OP v. 12.02.2015 - Herzhäuser Wunsch: Dorfladen

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OP v. 12.02.2015 - Herzhäuser Wunsch: Dorfladen
4 I
dautphetal
Dautphetal
/ hinterlanD
Oberhessische Presse
meldungen
Donnerstag, 12. Februar 2015
Freispruch im Vergewaltigungs-Prozess
Seniorenrat wählt
neuen Vorstand
und ehrt Mitglieder Die Tatvorwürfe gegen einen 38-jährigen Angeklagten wurden nicht zweifelsfrei nachgewiesen
lohra. Die Jahreshauptversammlung am 7. März ist die
wichtigste Veranstaltung in eigener Sache des Familien- und Seniorenrats Lohra. Während der
Versammlung, die um 16 Uhr
im großen Saal des Bürgerhauses beginnt, geht es unter anderem um die Wahl des Vorstands
sowie Ehrungen. Weitere Termine des Seniorenrats im nächsten Monat sind:
4. und 18. März, PC-Übungsstunden in der Grundschule
Lohra jeweils ab 15 Uhr.
5. März, 7 Uhr, Abfahrt zur Tagesfahrt nach Haibach.
17. März, 19 Uhr, Vortrag im
Gruppenraum des Bürgerhaus
Lohra zum Thema „Vorstellung
des Betreuungsvereins Marburg-Biedenkopf.
19. März, 9.30 Uhr, Aufbruch zu
einer Wanderung ab dem ehemaligen Seniorenratsbüro.
23. März, Malkurs ab 17 Uhr im
Gruppenraum des Bürgerhauses Lohra.
30. März, Spiel- und Informationsnachmittag ab 15 Uhr im
Gruppenraum
Bürgerhauses
Lohra.
Frühstücken und
Vortrag hören
lohra. Der Familien- und Seniorenrat der Gemeinde Lohra und das AWO Altenzentrum
bieten am Freitag, 13. Februar,
ab 9.30 Uhr im Altenzentrum
ein Seniorenfrühstück an. Bei
diesem gibt es ein Kurzreferat
zum Thema: Pflegestärkungsgesetz 2015 – und Informationen zur Tagespflege.
Wehr wählt
Vereinsvorstand
Buchenau. Die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr
Buchenau findet am Samstag, 14. März, ab 20 Uhr im Saal
der Gaststätte Muth statt. Neben den obligatorischen Jahresberichten stehen die Wahl der
Wehrführung und des Vereinsvorstandes an, zudem finden
Ehrungen statt.
polizei
Flug aus Kurve unter
Drogeneinfluss
endet in Klinikum
Hommertshausen. Mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit zog am Dienstagabend ein
23-jähriger Steinperfer mit seinem Seat Ibiza in der 70-km/hZone der Landesstraße 3042
zwischen
Hommertshausen
und Mornshausen/D. an einem
anderem Fahrzeug vorbei. Anschließend brach der Ibiza in einer langgezogenen Rechtskurve
nach rechts aus und streifte eine
Buschgruppe, wobei das Auto
emporgehoben wurde und sich
mehrfach überschlug. Als das
Fahrzeug nach 50 Metern zum
Stehen kam, verließ der 23-Jährige leicht verletzt das Auto. Bei
der Unfallaufnahme stellten die
Polizisten fest, dass der Unfallverursacher deutliche Anzeichen von Verkehrsuntüchtigkeit
zeigte. Ein freiwilliger Drogentest war positiv. Auf der Fahrt
zur Wache wurde dem Unfallfahrer plötzlich schlecht, und
er wurde als Notfallpatient ins
Marburger Klinikum gebracht.
Der Führerschein wurde beschlagnahmt, der Schaden beträgt rund 3 500 Euro.
Mit einem Freispruch
„mangels ausreichender
Beweise“ endete vor dem
Marburger Amtsgericht
ein Vergewaltigungsprozess. Einem 38-jährigen
Biedenkopfer wurde vorgeworfen, seine Ex-Freundin missbraucht zu haben.
von Heiko Krause
marburg. Das Schöffengericht unter Vorsitz von Nadine Bernshausen schloss in der
Urteilsbegründung nicht aus,
dass es sich so zugetragen haben könnte, wie in der Anklage
formuliert. Letztendlich könne
dies wegen vieler Widersprüche
jedoch nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.
Laut Staatsanwaltschaft soll
der Mann im April 2013, als die
32-Jährige zwei Wochen nach
der Trennung noch Möbel holen
wollte, sie in seiner Wohnung in
einem Biedenkopfer Stadtteil
im Badezimmer auf der Waschmaschine vergewaltigt haben.
Ihre Familie, die beim Transport
helfen wollte und die er nicht
ins Haus gelassen hatte, habe
draußen gestanden.
Der Angeklagte bestritt die
Vorwürfe. Mutter und Bruder
Aus dem Gericht
Vor dem Amtsgericht in Marburg wurde gestern das Urteil in einem Vergewaltigungsprozess
gesprochen. Es lautet auf Freispruch.
Archivfoto
des mutmaßlichen Opfers sagten aus, nichts mitbekommen
zu haben. Bereits auf der Hinfahrt sei die Frau angespannt
gewesen, als sie aus dem Haus
gekommen sei, habe sie „belastet und unter Druck“ gewirkt, so
der Bruder.
Die 32-Jährige selbst war unter
Ausschluss der Öffentlichkeit
zu der Tat vernommen worden.
Zuvor hatte sie von einer fünfmonatigen Beziehung berichtet, in der der Mann sie ständig kontrolliert habe. Letztendlich sei sie wegen einer anderen
Sache bei der Polizei gewesen,
die ihr geholfen habe, den Biedenkopfer zu verlassen. Zwei
Beamte bestätigten das. „Sie befürchtete Probleme, weil er ihr
auf Schritt und Tritt folgte, deshalb bat sie uns, dabei zu sein.“
Man sei mit der Frau mitgefahren, habe das Nötigste geholt.
Ihre Eltern hätten sie dann auf
der Polizeistation in Biedenkopf
abgeholt und seien dann erneut
zu der Wohnung gefahren. Von
dort hätten sie wieder bei der
Polizei angerufen, der Mann
halte ihre Tochter im Haus fest.
Herzhäuser Wunsch: Dorfladen Hitzige Diskussion
Umfrage ergab überwältigende Befürworter-Mehrheit
Im Rahmen der Dorfbegehungen zum „Integrierten
Kommunalen Entwicklungskonzept“ (IKEK)
war am Samstag auch
Herzhausen Ziel der
Begehungskommission.
von Heribert Theis
Herzhausen. Bei der Dorfbegehung in Herzhausen wurde
deutlich, dass den Bewohnern
des Dautphetaler Ortsteils das
Entstehen eines Dorfladens besonders am Herzen liegt. In einer kürzlich erfolgten dorfinternen Umfrage gab es 96 Prozent
Befürworter für das Projekt. Das
Bürgerhaus stelle einen Dorfmittelpunkt dar, hieß
es. So böte sich dort der
Standort für den Laden
an. Eine konkrete Planung liege jedoch noch
nicht vor. Herzhausen
erhofft sich Fördergelder für das
Vorhaben.
In Herzhausen gibt es seit geraumer Zeit keine Einkaufsmöglichkeiten mehr. Moderator
Hartmut Kind unterstützte die
Pläne für einen Dorfladen. Eine
solche Einrichtung sei als Publikumsmagnet und Treffpunkt für
die Dorfmitte wichtig. „Das Leben spielt sich im Dorfkern ab“,
meinte er.
Einen weiteren Schwerpunkt
sahen die zur der Begehung
zahlreich gekommenen Bürger in der Sanierung des Herzhäuser Freibades. Die Technik
des Bades sei veraltet und müsse dringend erneuert werden.
Auch das Hauptgebäude bedürfe einer Renovierung.
Das Bad sei in den Sommermonaten sozialer Treffpunkt
für
alle Generationen im Ort. Neben
einem
Beach-Volleyball-Feld
seien auch andere Einrichtungen der Freizeitgestaltung vorhanden. Das Freibad wird von
einem Trägerverein betrieben.
Als verbesserungswürdig wurde auch der Zugang zum Herzhäuser Friedhof angesehen, der
den Bedürfnissen älterer und
behinderter Menschen mit Rollator oder Rollstuhl nicht gerecht werde. Es müsse eine Barrierefreiheit für diese Friedhofsbesucher entstehen.
Bereits bei Beginn der Veranstaltung hatte Moderator
Kind den Teilnehmern erklärt,
dass nicht alle Wünsche erfüllt
werden könnten. „Nicht alle
kriegen alles“ meinte er. Man
müsse ermitteln „wo der Schuh
drückt“ und abschließend entscheiden, wie das zur Verfügung
stehende Fördergeld an
Dautphedie Ortsteile Dautphe
tals verteilt werden
könnte.
trauerfall
Hartenrod. Günter Donges, geboren am 30.10.1942, gestorben
am 8.2.2015. Die Beerdigung
findet am Donnerstag, 12. Februar, um 14 Uhr von der Friedhofskapelle Hartenrod aus statt.
Es wird in aller Stille auseinandergegangen.
Das habe nicht gestimmt, vielmehr habe er nur die Eltern
nicht hineingelassen, „und das
ist sein gutes Recht“, so einer
der Polizisten. Zum fraglichen
Tatzeitpunkt seien sie nicht gerufen worden, sagten die Polizisten.
Vorwürfe hatte am ersten Verhandlungstag die geschiedene
Ehefrau des Mannes erhoben.
Auch sie sei sexuell missbraucht
worden. Eine weitere Ex-Freundin berichtete von einem sexuellen Übergriff. Als sie den
Angeklagten verlassen habe, sei
sie von ihm geschlagen worden.
Dafür, so wurde bei Verlesung
der Vorstrafen bekannt, ist der
Mann zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
„Die Beweisaufnahme hat ein
umfassendes Bild zur Beziehung und dem Umfeld ergeben,
aber nicht zu der angeklagten
Tat“, stellte Bernshausen fest.
Möglicherweise sei der Angeklagte in der Beziehung auch
sexuell dominant gewesen.
Die 32-Jährige habe berichtet,
dass sie in der Vergangenheit
ähnlichen sexuellen Vorgängen durchaus auch zugestimmt
habe. Wenn es am Tattag zu etwas gekommen sei, könne nicht
sicher gesagt werden, dass der
Angeklagte gemerkt habe, dass
sie es nicht wolle. Widersprüche
gebe es auch dabei, ob die Badezimmertür abgeschlossen gewesen sei, der Angeklagte hatte
behauptet, es gebe gar keinen
Schlüssel, der damalige Vermieter sagte aber aus, das Bad sei
bis heute abschließbar.
Klar sei auch nicht, ob der
Mann die Frau geschoben oder
gezogen habe, und ob ihr Mund
zugehalten wurde, oder sie aus
Angst nicht geschrien hat. Und
weil kein Zeuge irgendetwas
mitbekommen habe, wenn
überhaupt nur vom „Hörensagen“, bleibe der Zweifel, der
zum Freispruch führen müsse,
sagte Richterin Bernshausen
abschließend.
Das Urteil ist noch nicht
rechtskräftig, die Berufung
vor dem Landgericht möglich. Staatsanwalt Nicolai Wolf
war von der Schuld des Angeklagten überzeugt, er hatte drei
Jahre Haft gefordert.
Die Begehungskommission für die Dorferneuerung in der Gemeinde Dautphetal war am Samstag
in Herzhausen unterwegs.
Fotos: Heribert Theis
um Sicherungskonzept
Gemeinde muss 60 000 Euro einsparen
von Sascha Valentin
gönnern. Das Haushaltssicherungskonzept der Gemeinde
Angelburg hat die parlamentarische Hürde genommen. Allerdings gab es bis zum einstimmigen Ja eine längere Diskussion
um das Papier. In dem Konzept
muss die verschuldete Gemeinde einen Weg darstellen, wie sie
bis zum Jahr 2017 einen ausgeglichenen Haushalt aufstellen will. Kern des Papiers sei es,
die Ausgaben deutlich zu senken, sagte Bürgermeister Thomas Beck (SPD), aber die Steuern und Gebühren moderat anzuheben.
Die CDU bemängelte, dass
zu wenig auf der Ausgabenseite eingespart werde und legte drei Anträge zum Haushaltssicherungskonzept vor. Mit dem
ersten sollten die Ausgaben für
nicht zwingend vorgeschriebene Sach- und Dienstleistungen auf 20 Prozent des Vorjahreswertes beschränkt werden. Das sei auch im Haushalt
2014 schon so gewesen, erklärte Heinz Müller. Dieser Antrag
wurde jedoch mehrheitlich abgelehnt. Der zweite Antrag der
CDU sah vor, dass durch eine engere Zusammenarbeit der
Gemeinden Angelburg und Steffenberg der Bauhöfe Einsparungen von mindestens 30 Prozent
erzielt werden. Die Vorlage ging
von 15 Prozent aus. Diesem Antrag stimmten neben den Antragstellern auch die Abgeordneten der BGL/FWG zu, sodass
es zu einer Stimmengleichheit
mit der SPD-Fraktion kam. Weil
es keine Mehrheit gab, gilt der
Antrag als abgelehnt.
In ihrem dritten Antrag setzten sich die Christdemokraten
dafür ein, den Deckungsgrad
der Friedhofsgebühren nicht
bereits im kommenden Jahr auf
80 Prozent zu erhöhen, sondern
dies linear bis zum Jahr 2017 zu
tun.
Thomas Beck verwies darauf,
dass dies eine Forderung des
Landkreises sei. Werde sie nicht
umgesetzt, riskiere das Parlament, dass der Haushalt nicht
genehmigt wird. Eugen Reichwein schlug daraufhin vor, nicht
die Gebühren bei den Friedhöfen zu erhöhen, sondern die
Ausgaben zu senken – etwa indem der Pflegeaufwand gesenkt
werde. Es kam zu einem Achtzu-acht-Stimmenpatt, der Antrag ist abgelehnt.
Besonders kritisch sahen CDU
und
BGL/FWG-Abgeordnete
die im Sicherungskonzept vorgesehene Erhöhung der Einnahmen durch einen vermehrten Holzeinschlag um 60 000
Euro. Als Reichwein bezweifelte, dass dies noch nachhaltig sei, gab Bürgermeister Beck
zu, dass es an der Grenze dazu sei. Das wiederum kommentierten Reichwein und Matthias Beck (BGL/FWG) damit, dass
es sich bei diesem Punkt um eine „Milchmädchenrechnung“
handele. Der Einschlag werde
einmalig erhöht, um den Haushalt ausgleichen zu können, danach müsse der Holzeinschlag
reduziert werden. Heinz Müller
forderte, diesen Punkt aus dem
Sicherungskonzept zu streichen, Beck lehnte dies ab. Müller solle eine Alternative aufzeigen, sonst sei der Haushalt nicht
genehmigungsfähig.
Wilhelm Düringer schlug vor,
dem Konzept zuzustimmen,
allerdings den Holzmehreinschlag zu streichen. Die Verwaltung solle die 60 000 Euro anders ausgleichen. Das Haushaltssicherungskonzept wurde
einstimmig angenommen.