Vom Fremdsprachenlernen in der Grundschule zum

Transcription

Vom Fremdsprachenlernen in der Grundschule zum
Niedersächsisches
Kultusministerium
Vom Fremdsprachenlernen
in der Grundschule zum
Fremdsprachenunterricht im
Sekundarbereich I
Handreichungen für den Übergang
An der Erarbeitung der Broschüre „Vom Fremdsprachenlernen in der Grundschule zum Fremdsprachenunterricht im Sekundarbereich I“ waren die nachstehenden Damen und Herren beteiligt:
Große Kracht, Karl
Georgsmarienhütte
Dr. Krohn, Dieter
Hannover
Leithäuser, Cosima
Cuxhaven
Lindenmann, Margrit
Wedemark
Lippelt, Birgit
Braunschweig
Nickelsen, Ellin
Beverstedt
Schönbach, Helga
Bad Pyrmont
Willgerodt, Ursula
Friedeburg
Redaktion: Edeltraud Windolph (Niedersächsisches Kultusministerium)
Herausgegeben vom Niedersächsischen Kultusministerium (2000)
30159 Hannover, Schiffgraben 12
ISBN 3-507-00844-0
© 2000 Schroedel Verlag GmbH, Hannover
2
Inhalt
Seite
Vorwort
4
1
Die Situation in Niedersachsen
6
2
Didaktisch-methodische Grundlagen für die Anfangsstufe des Fremdsprachenlernens in der Schule
7
3
Fremdsprachenlernen in der Verlässlichen Grundschule
10
4
Lernvoraussetzungen, die die Schülerinnen und Schüler aus der Grundschule
für den Englischunterricht der Sekundarstufe I mitbringen
12
5
Aufgaben und Ziele des Englischunterrichtes in den Schuljahrgängen 5 und 6
16
5.1
5.2
Die neue Situation
Die Rahmenrichtlinien für die Orientierungsstufe und die Integrierte Gesamtschule
16
17
6
Sprachenportfolio als Dokumentation der Lernentwicklung
20
6.1
6.2
6.3
6.4
Europäischer Referenzrahmen für das Fremdsprachenlernen
Europäisches Portfolio der Sprachen
Portfolio in der Grundschule
Portfolio in den Schuljahrgängen 5 und 6
20
21
23
24
7
Zusammenarbeit von Grundschulen und weiterführenden Schulen – Anregungen für die Praxis vor Ort
25
7.1
7.2
7.3
Rechtliche Vorgaben
Formen der Kooperation und Koordination
Fachberatung und regionale Fortbildung
25
26
32
8
Veränderter Umgang mit dem Lehrwerk im Schuljahrgang 5
37
8.1
8.2
Allgemeine Aspekte
Ausgewählte Lehrwerke
„English G 2000“, Cornelsen Verlag
„Camden Market“, Diesterweg Verlag
„Orange Line New“, Klett Verlag
38
38
43
48
48
9
Crossing the bridge – Beispiele für schulformüberbrückenden
Englischunterricht
54
9.1
9.2
9.3
9.4
9.5
9.6
Einleitung
Animals
Shopping
Hobbies, Games and Sports – Lernen an Stationen
Goldilocks and the three bears – Storytelling
Birthday – Gestaltung der Unterrichtsarbeit mit Hilfe englischer Kinderbücher
54
54
65
74
84
90
10
Anhang
93
10.1
10.2
10.3
10.4
Portfolio für die Grundschule (Beispiel)
Portfolio für den Sekundarbereich I (Beispiel)
Sprachen-Pass
Allgemeiner Europäischer Referenzrahmen für das Lernen und Lehren von
Sprachen – Kompetenzstufen
8.2.1
8.2.2
8.2.3
93
106
109
113
3
Vorwort
Mit Beginn des Schuljahres 1999/2000 ist ein zentrales bildungs- und familienpolitisches Reformprojekt der Landesregierung im ersten Ansatz verwirklicht worden: die Einführung von verlässlichen Schulzeiten für die Grundschulkinder in Niedersachsen. In den nächsten Jahren sollen alle
niedersächsischen Grundschulen zu Verlässlichen Grundschulen umgestaltet werden. Damit ist der letzte Schritt auf
dem Weg zum verbindlichen Fremdsprachenlernen in der
Grundschule getan, denn für alle Kinder in dem 3. und 4.
Schuljahrgang dieser Grundschulen ist das Erlernen einer
fremden Sprache Pflicht.
Zum Schuljahresbeginn 2000/2001 wechselten erstmals aus dem 4. Schuljahrgang der Verlässlichen Grundschulen Schülerinnen und Schüler, die eine fremde Sprache gelernt haben, in den 5.
Schuljahrgang. Die Orientierungsstufen und die Integrierten Gesamtschulen werden dadurch vielerorts vor eine neue Situation gestellt. Während bisher für die Schülerinnen und Schüler im Schuljahrgang 5 das Fach Englisch in der Regel ein neues Unterrichtsfach war, werden sich für eine
Übergangszeit in diesem Schuljahrgang Schülerinnen und Schüler befinden, die u.U. sehr unterschiedliche Lernvoraussetzungen für das Fach Englisch mitbringen. So haben die einen z.B. ein
oder zwei Jahre Englisch im Klassenverband gelernt, während andere Englisch oder eine andere
Fremdsprache in Arbeitsgemeinschaften bzw. gar keine Fremdsprache gelernt haben.
Um einen Bruch zwischen dem Fremdsprachenlernen in der Grundschule und dem Fremdsprachenunterricht im Sekundarbereich I zu vermeiden, müssen die Unterrichtskonzeptionen beider Schulformen kontinuierlich aufeinander abgestimmt werden. Fremdsprachenvermittlung in der
Grundschule muss mit dem nachfolgenden Lehrgang des Sekundarbereiches I korrespondieren,
die Schulen im Sekundarbereich I müssen die Arbeit der Grundschule kennen und auf dieser aufbauen.
Die vorliegenden „Handreichungen für den Übergang“ wollen in dieser Umbruchsituation Hilfestellung geben. Sie wollen eine Brücke bauen zwischen dem Fremdsprachenlernen in der Grundschule und dem Fremdsprachenunterricht in den Schuljahrgängen 5 und 6.
Sie zeigen auf, was und wie Kinder in der Auseinandersetzung mit einer fremden Sprache auf
grundschulgemäße Weise gelernt haben. Sie geben Auskunft über Ziele, Inhalte, Lernwege und
Methoden des Fremdsprachenlernens in der Grundschule. Sie weisen Wege, wie das Gelernte im
Sekundarbereich I weitergeführt werden kann.
Auf diese Weise schärfen sie den Blick für die Arbeit der jeweils anderen Schulform und regen zur
Kommunikation zwischen den Schulformen an; ein wechselseitiger Austausch und die Bereitschaft
aller Beteiligten, aufeinander zuzugehen sind notwendig, um die Kontinuität des Fremdsprachenerwerbs zu sichern.
4
Die verbindliche Einführung des Fremdsprachenlernens in der Grundschule erfordert die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für das Fremdsprachenlernen im allgemein bildenden Schulwesen;
ein Gesamtkonzept, in dem das Verhältnis der Sprachen zueinander, vor allem der englischen zu
den anderen Sprachen dargelegt und begründet wird. Dieses Konzept muss aufzeigen, in welcher
Abfolge und mit welcher Verzahnung mehr Fremdsprachen in der Schule angeboten und gelernt
werden können. Dabei ist über die Dauer, die Strukturierung und die variable inhaltliche Ausgestaltung der Lehrgänge zu entscheiden. Ein Zuwachs an erwarteter Sprachlernleistung muss für alle
erreichbar sein. Das erfordert ein Neudefinieren von Anspruchserwartungen und auch ein Umdenken bei der Korrektur und Bewertung von Schülerleistungen. Die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes wird auch die Erarbeitung bzw. Überarbeitung der Rahmenrichtlinien der einzelnen Schulformen für das Fach Englisch nach sich ziehen.
Mit den vorliegenden Handreichungen wird der Versuch unternommen, die Qualität des Fremdsprachenunterrichts in den europäischen Kontext zu stellen und somit eine verlässliche Grundlage
für die Übergänge zwischen den Schulformen zu schaffen. Die Handreichungen verstehen sich als
ein Beitrag des Landes Niedersachsen zum europäischen Jahr der Sprachen.
(Renate Jürgens-Pieper)
5
1
Die Situation in Niedersachsen
In Niedersachsen hat das Fremdsprachenlernen in der Grundschule Tradition. In den Jahren von
1966 bis 1983 wurde an ausgewählten Grundschulen in Niedersachsen (vorwiegend in den Regionen Hannover, Braunschweig, Lüneburg) in den Klassen 3 und 4 im Rahmen von Schulversuchen
Frühenglisch erteilt. Obwohl diese Schulversuche positiv bewertet wurden, kam es damals zu keiner flächendeckenden Einführung des Englischunterrichts in der Grundschule. Erst der 1985 gefasste Beschluss der Europäischen Gemeinschaft, 1992 den europäischen Binnenmarkt zu verwirklichen, führte dazu, dass Ende der 80er Jahre die Diskussion um das Fremdsprachenlernen in
der Grundschule neu entfacht wurde.
Am 12. Dezember 1990 hat der damalige Kultusminister Prof. Rolf Wernstedt vor dem Niedersächsischen Landtag erklärt, das Erlernen einer fremden Sprache verbindlich einführen zu wollen. Auf
Grund der angespannten Haushaltslage des Landes konnte diese wünschenswerte Einführung
allerdings nur Schritt für Schritt erfolgen.
Mit der Einführung der Verlässlichen Grundschule und der verbindlichen Vorgabe, in den 3. und 4.
Schuljahrgängen wöchentlich zwei Stunden Fremdsprachenlernen anzubieten, ist die Entwicklung
nun zu einem vorläufigen Abschluss gekommen.
Grundlage des Fremdsprachenlernens in der Verlässlichen Grundschule ist die vom Niedersächsischen Kultusministerium 1995 herausgegebene Handreichung „Didaktisch-methodische Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule“.1) Die Empfehlungen bestehen aus zwei
Bänden mit insgesamt vier Teilen (A-D); Band 1 umfasst die didaktisch-methodische Grundlegung
des Fremdsprachenlernens in der Grundschule (A) sowie die Ausführungen für die Sprachen Englisch (B) und Französisch (C), der 2. Band umfasst Niederländisch in der Grundschule (D).
Die Praxis zeigt, dass bisher in allen Verlässlichen Grundschulen die englische Sprache vermittelt
wird, dennoch ist es möglich, in der Verlässlichen Grundschule eine andere europäische Sprache
anzubieten, z.B. Französisch oder – in den grenznahen Gebieten – Niederländisch. Allerdings ist
die Weiterführung der gewählten Sprache in Zusammenarbeit mit der Orientierungsstufe und den
weiterführenden Schulen in einem abgestimmten Fremdsprachenkonzept zu gewährleisten.
1)
6
„Didaktisch-methodische Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule“, hrsg. vom Niedersächsischen Kultusministerium, Schroedel Schulbuchverlag GmbH, Hannover 1995
2
Didaktisch-methodische Grundlagen für die Anfangsstufe des Fremdsprachenlernens in der Schule 1)
Fremdsprachendidaktik und Fremdsprachenlehr- bzw. Fremdsprachenerwerbsforschung haben in
den letzten zwei Jahrzehnten erhebliche Fortschritte gemacht. Sie sind zu neuen und für den Unterricht bedeutsamen Erkenntnissen gelangt; inzwischen ist mehr über die Prozesse bekannt, die
in den Schülerinnen und Schülern beim Erlernen einer neuen Sprache ablaufen. Traditionelle Prinzipien und Methoden, die den alltäglichen Fremdsprachenunterricht prägen, müssen vor dem Hintergrund dieser neuen wissenschaftlichen Befunde kritisch geprüft werden. Neue Prinzipien und
Methoden, die dem heutigen Stand der wissenschaftlichen Forschung entsprechen, müssen ihren
Platz einnehmen.
Der Zusammenhang von Lehren und Lernen, von dem, was die Unterrichtenden intendieren, und
dem, was die Lernenden daraus profitieren, ist weniger eng als bisher angenommen. Die Schülerinnen und Schüler übernehmen nicht einfach, was ihnen die Lehrerinnen und Lehrer darbieten; sie
fügen nicht die Elemente der neuen Sprache in der Weise und Reihenfolge aneinander, wie sie
ihnen im Unterricht nacheinander präsentiert werden. Die Verarbeitung der Elemente der neuen
Sprache zu einer persönlichen Fremdsprachenkompetenz folgt allgemeinen und individuellen Gesetzmäßigkeiten.
Die Unterrichtsinhalte und ihre nach systematischen Gesichtspunkten geplante Abfolge, wie sie
z.B. in den Lehrwerken festgelegt ist, sind wichtige Strukturierungshilfen, aber nur zwei von vielen
Faktoren, die den Fremdsprachenerwerbsprozess beeinflussen. Andere Faktoren sind jene, die in
den Lernenden nach eigenen Gesetzen wirken.
Einige Schülerinnen und Schüler lernen eher ganzheitlich (insbesondere im Grundschulalter), andere eher analytisch; einige lernen besser über das Ohr, andere über das Auge oder über die
Hand. Die meisten brauchen für das Lernen die Kombination dieser Kanäle. Das Ausmaß an Extraversion oder Introversion beeinflusst das Kommunikationsverhalten. Insbesondere Angstgefühle
verhindern, dass der Spracherwerbsprozess sich erfolgreich vollziehen kann. Auch das sprachliche
Vorwissen in der Muttersprache und gegebenenfalls in einer anderen außerschulisch erworbenen
Sprache beeinflusst den Aufbau weiterer fremdsprachlicher Kompetenz.
Die vorangegangenen Lebens- und Lernerfahrungen der Schülerinnen und Schüler spielen darüber hinaus eine große Rolle bei Verstehens- und Verständigungsprozessen. Sie entwickeln ihre
Fremdsprachenkompetenz in der Begegnung mit der neuen Sprache aktiv selbst, indem sie diese
Sprache verstehen und sie in möglichst authentischer Kommunikation verwenden. Sie bauen ihr
individuelles fremdsprachliches Wissen und Können aus dem dargebotenen sprachlichen Material
auf, d.h. aus den Geschichten, die ihnen erzählt werden, aus den Äußerungen der Kommunikationspartner und in Verbindung mit den außersprachlichen Informationen, die ihnen z.B. der situative
Kontext zur Verfügung stellt.
1)
Die folgenden Ausführungen basieren im Wesentlichen auf:
- G. Bach, J.-P. Timm (Hrsg.): Englischunterricht, Francke Verlag, Tübingen und Basel, 2. Aufl. 1996
- W. Butzkamm: Psycholinguistik des Fremdsprachenunterrichts, Francke Verlag, Tübingen 1989
- R. Ellis: The Study of Second Language Acquisition,: OUP, Oxford 1994
- S. Krashen: Principles and Practice in Second Language Acquisition, Pergamon, Oxford 1982
- P. Lightbown, N. Spada: How Languages are Learned, OUP, Oxford 1993
- J. P. Timm (Hrsg): Englisch lernen und lehren, Cornelsen, Berlin 1998
7
Der Fremdsprachenunterricht muss daher einerseits so offen strukturiert sein, dass sich die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen und Können individuell „konstruieren“ können, andererseits aber
auch Strukturierungs- und Lernhilfen sowie Übungsmöglichkeiten zur systematischen Entwicklung
kommunikativer Fertigkeiten anbieten. Wie viel Offenheit und wie viel lehrseitige Steuerung die
Lernenden jeweils benötigen, hängt auch von der jeweiligen Phase des Sprachlernprozesses und
den Lerndispositionen der Schülerinnen und Schüler ab.
Der natürliche – ebenso wie der in der Schule ablaufende – Fremdsprachenerwerbsprozess vollzieht sich in einer bestimmten, aber nur zum Teil erforschten Abfolge von Schritten, die mit der
Reihenfolge der Unit-Inhalte der Lehrwerke nicht immer übereinstimmt. Bevor die neue Sprache
produziert werden kann, das gilt besonders für die Anfangsstufe des Fremdsprachenlernens, ist
eine individuell unterschiedlich lange Phase erforderlich, in der die Aktivität der Lernenden vorwiegend - bei einigen vielleicht ausschließlich - im Zuhören und ggf. danach Handeln liegt. In dieser
Zeit wächst die Fähigkeit, sich selbst zu äußern. Die Sprachaufnahme geht zu Beginn des Fremdsprachenerwerbsprozesses und in Bezug auf jedes neue sprachliche Phänomen, ähnlich wie beim
Erwerb der Muttersprache, der produktiven Sprachverwendung voraus. Die Schülerinnen und
Schüler sollten nicht zur Sprachproduktion gedrängt werden, bevor sie sich sicher fühlen, das
schließt nicht aus, dass sie durch gezielte Impulse zum sprachlichen Handeln ermutigt werden.
Die Unterrichtenden haben die Funktion, die Lernprozesse als classroom managers anzuregen
und als learning facilitators zu unterstützen. Sie bieten Texte, Kommunikationsanlässe und -partner
an; sie helfen bei Verstehens- und Verständigungsprozessen; sie stellen Ansprüche, evaluieren
Lernprozesse und Lernergebnisse und helfen bei der Selbstevaluation. Entscheidend für den Erfolg sind allerdings die rezeptiven und produktiven bzw. interaktiven Tätigkeiten der Lernenden
selbst. Da diese individuell verschieden ablaufen, muss der Unterricht Raum für diese individuellen
Prozesse lassen.
Ein Unterricht, der diesen lern- und prozessorientierten Ansatz des Fremdsprachenlernens verwirklicht, ist im Wesentlichen durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
− Ein vielfältiges Angebot an inhaltlich motivierenden Texten und Materialien bietet Gelegenheit
zu rezeptiven, produktiven und interaktiven Tätigkeiten. Diese Texte – wozu auch die Äußerungen der Lehrkräfte gehören – und Materialien in ihrem situativen Kontext bilden das Anregungspotenzial für die sich sowohl in der Gruppe als auch individuell vollziehenden Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler. Aus ihnen gewinnen sie die ständig wachsende Fähigkeit, die
neue Sprache ratend zu verstehen und die funktionalen und formalen Regeln dieser Sprache in
vielen Schritten zu erschließen und über Stadien wachsender sprachlicher Korrektheit anzuwenden.
− Die Texte und Materialien sowie auch die Äußerungen der Lehrkräfte sind verstehbar (sie stellen in der Terminologie der Fremdsprachenerwerbsforschung comprehensible input dar), d.h.
sie liegen inhaltlich und formal (lexikalisch und grammatisch) in der Reichweite der Schülerinnen und Schüler. Verstehbar zu sein bedeutet nicht, dass alle Elemente der Texte, nämlich
Wortschatz und grammatische Strukturen, schon bekannt sein müssen. In der Anfangsstufe
reicht es oftmals, dass der Sinn bzw. die Funktion eines Textes oder einer Äußerung erschlossen werden kann.
8
− Möglichst viele Materialien und Texte sprechen die Schülerinnen und Schüler thematisch so
sehr an bzw. haben eine so starke persönliche Relevanz, dass sie die Inhalte verstehen und
sich auch dazu äußern wollen. Gespräche im Unterricht sind persönlich bedeutsam.
− Die Schülerinnen und Schüler verwenden das von ihnen in dem o.a. Sinn Verstandene
(comprehended input) zum Aufbau ihrer fremdsprachlichen Kompetenz. Dabei wirken das Verstehen des Inhalts, der Funktion des Textes oder der Äußerung (ggf. situativ gebunden) und
das Verstehen der Struktur der lexikalischen und grammatischen Elemente im Lernenden zusammen.
− Bei den Äußerungen der Schülerinnen und Schüler kommt es in erster Linie darauf an, dass sie
verstehbar sind (comprehensible output). Für solche Äußerungen bekommen sie Zeit und behutsame, ermutigende Hilfestellung. Es ist entscheidend, dass sie die Formulierung ihrer eigenen Gedanken wagen. Je mehr sie selbst sprechen, desto mehr Rückmeldungen und damit zusätzlichen Input erhalten sie, z. B. in Form impliziter Korrektur oder der Bewusstmachung der
sprachlichen und kommunikativen Gleichmäßigkeiten.
− Der Unterricht bietet kontinuierlich die Möglichkeit, Strategien des Sprachgebrauchs und des
Sprachlernens sowie Lerntechniken zu erwerben und zu üben. Lerntechniken, die die Aufnahme und das Behalten neuen Lernstoffes erleichtern, sind individuell unterschiedlich effizient. Die
Schülerinnen und Schüler müssen angeleitet werden, die für sie hilfreichen Verfahren herauszufinden und ihr Repertoire ständig zu erweitern.
Beim natürlichen Spracherwerb müssen die Lernenden die Sprache zur Regelung ihres täglichen
Lebens und zur sozialen Interaktion einsetzen. Auch wenn sich die schulische Lernsituation davon
erheblich unterscheidet, müssen die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit bekommen, die neue
Sprache als Mittel zum sprachlichen Handeln zu erfahren. Das verlangt Handlungsorientierung und
ganzheitliche Ausrichtung des Unterrichts. Dieses kann unter dem Prinzip der Öffnung des Unterrichts in die Lebenswelt bzw. der Hereinnahme der Lebenswelt in den Unterricht geschehen.
Beim Erwerb einer neuen Sprache spielen Fehler eine große Rolle. Gerade durch Fehler, die zu
kommunikativem Misserfolg führen oder die in der richtigen Weise korrigiert werden, erfahren die
Schülerinnen und Schüler, dass bestimmte Formen und Regeln, die sie bei der Verarbeitung von
Äußerungen, Texten, Erklärungen und Regelformulierungen gelernt haben, falsch, unvollständig
oder nicht übertragbar sind. Die Lernatmosphäre muss so sein, dass die Lernenden den Mut haben, Fehler zu machen, und die Unterrichtenden müssen wissen, wann und wie sie Hilfen zum
„Verlernen“ des Falschen geben können.
Etliche der dargelegten Prinzipien der modernen Fremdsprachendidaktik werden in der Grundschule verwirklicht. Der Übergang vom Fremdsprachenlernen in der Grundschule zum Englischunterricht im 5. Schuljahrgang sollte sich durch Kontinuität in der Befolgung der als bedeutsam erwiesenen Prinzipien auszeichnen.
9
Fremdsprachenlernen in der Verlässlichen Grundschule 1)
3
Das Fremdsprachenlernen ist eingebunden in das Konzept der Öffnung von Schule und Unterricht.
Die inhaltlichen Aussagen des Erlasses „Die Arbeit in der Grundschule” 2) bilden den Rahmen für
diese Konzeption.
Fremdsprachenlernen in der Grundschule will für die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von
Sprachen und Kulturen sensibilisieren und in diesem Zusammenhang auch sprachliche und kulturelle Kompetenzen und Kenntnisse vermitteln. Das Fremdsprachenlernen ist ganzheitlich orientiert,
nutzt die Fähigkeiten des intuitiven Spracherwerbs und berücksichtigt die Interessen, Erfahrungen
und Bedürfnisse der Kinder.
Aufgaben und Ziele sind
− Interesse und Neugier gegenüber Andersartigem wecken und Angst vor Fremdem abbauen
− grundlegende fremdsprachliche Kompetenz vermitteln
− eine offene und aufgeschlossene Haltung gegenüber anderen Sprach- und Kulturgemeinschaften
fördern
− Wahrnehmungsfähigkeiten vertiefen und erweitern
− Freude am Umgang mit anderen Sprachen wecken.
Die didaktische Konzeption des Fremdsprachenlernens in der Grundschule ist bestimmt durch die
Integration in Fächer, in Lernbereiche und in das Schulleben. Die Impulse und die Inhalte für
fremdsprachliches Lernen kommen aus dem schulischen und außerschulischen Lerngeschehen im
weitesten Sinne und auch aus der fremden Sprache selbst; sprachsystematische Erwägungen
bleiben – wie auch im muttersprachlichen Unterricht – im Hintergrund. Ausgehend von den Inhalten
und Methoden des Grundschulunterrichts ist das Fremdsprachenlernen integrativer Bestandteil des
Unterrichts.
Die folgende Grafik soll diese Integration verdeutlichen: 3)
Fremdsprachenlernen in der Grundschule
Zusammenleben in
der Schule
Feste und
Feiern
Wetter
Ernährung
Reisen
...
...
...
Themenbereiche und Erfahrungsfelder
- mit Sprache
handeln
- Sprache(n)
erkunden
- mit Sprache
spielen,
singen und tanzen
Sprachliches
Lernen
Interkulturelles
Lernen
- zu anderen Menschen
Kontakte aufnehmen
- ihren Alltag kennen
lernen und darüber
nachdenken
- ihre Feste feiern und
ihre Spiele spielen
Integration der Lernbereiche
Deutsch
1)
2)
3 )
10
musisch-kulturelle Bildung
Sachunterricht
Mathematik
Religion
Vgl. „Didaktisch-methodische Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule“, a.a.O.
„Die Arbeit in der Grundschule“, Erlass des MK v. 7.5.1981, SVBl. S. 112 ff.
Vgl. „Didaktisch-methodische Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule“, a.a.O. S. 11
Sport
In den Empfehlungen werden folgende Themenkreise, die in besonderer Weise die Erfahrungen
der Kinder berücksichtigen und Verbindungen zum interkulturellen Lernen aufzeigen, für das
Fremdsprachenlernen in der Grundschule vorgeschlagen:
−
−
−
−
−
−
−
Birthday
School
Them and us
Breakfast
Home town/Home village
Farm
Pets
−
−
−
−
−
−
Me and my family
Calendar
Shops/Shopping
Clothes
Toys
Christmas
Mit diesen Themenkreisen sind allerdings keine verbindlich und chronologisch abzuarbeitenden
Lerninhalte festgeschrieben. Jede Lehrkraft muss selbst entscheiden, welche der Themenkreise
sich in ihren Unterricht integrieren lassen, damit für die Schülerinnen und Schüler bedeutsame
Lerngelegenheiten genutzt werden können. Die Anzahl der Themenkreise sowie Umfang und
Schwierigkeitsgrad der sprachlichen Mittel lassen sich nur im Hinblick auf die jeweilige Klassensituation bestimmen.
Das Fremdsprachenlernen ist ab dem 3. Schuljahrgang verbindlich für alle Schülerinnen und Schüler, unabhängig von ihrer Leistungsfähigkeit. Der Stundenanteil beträgt 2 Wochenstunden, die
möglichst in Sequenzen von ca. 20 Minuten erteilt werden sollen. Auf schriftliche Lernkontrollen
und auf verpflichtende Hausaufgaben wird verzichtet. Die Leistungen werden nicht benotet, es
erfolgt in den Zeugnissen eine Bemerkung über die Teilnahme. Ein Portfolio kann Auskunft darüber
geben, was die Schülerin bzw. der Schüler im Fremdsprachenlernen geleistet hat (vgl. Kapitel 6).
In der Regel wird die Vermittlung der Fremdsprache durch die Klassenlehrerin oder den Klassenlehrer mit ausreichender fremdsprachlicher Kompetenz erfolgen; wird eine Fachlehrkraft eingesetzt, muss diese mit grundschulgemäßer Arbeit vertraut sein und eng mit den in der Klasse Unterrichtenden zusammenarbeiten, um den integrativen Ansatz zu gewährleisten. An Schulen, wo
muttersprachlicher Unterricht für Kinder ausländischer Herkunft angeboten wird, ist eine Zusammenarbeit mit den muttersprachlichen Lehrkräften anzustreben.
11
4
Lernvoraussetzungen, die die Schülerinnen und Schüler aus der Grundschule für den Englischunterricht der Sekundarstufe I mitbringen
Die Schülerinnen und Schüler sollen am Ende der Grundschulzeit eine grundlegende fremdsprachliche Kompetenz besitzen. Sie haben Freude am Umgang mit fremden Sprachen gewonnen und
zeigen in Bezug auf die phonemisch richtige Aussprache und Intonation eine gute Imitations- und
Reproduktionsfähigkeit. Sie haben eine offene und aufgeschlossene Haltung gegenüber anderen
Kultur- und Sprachgemeinschaften entwickelt. Indem sie neben ihrer Muttersprache eine andere
Sprache kennen lernen, nehmen sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Sprachen
wahr.
Die Schülerinnen und Schüler sollen in der Lage sein, sich im situativen Kontext in folgenden
Sprechakten auszudrücken:
− Kontaktpflege
sich begrüßen
sich verabschieden
sich und andere vorstellen
jemanden einladen
sich entschuldigen
sich bedanken
jemanden ansprechen
nach dem Befinden fragen
− Ausdruck von Gefühlen
Gefallen/Missfallen bekunden
jemanden trösten
jemandem etwas wünschen
körperliches Befinden ausdrücken
− Bekundung des Willens
mit Fragen Informationen einholen
um Verständnishilfe bitten
Wünsche äußern
Vorschläge machen
jemanden bitten, etwas zu tun
um Erlaubnis bitten
etwas anbieten
etwas ablehnen
− Darstellung von Sachverhalten
Personen beschreiben
Tiere beschreiben
Zeit benennen
Ort angeben
Besitzverhältnisse angeben und erfragen.
12
Für die englische Sprache bedeutet dies: 1)
−
−
Kontaktpflege
Ausdruck von
Gefühlen
sich begrüßen
Hello.
Good morning.
Good afternoon.
sich verabschieden
Good-bye.
Bye bye.
See you (later).
sich und andere vorstellen
I'm ...
My name's ...
This is ...
jemanden einladen
sich entschuldigen
Can you come to my party?
Sorry.
Excuse me.
sich bedanken
Thank you (very much).
Thanks.
jemanden ansprechen
Excuse me.
Can you help me?
nach dem Befinden fragen
How are you?
Are you ...?
Gefallen/Missfallen bekunden
I like/love/hate ...
I don't like ...
Poor ...
Oh, dear!
Don't worry.
jemanden trösten
−
−
1)
Bekundung des
Willens
Darstellung von
Sachverhalten
jemandem etwas wünschen
Happy birthday.
Merry Christmas and a Happy New Year.
Have a nice/good time.
körperliches Befinden ausdrücken
I'm fine, thanks.
I'm cold/tired/hungry.
mit Fragen Informationen einholen
What's your name?
How old are you?
What's the time?
What colour is ...?
Where is/are the ...?
When is ...?
Have you got ...?
um Verständnishilfe bitten
Wünsche äußern
Pardon?
I'd like a .../to ...
Can I have ...?
Vorschläge machen
jemanden bitten, etwas zu tun
Let's ...
Please give me ...
Come here, please.
um Erlaubnis bitten
etwas anbieten
etwas ablehnen
May/Can I ... please?
Would you like a ...?
No, thanks.
Personen beschreiben
This/That is ...
These are ...
He/She's tall...
Tiere beschreiben
Zeit benennen
Ort angeben
Besitzverhältnisse angeben und erfragen
My cat's ...
It's 12 o'clock.
It's in/on/under/at ...
This is my/your/his/her ...
Is this your ...?
Vgl. „Didaktisch-methodische Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule“, a.a.O., Teil B, S. 32;
die entsprechende Auflistung für die französische Sprache findet sich im Teil C, S. 83 und für die niederländische Sprache im Teil D, S. 9 f.
13
Die Schülerinnen und Schüler sind geübt im Hörverstehen, auch längere Texte vom Tonträger sind
ihnen bekannt. Sie haben Strategien des globalen Verstehens entwickelt und können durch das
Heraushören von Schlüsselwörtern Inhalte erfassen. Sie sind an eine große Zahl abwechslungsreicher und situationsbezogener Unterrichtsmittel gewöhnt, die das sprachliche Verständnis unterstützen.
Am Ende der Grundschulzeit sollten die Schülerinnen und Schüler in der Lage sein:
Im Bereich Hörverstehen
− beim Anhören kurzer Erzählungen und Szenen, z.B. durch Bildelemente, Gestik und Mimik
zu zeigen, dass sie die wichtigsten Begriffe verstanden haben
− die Zahl und Identität von Personen und Tieren in einem Hörtext festzustellen
− sich Gehörtes vorzustellen und durch Zeichnungen wiederzugeben
− einfache Anweisungen im Unterrichtsalltag zu verstehen und zu befolgen
− Fragen nach persönlichen Daten und Umständen, Vorlieben und Abneigungen, Lieblingsmahlzeiten, -büchern, -sendungen, -stars usw. zu verstehen und zu beantworten
− auf Fragen über vertraute Personen und Orte – auch aus Geschichten und Hörszenen – zu
antworten
− zu verstehen, wovon die Rede ist, wenn Gegenstände des täglichen Gebrauchs, Ereignisse
des Schullebens oder bekannte Personen beschrieben oder erwähnt werden
− das Datum, die Uhrzeit, den Tag oder Monat eines Ereignisses oder einer Verabredung zu
verstehen
− durch Beachtung mimischer, gestischer oder bildlicher Signale Reime und Liedtexte zu
verstehen,
im Bereich mündlicher Sprachgebrauch
− vertraute Dinge, Tätigkeiten und Spiele zu benennen
− sich mit Namen, Alter, Herkunft und Adresse vorzustellen bzw. andere danach zu befragen
− Lieder und Reime nach deren anschaulicher und rhythmischer Einführung im Chor und einzeln
vorzutragen, „chants“ mitzumachen und Reimpaare zu nennen
− kleine Alltagsdialoge zu proben
− Gegenstände, Personen und Tiere zu beschreiben
− um Hilfe und Unterstützung oder auch um Gegenstände zu bitten
− auf Fragen über Personen oder Tiere in Geschichten zu antworten.
Lesen und Schreiben englischer Texte sind keine ausgewiesenen Lernziele. Da die Schülerinnen
und Schüler aber in ihrer Umwelt von fremdsprachigen Wortbildern umgeben sind und dem englischen Schriftbild in Bilderbüchern, in der Werbung und in Computerprogrammen begegnen, würde
es eine künstliche Trennung bedeuten, das Schriftbild im Fremdsprachenlernen der Grundschule
generell auszuklammern.
14
Lesen und Schreiben haben in der Grundschule immer Angebotscharakter und sind nicht für alle
verbindlich; sie können ein Mittel zur Differenzierung sein. Manche Kinder haben z.B. den Wunsch,
einen Reim, Liedtext oder Satz „aufzuschreiben“ und im „treasure book“ oder als Aushang im Klassenzimmer mit Zeichnungen und Bildelementen zu gestalten. Manche benötigen die geschriebene
Darstellung als klärenden Zugang zum Klangbild oder als Voraussetzung für die eigene Reproduktion im Mündlichen. Für einige, die zum Lernen eine visuelle Hilfe brauchen, stellt das Schriftbild
eine Gedächtnisstütze dar. Im Unterricht werden daher unterschiedliche Aktivitäten angeboten,
z.B. Zeichnen oder Aufkleben von Bildern, Aufkleben bzw. Abschreiben von Wort- oder Satzstreifen, Zuordnen von Bildern und Begriffen, Notieren des letzten Wortes einer Zeile, das als Erinnungsstütze die ganze Reihe aus dem Gedächtnis abruft.
Die Schülerinnen und Schüler sind mit unterschiedlichen Sozial- und Arbeitsformen vertraut. Im
Sitzkreis haben sie gemeinsam gesungen und gespielt, Geschichten gehört und erzählt, Frageund Antwortketten gebildet; Kurzdialoge, Rollenspiele und Interviews wurden mit einer Partnerin,
einem Partner oder mit einer Kleingruppe eingeübt. Sie beherrschen das Chorsprechen und sind
es gewohnt, in freien Arbeitsphasen mit fremdsprachlichen Lernspielen umzugehen.
15
5
Aufgaben und Ziele des Englischunterrichts in den Schuljahrgängen
5 und 6
5.1
Die neue Situation
Die verbindliche Einführung des Fremdsprachenlernens in der Grundschule bringt für den Englischunterricht im Sekundarbereich I, insbesondere für den Schuljahrgang 5, eine Reihe von Veränderungen mit sich.
Für eine Übergangszeit, d.h. bis zur Umwandlung aller Grundschulen in Verlässliche Grundschulen, werden Schülerinnen und Schüler aus der Grundschule in den 5. Schuljahrgang wechseln, die
− ein oder zwei Jahre Englisch im Klassenverband gelernt haben
− Englisch im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft gelernt haben
− eine andere Fremdsprache, z.B. Französisch oder Niederländisch, gelernt haben
− gar keine Fremdsprache gelernt haben.
Es wird Schülerinnen und Schüler geben, die
− auf der Grundlage der „Didaktisch-methodischen Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen
in der Grundschule“ kontinuierlich unterrichtet worden sind
− nur sporadisch in ihrem Unterricht einige kurze Englischsequenzen erfahren haben.
Die Einstellung der Schülerinnen und Schüler im 5. Schuljahrgang zum Fach Englisch hat sich
gegenüber früher geändert; Englisch ist kein neues Fach mehr. Die Lehrkräfte im 5. Schuljahrgang
müssen sich der neuen Anforderung stellen, indem sie die unterschiedlichen Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler aufgreifen und weiter entwickeln. Sie werden nun im Fach Englisch, ebenso
wie in anderen Fächern, unterschiedliche Fertigkeitsprofile vorfinden. Die Schülerinnen und Schüler bringen aus der Grundschule einen situativ eingebundenen Wortschatz und Redemittel, Liedund Reimtexte, Geschichten sowie Lern- und Darstellungsspiele mit, die entsprechend ihrer individuellen Leistungsfähigkeit sowie der Dauer des Fremdsprachenlernens unterschiedlich stark entwickelt sein werden (vgl. Kapitel 4).
Hausaufgaben und Lernkontrollen sind im Fremdsprachenlernen der Grundschule nicht vorgesehen; die Leistungen werden nicht benotet. Dies ändert sich mit dem Wechsel in den Sekundarbereich I. Hausaufgaben, Lernkontrollen, Leistungsbewertungen sind daher für die Schülerinnen und
Schüler in der Regel ungewohnt und müssen behutsam eingeführt werden.
16
5.2
Die Rahmenrichtlinien für die Orientierungsstufe und für die Integrierte
Gesamtschule
Der Englischunterricht wird in der Praxis insbesondere durch das jeweils verwendete Lehrwerk
gesteuert. Da die verbreiteten Englischlehrwerke so konzipiert sind, dass sie die Anforderungen
der Rahmenrichtlinien möglichst aller Bundesländer erfüllen, gehen sie durch die Addition all dieser
Anforderungen weit über die von den niedersächsischen Rahmenrichtlinien festgelegten Inhalte
und Ziele hinaus.
Eine stärkere Berücksichtigung der niedersächsischen Rahmenrichtlinien für den Englischunterricht im 5. und 6. Schuljahrgang kann den vermeintlichen Pensendruck auflösen und Raum schaffen für einen Unterricht, der die schülerorientierten Elemente des Fremdsprachenlernens in der
Grundschule in altersangemessener Form weiterentwickelt.
So sind z.B. die in den Rahmenrichtlinien aufgeführten sprachlichen Inhalte deutlich weniger umfangreich als die in den Lehrwerken. Kürzungen der Lehrwerksinhalte sind also erforderlich. Der
nach den Rahmenrichtlinien für die Orientierungsstufe zu vermittelnde und aktiv zu beherrschende
Wortschatz sollte - vor der Reduzierung des Fachanteils in der Stundentafel um 10% - zwischen
600 und 1000 Wörtern liegen; d.h. dass heute etwa 550 bis 900 Wörter angemessen sind. Eine
entsprechende Reduzierung ist bei den grammatischen Inhalten vorzunehmen; die nach den Rahmenrichtlinien produktiv zu beherrschende Anzahl der Tempora ist z.B. geringer als die Zahl der in
den Lehrwerken intensiv behandelten.
Die beiden gültigen Rahmenrichtlinien für den Englischunterricht im 5. und 6. Schuljahrgang, nämlich die für die Orientierungsstufe von 1989 und die für die Integrierte Gesamtschule von 1997,
lassen zwar ihr unterschiedliches Alter und damit auch unterschiedliche fachdidaktische Kenntnisstände erkennen, trotzdem unterstützen beide die Kontinuität des Fremdsprachenlernens; sie stellen Prinzipien, die bereits in der Grundschule gelten, als ebenso bestimmend für den Fremdsprachenunterricht im 5./6. Schuljahrgang heraus. Diese Ansprüche der Rahmenrichtlinien müssen in
der Praxis positiv aufgegriffen werden. Dazu gehört:
− Die positive Einstellung der Schülerinnen und Schüler zur fremden Sprache und zum Unterrichtsfach sowie die Kommunikationsbereitschaft werden als Voraussetzungen für erfolgreiches
Fremdsprachenlernen hervorgehoben. Es wird als ein wesentliches Ziel des Unterrichts herausgestellt, diese Einstellung zu erhalten. Das bedeutet, dass Erfolgserlebnisse erfahrbar werden sollen, die motivationserhaltend wirken.
− Die Unterrichtsinhalte sollen sich am Erfahrungsbereich der Schülerinnen und Schüler orientieren; sie sollen für sie persönlich relevant sein.
− Die Grammatik hat eine dienende Funktion; die Fähigkeit, differenzierte grammatische Regeln
wiederzugeben, gehört nicht zu den für alle verbindlichen Zielen des Englischunterrichts im 5.
und 6. Schuljahrgang. Da die Schülerinnen und Schüler jedoch unterschiedlich lernen, werden
einige von der bewusst machenden Betrachtung sprachlicher Regelhaftigkeiten profitieren, andere nicht.
− Es gilt das Prinzip der Fehlertoleranz. Die kommunikative Funktion der Äußerungen ist wichtiger
als die sprachliche Korrektheit; dies ist bei der Leistungsbewertung zu berücksichtigen.
17
− Formen des musischen und spielerischen Lernens haben auch im 5./6. Schuljahrgang noch
einen hohen Stellenwert. Dazu gehören sowohl das Musizieren und Singen als auch Rollenspiele, szenische Darstellungen und Simulationen.
Nach verbindlicher Einführung des Englischlernens in der Grundschule sind einige der Forderungen, die für den Englischanfangsunterricht in den Rahmenrichtlinien für die Orientierungsstufe und
für die Integrierte Gesamtschule formuliert sind, bereits erfüllt. Im Folgenden wird gezeigt, welche
Aussagen der Rahmenrichtlinien bezüglich der Aufgaben und Ziele weiterhin Gültigkeit haben.
Hörverstehen
Es kann davon ausgegangen werden, dass die Schülerinnen und Schüler bereits auf einfache
classroom phrases handelnd reagieren können, d.h. die Lehrerin oder der Lehrer kann unmittelbar
mit dem einsprachigen Unterricht einsetzen und von den Schülerinnen und Schülern erwarten,
dass sie Lehreranweisungen größtenteils verstehen.
Folgende Fähigkeiten sollen im 5. Schuljahrgang vertieft werden:
− Laute unterscheiden
− aus flüssig gesprochenen Wortfolgen Wörter bzw. Wortgruppen heraushören und den Inhalt
sowie die Sprechabsicht verstehen
− den Sinn eines dargebotenen Textes global erfassen und ihm gezielt Einzelinformationen entnehmen.
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, auditiv präsentierte Informationen aus Texten zu filtern, auch wenn ihnen noch nicht jede Vokabel bekannt ist. Die Fähigkeit, eine Kernaussage in der
Fremdsprache zu erfassen, soll trainiert werden. Dazu gehört, sich innerlich bereitzuhalten, diese
Aussage verstehen zu wollen. Die natürliche Neugier junger Menschen kann dabei durchaus hilfreich sein, ebenso die Lust am Entdecken und an der Überraschung. Hörverstehen setzt voraus,
dass das, was gesagt oder geboten wird, für die Schülerinnen und Schüler bedeutsam, interessant
und zur Lösung von Aufgaben und Aufträgen nützlich ist.
Der konsequent einsprachige Unterricht ist für die Schulung des Hörverstehens in realen Kommunikationssituationen unbedingt erforderlich.
Leseverstehen
Das Lesen und die Erschließung von Texten erhält im 5. Schuljahrgang gegenüber dem Grundschulunterricht ein neues Gewicht. Die Schülerinnen und Schüler werden nach zwei Jahren
Sprech- und Hörerfahrung systematisch mit dem vom Lautbild oftmals abweichenden Schriftbild
der Fremdsprache konfrontiert. Sie werden vom reinen Hörverstehen zunehmend zum Leseverstehen hingeführt. Neben die Informationsaufnahme durch Hörverstehen tritt das stille Lesen als neue
Form der Texterfassung. Dabei sollte auch das reading for fun, d.h. Lesen als Vergnügen und Freizeitaktivität nicht zu kurz kommen.
Folgende Fähigkeiten sollen entwickelt werden:
−
−
−
−
18
Kernaussage eines Textes erfassen
Einzelinformationen einem Text entnehmen
Aufbau und Gliederung eines Textes erkennen
Bedeutung unbekannter Wörter aus dem Kontext erschließen.
Sprechen
Bei der Teilfertigkeit Sprechen wird die Fachlehrkraft auf ein breit gefächertes Spektrum der tatsächlichen Sprechfähigkeit einschließlich unterschiedlicher Aussprache und Intonation stoßen.
Einige Schülerinnen und Schüler werden bereitwillig ihr Können präsentieren, während andere
Zurückhaltung üben. Es ist Aufgabe des Englischunterrichts, die Sprechfreude der einen zu erhalten und weiter auszubauen, die anderen aber gleichzeitig zu ermutigen, sich aktiv am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen, sowie die Aussprache und Intonation aller zu festigen.
Der Wortschatz wird nunmehr systematischer aufgebaut, er sollte sich aber auch weiterhin an dem
Prinzip der situativen Einbindung orientieren. Das freie Sprechen wird gefördert, wobei die Themenkreise, die in der Grundschule behandelt worden sind, erneut aufgegriffen werden.
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, die Strukturen und den Wortschatz für die Gestaltung
der eigenen Redeabsicht individuell zu nutzen. Wenn sprachliche Äußerungen ihre kommunikative
Funktion erfüllen, soll dies anerkannt werden, auch wenn phonologische, lexikalische und grammatische Korrektheit nicht erreicht werden. Die Übermittlung der Redeabsicht sollte nicht durch Fehlerkorrektur gestört werden.
Schreiben
Mit der Fertigkeit Schreiben wird im Fremdsprachenunterricht des Sekundarbereichs I ein neuer
Schwerpunkt gesetzt. Generell kann nicht davon ausgegangen werden, dass das Schriftbild in der
Grundschule eingeführt worden ist, wenn auch manche Wörter in Liedtexten oder auf WortBildkarten bereits schriftlich präsentiert worden sind. Systematisch wird im 5. Schuljahrgang die
Zuordnung des Schriftbildes zu einem bereits bekannten Wort sowie die Präsentation neuer Wörter
in Laut- und Schriftbild erfolgen. Auf die orthografische Korrektheit der geschriebenen Vokabel
muss bei Einführung des Schriftbilds Wert gelegt werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen
lernen, Texte fehlerfrei abzuschreiben und kurze diktierte Texte möglichst fehlerfrei aufzuschreiben. Sie sollen kurze literarische Texte nachgestalten. Die Produktion eigenständiger Texte soll
geübt werden, z.B. können die Schülerinnen und Schüler über sich selbst, ihre Hobbys, über ihre
Familie oder die Schule kurze Texte (ggf. mit Unterstützung durch Bilder und Bildfolgen) verfassen.
Diese könnten auch in einem Brief oder per E-Mail z.B. an Partnerklassen verschickt werden. Die
Schülerinnen und Schüler sollen lernen, dabei das Vokabelregister des verwendeten Lehrwerks
und/oder ein alters- und jahrgangsgemäßes Wörterbuch einzusetzen.
Schülerinnen und Schüler, die in der Muttersprache besondere Schwierigkeiten beim Erlernen des
Lesens und Rechtschreibens haben, haben diese Schwierigkeiten oft auch in der Fremdsprache.
Die Bewertung der englischen Orthografie sollte in diesen Fällen zu Gunsten des Inhalts der kommunikativen Absicht zurückgestellt werden.
Auf die Bedeutung des Portfolios als Mittel der Dokumentation des gesamten Sprachlernprozesses
sei hingewiesen.
19
6
Sprachenportfolio als Dokumentation der Lernentwicklung
6.1
Europäischer Referenzrahmen für das Fremdsprachenlernen
In dem Bemühen, eine internationale Vergleichbarkeit bei allen 44 dem Europarat angehörenden
oder angegliederten Staaten zu erreichen, wurde von einer Projektgruppe unter der Führung der
Sektion für Moderne Sprachen des Europarates ein „Europäischer Referenzrahmen zum Fremdsprachenlernen“ sowie ein „Europäisches Portfolio der Sprachen“ entwickelt. Nach einer Erprobungsphase in verschiedenen europäischen Ländern sollen – so ist es geplant – die Vereinbarungen im Europäischen Jahr der Sprachen 2001 durch die Mitgliedsländer politische Anerkennung
finden und danach zu einer offiziellen bildungspolitischen Empfehlung werden.
Die deutsche Zeugnisbenotung „14 Punkte im Leistungskurs Englisch“ ist international wenig aussagekräftig im Gegensatz zu Bemerkungen wie „X kann in der Sprache englisch so flüssig sprechen, dass ein normales Gespräch mit native speakers möglich ist, X kann aktiv an Diskussionen
zu bekannten Themen teilnehmen, Erzählungen von persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen
emotional einfärben, ... einen Standpunkt darlegen und verteidigen“ (Stufe „Vantage“ = vierte von
sechs Stufen im Fertigkeitsbereich Sprechen).
Der europäische Referenzrahmen für das Fremdsprachenlernen legt eine Stufenskala zur Beschreibung von Fertigkeitsbereichen und Fertigkeitsniveaus für das Fremdsprachenlernen fest. Es
ist ein nach sechs Kompetenzstufen gegliedertes System zur Beschreibung sprachlicher Leistungen in Bezug auf Hörverstehen, Leseverstehen, mündlicher Sprachgebrauch/Interaktion, schriftliche Textproduktion, Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln/Korrektheit und Ausdrucksvermögen/kommunikative Reichweite. 1)
In sechs Stufen
− Breakthrough (A1)
− Waystage (A2)
− Threshold (B1)
− Vantage (B2)
− Effective Proficiency (C1)
− Mastery (C2)
werden Aussagen zu sprachlichem Lernen gemacht, die unabhängig von nationalen Bewertungssystemen sind. Neben der internationalen Vergleichbarkeit soll mit diesen Kompetenzstufen
Transparenz und Kohärenz im Sprachenlernen erreicht werden; gleichzeitig soll die Skala den
Lernenden Anreiz bieten, für sich selbst Ziele zu setzen und somit Fortschritte im Sprachenlernen
zu machen. 2)
1)
2)
20
Die Bezeichnung der Teilbereiche sprachlichen Handelns sind der Bearbeitung des Europäischen Referenzrahmens im
Lehrplan Englisch für die Sekundarstufe II, Gymnasium/Gesamtschule des Landes Nordrhein-Westfalen 1999, entnommen.
Die Kompetenzstufen für die einzelnen Bereiche sind im Anhang abgedruckt (vgl. Kapitel 10.4). Eine Zuordnung der
Kompetenzstufen zu den einzelnen Schulformen und -stufen bleibt zukünftigen Rahmenrichtlinien vorbehalten.
6.2
Europäisches Portfolio der Sprachen
In engem Zusammenhang mit den sechs Kompetenzstufen des europäischen Referenzrahmens
für Fremdsprachen wird ein weiteres Instrument erarbeitet, das grenzüberschreitend verständlich
Auskunft über Sprachkenntnisse geben soll: Das Portfolio der Sprachen. (Worterklärung: Portfolio,
der Name ist mehrsprachig verstehbar: portefeuille, portafoglio, portafolio; es meint eine offene
Sammlung von Dokumenten oder Kunstwerken). Mit dem Portfolio der Sprachen verbindet sich die
Vorstellung einer gegliederten Sammlung von Dokumenten zur Spiegelung von Erfahrungen und
Kenntnissen, die im Sprachbereich im Laufe des Lebens gemacht werden, sowie von Qualifikationen und Lernresultaten.
Zum Erwerb fremdsprachlicher Kompetenz gehören Aspekte, die mit dem herkömmlichen Zeugnis
und den Zensuren nicht erfasst werden:
− Fremdsprachliches Lernen findet zunehmend auch außerhalb der Schule statt. Kein Zeugnis
gibt darüber Auskunft.
− Eine zunehmende Anzahl junger Menschen, z.B. Kinder aus binationalen Lebensgemeinschaften und aus Zuwandererfamilien, wächst zwei- oder mehrsprachig auf; darüber hinaus gibt es
Schülerinnen und Schüler, die neben der deutschen Standardsprache eine Regional- oder Minderheitensprache beherrschen. Keine Zensur drückt das aus.
− Im zusammenwachsenden Europa werden interkulturelle Erfahrungen und Kenntnisse der
Partner- oder/und Nachbarländer neben dem Lernen der Sprachen immer bedeutungsvoller. In
keinem Zeugnis gibt es eine Rubrik dazu.
− In vielen Schulen nehmen Schüleraustausch, Aufenthalte in anderen Ländern, gemeinsame
Projekte mit Partnern anderer Sprachen immer größeren Raum ein und gewinnen an Bedeutung bei der Gestaltung von Schulleben und Schulprogrammen. Auf keinem Zeugnis werden
diese vielfältigen Aktivitäten vermerkt.
Das Portfolio will durch Dokumentation aller schulischen und außerschulischen Anstrengungen,
Erfahrungen und Ergebnisse zum Sprachenlernen ermutigen. Es ist ein Dokument, das von der
Grundschule über die Sekundarstufen I und II den schulischen wie auch den außerschulischen
Erwerb von prinzipiell als gleichrangig angesehenen Sprachen sowie von interkulturellen und
grenzüberschreitenden Erfahrungen festschreibt. Es verfolgt das Ziel, die Motivation zum Sprachenlernen zu stärken, das bereits Erreichte bewusst zu machen und durch das Wissen um die
noch ausstehenden Kompetenzen zu verstärkter Anstrengung herauszufordern.
Das Europäische Portfolio der Sprachen spiegelt sprachliche und interkulturelle Kompetenzen im
Laufe des lebenslangen Sprachenlernens wider. Den Lernenden unterstützt es im Sprachenlernen,
der Lehrkraft gibt es Einblick in den Sprachlernprozess bzw. in bereits vorhandene mehrsprachige
Kompetenz, dem Abnehmer vermittelt es Aufschluss über die sprachlichen Kompetenzen des
Partners.
Das Europäische Portfolio der Sprachen besteht aus drei Teilen
− dem Sprachenpass
− der Sprachenbiografie
− dem Dossier.
21
Der Sprachenpass ist die Dokumentation von sprachlichen Kompetenzen (z.B. die erreichten
Niveaus in verschiedenen Fertigkeiten, die unterschiedlichen Kompetenzgrade je nach Sprache,
offizielle Zertfikate) und Sprachlernerfahrungen aller Art (z.B. Austausch, Partnerschaften, Europaprojekte, Auslandsaufenthalte, Teilnahme am muttersprachlichen/herkunftssprachlichen Unterricht)
und wird am Ende eines Bildungsgangs ausgefüllt; erstmalig, so wird vorgeschlagen, sollte das am
Ende der Sekundarstufe I geschehen.
Die Sprachenbiografie ist vorrangig ein Lernbegleiter und nimmt somit eine pädagogische Funktion wahr. Sie besteht aus vier Teilen:
− Ich als Sprachenlerner
Mit Hilfe von Anregungen und Hinweisen wird ein gewisses Maß an Bewusstheit des eigenen
Lernprozesses (learning awareness) gefördert und eingeübt.
− Was ich für mein Sprachenlernen getan habe
Hier geht es um das Erkennen und Auflisten von Aktivitäten in Bezug auf Sprachen. Die
Auflistung soll dazu anregen, sich über Sinn und Zweck des Sprachenlernens klar zu werden.
− Was ich in meinen Sprachen schon kann
Hier setzt Schritt für Schritt die Selbstevaluation ein, die sich in ihren Kategorien, Skalen und
Indikatoren nach dem Europäischen Referenzrahmen richtet.
− Was wir über Sprache(n) und ihre Vielfalt herausgefunden haben
Anregungen zu Projekten, Ideen und Vorschläge, die auf Sprach- und Kulturbewusstheit
(language and cultural awareness) zielen, vervollständigen diese Sprachenbiografie.
Ein Dossier ist eine persönliche Zusammenstellung sprachlicher Lernergebnisse, die jede Schülerin oder jeder Schüler aus Materialien eigener Wahl zusammenstellt. Es können z.B. Arbeiten sein,
die sie angefertigt haben und für besonders gelungen, beachtenswert oder aufhebenswert halten.
Es können auch Videos, Filme, Kassetten sein, die Einblick geben in laufende Arbeiten, in Lernfortschritte und thematische Interessengebiete.
Das Portfolio der Sprachen wird so zu einem Nachweis über und eine Dokumentation von Sprachkenntnissen, die z.B. bei Schulformwechsel, Bewerbungen, Auslandsstudiengängen oder Antritt
einer neuen Arbeitsstelle von Bedeutung sind.
22
6.3
Portfolio in der Grundschule
Das Portfolio besteht in der Grundschule aus der Sprachenbiografie und dem Dossier (treasure
book). Es kann eine Möglichkeit eröffnen, Ergebnisse aus dem Fremdsprachenlernen der Grundschule zu dokumentieren. Es bietet der Schülerin oder dem Schüler Gelegenheit zur Selbsteinschätzung, gibt Eltern, Lehrkräften und anderen Einblicke in den bisher abgelaufenen Spracherwerbsprozess und zeigt in dem treasure book, besonders gelungene und für die Schülerin oder
den Schüler emotional bedeutsame Arbeiten aus dem Unterricht. Im Anhang ist ein Beispiel für ein
Grundschulportfolio aufgeführt. Darüber hinaus bieten neuere für die Grundschule konzipierte
Lehrwerke ebenfalls Teile eines Portfolios an, z.B. me-books.
Die Sprachenbiografie besteht vorwiegend aus Selbsteinschätzungsbögen, in die die Schülerinnen
und Schüler eintragen, was sie z.B. zu einem bestimmten Zeitpunkt (Halbjahres- oder Schuljahresende) in der englischen Sprache hörend verstehen, was sie sagen können oder was ihnen besonders gefallen hat. Die im Anhang beispielhaft vorgelegten Seiten sollen als Anregung dienen und
werden individuell von jeder Lehrkraft entsprechend den Erfordernissen der jeweiligen Lerngruppe
gestaltet werden müssen.
Das Dossier, die Schatzsammlung (treasure-book), bietet den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit, Ergebnisse aus dem Unterricht oder individuelle Dokumente zu sammeln und so den Zuwachs von Sprache, Fertigkeiten und Wissen darzustellen, z.B. durch
− Illustrationen zu Themenkreisen
− Lieder und Reime
(z.B. auch nach- und neugestaltete)
− Bild-Wort-Collagen
− Klebedialoge
− illustrierte Minitexte
− selbstgefertigte „picture books“
− E-Mails und Postsendungen
(z.B. der Partnerklasse)
− Kommunikationserlebnisse
(z.B. aus dem Urlaub)
− Englisches aus Zeitungen, Prospekten,
Zeitschriften
− Lieblingswörter und -sätze
− ein eigenes Wörterbuch.
Der Umfang der Schatzsammlung sollte begrenzt werden, die Sammlung darf nicht mit der herkömmlichen Englischmappe, die in der Regel für alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse den
gleichen Inhalt hat, verwechselt werden.
Die Zusammenstellung im Portfolio kann eine motivierende Rückmeldung für die Schülerinnen und
Schüler sein. Es begleitet das Kind während der Grundschulzeit und wird im Idealfall im Verlauf der
folgenden Schuljahre weitergeführt. Die anschauliche Dokumentation von Arbeitserträgen im Portfolio kann den Fremdsprachenlehrkräften im Sekundarbereich I Angaben über Lerninhalte und
Lernwege des Fremdsprachenlernens in der Grundschule geben. Das Portfolio leistet somit einen
wesentlichen Beitrag zur Kontinuität des Sprachenlernens.
23
6.4
Portfolio in den Schuljahrgängen 5 und 6
Das Portfolio der Sprachen sollte im Sekundarbereich I mehr noch als in der Grundschule ein Instrument der Bewusstmachung von Prozessen und Phasen des fremdsprachlichen Wachstums
und des planvollen Lernens auf einer Stufe sein. Es dient als ein Mittel zur Entwicklung und Pflege
individueller Lernstile und Interessen. Unter zwei Gesichtspunkten ist es im 5. und 6. Schuljahrgang von Bedeutung
− als Möglichkeit des „self-assessment“ (Eigenbeurteilung durch den Lernenden)
− als eine neuartige Form der Evaluation (Bewertung durch den Lehrenden).
Das Portfolio kann
− eine Hilfe für Schülerinnen und Schüler sein, eigene Lösungen, Zugänge und Verarbeitungsweisen zu erkennen sowie eigene oder partnerschaftliche Wege des Übens, der Festigung und
Vertiefung zu beschreiten
− als eigene Lernbiografie der Dokumentation dienen
− die Schülerinnen und Schüler zur Selbsteinschätzung befähigen
− den Lehrkräften helfen, verborgene und ungenutzte Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler zu erkennen
− als systematische Dokumentation der subjektiven Schülerleistung einerseits und der Wirksamkeit des Unterrichts andererseits angesehen werden.
Das Portfolio umfasst die Sprachenbiografie und das Dossier. 1)
In den Schuljahrgängen 5 und 6 sollte der Umgang mit dem Portfolio für die Schülerinnen und
Schüler keine Last sein, sondern zum Fremdsprachenlernen anregen und ermutigen. Es sollte
Ausdruck des handlungsbezogenen Lernens sein und sie ermutigen, individuell und eigenständig
Sachverhalte aus Texten zu entnehmen und neu zu gestalten, eigene Welten zu schildern und
Sprachbewusstheit zu dokumentieren. Die Korrektur durch die Lehrkraft sollte als Hilfestellung
erfolgen, weniger als Kontrolle oder Leistungsbewertung. Selbsteinschätzungen werden als Schritt
zur Reflexion der Lernprozesse in das Portfolio einbezogen.
Im Anhang ist ein Beispiel für diese Sprachenbiografie aufgeführt, sie ist im Rahmen des Modellversuchs „Wege zur Mehrsprachigkeit in Nordrhein-Westfalen“ erarbeitet worden. Darüber hinaus
bieten die neueren Lehrwerke Anregungen und Beispiele für die Anlage eines Portfolios.
1)
24
Vgl. die Ausführungen in Kapitel 6.1
7
Zusammenarbeit von Grundschulen und weiterführenden Schulen
– Anregungen für die Praxis vor Ort
7.1 Rechtliche Vorgaben
Die Zusammenarbeit zwischen den Schulen ist in den Grundsatzerlassen der einzelnen Schulformen geregelt. Bezüglich des Übergangs vom Fremdsprachenlernen in der Grundschule zum
Fremdsprachenunterricht im Sekundarbereich I sind folgende Aussagen des Erlasses „Die Arbeit in
der Orientierungsstufe“ bedeutsam: 1)
„Die Orientierungsstufe ist Bindeglied zwischen dem Primarbereich und den weiterführenden Schulformen. Sie führt die Arbeit der Grundschule fort und bereitet die Schülerinnen
und Schüler auf den Unterricht in der Hauptschule, in der Realschule und im Gymnasium
oder in den entsprechenden Schulzweigen der Kooperativen Gesamtschule vor.“ (1)
Die Zusammenarbeit zwischen Orientierungsstufe und Grundschule ist im Punkt 8 „Zusammenarbeit mit anderen Schulen“ geregelt. Es heißt dort:
„Eine enge und regelmäßige Zusammenarbeit zwischen Grundschulen, Orientierungsstufen und weiterführenden Schulen sowie der Einsatz von Lehrkräften mit unterschiedlichen
Erfahrungen in den abgebenden oder aufnehmenden Schulen sind Voraussetzungen für
einen kontinuierlichen Bildungsweg.“ (8.1)
„Zur Abstimmung und Koordinierung des Übergangs von den Grundschulen in die Orientierungsstufe findet eine regelmäßige Zusammenarbeit zwischen den Grundschulen im
Einzugsbereich der Orientierungsstufe in Schulleiterdienstbesprechungen und in gemeinsamen Dienstbesprechungen der Fachlehrkräfte Deutsch, Mathematik, Sachunterricht und
ggf. Fremdsprachen statt.“ (8.2.1)
„Für die Zusammenarbeit der Orientierungsstufe mit den Grundschulen ihres Einzugsbereichs sind pro Schuljahr Schulleiterdienstbesprechungen, Dienstbesprechungen der
Fachlehrkräfte Deutsch, Mathematik und Sachunterricht bzw. Welt- und Umweltkunde/ Naturwissenschaften, vorwiegend der Fachlehrkräfte der abgebenden und aufnehmenden
Schuljahrgangsklassen, sowie Dienstbesprechungen der abgebenden und aufnehmenden
Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer verbindlich. Im Rahmen der Zusammenarbeit ist die
Orientierungsstufe über die am Ende des 4. Schuljahrgangs erreichten Lernstände zu unterrichten.“ (8.2.2)
Bei Einführung des Fremdsprachenlernens in den Grundschulen ist die Anweisung zu gemeinsamen Dienstbesprechungen bezüglich der Fremdsprachen verbindlich, so dass die beschriebenen
Schulleiterdienstbesprechungen, Dienstbesprechungen der Fachlehrkräfte der abgebenden und
aufnehmenden Schuljahrgangsklassen bzw. der abgebenden und aufnehmenden Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer auch für das Fach Englisch durchzuführen sind. Ebenso bezieht sich die
Aufforderung „über die am Ende des 4. Schuljahrgangs erreichten Lernstände zu unterrichten“
auch auf das Fremdsprachenlernen.
1)
„Die Arbeit in der Orientierungsstufe“, Erlass des MK vom 25.03.1997, SVBl. S. 97; vgl. auch die entsprechenden Aussagen im Erlass „Die Arbeit in den Schuljahrgängen 5-10 der Integrierten Gesamtschule“ vom 06.05.1992 i.d.F. vom
4.2.2000, SVBl. S. 88
25
7.2
Formen der Kooperation und Koordination
Der frühere Beginn des Fremdsprachenlernens kann nur dann zu einer größeren fremdsprachlichen Kompetenz führen, wenn die materielle und die methodische Kontinuität beim Übergang von
der Grundschule in die Orientierungsstufe bzw. in den fünften Schuljahrgang der Integrierten Gesamtschule gewahrt bleibt. Kontinuität verlangt einen wechselseitigen Austausch. Dieser Austausch setzt die Respektierung der jeweils anderen Aufgabenstellung voraus; er verlangt einerseits
den Abbau von Vorurteilen und Informationsdefiziten und andererseits den Aufbau kontinuierlicher
Zusammenarbeit. Beide Seiten, abgebende Grundschule und aufnehmende Schule, haben in diesem Prozess ihren Beitrag zu leisten.
Die Lehrkräfte der Grundschule haben die Aufgabe, die weiterführende Schule über ihre Ziele und
Arbeitsweisen zu informieren, d.h. sie müssen weitergeben, was und wie ihre Schülerinnen und
Schüler in der Auseinandersetzung mit einer fremden Sprache gelernt haben. Durch diese Offenlegung kann auch einer unter Umständen falschen Erwartungshaltung seitens der Lehrkräfte im
Sekundarbereich I entgegengewirkt werden.
Die Fremdsprachenlehrkräfte der aufnehmenden Schule haben die Aufgabe, die von den Schülerinnen und Schülern mitgebrachten Voraussetzungen zur Kenntnis zu nehmen und zu würdigen.1)
Sie müssen ihren Englischunterricht überdenken und ihn ggf. hinsichtlich der Anfangsphase verändern, indem sie Bekanntes fortführen und mit Neuem verknüpfen.
Um Kontinuität zu sichern, sind folgende zentrale Fragenkomplexe in den Blick zu nehmen:
− Wie kann die Motivation für das Erlernen einer fremden Sprache erhalten werden als tragfähige
Grundlage für einen stärker kognitiv ausgerichteten Unterricht?
− Mit welchen differenzierenden Maßnahmen ist auf die größer werdende Heterogenität zu reagieren, um den unterschiedlichen Leistungsniveaus angemessen Rechnung zu tragen und nicht
Frustration aufkommen zu lassen?
− Welche Materialien unterstützen unter Berücksichtigung des veränderten Lernverhaltens gezielt
die Lernprozesse?
− Welche Inhalte und Formen der Leistungsfeststellung und -bewertung sind geeignet, vorhandene Kompetenzen zu würdigen und die Leistungsbereitschaft zu erhalten?
1)
26
„Wenn die ’Bestandsaufnahme’ jedoch reduziert wird auf messbare Lernergebnisse, auf einen Kanon von Wortschatz
und Satzstrukturen, wenn sie Grammatik und Lesen ins Zentrum ihres Unterrichts rückt, dann verkennt sie den schulischen Erziehungswert des frühen Fremdsprachenlernens und die erweiterten Möglichkeiten der Grundschule, Kinder an
Fremdsprachen heranzuführen und die Motivation für Sprachenlernen und eine kommunikative Kompetenz langfristig
anzulegen.“ Wiltrud Lortz: Der Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe, in Bliesener/Edelenbos „Früher
Fremdsprachenunterricht“, Leipzig 1998
Die Diskussion dieser Fragen sollte im gegenseitigen Austausch geschehen. Folgende Formen der
Kooperation und Koordination haben sich beim Übergang vom Fremdsprachenlernen in der
Grundschule zum Englischunterricht im Sekundarbereich I als hilfreich erwiesen:
− Austausch von Informationen in schriftlicher Form
− wechselseitige Hospitationen, ggf. Unterricht im Tandem
− gemeinsame Fachkonferenzen bzw. regionale Fremdsprachenkonferenzen
− gegenseitige Informationen in Gesamtkonferenzen, Schulelternratsitzungen
− gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen, z.B. im Rahmen der schulinternen Lehrerfortbildung
− gemeinsame Materialbörsen, Workshops
− Abstimmung der Unterrichtskonzepte.
Kooperation meint nicht nur die Zusammenarbeit zwischen Grundschulen und weiterführenden
Schulen, sondern auch die Zusammenarbeit innerhalb einer Grundschule bzw. zwischen den
Grundschulen in dem Einzugsbereich einer Orientierungsstufe bzw. einer Integrierten Gesamtschule.
Aber auch die Orientierungsstufe als Bindeglied zwischen dem Primarbereich und den anderen
weiterführenden Schulformen muss angesichts der neuen Situation im Englischunterricht die Zusammenarbeit mit den Schulen, die ihre Schülerinnen und Schüler in Klasse 7 übernehmen, intensivieren.
Ähnlich wie beim Übergang von der Grundschule bieten sich zur Verbesserung der Information der
weiterführenden Schulen bezüglich des Englischunterrichts die bereits beschriebenen Formen der
Kooperation und Koordination an.
Im Folgenden werden für die Übergänge von der Grundschule in den 5. Schuljahrgang und vom 6.
in den 7. Schuljahrgang zwei Informationsbögen vorgestellt, die dem Austausch von Informationen
zwischen den Englischlehrkräften dienen können.
27
Anregung zur Gestaltung eines Informationsbogens zur Weitergabe an die
Englischlehrkraft des 5. Schuljahrgangs
Schule: ____________________________________________________ Klasse:____________
Lehrkraft: ______________________________________________________________________
Zur Situation des Fremdsprachenlernens während der Grundschulzeit:
Die Schülerinnen und Schüler haben bereits Englisch gelernt in
Klasse 3
ja
nein
mit 1 Wochenstunde
mit 2 Wochenstunden
in 20/25-Minuten-Einheiten
in 45-Minuten-Einheiten
Klasse 4
ja
nein
mit 1 Wochenstunde
mit 2 Wochenstunden
in 20/25-Minuten-Einheiten
in 45-Minuten-Einheiten
Mit der Klasse wurden folgende Themenkreise erarbeitet:
Die Schülerinnen und Schüler haben kennen gelernt: 1)
Lieder:
Reime:
Spiele:
1)
28
Es ist für die Lehrkräfte der weiterführenden Schule hilfreich, wenn Kopien der Lieder, Reime etc. beigefügt werden.
Geschichten und Kinderbücher:
Besondere Aktivitäten (Projekte, Partnerklassen in anderen Ländern, Theaterspiele...):
Mit folgenden Materialien bzw. Lehrwerken wurde gearbeitet:
Sie sind vertraut mit:
Arbeit an Stationen
Aktivitäten im Sitzkreis
Freiarbeit
Partnerarbeit
Wochenplanarbeit
Gruppenarbeit
Einsprachigkeit
Die Schülerinnen und Schüler haben ein Portfolio geführt:
ja
nein
29
Anregungen zur Gestaltung eines Informationsbogens zur Weitergabe an die
Englischlehrkraft des 7. Schuljahrganges
Schule: _____________________________
Klasse: _____________________
Lehrkraft: ___________________________
Fachleistungskurs: ____________
Zur Situation der Klasse / des Kurses:
Die Schülerinnen und Schüler hatten bereits in der Grundschule Englischunterricht:
alle:
ein Teil der Klasse:
ab Klasse 3:
einstündig:
zweistündig:
ab Klasse 4:
einstündig:
zweistündig:
als Arbeitsgemeinschaft:
Im 6. Schuljahrgang wurde
im Klassenverband mit Binnendifferenzierung unterrichtet:
äußere Diferenzierung durchgeführt
2 Fachleistungskurse:
3 Fachleistungsskurse:
A-Kurs klassenübergreifend
A-Kurs klassenübergreifend
B-Kurs klassenübergreifend
B-Kurs klassenübergreifend
B-Kurs im Klassenverband
C-Kurs klassenübergreifend
B- und C-Kurs gemeinsam mit
innerer Differenzierung
Einige Schülerinnen und Schüler wurden in einer Kleinlerngruppe unterrichtet.
Es gab besondere Förderangebote für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler.
Es gab besondere Förderangebote für leistungsschwache Schülerinnen und Schüler.
Im Englischunterricht wurde mit folgendem Lehrwerk/folgenden Lehrwerken und Materialien
unterrichtet:
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
30
Die Schülerinnen und Schüler haben ein Portfolio
aus der Grundschule weitergeführt:
in Klasse 5 neu eingerichtet:
Die Schülerinnen und Schüler sind vertraut mit:
−
Arbeit an Stationen
– __________________
−
Freiarbeit
– __________________
−
Wochenplanarbeit
−
einsprachigem Unterricht
Die Schülerinnen und Schüler haben folgende Ganzschriften gelesen:
_____________________________________________________________________
Besondere Aktivitäten (Theaterprojekte, Partnerklassen in anderen Ländern, E-Mail-Kontakte,
Jahrgangsfahrten in englischsprachige Länder ...)
_____________________________________________________________________
31
7.3
Fachberatung und regionale Fortbildung
In den vergangenen zwei Jahren wurden in fast allen Bezirksregierungen Fachberaterinnen und
Fachberater für den Bereich Fremdsprachenlernen in der Grundschule berufen. Ihr Aufgabengebiet
umfasst die Beratung von Schulleitungen, Konferenzen und Lehrkräften unter folgenden Schwerpunkten: 1)
− fachlich-unterrichtliche Beratung und Vermittlung neuer fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Erkenntnisse, auch mit fachübergreifenden und fächerverbindenen Perspektiven
− Unterstützung der einzelnen Schule bei der Schulprogrammentwicklung und bei Schulversuchen
− Mitwirkung bei der Qualitätsentwicklung, Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle und ggf. bei
schulischen Prüfungen sowie bei der Evaluation schulischer Entwicklungsprozesse
− Mitwirkung bei der Fort- und Weiterbildung; Beratung der Schulen bei der Entwicklung eines
schulbezogenen Fortbildungskonzeptes
− Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen, Mithilfe bei der Vermittlung schulischer und
außerschulischer Kooperationspartner und Koordinierung des Erfahrungsaustausches zwischen
den Schulen.
Die fachdidaktische und methodische Fortbildung von Grundschullehrkräften bildet durch die flächendeckende Einführung des Fremdsprachenlernens in der Grundschule den derzeitigen
Schwerpunkt der Fachberatung. 2) Jedoch muss der Übergang von Klasse 4 nach Klasse 5 ebenfalls verstärkt thematisiert werden. Dabei sollten auch die Fremdsprachenlehrkräfte der weiterführenden Schulen in das Veranstaltungsangebot der Fachberaterinnen und Fachberater einbezogen
werden.
Die Fachberaterinnen und Fachberater können beispielsweise
− die Konzeption des Fremdsprachenlernens im Rahmen der unter 7.2 beschriebenen Formen
der Kooperation vorstellen
− Hospitationsmöglichkeiten für die Lehrkräfte der weiterführenden Schulen in einer Region anbieten, z. B. im Rahmen eines „Schnuppertages“
− bei Schulleiterdienstbesprechungen und Fachkonferenzen der weiterführenden Schulen über
das Fremdsprachenlernen in der Grundschule informieren, Auswirkungen auf den Englischunterricht im fünften Schuljahrgang aufzeigen und bei der Koordination der Zusammenarbeit mit
den Grundschulen des Einzugsbereiches helfen
− Informationsveranstaltungen für die weiterführenden Schulen einer Region anbieten
− gemeinsame Dienstbesprechungen mit den Lehrkräften der Grundschulen und der aufnehmenden Schulen anregen und gestalten
− schulinterne Lehrerfortbildung für einzelne oder alle Grundschulen im Einzugsgebiet einer
Orientierungsstufe anbieten
1)
2)
32
„Schulformübergreifende und schulformbezogene Beratung an den Schulen in Niedersachsen“, Erlass des MK vom
01.06.1999, SVBl. S.125
In diesem Zusammenhang wird auf die Weiterbildungsmaßnahme „Fremdsprachen in der Grundschule am Beispiel
Englisch“, Bek. d. NLI v. 15.05.2000, SVBl. S. 225 hingewiesen; der erste Durchgang dieser Maßnahme hat im September 2000 begonnen, weitere Durchgänge sind geplant.
− schulformübergreifend Arbeitskreise initiieren, die Themenkreise aus Sicht der betroffenen
Schulformen bearbeiten
− Schulnetzwerke und die Einrichtung von Lernwerkstätten initiieren
− spezielle Fortbildungsveranstaltungen zur Gestaltung des Übergangs, auch als Abrufangebote
für die Präsenztage, anbieten.
Ein Beispiel aus der Fortbildungsregion Aurich:
Informationsveranstaltung zum Fremdsprachenlernen in der Grundschule 1)
Im Landkreis Wittmund gab es eine große Anzahl von Grundschulen, für die die jeweiligen Schulträger bereits im ersten Durchgang die Umwandlung zur Verlässlichen Grundschule beantragten.
Anfang Juni 1999 führte das RPZ Aurich als die zuständige Institution für regionale Fortbildung
eine Befragung durch, um den Bedarf an Informationsveranstaltungen zum Fremdsprachenlernen
in der Grundschule zu ermitteln. Nachdem sich circa 100 interessierte Lehrerinnen und Lehrer
gemeldet hatten, wurden zum Ende des Schuljahres 1998/1999 bzw. zu Beginn des Schuljahres
1999/2000 vier themengleiche eineinhalbtägige Fortbildungsveranstaltungen angeboten. Bei der
Zusammenstellung der Kurse wurde darauf geachtet, dass jeweils die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von benachbarten Schulen zum selben Kurs eingeladen wurden. Eine Einladung erging
auch an interessierte Lehrkräfte der zuständigen Orientierungsstufen.
Das jeweilige Kursprogramm beinhaltete:
Montag, 11.07.99
09.00 Uhr
Begrüßung und Vorstellung
Erläuterungen zum Arbeitsplan
09.45 Uhr
Unterrichtsstunde in einer 4. Klasse zum Thema „Storytelling“
Aussprache
Vorstellung der niedersächsischen Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule
Projektorientiertes Arbeiten am Beispiel „Birthday Party“
Zubereitung von Sandwiches
Dienstag, 12.07.99
1)
13.00 Uhr
Lunch (Verzehr der Sandwiches)
14.00 Uhr
„Storytelling“
Arbeit mit englischen Kinderbüchern
Vorstellung von Unterrichtswerken
17.00 Uhr
Ende
13.00 Uhr
Lunch
14.00 Uhr
Bearbeitung des Themenkreises „Animals“
Vorstellung von Aktivitäten, Spielen, Liedern, Reimen
17.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Bericht von Ursula Willgerodt, GS Horsten
33
Ein Beispiel aus der Fortbildungsregion Cuxhaven:
Dienstbesprechung zum Thema „Englischunterricht in der Grundschule und Übergang in
die Orientierungsstufe“ 1)
Am 09.03.2000 initiierte der Stufenleiter der Orientierungsstufe der Hermann-Allmers-Schule, Hagen im Bremischen, eine gemeinsame Dienstbesprechung aller Kolleginnen und Kollegen der umliegenden Grundschulen und Orientierungsstufen zum Thema „Englischunterricht in der Grundschule und Übergang in die Orientierungsstufe“.
Folgende Tagesordnung war vorgesehen:
− Bericht aus der Arbeitsgruppe „Vom Fremdsprachenlernen in der Grundschule zum Fremdsprachenunterricht im Sekundarbereich I – Handreichungen für den Übergang“
− Englischunterricht in der Grundschule: Unterrichtsformen – Inhalte (Arbeitsmaterialien)
− Förderkonzepte Orientierungsstufe – Grundschule
− Informationsveranstaltungen der Orientierungsstufe.
Der erste Tagesordnungspunkt war einem Überblick über die augenblickliche Situation des Englischunterrichts in der Grundschule und den weiteren Perspektiven gewidmet. Die Grundgedanken
des frühen Fremsprachenlernens wurden den Kolleginnen und Kollegen beider Schulformen anhand von Auszügen aus den „Didaktisch-methodischen Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule“ referiert. Dies stieß besonders bei den Kolleginnen und Kollegen der Orientierungsstufe auf großes Interesse, da die Themenkreise ebenso wie die methodischen
Vorgehensweisen im Fremdsprachenlernen der Grundschule größtenteils nicht bekannt waren.
Das vorgestellte Konzept des Portfolios (treasure book) wurde in diesem Zusammenhang interessiert diskutiert und – aufgrund fehlender praktischer Erprobung – für die Zukunft als Modell angesehen, mit dem sich sowohl an der Grundschule als auch an der Orientierungsstufe arbeiten ließe.
Es war einhellige Meinung, dass das Portfolio neben dem pädagogisch sinnvollen Einsatz für die
Schülerinnen und Schüler auch dem Informationsbedarf der übernehmenden Englischlehrkräfte in
Bezug auf Kenntnisstand und Materialeinsatz in der Grundschule entgegen komme.
Ein Ausblick auf die zukünftige Situation der Grundschulen, die bis 2003 in Verlässliche Grundschulen umgewandelt sein werden, und die daraus resultierende Übergangsproblematik im Fach
Englisch, schloss diesen Tagesordnungspunkt ab.
Im zweiten Tagesordnungspunkt kamen die unterschiedlichen Ansätze des Fremdsprachenlernens
in den drei beteiligten Grundschulen Bramstedt, Hagen und Uthlede zur Sprache.
Die Kolleginnen und Kollegen aus der Grundschule Uthlede hatten schon einige Fortbildungen
besucht und konnten aus der eigenen Unterrichtspraxis in den Klassen 3 und 4 berichten. Sie hatten eine Fülle von Arbeitsmaterialien dabei. Die Vorstellung der z.T. selbst erstellten Materialien,
aber auch der Literatur, wie sie von den Verlagen angeboten wird, fand bei den Lehrkräften der
1)
34
Bericht von Ellin Nickelsen, OS Beverstedt
Orientierungsstufe ebenso wie der anderen Grundschulen, in denen der Fremdsprachenunterricht
noch nicht so intensiv betrieben wurde, großen Anklang. Es wurde deutlich, dass es in der Tat eine
Informationslücke zwischen den beiden Schulformen gibt, was u.a. auch darauf zurückzuführen ist,
dass die Fortbildungsveranstaltungen der Grundschulen (und hier insbesondere die zum Fach
Englisch) bei den Orientierungsstufen kaum bekannt sind. Die Demonstration des an den Grundschulen praktizierten „total physical response“ war z.B. sehr hilfreich und veranschaulichend.
Für die Kolleginnen und Kollegen der Grundschule Hagen, die erst vor kurzem in eine Verlässliche
Grundschule umgewandelt worden war, war diese Dienstbesprechung ebenso interessant wie für
diejenigen aus Bramstedt, wo zu diesem Zeitpunkt über Fremdsprachenlernen in Arbeitsgemeinschaften nachgedacht wurde und daher die Materialangebote sehr willkommen waren. Dies umso
mehr, als in den ländlichen Bereichen der Zugriff auf Schulbücher und Arbeitsmaterialien schwierig
ist und meist nur über „Versuch- und Irrtums“-Bestellungen geht.
Abschließend wurde über die Probleme diskutiert, die im Rahmen der Einführung des Fremdsprachenlernens in den Grundschulen für beide Schulformen, sowohl Grundschule als auch Orientierungsstufe, entstehen.
Einige Grundschulkolleginnen und -kollegen sorgten sich, ob sie mit „ihrem Englisch“ einen solchen Unterricht zufriedenstellend gestalten könnten. Die schon unterrichtenden „Neueinsteiger“
machten ihnen Mut, sich zu den Fortbildungen zu melden und schienen selbst so motiviert, dass es
auch ermutigend wirkte.
Die Orientierungsstufenlehrkräfte hatten Bedenken hinsichtlich des „Spaßcharakters“ des Englischlernens in der Grundschule und der dann folgenden Leistungsbewertung, wie sie in der Orientierungsstufe unweigerlich einsetzt. Die Befürchtung, dass die Schülerinnen und Schüler im 5. Schuljahrgang dann statt mit Neugier mit Frustration am Englischunterricht teilnehmen würden, wurde
geäußert. Diesem Bedenken wurde entgegengesetzt, dass sich der Englischunterricht in Klasse 5
an den didaktisch-methodischen Schritten der Grundschule orientieren und diese nach den Maßgaben für Klasse 5 und 6 kontinuierlich weiter vorantreiben solle.
Um den Informationsfluss zu bestärken, wurde zu gegenseitigen Hospitationen aufgefordert, was
sich jedoch aufgrund der räumlichen Entfernung wohl nur im Standort Hagen in die Praxis umsetzen lässt.
35
Ein Beispiel aus der Fortbildungsregion Wedemark:
Zusammenarbeit der Grundschulen im Einzugsbereich einer Orientierungsstufe – Einrichtung eines Workshops 1)
Nachdem zum Schuljahr 1997/98 alle fünf Grundschulen in der Wedemark Englisch eingeführt
hatten, - wenn auch in unterschiedlichen Organisationsformen -, wurde der Wunsch geäußert, sich
über die Erfahrungen mit diesem neuen Grundschulfach auszutauschen. Eine Lehrerin ergriff die
Initiative und lud für ein erstes Treffen ein, indem sie ein Einleitungsschreiben an die Schulleitungen der fünf Grundschulen schickte mit der Bitte, dieses an interessierte Kolleginnen und Kollegen
weiterzuleiten.
Auf dem ersten Treffen wurden hauptsächlich Erfahrungen ausgetauscht, die man in den ersten
Wochen bei der Vermittlung der Fremdsprache gemacht hatte. Es wurde beschlossen, sich weiterhin regelmäßig zu treffen, nicht nur zum Erfahrungsaustausch, sondern auch um gemeinsam Unterrichtssequenzen zu verschiedenen Themenbereichen zu erarbeiten. Diese „Workshops“ finden
inzwischen viermal jährlich statt. Am Ende einer Arbeitssitzung werden der Termin, der Tagungsort
und das Thema für den nächsten Workshop festgelegt.
Folgende Themen wurden bereits behandelt: Christmas, animals, seasons, holidays, hobbies, my
body, at the zoo.
Zu folgenden Geschichten wurden Ideen gesammelt, Weiterführungsmöglichkeiten erarbeitet und
Unterrichtsmaterialien erstellt: The three little pigs; Goldilocks; Winnie, the witch; The three Billy
Goats.
Für die nächste Zeit ist geplant, die Anregungen für ein Portfolio in der Grundschule aufzugreifen
und umzusetzen. Ebenso sollen neue Unterrichtsmaterialien von verschiedenen Verlagen gesichtet
und auf ihre Einsatzmöglichkeiten geprüft werden.
Durch die Zusammenarbeit in dem Workshop haben die Kolleginnen und Kollegen aus den Grundschulen eine größere Sicherheit beim Unterrichten bekommen und es ist eine gemeinsame Basis
für die Schülerinnen und Schüler geschaffen, die aus den fünf Grundschulen später ein und dieselbe Orientierungsstufe besuchen werden.
Grundsätzlich wird zu den Arbeitstreffen auch eine Einladung an die Orientierungsstufe geschickt;
einige Kolleginnen nehmen sie wahr. Bei ihnen ist eine große Aufgeschlossenheit und Neugier
gegenüber grundschulgemäßen Arbeitsformen geweckt worden. Durch die gemeinsame Arbeit ist
das Verständnis der Lehrkräfte beider Schulformen für die jeweils andere Position gewachsen; der
Wunsch, die Zusammenarbeit noch weiter auszubauen, wird immer wieder geäußert.
1)
36
Bericht von Margrit Lindenmann, GS Mellendorf
8
Veränderter Umgang mit dem Lehrwerk im Schuljahrgang 5
8.1
Allgemeine Aspekte
Der Englischunterricht in den Schuljahrgängen 5 und 6 hat in der Regel die Form eines Lehrganges, dessen Struktur durch das eingeführte Lehrbuch vorgegeben wird. Das Fremdsprachenlernen
in der Grundschule dagegen wird von Themen und Inhalten der Fächer und Lernbereiche sowie
von einer situativ-kommunikativen Progression bestimmt. Sofern ein Lehrwerk in der Grundschule
benutzt wird, dient es meist als „Lieferant von Bausteinen“.
Die verbindliche Einführung des Fremdsprachenlernens in der Grundschule macht es erforderlich,
dass das in der Orientierungsstufe bzw. in der Integrierten Gesamtschule eingeführte Lehrwerk
darauf hin überprüft wird, welche Kenntnisse die Schülerinnen und Schüler aus der Grundschule
zu bestimmten Themenkreisen bereits mitbringen. Da jeweils an die Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler angeknüpft wird, gibt es zahlreiche Überschneidungen. Um einen Bruch zwischen
dem Fremdsprachenlernen in der Grundschule und dem Fremdsprachenunterricht im Sekundarbereich I zu vermeiden, sollten thematische und sprachliche Elemente aufeinander bezogen und miteinander verknüpft werden.
Im Folgenden wird an einigen der in Niedersachsen eingeführten Lehrwerke für den 5. Schuljahrgang beispielhaft gezeigt, wie sich die Kenntnisse aus der Grundschule1) auf den Einsatz des
Schulbuchs auswirken, wie sie aufgegriffen und erweitert werden können. Die Bearbeitung erhebt
keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
1)
Die Ausführungen beziehen sich auf die Broschüre „Didaktisch-methodische Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der Grundschule“, Teil B „Englisch in der Grundschule“, a.a.O.
37
8.2
Ausgewählte Lehrwerke
8.2.1. „English G 2000“, Cornelsen Verlag 1)
Der Band D1 für den 5. Schuljahrgang umfasst 7 Units im Wechsel mit 8 Topics, die jeweils ein
bestimmtes, für die Schülerinnen und Schüler relevantes Thema behandeln. Dabei ergeben sich
zahlreiche Parallelen zu den in den Empfehlungen für das Fremdsprachenlernen in der
Grundschule vorgesehenen Themenkreisen, so dass in der Regel an Bekanntes aus der
Grundschule angeknüpft werden kann.
Die Handlung ist in und um Chester angesiedelt. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen Kinder
aus vier Familien, die sich hinsichtlich ihres familiären und sozio-kulturellen Hintergrundes unterscheiden. Aus ihren Kontakten zu deutschen Kindern ergeben sich Anlässe zu interkulturellem
Lernen. Besonderer Wert wird auf Authentizität gelegt, was u.a. dadurch zum Ausdruck kommt,
dass es die in diesem Buch vorgestellte „Kingsway High School“ in Chester sowie einige der Lehrwerkspersonen tatsächlich gibt.
Lehrbuch und Zusatzmaterialien sind so gestaltet, dass – zumindest in den ersten Wochen – an
grundschulgemäße Arbeitsformen angeknüpft werden kann. Das Lehrerhandbuch enthält differenzierte Aussagen darüber, wie unterschiedliche Vorerfahrungen mit Englisch in der Grundschule
berücksichtigt und genutzt werden können. Das scrapbook, in dem die Schülerinnen und Schüler
eigene kreative Produkte sammeln, entspricht dem Dossier des Portfolios.
Die nachfolgende Tabelle soll zeigen, in welchen Bereichen Vorkenntnisse aus der Grundschule zu
erwarten sind, wie sie reaktiviert und zur Bereicherung des Unterrichts eingesetzt werden können.
1)
38
„English G 2000“, hrsg. von Hellmut Schwarz, Cornelsen Verlag, Berlin 1997 (vgl. auch die Zusatzmaterialien zum
Lehrwerk)
Units
Main themes/speech functions Anknüpfungen an Themenkreise bzw.
lt. Inhaltsverzeichnis English G Sprechakte und sprachliche Mittel aus
dem Unterricht der Grundschule
2000
Welcome
Englisch in der Welt und in
Deutschland
Sich begrüßen; Auskunft über
Name, Alter, Herkunft geben;
Dinge im Klassenzimmer benennen; über Farben sprechen
• Me and my family
- My name is ... . What´s your name?
- I’m from ... . Where are you from?
- How old are you?
- My mum and dad are ...
• colours
Anknüpfungspunkte für den Übergang
Der Unterricht zum Schuljahresbeginn zielt auf das gegenseitige Kennenlernen in der neuen Klasse sowie das Erkunden und Gestalten der neuen Lernumgebung (z. B. English
corner).
Den Schülerinnen und Schülern sind der Wortschatz und die
Strukturen aus der Grundschule bekannt.
• numbers
• School
Unit 1
Hello, Form 7CH!
Die Lehrwerkspersonen aus
Chester
Sich und andere vorstellen; sagen,
wie es einem geht; fragen, wie es
jemandem geht; Informationen
einholen; Empfindungen äußern
• Me and my family
- This is ...
- brother/sister
Der Wortschatz dieser Unit, der bezüglich Aussprache und
Bedeutung zum großen Teil bekannt ist, kann im neuen
Kontext gefestigt werden. Die Fertigkeiten des Lesens und
Schreibens dieses Wortschatzes können nicht als bekannt
vorausgesetzt werden und müssen systematisch vermittelt
werden.
Topic 1
English in the
classroom
Sich im Klassenzimmer auf
Englisch verständigen; fragen,
wie etwas auf Englisch heißt
• School
Die sprachlichen Inhalte dieses Teils sind weitgehend bekannt. Das Projekt English ladders (S. 25) bietet weitere
Möglichkeiten zum behutsamen und binnendifferenzierenden Heranführen an das Schreiben.
Unit 2
My family and
my pets
Die Familien der Lehrwerkspersonen und ihre Haustiere
Über die Familie und Verwandte
sprechen; sagen, was jemandem
oder zu jemandem gehört; sich
entschuldigen; sich bedanken
• Me and my family
Mit Zahlen umgehen; Telefonnummern erfragen und nennen
• numbers
Topic 2
Numbers
• classroom phrases
• Pets
- animals
- cage
- basket
• telephone numbers
Wortschatz und Strukturen dieser Unit sind weitgehend bekannt. Zu den Themenkreisen „Pets“ und „Me and my family“ können durch die Erweiterung des Wortschatzes differenziertere Aussagen gemacht werden.
Die Themen laden die Schülerinnen und Schüler besonders
zur Arbeit mit dem scrapbook ein und bieten damit einen
motivierenden Anlass zum Schreiben.
Die Zahlen 1 bis 10 (teilweise bis 100) sind aus der Grundschule bekannt, es erfolgt jetzt die Erweiterung bis 1000.
Möglichkeiten des spielerischen Umgangs mit den Zahlen
sollten genutzt werden.
39
Units
Main themes/speech functions
lt. Inhaltsverzeichnis English G
2000
Anknüpfungen an Themenkreise bzw.
Sprechakte und sprachliche Mittel aus
dem Unterricht der Grundschule
Unit 3
Around the house
Die Wohnverhältnisse der Lehrwerks• Me and my family
personen
Jemandem sagen, was er/sie (nicht)
tun soll; sagen, was jemand gerade tut;
Vermutungen/Meinungen ausdrücken
• Zeit benennen (volle Stunde)
Anknüpfungspunkte für den Übergang
Der Wortschatz in dieser Unit ist weitgehend neu. Nachdem
im Unterricht der Grundschule im Wesentlichen die eigene
Umgebung thematisiert wurde, wird hier der Blick in die Lebenswirklichkeit der Lehrwerkspersonen vertieft.
Über die Looking at language-Aufgaben kann in dieser Unit
die Bewusstmachung sprachlicher Strukturen behutsam angebahnt werden.
Topic 3
The time and date
Uhrzeit und Datum angeben
Unit 4
Happy birthday!
Geburtstagsfeiern
Sagen, was jemand tun oder nicht
tun kann; fragen, ob jemand etwas
tun darf; sagen, was jemand tun
muss; um etwas bitten; jemandem
gratulieren
• Birthday
- Wunschzettel gestalten
- Geburtstagskarten herstellen
- über Geschenke sprechen
- Einladungskarten gestalten
- Geburtstagskalender herstellen
Einige Redewendungen, Spiele und Lieder aus dem Themenkreis „Birthday“ sind aus der Grundschule bekannt. Dort
haben die Schülerinnen und Schüler vorwiegend von sich
selbst und ihrem Geburtstag gesprochen; jetzt lernen sie,
über andere Personen Aussagen zu machen.
Über Geld und Preise reden;
Einkäufe machen
• Shops/Shopping
- shops
- goods
- money
- numbers
Bei der Behandlung des Themenkreises „Shops/Shopping“
sind in der Grundschule auch Teile aus dem Wortschatz
money verwendet worden, allerdings nicht systematisch und
mit dem Ziel der Festigung.
Topic 4
Money, money,
money
40
• Calendar
- days of the week
- months
- numbers
- What day is today?
- When’s your birthday?
Die Angabe der vollen Stunde, zumeist auch die Namen der
Tage und Monate, sind bekannt; es erfolgt die Erweiterung
auf alle Uhrzeitangaben und auf die Nennung des Datums.
Als neue Strukturen werden die modalen Hilfsverben can
und must eingeführt, die allerdings von den Schülerinnen
und Schülern erfahrungsgemäß intuitiv richtig verwandt
werden.
Units
Main themes/speech functions
lt. Inhaltsverzeichnis English G
2000
Anknüpfungen an Themenkreise bzw.
Sprechakte und sprachliche Mittel aus
dem Unterricht der Grundschule
Anknüpfungspunkte für den Übergang
Unit 5
Kingsway
High School
Schule in England
Den eigenen Schultag beschreiben;
über wiederholte Ereignisse sprechen;
sagen, was jemand immer, jeden Tag,
oft, manchmal oder nie tut; über Hobbys reden.
• School
- school building
- subjects
- persons and things
- activities
- time
- school rules
Inhaltlich knüpft die Unit an Vertrautes sowohl aus der
Grundschule als auch aus dem bisherigen Lehrgang des 5.
Schuljahrgangs an. Neu sind für die meisten Kinder die landeskundlichen Inhalte.
• classroom phrases
• hobbies
Topic 5
The Chester
project
Unit 6
Out shopping
Topic 6
Poems, poems,
poems
• Home town/Home village
- buildings
- places
- shops
- Turn right/left, go down
- Excuse me please, where is ...
Im Themenkreis „Home town/Home village“ haben die Schülerinnen und Schüler Redemittel zur Benennung von Gebäuden und zur einfachen Beschreibung von Wegen kennen
gelernt.
Einkaufen, Kleidung, Mode
Nach Gewohnheiten und Hobbys fragen; aufeinander folgende Handlungen
wiedergeben; ausdrücken, was man
haben möchte; Einkaufsgespräche
führen; sich entschuldigen
• Shops/Shopping
Über die Anknüpfung an inhaltlich weitgehend Vertrautes
(Bezeichnungen von Kleidungsstücken, kleine Einkaufsszenen) wird in dieser Unit die Fragebildung mit to do bewusst
gemacht.
Über Gedichte sprechen
• rhymes
Eine Stadt beschreiben; den Weg beschreiben; Vorschläge machen
• numbers
• Clothes
• songs
Im Sachunterricht der Grundschule haben die Schülerinnen
und Schüler evtl. einen Plan von ihrem Heimatort erstellt.
Darauf kann zurückgegriffen werden.
Reime sind den Schülerinnen und Schülern aus der Grundschule vertraut. Sie sollten wieder aufgegriffen werden.
41
Units
Main themes/speech functions
lt. Inhaltsverzeichnis English G
2000
Anknüpfungen an Themenkreise bzw.
Sprechakte und sprachliche Mittel aus
dem Unterricht der Grundschule
Anknüpfungspunkte für den Übergang
Unit 7
A trip to the zoo
Tiere
Eine Meinung äußern und begründen;
sagen, wo und wann jemand etwas tut;
über Stadt und Land sprechen; Vorlieben und Abneigungen ausdrücken;
zustimmen und ablehnen; Argumente
sammeln und ordnen
• Animals
Die Unit knüpft an Themenbereiche der Grundschule und an
bisher Erarbeitetes an und weist bezüglich des Vokabulars
nur einen geringen Steilheitsgrad auf.
Topic 7
Merlin’s return
Theaterstück
Topic
Merry Christmas
Weihnachten in Großbritannien
42
• food
Dieses erleichtert den Schülerinnen und Schülern das Erfassen der komplexen grammatischen Materie (im Wesentlichen die Kontrastierung von simple present und present
progressive).
Szenisches Darstellen ist aus der Grundschule bekannt.
• Christmas
- presents
- toys
- decoration
- traditional meals
Die Kinder wissen aus der Grundschule, wie Weihnachten in
Großbritannien gefeiert wird. Sie haben zu diesem Thema
viel gesungen und gebastelt. Jetzt könnte der Schwerpunkt
auf das Schreiben von Wunschzetteln und Weihnachtskarten gelegt werden.
8.2.2
„Camden Market“, Diesterweg Verlag 1)
Camden Market 1 ist in Kapitel aufgeteilt, von denen jedes ein bestimmtes, für die Schülerinnen
und Schüler relevantes Thema behandelt. Die Inhalte zeigen deutliche Parallelen mit bereits in der
Grundschule behandelten Themen, so dass ein Anknüpfen durch Aktivierung von Vorwissen im
Schuljahrgang 5 in der Regel möglich ist.
Die Handlung von Camden Market ist im nördlichen Zentrum Londons, in den Stadtteilen Camden
und Hendon, angesiedelt. Multikulturelle Aspekte spielen eine große Rolle. Typisch für den Sprachlehrgang in Camden Market ist, dass häufig mehr Material angeboten wird, als die Schülerinnen
und Schüler produktiv anwenden müssen. Durch Verstehen und mehrfaches Umwälzen wird die
allmähliche Internalisierung angestrebt.
Wichtiger Bestandteil der Arbeit mit dem Buch ist das Anlegen und Entwickeln eines Portfolios
durch die Bearbeitung entsprechender, in den Lehrgang integrierter Aufgaben. Unter „Portfolio“
wird dabei eine Mappe verstanden, in der die Schülerinnen und Schüler selbst verfasste und gestaltete Produkte (Texte, Bilder) zu einer Vielzahl denkbarer, an den Unterricht und die eigene Erfahrungswelt anknüpfender Themen sammeln. Ebenfalls kann das Portfolio Fragebögen zur
Selbsteinschätzung enthalten, wie sie als Kopiervorlagen im Teacher’s Manual zur Verfügung stehen.
Die nachfolgende Übersicht macht deutlich, wie bei der Arbeit im Schuljahrgang 5 auf die Kenntnisse der Grundschule zurückgegriffen und der Unterricht in der Orientierungsstufe damit bereichert werden kann.
1)
„Camden Market“, hrsg. von Christoph Edelhoff, Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt a. Main 1998 (vgl. auch die
Zusatzmaterialien zum Lehrwerk)
43
Theme from
Camden Market 1
Vorkurs
1 Friends
A In Camden
B Im Klassenzimmer
C Der Stadtteil Camden
Sprechabsichten lt. Inhaltsverzeichnis
Camden Market
Anknüpfung an Themenkreise bzw.
Sprechakte und sprachliche Mittel
aus dem Unterricht der Grundschule
Den Schülerinnen und Schülern ist bereits aus dem Unterricht der Grundschule bewusst, wie sehr fremdsprachliche Elemente in ihrem Alltag
präsent sind. Darauf wird im Vorkurs zurückgegriffen. Statt der Einführung/Vorstellung fiktiver Charaktere kann ggf. sofort mit der gegenseitigen Vorstellung der Schülerinnen und Schüler bzw. der Lehrkraft in der neu zusammengesetzten Orientierungsstufenklasse begonnen werden,
weil dies bereits aus der Grundschule bekannt ist.
• Jemanden begrüßen; sich und andere
vorstellen; nach der Herkunft fragen
• Redemittel für das Klassenzimmer;
über Alter, Telefonnummern sprechen;
zählen; Wörter buchstabieren
• Einen Ort beschreiben;
Gefallen/Missfallen äußern
• School
- school building
- subjects
- persons and things
- activities
- time
- school rules
- classroom phrases
• Me and my family
- I’ve got ...
- brother/sister
- I’m from ...
- I speak ...
- I like/hate ...
- sad/happy
- phone number
- favourite ...
44
Anknüpfungspunkte für den Übergang
In der neuen Orientierungsstufenklasse besteht ein
authentisches Kommunikations- und Handlungsbedürfnis, das bereits mit den vorhandenen sprachlichen Mitteln abgedeckt werden kann:
•
Who are my new classmates/is my new English
teacher?
•
Let’s see what our new classroom looks like and
find things for an ‘English corner‘.
Nachdem so die Schülerinnen und Schüler ihre bereits
vorhandenen Sprachkenntnisse reaktiviert und genutzt
haben, um sich in der neuen Lernumgebung einzurichten, erfolgt die Einbeziehung der (teils) fiktiven Welt
des Lehrbuches mit seinen Charakteren und deren
Umfeld.
Die Teile A und B der Lehrbucheinheit werden also
vertauscht.
Theme from
Camden Market 1
Sprechabsichten lt. Inhaltsverzeichnis
Camden Market
Anknüpfung an Themenkreise bzw.
Sprechakte und sprachliche Mittel
aus dem Unterricht der Grund-schule
Anknüpfungspunkte für den Übergang
2 In the mirror
A Im Badezimmer
Mein Körper
B Frühstück machen
Einkaufen gehen
C Auf dem Markt
• Körperteile benennen; Personen
beschreiben; Farben benennen
• Breakfast
- food/drinks
- dishes/cutlery
- Please can I have
- Some more ...?
Die Einführung zu Teil A erfolgt über das aus der
Grundschule bekannte Lied “Head and Shoulders“. Da
die meisten der einzuführenden Körperteile bereits bekannt sind, kann die Einführung der neuen Wörter und
des Schriftbildes relativ rasch erfolgen und in “The
Washing Chant“ einmünden, womit die Schülerinnen
und Schüler durch den Übergang vom Kinderlied zum
„Rap“ auch subjektiv einen Fortschritt zu altersgerechter Ausdrucksform erleben.
• Frühstück beschreiben; Vorlieben
äußern; beschreiben, wo sich etwas befindet; nach Preisen fragen; Preise nennen; ein Verkaufsgespräch führen
• Kleidung einkaufen; über Uhrzeiten
sprechen
• Shops/Shopping
- shops
- food/goods
- money
- numbers
• Clothes
- clothes
- colours
- parts of the body
3 Free time
A Fußball
Ein Freundschaftsspiel
organisieren
B Tiere und Haustiere
C Hobbys
Optional: Christmas
• Über Sport reden; sich verabreden;
über Fähigkeiten sprechen
• Über Tiere/Haustiere sprechen; um
Erlaubnis bitten; pet stories erzählen
• Über Hobbys/Sammlungen sprechen;
über Besitz sprechen
• Farm
- farm animals
- people and things
• Pets
- animals
- cage/basket
- soft, curly
• Christmas
- presents
- toys
- decorations
- traditional meals
Bei Teil B 1-4 bietet sich an, abweichend vom Lehrbuch, mit dem Thema My breakfast zu beginnen, um z.
B. in einem Rollenspiel vorhandenes Vorwissen zu reaktivieren und allmählich durch das neue Vokabular zu
ergänzen.
Dasselbe gilt für den Bereich shopping.
Hier werden die Schülerinnen und Schüler mit dem in
der Grundschule evtl. nicht behandelten Thema sport
konfrontiert, das jedoch ein hohes Motivationspotential
aufweist und sich anhand altersgerechter Medien (z. B.
Fan-Artikel) gut kommunikativ umsetzen lässt.
Das aus der Grundschule vorhandene Grundgerüst an
sprachlichen Mitteln wird reaktiviert und durch neues
Material und evtl. neue Arbeitsformen (Christmas email) erweitert.
45
Theme from
Camden Market 1
Sprechabsichten lt. Inhaltsverzeichnis
Camden Market
Anknüpfung an Themenkreise bzw.
Sprechakte und sprachliche Mittel
aus dem Unterricht der Grund-schule
Anknüpfungspunkte für den Übergang
4 At home
A Im eigenen Zimmer
B Auf dem Weg nach
Hause
C Ein Wochenablauf
Wetter und Kleidung
• Ein Zimmer beschreiben
• Clothes
- clothes
- colours
- parts of the body
Diese Lektion bietet für die Schülerinnen und Schüler
weitgehend Neues; auf Kenntnisse aus der Grundschule kann nur sehr begrenzt zurückgegriffen werden. Die
Lektion lenkt den Blick der Schülerinnen und Schüler
auf London und auf das Leben dort.
Optional: Stories
46
• Über Alltagsaktivitäten reden; über Gewohnheiten sprechen; jemanden vorstellen
• Über den Alltag sprechen; über Wetter
und Kleidung sprechen; über Gedichte
sprechen
Die Schülerinnen und Schüler haben in der Grundschule Geschichten gehört und sind geschult, das Globalverständnis zu erfassen. Diese Fähigkeit kann in der
Orientierungsstufe aufgegriffen und ausgebaut werden,
indem z.B. das Detailverständnis geübt, Geschichten
geschrieben oder selbst verfasst werden können.
Theme from
Camden Market 1
Anknüpfung an Themenkreise bzw.
Sprechakte und sprachliche Mittel
aus dem Unterricht der Grundschule
Anknüpfungspunkte für den Übergang
5 People around here
• Über Schulalltag reden; Meinungen
äußern
A In der Schule
Ein Traum (Ballonfahrt) • Vermutungen äußern; Verkaufsgespräche führen
B Geburtstage
Geschenksuche auf
• Über eine Geburtstagsfeier sprechen;
einem Markt
jemandem gratulieren; Bewunderung,
Überraschung äußern; VerwandtschaftsC Eine Geburtstagsfeier
verhältnisse bezeichnen
• School
Die Inhalte dieser Lektion zeigen deutliche Überschneidungen mit Themen der Grundschule. Zu Beginn bietet
sich an, das bekannte Material zum Thema school zu
reaktivieren und entsprechend dem tip (S. 88) die Schülerinnen und Schüler selbst die Wörter/Ausdrücke auflisten zu lassen, die sie noch lernen möchten.
Nach diesem Einstieg kann rasch zu Charlie’s timetable
übergegangen werden, womit die Kontrastierung des
deutschen mit dem englischen Schulalltag eingeleitet
wird.
Das Thema birthday (party) enthält wiederum viel Vertrautes aus der Grundschule. Im Mittelpunkt der Arbeit
kann daher hier der landeskundliche Aspekt stehen
(shopping for presents at Camden Market).
Das Thema family wird um bisher nicht bekannte Verwandschaftsbeziehungen außerhalb des engeren Familienkreises erweitert. Die Einführung erfolgt im Rückgriff
auf bereits Bekanntes (your uncle is your father’s or
mother’s brother).
Optional: Birthdays
• Birthday
Einige Redewendungen, Spiele, Lieder und Rituale zu
dem Themenkreis „Birthday“ sind aus der Grundschule
bekannt; an sie kann angeknüpft werden.
• School
Alle in dieser Lektion behandelten Themen sind sowohl
im Unterricht der Grundschule als auch in einer oder
mehreren der vorausgegangenen Lektionen behandelt
worden. Wiederholung und Reaktivierung stehen hier im
Vordergrund.
Die inhaltliche Progression besteht in dem hohen Anteil
landeskundlicher Informationen (außerunterrichtliche
Aktivitäten an englischen Schulen, Londoner Lokalkolorit)
6 Out and about
A Schulaktivitäten
Theater AG
B Clubs, Freizeitaktivitäten
C Ferienaktivitäten
Sprechabsichten lt. Inhaltsverzeichnis
Camden Market
• Schulaktivitäten beschreiben; ein
Theaterstück lesen/spielen
• Vermutungen äußern; Geschichten
erzählen; über Vergangenes berichten
• Über Veranstaltungen sprechen; Vorschläge machen und darauf eingehen;
über Urlaub sprechen; über sich selbst
auf Kassette sprechen
• Birthday
• Me and my family
• Me and my family
47
8.2.3
„Orange Line New“, Klett Verlag 1)
Orange Line New 1 ist in 10 Units unterteilt, die jeweils ein bestimmtes Thema zum Inhalt haben.
Die Themen sind fast alle in den vorgeschlagenen Themenkreisen der Grundschule vertreten.
Die Handlung von Orange Line New ist in der englischen Stadt Nottingham angesiedelt. Zu den
fiktiven Lehrbuchfiguren gehört auch eine deutsche Austauschschülerin, so dass ein interkultureller
Aspekt vorhanden ist, der die Identifizierung der Schülerinnen und Schüler mit den Personen unterstützt.
Zu den verschiedenen Aufgaben gehört auch die Anlage einer Art Portfolio, das hier als English
folder bezeichnet wird. Unterschiedliche Sozialformen wie Partner- und Gruppenarbeit spielen ebenfalls eine Rolle. Das Lehrwerk knüpft damit an die Erfahrungen an, die viele Schülerinnen und
Schüler in der Grundschule gemacht haben. Das Begleitbuch für den Unterricht bringt Aussagen
zu möglichen fremdsprachlichen Vorkenntnissen der Schülerinnen und Schüler und wie damit umgegangen werden kann.
Die folgende Übersicht soll deutlich machen, wie bei der Arbeit im Schuljahrgang 5 auf diese
Kenntnisse der Grundschule zurückgegriffen und der Unterricht damit bereichert werden kann.
1)
Orange Line New“, hrsg. von Dr. Helmut Reisener und Dr. Gudrun Steinbach, Ernst Klett Verlag, Stuttgart 1999 (vgl.
auch die Zusatzmaterialien zum Lehrwerk)
48
Units 1)
(Auswahl)
Let’s start
1 In Nottingham
2 Hello
3 How old are you?
4 In the classroom
5 Haywood School
Kommunikative Schwerpunkte / Strukturen lt. Inhaltsverzeichnis
Orange Line New 1
• Jemanden begrüßen; sich vorstellen
• Informationen über sich und andere
geben
• Nach dem Alter fragen
• Informationen erfragen und geben
• Informationen zum Thema Schule
geben und erfragen
Unit 1
At home with the Burtons
A Superdogs
B Two rooms
1)
Anknüpfungen an Themenkreise
bzw. Sprechakte und sprachliche
Mittel aus dem Unterricht der Grundschule
Anknüpfungspunkte für den Übergang
• Me and my family
- I’m.../I’m from...
- How old are you?
- How old is...?
Der mündliche Vorkurs kann genutzt werden, um sich
ein Bild von den Vorkenntnissen der Schülerinnen und
Schüler zu machen. In „Let’s start“ können Kennenlernaktivitäten unter Einbeziehung und Reaktivierung der
Vorkenntnisse für aktives Sprachhandeln genutzt werden. Verschriftlichung und grammatische Erläuterungen werden behutsam eingeführt. Obwohl Lesen und
Schreiben eine größere Rolle spielen, sollten hier und
in den folgenden Units gestalterische und musische
Elemente, wie Lieder und Spielvorschläge in jede Stunde integriert werden. Bereits in diesem Kapitel kann mit
dem Anlegen des folders begonnen werden. Vor allem
in heterogenen Klassen bietet der folder die Möglichkeit zur inneren Differenzierung.
• School
- school things
• classroom phrases
- Where is...?
• Calendar
- numbers
• Einfache mathematische Operationen;
Grundzahlen 1-12
• Beschreiben, welche Gegenstände
eine Person hat
• Toys
- toys
- materials
- I’ve got a ...
Der Dialog zu Beginn kann beliebig erweitert werden,
um das Schriftbild der Zahlen in einem sinnvollen Kontext zu üben.
Aus dem „picture dictionary“ können die Schülerinnen
und Schüler ein Memory-Spiel herstellen und es durch
bekannten Wortschatz erweitern.
In dieser Spalte sind nur die Themen einer Unit aufgeführt, die relevante Anknüpfungspunkte an das Fremdsprachenlernen in der Grundschule bieten.
49
Units
(Auswahl)
Unit 2
The Dixons
A The colours of a
rainbow
Sarah and her family
Kommunikative Schwerpunkte / Strukturen lt. Inhaltsverzeichnis
Orange Line New 1
• Farben
• Personen beschreiben
Anknüpfungen an Themenkreise
bzw. Sprechakte und sprachliche
Mittel aus dem Unterricht der Grundschule
Anknüpfungspunkte für den Übergang
• Clothes
- Colours
- What’s your favourite...?
Farbbezeichungen sind den Schülerinnen und Schülern im mündlichen Sprachgebrauch grundsätzlich, im
schriftlichen Bereich teilweise bekannt. Einführung
bzw. Festigung des Schriftbildes bilden den Schwerpunkt. Zum Thema „Farben“ werden den Schülerinnen
und Schülern viele Spiele und Lieder geläufig sein, so
auch das Lied „The Colours of a Rainbow“.
• Me and my family
- I’ve got two sisters...
Die Bezeichnungen für Mitglieder der Kernfamilie
müssten bekannt sein. Eventuell sind den Schülerinnen
und Schülern nur Koseformen wie dad und mum bekannt. Das bekannte Vorwissen wird aktiviert, erweitert
und verschriftlicht. Die Unit bietet dazu verschiedene
Möglichkeiten an.
Unit 3
The new girl from
Germany
A At the airport
Tea
B At home in
Sherwood
• Jemanden willkommen heißen; über
verschiedene Nationalitäten sprechen
• Redemittel bei Tisch
• Verwandtschaftsbeziehungen
ausdrücken
• Them and us
- nations and nationalities
- Where are you from?
- Are you English...?
• Breakfast
- food and drinks
- Please, can I have the...?
- Here you are.
- Yes, please. No, thank you/thanks
- It’s...
• Me and my family
50
Die Nationalitäten können um diejenigen der ausländischen Mitschülerinnen und -schüler erweitert werden.
Um die Fragestrukturen einzuüben, erhalten die Schülerinnen und Schüler Kärtchen mit Angaben zu verschiedenen Nationalitäten und müssen eine Person mit
der gleichen Nationalität finden.
Mit der Durchführung eines gemeinsamen Frühstücks
lassen sich die Redemittel bei Tisch praktisch erproben. Die Schülerinnen und Schüler berichten über weitere englische Gerichte, die sie evtl. kennen gelernt
haben (z. B. Porridge).
Die Familienbezeichnungen werden erweitert. Eine
kontextbezogene Festigung des Schriftbildes bietet das
Anlegen eines Stammbaumes.
Units
(Auswahl)
Kommunikative Schwerpunkte / Strukturen lt. Inhaltsverzeichnis
Orange Line New 1
Anknüpfungen an Themenkreise
bzw. Sprechakte und sprachliche
Mittel aus dem Unterricht der Grundschule
Anknüpfungspunkte für den Übergang
Unit 4
Free time
B Looking at the UK:
Free time
• Toys
- materials
Vgl. die Ausführungen in Kapitel 9.4 dieser Broschüre.
Unit 5
Jenny’s birthday
A The calendar
• Calendar
- months
- numbers
- When’s your birthday?
• Me and my family
- My hobby is..
- I like/hate...
• Zahlenangaben machen; Grundzahlen
1-100
B What’s the date?
• Auskünfte über Termine einholen und
geben
C What time ist it?
An invitation
• Uhrzeit angeben; Einladungen aussprechen
• School
- time
- What’s the time?
• Birthday
- birthday party
- presents
- Can you come to my party?
- Happy birthday.
Thank you/thanks.
Als Einstieg in diese Unit werden die Schülerinnen und
Schüler zu ihren Vorkenntnissen zum Thema „Birthday“
befragt. An die aus der Grundschule bekannten Rituale
kann angeknüpft werden. Die verschiedenen Aktivitäten werden nun benannt und verschriftlicht.
Den meisten Schülerinnen und Schüler werden die
Zahlen bis 20 teilweise auch bis 100 bekannt sein. Um
die Kenntnisse zu erweitern, bieten sich Spiele (z.B.
Bingo) oder Rechenaufgaben an. Bingo kann, um das
Schriftbild zu festigen, mit geschriebenen Zahlen gespielt werden.
Die Ordnungszahlen müssen neu eingeführt werden.
51
Units
(Auswahl)
Unit 6
In town
A In Nottingham
The days of the week
B At the Victoria
shopping centre
Blackstone Castle
David’s grandma
C Robert and Jenny
in town
Unit 7
Animals
A Pets and animals
The pet shop
Extra line: What children in
Britain say about pets
52
Kommunikative Schwerpunkte / Strukturen lt. Inhaltsverzeichnis
Orange Line New 1
• Sehenswürdigkeiten einer Stadt
benennen
• Wochentage benennen
• Über Kleidung sprechen
• Wegbeschreibungen
• Sich verabreden; über Essen und Trinken sprechen
• Den Weg auf einem Stadtplan anhand
eines Hörtextes beschreiben
• Über Tiere sprechen
• Tiere sprechen über sich
Anknüpfungen an Themenkreise
bzw. Sprechakte und sprachliche
Mittel aus dem Unterricht der Grundschule
Anknüpfungspunkte für den Übergang
• Home town/Home village
- buildings
- places
- shops
- Turn right/left. Go down...
- Excuse me, please. Where is...?
Im Themenkreis „Home town/Home village“ haben die
Schülerinnen und Schüler Redemittel zur Benennung
von Gebäuden und zur einfachen Beschreibung von
Wegen kennen gelernt. Sie werden bei der Erarbeitung
dieser Unit wieder aufgegriffen.
• Calendar
- days of the week
• Clothes
- clothes
- colours
Die Schülerinnen und Schüler haben Vorkenntnisse in
den Bereichen Wochentage, Kleidung und Mahlzeiten.
Hier kommt es wieder auf die Sicherung des Schriftbildes an. Aktivitäten wie fashion show oder flea market
werden aufgegriffen.
• Breakfast
- food/drinks
• Pets
- animals
- This is a ...
- I like/I love my ...
Dieses Thema ist bei Schülerinnen und Schülern sehr
beliebt und in der Grundschule behandelt worden. Die
Schülerinnen und Schüler kennen Geschichten, Spiele,
Lieder und Reime, können Tiere in einfachen Strukturen beschreiben und Tierbezeichnungen nennen. Das
Anlegen einer Tabelle mit den Rubriken „pets“ und
„wild animals“ ist eine sinnvolle Möglichkeit der
Verschriftlichung. Die Unit bietet ebenso wie Extra Line
viele Textbeispiele über das eigene Haustier, an denen
sich schwächere Schülerinnen und Schüler orientieren
können.
Units
(Auswahl)
Unit 8
The accident
A Money and shops
Kommunikative Schwerpunkte / Strukturen lt. Inhaltsverzeichnis
Orange Line New 1
• Über Taschengeld sprechen
Anknüpfungen an Themenkreise
bzw. Sprechakte und sprachliche
Mittel aus dem Unterricht der Grundschule
Anknüpfungspunkte für den Übergang
• Shops/Shoppping
- food/goods
- money
- How much is...
- May I help you?
- ..., please.
Hier können die Wortfelder „Clothes“ und „Food/Drinks“
aus Unit 6 wieder aufgegriffen werden, um die Einkaufsdialoge in einen bekannten Kontext zu bringen.
Als Einstieg eignet sich der Umgang mit der englischen
Währung. Hier können auch die Zahlen bis 100 wiederholt werden.
• Farm
- animals on a farm
- persons and things
Auch hier verfügen die Schülerinnen und Schüler über
Vorkenntnisse. Die Tabelle aus Unit 7 lässt sich um die
Rubrik „farm animals“ erweitern.
Unit 9
A day at the seaside
Unit 10
On a Yorkshire farm
A A holiday on the farm
B The tractor
• Sich über Natur und Tierwelt
informieren
• Tätigkeiten auf einem Bauernhof
beschreiben
53
9
Crossing the bridge – Beispiele für schulformüberbrückenden
Englischunterricht
9.1
Einleitung
In den folgenden Kapiteln soll an ausgewählten Themenbereichen aufgezeigt werden, wie eine
Brücke zwischen dem Fremdsprachenlernen in der Grundschule und dem Fremdsprachenunterricht im Sekundarbereich I gebaut werden kann. Jeder Themenbereich wurde von einem „TandemTeam“ bearbeitet: Eine Lehrkraft aus der Grundschule legt dar, wie sie das Thema im Unterricht
erarbeitet hat, eine Lehrkraft aus dem fünften Schuljahrgang zeigt, wie dieses Thema wieder aufgenommen, schulformgemäß erweitert und vertieft werden kann. Den Ausarbeitungen ist eine Begründung des Themas vorangestellt, abschließend werden Hinweise zu ergänzenden Materialien
und Medien gegeben. In einigen Fällen werden Verknüpfungsmöglichkeiten mit anderen Fächern
und Beispiele für interkulturelles Lernen aufgezeigt.
9.2
Animals 1)
Begründung für den Themenbereich
„Animals“ ist ein Themenbereich, der Schülerinnen und Schüler der Schuljahrgänge 3 und 4 sowie
5 und 6 gleichermaßen begeistert und fasziniert, so dass eine hohe Motivation zu erwarten ist. In
vielen Familien sind Haustiere vorhanden. Die Kinder kennen sich gut mit diesen Tieren aus und
können mit ihnen umgehen. Fast alle haben ein Kuscheltier oder ein ganz persönliches Lieblingstier. Durch Beobachtungen in Wald, Garten und Zoo sowie durch Tierbücher und -filme sind ihnen
viele andere Tiere bekannt.
Der Themenbereich „Animals“ ist sehr umfangreich und kann von Klasse 3 bis 6 immer wieder
unter einem anderen Aspekt und Schwerpunkt aufgegriffen werden. Hier wird der Schwerpunkt auf
„Pets“ und „Zoo animals“ gelegt, da diese Tiere auch in den Lehrwerken der Schuljahrgänge 5 und
6 behandelt werden.
Lernziele
Schuljahrgänge 3/4
Die Schülerinnen und Schüler sollen
− Tiere benennen können
− die Tiere mit einfachen Strukturen beschreiben können
− ihre Zu- und Abneigung zu einem Tier bekunden können
− im Rollenspiel angemessen agieren und reagieren können
− Lieder, Spiele und Reime kennen lernen und dadurch den Wortschatz und bestimmte
Strukturen festigen.
1)
54
erarbeitet von Ute Horak, GS Wendeburg und Ulrike Pardey, OS/HS Aueschule Wendeburg
Schuljahrgänge 5/6
Die Schülerinnen und Schüler sollen
− den vorhandenen Wortschatz im Hinblick auf Haltung, Pflege und Nahrung eines Tieres
erweitern und die Wörter schreiben können
− die bereits aus der Grundschule bekannten neuen Strukturen mündlich und schriftlich in neuen
Sinnzusammenhängen gebrauchen können
− die im jeweiligen Lehrbuch angebotenen Strukturen kennen lernen und in kommunikativen
Situationen anwenden können
− freie Texte über ihr Lieblingstier verfassen können
− ein eigenes Fantasietier mündlich und schriftlich beschreiben können
− einer Erzählung und einem Lesetext (auch Lektüre) Informationen entnehmen können
− ihr Repertoire an Liedern, Spielen und Reimen erweitern.
Verknüpfungsmöglichkeiten mit anderen Fächern
Schuljahrgänge 3/4
Deutsch:
Kunst:
Gestaltendes Werken:
Textiles Gestalten:
Religion:
Musik:
Sport:
Projekt:
Tiergeschichten, Fabeln, Gedichte, Steckbriefe, Sachtexte über Tiere
Fantasietiere, Wandfries (Zoo), Pop-up-Tiere
Tiermasken aus Gips, Stabpuppen
Finger- und Handpuppen aus Textilien, Pompomtiere
Arche Noah
Tierlieder mit Orff-Instrumenten begleiten, sich zu Tierliedern bewegen
Bewegungsspiele (Please, Mr. Crocodile, may I cross the water?)
Tiere aus fremden Ländern
Schuljahrgänge 5/6
Deutsch:
Kunst:
Musik:
Biologie:
Projekt:
Fabeln, Gedichte, Tiergeschichten, Beschreibungen
Collagen
Rap Songs erfinden
Haustiere, Tiere aus anderen Ländern
Kleine Theaterstücke in englischer Sprache, Sketche
55
Unterrichtsideen für die Schuljahrgänge 3/4 (Übersicht)
Aus dem Themenbereich „Animals“ wurden hier „Pets“ und „Zoo Animals“ ausgewählt.
Thema
Pets
mögl.
Strukturen
This is a ...
I like/love ...
I don’t like …
What’s your favourite pet?
My favourite pet is
...
I like ... best.
mögl.
Wortschatz
pet
cat
dog
budgie
rabbit
hamster
mouse (mice)
fish (fish)
tortoise
rat
parrot
What colour is your
...?
box
Have you got a pet? cage
Yes, I have.
basket
No, I haven’t.
tank
doghouse
What kind of pet
have you (has
colours
he/has she) got?
I’ve got ...
He/She has got ...
Where is the cat?
It’s in …
56
Lieder
Pussy cat, Pussy
cat
If you’re happy
and you know it
be a dog
Pet rap
(Bumblebee 3)
Having a picnic
(Karen Grey: Jet
Primary Teacher’s
Resource Book 1,
Cornelsen Verlag,
Berlin 1997)
Reime
Little Jenny loves her cat.
(Keystones 1, S. 24)
Spiele
Changing places:
Cats and dogs change
places ...
I have a dog. His name is
Jack.
Sentence chain game:
(U. Kraaz: English – What Fun!, S 1: I like dogs.
Lehrerhandreichungen 1,
S 2: I like dogs and cats.
Cornelsen Verlag, Berlin 1991, S 3: I like dogs, cats and
S. 241)
mice. ...
My Pussy cat
(ebd., S. 243)
What’s missing?
Bingo
Animal quiz
Bücher/
Geschichten
Milly and Molly and the
big, bad cat
(S. Phillips: Young Learners,
OUP, Oxford, 6th impression
1998, S. 108ff.)
Mr.Page’s pet shop
(A. Wright: Storytelling with
Children, OUP 1995, S. 74ff.)
Six Dinner Sid
(I. Moore, Prentice Hall, ELT
Edition, Diesterweg)
Pet Show
Mister Magpie game
(E. J. Keats, Aladdin Books,
Macmillan Publishing Company)
(Keystones Activity Book,
S. 15)
Have You Seen My Cat?
Ratespiel:
Have you got a ...?
(E. Carle, Scholastic INC)
Schüleraktivitäten
Haustiermobile
herstellen
Quartett, Puzzle,
Domino, Memory
herstellen und
damit spielen
Thema
Zoo
animals
mögl.
Strukturen
I like/love ...
I don’t like ...
I’m afraid of ...
I’m scared of ...
Are you a lion?
Are you Mr Crocodile?
Yes, I am.
No, I’m not.
Is it a tiger?
Yes, it is.
No, it isn’t.
... eats ...
mögl.
Wortschatz
elephant
lion
camel
bear
monkey
giraffe
flamingo
zebra
kangaroo
hippo
rhino
buffalo
crocodile
snake
seal
meat
fruit
fish
grass
bananas
Lieder
The elephant
song
Pretty yellow butterfly
(Karen Grey: Jet
Primary Teacher’s
Resource Book 1,
a.a.O.)
Chant:
Monkey and kangaroo
Reime
Five little elephants
(S. Phillips: Young Learners,
ebd., S. 103)
Tiger
(A Very First Poetry Book,
OUP, S. 86)
Geraldine Giraffe
(ebd., S. 80)
Though hippos weigh at
least a tonne
(Keystones 2, LB.,
S. 41)
(ebd., S. 83)
Animals at the
zoo
I see, I see, I see a lion at
the zoo ...
(FF, a.a.O., Heft 2/2000, S. 67)
(Fremdsprachenfrühbeginn (FF), Domino
Verlag, München,
Heft 2/2000, S. 27)
Spiele
Kim’s game:
What’s missing?
Bücher/
Geschichten
Polar Bear, Polar Bear,
What Do you Hear?
The lion and the mouse
One, two, three, Peter,
come to me like a tiger
(B. Martin Jr./E. Carle)
Animal quiz
Five Little Monkeys
Jumping on the Bed
(E. Christelow)
Name as many animals as
you can.
Mog at the Zoo
I’ll time you.
(H. Nicoll/J. Pienkowski,
I spy with my little eye
The animal parade
(B. Badegruber/J. PucherPacher: Let’s Play with English,
Veritas-Verlag Linz 1998
[über Cornelsen] S. 65)
At the zoo
(ebd., S. 66)
An international family of
animals
(ebd., S. 66)
Snap
Schüleraktivitäten
Tiermasken aus
Papptellern basteln
und damit spielen
Find the animals
(Suchbild)
Quartett basteln
und spielen
Puffin Books)
Collage „Animals in
Africa“
Guess Who? At the Zoo
Pop–up animals
(K. Faulkner, W H Smith
Limited)
Let’s make a zoo
Noah and the Rabbits
(S. Kilroy, Picture Puffins)
Tiere nachahmen
Tiergeräusche
nachahmen
It’s Mine!
(R. Campbell, Picture Piper)
Jumping Jack Monkey herstellen
A visit to the zoo
kleines Theaterstück
(Karen Grey: Jet
Primary Teacher’s
Resource Book 1,
a.a.O.)
57
Unterrichtsideen für die Schuljahrgänge 5/6 (Übersicht)
Auf die Spalten „Strukturen“ und „Wortschatz“ wird verzichtet, da beides sehr lehrbuchabhängig ist.
Thema
Pets
Lieder
Reime
Spiele
Bücher/Geschichten
The pet rap
Mice
Hangman
The road runner
(Password
Orange 1, S. 76)
(English G 2000 D1, S. 104
Camden Market 1, S. 57)
Pick up twos
(Extra Reading: Password Orange 2,
S. 56)
A rap-rhmye
An animal quiz
(Orange Line New 1, S. 96)
(Camden Market 1, S. 57)
Pet verses
Body writing
A rap-rhyme
(Orange Line New 1,
S. 96)
(English G 2000 D1, S. 27)
Montagsmaler
Animal memory game
(English G 2000 D 1,
Workbook 1)
Tiere erfühlen
Tiere anhand von Bildausschnitten erraten (OHP)
Lektüren vom Klett Verlag:
A pet for Sally
It’s a dog’s life
Life of a very black cat
Nessy and other pets
Maxi’s world
Lektüren von Oxford University
Press (über Cornelsen):
A New Dog
What a Bad Dog
Floppy the Hero
Floppy’s Bath
The Chase
A Cat in the Tree
Schüleraktivitäten
Kartenspiel für ein Tierquiz herstellen
Tierposter herstellen (Bild/Text)
Fantasietiere malen/ zusammensetzen und Texte dazu verfassen
Texte über das Lieblingstier schreiben
Vocabulary networks
Make a chocolate tortoise
(English G 2000 D1, S. 111)
Geschichten spielen
Geschichten nacherzählen
(Perspektivenwechsel)
Vocabulary jigsaws herstellen
und damit spielen
Tieralphabet
Tierbücher herstellen
58
Thema
Zoo
animals
Lieder
Reime
I’m a soft gorilla
If you should meet a crocodile Crazy Cages
(Camden Market 1,
S. 69)
(Pick a Poem, selected by P. Nicolaisen, Cornelsen Verlag, Berlin
1991, S. 26; dort auch weitere
Tiergedichte)
(puzzle it out !, Cornelsen Verlag, Berlin Cat
1988, S.18/19)
(Alan Posener, Klett Verlag)
Droodles
Fables
Geraldine Giraffe
Pantomime
Let’s look at cats
In Chester Town
there is a zoo
(English G 2000 D1,
S.108)
The animals went
in two by two
(Orange Line New 1,
S. 97)
(A Very First Poetry Book,
OUP, S. 80)
Tiger
(ebd., S. 86)
Spiele
Montagsmaler
Memory
Hangman
An information gap activity
(S. Phillips: Young Learners, ebd.,
S. 36f.)
Bücher / Geschichten
Schüleraktivitäten
The Double Life of a Very Black
Tieralphabet
Textbilder entwerfen
(English G 2000 D1, S.168)
Interviews mit den Zooangestellten
(Macmillan Verlag)
Bildgeschichte mit Text versehen
Gerry the Giraffe
Text in Bilder umsetzen
(Ladybird books)
Spencer and the Crocoraffe
Tiere pantomimisch darstellen
(Petersen-Macmillan Verlag)
kreative Texte schreiben
Chico
Lesetagebuch anfertigen
(Petersen-Macmillan Verlag)
59
Unterrichtsideen für die Schuljahrgänge 3/4
Pets
Aus der vorangegangenen Übersicht wurden einige Ideen für einen möglichen Verlauf ausgewählt.
Sie sind für die Arbeit in Klasse 3 geeignet. Der Themenkreis kann wiederholt im Sinne eines Spiralcurriculums aufgegriffen werden.
Zur Einführung des Themas im Sitzkreis bringen die Schülerinnen und Schüler Bilder ihrer Haustiere oder Kuscheltiere mit. Nun benennt die Lehrkraft alle Tiere, die Schülerinnen und Schüler sprechen die Wörter einzeln oder im Chor nach. Nachdem die Tiernamen bekannt sind und die Aussprache gesichert ist, werden kleine Dialoge durchgeführt, bei denen die Kinder ihr Vorwissen
aktivieren können, z. B.
L: Is this your hamster? What’s its name?
S: Berti.
L: Berti is funny. I like Berti. How old is he?
S: Berti is two.
Mit Hilfe von verschiedenen Spielen wird der Wortschatz geübt und gefestigt:
− Die Tierbilder bzw. Kuscheltiere werden in die Kreismitte gelegt. Es wird eine Variante von
„What’s missing?“ gespielt. Die Lehrkraft setzt sich eine Elstermaske auf (Vorlage: Keystones 1)
und nimmt ein Bild bzw. Tier weg, während die Schülerinnen und Schüler die Augen schließen.
− S: Mr Magpie, white and black, quick, I want the rabbit back! etc.
− Ratespiel: Die Klasse bildet zwei Teams. Ein Kind sucht sich ein Tierbild aus, das gegnerische
Team muss raten. Für jede richtige Lösung gibt es einen Punkt. Danach wird gewechselt.
− Die Klasse sitzt im Kreis. Ein Fühlsack mit einem Stofftier wird herumgegeben, das Tier soll
erraten werden.
In der nächsten Sequenz werden die Tierbilder an die Tafel geheftet und nummeriert, der Wortschatz wird wiederholt. Zunächst stellt die Lehrkraft Fragen, später können auch Schülerinnen und
Schüler die Rolle des Fragenden übernehmen.
L: What’s number 4?
S: Number 4 is a mouse.
Anschließend wird jedes Kind nach seinem Haustier befragt. Es nennt sein Tier und schreibt seinen Namen unter das entsprechende Bild an der Tafel. Zum Schluss wird ausgezählt, wie viele
Tiere von jeder Art in der Klasse vorhanden sind.
L: How many dogs have we got?
S: Six.
Auch andere Fragestrukturen können in diesem Zusammenhang geübt werden:
L: Which pet has Mary got?
S: She has got a cat.
60
Wenn das Klangbild der Tiernamen gefestigt ist, kann an Hand von Wortkarten das Schriftbild eingeführt werden. Die Wörter werden gezeigt, vorgelesen und im Chor nachgesprochen. Anschließend werden Wort- und Bildkarten zugeordnet.
Um das Hörverständnis zu trainieren, erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Arbeitsblatt mit
Tierabbildungen. Die Lehrkraft beschreibt jedes Tier und gibt ihm eine Nummer. Diese muss dem
passenden Bild zugeordnet werden.
Von der CD wird der pet rap (Bumblebee 3) mehrmals vorgespielt. Die Schülerinnen und Schüler
lernen den Rap durch wiederholtes Nachsprechen auswendig. Der Rap kann durch den Einsatz
von Orff-Instrumenten gut untermalt werden. Anschließend kann differenziert gearbeitet werden:
− Ein Arbeitsblatt enthält den Rap als Lückentext. Die jeweiligen Lücken müssen mit Bildern
und/oder Wörtern ausgefüllt werden.
− Ein Arbeitsblatt enthält die Zeilen des Raps in falscher Reihenfolge. Die Zeilenstreifen werden
zerschnitten und in die richtige Reihenfolge gebracht.
− Wer möchte, darf einen eigenen Rap entwerfen.
Mit Hilfe von Kopiervorlagen, die in vielen Lehrwerken angeboten werden, stellen die Schülerinnen
und Schüler in Gruppen selbst Spiele wie Domino, Bingo, Happy families, Memory und Pet puzzle
her. Das Spielen mit diesen Materialien wird in Form eines Lernzirkels organisiert. Dabei ist es
wichtig, dass die Spielregeln genau bekannt sind und vorher die benötigten Redemittel eingeübt
wurden.
Den Abschluss der Einheit könnte ein „storytelling“ bilden. Dazu können vorher Tiermasken hergestellt werden. Die Lehrerin oder der Lehrer erzählt die Geschichte „Mr. Page’s Pet Shop“1). Für
jedes Tier, das in der Geschichte vorkommt, setzt sich eine Schülerin oder ein Schüler die entsprechende Tiermaske auf. Wenn das Tier in der Erzählung genannt wird, steht das Kind auf und
macht das typische Geräusch des Tieres. Beim mehrmaligen Erzählen bindet die Lehrkraft die
mitspielenden Tiere immer stärker in die Handlung ein.
1)
Andrew Wright: Storytelling with Children, Oxford Up, S. 74 – 77
61
Der Themenbereich im Angebot der Schulbuchverlage (Auswahl)
Lehrwerk
Verlag
Fundstellen
Bumblebee 3
Bumblebee 4
Schroedel
Teacher’s Manual 3:Animals, S. 25 ff.
Teacher’s Manual 4: At the zoo, S. 30 ff.
Conrad and Company
LangenscheidLongman
Lehrerhandreichungen:
Timbuctoo, S. 19
Animals, S. 24 f.
Where’s the crocodile?, S. 28
Oscar, the hippo, S. 61 f.
Crossing the Bridge
Klett
Lehrerhandbuch:
Dog, Cat, Mouse and Other Animals, S. 35 ff.
Materialband: S. 30a - 32b
English - What Fun! 1
Cornelsen
Workbook: Pets/Animals, S.18 ff.
Here We Go Teil 2
Klett
Handbuch für den Unterricht:
The four pets, S. 69 ff.
Keystones 1
Diesterweg
Kommentare und Kopiervorlagen 1:
Cats and other pets, S. 33 ff.
Kommentare und Kopiervorlagen 2:
Swinging zoo, S. 39 ff.
Kooky 2
Cornelsen
Handbuch für den Unterricht:
At the vet’s, S. 39 f.
Pop goes the weasel 3
Pop goes the weasel 4
Kamp
Lehrerkommentar 3: Hit number 5: Pets, S. 62 ff.
Lehrerkommentar 4: Hit number 5: Pets, S. 40 ff.
Keystones 2
Unterrichtsideen für die Schuljahrgänge 5/6
Reaktivierung
Für den Einstieg bieten sich folgende Möglichkeiten zur Reaktivierung des Wortschatzes an:
− Sitzkreis: Kuscheltiere sind in der Mitte unter einer Decke versteckt. Einzelne Schülerinnen und
Schüler sollen die Tiere erfühlen und benennen. Die Lehrkraft schreibt die Tiernamen an die
Tafel.
− Overheadprojektor: Die Lehrkraft zeigt für 10 Sekunden eine Folie mit 12 Haustieren. Die Schülerinnen und Schüler schreiben oder malen auf, welche Tiere sie sich gemerkt haben. Wer die
meisten Namen behalten hat, ist Sieger. Anschließend werden alle Tiernamen an die Tafel geschrieben, die richtige Schreibung wird überprüft.
− Suchbild: Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein Arbeitsblatt, auf dem Abbildungen von
Tieren versteckt sind. Diese müssen angemalt und benannt werden.
− Mind map: Gemeinsam mit der Klasse werden alle aus der Grundschule bekannten Vokabeln
zum Themenkreis „Pets“ zusammengetragen und in Form einer „Mind map“ an der Tafel festgehalten.
62
rabbit
guinea-pig
cat
pets
mouse
dog
ig
hamster
budgie
blue
small
green
brown
soft
Weiterführung
− Schreiben: Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein Arbeitsblatt mit nummerierten Bildausschnitten verschiedener Tiere und Tiernamen, die sie zuordnen müssen (s. Password Orange
1, S. 76).
− Pet rap: Der Rap wird von der CD vorgespielt, die Schülerinnen und Schüler sprechen ihn
mehrfach nach, lesen ihn und lernen ihn auswendig (s. Password Orange 1, S. 76).
− Cluster: Bevor die Schülerinnen und Schüler einen Text über ihr Lieblingstier schreiben, wird
am Beispiel „cat“ ein Cluster an der Tafel entwickelt. Dabei wird das Vorwissen reaktiviert, dann
werden neue Wörter und Strukturen ergänzt.
has got
eats
likes
a cat
can
lives
is
63
− Tafeltext: Die Schülerinnen und Schüler schreiben das Cluster ab. Gemeinsam wird nun ein
Tafeltext erarbeitet und als Beispiel abgeschrieben.
− Verfassen eines eigenen Textes: Nach dem Muster des Tafeltextes verfasst nun jede Schülerin
bzw. jeder Schüler einen eigenen Text über sein Lieblingstier und gestaltet das Blatt. Unbekannte Wörter werden im Wörterbuch nachgeschlagen oder bei der Lehrkraft erfragt.
− Beschreiben von funny animals: Mit dem Overheadprojektor wird das Bild eines Fantasietieres
(z. B. budbit = budgie + rabbit) gezeigt und das Tier wird beschrieben. Die Lehrkraft schreibt die
Tiernamen nach Silben getrennt an die Tafel. Die Schülerinnen und Schüler erfinden nun ihr eigenes Fantasietier, malen und beschreiben es. Die Beschreibungen werden vorgelesen, die
Klasse muss die Fantasietiere erraten.
− Die Geschichte „Maxi the dog“ wird erarbeitet. Anschließend kann sie gespielt werden.
− Zum Abschluss der Einheit bietet sich die Lektüre „Maxi’s World“ an, die viele Differenzierungsmöglichkeiten bietet. Leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler können zu einem oder
mehreren Kapiteln ein Lesetagebuch anfertigen oder einen Dialog entwickeln und ihn auf Kassette aufnehmen. Andere können Fragen zum Text beantworten oder zu einem Kapitel Bilder
zeichnen und diese mit Sprechblasen versehen.
Der Themenbereich im Angebot der Schulbuchverlage (Auswahl)
Lehrwerk
Verlag
Fundstellen
Camden Market 1
Diesterweg
Theme 3: Free time
pet stories, S. 52 - 56
Animal quiz, S. 57
Camden Market 2
Diesterweg
Theme 1: After the holidays
Im Ponycamp, S. 18 - 19
Theme 2: Around London
– Ein entlaufener Tiger in London,
S. 34 - 39
– Zoobesuch in London, S. 42 - 45
Theme 5: Dos and don’ts
Animal book, S. 107 - 110
English G 2000 D1
Cornelsen
Unit 2: My family and my pets, S. 26 - 29
Unit 6: Topic poems, poems, poems
Mice, S. 104
Unit 7: A trip to the zoo, S. 106 - 113
English G 2000 D2 plus
Cornelsen
Unit 1: Back to school
Charlie’s lucky day, S. 20 - 21
Orange Line New 1
Klett
Unit 7: Animals
– Über Tiere sprechen
– Tiere sprechen über sich, S. 96 - 105
Orange Line New 2
Klett
Unit 9: A bad week!
Workshop 2
– ein krankes Tier pflegen
– ein Haustier halten, S. 133
64
9.3
Shopping 1)
Begründung für den Themenbereich
Ein Gang durch den Supermarkt zeigt, dass die Schülerinnen und Schüler gerade dort der englischen Sprache begegnen können. Da dies eher unbewusst geschieht – Begriffe wie cornflakes,
sprite, toast, T-shirt, jeans sind in den deutschen Sprachgebrauch voll integriert – kann eine Unterrichtseinheit zum Thema „Shopping“ die Schülerinnen und Schüler für den Ursprung dieser Begriffe
sensibilisieren.
Einkaufen ist eine Situation, die ihnen aus ihrem Alltagsleben bekannt ist. Damit können gleichzeitig auch landeskundliche Inhalte (z.B. bestimmte landestypische Produkte, fremde Währungen)
vermittelt werden. Des weiteren bietet es sich an, einfache Verkaufsgespräche durchzuführen, um
die fremdsprachliche Kommunikation zu erproben. Diese Dialoge lassen sich auf viele Themenkreise/Wortfelder übertragen, so dass letztere in einen sinnvollen Zusammenhang eingebettet werden. Allerdings können die Dialoge in der Grundschule nur in sehr elementarer Form (imitativ/reproduktiv) erarbeitet werden.
Die in der Grundschule geführten Verkaufsgespräche werden in den Schuljahrgängen 5 und 6
wieder aufgenommen und variiert. Sie sind inhaltlich umfangreicher und haben ein sprachlich höheres Niveau (reproduktiv/produktiv). Hinzu kommt auf dieser Stufe die Erarbeitung der Dialoge in
schriftlicher Form. Die erlernten Dialoge haben für die Schülerinnen und Schüler auch als zukünftige Reisende und Kunden in fremden Ländern Bedeutung.
Unterrichtsideen für die Schuljahrgänge 3/4
Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler
Zum Themenbereich „Shopping“ bietet sich die Arbeit mit Begriffen aus den Wortfeldern „Food“,
„Drinks“, „Fruit and vegetables“, „Toys“ und „Clothes“ an. In diesen Bereichen haben die Schülerinnen und Schüler – wenn auch eher unbewusst – Vorkenntnisse. Wenn man gleich mit dem Thema
„Shopping“ beginnen möchte, sollte schon zu einem oder mehreren dieser Bereiche gearbeitet
worden sein. Ansonsten muss eine Einführung des Wortschatzes vorausgehen.
Mögliche Lerninhalte und sprachliche Mittel
Lerninhalt
1)
•
Wortfelder
Food
Drinks
Fruit and vegetables
Toys
Clothes
•
Einkaufsgespräche führen
Sprachliche Mittel
cornflakes, yoghurt, jam, butter, sandwich, cheese, chicken ...
tea, milk, cocoa, coffee, orange juice, lemonade, water...
apples, bananas, oranges, pears, beans, peas, tomatoes ...
teddy bear, football, doll, skateboard ...
jeans, T-shirt, pullover, shoes, socks, cap, skirt ...
Verkäufer (shop assistant)
- Hello./Hi./Good morning./
Good afternoon.
- May/Can I help you?
- You’re welcome.
- Bye./Good bye.
Kunde (customer)
- Hello./Hi./Good morning./
Good afternoon.
- (Five apples), please.
- I would like ...
- Have you got ...?
- Thank you.
- Bye./Good bye.
erarbeitet von Christina Johannes und Cosima Leithäuser, GHS/OS Süderwisch
65
Unterrichtsvorschläge
Die Lehrkraft zeigt im Sitzkreis einen Einkaufskorb mit Produkten, deren Namen teilweise bekannt
sind. Die Begriffe werden mit den Strukturen „I like ....“ oder „I’ve got...“ eingeführt. Die Schülerinnen und Schüler sprechen Bekanntes vor bzw. mit. Anschließend nehmen einige ein Produkt und
benennen es. Die Lehrkraft führt nun die Strukturen „Can I have..., please?“ und „Here you are.“
ein. Die Schülerinnen und Schüler tauschen untereinander die Produkte, wobei sie die eben gelernten Strukturen und Wörter verwenden. Im Anschluss suchen sie aus Werbeprospekten und
Zeitschriften englischsprachige Produkte heraus und erstellen eine Collage für die Klasse, für ihre
Mappe oder ihr Portfolio.
Von zu Hause bringen die Schülerinnen und Schüler Verpackungen mit, die entweder englische
Namen haben oder mit solchen versehen werden. Die Lehrkraft bringt ebenfalls Verpackungen
landestypischer Produkte bzw. die Produkte selbst mit. Nun lässt sich ein kurzer Dialog einüben,
der wie folgt aussehen könnte:
Customer:
Shop assistant:
Customer:
Shop assistant:
Customer:
Shop assistant:
„Good morning.”
„Good morning.”
„Can I have ...., please?”
„Here you are.”
„Thank you. Good-bye.”
„Good-bye.”
Wenn der Dialog gefestigt ist, können die Schülerinnen und Schüler im Klassenraum kleine Läden
einrichten. Dabei sind alle Produkte zum Verkauf erlaubt, deren englische Bezeichnungen bekannt
sind. Die Schülerinnen und Schüler entscheiden selbst, welche Art von Laden sie „eröffnen“.
Eine spielerische Variante der Verkaufsdialoge entsteht, wenn die Kunden eine Einkaufsliste
(shopping list) erhalten, von der sie möglichst viele Waren einkaufen müssen. Natürlich ist vorher
nicht bekannt gewesen, was in den Läden verkauft wird. Es kann also passieren, dass nicht alle
Waren zu bekommen sind und der Kunde somit leer ausgeht. Ziel ist es, die meisten Waren zu
„ergattern“. Bei diesem Spiel kann das queuing, das ordentliche Anstehen, wie es in Großbritannien üblich ist, vermittelt werden.
Wenn im Bereich „Shopping“ das Thema „Fruit“ im Mittelpunkt stehen soll, bietet es sich an, die
Verkaufsdialoge am imaginären Obststand (At the fruit stall) einzuüben, Zutaten für einen Obstsalat einzukaufen, ein Rezept dazu zu erarbeiten (Making a fruit salad) und schließlich den Obstsalat
gemeinsam herzustellen und zu essen.
Lieder, Reime, Spiele, Hörtexte zum Themenbereich (Auswahl)
•
Lieder
Hot cross buns
I like to eat apples and bananas
Pat a cake, pat a cake
•
Reime
Pat a cake, pat a cake
66
•
Spiele
Bingo (fruit, vegetables ...)
Kim’s game
Guess what I’ve got
Fruit salad
•
Bücher
Nick Butterworth: When we go shopping, Harper Collins Publishers
Pat Hutchins: Don’t Forget the Bacon, Mulburry Books 1989
Ronda and David Armitage: Icecreams for Rosie, André Deutsch Limited 1981
John Burningham: The Shopping Basket, Red Fox 1992
Andrea and Davies, Charlotte Pinnington: My First Look at Shopping, Dorling Kindersley,
London 1991
•
Hörtexte
At the mall (Bumblebee 3, Schroedel)
No T-shirt for Dennis (Bumblebee 3, Schroedel)
Our flea market (Bumblebee 3, Schroedel)
At Sam’s sandwich bar (Keystones 1, Diesterweg)
The shoplifter (Keystones 2, Diesterweg)
Mr Peabody’s toy shop (Here we go 1, Klett)
Shopping at the fruit stall (Kooky 1, Cornelsen)
Jenny is at the fruit stall (Kooky 1, Cornelsen)
Verknüpfungsmöglichkeiten mit anderen Fächern
Deutsch:
Verkaufsgespräche führen, Einkaufszettel schreiben
Sachunterricht:
Mein Wohnort, Wochenmarkt, Supermarkt, Gesunde Ernährung, Produkte aus
verschiedenen Ländern/aus aller Welt sammeln/vergleichen/einkaufen
Mathematik:
Fremde Währungen, Umrechnungskurse
Kunst:
Collagen, Plakate entwerfen
Musik:
Bewegungslieder, Instrumentalisierung der erarbeiteten Lieder
Möglichkeiten zum interkulturellen Lernen
•
Einkaufsmöglichkeiten in Großbritannien und Deutschland sowie in anderen Ländern
vergleichen
•
Währungen/Preise verschiedener Länder vergleichen
•
Nahrungsmittel aus anderen Ländern kennen lernen/einkaufen
•
Speisen mit Produkten aus verschiedenen Ländern zubereiten
67
Der Themenbereich im Angebot der Schulbuchverlage (Auswahl)
Lehrwerk
Verlag
Bumblebee 3
Schroedel
Teacher’s Manual: Shopping, S. 42 ff.
Workshop 3: Shopping, S. 28 - 35
Me-Book: (My shopping list for a family picnic), S. 8
English - What Fun!
Cornelsen
Handbuch 1: Unit VIII Clothes, S. 181 ff.
Workbook 1: S. 45
Here we go 1
Klett
Handbuch 1: Themenkreis 7: Going shopping, S. 61 ff.
Keystones 1
Diesterweg
Lehrerkommentar: Sandwich party, S. 48 ff.
Activity Book 1: S. 36 - 41
Keystones 2
Diesterweg
Lehrerkommentar: Good food, S. 45 ff.
Activity Book 2: S. 30 - 33
Kooky 1
Cornelsen
Handbuch 1: Topic 22 Shopping, S. 117 ff.
Activity Book 1: S. 25 - 27
68
Fundstellen
Unterrichtsideen für die Schuljahrgänge 5/6
Mögliche Lerninhalte und sprachliche Mittel
Lerninhalt
Sprachliche Mittel
•
Zahlen 1-100
•
Maße und Mengen
-
How much/many ...
some/any
a dozen/a pound/half a pound/a kilo/half a kilo of
a bottle/a tin of
a packet/bag of
•
für Produkte werben
-
nice price
special offer
sale
lowest price
3 for the price of 2
•
Einkaufsgespräche
führen (mögliche
Ergänzungen)
Verkäufer (shop assistant)
- Would you like anything else?
- Is that all then?
- How many/much would you like?
- Thank you very much and here’s
your change.
- It’s/They’re on the (2nd) floor.
- What size do you take?
- It suits you very well.
- Does it/Do they fit?
- It’s/That‘s... pounds.
-
2 for 50p
one pound only
reduced
was: ₤ 6 now: ₤ 3
60p each
Kunde (customer)
- You’ve got some ... over there.
How much are they?
- That’s all then.
- I’m just looking.
- Excuse me, can you tell me where the ... is/are?
- Can I try it on?
- Does it suit me?
- Do you have this one in size 8/in
red/...?
- It’s too small/large/big/tight/
long/short/...
- It fits perfectly/very well.
- I’ll take it.
- How much is it/that?
- I’m looking for ...
Unterrichtsvorschläge
In den Lehrwerken für die Schuljahrgänge 5 und 6 kommt der Themenbereich „Shopping“ in unterschiedlichen Zusammenhängen vor. Es ist daher sinnvoll, mit dem in allen Lehrwerken vorkommenden Thema „British money“ an die in der Grundschule vermittelten Strukturen anzuknüpfen.
Nach der Arbeit mit dem Buch bietet es sich an, englisches Spielgeld mit Hilfe von Kopiervorlagen,
die vor allem in Grundschullehrwerken zu finden sind, zu erstellen. Damit die Schülerinnen und
Schüler sicher im Umgang mit der fremden Währung werden, empfiehlt es sich, zunächst einige
Aktivitäten damit durchzuführen: Das Geld wird mit den Aufforderungen „Show me/Give me 25p /
£5 / £10 / ..., please.“ vorgestellt. Außerdem kann mit dem englischen Geld auf einfache Weise
gerechnet werden.
Eine weitere Einstiegsmöglichkeit bietet die Bearbeitung eines bestimmten Wortfeldes, das mit
dem Üben von Verkaufsgesprächen gut verknüpft werden kann. Zu diesen möglichen Wortfeldern
69
gehören „Food“, „Presents“ oder „Clothes“. Gerade in den Schuljahrgängen 5 und 6 ist das Thema
Kleidung für Schülerinnen und Schüler sehr bedeutsam und hat einen hohen Motivationscharakter.
Um bekannte Strukturen zu wiederholen bzw. zu festigen, eignen sich spielerische Aktivitäten, die
zum produktiven Sprechen anregen und den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben,
ohne unmittelbare Vorbereitung handelnd in der Fremdsprache zu kommunizieren. Folgende spielerische und szenische Improvisationsmöglichkeiten sind geeignet:1)
• Picture Quiz: Auf dem Tageslichtprojektor oder an der Tafel werden Bilder gezeichnet, die von
der Lerngruppe erraten werden müssen. Dies können einzelne Begriffe aber auch kurze Strukturen wie „a coat on the chair“ sein.
• Charades: Die zu ratenden Begriffe, z.B. „putting on a pullover“, werden von Lehrkraft und
Schülerinnen und Schülern pantomimisch dargestellt.
• Taboo: Die Schülerinnen und Schüler müssen einen Begriff umschreiben und dürfen dabei einen darauf bezogenen anderen Begriff nicht äußern. Soll beispielsweise „boots“ erklärt werden,
so darf auch „feet“ nicht genannt werden.
• Jeopardy: Zu einer vorgegebenen Antwort sollen die Schülerinnen und Schüler die passende
Frage finden. Lautet die Antwort „It’s made of wool and you put it on your head“, so ist die richtige Frage „What’s a hat?“
• The Chase: Die Lehrkraft macht als Ausgangspunkt eine Aussage wie „I am at the supermarket“, woraufhin die Schülerinnen und Schüler Fragen dazu stellen, die die Lehrkraft beantwortet.
Die Aufgabe der Lehrkraft kann auch von einer Schülerin oder einem Schüler übernommen
werden. Ein Beispiel für diese Art von „verbaler Verfolgung“ wird im Folgenden dargestellt.
Um das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler in Hinlick auf bekannte Dialoge zu reaktivieren,
können Kärtchen mit Dialogteilen vorbereitet werden, die die Schülerinnen und Schüler in die richtige Reihenfolge bringen müssen. Anschließend wird der Dialog abgeschrieben, um die schriftliche
Festigung zu gewährleisten.
Natürlich muss der entstandene Dialog auch praktisch erprobt werden. Je nach Wortfeld kann ein
Laden aufgebaut werden, in dem die Schülerinnen und Schüler nun einkaufen. Auch eigene Dialoge können nach dem Vorbild gestaltet werden. Um das Thema „money“ wieder aufzugreifen, lässt
sich der Dialog durch Strukturen wie „How much is it?”, „It’s £ ...” erweitern. Auch andere Strukturen können auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler vermittelt werden. Sie schreiben nun erweiterte Verkaufsgespräche und üben diese in einem Rollenspiel ein.
Der Aufbau eigener Läden kann in dieser Jahrgangsstufe ebenfalls um schriftliche Aufgaben erweitert werden. So können die Schülerinnen und Schüler deutsche Produkte mit ihren englischen Bezeichnungen versehen oder eigene Packungen herstellen sowie Preis- und Werbeschilder für ihre
Produkte schreiben. Andere schreiben Einkaufszettel für bestimmte Vorhaben wie „Making a cake“
oder „Birthday“.
1)
70
vgl. J. Kurtz: Improvisation als Übung zum freien Sprechen, Englisch 3 (1997), Schülerinnen und Schüler, S. 87-97
Beispiel: „The Chase“
Die nachfolgende Transkription dokumentiert einen Austausch zwischen Lehrerin und Schülerinnen und Schülern der 6. Klasse, die einen Englisch B-Kurs einer Orientierungsstufe besuchen.
L:
S1:
L:
S2:
L:
S3:
L:
S4:
L:
S5:
L:
S6:
L:
S7:
L:
S1:
L:
S6:
L:
S8:
L:
S5:
L:
S2:
L:
S6:
L:
S2:
L:
S10:
L:
S11:
L:
OK, I'm at a clothes shop. Now, ask me some questions about it.
How is it?
Oh, it's very full. There are many people.
What are you doing?
I'm looking at clothes.
Where is the Oxfam shop?
What Oxfam shop? I'm not at an Oxfam shop. I'm at a clothes shop.
Where is the shop?
It's in Hamburg.
Do your clothes still fit?
No, they don't and that's why I've come here. I have to buy new clothes.
Have you what bought?
Have I bought anything yet? No, I haven't. I'm still looking.
Do you need any clothes?
Yes, I need some new trousers.
What clothes do you look?
Well, what am I looking at... I'm looking at trousers and T-shirts.
Have you got money?
Yes, I've got a lot of money with me.
Where are the skirts?
The skirts? I think they are on the second floor.
What name is the clothes shop?
What's the name of the clothes shop? It's "Teacher's Clothes Paradise".
What size do you take?
I take size 38.
What find you beautiful in the shop?
What do I think is beautiful in the shop? Well, I like the T-shirts.
Have you people with you?
Yes, my sister is with me.
How much are the T-shirts?
Oh, they're very expensive. One T-shirt is DM 59.
What colour are the T-shirts?
They are red and blue and they have nice little flowers on them.
...Anymore questions? No? Well, thank you.
71
Möglichkeiten zum fächerübergreifenden Lernen und interkulturellen Lernen
Deutsch:
WUK:
Mathematik:
Biologie:
Kunst:
Einkaufszettel und Rezepte schreiben, Werbung
Herkunftsländer verschiedener Produkte
Fremde Währungen, Umrechnungskurse
Gesunde Ernährung
Werbeplakate entwerfen, Verpackungen erstellen
Kopiervorlagen zum Themenbereich (Auswahl)
• Shopping accident (English puzzles 5/6, Diesterweg)
• Pounds and pence (English puzzles 5/6, Diesterweg)
• Shopping list (English puzzles 5/6, Diesterweg)
• Shopping – Preisschilder (Crossing the bridge, Materialband, Klett)
• Shopping – Dialoge (Crossing the bridge, Materialband, Klett)
• Food (Crossing the bridge, Materialband, Klett)
• British currency 1-4 (Arbeitsmaterial Kommunikativer Englischunterricht, Bd.1, Verlag an der
Ruhr)
• Things from the supermarket (Arbeitsmaterial Kommunikativer Englischunterricht, Bd.1,
Verlag an der Ruhr)
• Packages – Verpackungen verschiedener Produkte (Arbeitsmaterial Kommunikativer
Englischunterricht, Bd.1, Verlag an der Ruhr)
• In the supermarket (Fun and Practice 1, Klett)
• At the market (Fun and Practice 1, Klett)
• In Mrs Baker’s fruit shop (Fun and Practice 1, Klett)
• Going shopping 1 (Children’s games, Heinemann)
• Going shopping 2 (Children’s games, Heinemann)
72
Der Themenbereich im Angebot der Schulbuchverlage (Auswahl)
Lehrwerk
Verlag
Fundstellen
Camden Market 1
Diesterweg
Theme 2: In the mirror
- Einkaufen gehen, S. 38
- Englisches Geld, nach Preisen fragen, S. 40
- Verkaufsgespräch, S. 41
Theme 5: People around here
- Game: I go to the market and I buy ..., S. 95
- A market in your classroom, S. 96
Camden Market 2
Diesterweg
Theme 4: Celebrations
- A last-minute idea, S. 84
- Lord Stopwhistle goes shopping, S. 89
English G 2000 D1
Cornelsen
Topic 4: Money, money, money
- Über Geld und Preise reden, Einkäufe machen, S. 68 - 69
Unit 6: Out shopping, S. 88 - 103
English G 2000 D2 plus Cornelsen
Unit 3: Bonfire Night
- Shopping at the supermarket, S. 44 - 45
Orange Line New 1
Klett
Unit 8: The accident
Money and shops
- über Taschengeld sprechen, S. 108
Orange Line New 2
Klett
Unit 5: In town
In the shopping centre
- über Läden sprechen, S. 72
Just looking
- sich einen Kauf überlegen, S. 74
Looking at the UK: Shopping in Nottingham, S. 77
73
9.4
Hobbies, Games and Sports – Lernen an Stationen 1)
Begründung des Themas
Der Themenkreis „Hobbies, Games and Sports“ kommt den Interessen der 9- bis 12jährigen Schülerinnen und Schüler sehr entgegen. Sie erzählen gern über ihre eigenen Freizeitbeschäftigungen
und hören auch interessiert zu, wenn andere darüber berichten. Insofern gibt es viele Anlässe zu
echter Kommunikation.
Im Bereich des Sports entwickeln viele Kinder im angesprochenen Alter Lieblingssportarten, die sie
aktiv ausüben. Sie verfolgen aber auch in den Medien nationale und internationale Wettkämpfe.
Spitzensportler werden ähnlich wie Popstars bewundert und sorgen für Gesprächsstoff. Über die
Kommunikation hinaus regt das Thema zu sportlichen Betätigungen an. In der Grundschule können Pausenhofspiele aus anderen Ländern das Schulleben bereichern, in der Orientierungsstufe
lassen sich die Fächer Englisch und Sport beim Kennenlernen eines typisch englischen Spiels
sinnvoll miteinander verbinden.
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, sich über ihre Freizeitbeschäftigungen auf Englisch zu
verständigen. Dabei wird in der Grundschule der Schwerpunkt auf das Hörverstehen und Sprechen
gelegt, während in den Schuljahrgängen 5 und 6 die Fertigkeiten des Lesens und Schreibens in
den Vordergrund treten. Darüber hinaus sollen Spiele und Sportarten aus anderen Ländern handelnd erprobt werden.
Unterrichtsideen für die Schuljahrgänge 3/4
Zu Beginn der Unterrichtseinheit erhalten die Schülerinnen und Schüler den Auftrag, einen für ihr
Hobby typischen Gegenstand mitzubringen. Sie sitzen im Kreis, alle haben diesen Gegenstand vor
sich liegen. Die Lehrkraft stellt zunächst an Hand ihres mitgebrachten Gegenstands ihr eigenes
Hobby vor. Dann tritt sie mit einer Handpuppe in einen Dialog und befragt die Puppe nach deren
Hobby. Sie lässt die Handpuppe anschließend mit den Kindern sprechen. Dabei werden der Wortschatz und die Strukturen zum Themenbereich eingeführt und durch verschiedene Spiele gefestigt:
− Pantomime: Einzelne Schülerinnen und Schüler stellen ihr Hobby pantomimisch dar und fragen: „What’s my hobby?“. Wer das Hobby errät, darf weitermachen.
− Chain game: Ein Kind beginnt und nennt sein Hobby, das nächste wiederholt und fügt sein
eigenes Hobby hinzu. Wer die Reihenfolge nicht richtig beachtet, scheidet aus oder gibt ein
Pfand ab, das später eingelöst werden muss.
− Kim‘s game: Eine Auswahl von Gegenständen liegt auf dem Boden. Ein Kind gibt die Anweisung: „Close your eyes.“. Dann nimmt es einen Gegenstand weg und sagt: „Open your eyes.
What’s missing?“. Wer den fehlenden Gegenstand benennen kann, darf weitermachen.
1)
74
erarbeitet von Ursula Willgerodt, GS Horsten und Walter Walk, OS, HS, RS Sande
In der nächsten Sequenz werden Wortschatz und Strukturen mit Hilfe von flash cards wiederholt,
dann werden Wortkarten entsprechend zugeordnet. An der Tafel werden die flash cards von einzelnen Kindern in ein vorbereitetes Diagramm nach Lehreranweisung eingefügt.
Hobbies
Names
football
badminton
table tennis
Einzelne Schülerinnen und Schüler werden nach ihren Hobbys gefragt und dürfen ihren Namen in
die entsprechende Spalte schreiben. Danach darf jedes Kind mit Hilfe des Tafelbildes einen eigenen Fragebogen erstellen, in der Klasse herumgehen und die anderen nach ihren Hobbys fragen.
Die Befragung wird in einem Säulendiagramm ausgewertet: Die Schülerinnen und Schüler nennen
die notierten Hobbys: „Christin’s hobby is table tennis. Daniel’s hobby is badminton.“.
6
5
4
3
2
1
Dennis
Christin
Daniel
Oliver
Flash
cards
Wenn die Lehrkraft das Diagramm auf einem großen Plakat vorbereitet hat, kann es nach der
Auswertung in der language corner oder auch außerhalb des Klassenraums angebracht werden
und so Gelegenheit zu vielen sprachlichen Äußerungen bieten.
Darüber hinaus können die Schülerinnen und Schüler eine kleine Ausstellung „Our Hobbies“ veranstalten. Die Ausstellung wird mit Ausrüstungsgegenständen, Gesammeltem, Fotos oder selbstgestalteten Plakaten (Lieblingssportlerinnen und -sportler, Vereinsangebote usw.) bestückt.
75
Pausenhofspiele
Während der Unterrichtseinheit werden Pausenhofspiele vorgestellt, die in Großbritannien gern
gespielt werden. Die Schülerinnen und Schüler können ihr Lieblingsspiel auf ein Plakat malen und
mit Illustrationen, Reimen und Worterklärungen versehen. Die Plakate werden im Flur aufgehängt,
damit auch andere Klassen die Spiele kennen lernen. Denkbar ist auch, dass in einer Klasse jeweils nur eine kleine Gruppe auf ein Spiel spezialisiert ist und dieses den anderen Kindern auf dem
Schulhof beibringt.
Für das interkulturelle Lernen können die ausländischen Schülerinnen und Schüler der Klasse
Spiele aus ihrer Heimat vorstellen. Ebenso können die Kinder beauftragt werden, ihnen bekannte
Ausländerinnen oder Ausländer nach deren Lieblingsspielen zu befragen. Wer eine Partnerklasse
im Ausland hat, kann Informationen über Lieblingsspiele austauschen.
Englische Kinderbücher (Auswahl)
Corbett/Maclean: The Kingfisher Playtime Treasury, Kingfisher Books
Marc Brown: Play Rhymes, Picture Lions
Michael Rosen/Susanna Steele: Inky Pinky Ponky, Picture Lions
Julie Ashworth/John Clark: Playground Games, Collins ELT
Roderick Hunt/Alex Brychta: The Headache, Oxford Reading Tree
Der Themenbereich im Angebot der Schulbuchverlage (Auswahl)
Lehrwerk
Verlag
Fundstellen
Bumblebee 3
Schroedel
Teacher’s Manual:
- Let’s play, S. 18 ff.
- Sports, S. 58 ff.
Conrad and Company
LangenscheidLongman
Lehrerhandreichungen: Fun or boring?, S. 52
Crossing the Bridge
Klett
Lehrerhandbuch:
From Counting Out Rhymes to Games and Sports,
S. 60 ff.
Fun and Action 3 New
Klett
Teacher’s Book 1: Hobbies, S. 28 ff.
Keystones 2
Diesterweg
Kommentare und Kopiervorlagen:
Time for fun, S.12 ff.
Kooky 2
Cornelsen
Handbuch für den Unterricht: Hobbies, S. 14 ff.
Lernspiele Fremdsprachen II
Westermann
Themenkreis Freizeit/Sport, S. 7 ff.
Playway to English 3
Klett
Teacher’s Book: Free Time, S. 159
Pop goes the weasel 3
Kamp
Lehrerkommentar 3: My hobbies, S. 40 ff.
Stepping Stones 2
Collins ELT
Sports and Hobbies, S. 34 ff.
76
Unterrichtsideen für die Schuljahrgänge 5/6
Da sich die Klassen des fünften Schuljahrganges in der Regel aus verschiedenen Grundschulgruppen zusammensetzen, eignet sich der Themenkreis „Hobbies, games and sports“ besonders
für die Anfangsphase des Englischunterrichts in diesem Schuljahrgang.
Wenn an einer Schule zur Begrüßung der neuen Schülerinnen und Schüler fächerübergreifend und
projektorientiert gearbeitet wird, bieten sich folgende Verknüpfungsmöglichkeiten an:
Deutsch:
Steckbriefe
WUK:
Freizeitangebote in unserer Gemeinde, Zusammenleben mit anderen
Kulturen
Textiles Gestalten:
Bemalen von T-Shirts oder Stofftaschen mit Hobbypiktogrammen
Kunst:
Plakate für ein Sportereignis oder eine Hobbybörse.
Im Englischunterricht wird der aus der Grundschule bekannte Wortschatz zum Themenbereich
„Hobbies, games and sports“ gesammelt und an der Tafel festgehalten. An Hand dieses Wortschatzes werden mit Hilfe von Interviewfragen bzw. -bögen Aussagen zu den Freizeitaktivitäten der
Mitschülerinnen und Mitschüler formuliert: „Tom likes tennis. Sarah and Fiona like riding.”.
Mit Hilfe einer Karte des Einzugsgebietes werden die Örtlichkeiten zur Ausübung der Hobbys aufgezeigt. Neu eingeführt werden dabei Strukturen mit „can“ in Frage, Antwort und Verneinung, z. B.
„Where can you go swimming? Can you go swimming in Sande?”- „No, I can’t, I can only go
swimming in Schortens.”. Die Freizeitaktivitäten werden auf Wortkarten geschrieben und auf der
Karte den Örtlichkeiten zugeordnet.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, die Örtlichkeiten für Freizeitangebote zu fotografieren. Zu diesen Bildern werden in Gruppenarbeit beschreibende Texte erarbeitet, z. B. „Here
you can see our gym. Here you can do gymnastics, play basketball, handball or table tennis. Gymnastics is on Mondays from 5 to 6 o’clock. Handball for 10 to 12 year old boys is on Tuesdays from
5 to 6.30.”.
Diese Fotodokumentation kann in der Pausenhalle der Schule an einer Pinnwand angebracht werden. Sie kann aber auch zu einem Fotoalbum zusammengestellt und einer Partnerklasse zugesandt werden. Schulen mit Internetzugang tauschen die Fotos und Texte in einem E-Mail-Projekt
mit anderen Schulen aus.
77
Der Themenbereich im Angebot der Schulbuchverlage (Auswahl)
Lehrwerk
Verlag
Fundstellen
Camden Market 1
Diesterweg
Theme 3: Free time
- über Sport reden, S. 47 - 51
- über Hobbys, Sammlungen
sprechen, S. 58 - 60
Theme 6: Out and about
- über Clubs, Freizeitaktivitäten
sprechen, S. 112 - 119
Camden Market 2
Diesterweg
Theme 1: After the holidays
- At a pony camp, S. 18 - 19
Theme 3: Dreams
- Music, S. 63
- Free time activities, S. 66
Theme 6: Showtime
- Weekend activities, S. 112
English G 2000 D1
Cornelsen
Unit 5: Kingsway High School
- über Hobbys reden, S. 73 - 84
Unit 6: Out shopping
- nach Gewohnheiten und Hobbys
fragen, S. 96 - 97
English G 2000 D2 plus
Cornelsen
Unit 1: Back to school
- über Freizeit und Urlaub sprechen, S. 10 - 17
Unit 5: New horizons, S. 73 - 77
Orange Line New 1
Klett
Looking at the UK: Free time, S. 63
Orange Line New 2
Klett
Unit 7: Holidays
Before the Easter Holidays
- über Hobbys sprechen, S. 110
Lektüren (Auswahl)
Paul Harvey: Surfer!, Langenscheidt-Longman
Janosch: Frank with the Magic Hat, Cornelsen Verlag
Alan Posener: Foul!, Klett Verlag
Ingrid Preedy: Super Twins, Lensing
G. Sweeny u. J. Myles: Woodford High, Cornelsen Verlag
Kopiervorlagen (Auswahl)
−
−
−
−
−
78
Weekend plans (Fun and Practice 1, Klett, S. 66)
Hobbies (Fun an Practice 2, Klett S. 63)
Free time (Fun and Practice 2, Klett, S. 64)
Word games (Fun and Practice 2, Klett, S. 68)
Finding Partners (Fun and Practice 2, Klett, S. 69)
−
−
−
−
−
−
Soccer Vocabulary Game (Crossing the Bridge, Materialband, Klett, S. 65)
The Game of Rounders (Crossing the Bridge, Materialband, Klett, S. 66 a und b)
Sports Puzzle (Around the Year, Klett, S. 97)
Vocab Soccer (The Real Activity Book, Klett, S. 60)
Olympic Rings (English Puzzles 5/6, Schroedel, S. 28)
People and their Hobbies (Grammar in Situations, Teacher’s Book, Folie 3, Klett, S. 8)
Lernen an Stationen
Vielen Schülerinnen und Schülern ist die Arbeit an Stationen schon aus der Grundschule bekannt.
Im Englischunterricht der Schuljahrgänge 5 und 6 bietet sie vor allem die Möglichkeit der Wiederholung und Festigung von Wortschatz und Grammatik, kann aber auch andere Aufgaben zum Hörverstehen oder freien Schreiben beinhalten. Die Schülerinnen und Schüler können in ihrem eigenen Lerntempo üben, während die Lehrkraft derweil Hilfestellung geben und lernschwache Kinder
unterstützen kann. Die Stationenarbeit fördert die Selbstständigkeit der Lernenden und bietet Möglichkeiten der inneren Differenzierung.
Diese Form des Arbeitens umfasst je nach Klassengröße 4-6 Stationen, die an Gruppentischen
aufgebaut werden. Zu einer Station können Lernspiele wie Dominos, Memorys, schriftliche und
mündliche Aufgabenstellungen gehören, welche allein, mit einem Partner oder in einer Gruppe
bewältigt werden müssen. Die Arbeitsmittel sollten eine Vielzahl von Handlungsmöglichkeiten bieten. Eventuell sind die Lösungen der Aufgaben an der Station oder an einem anderen Ort im Klassenraum zur Einsicht vorhanden. Die Arbeitsaufträge sollten klar und verständlich formuliert sein,
damit die Schülerinnen und Schüler selbstständig mit ihnen umgehen können. Am besten beginnt
die Arbeit mit einem gemeinsamen Rundgang entlang der Stationen. Notwendige Erklärungen
können dabei auch auf Deutsch gegeben werden. Die Aufteillung der Klasse in Gruppen und die
Zuweisung einer Anfangsstation erweisen sich ebenfalls als sinnvoll. Um während der Arbeit Engpässe und Streitigkeiten zu vermeiden, sollten genügend Arbeitsplätze oder Ausweichstationen zur
Verfügung stehen. Man kann sich in der Anzahl der Stationen auch nach dem Arbeitspensum des
am zügigsten arbeitenden Kindes richten, um ganz sicher zu gehen.
Die Arbeit der Schülerinnen und Schüler kann zeitlich eingegrenzt werden, ein akustisches Signal
zeigt dann den vorgegebenen Wechsel der Stationen an, was allerdings individuelle Lerntempi
nicht berücksichtigt. Wird nicht gleichzeitig die Station gewechselt, sondern sollen die Schüle-
rinnen und Schüler selbst bestimmen, welche Aufgabe sie bearbeiten, bietet es sich an,
einen Laufzettel auszugeben, auf dem eventuell auch die Lösungen der Aufgaben eingetragen werden. Nach Beendigung einer Aufgabe können die Schülerinnen und Schüler
ihre Lösung anhand des Lösungsbogens kontrollieren und ggf. mit Rotstift korrigieren.
Vor der Stationenarbeit sollte ein Gespräch stattfinden, das eine Beschreibung der zu bewältigenden Stationen beinhaltet. Am Ende steht eine kurze Reflexionsphase, in der die Schülerinnen und
Schüler von Vorlieben und Schwierigkeiten berichten. Daraus lassen sich dann Regeln für die Stationenarbeit entwickeln, die das Zusammenlernen erleichtern.
Für das Thema „Hobbies, games and sports” wurde das Stationenlernen wie folgt durchgeführt:
79
Klasse 3/4
Klasse 5/6
Station 1
Hörverstehensübung
Hier lernen die Schülerinnen und Schüler das
Buch „The Headache” (Oxford Reading Tree)
kennen. Dazu hat die Lehrkraft den Text auf
Kassette gesprochen. Während die Kassette
läuft, sehen sich die Kinder das Buch an. Der
Text ist einfach, so dass die Sätze mit Hilfe der
Buchillustrationen verstanden werden können.
Die Schülerinnen und Schüler hören die Reportage
„The big match“1) von der CD und bearbeiten anschließend differenzierte Arbeitsaufträge:
A: „Who is the winner? What is the score?”
B: Sie erhalten einen Lückentext mit Vorgabe der
Lückenwörter in ungeordneter Reihenfolge.
C: Sie erhalten einen Lückentext ohne Wortvorgabe.
Station 2
Lernspiele
Hier liegen Lernspiele wie Bingo, Lotto, Memory
bereit.
Bingo
Die Schülerinnen und Schüler wählen aus der
Bingobildvorlage neun Begriffe aus und schreiben diese in ein leeres Neunerfeld. Die Spielleitung erhält die Wortkarten und ruft die Begriffe
nacheinander auf. Wird Bingo angemeldet, überprüft die Spielleitung die Rechtschreibung. Die
richtige Schreibung aller neun Begriffe wird mit
einem „Super-Bingo“ prämiert.
Station 3
Gestalterische Aufgabe
An dieser Station kann jedes Kind eine Seite für
ein Buch „Little Bear’s Hobbies“ als Gemeinschaftsarbeit gestalten. Es stehen Kopien verschiedener Bärenfiguren, bunte Tonkartonblätter
(20 x 20 cm) und Satzstreifen zur Verfügung. Das
Kind wählt einen Satz, klebt ihn und die gewünschte Bärenfigur auf den Tonkarton und illustriert die Seite mit entsprechenden Hobbyrequisiten.
Die Schülerinnen und Schüler gestalten die Buchstaben eines der Wörter aus dem Wortfeld „Hobbies“ fantasievoll.
z. B.
Station 4
Brettspiel
Hier können die Kinder das Brettspiel „The Sports
Game“ spielen.
1)
80
s. Camden Market 1, Thema 3: Free Time, S. 50
Die Vorlage aus dem Grundschulbereich wird so
verändert, dass auf den schwarzen Feldern activity cards gelöst werden müssen, z. B. „Draw a
football field. How many players are in a football
team?”.
Station 5
Taktile Station
Auf dem Tisch liegen – durch ein Tuch verdeckt –
verschiedene Sportgeräte, Musikinstrumente und
andere Gegenstände, die für Hobbys typisch
sind. Jeweils zwei Schülerinnen und Schüler
arbeiten zusammen. Ein Kind bekommt die Augen verbunden, das andere wählt einen Gegenstand aus, gibt ihn dem „Blinden“ in die Hand und
fragt „What’s this?“ Dieser antwortet: „Is it a tennis ball?”. Für jeden geratenen Begriff gibt es
einen Punkt. Es sollte darauf geachtet werden,
dass die englischen Formen „Yes, it is.“ bzw.
„No, it isn’t.” verwendet werden. Zusätzlich stellt
der „Blinde“ weiterführende Fragen wie „Can you
play tennis? Where can you play tennis?“.
Die Station wird wie in der Grundschule organisiert
und durchgeführt.
Station 6
Schreiben
„Write about yourself and your hobbies.“
„Write your own radio report.”
Den Kindern stehen Papierstreifen mit Strukturen
bzw. Wörtern zur Verfügung. Die Wörter müssen
so gewählt werden, dass alle Kinder ihre Lieblingshobbys wiederfinden.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten eine Text1
vorlage mit Satzanfängen (z. B. „The big match“ ))
und ergänzen den Text mit Wörtern, Begriffen und
Namen aus ihrem Erfahrungsbereich („The big
match in Sande“).
My name is
I am … years old.
I like
I don’t like
swimming | skiing | fishing | riding | jogging
Daraus stellen sie einen Text über sich selbst zusammen. Sie können wählen, ob sie die Satzstreifen aufkleben oder den Text abschreiben wollen.
Anschließend wird die Seite illustriert.
Station 7
Kassettenaufnahmen
Die selbst geschriebenen Texte von Station 6 werden auf Kassette gesprochen.
Die selbst geschriebenen Reportagen von Station
6 werden auf Kassette gesprochen.
Station 8
Rätsel
Hier steht ein Arbeitsblatt mit einem Vokabelquadrat zur Verfügung. Die Schülerinnen und
Schüler müssen „Hobbywörter“ finden, die in einem
Buchstabensalat versteckt sind.
1)
2)
Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein Arbeitsblatt mit einem Kreuzworträtsel
(z. B. „A sports puzzle” 2)).
s. Camden Market, a.a.O.
s. Camden Market, a.a.O.
81
Verschiedene Spiele und ihre Regeln
Lotto
Jede Gruppe erhält eine Tafel mit 6 verschiedenen Wortbildern. Der Spielleiter bekommt den Stapel mit den dazu passenden Wortbildkarten. Er ruft die einzelnen Hobbys aus. Die Gruppe mit dem
passenden Wort ruft „We’ve got tennis.“. Wer als erste Gruppe alle sechs Begriffe auf seiner Tafel
mit Bildkarten abgedeckt hat, gewinnt.
Memory
Die Spielkarten werden mit der Bild- oder Wortseite nach unten auf den Tisch gelegt. Das erste
Kind deckt zwei Karten auf. Findet es ein Paar, muss es den richtigen englischen Begriff nennen,
um die Karten behalten zu dürfen. Kann es das nicht, dürfen die Mitspieler im Uhrzeigersinn versuchen, den Begriff zu nennen. Dann wird das Spiel in normaler Reihenfolge fortgesetzt. Jeder Spieler darf so lange weitermachen, bis er ungleiche Karten aufdeckt.
Domino
Die Dominokarten werden an die Mitspieler verteilt. Das erste Kind legt eine beliebige Karte auf
den Tisch. Im Uhrzeigersinn wird nun weitergespielt, indem die passenden Karten nach beiden
Seiten angelegt werden. Das Kind, das an der Reihe ist, darf auch mehrere passende Karten anlegen. Dabei müssen die richtigen englischen Begriffe genannt werden. Wer zuerst alle Karten abgelegt hat, gewinnt das Spiel.
Bingo
Jede Gruppe (4-6 Kinder) erhält einen Umschlag mit Bildkarten zum Themenkreis Hobbys. Jedes
Kind wählt eine Karte aus, die restlichen Karten werden wieder in den Umschlag gelegt. Der Spielleiter erhält einen Stapel mit den gleichen Bildkarten und ruft die Hobbys nacheinander auf. Die
Kinder legen ihre Karte umgedreht ab, wenn ihr Hobby genannt wird. Die Gruppe, deren Karten
zuerst umgedreht sind, ruft „Bingo” und hat das Spiel gewonnen.
Dreieckspuzzle
Jedes Kind erhält ein Dreieck. Ein Kind beginnt und nennt sein Wort oder stellt die Frage „Who
likes tennis?”. Das Kind mit der passenden Bild-/Wortkarte legt sein Dreieck an, bis die ganze Pyramide auf dem Fußboden liegt.
Brettspiel „The Sports Game”
Man benötigt einen Spielplan, Bildkarten, Spielsteine und einen Würfel.
Das jüngste Kind beginnt und zieht seine Spielfigur auf dem Spielplan entsprechend der gewürfelten Zahl. Gerät die Figur auf ein rotes Feld, wird eine Bildkarte umgedreht und das entsprechende
Wort genannt oder ein Satz damit gebildet. („I like football.”) Wer das Wort/den Satz nicht richtig
sagen kann, muss die Spielfigur um die gewürfelte Zahl zurückziehen. Wer auf einem gelben Feld
landet, führt die entsprechende Anweisung aus.
82
Die weiß unterlegten Kästchen beziehen sich auf Klasse 3/4,
die grau unterlegten auf Klasse 5/6.
Communicating about other children’s hobbies (according to survey in town)
Language Functions
Talking about
likes and dislikes
Games, crossword puzzle, bingo
poster, T-shirt
simple present
W-questions
Language Structures
I like/I don’t like...
Do you like...?
Yes/No answers
What’s your hobby?
Resources
Sports and hobby equipment,
flash cards, word cards,
books of games,
bingo, lotto, puzzle
Emphasis on verbs in connection
with hobbies/sports/music
Songs and Rhymes
The Hokey Cokey
Choosing, skipping and ball
bouncing rhymes
Vocabulary
Lexical Set “Hobbies“
Playground games from around
the world
Cross-cultural Learning
e-mail project: exchange of surveys, possibilities for free-time
activities in our town/region,
playing a typical British sports
game (rounders)
Listening to a story
“The Headache“
Listening
Listening to a story “Frank and his
magic hat”
Listening and acting
Asking and answering questions
for a survey (1st person singular)
Speaking
Asking and answering questions
(complex questions and answers)
Matching words and pictures
Reading
Reading picture stories and dialogues
Completed charts (surveys)
Home-made books
Products
Charts: hobbies in class
survey: free-time activities/hobbies in our town/region
83
9.5
Goldilocks and the three bears – Storytelling 1)
Begründung des Themas
Geschichten kommt im Fremdsprachenlernen der Grundschule eine wichtige Bedeutung zu. Kinder
hören sie gern und können sie auch in der fremden Sprache verstehen, obwohl sie nicht die Bedeutung jedes Wortes kennen. Die Erfahrungen mit Geschichten fördern das Eintauchen in die
fremdsprachliche Kultur, regen die Vorstellungskraft sowie die Fantasie an und schulen die Fähigkeit, Bedeutung aus Sinnzusammenhängen zu erschließen. Es werden Erzählungen ausgewählt,
deren Globalverständnis durch Tonfall, Gestik, Mimik, Geräusche, Requisiten und visuelle Unterstützung (Bildkarten, Folien, Dias, Tafelzeichnungen usw.) gewährleistet ist.
Die Geschichte „Goldilocks“ eignet sich gut für den Englischunterricht in der Grundschule, da die
Thematik den Kindern bekannt ist, sie sich spielerisch gut darstellen lässt, eine Häufung von variierenden Satzmustern besitzt, die sich die Lernenden unbewusst aneignen, und die vielfältige Möglichkeiten der Integration in andere Fachbereiche bietet.
Auch im Englischunterricht der Schuljahrgänge 5 und 6 sollte die Methode des „storytelling" fortgesetzt werden. Die damit verbundenen Lernziele, z. B. die Anregung der Vorstellungskraft oder die
Schulung des Hörverständnisses, sind weiterhin von Bedeutung. Dazu kommt, dass beim Erzählen
von Geschichten der Wortschatz in einem sinnvollen Zusammenhang eingeführt bzw. wiederholt
werden kann. Während storytelling in der Grundschule vor allem die rezeptiven Fertigkeiten der
Schülerinnen und Schüler schult, kann die Methode nun erweitert werden. Zum einen können die
Schülerinnen und Schüler selber Geschichten erzählen und werden somit zum freien Sprechen
angeregt, zum anderen bietet sich nun die Verschriftlichung bis zur Verfremdung oder Fortsetzung
der Geschichten an. Auch grammatische Aspekte können anhand einer Geschichte in einem sinnvollen Zusammenhang beleuchtet werden.
Literaturgeschichtlicher Hintergrund
Erste Fassungen dieses Märchens kommen aus Schottland. Ursprünglich war es eine Füchsin, die
in das Haus der drei Bären eindrang. Im 19. Jahrhundert entstanden dann verschiedene Versionen
der Erzählung, in denen aus der Füchsin ein menschliches Wesen und endlich das kleine Mädchen
mit den goldblonden Haaren wurde. Seit 1904 trägt die Geschichte den heutigen Namen.
Lernziele
Klasse 3/4
Die Schülerinnen und Schüler sollen den Inhalt der Geschichte verstehen.
Klasse 5/6
Die Schülerinnen und Schüler sollen die Geschichte verstehen und mit eigenen Worten wiedergeben können. Sie sollen in der Lage sein, alternative Lösungsmöglichkeiten für den Schluss der
Geschichte zu finden und diese aufzuschreiben.
1)
84
erarbeitet von Margrit Lindenmann, GS Mellendorf, und Cosima Leithäuser, GHS/OS Süderwisch
Beispiel für eine Unterrichtsdurchführung in Klasse 3/4
Die Lehrkraft (L) bringt drei Teddybären mit: einen kleinen, einen mittelgroßen und einen großen
Bären. Sie stellt den Kindern diese Bärenfamilie vor „Look. Here‘s a bear family. Daddy Bear,
Mummy Bear and Baby Bear."
L. bereitet die Geschichte vor: „For my story I need ...".
Drei Schülerinnen oder Schüler übernehmen die Rollen der Bärenfamilie. Auch Goldilocks wird
benannt. Mit den notwendigen Requisiten (Tisch, Stühle, Kissen als Betten etc.) wird der Rahmen
der Geschichte vorbereitet.
L. erzählt die Geschichte und lässt die Statisten nonverbal agieren. Damit viele Schülerinnen und
Schüler die Möglichkeit haben, sich aktiv an der Geschichte zu beteiligen, können einige von ihnen
z. B. auch die Bäume im Wald darstellen.
Alternativ: L. erzählt die Geschichte, flüstert den Akteuren die wörtlichen Redebeiträge ins Ohr und
lässt sie selbst sprechen (siehe Dialogtext).
Möglichkeiten der Weiterführung
Ähnlich wie in der Sekundarstufe I (reading for fun) kann dieses Unterrichtsbeispiel sich ausschließlich auf das Erzählen der Geschichte konzentrieren. Es müssen sich keine weiteren Sequenzen mehr zu diesem Thema anschließen.
Ansonsten bieten sich folgende Aktivitäten an:
−
−
−
−
−
die Geschichte wird als Theaterstück eingeübt
ein Bilderbuch wird in Gruppenarbeit hergestellt
die Geschichte wird auf dem OHP illustriert und nacherzählt
Goldilocks schickt eine Entschuldigungskarte an die Bärenfamilie: „I‘m sorry“.
das Haus der Bären wird gemalt oder nachgebaut.
Verknüpfungsmöglichkeiten zu anderen Themen
−
−
−
−
Breakfast
Me and my family
Furniture
At the zoo.
85
Beispiel für die Weiterführung in Klasse 5/6
Wenn die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse mit der Geschichte „Goldilocks and the Three
Bears“ aus der Grundschule vertraut sind, kann sie unter verschiedenen Aspekten wieder aufgriffen werden.
Die Lehrkraft bringt als stummen Impuls Realgegenstände (z. B. drei unterschiedlich große Schüsseln) oder entsprechende Bildkarten mit. Die Schülerinnen und Schüler geben nun wieder, was sie
von der Geschichte behalten haben. Je nach Lernstand der Kinder kann das durch die Benennung
der Gegenstände, eine kurze Inhaltsangabe auf Deutsch oder sogar in kurzen englischen Sätzen
geschehen. Die Lehrkraft kann entsprechende Fragen stellen („Who lived in the house in the
wood?“), um das Wissen zu reaktivieren. Es können auch Bildkarten, die die gesamte Geschichte
wiedergeben, in die richtige Reihenfolge gebracht werden.
Daraufhin erzählt die Lehrkraft die ganze Geschichte mit Hilfe von Bildkarten oder Realgegenständen und unter Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler. Sie ergänzen bestimmte Schlüsselwörter oder korrigieren Sätze, die inhaltlich absichtlich verfälscht wurden („Daddy Bear cooked some
carrots.“).
Anschließend erhalten die Schülerinnen und Schüler gruppenweise zehn Satzstreifen, die die wichtigsten Inhaltspunkte, nicht aber das Ende der Geschichte, wiedergeben. Die Schülerinnen und
Schüler ordnen die Streifen und lesen sich die Sätze gegenseitig vor. Nachdem die richtige Reihenfolge der Sätze am Overheadprojektor oder an der Tafel überprüft wurde, wird gemeinsam über
ein mögliches Ende gesprochen, das sich von dem bekannten Ende unterscheidet. Die Vorschläge
werden an der Tafel festgehalten. Dann schreiben die Schülerinnen und Schüler die Sätze und das
von ihnen favorisierte Ende in ihr Heft. Alternativ erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Arbeitsblatt mit einem Lückentext der Geschichte. Die Lücken können aus Schlüsselwörtern bestehen, die besonders geübt werden sollen, z.B. das Wortfeld furniture oder Adjektive, die diese Möbel beschreiben. Als Hausaufgabe können die Kinder eine Goldilocks-Seite für ihr Portfolio
illustrieren und beschriften. In der darauf folgenden Stunde können die neuen bzw. nun verschriftlichten Vokabeln mit Hilfe von wordwebs reaktiviert werden. Anschließend kann eine Verfremdung
der Geschichte erarbeitet werden, indem die Schülerinnen und Schüler die bekannten Gegenstände, die Goldilocks im Haus der Bären benutzt, durch andere Möbel und Dinge ersetzen (three cups
of tea, armchairs, toys...), aus Goldilocks einen Jungen machen oder eine weitere Person und zusätzliche Episoden einfügen.
Die veränderten Geschichten, die z.B. in Partnerarbeit erarbeitet werden können, werden von den
Schülerinnen und Schülern entweder vorgelesen oder teilweise frei vorgetragen. Letzteres kann
auch als Hausaufgabe geübt werden. Aus den neuen Geschichten können die Schülerinnen und
Schüler im Kunstunterricht ein eigenes Buch erstellen. Eine Lerngruppe kann die Geschichte auch
in Dialogform bringen und so ein Hörspiel oder Theaterstück erarbeiten. Dieses kann z.B. als Begrüßung der neuen 5. Klassen aufgeführt werden. Da die Klasse die Geschichte verändert hat,
wird so für die neuen Schülerinnen und Schüler, die „Goldilocks“ schon kennen, Bekanntes mit
Neuem verknüpft.
86
Neben diesen kreativen Arbeitsmöglichkeiten können anhand des Textes der Geschichte auch
grammatische Aspekte erarbeitet werden. Die Schülerinnen und Schüler suchen aus dem Text
Adjektive heraus und beschriften damit entsprechende Bilder. Es können auch Unsinnsätze gebildet werden („Goldilocks broke the big chair.“). Mit der Gegenüberstellung der unterschiedlich großen Gegenstände, die in der Geschichte vorkommen, können die Steigerungsformen von Adjektiven erarbeitet werden. Zur Festigung beschriften die Schülerinnen und Schüler entsprechende
Abbildungen („Baby Bear is smaller than Mummy Bear.“). In Jahrgang 6 kann mit den Vergangenheitsformen der Verben gearbeitet werden.
Da die Geschichte nur außerhalb des vom Lehrwerk vorgegebenen Lehrganges bearbeitet werden
kann, ist es sinnvoll, diese Einheit dann einzusetzen, wenn sie sich thematisch einfügen lässt. Dies
bietet sich z.B. an:
Lehrwerk
Verlag
Fundstellen
Camden Market 1
Diesterweg
Theme 4: At home
- Im eigenen Zimmer, S. 65 ff.
Optional: Stories, S. 85
Theme 6: Out and about
- Geschichten erzählen/über Vergangenes berichten,
S. 112 ff.
Camden Market 2
Diesterweg
Theme 4: Celebrations
- Etwas vergleichen/Personen beschreiben und
vergleichen, S. 81 ff.
English G 2000 D1
Cornelsen
Unit 3: Around the house
- Die Wohnverhältnisse der Lehrwerkspersonen, S. 40
Englisch G 2000 D2 plus
Cornelsen
Unit 2: Around town
- Das simple past: unregelmäßige Formen, S. 28
Unit 4: Accident!
- Vergleiche anstellen, S. 58 ff.
Orange Line New 1
Klett
Looking at the UK: A British House, S. 76
Orange Line New 2
Klett
Unit 2: Adventures in Nottingham
Ideas
- ein vergangenes Erlebnis erzählen, S. 32
Unit 3: Nottingham Goose Fair
Sarah’s teddies
- Sachen miteinander vergleichen, S. 45
Literaturhinweise:
Andrew Wright: Storytelling with children, Oxford University Press, 1995
Andrew Wright: Creating stories with children, Oxford University Press, 1997
87
Goldilocks 1)
Once upon a time there were three bears: a big Father bear, a middle-sized Mother bear, and a
little Baby bear. The bears lived in a house in the middle of a wood.
One morning they made porridge for breakfast. Father bear poured the hot porridge into three
bowls: a small bowl for Baby bear, a middle-sized bowl for Mother bear, and a big bowl for himself.
But the porridge was too hot and the bears couldn‘t eat it. So they went for a walk in the woods
while the porridge was cooling.
Just then a little girl called Goldilocks went into the bears‘ house. Goldilocks saw the three bowls of
porridge. She tasted the porridge in the big bowl but that was too hot. She tasted the porridge in
the middle-sized bowl and that was too cold. But when Goldilocks tasted the porridge in the little
bowl it was just right, and she ate it all up.
Then Goldilocks saw three comfortable chairs. She sat on the big chair but that was too high.
She sat on the middle-sized chair but that was too low. She sat on the little chair and that was just
right but it broke into a hundred pieces!
Next Goldilocks walked into the bedroom. She saw three beds in a row. She lay down on the big
bed, but that was too hard. She lay down on the middle-sized bed, but that was too soft. She lay
down on the little bed, and it was just right. Goldilocks fell fast asleep.
When the three bears came home to have breakfast Father bear said: "Someone has been eating
my porridge!" Mother bear said: "Someone has been eating my porridge!" And Baby bear said:
"Someone has been eating my porridge and has eaten it all up!"
Then the three bears saw their chairs. Father bear said: "Someone has been sitting in my chair!"
Mother bear said: "Someone has been sitting in my chair!" And Baby bear said: "Someone has
been sitting in my chair and it‘s all broken!"
When the three bears went upstairs and saw their beds, Father bear said: "Someone has been
sleeping in my bed!" Mother bear said: "Someone has been sleeping in my bed!" And Baby bear
said: "Someone has been sleeping in my bed, and she‘s still there!"
The bears‘ voices woke up Goldilocks. She jumped out of bed and ran down the stairs and out of
the front door as fast as she could. And Goldilocks never went back to the three bears‘ house again.
1)
88
aus: Andrew Wright: Storytelling with children, Oxford University Press, 1995
Listenning text: Goldilocks and the three bears 1)
N:
G:
Once upon a time there were three bears. The bears‘ house was in the woods.
Here‘s the bears‘ house.
Here‘s Daddy Bear, here‘s Mummy Bear and here‘s Baby Bear.
The bears are going out. The door is open.
Here‘s Goldilocks. Goldilocks is coming to the house.
Oh, what a funny house.
Oh, the door is open.
N:
G:
N:
G:
N:
G:
N:
G:
Goldilocks is going into the house.
Oh, three chairs. A big chair. A middle-sized chair. A little chair.
Goldilocks sits on the big chair.
No, too hard. Here‘s a middle-sized chair.
Goldilocks sits on the middle-sized chair.
No, too soft. Ah, but here‘s a little chair.
Goldilocks sits on the little chair.
Ah! Just right. Just right.
Oh, dear! The chair is broken.
N:
G:
N:
G:
N:
G:
N:
G:
Goldilocks is in the kitchen. There are three bowls of porridge on the table.
Oh, porridge. I like porridge.
Goldilocks tries the porridge in the big bowl.
Oh! No, too hot. Here‘s a middle-sized bowl.
Goldilocks tries the porridge in the middle-sized bowl.
Ugh! No, too cold. Ah, but here‘s a little bowl.
Goldilocks tries the porridge in the little bowl.
Mmm. Just right. Just right.
Oh, I‘m tired.
N:
G:
N:
G:
N:
G:
N:
G:
N:
Goldilocks is tired. Goldilocks is going upstairs.
Oh! Three beds. A big bed. A middle-sized bed. A little bed.
Goldilocks tries the big bed.
No, too hard.
Goldilocks tries the middle-sized bed.
No, too soft. Ah, but here‘s a little bed.
Goldilocks tries the little bed.
Ah! Just right. Just right. Mm. I‘m tired.
Goldilocks ist sleeping. Goldilocks is in the little bed.
But listen! Here come the bears.
D:
M:
B:
N:
D:
M:
B:
N:
D:
M:
B:
G:
B:
G:
Oh, look. The door ist open. Who was in my chair?
And look. Who was in my chair?
And who was in my chair? And my chair is broken!
The bears go into the kitchen.
Who has eaten my porridge?
And who has eaten my porridge?
And who has eaten my porridge? My porridge is all gone!
The bears are going upstairs.
Who was in my bed?
And who was in my bed?
And who is in my bed? Aaargh! A girl!
Oh, a baby bear, and ... a mummy bear and ... a daddy bear! Aaargh!
You‘re in my bed!
Oh, no!
1)
aus: Kooky 1, Handbuch für den Unterricht, Cornelsen Verlag
89
9.6
Birthday – Gestaltung der Unterrichtsarbeit mit Hilfe englischer Kinderbücher 1)
Begründung
Nicht nur beim Erzählen von Geschichten, sondern auch durch den Umgang mit authentischen
englischsprachigen Kinderbüchern können Kinder in die fremde Kultur eintauchen und ihre Fähigkeit schulen, Bedeutung aus Sinnzusammenhängen zu erschließen und ein Globalverständnis zu
entwickeln.
Bücher schaffen situative Sprechanlässe und bieten Möglichkeiten zum handelnden Umgang mit
Sprache. Die Figuren und Ereignisse aus den Büchern können zum Ausgangspunkt für praktisches
Tun in der Klasse werden: Figuren werden zum Leben erweckt, Kulissen werden gemalt, szenisches Darstellen geprobt, Rhythmusinstrumente werden eingesetzt. Dabei wird immer produktiv
mit Sprache umgegangen. Ebenso können auch, vielleicht in Anlehnung an die Illustrationen eines
Buchs, eigene „home made books“ entstehen.
Um alle Schülerinnen und Schüler mit ihren unterschiedlichen Interessen anzusprechen, ist es
wichtig, dass sich zu dem jeweils bearbeiteten Themenkreis unterschiedliche Bücher in der Leseecke befinden, die in Freiarbeitsphasen und zur inneren Differenzierung zur Verfügung stehen.
Bilderbücher (wenn möglich mit Tonkassette) sollten von Anfang an intensiv mit einbezogen werden, um das Leseinteresse und die Lesefähigkeit in der Zielsprache zu schulen. Wenn eine Klassenbücherei durch englische Bücher ergänzt wird, können die Schülerinnen und Schüler selbst
entscheiden, wann und wie lange sie in ihrer Freizeit lesen.
Lernziele für die Arbeit mit den Büchern „Teddy’s Party“ 2) und „The Eleventh Hour“ 3)
Klasse 3/4
Die Schülerinnen und Schüler sollen den Inhalt des Buchs verstehen und ihm landeskundliche
Informationen entnehmen.
Klasse 5/6
Die Schülerinnen und Schüler sollen den Inhalt des Buches verstehen und je nach Leistungsfähigkeit Fragen dazu beantworten bzw. ihn mit eigenen Worten wiedergeben können. Sie sollen dazu
eigene kleine Geschichten erfinden und diese aufschreiben.
1)
2)
3)
90
erarbeitet von Ursula Willgerodt, GS Horsten
Pete Bowman: Teddy’s Party, Tango Book, 1997
Graeme Base: The Eleventh Hour, Puffin Books, 1997
Unterrichtsideen für Klasse 3/4
Das Buch „Teddy’s Party“ erzählt von der Geburtstagsfeier eines Bären und gibt dabei Einblicke in
eine englische Geburtstagsparty: Teddy schreibt Einladungen, dekoriert sein Zimmer, verkleidet
sich als Pirat, empfängt seine ebenfalls verkleideten Freunde, bekommt Geschenke, spielt typische
Partyspiele, verspeist mit seinen Gästen typische Partyspeisen und verabschiedet alle zum
Schluss mit einem „party bag full of goodies“.
Das Pop-up Buch bereitet Kindern viel Freude, denn es bietet ihnen Gelegenheit zum handelnden
Umgang: eine Einladung kann aus einem kleinen Briefumschlag, ein Geschenk aus der Verpackung entnommen werden, der Teddy kann als Pirat verkleidet werden.
Das Buch eignet sich zur Einführung in den Themenkreis „Birthday“ und regt zu vielfältigen fächerübergreifenden Schüleraktivitäten an:
− Einladungs- und Glückwunschkarten gestalten
−
−
−
−
−
−
Geburtstagsgeschenke (für Teddy) auswählen und verpacken
eine Teddybärparty feiern
Partyspeisen zubereiten
Partyspiele spielen
gratulieren und singen
von Geburtstagsbräuchen in anderen Ländern berichten.
Beispiel der Weiterführung in der Klasse 5/6
Der Themenkreis „Birthday“ kann in der 5. Klasse mit Hilfe anderer Bücher wieder aufgegriffen
werden, z. B. mit dem Buch „The Eleventh Hour“. Es erzählt in Reimform von einer Party zum elften Geburtstag eines Elefanten. Wie in dem für die Grundschule beschriebenen Buch werden Einladungen geschrieben, Verkleidungen für ein Kostümfest gewählt, Geburtstagsspeisen zubereitet
und Partyspiele gespielt. Für Kinder interessant und spannend ist es, weil dabei ein „Kriminalfall“
zu lösen ist. Als die Gäste nämlich die Speisen verzehren wollen, stellt sich heraus, dass alles
bereits aufgegessen ist. Die Leser müssen nun herausfinden, wer der Täter war. Die Lösung des
Rätsels lässt sich allerdings nicht beim Vorlesen und Betrachten der Bilder mit der ganzen Klasse
finden. Dazu benötigt man Zeit und Geduld. Das Buch ist farbenfroh mit viel Liebe zum Detail illustriert und lädt zum genauen Betrachten ein.
Zur Einführung in das Thema plant die Lehrkraft mit der Klasse eine Geburtstagsfeier. (We can
make birthday cards, decorate the classroom with balloons, play ‘pass the parcel’ …). Die Schülerinnen und Schüler können dabei auch über Geburtstagsrituale aus der Grundschulzeit berichten.
Nun liest die Lehrkraft das Buch vor und zeigt dabei die Illustrationen. Es ist wichtig, die Schülerinnen und Schüler so zu platzieren, dass alle das Buch sehen können („Kinositz“). Der Text in Reimform ist schwierig, so dass es zu diesem Zeitpunkt nur darum gehen kann, ein Globalverständnis
zu entwickeln und bekannte Elemente wieder zu entdecken. Nach dem zweimaligen Vorlesen tra-
91
gen die Schülerinnen und Schüler alles zusammen, was sie verstanden haben. Die Bilder können
dabei helfen. Die Lehrkraft hält die Begriffe an der Tafel in Form von wordwebs fest:
a tiger
(Indian)
two giraffes
(angels)
a mouse
(musketeer)
a pig
(admiral)
a rhino
(astronaut)
the guests
a zebra
(punk)
an elephant
(Centurian)
a swan
(princess)
a cat
(Cleopatra)
a crocodile
(judge)
In gleicher Weise können wordwebs, für die Oberbegriffe games, food und costumes zusammengestellt werden.
Das Tafelbild dient den Schülerinnen und Schüler als Hilfe bei der Erarbeitung von kleinen Geschichten rund um das Buch, z. B. „The Fancy Dress Party“, „Horace’s Guests“, „Games at Horace’s Birthday Party“.
Im Laufe eines festgelegten Zeitraumes von z. B. zwei Wochen erhalten die Schülerinnen und
Schüler in kleinen Gruppen die Gelegenheit, das Buch und die Bilder eingehend zu betrachten, um
den Täter zu entdecken. Eventuell kann ein kleiner Preis für die richtige Lösung ausgesetzt werden. Wenn mehrere Exemplare des selben Buches zur Verfügung stehen, kann die Lösung des
Kriminalfalles auch in Gruppenarbeit während einer Unterrichtsstunde gefunden werden.
Es ist sinnvoll, das Buch dann einzusetzen, wenn es sich thematisch in den vom jeweiligen Lehrwerk vorgegebenen Lehrgang einfügen lässt.
Dies bietet sich zum Beispiel an:
Lehrwerk
Verlag
Fundstelle
Camden Market 1
Diesterweg
Optional: Birthdays, S. 103 - 104
English G 2000 D1
Cornelsen
Topic 4: Happy Birthday, S. 54
Orange Line New 1
Klett
Unit 5: Jenny's birthday, S. 70
92
10
Anhang
10.1 Portfolio für die Grundschule (Beispiel)
Die im Folgenden beispielhaft vorgelegten Seiten eines Portfolios für die Grundschule sind als
Anregung zu verstehen. Jede Lehrkraft muss das Portfolio individuell entsprechend den Erfordernissen der jeweiligen Lerngruppe gestalten. Das Ausfüllen der Bögen und die Gestaltung der
Schatzsammlung müssen mit den Schülerinnen und Schülern schrittweise erarbeitet werden.
Die ersten beiden Seiten der Sprachenbiografie können zu Anfang des 3. Schuljahres Hinweise auf
bisherige Begegnungen mit anderen Sprachen geben. Dieser Teil der Sprachenbiografie wird kontinuierlich weitergeführt.
Die Selbsteinschätzungsbögen werden von der Lehrerin oder dem Lehrer auf der Grundlage des
jeweiligen Unterrichts gestaltet. Sie können in unterschiedlichen Zeitabständen eingesetzt werden.
Empfehlenswert ist zumindest ein halbjährlicher Einsatz. Für die Entwicklung und Erstellung dieser
Bögen bieten die Beschreibungen der Kompetenzstufen A1 bzw. A2 des europäischen Referenzrahmens der Lehrkraft eine Hilfe und Orientierung:
Hörverstehen
Ich kann vertraute alltägliche Ausdrücke und ganz einfache Sätze, z.B. kurze einfache
Anweisungen, verstehen, wenn sehr deutlich und langsam gesprochen wird. (A 1)
Ich kann einzelne Sätze und häufig gebrauchte Wörter verstehen, wenn es z.B. um einfache Informationen zur Person, zu Familie, Einkaufen, Arbeit, nähere Umgebung geht. (A 2)
Leseverstehen
Ich kann einzelne vertraute Namen, Wörter und ganz einfache Sätze erfassen, z.B. auf
Schildern, Plakaten oder Prospekten. (A 1)
Sprechen
Ich kann mich auf einfache Art verständigen, bin aber darauf angewiesen, dass meine
Gesprächspartnerin/mein Gesprächspartner etwas langsamer wiederholt oder anders sagt
und mir dabei hilft, zu formulieren, was ich sagen möchte. Ich kann einfache Fragen stellen
und beantworten, sofern es sich um unmittelbar notwendige Dinge und um sehr vertraute
Themen handelt. (A 1)
Ich kann mich in einfachen, routinemäßigen Situationen verständigen, in denen es um
einen unkomplizierten und direkten Austausch von Informationen und um vertraute Themen und Tätigkeiten geht. (A 2)
Im Dossier, der Schatzsammlung oder dem „Treasure Book“, wird die Schülerin oder der Schüler
zu möglichst individueller Gestaltung angeregt. Die Lehrerin oder der Lehrer sollte deutlich machen, dass das Dossier etwas Besonderes und Eigenständiges ist und sich im Laufe der 3. und 4.
Klasse verändert.
93
Dieses
ist für
dich
Es zeigt dir,
deinen Eltern, Lehrerinnen und Lehrern und anderen Menschen,
was du schon in anderen Sprachen gelernt hast
Tipps zum Benutzen
fülle die Selbsteinschätzungbögen sorgfältig aus
sammele besonders schöne und gut gelungene Arbeiten in deinem Treasure Book
hebe das Portfolio gut auf und nimm es mit in die 5. Klasse
94
Sprachenbiografie
Mein Portfolio für Sprachen
Nachname:
Vorname:
Geburtsdatum:
Geburtsort:
Geburtsland:
Diese Sprachen kann
ich verstehen :
____________________________________________________
Diese Sprachen kann
ich sprechen:
____________________________________________________
95
Besonderes:
Mit folgenden Personen spreche ich in anderen Sprachen:
Freunde, Verwandte, Besuch
Sie wohnen in
Mit ihnen spreche ich
Beispiel: Oma
Polen
polnisch
Ich schicke Briefe, E-Mails in folgende Länder; ich schreibe dabei in folgenden Sprachen:
Ich habe folgende Länder besucht:
So habe ich mich verständigt:
Diese Sprachen möchte ich gern lernen:
96
Ergänzend zu der vorstehenden Notation in Tabellenform kann auch eine Darstellung der Sprachenbegegnung in folgender Form gewählt werden.
Sprachen außerhalb der Schule
Auch außerhalb der Schule begegnen wir anderen Sprachen:
Computerspiele
Computerspiele
Eis kaufen in
Italien
Popsongs
Popsongs
97
Beispiele für Selbsteinschätzungsbögen
1. Lernjahr
Hörverstehen
Das verstehe ich auf Englisch
•
Ich kann verstehen, was meine Lehrerin/mein Lehrer
von mir möchte.
•
Ich kann von einem gehörten Text (Kassette, CD,
Lehrer/in) einige Wörter verstehen.
•
Wenn ich einen Text höre und Bilder dazu sehe, weiß
ich, worum es geht.
ja
noch nicht so
gut
ja
noch nicht so
gut
ja
nein
•
Ich kann verstehen, wenn jemand:
•
mich begrüßt/verabschiedet
•
sagt, wie alt er/sie ist
•
mich nach meiner Lieblingsfarbe fragt
•
•
Ich kenne Wörter zu diesen Themen:
•
Geburtstag
•
Tiere
•
Schule/Klassenraum
•
•
Ich mag diese Geschichten, Kinderbücher besonders gern:
98
1. Lernjahr
Sprechen
Das kann ich auf Englisch sagen:
Ich kann sagen:
ja
muss ich
üben
ja
muss ich
üben
☺ wie ich heiße, wie alt ich bin
☺ welches mein Lieblingstier ist
☺ wie es mir geht
☺
☺
Ich kann :
☺ mich bedanken
☺ jemandem zum Geburtstag gratulieren
☺ von 1 - 12 zählen
☺
☺
Ich kann diese Lieder singen:
Ich kann diese Reime, Gedichte sprechen
Happy birthday
One, two this is ...
Red and yellow and ...
Hickory, dickory, dock ...
Good morning
______________________
____________________
__
99
1. Lernjahr
Besonderen Spaß hat mir gemacht:
Das mochte ich nicht so gern:
Das haben wir hergestellt/gebastelt:
100
2. Lernjahr
Hörverstehen
Das verstehe ich auf Englisch
•
Ich kann verstehen, was meine Lehrerin/mein Lehrer
sagt.
•
Ich kann einen gehörten Text (Kassette, CD, Lehrer/in)
verstehen.
•
Ich kann von englischen/amerikanischen Pop-Songs
einige Wörter heraushören.
ja
noch nicht so
gut
ja
noch nicht so
gut
ja
nein
•
Ich kann verstehen, wenn jemand:
•
über sich erzählt
•
über das Wetter spricht
•
von seinen Hobbys berichtet
•
•
Ich kenne Wörter zu diesen Themen:
•
Jahreszeiten
•
Essen und Trinken
•
Familie
•
Verreisen
•
•
Ich mag diese Geschichten, Kinderbücher besonders gern:
101
2. Lernjahr
Sprechen
Das kann ich auf Englisch sagen
ja
muss ich
üben
ja
muss ich
üben
☺ wie mein Zimmer aussieht
☺ wie ich aussehe
☺ was ich gern/nicht gern tue
☺
☺
Ich kann :
☺ mich entschuldigen
☺ fragen, wenn ich etwas nicht verstehe
☺ um etwas bitten, z. B. Bleistift, Schere ...
☺
☺
Ich kann diese Lieder singen:
Ich kann diese Reime, Gedichte sprechen
Look outside
My snowman
I like the flowers ...
What colour is December
I hear them
______________________
______________________
102
2. Lernjahr
Besonderen Spaß hat mir gemacht:
Das mochte ich nicht so gern:
Das haben wir hergestellt/gebastelt:
103
Als Alternative für die Selbsteinschätzungsbögen bietet sich auch eine grafische Darstellungsform an, die von der Lehrkraft in verschiedener Weise aufbereitet werden kann. In diesem Beispiel
füllt die Lehrkraft die Sprechblasen aus, die Kinder kennzeichnen durch verschiedene Farben, was
sie gut oder weniger gut sagen können. Denkbar ist auch, dass die Kinder die Sprechblasen selbst
ausfüllen.
Sprechen
Ich kann auf Englisch
(sagen)
von 1 – 10
zählen
104
wie das Wetter ist
mich entschuldigen
Treasure Book – Schatzsammlung
In dein Treasure Book kannst du besonders gelungene Arbeiten (Bilder, Zeichnungen, Klebetexte,
picture books), Gesammeltes (Fotos, Briefmarken, Postkarten), Briefe oder E-Mails in englischer
Sprache und vieles mehr einheften.
Denke bei der Auswahl daran, was du selbst wichtig und besonders gut findest.
Dein Treasure Book oder deine Schatzsammlung ist eine Art Erinnerungsalbum an dein Englischlernen in der Grundschule.
105
10.2 Portfolio für den Sekundarbereich I (Beispiel) 1)
Europäisches Portfolio der Sprachen Sekundarstufe I
Sprachen-Biographie
Name:
Vorname:
Geburtsdatum:
Wohnort:
Schulen:
1)
Die folgenden Seiten sind ein Auszug aus der Sprachen-Biographie, erarbeitet in Nordrhein-Westfalen im Rahmen des
Modellversuchs „Wege zur Mehrsprachigkeit“; herausgegeben vom Landesinstitut für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Soest 1999, zu beziehen ab Januar 2001 beim Verlag für Schule und Weiterbildung, Druckverlag Kettler GmbH, Postfach 11 50, 59193 Bönen/Westfalen
106
Liebe Schülerinnen und Schüler,
107
Natürlich könnt ihr auch zuerst bei den Teilen
108
10.3
Sprachen-Pass 1)
- Auszug -
1)
erarbeitet in Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Modellversuchs „Wege zur Mehrsprachigkeit“, herausgegeben vom
Landesinstitut für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Soest 1999, zu beziehen ab Januar 2001
beim Verlag für Schule und Weiterbildung, Druckverlag Kettler GmbH, Postfach 11 50, 59193 Bönen/Westfalen.
Der Sprachen-Pass als Dokument fremdsprachlicher Kompetenz wird in Nordrhein-Westfalen am Ende der Sekundarstufe I, also des 9. bzw. 10. Schuljahrgangs eingesetzt.
109
Sprachen-Pass
110
Sprachen-Pass
111
Sprachen-Pass
112
10.4 Allgemeiner Europäischer Referenzrahmen für das Lernen und Lehren von
Sprachen – Kompetenzstufen 1)
− Hörverstehen
− Leseverstehen
− Mündlicher Sprachgebrauch, Interaktion
− Schriftliche Textproduktion
− Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln
− Ausdrucksvermögen
− Kommunikative Reichweite
1)
Da zum Zeitpunkt der Erarbeitung der vorliegenden Handreichungen noch keine offizielle deutsche Übersetzung des
„Common Framework“ vorliegt, sind im Folgenden die Kompetenzstufen in der Fassung wiedergegeben, wie sie im
Lehrplan Englisch für die Sekundarstufe II, Gymnasium/Gesamtschule des Landes Nordrhein-Westfalen aufgeführt
sind.
113
Hörverstehen
A1=
Breakthrough
A2=
Waystage
B1=
Threshold
B2=
Vantage
C1=
Effective Proficiency
C2=
Mastery
In gesprochener Sprache
erkennen die Schülerinnen und Schüler vertraute Wörter und grundlegende Satzmuster wieder, die sich auf die eigene Person, die Familie und die unmittelbare
konkrete Umgebung beziehen, vorausgesetzt es
wird langsam und deutlich gesprochen.
Sie können Sätze und
sehr häufig verwendete
Wörter verstehen, die
sich auf Bereiche von
unmittelbarer
persönlicher Bedeutung beziehen
(z.B. Informationen zur
Person und zur Familie,
Einkaufen, örtliche geographische Orientierung,
Arbeit). Sie können langsam und deutlich gesprochenen Mitteilungen und
Ankündigungen die wesentlichen Informationen
entnehmen.
Sie können deutlich gesprochener Standardsprache wichtige Informationen entnehmen, wenn
sich die Mitteilung auf
vertraute Themen bezieht,
auf die man üblicherweise
am Arbeitsplatz, in der
Schule, in der Freizeit etc.
trifft. Gleiches gilt – vorausgesetzt es wird relativ
langsam gesprochen – für
das Verstehen vieler Radio- und Fernsehprogramme, die über aktuelle Ereignisse berichten oder
Themen des persönlichen
und/oder beruflichen Interesses ansprechen.
Sie können umfangreichere gesprochene Texte (Referate, Vorträge,
Monologe)
verstehen
und komplexeren argumentativen Zusammenhängen fol-gen – vorausgesetzt die Themen
sind ihnen einigermaßen
vertraut. Die meisten
Programme in den Medien werden verstanden
– sofern überwiegend die
Standardvariante
der
Zielsprache gesprochen
wird.
Sie können umfangreichere gesprochene Texte
verstehen, selbst wenn
diese nicht klar gegliedert
und Bezüge nicht ausdrücklich versprachlicht
sind. Sie können Fernsehprogramme und Filme
ohne große Mühen verstehen.
Jegliche Art gesprochener Sprache – ganz
gleich ob medial vermittelt oder aktuell gesprochen – verstehen sie
ohne Mühe. Dabei kann
es sich auch um schnell
gesprochene
Sprache
handeln, wenn sie Zeit
haben, sich mit dem
Akzent vertraut zu machen.
114
Leseverstehen
A1=
Breakthrough
A2=
Waystage
B1=
Threshold
B2=
Vantage
C1=
Effective Proficiency
C2=
Mastery
Die Schülerinnen und
Schüler können vertraute
Namen, Wörter und sehr
einfache Sätze z.B. auf
Hinweisschildern, Plakaten oder in Katalogen
wiedererkennen und verstehen.
Sie können sehr kurze
einfache Texte lesen und
verstehen. Sie können
vorhersagbare spezifische
Informationen aus Alltagstexten entnehmen, z.B.
aus
Werbeanzeigen,
Prospekten, Speisekarten
und Fahrplänen. Sie können sehr kurze persönliche
Mitteilungen/Briefe
verstehen.
Sie können Texte verstehen, die hauptsächlich
aus sehr gebräuchlicher
Sprache bestehen, wie
man ihnen im Alltag oder
am Arbeitsplatz / in der
Schule begegnet. Sie
können in persönlichen
Mitteilungen / Briefen
Aussagen über Ereignisse
und Gefühle sowie Wünsche verstehen.
Sie können Artikel und Berichte über aktuelle Ereignisse und Probleme lesen,
in denen die Verfasser einen bestimmten Standpunkt vertreten oder eine
bestimmte
Perspektive
einnehmen. Sie können
zeitgenössische Prosa lesen.
Sie verstehen längere und
komplexere Texte – und
zwar sowohl Sachtexte als
auch literarische Texte.
Stilistische Besonderheiten in den Texten werden
wahrgenommen und beim
Verstehensprozess
berücksichtigt. Sie haben
keine besondere Mühe mit
fachsprachlichen Texten,
selbst wenn diese nicht
unmittelbar eigene Interessensbereiche berühren.
Mit Leichtigkeit können sie
nahezu alle Formen geschriebener Sprache verstehen – einschließlich
akstrakter, strukturell und/
oder sprachlich komplexer
Texte – wie z.B. Handbücher, fachsprachliche Artikel und literarische Werke.
115
Mündlicher Sprachgebrauch, Interaktion
A1=
Breakthrough
A2=
Waystage
B1=
Threshold
Die Schülerinnen und
Schüler können sich in
einfacher Form mit anderen verständigen, wenn
sich diese darauf einlassen, Dinge zu wiederholen, in langsamer Form zu
paraphrasieren und ihnen
bei der eigenen Formulierung zu helfen. Sie können einfache Fragen stellen und beantworten und
Angaben zum Wohnort
und zu bekannten Personen machen.
Einfache und häufig wiederkehrende Situationen
bewältigen sie, wenn es
sich um einen direkten
und einfachen Austausch
von Informationen über
vertraute Themen und
Aktivitäten handelt. Sie
können kurze soziale Kontakte bewältigen, selbst
wenn sie normalerweise
nicht genug verstehen, um
die Konversation mit eigenen Mitteln aufrecht zu
erhalten. Sie verfügen
über ein Inventar von Sätzen und Redemitteln, um
sich selbst, die eigene
Familie und Lebensumstände, die eigene Ausbildung und den eigenen
Arbeitsplatz vorzustellen.
Sie sind den Anforderungen sprachlich gewachsen, die sich üblicherweise
auf
Reisen
in
zielsprachigen
Ländern
stellen. Sie können sich
dann auch unvorbereitet
an Gesprächen beteiligen,
wenn ihnen die Themen
vertraut sind. Sie können
über Erfahrungen und
Ereignisse berichten, Meinungen und Pläne begründen, eine Geschichte
erzählen, den Inhalt von
Büchern und Filmen zusammenfassen.
116
B2=
Vantage
Sie sind in der Lage, sich
mit Spontaneität und Geläufigkeit an Gesprächen
mit native speakers zu
beteiligen und eigene Positionen zu vertreten. Sie
können in klarer und detaillierter Form Sachverhalte über ein breiteres
Spektrum von Themen
aus den eigenen Interessensgebieten darstellen.
Sie können zu aktuell bedeutsamen Sachverhalten
und Diskussionen eine
eigene Position vertreten
und die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Optionen erörtern.
C1=
Effective Proficiency
C2=
Mastery
Sie können sich flüssig
und spontan ohne offensichtliche Suche nach
Ausdrucksmitteln verständigen. Sie können die
Sprache flexibel und wirksam für persönliche und
berufliche Zwecke einsetzen. Sie können sachgerecht Ideen und Meinungen formulieren und sich
mit ihren Redebeiträgen
geschickt auf andere beziehen. Sie können auch
komplexe
Sachverhalte
klar und detailliert darstellen, Teilaspekte entwickeln und den eigenen
Beitrag angemessen abschließen.
Sie können sich mühelos
an jedem Gespräch und
jeder Diskussion beteiligen und verfügen über ein
ausreichendes Repertoire
idiomatischer Redemittel.
Sie können mit Geschick
und Präzision Bedeutungen nuanciert versprachlichen. Sollten sie Schwierigkeiten
haben,
sich
intentionsgemäß
verständlich zu machen,
können sie ihren eigenen
Beitrag so geschickt abwandeln, restrukturieren
und
weiterent-wickeln,
dass andere evtl. Schwierigkeiten kaum wahrnehmen.
Schriftliche Textproduktion
A1=
Breakthrough
A2=
Waystage
B1=
Threshold
Die Schülerinnen und
Schüler können eine kurze und einfache Nachricht
(z.B. Postkarte mit Feriengrüßen) verfassen und
Formulare mit Angaben
zur Person ausfüllen.
Sie können kurze Notizen
und
Mitteilungen
aufschreiben, die sich auf
Bereiche des unmittelbaren Bedarfs beziehen, und
einen sehr einfachen persönlichen Brief formulieren, z.B. um jemandem für
etwas zu danken.
Sie können einen einfachen zusammenhängenden Text zu Themen verfassen, mit denen sie
vertraut oder die von persönlichem Interesse sind.
Sie können einen persönlichen Brief schreiben, in
dem Erfahrungen und
Eindrücke
beschrieben
werden.
.
B2=
Vantage
Sie können sich in klarer
und detaillierter Form
schriftlich zu einem breiteren Spektrum von Themen des persönlichen
Interesses äußern. Sie
können in einem Essay,
Bericht oder Referat Informationen
vermitteln,
sich begründet für oder
gegen Positionen aussprechen. Sie können in
umfangreicheren persönlichen Texten (z.B. Brief)
die Bedeutung von Ereignissen und Erfahrungen
herausstellen und kommentieren.
C1=
Effective Proficiency
C2=
Mastery
Sie können sich in klarer
und gut strukturierter Weise ausdrücken und persönlich in ausführlicherer
Form Stellung beziehen.
Sie können in Einzelheiten
komplexe Sachverhalte in
Briefen, Berichten oder
Essays darlegen und dabei die wichtigsten Punkte
herausstellen. Sie können
Texte
unterschiedlicher
Art in persönlichem Stil
formulieren und sich stilistisch auf die anzusprechenden Leser einstellen.
Sie können flüssig und
klar in angemessenem Stil
formulieren. Sie können
komplexe Briefe, Berichte
oder Artikel schreiben, die
Sachverhalte logisch so
klar strukturiert präsentieren, dass die Leser die
bedeutsamen Punkte erkennen und im Gedächtnis behalten. Sie können
Inhaltsangaben/ Zusammenfassungen und Rezensionen zu beruflich
relevanten oder literarischen Werken verfassen.
117
Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln, Korrektheit
A1=
Breakthrough
A2=
Waystage
B1=
Threshold
Die Schülerinnen und
Schüler beherrschen ein
auswendig gelerntes Repertoire von einigen einfachen
grammatischen
Strukturen und Satzmustern.
Sie verwenden einige einfache Strukturen korrekt;
sonst ist noch mit systembedingten grundlegenden
Fehlern zu rechnen.
Sie benutzen das grundlegende Repertoire von
sprachlichen Mitteln, die
für wiederkehrende Situationen der Alltagskommunikation charakteristisch
sind, einigermaßen korrekt.
118
B2=
Vantage
Sie benutzen sprachliche
Mittel weitgehend korrekt.
Fehler, die ihnen unterlaufen, sind nicht systematischer Art und verursachen
in aller Regel keine Missverständnisse. Im Übrigen
sind sie in der Lage, die
meisten Fehler selbst zu
korrigieren.
C1=
Effective Proficiency
C2=
Mastery
Sie machen selten Fehler,
die kaum auffallen und
von ihnen selbst korrigiert
werden. Sie beherrschen
also
die
sprachlichen
Normen auf recht hohem
Niveau.
Sie halten die grammatische Kontrolle auch über
komplexe
Äußerungen
konsequent durch, auch
wenn ihre Aufmerksamkeit
in anderer Weise beansprucht ist.
Ausdrucksvermögen, kommunikative „Reichweite“
A1=
Breakthrough
A2=
Waystage
B1=
Threshold
Sie verfügen über ein
recht
eingeschränktes
grundlegendes Repertoire
von Wörtern und einzelnen Redemitteln, die sich
auf persönliche Dinge und
konkrete Situationen beziehen.
Sie verwenden grundlegende Satzmuster und
auswendig gelernte Redemittel, Wortgruppen und
formelhafte Redewendungen, um in einfach strukturierten Alltagssituationen
in begrenztem Maße Informationen
weiterzugeben.
Mit dem Repertoire verfügbarer sprachlicher Mittel können sie „überleben“,
der
Wortschatz
reicht aus, um sich über
persönliche
Interessen
und über die wichtigsten
allgemein interessierenden Themen zu verständigen – wenn auch gelegentlich zögernd und mit
Umschreibungen.
B2=
Vantage
Sie verfügen über ein ausreichend breites Repertoire von sprachlichen
Mitteln, um klare Beschreibungen zu geben,
Meinungen und Standpunkte zu den meisten
Themen von allgemeinem
Interesse zu formulieren.
Sie suchen dabei nicht
auffällig nach geeigneten
Wörtern und benutzen
gelegentlich komplexere
syntaktische Strukturen.
C1=
Effective Proficiency
C2=
Mastery
Sie verfügen über einen
breiten Ausschnitt zielsprachlicher Mittel, so
dass die meisten Themen
von persönlichem und
allgemeinem
Interesse
intentionsgemäß verhandelbar sind. Gelegentlich
auftretende Lücken – z.B.
im Wortschatz – werden
durch Umschreibung und
andere
rede-/schreibtechnische
Strategien
überwunden. Im aktiven
Sprachgebrauch können
sie zwischen dem formalen und dem informellen
Register differenzieren.
Sie zeigen große Flexibilität, indem sie Aussagen
mit variierenden sprachlichen Mitteln so (um)formulieren, dass auch
feinere Bedeutungsnuancen präzise und differenziert getroffen und Mehrdeutigkeiten – wenn nicht
erwünscht – vermieden
werden. Sie gehen geschickt mit idiomatischen
Wendungen und Redensweisen um.
119
120
121