiten (Miniund Micro-Grafts) unterteilt. Die so genannten Mini-Grafts bestehen aus vier bis sieben Haaren, die Micro-Grafts aus ein bis vier Haaren. Anschließend werden mit einem Mikroskalpell kleine Schlitze in die kahlen Kopfhautstellen geritzt und dort die vorbereiteten Haarinseln eingesetzt. Die Methode der Streifenentnahme und Zerlegung in Haarinseln eignet sich gut bei einer größeren Menge an zu verpflanzenden Haarwurzeleinheiten, berichtet unser RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 12 WAS TUN GEGEN HAARAU SFALL? Sendungsgast Oberarzt Dr. Wolfgang Rohrbacher, Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie. Follicular Units Extraction Bei kleineren „aufzuforstenden“ Stellen arbeitet er mit einer feineren Methode. Haare wachsen entweder einzeln oder aber es stehen zwei oder drei Wurzeln nebeneinander. Bei der „Follicular Units Extraction“ werden genau diese Einheiten mit einer sehr feinen Stanze aus dem Haarkranzbereich entnommen und an den kahlen Stellen eingesetzt. Ablauf einer Haartransplantation Wer eine Haartransplantation bei sich durchführen lässt, bekommt vor dem Eingriff ein entspannungsförderndes Medikament. Die in der Regel unkompliziert verlaufende Operation selbst erfolgt unter örtlicher Betäubung. Eine Haarverpflanzung tut nicht weh, versichert der Chirurg Wolfgang Rohrbacher, der seit 15 Jahren in diesem Bereich tätig ist und pro Jahr an die 50 Haartransplantationen durchführt. Je nach Aufwand dauert der Eingriff zwischen zwei und acht Stunden, durchschnittlich vier bis fünf. Nach der Haartransplantation Nach einer erfolgten Haarverpflanzung ist man sehr rasch wieder „gesellschaftsfähig“, meint Wolfgang Rohrbacher. Für die erste Nacht nach der Haartransplantation tragen die Operierten eine Kopfbandage, am nächsten Tag kann man die operierte Stelle aber bereits offen tragen. Manche seiner Patientinnen und Patienten berichten in den ersten Tagen über Wundschmerz, viele aber sind beschwerdefrei. An den Stellen, wo die Haare eingepflanzt wurden, sieht man ein paar Tage lang kleine Krusten, die aber bald abfallen. Der Bereich, wo der Hautstreifen entnommen wurde, wird so vernäht, dass man die Narbe so gut wie nicht sieht. Wie kleine Bartstoppeln schauen die transplantierten Haare aus der Kopfhaut heraus und beginnen nun zu wachsen. Nach ca. drei Wochen fallen sie zunächst wieder aus und gehen in die Ruhephase über. Nach drei Monaten produzieren die eingesetzten Wurzeln das endgültige Haar. Übrigens: Dadurch, dass die Haarwurzeln aus dem Haarkranzbereich, wie gesagt, nicht dem Einfluss von Testosteron unterliegen, fallen sie auch an den Stellen, wo sie hin verpflanzt wurden, nicht aus. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 13 WAS TUN GEGEN HAARAU SFALL? Für wen eignet sich eine Haartransplantation? Eine Haartransplantation eignet sich für Menschen mit erblich-hormonell bedingtem Haarausfall und für von kreisrundem Haarausfall Betroffene. Auch Personen, die Haare aufgrund Verbrennungen oder Verletzungen verloren haben, können davon profitieren. Der diffuse Haarausfall (dazu etwas später) hingegen lässt sich auf diese Weise nicht behandeln. Problematisch ist es auch, wenn eine Glatze schon sehr weit fortgeschritten ist, denn in diesem Fall müssten die wenigen übrig gebliebenen Haare auf eine große kahle Fläche verteilt werden - somit kann kein zufriedenstellender optischer Erfolg erzielt werden. Ebenso abwägen muss man eine Haarverpflanzung bei jungen Männern, die schon ansatzweise eine höhere Stirn bekommen, sagt der Wiener Plastische Chirurg Wolfgang Rohrbacher. Denn wenn man diese Stelle nun „aufforstet“, sieht das zwar vielleicht für einige Zeit gut aus – problematisch wird es hingegen, sobald der Haarausfall voranschreitet und dann hinter dem transplantierten Bereich wieder eine kahle Stelle zum Vorschein kommt. Generell besteht die Kunst darin, so Wolfgang Rohrbacher, die noch vorhandenen Haare so am Kopf zu verteilen, dass ein möglichst optimales Erscheinungsbild entsteht. Zum Beispiel macht es Sinn, bei einem älteren Mann den Haaransatz an der Stirn etwas weiter nach hinten zu setzen, damit sich mit den restlichen Haaren ein halbwegs dichtes Kopfhaar erzielen lässt. Funktioniert eine Transplantation auch mit Kunsthaaren oder Haaren einer anderen Person? Eine Zeit lang wurden auch Kunsthaare transplantiert. Dies wird aber heute so gut wie nicht mehr praktiziert, da die Kopfhaut dabei oft mit Fremdkörperreaktionen, Entzündungen und Narbenbildung reagiert. Fremde Haare hingegen werden vom Körper abgestoßen, ebenso wie andere nicht eigene Organe auch. Quellen: Interview mit OA Dr. med. univ. Wolfgang Rohrbacher Haartransplantation.de – Das Infoportal für Haarausfall und Haartransplantation http://www.haartransplantation.de/ Info über Haarausfall, Medikamente & Haartransplantationstechniken http://www.haartransplantation-info.com/index.html RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 14 WAS TUN GEGEN HAARAU SFALL? Informationen auf haarausfall.net http://www.haarausfall.net/ Infoportal zu Haarausfall und Lösungen http://www.ratgeber-haarausfall.info/index.php DER KREISRUNDE HAARAUSFALL Die zweithäufigste Form von Haarverlust ist der „kreisrunde Haarausfall“, auch Alopecia areata genannt. Dabei fallen die Kopfhaare, wie der Name sagt, an einer oder mehreren stark abgegrenzten und eher rundlich geformten Stellen aus. Manchmal verlieren die Betroffenen auch Haare im Bartbereich sowie Augenbrauen und Wimpern. In sehr schweren Fällen geht die Kopfbehaarung (Alopecia areata totalis) oder aber auch die gesamte Körperbehaarung (Alopecia areata universalis) zur Gänze verloren. Nicht selten verursacht die Alopecia areata auch Veränderungen der Fingernägel diese fallen jedoch nicht aus. Opfer des kreisrunden Haarausfalls sind in der Regel eher jüngere Menschen (Männer und Frauen gleichermaßen; zwischen dem 20 und 40. Lebensjahr), aber auch Kinder, und hier häufig jene, die auch an Neurodermitis – ebenfalls eine immunologische Sondersituation - leiden. Welche Ursachen hat der kreisrunde Haarausfall? Die Ursachen für Alopcia areata sind nicht wirklich bekannt, berichtet die Grazer Dermatologin Daisy Kopera, Leiterin der Haarambulanz am LKH-Univ.-Klinikum Graz. Vermutet wird eine autoimmunologische Reaktion, bei der die Abwehrzellen des Körpers, bestimmte weiße Blutkörperchen (Lymphozyten) die körpereigenen Haarzellen angreifen. Die so ausgelöste Entzündung führt dazu, dass die Haarwurzeln in einer verlängerten Ruhephase verharren und keine neuen Haare produzieren können. Stress als Auslöser Als sehr wahrscheinlich Auslöser des kreisrunden Haarausfalls gelten Stress bzw. psychisch belastende Situationen (z.B.: Schulwechsel, Verlust des Haustieres, Todesfall, aber auch Infektionskrankheiten mit hohem Fieber). Häufig beginnen die Haare in zeitlicher Verzögerung auszufallen, nämlich zwei bis drei Monate nach dem jeweiligen Ereignis. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 15 WAS TUN GEGEN HAARAU SFALL? In sehr vielen Fällen beginnen die Haare wieder zu sprießen, sobald sich eine problematische Situation in Wohlgefallen aufgelöst hat. Die ersten nachwachsenden Haare sind übrigens unpigmentiert, also weiß. Therapeutische Maßnahmen Da Alopecia areata, wie erwähnt, oftmals einen psychischen Hintergrund hat, weist die Krankheit auch eine hohe Selbstheilungsrate auf. Als sehr hilfreich kann sich eine Psychotherapie erweisen. Da Haarausfall, besonders auch der kreisrunde, psychisch sehr belastend sein kann, ist auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe sinnvoll (siehe Kapitel „Anlaufstellen“). Zur medikamentösen Behandlung werden Mittel gegen die Entzündungsreaktion bzw. den autoimmunologischen Prozess verwendet, zum Beispiel Kortison, als Tablette und äußerlich verabreicht. Der Erfolg dieser Behandlung hält sich aber, so die Dermatologin und Haarspezialistin Daisy Kopera, in Grenzen. Follikelstimulierende Wirkung kann auch beim kreisrunden Haarausfall die schon erwähnte Substanz Minoxidil erzielen. Eine weitere Therapieform besteht in einer immunmodulatorischen Behandlung mittels Diphenylcyclopropenon. Dieses Präparat muss ein Mal pro Woche in der Klinik aufgetragen werden und weist ebenfalls nur eine Erfolgsrate von 50 Prozent auf. Alle erwähnten Medikamente müssen oft über viele Jahre hinweg eingenommen/aufgetragen werden, da die Rezidivraten nach Beendigung der jeweiligen Therapie relativ hoch sind. Die Alopecia areata atrophicans Die Alopecia areata atrophicans, auch als Pseudopelade Brocq bezeichnet, ist eine Sonderform des kreisrunden Haarausfalls. Symptome dieser Form des Haarverlustes sind haarlose Flecken mit geröteter, glänzender und gespannter Haut. Von Alopecia areata atrophicans sind vor allem Frauen zwischen 30 und 55 betroffen. Die Krankheit ist gekennzeichnet durch langsames Fortschreiten und – im Gegensatz zur „normalen“ Alopecia areata“ – durch eine Irreversibiliät des Haarverlustes. Quellen: Interview mit Univ.-Prof. Dr. Daisy Kopera Nackt und kreisrund RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 16 WAS TUN GEGEN HAARAU SFALL? http://derstandard.at/2873017 Warum Menschen Haare lassen http://www.springermedizin.at/fachbereiche-a-z/a-h/dermatologie/?full=7199 Haarausfall richtig behandeln http://www.apotheker.or.at/Internet/OEAK/NewsPresse_1_0_0a.nsf/agentEmerge ncy!OpenAgent&p=B684CE53A8CB0D56C1256FCB003992DF&fsn=fsStartHomeFach info&iif=0 Informationen zum Thema Haarausfall http://www.haarausfall.net/ Haarausfall (Effluvium) http://www.netdoktor.at/health_center/dermatologie/haarausfall.shtml Infoportal zu Haarausfall und Lösungen http://www.ratgeber-haarausfall.info/index.php Infos auf wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Haarausfall Zur Alopecia areata atrophicans: http://www.haarausfall24.com/ursachen/info/alopecia-areata-atrophicans http://krankheiten.gesundheitkompakt.de/Alopecia-Areata http://wapedia.mobi/de/Haarausfall DER DIFFUSE HAARAUSFALL Beim diffusen Haarausfall (Alopecia diffusa) fallen die Haare gleichmäßig über den ganzen Kopf verteilt aus. Das Kopfhaar wird also in seiner Gesamtheit schütterer, zur völligen Kahlheit führt der diffuse Haarausfall allerdings nicht. Betroffen sein können Männer und Frauen jeden Alters, wobei der Prozentsatz bei Frauen höher ist. Viele Ursachen für ein und dasselbe Symptom RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 17 WAS TUN GEGEN HAARAU SFALL? Für den diffusen Haarausfall gibt es eine Vielzahl von Gründen. Dazu zählen: Stress (dabei bilden sich in der Nebennierenrinde Hormone, die eine ähnliche Wirkung wie Testosteron aufweisen) Familiäre Disposition Strenge, einseitige Diäten Essstörungen Eisenmangel Anämie Schilddrüsenerkrankungen Diabetes mellitus Hormonelle Schwankungen Polycystisches Ovar Syndrom (PCO-Syndrom) Schwangerschaft Östrogenmangel 3 bis 4 Monate nach der Geburt Medikamente (z.B. diverse blutdrucksenkende Medikamente, Vitamin-ADerivate, trizyklische Antidepressiva, Cholesterinsenker, Blutgerinnungshemmer, Parkinson-Medikamente) Chemotherapie Infektionen (z.B. Scharlach, schwere Grippe) Entzündungen der Kopfhaut (z.B. Psoriasis) Die Therapie des diffusen Haarausfalls Die erwähnten Ursachen führen dazu, dass sich die Haarwurzeln, sozusagen als Selbstschutz, in eine verlängerte Ruhephase begeben und keine neuen Haare mehr produzieren. Die Therapie besteht darin, die Ursache der Erkrankung herauszufinden und diese zu behandeln, sodass die Haarwurzeln wieder aktiv werden können. Zur symptomatischen Behandlung können durchblutungsfördernde Substanzen wie Minoxidil auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Manchmal ist, zur Verringerung des Leidensdrucks, auch eine psychologische/psychiatrische Behandlung sinnvoll. Quellen: Interviews mit Univ.-Prof. Dr. Daisy Kopera und Ao. Univ.-Prof. Dr. Jolanta Schmidt Warum Menschen Haare lassen RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 18 WAS TUN GEGEN HAARAU SFALL? http://www.springermedizin.at/fachbereiche-a-z/a-h/dermatologie/?full=7199 Haarausfall richtig behandeln http://www.apotheker.or.at/Internet/OEAK/NewsPresse_1_0_0a.nsf/agentEmerge ncy!OpenAgent&p=B684CE53A8CB0D56C1256FCB003992DF&fsn=fsStartHomeFach info&iif=0 Informationen zum Thema Haarausfall http://www.haarausfall.net/ Haarausfall durch Medikamente http://www.haarerkrankungen.de/therapie/haarausfall_aeussereeinfluesse.htm Haarausfall (Effluvium) http://www.netdoktor.at/health_center/dermatologie/haarausfall.shtml Infoportal zu Haarausfall und Lösungen http://www.ratgeber-haarausfall.info/index.php Infos auf wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Haarausfall SELTENERE FORMEN DES HAARAUSFALLS Vernarbende Alopezie (Alopecia cicatricia) Beim vernarbenden Haarausfall zeigt sich die Kopfhaut glatt und narbig. Häufige Ursachen sind physikalische oder chemische Verletzungen, z.B. Verätzungen, oder autoimmunologische Erkrankungen, wie der Lupus erythematodes. Behandelt wird die meist chronisch verlaufende Erkrankung mit Kortikosteroiden (topisch oder systemisch). Behandlungsziel ist das Stoppen des Entzündungsprozesses. Alopecia mechanis (Alopecia traumatica) Zu dieser Form von Haarausfall kann es kommen aufgrund von Druck, Zug oder Reibung, zum Beispiel: aufgrund des Tragens schwerer Lasten auf dem Kopf durch langes Aufliegen des Kopfes bei kranken, bettlägerigen Menschen oder Babys durch spezielle Frisuren, wie ein Pferdeschwanz oder Zöpfe RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 19 WAS TUN GEGEN HAARAU SFALL? durch den häufigen Einsatz von Lockenwicklern, Haarbleich- bzw. Färbemitteln durch häufiges Tragen von Dauerwellen Weitere mögliche Ursachen Schließlich kann Haarausfall auch die Folge sein von: Strahlung Muzinose (Alopecia Mucinosa: rund um die Haarfollikel lagert sich Schleim ab; ein Entzündungsprozess ist die Folge) Alterungsprozess Syphilis (2. Stadium) Quellen: Warum Menschen Haare lassen http://www.springermedizin.at/fachbereiche-a-z/a-h/dermatologie/?full=7199 Haarausfall richtig behandeln http://www.apotheker.or.at/Internet/OEAK/NewsPresse_1_0_0a.nsf/agentEmerge ncy!OpenAgent&p=B684CE53A8CB0D56C1256FCB003992DF&fsn=fsStartHomeFach info&iif=0 Haarausfall (Effluvium) http://www.netdoktor.at/health_center/dermatologie/haarausfall.shtml WAS KÖNNEN KOFFEIN, BRENNESSELEXTRAKT UND CO? Recherchiert man im Internet zum Thema Haarausfall, stößt man auf eine Vielzahl angeblich haarwuchsfördernder Präparate und Methoden. So sollen unter anderem Bockshornkleesamen, Koffein, Brennesselextrakt, Nachtkerzenöl, Pflanzenhormone aus Dattelkernen und Frauenwurzel, Echinacea, Basenpulver und spezielle Lasergeräte die Haare wieder zum sprießen bringen. Da zu all diesen Substanzen und Methoden in den meisten Fällen keine Studien mit eindeutigen Ergebnissen bezüglich ihrer Wirksamkeit bei Haarausfall vorliegen, sind aus schulmedizinischer Sicht zwar positive Ergebnisse im Einzelfall möglich, jedoch sollte von keiner generellen Wirksamkeit ausgegangen werden. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 20 WAS TUN GEGEN HAARAU SFALL? Seitens der Nahrungsergänzungsmittel durchaus sinnvoll bei Haarausfall bezeichnen die Dermatologinnen Jolanta Schmidt und Daisy Kopera haarstrukturstärkende Mittel wie Gelatine, Aminosäuren, Biotin-Präparate (Vitamin H), Kieselerde, Zink und Selen. Quellen: Interviews mit Univ.-Prof. Dr. Daisy Kopera und Ao. Univ.-Prof. Dr. Jolanta Schmidt RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 21 ANLAUFSTELLEN ANLAUFSTELLEN Haarambulanz - MedUni Graz http://derma.uniklinikumgraz.at/Ambulanzen?ambulanzId=34 Haarambulanz – AKH Wien http://www.akhwien.at/default.aspx?pid=6712 Alopezie-Ambulanz – AKH Wien http://www.akhwien.at/default.aspx?pid=462 Tiroler Selbsthilfegruppe Kreisrunder Haarausfall Innrain 43 A-6020 Innsbruck Tel.: +43/512/57719812 E-Mail: [email protected] Treffen: jeden 4. Dienstag im Monat um 18:45 (Ausnahme: 26. Oktober) Wiener Selbsthilfegruppe Kreisrunder Haarausfall Claudia Zimmer Tel.: +43/699/19 42 09 98 Cornelia Knirschnig Tel.: +43/699/1 0829 124 Treffen: jeden 1. Mittwoch im Monat im Café Dreivierteltakt Praterstraße 54 A-1020 Wien Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie http://www.plastischechirurgie.org/de/home/ Alopecia Areata Deutschland e.V. – Selbsthilfeorganisation für Menschen mit Haarerkrankungen http://www.kreisrunderhaarausfall.de/ RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 22 LINKS LINKS „Warum Menschen Haare lassen“ – Artikel von Univ.-Prof. Dr. Daisy Kopera http://www.springermedizin.at/fachbereiche-a-z/a-h/dermatologie/?full=7199 Haarausfall richtig behandeln http://www.apotheker.or.at/Internet/OEAK/NewsPresse_1_0_0a.nsf/agentEmerge ncy!OpenAgent&p=B684CE53A8CB0D56C1256FCB003992DF&fsn=fsStartHomeFach info&iif=0 Hormonell-erblicher Haarausfall (Alopecia androgenetica) http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Haarausfall/Wissen/Hormonell-erblicherHaarausfa-11064.html Androgenetischer Haarausfall bei Frauen http://www.aerztezeitung.at/archiv/oeaez-12-30062005/androgenetischealopezie-bei-der-frau.html „Nackt und kreisrund“ – Artikel über den „kreisrunden Haarausfall“ http://derstandard.at/2873017 Informationen zum Thema Haarausfall http://www.haarausfall.net/ Haarausfall (Effluvium) http://www.netdoktor.at/health_center/dermatologie/haarausfall.shtml Info über Haarausfall, Medikamente & Haartransplantationstechniken http://www.haartransplantation-info.com/index.html haartransplantation.de - Das Infoportal für Haarausfall und Haartransplantation http://www.haartransplantation.de/ „Die ultimative Frisur“ – Artikel über Ursachen und Behandlungsstrategien bei Haarausfall RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 23 LINKS http://www.dermaticum.de/Site/www_dermaticum_de/ModuleData/HtmlModule/ Docs/270807.Badische-Zeitung.Haarausfall.pdf Infoportal zu Haarausfall und Lösungen http://www.ratgeber-haarausfall.info/index.php „Zwei bestimmte Gene verantwortlich für Glatzköpfigkeit“ – Artikel in der „Kleinen Zeitung“ http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/330081/index.do Haarausfall durch Medikamente http://www.haarerkrankungen.de/therapie/haarausfall_aeussereeinfluesse.htm Infos auf wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Haarausfall Alopezie.de - Forum Haarausfall http://www.alopezie.de/website/index.php Studie: „Seasonality of hair shedding in healthy women complaining of hair loss” http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19407435 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 24 BUCHTIPPS BUCHTIPPS Jenny Latz Wirksame Hilfe bei Haarausfall Verlag Trias 2007 Isabelle Gazar Haarausfall: Was tun? – Haarwuchsmittel, Medikamente, Haartransplantation und Haarersatz Verlag Hirzel 2002 Toni Brammson Haare im Stress: Wie sich Probleme auf graue Haare und Haarausfall auswirken Verlag FastBook Publishing 2010 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 25 SENDUNGSGÄSTE SENDUNGSGÄSTE In der Sendung Radiodoktor – Medizin und Gesundheit vom 18. Oktober 2010 waren zu Gast: Ao. Univ.-Prof. Dr. Jolanta Schmidt Fachärztin für Dermatologie und Leiterin der Haarambulanz an der Universitätsklinik für Dermatologie, Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Allgemeine Dermatologie, AKH, Ebene 7J Währinger Gürtel 18-20 A-1090 Wien Tel.: +43/1/40400/7700 Homepage: http://www.meduniwien.ac.at/typo3/?id=2914 Ordination: Grinzingerstrasse 68 A-1190 Wien Tel.: +43/1/370 26 39 Homepage: http://www.jolantaschmidt.at/ Univ.-Prof. Dr. Daisy Kopera Fachärztin für Dermatologie und Leiterin der Ambulanz für Haar- und Kopfhauterkrankungen an der Univ. Klinik für Dermatologie und Venerologie, Klinische Abteilung für allgemeine Dermatologie, Medizinische Universität Graz Auenbruggerplatz 8 A-8036 Graz Tel.: +43/316/385-81817 E-Mail: [email protected] Homepage: http://derma.uniklinikumgraz.at/Ambulanzen?ambulanzId=34 Ordination: Kaiser-Josef-Platz 3/I A-8010 Graz Tel.: +43/316/826606 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 26 SENDUNGSGÄSTE OA Dr. med. univ. Wolfgang Rohrbacher Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Oberarzt an der Ambulanz für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (Haus A) am Landesklinikum St. Pölten Propst-Führer-Straße 4 A-3100 St. Pölten Tel.: +43/2742/300-16806 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.stpoelten.lknoe.at/ambulanzen/plastische-aesthetischeund-rekonstruktive-chirurgie-ambulanz.html Ordination: Neue Welt-Gasse 19 A-1130 Wien Tel.: +43/1/876 85 61 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.rohrbacher.at/ RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 27 SENDUNGSGÄSTE RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 28