Vom Fremdsprachenlernen in der Grundschule zum
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Vom Fremdsprachenlernen in der Grundschule zum
Niedersächsisches Kultusministerium Vom Fremdsprachenlernen in der Grundschule zum Fremdsprachenunterricht im Sekundarbereich I Handreichungen für den Übergang An der Erarbeitung der Broschüre „Vom Fremdsprachenlernen in der Grundschule zum Fremdsprachenunterricht im Sekundarbereich I“ waren die nachstehenden Damen und Herren beteiligt: Große Kracht, Karl Georgsmarienhütte Dr. Krohn, Dieter Hannover Leithäuser, Cosima Cuxhaven Lindenmann, Margrit Wedemark Lippelt, Birgit Braunschweig Nickelsen, Ellin Beverstedt Schönbach, Helga Bad Pyrmont Willgerodt, Ursula Friedeburg Redaktion: Edeltraud Windolph (Niedersächsisches Kultusministerium) Herausgegeben vom Niedersächsischen Kultusministerium (2000) 30159 Hannover, Schiffgraben 12 ISBN 3-507-00844-0 © 2000 Schroedel Verlag GmbH, Hannover 2 Inhalt Seite Vorwort 4 1 Die Situation in Niedersachsen 6 2 Didaktisch-methodische Grundlagen für die Anfangsstufe des Fremdsprachenlernens in der Schule 7 3 Fremdsprachenlernen in der Verlässlichen Grundschule 10 4 Lernvoraussetzungen, die die Schülerinnen und Schüler aus der Grundschule für den Englischunterricht der Sekundarstufe I mitbringen 12 5 Aufgaben und Ziele des Englischunterrichtes in den Schuljahrgängen 5 und 6 16 5.1 5.2 Die neue Situation Die Rahmenrichtlinien für die Orientierungsstufe und die Integrierte Gesamtschule 16 17 6 Sprachenportfolio als Dokumentation der Lernentwicklung 20 6.1 6.2 6.3 6.4 Europäischer Referenzrahmen für das Fremdsprachenlernen Europäisches Portfolio der Sprachen Portfolio in der Grundschule Portfolio in den Schuljahrgängen 5 und 6 20 21 23 24 7 Zusammenarbeit von Grundschulen und weiterführenden Schulen – Anregungen für die Praxis vor Ort 25 7.1 7.2 7.3 Rechtliche Vorgaben Formen der Kooperation und Koordination Fachberatung und regionale Fortbildung 25 26 32 8 Veränderter Umgang mit dem Lehrwerk im Schuljahrgang 5 37 8.1 8.2 Allgemeine Aspekte Ausgewählte Lehrwerke „English G 2000“, Cornelsen Verlag „Camden Market“, Diesterweg Verlag „Orange Line New“, Klett Verlag 38 38 43 48 48 9 Crossing the bridge – Beispiele für schulformüberbrückenden Englischunterricht 54 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5 9.6 Einleitung Animals Shopping Hobbies, Games and Sports – Lernen an Stationen Goldilocks and the three bears – Storytelling Birthday – Gestaltung der Unterrichtsarbeit mit Hilfe englischer Kinderbücher 54 54 65 74 84 90 10 Anhang 93 10.1 10.2 10.3 10.4 Portfolio für die Grundschule (Beispiel) Portfolio für den Sekundarbereich I (Beispiel) Sprachen-Pass Allgemeiner Europäischer Referenzrahmen für das Lernen und Lehren von Sprachen – Kompetenzstufen 8.2.1 8.2.2 8.2.3 93 106 109 113 3 Vorwort Mit Beginn des Schuljahres 1999/2000 ist ein zentrales bildungs- und familienpolitisches Reformprojekt der Landesregierung im ersten Ansatz verwirklicht worden: die Einführung von verlässlichen Schulzeiten für die Grundschulkinder in Niedersachsen. In den nächsten Jahren sollen alle niedersächsischen Grundschulen zu Verlässlichen Grundschulen umgestaltet werden. Damit ist der letzte Schritt auf dem Weg zum verbindlichen Fremdsprachenlernen in der Grundschule getan, denn für alle Kinder in dem 3. und 4. Schuljahrgang dieser Grundschulen ist das Erlernen einer fremden Sprache Pflicht. Zum Schuljahresbeginn 2000/2001 wechselten erstmals aus dem 4. Schuljahrgang der Verlässlichen Grundschulen Schülerinnen und Schüler, die eine fremde Sprache gelernt haben, in den 5. Schuljahrgang. Die Orientierungsstufen und die Integrierten Gesamtschulen werden dadurch vielerorts vor eine neue Situation gestellt. Während bisher für die Schülerinnen und Schüler im Schuljahrgang 5 das Fach Englisch in der Regel ein neues Unterrichtsfach war, werden sich für eine Übergangszeit in diesem Schuljahrgang Schülerinnen und Schüler befinden, die u.U. sehr unterschiedliche Lernvoraussetzungen für das Fach Englisch mitbringen. So haben die einen z.B. ein oder zwei Jahre Englisch im Klassenverband gelernt, während andere Englisch oder eine andere Fremdsprache in Arbeitsgemeinschaften bzw. gar keine Fremdsprache gelernt haben. Um einen Bruch zwischen dem Fremdsprachenlernen in der Grundschule und dem Fremdsprachenunterricht im Sekundarbereich I zu vermeiden, müssen die Unterrichtskonzeptionen beider Schulformen kontinuierlich aufeinander abgestimmt werden. Fremdsprachenvermittlung in der Grundschule muss mit dem nachfolgenden Lehrgang des Sekundarbereiches I korrespondieren, die Schulen im Sekundarbereich I müssen die Arbeit der Grundschule kennen und auf dieser aufbauen. Die vorliegenden „Handreichungen für den Übergang“ wollen in dieser Umbruchsituation Hilfestellung geben. Sie wollen eine Brücke bauen zwischen dem Fremdsprachenlernen in der Grundschule und dem Fremdsprachenunterricht in den Schuljahrgängen 5 und 6. Sie zeigen auf, was und wie Kinder in der Auseinandersetzung mit einer fremden Sprache auf grundschulgemäße Weise gelernt haben. Sie geben Auskunft über Ziele, Inhalte, Lernwege und Methoden des Fremdsprachenlernens in der Grundschule. Sie weisen Wege, wie das Gelernte im Sekundarbereich I weitergeführt werden kann. Auf diese Weise schärfen sie den Blick für die Arbeit der jeweils anderen Schulform und regen zur Kommunikation zwischen den Schulformen an; ein wechselseitiger Austausch und die Bereitschaft aller Beteiligten, aufeinander zuzugehen sind notwendig, um die Kontinuität des Fremdsprachenerwerbs zu sichern. 4 Die verbindliche Einführung des Fremdsprachenlernens in der Grundschule erfordert die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für das Fremdsprachenlernen im allgemein bildenden Schulwesen; ein Gesamtkonzept, in dem das Verhältnis der Sprachen zueinander, vor allem der englischen zu den anderen Sprachen dargelegt und begründet wird. Dieses Konzept muss aufzeigen, in welcher Abfolge und mit welcher Verzahnung mehr Fremdsprachen in der Schule angeboten und gelernt werden können. Dabei ist über die Dauer, die Strukturierung und die variable inhaltliche Ausgestaltung der Lehrgänge zu entscheiden. Ein Zuwachs an erwarteter Sprachlernleistung muss für alle erreichbar sein. Das erfordert ein Neudefinieren von Anspruchserwartungen und auch ein Umdenken bei der Korrektur und Bewertung von Schülerleistungen. Die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes wird auch die Erarbeitung bzw. Überarbeitung der Rahmenrichtlinien der einzelnen Schulformen für das Fach Englisch nach sich ziehen. Mit den vorliegenden Handreichungen wird der Versuch unternommen, die Qualität des Fremdsprachenunterrichts in den europäischen Kontext zu stellen und somit eine verlässliche Grundlage für die Übergänge zwischen den Schulformen zu schaffen. Die Handreichungen verstehen sich als ein Beitrag des Landes Niedersachsen zum europäischen Jahr der Sprachen. (Renate Jürgens-Pieper) 5 1 Die Situation in Niedersachsen In Niedersachsen hat das Fremdsprachenlernen in der Grundschule Tradition. In den Jahren von 1966 bis 1983 wurde an ausgewählten Grundschulen in Niedersachsen (vorwiegend in den Regionen Hannover, Braunschweig, Lüneburg) in den Klassen 3 und 4 im Rahmen von Schulversuchen Frühenglisch erteilt. Obwohl diese Schulversuche positiv bewertet wurden, kam es damals zu keiner flächendeckenden Einführung des Englischunterrichts in der Grundschule. Erst der 1985 gefasste Beschluss der Europäischen Gemeinschaft, 1992 den europäischen Binnenmarkt zu verwirklichen, führte dazu, dass Ende der 80er Jahre die Diskussion um das Fremdsprachenlernen in der Grundschule neu entfacht wurde. Am 12. Dezember 1990 hat der damalige Kultusminister Prof. Rolf Wernstedt vor dem Niedersächsischen Landtag erklärt, das Erlernen einer fremden Sprache verbindlich einführen zu wollen. Auf Grund der angespannten Haushaltslage des Landes konnte diese wünschenswerte Einführung allerdings nur Schritt für Schritt erfolgen. Mit der Einführung der Verlässlichen Grundschule und der verbindlichen Vorgabe, in den 3. und 4. Schuljahrgängen wöchentlich zwei Stunden Fremdsprachenlernen anzubieten, ist die Entwicklung nun zu einem vorläufigen Abschluss gekommen. Grundlage des Fremdsprachenlernens in der Verlässlichen Grundschule ist die vom Niedersächsischen Kultusministerium 1995 herausgegebene Handreichung „Didaktisch-methodische Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule“.1) Die Empfehlungen bestehen aus zwei Bänden mit insgesamt vier Teilen (A-D); Band 1 umfasst die didaktisch-methodische Grundlegung des Fremdsprachenlernens in der Grundschule (A) sowie die Ausführungen für die Sprachen Englisch (B) und Französisch (C), der 2. Band umfasst Niederländisch in der Grundschule (D). Die Praxis zeigt, dass bisher in allen Verlässlichen Grundschulen die englische Sprache vermittelt wird, dennoch ist es möglich, in der Verlässlichen Grundschule eine andere europäische Sprache anzubieten, z.B. Französisch oder – in den grenznahen Gebieten – Niederländisch. Allerdings ist die Weiterführung der gewählten Sprache in Zusammenarbeit mit der Orientierungsstufe und den weiterführenden Schulen in einem abgestimmten Fremdsprachenkonzept zu gewährleisten. 1) 6 „Didaktisch-methodische Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule“, hrsg. vom Niedersächsischen Kultusministerium, Schroedel Schulbuchverlag GmbH, Hannover 1995 2 Didaktisch-methodische Grundlagen für die Anfangsstufe des Fremdsprachenlernens in der Schule 1) Fremdsprachendidaktik und Fremdsprachenlehr- bzw. Fremdsprachenerwerbsforschung haben in den letzten zwei Jahrzehnten erhebliche Fortschritte gemacht. Sie sind zu neuen und für den Unterricht bedeutsamen Erkenntnissen gelangt; inzwischen ist mehr über die Prozesse bekannt, die in den Schülerinnen und Schülern beim Erlernen einer neuen Sprache ablaufen. Traditionelle Prinzipien und Methoden, die den alltäglichen Fremdsprachenunterricht prägen, müssen vor dem Hintergrund dieser neuen wissenschaftlichen Befunde kritisch geprüft werden. Neue Prinzipien und Methoden, die dem heutigen Stand der wissenschaftlichen Forschung entsprechen, müssen ihren Platz einnehmen. Der Zusammenhang von Lehren und Lernen, von dem, was die Unterrichtenden intendieren, und dem, was die Lernenden daraus profitieren, ist weniger eng als bisher angenommen. Die Schülerinnen und Schüler übernehmen nicht einfach, was ihnen die Lehrerinnen und Lehrer darbieten; sie fügen nicht die Elemente der neuen Sprache in der Weise und Reihenfolge aneinander, wie sie ihnen im Unterricht nacheinander präsentiert werden. Die Verarbeitung der Elemente der neuen Sprache zu einer persönlichen Fremdsprachenkompetenz folgt allgemeinen und individuellen Gesetzmäßigkeiten. Die Unterrichtsinhalte und ihre nach systematischen Gesichtspunkten geplante Abfolge, wie sie z.B. in den Lehrwerken festgelegt ist, sind wichtige Strukturierungshilfen, aber nur zwei von vielen Faktoren, die den Fremdsprachenerwerbsprozess beeinflussen. Andere Faktoren sind jene, die in den Lernenden nach eigenen Gesetzen wirken. Einige Schülerinnen und Schüler lernen eher ganzheitlich (insbesondere im Grundschulalter), andere eher analytisch; einige lernen besser über das Ohr, andere über das Auge oder über die Hand. Die meisten brauchen für das Lernen die Kombination dieser Kanäle. Das Ausmaß an Extraversion oder Introversion beeinflusst das Kommunikationsverhalten. Insbesondere Angstgefühle verhindern, dass der Spracherwerbsprozess sich erfolgreich vollziehen kann. Auch das sprachliche Vorwissen in der Muttersprache und gegebenenfalls in einer anderen außerschulisch erworbenen Sprache beeinflusst den Aufbau weiterer fremdsprachlicher Kompetenz. Die vorangegangenen Lebens- und Lernerfahrungen der Schülerinnen und Schüler spielen darüber hinaus eine große Rolle bei Verstehens- und Verständigungsprozessen. Sie entwickeln ihre Fremdsprachenkompetenz in der Begegnung mit der neuen Sprache aktiv selbst, indem sie diese Sprache verstehen und sie in möglichst authentischer Kommunikation verwenden. Sie bauen ihr individuelles fremdsprachliches Wissen und Können aus dem dargebotenen sprachlichen Material auf, d.h. aus den Geschichten, die ihnen erzählt werden, aus den Äußerungen der Kommunikationspartner und in Verbindung mit den außersprachlichen Informationen, die ihnen z.B. der situative Kontext zur Verfügung stellt. 1) Die folgenden Ausführungen basieren im Wesentlichen auf: - G. Bach, J.-P. Timm (Hrsg.): Englischunterricht, Francke Verlag, Tübingen und Basel, 2. Aufl. 1996 - W. Butzkamm: Psycholinguistik des Fremdsprachenunterrichts, Francke Verlag, Tübingen 1989 - R. Ellis: The Study of Second Language Acquisition,: OUP, Oxford 1994 - S. Krashen: Principles and Practice in Second Language Acquisition, Pergamon, Oxford 1982 - P. Lightbown, N. Spada: How Languages are Learned, OUP, Oxford 1993 - J. P. Timm (Hrsg): Englisch lernen und lehren, Cornelsen, Berlin 1998 7 Der Fremdsprachenunterricht muss daher einerseits so offen strukturiert sein, dass sich die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen und Können individuell „konstruieren“ können, andererseits aber auch Strukturierungs- und Lernhilfen sowie Übungsmöglichkeiten zur systematischen Entwicklung kommunikativer Fertigkeiten anbieten. Wie viel Offenheit und wie viel lehrseitige Steuerung die Lernenden jeweils benötigen, hängt auch von der jeweiligen Phase des Sprachlernprozesses und den Lerndispositionen der Schülerinnen und Schüler ab. Der natürliche – ebenso wie der in der Schule ablaufende – Fremdsprachenerwerbsprozess vollzieht sich in einer bestimmten, aber nur zum Teil erforschten Abfolge von Schritten, die mit der Reihenfolge der Unit-Inhalte der Lehrwerke nicht immer übereinstimmt. Bevor die neue Sprache produziert werden kann, das gilt besonders für die Anfangsstufe des Fremdsprachenlernens, ist eine individuell unterschiedlich lange Phase erforderlich, in der die Aktivität der Lernenden vorwiegend - bei einigen vielleicht ausschließlich - im Zuhören und ggf. danach Handeln liegt. In dieser Zeit wächst die Fähigkeit, sich selbst zu äußern. Die Sprachaufnahme geht zu Beginn des Fremdsprachenerwerbsprozesses und in Bezug auf jedes neue sprachliche Phänomen, ähnlich wie beim Erwerb der Muttersprache, der produktiven Sprachverwendung voraus. Die Schülerinnen und Schüler sollten nicht zur Sprachproduktion gedrängt werden, bevor sie sich sicher fühlen, das schließt nicht aus, dass sie durch gezielte Impulse zum sprachlichen Handeln ermutigt werden. Die Unterrichtenden haben die Funktion, die Lernprozesse als classroom managers anzuregen und als learning facilitators zu unterstützen. Sie bieten Texte, Kommunikationsanlässe und -partner an; sie helfen bei Verstehens- und Verständigungsprozessen; sie stellen Ansprüche, evaluieren Lernprozesse und Lernergebnisse und helfen bei der Selbstevaluation. Entscheidend für den Erfolg sind allerdings die rezeptiven und produktiven bzw. interaktiven Tätigkeiten der Lernenden selbst. Da diese individuell verschieden ablaufen, muss der Unterricht Raum für diese individuellen Prozesse lassen. Ein Unterricht, der diesen lern- und prozessorientierten Ansatz des Fremdsprachenlernens verwirklicht, ist im Wesentlichen durch folgende Merkmale gekennzeichnet: − Ein vielfältiges Angebot an inhaltlich motivierenden Texten und Materialien bietet Gelegenheit zu rezeptiven, produktiven und interaktiven Tätigkeiten. Diese Texte – wozu auch die Äußerungen der Lehrkräfte gehören – und Materialien in ihrem situativen Kontext bilden das Anregungspotenzial für die sich sowohl in der Gruppe als auch individuell vollziehenden Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler. Aus ihnen gewinnen sie die ständig wachsende Fähigkeit, die neue Sprache ratend zu verstehen und die funktionalen und formalen Regeln dieser Sprache in vielen Schritten zu erschließen und über Stadien wachsender sprachlicher Korrektheit anzuwenden. − Die Texte und Materialien sowie auch die Äußerungen der Lehrkräfte sind verstehbar (sie stellen in der Terminologie der Fremdsprachenerwerbsforschung comprehensible input dar), d.h. sie liegen inhaltlich und formal (lexikalisch und grammatisch) in der Reichweite der Schülerinnen und Schüler. Verstehbar zu sein bedeutet nicht, dass alle Elemente der Texte, nämlich Wortschatz und grammatische Strukturen, schon bekannt sein müssen. In der Anfangsstufe reicht es oftmals, dass der Sinn bzw. die Funktion eines Textes oder einer Äußerung erschlossen werden kann. 8 − Möglichst viele Materialien und Texte sprechen die Schülerinnen und Schüler thematisch so sehr an bzw. haben eine so starke persönliche Relevanz, dass sie die Inhalte verstehen und sich auch dazu äußern wollen. Gespräche im Unterricht sind persönlich bedeutsam. − Die Schülerinnen und Schüler verwenden das von ihnen in dem o.a. Sinn Verstandene (comprehended input) zum Aufbau ihrer fremdsprachlichen Kompetenz. Dabei wirken das Verstehen des Inhalts, der Funktion des Textes oder der Äußerung (ggf. situativ gebunden) und das Verstehen der Struktur der lexikalischen und grammatischen Elemente im Lernenden zusammen. − Bei den Äußerungen der Schülerinnen und Schüler kommt es in erster Linie darauf an, dass sie verstehbar sind (comprehensible output). Für solche Äußerungen bekommen sie Zeit und behutsame, ermutigende Hilfestellung. Es ist entscheidend, dass sie die Formulierung ihrer eigenen Gedanken wagen. Je mehr sie selbst sprechen, desto mehr Rückmeldungen und damit zusätzlichen Input erhalten sie, z. B. in Form impliziter Korrektur oder der Bewusstmachung der sprachlichen und kommunikativen Gleichmäßigkeiten. − Der Unterricht bietet kontinuierlich die Möglichkeit, Strategien des Sprachgebrauchs und des Sprachlernens sowie Lerntechniken zu erwerben und zu üben. Lerntechniken, die die Aufnahme und das Behalten neuen Lernstoffes erleichtern, sind individuell unterschiedlich effizient. Die Schülerinnen und Schüler müssen angeleitet werden, die für sie hilfreichen Verfahren herauszufinden und ihr Repertoire ständig zu erweitern. Beim natürlichen Spracherwerb müssen die Lernenden die Sprache zur Regelung ihres täglichen Lebens und zur sozialen Interaktion einsetzen. Auch wenn sich die schulische Lernsituation davon erheblich unterscheidet, müssen die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit bekommen, die neue Sprache als Mittel zum sprachlichen Handeln zu erfahren. Das verlangt Handlungsorientierung und ganzheitliche Ausrichtung des Unterrichts. Dieses kann unter dem Prinzip der Öffnung des Unterrichts in die Lebenswelt bzw. der Hereinnahme der Lebenswelt in den Unterricht geschehen. Beim Erwerb einer neuen Sprache spielen Fehler eine große Rolle. Gerade durch Fehler, die zu kommunikativem Misserfolg führen oder die in der richtigen Weise korrigiert werden, erfahren die Schülerinnen und Schüler, dass bestimmte Formen und Regeln, die sie bei der Verarbeitung von Äußerungen, Texten, Erklärungen und Regelformulierungen gelernt haben, falsch, unvollständig oder nicht übertragbar sind. Die Lernatmosphäre muss so sein, dass die Lernenden den Mut haben, Fehler zu machen, und die Unterrichtenden müssen wissen, wann und wie sie Hilfen zum „Verlernen“ des Falschen geben können. Etliche der dargelegten Prinzipien der modernen Fremdsprachendidaktik werden in der Grundschule verwirklicht. Der Übergang vom Fremdsprachenlernen in der Grundschule zum Englischunterricht im 5. Schuljahrgang sollte sich durch Kontinuität in der Befolgung der als bedeutsam erwiesenen Prinzipien auszeichnen. 9 Fremdsprachenlernen in der Verlässlichen Grundschule 1) 3 Das Fremdsprachenlernen ist eingebunden in das Konzept der Öffnung von Schule und Unterricht. Die inhaltlichen Aussagen des Erlasses „Die Arbeit in der Grundschule” 2) bilden den Rahmen für diese Konzeption. Fremdsprachenlernen in der Grundschule will für die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Sprachen und Kulturen sensibilisieren und in diesem Zusammenhang auch sprachliche und kulturelle Kompetenzen und Kenntnisse vermitteln. Das Fremdsprachenlernen ist ganzheitlich orientiert, nutzt die Fähigkeiten des intuitiven Spracherwerbs und berücksichtigt die Interessen, Erfahrungen und Bedürfnisse der Kinder. Aufgaben und Ziele sind − Interesse und Neugier gegenüber Andersartigem wecken und Angst vor Fremdem abbauen − grundlegende fremdsprachliche Kompetenz vermitteln − eine offene und aufgeschlossene Haltung gegenüber anderen Sprach- und Kulturgemeinschaften fördern − Wahrnehmungsfähigkeiten vertiefen und erweitern − Freude am Umgang mit anderen Sprachen wecken. Die didaktische Konzeption des Fremdsprachenlernens in der Grundschule ist bestimmt durch die Integration in Fächer, in Lernbereiche und in das Schulleben. Die Impulse und die Inhalte für fremdsprachliches Lernen kommen aus dem schulischen und außerschulischen Lerngeschehen im weitesten Sinne und auch aus der fremden Sprache selbst; sprachsystematische Erwägungen bleiben – wie auch im muttersprachlichen Unterricht – im Hintergrund. Ausgehend von den Inhalten und Methoden des Grundschulunterrichts ist das Fremdsprachenlernen integrativer Bestandteil des Unterrichts. Die folgende Grafik soll diese Integration verdeutlichen: 3) Fremdsprachenlernen in der Grundschule Zusammenleben in der Schule Feste und Feiern Wetter Ernährung Reisen ... ... ... Themenbereiche und Erfahrungsfelder - mit Sprache handeln - Sprache(n) erkunden - mit Sprache spielen, singen und tanzen Sprachliches Lernen Interkulturelles Lernen - zu anderen Menschen Kontakte aufnehmen - ihren Alltag kennen lernen und darüber nachdenken - ihre Feste feiern und ihre Spiele spielen Integration der Lernbereiche Deutsch 1) 2) 3 ) 10 musisch-kulturelle Bildung Sachunterricht Mathematik Religion Vgl. „Didaktisch-methodische Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule“, a.a.O. „Die Arbeit in der Grundschule“, Erlass des MK v. 7.5.1981, SVBl. S. 112 ff. Vgl. „Didaktisch-methodische Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule“, a.a.O. S. 11 Sport In den Empfehlungen werden folgende Themenkreise, die in besonderer Weise die Erfahrungen der Kinder berücksichtigen und Verbindungen zum interkulturellen Lernen aufzeigen, für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule vorgeschlagen: − − − − − − − Birthday School Them and us Breakfast Home town/Home village Farm Pets − − − − − − Me and my family Calendar Shops/Shopping Clothes Toys Christmas Mit diesen Themenkreisen sind allerdings keine verbindlich und chronologisch abzuarbeitenden Lerninhalte festgeschrieben. Jede Lehrkraft muss selbst entscheiden, welche der Themenkreise sich in ihren Unterricht integrieren lassen, damit für die Schülerinnen und Schüler bedeutsame Lerngelegenheiten genutzt werden können. Die Anzahl der Themenkreise sowie Umfang und Schwierigkeitsgrad der sprachlichen Mittel lassen sich nur im Hinblick auf die jeweilige Klassensituation bestimmen. Das Fremdsprachenlernen ist ab dem 3. Schuljahrgang verbindlich für alle Schülerinnen und Schüler, unabhängig von ihrer Leistungsfähigkeit. Der Stundenanteil beträgt 2 Wochenstunden, die möglichst in Sequenzen von ca. 20 Minuten erteilt werden sollen. Auf schriftliche Lernkontrollen und auf verpflichtende Hausaufgaben wird verzichtet. Die Leistungen werden nicht benotet, es erfolgt in den Zeugnissen eine Bemerkung über die Teilnahme. Ein Portfolio kann Auskunft darüber geben, was die Schülerin bzw. der Schüler im Fremdsprachenlernen geleistet hat (vgl. Kapitel 6). In der Regel wird die Vermittlung der Fremdsprache durch die Klassenlehrerin oder den Klassenlehrer mit ausreichender fremdsprachlicher Kompetenz erfolgen; wird eine Fachlehrkraft eingesetzt, muss diese mit grundschulgemäßer Arbeit vertraut sein und eng mit den in der Klasse Unterrichtenden zusammenarbeiten, um den integrativen Ansatz zu gewährleisten. An Schulen, wo muttersprachlicher Unterricht für Kinder ausländischer Herkunft angeboten wird, ist eine Zusammenarbeit mit den muttersprachlichen Lehrkräften anzustreben. 11 4 Lernvoraussetzungen, die die Schülerinnen und Schüler aus der Grundschule für den Englischunterricht der Sekundarstufe I mitbringen Die Schülerinnen und Schüler sollen am Ende der Grundschulzeit eine grundlegende fremdsprachliche Kompetenz besitzen. Sie haben Freude am Umgang mit fremden Sprachen gewonnen und zeigen in Bezug auf die phonemisch richtige Aussprache und Intonation eine gute Imitations- und Reproduktionsfähigkeit. Sie haben eine offene und aufgeschlossene Haltung gegenüber anderen Kultur- und Sprachgemeinschaften entwickelt. Indem sie neben ihrer Muttersprache eine andere Sprache kennen lernen, nehmen sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Sprachen wahr. Die Schülerinnen und Schüler sollen in der Lage sein, sich im situativen Kontext in folgenden Sprechakten auszudrücken: − Kontaktpflege sich begrüßen sich verabschieden sich und andere vorstellen jemanden einladen sich entschuldigen sich bedanken jemanden ansprechen nach dem Befinden fragen − Ausdruck von Gefühlen Gefallen/Missfallen bekunden jemanden trösten jemandem etwas wünschen körperliches Befinden ausdrücken − Bekundung des Willens mit Fragen Informationen einholen um Verständnishilfe bitten Wünsche äußern Vorschläge machen jemanden bitten, etwas zu tun um Erlaubnis bitten etwas anbieten etwas ablehnen − Darstellung von Sachverhalten Personen beschreiben Tiere beschreiben Zeit benennen Ort angeben Besitzverhältnisse angeben und erfragen. 12 Für die englische Sprache bedeutet dies: 1) − − Kontaktpflege Ausdruck von Gefühlen sich begrüßen Hello. Good morning. Good afternoon. sich verabschieden Good-bye. Bye bye. See you (later). sich und andere vorstellen I'm ... My name's ... This is ... jemanden einladen sich entschuldigen Can you come to my party? Sorry. Excuse me. sich bedanken Thank you (very much). Thanks. jemanden ansprechen Excuse me. Can you help me? nach dem Befinden fragen How are you? Are you ...? Gefallen/Missfallen bekunden I like/love/hate ... I don't like ... Poor ... Oh, dear! Don't worry. jemanden trösten − − 1) Bekundung des Willens Darstellung von Sachverhalten jemandem etwas wünschen Happy birthday. Merry Christmas and a Happy New Year. Have a nice/good time. körperliches Befinden ausdrücken I'm fine, thanks. I'm cold/tired/hungry. mit Fragen Informationen einholen What's your name? How old are you? What's the time? What colour is ...? Where is/are the ...? When is ...? Have you got ...? um Verständnishilfe bitten Wünsche äußern Pardon? I'd like a .../to ... Can I have ...? Vorschläge machen jemanden bitten, etwas zu tun Let's ... Please give me ... Come here, please. um Erlaubnis bitten etwas anbieten etwas ablehnen May/Can I ... please? Would you like a ...? No, thanks. Personen beschreiben This/That is ... These are ... He/She's tall... Tiere beschreiben Zeit benennen Ort angeben Besitzverhältnisse angeben und erfragen My cat's ... It's 12 o'clock. It's in/on/under/at ... This is my/your/his/her ... Is this your ...? Vgl. „Didaktisch-methodische Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule“, a.a.O., Teil B, S. 32; die entsprechende Auflistung für die französische Sprache findet sich im Teil C, S. 83 und für die niederländische Sprache im Teil D, S. 9 f. 13 Die Schülerinnen und Schüler sind geübt im Hörverstehen, auch längere Texte vom Tonträger sind ihnen bekannt. Sie haben Strategien des globalen Verstehens entwickelt und können durch das Heraushören von Schlüsselwörtern Inhalte erfassen. Sie sind an eine große Zahl abwechslungsreicher und situationsbezogener Unterrichtsmittel gewöhnt, die das sprachliche Verständnis unterstützen. Am Ende der Grundschulzeit sollten die Schülerinnen und Schüler in der Lage sein: Im Bereich Hörverstehen − beim Anhören kurzer Erzählungen und Szenen, z.B. durch Bildelemente, Gestik und Mimik zu zeigen, dass sie die wichtigsten Begriffe verstanden haben − die Zahl und Identität von Personen und Tieren in einem Hörtext festzustellen − sich Gehörtes vorzustellen und durch Zeichnungen wiederzugeben − einfache Anweisungen im Unterrichtsalltag zu verstehen und zu befolgen − Fragen nach persönlichen Daten und Umständen, Vorlieben und Abneigungen, Lieblingsmahlzeiten, -büchern, -sendungen, -stars usw. zu verstehen und zu beantworten − auf Fragen über vertraute Personen und Orte – auch aus Geschichten und Hörszenen – zu antworten − zu verstehen, wovon die Rede ist, wenn Gegenstände des täglichen Gebrauchs, Ereignisse des Schullebens oder bekannte Personen beschrieben oder erwähnt werden − das Datum, die Uhrzeit, den Tag oder Monat eines Ereignisses oder einer Verabredung zu verstehen − durch Beachtung mimischer, gestischer oder bildlicher Signale Reime und Liedtexte zu verstehen, im Bereich mündlicher Sprachgebrauch − vertraute Dinge, Tätigkeiten und Spiele zu benennen − sich mit Namen, Alter, Herkunft und Adresse vorzustellen bzw. andere danach zu befragen − Lieder und Reime nach deren anschaulicher und rhythmischer Einführung im Chor und einzeln vorzutragen, „chants“ mitzumachen und Reimpaare zu nennen − kleine Alltagsdialoge zu proben − Gegenstände, Personen und Tiere zu beschreiben − um Hilfe und Unterstützung oder auch um Gegenstände zu bitten − auf Fragen über Personen oder Tiere in Geschichten zu antworten. Lesen und Schreiben englischer Texte sind keine ausgewiesenen Lernziele. Da die Schülerinnen und Schüler aber in ihrer Umwelt von fremdsprachigen Wortbildern umgeben sind und dem englischen Schriftbild in Bilderbüchern, in der Werbung und in Computerprogrammen begegnen, würde es eine künstliche Trennung bedeuten, das Schriftbild im Fremdsprachenlernen der Grundschule generell auszuklammern. 14 Lesen und Schreiben haben in der Grundschule immer Angebotscharakter und sind nicht für alle verbindlich; sie können ein Mittel zur Differenzierung sein. Manche Kinder haben z.B. den Wunsch, einen Reim, Liedtext oder Satz „aufzuschreiben“ und im „treasure book“ oder als Aushang im Klassenzimmer mit Zeichnungen und Bildelementen zu gestalten. Manche benötigen die geschriebene Darstellung als klärenden Zugang zum Klangbild oder als Voraussetzung für die eigene Reproduktion im Mündlichen. Für einige, die zum Lernen eine visuelle Hilfe brauchen, stellt das Schriftbild eine Gedächtnisstütze dar. Im Unterricht werden daher unterschiedliche Aktivitäten angeboten, z.B. Zeichnen oder Aufkleben von Bildern, Aufkleben bzw. Abschreiben von Wort- oder Satzstreifen, Zuordnen von Bildern und Begriffen, Notieren des letzten Wortes einer Zeile, das als Erinnungsstütze die ganze Reihe aus dem Gedächtnis abruft. Die Schülerinnen und Schüler sind mit unterschiedlichen Sozial- und Arbeitsformen vertraut. Im Sitzkreis haben sie gemeinsam gesungen und gespielt, Geschichten gehört und erzählt, Frageund Antwortketten gebildet; Kurzdialoge, Rollenspiele und Interviews wurden mit einer Partnerin, einem Partner oder mit einer Kleingruppe eingeübt. Sie beherrschen das Chorsprechen und sind es gewohnt, in freien Arbeitsphasen mit fremdsprachlichen Lernspielen umzugehen. 15 5 Aufgaben und Ziele des Englischunterrichts in den Schuljahrgängen 5 und 6 5.1 Die neue Situation Die verbindliche Einführung des Fremdsprachenlernens in der Grundschule bringt für den Englischunterricht im Sekundarbereich I, insbesondere für den Schuljahrgang 5, eine Reihe von Veränderungen mit sich. Für eine Übergangszeit, d.h. bis zur Umwandlung aller Grundschulen in Verlässliche Grundschulen, werden Schülerinnen und Schüler aus der Grundschule in den 5. Schuljahrgang wechseln, die − ein oder zwei Jahre Englisch im Klassenverband gelernt haben − Englisch im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft gelernt haben − eine andere Fremdsprache, z.B. Französisch oder Niederländisch, gelernt haben − gar keine Fremdsprache gelernt haben. Es wird Schülerinnen und Schüler geben, die − auf der Grundlage der „Didaktisch-methodischen Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule“ kontinuierlich unterrichtet worden sind − nur sporadisch in ihrem Unterricht einige kurze Englischsequenzen erfahren haben. Die Einstellung der Schülerinnen und Schüler im 5. Schuljahrgang zum Fach Englisch hat sich gegenüber früher geändert; Englisch ist kein neues Fach mehr. Die Lehrkräfte im 5. Schuljahrgang müssen sich der neuen Anforderung stellen, indem sie die unterschiedlichen Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler aufgreifen und weiter entwickeln. Sie werden nun im Fach Englisch, ebenso wie in anderen Fächern, unterschiedliche Fertigkeitsprofile vorfinden. Die Schülerinnen und Schüler bringen aus der Grundschule einen situativ eingebundenen Wortschatz und Redemittel, Liedund Reimtexte, Geschichten sowie Lern- und Darstellungsspiele mit, die entsprechend ihrer individuellen Leistungsfähigkeit sowie der Dauer des Fremdsprachenlernens unterschiedlich stark entwickelt sein werden (vgl. Kapitel 4). Hausaufgaben und Lernkontrollen sind im Fremdsprachenlernen der Grundschule nicht vorgesehen; die Leistungen werden nicht benotet. Dies ändert sich mit dem Wechsel in den Sekundarbereich I. Hausaufgaben, Lernkontrollen, Leistungsbewertungen sind daher für die Schülerinnen und Schüler in der Regel ungewohnt und müssen behutsam eingeführt werden. 16 5.2 Die Rahmenrichtlinien für die Orientierungsstufe und für die Integrierte Gesamtschule Der Englischunterricht wird in der Praxis insbesondere durch das jeweils verwendete Lehrwerk gesteuert. Da die verbreiteten Englischlehrwerke so konzipiert sind, dass sie die Anforderungen der Rahmenrichtlinien möglichst aller Bundesländer erfüllen, gehen sie durch die Addition all dieser Anforderungen weit über die von den niedersächsischen Rahmenrichtlinien festgelegten Inhalte und Ziele hinaus. Eine stärkere Berücksichtigung der niedersächsischen Rahmenrichtlinien für den Englischunterricht im 5. und 6. Schuljahrgang kann den vermeintlichen Pensendruck auflösen und Raum schaffen für einen Unterricht, der die schülerorientierten Elemente des Fremdsprachenlernens in der Grundschule in altersangemessener Form weiterentwickelt. So sind z.B. die in den Rahmenrichtlinien aufgeführten sprachlichen Inhalte deutlich weniger umfangreich als die in den Lehrwerken. Kürzungen der Lehrwerksinhalte sind also erforderlich. Der nach den Rahmenrichtlinien für die Orientierungsstufe zu vermittelnde und aktiv zu beherrschende Wortschatz sollte - vor der Reduzierung des Fachanteils in der Stundentafel um 10% - zwischen 600 und 1000 Wörtern liegen; d.h. dass heute etwa 550 bis 900 Wörter angemessen sind. Eine entsprechende Reduzierung ist bei den grammatischen Inhalten vorzunehmen; die nach den Rahmenrichtlinien produktiv zu beherrschende Anzahl der Tempora ist z.B. geringer als die Zahl der in den Lehrwerken intensiv behandelten. Die beiden gültigen Rahmenrichtlinien für den Englischunterricht im 5. und 6. Schuljahrgang, nämlich die für die Orientierungsstufe von 1989 und die für die Integrierte Gesamtschule von 1997, lassen zwar ihr unterschiedliches Alter und damit auch unterschiedliche fachdidaktische Kenntnisstände erkennen, trotzdem unterstützen beide die Kontinuität des Fremdsprachenlernens; sie stellen Prinzipien, die bereits in der Grundschule gelten, als ebenso bestimmend für den Fremdsprachenunterricht im 5./6. Schuljahrgang heraus. Diese Ansprüche der Rahmenrichtlinien müssen in der Praxis positiv aufgegriffen werden. Dazu gehört: − Die positive Einstellung der Schülerinnen und Schüler zur fremden Sprache und zum Unterrichtsfach sowie die Kommunikationsbereitschaft werden als Voraussetzungen für erfolgreiches Fremdsprachenlernen hervorgehoben. Es wird als ein wesentliches Ziel des Unterrichts herausgestellt, diese Einstellung zu erhalten. Das bedeutet, dass Erfolgserlebnisse erfahrbar werden sollen, die motivationserhaltend wirken. − Die Unterrichtsinhalte sollen sich am Erfahrungsbereich der Schülerinnen und Schüler orientieren; sie sollen für sie persönlich relevant sein. − Die Grammatik hat eine dienende Funktion; die Fähigkeit, differenzierte grammatische Regeln wiederzugeben, gehört nicht zu den für alle verbindlichen Zielen des Englischunterrichts im 5. und 6. Schuljahrgang. Da die Schülerinnen und Schüler jedoch unterschiedlich lernen, werden einige von der bewusst machenden Betrachtung sprachlicher Regelhaftigkeiten profitieren, andere nicht. − Es gilt das Prinzip der Fehlertoleranz. Die kommunikative Funktion der Äußerungen ist wichtiger als die sprachliche Korrektheit; dies ist bei der Leistungsbewertung zu berücksichtigen. 17 − Formen des musischen und spielerischen Lernens haben auch im 5./6. Schuljahrgang noch einen hohen Stellenwert. Dazu gehören sowohl das Musizieren und Singen als auch Rollenspiele, szenische Darstellungen und Simulationen. Nach verbindlicher Einführung des Englischlernens in der Grundschule sind einige der Forderungen, die für den Englischanfangsunterricht in den Rahmenrichtlinien für die Orientierungsstufe und für die Integrierte Gesamtschule formuliert sind, bereits erfüllt. Im Folgenden wird gezeigt, welche Aussagen der Rahmenrichtlinien bezüglich der Aufgaben und Ziele weiterhin Gültigkeit haben. Hörverstehen Es kann davon ausgegangen werden, dass die Schülerinnen und Schüler bereits auf einfache classroom phrases handelnd reagieren können, d.h. die Lehrerin oder der Lehrer kann unmittelbar mit dem einsprachigen Unterricht einsetzen und von den Schülerinnen und Schülern erwarten, dass sie Lehreranweisungen größtenteils verstehen. Folgende Fähigkeiten sollen im 5. Schuljahrgang vertieft werden: − Laute unterscheiden − aus flüssig gesprochenen Wortfolgen Wörter bzw. Wortgruppen heraushören und den Inhalt sowie die Sprechabsicht verstehen − den Sinn eines dargebotenen Textes global erfassen und ihm gezielt Einzelinformationen entnehmen. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, auditiv präsentierte Informationen aus Texten zu filtern, auch wenn ihnen noch nicht jede Vokabel bekannt ist. Die Fähigkeit, eine Kernaussage in der Fremdsprache zu erfassen, soll trainiert werden. Dazu gehört, sich innerlich bereitzuhalten, diese Aussage verstehen zu wollen. Die natürliche Neugier junger Menschen kann dabei durchaus hilfreich sein, ebenso die Lust am Entdecken und an der Überraschung. Hörverstehen setzt voraus, dass das, was gesagt oder geboten wird, für die Schülerinnen und Schüler bedeutsam, interessant und zur Lösung von Aufgaben und Aufträgen nützlich ist. Der konsequent einsprachige Unterricht ist für die Schulung des Hörverstehens in realen Kommunikationssituationen unbedingt erforderlich. Leseverstehen Das Lesen und die Erschließung von Texten erhält im 5. Schuljahrgang gegenüber dem Grundschulunterricht ein neues Gewicht. Die Schülerinnen und Schüler werden nach zwei Jahren Sprech- und Hörerfahrung systematisch mit dem vom Lautbild oftmals abweichenden Schriftbild der Fremdsprache konfrontiert. Sie werden vom reinen Hörverstehen zunehmend zum Leseverstehen hingeführt. Neben die Informationsaufnahme durch Hörverstehen tritt das stille Lesen als neue Form der Texterfassung. Dabei sollte auch das reading for fun, d.h. Lesen als Vergnügen und Freizeitaktivität nicht zu kurz kommen. Folgende Fähigkeiten sollen entwickelt werden: − − − − 18 Kernaussage eines Textes erfassen Einzelinformationen einem Text entnehmen Aufbau und Gliederung eines Textes erkennen Bedeutung unbekannter Wörter aus dem Kontext erschließen. Sprechen Bei der Teilfertigkeit Sprechen wird die Fachlehrkraft auf ein breit gefächertes Spektrum der tatsächlichen Sprechfähigkeit einschließlich unterschiedlicher Aussprache und Intonation stoßen. Einige Schülerinnen und Schüler werden bereitwillig ihr Können präsentieren, während andere Zurückhaltung üben. Es ist Aufgabe des Englischunterrichts, die Sprechfreude der einen zu erhalten und weiter auszubauen, die anderen aber gleichzeitig zu ermutigen, sich aktiv am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen, sowie die Aussprache und Intonation aller zu festigen. Der Wortschatz wird nunmehr systematischer aufgebaut, er sollte sich aber auch weiterhin an dem Prinzip der situativen Einbindung orientieren. Das freie Sprechen wird gefördert, wobei die Themenkreise, die in der Grundschule behandelt worden sind, erneut aufgegriffen werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, die Strukturen und den Wortschatz für die Gestaltung der eigenen Redeabsicht individuell zu nutzen. Wenn sprachliche Äußerungen ihre kommunikative Funktion erfüllen, soll dies anerkannt werden, auch wenn phonologische, lexikalische und grammatische Korrektheit nicht erreicht werden. Die Übermittlung der Redeabsicht sollte nicht durch Fehlerkorrektur gestört werden. Schreiben Mit der Fertigkeit Schreiben wird im Fremdsprachenunterricht des Sekundarbereichs I ein neuer Schwerpunkt gesetzt. Generell kann nicht davon ausgegangen werden, dass das Schriftbild in der Grundschule eingeführt worden ist, wenn auch manche Wörter in Liedtexten oder auf WortBildkarten bereits schriftlich präsentiert worden sind. Systematisch wird im 5. Schuljahrgang die Zuordnung des Schriftbildes zu einem bereits bekannten Wort sowie die Präsentation neuer Wörter in Laut- und Schriftbild erfolgen. Auf die orthografische Korrektheit der geschriebenen Vokabel muss bei Einführung des Schriftbilds Wert gelegt werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, Texte fehlerfrei abzuschreiben und kurze diktierte Texte möglichst fehlerfrei aufzuschreiben. Sie sollen kurze literarische Texte nachgestalten. Die Produktion eigenständiger Texte soll geübt werden, z.B. können die Schülerinnen und Schüler über sich selbst, ihre Hobbys, über ihre Familie oder die Schule kurze Texte (ggf. mit Unterstützung durch Bilder und Bildfolgen) verfassen. Diese könnten auch in einem Brief oder per E-Mail z.B. an Partnerklassen verschickt werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, dabei das Vokabelregister des verwendeten Lehrwerks und/oder ein alters- und jahrgangsgemäßes Wörterbuch einzusetzen. Schülerinnen und Schüler, die in der Muttersprache besondere Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Rechtschreibens haben, haben diese Schwierigkeiten oft auch in der Fremdsprache. Die Bewertung der englischen Orthografie sollte in diesen Fällen zu Gunsten des Inhalts der kommunikativen Absicht zurückgestellt werden. Auf die Bedeutung des Portfolios als Mittel der Dokumentation des gesamten Sprachlernprozesses sei hingewiesen. 19 6 Sprachenportfolio als Dokumentation der Lernentwicklung 6.1 Europäischer Referenzrahmen für das Fremdsprachenlernen In dem Bemühen, eine internationale Vergleichbarkeit bei allen 44 dem Europarat angehörenden oder angegliederten Staaten zu erreichen, wurde von einer Projektgruppe unter der Führung der Sektion für Moderne Sprachen des Europarates ein „Europäischer Referenzrahmen zum Fremdsprachenlernen“ sowie ein „Europäisches Portfolio der Sprachen“ entwickelt. Nach einer Erprobungsphase in verschiedenen europäischen Ländern sollen – so ist es geplant – die Vereinbarungen im Europäischen Jahr der Sprachen 2001 durch die Mitgliedsländer politische Anerkennung finden und danach zu einer offiziellen bildungspolitischen Empfehlung werden. Die deutsche Zeugnisbenotung „14 Punkte im Leistungskurs Englisch“ ist international wenig aussagekräftig im Gegensatz zu Bemerkungen wie „X kann in der Sprache englisch so flüssig sprechen, dass ein normales Gespräch mit native speakers möglich ist, X kann aktiv an Diskussionen zu bekannten Themen teilnehmen, Erzählungen von persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen emotional einfärben, ... einen Standpunkt darlegen und verteidigen“ (Stufe „Vantage“ = vierte von sechs Stufen im Fertigkeitsbereich Sprechen). Der europäische Referenzrahmen für das Fremdsprachenlernen legt eine Stufenskala zur Beschreibung von Fertigkeitsbereichen und Fertigkeitsniveaus für das Fremdsprachenlernen fest. Es ist ein nach sechs Kompetenzstufen gegliedertes System zur Beschreibung sprachlicher Leistungen in Bezug auf Hörverstehen, Leseverstehen, mündlicher Sprachgebrauch/Interaktion, schriftliche Textproduktion, Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln/Korrektheit und Ausdrucksvermögen/kommunikative Reichweite. 1) In sechs Stufen − Breakthrough (A1) − Waystage (A2) − Threshold (B1) − Vantage (B2) − Effective Proficiency (C1) − Mastery (C2) werden Aussagen zu sprachlichem Lernen gemacht, die unabhängig von nationalen Bewertungssystemen sind. Neben der internationalen Vergleichbarkeit soll mit diesen Kompetenzstufen Transparenz und Kohärenz im Sprachenlernen erreicht werden; gleichzeitig soll die Skala den Lernenden Anreiz bieten, für sich selbst Ziele zu setzen und somit Fortschritte im Sprachenlernen zu machen. 2) 1) 2) 20 Die Bezeichnung der Teilbereiche sprachlichen Handelns sind der Bearbeitung des Europäischen Referenzrahmens im Lehrplan Englisch für die Sekundarstufe II, Gymnasium/Gesamtschule des Landes Nordrhein-Westfalen 1999, entnommen. Die Kompetenzstufen für die einzelnen Bereiche sind im Anhang abgedruckt (vgl. Kapitel 10.4). Eine Zuordnung der Kompetenzstufen zu den einzelnen Schulformen und -stufen bleibt zukünftigen Rahmenrichtlinien vorbehalten. 6.2 Europäisches Portfolio der Sprachen In engem Zusammenhang mit den sechs Kompetenzstufen des europäischen Referenzrahmens für Fremdsprachen wird ein weiteres Instrument erarbeitet, das grenzüberschreitend verständlich Auskunft über Sprachkenntnisse geben soll: Das Portfolio der Sprachen. (Worterklärung: Portfolio, der Name ist mehrsprachig verstehbar: portefeuille, portafoglio, portafolio; es meint eine offene Sammlung von Dokumenten oder Kunstwerken). Mit dem Portfolio der Sprachen verbindet sich die Vorstellung einer gegliederten Sammlung von Dokumenten zur Spiegelung von Erfahrungen und Kenntnissen, die im Sprachbereich im Laufe des Lebens gemacht werden, sowie von Qualifikationen und Lernresultaten. Zum Erwerb fremdsprachlicher Kompetenz gehören Aspekte, die mit dem herkömmlichen Zeugnis und den Zensuren nicht erfasst werden: − Fremdsprachliches Lernen findet zunehmend auch außerhalb der Schule statt. Kein Zeugnis gibt darüber Auskunft. − Eine zunehmende Anzahl junger Menschen, z.B. Kinder aus binationalen Lebensgemeinschaften und aus Zuwandererfamilien, wächst zwei- oder mehrsprachig auf; darüber hinaus gibt es Schülerinnen und Schüler, die neben der deutschen Standardsprache eine Regional- oder Minderheitensprache beherrschen. Keine Zensur drückt das aus. − Im zusammenwachsenden Europa werden interkulturelle Erfahrungen und Kenntnisse der Partner- oder/und Nachbarländer neben dem Lernen der Sprachen immer bedeutungsvoller. In keinem Zeugnis gibt es eine Rubrik dazu. − In vielen Schulen nehmen Schüleraustausch, Aufenthalte in anderen Ländern, gemeinsame Projekte mit Partnern anderer Sprachen immer größeren Raum ein und gewinnen an Bedeutung bei der Gestaltung von Schulleben und Schulprogrammen. Auf keinem Zeugnis werden diese vielfältigen Aktivitäten vermerkt. Das Portfolio will durch Dokumentation aller schulischen und außerschulischen Anstrengungen, Erfahrungen und Ergebnisse zum Sprachenlernen ermutigen. Es ist ein Dokument, das von der Grundschule über die Sekundarstufen I und II den schulischen wie auch den außerschulischen Erwerb von prinzipiell als gleichrangig angesehenen Sprachen sowie von interkulturellen und grenzüberschreitenden Erfahrungen festschreibt. Es verfolgt das Ziel, die Motivation zum Sprachenlernen zu stärken, das bereits Erreichte bewusst zu machen und durch das Wissen um die noch ausstehenden Kompetenzen zu verstärkter Anstrengung herauszufordern. Das Europäische Portfolio der Sprachen spiegelt sprachliche und interkulturelle Kompetenzen im Laufe des lebenslangen Sprachenlernens wider. Den Lernenden unterstützt es im Sprachenlernen, der Lehrkraft gibt es Einblick in den Sprachlernprozess bzw. in bereits vorhandene mehrsprachige Kompetenz, dem Abnehmer vermittelt es Aufschluss über die sprachlichen Kompetenzen des Partners. Das Europäische Portfolio der Sprachen besteht aus drei Teilen − dem Sprachenpass − der Sprachenbiografie − dem Dossier. 21 Der Sprachenpass ist die Dokumentation von sprachlichen Kompetenzen (z.B. die erreichten Niveaus in verschiedenen Fertigkeiten, die unterschiedlichen Kompetenzgrade je nach Sprache, offizielle Zertfikate) und Sprachlernerfahrungen aller Art (z.B. Austausch, Partnerschaften, Europaprojekte, Auslandsaufenthalte, Teilnahme am muttersprachlichen/herkunftssprachlichen Unterricht) und wird am Ende eines Bildungsgangs ausgefüllt; erstmalig, so wird vorgeschlagen, sollte das am Ende der Sekundarstufe I geschehen. Die Sprachenbiografie ist vorrangig ein Lernbegleiter und nimmt somit eine pädagogische Funktion wahr. Sie besteht aus vier Teilen: − Ich als Sprachenlerner Mit Hilfe von Anregungen und Hinweisen wird ein gewisses Maß an Bewusstheit des eigenen Lernprozesses (learning awareness) gefördert und eingeübt. − Was ich für mein Sprachenlernen getan habe Hier geht es um das Erkennen und Auflisten von Aktivitäten in Bezug auf Sprachen. Die Auflistung soll dazu anregen, sich über Sinn und Zweck des Sprachenlernens klar zu werden. − Was ich in meinen Sprachen schon kann Hier setzt Schritt für Schritt die Selbstevaluation ein, die sich in ihren Kategorien, Skalen und Indikatoren nach dem Europäischen Referenzrahmen richtet. − Was wir über Sprache(n) und ihre Vielfalt herausgefunden haben Anregungen zu Projekten, Ideen und Vorschläge, die auf Sprach- und Kulturbewusstheit (language and cultural awareness) zielen, vervollständigen diese Sprachenbiografie. Ein Dossier ist eine persönliche Zusammenstellung sprachlicher Lernergebnisse, die jede Schülerin oder jeder Schüler aus Materialien eigener Wahl zusammenstellt. Es können z.B. Arbeiten sein, die sie angefertigt haben und für besonders gelungen, beachtenswert oder aufhebenswert halten. Es können auch Videos, Filme, Kassetten sein, die Einblick geben in laufende Arbeiten, in Lernfortschritte und thematische Interessengebiete. Das Portfolio der Sprachen wird so zu einem Nachweis über und eine Dokumentation von Sprachkenntnissen, die z.B. bei Schulformwechsel, Bewerbungen, Auslandsstudiengängen oder Antritt einer neuen Arbeitsstelle von Bedeutung sind. 22 6.3 Portfolio in der Grundschule Das Portfolio besteht in der Grundschule aus der Sprachenbiografie und dem Dossier (treasure book). Es kann eine Möglichkeit eröffnen, Ergebnisse aus dem Fremdsprachenlernen der Grundschule zu dokumentieren. Es bietet der Schülerin oder dem Schüler Gelegenheit zur Selbsteinschätzung, gibt Eltern, Lehrkräften und anderen Einblicke in den bisher abgelaufenen Spracherwerbsprozess und zeigt in dem treasure book, besonders gelungene und für die Schülerin oder den Schüler emotional bedeutsame Arbeiten aus dem Unterricht. Im Anhang ist ein Beispiel für ein Grundschulportfolio aufgeführt. Darüber hinaus bieten neuere für die Grundschule konzipierte Lehrwerke ebenfalls Teile eines Portfolios an, z.B. me-books. Die Sprachenbiografie besteht vorwiegend aus Selbsteinschätzungsbögen, in die die Schülerinnen und Schüler eintragen, was sie z.B. zu einem bestimmten Zeitpunkt (Halbjahres- oder Schuljahresende) in der englischen Sprache hörend verstehen, was sie sagen können oder was ihnen besonders gefallen hat. Die im Anhang beispielhaft vorgelegten Seiten sollen als Anregung dienen und werden individuell von jeder Lehrkraft entsprechend den Erfordernissen der jeweiligen Lerngruppe gestaltet werden müssen. Das Dossier, die Schatzsammlung (treasure-book), bietet den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit, Ergebnisse aus dem Unterricht oder individuelle Dokumente zu sammeln und so den Zuwachs von Sprache, Fertigkeiten und Wissen darzustellen, z.B. durch − Illustrationen zu Themenkreisen − Lieder und Reime (z.B. auch nach- und neugestaltete) − Bild-Wort-Collagen − Klebedialoge − illustrierte Minitexte − selbstgefertigte „picture books“ − E-Mails und Postsendungen (z.B. der Partnerklasse) − Kommunikationserlebnisse (z.B. aus dem Urlaub) − Englisches aus Zeitungen, Prospekten, Zeitschriften − Lieblingswörter und -sätze − ein eigenes Wörterbuch. Der Umfang der Schatzsammlung sollte begrenzt werden, die Sammlung darf nicht mit der herkömmlichen Englischmappe, die in der Regel für alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse den gleichen Inhalt hat, verwechselt werden. Die Zusammenstellung im Portfolio kann eine motivierende Rückmeldung für die Schülerinnen und Schüler sein. Es begleitet das Kind während der Grundschulzeit und wird im Idealfall im Verlauf der folgenden Schuljahre weitergeführt. Die anschauliche Dokumentation von Arbeitserträgen im Portfolio kann den Fremdsprachenlehrkräften im Sekundarbereich I Angaben über Lerninhalte und Lernwege des Fremdsprachenlernens in der Grundschule geben. Das Portfolio leistet somit einen wesentlichen Beitrag zur Kontinuität des Sprachenlernens. 23 6.4 Portfolio in den Schuljahrgängen 5 und 6 Das Portfolio der Sprachen sollte im Sekundarbereich I mehr noch als in der Grundschule ein Instrument der Bewusstmachung von Prozessen und Phasen des fremdsprachlichen Wachstums und des planvollen Lernens auf einer Stufe sein. Es dient als ein Mittel zur Entwicklung und Pflege individueller Lernstile und Interessen. Unter zwei Gesichtspunkten ist es im 5. und 6. Schuljahrgang von Bedeutung − als Möglichkeit des „self-assessment“ (Eigenbeurteilung durch den Lernenden) − als eine neuartige Form der Evaluation (Bewertung durch den Lehrenden). Das Portfolio kann − eine Hilfe für Schülerinnen und Schüler sein, eigene Lösungen, Zugänge und Verarbeitungsweisen zu erkennen sowie eigene oder partnerschaftliche Wege des Übens, der Festigung und Vertiefung zu beschreiten − als eigene Lernbiografie der Dokumentation dienen − die Schülerinnen und Schüler zur Selbsteinschätzung befähigen − den Lehrkräften helfen, verborgene und ungenutzte Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler zu erkennen − als systematische Dokumentation der subjektiven Schülerleistung einerseits und der Wirksamkeit des Unterrichts andererseits angesehen werden. Das Portfolio umfasst die Sprachenbiografie und das Dossier. 1) In den Schuljahrgängen 5 und 6 sollte der Umgang mit dem Portfolio für die Schülerinnen und Schüler keine Last sein, sondern zum Fremdsprachenlernen anregen und ermutigen. Es sollte Ausdruck des handlungsbezogenen Lernens sein und sie ermutigen, individuell und eigenständig Sachverhalte aus Texten zu entnehmen und neu zu gestalten, eigene Welten zu schildern und Sprachbewusstheit zu dokumentieren. Die Korrektur durch die Lehrkraft sollte als Hilfestellung erfolgen, weniger als Kontrolle oder Leistungsbewertung. Selbsteinschätzungen werden als Schritt zur Reflexion der Lernprozesse in das Portfolio einbezogen. Im Anhang ist ein Beispiel für diese Sprachenbiografie aufgeführt, sie ist im Rahmen des Modellversuchs „Wege zur Mehrsprachigkeit in Nordrhein-Westfalen“ erarbeitet worden. Darüber hinaus bieten die neueren Lehrwerke Anregungen und Beispiele für die Anlage eines Portfolios. 1) 24 Vgl. die Ausführungen in Kapitel 6.1 7 Zusammenarbeit von Grundschulen und weiterführenden Schulen – Anregungen für die Praxis vor Ort 7.1 Rechtliche Vorgaben Die Zusammenarbeit zwischen den Schulen ist in den Grundsatzerlassen der einzelnen Schulformen geregelt. Bezüglich des Übergangs vom Fremdsprachenlernen in der Grundschule zum Fremdsprachenunterricht im Sekundarbereich I sind folgende Aussagen des Erlasses „Die Arbeit in der Orientierungsstufe“ bedeutsam: 1) „Die Orientierungsstufe ist Bindeglied zwischen dem Primarbereich und den weiterführenden Schulformen. Sie führt die Arbeit der Grundschule fort und bereitet die Schülerinnen und Schüler auf den Unterricht in der Hauptschule, in der Realschule und im Gymnasium oder in den entsprechenden Schulzweigen der Kooperativen Gesamtschule vor.“ (1) Die Zusammenarbeit zwischen Orientierungsstufe und Grundschule ist im Punkt 8 „Zusammenarbeit mit anderen Schulen“ geregelt. Es heißt dort: „Eine enge und regelmäßige Zusammenarbeit zwischen Grundschulen, Orientierungsstufen und weiterführenden Schulen sowie der Einsatz von Lehrkräften mit unterschiedlichen Erfahrungen in den abgebenden oder aufnehmenden Schulen sind Voraussetzungen für einen kontinuierlichen Bildungsweg.“ (8.1) „Zur Abstimmung und Koordinierung des Übergangs von den Grundschulen in die Orientierungsstufe findet eine regelmäßige Zusammenarbeit zwischen den Grundschulen im Einzugsbereich der Orientierungsstufe in Schulleiterdienstbesprechungen und in gemeinsamen Dienstbesprechungen der Fachlehrkräfte Deutsch, Mathematik, Sachunterricht und ggf. Fremdsprachen statt.“ (8.2.1) „Für die Zusammenarbeit der Orientierungsstufe mit den Grundschulen ihres Einzugsbereichs sind pro Schuljahr Schulleiterdienstbesprechungen, Dienstbesprechungen der Fachlehrkräfte Deutsch, Mathematik und Sachunterricht bzw. Welt- und Umweltkunde/ Naturwissenschaften, vorwiegend der Fachlehrkräfte der abgebenden und aufnehmenden Schuljahrgangsklassen, sowie Dienstbesprechungen der abgebenden und aufnehmenden Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer verbindlich. Im Rahmen der Zusammenarbeit ist die Orientierungsstufe über die am Ende des 4. Schuljahrgangs erreichten Lernstände zu unterrichten.“ (8.2.2) Bei Einführung des Fremdsprachenlernens in den Grundschulen ist die Anweisung zu gemeinsamen Dienstbesprechungen bezüglich der Fremdsprachen verbindlich, so dass die beschriebenen Schulleiterdienstbesprechungen, Dienstbesprechungen der Fachlehrkräfte der abgebenden und aufnehmenden Schuljahrgangsklassen bzw. der abgebenden und aufnehmenden Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer auch für das Fach Englisch durchzuführen sind. Ebenso bezieht sich die Aufforderung „über die am Ende des 4. Schuljahrgangs erreichten Lernstände zu unterrichten“ auch auf das Fremdsprachenlernen. 1) „Die Arbeit in der Orientierungsstufe“, Erlass des MK vom 25.03.1997, SVBl. S. 97; vgl. auch die entsprechenden Aussagen im Erlass „Die Arbeit in den Schuljahrgängen 5-10 der Integrierten Gesamtschule“ vom 06.05.1992 i.d.F. vom 4.2.2000, SVBl. S. 88 25 7.2 Formen der Kooperation und Koordination Der frühere Beginn des Fremdsprachenlernens kann nur dann zu einer größeren fremdsprachlichen Kompetenz führen, wenn die materielle und die methodische Kontinuität beim Übergang von der Grundschule in die Orientierungsstufe bzw. in den fünften Schuljahrgang der Integrierten Gesamtschule gewahrt bleibt. Kontinuität verlangt einen wechselseitigen Austausch. Dieser Austausch setzt die Respektierung der jeweils anderen Aufgabenstellung voraus; er verlangt einerseits den Abbau von Vorurteilen und Informationsdefiziten und andererseits den Aufbau kontinuierlicher Zusammenarbeit. Beide Seiten, abgebende Grundschule und aufnehmende Schule, haben in diesem Prozess ihren Beitrag zu leisten. Die Lehrkräfte der Grundschule haben die Aufgabe, die weiterführende Schule über ihre Ziele und Arbeitsweisen zu informieren, d.h. sie müssen weitergeben, was und wie ihre Schülerinnen und Schüler in der Auseinandersetzung mit einer fremden Sprache gelernt haben. Durch diese Offenlegung kann auch einer unter Umständen falschen Erwartungshaltung seitens der Lehrkräfte im Sekundarbereich I entgegengewirkt werden. Die Fremdsprachenlehrkräfte der aufnehmenden Schule haben die Aufgabe, die von den Schülerinnen und Schülern mitgebrachten Voraussetzungen zur Kenntnis zu nehmen und zu würdigen.1) Sie müssen ihren Englischunterricht überdenken und ihn ggf. hinsichtlich der Anfangsphase verändern, indem sie Bekanntes fortführen und mit Neuem verknüpfen. Um Kontinuität zu sichern, sind folgende zentrale Fragenkomplexe in den Blick zu nehmen: − Wie kann die Motivation für das Erlernen einer fremden Sprache erhalten werden als tragfähige Grundlage für einen stärker kognitiv ausgerichteten Unterricht? − Mit welchen differenzierenden Maßnahmen ist auf die größer werdende Heterogenität zu reagieren, um den unterschiedlichen Leistungsniveaus angemessen Rechnung zu tragen und nicht Frustration aufkommen zu lassen? − Welche Materialien unterstützen unter Berücksichtigung des veränderten Lernverhaltens gezielt die Lernprozesse? − Welche Inhalte und Formen der Leistungsfeststellung und -bewertung sind geeignet, vorhandene Kompetenzen zu würdigen und die Leistungsbereitschaft zu erhalten? 1) 26 „Wenn die ’Bestandsaufnahme’ jedoch reduziert wird auf messbare Lernergebnisse, auf einen Kanon von Wortschatz und Satzstrukturen, wenn sie Grammatik und Lesen ins Zentrum ihres Unterrichts rückt, dann verkennt sie den schulischen Erziehungswert des frühen Fremdsprachenlernens und die erweiterten Möglichkeiten der Grundschule, Kinder an Fremdsprachen heranzuführen und die Motivation für Sprachenlernen und eine kommunikative Kompetenz langfristig anzulegen.“ Wiltrud Lortz: Der Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe, in Bliesener/Edelenbos „Früher Fremdsprachenunterricht“, Leipzig 1998 Die Diskussion dieser Fragen sollte im gegenseitigen Austausch geschehen. Folgende Formen der Kooperation und Koordination haben sich beim Übergang vom Fremdsprachenlernen in der Grundschule zum Englischunterricht im Sekundarbereich I als hilfreich erwiesen: − Austausch von Informationen in schriftlicher Form − wechselseitige Hospitationen, ggf. Unterricht im Tandem − gemeinsame Fachkonferenzen bzw. regionale Fremdsprachenkonferenzen − gegenseitige Informationen in Gesamtkonferenzen, Schulelternratsitzungen − gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen, z.B. im Rahmen der schulinternen Lehrerfortbildung − gemeinsame Materialbörsen, Workshops − Abstimmung der Unterrichtskonzepte. Kooperation meint nicht nur die Zusammenarbeit zwischen Grundschulen und weiterführenden Schulen, sondern auch die Zusammenarbeit innerhalb einer Grundschule bzw. zwischen den Grundschulen in dem Einzugsbereich einer Orientierungsstufe bzw. einer Integrierten Gesamtschule. Aber auch die Orientierungsstufe als Bindeglied zwischen dem Primarbereich und den anderen weiterführenden Schulformen muss angesichts der neuen Situation im Englischunterricht die Zusammenarbeit mit den Schulen, die ihre Schülerinnen und Schüler in Klasse 7 übernehmen, intensivieren. Ähnlich wie beim Übergang von der Grundschule bieten sich zur Verbesserung der Information der weiterführenden Schulen bezüglich des Englischunterrichts die bereits beschriebenen Formen der Kooperation und Koordination an. Im Folgenden werden für die Übergänge von der Grundschule in den 5. Schuljahrgang und vom 6. in den 7. Schuljahrgang zwei Informationsbögen vorgestellt, die dem Austausch von Informationen zwischen den Englischlehrkräften dienen können. 27 Anregung zur Gestaltung eines Informationsbogens zur Weitergabe an die Englischlehrkraft des 5. Schuljahrgangs Schule: ____________________________________________________ Klasse:____________ Lehrkraft: ______________________________________________________________________ Zur Situation des Fremdsprachenlernens während der Grundschulzeit: Die Schülerinnen und Schüler haben bereits Englisch gelernt in Klasse 3 ja nein mit 1 Wochenstunde mit 2 Wochenstunden in 20/25-Minuten-Einheiten in 45-Minuten-Einheiten Klasse 4 ja nein mit 1 Wochenstunde mit 2 Wochenstunden in 20/25-Minuten-Einheiten in 45-Minuten-Einheiten Mit der Klasse wurden folgende Themenkreise erarbeitet: Die Schülerinnen und Schüler haben kennen gelernt: 1) Lieder: Reime: Spiele: 1) 28 Es ist für die Lehrkräfte der weiterführenden Schule hilfreich, wenn Kopien der Lieder, Reime etc. beigefügt werden. Geschichten und Kinderbücher: Besondere Aktivitäten (Projekte, Partnerklassen in anderen Ländern, Theaterspiele...): Mit folgenden Materialien bzw. Lehrwerken wurde gearbeitet: Sie sind vertraut mit: Arbeit an Stationen Aktivitäten im Sitzkreis Freiarbeit Partnerarbeit Wochenplanarbeit Gruppenarbeit Einsprachigkeit Die Schülerinnen und Schüler haben ein Portfolio geführt: ja nein 29 Anregungen zur Gestaltung eines Informationsbogens zur Weitergabe an die Englischlehrkraft des 7. Schuljahrganges Schule: _____________________________ Klasse: _____________________ Lehrkraft: ___________________________ Fachleistungskurs: ____________ Zur Situation der Klasse / des Kurses: Die Schülerinnen und Schüler hatten bereits in der Grundschule Englischunterricht: alle: ein Teil der Klasse: ab Klasse 3: einstündig: zweistündig: ab Klasse 4: einstündig: zweistündig: als Arbeitsgemeinschaft: Im 6. Schuljahrgang wurde im Klassenverband mit Binnendifferenzierung unterrichtet: äußere Diferenzierung durchgeführt 2 Fachleistungskurse: 3 Fachleistungsskurse: A-Kurs klassenübergreifend A-Kurs klassenübergreifend B-Kurs klassenübergreifend B-Kurs klassenübergreifend B-Kurs im Klassenverband C-Kurs klassenübergreifend B- und C-Kurs gemeinsam mit innerer Differenzierung Einige Schülerinnen und Schüler wurden in einer Kleinlerngruppe unterrichtet. Es gab besondere Förderangebote für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler. Es gab besondere Förderangebote für leistungsschwache Schülerinnen und Schüler. Im Englischunterricht wurde mit folgendem Lehrwerk/folgenden Lehrwerken und Materialien unterrichtet: _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ 30 Die Schülerinnen und Schüler haben ein Portfolio aus der Grundschule weitergeführt: in Klasse 5 neu eingerichtet: Die Schülerinnen und Schüler sind vertraut mit: − Arbeit an Stationen – __________________ − Freiarbeit – __________________ − Wochenplanarbeit − einsprachigem Unterricht Die Schülerinnen und Schüler haben folgende Ganzschriften gelesen: _____________________________________________________________________ Besondere Aktivitäten (Theaterprojekte, Partnerklassen in anderen Ländern, E-Mail-Kontakte, Jahrgangsfahrten in englischsprachige Länder ...) _____________________________________________________________________ 31 7.3 Fachberatung und regionale Fortbildung In den vergangenen zwei Jahren wurden in fast allen Bezirksregierungen Fachberaterinnen und Fachberater für den Bereich Fremdsprachenlernen in der Grundschule berufen. Ihr Aufgabengebiet umfasst die Beratung von Schulleitungen, Konferenzen und Lehrkräften unter folgenden Schwerpunkten: 1) − fachlich-unterrichtliche Beratung und Vermittlung neuer fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Erkenntnisse, auch mit fachübergreifenden und fächerverbindenen Perspektiven − Unterstützung der einzelnen Schule bei der Schulprogrammentwicklung und bei Schulversuchen − Mitwirkung bei der Qualitätsentwicklung, Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle und ggf. bei schulischen Prüfungen sowie bei der Evaluation schulischer Entwicklungsprozesse − Mitwirkung bei der Fort- und Weiterbildung; Beratung der Schulen bei der Entwicklung eines schulbezogenen Fortbildungskonzeptes − Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen, Mithilfe bei der Vermittlung schulischer und außerschulischer Kooperationspartner und Koordinierung des Erfahrungsaustausches zwischen den Schulen. Die fachdidaktische und methodische Fortbildung von Grundschullehrkräften bildet durch die flächendeckende Einführung des Fremdsprachenlernens in der Grundschule den derzeitigen Schwerpunkt der Fachberatung. 2) Jedoch muss der Übergang von Klasse 4 nach Klasse 5 ebenfalls verstärkt thematisiert werden. Dabei sollten auch die Fremdsprachenlehrkräfte der weiterführenden Schulen in das Veranstaltungsangebot der Fachberaterinnen und Fachberater einbezogen werden. Die Fachberaterinnen und Fachberater können beispielsweise − die Konzeption des Fremdsprachenlernens im Rahmen der unter 7.2 beschriebenen Formen der Kooperation vorstellen − Hospitationsmöglichkeiten für die Lehrkräfte der weiterführenden Schulen in einer Region anbieten, z. B. im Rahmen eines „Schnuppertages“ − bei Schulleiterdienstbesprechungen und Fachkonferenzen der weiterführenden Schulen über das Fremdsprachenlernen in der Grundschule informieren, Auswirkungen auf den Englischunterricht im fünften Schuljahrgang aufzeigen und bei der Koordination der Zusammenarbeit mit den Grundschulen des Einzugsbereiches helfen − Informationsveranstaltungen für die weiterführenden Schulen einer Region anbieten − gemeinsame Dienstbesprechungen mit den Lehrkräften der Grundschulen und der aufnehmenden Schulen anregen und gestalten − schulinterne Lehrerfortbildung für einzelne oder alle Grundschulen im Einzugsgebiet einer Orientierungsstufe anbieten 1) 2) 32 „Schulformübergreifende und schulformbezogene Beratung an den Schulen in Niedersachsen“, Erlass des MK vom 01.06.1999, SVBl. S.125 In diesem Zusammenhang wird auf die Weiterbildungsmaßnahme „Fremdsprachen in der Grundschule am Beispiel Englisch“, Bek. d. NLI v. 15.05.2000, SVBl. S. 225 hingewiesen; der erste Durchgang dieser Maßnahme hat im September 2000 begonnen, weitere Durchgänge sind geplant. − schulformübergreifend Arbeitskreise initiieren, die Themenkreise aus Sicht der betroffenen Schulformen bearbeiten − Schulnetzwerke und die Einrichtung von Lernwerkstätten initiieren − spezielle Fortbildungsveranstaltungen zur Gestaltung des Übergangs, auch als Abrufangebote für die Präsenztage, anbieten. Ein Beispiel aus der Fortbildungsregion Aurich: Informationsveranstaltung zum Fremdsprachenlernen in der Grundschule 1) Im Landkreis Wittmund gab es eine große Anzahl von Grundschulen, für die die jeweiligen Schulträger bereits im ersten Durchgang die Umwandlung zur Verlässlichen Grundschule beantragten. Anfang Juni 1999 führte das RPZ Aurich als die zuständige Institution für regionale Fortbildung eine Befragung durch, um den Bedarf an Informationsveranstaltungen zum Fremdsprachenlernen in der Grundschule zu ermitteln. Nachdem sich circa 100 interessierte Lehrerinnen und Lehrer gemeldet hatten, wurden zum Ende des Schuljahres 1998/1999 bzw. zu Beginn des Schuljahres 1999/2000 vier themengleiche eineinhalbtägige Fortbildungsveranstaltungen angeboten. Bei der Zusammenstellung der Kurse wurde darauf geachtet, dass jeweils die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von benachbarten Schulen zum selben Kurs eingeladen wurden. Eine Einladung erging auch an interessierte Lehrkräfte der zuständigen Orientierungsstufen. Das jeweilige Kursprogramm beinhaltete: Montag, 11.07.99 09.00 Uhr Begrüßung und Vorstellung Erläuterungen zum Arbeitsplan 09.45 Uhr Unterrichtsstunde in einer 4. Klasse zum Thema „Storytelling“ Aussprache Vorstellung der niedersächsischen Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule Projektorientiertes Arbeiten am Beispiel „Birthday Party“ Zubereitung von Sandwiches Dienstag, 12.07.99 1) 13.00 Uhr Lunch (Verzehr der Sandwiches) 14.00 Uhr „Storytelling“ Arbeit mit englischen Kinderbüchern Vorstellung von Unterrichtswerken 17.00 Uhr Ende 13.00 Uhr Lunch 14.00 Uhr Bearbeitung des Themenkreises „Animals“ Vorstellung von Aktivitäten, Spielen, Liedern, Reimen 17.00 Uhr Ende der Veranstaltung Bericht von Ursula Willgerodt, GS Horsten 33 Ein Beispiel aus der Fortbildungsregion Cuxhaven: Dienstbesprechung zum Thema „Englischunterricht in der Grundschule und Übergang in die Orientierungsstufe“ 1) Am 09.03.2000 initiierte der Stufenleiter der Orientierungsstufe der Hermann-Allmers-Schule, Hagen im Bremischen, eine gemeinsame Dienstbesprechung aller Kolleginnen und Kollegen der umliegenden Grundschulen und Orientierungsstufen zum Thema „Englischunterricht in der Grundschule und Übergang in die Orientierungsstufe“. Folgende Tagesordnung war vorgesehen: − Bericht aus der Arbeitsgruppe „Vom Fremdsprachenlernen in der Grundschule zum Fremdsprachenunterricht im Sekundarbereich I – Handreichungen für den Übergang“ − Englischunterricht in der Grundschule: Unterrichtsformen – Inhalte (Arbeitsmaterialien) − Förderkonzepte Orientierungsstufe – Grundschule − Informationsveranstaltungen der Orientierungsstufe. Der erste Tagesordnungspunkt war einem Überblick über die augenblickliche Situation des Englischunterrichts in der Grundschule und den weiteren Perspektiven gewidmet. Die Grundgedanken des frühen Fremsprachenlernens wurden den Kolleginnen und Kollegen beider Schulformen anhand von Auszügen aus den „Didaktisch-methodischen Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule“ referiert. Dies stieß besonders bei den Kolleginnen und Kollegen der Orientierungsstufe auf großes Interesse, da die Themenkreise ebenso wie die methodischen Vorgehensweisen im Fremdsprachenlernen der Grundschule größtenteils nicht bekannt waren. Das vorgestellte Konzept des Portfolios (treasure book) wurde in diesem Zusammenhang interessiert diskutiert und – aufgrund fehlender praktischer Erprobung – für die Zukunft als Modell angesehen, mit dem sich sowohl an der Grundschule als auch an der Orientierungsstufe arbeiten ließe. Es war einhellige Meinung, dass das Portfolio neben dem pädagogisch sinnvollen Einsatz für die Schülerinnen und Schüler auch dem Informationsbedarf der übernehmenden Englischlehrkräfte in Bezug auf Kenntnisstand und Materialeinsatz in der Grundschule entgegen komme. Ein Ausblick auf die zukünftige Situation der Grundschulen, die bis 2003 in Verlässliche Grundschulen umgewandelt sein werden, und die daraus resultierende Übergangsproblematik im Fach Englisch, schloss diesen Tagesordnungspunkt ab. Im zweiten Tagesordnungspunkt kamen die unterschiedlichen Ansätze des Fremdsprachenlernens in den drei beteiligten Grundschulen Bramstedt, Hagen und Uthlede zur Sprache. Die Kolleginnen und Kollegen aus der Grundschule Uthlede hatten schon einige Fortbildungen besucht und konnten aus der eigenen Unterrichtspraxis in den Klassen 3 und 4 berichten. Sie hatten eine Fülle von Arbeitsmaterialien dabei. Die Vorstellung der z.T. selbst erstellten Materialien, aber auch der Literatur, wie sie von den Verlagen angeboten wird, fand bei den Lehrkräften der 1) 34 Bericht von Ellin Nickelsen, OS Beverstedt Orientierungsstufe ebenso wie der anderen Grundschulen, in denen der Fremdsprachenunterricht noch nicht so intensiv betrieben wurde, großen Anklang. Es wurde deutlich, dass es in der Tat eine Informationslücke zwischen den beiden Schulformen gibt, was u.a. auch darauf zurückzuführen ist, dass die Fortbildungsveranstaltungen der Grundschulen (und hier insbesondere die zum Fach Englisch) bei den Orientierungsstufen kaum bekannt sind. Die Demonstration des an den Grundschulen praktizierten „total physical response“ war z.B. sehr hilfreich und veranschaulichend. Für die Kolleginnen und Kollegen der Grundschule Hagen, die erst vor kurzem in eine Verlässliche Grundschule umgewandelt worden war, war diese Dienstbesprechung ebenso interessant wie für diejenigen aus Bramstedt, wo zu diesem Zeitpunkt über Fremdsprachenlernen in Arbeitsgemeinschaften nachgedacht wurde und daher die Materialangebote sehr willkommen waren. Dies umso mehr, als in den ländlichen Bereichen der Zugriff auf Schulbücher und Arbeitsmaterialien schwierig ist und meist nur über „Versuch- und Irrtums“-Bestellungen geht. Abschließend wurde über die Probleme diskutiert, die im Rahmen der Einführung des Fremdsprachenlernens in den Grundschulen für beide Schulformen, sowohl Grundschule als auch Orientierungsstufe, entstehen. Einige Grundschulkolleginnen und -kollegen sorgten sich, ob sie mit „ihrem Englisch“ einen solchen Unterricht zufriedenstellend gestalten könnten. Die schon unterrichtenden „Neueinsteiger“ machten ihnen Mut, sich zu den Fortbildungen zu melden und schienen selbst so motiviert, dass es auch ermutigend wirkte. Die Orientierungsstufenlehrkräfte hatten Bedenken hinsichtlich des „Spaßcharakters“ des Englischlernens in der Grundschule und der dann folgenden Leistungsbewertung, wie sie in der Orientierungsstufe unweigerlich einsetzt. Die Befürchtung, dass die Schülerinnen und Schüler im 5. Schuljahrgang dann statt mit Neugier mit Frustration am Englischunterricht teilnehmen würden, wurde geäußert. Diesem Bedenken wurde entgegengesetzt, dass sich der Englischunterricht in Klasse 5 an den didaktisch-methodischen Schritten der Grundschule orientieren und diese nach den Maßgaben für Klasse 5 und 6 kontinuierlich weiter vorantreiben solle. Um den Informationsfluss zu bestärken, wurde zu gegenseitigen Hospitationen aufgefordert, was sich jedoch aufgrund der räumlichen Entfernung wohl nur im Standort Hagen in die Praxis umsetzen lässt. 35 Ein Beispiel aus der Fortbildungsregion Wedemark: Zusammenarbeit der Grundschulen im Einzugsbereich einer Orientierungsstufe – Einrichtung eines Workshops 1) Nachdem zum Schuljahr 1997/98 alle fünf Grundschulen in der Wedemark Englisch eingeführt hatten, - wenn auch in unterschiedlichen Organisationsformen -, wurde der Wunsch geäußert, sich über die Erfahrungen mit diesem neuen Grundschulfach auszutauschen. Eine Lehrerin ergriff die Initiative und lud für ein erstes Treffen ein, indem sie ein Einleitungsschreiben an die Schulleitungen der fünf Grundschulen schickte mit der Bitte, dieses an interessierte Kolleginnen und Kollegen weiterzuleiten. Auf dem ersten Treffen wurden hauptsächlich Erfahrungen ausgetauscht, die man in den ersten Wochen bei der Vermittlung der Fremdsprache gemacht hatte. Es wurde beschlossen, sich weiterhin regelmäßig zu treffen, nicht nur zum Erfahrungsaustausch, sondern auch um gemeinsam Unterrichtssequenzen zu verschiedenen Themenbereichen zu erarbeiten. Diese „Workshops“ finden inzwischen viermal jährlich statt. Am Ende einer Arbeitssitzung werden der Termin, der Tagungsort und das Thema für den nächsten Workshop festgelegt. Folgende Themen wurden bereits behandelt: Christmas, animals, seasons, holidays, hobbies, my body, at the zoo. Zu folgenden Geschichten wurden Ideen gesammelt, Weiterführungsmöglichkeiten erarbeitet und Unterrichtsmaterialien erstellt: The three little pigs; Goldilocks; Winnie, the witch; The three Billy Goats. Für die nächste Zeit ist geplant, die Anregungen für ein Portfolio in der Grundschule aufzugreifen und umzusetzen. Ebenso sollen neue Unterrichtsmaterialien von verschiedenen Verlagen gesichtet und auf ihre Einsatzmöglichkeiten geprüft werden. Durch die Zusammenarbeit in dem Workshop haben die Kolleginnen und Kollegen aus den Grundschulen eine größere Sicherheit beim Unterrichten bekommen und es ist eine gemeinsame Basis für die Schülerinnen und Schüler geschaffen, die aus den fünf Grundschulen später ein und dieselbe Orientierungsstufe besuchen werden. Grundsätzlich wird zu den Arbeitstreffen auch eine Einladung an die Orientierungsstufe geschickt; einige Kolleginnen nehmen sie wahr. Bei ihnen ist eine große Aufgeschlossenheit und Neugier gegenüber grundschulgemäßen Arbeitsformen geweckt worden. Durch die gemeinsame Arbeit ist das Verständnis der Lehrkräfte beider Schulformen für die jeweils andere Position gewachsen; der Wunsch, die Zusammenarbeit noch weiter auszubauen, wird immer wieder geäußert. 1) 36 Bericht von Margrit Lindenmann, GS Mellendorf 8 Veränderter Umgang mit dem Lehrwerk im Schuljahrgang 5 8.1 Allgemeine Aspekte Der Englischunterricht in den Schuljahrgängen 5 und 6 hat in der Regel die Form eines Lehrganges, dessen Struktur durch das eingeführte Lehrbuch vorgegeben wird. Das Fremdsprachenlernen in der Grundschule dagegen wird von Themen und Inhalten der Fächer und Lernbereiche sowie von einer situativ-kommunikativen Progression bestimmt. Sofern ein Lehrwerk in der Grundschule benutzt wird, dient es meist als „Lieferant von Bausteinen“. Die verbindliche Einführung des Fremdsprachenlernens in der Grundschule macht es erforderlich, dass das in der Orientierungsstufe bzw. in der Integrierten Gesamtschule eingeführte Lehrwerk darauf hin überprüft wird, welche Kenntnisse die Schülerinnen und Schüler aus der Grundschule zu bestimmten Themenkreisen bereits mitbringen. Da jeweils an die Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler angeknüpft wird, gibt es zahlreiche Überschneidungen. Um einen Bruch zwischen dem Fremdsprachenlernen in der Grundschule und dem Fremdsprachenunterricht im Sekundarbereich I zu vermeiden, sollten thematische und sprachliche Elemente aufeinander bezogen und miteinander verknüpft werden. Im Folgenden wird an einigen der in Niedersachsen eingeführten Lehrwerke für den 5. Schuljahrgang beispielhaft gezeigt, wie sich die Kenntnisse aus der Grundschule1) auf den Einsatz des Schulbuchs auswirken, wie sie aufgegriffen und erweitert werden können. Die Bearbeitung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. 1) Die Ausführungen beziehen sich auf die Broschüre „Didaktisch-methodische Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule“, Teil B „Englisch in der Grundschule“, a.a.O. 37 8.2 Ausgewählte Lehrwerke 8.2.1. „English G 2000“, Cornelsen Verlag 1) Der Band D1 für den 5. Schuljahrgang umfasst 7 Units im Wechsel mit 8 Topics, die jeweils ein bestimmtes, für die Schülerinnen und Schüler relevantes Thema behandeln. Dabei ergeben sich zahlreiche Parallelen zu den in den Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule vorgesehenen Themenkreisen, so dass in der Regel an Bekanntes aus der Grundschule angeknüpft werden kann. Die Handlung ist in und um Chester angesiedelt. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen Kinder aus vier Familien, die sich hinsichtlich ihres familiären und sozio-kulturellen Hintergrundes unterscheiden. Aus ihren Kontakten zu deutschen Kindern ergeben sich Anlässe zu interkulturellem Lernen. Besonderer Wert wird auf Authentizität gelegt, was u.a. dadurch zum Ausdruck kommt, dass es die in diesem Buch vorgestellte „Kingsway High School“ in Chester sowie einige der Lehrwerkspersonen tatsächlich gibt. Lehrbuch und Zusatzmaterialien sind so gestaltet, dass – zumindest in den ersten Wochen – an grundschulgemäße Arbeitsformen angeknüpft werden kann. Das Lehrerhandbuch enthält differenzierte Aussagen darüber, wie unterschiedliche Vorerfahrungen mit Englisch in der Grundschule berücksichtigt und genutzt werden können. Das scrapbook, in dem die Schülerinnen und Schüler eigene kreative Produkte sammeln, entspricht dem Dossier des Portfolios. Die nachfolgende Tabelle soll zeigen, in welchen Bereichen Vorkenntnisse aus der Grundschule zu erwarten sind, wie sie reaktiviert und zur Bereicherung des Unterrichts eingesetzt werden können. 1) 38 „English G 2000“, hrsg. von Hellmut Schwarz, Cornelsen Verlag, Berlin 1997 (vgl. auch die Zusatzmaterialien zum Lehrwerk) Units Main themes/speech functions Anknüpfungen an Themenkreise bzw. lt. Inhaltsverzeichnis English G Sprechakte und sprachliche Mittel aus dem Unterricht der Grundschule 2000 Welcome Englisch in der Welt und in Deutschland Sich begrüßen; Auskunft über Name, Alter, Herkunft geben; Dinge im Klassenzimmer benennen; über Farben sprechen • Me and my family - My name is ... . What´s your name? - I’m from ... . Where are you from? - How old are you? - My mum and dad are ... • colours Anknüpfungspunkte für den Übergang Der Unterricht zum Schuljahresbeginn zielt auf das gegenseitige Kennenlernen in der neuen Klasse sowie das Erkunden und Gestalten der neuen Lernumgebung (z. B. English corner). Den Schülerinnen und Schülern sind der Wortschatz und die Strukturen aus der Grundschule bekannt. • numbers • School Unit 1 Hello, Form 7CH! Die Lehrwerkspersonen aus Chester Sich und andere vorstellen; sagen, wie es einem geht; fragen, wie es jemandem geht; Informationen einholen; Empfindungen äußern • Me and my family - This is ... - brother/sister Der Wortschatz dieser Unit, der bezüglich Aussprache und Bedeutung zum großen Teil bekannt ist, kann im neuen Kontext gefestigt werden. Die Fertigkeiten des Lesens und Schreibens dieses Wortschatzes können nicht als bekannt vorausgesetzt werden und müssen systematisch vermittelt werden. Topic 1 English in the classroom Sich im Klassenzimmer auf Englisch verständigen; fragen, wie etwas auf Englisch heißt • School Die sprachlichen Inhalte dieses Teils sind weitgehend bekannt. Das Projekt English ladders (S. 25) bietet weitere Möglichkeiten zum behutsamen und binnendifferenzierenden Heranführen an das Schreiben. Unit 2 My family and my pets Die Familien der Lehrwerkspersonen und ihre Haustiere Über die Familie und Verwandte sprechen; sagen, was jemandem oder zu jemandem gehört; sich entschuldigen; sich bedanken • Me and my family Mit Zahlen umgehen; Telefonnummern erfragen und nennen • numbers Topic 2 Numbers • classroom phrases • Pets - animals - cage - basket • telephone numbers Wortschatz und Strukturen dieser Unit sind weitgehend bekannt. Zu den Themenkreisen „Pets“ und „Me and my family“ können durch die Erweiterung des Wortschatzes differenziertere Aussagen gemacht werden. Die Themen laden die Schülerinnen und Schüler besonders zur Arbeit mit dem scrapbook ein und bieten damit einen motivierenden Anlass zum Schreiben. Die Zahlen 1 bis 10 (teilweise bis 100) sind aus der Grundschule bekannt, es erfolgt jetzt die Erweiterung bis 1000. Möglichkeiten des spielerischen Umgangs mit den Zahlen sollten genutzt werden. 39 Units Main themes/speech functions lt. Inhaltsverzeichnis English G 2000 Anknüpfungen an Themenkreise bzw. Sprechakte und sprachliche Mittel aus dem Unterricht der Grundschule Unit 3 Around the house Die Wohnverhältnisse der Lehrwerks• Me and my family personen Jemandem sagen, was er/sie (nicht) tun soll; sagen, was jemand gerade tut; Vermutungen/Meinungen ausdrücken • Zeit benennen (volle Stunde) Anknüpfungspunkte für den Übergang Der Wortschatz in dieser Unit ist weitgehend neu. Nachdem im Unterricht der Grundschule im Wesentlichen die eigene Umgebung thematisiert wurde, wird hier der Blick in die Lebenswirklichkeit der Lehrwerkspersonen vertieft. Über die Looking at language-Aufgaben kann in dieser Unit die Bewusstmachung sprachlicher Strukturen behutsam angebahnt werden. Topic 3 The time and date Uhrzeit und Datum angeben Unit 4 Happy birthday! Geburtstagsfeiern Sagen, was jemand tun oder nicht tun kann; fragen, ob jemand etwas tun darf; sagen, was jemand tun muss; um etwas bitten; jemandem gratulieren • Birthday - Wunschzettel gestalten - Geburtstagskarten herstellen - über Geschenke sprechen - Einladungskarten gestalten - Geburtstagskalender herstellen Einige Redewendungen, Spiele und Lieder aus dem Themenkreis „Birthday“ sind aus der Grundschule bekannt. Dort haben die Schülerinnen und Schüler vorwiegend von sich selbst und ihrem Geburtstag gesprochen; jetzt lernen sie, über andere Personen Aussagen zu machen. Über Geld und Preise reden; Einkäufe machen • Shops/Shopping - shops - goods - money - numbers Bei der Behandlung des Themenkreises „Shops/Shopping“ sind in der Grundschule auch Teile aus dem Wortschatz money verwendet worden, allerdings nicht systematisch und mit dem Ziel der Festigung. Topic 4 Money, money, money 40 • Calendar - days of the week - months - numbers - What day is today? - When’s your birthday? Die Angabe der vollen Stunde, zumeist auch die Namen der Tage und Monate, sind bekannt; es erfolgt die Erweiterung auf alle Uhrzeitangaben und auf die Nennung des Datums. Als neue Strukturen werden die modalen Hilfsverben can und must eingeführt, die allerdings von den Schülerinnen und Schülern erfahrungsgemäß intuitiv richtig verwandt werden. Units Main themes/speech functions lt. Inhaltsverzeichnis English G 2000 Anknüpfungen an Themenkreise bzw. Sprechakte und sprachliche Mittel aus dem Unterricht der Grundschule Anknüpfungspunkte für den Übergang Unit 5 Kingsway High School Schule in England Den eigenen Schultag beschreiben; über wiederholte Ereignisse sprechen; sagen, was jemand immer, jeden Tag, oft, manchmal oder nie tut; über Hobbys reden. • School - school building - subjects - persons and things - activities - time - school rules Inhaltlich knüpft die Unit an Vertrautes sowohl aus der Grundschule als auch aus dem bisherigen Lehrgang des 5. Schuljahrgangs an. Neu sind für die meisten Kinder die landeskundlichen Inhalte. • classroom phrases • hobbies Topic 5 The Chester project Unit 6 Out shopping Topic 6 Poems, poems, poems • Home town/Home village - buildings - places - shops - Turn right/left, go down - Excuse me please, where is ... Im Themenkreis „Home town/Home village“ haben die Schülerinnen und Schüler Redemittel zur Benennung von Gebäuden und zur einfachen Beschreibung von Wegen kennen gelernt. Einkaufen, Kleidung, Mode Nach Gewohnheiten und Hobbys fragen; aufeinander folgende Handlungen wiedergeben; ausdrücken, was man haben möchte; Einkaufsgespräche führen; sich entschuldigen • Shops/Shopping Über die Anknüpfung an inhaltlich weitgehend Vertrautes (Bezeichnungen von Kleidungsstücken, kleine Einkaufsszenen) wird in dieser Unit die Fragebildung mit to do bewusst gemacht. Über Gedichte sprechen • rhymes Eine Stadt beschreiben; den Weg beschreiben; Vorschläge machen • numbers • Clothes • songs Im Sachunterricht der Grundschule haben die Schülerinnen und Schüler evtl. einen Plan von ihrem Heimatort erstellt. Darauf kann zurückgegriffen werden. Reime sind den Schülerinnen und Schülern aus der Grundschule vertraut. Sie sollten wieder aufgegriffen werden. 41 Units Main themes/speech functions lt. Inhaltsverzeichnis English G 2000 Anknüpfungen an Themenkreise bzw. Sprechakte und sprachliche Mittel aus dem Unterricht der Grundschule Anknüpfungspunkte für den Übergang Unit 7 A trip to the zoo Tiere Eine Meinung äußern und begründen; sagen, wo und wann jemand etwas tut; über Stadt und Land sprechen; Vorlieben und Abneigungen ausdrücken; zustimmen und ablehnen; Argumente sammeln und ordnen • Animals Die Unit knüpft an Themenbereiche der Grundschule und an bisher Erarbeitetes an und weist bezüglich des Vokabulars nur einen geringen Steilheitsgrad auf. Topic 7 Merlin’s return Theaterstück Topic Merry Christmas Weihnachten in Großbritannien 42 • food Dieses erleichtert den Schülerinnen und Schülern das Erfassen der komplexen grammatischen Materie (im Wesentlichen die Kontrastierung von simple present und present progressive). Szenisches Darstellen ist aus der Grundschule bekannt. • Christmas - presents - toys - decoration - traditional meals Die Kinder wissen aus der Grundschule, wie Weihnachten in Großbritannien gefeiert wird. Sie haben zu diesem Thema viel gesungen und gebastelt. Jetzt könnte der Schwerpunkt auf das Schreiben von Wunschzetteln und Weihnachtskarten gelegt werden. 8.2.2 „Camden Market“, Diesterweg Verlag 1) Camden Market 1 ist in Kapitel aufgeteilt, von denen jedes ein bestimmtes, für die Schülerinnen und Schüler relevantes Thema behandelt. Die Inhalte zeigen deutliche Parallelen mit bereits in der Grundschule behandelten Themen, so dass ein Anknüpfen durch Aktivierung von Vorwissen im Schuljahrgang 5 in der Regel möglich ist. Die Handlung von Camden Market ist im nördlichen Zentrum Londons, in den Stadtteilen Camden und Hendon, angesiedelt. Multikulturelle Aspekte spielen eine große Rolle. Typisch für den Sprachlehrgang in Camden Market ist, dass häufig mehr Material angeboten wird, als die Schülerinnen und Schüler produktiv anwenden müssen. Durch Verstehen und mehrfaches Umwälzen wird die allmähliche Internalisierung angestrebt. Wichtiger Bestandteil der Arbeit mit dem Buch ist das Anlegen und Entwickeln eines Portfolios durch die Bearbeitung entsprechender, in den Lehrgang integrierter Aufgaben. Unter „Portfolio“ wird dabei eine Mappe verstanden, in der die Schülerinnen und Schüler selbst verfasste und gestaltete Produkte (Texte, Bilder) zu einer Vielzahl denkbarer, an den Unterricht und die eigene Erfahrungswelt anknüpfender Themen sammeln. Ebenfalls kann das Portfolio Fragebögen zur Selbsteinschätzung enthalten, wie sie als Kopiervorlagen im Teacher’s Manual zur Verfügung stehen. Die nachfolgende Übersicht macht deutlich, wie bei der Arbeit im Schuljahrgang 5 auf die Kenntnisse der Grundschule zurückgegriffen und der Unterricht in der Orientierungsstufe damit bereichert werden kann. 1) „Camden Market“, hrsg. von Christoph Edelhoff, Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt a. Main 1998 (vgl. auch die Zusatzmaterialien zum Lehrwerk) 43 Theme from Camden Market 1 Vorkurs 1 Friends A In Camden B Im Klassenzimmer C Der Stadtteil Camden Sprechabsichten lt. Inhaltsverzeichnis Camden Market Anknüpfung an Themenkreise bzw. Sprechakte und sprachliche Mittel aus dem Unterricht der Grundschule Den Schülerinnen und Schülern ist bereits aus dem Unterricht der Grundschule bewusst, wie sehr fremdsprachliche Elemente in ihrem Alltag präsent sind. Darauf wird im Vorkurs zurückgegriffen. Statt der Einführung/Vorstellung fiktiver Charaktere kann ggf. sofort mit der gegenseitigen Vorstellung der Schülerinnen und Schüler bzw. der Lehrkraft in der neu zusammengesetzten Orientierungsstufenklasse begonnen werden, weil dies bereits aus der Grundschule bekannt ist. • Jemanden begrüßen; sich und andere vorstellen; nach der Herkunft fragen • Redemittel für das Klassenzimmer; über Alter, Telefonnummern sprechen; zählen; Wörter buchstabieren • Einen Ort beschreiben; Gefallen/Missfallen äußern • School - school building - subjects - persons and things - activities - time - school rules - classroom phrases • Me and my family - I’ve got ... - brother/sister - I’m from ... - I speak ... - I like/hate ... - sad/happy - phone number - favourite ... 44 Anknüpfungspunkte für den Übergang In der neuen Orientierungsstufenklasse besteht ein authentisches Kommunikations- und Handlungsbedürfnis, das bereits mit den vorhandenen sprachlichen Mitteln abgedeckt werden kann: • Who are my new classmates/is my new English teacher? • Let’s see what our new classroom looks like and find things for an ‘English corner‘. Nachdem so die Schülerinnen und Schüler ihre bereits vorhandenen Sprachkenntnisse reaktiviert und genutzt haben, um sich in der neuen Lernumgebung einzurichten, erfolgt die Einbeziehung der (teils) fiktiven Welt des Lehrbuches mit seinen Charakteren und deren Umfeld. Die Teile A und B der Lehrbucheinheit werden also vertauscht. Theme from Camden Market 1 Sprechabsichten lt. Inhaltsverzeichnis Camden Market Anknüpfung an Themenkreise bzw. Sprechakte und sprachliche Mittel aus dem Unterricht der Grund-schule Anknüpfungspunkte für den Übergang 2 In the mirror A Im Badezimmer Mein Körper B Frühstück machen Einkaufen gehen C Auf dem Markt • Körperteile benennen; Personen beschreiben; Farben benennen • Breakfast - food/drinks - dishes/cutlery - Please can I have - Some more ...? Die Einführung zu Teil A erfolgt über das aus der Grundschule bekannte Lied “Head and Shoulders“. Da die meisten der einzuführenden Körperteile bereits bekannt sind, kann die Einführung der neuen Wörter und des Schriftbildes relativ rasch erfolgen und in “The Washing Chant“ einmünden, womit die Schülerinnen und Schüler durch den Übergang vom Kinderlied zum „Rap“ auch subjektiv einen Fortschritt zu altersgerechter Ausdrucksform erleben. • Frühstück beschreiben; Vorlieben äußern; beschreiben, wo sich etwas befindet; nach Preisen fragen; Preise nennen; ein Verkaufsgespräch führen • Kleidung einkaufen; über Uhrzeiten sprechen • Shops/Shopping - shops - food/goods - money - numbers • Clothes - clothes - colours - parts of the body 3 Free time A Fußball Ein Freundschaftsspiel organisieren B Tiere und Haustiere C Hobbys Optional: Christmas • Über Sport reden; sich verabreden; über Fähigkeiten sprechen • Über Tiere/Haustiere sprechen; um Erlaubnis bitten; pet stories erzählen • Über Hobbys/Sammlungen sprechen; über Besitz sprechen • Farm - farm animals - people and things • Pets - animals - cage/basket - soft, curly • Christmas - presents - toys - decorations - traditional meals Bei Teil B 1-4 bietet sich an, abweichend vom Lehrbuch, mit dem Thema My breakfast zu beginnen, um z. B. in einem Rollenspiel vorhandenes Vorwissen zu reaktivieren und allmählich durch das neue Vokabular zu ergänzen. Dasselbe gilt für den Bereich shopping. Hier werden die Schülerinnen und Schüler mit dem in der Grundschule evtl. nicht behandelten Thema sport konfrontiert, das jedoch ein hohes Motivationspotential aufweist und sich anhand altersgerechter Medien (z. B. Fan-Artikel) gut kommunikativ umsetzen lässt. Das aus der Grundschule vorhandene Grundgerüst an sprachlichen Mitteln wird reaktiviert und durch neues Material und evtl. neue Arbeitsformen (Christmas email) erweitert. 45 Theme from Camden Market 1 Sprechabsichten lt. Inhaltsverzeichnis Camden Market Anknüpfung an Themenkreise bzw. Sprechakte und sprachliche Mittel aus dem Unterricht der Grund-schule Anknüpfungspunkte für den Übergang 4 At home A Im eigenen Zimmer B Auf dem Weg nach Hause C Ein Wochenablauf Wetter und Kleidung • Ein Zimmer beschreiben • Clothes - clothes - colours - parts of the body Diese Lektion bietet für die Schülerinnen und Schüler weitgehend Neues; auf Kenntnisse aus der Grundschule kann nur sehr begrenzt zurückgegriffen werden. Die Lektion lenkt den Blick der Schülerinnen und Schüler auf London und auf das Leben dort. Optional: Stories 46 • Über Alltagsaktivitäten reden; über Gewohnheiten sprechen; jemanden vorstellen • Über den Alltag sprechen; über Wetter und Kleidung sprechen; über Gedichte sprechen Die Schülerinnen und Schüler haben in der Grundschule Geschichten gehört und sind geschult, das Globalverständnis zu erfassen. Diese Fähigkeit kann in der Orientierungsstufe aufgegriffen und ausgebaut werden, indem z.B. das Detailverständnis geübt, Geschichten geschrieben oder selbst verfasst werden können. Theme from Camden Market 1 Anknüpfung an Themenkreise bzw. Sprechakte und sprachliche Mittel aus dem Unterricht der Grundschule Anknüpfungspunkte für den Übergang 5 People around here • Über Schulalltag reden; Meinungen äußern A In der Schule Ein Traum (Ballonfahrt) • Vermutungen äußern; Verkaufsgespräche führen B Geburtstage Geschenksuche auf • Über eine Geburtstagsfeier sprechen; einem Markt jemandem gratulieren; Bewunderung, Überraschung äußern; VerwandtschaftsC Eine Geburtstagsfeier verhältnisse bezeichnen • School Die Inhalte dieser Lektion zeigen deutliche Überschneidungen mit Themen der Grundschule. Zu Beginn bietet sich an, das bekannte Material zum Thema school zu reaktivieren und entsprechend dem tip (S. 88) die Schülerinnen und Schüler selbst die Wörter/Ausdrücke auflisten zu lassen, die sie noch lernen möchten. Nach diesem Einstieg kann rasch zu Charlie’s timetable übergegangen werden, womit die Kontrastierung des deutschen mit dem englischen Schulalltag eingeleitet wird. Das Thema birthday (party) enthält wiederum viel Vertrautes aus der Grundschule. Im Mittelpunkt der Arbeit kann daher hier der landeskundliche Aspekt stehen (shopping for presents at Camden Market). Das Thema family wird um bisher nicht bekannte Verwandschaftsbeziehungen außerhalb des engeren Familienkreises erweitert. Die Einführung erfolgt im Rückgriff auf bereits Bekanntes (your uncle is your father’s or mother’s brother). Optional: Birthdays • Birthday Einige Redewendungen, Spiele, Lieder und Rituale zu dem Themenkreis „Birthday“ sind aus der Grundschule bekannt; an sie kann angeknüpft werden. • School Alle in dieser Lektion behandelten Themen sind sowohl im Unterricht der Grundschule als auch in einer oder mehreren der vorausgegangenen Lektionen behandelt worden. Wiederholung und Reaktivierung stehen hier im Vordergrund. Die inhaltliche Progression besteht in dem hohen Anteil landeskundlicher Informationen (außerunterrichtliche Aktivitäten an englischen Schulen, Londoner Lokalkolorit) 6 Out and about A Schulaktivitäten Theater AG B Clubs, Freizeitaktivitäten C Ferienaktivitäten Sprechabsichten lt. Inhaltsverzeichnis Camden Market • Schulaktivitäten beschreiben; ein Theaterstück lesen/spielen • Vermutungen äußern; Geschichten erzählen; über Vergangenes berichten • Über Veranstaltungen sprechen; Vorschläge machen und darauf eingehen; über Urlaub sprechen; über sich selbst auf Kassette sprechen • Birthday • Me and my family • Me and my family 47 8.2.3 „Orange Line New“, Klett Verlag 1) Orange Line New 1 ist in 10 Units unterteilt, die jeweils ein bestimmtes Thema zum Inhalt haben. Die Themen sind fast alle in den vorgeschlagenen Themenkreisen der Grundschule vertreten. Die Handlung von Orange Line New ist in der englischen Stadt Nottingham angesiedelt. Zu den fiktiven Lehrbuchfiguren gehört auch eine deutsche Austauschschülerin, so dass ein interkultureller Aspekt vorhanden ist, der die Identifizierung der Schülerinnen und Schüler mit den Personen unterstützt. Zu den verschiedenen Aufgaben gehört auch die Anlage einer Art Portfolio, das hier als English folder bezeichnet wird. Unterschiedliche Sozialformen wie Partner- und Gruppenarbeit spielen ebenfalls eine Rolle. Das Lehrwerk knüpft damit an die Erfahrungen an, die viele Schülerinnen und Schüler in der Grundschule gemacht haben. Das Begleitbuch für den Unterricht bringt Aussagen zu möglichen fremdsprachlichen Vorkenntnissen der Schülerinnen und Schüler und wie damit umgegangen werden kann. Die folgende Übersicht soll deutlich machen, wie bei der Arbeit im Schuljahrgang 5 auf diese Kenntnisse der Grundschule zurückgegriffen und der Unterricht damit bereichert werden kann. 1) Orange Line New“, hrsg. von Dr. Helmut Reisener und Dr. Gudrun Steinbach, Ernst Klett Verlag, Stuttgart 1999 (vgl. auch die Zusatzmaterialien zum Lehrwerk) 48 Units 1) (Auswahl) Let’s start 1 In Nottingham 2 Hello 3 How old are you? 4 In the classroom 5 Haywood School Kommunikative Schwerpunkte / Strukturen lt. Inhaltsverzeichnis Orange Line New 1 • Jemanden begrüßen; sich vorstellen • Informationen über sich und andere geben • Nach dem Alter fragen • Informationen erfragen und geben • Informationen zum Thema Schule geben und erfragen Unit 1 At home with the Burtons A Superdogs B Two rooms 1) Anknüpfungen an Themenkreise bzw. Sprechakte und sprachliche Mittel aus dem Unterricht der Grundschule Anknüpfungspunkte für den Übergang • Me and my family - I’m.../I’m from... - How old are you? - How old is...? Der mündliche Vorkurs kann genutzt werden, um sich ein Bild von den Vorkenntnissen der Schülerinnen und Schüler zu machen. In „Let’s start“ können Kennenlernaktivitäten unter Einbeziehung und Reaktivierung der Vorkenntnisse für aktives Sprachhandeln genutzt werden. Verschriftlichung und grammatische Erläuterungen werden behutsam eingeführt. Obwohl Lesen und Schreiben eine größere Rolle spielen, sollten hier und in den folgenden Units gestalterische und musische Elemente, wie Lieder und Spielvorschläge in jede Stunde integriert werden. Bereits in diesem Kapitel kann mit dem Anlegen des folders begonnen werden. Vor allem in heterogenen Klassen bietet der folder die Möglichkeit zur inneren Differenzierung. • School - school things • classroom phrases - Where is...? • Calendar - numbers • Einfache mathematische Operationen; Grundzahlen 1-12 • Beschreiben, welche Gegenstände eine Person hat • Toys - toys - materials - I’ve got a ... Der Dialog zu Beginn kann beliebig erweitert werden, um das Schriftbild der Zahlen in einem sinnvollen Kontext zu üben. Aus dem „picture dictionary“ können die Schülerinnen und Schüler ein Memory-Spiel herstellen und es durch bekannten Wortschatz erweitern. In dieser Spalte sind nur die Themen einer Unit aufgeführt, die relevante Anknüpfungspunkte an das Fremdsprachenlernen in der Grundschule bieten. 49 Units (Auswahl) Unit 2 The Dixons A The colours of a rainbow Sarah and her family Kommunikative Schwerpunkte / Strukturen lt. Inhaltsverzeichnis Orange Line New 1 • Farben • Personen beschreiben Anknüpfungen an Themenkreise bzw. Sprechakte und sprachliche Mittel aus dem Unterricht der Grundschule Anknüpfungspunkte für den Übergang • Clothes - Colours - What’s your favourite...? Farbbezeichungen sind den Schülerinnen und Schülern im mündlichen Sprachgebrauch grundsätzlich, im schriftlichen Bereich teilweise bekannt. Einführung bzw. Festigung des Schriftbildes bilden den Schwerpunkt. Zum Thema „Farben“ werden den Schülerinnen und Schülern viele Spiele und Lieder geläufig sein, so auch das Lied „The Colours of a Rainbow“. • Me and my family - I’ve got two sisters... Die Bezeichnungen für Mitglieder der Kernfamilie müssten bekannt sein. Eventuell sind den Schülerinnen und Schülern nur Koseformen wie dad und mum bekannt. Das bekannte Vorwissen wird aktiviert, erweitert und verschriftlicht. Die Unit bietet dazu verschiedene Möglichkeiten an. Unit 3 The new girl from Germany A At the airport Tea B At home in Sherwood • Jemanden willkommen heißen; über verschiedene Nationalitäten sprechen • Redemittel bei Tisch • Verwandtschaftsbeziehungen ausdrücken • Them and us - nations and nationalities - Where are you from? - Are you English...? • Breakfast - food and drinks - Please, can I have the...? - Here you are. - Yes, please. No, thank you/thanks - It’s... • Me and my family 50 Die Nationalitäten können um diejenigen der ausländischen Mitschülerinnen und -schüler erweitert werden. Um die Fragestrukturen einzuüben, erhalten die Schülerinnen und Schüler Kärtchen mit Angaben zu verschiedenen Nationalitäten und müssen eine Person mit der gleichen Nationalität finden. Mit der Durchführung eines gemeinsamen Frühstücks lassen sich die Redemittel bei Tisch praktisch erproben. Die Schülerinnen und Schüler berichten über weitere englische Gerichte, die sie evtl. kennen gelernt haben (z. B. Porridge). Die Familienbezeichnungen werden erweitert. Eine kontextbezogene Festigung des Schriftbildes bietet das Anlegen eines Stammbaumes. Units (Auswahl) Kommunikative Schwerpunkte / Strukturen lt. Inhaltsverzeichnis Orange Line New 1 Anknüpfungen an Themenkreise bzw. Sprechakte und sprachliche Mittel aus dem Unterricht der Grundschule Anknüpfungspunkte für den Übergang Unit 4 Free time B Looking at the UK: Free time • Toys - materials Vgl. die Ausführungen in Kapitel 9.4 dieser Broschüre. Unit 5 Jenny’s birthday A The calendar • Calendar - months - numbers - When’s your birthday? • Me and my family - My hobby is.. - I like/hate... • Zahlenangaben machen; Grundzahlen 1-100 B What’s the date? • Auskünfte über Termine einholen und geben C What time ist it? An invitation • Uhrzeit angeben; Einladungen aussprechen • School - time - What’s the time? • Birthday - birthday party - presents - Can you come to my party? - Happy birthday. Thank you/thanks. Als Einstieg in diese Unit werden die Schülerinnen und Schüler zu ihren Vorkenntnissen zum Thema „Birthday“ befragt. An die aus der Grundschule bekannten Rituale kann angeknüpft werden. Die verschiedenen Aktivitäten werden nun benannt und verschriftlicht. Den meisten Schülerinnen und Schüler werden die Zahlen bis 20 teilweise auch bis 100 bekannt sein. Um die Kenntnisse zu erweitern, bieten sich Spiele (z.B. Bingo) oder Rechenaufgaben an. Bingo kann, um das Schriftbild zu festigen, mit geschriebenen Zahlen gespielt werden. Die Ordnungszahlen müssen neu eingeführt werden. 51 Units (Auswahl) Unit 6 In town A In Nottingham The days of the week B At the Victoria shopping centre Blackstone Castle David’s grandma C Robert and Jenny in town Unit 7 Animals A Pets and animals The pet shop Extra line: What children in Britain say about pets 52 Kommunikative Schwerpunkte / Strukturen lt. Inhaltsverzeichnis Orange Line New 1 • Sehenswürdigkeiten einer Stadt benennen • Wochentage benennen • Über Kleidung sprechen • Wegbeschreibungen • Sich verabreden; über Essen und Trinken sprechen • Den Weg auf einem Stadtplan anhand eines Hörtextes beschreiben • Über Tiere sprechen • Tiere sprechen über sich Anknüpfungen an Themenkreise bzw. Sprechakte und sprachliche Mittel aus dem Unterricht der Grundschule Anknüpfungspunkte für den Übergang • Home town/Home village - buildings - places - shops - Turn right/left. Go down... - Excuse me, please. Where is...? Im Themenkreis „Home town/Home village“ haben die Schülerinnen und Schüler Redemittel zur Benennung von Gebäuden und zur einfachen Beschreibung von Wegen kennen gelernt. Sie werden bei der Erarbeitung dieser Unit wieder aufgegriffen. • Calendar - days of the week • Clothes - clothes - colours Die Schülerinnen und Schüler haben Vorkenntnisse in den Bereichen Wochentage, Kleidung und Mahlzeiten. Hier kommt es wieder auf die Sicherung des Schriftbildes an. Aktivitäten wie fashion show oder flea market werden aufgegriffen. • Breakfast - food/drinks • Pets - animals - This is a ... - I like/I love my ... Dieses Thema ist bei Schülerinnen und Schülern sehr beliebt und in der Grundschule behandelt worden. Die Schülerinnen und Schüler kennen Geschichten, Spiele, Lieder und Reime, können Tiere in einfachen Strukturen beschreiben und Tierbezeichnungen nennen. Das Anlegen einer Tabelle mit den Rubriken „pets“ und „wild animals“ ist eine sinnvolle Möglichkeit der Verschriftlichung. Die Unit bietet ebenso wie Extra Line viele Textbeispiele über das eigene Haustier, an denen sich schwächere Schülerinnen und Schüler orientieren können. Units (Auswahl) Unit 8 The accident A Money and shops Kommunikative Schwerpunkte / Strukturen lt. Inhaltsverzeichnis Orange Line New 1 • Über Taschengeld sprechen Anknüpfungen an Themenkreise bzw. Sprechakte und sprachliche Mittel aus dem Unterricht der Grundschule Anknüpfungspunkte für den Übergang • Shops/Shoppping - food/goods - money - How much is... - May I help you? - ..., please. Hier können die Wortfelder „Clothes“ und „Food/Drinks“ aus Unit 6 wieder aufgegriffen werden, um die Einkaufsdialoge in einen bekannten Kontext zu bringen. Als Einstieg eignet sich der Umgang mit der englischen Währung. Hier können auch die Zahlen bis 100 wiederholt werden. • Farm - animals on a farm - persons and things Auch hier verfügen die Schülerinnen und Schüler über Vorkenntnisse. Die Tabelle aus Unit 7 lässt sich um die Rubrik „farm animals“ erweitern. Unit 9 A day at the seaside Unit 10 On a Yorkshire farm A A holiday on the farm B The tractor • Sich über Natur und Tierwelt informieren • Tätigkeiten auf einem Bauernhof beschreiben 53 9 Crossing the bridge – Beispiele für schulformüberbrückenden Englischunterricht 9.1 Einleitung In den folgenden Kapiteln soll an ausgewählten Themenbereichen aufgezeigt werden, wie eine Brücke zwischen dem Fremdsprachenlernen in der Grundschule und dem Fremdsprachenunterricht im Sekundarbereich I gebaut werden kann. Jeder Themenbereich wurde von einem „TandemTeam“ bearbeitet: Eine Lehrkraft aus der Grundschule legt dar, wie sie das Thema im Unterricht erarbeitet hat, eine Lehrkraft aus dem fünften Schuljahrgang zeigt, wie dieses Thema wieder aufgenommen, schulformgemäß erweitert und vertieft werden kann. Den Ausarbeitungen ist eine Begründung des Themas vorangestellt, abschließend werden Hinweise zu ergänzenden Materialien und Medien gegeben. In einigen Fällen werden Verknüpfungsmöglichkeiten mit anderen Fächern und Beispiele für interkulturelles Lernen aufgezeigt. 9.2 Animals 1) Begründung für den Themenbereich „Animals“ ist ein Themenbereich, der Schülerinnen und Schüler der Schuljahrgänge 3 und 4 sowie 5 und 6 gleichermaßen begeistert und fasziniert, so dass eine hohe Motivation zu erwarten ist. In vielen Familien sind Haustiere vorhanden. Die Kinder kennen sich gut mit diesen Tieren aus und können mit ihnen umgehen. Fast alle haben ein Kuscheltier oder ein ganz persönliches Lieblingstier. Durch Beobachtungen in Wald, Garten und Zoo sowie durch Tierbücher und -filme sind ihnen viele andere Tiere bekannt. Der Themenbereich „Animals“ ist sehr umfangreich und kann von Klasse 3 bis 6 immer wieder unter einem anderen Aspekt und Schwerpunkt aufgegriffen werden. Hier wird der Schwerpunkt auf „Pets“ und „Zoo animals“ gelegt, da diese Tiere auch in den Lehrwerken der Schuljahrgänge 5 und 6 behandelt werden. Lernziele Schuljahrgänge 3/4 Die Schülerinnen und Schüler sollen − Tiere benennen können − die Tiere mit einfachen Strukturen beschreiben können − ihre Zu- und Abneigung zu einem Tier bekunden können − im Rollenspiel angemessen agieren und reagieren können − Lieder, Spiele und Reime kennen lernen und dadurch den Wortschatz und bestimmte Strukturen festigen. 1) 54 erarbeitet von Ute Horak, GS Wendeburg und Ulrike Pardey, OS/HS Aueschule Wendeburg Schuljahrgänge 5/6 Die Schülerinnen und Schüler sollen − den vorhandenen Wortschatz im Hinblick auf Haltung, Pflege und Nahrung eines Tieres erweitern und die Wörter schreiben können − die bereits aus der Grundschule bekannten neuen Strukturen mündlich und schriftlich in neuen Sinnzusammenhängen gebrauchen können − die im jeweiligen Lehrbuch angebotenen Strukturen kennen lernen und in kommunikativen Situationen anwenden können − freie Texte über ihr Lieblingstier verfassen können − ein eigenes Fantasietier mündlich und schriftlich beschreiben können − einer Erzählung und einem Lesetext (auch Lektüre) Informationen entnehmen können − ihr Repertoire an Liedern, Spielen und Reimen erweitern. Verknüpfungsmöglichkeiten mit anderen Fächern Schuljahrgänge 3/4 Deutsch: Kunst: Gestaltendes Werken: Textiles Gestalten: Religion: Musik: Sport: Projekt: Tiergeschichten, Fabeln, Gedichte, Steckbriefe, Sachtexte über Tiere Fantasietiere, Wandfries (Zoo), Pop-up-Tiere Tiermasken aus Gips, Stabpuppen Finger- und Handpuppen aus Textilien, Pompomtiere Arche Noah Tierlieder mit Orff-Instrumenten begleiten, sich zu Tierliedern bewegen Bewegungsspiele (Please, Mr. Crocodile, may I cross the water?) Tiere aus fremden Ländern Schuljahrgänge 5/6 Deutsch: Kunst: Musik: Biologie: Projekt: Fabeln, Gedichte, Tiergeschichten, Beschreibungen Collagen Rap Songs erfinden Haustiere, Tiere aus anderen Ländern Kleine Theaterstücke in englischer Sprache, Sketche 55 Unterrichtsideen für die Schuljahrgänge 3/4 (Übersicht) Aus dem Themenbereich „Animals“ wurden hier „Pets“ und „Zoo Animals“ ausgewählt. Thema Pets mögl. Strukturen This is a ... I like/love ... I don’t like … What’s your favourite pet? My favourite pet is ... I like ... best. mögl. Wortschatz pet cat dog budgie rabbit hamster mouse (mice) fish (fish) tortoise rat parrot What colour is your ...? box Have you got a pet? cage Yes, I have. basket No, I haven’t. tank doghouse What kind of pet have you (has colours he/has she) got? I’ve got ... He/She has got ... Where is the cat? It’s in … 56 Lieder Pussy cat, Pussy cat If you’re happy and you know it be a dog Pet rap (Bumblebee 3) Having a picnic (Karen Grey: Jet Primary Teacher’s Resource Book 1, Cornelsen Verlag, Berlin 1997) Reime Little Jenny loves her cat. (Keystones 1, S. 24) Spiele Changing places: Cats and dogs change places ... I have a dog. His name is Jack. Sentence chain game: (U. Kraaz: English – What Fun!, S 1: I like dogs. Lehrerhandreichungen 1, S 2: I like dogs and cats. Cornelsen Verlag, Berlin 1991, S 3: I like dogs, cats and S. 241) mice. ... My Pussy cat (ebd., S. 243) What’s missing? Bingo Animal quiz Bücher/ Geschichten Milly and Molly and the big, bad cat (S. Phillips: Young Learners, OUP, Oxford, 6th impression 1998, S. 108ff.) Mr.Page’s pet shop (A. Wright: Storytelling with Children, OUP 1995, S. 74ff.) Six Dinner Sid (I. Moore, Prentice Hall, ELT Edition, Diesterweg) Pet Show Mister Magpie game (E. J. Keats, Aladdin Books, Macmillan Publishing Company) (Keystones Activity Book, S. 15) Have You Seen My Cat? Ratespiel: Have you got a ...? (E. Carle, Scholastic INC) Schüleraktivitäten Haustiermobile herstellen Quartett, Puzzle, Domino, Memory herstellen und damit spielen Thema Zoo animals mögl. Strukturen I like/love ... I don’t like ... I’m afraid of ... I’m scared of ... Are you a lion? Are you Mr Crocodile? Yes, I am. No, I’m not. Is it a tiger? Yes, it is. No, it isn’t. ... eats ... mögl. Wortschatz elephant lion camel bear monkey giraffe flamingo zebra kangaroo hippo rhino buffalo crocodile snake seal meat fruit fish grass bananas Lieder The elephant song Pretty yellow butterfly (Karen Grey: Jet Primary Teacher’s Resource Book 1, a.a.O.) Chant: Monkey and kangaroo Reime Five little elephants (S. Phillips: Young Learners, ebd., S. 103) Tiger (A Very First Poetry Book, OUP, S. 86) Geraldine Giraffe (ebd., S. 80) Though hippos weigh at least a tonne (Keystones 2, LB., S. 41) (ebd., S. 83) Animals at the zoo I see, I see, I see a lion at the zoo ... (FF, a.a.O., Heft 2/2000, S. 67) (Fremdsprachenfrühbeginn (FF), Domino Verlag, München, Heft 2/2000, S. 27) Spiele Kim’s game: What’s missing? Bücher/ Geschichten Polar Bear, Polar Bear, What Do you Hear? The lion and the mouse One, two, three, Peter, come to me like a tiger (B. Martin Jr./E. Carle) Animal quiz Five Little Monkeys Jumping on the Bed (E. Christelow) Name as many animals as you can. Mog at the Zoo I’ll time you. (H. Nicoll/J. Pienkowski, I spy with my little eye The animal parade (B. Badegruber/J. PucherPacher: Let’s Play with English, Veritas-Verlag Linz 1998 [über Cornelsen] S. 65) At the zoo (ebd., S. 66) An international family of animals (ebd., S. 66) Snap Schüleraktivitäten Tiermasken aus Papptellern basteln und damit spielen Find the animals (Suchbild) Quartett basteln und spielen Puffin Books) Collage „Animals in Africa“ Guess Who? At the Zoo Pop–up animals (K. Faulkner, W H Smith Limited) Let’s make a zoo Noah and the Rabbits (S. Kilroy, Picture Puffins) Tiere nachahmen Tiergeräusche nachahmen It’s Mine! (R. Campbell, Picture Piper) Jumping Jack Monkey herstellen A visit to the zoo kleines Theaterstück (Karen Grey: Jet Primary Teacher’s Resource Book 1, a.a.O.) 57 Unterrichtsideen für die Schuljahrgänge 5/6 (Übersicht) Auf die Spalten „Strukturen“ und „Wortschatz“ wird verzichtet, da beides sehr lehrbuchabhängig ist. Thema Pets Lieder Reime Spiele Bücher/Geschichten The pet rap Mice Hangman The road runner (Password Orange 1, S. 76) (English G 2000 D1, S. 104 Camden Market 1, S. 57) Pick up twos (Extra Reading: Password Orange 2, S. 56) A rap-rhmye An animal quiz (Orange Line New 1, S. 96) (Camden Market 1, S. 57) Pet verses Body writing A rap-rhyme (Orange Line New 1, S. 96) (English G 2000 D1, S. 27) Montagsmaler Animal memory game (English G 2000 D 1, Workbook 1) Tiere erfühlen Tiere anhand von Bildausschnitten erraten (OHP) Lektüren vom Klett Verlag: A pet for Sally It’s a dog’s life Life of a very black cat Nessy and other pets Maxi’s world Lektüren von Oxford University Press (über Cornelsen): A New Dog What a Bad Dog Floppy the Hero Floppy’s Bath The Chase A Cat in the Tree Schüleraktivitäten Kartenspiel für ein Tierquiz herstellen Tierposter herstellen (Bild/Text) Fantasietiere malen/ zusammensetzen und Texte dazu verfassen Texte über das Lieblingstier schreiben Vocabulary networks Make a chocolate tortoise (English G 2000 D1, S. 111) Geschichten spielen Geschichten nacherzählen (Perspektivenwechsel) Vocabulary jigsaws herstellen und damit spielen Tieralphabet Tierbücher herstellen 58 Thema Zoo animals Lieder Reime I’m a soft gorilla If you should meet a crocodile Crazy Cages (Camden Market 1, S. 69) (Pick a Poem, selected by P. Nicolaisen, Cornelsen Verlag, Berlin 1991, S. 26; dort auch weitere Tiergedichte) (puzzle it out !, Cornelsen Verlag, Berlin Cat 1988, S.18/19) (Alan Posener, Klett Verlag) Droodles Fables Geraldine Giraffe Pantomime Let’s look at cats In Chester Town there is a zoo (English G 2000 D1, S.108) The animals went in two by two (Orange Line New 1, S. 97) (A Very First Poetry Book, OUP, S. 80) Tiger (ebd., S. 86) Spiele Montagsmaler Memory Hangman An information gap activity (S. Phillips: Young Learners, ebd., S. 36f.) Bücher / Geschichten Schüleraktivitäten The Double Life of a Very Black Tieralphabet Textbilder entwerfen (English G 2000 D1, S.168) Interviews mit den Zooangestellten (Macmillan Verlag) Bildgeschichte mit Text versehen Gerry the Giraffe Text in Bilder umsetzen (Ladybird books) Spencer and the Crocoraffe Tiere pantomimisch darstellen (Petersen-Macmillan Verlag) kreative Texte schreiben Chico Lesetagebuch anfertigen (Petersen-Macmillan Verlag) 59 Unterrichtsideen für die Schuljahrgänge 3/4 Pets Aus der vorangegangenen Übersicht wurden einige Ideen für einen möglichen Verlauf ausgewählt. Sie sind für die Arbeit in Klasse 3 geeignet. Der Themenkreis kann wiederholt im Sinne eines Spiralcurriculums aufgegriffen werden. Zur Einführung des Themas im Sitzkreis bringen die Schülerinnen und Schüler Bilder ihrer Haustiere oder Kuscheltiere mit. Nun benennt die Lehrkraft alle Tiere, die Schülerinnen und Schüler sprechen die Wörter einzeln oder im Chor nach. Nachdem die Tiernamen bekannt sind und die Aussprache gesichert ist, werden kleine Dialoge durchgeführt, bei denen die Kinder ihr Vorwissen aktivieren können, z. B. L: Is this your hamster? What’s its name? S: Berti. L: Berti is funny. I like Berti. How old is he? S: Berti is two. Mit Hilfe von verschiedenen Spielen wird der Wortschatz geübt und gefestigt: − Die Tierbilder bzw. Kuscheltiere werden in die Kreismitte gelegt. Es wird eine Variante von „What’s missing?“ gespielt. Die Lehrkraft setzt sich eine Elstermaske auf (Vorlage: Keystones 1) und nimmt ein Bild bzw. Tier weg, während die Schülerinnen und Schüler die Augen schließen. − S: Mr Magpie, white and black, quick, I want the rabbit back! etc. − Ratespiel: Die Klasse bildet zwei Teams. Ein Kind sucht sich ein Tierbild aus, das gegnerische Team muss raten. Für jede richtige Lösung gibt es einen Punkt. Danach wird gewechselt. − Die Klasse sitzt im Kreis. Ein Fühlsack mit einem Stofftier wird herumgegeben, das Tier soll erraten werden. In der nächsten Sequenz werden die Tierbilder an die Tafel geheftet und nummeriert, der Wortschatz wird wiederholt. Zunächst stellt die Lehrkraft Fragen, später können auch Schülerinnen und Schüler die Rolle des Fragenden übernehmen. L: What’s number 4? S: Number 4 is a mouse. Anschließend wird jedes Kind nach seinem Haustier befragt. Es nennt sein Tier und schreibt seinen Namen unter das entsprechende Bild an der Tafel. Zum Schluss wird ausgezählt, wie viele Tiere von jeder Art in der Klasse vorhanden sind. L: How many dogs have we got? S: Six. Auch andere Fragestrukturen können in diesem Zusammenhang geübt werden: L: Which pet has Mary got? S: She has got a cat. 60 Wenn das Klangbild der Tiernamen gefestigt ist, kann an Hand von Wortkarten das Schriftbild eingeführt werden. Die Wörter werden gezeigt, vorgelesen und im Chor nachgesprochen. Anschließend werden Wort- und Bildkarten zugeordnet. Um das Hörverständnis zu trainieren, erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Arbeitsblatt mit Tierabbildungen. Die Lehrkraft beschreibt jedes Tier und gibt ihm eine Nummer. Diese muss dem passenden Bild zugeordnet werden. Von der CD wird der pet rap (Bumblebee 3) mehrmals vorgespielt. Die Schülerinnen und Schüler lernen den Rap durch wiederholtes Nachsprechen auswendig. Der Rap kann durch den Einsatz von Orff-Instrumenten gut untermalt werden. Anschließend kann differenziert gearbeitet werden: − Ein Arbeitsblatt enthält den Rap als Lückentext. Die jeweiligen Lücken müssen mit Bildern und/oder Wörtern ausgefüllt werden. − Ein Arbeitsblatt enthält die Zeilen des Raps in falscher Reihenfolge. Die Zeilenstreifen werden zerschnitten und in die richtige Reihenfolge gebracht. − Wer möchte, darf einen eigenen Rap entwerfen. Mit Hilfe von Kopiervorlagen, die in vielen Lehrwerken angeboten werden, stellen die Schülerinnen und Schüler in Gruppen selbst Spiele wie Domino, Bingo, Happy families, Memory und Pet puzzle her. Das Spielen mit diesen Materialien wird in Form eines Lernzirkels organisiert. Dabei ist es wichtig, dass die Spielregeln genau bekannt sind und vorher die benötigten Redemittel eingeübt wurden. Den Abschluss der Einheit könnte ein „storytelling“ bilden. Dazu können vorher Tiermasken hergestellt werden. Die Lehrerin oder der Lehrer erzählt die Geschichte „Mr. Page’s Pet Shop“1). Für jedes Tier, das in der Geschichte vorkommt, setzt sich eine Schülerin oder ein Schüler die entsprechende Tiermaske auf. Wenn das Tier in der Erzählung genannt wird, steht das Kind auf und macht das typische Geräusch des Tieres. Beim mehrmaligen Erzählen bindet die Lehrkraft die mitspielenden Tiere immer stärker in die Handlung ein. 1) Andrew Wright: Storytelling with Children, Oxford Up, S. 74 – 77 61 Der Themenbereich im Angebot der Schulbuchverlage (Auswahl) Lehrwerk Verlag Fundstellen Bumblebee 3 Bumblebee 4 Schroedel Teacher’s Manual 3:Animals, S. 25 ff. Teacher’s Manual 4: At the zoo, S. 30 ff. Conrad and Company LangenscheidLongman Lehrerhandreichungen: Timbuctoo, S. 19 Animals, S. 24 f. Where’s the crocodile?, S. 28 Oscar, the hippo, S. 61 f. Crossing the Bridge Klett Lehrerhandbuch: Dog, Cat, Mouse and Other Animals, S. 35 ff. Materialband: S. 30a - 32b English - What Fun! 1 Cornelsen Workbook: Pets/Animals, S.18 ff. Here We Go Teil 2 Klett Handbuch für den Unterricht: The four pets, S. 69 ff. Keystones 1 Diesterweg Kommentare und Kopiervorlagen 1: Cats and other pets, S. 33 ff. Kommentare und Kopiervorlagen 2: Swinging zoo, S. 39 ff. Kooky 2 Cornelsen Handbuch für den Unterricht: At the vet’s, S. 39 f. Pop goes the weasel 3 Pop goes the weasel 4 Kamp Lehrerkommentar 3: Hit number 5: Pets, S. 62 ff. Lehrerkommentar 4: Hit number 5: Pets, S. 40 ff. Keystones 2 Unterrichtsideen für die Schuljahrgänge 5/6 Reaktivierung Für den Einstieg bieten sich folgende Möglichkeiten zur Reaktivierung des Wortschatzes an: − Sitzkreis: Kuscheltiere sind in der Mitte unter einer Decke versteckt. Einzelne Schülerinnen und Schüler sollen die Tiere erfühlen und benennen. Die Lehrkraft schreibt die Tiernamen an die Tafel. − Overheadprojektor: Die Lehrkraft zeigt für 10 Sekunden eine Folie mit 12 Haustieren. Die Schülerinnen und Schüler schreiben oder malen auf, welche Tiere sie sich gemerkt haben. Wer die meisten Namen behalten hat, ist Sieger. Anschließend werden alle Tiernamen an die Tafel geschrieben, die richtige Schreibung wird überprüft. − Suchbild: Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein Arbeitsblatt, auf dem Abbildungen von Tieren versteckt sind. Diese müssen angemalt und benannt werden. − Mind map: Gemeinsam mit der Klasse werden alle aus der Grundschule bekannten Vokabeln zum Themenkreis „Pets“ zusammengetragen und in Form einer „Mind map“ an der Tafel festgehalten. 62 rabbit guinea-pig cat pets mouse dog ig hamster budgie blue small green brown soft Weiterführung − Schreiben: Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein Arbeitsblatt mit nummerierten Bildausschnitten verschiedener Tiere und Tiernamen, die sie zuordnen müssen (s. Password Orange 1, S. 76). − Pet rap: Der Rap wird von der CD vorgespielt, die Schülerinnen und Schüler sprechen ihn mehrfach nach, lesen ihn und lernen ihn auswendig (s. Password Orange 1, S. 76). − Cluster: Bevor die Schülerinnen und Schüler einen Text über ihr Lieblingstier schreiben, wird am Beispiel „cat“ ein Cluster an der Tafel entwickelt. Dabei wird das Vorwissen reaktiviert, dann werden neue Wörter und Strukturen ergänzt. has got eats likes a cat can lives is 63 − Tafeltext: Die Schülerinnen und Schüler schreiben das Cluster ab. Gemeinsam wird nun ein Tafeltext erarbeitet und als Beispiel abgeschrieben. − Verfassen eines eigenen Textes: Nach dem Muster des Tafeltextes verfasst nun jede Schülerin bzw. jeder Schüler einen eigenen Text über sein Lieblingstier und gestaltet das Blatt. Unbekannte Wörter werden im Wörterbuch nachgeschlagen oder bei der Lehrkraft erfragt. − Beschreiben von funny animals: Mit dem Overheadprojektor wird das Bild eines Fantasietieres (z. B. budbit = budgie + rabbit) gezeigt und das Tier wird beschrieben. Die Lehrkraft schreibt die Tiernamen nach Silben getrennt an die Tafel. Die Schülerinnen und Schüler erfinden nun ihr eigenes Fantasietier, malen und beschreiben es. Die Beschreibungen werden vorgelesen, die Klasse muss die Fantasietiere erraten. − Die Geschichte „Maxi the dog“ wird erarbeitet. Anschließend kann sie gespielt werden. − Zum Abschluss der Einheit bietet sich die Lektüre „Maxi’s World“ an, die viele Differenzierungsmöglichkeiten bietet. Leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler können zu einem oder mehreren Kapiteln ein Lesetagebuch anfertigen oder einen Dialog entwickeln und ihn auf Kassette aufnehmen. Andere können Fragen zum Text beantworten oder zu einem Kapitel Bilder zeichnen und diese mit Sprechblasen versehen. Der Themenbereich im Angebot der Schulbuchverlage (Auswahl) Lehrwerk Verlag Fundstellen Camden Market 1 Diesterweg Theme 3: Free time pet stories, S. 52 - 56 Animal quiz, S. 57 Camden Market 2 Diesterweg Theme 1: After the holidays Im Ponycamp, S. 18 - 19 Theme 2: Around London – Ein entlaufener Tiger in London, S. 34 - 39 – Zoobesuch in London, S. 42 - 45 Theme 5: Dos and don’ts Animal book, S. 107 - 110 English G 2000 D1 Cornelsen Unit 2: My family and my pets, S. 26 - 29 Unit 6: Topic poems, poems, poems Mice, S. 104 Unit 7: A trip to the zoo, S. 106 - 113 English G 2000 D2 plus Cornelsen Unit 1: Back to school Charlie’s lucky day, S. 20 - 21 Orange Line New 1 Klett Unit 7: Animals – Über Tiere sprechen – Tiere sprechen über sich, S. 96 - 105 Orange Line New 2 Klett Unit 9: A bad week! Workshop 2 – ein krankes Tier pflegen – ein Haustier halten, S. 133 64 9.3 Shopping 1) Begründung für den Themenbereich Ein Gang durch den Supermarkt zeigt, dass die Schülerinnen und Schüler gerade dort der englischen Sprache begegnen können. Da dies eher unbewusst geschieht – Begriffe wie cornflakes, sprite, toast, T-shirt, jeans sind in den deutschen Sprachgebrauch voll integriert – kann eine Unterrichtseinheit zum Thema „Shopping“ die Schülerinnen und Schüler für den Ursprung dieser Begriffe sensibilisieren. Einkaufen ist eine Situation, die ihnen aus ihrem Alltagsleben bekannt ist. Damit können gleichzeitig auch landeskundliche Inhalte (z.B. bestimmte landestypische Produkte, fremde Währungen) vermittelt werden. Des weiteren bietet es sich an, einfache Verkaufsgespräche durchzuführen, um die fremdsprachliche Kommunikation zu erproben. Diese Dialoge lassen sich auf viele Themenkreise/Wortfelder übertragen, so dass letztere in einen sinnvollen Zusammenhang eingebettet werden. Allerdings können die Dialoge in der Grundschule nur in sehr elementarer Form (imitativ/reproduktiv) erarbeitet werden. Die in der Grundschule geführten Verkaufsgespräche werden in den Schuljahrgängen 5 und 6 wieder aufgenommen und variiert. Sie sind inhaltlich umfangreicher und haben ein sprachlich höheres Niveau (reproduktiv/produktiv). Hinzu kommt auf dieser Stufe die Erarbeitung der Dialoge in schriftlicher Form. Die erlernten Dialoge haben für die Schülerinnen und Schüler auch als zukünftige Reisende und Kunden in fremden Ländern Bedeutung. Unterrichtsideen für die Schuljahrgänge 3/4 Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler Zum Themenbereich „Shopping“ bietet sich die Arbeit mit Begriffen aus den Wortfeldern „Food“, „Drinks“, „Fruit and vegetables“, „Toys“ und „Clothes“ an. In diesen Bereichen haben die Schülerinnen und Schüler – wenn auch eher unbewusst – Vorkenntnisse. Wenn man gleich mit dem Thema „Shopping“ beginnen möchte, sollte schon zu einem oder mehreren dieser Bereiche gearbeitet worden sein. Ansonsten muss eine Einführung des Wortschatzes vorausgehen. Mögliche Lerninhalte und sprachliche Mittel Lerninhalt 1) • Wortfelder Food Drinks Fruit and vegetables Toys Clothes • Einkaufsgespräche führen Sprachliche Mittel cornflakes, yoghurt, jam, butter, sandwich, cheese, chicken ... tea, milk, cocoa, coffee, orange juice, lemonade, water... apples, bananas, oranges, pears, beans, peas, tomatoes ... teddy bear, football, doll, skateboard ... jeans, T-shirt, pullover, shoes, socks, cap, skirt ... Verkäufer (shop assistant) - Hello./Hi./Good morning./ Good afternoon. - May/Can I help you? - You’re welcome. - Bye./Good bye. Kunde (customer) - Hello./Hi./Good morning./ Good afternoon. - (Five apples), please. - I would like ... - Have you got ...? - Thank you. - Bye./Good bye. erarbeitet von Christina Johannes und Cosima Leithäuser, GHS/OS Süderwisch 65 Unterrichtsvorschläge Die Lehrkraft zeigt im Sitzkreis einen Einkaufskorb mit Produkten, deren Namen teilweise bekannt sind. Die Begriffe werden mit den Strukturen „I like ....“ oder „I’ve got...“ eingeführt. Die Schülerinnen und Schüler sprechen Bekanntes vor bzw. mit. Anschließend nehmen einige ein Produkt und benennen es. Die Lehrkraft führt nun die Strukturen „Can I have..., please?“ und „Here you are.“ ein. Die Schülerinnen und Schüler tauschen untereinander die Produkte, wobei sie die eben gelernten Strukturen und Wörter verwenden. Im Anschluss suchen sie aus Werbeprospekten und Zeitschriften englischsprachige Produkte heraus und erstellen eine Collage für die Klasse, für ihre Mappe oder ihr Portfolio. Von zu Hause bringen die Schülerinnen und Schüler Verpackungen mit, die entweder englische Namen haben oder mit solchen versehen werden. Die Lehrkraft bringt ebenfalls Verpackungen landestypischer Produkte bzw. die Produkte selbst mit. Nun lässt sich ein kurzer Dialog einüben, der wie folgt aussehen könnte: Customer: Shop assistant: Customer: Shop assistant: Customer: Shop assistant: „Good morning.” „Good morning.” „Can I have ...., please?” „Here you are.” „Thank you. Good-bye.” „Good-bye.” Wenn der Dialog gefestigt ist, können die Schülerinnen und Schüler im Klassenraum kleine Läden einrichten. Dabei sind alle Produkte zum Verkauf erlaubt, deren englische Bezeichnungen bekannt sind. Die Schülerinnen und Schüler entscheiden selbst, welche Art von Laden sie „eröffnen“. Eine spielerische Variante der Verkaufsdialoge entsteht, wenn die Kunden eine Einkaufsliste (shopping list) erhalten, von der sie möglichst viele Waren einkaufen müssen. Natürlich ist vorher nicht bekannt gewesen, was in den Läden verkauft wird. Es kann also passieren, dass nicht alle Waren zu bekommen sind und der Kunde somit leer ausgeht. Ziel ist es, die meisten Waren zu „ergattern“. Bei diesem Spiel kann das queuing, das ordentliche Anstehen, wie es in Großbritannien üblich ist, vermittelt werden. Wenn im Bereich „Shopping“ das Thema „Fruit“ im Mittelpunkt stehen soll, bietet es sich an, die Verkaufsdialoge am imaginären Obststand (At the fruit stall) einzuüben, Zutaten für einen Obstsalat einzukaufen, ein Rezept dazu zu erarbeiten (Making a fruit salad) und schließlich den Obstsalat gemeinsam herzustellen und zu essen. Lieder, Reime, Spiele, Hörtexte zum Themenbereich (Auswahl) • Lieder Hot cross buns I like to eat apples and bananas Pat a cake, pat a cake • Reime Pat a cake, pat a cake 66 • Spiele Bingo (fruit, vegetables ...) Kim’s game Guess what I’ve got Fruit salad • Bücher Nick Butterworth: When we go shopping, Harper Collins Publishers Pat Hutchins: Don’t Forget the Bacon, Mulburry Books 1989 Ronda and David Armitage: Icecreams for Rosie, André Deutsch Limited 1981 John Burningham: The Shopping Basket, Red Fox 1992 Andrea and Davies, Charlotte Pinnington: My First Look at Shopping, Dorling Kindersley, London 1991 • Hörtexte At the mall (Bumblebee 3, Schroedel) No T-shirt for Dennis (Bumblebee 3, Schroedel) Our flea market (Bumblebee 3, Schroedel) At Sam’s sandwich bar (Keystones 1, Diesterweg) The shoplifter (Keystones 2, Diesterweg) Mr Peabody’s toy shop (Here we go 1, Klett) Shopping at the fruit stall (Kooky 1, Cornelsen) Jenny is at the fruit stall (Kooky 1, Cornelsen) Verknüpfungsmöglichkeiten mit anderen Fächern Deutsch: Verkaufsgespräche führen, Einkaufszettel schreiben Sachunterricht: Mein Wohnort, Wochenmarkt, Supermarkt, Gesunde Ernährung, Produkte aus verschiedenen Ländern/aus aller Welt sammeln/vergleichen/einkaufen Mathematik: Fremde Währungen, Umrechnungskurse Kunst: Collagen, Plakate entwerfen Musik: Bewegungslieder, Instrumentalisierung der erarbeiteten Lieder Möglichkeiten zum interkulturellen Lernen • Einkaufsmöglichkeiten in Großbritannien und Deutschland sowie in anderen Ländern vergleichen • Währungen/Preise verschiedener Länder vergleichen • Nahrungsmittel aus anderen Ländern kennen lernen/einkaufen • Speisen mit Produkten aus verschiedenen Ländern zubereiten 67 Der Themenbereich im Angebot der Schulbuchverlage (Auswahl) Lehrwerk Verlag Bumblebee 3 Schroedel Teacher’s Manual: Shopping, S. 42 ff. Workshop 3: Shopping, S. 28 - 35 Me-Book: (My shopping list for a family picnic), S. 8 English - What Fun! Cornelsen Handbuch 1: Unit VIII Clothes, S. 181 ff. Workbook 1: S. 45 Here we go 1 Klett Handbuch 1: Themenkreis 7: Going shopping, S. 61 ff. Keystones 1 Diesterweg Lehrerkommentar: Sandwich party, S. 48 ff. Activity Book 1: S. 36 - 41 Keystones 2 Diesterweg Lehrerkommentar: Good food, S. 45 ff. Activity Book 2: S. 30 - 33 Kooky 1 Cornelsen Handbuch 1: Topic 22 Shopping, S. 117 ff. Activity Book 1: S. 25 - 27 68 Fundstellen Unterrichtsideen für die Schuljahrgänge 5/6 Mögliche Lerninhalte und sprachliche Mittel Lerninhalt Sprachliche Mittel • Zahlen 1-100 • Maße und Mengen - How much/many ... some/any a dozen/a pound/half a pound/a kilo/half a kilo of a bottle/a tin of a packet/bag of • für Produkte werben - nice price special offer sale lowest price 3 for the price of 2 • Einkaufsgespräche führen (mögliche Ergänzungen) Verkäufer (shop assistant) - Would you like anything else? - Is that all then? - How many/much would you like? - Thank you very much and here’s your change. - It’s/They’re on the (2nd) floor. - What size do you take? - It suits you very well. - Does it/Do they fit? - It’s/That‘s... pounds. - 2 for 50p one pound only reduced was: ₤ 6 now: ₤ 3 60p each Kunde (customer) - You’ve got some ... over there. How much are they? - That’s all then. - I’m just looking. - Excuse me, can you tell me where the ... is/are? - Can I try it on? - Does it suit me? - Do you have this one in size 8/in red/...? - It’s too small/large/big/tight/ long/short/... - It fits perfectly/very well. - I’ll take it. - How much is it/that? - I’m looking for ... Unterrichtsvorschläge In den Lehrwerken für die Schuljahrgänge 5 und 6 kommt der Themenbereich „Shopping“ in unterschiedlichen Zusammenhängen vor. Es ist daher sinnvoll, mit dem in allen Lehrwerken vorkommenden Thema „British money“ an die in der Grundschule vermittelten Strukturen anzuknüpfen. Nach der Arbeit mit dem Buch bietet es sich an, englisches Spielgeld mit Hilfe von Kopiervorlagen, die vor allem in Grundschullehrwerken zu finden sind, zu erstellen. Damit die Schülerinnen und Schüler sicher im Umgang mit der fremden Währung werden, empfiehlt es sich, zunächst einige Aktivitäten damit durchzuführen: Das Geld wird mit den Aufforderungen „Show me/Give me 25p / £5 / £10 / ..., please.“ vorgestellt. Außerdem kann mit dem englischen Geld auf einfache Weise gerechnet werden. Eine weitere Einstiegsmöglichkeit bietet die Bearbeitung eines bestimmten Wortfeldes, das mit dem Üben von Verkaufsgesprächen gut verknüpft werden kann. Zu diesen möglichen Wortfeldern 69 gehören „Food“, „Presents“ oder „Clothes“. Gerade in den Schuljahrgängen 5 und 6 ist das Thema Kleidung für Schülerinnen und Schüler sehr bedeutsam und hat einen hohen Motivationscharakter. Um bekannte Strukturen zu wiederholen bzw. zu festigen, eignen sich spielerische Aktivitäten, die zum produktiven Sprechen anregen und den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, ohne unmittelbare Vorbereitung handelnd in der Fremdsprache zu kommunizieren. Folgende spielerische und szenische Improvisationsmöglichkeiten sind geeignet:1) • Picture Quiz: Auf dem Tageslichtprojektor oder an der Tafel werden Bilder gezeichnet, die von der Lerngruppe erraten werden müssen. Dies können einzelne Begriffe aber auch kurze Strukturen wie „a coat on the chair“ sein. • Charades: Die zu ratenden Begriffe, z.B. „putting on a pullover“, werden von Lehrkraft und Schülerinnen und Schülern pantomimisch dargestellt. • Taboo: Die Schülerinnen und Schüler müssen einen Begriff umschreiben und dürfen dabei einen darauf bezogenen anderen Begriff nicht äußern. Soll beispielsweise „boots“ erklärt werden, so darf auch „feet“ nicht genannt werden. • Jeopardy: Zu einer vorgegebenen Antwort sollen die Schülerinnen und Schüler die passende Frage finden. Lautet die Antwort „It’s made of wool and you put it on your head“, so ist die richtige Frage „What’s a hat?“ • The Chase: Die Lehrkraft macht als Ausgangspunkt eine Aussage wie „I am at the supermarket“, woraufhin die Schülerinnen und Schüler Fragen dazu stellen, die die Lehrkraft beantwortet. Die Aufgabe der Lehrkraft kann auch von einer Schülerin oder einem Schüler übernommen werden. Ein Beispiel für diese Art von „verbaler Verfolgung“ wird im Folgenden dargestellt. Um das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler in Hinlick auf bekannte Dialoge zu reaktivieren, können Kärtchen mit Dialogteilen vorbereitet werden, die die Schülerinnen und Schüler in die richtige Reihenfolge bringen müssen. Anschließend wird der Dialog abgeschrieben, um die schriftliche Festigung zu gewährleisten. Natürlich muss der entstandene Dialog auch praktisch erprobt werden. Je nach Wortfeld kann ein Laden aufgebaut werden, in dem die Schülerinnen und Schüler nun einkaufen. Auch eigene Dialoge können nach dem Vorbild gestaltet werden. Um das Thema „money“ wieder aufzugreifen, lässt sich der Dialog durch Strukturen wie „How much is it?”, „It’s £ ...” erweitern. Auch andere Strukturen können auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler vermittelt werden. Sie schreiben nun erweiterte Verkaufsgespräche und üben diese in einem Rollenspiel ein. Der Aufbau eigener Läden kann in dieser Jahrgangsstufe ebenfalls um schriftliche Aufgaben erweitert werden. So können die Schülerinnen und Schüler deutsche Produkte mit ihren englischen Bezeichnungen versehen oder eigene Packungen herstellen sowie Preis- und Werbeschilder für ihre Produkte schreiben. Andere schreiben Einkaufszettel für bestimmte Vorhaben wie „Making a cake“ oder „Birthday“. 1) 70 vgl. J. Kurtz: Improvisation als Übung zum freien Sprechen, Englisch 3 (1997), Schülerinnen und Schüler, S. 87-97 Beispiel: „The Chase“ Die nachfolgende Transkription dokumentiert einen Austausch zwischen Lehrerin und Schülerinnen und Schülern der 6. Klasse, die einen Englisch B-Kurs einer Orientierungsstufe besuchen. L: S1: L: S2: L: S3: L: S4: L: S5: L: S6: L: S7: L: S1: L: S6: L: S8: L: S5: L: S2: L: S6: L: S2: L: S10: L: S11: L: OK, I'm at a clothes shop. Now, ask me some questions about it. How is it? Oh, it's very full. There are many people. What are you doing? I'm looking at clothes. Where is the Oxfam shop? What Oxfam shop? I'm not at an Oxfam shop. I'm at a clothes shop. Where is the shop? It's in Hamburg. Do your clothes still fit? No, they don't and that's why I've come here. I have to buy new clothes. Have you what bought? Have I bought anything yet? No, I haven't. I'm still looking. Do you need any clothes? Yes, I need some new trousers. What clothes do you look? Well, what am I looking at... I'm looking at trousers and T-shirts. Have you got money? Yes, I've got a lot of money with me. Where are the skirts? The skirts? I think they are on the second floor. What name is the clothes shop? What's the name of the clothes shop? It's "Teacher's Clothes Paradise". What size do you take? I take size 38. What find you beautiful in the shop? What do I think is beautiful in the shop? Well, I like the T-shirts. Have you people with you? Yes, my sister is with me. How much are the T-shirts? Oh, they're very expensive. One T-shirt is DM 59. What colour are the T-shirts? They are red and blue and they have nice little flowers on them. ...Anymore questions? No? Well, thank you. 71 Möglichkeiten zum fächerübergreifenden Lernen und interkulturellen Lernen Deutsch: WUK: Mathematik: Biologie: Kunst: Einkaufszettel und Rezepte schreiben, Werbung Herkunftsländer verschiedener Produkte Fremde Währungen, Umrechnungskurse Gesunde Ernährung Werbeplakate entwerfen, Verpackungen erstellen Kopiervorlagen zum Themenbereich (Auswahl) • Shopping accident (English puzzles 5/6, Diesterweg) • Pounds and pence (English puzzles 5/6, Diesterweg) • Shopping list (English puzzles 5/6, Diesterweg) • Shopping – Preisschilder (Crossing the bridge, Materialband, Klett) • Shopping – Dialoge (Crossing the bridge, Materialband, Klett) • Food (Crossing the bridge, Materialband, Klett) • British currency 1-4 (Arbeitsmaterial Kommunikativer Englischunterricht, Bd.1, Verlag an der Ruhr) • Things from the supermarket (Arbeitsmaterial Kommunikativer Englischunterricht, Bd.1, Verlag an der Ruhr) • Packages – Verpackungen verschiedener Produkte (Arbeitsmaterial Kommunikativer Englischunterricht, Bd.1, Verlag an der Ruhr) • In the supermarket (Fun and Practice 1, Klett) • At the market (Fun and Practice 1, Klett) • In Mrs Baker’s fruit shop (Fun and Practice 1, Klett) • Going shopping 1 (Children’s games, Heinemann) • Going shopping 2 (Children’s games, Heinemann) 72 Der Themenbereich im Angebot der Schulbuchverlage (Auswahl) Lehrwerk Verlag Fundstellen Camden Market 1 Diesterweg Theme 2: In the mirror - Einkaufen gehen, S. 38 - Englisches Geld, nach Preisen fragen, S. 40 - Verkaufsgespräch, S. 41 Theme 5: People around here - Game: I go to the market and I buy ..., S. 95 - A market in your classroom, S. 96 Camden Market 2 Diesterweg Theme 4: Celebrations - A last-minute idea, S. 84 - Lord Stopwhistle goes shopping, S. 89 English G 2000 D1 Cornelsen Topic 4: Money, money, money - Über Geld und Preise reden, Einkäufe machen, S. 68 - 69 Unit 6: Out shopping, S. 88 - 103 English G 2000 D2 plus Cornelsen Unit 3: Bonfire Night - Shopping at the supermarket, S. 44 - 45 Orange Line New 1 Klett Unit 8: The accident Money and shops - über Taschengeld sprechen, S. 108 Orange Line New 2 Klett Unit 5: In town In the shopping centre - über Läden sprechen, S. 72 Just looking - sich einen Kauf überlegen, S. 74 Looking at the UK: Shopping in Nottingham, S. 77 73 9.4 Hobbies, Games and Sports – Lernen an Stationen 1) Begründung des Themas Der Themenkreis „Hobbies, Games and Sports“ kommt den Interessen der 9- bis 12jährigen Schülerinnen und Schüler sehr entgegen. Sie erzählen gern über ihre eigenen Freizeitbeschäftigungen und hören auch interessiert zu, wenn andere darüber berichten. Insofern gibt es viele Anlässe zu echter Kommunikation. Im Bereich des Sports entwickeln viele Kinder im angesprochenen Alter Lieblingssportarten, die sie aktiv ausüben. Sie verfolgen aber auch in den Medien nationale und internationale Wettkämpfe. Spitzensportler werden ähnlich wie Popstars bewundert und sorgen für Gesprächsstoff. Über die Kommunikation hinaus regt das Thema zu sportlichen Betätigungen an. In der Grundschule können Pausenhofspiele aus anderen Ländern das Schulleben bereichern, in der Orientierungsstufe lassen sich die Fächer Englisch und Sport beim Kennenlernen eines typisch englischen Spiels sinnvoll miteinander verbinden. Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, sich über ihre Freizeitbeschäftigungen auf Englisch zu verständigen. Dabei wird in der Grundschule der Schwerpunkt auf das Hörverstehen und Sprechen gelegt, während in den Schuljahrgängen 5 und 6 die Fertigkeiten des Lesens und Schreibens in den Vordergrund treten. Darüber hinaus sollen Spiele und Sportarten aus anderen Ländern handelnd erprobt werden. Unterrichtsideen für die Schuljahrgänge 3/4 Zu Beginn der Unterrichtseinheit erhalten die Schülerinnen und Schüler den Auftrag, einen für ihr Hobby typischen Gegenstand mitzubringen. Sie sitzen im Kreis, alle haben diesen Gegenstand vor sich liegen. Die Lehrkraft stellt zunächst an Hand ihres mitgebrachten Gegenstands ihr eigenes Hobby vor. Dann tritt sie mit einer Handpuppe in einen Dialog und befragt die Puppe nach deren Hobby. Sie lässt die Handpuppe anschließend mit den Kindern sprechen. Dabei werden der Wortschatz und die Strukturen zum Themenbereich eingeführt und durch verschiedene Spiele gefestigt: − Pantomime: Einzelne Schülerinnen und Schüler stellen ihr Hobby pantomimisch dar und fragen: „What’s my hobby?“. Wer das Hobby errät, darf weitermachen. − Chain game: Ein Kind beginnt und nennt sein Hobby, das nächste wiederholt und fügt sein eigenes Hobby hinzu. Wer die Reihenfolge nicht richtig beachtet, scheidet aus oder gibt ein Pfand ab, das später eingelöst werden muss. − Kim‘s game: Eine Auswahl von Gegenständen liegt auf dem Boden. Ein Kind gibt die Anweisung: „Close your eyes.“. Dann nimmt es einen Gegenstand weg und sagt: „Open your eyes. What’s missing?“. Wer den fehlenden Gegenstand benennen kann, darf weitermachen. 1) 74 erarbeitet von Ursula Willgerodt, GS Horsten und Walter Walk, OS, HS, RS Sande In der nächsten Sequenz werden Wortschatz und Strukturen mit Hilfe von flash cards wiederholt, dann werden Wortkarten entsprechend zugeordnet. An der Tafel werden die flash cards von einzelnen Kindern in ein vorbereitetes Diagramm nach Lehreranweisung eingefügt. Hobbies Names football badminton table tennis Einzelne Schülerinnen und Schüler werden nach ihren Hobbys gefragt und dürfen ihren Namen in die entsprechende Spalte schreiben. Danach darf jedes Kind mit Hilfe des Tafelbildes einen eigenen Fragebogen erstellen, in der Klasse herumgehen und die anderen nach ihren Hobbys fragen. Die Befragung wird in einem Säulendiagramm ausgewertet: Die Schülerinnen und Schüler nennen die notierten Hobbys: „Christin’s hobby is table tennis. Daniel’s hobby is badminton.“. 6 5 4 3 2 1 Dennis Christin Daniel Oliver Flash cards Wenn die Lehrkraft das Diagramm auf einem großen Plakat vorbereitet hat, kann es nach der Auswertung in der language corner oder auch außerhalb des Klassenraums angebracht werden und so Gelegenheit zu vielen sprachlichen Äußerungen bieten. Darüber hinaus können die Schülerinnen und Schüler eine kleine Ausstellung „Our Hobbies“ veranstalten. Die Ausstellung wird mit Ausrüstungsgegenständen, Gesammeltem, Fotos oder selbstgestalteten Plakaten (Lieblingssportlerinnen und -sportler, Vereinsangebote usw.) bestückt. 75 Pausenhofspiele Während der Unterrichtseinheit werden Pausenhofspiele vorgestellt, die in Großbritannien gern gespielt werden. Die Schülerinnen und Schüler können ihr Lieblingsspiel auf ein Plakat malen und mit Illustrationen, Reimen und Worterklärungen versehen. Die Plakate werden im Flur aufgehängt, damit auch andere Klassen die Spiele kennen lernen. Denkbar ist auch, dass in einer Klasse jeweils nur eine kleine Gruppe auf ein Spiel spezialisiert ist und dieses den anderen Kindern auf dem Schulhof beibringt. Für das interkulturelle Lernen können die ausländischen Schülerinnen und Schüler der Klasse Spiele aus ihrer Heimat vorstellen. Ebenso können die Kinder beauftragt werden, ihnen bekannte Ausländerinnen oder Ausländer nach deren Lieblingsspielen zu befragen. Wer eine Partnerklasse im Ausland hat, kann Informationen über Lieblingsspiele austauschen. Englische Kinderbücher (Auswahl) Corbett/Maclean: The Kingfisher Playtime Treasury, Kingfisher Books Marc Brown: Play Rhymes, Picture Lions Michael Rosen/Susanna Steele: Inky Pinky Ponky, Picture Lions Julie Ashworth/John Clark: Playground Games, Collins ELT Roderick Hunt/Alex Brychta: The Headache, Oxford Reading Tree Der Themenbereich im Angebot der Schulbuchverlage (Auswahl) Lehrwerk Verlag Fundstellen Bumblebee 3 Schroedel Teacher’s Manual: - Let’s play, S. 18 ff. - Sports, S. 58 ff. Conrad and Company LangenscheidLongman Lehrerhandreichungen: Fun or boring?, S. 52 Crossing the Bridge Klett Lehrerhandbuch: From Counting Out Rhymes to Games and Sports, S. 60 ff. Fun and Action 3 New Klett Teacher’s Book 1: Hobbies, S. 28 ff. Keystones 2 Diesterweg Kommentare und Kopiervorlagen: Time for fun, S.12 ff. Kooky 2 Cornelsen Handbuch für den Unterricht: Hobbies, S. 14 ff. Lernspiele Fremdsprachen II Westermann Themenkreis Freizeit/Sport, S. 7 ff. Playway to English 3 Klett Teacher’s Book: Free Time, S. 159 Pop goes the weasel 3 Kamp Lehrerkommentar 3: My hobbies, S. 40 ff. Stepping Stones 2 Collins ELT Sports and Hobbies, S. 34 ff. 76 Unterrichtsideen für die Schuljahrgänge 5/6 Da sich die Klassen des fünften Schuljahrganges in der Regel aus verschiedenen Grundschulgruppen zusammensetzen, eignet sich der Themenkreis „Hobbies, games and sports“ besonders für die Anfangsphase des Englischunterrichts in diesem Schuljahrgang. Wenn an einer Schule zur Begrüßung der neuen Schülerinnen und Schüler fächerübergreifend und projektorientiert gearbeitet wird, bieten sich folgende Verknüpfungsmöglichkeiten an: Deutsch: Steckbriefe WUK: Freizeitangebote in unserer Gemeinde, Zusammenleben mit anderen Kulturen Textiles Gestalten: Bemalen von T-Shirts oder Stofftaschen mit Hobbypiktogrammen Kunst: Plakate für ein Sportereignis oder eine Hobbybörse. Im Englischunterricht wird der aus der Grundschule bekannte Wortschatz zum Themenbereich „Hobbies, games and sports“ gesammelt und an der Tafel festgehalten. An Hand dieses Wortschatzes werden mit Hilfe von Interviewfragen bzw. -bögen Aussagen zu den Freizeitaktivitäten der Mitschülerinnen und Mitschüler formuliert: „Tom likes tennis. Sarah and Fiona like riding.”. Mit Hilfe einer Karte des Einzugsgebietes werden die Örtlichkeiten zur Ausübung der Hobbys aufgezeigt. Neu eingeführt werden dabei Strukturen mit „can“ in Frage, Antwort und Verneinung, z. B. „Where can you go swimming? Can you go swimming in Sande?”- „No, I can’t, I can only go swimming in Schortens.”. Die Freizeitaktivitäten werden auf Wortkarten geschrieben und auf der Karte den Örtlichkeiten zugeordnet. Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, die Örtlichkeiten für Freizeitangebote zu fotografieren. Zu diesen Bildern werden in Gruppenarbeit beschreibende Texte erarbeitet, z. B. „Here you can see our gym. Here you can do gymnastics, play basketball, handball or table tennis. Gymnastics is on Mondays from 5 to 6 o’clock. Handball for 10 to 12 year old boys is on Tuesdays from 5 to 6.30.”. Diese Fotodokumentation kann in der Pausenhalle der Schule an einer Pinnwand angebracht werden. Sie kann aber auch zu einem Fotoalbum zusammengestellt und einer Partnerklasse zugesandt werden. Schulen mit Internetzugang tauschen die Fotos und Texte in einem E-Mail-Projekt mit anderen Schulen aus. 77 Der Themenbereich im Angebot der Schulbuchverlage (Auswahl) Lehrwerk Verlag Fundstellen Camden Market 1 Diesterweg Theme 3: Free time - über Sport reden, S. 47 - 51 - über Hobbys, Sammlungen sprechen, S. 58 - 60 Theme 6: Out and about - über Clubs, Freizeitaktivitäten sprechen, S. 112 - 119 Camden Market 2 Diesterweg Theme 1: After the holidays - At a pony camp, S. 18 - 19 Theme 3: Dreams - Music, S. 63 - Free time activities, S. 66 Theme 6: Showtime - Weekend activities, S. 112 English G 2000 D1 Cornelsen Unit 5: Kingsway High School - über Hobbys reden, S. 73 - 84 Unit 6: Out shopping - nach Gewohnheiten und Hobbys fragen, S. 96 - 97 English G 2000 D2 plus Cornelsen Unit 1: Back to school - über Freizeit und Urlaub sprechen, S. 10 - 17 Unit 5: New horizons, S. 73 - 77 Orange Line New 1 Klett Looking at the UK: Free time, S. 63 Orange Line New 2 Klett Unit 7: Holidays Before the Easter Holidays - über Hobbys sprechen, S. 110 Lektüren (Auswahl) Paul Harvey: Surfer!, Langenscheidt-Longman Janosch: Frank with the Magic Hat, Cornelsen Verlag Alan Posener: Foul!, Klett Verlag Ingrid Preedy: Super Twins, Lensing G. Sweeny u. J. Myles: Woodford High, Cornelsen Verlag Kopiervorlagen (Auswahl) − − − − − 78 Weekend plans (Fun and Practice 1, Klett, S. 66) Hobbies (Fun an Practice 2, Klett S. 63) Free time (Fun and Practice 2, Klett, S. 64) Word games (Fun and Practice 2, Klett, S. 68) Finding Partners (Fun and Practice 2, Klett, S. 69) − − − − − − Soccer Vocabulary Game (Crossing the Bridge, Materialband, Klett, S. 65) The Game of Rounders (Crossing the Bridge, Materialband, Klett, S. 66 a und b) Sports Puzzle (Around the Year, Klett, S. 97) Vocab Soccer (The Real Activity Book, Klett, S. 60) Olympic Rings (English Puzzles 5/6, Schroedel, S. 28) People and their Hobbies (Grammar in Situations, Teacher’s Book, Folie 3, Klett, S. 8) Lernen an Stationen Vielen Schülerinnen und Schülern ist die Arbeit an Stationen schon aus der Grundschule bekannt. Im Englischunterricht der Schuljahrgänge 5 und 6 bietet sie vor allem die Möglichkeit der Wiederholung und Festigung von Wortschatz und Grammatik, kann aber auch andere Aufgaben zum Hörverstehen oder freien Schreiben beinhalten. Die Schülerinnen und Schüler können in ihrem eigenen Lerntempo üben, während die Lehrkraft derweil Hilfestellung geben und lernschwache Kinder unterstützen kann. Die Stationenarbeit fördert die Selbstständigkeit der Lernenden und bietet Möglichkeiten der inneren Differenzierung. Diese Form des Arbeitens umfasst je nach Klassengröße 4-6 Stationen, die an Gruppentischen aufgebaut werden. Zu einer Station können Lernspiele wie Dominos, Memorys, schriftliche und mündliche Aufgabenstellungen gehören, welche allein, mit einem Partner oder in einer Gruppe bewältigt werden müssen. Die Arbeitsmittel sollten eine Vielzahl von Handlungsmöglichkeiten bieten. Eventuell sind die Lösungen der Aufgaben an der Station oder an einem anderen Ort im Klassenraum zur Einsicht vorhanden. Die Arbeitsaufträge sollten klar und verständlich formuliert sein, damit die Schülerinnen und Schüler selbstständig mit ihnen umgehen können. Am besten beginnt die Arbeit mit einem gemeinsamen Rundgang entlang der Stationen. Notwendige Erklärungen können dabei auch auf Deutsch gegeben werden. Die Aufteillung der Klasse in Gruppen und die Zuweisung einer Anfangsstation erweisen sich ebenfalls als sinnvoll. Um während der Arbeit Engpässe und Streitigkeiten zu vermeiden, sollten genügend Arbeitsplätze oder Ausweichstationen zur Verfügung stehen. Man kann sich in der Anzahl der Stationen auch nach dem Arbeitspensum des am zügigsten arbeitenden Kindes richten, um ganz sicher zu gehen. Die Arbeit der Schülerinnen und Schüler kann zeitlich eingegrenzt werden, ein akustisches Signal zeigt dann den vorgegebenen Wechsel der Stationen an, was allerdings individuelle Lerntempi nicht berücksichtigt. Wird nicht gleichzeitig die Station gewechselt, sondern sollen die Schüle- rinnen und Schüler selbst bestimmen, welche Aufgabe sie bearbeiten, bietet es sich an, einen Laufzettel auszugeben, auf dem eventuell auch die Lösungen der Aufgaben eingetragen werden. Nach Beendigung einer Aufgabe können die Schülerinnen und Schüler ihre Lösung anhand des Lösungsbogens kontrollieren und ggf. mit Rotstift korrigieren. Vor der Stationenarbeit sollte ein Gespräch stattfinden, das eine Beschreibung der zu bewältigenden Stationen beinhaltet. Am Ende steht eine kurze Reflexionsphase, in der die Schülerinnen und Schüler von Vorlieben und Schwierigkeiten berichten. Daraus lassen sich dann Regeln für die Stationenarbeit entwickeln, die das Zusammenlernen erleichtern. Für das Thema „Hobbies, games and sports” wurde das Stationenlernen wie folgt durchgeführt: 79 Klasse 3/4 Klasse 5/6 Station 1 Hörverstehensübung Hier lernen die Schülerinnen und Schüler das Buch „The Headache” (Oxford Reading Tree) kennen. Dazu hat die Lehrkraft den Text auf Kassette gesprochen. Während die Kassette läuft, sehen sich die Kinder das Buch an. Der Text ist einfach, so dass die Sätze mit Hilfe der Buchillustrationen verstanden werden können. Die Schülerinnen und Schüler hören die Reportage „The big match“1) von der CD und bearbeiten anschließend differenzierte Arbeitsaufträge: A: „Who is the winner? What is the score?” B: Sie erhalten einen Lückentext mit Vorgabe der Lückenwörter in ungeordneter Reihenfolge. C: Sie erhalten einen Lückentext ohne Wortvorgabe. Station 2 Lernspiele Hier liegen Lernspiele wie Bingo, Lotto, Memory bereit. Bingo Die Schülerinnen und Schüler wählen aus der Bingobildvorlage neun Begriffe aus und schreiben diese in ein leeres Neunerfeld. Die Spielleitung erhält die Wortkarten und ruft die Begriffe nacheinander auf. Wird Bingo angemeldet, überprüft die Spielleitung die Rechtschreibung. Die richtige Schreibung aller neun Begriffe wird mit einem „Super-Bingo“ prämiert. Station 3 Gestalterische Aufgabe An dieser Station kann jedes Kind eine Seite für ein Buch „Little Bear’s Hobbies“ als Gemeinschaftsarbeit gestalten. Es stehen Kopien verschiedener Bärenfiguren, bunte Tonkartonblätter (20 x 20 cm) und Satzstreifen zur Verfügung. Das Kind wählt einen Satz, klebt ihn und die gewünschte Bärenfigur auf den Tonkarton und illustriert die Seite mit entsprechenden Hobbyrequisiten. Die Schülerinnen und Schüler gestalten die Buchstaben eines der Wörter aus dem Wortfeld „Hobbies“ fantasievoll. z. B. Station 4 Brettspiel Hier können die Kinder das Brettspiel „The Sports Game“ spielen. 1) 80 s. Camden Market 1, Thema 3: Free Time, S. 50 Die Vorlage aus dem Grundschulbereich wird so verändert, dass auf den schwarzen Feldern activity cards gelöst werden müssen, z. B. „Draw a football field. How many players are in a football team?”. Station 5 Taktile Station Auf dem Tisch liegen – durch ein Tuch verdeckt – verschiedene Sportgeräte, Musikinstrumente und andere Gegenstände, die für Hobbys typisch sind. Jeweils zwei Schülerinnen und Schüler arbeiten zusammen. Ein Kind bekommt die Augen verbunden, das andere wählt einen Gegenstand aus, gibt ihn dem „Blinden“ in die Hand und fragt „What’s this?“ Dieser antwortet: „Is it a tennis ball?”. Für jeden geratenen Begriff gibt es einen Punkt. Es sollte darauf geachtet werden, dass die englischen Formen „Yes, it is.“ bzw. „No, it isn’t.” verwendet werden. Zusätzlich stellt der „Blinde“ weiterführende Fragen wie „Can you play tennis? Where can you play tennis?“. Die Station wird wie in der Grundschule organisiert und durchgeführt. Station 6 Schreiben „Write about yourself and your hobbies.“ „Write your own radio report.” Den Kindern stehen Papierstreifen mit Strukturen bzw. Wörtern zur Verfügung. Die Wörter müssen so gewählt werden, dass alle Kinder ihre Lieblingshobbys wiederfinden. Die Schülerinnen und Schüler erhalten eine Text1 vorlage mit Satzanfängen (z. B. „The big match“ )) und ergänzen den Text mit Wörtern, Begriffen und Namen aus ihrem Erfahrungsbereich („The big match in Sande“). My name is I am … years old. I like I don’t like swimming | skiing | fishing | riding | jogging Daraus stellen sie einen Text über sich selbst zusammen. Sie können wählen, ob sie die Satzstreifen aufkleben oder den Text abschreiben wollen. Anschließend wird die Seite illustriert. Station 7 Kassettenaufnahmen Die selbst geschriebenen Texte von Station 6 werden auf Kassette gesprochen. Die selbst geschriebenen Reportagen von Station 6 werden auf Kassette gesprochen. Station 8 Rätsel Hier steht ein Arbeitsblatt mit einem Vokabelquadrat zur Verfügung. Die Schülerinnen und Schüler müssen „Hobbywörter“ finden, die in einem Buchstabensalat versteckt sind. 1) 2) Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein Arbeitsblatt mit einem Kreuzworträtsel (z. B. „A sports puzzle” 2)). s. Camden Market, a.a.O. s. Camden Market, a.a.O. 81 Verschiedene Spiele und ihre Regeln Lotto Jede Gruppe erhält eine Tafel mit 6 verschiedenen Wortbildern. Der Spielleiter bekommt den Stapel mit den dazu passenden Wortbildkarten. Er ruft die einzelnen Hobbys aus. Die Gruppe mit dem passenden Wort ruft „We’ve got tennis.“. Wer als erste Gruppe alle sechs Begriffe auf seiner Tafel mit Bildkarten abgedeckt hat, gewinnt. Memory Die Spielkarten werden mit der Bild- oder Wortseite nach unten auf den Tisch gelegt. Das erste Kind deckt zwei Karten auf. Findet es ein Paar, muss es den richtigen englischen Begriff nennen, um die Karten behalten zu dürfen. Kann es das nicht, dürfen die Mitspieler im Uhrzeigersinn versuchen, den Begriff zu nennen. Dann wird das Spiel in normaler Reihenfolge fortgesetzt. Jeder Spieler darf so lange weitermachen, bis er ungleiche Karten aufdeckt. Domino Die Dominokarten werden an die Mitspieler verteilt. Das erste Kind legt eine beliebige Karte auf den Tisch. Im Uhrzeigersinn wird nun weitergespielt, indem die passenden Karten nach beiden Seiten angelegt werden. Das Kind, das an der Reihe ist, darf auch mehrere passende Karten anlegen. Dabei müssen die richtigen englischen Begriffe genannt werden. Wer zuerst alle Karten abgelegt hat, gewinnt das Spiel. Bingo Jede Gruppe (4-6 Kinder) erhält einen Umschlag mit Bildkarten zum Themenkreis Hobbys. Jedes Kind wählt eine Karte aus, die restlichen Karten werden wieder in den Umschlag gelegt. Der Spielleiter erhält einen Stapel mit den gleichen Bildkarten und ruft die Hobbys nacheinander auf. Die Kinder legen ihre Karte umgedreht ab, wenn ihr Hobby genannt wird. Die Gruppe, deren Karten zuerst umgedreht sind, ruft „Bingo” und hat das Spiel gewonnen. Dreieckspuzzle Jedes Kind erhält ein Dreieck. Ein Kind beginnt und nennt sein Wort oder stellt die Frage „Who likes tennis?”. Das Kind mit der passenden Bild-/Wortkarte legt sein Dreieck an, bis die ganze Pyramide auf dem Fußboden liegt. Brettspiel „The Sports Game” Man benötigt einen Spielplan, Bildkarten, Spielsteine und einen Würfel. Das jüngste Kind beginnt und zieht seine Spielfigur auf dem Spielplan entsprechend der gewürfelten Zahl. Gerät die Figur auf ein rotes Feld, wird eine Bildkarte umgedreht und das entsprechende Wort genannt oder ein Satz damit gebildet. („I like football.”) Wer das Wort/den Satz nicht richtig sagen kann, muss die Spielfigur um die gewürfelte Zahl zurückziehen. Wer auf einem gelben Feld landet, führt die entsprechende Anweisung aus. 82 Die weiß unterlegten Kästchen beziehen sich auf Klasse 3/4, die grau unterlegten auf Klasse 5/6. Communicating about other children’s hobbies (according to survey in town) Language Functions Talking about likes and dislikes Games, crossword puzzle, bingo poster, T-shirt simple present W-questions Language Structures I like/I don’t like... Do you like...? Yes/No answers What’s your hobby? Resources Sports and hobby equipment, flash cards, word cards, books of games, bingo, lotto, puzzle Emphasis on verbs in connection with hobbies/sports/music Songs and Rhymes The Hokey Cokey Choosing, skipping and ball bouncing rhymes Vocabulary Lexical Set “Hobbies“ Playground games from around the world Cross-cultural Learning e-mail project: exchange of surveys, possibilities for free-time activities in our town/region, playing a typical British sports game (rounders) Listening to a story “The Headache“ Listening Listening to a story “Frank and his magic hat” Listening and acting Asking and answering questions for a survey (1st person singular) Speaking Asking and answering questions (complex questions and answers) Matching words and pictures Reading Reading picture stories and dialogues Completed charts (surveys) Home-made books Products Charts: hobbies in class survey: free-time activities/hobbies in our town/region 83 9.5 Goldilocks and the three bears – Storytelling 1) Begründung des Themas Geschichten kommt im Fremdsprachenlernen der Grundschule eine wichtige Bedeutung zu. Kinder hören sie gern und können sie auch in der fremden Sprache verstehen, obwohl sie nicht die Bedeutung jedes Wortes kennen. Die Erfahrungen mit Geschichten fördern das Eintauchen in die fremdsprachliche Kultur, regen die Vorstellungskraft sowie die Fantasie an und schulen die Fähigkeit, Bedeutung aus Sinnzusammenhängen zu erschließen. Es werden Erzählungen ausgewählt, deren Globalverständnis durch Tonfall, Gestik, Mimik, Geräusche, Requisiten und visuelle Unterstützung (Bildkarten, Folien, Dias, Tafelzeichnungen usw.) gewährleistet ist. Die Geschichte „Goldilocks“ eignet sich gut für den Englischunterricht in der Grundschule, da die Thematik den Kindern bekannt ist, sie sich spielerisch gut darstellen lässt, eine Häufung von variierenden Satzmustern besitzt, die sich die Lernenden unbewusst aneignen, und die vielfältige Möglichkeiten der Integration in andere Fachbereiche bietet. Auch im Englischunterricht der Schuljahrgänge 5 und 6 sollte die Methode des „storytelling" fortgesetzt werden. Die damit verbundenen Lernziele, z. B. die Anregung der Vorstellungskraft oder die Schulung des Hörverständnisses, sind weiterhin von Bedeutung. Dazu kommt, dass beim Erzählen von Geschichten der Wortschatz in einem sinnvollen Zusammenhang eingeführt bzw. wiederholt werden kann. Während storytelling in der Grundschule vor allem die rezeptiven Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler schult, kann die Methode nun erweitert werden. Zum einen können die Schülerinnen und Schüler selber Geschichten erzählen und werden somit zum freien Sprechen angeregt, zum anderen bietet sich nun die Verschriftlichung bis zur Verfremdung oder Fortsetzung der Geschichten an. Auch grammatische Aspekte können anhand einer Geschichte in einem sinnvollen Zusammenhang beleuchtet werden. Literaturgeschichtlicher Hintergrund Erste Fassungen dieses Märchens kommen aus Schottland. Ursprünglich war es eine Füchsin, die in das Haus der drei Bären eindrang. Im 19. Jahrhundert entstanden dann verschiedene Versionen der Erzählung, in denen aus der Füchsin ein menschliches Wesen und endlich das kleine Mädchen mit den goldblonden Haaren wurde. Seit 1904 trägt die Geschichte den heutigen Namen. Lernziele Klasse 3/4 Die Schülerinnen und Schüler sollen den Inhalt der Geschichte verstehen. Klasse 5/6 Die Schülerinnen und Schüler sollen die Geschichte verstehen und mit eigenen Worten wiedergeben können. Sie sollen in der Lage sein, alternative Lösungsmöglichkeiten für den Schluss der Geschichte zu finden und diese aufzuschreiben. 1) 84 erarbeitet von Margrit Lindenmann, GS Mellendorf, und Cosima Leithäuser, GHS/OS Süderwisch Beispiel für eine Unterrichtsdurchführung in Klasse 3/4 Die Lehrkraft (L) bringt drei Teddybären mit: einen kleinen, einen mittelgroßen und einen großen Bären. Sie stellt den Kindern diese Bärenfamilie vor „Look. Here‘s a bear family. Daddy Bear, Mummy Bear and Baby Bear." L. bereitet die Geschichte vor: „For my story I need ...". Drei Schülerinnen oder Schüler übernehmen die Rollen der Bärenfamilie. Auch Goldilocks wird benannt. Mit den notwendigen Requisiten (Tisch, Stühle, Kissen als Betten etc.) wird der Rahmen der Geschichte vorbereitet. L. erzählt die Geschichte und lässt die Statisten nonverbal agieren. Damit viele Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, sich aktiv an der Geschichte zu beteiligen, können einige von ihnen z. B. auch die Bäume im Wald darstellen. Alternativ: L. erzählt die Geschichte, flüstert den Akteuren die wörtlichen Redebeiträge ins Ohr und lässt sie selbst sprechen (siehe Dialogtext). Möglichkeiten der Weiterführung Ähnlich wie in der Sekundarstufe I (reading for fun) kann dieses Unterrichtsbeispiel sich ausschließlich auf das Erzählen der Geschichte konzentrieren. Es müssen sich keine weiteren Sequenzen mehr zu diesem Thema anschließen. Ansonsten bieten sich folgende Aktivitäten an: − − − − − die Geschichte wird als Theaterstück eingeübt ein Bilderbuch wird in Gruppenarbeit hergestellt die Geschichte wird auf dem OHP illustriert und nacherzählt Goldilocks schickt eine Entschuldigungskarte an die Bärenfamilie: „I‘m sorry“. das Haus der Bären wird gemalt oder nachgebaut. Verknüpfungsmöglichkeiten zu anderen Themen − − − − Breakfast Me and my family Furniture At the zoo. 85 Beispiel für die Weiterführung in Klasse 5/6 Wenn die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse mit der Geschichte „Goldilocks and the Three Bears“ aus der Grundschule vertraut sind, kann sie unter verschiedenen Aspekten wieder aufgriffen werden. Die Lehrkraft bringt als stummen Impuls Realgegenstände (z. B. drei unterschiedlich große Schüsseln) oder entsprechende Bildkarten mit. Die Schülerinnen und Schüler geben nun wieder, was sie von der Geschichte behalten haben. Je nach Lernstand der Kinder kann das durch die Benennung der Gegenstände, eine kurze Inhaltsangabe auf Deutsch oder sogar in kurzen englischen Sätzen geschehen. Die Lehrkraft kann entsprechende Fragen stellen („Who lived in the house in the wood?“), um das Wissen zu reaktivieren. Es können auch Bildkarten, die die gesamte Geschichte wiedergeben, in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Daraufhin erzählt die Lehrkraft die ganze Geschichte mit Hilfe von Bildkarten oder Realgegenständen und unter Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler. Sie ergänzen bestimmte Schlüsselwörter oder korrigieren Sätze, die inhaltlich absichtlich verfälscht wurden („Daddy Bear cooked some carrots.“). Anschließend erhalten die Schülerinnen und Schüler gruppenweise zehn Satzstreifen, die die wichtigsten Inhaltspunkte, nicht aber das Ende der Geschichte, wiedergeben. Die Schülerinnen und Schüler ordnen die Streifen und lesen sich die Sätze gegenseitig vor. Nachdem die richtige Reihenfolge der Sätze am Overheadprojektor oder an der Tafel überprüft wurde, wird gemeinsam über ein mögliches Ende gesprochen, das sich von dem bekannten Ende unterscheidet. Die Vorschläge werden an der Tafel festgehalten. Dann schreiben die Schülerinnen und Schüler die Sätze und das von ihnen favorisierte Ende in ihr Heft. Alternativ erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Arbeitsblatt mit einem Lückentext der Geschichte. Die Lücken können aus Schlüsselwörtern bestehen, die besonders geübt werden sollen, z.B. das Wortfeld furniture oder Adjektive, die diese Möbel beschreiben. Als Hausaufgabe können die Kinder eine Goldilocks-Seite für ihr Portfolio illustrieren und beschriften. In der darauf folgenden Stunde können die neuen bzw. nun verschriftlichten Vokabeln mit Hilfe von wordwebs reaktiviert werden. Anschließend kann eine Verfremdung der Geschichte erarbeitet werden, indem die Schülerinnen und Schüler die bekannten Gegenstände, die Goldilocks im Haus der Bären benutzt, durch andere Möbel und Dinge ersetzen (three cups of tea, armchairs, toys...), aus Goldilocks einen Jungen machen oder eine weitere Person und zusätzliche Episoden einfügen. Die veränderten Geschichten, die z.B. in Partnerarbeit erarbeitet werden können, werden von den Schülerinnen und Schülern entweder vorgelesen oder teilweise frei vorgetragen. Letzteres kann auch als Hausaufgabe geübt werden. Aus den neuen Geschichten können die Schülerinnen und Schüler im Kunstunterricht ein eigenes Buch erstellen. Eine Lerngruppe kann die Geschichte auch in Dialogform bringen und so ein Hörspiel oder Theaterstück erarbeiten. Dieses kann z.B. als Begrüßung der neuen 5. Klassen aufgeführt werden. Da die Klasse die Geschichte verändert hat, wird so für die neuen Schülerinnen und Schüler, die „Goldilocks“ schon kennen, Bekanntes mit Neuem verknüpft. 86 Neben diesen kreativen Arbeitsmöglichkeiten können anhand des Textes der Geschichte auch grammatische Aspekte erarbeitet werden. Die Schülerinnen und Schüler suchen aus dem Text Adjektive heraus und beschriften damit entsprechende Bilder. Es können auch Unsinnsätze gebildet werden („Goldilocks broke the big chair.“). Mit der Gegenüberstellung der unterschiedlich großen Gegenstände, die in der Geschichte vorkommen, können die Steigerungsformen von Adjektiven erarbeitet werden. Zur Festigung beschriften die Schülerinnen und Schüler entsprechende Abbildungen („Baby Bear is smaller than Mummy Bear.“). In Jahrgang 6 kann mit den Vergangenheitsformen der Verben gearbeitet werden. Da die Geschichte nur außerhalb des vom Lehrwerk vorgegebenen Lehrganges bearbeitet werden kann, ist es sinnvoll, diese Einheit dann einzusetzen, wenn sie sich thematisch einfügen lässt. Dies bietet sich z.B. an: Lehrwerk Verlag Fundstellen Camden Market 1 Diesterweg Theme 4: At home - Im eigenen Zimmer, S. 65 ff. Optional: Stories, S. 85 Theme 6: Out and about - Geschichten erzählen/über Vergangenes berichten, S. 112 ff. Camden Market 2 Diesterweg Theme 4: Celebrations - Etwas vergleichen/Personen beschreiben und vergleichen, S. 81 ff. English G 2000 D1 Cornelsen Unit 3: Around the house - Die Wohnverhältnisse der Lehrwerkspersonen, S. 40 Englisch G 2000 D2 plus Cornelsen Unit 2: Around town - Das simple past: unregelmäßige Formen, S. 28 Unit 4: Accident! - Vergleiche anstellen, S. 58 ff. Orange Line New 1 Klett Looking at the UK: A British House, S. 76 Orange Line New 2 Klett Unit 2: Adventures in Nottingham Ideas - ein vergangenes Erlebnis erzählen, S. 32 Unit 3: Nottingham Goose Fair Sarah’s teddies - Sachen miteinander vergleichen, S. 45 Literaturhinweise: Andrew Wright: Storytelling with children, Oxford University Press, 1995 Andrew Wright: Creating stories with children, Oxford University Press, 1997 87 Goldilocks 1) Once upon a time there were three bears: a big Father bear, a middle-sized Mother bear, and a little Baby bear. The bears lived in a house in the middle of a wood. One morning they made porridge for breakfast. Father bear poured the hot porridge into three bowls: a small bowl for Baby bear, a middle-sized bowl for Mother bear, and a big bowl for himself. But the porridge was too hot and the bears couldn‘t eat it. So they went for a walk in the woods while the porridge was cooling. Just then a little girl called Goldilocks went into the bears‘ house. Goldilocks saw the three bowls of porridge. She tasted the porridge in the big bowl but that was too hot. She tasted the porridge in the middle-sized bowl and that was too cold. But when Goldilocks tasted the porridge in the little bowl it was just right, and she ate it all up. Then Goldilocks saw three comfortable chairs. She sat on the big chair but that was too high. She sat on the middle-sized chair but that was too low. She sat on the little chair and that was just right but it broke into a hundred pieces! Next Goldilocks walked into the bedroom. She saw three beds in a row. She lay down on the big bed, but that was too hard. She lay down on the middle-sized bed, but that was too soft. She lay down on the little bed, and it was just right. Goldilocks fell fast asleep. When the three bears came home to have breakfast Father bear said: "Someone has been eating my porridge!" Mother bear said: "Someone has been eating my porridge!" And Baby bear said: "Someone has been eating my porridge and has eaten it all up!" Then the three bears saw their chairs. Father bear said: "Someone has been sitting in my chair!" Mother bear said: "Someone has been sitting in my chair!" And Baby bear said: "Someone has been sitting in my chair and it‘s all broken!" When the three bears went upstairs and saw their beds, Father bear said: "Someone has been sleeping in my bed!" Mother bear said: "Someone has been sleeping in my bed!" And Baby bear said: "Someone has been sleeping in my bed, and she‘s still there!" The bears‘ voices woke up Goldilocks. She jumped out of bed and ran down the stairs and out of the front door as fast as she could. And Goldilocks never went back to the three bears‘ house again. 1) 88 aus: Andrew Wright: Storytelling with children, Oxford University Press, 1995 Listenning text: Goldilocks and the three bears 1) N: G: Once upon a time there were three bears. The bears‘ house was in the woods. Here‘s the bears‘ house. Here‘s Daddy Bear, here‘s Mummy Bear and here‘s Baby Bear. The bears are going out. The door is open. Here‘s Goldilocks. Goldilocks is coming to the house. Oh, what a funny house. Oh, the door is open. N: G: N: G: N: G: N: G: Goldilocks is going into the house. Oh, three chairs. A big chair. A middle-sized chair. A little chair. Goldilocks sits on the big chair. No, too hard. Here‘s a middle-sized chair. Goldilocks sits on the middle-sized chair. No, too soft. Ah, but here‘s a little chair. Goldilocks sits on the little chair. Ah! Just right. Just right. Oh, dear! The chair is broken. N: G: N: G: N: G: N: G: Goldilocks is in the kitchen. There are three bowls of porridge on the table. Oh, porridge. I like porridge. Goldilocks tries the porridge in the big bowl. Oh! No, too hot. Here‘s a middle-sized bowl. Goldilocks tries the porridge in the middle-sized bowl. Ugh! No, too cold. Ah, but here‘s a little bowl. Goldilocks tries the porridge in the little bowl. Mmm. Just right. Just right. Oh, I‘m tired. N: G: N: G: N: G: N: G: N: Goldilocks is tired. Goldilocks is going upstairs. Oh! Three beds. A big bed. A middle-sized bed. A little bed. Goldilocks tries the big bed. No, too hard. Goldilocks tries the middle-sized bed. No, too soft. Ah, but here‘s a little bed. Goldilocks tries the little bed. Ah! Just right. Just right. Mm. I‘m tired. Goldilocks ist sleeping. Goldilocks is in the little bed. But listen! Here come the bears. D: M: B: N: D: M: B: N: D: M: B: G: B: G: Oh, look. The door ist open. Who was in my chair? And look. Who was in my chair? And who was in my chair? And my chair is broken! The bears go into the kitchen. Who has eaten my porridge? And who has eaten my porridge? And who has eaten my porridge? My porridge is all gone! The bears are going upstairs. Who was in my bed? And who was in my bed? And who is in my bed? Aaargh! A girl! Oh, a baby bear, and ... a mummy bear and ... a daddy bear! Aaargh! You‘re in my bed! Oh, no! 1) aus: Kooky 1, Handbuch für den Unterricht, Cornelsen Verlag 89 9.6 Birthday – Gestaltung der Unterrichtsarbeit mit Hilfe englischer Kinderbücher 1) Begründung Nicht nur beim Erzählen von Geschichten, sondern auch durch den Umgang mit authentischen englischsprachigen Kinderbüchern können Kinder in die fremde Kultur eintauchen und ihre Fähigkeit schulen, Bedeutung aus Sinnzusammenhängen zu erschließen und ein Globalverständnis zu entwickeln. Bücher schaffen situative Sprechanlässe und bieten Möglichkeiten zum handelnden Umgang mit Sprache. Die Figuren und Ereignisse aus den Büchern können zum Ausgangspunkt für praktisches Tun in der Klasse werden: Figuren werden zum Leben erweckt, Kulissen werden gemalt, szenisches Darstellen geprobt, Rhythmusinstrumente werden eingesetzt. Dabei wird immer produktiv mit Sprache umgegangen. Ebenso können auch, vielleicht in Anlehnung an die Illustrationen eines Buchs, eigene „home made books“ entstehen. Um alle Schülerinnen und Schüler mit ihren unterschiedlichen Interessen anzusprechen, ist es wichtig, dass sich zu dem jeweils bearbeiteten Themenkreis unterschiedliche Bücher in der Leseecke befinden, die in Freiarbeitsphasen und zur inneren Differenzierung zur Verfügung stehen. Bilderbücher (wenn möglich mit Tonkassette) sollten von Anfang an intensiv mit einbezogen werden, um das Leseinteresse und die Lesefähigkeit in der Zielsprache zu schulen. Wenn eine Klassenbücherei durch englische Bücher ergänzt wird, können die Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden, wann und wie lange sie in ihrer Freizeit lesen. Lernziele für die Arbeit mit den Büchern „Teddy’s Party“ 2) und „The Eleventh Hour“ 3) Klasse 3/4 Die Schülerinnen und Schüler sollen den Inhalt des Buchs verstehen und ihm landeskundliche Informationen entnehmen. Klasse 5/6 Die Schülerinnen und Schüler sollen den Inhalt des Buches verstehen und je nach Leistungsfähigkeit Fragen dazu beantworten bzw. ihn mit eigenen Worten wiedergeben können. Sie sollen dazu eigene kleine Geschichten erfinden und diese aufschreiben. 1) 2) 3) 90 erarbeitet von Ursula Willgerodt, GS Horsten Pete Bowman: Teddy’s Party, Tango Book, 1997 Graeme Base: The Eleventh Hour, Puffin Books, 1997 Unterrichtsideen für Klasse 3/4 Das Buch „Teddy’s Party“ erzählt von der Geburtstagsfeier eines Bären und gibt dabei Einblicke in eine englische Geburtstagsparty: Teddy schreibt Einladungen, dekoriert sein Zimmer, verkleidet sich als Pirat, empfängt seine ebenfalls verkleideten Freunde, bekommt Geschenke, spielt typische Partyspiele, verspeist mit seinen Gästen typische Partyspeisen und verabschiedet alle zum Schluss mit einem „party bag full of goodies“. Das Pop-up Buch bereitet Kindern viel Freude, denn es bietet ihnen Gelegenheit zum handelnden Umgang: eine Einladung kann aus einem kleinen Briefumschlag, ein Geschenk aus der Verpackung entnommen werden, der Teddy kann als Pirat verkleidet werden. Das Buch eignet sich zur Einführung in den Themenkreis „Birthday“ und regt zu vielfältigen fächerübergreifenden Schüleraktivitäten an: − Einladungs- und Glückwunschkarten gestalten − − − − − − Geburtstagsgeschenke (für Teddy) auswählen und verpacken eine Teddybärparty feiern Partyspeisen zubereiten Partyspiele spielen gratulieren und singen von Geburtstagsbräuchen in anderen Ländern berichten. Beispiel der Weiterführung in der Klasse 5/6 Der Themenkreis „Birthday“ kann in der 5. Klasse mit Hilfe anderer Bücher wieder aufgegriffen werden, z. B. mit dem Buch „The Eleventh Hour“. Es erzählt in Reimform von einer Party zum elften Geburtstag eines Elefanten. Wie in dem für die Grundschule beschriebenen Buch werden Einladungen geschrieben, Verkleidungen für ein Kostümfest gewählt, Geburtstagsspeisen zubereitet und Partyspiele gespielt. Für Kinder interessant und spannend ist es, weil dabei ein „Kriminalfall“ zu lösen ist. Als die Gäste nämlich die Speisen verzehren wollen, stellt sich heraus, dass alles bereits aufgegessen ist. Die Leser müssen nun herausfinden, wer der Täter war. Die Lösung des Rätsels lässt sich allerdings nicht beim Vorlesen und Betrachten der Bilder mit der ganzen Klasse finden. Dazu benötigt man Zeit und Geduld. Das Buch ist farbenfroh mit viel Liebe zum Detail illustriert und lädt zum genauen Betrachten ein. Zur Einführung in das Thema plant die Lehrkraft mit der Klasse eine Geburtstagsfeier. (We can make birthday cards, decorate the classroom with balloons, play ‘pass the parcel’ …). Die Schülerinnen und Schüler können dabei auch über Geburtstagsrituale aus der Grundschulzeit berichten. Nun liest die Lehrkraft das Buch vor und zeigt dabei die Illustrationen. Es ist wichtig, die Schülerinnen und Schüler so zu platzieren, dass alle das Buch sehen können („Kinositz“). Der Text in Reimform ist schwierig, so dass es zu diesem Zeitpunkt nur darum gehen kann, ein Globalverständnis zu entwickeln und bekannte Elemente wieder zu entdecken. Nach dem zweimaligen Vorlesen tra- 91 gen die Schülerinnen und Schüler alles zusammen, was sie verstanden haben. Die Bilder können dabei helfen. Die Lehrkraft hält die Begriffe an der Tafel in Form von wordwebs fest: a tiger (Indian) two giraffes (angels) a mouse (musketeer) a pig (admiral) a rhino (astronaut) the guests a zebra (punk) an elephant (Centurian) a swan (princess) a cat (Cleopatra) a crocodile (judge) In gleicher Weise können wordwebs, für die Oberbegriffe games, food und costumes zusammengestellt werden. Das Tafelbild dient den Schülerinnen und Schüler als Hilfe bei der Erarbeitung von kleinen Geschichten rund um das Buch, z. B. „The Fancy Dress Party“, „Horace’s Guests“, „Games at Horace’s Birthday Party“. Im Laufe eines festgelegten Zeitraumes von z. B. zwei Wochen erhalten die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen die Gelegenheit, das Buch und die Bilder eingehend zu betrachten, um den Täter zu entdecken. Eventuell kann ein kleiner Preis für die richtige Lösung ausgesetzt werden. Wenn mehrere Exemplare des selben Buches zur Verfügung stehen, kann die Lösung des Kriminalfalles auch in Gruppenarbeit während einer Unterrichtsstunde gefunden werden. Es ist sinnvoll, das Buch dann einzusetzen, wenn es sich thematisch in den vom jeweiligen Lehrwerk vorgegebenen Lehrgang einfügen lässt. Dies bietet sich zum Beispiel an: Lehrwerk Verlag Fundstelle Camden Market 1 Diesterweg Optional: Birthdays, S. 103 - 104 English G 2000 D1 Cornelsen Topic 4: Happy Birthday, S. 54 Orange Line New 1 Klett Unit 5: Jenny's birthday, S. 70 92 10 Anhang 10.1 Portfolio für die Grundschule (Beispiel) Die im Folgenden beispielhaft vorgelegten Seiten eines Portfolios für die Grundschule sind als Anregung zu verstehen. Jede Lehrkraft muss das Portfolio individuell entsprechend den Erfordernissen der jeweiligen Lerngruppe gestalten. Das Ausfüllen der Bögen und die Gestaltung der Schatzsammlung müssen mit den Schülerinnen und Schülern schrittweise erarbeitet werden. Die ersten beiden Seiten der Sprachenbiografie können zu Anfang des 3. Schuljahres Hinweise auf bisherige Begegnungen mit anderen Sprachen geben. Dieser Teil der Sprachenbiografie wird kontinuierlich weitergeführt. Die Selbsteinschätzungsbögen werden von der Lehrerin oder dem Lehrer auf der Grundlage des jeweiligen Unterrichts gestaltet. Sie können in unterschiedlichen Zeitabständen eingesetzt werden. Empfehlenswert ist zumindest ein halbjährlicher Einsatz. Für die Entwicklung und Erstellung dieser Bögen bieten die Beschreibungen der Kompetenzstufen A1 bzw. A2 des europäischen Referenzrahmens der Lehrkraft eine Hilfe und Orientierung: Hörverstehen Ich kann vertraute alltägliche Ausdrücke und ganz einfache Sätze, z.B. kurze einfache Anweisungen, verstehen, wenn sehr deutlich und langsam gesprochen wird. (A 1) Ich kann einzelne Sätze und häufig gebrauchte Wörter verstehen, wenn es z.B. um einfache Informationen zur Person, zu Familie, Einkaufen, Arbeit, nähere Umgebung geht. (A 2) Leseverstehen Ich kann einzelne vertraute Namen, Wörter und ganz einfache Sätze erfassen, z.B. auf Schildern, Plakaten oder Prospekten. (A 1) Sprechen Ich kann mich auf einfache Art verständigen, bin aber darauf angewiesen, dass meine Gesprächspartnerin/mein Gesprächspartner etwas langsamer wiederholt oder anders sagt und mir dabei hilft, zu formulieren, was ich sagen möchte. Ich kann einfache Fragen stellen und beantworten, sofern es sich um unmittelbar notwendige Dinge und um sehr vertraute Themen handelt. (A 1) Ich kann mich in einfachen, routinemäßigen Situationen verständigen, in denen es um einen unkomplizierten und direkten Austausch von Informationen und um vertraute Themen und Tätigkeiten geht. (A 2) Im Dossier, der Schatzsammlung oder dem „Treasure Book“, wird die Schülerin oder der Schüler zu möglichst individueller Gestaltung angeregt. Die Lehrerin oder der Lehrer sollte deutlich machen, dass das Dossier etwas Besonderes und Eigenständiges ist und sich im Laufe der 3. und 4. Klasse verändert. 93 Dieses ist für dich Es zeigt dir, deinen Eltern, Lehrerinnen und Lehrern und anderen Menschen, was du schon in anderen Sprachen gelernt hast Tipps zum Benutzen fülle die Selbsteinschätzungbögen sorgfältig aus sammele besonders schöne und gut gelungene Arbeiten in deinem Treasure Book hebe das Portfolio gut auf und nimm es mit in die 5. Klasse 94 Sprachenbiografie Mein Portfolio für Sprachen Nachname: Vorname: Geburtsdatum: Geburtsort: Geburtsland: Diese Sprachen kann ich verstehen : ____________________________________________________ Diese Sprachen kann ich sprechen: ____________________________________________________ 95 Besonderes: Mit folgenden Personen spreche ich in anderen Sprachen: Freunde, Verwandte, Besuch Sie wohnen in Mit ihnen spreche ich Beispiel: Oma Polen polnisch Ich schicke Briefe, E-Mails in folgende Länder; ich schreibe dabei in folgenden Sprachen: Ich habe folgende Länder besucht: So habe ich mich verständigt: Diese Sprachen möchte ich gern lernen: 96 Ergänzend zu der vorstehenden Notation in Tabellenform kann auch eine Darstellung der Sprachenbegegnung in folgender Form gewählt werden. Sprachen außerhalb der Schule Auch außerhalb der Schule begegnen wir anderen Sprachen: Computerspiele Computerspiele Eis kaufen in Italien Popsongs Popsongs 97 Beispiele für Selbsteinschätzungsbögen 1. Lernjahr Hörverstehen Das verstehe ich auf Englisch • Ich kann verstehen, was meine Lehrerin/mein Lehrer von mir möchte. • Ich kann von einem gehörten Text (Kassette, CD, Lehrer/in) einige Wörter verstehen. • Wenn ich einen Text höre und Bilder dazu sehe, weiß ich, worum es geht. ja noch nicht so gut ja noch nicht so gut ja nein • Ich kann verstehen, wenn jemand: • mich begrüßt/verabschiedet • sagt, wie alt er/sie ist • mich nach meiner Lieblingsfarbe fragt • • Ich kenne Wörter zu diesen Themen: • Geburtstag • Tiere • Schule/Klassenraum • • Ich mag diese Geschichten, Kinderbücher besonders gern: 98 1. Lernjahr Sprechen Das kann ich auf Englisch sagen: Ich kann sagen: ja muss ich üben ja muss ich üben ☺ wie ich heiße, wie alt ich bin ☺ welches mein Lieblingstier ist ☺ wie es mir geht ☺ ☺ Ich kann : ☺ mich bedanken ☺ jemandem zum Geburtstag gratulieren ☺ von 1 - 12 zählen ☺ ☺ Ich kann diese Lieder singen: Ich kann diese Reime, Gedichte sprechen Happy birthday One, two this is ... Red and yellow and ... Hickory, dickory, dock ... Good morning ______________________ ____________________ __ 99 1. Lernjahr Besonderen Spaß hat mir gemacht: Das mochte ich nicht so gern: Das haben wir hergestellt/gebastelt: 100 2. Lernjahr Hörverstehen Das verstehe ich auf Englisch • Ich kann verstehen, was meine Lehrerin/mein Lehrer sagt. • Ich kann einen gehörten Text (Kassette, CD, Lehrer/in) verstehen. • Ich kann von englischen/amerikanischen Pop-Songs einige Wörter heraushören. ja noch nicht so gut ja noch nicht so gut ja nein • Ich kann verstehen, wenn jemand: • über sich erzählt • über das Wetter spricht • von seinen Hobbys berichtet • • Ich kenne Wörter zu diesen Themen: • Jahreszeiten • Essen und Trinken • Familie • Verreisen • • Ich mag diese Geschichten, Kinderbücher besonders gern: 101 2. Lernjahr Sprechen Das kann ich auf Englisch sagen ja muss ich üben ja muss ich üben ☺ wie mein Zimmer aussieht ☺ wie ich aussehe ☺ was ich gern/nicht gern tue ☺ ☺ Ich kann : ☺ mich entschuldigen ☺ fragen, wenn ich etwas nicht verstehe ☺ um etwas bitten, z. B. Bleistift, Schere ... ☺ ☺ Ich kann diese Lieder singen: Ich kann diese Reime, Gedichte sprechen Look outside My snowman I like the flowers ... What colour is December I hear them ______________________ ______________________ 102 2. Lernjahr Besonderen Spaß hat mir gemacht: Das mochte ich nicht so gern: Das haben wir hergestellt/gebastelt: 103 Als Alternative für die Selbsteinschätzungsbögen bietet sich auch eine grafische Darstellungsform an, die von der Lehrkraft in verschiedener Weise aufbereitet werden kann. In diesem Beispiel füllt die Lehrkraft die Sprechblasen aus, die Kinder kennzeichnen durch verschiedene Farben, was sie gut oder weniger gut sagen können. Denkbar ist auch, dass die Kinder die Sprechblasen selbst ausfüllen. Sprechen Ich kann auf Englisch (sagen) von 1 – 10 zählen 104 wie das Wetter ist mich entschuldigen Treasure Book – Schatzsammlung In dein Treasure Book kannst du besonders gelungene Arbeiten (Bilder, Zeichnungen, Klebetexte, picture books), Gesammeltes (Fotos, Briefmarken, Postkarten), Briefe oder E-Mails in englischer Sprache und vieles mehr einheften. Denke bei der Auswahl daran, was du selbst wichtig und besonders gut findest. Dein Treasure Book oder deine Schatzsammlung ist eine Art Erinnerungsalbum an dein Englischlernen in der Grundschule. 105 10.2 Portfolio für den Sekundarbereich I (Beispiel) 1) Europäisches Portfolio der Sprachen Sekundarstufe I Sprachen-Biographie Name: Vorname: Geburtsdatum: Wohnort: Schulen: 1) Die folgenden Seiten sind ein Auszug aus der Sprachen-Biographie, erarbeitet in Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Modellversuchs „Wege zur Mehrsprachigkeit“; herausgegeben vom Landesinstitut für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Soest 1999, zu beziehen ab Januar 2001 beim Verlag für Schule und Weiterbildung, Druckverlag Kettler GmbH, Postfach 11 50, 59193 Bönen/Westfalen 106 Liebe Schülerinnen und Schüler, 107 Natürlich könnt ihr auch zuerst bei den Teilen 108 10.3 Sprachen-Pass 1) - Auszug - 1) erarbeitet in Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Modellversuchs „Wege zur Mehrsprachigkeit“, herausgegeben vom Landesinstitut für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Soest 1999, zu beziehen ab Januar 2001 beim Verlag für Schule und Weiterbildung, Druckverlag Kettler GmbH, Postfach 11 50, 59193 Bönen/Westfalen. Der Sprachen-Pass als Dokument fremdsprachlicher Kompetenz wird in Nordrhein-Westfalen am Ende der Sekundarstufe I, also des 9. bzw. 10. Schuljahrgangs eingesetzt. 109 Sprachen-Pass 110 Sprachen-Pass 111 Sprachen-Pass 112 10.4 Allgemeiner Europäischer Referenzrahmen für das Lernen und Lehren von Sprachen – Kompetenzstufen 1) − Hörverstehen − Leseverstehen − Mündlicher Sprachgebrauch, Interaktion − Schriftliche Textproduktion − Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln − Ausdrucksvermögen − Kommunikative Reichweite 1) Da zum Zeitpunkt der Erarbeitung der vorliegenden Handreichungen noch keine offizielle deutsche Übersetzung des „Common Framework“ vorliegt, sind im Folgenden die Kompetenzstufen in der Fassung wiedergegeben, wie sie im Lehrplan Englisch für die Sekundarstufe II, Gymnasium/Gesamtschule des Landes Nordrhein-Westfalen aufgeführt sind. 113 Hörverstehen A1= Breakthrough A2= Waystage B1= Threshold B2= Vantage C1= Effective Proficiency C2= Mastery In gesprochener Sprache erkennen die Schülerinnen und Schüler vertraute Wörter und grundlegende Satzmuster wieder, die sich auf die eigene Person, die Familie und die unmittelbare konkrete Umgebung beziehen, vorausgesetzt es wird langsam und deutlich gesprochen. Sie können Sätze und sehr häufig verwendete Wörter verstehen, die sich auf Bereiche von unmittelbarer persönlicher Bedeutung beziehen (z.B. Informationen zur Person und zur Familie, Einkaufen, örtliche geographische Orientierung, Arbeit). Sie können langsam und deutlich gesprochenen Mitteilungen und Ankündigungen die wesentlichen Informationen entnehmen. Sie können deutlich gesprochener Standardsprache wichtige Informationen entnehmen, wenn sich die Mitteilung auf vertraute Themen bezieht, auf die man üblicherweise am Arbeitsplatz, in der Schule, in der Freizeit etc. trifft. Gleiches gilt – vorausgesetzt es wird relativ langsam gesprochen – für das Verstehen vieler Radio- und Fernsehprogramme, die über aktuelle Ereignisse berichten oder Themen des persönlichen und/oder beruflichen Interesses ansprechen. Sie können umfangreichere gesprochene Texte (Referate, Vorträge, Monologe) verstehen und komplexeren argumentativen Zusammenhängen fol-gen – vorausgesetzt die Themen sind ihnen einigermaßen vertraut. Die meisten Programme in den Medien werden verstanden – sofern überwiegend die Standardvariante der Zielsprache gesprochen wird. Sie können umfangreichere gesprochene Texte verstehen, selbst wenn diese nicht klar gegliedert und Bezüge nicht ausdrücklich versprachlicht sind. Sie können Fernsehprogramme und Filme ohne große Mühen verstehen. Jegliche Art gesprochener Sprache – ganz gleich ob medial vermittelt oder aktuell gesprochen – verstehen sie ohne Mühe. Dabei kann es sich auch um schnell gesprochene Sprache handeln, wenn sie Zeit haben, sich mit dem Akzent vertraut zu machen. 114 Leseverstehen A1= Breakthrough A2= Waystage B1= Threshold B2= Vantage C1= Effective Proficiency C2= Mastery Die Schülerinnen und Schüler können vertraute Namen, Wörter und sehr einfache Sätze z.B. auf Hinweisschildern, Plakaten oder in Katalogen wiedererkennen und verstehen. Sie können sehr kurze einfache Texte lesen und verstehen. Sie können vorhersagbare spezifische Informationen aus Alltagstexten entnehmen, z.B. aus Werbeanzeigen, Prospekten, Speisekarten und Fahrplänen. Sie können sehr kurze persönliche Mitteilungen/Briefe verstehen. Sie können Texte verstehen, die hauptsächlich aus sehr gebräuchlicher Sprache bestehen, wie man ihnen im Alltag oder am Arbeitsplatz / in der Schule begegnet. Sie können in persönlichen Mitteilungen / Briefen Aussagen über Ereignisse und Gefühle sowie Wünsche verstehen. Sie können Artikel und Berichte über aktuelle Ereignisse und Probleme lesen, in denen die Verfasser einen bestimmten Standpunkt vertreten oder eine bestimmte Perspektive einnehmen. Sie können zeitgenössische Prosa lesen. Sie verstehen längere und komplexere Texte – und zwar sowohl Sachtexte als auch literarische Texte. Stilistische Besonderheiten in den Texten werden wahrgenommen und beim Verstehensprozess berücksichtigt. Sie haben keine besondere Mühe mit fachsprachlichen Texten, selbst wenn diese nicht unmittelbar eigene Interessensbereiche berühren. Mit Leichtigkeit können sie nahezu alle Formen geschriebener Sprache verstehen – einschließlich akstrakter, strukturell und/ oder sprachlich komplexer Texte – wie z.B. Handbücher, fachsprachliche Artikel und literarische Werke. 115 Mündlicher Sprachgebrauch, Interaktion A1= Breakthrough A2= Waystage B1= Threshold Die Schülerinnen und Schüler können sich in einfacher Form mit anderen verständigen, wenn sich diese darauf einlassen, Dinge zu wiederholen, in langsamer Form zu paraphrasieren und ihnen bei der eigenen Formulierung zu helfen. Sie können einfache Fragen stellen und beantworten und Angaben zum Wohnort und zu bekannten Personen machen. Einfache und häufig wiederkehrende Situationen bewältigen sie, wenn es sich um einen direkten und einfachen Austausch von Informationen über vertraute Themen und Aktivitäten handelt. Sie können kurze soziale Kontakte bewältigen, selbst wenn sie normalerweise nicht genug verstehen, um die Konversation mit eigenen Mitteln aufrecht zu erhalten. Sie verfügen über ein Inventar von Sätzen und Redemitteln, um sich selbst, die eigene Familie und Lebensumstände, die eigene Ausbildung und den eigenen Arbeitsplatz vorzustellen. Sie sind den Anforderungen sprachlich gewachsen, die sich üblicherweise auf Reisen in zielsprachigen Ländern stellen. Sie können sich dann auch unvorbereitet an Gesprächen beteiligen, wenn ihnen die Themen vertraut sind. Sie können über Erfahrungen und Ereignisse berichten, Meinungen und Pläne begründen, eine Geschichte erzählen, den Inhalt von Büchern und Filmen zusammenfassen. 116 B2= Vantage Sie sind in der Lage, sich mit Spontaneität und Geläufigkeit an Gesprächen mit native speakers zu beteiligen und eigene Positionen zu vertreten. Sie können in klarer und detaillierter Form Sachverhalte über ein breiteres Spektrum von Themen aus den eigenen Interessensgebieten darstellen. Sie können zu aktuell bedeutsamen Sachverhalten und Diskussionen eine eigene Position vertreten und die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Optionen erörtern. C1= Effective Proficiency C2= Mastery Sie können sich flüssig und spontan ohne offensichtliche Suche nach Ausdrucksmitteln verständigen. Sie können die Sprache flexibel und wirksam für persönliche und berufliche Zwecke einsetzen. Sie können sachgerecht Ideen und Meinungen formulieren und sich mit ihren Redebeiträgen geschickt auf andere beziehen. Sie können auch komplexe Sachverhalte klar und detailliert darstellen, Teilaspekte entwickeln und den eigenen Beitrag angemessen abschließen. Sie können sich mühelos an jedem Gespräch und jeder Diskussion beteiligen und verfügen über ein ausreichendes Repertoire idiomatischer Redemittel. Sie können mit Geschick und Präzision Bedeutungen nuanciert versprachlichen. Sollten sie Schwierigkeiten haben, sich intentionsgemäß verständlich zu machen, können sie ihren eigenen Beitrag so geschickt abwandeln, restrukturieren und weiterent-wickeln, dass andere evtl. Schwierigkeiten kaum wahrnehmen. Schriftliche Textproduktion A1= Breakthrough A2= Waystage B1= Threshold Die Schülerinnen und Schüler können eine kurze und einfache Nachricht (z.B. Postkarte mit Feriengrüßen) verfassen und Formulare mit Angaben zur Person ausfüllen. Sie können kurze Notizen und Mitteilungen aufschreiben, die sich auf Bereiche des unmittelbaren Bedarfs beziehen, und einen sehr einfachen persönlichen Brief formulieren, z.B. um jemandem für etwas zu danken. Sie können einen einfachen zusammenhängenden Text zu Themen verfassen, mit denen sie vertraut oder die von persönlichem Interesse sind. Sie können einen persönlichen Brief schreiben, in dem Erfahrungen und Eindrücke beschrieben werden. . B2= Vantage Sie können sich in klarer und detaillierter Form schriftlich zu einem breiteren Spektrum von Themen des persönlichen Interesses äußern. Sie können in einem Essay, Bericht oder Referat Informationen vermitteln, sich begründet für oder gegen Positionen aussprechen. Sie können in umfangreicheren persönlichen Texten (z.B. Brief) die Bedeutung von Ereignissen und Erfahrungen herausstellen und kommentieren. C1= Effective Proficiency C2= Mastery Sie können sich in klarer und gut strukturierter Weise ausdrücken und persönlich in ausführlicherer Form Stellung beziehen. Sie können in Einzelheiten komplexe Sachverhalte in Briefen, Berichten oder Essays darlegen und dabei die wichtigsten Punkte herausstellen. Sie können Texte unterschiedlicher Art in persönlichem Stil formulieren und sich stilistisch auf die anzusprechenden Leser einstellen. Sie können flüssig und klar in angemessenem Stil formulieren. Sie können komplexe Briefe, Berichte oder Artikel schreiben, die Sachverhalte logisch so klar strukturiert präsentieren, dass die Leser die bedeutsamen Punkte erkennen und im Gedächtnis behalten. Sie können Inhaltsangaben/ Zusammenfassungen und Rezensionen zu beruflich relevanten oder literarischen Werken verfassen. 117 Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln, Korrektheit A1= Breakthrough A2= Waystage B1= Threshold Die Schülerinnen und Schüler beherrschen ein auswendig gelerntes Repertoire von einigen einfachen grammatischen Strukturen und Satzmustern. Sie verwenden einige einfache Strukturen korrekt; sonst ist noch mit systembedingten grundlegenden Fehlern zu rechnen. Sie benutzen das grundlegende Repertoire von sprachlichen Mitteln, die für wiederkehrende Situationen der Alltagskommunikation charakteristisch sind, einigermaßen korrekt. 118 B2= Vantage Sie benutzen sprachliche Mittel weitgehend korrekt. Fehler, die ihnen unterlaufen, sind nicht systematischer Art und verursachen in aller Regel keine Missverständnisse. Im Übrigen sind sie in der Lage, die meisten Fehler selbst zu korrigieren. C1= Effective Proficiency C2= Mastery Sie machen selten Fehler, die kaum auffallen und von ihnen selbst korrigiert werden. Sie beherrschen also die sprachlichen Normen auf recht hohem Niveau. Sie halten die grammatische Kontrolle auch über komplexe Äußerungen konsequent durch, auch wenn ihre Aufmerksamkeit in anderer Weise beansprucht ist. Ausdrucksvermögen, kommunikative „Reichweite“ A1= Breakthrough A2= Waystage B1= Threshold Sie verfügen über ein recht eingeschränktes grundlegendes Repertoire von Wörtern und einzelnen Redemitteln, die sich auf persönliche Dinge und konkrete Situationen beziehen. Sie verwenden grundlegende Satzmuster und auswendig gelernte Redemittel, Wortgruppen und formelhafte Redewendungen, um in einfach strukturierten Alltagssituationen in begrenztem Maße Informationen weiterzugeben. Mit dem Repertoire verfügbarer sprachlicher Mittel können sie „überleben“, der Wortschatz reicht aus, um sich über persönliche Interessen und über die wichtigsten allgemein interessierenden Themen zu verständigen – wenn auch gelegentlich zögernd und mit Umschreibungen. B2= Vantage Sie verfügen über ein ausreichend breites Repertoire von sprachlichen Mitteln, um klare Beschreibungen zu geben, Meinungen und Standpunkte zu den meisten Themen von allgemeinem Interesse zu formulieren. Sie suchen dabei nicht auffällig nach geeigneten Wörtern und benutzen gelegentlich komplexere syntaktische Strukturen. C1= Effective Proficiency C2= Mastery Sie verfügen über einen breiten Ausschnitt zielsprachlicher Mittel, so dass die meisten Themen von persönlichem und allgemeinem Interesse intentionsgemäß verhandelbar sind. Gelegentlich auftretende Lücken – z.B. im Wortschatz – werden durch Umschreibung und andere rede-/schreibtechnische Strategien überwunden. Im aktiven Sprachgebrauch können sie zwischen dem formalen und dem informellen Register differenzieren. Sie zeigen große Flexibilität, indem sie Aussagen mit variierenden sprachlichen Mitteln so (um)formulieren, dass auch feinere Bedeutungsnuancen präzise und differenziert getroffen und Mehrdeutigkeiten – wenn nicht erwünscht – vermieden werden. Sie gehen geschickt mit idiomatischen Wendungen und Redensweisen um. 119 120 121