Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid

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Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid
soFid - Sozialwissenschaftlicher
Fachinformationsdienst
02/2006
Jugendforschung
GESIS-IZ Bonn 2006
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst
soFid
Jugendforschung
Band 2006/2
bearbeitet von
Gisbert Binder
mit einem Beitrag aus dem
Deutschen Jugendinstitut (DJI), München
Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2006
ISSN:
Herausgeber
bearbeitet von:
Programmierung:
Druck u. Vertrieb:
1433-3392
Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft
Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn
Gisbert Binder
Udo Riege, Siegfried Schomisch
Informationszentrum Sozialwissenschaften
Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0
Printed in Germany
Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den
Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher
Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
© 2006 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere
ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch
auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.
Inhalt
Vorwort .............................................................................................................................................7
René Bendit, Kerstin Hein, Andy Biggart
Delayed and negotiated autonomy: domestic emancipation of young Europeans………………….9
Sachgebiete
1
Jugendforschung allgemein und historische Studien...........................................................23
2
Aspekte der Lebenssituation von Jugendlichen allgemein ..................................................39
3
Aspekte der Lebenssituation von Teilgruppen ....................................................................78
4
Studien zu Rand- und Problemgruppen.............................................................................122
5
Jugendhilfe und Jugendpolitik...........................................................................................152
Register
Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................187
Personenregister ............................................................................................................................189
Sachregister...................................................................................................................................195
Institutionenregister.......................................................................................................................209
Anhang
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................215
Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................215
soFid Jugendforschung 2006/2
Vorwort
7
Vorwort zum soFid „Jugendforschung“
Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen
Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl
spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.
Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften).
Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den
zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie
hier den vollständigen Text des Dokuments.
Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur
Verfügung.
Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben
werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden
Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.
***
Der soFid Jugendforschung enthält Nachweise zu aktuellen Publikationen und Forschungsprojekten aus dem Bereich der sozialwissenschaftlichen Jugendforschung.
Im ersten Kapitel werden Arbeiten nachgewiesen, die sich mit dem Phänomen „Jugend“ unter
theoretischen und historischen Aspekten beschäftigen. Die beiden folgenden Kapitel beziehen sich
auf Studien zur Lebenssituation von Jugendlichen, wobei auch jugendkulturelle Einstellungen und
Werthaltungen thematisiert werden können. Die Gliederung unterscheidet dabei Arbeiten mit
genereller Orientierung (Kapitel 2) von Arbeiten, die sich auf einzelne Teilgruppen (z.B. Jugendliche in den neuen Ländern, Mädchen, Berufsschüler) beziehen. (Kapitel 3)
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Vorwort
Das vierte Kapitel enthält Studien zu Rand- und Problemgruppen mit besonderer Berücksichtigung
von Devianz und sozialer Kontrolle. Jugendhilfe, Jugendpolitik sowie die Situation der Jugendverbände sind die Themen des abschließenden fünften Kapitels, das eine Schnittstelle zu allgemeineren Fragen der Sozialpädagogik sowie der Bildungspolitik markiert.
Seit der Ausgabe 2002/1 werden die soFid-Bände Jugendforschung jeweils durch einen fachwissenschaftlichen Beitrag eingeleitet, der vom Deutschen Jugendinstitut München (DJI) zur Verfügung gestellt wird.
Mit der Vorlage des Hefts 3/2004 hat das DJI den DISKURS als eigene Fachzeitschrift eingestellt.
Seit März 2006 erscheint der DISKURS im Verlag Barbara Budrich, Leverkusen, in neuer Gestaltung und Herausgeberschaft unter dem Namen "Diskurs Kindheits- und Jugendforschung" (DkuJ).
Wir danken dem DJI für die gute Kooperation.
Delayed and negotiated autonomy: domestic emancipation of
young Europeans1
René Bendit, Kerstin Hein, Andy Biggart
In der Europäischen Union lebt ein signifikanter Anteil von jungen Menschen im Alter von 15 bis 29
Jahren immer noch zuhause bei ihren Eltern. Dieser Trend, die räumliche Trennung vom Elternhaus
aufzuschieben, variiert von Land zu Land sowie zwischen jungen Frauen und jungen Männern. Bislang hat es zu diesem Phänomen relativ wenige Forschungen gegeben; die »verspäteten Nesthocker«
haben jedoch zunehmend die Aufmerksamkeit von Fachleuten der Familienpolitik gefunden. Denn
diesen wurde bewusst, dass der Aufschub der häuslichen Emanzipation zugleich einen Aufschub der
eigenen Familienbildung bedeutet. Der folgende Beitrag handelt folglich von der häuslichen Emanzipation von jungen Menschen in Europa. Er stützt sich auf die Analyse quantitativer Trends und
qualitativer Interviews, die im Rahmen des EU-Projekts Family and Transitions in Europe (FATE)
erhoben worden sind (vgl. Bendit/Hein 2004; Biggart et al. 2005).
“Don´t you, too, feel that somehow you still are too young to be an adult?” (NEON 2003)
From a sociological point of view, adulthood can be defined by attaining such markers of transition
as having a job, living independently or founding a family. While pre-World War II generations of
young Europeans usually followed a normative sequence of transition markers in order to become
adults, today, social and economic changes have led to a shift from a standard transition towards a
more individualised biography, where individuals have to determine their adult position through a
process of negotiation instead of following pre-defined pathways to adulthood. These circumstances
are deemed to be responsible for the fact that young people do not achieve all markers of transition at
once but experience a period of time in their life courses, in which they have achieved an adult status
in some aspects but not in others. In line with these developments, it is reasonable to ask whether the
meaning of adulthood has changed.
In fact, according to our analyses, young people no longer identify adulthood as a period with objective markers of transition but as a phase of life determined by subjective conditions. In this sense,
adulthood is not longer tied to a specific age or event. One rather becomes adult when one “feels” like
an adult (cf. Leccardi et al. 2004). However, markers of transition have not become completely irrelevant. Although young people “feel” they are adults when they are capable of making decisions and
having their own opinion, economic and/or domestic dependence remains a significant obstacle to
the perception of being “ully” adult. Therefore, many young people feel both adult and young at the
same time, i. e. too young for traditional adulthood.
Previous European research has highlighted the increasingly protracted stay of young people in the
parental home and the problems related to this situation. This research has shown that a successful
transition from education to work but also the attainment of housing independence have to be considered as decisive aspects in the transition to adulthood (cf. Bendit et al. 1999; IARD 2001).
1
Erstmals erschienen in: DISKURS 2004, Heft 3, S.76-85.
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Delayed and negotiated autonomy: domestic emancipation of young Europeans
In the context of the European study Families and transitions in Europe (FATE), we have explored
these two dimensions of the transition process to adult life within the framework of a more general
question: What is the role of the family in facilitating or constraining young people transition process
from education to work and to independent adulthood within the context of different European welfare models? One important aspect was to explore the process of domestic emancipation. Another
aim was to show differences with regard to forms of support in the transition process to adulthood in
line with the economic, social and cultural conditions prevailing in the respective regions.
For this purpose, the methodological design of the FATE project involved (a) a common conceptual
framework (based on secondary analysis of national and European data), (b) an institutional survey
with a sample of 1,929 young people, and (c) in-depth interviews with 376 young people and 219 parents and a comparative analysis of these qualitative interviews.2
The present article refers to some of the results of the qualitative research relating to the domestic
transitions to independent living and the forms and extent of parental support. The main questions to
be discussed are:
§ Can significant differences be observed between the youth of the participating countries with respect to their housing transitions?
§ What are the main characteristics of young people´s decision-making process when it comes to the
question of staying or leaving the parental home?
§ What kind of domestic transition and residence patterns develop before young people become fully independent?
§ What does it mean for young adults to live with their parents and how is autonomy negotiated?
§ What kind of support do young people receive from their parents in the transition to adulthood?
§ What constellations of private and public welfare support are linked to the different residence models of young people?
Housing transitions
We have considered housing independence as a significant marker of transition, which contributes to
the definition and perception of adulthood. Nevertheless, in accordance with existing statistical data
(INRA 2001; European Commission 2003; Statistisches Bundesamt 2004, pp. 557-558) and also
within the FATE institutional survey, around two thirds (62 %) of the interviewed young people were
still living within the parental home. This ranged from 98 % in Portugal to 36 % among the Danish
sample. Whilst some of our younger respondents were too young to be considered as protracted home stayers, in Denmark, Germany and The Netherlands young people tend to stay with their parents
while they complete vocational training. Protracted home stayers were more evident in Southern Europe and Bulgaria, were the young people regard prolonged stays as being “obvious” i. e. having developed into the cultural norm.3 Elsewhere, such as in the UK, where increasing numbers of young
2
3
CF. Research Design in Appendix, p. 18.
Southern European parents typically feel that staying at home has become advantageous for their children,
as they enjoy freedom, understanding, affection and help without being controlled by their parents; parents
also feel that young people should not have to compromise their living standards when they do leave home.
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Delayed and negotiated autonomy: domestic emancipation of young Europeans
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people are remaining with their parents for a longer period of time, this is still not perceived as a
natural state of affairs.
Corresponding with the data of the quantitative survey, about 39 % of the young respondents in our
(not statistically representative) qualitative sample had already left home. The majority of these home leavers were Danish, Dutch and German respondents. About 45 % were living with a partner
(married or cohabiting), 25 % were sharing a household with friends or relatives, 25 % were living
alone, 4 % were commuting between an independent residence and their parental home, and 2 % were living in a student accommodation. Usually, they had a high level of education or originated from
higher social backgrounds. German and Dutch home leavers typically left their parents by the time
they began their university studies. Therefore, the initial place of residence of these young people is
functional and non-permanent. The majority of the young who had left their parents lived in non-permanent residences. Most of them were also semi-dependent on the economic resources of their parents or respective state institutions. Hence we can conclude that the residential emancipation of
young home leavers is rather partial.
The interviews with young Europeans also highlight a common pattern that contradicts the hypotheses that prolonged educational pathways are the main explanation for extended cohabitation with the
family and that young women tend to leave the parental home earlier than young men. Regarding the
first assumption, we could observe that young people with higher educational levels - who stay longer in educational institutions - were more likely to be living independently. On the whole, the tendency of highly educated young people was to leave their parents when entering university. However, this does not apply to the Mediterranean countries, where young people clearly stay at home longer due to extended education. With respect to gender differences, our qualitative analysis did not
confirm the results obtained in the institutional survey, i. e. that young women tend to leave their
parents’ home earlier than young men. Our analysis has not yielded any plausible explanation for this
discrepancy.
Staying or leaving? A complex decision-making process
Staying in the parents’ home or wishing to leave corresponds to a complex constellation of factors.
When young people take a decision regarding their residential situation, they consider their interests,
fears and wishes, resources, social expectations, and structural constraints. In the decision to stay or
to leave, young people therefore balance the pros and cons of an independent life. The most decisive
factor in the decision of whether or not to move to an independent residence, however, is related to
material factors, i. e. structural constraints and uncertain labour-market conditions, which may force
the young to stay with their parents. Relevant subjective factors for leaving their home are desires, fears and preferences and individual aspirations for autonomy. Italian research highlighted that the prolonged stay in the parental home can undermine the desire to become independent. A comfortable
home may make young people lose interest, while even short spells of independent living may serve
to enhance the desire to have a place of their own. Another important subjective dimension is the fear
of loneliness or not being able to cope with independent life.
Our qualitative analysis has revealed that some young people choose to stay with their parents in order to maintain their standard of living. Given the option, some young people prefer to secure a certain quality of life and postpone their transition. These respondents have high demands on the stan-
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Delayed and negotiated autonomy: domestic emancipation of young Europeans
dards of their future residence, which prevent them from accepting simple housing conditions of a lower quality than those of their parental home. Some younger respondents (and their parents) supported the idea that young people should move out and purchase a house or flat by themselves. At a first
glance, such expectations can be considered as a stimulus for young people to attain residential
emancipation. But in many cases, the situation on the housing and labour markets (especially in Bulgaria and Spain) does not permit them to realise this expectation. It rather turns into an obstacle for
young people who pursue residential independence. Hence young people have to find a balance
between social expectations, their own aspirations and financial resources.
As mentioned earlier, young Europeans tend to establish intermediate housing arrangements before
making a definite transition to an independent household. Fernádez-Esquinas et al. (2003) looked at
these partial stages of housing transition by means of three dimensions: (1) economic independence,
(2) living with the parents, and (3) having a permanent independent home. Based on these dimensions, the authors constructed a typology of domestic emancipation, which reaches from complete
dependence (young people living with their parents and depending on parental financial resources) to
complete emancipation (complete economic and residential autonomy of young people with respect
to their parents).
The following situations refer to intermediate housing arrangements:
§ Temporary emancipation, which concerns young people who are not living with their parents but
whose present housing situation is provisional. They do not experience full economic independence as they still receive financial support from their parents or public institutions (e. g. students).
Within our research, this was the most common intermediate housing arrangement of highly educated young people.
§ Precarious emancipation, which relates to young people who live independently but still receive
money from their parents or public institutions. In contrast to the previous category, they do not
live in provisional housing arrangements, but in independent lodgings. Therefore, their situation
can be seen as precarious rather than temporary.
§ Economic emancipation, which includes young people who still live with their parents, although
they already earn their own money. This situation was found in countries with high proportions of
young people with delayed housing emancipation. Still, there were some isolated cases of young
people returning home after having lived on their own. Among these young people, there was a relatively important group with a high educational level who, for several reasons, returned home after finishing their studies. On the whole, coming back was not seen as a normal event. As experiences of independent living tend to enhance the desire for autonomy, the motivation for returning
back home decreases as soon as the young people live outside the parental home.
Living with parents - negotiating autonomy
It is a fact that growing numbers of young Europeans stay with their parents for longer periods but
these protracted stays at home are increasingly being considered a problem (cf. Papastefanou 1997).
This tendency of prolonged residence in the parental home means that two adult generations live together in the same household and tend to develop a kind of clustered nest. Therefore, the family develops norms that establish the rules of intergenerational behaviour on some essential points. These rules are not very strict, but mostly the result of negotiations. As Sgritta (2001) puts it, “Instead of beco-
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ming emancipated from the family, young people become emancipated within the family”. Therefore, the construction of autonomy within the parental home has become a central issue in the process
of housing transition.
A look at the FATE respondents (cf. appendix) shows that living with the parents was the most common housing arrangement (61 %). The shares of home stayers differed from country to country; the
highest proportions of young people living at home were found in Italy, Portugal, Bulgaria and
Spain, followed by the United Kingdom. This situation mostly applied to respondents with lower and
medium education in Denmark, The Netherlands and Germany. They tended to stay with their parents while they completed their vocational training. If they stayed longer than this, they felt they had
to justify their situation, as staying at home was not self-evident.
Young people in Italy, Spain, Portugal and Bulgaria tended to stay with their parents while finishing
low-, medium- or high-level educational courses. These respondents could be regarded as protracted
home stayers. They mostly did not contribute to the parental income, neither with money nor with other support. Protracted cohabitation had become some sort of cultural norm.
Our empirical data show that the construction of autonomy within the boundaries of the family occurs by means of negotiation processes. Intergenerational conflicts become particularly evident as
the educational and hierarchic relationship between parents and children has to be transferred into a
relationship between members of two adult generations: parents have to concede control, while the
young need to increase their power within the family context.
Young people use certain strategies to build up and protect their private space inside their family of
origin. In this sense, a significant strategy used by our young FATE respondents concerned the management of information. Young people and their parents establish a kind of informal deal according
to which the young are expected to give their parents a certain amount of information about themselves. Giving this information to parents can be seen as a “security measure” but also as intergenerational reciprocity. Whichever is the case, gaining information about their grown-up children means that
parents retain some control over the situation and gain intimacy. Otherwise, young people are only
able to gain privacy and power by holding back information, as in the case of the following Portuguese female:
“It´s good and near but of course there are things about my personal life that I don´t tell. I
keep for myself. I don´t tell everything, everything to my parents, because they wouldn´t understand, they have a different mentality than mine. Not my future plans, but things that I do
with my boyfriend. I don´t tell them everything; I´m talking about my intimate relationship
They could even accept, but they wouldn´t understand. And there is no need...” (female, 23,
university finalist).
Another important strategy to protect privacy is to reduce the involvement in personal relationships
within the family, and to transfer significant relationships to other areas. Although young people may
still be living with their family, they tend to reduce the time spent at home and the communication
with their parents and other family members. This often means that family members only get together
at common meals. As a result, the significance of the parental home is reduced to a kind of hotel, i. e.
a place where young people change clothes, eat or sleep:
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“I never speak with my parents, I don’t know, I never see them. They are always working, and
when I come home I go to my room to watch TV or to play with the computer, whatever, maybe
we don’t see each other in several days” (male, 25, low education level, Spain).
This autonomy within the boundaries of the family is a kind of restricted autonomy, as the young are
still bound to parental rules and expectations. Therefore, the degree of independence within the family is likely to be limited. In spite of the fact that most young people and their parents describe their cohabitation as harmonious and based on mutual understanding and trust, they are involved in a situation where both generations try to achieve different goals; while the young look for increasing their level of independence, the parents rather want to stick to their role as parents: “No, I´m completely free
... but I have to ask before” (female, 26, first stage of tertiary education, Spain).
Our detailed analysis of the parental perspective showed that it were mostly Southern European parents who reflected on this situation. They compared the situation of their children with their own experience and came to the conclusion that housing emancipation patterns have changed tremendously.
They considered their own former housing transition as the traditional way of leaving home: mainly
for economic reasons and lack of autonomy within the family. Parents said that staying at home had
become advantageous for their children as they enjoyed freedom, understanding, affection and help
without being controlled by their families. At the same time, they supported the idea that their children should leave home without having to forfeit their living standard.
“Perhaps in my time we became adult sooner than they do now, because when getting married
we passed to depend on ourselves before than today. Today, young people stay longer at home,
in my time we became emancipated much sooner, at my son´s age I was already married, we
got married, we left house and we had other kinds of problems, we no longer depended on our
parents to solve the things (...)” (Spanish mother, housewife, high social status).
The latter assumption reveals a highly ambivalent attitude towards the protracted cohabitation with
adult children. Parents in other European countries showed less ambivalent opinions regarding the
stay of their offspring at home. The majority of parents did not see delayed emancipation as a problem and pointed out the advantages for both generations. Parents tended to understand the needs for
mutual adaptation. Autonomy at the parental home is being defined as a limited kind of independence. In this sense, parents need to learn to let their children go. By letting go the control over their adult
children, parents make sure that both generations remain attached. However, the process of finding
the right balance between control and freedom or between being parent and friend was considered a
difficult task (cf. van de Velde 2000).
What kind of support do young Europeans receive in their transitions?
In our institutional survey, we found considerable variation across the national contexts with respect
to the material support young people received from their families or the state. There was also a variation in young people sources of incomes depending on their educational level. In the lowest education groups, income tended to be derived from employment and state benefits, in the group with medium-level education from training allowances and employment, whilst higher-educated respondents
received most support from their parents, but many also combined this with income from employment and loans or grants.
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Delayed and negotiated autonomy: domestic emancipation of young Europeans
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Five key dimensions of family support were identified on the basis of the qualitative survey: material
support, network support, emotional support, advice and practical support.
§ The extent of material support to the young showed a wide diversity, ranging from complete to
partial and absent. In respect of divergence and convergence across the various contexts, there was
a clear dichotomy between regions where state support predominates and others where the family
is the main provider. The most abundant levels of state support can be found in Denmark, where
the need to support young people´s independence is recognised as an explicit goal of social policy.
The Southern European contexts provide a sharp contrast, with only minimal or non-existent state
support; young adults´ transitions are often heavily dependent upon family resources. Evidence of
the provision of material support by families was most apparent among those who had completed
higher education, and young people were acutely aware that higher education is not free and family support is important. Combining their studies with part-time employment was often critical for
attaining a viable standard of living.
§ In most European countries, the family has also traditionally played a role in securing employment
for their offspring through the use of informal network support. In the modern context, job allocation processes are assumed to have become more closely tied to cultural and educational capital.
However, in Northern Europe, there was little evidence of this use of informal networks (it was
prominent especially in Bulgaria and Spain).
§ Young people also place high value on the emotional support provided by parents, even more so
than material support. Where emotional support is not evident, young adults articulate this loss as a
noticeable deficit. This was particularly notable in Denmark, where some young people perceive
parental philosophies of letting them find their own ways as a lack of support.
§ With the ever more uncertain process of transitions and the fact that individuals are increasingly
held responsible for their own decisions, access to sound advice seems particularly salient. Young
people were often critical of the advice provided by “official sources” in the form of guidance and
counselling, whilst parents, although eager to support their children in their decisions, often felt
unable to guide them in educational or occupational decisions because they were not familiar with
modern educational and labour-market contexts.
§ The practical support provided by parents appeared to be given in largely unconditional ways, although a distinction could be drawn between Southern and Northern European countries. In less affluent families in Southern contexts, the provision of material support depended on the family resources. The attitude of less affluent Spanish parents could be summed up as, “If you don´t study
you will need to work”, while among affluent families, the philosophy was, “If you don´t study you
can´t work”. Although support was provided in a largely unconditional manner, the deeply enshrined reciprocal expectations embedded within policy and culture among parents and young people
alike meant there were expectations of reciprocity. This tended to take the form of demanding intergenerational support and (particularly in the case of young women) expressing expectations of
caring for parents in old age. In Northern European countries, reciprocal expectations were more
diverse.
Transitions within different models of public welfare
An analysis of the relevance and meaning of different forms of support given to young people in the
process of domestic emancipation has to bear in mind that young adults in Europe are embedded in
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Delayed and negotiated autonomy: domestic emancipation of young Europeans
social and legal relationships, which depend on the respective national and regional contexts. These
relationships are relevant for the transition regimes that refer to clusters of countries sharing a similar
Gestalt of socio-economic structures, institutions and cultural patterns. Such transition regimes also
influence domestic transitions, as young people decide on their housing transitions in accordance
with their material means and independence expectations. Using Gallie´s and Paugam´s (2000) adaptation of Esping-Andersen´s (1990) model of comparative welfare regimes as a starting point, we can
sketch the following models of housing transitions for the nine European regions covered by our project:
§ Models of advanced residence autonomy: Young people in Scandinavian countries (e. g. Denmark) growing up in universalistic transition regimes (which recognise them as full citizens and
where the political concept of youth is focused on the personal development of the individual) are
entitled to generous public support provided as educational allowances. Moreover, Scandinavian
countries favour an advanced autonomy model of residence, which determines the independence
expectations of young people and their families. Herein, personal development is regarded as inconceivable without the acquisition of domestic independence. As a consequence, young adults in
Scandinavia leave their parents´ home much earlier than in other European countries.
§ Models of relative residence autonomy: In countries with employment-centred transition regimes
(e. g. Germany and The Netherlands), social entitlements are linked to the work position and/or to
the family status. In this type of transition regimes, where the political concept of youth support is
focused on vocational qualification and the allocation of the young into professional and social positions, young adults who are not employed only have indirect access to public support. This makes them economically more dependent on their families than in Scandinavian countries. At the same time, the residence model is based on relative autonomy. Thus, young people are expected to
move out as soon as possible, despite being economically supported by their parents. However, if
leaving the parental home is not possible, it is accepted that they stay at home for a longer period.
§ Models of relative autonomy and/or dependence: In liberal transition regimes (e. g. in the United
Kingdom) support focuses on individual or private provisions and responsibility, and on promoting economic independence through employability. Nevertheless, prolonged education has turned the former tradition of advanced autonomy into a situation of relative autonomy, or even dependence. Because of prolonged education, young adults increasingly depend on the material support and accommodation provisions of their families. This leads increasing numbers of young
adults to delay their departure from home.
§ Models of extended dependence: Finally, sub-protective welfare regimes prevailing in Southern
European countries and post-socialist transition regimes are characterised by the absence of public
support. In an extremely difficult labour market, young adults thus are highly dependent on their
families. Furthermore, the cultural norm supports an extended dependence residence model, which
means that young people are expected to stay with their parents for longer periods of time.
As our comparative research shows, transition regimes represent different scenarios, which may restrict or enhance the choices and scopes of action for young adults in Europe concerning their decision of staying in or leaving their parental home.
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Delayed and negotiated autonomy: domestic emancipation of young Europeans
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Conclusions
Domestic emancipation is a decisive aspect in the transition to independent adulthood. Housing transitions are part of this process, which involves intermediate semi-dependent arrangements and some
returns before the permanent transition to independent housing is made. Young people´s decision to
move into an independent lodging is influenced by social expectations, resources, structural constraints, fears and desires. On the whole, housing transitions are embedded in transition regimes,
which refer to different constellations of socio-economic structures, institutions and cultural
patterns.
In the light of the discrepancies between the ageing population and the decreasing fertility rates of
Europe, it has become important to investigate and support the domestic emancipation of young Europeans. Our comparative analysis suggests that education and labour-market transitions should be
decoupled from such other transitions to adulthood, as housing transitions.
One important factor determining the decoupling of transitions into adulthood is related to the economic support of the young. Therefore, it is important to recognise young people as full citizens, who
are entitled to individual and direct allowances from the state. In fact, individually allocated economic resources have proven to be much more effective in promoting domestic independence compared to the indirect economic support of the family of origin.
It is also important to support short spells of independent housing - such as student exchanges or voluntary work - as they seem to strengthen the desire for autonomy. Our data suggest that privileging
the maintenance of certain living standards may interfere with the process of domestic emancipation.
Therefore, it may be useful to motivate and enable young people to live in semi-dependent and
intermediate forms of housing arrangements.
Finally, our results seem to be in line with the findings of other studies (cf. Bertram 2005), which
point out that delayed processes of leaving the parental home and entering the labour market constrict
the available time to achieve other relevant markers of transition. Young adults are expected to achieve a secure job, to establish an independent household and to found a family of their own in a relatively short period of time. Given the uncertainties of the labour market, this puts them under
considerable time pressure.
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Appendix: Research Design
Institutional survey
The quantitative institutional survey was developed on the basis of a common conceptual
framework and questionnaire. It was carried out in the national contexts of the nine participating partners. The respondents were young people (15 to 29 years of age), who were
interviewed in their educational institutions.
Sample
1,929 young people were interviewed at the end of their educational courses (984 young
women and 945 young men)
Qualitative survey
Some of the young people who had participated in the institutional survey were asked
one year later if they wanted to take part in the qualitative research. Their interviews were
complemented with parental interviews.
Sample
376 young people (193 young women and 183 young men)
219 parental interviews (47 with couples, 130 with mothers and 42 with fathers)
Respondents´ national and regional origins
United Kingdom: Coleraine District in Northern Ireland (about 80 km from Belfast)
West Germany: Tübingen and Reutlingen in Baden-Württemberg (South-West)
East Germany: Dresden, Meissen, Radebeul, Riesa, Moritzburg and Kreischa
(in Saxony)
The Netherlands: Leiden
Denmark: Kalundborg, Holbaek and Copenhagen
Spain: Valencia-Region: Provinces of Valencia, Alicante und Castell
Italy: District of Milan
Portugal: Almada (South of Lisbon)
Bulgaria: Plovdiv and surroundings
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Delayed and negotiated autonomy: domestic emancipation of young Europeans
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Family forms and the young generation in Europe. Report on the annual seminar 2001. ÖIF, Wien
(Materialiensammlung, Heft 16)
http://europa.eu.int/comm/employment_social/eoss/downloads/milan_report_2001_en.pdf
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Delayed and negotiated autonomy: domestic emancipation of young Europeans
Statistisches Bundesamt (Hrsg., in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftszentrum Berlin und dem
Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) (2004): Datenreport 2004. Zahlen
und Fakten über die Bundesrepublik Deutschland, aktualisierte Auflage, Teil 2
Van de Velde, C. (2000): Autonomy-construction in a dependence situation. Young unemployed
people and family relationships in France and Spain. Centre de Recherche en Economie et Statistiques, Paris
Zu den Autoren
René Bendit, Dr. phil., Psychologe (Diplom) und Soziologe (M.A.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Deutschen Jugendinstitut und für die Koordination der internationalen Forschungskooperationen
mit Mitgliedsländern der Europäischen Union und Lateinamerikas verantwortlich. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen einerseits der Migrationsforschung (vor allem Eingliederungsprobleme von Angehörigen ethnischer Minderheiten und deren Kindern in die europäischen
Gesellschaften), andererseits der vergleichenden europäischen Jugendforschung und Jugendpolitik.
Seit den 1990er Jahren beteiligte er sich an mehreren von der EU-Kommission geförderten Projekten, so jüngst an »Families and transitions in Europe (FATE)«. Aktuelle Veröffentlichungen: (zus.
m. Andy Biggart et al.) Families and Transitions in Europe. Final Scientific Report. 2004; (zus. m.
Kerstin Hein) Young Europeans transitions to adulthood: expectations regarding personal autonomy
and family formation. In: Sibylle Hübner-Funk (Hrsg.): Research in progress. Selected studies of the
German Youth Institute. München 2004; Jugend und Jugendpolitik in Europa: Welchen Beitrag leistet die europäisch vergleichende Jugendforschung? In: Sabine Hering / Ulrike Urban (Hrsg.): »Liebe
allein genügt nicht«. Historische und systematische Dimensionen der Sozialpädagogik. Opladen
2004
Deutsches Jugendinstitut e. V.
Nockherstraße 2
81541 München
E-Mail: [email protected]
Andy Biggart ist als Soziologe derzeit in der Sozialforschungsberatung Großbritanniens tätig, vor allem bezüglich einiger von der Britischen Regierung und der EU-Kommission geförderter Projekte.
Zuvor hat er Forschungs- und Lehrfunktionen für Soziologie und Sozialpolitik an den Universitäten
von Ulster/Irland und Glasgow sowie Edinburgh/Schottland wahrgenommen. In jüngster Zeit war er
Koordinator des EU-finanzierten Projekts »Families and Transitions in Europe (FATE)«. Er hat vor
allem zu Fragen der beruflichen Weiterbildung von Jugendlichen sowie zu deren Problemen des
Übergangs in den Arbeitsmarkt (in britischer und in europäischer Perspektive) publiziert. Aktuelle
Veröffentlichungen: (zus. m. R. Bendit et al. (2004): Families and transitions in Europe: State of the
art report. Brüssel. European Commission. 2004; (zus. m. A. Walther) Young adults yo-yo transitions: struggling for support between family and state in comparative perspective. In: C. Leccardi
(Hrsg.): Growing up in a changing world: transitions to adulthood in a comparative perspective.
Aldershot (im Erscheinen); (zus. m. A. Furlong et al.) Youth Transitions: Patterns of vulnerability
and processes of social inclusion. Edinburgh 2003
11 Coleraine Road, Portrush, BT56 8EA, United Kingdom
E-Mail: [email protected]
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Kerstin Hein, Dipl.-Psychologin der Universität Santiago de Chile, hat im Juli 2005 den Dr. phil. in
Sozialpsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München erworben. Seit 1999 war sie –
mit Unterbrechungen – als wissenschaftliche Mitarbeiterin in den EU-Projekten »Misleading trajectories. An evaluation of the unintended effects of labour market integration policies for young adults
in Europe Youth policy and participation. Potentials of participation and informal learning in young
people transitions to the labour market. A comparative analysis in ten European regions« und »Families and transitions in Europe« am Deutschen Jugendinstitut, München, tätig. Aktuelle Veröffentlichungen: Hybride Identitäten. Bastelbiografien in einem deutsch-chilenischen Raum. Bielefeld (im
Druck); (zus. m. Ren Bendit) Young Europeans transitions to adulthood: expectations regarding personal autonomy and family formation. In: Sibylle Hübner-Funk (Hrsg.): Research in progress. Selected Studies of the German Youth Institute. München 2004; (zus. m. Andy Biggart et al.) Families and
Transitions in Europe. State of the Art Report. Luxembourg: European Communities. 2004
E-Mail: [email protected]
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1 Jugendforschung allgemein und historische Studien
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1 Jugendforschung allgemein und historische Studien
[1-L] Abel, Jürgen; Möller, Renate; Palentien, Christian (Hrsg.):
Jugend im Fokus empirischer Forschung: Klaus Peter Treumann zum 65. Geburtstag,
Münster: Waxmann 2004, 264 S., ISBN: 3-8309-1431-8
INHALT: Die Beiträge des vorliegenden Bandes, der Festschrift zum 65. Geburtstag von Klaus
Peter Treumann, Professor für Empirische Forschungsmethoden und Statistik an der Universität Bielefeld, werfen verschiedene Schlaglichter auf das breite Spektrum empirisch pädagogischer Arbeiten zur Jugendforschung. Dieser Band bündelt Beiträge von Weggefährten
Treumanns, die das Thema Jugend unter sehr verschiedenen Aspekten betrachten. Die thematische Spannweite reicht von Kinder- und Jugendarmut, politischer Sozialisation, Hochbegabung, außerschulischer politischer Jugendbildung, Sexualität, Studienwahl bis hin zu Musikbedeutung, Medienszenen, Computer- und Internetnutzung von Jugendlichen. Da die Autoren
der empirische Ansatz der pädagogischen und psychologischen Forschung mit Klaus Peter
Treumann verbindet, ist es nicht verwunderlich, dass sich in den Beiträgen auch das breite
Spektrum empirischer Forschungsdesigns und statistischer Verfahren widerspiegelt. (DJI/Sd)
[2-L] Alkemeyer, Thomas:
'Keeping together in time': über bewegte Gemeinschaften, Lust und Rausch in modernen
Gesellschaften, in: Monika Thiele, Stephan Uhlig (Hrsg.): Rausch - Sucht - Lust : kulturwissenschaftliche Studien an den Grenzen von Kunst und Wissenschaft, Gießen: Psychosozial-Verl.,
2002, S. 23-51, ISBN: 3-89806-106-X (Standort: UB Siegen(467)-31OMV2457)
INHALT: Der Beitrag erörtert aus soziologischer und ethnologischer Sicht die Lebensstile bzw.
das Freizeitverhalten (Feste, Sport, Essen, Trinken, Flirten usw.) der Menschen in den urbanen Zentren moderner Gesellschaften auf theoretischer Ebene. In einem ersten Schritt werden die Grundzüge der neuen 'posttraditionalen' Gemeinschaften der Freizeitszenen, der Events, Jugendkulturen und Cliquen, aber auch der kleinen Unternehmen, der Mode- und der
Musikzirkel beschrieben. Der zweite Schritt beleuchtet sodann die Mechanismen und die Dynamik einer solchen performativen, mehr kultischen als organisatorischen Vergemeinschaftung unter Berücksichtigung von E. Durkheims Modell des Religiösen (1912). Der dritte
Schritt veran-schaulicht die Betonung der Materialität und Dynamik einer gemeinsamen
Handlungspraxis, der dadurch erzeugten Zugehörigkeitsgefühle, der Situativität und Körpergebundenheit des Handelns, sowie der Kreativität der Akteure in den verschiedenen Szenen
und Subkulturen gemäß ethnologischer Disziplinen (Folklore Studies, ethnologie de la performance, Historische Anthropologie). Der vierte Schritt erörtert abschließend aus gesellschaftstheoretischer Perspektive das Autonom- und Abstraktwerden der gesellschaftlichen
Prozessstrukturen gegenüber den einzelnen sozialen Akteuren, also den Zusammenhang von
abstrakter Gesellschaftlichkeit und konkreter Gemeinschaftlichkeit im Sinne von N. Elias.
(ICG2)
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1 Jugendforschung allgemein und historische Studien
[3-L] Behrendt, Peter:
Jugendliche als Gefahr oder Triebkraft des Politischen?: zum Streit um den politischen Status von Jugend in der Frankfurter und Weimarer Nationalversammlung, in: Christoph Gusy,
Heinz-Gerhard (Hrsg.): Inklusion und Partizipation : politische Kommunikation im historischen
Wandel, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 79-104, ISBN: 3-593-37737-3 (Standort:
UuStB Köln(38)-33A1699)
INHALT: Der Beitrag untersucht die kontroversen Diskussionen, die 1849 und 1919 in der Frankfurter und Weimarer Nationalversammlung um die Altersschranke im aktiven Wahlrecht entbrannten. Dabei folgt die Analyse der Parlamentsprotokolle drei zentralen erkenntnisleitenden
Fragen: Welcher Argumente und Semantiken bedienten sich die politischen Akteure, um ein
bestimmtes Wahlalter zu legitimieren? Welche persönlichen Qualitäten und Qualifikationen
setzte man für die Verleihung des Stimmrechts voraus? Wurde das Politische schließlich als
ein Raum imaginiert, den es vor Jugendlichen zu schützen galt, oder sollten umgekehrt Jugendliche vor dem Politischen geschützt werden? Am Ende des Beitrags werden die beiden
Debatten miteinander verglichen, um Rückschlüsse auf die zeit- und akteurspezifischen Deutungen und Vorstellungen des Politischen zu ziehen. Als theoretische Prämisse liegt der Untersuchung die Annahme zu Grunde, dass das Denken, Sprechen und Handeln der Politiker
diskurstypisch begrenzt war und ist. Nicht jeder Standpunkt war im Streit um die Höhe des
Wahlalters denk- und schon gar nicht sag- oder durchsetzbar. Selbst Fraktionen, welche die
parlamentarische Mehrheit auf ihrer Seite haben, können Altersregelungen nicht willkürlich
vorschlagen, um eigene Machtinteressen zu wahren oder zu verwirklichen. Dazu braucht man
Argumente, die zum jeweiligen "Argumentationsprofil" passen und sich aus bekannten "Plausibilitätsressourcen" speisen. (ICA2)
[4-L] Benedikter, Roland:
Zwischen Vielfalt und Geheimnis: wohin bewegt sich die Jugendkultur in Mitteleuropa?, in:
Deutsche Jugend : Zeitschrift für Jugendfragen und Jugendarbeit, Jg. 53/2005, H. 10, S. 427-434
INHALT: In diesem Beitrag, einem anthroposophisch geprägten Essay über aktuelle Entwicklungen in den Jugendkulturen, stellt der Autor sehr unterschiedliche Trends fest. Dabei vergleicht er die Situation im deutschsprachigen Raum mit Entwicklungen in anderen Teilen Europas und auch in anderen Erdteilen. So konstatiert er einen hierzulande neu einsetzenden
Trend hin zu mehr Spiritualität. Außerhalb Europas, so der Autor, sei die globale "Renaissance der Religionen" bereits seit 1989/91 auf dem Vormarsch, während in Europa das säkulare Erbe der Postmoderne, das die Welt primär als individuelles Bewusstseins-Konstrukt und
als Zielraum von Kommunikation betrachte, weiter dominiert habe. Andererseits gibt es Phänomene wie das "Happy slapping" unter jungen Briten: Passanten auf der Strasse würden
wahllos geschlagen, um die Szene mit Foto- und Video-Handys aufzunehmen und anschließend im Internet zu veröffentlichen. Solche neuen "Späße" pendelten zwischen medial gestützter Brutalität und dem verzweifelten Bedürfnis nach direkter Begegnung mit anderen.
Der Autor interpretiert diese und weitere jugendkulturelle Phänomene, stellt in der Trendvielfalt der Jugendszenen u.a. einen Mangel an Initiationskultur fest und entwirft abschließend
noch skizzenhaft den Ansatz einer "Integralen Jugendarbeit". (DJI/Sd)
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[5-L] Breidenstein, Georg; Prengel, Annedore (Hrsg.):
Schulforschung und Kindheitsforschung - ein Gegensatz?, (Studien zur Schul- und Bildungsforschung, Bd. 20), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 240 S., ISBN: 3-8100-4107-6
INHALT: "In diesem Buch geht es darum, die Perspektiven von Schulforschung und Kindheitsforschung aneinander zu schärfen und aufeinander zu beziehen. Diese beiden bislang weitgehend voneinander getrennten Forschungslinien stehen in einem deutlichen Spannungsverhältnis zueinander, insofern die Schulforschung Kinder vorwiegend in ihrer Schülerrolle thematisierte und dabei die Eigenwelten von Kindern wenig im Blick hatte und andererseits in der
Kindheitsforschung die Emanzipation vom pädagogischen Blick auf Kinder eher selten mit
der Analyse der Schule als Lebenswelt von Kindern einherging. Es scheint an der Zeit zu
sein, genauer nach dem Verhältnis von Kindheits- und Schulforschung zu fragen und nach
Möglichkeiten wechselseitiger Bezugnahme zu suchen. Der Band versammelt ausgewiesene
Schulforscherinnen aus dem Primarschulbereich und namhafte Kindheitsforscher in einer
gemeinsamen Publikation. Die Beiträge verknüpfen konzeptionelle Überlegungen zu der Titelfrage mit empirischen Forschungen und sind zwei Kapiteln zugeordnet: 1. Der Blick der
Schulforschung auf Kinder; 2. Der Blick der Kindheitsforschung auf Schule." (Autorenreferat).
[6-L] Bude, Heinz:
"Generation" im Kontext: von den Kriegs- zu den Wohlfahrtsstaatsgenerationen, in: Ulrike
Jureit, Michael Wildt (Hrsg.): Generationen : zur Relevanz eines wissenschaftlichen Grundbegriffs, Hamburg: Hamburger Ed., 2005, S. 28-44, ISBN: 3-936096-58-9 (Standort: USB Köln(38)32A9390)
INHALT: Der Beitrag zur Generationenforschung beleuchtet die analytische Reichweite des Generationenbegriffs und greift dafür den vom Schriftsteller W. G. Sebald geprägten Begriff der
'Zeitheimat' auf, um das Lebensgefühl der um 1940 Geborenen zu bestimmen: den Ursprung
des Generationenzusammenhangs im Krieg, in der Wirklichkeit des Ausgeliefertseins, der
Zerstörung, der Kontingenz. Ist das Phänomen der Generation auch international und modern,
so setzt die deutsche Entwicklung von den Kriegs- zu den Wohlfahrtsstaatsgenerationen doch
spezifische Akzente. Der um 1900 aufkommende Begriff der 'Jugendgeneration' setzt Jugend
und Generation in eins, das Recht zum absoluten Neuanfang wie die Geworfenheit in eine geschichtliche Situation. Generation wird zum Unterbrechungs-, Sezessions- und Durchsetzungsbegriff. Die Erfahrung von Simultanität durch Diskontinuität ändert auch den Verpflichtungscharakter des Kollektivs. Nicht Abkunft und Abfolge regeln seither das Generationenverhältnis, sondern Versorgung und Versicherung. Der Wohlfahrtsstaat wird folgerichtig der
institutionelle Ausdruck der Umstellung von Genealogie auf Generation. In diesem Zusammenhang lautet die These des Autors wie folgt: Solange Staat und Volk als Bezugseinheiten
der gesellschaftlichen Kontinuitätssicherung dienen, ist die zeitliche Investitions- und soziale
Ausgleichslogik, die 'Generationengerechtigkeit', gesichert. Erweisen sich Staat und Volk jedoch als unverlässliche Größen, fallen individuelle Lebenszeit, kollektive Generationszeit und
staatliche Institutionszeit auseinander. Die Quelle von Diskontinuität und Kontingenz ist nicht
mehr der Krieg, sondern der Wohlfahrtsstaat. (ICG2)
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[7-F] Bürgel, Tanja, Dr.; Stutz, Rüdiger, Dr. (Bearbeitung); Niethammer, Lutz, Prof.Dr. (Leitung):
Erfahrungsräume und Erwartungshorizonte im Generationenumbruch. Beteiligungschancen
und Deutungssysteme ausgewählter Basiseliten (Teilprojekt A5)
INHALT: Als zeitgeschichtlicher Beitrag widmet sich das Projekt den nachwirkenden Einflüssen
der staatssozialistischen Ära und des 89er Umbruchs auf die soziokulturelle Entwicklung in
Ostdeutschland. Die Untersuchung konzentriert sich auf die intergenerationale Erfahrungsverarbeitung zwischen der ostdeutschen Nachkriegsgeneration und ihrer Nachkommen, die
die Pubertät in einer durch Umbruchskrise und Konsumüberflutung geprägten Situation
durchlebten. In welcher Weise und mit welchen Konsequenzen, wird gefragt, schlägt die
Dramatik des beschleunigten sozialen Wandels seit 1989 auf den bevorstehenden Generationswechsel durch? Dabei wird davon ausgegangen, dass dieser Wechsel von zwei in ihrer sozialen Entfaltung und Anerkennung gebremsten ostdeutschen Generationen vollzogen wird.
Hypothetisch wird ein historisches Modell politischer Generationsfolge zugrundegelegt, wonach tiefen gesellschaftlichen Kontinuitätsbrüchen, zumindest in Deutschland seit dem Ersten
Weltkrieg, in ihren Selbst- und Weltinterpretationen polarisierte Jugendgenerationen folgten,
die sich im Falle eines Staus ihrer sozialen Beteiligungschancen radikalisierten. Die kulturwissenschaftlich fundierte Untersuchung stützt sich u.a. auf qualitative biografische Studien
unter Basiseliten aus zwei unterschiedlichen sozialen Milieus: 1. aus universitätsnahen intellektuellen Kulturszenen in Berlin, Leipzig und Jena, wo oppositionelle Gruppierungen bis
1989 einen geeigneten Nährboden fanden und 2. aus Führungsgruppen sozialer Vertretung
und Betreuung in Großbetrieben ostdeutscher Industriestandorte. Das Projektteam fragt nach
primären und sekundären Sozialisationserfahrungen, sowie nach veränderten Handlungsorientierungen, Weltsichten und Haltungen gegenüber gesellschaftlichen Institutionen nach dem
Umbruch. Studien zu vergleichbaren Lebensverläufen beider Generationen in Westdeutschland dienen als Vergleichsfolie. Zusammenfassende Analysen und Diagnosen zielen auf subjektive Kulturmuster, die es mit generationsspezifischen kulturellen und politischen Ausdruckformen zu vernetzen gilt. Letztlich sollen Aussagen zu der Frage erarbeitet werden, ob
sich im Gefolge von 1989 vom Osten aus nochmals eine politisch radikalisierte Jugendgeneration herauskristallisiert oder ob der postideologische Zeitgeist und die Trends "forcierter
Modernisierung" die kommende Generation in historisch neue Richtungen treiben.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bürgel, Tanja: Pragmatisch oder radikal? Ostdeutsche Studenten
in der Krise des Wohlfahrtsstaates. in: Schüle, Annegret; Gries, Rainer (Hrsg.): Geschichte
der Generationen in der DDR. Weimar: Böhlau 2004.+++Dies.: Gibt es eine vom ostdeutschen Umbruch geformte Generation? Zu den Prägungen und Perspektiven ostdeutscher
Mauerfall-Kinder. in: Schüle, Annegret; Ahbe, Thomas; Gries, Rainer (Hrsg.): Die DDR aus
generationsgeschichtlicher Perspektive: eine Inventur. Leipzig: Leipziger Universitätsverl.
2005.++Niethammer, Lutz: Amerikanisierung und Sowjetisierung: zur Verflechtung zeitgeschichtlicher Vergleiche. in: Nagler, Jörg (Hrsg.): Nationale und internationale Perspektiven
amerikanischer Geschichte: Festschrift für Peter Schäfer zum 70. Geburtstag. Jenaer Beiträge
zur Geschichte, Bd. 5. Frankfurt am Main: P. Lang 2002, S. 157-178. ISBN 3-631-380100.+++Ders.: Generation und Individualität: erfahrungsgeschichtliche Erwägungen zur biografischen Situierung Anna Seghers' im 20. Jahrhundert. in: Argonautenschiff: Jahrbuch der Anna Seghers Gesellschaft, Berlin und Mainz e.V., Bd. 12. Berlin, Mainz: Anna Seghers Gesellschaft 2003, S. 51-69.+++Ders.: The infancy of Tarzan. in: New Left Review, 19, Second Series, 2003, pp. 79-91.+++Ders.: Sind Generationen identisch? in: Reulecke, Jürgen (Hrsg.):
Generationalität und Lebensgeschichte im 20. Jahrhundert. Schriften des Historischen Kol-
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legs: Kolloquien, Bd. 58. München: Oldenbourg 2003. ISBN 3-486-56747-0.+++Ders.: Was
Oral History von sozialwissenschaftlichen Erhebungsmethoden unterscheidet. in: Mitteilungen des SFB 580, 2003, Nr. 6, S. 33-37.+++Ders.: Ex oriente lux, nox oder nix? Einführung
zur ungewissen Folge prägnanter Jugendgenerationen des 20. Jahrhunderts. in: Bürgel, Tanja;
Niethammer, Lutz; Stutz, Rüdiger (Hrsg.): Erfahrungsräume und Erwartungshorizonte im
ostdeutschen Generationenumbruch. Wissenschaftliche Mitteilungen des SFB 580, H. 12.
+++Ders.: Nachdenken über eine nachideologische Geschichte tut not: Beitrag zu der 'Umfrage nach dem Verbleib der Geschichte'. in: Berliner Debatte Initial, 16, 2005, H. 2, S. 32ff.
+++Stutz, Rüdiger: Weaving networks: the university of Jena in the Weimar Republic, the
Third Reich and the postwar East German state. in: Walker, Mark (ed.): Science and ideology: a comparative history. London/ New York: Routledge 2003, pp. 186-226.+++Ders.:
Neueste Forschungsergebnisse zu den Interdependenzen zwischen den 1950er und 1970er
Geburtsjahrgängen: Vortrag auf der Interdisziplinären Tagung am 5./6. Juli 2002 in Leipzig.
in: Schüle, Annegret; Gries, Rainer (Hrsg.): Geschichte der Generationen in der DDR. Weimar: Böhlau 2004.+++Ders.: Das historische Generationenkonzept und die Erforschung von
Umbruchserfahrungen im späten Jugendalter. in: Schüle, Annegret; Ahbe, Thomas; Gries,
Rainer (Hrsg.): Die DDR aus generationsgeschichtlicher Perspektive: eine Inventur. Leipzig:
Leipziger Universitätsverl. 2005.+++Ders.: Vom "Feindagenten" zum Vorzeigemanager: der
erste Kombinatsdirektor des VEB Carl Zeiss Jena in der Wahrnehmung von SED und Staatssicherheit (1946-1966). in: Historische Sozialforschung. Sonderheft: Unternehmer & Manager im Sozialismus, Vol. 30, 2005, Bd. 2, S. 130-159. ARBEITSPAPIERE: Bürgel, Tanja: Die
Rettung der Utopie vor der Wirklichkeit oder wie in der Generationsfolge der DDR mit Vergangenheit und Zukunft umgegangen wurde. 2002.+++Dies.: Adoleszenz im Umbruch. Generationsmerkmale der ostdeutschen Kinder des Mauerfalls. Vortragsmanuskript/ Arbeitspapier. 2003.
ART: gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, SFB 580 Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch - Diskontinuität, Tradition und
Strukturbildung (Carl-Zeiss-Str. 2, 07743 Jena); Universität Jena, Philosophische Fakultät,
Historisches Institut (Fürstengraben 13, 07743 Jena)
KONTAKT: Leiter (Tel. 03641-944450, e-mail: [email protected])
[8-L] Deinet, Ulrich; Icking, Maria:
Subjektbezogene Dimensionen der Aneignung, in: Ulrich Deinet (Hrsg.): Sozialräumliche Jugendarbeit : Grundlagen, Methoden und Praxiskonzepte, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,
2005, S. 59-73, ISBN: 3-8100-4086-X (Standort: UB Trier(385)-10/OD/ln38305(2))
INHALT: Ausgehend von einem Raumbegriff, der die Trennung zwischen Raum und Subjekt
überwindet, wird in diesem Kapitel untersucht welchen Einfluss subjektbezogene Bedingungen auf die Aneignungstätigkeiten von Kindern und Jugendlichen haben. Insbesondere geht
es um die Unterschiede im Aneignungsverhalten zwischen den Altersstufen und unter geschlechtsspezifischen Aspekten. Von großer Bedeutung ist aber auch allgemein die Veränderung der Jugendphase, die durch Entgrenzung und damit verbunden durch Ambivalenzen und
Widersprüche gekennzeichnet ist. (FR2)
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[9-L] Deinet, Ulrich:
"Aneignung" und "Raum" - zentrale Begriffe des sozialräumlichen Konzeptes, in: Ulrich
Deinet (Hrsg.): Sozialräumliche Jugendarbeit : Grundlagen, Methoden und Praxiskonzepte, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 27-57, ISBN: 3-8100-4086-X (Standort: UB Trier(385)10/OD/ln38305(2))
INHALT: "In diesem Kapitel wird zunächst die Subjekttheorie des sozialräumlichen Konzeptes
auf der Basis der Aneignungstheorie von Leontjew und ihrer Rezeption durch die kritische
Psychologie beschrieben. Das tätigkeitsorientierte Konzept der Erschließung der Lebenswelt
von Leontjew wird im zweiten Teil auf die heutigen gesellschaftlich räumlichen Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen bezogen. Die insbesondere von Holzkamp (1983) formulierte Übertragung des Aneignungskonzeptes findet eine auch für die Praxis nutzbare Präzisierung in der Verbindung des Aneignungskonzeptes mit den sogenannten sozialökologischen
Ansätzen. Schon die Lebensweltanalyse von Martha Muchow (aus den 30er Jahren) beschrieb
einen Zusammenhang von Aneignung und den konkreten Räumen von Kindern und Jugendlichen. Das Zonenmodell von Baacke (1984) sowie das Inselmodell von Zeiher (l983) sind in
der Lage, unterschiedliche Modelle für die Beschreibung der Strukturen kindlicher und jugendlicher Lebenswelten zu liefern. Ein aufgrund der Veränderung sozialräumlicher Bedingungen erweiterter Raumbegriff wird in im dritten Teil beschrieben. Die Veränderung der
Sozialisationsbedingungen von Kindern und Jugendlichen führt zu einem Verständnis, das
auch die (neuen) Medien als Sozialräume begreift. "Spacing", Bewegung, Veränderung und
Verknüpfung von Räumen können als Konsequenzen dieser neuen Raumvorstellung für das
Aneignungskonzept formuliert werden." (Autorenreferat)
[10-L] Göppel, Rolf:
Das Jugendalter: Entwicklungsaufgaben, Entwicklungskrisen, Bewältigungsformen, (Pädagogik der Lebensalter, Bd. 4), Stuttgart: Kohlhammer 2005, VIII, 258 S., ISBN: 3-17-017415-0
(Standort: UB Bonn(5)-20058362)
INHALT: Im ersten Teil der Untersuchung wird das Bild des Jugendalters aus unterschiedlichen
theoretischen Deutungsperspektiven gezeichnet. Hier kommen die klassischen Positionen der
Jugendpsychologie und Positionen der modernen Entwicklungspsychologie ebenso zu Wort
wie psychoanalytische, soziologische und pädagogische Positionen. Die Grundlage des zweiten Teils bilden autobiographische Texte Jugendlicher und junger Erwachsener, die die zentralen Entwicklungsaufgaben des Jugendalters im subjektiven Erleben der Betroffenen widerspiegeln. Anforderungen des Jugendalters bestehen darin, mit den körperlichen Veränderungen der Pubertät zurecht zu kommen, zu einem positiven Verhältnis zum eigenen Körper zu
finden, ein lustvolles, selbstbestimmtes und verantwortliches Verhältnis zur Sexualität zu
entwickeln, eine neue Beziehung zu den eigenen Eltern zu finden, sich in der Welt der Cliquen und Gruppen zurecht zu finden und reife Freundschaftsbeziehungen aufzubauen, ein
neues, selbstverantwortliches Verhältnis zum schulischen Lernen zu gewinnen, die eigene Identität auszubilden und schließlich auch, sich mit der Sinnfrage auseinander zu setzen und
eigenständige Standpunkte in moralischen, politischen und religiösen Fragen zu entwickeln.
(ICE)
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[11-F] Götz von Olenhusen, Irmtraud, Prof.Dr. (Leitung):
Online-Lexikon "Jugendorganisationen und Jugendkulturen im 20. Jahrhundert"
INHALT: Aufbau einer Datenbank, die über Jugendorganisationen und Jugendkulturen des 20.
Jahrhunderts Auskunft gibt. Diese wird nach Abschluss des Projekts online zur Verfügung
stehen. ZEITRAUM: 1900 bis 2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, USA
ART: Eigenprojekt ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Historisches Seminar VII Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf)
KONTAKT: Haumann, Sebastian (Tel. 0211-81-13341,
e-mail: [email protected])
[12-L] Hafeneger, Benno:
Teilhabe, Beteiligung und Partizipation: historische Notizen, in: Neue Praxis : Zeitschrift für
Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik, Jg. 35/2005, H. 2, S. 200-204 (Standort: USB
Köln(38)-XG2744; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Partizipation, Beteiligung und Teilhabe zählen in den Publikationen der Jugendforschung sowie der Kinder- und Jugendarbeit zu den zentralen Themen der letzten Jahre. Dabei
verweist die synonyme Verwendung dieser drei Begriffe auf die Unschärfe in der nationalen
wie internationalen fachlichen Diskussion. Im Rahmen eines vom Land Hessen geförderten
Forschungsprojektes zur "Partizipation von Kindern und Jugendlichen" am Institut für Erziehungswissenschaft der Philipps-Universität Marburg wird auch die Geschichte dieses Begriffes nachgezeichnet. Der Autor richtet im vorliegenden Beitrag seinen "historischen" Blick vor
allem auf das Verhältnis von Jugendlichen zur zeitbezogenen Politik und Gesellschaft. Empirische Befunde und zahlreiche Jugendstudien in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zeigen, dass Partizipation und politische Bildung Dauerthemen sind. Deutlich wird auch,
dass Partizipation gefördert werden muss, will man Distanz und Vertrauensverlust in der heutigen jungen Generation gegenüber der etablierten Politik, den etablierten Parteien, zentralen
gesellschaftlichen Organisationen und Institutionen verringern. (DJI/Sd)
[13-L] Helsper, Werner; Kamp, Martin; Stelmaszyk, Bernhard (Hrsg.):
Schule und Jugendforschung zum 20. Jahrhundert: Festschrift für Wilfried Breyvogel, (Studien zur Jugendforschung, Bd. 25), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 300 S., ISBN: 38100-4172-6
INHALT: Die Beiträge dieser Festschrift anlässlich des 60. Geburtstages von Wilfried Breyvogel
setzen sich mit sehr unterschiedlichen Forschungsthemen auseinander. Enthalten sind Texte
von Erziehungswissenschaftlern und Historikern zu den Themenkomplexen Jugend, Jugendkulturen, Schule, Nationalsozialismus und Stadt. Die thematische Breite der Beiträge - theoretische Perspektiven der Jugendforschung, praxisnahe Reflexionen, theoretische Analysen
sowie Texte zu aktuellen Debatten der Schul- und Jugendforschung - wirkt heterogen. Sie
verweist aber auch auf das umfassende Forschungs-, Lehr- und Diskussionsspektrum mit und
um Wilfried Breyvogel. Der Band gliedert sich in fünf Teile. Im ersten Teil geht es um theoretische Perspektiven der Jugendforschung: Ästhetik, Subjektivität, Adoleszenz und Urbanität. Der zweite Teil umfasst historische Beiträge zum Themenrahmen Jugend und Schule und
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Teil 3 thematisiert aktuelle Perspektiven und Entwicklungen, also das Konzept Schülerschule,
schulische Sinnerfahrungen sowie Schülerpartizipation. Zwei Beiträge (Teil 4) beschäftigen
sich mit Jugendkulturen in Ostdeutschland sowie mit Rechtsextremismus im Strafvollzug.
Und im abschließenden fünften Teil geht es um zwei sozialpädagogische Ansätze: die Kinder- und Jugendarbeit und die ASD-Arbeit. (DJI/Sd)
[14-L] Kannonier-Finster, Waltraud:
Eine Hitler-Jugend: Sozialisation, Biographie und Geschichte in einer soziologischen Fallstudie, (Tiroler Studien zu Geschichte und Politik, Bd. 5), Innsbruck: Studien-Verl. 2004, 191 S.,
ISBN: 3-7065-4048-7 (Standort: USB Köln(38)-32A5317)
INHALT: "An einem exemplarischen Fall untersucht diese Studie, wie im Nationalsozialismus
männliche Jugendliche durch die Mitgliedschaft in der Hitler-Jugend in ihrem Weltbild geprägt und auf ihre Rolle als Soldaten in der Deutschen Wehrmacht vorbereitet wurden. Die
Hitler-Jugend war nicht nur eine politische Jugendorganisation. Sie hatte die Funktion einer
staatlichen Erziehungseinrichtung. Ihre Zuständigkeit erstreckte sich außerhalb von Elternhaus und Schule auf die gesamte Erziehung der Jugendlichen im 'Dritten Reich'. Ab dem Jahr
1939 war die Mitgliedschaft in der Hitler-Jugend obligatorisch. Das ist jenes Jahr, in dem der
Zweite Weltkrieg beginnt. Die Sozialisation in der Hitler-Jugend kann als das zentrale Kennzeichen für eine 'deutsche' Jugend im Nationalsozialismus gelten. Im Folgenden wird das historische Phänomen einer Jugend im Nationalsozialismus unter einer soziologischen Perspektive betrachtet'. Das heißt, es wird versucht, die Bedeutung der geschichtlichen Verhältnisse
und Prozesse an der lebensgeschichtlichen Erfahrung einer konkreten Person anschaulich und
nachvollziehbar zu machen. Die Studie macht verständlich, wie Jugendliche die NS-Zeit als
eine Phase der persönlichen Entfaltung erleben konnten, obwohl ihnen zugleich jedes Streben
nach Freiheit und Individualität abgewöhnt wurde. Sie zeigt auch, wie in den Nachkriegsjahren das 'österreichische Gedächtnis' die Erinnerung an Hitler-Jugend und Krieg eingefroren
hat. Am Fall von Alois Hauser werden die Konsequenzen dieser gesellschaftlichen Bedingung sichtbar: Sie ermöglichen einerseits die Neutralisierung der persönlichen Jugenderfahrungen, andererseits tragen sie zur Aufrechterhaltung der in der Jugend erworbenen Mentalitäten bei." (Autorenreferat)
[15-L] Kittsteiner, Heinz D.:
Die Generationen der "Heroischen Moderne": zur kollektiven Verständigung über eine
Grundaufgabe, in: Ulrike Jureit, Michael Wildt (Hrsg.): Generationen : zur Relevanz eines wissenschaftlichen Grundbegriffs, Hamburg: Hamburger Ed., 2005, S. 200-219, ISBN: 3-936096-589 (Standort: USB Köln(38)-32A9390)
INHALT: Der Beitrag zur Generationenforschung greift den Begriff der Entelechie auf, den K.
Mannheim von Aristoteles entlehnt hat, um damit das politisch-kulturelle Telos einer Generation zu bezeichnen, und untersucht die Grundaufgabe nicht mehr nur einer Generation, sondern Mannheims Überlegungen erweiternd, dreier 'Heroischer Generationen' im 20. Jahrhundert: (1) der Generation der Jugendbewegung, (2) der Generation der politischen Jugend und
(3) der skeptischen Generation. Diese Erweiterung konkretisiert der Autor exemplarisch mit
Hilfe einer mutmaßlichen Begegnung im November 1933 zwischen M. Heidegger, Jahrgang
1889, und zwei radikalen Tübinger Studenten, M. Sandberger und E. Ehrlinger, 1911 bzw.
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1910 geboren, die später SS-Täter werden. In deren generationenübergreifenden Dialog wird
die verbindende Grundaufgabe dieser 'Heroischen Generationen' erkennbar: das 'ewige
Deutschland', das heißt, die gemeinsame Anstrengung, der bürgerlich-nivellierenden, liberalen Moderne eine eigene 'deutsche' Form entgegenzusetzen und mit aller Gewalt zu verwirklichen. Den theoretischen Rahmen der Ausführungen bilden die Begriffsbestimmungen von
'Generation' bei Heidegger und Dilthey. Ferner wird hinsichtlich der historischen Periodisierungen zwischen einer Stabilisierungsmoderne des 17. Jahrhunderts und einer evolutiven
Moderne des 18. und 19. Jahrhunderts unterschieden, die in die heroische Moderne des späten
19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts übergeht. (ICG2)
[16-L] Latzko, Brigitte:
Wie erleben Jugendliche emotionale Autonomie?: theoretische Überlegungen und empirische Befunde zu einem neu definierten Konzept, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung
und Sozialisation, Jg. 26/2006, H. 1, S. 36-51 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Im Mittelpunkt des Beitrags steht eine Facette der Autonomieentwicklung im Jugendalter, die emotionale Autonomie. Anhand der kritischen Analyse der entsprechenden theoretischen Konzepte in der einschlägigen Literatur wird ein alternatives Modell entwickelt, das
emotionale Autonomie als Gefühlsqualität im Erleben der Eltern-Kind-Beziehung konzipiert
und dabei zwischen einer kognitiven und affektiven Komponente unterscheidet. Im zweiten
Teil des Artikels werden erste Befunde hinsichtlich der empirischen Gültigkeit des so genannten Zwei-Komponenten-Modells präsentiert. Die Ergebnisse der Interviewerhebung mit
16 Jugendlichen im Alter von 15 Jahren und deren Mütter stützen die postulierten Annahmen
und zeigen darüber hinaus auf, welche Bedeutung der mütterlichen Akzeptanz für die Autonomiebestrebungen des Kindes zukommt." (Autorenreferat)
[17-L] May, Michael:
Selbstregulierung: eine neue Sicht auf die Sozialisation, (Psyche und Gesellschaft), Gießen:
Psychosozial-Verl. 2004, 321 S., ISBN: 3-89806-356-9 (Standort: UuStB Köln Heilpädag.
Abt.(38)-2005/220)
INHALT: Der Verfasser zeigt einleitend, warum das Konzept der Selbstregulierung zur Beschreibung und Theoretisierung von Sozialisation geeigneter ist als die Konzepte der akademischen
Entwicklungspsychologie und die Begrifflichkeiten der verschiedenen psychoanalytischen
Schulen. Er konzentriert sich im Folgenden auf die Selbstregulierung im Binnenverhältnis des
heranwachsenden menschlichen Lebewesens, wobei auch eine dialektische Synthese der
Konzepte Selbstrepräsentanz und Objektrepräsentanz versucht wird. Der Focus wird sodann
auf die Vermittlung der Selbstregulierung im Binnenverhältnis mit anderen Selbstregulierungen im Beziehungsverhältnis zur Außenwelt und im gesellschaftlichen Zusammenhang ausgeweitet. Auf dieser Basis wird gezeigt, wie Arbeitsvermögen in der Gesellschaft durch Trennungsprozesse entsteht, die dort auch ontogenetisch betrachtet in mehreren Schüben in die ursprüngliche Akkumulation eingehen. In diese Argumentation werden auch entwicklungsgeschichtlich orientierte charakteranalytische und psychodynamische Konfliktmodelle integriert. Neben der Interaktion Heranwachsender mit Erwachsenen wird im nächsten Schritt
auch die Beziehung zu Gleichaltrigen behandelt und die Selbstsozialisation der Heranwach-
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senden in einen Zusammenhang gesamtgesellschaftlicher Selbstregulierung gestellt. Überlegungen zu Selbstregulierung als pädagogischem Prinzip beschließen die Untersuchung. (ICE2)
[18-L] Merkens, Hans; Zinnecker, Jürgen (Hrsg.):
Jahrbuch Jugendforschung: 3. Ausgabe 2003, Opladen: Leske u. Budrich 2003, 441 S., ISBN:
3-8100-3721-4
INHALT: "Jugendforschung ist ein expandierendes Forschungsfeld mit einem stark anwachsendem Markt an Artikeln und Büchern, das auch ein großes Interesse der Öffentlichkeit erfährt.
Das Jahrbuch Jugendforschung stellt jenseits vereinzelter Sektionen und Fachgruppen der unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen ein Forum zur Verfügung, innerhalb dessen Aktuelles im Bereich der Jugendforschung systematisch aufgegriffen wird. Zwei Themen stehen im
Mittelpunkt der Ausgabe 3/2003: Forschungen zur Kommunikationskultur männlicher Jugendgruppen und Forschungen zur Schülerkultur. Mit den Forschungen zur Schülerkultur
greift das Jahrbuch Jugendforschung u.a. die aktuelle Diskussion um PISA auf. Weitere Beiträge beschäftigen sich- unter den Rubriken Trends und internationale Länderberichte - u.a.
mit Gangforschung in den USA, der Situation von Jugendlichen in der Dritten Welt und der
Jugendforschung in den Niederlanden. Ergänzt werden die Beiträge durch einen kurzen Überblick über neu erschienene Bücher zur Jugendforschung und Berichte über aktuelle Forschungsprojekte." (Autorenreferat)
[19-L] Mills, Melinda; Blossfeld, Hans-Peter:
Globalization, uncertainty and changes in early life courses, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Jg. 6/2003, H. 2, S. 188-218
INHALT: "Zunehmende Flexibilitätserfordernisse und wachsende Unsicherheiten bezüglich ökonomischer und sozialer Entwicklungen sind ein wesentliches Merkmal des Globalisierungsprozesses in modernen Gesellschaften. Diese Unsicherheiten betreffen aber nicht alle Regionen, Staaten, Organisationen und Individuen in derselben Weise. Historisch gewachsene, länderspezifische Institutionen und soziale Strukturen kanalisieren diese Prozesse und bestimmen die Intensität, in der die Individuen den wachsenden globalen Unsicherheiten ausgesetzt
sind. Der vorliegende Beitrag entwickelt eine Mehrebenen-Theorie für diese Prozesse und
fasst die ersten empirischen Ergebnisse des GLOBALIFE-Projekts, das sich zunächst mit den
Effekten der Globalisierung auf den Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen beschäftigt hat, kurz zusammen. Die international vergleichende Studie liefert insbesondere Belege
dafür, dass vor allem Jugendliche und junge Erwachsene den Veränderungen durch den Globalisierungsprozess besonders stark ausgesetzt sind. Wachsende Unsicherheiten werden vor
allem auf sie abgewälzt und Flexibilisierungsbestrebungen gehen insbesondere zu ihren Lasten. Dabei kumulieren diese Risiken bei den benachteiligten Gruppen, die sich am wenigsten
wehren können. Vermittelt über die wachsenden Unsicherheiten in den Beschäftigungsverhältnissen ergeben sich auch indirekte Wirkungen für die Familienbildung. Junge Leute mit
befristeten Beschäftigungsverhältnissen, Teilzeitarbeit oder anderen prekären Arbeitsverhältnissen entwickeln neue Strategien, schieben ihre Familienbildung deutlich auf, optieren vermehrt für nicht-eheliche und damit flexiblere Partnerschaften oder verzichten sogar ganz auf
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Kinder. In diesem Zusammenhang zeigen sich auch deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede, vor allem in den Ländern mit eher traditionellem Familiensystem." (Autorenreferat)
[20-L] Rath, Matthias; Marci-Boehncke, Gudrun (Hrsg.):
Jugend und Medien in Deutschland: eine kulturhistorische Studie, (Pädagogik), Weinheim:
Beltz 2005, 205 S., ISBN: 3-407-25378-8 (Standort: USB Köln(38)-32A8823)
INHALT: Die Prolegomena des ersten Teils stellen die Untersuchung in einen breiteren medienwissenschaftlichen Kontext und erschließen thesenförmig das Thema "Jugend und Medien".
Der Verfasser geht im Folgenden chronologisch vor. In einer kulturgeschichtlichen Analyse
des jugendlichen Mediengebrauchs bis 1945 wird die Parallelität jugendlicher Mediennutzung
und gesellschaftlicher Ideologisierung der Medien im Deutschen Kaiserreich, in der Weimarer Republik und im Dritten Reich thematisiert. Vor dem Hintergrund eines Exkurses zur
"Fiktion der Stunde Null" legt der Verfasser den Schwerpunkt dann auf eine wissenschaftsgeschichtliche Metaanalyse der Jugendmedienforschung in der Bundesrepublik und der DDR hier werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet - sowie im vereinten
Deutschland bis in die Gegenwart hinein. Das Resümee steht unter der Überschrift "allmähliches Verschwinden der unangebrachten Alternativen". Der Verfasser konstatiert für das beginnende 21. Jahrhundert einen zweiten Säkularisierungsschub der "Entzauberung der Ansprüche durch Medien". (ICE2)
[21-L] Reinders, Heinz:
Qualitative Interviews mit Jugendlichen führen: ein Leitfaden, München: Oldenbourg 2005,
287 S., ISBN: 3-486-57837-5 (Standort: UB Frankfurt a. M.(30)-13/405/01)
INHALT: Der Band verdichtet Kenntnisse in Bezug auf die Durchführung qualitativer Interviewstudien aus der Literatur und die in eigenen Projekten gewonnenen Erfahrungen zu einem
Leitfaden. Zunächst werden an Theorie und Methodologie des Symbolischen Interaktionismus Grundprinzipien qualitativer Forschung aufgezeigt. Am Beispiel ausgewählter qualitativer Jugendstudien werden dann typische Fragestellungen qualitativer Jugendforschung vorgestellt. Es schließt sich eine detaillierte Darstellung der Planungs- und der Durchführungsphase
von Leitfaden-Interviews mit Jugendlichen an. Dabei geht es in der Planungsphase um die
Festlegung der Fragestellung und der Interviewmethode, die Wahl der Stichprobe und die Erstellung des Interview-Leitfadens. In Bezug auf die Durchführungsphase werden Kontaktaufnahme, Vorbereitung, Verlauf des Interviews, mögliche Fehler sowie Transkription behandelt. Eine Website zum Buch ist unter http://interview.jugendforschung.de verfügbar. (ICE2)
[22-F] Retzlaff, Birgit, Dr. (Bearbeitung):
Widerstand der Sozialistischen Jugend in der frühen DDR
INHALT: Verfolgung, Opposition und Widerstand von Mitgliedern und Freunden der Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken. ZEITRAUM: 1949-1959 GEOGRAPHISCHER
RAUM: DDR
METHODE: Dokumentation
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VERÖFFENTLICHUNGEN: Retzlaff, Birgit: Widerstand der Sozialistischen Jugend in der
frühen DDR. Rostock: Koch Verl. 2005. ISBN 3-938686-23-5.
ART: gefördert BEGINN: 1996-01 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Archiv der Arbeiterjugendbewegung
INSTITUTION: Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaften Professur für Systematische, Vergleichende Erziehungswissenschaft
(Karl-Glöckner-Str. 21b, 35394 Gießen)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])
[23-L] Retzlaff, Birgit:
Nachkriegsjugendliche zwischen den Fronten: bewußte politische Opposition und Verfolgung von Mitgliedern und Freunden der Sozialistischen Jugend Deutschlands ; Die Falken
von 1945-1949, Rostock: E. Koch 2003, 232 S., ISBN: 3-935319-68-1
INHALT: Zu den Streitpunkten deutscher Zeitgeschichtsforschung nach 1989 zählt die Frage, ob
die beiden totalitären Systeme dieses Jahrhunderts vergleichbar seien und ob ein solcher Vergleich auch methodisch vertretbar sei. In der vorliegenden Arbeit setzt sich die Autorin mit
dem Widerstand von Freunden und Mitgliedern der Sozialistischen Jugend Deutschlands Die Falken in den Jahren 1945-1949 in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ)/ DDR auseinander. Diese Jugendorganisation war in allen Sektoren Berlins zugelassen, aber nicht in
der Sowjetischen Besatzungszone außerhalb Berlins und insofern nicht legal. Deshalb wurde
durch die Gründung von Gruppen und die Aktivitäten der Mitglieder und Freunde eine bewusste politische Opposition betrieben. In dieser Arbeit dokumentiert die Autorin über 30
Schicksale von Mitgliedern und Freunden der Sozialistischen Jugend Deutschlands in Ostberlin und der SBZ. (DJI/Sd)
[24-L] Roseman, Mark:
Generationen als "Imagined Communities": Mythen, generationelle Identitäten und Generationenkonflikte in Deutschland vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, in: Ulrike Jureit, Michael
Wildt (Hrsg.): Generationen : zur Relevanz eines wissenschaftlichen Grundbegriffs, Hamburg:
Hamburger Ed., 2005, S. 180-199, ISBN: 3-936096-58-9 (Standort: USB Köln(38)-32A9390)
INHALT: Der Beitrag zur Generationenforschung untersucht Generationen als 'Imagined Communities'. Dabei wird die synchrone wie diachrone Bestimmung von Generationen in der
deutschen Geschichte seit dem 18. bis zum 20. Jahrhundert in den Blick genommen und das
Verhältnis zwischen einer strukturellen Definition, die auf die spannungsvolle Beziehung
jedweder Kinder- gegenüber der Elterngeneration innerhalb einer Lebensphase zielt, und der
historisch-politischen Bestimmung, die bestimmten Alterskohorten einen Zusammenhalt
durch das gemeinsame Erleben spezifischer Ereignisse zuschreibt, analysiert. Generation als
politisch-kultureller Begriff bietet, so der Autor, eine vielfältige Projektionsfläche, unabhängig davon, ob die Akteure tatsächlich einer gemeinsamen Alterskohorte angehören oder sich
durch altersspezifische Erfahrungen definieren. Hoffnungen und Ängste, die sich mit 'Jugend'
verbinden, entstehen zuerst in der besorgten Erwachsenenwelt, bevor sich Jugendlichkeit als
Generationsbewusstsein herausbildet. Somit geht es hier darum, auf die komplexen Interaktionen zwischen Projektionen, Strukturen und Erfahrungen hinzudeuten, die zu einem Generationenbewusstsein hinführen können. Zwar müssen gemeinsame Lebensbedingungen und Er-
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fahrungen einer Alterskohorte gegeben sein, aber die große Bedeutung, die Generationen als
Imagined Communities in Deutschland zukommt, lässt sich nur aus der besonderen deutschen
kulturellen Kontinuität erklären, die immer wieder generationelle Brüche und Konflikte hervorruft. (ICG2)
[25-L] Schäfers, Bernhard; Scherr, Albert:
Jugendsoziologie: Einführung in Grundlagen und Theorien, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 204 S., ISBN: 3-531-14685-8
INHALT: "Die für die 8. Auflage grundlegend überarbeitete und aktualisierte Einführung stellt in
verständlicher Form Grundlagen und Ergebnisse sozial-wissenschaftlicher Jugendforschung
dar. Dabei wird großes Gewicht darauf gelegt, Zusammenhänge der Lebensphase Jugend mit
der Gesellschaftsstruktur zu verdeutlichen sowie zentrale sozialstatistische Daten zur Situation Jugendlicher zu vermitteln." (Autorenreferat)
[26-L] Schmidt, Axel; Neumann-Braun, Klaus:
Gesellschaft in der Gemeinschaft?: Paradoxien der Sozialstilisierung in Gruppen, in: Ronald
Hitzler, Michaela Pfadenhauer (Hrsg.): Gegenwärtige Zukünfte : interpretative Beiträge zur sozialwissenschatlichen Diagnose und Prognose, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 109132, ISBN: 3-531-14582-7
INHALT: "Am Beispiel der Kommunikationskultur Jugendlicher zeigen die Autoren, wie sie,
ausgehend von der Fallebene - empirischen Erkenntnissen zu Interaktionsprozessen in peergroups -, schrittweise zu Generalisierungen und schließlich zu Prognosen gelangen. Scherzhafte Identitätswettkämpfe - die unter anderem die Form dessen annehmen, was Jugendliche
als 'Dissen' bezeichnen - bilden demnach eine Möglichkeit Jugendlicher (neben anderen),
dem in modernen Gesellschaften steigenden Selbstdarstellungsdruck zu begegnen und ihn zu
bewältigen. Diesen Wettkämpfen ist überdies aber auch eine gemeinschaftsstabilisierende
Wirkung beizumessen. Sie fungieren dementsprechend als Mittel der Selbstverortung zwischen gemeinschaftlichen und gesellschaftlichen Anforderungen." (Textauszug)
[27-L] Schweer, Martin K. W. (Hrsg.):
Das Jugendalter: Perspektiven pädagogisch-psychologischer Forschung, (Psychologie und
Gesellschaft, Bd. 1), Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 164 S., ISBN: 3-631-51736-X
INHALT: Unter einer interdisziplinären Perspektive vereint der vorliegende Band aktuelle Beiträge zu den komplexen Lebensumständen des Jugendalters sowie zu den Lebenswirklichkeiten von Jugendlichen, wobei die Autorinnen und Autoren die vielfältigen Facetten dieser kritischen Lebensphase beleuchten. Zunächst skizziert R. Münchmeier den Begriff der Jugend
und erläutert einige zentrale Ergebnisse der 12. Shell-Jugendstudie. Mit einem bedeutenden
Bereich des Alltags Jugendlicher beschäftigen sich M. Schweer und F. Lukaszewski. Sie
thematisieren den Kontext Jugend und Medien und berichten über verschiedene Modelle der
Mediennutzung sowie der Medienwirkungsforschung. Dem Bereich der Hochbegabung widmet sich D. Rost in seinem Beitrag. F. Petermann setzt sich mit psychischen Belastungen im
Jugendalter auseinander. M. Limbourg, J. Raithel, I. Niebaum und S. Maifeld stellen das Phä-
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nomen der Mutproben in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen. In einem weiteren Beitrag behandelt R. Dollase den Abbau von Fremdenfeindlichkeit in Schulen. K. Brettfeld und P. Wetzels legen ihren Fokus auf den Bereich der Jugendkriminalität. Sie wenden sich im abschließenden Beitrag dem Problem der Gewalttätigkeit Jugendlicher zu. (DJI/Sd)
[28-L] Spatscheck, Christian:
Jugendkulturen zwischen Herrschaft und Emanzipation: ein Überblick, in: Deutsche Jugend :
Zeitschrift für Jugendfragen und Jugendarbeit, Jg. 53/2005, H. 10, S. 419-426
INHALT: Im vorliegenden Beitrag stellt der Autor Begriffe und Analyseansätze vor, mit denen
die Jugendkulturen in letzter Zeit wissenschaftlich betrachtet worden sind. Er gibt einen Überblick darüber, wie Jugendkulturen in einem Spannungsfeld zwischen Herrschaft und Emanzipation verstanden werden können. Dabei lenkt er sein Interesse besonders auf aktuelle
Entwicklungen. Im postmodernen Kapitalismus, so der Autor, können sich flexible jugendliche Ego-Taktiker als Mitglieder minoritärer Jugendkulturen immer wieder neu im Spannungsfeld der globalen Wettbewerbskultur selbst erfinden. Hoffnungen auf emanzipatorische
Wirkungen der Jugendkulturen werden dabei nur in wenigen Fällen erfüllt. Es kommt zu einer Ästhetisierung von Lebensverhältnissen und in diesem Zusammenhang zu einer Befreiung nur noch auf der ästhetischen Ebene der Bilder und Codes. Die tatsächlichen gesellschaftlichen Machtverhältnisse, die frühere Jugendkulturen einmal kritisch beobachtet haben,
bleiben bestehen. Allerdings sieht Spatscheck auch weiterhin einige dezidiert politische Jugendkulturen mit einem emanzipatorischen Potential. (DJI/Sd)
[29-L] Speitkamp, Winfried:
Jugend als Symbol, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 20, S. 15-21 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/Y8BX4C.pdf)
INHALT: "Der Begriff Jugend steht als Sinnbild des Neuen, Vitalen, auf Veränderung Drängenden nicht nur für die Auseinandersetzung zwischen Alten und Jungen, sondern auch für die
Deutung des Verhältnisses von Vergangenheit und Zukunft. Erst in der gesellschaftlichen
Praxis zeigt sich jedoch, welcher symbolische Gehalt Jugend zugeschrieben wird." (Autorenreferat)
[30-L] Todt, Eberhard:
Interesse als Motor und Folge der Sozialisation, in: Empirische Pädagogik : Zeitschrift zu Theorie und Praxis erziehungswissenschaftlicher Forschung, Jg. 18/2004, H. 4, S. 382-409 (Standort:
USB Köln(38)-EWA Z 3052; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Ausgehend von der These, dass Interessen sowohl Voraussetzungen als auch Folgen
von Sozialisierungs- bzw. Entwicklungsprozessen sein können, wird anhand mehrerer Retrospektivuntersuchungen dargestellt, welche Dynamik allgemeine Interessen in der zweiten Lebensdekade haben können. Im Mittelpunkt stehen Veränderungen von Musikinteressen, Interesse an Politik/ Wirtschaft/ Finanzen, Interesse an Recht/ Gerechtigkeit und an Erleben/ Ver-
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halten von Menschen. Subjektive Theorien von Studierenden über mögliche Determinanten
der eigenen Interessen bilden den Abschluss des Beitrages." (Autorenreferat)
[31-L] Treu, Gabriele:
Heil Hitler, für fünf Pfennig Senf: Jugend im Dritten Reich ; zur Psychologie nazistischer
Sozialisation, (Reihe Psyche und Gesellschaft), Gießen: Psychosozial-Verl. 2003, 314 S., ISBN:
3-89806-210-4 (Standort: UB Bonn(5)-2005-9095)
INHALT: In dieser psychoanalytisch orientierten Untersuchung geht es schwerpunktmäßig um
die Angehörigen der "Hitlerjugend-Generation", um die erlebte Wirklichkeit im Dritten Reich
und um die Abwehr der Wirklichkeit in der Nachkriegszeit. Die Untersuchung zeichnet sich
durch ein perspektivisches Oszillieren zwischen Individual- und Kulturanalyse aus. Im Mittelpunkt stehen zehn qualitative, biographische Interviews. Insgesamt dokumentieren die Erzählungen, dass die Abwehrbemühungen der Biographen entlehnten Schuldgefühlen und
Schamgefühlen, aber auch traumatisch belasteten Anteilen sowie anderweitigen Erschütterungen der Selbstrepräsentanzen gelten. Die rekonstruierbaren persönlichen und sozialen
Spannungen betreffen interpersonelle, intrapsychische sowie kulturimmanente Konflikte im
Dritten Reich und in der Nachkriegszeit. (ICE2)
[32-L] Tully, Claus J. (Hrsg.):
Lernen in flexibilisierten Welten: wie sich das Lernen der Jugend verändert, (Jugendforschung), Weinheim: Juventa Verl. 2006, 256 S., ISBN: 3-7799-1743-2
INHALT: "Lernprozesse sind heute nicht zuletzt infolge der Mediatisierung und Flexibilisierung
sozialer Bezüge durch einen hohen Grad der 'Informalisierung' gekennzeichnet. Das ist auch
für die Jugendforschung von Bedeutung. Gerade der Jugendalltag kann als höchst lernintensiv
bezeichnet werden. Die veränderten Lernanforderungen beinhalten bislang noch nicht vollständig prognostizierbare Herausforderungen. Es wird zwar häufig versucht, passende Bezeichnungen für einen Wandel der Lernkultur zu finden (z.B. selbstgesteuertes, informelles
oder lebenslanges Lernen), doch bleibt wie so häufig die Verbindung von Diagnose, Analyse
und praktisch-pädagogischer Umsetzung aus. Dieser Band unterscheidet drei Themenbereiche: Die Dynamisierung der Gesellschaft als Auslöser von Informalisierung, Lernwelten in
und neben der Schule und schließlich Grenzen und Probleme des Lernens in einer flexibilisierten Gesellschaft. Mit dem allgemeinen Trend zur Informalisierung korrespondiert ein
wachsender Anteil von eigeninitiativem Lernen, also ein Lernen neben der Schule. Dies zeigen auch die Beiträge in diesem Buch, die neue Formen des Lernens in und neben der Schule
aufgreifen. Beispiele liefern die Bildungszugänge per Internetnutzung, bezahlte Nachhilfe,
das interessegesteuerte Lernen von Kindern, aber auch die partizipativen Lernprozesse, die
zum Teil in informellen Settings im Rahmen freiwilligen Engagements angesiedelt sind."
(Autorenreferat)
[33-L] Überschär, Ellen:
Junge Gemeinde im Konflikt: evangelische Jugendarbeit in SBZ und DDR 1945-1961, Stuttgart: Kohlhammer 2003, 360 S., ISBN: 3-17-017898-9
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INHALT: Die weitgehende kirchliche Entfremdung ihrer Bevölkerung gehört zu den auffälligsten
Spuren, die die DDR hinterlassen hat. Die Zurückdrängung der kirchlichen Jugendarbeit gelang, der Versuch, sie gänzlich zu liquidieren, scheiterte. Weil die Kirchen das Weltanschauungsmonopol der Partei gefährdeten, betrachteten die SED-Jugendpolitiker die kirchliche Jugendarbeit als Störfaktor, der das ideologische Großprojekt der Eingliederung ganzer Generationen in das kommunistische System behinderte. Die Autorin setzt sich im Rahmen ihrer
Dissertation - der vorliegende Band ist eine gekürzte Fassung - mit der Evangelischen Jugendarbeit in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR in den Jahren 1945 bis 1961
auseinander. Dabei beleuchtet sie einerseits die Jugendarbeit in der Zusammenbruchgesellschaft und andererseits die Jugendarbeit im stalinistischen System der DDR. Der Autorin gelingt der Nachweis einer doppelten Repression, einer kirchen- sowie einer jugendpolitischen.
(DJI/Sd)
[34-L] Vogl, Susanne:
Gruppendiskussionen mit Kindern: methodische und methodologische Besonderheiten, in:
ZA-Information / Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung, 2005, H. 57, S. 28-60 (Standort:
USB Köln(38)-Einzelsignatur; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.za.unikoeln.de/publications/pdf/za_info/ZA-Info-57.pdf)
INHALT: "Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Aber welche Konsequenzen hat das für die
Untersuchung der kindlichen Lebenswelt? Welche methodischen Besonderheiten ergeben
sich, wenn Gruppendiskussionen bei Kindern eingesetzt werden? Mit dieser Frage beschäftigt
sich die im Folgenden dargestellte Studie. Im Mittelpunkt stehen kognitive, soziale und verbale Fähigkeiten von Kindern in Gruppendiskussionssituationen, deren Auswirkungen auf die
Methode sowie die damit verbundenen Vor- und Nachteile. Um sich der Fragestellung anzunähern, wurden Gruppendiskussionen mit Kindern und Jugendlichen aus der ersten, dritten,
fünften, siebten und neunten Klasse zu vergleichbaren Themen und Frageformen durchgeführt. Zentrale Untersuchungsvariable war das differenzielle Alter von sechs bis fünfzehn
Jahren. Bei der anschließenden Analyse in Bezug auf Gruppen-, Verlaufs- und Teilnehmerspezifika wurden nicht nur qualitative, sondern auch quantitative Aspekte berücksichtigt,
um ein möglichst ganzheitliches Bild der Altersstufen und ihrer Fähigkeiten zu erlangen. Dadurch wurden die unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse deutlich, so dass Rückschlüsse auf die Herangehensweise an und die Möglichkeiten bei Gruppendiskussionen mit
Kindern gezogen werden konnten." (Autorenreferat)
[35-L] Zimmermann, Verena:
Den neuen Menschen schaffen: die Umerziehung von schwererziehbaren und straffälligen
Jugendlichen in der DDR (1945-1990), Köln: Böhlau 2004, XI, 435 S., ISBN: 3-412-12303-X
INHALT: "Die Jugendlichen der DDR konnten sich als 'Hausherren von morgen' der besonderen
Aufmerksamkeit und Fürsorge der Partei stets sicher sein. Ein Teil aber war in ganz besonderem Masse von der Wachsamkeit der SED-Funktionäre betroffen: die schwererziehbaren und
straffälligen Jugendlichen. Um auch diese in die 'sozialistische Menschengemeinschaft' einzugliedern, mussten sie zu 'neuen Menschen' umerzogen werden, die den Aufbau des Sozialismus bereitwillig unterstützten. Eine maßgebliche Rolle bei diesen Bemühungen fiel der
DDR-Jugendfürsorge zu, die mit autoritären Methoden in den Jugendwerkhöfen die Umer-
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ziehung in die Wege leitete. Die Autorin dokumentiert die pädagogischen Grundlagen der
Umerziehung, die Ursachen und die Erscheinungsformen abweichenden Verhaltens sowie die
Korrekturmaßnahmen. Der zweite Teil beschreibt die Praxis der Umerziehung in den Jugendwerkhöfen der DDR, in denen auch vor der Anwendung von Zwang und Gewalt nicht
halt gemacht wurde. Ein eigenes Kapitel ist dem geschlossenen Jugendwerkhof in Torgau und
seiner Vorgeschichte vorbehalten." (Autorenreferat)
[36-L] Zinnecker, Jürgen:
Jugendforschung als soziales Feld und als Erfahrung von Biografie und Generation: für
Helmut Fend, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 26/2006, H. 2, S.
189-205 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Verfasser beschreitet in seiner Würdigung Helmut Fends einen Weg, der mit dem
methodischen Repertoire der Biographie-, Lebenslauf- und Generationenforschung zu tun hat,
das er reflexiv auf einen Akteur der Jugendforschung anwendet. Er gibt einen Überblick über
den Lebenslauf und die wissenschaftliche Arbeit Fends, den er als einen "passionierten Empiriker und theoretischen Interpreten adoleszenter Entwicklung" würdigt. Mit seiner "Entwicklungspsychologie des Jugendalters" erhebt Fend - so der Verfasser - den Anspruch, "Erneuerer und Baumeister einer künftigen Disziplin Jugendforschung" zu sein. Desweiteren fragt der
Verfasser danach, welche persönlichen Erfahrungen Helmut Fend aus seiner Jugendzeit in
sein "Projekt Jugendforschung" einbringt. Helmut Fend wird der Einschätzung des Verfassers
zufolge einmal als "der maßgebende Empiriker und Interpret eines erweiterten schulischen
Bildungsmoratoriums in die Geschichtsschreibung der Jugend eingehen". (ICE2)
2 Aspekte der Lebenssituation von Jugendlichen allgemein
[37-L] Bausch, Constanze; Sting, Stephan:
Mediensozialisation und Telesexualität: zur mediengestützten Aneignung von Sexualität und
Geschlecht bei Kindern, in: Heide Funk, Karl Lenz (Hrsg.): Sexualitäten : Diskurse und Handlungsmuster im Wandel, Weinheim: Juventa Verl., 2005, S. 333-342, ISBN: 3-7799-1373-9
INHALT: Die Autoren berichten aus einem Forschungsprojekt, in welchem untersucht wurde,
welchen Beitrag Medien zur Sozialisation von Kindern in der heutigen Gesellschaft leisten.
Denn aus der Jugendmedienforschung ist bekannt, dass die Medien bei der Gestaltung von
Peergroup-Interaktionen eine wichtige Rolle spielen und dass Kinder und Jugendliche mediale Modelle und Muster als soziale Orientierungen aufgreifen. Vor diesem Hintergrund wurde
die Frage gestellt, welchen Niederschlag die in den Medienangeboten vorfindlichen Figuren
der Selbstdarstellung und Selbstinszenierung in der sozialen Praxis und in den Interaktionsformen von Kindern an der Schwelle zum Jugendalter finden. Die Autoren gehen dabei von
zwei Vorüberlegungen aus: (1) Soziales Handeln konstituiert sich in Ritualen und Ritualisierungen, die eine soziale Praxis ermöglichen. Angesichts der Pluralität und Ungewissheit potentieller Handlungsoptionen gerade im Bereich des Sexuellen stiften Rituale herausgehobene
Handlungsmomente von begrenzter zeitlicher Dauer innerhalb sozialer Interaktionen. (2) Ein
wesentlicher Aspekt von Ritualen wie von Medienangeboten ist ihr "performativer" Charak-
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2 Aspekte der Lebenssituation von Jugendlichen allgemein
ter. Rituale sind sinnlich erfahrbare soziale Inszenierungen und wirken weniger durch ihre
symbolische Bedeutung als durch ihre körperlich-habituelle und szenisch-mimetische Seite.
Um diese performativen Handlungsmomente empirisch zu erfassen, wendeten die Autoren
die Methode der Videoinszenierung an, um das praktische Medienwissen von Kindern zu erforschen. Sie stellen hierzu einige Ergebnisse vor und beschreiben zuvor das Verhältnis von
Werbung und kindlicher Sexualität. (ICI2)
[38-L] Berndt, Jürgen:
Bildschirmspiele: Faszination und Wirkung auf die heutige Jugend, (Edition Octopus), Münster: Monsenstein u. Vannerdat 2005, 209 S., ISBN: 3-86582-132-4 (Standort: UB Erlangen
Zweigbibl. Erziehungswiss.(29)-P25/20Bb/2005/735)
INHALT: "Im Rahmen dieses Buches werden Bildschirmspiele auf ihre Faszinationskraft und
ihre Wirkungen auf die heutige Jugend untersucht. Die Ausgangspunkte dafür sind die theoretischen Grundlagen des 'Spiels' sowie der 'Bildschirmspiele' Auf der Grundlage der theoretischen Ansätze wird versucht, pädagogische Ziele und Einsatzmöglichkeiten abzuleiten. Ein
weiteres Anliegen ist es anhand folgender Thesen mit verschiedenen Vorurteilen aufzuräumen: These 1: Bildschirmspiele treiben Jugendliche in die Isolation. Durch intensives Spielen
kapselt sich der Jugendliche immer mehr von seiner Umwelt ab und vereinsamt. These 2: Das
Spielen am PC oder mit anderen Bildschirmspielen nimmt bei Jugendlichen einen sehr hohen
Stellenwert ein. Dadurch werden 'alternative' Freizeitaktivitäten in den Hintergrund gedrängt.
These 3: Violente Bildschirmspiele fördern die Aggressionsbereitschaft bei Jugendlichen.
These 4: Jugendliche Vielspieler greifen überdurchschnittlich zu aggressionshaltigen Spielen,
haben meist eine niedrigere Schulbildung und kommen aus sozialschwachen Familien."
(Textauszug)
[39-L] Boeck, Thilo; Fleming, Jennie; Kemshall, Hazel:
The context of risk decisions: does social capital make a difference?, in: Forum Qualitative
Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol.
7/2006, No. 1, 15 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-06/06-1-17-e.pdf)
INHALT: "Der traditionelle Risikoansatz in der Jugendforschung konzentrierte sich auf die Identifikation und Abwägung von Risikofaktoren in einem so genannten Risiko-PräventionsParadigma. Dieses Paradigma wurde nicht zuletzt wegen der mangelnden Berücksichtigung
von kontextuellen und strukturellen Faktoren kritisiert. Dagegen beruht der vorliegende Artikel auf neuster empirischer Forschung, die kontextuelle und strukturelle Faktoren, insbesondere den Einfluss sozialen Kapitals, in den Vordergrund stellt. Zwei Hauptparadigmen strukturieren die Debatte über Jugend und Risiko: der 'vernünftige Mensch', der rational und normativ richtig entscheiden würde und dabei Kosten und Nutzen ausbalanciert, und der 'spielende Mensch', der selbst bei schlechten Erfolgschancen zu Aktivität bereit ist und dessen
Entscheidungen oft als irrational beschrieben werden (Adams 1995; Kemshall 2003). Der Artikel greift auf empirische Analysen aus dem Projekt 'Jugendliche, Soziales Kapital und die
Aushandlung von Risiken' zurück, das in einem von dem Economic and Social Research
Council finanzierten Netzwerk 'Wege in die und aus der Kriminalität für Jugendliche' angesiedelt war. Die Verfasser argumentieren, dass das soziale Kapital die Fähigkeit der Jugendlichen, Risikoentscheidungen zu steuern, maßgeblich beeinflusst. Die Verfasser schließen mit
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2 Aspekte der Lebenssituation von Jugendlichen allgemein
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Überlegungen dazu, welchen sozialen Kapitals es bedarf, damit Jugendliche mit den nötigen
Ressourcen versorgt sind, um Risiken zu bewältigen und informierte Risikoentscheidungen
zu treffen, oder kurz: was ein erfolgreiches Risikomanagement ausmacht." (Autorenreferat)
[40-L] Boehnke, Klaus; Münch, Thomas:
Jugendsozialisation und Medien, (DFG-Forschergruppe "Neue Medien im Alltag", Bd. 5), Lengerich: Pabst 2005, S. 299, ISBN: 3-89967-245-3 (Standort: UB Bonn(5)-2006/343)
INHALT: "Das Jugendalter ist eine Lebensphase, in der junge Menschen eine Vielzahl von Entwicklungsaufgaben zu bewältigen haben, sie müssen mit körperlichem Wandel fertig werden,
müssen sich sukzessive von den Eltern ablösen, eine Auseinandersetzung mit der Berufsfindung steht an, ein politischer Standpunkt sollte gewonnen werden und ein eigener Lebensstil
gefunden. Die in diesem Band berichteten zwei Studien sind der Frage nachgegangen, ob
Medien für Jugendliche die Funktion von Entwicklungshelfern übernehmen, wobei Radio,
Musikfernsehen und Internet im Zentrum des Interesses standen. Befunde zum Hörfunk sind
eindeutig. Für jüngere Jugendliche ist das Radio ein Medium, das beim Erwachsenwerden
hilft; Jugendliche reduzieren qua Radio den Stress, den jugendtypische Entwicklungsaufgaben für viele mit sich bringen. Beim Musikfernsehen deuten die Ergebnisse in eine ähnliche
Richtung, sind aber weniger eindeutig. Ganz anders beim Internet: Hier finden offensichtlich
Selektionsprozesse statt. Das Internet ist eher ein Medium für Jugendliche, die wesentliche
Entwicklungsschritte schon gemacht haben, jedenfalls keinen erheblichen Entwicklungsdruck
verspüren." (Autorenreferat)
[41-F] Brand, Carolin, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Silbereisen, Rainer K., Prof.Dr.; Pinquart,
Martin, Priv.Doz. Dr. (Leitung); Silbereisen, Rainer K., Prof.Dr. (Betreuung):
Entwicklungsfahrpläne im Jugendalter und jungen Erwachsenenalter: die Rolle beziehungsbezogener Ambivalenz (Teilprojekt im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Beziehungs- und Familienentwicklung")
INHALT: Soziale Veränderungen (z.B. Pluralisierung der Lebensformen, veränderte soziale Werte etc.) führen dazu, dass soziale Normen als Bezugsrahmen für die individuelle Lebensgestaltung zunehmend uneindeutiger werden. Dadurch wird es für die Individuen zunehmend
schwieriger beste Lebenswege zu finden. Menschen sind häufig zwischen verschiedenen
Möglichkeiten hin- und her gerissen und können sich nicht entscheiden. Ziel des Projekts ist
die Entwicklung eines Verfahrens zur Erfassung dieser Ambivalenz. Wir fokussieren dabei
Entscheidungen in Bezug auf das Eingehen intimer Beziehungen, die Aufnahme einer Partnerschaft, die Eheschließung und die Elternschaft. Darüber hinaus werden im Querschnitt
Annahmen eines von uns entwickelten handlungstheoretischen Modells über die Entwicklung
und zu Korrelaten der Ambivalenz überprüft. Wir vermuten, dass acht Faktoren (z.B. bisherige eigene Beziehungserfahrungen, kulturelle Rahmenbedingungen für soziale Beziehungen,
persönliche Dispositionen etc.) die Entwicklung beziehungsbezogener Ambivalenz beeinflussen. Wir nehmen zudem Zusammenhänge zwischen Ambivalenz, beziehungsbezogener Intentionen und Verhalten an. Im Rahmen eines längsschnittlich angelegten Familienpanels sollen
später Hypothesen über die Entwicklung und Konsequenzen von beziehungsbezogener Ambivalenz anhand von Strukturgleichungsmodellen getestet werden.
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METHODE: In diesem Projekt verstehen wir Ambivalenz als Merkmal des Individuums. Mit
Bezug auf Ajzens "Theory of Planned Behavior" (Ajzen, 1988) kann individuelle Ambivalenz
sich in drei Aspekten von Beziehungsentscheidungen äußern: 1. Menschen können unsicher
sein, ob die positiven oder negativen Konsequenzen einer Beziehung überwiegen; 2. Menschen können daran zweifeln, ob sie über die notwendigen Fähigkeiten und Eigenschaften
verfügen; 3. Ambivalenz kann hinsichtlich der wahrgenommen sozialen Normen bestehen.
Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: max. 240; vier Gruppen à max. 60 Personen im Alter von 18-20 Jahren, 25-30 Jahren, 3035 Jahren, 35-40 Jahren; Auswahlverfahren: anfallend). Standardisierte Befragung, schriftlich
(Stichprobe: 600; 300 Personen à 15-17 Jahre, 300 Personen à 25-35 Jahre; Auswahlverfahren: geschichtet, Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-08 ENDE: 2006-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für
Psychologie Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie (Am Steiger 3, Haus 1, 07743 Jena); Universität Jena, Center for Applied Developmental Science (Am Steiger 3/1, 07743 Jena)
KONTAKT: Betreuer (Tel. 03641-945200, Fax: 03641-945202, e-mail: [email protected])
[42-L] Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz -BMSG; Institut für Jugendkulturforschung (Bearbeiter); SPECTRA Marktforschungsges.m.b.H. (Bearbeiter) (Hrsg.):
4. Bericht zur Lage der Jugend in Österreich: Teil A, Jugendradar 2003, Wien 2003, 270 S.
(Graue Literatur; URL: http://www.bmsg.gv.at/cms/site/attachments/7/9/5/CH0243/CMS1080221
944225/vierter_jugendbericht_teil_a_langfassung.pdf;
http://www.bmsg.gv.at/cms/site/attachments/7/9/5/CH0243/CMS1080221944225/vierter_jugendbericht_teil_a_kurzfassung.pdf)
INHALT: Ziel dieses aktuellen österreichischen Jugendberichts (4. Bericht zur Lage der Jugend in
Österreich), erarbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz, ist es, einen möglichst umfassenden Überblick über Bedürfnisse, Interessen und Lebenslagen junger Österreicher/innen zu geben und damit Grundlagen für
die Entwicklung eines kontinuierlichen Forschungsinstrumentes zu schaffen. Angelegt ist
diese Untersuchung Teil A "Jugendradar 2003" als Panoramastudie, d.h. sie analysiert verschiedenste Lebensbereiche, die im Alltag der jungen Österreicher/innen von Bedeutung sind.
Die repräsentative Quoten-Stichprobe umfasst 1.549 österreichische Jugendliche im Alter von
14 bis 30 Jahren. In den Monaten Februar/ März 2003 wurde diese Zielgruppe zu folgenden
Lebensbereichen befragt: Primärbeziehungen im jugendlichen Alltag; Freizeitangebote und verhalten; Medien und Informations-/ Kommunikationstechnologien; Finanzen und Konsum;
Generation der Werte-Sampler; Berufsorientierung; gesellschaftspolitisches Engagement Jugendlicher; legale und illegale Drogen sowie Körperbewusstsein. (DJI/Sd)
[43-L] Busch, Friedrich W.; Scholz, Wolf-Dieter (Hrsg.):
Familienvorstellungen von Jugendlichen: Dokumentation eines Workshops, (Internationaler
Workshop "Familienvorstellungen von Jugendlichen", 2003, Oldenburg), Oldenburg: Bibliotheksu. Informationssystem d. Univ. Oldenburg 2003, 174 S., ISBN: 3-8142-0880-3
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INHALT: "Familienvorstellungen von Jugendlichen im internationalen Vergleich" war das Thema eines Workshops, der im Februar 2003 im Rahmen der Arbeiten der Interdisziplinären
Forschungsstelle Familienwissenschaft (IFF) in der Universität Oldenburg durchgeführt wurde. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Spanien, Polen, Litauen und
Südkorea nahmen daran teil. Ziel dieses Workshops war es, die Voraussetzungen für ein international vergleichendes empirisches Forschungsprojekt zu erarbeiten, das sich mit den
Vorstellungen junger Menschen von Ehe, Familie und Partnerschaft aus unterschiedlichen nationalen und kulturellen Kontexten heraus und möglichen Entwicklungsperspektiven für Familie und Ehe auseinandersetzt. In diesem Band dokumentieren Friedrich W. Busch und
Wolf-Dieter Scholz die Vorträge und Ergebnisse dieser Arbeitstagung. Nach der einleitenden
Darstellung der Hintergründe, Anliegen und Zielsetzungen des Workshops werden der Stand
der Forschung in den beteiligten Ländern sowie die Ergebnisse der Pretests präsentiert. Im
Anhang befindet sich der unter den TeilnehmerInnen abgestimmte Fragebogen für diese international vergleichende Studie. (DJI/Sd)
[44-F] Clodius, Sandrine, Dipl.-Psych.; Wiedau, Susanne, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Watzlawik,
Meike, Dr. (Leitung):
Wer bin ich und wer sind wir? Die Bedeutung der Geschwisterbeziehung für die Entwicklung im Jugendalter
INHALT: Im Zentrum des Projektes steht die Identitätsentwicklung im Jugendalter, da gerade in
der turbulenten Phase der Pubertät für Jugendliche die Frage "Wer bin ich?" in den Mittelpunkt rückt. Geschwister werden dabei nicht nur als Einzelperson, sondern auch immer als
Teil eines Paares oder einer Gruppe von Kindern wahrgenommen. Dies kann den Prozess der
Selbstfindung einerseits unterstützen, möglicherweise aber auch erschweren. Im Zuge der
Untersuchung werden Interviews mit Geschwistern unterschiedlichen Alters und mit Zwillingen geführt. Dabei werden die folgenden Konstrukte/ Bereiche erfasst: Geschwisterbeziehung/ Paaridentität, persönliche Identität, Idole, Persönlichkeit, pubertärer Status. Außerdem
werden die Eltern zu der Entwicklung der Kinder, zum pubertären Status der Kinder, zur Zygosität der Kinder (bei Zwillingseltern) und zur eigenen Partnerbeziehung befragt. Die zentralen Fragestellungen der Studie sind: In welchen der oben genannten Aspekte unterscheiden
sich die von uns untersuchten Konstellationen von Zwillingen und Geschwistern? In welchem
Zusammenhang stehen die untersuchten Aspekte im Entwicklungsverlauf? Auswahl der Zwischenergebnisse: Lediglich monozygote Zwillinge weisen eine signifikant höhere Paaridentität auf. Die anderen vier Geschwisterkonstellationen unterscheiden sich diesbezüglich nicht.
Dizygote Zwillinge scheinen somit den anderen Geschwisterkonstellationen ähnlicher zu sein
als den monozygoten Zwillingen. Im Bereich der persönlichen Identität hat die Geschwisterkonstellation nur in dem Lebensbereich der Geschwisterbeziehung selbst einen signifikanten
Einfluss auf das Commitment. Für monozygote Zwillinge stellt die Geschwisterbeziehung
demnach mehr als für die anderen eine Quelle der Selbstsicherheit dar. Bei der Analyse der
Persönlichkeit zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Geschwisterkonstellationen. Unterschiede, die möglicherweise in den anderen Bereichen vorliegen, können somit nicht auf grundlegende Unterschiede in der Persönlichkeit zurückgeführt
werden. Inwiefern sich diese Bereiche mit zunehmendem Alter der Geschwister eventuell
verändern, wird der weitere Verlauf unserer Studie zeigen. ZEITRAUM: 2004-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: hauptsächlich Norddeutschland
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METHODE: Es werden fünf Geschwisterkonstellationen (eineiige Zwillinge, gleich- und gegengeschlechtliche zweieiige Zwillinge, gleich- und gegengeschlechtliche Geschwisterkinder mit
einem max. Altersabstand von 2 Jahren) längsschnittlich untersucht. Die zu T1 10 bis 12 Jahre alten Kinder werden von Projektmitarbeitern zwischen 2004 und 2006 3mal im häuslichen
Kontext separat befragt (Elternbefragung erfolgt schriftlich) bzw. gefilmt. Mixed Methods:
Kinderdaten umfassen: freie Beschreibung der Geschwisterbeziehung der Kinder, standardisierte Erhebungsverfahren (eigenes Instrument zur Paaridentität, U-GIDS, PFK, PDS, Näheeinschätzung zu wichtigen Bezugspersonen, etc.), Besichtigung der Kinderzimmer zur Erfassung von Idolen über Poster und Videodaten zur geschwisterlichen Kooperation (provozierte
Spielsituation der Kinder in Abwesenheit anderer). Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe
DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Psychologischer Test; Standardisierte
Befragung, schriftlich (Stichprobe: 214). Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 208).
Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 212). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Watzlawik, M.; Clodius, S.:
Paaridentität in verschiedenen Geschwisterkonstellationen. Poster im Rahmen der 17. Tagung
der Fachgruppe Entwicklungspsychologie, Bochum. 2005.+++Bruns, G.; Rohleder, K.: Die
Qualität der Geschwisterbeziehung bei einem Altersabstand von vier bis fünf Jahren vor und
während der Pubertät. Unveröff. Diplomarbeit. TU Braunschweig 2005.+++Clodius, S.: Die
Paaridentität in verschiedenen Geschwisterkonstellationen. Unveröff. Diplomarbeit. TU
Braunschweig 2005.+++Papachristou, A.; Papachristou, S.: Ist die Pubertät schon eingetreten? Ein Vergleich zwischen Elternauskünften und Selbsteinschätzungen ihrer Kinder. Unveröff. Diplomarbeit. TU Braunschweig 2005.+++Watzlawik, M.; Giorgi, V.: Geschwisterkonstellationen und Persönlichkeit. Unveröff. Projektbericht. TU Braunschweig 2005.+++ Watzlawik, M.; Popp, I.; Dzäbel, S.: Evaluation der deutschen Version der Utrecht-Groningen Identity Scale (U-GIDS) - Geschwisterkonstellationen und Persönliche Identität. Unveröff.
Projektbericht. TU Braunschweig 2005.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-06 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Technische Universität Braunschweig, Fak. für Lebenswissenschaften, Institut
für Psychologie Abt. Entwicklungspsychologie (Spielmannstr. 19, 38106 Braunschweig)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0531-391-3626, e-mail: [email protected])
[45-L] Cocard, Yves; Horn, Hans-Werner:
Ist die Zukunft schon entschieden?: wie Jugendliche ihre Zukunft sehen, in: Zeitschrift für
Sozialpädagogik, Jg. 2/2004, H. 4, S. 397-406
INHALT: In diesem Beitrag präsentieren Yves Cocard und Hans-Werner Horn theoretische Überlegungen und empirische Ergebnisse über Zukunftsvorstellungen von Jugendlichen. Das Forschungsprojekt "Wenn ich groß bin, dann werde ich... - Zukunftsvorstellungen von Kindern
und Jugendlichen" im Rahmen des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung im Schwerpunktprogramm "Zukunft Schweiz" wurde am Department
Erziehungswissenschaften der Universität Freiburg (CH) durchgeführt. Dazu wurden 933 Jugendliche und junge Erwachsene aus der deutsch- und 381 aus der französischsprachigen
Schweiz im Alter zwischen 12 und 20 Jahren anhand eines Fragebogens zu persönlichen, gemeinschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Themen befragt. An der Erhebung waren
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2 Aspekte der Lebenssituation von Jugendlichen allgemein
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Schülerinnen und Schüler aus Sekundar- und Realschulen, kaufmännischen und gewerblichen
Berufsschulen sowie Gymnasien beteiligt. (DJI/Sd)
[46-L] Döring, Nicola:
Handy und SMS im Alltag: Ergebnisse einer Befragungsstudie, in: Medien und Erziehung :
Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 49/2005, H. 3, S. 29-34
INHALT: Der Beitrag beruht auf einer nicht repräsentativen empirischen Studie aus dem Jahr
2003. Mit einem standardisierten Fragebogen wurden Schüler während der Unterrichtszeit zu
ihrer Handy-Nutzung befragt. Die Stichprobe umfasste 200 vollständig ausgefüllte Fragebögen von Schülern zwischen 12 und 14 Jahren (frühe Adoleszenz) und 200 gleichlautende Fragebögen von Schülern zwischen 15 und 18 Jahren (mittlere bis späte Adoleszenz). In dem
Beitrag werden die Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt und kommentiert. (PT)
[47-L] Dürsch, Klaus:
Zur Bedeutung des Nationalsozialismus für Jugendliche in Deutschland, (Studien zu Pluralität
in Bildung und Erziehung, Bd. 3), Bad Iburg: Der Andere Verl. 2005, 137 S., ISBN: 3-89959-3006 (Standort: ULB Münster(6)-MS2300/143)
INHALT: "Die Nachfahren von Tätern und Opfern stellen die Frage, ob und wenn ja, in welcher
Form, die NS-Diktatur für Jugendliche heute noch bedeutend ist. Wie aber ist die Bedeutung
für andere ('normale') Jugendliche? Den Schwerpunkt dieses Bandes bildet die Analyse einer
Gruppendiskussion mit Jugendlichen aus Deutschland und anderen Herkunftsländern zu diesem Thema. Herausgearbeitet wird, dass die NS-Diktatur für Jugendliche in Deutschland unabhängig von ihrer Herkunft relevant ist. Dies zeigt sich insbesondere bei der Bearbeitung des
Themas Schuld und der diffusen Befürchtung, 'dass es wieder passieren kann'. Abschließend
werden die Ergebnisse der Analyse mit Blick auf Konsequenzen für den Umgang mit der NSDiktatur in schulischer und außerschulischer Bildungsarbeit befragt." (Autorenreferat)
[48-L] Eith, Ulrich; Rosenzweig, Beate (Hrsg.):
Jugend und Politik: Bestandsaufnahme, Bewertungen und Konsequenzen, (Wiesnecker Beiträge zu Politik und politischer Bildung, Bd. 3), Schwalbach: Wochenschau Verl. 2005, 174 S.,
ISBN: 3-89974-187-0 (Standort: LB Wiesbaden(43)-05A2503)
INHALT: "Das Verhältnis von Jugend und Politik ist, glaubt man beispielsweise der viel zitierten
Shell-Jugendstudie von 2002, nachhaltig gestört. Die Studie bestätigt das, was viele politische
Entscheidungs- und Bildungsträger ohnehin zu wissen glauben: Die Politikverdrossenheit der
Jugendlichen steigt stetig und erweist sich bei näherem Hinsehen vor allem als Politiker- und
Parteienverdrossenheit.' Auch die Gründe für diese These scheinen nahe liegend: die kaum zu
durchschauende Komplexität politischer Entscheidungsstrukturen, die mangelnde Glaubwürdigkeit politischer Repräsentanten und die Rigidität parteipolitischer Elitenrekrutierung stoßen auf jugendliches Desinteresse und widersprechen dem Bedürfnis nach Spaß, Aktion und
Event. Parteien erscheinen als verkrustete Machtzentren, Politik als weit entfernt von jugendlicher Lebensrealität oder, schlimmer noch, als generell steuerungsunfähig und ratlos angesichts der zentralen Herausforderungen der Zukunft. Vor dem Hintergrund dieser zumindest
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auf den ersten Blick alarmierenden Befunde der empirischen Jugendforschung möchte der
nachfolgende Sammelband das 'Verhältnis von Jugend und Politik' eingehend analysieren.
Erweist sich die herrschende Politik tatsächlich als jugenduntauglich und die Jugend zunehmend uninteressiert an ihrer Politiktauglichkeit? Und mit welchen Konzepten können Jugendliche zu (mehr) politischer Partizipation motiviert werden? Um diese Fragen umfassend beantworten zu können, bedarf es neben einer kritischen Analyse der einschlägigen empirischen
Jugendstudien auch einer Bestandsaufnahme der aktiven politischen Partizipationsformen von
Jugendlichen. Erst auf dieser Grundlage lassen sich schließlich Erfolg versprechende politische Partizipationskonzepte - gerade auch für die schulische und außerschulische politische
Bildungsarbeit - formulieren." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Beate Rosenzweig und Ulrich Eith: Jugend und Politik - wirklich ein problematisches Verhältnis? (7-11); Oskar Niedermayer: Jugend und Parteien im vereinten Deutschland - Wider die These von der allgemeinen Parteienverdrossenheit (15-33); Wolfgang Gaiser und Johann de Rijke: Politische
Partizipation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen - Eine empirische Bestandsaufnahme (34-56); Yvonne Fritzsche: Jugend und Politik: 'Ich habe andere Sorgen als Politik' - Drei
Abgesänge (57-75); Claudia Herbstritt: Jugendliche in der Politik - Ein Erfahrungsbericht
(79-87); Christoph Bayer: Modell-Insel oder Alltagsgeschäft? Beobachtungen und Forderungen zur Partizipation von Kindern und Jugendlichen als politische Gestaltungsaufgabe (8895); Wolfgang Berger: Jugendforen und Jugendgemeinderäte - Empfehlungen aus der Praxis
(96-109); Peter Dell: Kinder- und Jugendbeteiligung - Grundlagen, Initiierung, Methoden und
Qualitätssicherung (110-126); Udo Wenzl: Bestandsaufnahme und Perspektiven der politischen Beteiligung junger Menschen in Baden-Württemberg (127-135); Detlev Hoffmann: Politische Bildung in der Schule (139-160); Michael Walter: Phoenix aus der Asche? Überlegungen zur politischen Jugendbildung nach den Golfkriegsdemonstrationen (161-173).
[49-L] Feierabend, Sabine; Klingler, Walter:
JIM-Studie 2002 - Jugend, Information, (Multi-)Media: Basisstudie zum Medienumgang 12bis 19-Jähriger in Deutschland, (Forschungsberichte / Medienpädagogischer Forschungsverbund
Südwest), Baden-Baden 2003, 72 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.mpfs.de/studien/jim/JIM2002.pdf)
INHALT: "Computer und Internet sind für die meisten 12- bis 19-Jährigen in Deutschland längst
eine Selbstverständlichkeit. 93 Prozent aller Jugendlichen nutzen mindestens einmal pro Monat in ihrer Freizeit einen Computer. Am häufigsten surfen Jugendliche im Internet, spielen
Computerspiele, hören Musik oder schreiben Texte. Dies ist ein Ergebnis der Studie 'JIM
2002' des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (MpFS), in dem die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), die Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter Rheinland-Pfalz (LPR) und der Südwestrundfunk (SWR) kooperieren. Bereits im fünften Jahr untersucht der Medienpädagogische Forschungsverbund mit der JIMStudie das Mediennutzungsverhalten 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. Hierfür wurden von
Mai bis Juli 2002 bundesweit 1.092 Jugendliche durch das Forschungsinstitut ENIGMA befragt." (Textauszug)
[50-L] Fromm, Rainer:
Digital spielen - real morden?: Shooter, Clans und Fragger ; Videospiele in der Jugendszene,
Marburg: Schüren 2003, 174 S., ISBN: 3-89472-176-6
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INHALT: Erwachsene sind verunsichert: Was geschieht auf LAN-Parties, zu denen sich immer
mehr Jugendliche treffen, um blutrünstige Gewaltspiele auf vernetzten Computern zu spielen?
Schreckensvisionen tauchen vor vielen Eltern auf, wenn sie ihre Kinder stunden- ja tagelang
vorm Bildschirm sitzen sehen, wo sie Monstergestalten mit der Lizenz zum Töten gegeneinander antreten lassen. Killen ist der Inhalt von Spielen wie Soldiers of Fortune, Unreal Tournament, Doom, Quake oder Duke Nukem (fast alle sind indiziert), hyperrealistisch wird das
Opfer im animierten Spiel zerfleischt. Im vorliegenden Buch setzt sich Rainer Fromm kritisch
mit dem Thema "Computer- und Videospiele in der Jugendszene" auseinander. Er beleuchtet
die Jugendkultur der Shooter, Clans und Frager etwas genauer aus verschiedenen Perspektiven. (DJI/Sd)
[51-L] Gaugele, Elke; Reiss, Kristina (Hrsg.):
Jugend, Mode, Geschlecht: die Inszenierung des Körpers in der Konsumkultur, Frankfurt am
Main: Campus Verl. 2003, 228 S., ISBN: 3-593-37255-X
INHALT: Im vorliegenden Forschungsbericht stellen verschiedene AutorInnen die Ergebnisse des
empirischen Projektes "Jugendmode und Geschlechterkonstruktion" an der Universität Köln
vor. Anhand von mehreren Feldstudien wurde das Verhältnis Jugendlicher zu Geschlecht,
Mode und Konsum untersucht und hinsichtlich ihrer Deutungsmuster sowie der Genderisierungspraktiken durch jugendkulturelle Stile, Konsumverhaltensmuster und Körpertechniken
ausgewertet. Dabei stellte sich heraus, dass Jugendliche mit Marken und Tattoos, mit Schönheitsnormen und Körperkulten sehr strategisch umgehen. Die verschiedenen Beiträge machen
deutlich, wie Jugendliche den eigenen Körper inszenieren und über Styling diskursiv vielfältige Muster der Unterscheidung zwischen Mädchen und Jungen herstellen. (DJI/Sd)
[52-L] Geserick, Christine:
Neue Medien im familialen Kontext: eine Recherche zu Studienergebnissen im Zusammenhang mit Nutzung, Chancen und Herausforderungen im Familienalltag, (Working Paper /
Österreichisches Institut für Familienforschung, Nr. 47), Wien 2005, 48 S. (Graue Literatur; URL:
http://62.116.39.195/ftp/projekte/wp_47_neuemedien_und_familie/wp_47_neuemedien_und_fami
lie.pdf)
INHALT: "In den letzten Jahren ist die Nutzung Neuer Medien (vor allem Computer, Internet und
Handy) stark angestiegen. Sie nehmen Einfluss auf das Kommunikationsverhalten, die Unterhaltungskultur, sowie auf das Erwerbs- und damit nicht zuletzt auf das Familienleben. Sie
bieten neuen Raum für die innerfamiliale Kommunikation, in Partnerschaften und zwischen
den Generationen. Das vorliegende Working Paper stellt einige empirische Ergebnisse zur
Geräteausstattung und Nutzung in österreichischen Haushalten vor (z.T. im europäischen
Vergleich) und setzt sich vor dem Hintergrund v.a. deutschsprachiger Studien mit den Chancen und Herausforderungen Neuer Medien im familialen Alltag auseinander. Es wird der Frage nachgegangen, wie sich soziale Beziehungen um Medieninhalte und -nutzung gestalten,
wo Medieninhalte Gefahren bergen und damit auch innerfamilial zum Thema werden (z.B.
bezüglich gefährlicher Internetinhalte für Kinder) und inwieweit (Neue) Medien als 'Katalysatoren' bei der Bewältigung jugendspezifischer Entwicklungsaufgaben fungieren können.
Abschließend wird ein kurzer Blick auf bestehende Medienprojekte geworfen, die den Generationenkontext betreffen. Es werden Ansatzpunkte und konkrete Medienprojekte für Kinder
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und ihre Eltern, sowie Initiativen und Projekte für ältere Menschen vorgestellt, die dem so
genannten 'digital divide' vorbeugen wollen." (Autorenreferat)
[53-L] Heiliger, Anita:
Jugendsexualität zwischen gesellschaftlichen Botschaften und individuellen Erfahrungen, in:
Deutsche Jugend : Zeitschrift für Jugendfragen und Jugendarbeit, Jg. 52/2004, H. 11, S. 469-479
INHALT: In diesem Beitrag reflektiert die Autorin über Jugendsexualität im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichen Botschaften und individuellen Erfahrungen. Dabei geht sie von den
öffentlichen Inszenierungen von Sexualität aus, so wie sie, überwiegend an Männer adressiert, z.B. im Internet zu finden sind. Anschließend setzt sie sich mit der Frage auseinander,
welche Auswirkungen solche Medieninszenierungen auf Jungen haben, zu denen diese bereits
in der Kindheit einen oft unverstellten Zugang haben. Die Autorin kritisiert, dass die stetig
zunehmende Flut pornografischer Bilder in ihrer Wirkung auf Jungen weder in der Schule
noch in der Jugendarbeit hinreichend thematisiert wird. Sie geht auch auf die weibliche Sexualität und die sexuelle Praxis von Mädchen ein und vermittelt Ratschläge, wie die sexuelle
Sozialisation von Mädchen und Jungen in der Jugendarbeit begleitet werden kann. (DJI/Sd)
[54-L] Huppert, Martin:
Die Star-Fan-Beziehung in der Popmusik: Forever Young?: Perspektiven eines psychologischen Modells, (Studien zur Kindheits- und Jugendforschung, Bd. 40), Hamburg: Kovac 2005,
283, XXIX S., ISBN: 3-8300-2178-X (Standort: USB Köln(38)-13Y3273)
INHALT: Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Bild von Jugendlichkeit, das durch die
Popmusik bzw. von den Popmusikstars transportiert wird. Dabei interessiert zunächst die
Frage: Wie nehmen Jugendliche Popstars wahr und welchen Einfluss hat diese Wahrnehmung
auf ihr Selbstkonzept? Das erste Kapitel befasst sich mit den unterschiedlichen Ansätzen zur
Unterhaltungsrezeption. Davon ausgehend wird überprüft, inwieweit Unterhaltungsrezeption
Einfluss auf die Selbstwahrnehmung haben kann. Zu diesem Zweck wird die psychologische
Selbstforschung einer genaueren Betrachtung unterzogen. Im zweiten Kapitel wird der Komplex "Jugend" aus verschiedenen Blickrichtungen betrachtet, um den Begriff der Jugendlichkeit weiter zu strukturieren: Jugend als Kohorten im zeitgeschichtlichen Wandel, Jugend als
Entwicklungsstadium, Jugend als Subkultur und Jugend als Ideal. Zum Abschluss des Theorieteils erfolgt in Kapitel 3 ein theoretische Auseinandersetzung mit dem Starphänomen allgemein. In Kapitel 4 wird die Entwicklung des Modells zusammenfassend beschrieben, bevor
in Kapitel 5 die Konstruktion des Fragebogens dargestellt wird. Es folgt die Beschreibung der
Stichprobenauswahl und der Durchführung der Befragung. Anschließend werden die Ergebnisse der Voruntersuchung dargestellt und interpretiert. Die Hypothesen für die Hauptuntersuchung werden aufgestellt und nach der Auswertung und Darstellung der Ergebnisse, werden die Ergebnisse der Arbeit diskutiert. Das Fazit des Verfassers: Beim genaueren Betrachten des Starphänomens findet man immer neue Einflussgrößen, die ein Verstehen der zugrunde liegenden Prozesse immer schwieriger macht. (ICB2)
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[55-L] Hurrelmann, Klaus; Richter, Matthias:
Risk behaviour in adolescence: the relationship between developmental and health problems,
in: Journal of public health : Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Vol. 14/2006, No. 1, S.
20-28 (URL: http://www.springerlink.com/(zkaohb45aumq1drhb0xtchyn)/app/home/contribution.
asp?referrer=parent&backto=issue,5,11;journal,4,17;linkingpublicationresults,1:110811,1;)
INHALT: "Current research is beginning to suggest that the descriptive knowledge base of adolescent risk behaviour is not conceptually based and is inadequate to sufficiently inform a
comprehensive assessment of adolescent health and risk. The aim of this paper is to contribute towards the knowledge of adolescent risk behaviour. Building on a developmental perspective, links between health risk behaviour and the socialisation process in adolescence are
discussed, and developmental functions and characteristics of risk behaviour are thereby investigated in light of a psychosocial stress model. An integrative model of adolescent problem handling is proposed that distinguishes three different forms of risk behaviour: externalisation, internalisation, and evasive risk behaviours. These are further elaborated on the basis
of results from the latest World Health Organization Health Behaviour in School-aged children study. Finally, conclusions for future research and health-promoting strategies are
given." (author's abstract)
[56-L] Junge Zielgruppen: das Kompendium 2005, Filderstadt: Egmont-Ehapa-Verl. 2004, 352
S.
INHALT: Mit dem vorliegenden Kompendium 2005 "Junge Zielgruppen" bietet der Egmont Ehapa Verlag eine aktuelle Informationsquelle und Orientierungshilfe zu den Einstellungen, Werten, Bedürfnissen und Präferenzen der 6- bis 13jährigen Kinder und Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland. Darin werden alle verfügbaren Zielgruppenstudien, veröffentlichten
Fakten und Fachzeitschriftenbeiträge zu den Strukturen, Verhaltensmustern, Lebensgewohnheiten, Konsumerfahrungen dieser Zielgruppen der Kinder- und Jugendmärkte und vor allem
die Kommunikationswege mit diesen zusammengetragen und die wichtigsten Befunde in
Kurzform referiert. Neben Informationen zu den Zielgruppen, zur zukünftigen Entwicklung
dieser Altersgruppen, gibt es auch Empirisches zu deren Einstellungen, zu ihrem Marktverhalten, zu Aspekten der Kaufbeeinflussung und Kaufentscheidung sowie zu ihrem Verhältnis
zu den Medien allgemein, und zu Print- und elektronischen Medien im besonderen. (DJI/Sd)
[57-L] Kessler, Eva-Marie:
Interaktion zwischen älteren Menschen und Jugendlichen - ein psychologisch förderlicher
sozialer Kontext für beide Seiten?: eine experimentelle Laborstudie im theoretischen Rahmen der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne, Bremen 2006, XII, 211 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iu-bremen.de/phd/files/1138816974.pdf)
INHALT: Die entwicklungspsychologische Studie setzt sich mit folgenden Fragen auseinander:
Was geschieht aus psychologischer Sicht, wenn Jugendliche und ältere Menschen, die nicht
verwandt sind, miteinander interagieren? Steckt möglicherweise ein psychologisches Potential in dieser sozialen Konstellation? Und wenn ja, - unter welchen Bedingungen? Zur Beantwortung wird ein theoretisches Modell der Interaktion zwischen älteren Menschen und Jugendlichen erarbeitet und empirisch überprüft. Zur Überprüfung des Modells wird in der Stu-
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die die Hypothese getestet, ob generationenübergreifende Interaktion, in welcher die älteren
Personen den Erfahrungsvorsprung haben, alterstypische Entwicklungsdefizite des Alters und
der Adoleszenz kompensieren kann. Die Fragestellung wird in einem experimentellen Laborsetting im Rahmen eines between-subjects-Designs untersucht. Aufgrund theoretischer Überlegungen wurden als Effektindikatoren die Bereiche kognitiv-affektive Komplexität und kognitive Leistungsfähigkeit bei den älteren Menschen und prosoziales Verhalten und Gemeinschaftsziele bei den Jugendlichen ausgewählt. Es nahmen 180 Frauen (90 14-15-jährige und
90 70-74-jährige Frauen) an der Untersuchung teil. Ziel der experimentellen Manipulation ist
es, situative Kontexte zu schaffen, die entweder ein hohes Maß an Generativität und Exploration erzeugten (Experimentalbedingung) oder ein vergleichsweise niedriges Maß an Generativität und Exploration (zwei Kontrollbedingungen pro Altersgruppe). Zur Realisierung des
experimentellen Settings wurden jeweils Paare (Dyaden) unterschiedlicher Alterszusammensetzung gebildet, die kollaborativ 30 Minuten lang eine vorgegebene Aufgabenstellung beantworten sollten, bei der sie fiktive Personen beraten sollten. Die abhängigen Variablen
wurden nach der Interaktion getrennt für die beiden Interaktionspartnerinnen erfasst. Die Manipulationskontrolle zeigt, dass bei den Teilnehmerinnen in der Experimentalsituation tatsächlich stärker Generativität und bei den jugendlichen Teilnehmerinnen stärker Exploration
aktiviert wurden als in den beiden Kontrollgruppen. Aus gesellschaftlicher Perspektive liefert
die Arbeit einen Beitrag zur Betrachtung von Generationenbeziehungen jenseits der Ebene finanziellen Transfers. Ins Blickfeld gerückt wird, dass der Austausch zwischen den Generationen auch psychologische und nicht nur monetäre 'Währungen' haben kann. (ICG2)
[58-L] KIM-Studie 2003 - Kinder und Medien, Computer und Internet: Basisuntersuchung
zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger in Deutschland, (Forschungsberichte / Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest), Baden-Baden 2003, 60 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.mpfs.de/fileadmin/Studien/KIM03.pdf)
INHALT: "Die Studienreihe 'KIM - Kinder und Medien' existiert seit 1999. Der vorliegende Bericht basiert damit auf der zum vierten Mal durchgeführten Untersuchung, die im Jahr 2003
im Feld war. Erneut wurde die Studie als repräsentative Befragung von Sechs- bis 13Jährigen in der Bundesrepublik Deutschland durchgeführt. Und erneut wurden dabei auch die
Haupterzieher, in aller Regel die Mütter, befragt. Der Auftraggeber dieser Untersuchungsreihe - der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest, eine Forschungskooperation der
Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg, der Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter Rheinland-Pfalz und des Südwestrundfunks - verfolgt mit der 'KIM' vorrangig zwei Ziele: Zum einen soll die Untersuchungsreihe eine jährliche aktuelle Abbildung
des Themenfelds Kinder und Medien leisten, soweit dies mit den Mitteln der repräsentativen
Befragung möglich ist. In diesem Kontext besteht auch die Möglichkeit, jeweils aktuelle
Schwerpunkte zu bilden, z.B. auch solche Diskussionen zu spiegeln. Zum anderen soll die
Untersuchungsreihe auch ein Instrument dafür sein, kurz- und mittelfristige Trends zu dokumentieren. Das (soweit möglich) gleichbleibende Instrumentarium erlaubt hier - gerade wenn
schon mehrere Untersuchungen vorliegen - Auswertungen über Jahre hinweg. Einzelne Fragen werden dabei nicht kontinuierlich, sondern in weiteren Abständen eingesetzt, um so Veränderungen auch bei nicht permanent gestellten Fragen dokumentieren zu können. Im Rahmen der Befragung 'KIM 2003' standen bei den Kindern folgende Themen im Mittelpunkt:
Freizeitaktivitäten; Themeninteressen; Medienausstattung; Medienbindung; Medienfunktio-
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nen; Computer: Nutzung, Meinungen, Umgang im Alltag; Computerspiele; Lernprogramme;
Computer und Schule; Internet." (Textauszug)
[59-L] KIM-Studie 2005 - Kinder und Medien, Computer und Internet: Basisuntersuchung
zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger in Deutschland, (Forschungsberichte / Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest), Baden-Baden 2006, 64 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.mpfs.de/studien/kim/KIM05.pdf)
INHALT: "Ob in Schule, Beruf oder Freizeit - die Medien sind aus unserem Alltag und dem Alltag unserer Kinder nicht mehr wegzudenken. Fernsehen, Radio, Computer, Internet, Handy,
DVD und MP3 stehen uns dabei auf vielfältige Weise zur Information, Kommunikation und
Unterhaltung zur Verfügung. Dabei unterliegt die Medienwelt einem ständigen Wandel. Um
hier Transparenz und Orientierung zu schaffen bedarf es der kontinuierlichen Darstellung aktueller Nutzungszahlen und der Untersuchung neuer Entwicklungen. So können neue und bestehende Konzepte der Medienkompetenz überprüft und entwickelt werden. Bereits seit 1999
untersucht die Studienreihe 'KIM - Kinder und Medien' das Medienverhalten der Sechs- bis
13-Jährigen in der Bundesrepublik Deutschland. Zum fünften Mal dokumentiert der vorliegende Bericht Ergebnisse dieser repräsentativen Studie, für die 2005 etwa 1.200 Kinder und
deren Haupterzieher befragt wurden. Die Studienreihe wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) beauftragt, eine Forschungskooperation - bestehend aus der
Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Landeszentrale für
Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK) - die mit diesem Beitrag die Diskussion
über das Medienverhalten von Kindern versachlicht und objektives Datenmaterial bereitstellt.
Die Durchführung der KIM-Studie erfolgt in Zusammenarbeit mit der Medienforschung des
SWR. Bei der Anlage des Designs der Langzeitstudie KIM sind zwei Besonderheiten charakterisierend: Zum einen wird es durch die Befragung sowohl der Kinder als auch deren Haupterzieher möglich, das familiäre Umfeld, wie beispielsweise die sozioökonomischen Verhältnisse, mit einzubeziehen. Dies wäre bei einer Befragung nur der Kinder nicht möglich. Zum
anderen ist der Fragenkomplex aufgeteilt in einen stets gleichbleibenden Teil, der die aktuelle
Abbildung des Medienumgangs der Kinder ermöglicht, und in einen variablen, eher langfristig orientierten Teil, der mit in größeren Zeitintervallen wiederkehrenden Fragen Entwicklungen nachzeichnen und Trends aufzeigen kann. Diese Verknüpfung von Kontinuität und der
Möglichkeit, auf aktuelle Entwicklungen einzugehen, macht die KIM-Studie besonders interessant. Im Rahmen der 'KIM-Studie 2005' standen folgende Themen im Mittelpunkt: Freizeitaktivitäten; Themeninteressen; Medienausstattung; Medienbindung; Medienfunktionen;
Computer: Nutzung, Meinungen, Umgang im Alltag; Computerspiele; Lernprogramme; Internet; Medienkompetenz; Handynutzung; MP3." (Textauszug)
[60-L] Klosinski, Gunther:
Pubertät heute: Lebenssituationen, Konflikte, Herausforderungen, München: Kösel 2004, 220
S., ISBN: 3-466-30649-3
INHALT: Nach der Trotzphase im Kleinkindalter stellt die Pubertät und Adoleszenz die zweite
große Autonomiebewegung im Laufe der Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen dar. Die
Pubertät als körperliche Metamorphose geht mit einer psychischen Verunsicherung und Labilisierung einher und ihre Auswirkungen spielen sich vor dem Hintergrund einer Bindungs-
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2 Aspekte der Lebenssituation von Jugendlichen allgemein
und Ablösungsproblematik vom Elternhaus ab. Sie wird stark beeinflusst von einer Gesellschaft, in der sich der Übergang von der Kindheit in die Erwachsenenwelt zeitlich immer weiter ausdehnt und der es an unterstützenden Pubertätsriten mangelt. Im vorliegenden Band
vermittelt der Autor ein ausführliches Bild der aktuellen Pubertätsproblematik. Er beschreibt
das Wesen der Pubertät und Adoleszenz, geht auf die kreativen Potenzen von Pubertierenden
ein, beschreibt die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Einflussgrößen auf die jugendliche Entwicklung, erörtert allgemeine und spezielle Brennpunkte und Problemfelder der
Adoleszenz und weist auf Hilfestellungen und therapeutisch-präventive Aspekte hin, die in
der Gesellschaft für unsere Jugendlichen zur Verfügung stehen. (DJI/Sd)
[61-F] Kochinka, Alexander, PD Dr.phil. (Bearbeitung):
Emotionale Entwicklung im Kindes- und Jugendalter. Eine Studie anhand autobiographischer Tagebücher
INHALT: In der Studie interessiert die Entwicklung von Gefühlen und des Wissens über Gefühle
im späteren Kindes- und Jugendalter (ca. 10-20 Jahre). Dabei wird ein elaborierter und strikt
am eigenen Erleben orientierter Begriff des Gefühls zugrunde gelegt. Als Datengrundlage
sind mind. ca. 30 in diesem Alter geschriebene Tagebücher vorgesehen. Die Verwendung
(autobiographischer) Tagebücher ist ein bis in die Anfänge der Entwicklungspsychologie zurückreichendes Verfahren, das in jüngerer Zeit, ebenso wie die Verwendung freier Aufsätze,
wieder verstärkt Beachtung findet. Die Wurzeln und Möglichkeiten dieses Verfahrens werden
derzeit vom Bearbeiter aufgearbeitet.
METHODE: 1. Zur Auswertung sind zunächst vor allem extensive, hermeneutische Einzelfallanalysen nach der sog. Dokumentarischen Methode (Bohnsack 1993, 1997) vorgesehen. Forschungsleitend ist dabei nicht zuletzt eine Reihe dimensionaler Unterscheidungen, die für die
"alltagspsychologische" Charakterisierung von Gefühlen entscheidend zu sein scheinen
(Kochinka 2004): So haben Gefühle demnach z.B. ein Objekt, auf das sie sich beziehen, sie
sind temporal vielgestaltig (momentan, dauernd und gleichförmig oder haben einen spezifischen, gestalthaften Verlauf) oder sie binden - als komplexe Gefühle - auf charakteristische
Weise andere psychische Funktionen (Erinnerungen, Imaginationen und vieles mehr) notwendig ein. Diese (und weitere, a.a.O. explizierte) Unterscheidungen sollen nun empirisch
bestätigt oder verworfen, korrigiert und weiter differenziert werden. Dabei interessiert nicht
alleine die jeweilige Existenz und Nachweisbarkeit der angesprochenen Differenzierungen,
sondern gerade auch ihre genetische oder entwicklungslogische Abfolge. Zum anderen ist ergänzend an eine inhaltsanalytische (Mayring 1983, 1985) und auf den gesamten Textkorpus
ausgreifende Vorgehensweise gedacht, durch die in chronologischer Perspektive Auftreten
und Verteilung von "Emotionswörtern" (also total. B. Gefühlsnamen und ihre semantische
Vernetzung) erhoben und analysiert werden sollen. Auf diese Weise soll die Vermutung, dass
sich auch noch während der Pubertät das Wissen um Emotionen erweitert und entscheidend
detailliert, bestätigt und präzisiert werden. 2. Die Tagebücher: Einige erste Tagebücher, die
sich als Datengrundlage für die geplante Studie eignen, konnten durch eine Recherche im
Deutschen Tagebucharchiv in Emmendingen gefunden werden. Dort sind mittlerweile über
1000 Dokumente archiviert: Dabei handelt es sich allerdings erstens nicht ausschließlich um
Tagebücher im engeren Sinne, sondern auch um thematisch (und zeitlich) stärker eingegrenzte Texte wie Reise- und Kriegstagebücher sowie um verwandte Textformen wie Chroniken
und Kalender, Briefsammlungen oder autobiographische, aber retrospektive Aufschriebe und
anderes mehr. Zweitens stammt ein Großteil der verbleibenden "echten" Tagebücher nicht aus
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den letzten ein oder zwei Jahrzehnten, sondern aus der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Das macht sie für historische Analysen interessant, stellt jedoch eine Untersuchung,
die auf gegenwärtige psychische Entwicklungsprozesse zielt, vor erhebliche Probleme.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kochinka, Alexander: Tagebuchanalysen. in: Mey, Günter
(Hrsg.): Handbuch Qualitative Entwicklungspsychologie. Köln: Kölner Studien Verl. (im
Druck).+++Ders.: Psychisches Geschehen im Tagebuch. Kulturpsychologische Fallstudien.
Unveröff. Habilitationsschrift. Hannover: Univ. 2004 (Veröff. in Vorb.).
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Pädagogische Psychologie Abt. Psychologie (Bismarckstr. 2, 30173 Hannover)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0511-762-8469, Fax: 0511-762-8381,
e-mail: [email protected])
[62-F] Köhler, Sina, Dipl.-Päd.; Zschach, Maren, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Krüger, HeinzHermann, Prof.Dr. (Leitung):
Peer-groups und schulische Selektion - Interdependenzen und Bearbeitungsformen
INHALT: Im Projekt soll untersucht werden, welchen Beitrag schulische und außerschulische
Gleichaltrigengruppen für schulisch erfolgreiche bzw. weniger erfolgreiche Bildungsbiographien leisten und ob bzw. wie Prozesse schulischer Leistungszuweisung und Selektion in den
sozialen Arenen der Peer-Groups thematisiert und bearbeitet werden. Theoretisch knüpft das
Projekt an interaktionistische und gesellschaftstheoretische Ansätze an, empirisch will es einen Beitrag zur Analyse des "Wie" der Reproduktion sozialer Ungleichheit an der Schnittstelle zwischen Schule und Peer-Kontexten leisten. ZEITRAUM: 01.06.2005-30.06.2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen
METHODE: Es soll eine qualitative Längsschnittstudie mit zunächst elfjährigen Schülern und
Schülerinnen an Sekundar- bzw. Hauptschulen und Gymnasien durchgeführt werden, die sich
auf thematisch strukturierte, offene Interviews, teilnehmende Beobachtungen sowie Gruppendiskussionen mit Heranwachsenden aus realen Peernetzen stützt. Das Projekt versucht die
die Schule bislang eher randständig thematisierende Peer-Forschung mit Ansätzen der Schulforschung zu verbinden, indem anhand der bislang wenig untersuchten Altersgruppe der 11bis 15-Jährigen sowohl schulische als auch außerschulische Gleichaltrigengruppen berücksichtigt und vor allem die Übergänge von schulischen zu außerschulischen Cliquenkontexten
analysiert werden. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 8; Cliquen). Gruppendiskussion (Stichprobe: 8; Cliquen - zunächst 1112 Jährige). Qualitatives Interview (Stichpobe: 40; Heranwachsende aus einem Gymnasium
sowie jeweils einer Integrierten Gesamt-, Sekundar- und Hauptschule). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2005-06 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Pädagogik
Arbeitsbereich Allgemeine Erziehungswissenschaft (Franckeplatz 1, 06099 Halle)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-55-23850, Fax: 0345-55-27235,
e-mail: [email protected])
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[63-L] Kölbl, Carlos:
Geschichtsbewusstsein im Jugendalter: Grundzüge einer Entwicklungspsychologie historischer Sinnbildung, (Zeit - Sinn - Kultur), Bielefeld: transcript Verl. 2004, 387 S., ISBN: 3-89942179-5
INHALT: "Das Geschichtsbewusstsein Jugendlicher ist in einem beklagenswerten Zustand - so
ein gängiges Stereotyp. Dass dieses oft monierte Defizit keineswegs verallgemeinert werden
kann, ist das Ergebnis der empirischen Studie von Carlos Kölbl, in der Formen historischer
Sinnbildung unter Jugendlichen analysiert werden, die in mancherlei Hinsicht äußerst komplex und spezifisch modern sind. Damit ist der Band nicht nur in der Lage, die wissenschaftliche Diskussion um eine Entwicklungspsychologie historischer Sinnbildung durch neue Akzente zu bereichern. Er bietet darüber hinaus auch zahlreiche Anregungen für einen Geschichtsunterricht, der stärker an die historischen Kompetenzen und Interessen Jugendlicher
anknüpft. Neben seinen empirischen Resultaten präsentiert der Autor eine informationsreiche
Auseinandersetzung mit dem aktuellen Forschungsstand sowie grundlegende theoretische
Überlegungen." (Autorenreferat)
[64-F] Konietzka, Dirk, Dr.; Huinink, Johannes, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Der Auszug aus dem Elternhaus und der Übergang in das Erwachsenenalter
INHALT: Der Auszug aus dem Elternhaus und die Statuspassage in das Erwachsenenalter haben
sich in der Bundesrepublik Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. Wir
untersuchen die Altersgradierung von Ereignissen, die Verknüpfung zwischen verschiedenen
Ereignissen und die Verlaufsstandardisierung als analytische Dimensionen der Standardisierung des Übergangs in das Erwachsenenalter. Die empirischen Analysen werden mit Daten
der westdeutschen Lebensverlaufsstudie und des DJI-Familien-Survey 2000 durchgeführt.
Die Ergebnisse verweisen auf charakteristische Entwicklungstendenzen im Hinblick auf das
Auszugsalter, die Einbettung des Auszugs in den Prozess des Übergangs in das Erwachsenenleben, die Dauer der Übergangsphase und die zeitliche Verkopplung des Auszugs mit anderen
Lebenslaufereignissen. Das Alter beim Auszug aus dem Elternhaus ist im langfristigen Kohortenvergleich gesunken. Es ist auch in den 1990er Jahren nicht wieder angestiegen. Im
Hinblick auf den Wandel der Übergangsphase in das Erwachsenenalter lassen sich Tendenzen
sowohl der Standardisierung als auch der De-Standardisierung nachweisen. ZEITRAUM:
1935-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland
METHODE: Lebensverlaufsanalyse; Ereignisanalyse. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe
DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Herkunft der Daten: Berliner
Lebensverlaufsstudie, DJI-Familiensurvey 2000; Auswahlverfahren: Zufall).
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Huinink, J.; Konietzka, D.:
Leaving parental home in the Federal Republic of Germany and the GDR. S. u.: http://
www.demogr.mpg.de/Papers/workshops/000906_paper11.pdf .
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-04 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Konrad-Zuse-Str. 1, 18057
Rostock); Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, EMPAS Institut für Empirische
und Angewandte Soziologie (Celsiusstr., 28359 Bremen)
KONTAKT: Konietzka, Dirk (Dr. Tel. 0381-2081-163, e-mail: [email protected])
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[65-L] Kromer, Ingrid (Projektleiter); Hatwagner, Katharina (Mitarbeiter):
ÖGJ-Jugendstudie 2005: Lebenssituation(en) und Orientierungen von jungen Menschen in
Österreich, Wien 2005, 38 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.oeij.at/doku/oegj_jugendstudie_2005.pdf)
INHALT: Die ÖGJ-Jugendstudie 2005 versteht sich als Projekt, das jene Dimensionen im Leben
von 14- bis 20-jährigen Mädchen/jungen Frauen und Jungen/jungen Männern wissenschaftlich beleuchtet, die im Zusammenhang mit jugendlichem Engagement und Politik stehen. Die
Ergebnisse der österreichweiten Fragebogenstudie, die auf der Auswertung von 1.304 Fragebögen basieren, beleuchten demnach das Wissen um die Lebenssituation(en) und Einstellungen junger ArbeitnehmerInnen bzw. SchülerInnen und beschreiben im Speziellen auch die
Einbindung der jungen Menschen in die Gewerkschaftsarbeit. Dementsprechend liefert die
Untersuchung neben soziodemografischen Angaben (wie zum Beispiel Alter, Geschlecht,
Ausbildung, Staatsbürgerschaft, Bundesland, Betrieb etc.) Befunde zu folgenden Aspekten:
Lebenssituation und -bedingungen in (1) Schule und (2) Beruf, (3) der gewerkschaftlichen
Einbindung, (4) Engagementbereitschaft und sozialen Beziehungen, (5) Einstellungen und
Orientierungen zu Themen wie Europa, Gesellschaft und Politik sowie (6) Zukunft, Lebensprinzipien und Perspektiven. Abschließend werden mögliche Konsequenzen für die gewerkschaftliche Arbeit aufgezeigt, im Sinne gewerkschaftlicher Jugendarbeit als Handlungs- und
Möglichkeitsraum. (ICG2)
[66-L] Kutscher, Nadia:
"Wie im ganz normalen Leben auch": soziale Unterschiede in der Internetnutzung und Bildungsteilhabe von Jugendlichen, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik,
Jg. 49/2005, H. 6, S. 42-52
INHALT: "Untersuchungen zur lnternetnutzung von Jugendlichen zeigen, dass der informelle
Kontext des lnternets einerseits prinzipiell die Aneignung von Wissen, Kompetenzen und
Räumen, andererseits auch die Fortsetzung bzw. Reproduktion sozialer Ungleichheit befördern kann. Es wird gezeigt, wie nonformale und sozial kontextualisierte Bildungsangebote zu
mehr Bildungsteilhabe führen könnten und damit zumindest teilweise eine Reproduktion gesellschaftlicher Stratifizierung überwinden helfen. In vorliegendem Beitrag werden Bildungstheorien auf der Basis dieser Ergebnisse diskutiert und Thesen zu einem differenzierten Bildungsverständnis im Kontext Neuer Medien entwickelt." (Autorenreferat)
[67-L] Lange, Elmar:
Zur Verschuldung der Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland, in: Neue Praxis :
Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik, Jg. 35/2005, H. 5, S. 444-458
(Standort: USB Köln(38)-XG2744; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Eine zunehmende Verschuldung und Überschuldung ist nicht nur bei Erwachsenen
sondern mittlerweile auch bei Jugendlichen festzustellen. Auf der Grundlage einer empirischen Untersuchung der Einkommens-, Konsum- und Verschuldungsmuster von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 24 Jahren kommt der Autor insgesamt zu
dem Ergebnis, dass die Ursache für eine Überschuldungssituation weniger in einem gestörten
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sozialen Umfeld oder in defizitären Persönlichkeitsmerkmalen zu suchen ist sondern eher in
unzureichenden ökonomischen Kenntnissen über die Folgen der Verschuldung im kritischen
Alter des Übergangs vom Jugendlichen zum Erwachsenen." (Autorenreferat)
[68-L] Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.):
JIM-Studie 2004 - Jugend, Information, (Multi-)Media: Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger, Baden-Baden 2004, 63 S. (Standort: Deutsches Inst. f. Internat. Pädagogische Forschung - DIPF-KS-MP-1535; Graue Literatur)
INHALT: "Die Beziehung von Jugendlichen zu Medien wird bereits über Jahrzehnte hinweg
kontrovers diskutiert. Besonders im Kontext von Bildung und Erziehung wird dem Medienkonsum der jungen Heranwachsenden häufig eine bedeutende Rolle zugeschrieben. Für die
Einordnung und Bewertung von Chancen und Risiken unterschiedlicher Medien und deren
Inhalte ist vor allem die reale Mediennutzung der Jugendlichen von großer Bedeutung. Welche Medien werden wie genutzt? Welche Rolle spielt das Fernsehen heute? Spielen alle Jugendlichen Computerspiele? Welche Funktion wird den unterschiedlichen Medien zugeschrieben, welche Relevanz haben sie im Alltag Jugendlicher? Werden Medien allein oder in
der Gruppe, gemeinsam mit den Eltern genutzt? Über welche Medien können Jugendliche
selbst frei verfügen? Antworten auf diese und weitere Fragen bilden die notwendige Grundlage zur Bewertung der aktuellen Medienwelt Jugendlicher." (Autorenreferat)
[69-L] Meurer, Anja; Siegrist, Johannes:
Determinanten des Inanspruchnahmeverhaltens präventiver und kurativer Leistungen im
Gesundheitsbereich durch Kinder und Jugendliche: Forschungsstand, Interventionen, Empfehlungen, (Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung, Bd. 25), Köln 2005, 56 S., ISBN: 3937707-04-2 (Graue Literatur; URL: http://www.bzga.de/pdf.php?id=fec6db026b82420fc06d
316a68b1d141)
INHALT: "Kinder und Jugendliche sind in den letzten Jahren sowohl bei Wissenschaftlern als
auch bei politischen Entscheidungsträgern zunehmend in den Blickpunkt des Interesses gerückt. Das Ziel der Bemühungen auf nationaler und internationaler Ebene war dabei eine
Verbesserung des Wohlbefindens und der Gesundheit, vor allem bei sozial benachteiligten
Kindern. Die Praxis zeigt jedoch, dass die Angebote der Gesundheitsförderung (präventive
und kurative Leistungen) eher von Mittelschichtsangehörigen als von Personen mit niedrigerem sozialen Status und/oder ausländischen Mitbürgern angenommen werden. Den Gründen
und Einflussfaktoren für dieses unterschiedliche Verhalten widmet sich dieses Fachheft, indem es die Ergebnisse nationaler und internationaler Studien referiert. Als eindeutig identifizierbare Barrieren für die Inanspruchnahme präventiver und kurativer Dienste durch Kinder
und Jugendliche zählt dabei ein niedriger sozialer Status, der verknüpft ist mit Faktoren wie
restringiertem Sprachcode, empfundener sozialer Distanz zum Anbieter medizinischer Leistungen, niedrig eingeschätzten Problemlösungskompetenzen und geringerem Informationsstand. Ein weiterer Faktor sind fehlende oder unzureichende Informationen über die Behandlungskosten. Um eine Verbesserung des Gesundheitszustandes von Kindern und Jugendlichen
zu erreichen, wird vorgeschlagen, verstärkt in Kindergärten und Schulen präventiv tätig zu
werden, etwa durch Kooperationen oder Schulpatenschaften. Ein weiterer Weg führt über eine verbesserte Aufklärung der Eltern. Um die Interaktion zwischen Klient und Dienstleister
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zu optimieren, werden u.a. Jugendsprechstunden oder Online-Beratungen zu bestimmten
Themen (Sexualität, Drogen u.Ä.) empfohlen. In einem eigenen Kapitel werden nationale und
internationale Projekte bzw. Einrichtungen referiert, die entweder direkt die Inanspruchnahme
fördern oder durch die Form des Angebots zu einer erhöhten Inanspruchnahme führen." (Autorenreferat)
[70-L] Mikos, Lothar:
Aufwachsen in mediatisierten Lebenswelten: Medien - Identität - Identifikation, in: tv diskurs
: Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 9/2005, Nr. 4, S. 20-25
INHALT: In dem einleitenden Beitrag zum Thema der Tagung "Bildschirm als Entwicklungshelfer" beschreibt der Autor die Funktion der Medien als Sozialisationsfaktor und als Instanz der
Identitätsbildung. Medien geben insbesondere Kindern und Jugendlichen wichtige Vorgaben
für die eigene Identitätsbildung. Sie bieten Rollenmodelle, an denen die kindlichen und jugendlichen Mediennutzer eigene Rollenvorstellungen erproben können. Identitätsbildung findet aber nicht im gesellschaftsfreien Raum statt, sie ist vielmehr in den Prozess der gesellschaftlichen Selbstverständigung eingebunden. Auch wenn die Medien einen Einfluss auf das
Selbstbild und die Identität von Kindern und Jugendlichen haben, ist die soziale Realität in
der Kinder und Jugendliche eingebunden sind, wichtiger. Die Bedeutung der Medienangebote
wird erst in der Interaktion zwischen Individuum, Medien und sozialem Umfeld ausgehandelt. (PT)
[71-L] Möller, Silke:
Beweggründe von Jugendlichen: ein interdisziplinärer Erklärungsansatz, Salzhausen: Lietzberg 2003, 182 S., ISBN: 3-9809210-0-X (Standort: UB Trier(385)-70HI/pw4178)
INHALT: "Ausgehend vom facettenreichen Bild jugendlichen Engagements im Sport und anderen bewegungskulturellen Kontexten wird mit Hilfe des interisziplinaren Erklärungsansatzes
sichtbar, dass sich die Beweggründe von Jugendlichen innerhalb eines Komplexes von Verbindungen und Beziehungen entwickeln "Gesellschaftliche Normen und Orientierungsmuster
sowie soziokulturelle Einflüsse sind bereits in der Kindheit für die Prägung potentiell vorhandener Bewegungsmöglichkeiten verantwortlich" Daher richtet sich der Blick dieser Arbeit
nicht nur auf die Jugendphase. Sondern sie zeigt ebenso auf, wie entscheidend die Beachtung
und eine entsprechend positive Beeinflussung der vorangehenden Entwicklungsphase sind."
Im optimalen Fall ist dies ein "ausgedehnter aktiver Abgleichungsprozess zwischen Körperdispositionen sowie einem typisch menschlichen Bewegungspotenzial auf der einen Seite und
gesellschaftlichen Vorgaben, Interessen oder auch Werten auf der anderen Seite" Der voller
Potenzial steckende Entwicklungsprozess des Abgleichs zwischen gesellschaftlichen und individuellen Bedürfnissen führt die Heranwachsenden jedoch nicht zum theoretischen Optimum der beweglichen Lebendigkeit sondern lediglich zu einem kleinen Spektrum an anerkannten Bewegungsvarianten. Obwohl andere positiv emotionale Bewegungserfahrungen
gemacht werden, die eventuell sogar auf der unbewussten Ebene nach Wiederholung drängen,
können diese Erfahrungen ohne Hilfe nicht bewusst bei der Entwicklung von persönlich sinnvollen Beweggründen eingebaut werden." (HS2)
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[72-L] Nave-Herz, Rosemarie; Feldhaus, Michael; Logemann, Niels:
Verstärken die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien Handy und Internet
im privaten Raum die De-Institutionalisierung von Familie?, in: Hartwig Heine, Michael
Schumann, Volker Wittke (Hrsg.): Wer den Ast absägt, auf dem er sitzt, kann deshalb noch längst
nicht fliegen : Innovationen zwischen institutionellem Wandel und Pfadkontinuitäten, Berlin: Ed.
Sigma, 2006, S. 25-37, ISBN: 3-89404-540-X
INHALT: Die Autoren gehen in ihrer explorativen Studie der Frage nach, inwieweit die neuen
Informations- und Kommunikationstechnologien von Handy und Internet die Beziehungen
zwischen Eltern und Kindern verändern, neue Verhaltensmuster ausprägen und zu anderen
Institutionalisierungsformen beitragen. Die Diffusion der neuen technischen Entwicklungen
kann z.B. einerseits die familiale Leistung unterstützen. Da sie aber gleichzeitig den institutionellen familialen Kontext verändert, kann als Folge der Adaption auch vermutet werden,
dass die familiale Binnenstruktur mit ihren Kennzeichen von Intimität und Exklusivität belastet wird. Die präsentierten Daten zeigen zunächst, dass sich beide Medien stark unterscheiden: Das Handy ermöglicht durch die ubiquitäre Erreichbarkeit aller Familienmitglieder die
jederzeitige Interaktion zwischen den Eltern sowie zwischen Eltern und Kindern und es hilft
somit, der elterlichen Fürsorge- und Erziehungsfunktion besser zu entsprechen. Das Internet wie auch das Fernsehen - fördert hingegen bestimmte Abschottungsprozesse vornehmlich von
Jugendlichen gegenüber dem gemeinsamen Familienbereich. Eine oftmals mangelnde Medienkompetenz der Eltern oder fehlende Kenntnis über die Gefahren der Internetnutzung kann
zu neuen Belastungspotenzialen führen, auf welche manche Eltern mit Kontrollverzicht reagieren. Insgesamt wird festgestellt, dass die Diffusion von Handy und Internet zwar zu bestimmten Veränderungen in den Familienkontexten führt, jedoch nicht im Sinne eines DeInstitutionalisierungsprozesses. Es können sich im Gegenteil neue zusätzliche Verhaltensnormen herausbilden. (ICI2)
[73-L] Neumann-Braun, Klaus; Richard, Birgit (Hrsg.):
Coolhunters: Jugendkulturen zwischen Medien und Markt, (Suhrkamp-Taschenbuch, 3693),
Frankfurt am Main: Suhrkamp 2005, 275 S., ISBN: 3-518-45693-8
INHALT: Heutige Jugendliche leben in einer durch und durch kommerzialisierten und medienbeherrschten Welt. Kein Bedürfnis, kein Interesse, für das Markt und Medien nicht ein überwältigendes Angebot an materiellen und symbolischen Befriedigungen bereitstellen würden. Entsprechend bunt und facettenreich, aber auch unübersichtlich ist das Bild, das Jugendliche von
sich und ihren kulturellen Praxen der Öffentlichkeit vermitteln. Jugendliche wollen in diesen
unübersichtlichen Zeiten und Räumen ihren selbstbestimmten Weg finden, cool und selbständig sein und "klarkommen" mit dem Leben, ihrem Umfeld und der Welt. So verstanden sind
Jugendliche Coolhunters in eigener Sache. In den Beiträgen des vorliegenden Sammelbandes
nähern sich Journalisten und Wissenschaftler, Designer und Ausstellungsmacher unterschiedlichen Erfahrungswelten heutiger Jugendlicher, und zwar den Bereichen Körper/ Objekte/
Moden, Sprache, Gewalt und Thrill, Raum, Zeit und Gender. (DJI/Sd)
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[74-L] Nunner-Winkler, Gertrud; Meyer-Nikele, Marion; Wohlrab, Doris:
Integration durch Moral: moralische Motivation und Ziviltugenden Jugendlicher, (Analysen
zu gesellschaftlicher Integration und Desintegration), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006,
263 S., ISBN: 3-531-14711-0
INHALT: "Der Aufbau demokratieverträglicher moralischer Orientierungen ist unabdingbare
Voraussetzung für gesellschaftliche Integration. Der Erwerb moralischen Wissens, also inhaltlicher Moralüberzeugungen, und der Aufbau moralischer Motivation, also die Entschlossenheit im Handeln, erfolgen dabei in unterschiedlichen Lernprozessen. Auf der Grundlage
von Interviews mit ca. 200 Jugendlichen aus Ost- und Westdeutschland wird der Zusammenhang von inhaltlichen Moralvorstellungen und moralischer Motivation mit Fremdenfeindlichkeit und partikularistischen Orientierungen, mit Toleranz, Relativismus, Gewalthandeln, Gerechtigkeits- und Geschlechtsrollenorientierungen aufgezeigt und deren gesellschaftliche Relevanz diskutiert." (Autorenreferat)
[75-L] Peter, Jochen; Valkenburg, Patti M.:
Individual differences in perceptions of internet communication, in: European journal of
communication, Vol. 21/2006, Nr. 2, S. 213-226 (Standort: USB Köln(38)-MXH04914; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/21/2/213)
INHALT: Unter Rückgriff auf Daten einer Erhebung unter 687 niederländischen Jugendlichen im
Alter von 10 bis 17 Jahren untersucht der vorliegende Beitrag, inwiefern sich deren Vorstellungen von Internetkommunikation unterscheiden und welche Hintergrundvariablen (z.B. Alter, Geschlecht, soziale Beunruhigung, Einsamkeit oder das Bedürfnis nach Anschluss und
Zugehörigkeit). Die Analyse konzentriert sich darauf, welche Vorstellung die Jugendlichen
von der Steuerbarkeit, der Wechselseitigkeit sowie der Breite und Tiefe der Internetkommunikation im Vergleich zur direkten persönlichen Kommunikation von Angesicht zu Angesicht
haben. Jüngere, sozial beunruhigte und einsame Jugendliche legen sehr starken Wert auf die
Steuerbarkeit der Internetkommunikation und empfinden sie als breiter, tiefer und wechselseitiger als ältere, nicht sozial beunruhigte jugendliche Probanden, die sich darüber hinaus auch
nicht einsam fühlen. Jungen empfinden Internetkommunikation als wechselseitiger als Mädchen. Je größer das Bedürfnis der Jugendlichen nach Anschluss und Zugehörigkeit ist, desto
häufiger bewerten sie die Internetkommunikation als tiefer als die direkte persönliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass eine
stärkere Fokussierung auf die Vorstellungen von Internetkommunikation dazu führen kann,
das Internet besser als ein gesellschaftliches Medium zu verstehen. (UNübers.)
[76-L] Pietraß, Manuela; Schmidt, Bernhard; Tippelt, Rudolf:
Informelles Lernen und Medienbildung: zur Bedeutung sozio-kultureller Voraussetzungen,
in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Jg. 8/2005, H. 3, S. 412-426
INHALT: "Der Begriff des informellen Lernens wird hier auf den Wissenserwerb im Rahmen der
alltäglichen Nutzung von Massenmedien bezogen. Bei der genaueren Betrachtung des Mediennutzungsverhaltens von verschiedenen Altersgruppen erweisen sich sozio-kulturelle Unterschiede als wichtige Prädiktoren für Mediennutzung und -rezeption. Das Konzept der sozialen Milieus eignet sich zur Analyse sozio-kultureller Differenzen, auch mit Blick auf die
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2 Aspekte der Lebenssituation von Jugendlichen allgemein
Medienbildung. Bei Kindern scheint das Herkunftsmilieu der Eltern einen zentralen Einfluss
auf deren Medienbildung zu haben, während im Jugendalter auch jugendkulturelle Rahmungen bedeutsam werden. Medienrezeption wird dabei nicht als einseitiger Prozess, sondern als
kommunikative Interaktion zwischen Medienproduzenten und Medienkonsumenten verstanden. Letztere bringen in der Wahl von Medien, Genres und Rezeptionskontexten auch ästhetische Präferenzen und ihren sozio-kulturellen Habitus zum Ausdruck." (Autorenreferat)
[77-L] Pössel, Patrick; Dellemann, Ulrike von; Hautzinger, Martin:
Verhaltensbeurteilung durch Gleichaltrige: Evaluierung der Adjustment Scales for Sociometric Evaluation of Secondary-School Students (ASSESS-D), in: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie : Organ der Fachgruppen Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), Jg.
37/2005, H. 3, S. 135-143 (Standort: USB Köln(38)-XB132; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Beurteilungen durch Gleichaltrige gelten als valide und reliable Informationsquelle,
dennoch gibt es im deutschen Sprachraum kein methodisch bewährtes Erhebungsinstrument
zur Beurteilung des Verhaltens von Jugendlichen durch Gleichaltrige. Um diese Lücke zu füllen, wurden die 'Adjustment Scales for Sociometric Evaluation of Secondary-School Students' (ASSESS) von Prinz, Swan, Liebert, Weintraub und Neale (1978) übersetzt und evaluiert. Zur Bestimmung der Kriteriumsvalidität kam der 'Fragebogen für Jugendliche' (deutsche
Version der 'Youth Self Report') zum Einsatz. Die an 301 Jugendlichen faktorenanalytisch
ermittelten fünf Skalen klären 66.77 Prozent der Gesamtvarianz auf. Die Internen Konsistenzen (Cronbachs Alpha) der 34 Items umfassenden ASSESS-D liegen zwischen alpha = .81
und .95 und die Retest-Reliabilität über drei Wochen liegt zwischen r = .84 und .95. Die Korrelationen mit externalisierenden Störungen sind überwiegend erwartungskonform, während
sich keine bedeutsamen Zusammenhänge mit Internalisierungsstörungen zeigen. Varianzanalysen zeigten die erwarteten Unterschiede zwischen Geschlecht, Alter und Schultyp. Mit der
deutschen Version der ASSESS liegt nach den bisherigen Daten ein ökonomisches und reliables Instrument zur Erfassung von Verhalten Jugendlicher aus der Sicht Gleichaltriger vor.
(ZPID)
[78-L] Prager, Jens U.; Wieland, Clemens:
Jugend und Beruf: Repräsentativumfrage zur Selbstwahrnehmung der Jugend in Deutschland, Bielefeld 2005, 16 S. (Graue Literatur; URL: http://www.bertelsmann-stiftung.de/bst/media/xcms_bst_dms_11359_11360_2.pdf)
INHALT: In der Untersuchung wurden insgesamt 779 Jugendliche im Alter von 14 bis 20 Jahren
zu folgenden Themen befragt: 1. berufliche Zukunftsperspektiven; 2. Einstellungen zur zukünftigen Berufstätigkeit und Arbeitshaltung; 3. Einstellungen zur Berufswahl; 4. gewünschte
Hilfestellungen bei der Berufswahl. Fazit: Mehr als jeder zweite Jugendliche zwischen 14 und
20 Jahren blickt hinsichtlich seiner Ausbildungs- und Berufschancen eher zurückhaltend/
skeptisch (42%) oder sogar negativ/ pessimistisch (10%) in die Zukunft. Mehr als jeder dritte
Jugendliche (30%) macht sich große Sorgen darüber, ob er einen Ausbildungsplatz bzw. einen festen Arbeitsplatz bekommt. Besonders ausgeprägt ist dieser Pessimismus bei Jugendlichen mit einfacher Schulbildung. Zwei Drittel der Hauptschüler blicken mit negativen Gefüh-
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len in die Zukunft. Die Auswahl des richtigen Berufes sehen die Jugendlichen weniger als
Problem. Knapp drei Viertel (72%) glauben, dass sie den für sie richtigen Beruf wahrscheinlich (50%) oder ganz bestimmt (22%) finden bzw. schon gefunden haben. 59 Prozent der Jugendlichen sehen in erster Linie sich selbst in der Verantwortung, wenn es um den Start in
den Beruf geht. Mit großem Abstand folgen die Eltern mit 15 Prozent. So gut wie nicht in der
Verantwortung sieht man den Staat (7%), die Schule (9%) und die Betriebe (10%). (IAB)
[79-L] Prenzel, Manfred; Baumert, Jürgen; Blum, Werner; Lehmann, Rainer; Leutner, Detlev;
Neubrand, Michael; Pekrun, Reinhard; Rost, Jürgen; Schielefe, Ulrich (Hrsg.):
PISA 2003: der zweite Vergleich der Länder in Deutschland - was wissen und können Jugendliche?, Münster: Waxmann 2005, 414 S., ISBN: 3-8309-1560-8
INHALT: "Der zweite Vergleich der Länder der Bundesrepublik Deutschland differenziert die
Ergebnisse von PISA 2003 für die einzelnen Länder. Das OECD-'Programme for International Student Assessment' untersucht, wie gut fünfzehnjährige Schülerinnen und Schüler auf
Anforderungen der Wissensgesellschaft und auf lebenslanges Lernen vorbereitet sind. Die
Ergebnisse zu den Schlüsselbereichen Lesekompetenz, mathematische und naturwissenschaftliche Grundbildung sowie Problemlösen lassen Rückschlüsse über Stärken und Schwächen der Bildungssysteme zu. Dieser Band ordnet die Befunde über die Kompetenzen der
Schülerinnen und Schüler aus den Ländern international ein und gibt die Möglichkeit, die Ergebnisse innerhalb der Bundesrepublik Deutschland zu vergleichen. Da PISA in Abständen
von drei Jahren durchgeführt wird, erhalten die Länder wichtige Informationen über Veränderungen der Qualität ihrer Bildungsergebnisse. Es werden familiäre wie schulische Entwicklungsbedingungen beschrieben und die Chancen junger Menschen analysiert, ihre Potentiale
auszuschöpfen und ihre Kompetenzen zu entwickeln. Der Bericht stellt dar, wie sich die Situation in den Ländern seit der ersten PISA-Erhebung im Jahr 2000 verändert hat." (Textauszug)
[80-L] Raithel, Jürgen:
Die Bedeutung der Medien für die Geschlechtsrollenorientierung Jugendlicher, in: Deutsche
Jugend : Zeitschrift für Jugendfragen und Jugendarbeit, Jg. 53/2005, H. 5, S. 212-219
INHALT: Die Aneignung und Herausbildung einer Geschlechtsrollenidentität stellt im Entwicklungsprozess von Jugendlichen eine wichtige Aufgabe dar. Die Herausbildung der Geschlechtsrollenidentität erfolgt über den binären Code des zweigeschlechtlichen Regelsystems
und wird über Werte, Orientierungen, Verhaltensweisen und Sprache vermittelt. In diesem
Beitrag befasst sich der Autor mit der Bedeutung der Medien für die Gender-Orientierung Jugendlicher. Auf der Basis einer Befragung von 553 Jugendlichen im Alter zwischen 14 und
19 Jahren an weiterführenden Schulen in Bayern (2003) untersucht er anhand medienspezifischer Stilisierungen feminine und maskuline Geschlechtsrollenorientierungen. Hierbei fließen
der Film- und Fernsehkonsum, der Musikkonsum sowie der Zeitschriftenkonsum als Prädiktoren in die Analyse ein. In den Ergebnissen zeigen sich teilweise sehr bedeutende Zusammenhänge zwischen medienspezifischen Stilisierungen und der Geschlechtsrollenorientierung. So sind Jugendliche mit Präferenzen für Unterhaltungs-/ Talkshows, Soaps und/ oder
Musikvideos in erhöhtem Masse feminin rollenorientiert. Für die maskuline Geschlechtsrol-
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lenorientierung hat sich hingegen der actionformatbezogene Film- und Fernsehkonsum als
wichtige Größe herauskristallisiert. (DJI/Sd)
[81-L] Raithel, Jürgen:
Erziehungserfahrungen und Lebensstile Jugendlicher, in: Zeitschrift für Pädagogik, Jg. 51/
2005, H. 4, S. 568-584 (Standort: USB Köln(38)-BP6740; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Im Mittelpunkt des Beitrags steht der Zusammenhang zwischen Erziehungserfahrungen und Lebensstilen im Jugendalter. Datengrundlage bilden Aussagen von 608 Jugendlichen
zwischen 15 und 18 Jahren. Faktorenanalytisch konnten vier Erziehungsstile ermittelt werden, die im Zusammenhang mit den clusteranalytisch generierten vier expressiven Lebensstilen analysiert wurden. Dabei ist festzustellen, dass eine empathische Erziehung vor allem mit
dem hochkulturellen Lebensstil in Beziehung steht, während die konträre sanktionierende Erziehungsweise am stärksten mit dem entgegengesetzten hedonistischen Lebensstil verbunden
ist, welcher starke Assoziationen mit delinquenten und gesundheitsriskanten Verhaltensweisen aufweist. Die Befunde werden in Hinsicht auf elterliche Erziehungsstileffekte auf den jugendlichen Lebensstil vor dem Hintergrund sozialstruktureller Differenzierung diskutiert."
(Autorenreferat)
[82-L] Reichmayr, Ingrid Francisca:
Weblogs von Jugendlichen als Bühnen des Identitätsmanagements: eine explorative Untersuchung, in: kommunikation @ gesellschaft : Soziologe - Telematik - Kulturwissenschaft, Jg. 6/
2005, 17 S. (URL: http://www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B8_2005_Reichmayr.pdf)
INHALT: "Die Ergebnisse einer qualitativ und explorativ konzipierten Untersuchung von 40
Weblogs Jugendlicher und junger Erwachsener zeigen das Potenzial von Weblogs für die
Selbstdarstellung und das Identitätsmanagement, welche von den Jugendlichen mit beträchtlichem Arbeitsaufwand betrieben werden - von der Entwicklung und Erprobung sprachlichen
Ausdrucks bis zum aufwändig betriebenen Design. Die fast ausschließlich als persönliche
Tagebücher und zum überwiegenden Teil von Mädchen und jungen Frauen aus 'bildungsnahen' Schichten geführten Weblogs unterstützen - im Verbund mit anderen Jugendmedien - interaktive Peer-Group-Netzwerke, die zur Reflexion und Alltagsstrukturierung, zum Erwerb
von Wissen und Kompetenzen, aber auch zu (selbst)-therapeutischen Zwecken und intensiver
Auseinandersetzung mit dem Freundeskreis über Themen wie Schule, Freizeitgestaltung, Musik und Beziehungen genutzt werden. Weblogs steigern somit die Chancen für gelingende
Kommunikationen und können - insoweit sie den Erwerb sowohl personenbezogener als auch
beruflich relevanter Kompetenzen fördern - funktional für eine Gesellschaft sein." (Autorenreferat)
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[83-L] Richter, Ingo:
Aufwachsen und Identitätsfindung in der Wissensgesellschaft, in: Bund-Länder-Kommission
für Bildungsplanung und Forschungsförderung, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und
Kultur, Schweizerische Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren -EDK- (Hrsg.): Lernen in
der Wissensgesellschaft : Beiträge des OECD/CERI-Regionalseminars für deutschsprachige Länder in Esslingen (Bundesrepublik Deutschland) vom 8.-12. Oktober 2001, Innsbruck: StudienVerl., 2002, S. 283-295, ISBN: 3-7065-1789-2 (Standort: UB Siegen(467)-21IFH1853)
INHALT: Der Beitrag zum Thema 'Aufwachsen und Identitätsfindung in der Wissensgesellschaft'
am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland umfasst zwei Schritte: In einem ersten Schritt
werden zunächst die Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen angesichts der Entwicklung
der Wissensgesellschaft beschrieben. Dazu gehören Aspekte (1) der demographischen Entwicklung, (2) der sozialen Ungleichheit des Wissens sowie (3) der Informalisierung des Wissenserwerbs in der Wissensgesellschaft. Im zweiten Schritt folgt sodann die Darstellung der
entsprechenden Lebensbewältigung und somit auch der Identitätsbildung der Kinder und Jugendlichen durch Selbst-Bildung bzw. Identifikation und Aversion. In diesem Zusammenhang wird auch die Rolle der Schule erörtert. (ICG2)
[84-L] Richter, Matthias:
Gesundheit und Gesundheitsverhalten im Jugendalter: der Einfluss sozialer Ungleichheit,
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 347 S., ISBN: 3-531-14528-2
INHALT: Es ist ein weithin bekanntes Phänomen, dass je niedriger der sozioökonomische Status
einer Person ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von frühzeitiger Sterblichkeit und Erkrankungen. Zahlreiche Untersuchungen bestätigen, dass auch in Deutschland ausgeprägte
sozioökonomische Unterschiede in der frühzeitigen Mortalität und der Morbidität existieren.
Über den Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit im Jugendalter ist
bislang nur sehr wenig bekannt. Matthias Richter stellt im vorliegenden Band repräsentative
Daten über den Gesundheitszustand, das Gesundheitsverhalten und deren soziale Kontexte im
Jugendalter vor und erläutert zentrale Erklärungsansätze. Datenbasis dieser Studie ist die
deutsche Stichprobe der internationalen Untersuchung "Health Behaviour in School-aged
Children (HBSC)", die von der Weltgesundheitsorganisation unterstützt wird. Dazu werden
alle vier Jahre Daten über die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten von Jugendlichen im
Alter zwischen 11 und 15 Jahren erhoben und umfassende Veränderungen dieses Verhaltens
näher beschrieben. Und so gibt der Autor Antworten auf folgende Fragen: Lassen sich für
deutsche Jugendliche ähnlich schwache Zusammenhänge zwischen sozialer Ungleichheit und
Gesundheit identifizieren wie für Jugendliche aus anderen westeuropäischen Ländern? Wie
ist der Einfluss sozialer Ungleichheit auf das gesundheitsrelevante Verhalten zu bewerten, das
zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit vermittelt? Welche Rolle kommen der Schule
und der Peer Group bei einer Angleichung gesundheitlicher Ungleichheiten zu? Abschließend
zieht der Autor noch einige Schlussfolgerungen für die Prävention und Gesundheitsförderung.
(DJI/Sd)
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2 Aspekte der Lebenssituation von Jugendlichen allgemein
[85-L] Salisch, Maria von; Ittel, Angela; Bonekamp, Eva:
Geschlechtsunterschiede bei externalisierendem Problemverhalten im Kindesalter, in: Angela Ittel, Maria von Salisch (Hrsg.): Lügen, Lästern, Leiden lassen : aggressives Verhalten von
Kindern und Jugendlichen, Stuttgart: Kohlhammer, 2005, S. 67-91, ISBN: 3-17-018468-7 (Standort: ULB Düssledorf(61)-erze550i91)
INHALT: Externalisierendes Problemverhalten ist im Schulalter das häufigste Störungsbild, das
zugleich recht stabil ist und nicht selten über die Zeit zu anderen Störungen oder Beeinträchtigungen führt. Gerade bei externalisierenden Störungen im Kindesalter, die das Risiko für
spätere Probleme Delinquenz, Gewaltbereitschaft, rechtsextreme Einstellungen, Schulabbruch, Langzeitarbeitslosigkeit, Alkoholmissbrauch, aber auch Depression und Gesundheitsstörungen vergrößern, werden enorme negative Folgen für Individuum und Gesellschaft
sichtbar. Vor diesem Hintergrund werden in dem Beitrag verschiedene Ansätze zur Erklärung
von externalisierenden Verhaltensweisen diskutiert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei
auf geschlechtsspezifischen Ausprägungen und Bedingungsgefügen. In einem ersten Schritt
wird der Untersuchungsgegenstand beschrieben, indem drei Störungsbilder vorgestellt werden: (1) Störung des Sozialverhaltens (SSV), (2) Störung mit oppositionellem Trotzverhalten
(SOT) sowie (3) hyperkinetische Störungen (HKS) oder Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Im zweiten Schritt werden Studien zur Epidemiologie bzw. Metaanalysen unter dem Aspekt der Geschlechtsunterschiede skizziert, und zwar Geschlechtsunterschiede (1) bei klinischen Diagnosen und (2) auf subklinischem Niveau. Im dritten Schritt
geht es sodann darum, Unterschiede in externalisierenden Verhaltensweisen zwischen Jungen
und Mädchen zu erklären. Dafür werden vier verstärkende Prozesse herangezogen, die die anfänglichen geringen Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen beim offen aggressiven
Verhalten auf Dauer vergrößern dürften und vielleicht auch zur Erklärung der zeitlichen Stabilität aggressiven Verhaltens beitragen: (1) Emotionsregulierung, (2) Erziehungsverhalten
der Eltern, (3) Peer-Beziehungen und Freundschaften sowie (4) geschlechtsrollenkonforme
Selbstkonzepte und Verhaltensweisen. Das in dem Modell skizzierte Wechselspiel von biopsychologischen und frühkindlichen Geschlechtsunterschieden mit Fähigkeiten zur Emotionsregulation und sozialisatorischen Kontexten wie Eltern und Peers ist für den Rückgang offen
aggressiven Verhaltens deutlicher belegt als für den Anstieg relational aggressiven Verhaltens. Offene Forschungsfragen betreffen daher vor allem die Entwicklung des Problemverhaltens bei Mädchen. (ICG2)
[86-F] Scholz, Wolf-Dieter, Prof.Dr.; Briedis, Kolja, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Busch, Friedrich
W., Prof.Dr. (Leitung):
Familienvorstellungen von Jugendlichen in Ausbildungsverhältnissen. Ein international-vergleichendes Forschungsprojekt
INHALT: Gegenstand des Projekts sind die Familienorientierungen und die Einstellungen zu Ehe
und Familie von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 15 bis 25 Jahren. Es
soll untersucht werden, ob sich die Einstellungen junger Menschen in Bezug auf Ehe und
Familie im Länder- und Kulturvergleich unterscheiden und welche Argumente für oder gegen
eine Eheschließung und Familiengründung aus Sicht der Jugendlichen sprechen. Darüber hinaus wird der Frage nach den Rollenvorstellungen und der Akzeptanz anderer Lebensformen
in familialen Lebenszusammenhängen nachgegangen. Anhand einer schriftlichen Befragung
sollen sowohl die Familienorientierungen junger Menschen thematisiert als auch die eigenen
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Lebenspläne bzw. -wünsche untersucht werden. Im Anschluss daran wird eine Auswertung
der Befragung erfolgen, die darauf abzielt, die geäußerten Familien- und Zukunftsvorstellungen zu übergreifenden familialen und normativen Orientierungen im Zusammenhang mit dem
Thema Familie (Familienleitbilder) zusammenzufassen. Dabei wird auch die Frage eine Rolle
spielen, in welchem Verhältnis bereits formulierte Leitbilder (z.B. der Politik) und die bei den
Jugendlichen vorgefundenen Leitbilder zueinander stehen. Diese Untersuchung wird in einen
internationalen und interkulturellen Kontext gestellt. Dabei sollen die Familienvorstellungen
von Jugendlichen in Deutschland, Litauen, Polen, Spanien, Chile und Südkorea untersucht
und miteinander verglichen werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen dann in die
Diskussionen um Familienleitbilder eingebracht werden und aufzeigen, ob und ggf. welche
Familienleitbilder existieren. Darüber hinaus soll erarbeitet werden, welche Merkmale für das
deutsche Familienleitbild im internationalen Vergleich charakteristisch sind. Die Ergebnisse
der Untersuchung können in ihrer Tendenz als ein eindeutiges Bekenntnis zur Familie interpretiert werden. Sie bestätigen damit auch Ergebnisse anderer Untersuchungen, die die normative Verankerung und hohe Wertschätzung dieser Lebensform feststellen. Familie, Ehe
und Partnerschaft haben auch in der nächsten Erwachsenengeneration eine hohe Priorität für
die eigene Lebensplanung und beeinflussen die individuelle Zufriedenheit positiv - das gilt
auch oder gerade für Kinder. Die in der Untersuchung herausgefundenen Ergebnisse bekommen ihre gesellschaftspolitische Relevanz dadurch, dass die jungen Menschen diejenigen
sind, über die sich bestätigen muss, ob wir in gesellschaftliche Verhältnisse der Dissoziation,
der normativen Entbindung und Vereinzelung geraten, oder ob auch unter den Bedingungen
der postmodernen Gesellschaft die Familie ein Lebensentwurf ist, der den Menschen auch in
Zukunft Halt, Geborgenheit und Zuversicht gibt und der auch für die gesellschaftliche Entwicklung einen wichtigen Beitrag zu ihrer normativen Integration leistet. GEOGRAPHISCHER RAUM: BRD (Nordwestregion), Spanien (Großraum Madrid), Polen (Großräume Torun, Lublin), Litauen (Kleipeda), Korea (Seoul), Chile
METHODE: Das erste empirisch orientierte Ziel besteht darin, nach der Zukunftsfähigkeit der
Familie sowie nach den Formen und Modalitäten zu fragen, die sich junge Menschen für ein
gemeinsames Leben wünschen bzw. für sich planen. Damit soll ein empirischer Beitrag zur
Frage geleistet werden, welche Familienvorstellungen und sich dahinter verbergende Familienleitbilder sich bei der jungen Generation der 16- bis 25-jährigen nachweisen lassen. Die
Untersuchung wird bewusst auf eine Altersgruppe - die der 16- bis 25-jährigen - beschränkt,
da bei der überwiegenden Mehrzahl dieser Altersgruppe die endgültige Entscheidung noch
aussteht, welcher Entwurf des Zusammenlebens und welches Konzept von Familie praktisch
realisiert werden sollen. Fast alle aus dieser Altersgruppe verfügen aber über Erfahrungen in
der Herkunftsfamilie. Es kann auch davon ausgegangen werden, dass es in dieser Altersgruppe bereits diffuse oder deutliche Vorstellungen darüber gibt, wie das eigene familiäre Leben
gestaltet werden soll, wie bzw. ob Ehe und/ oder Familie überhaupt erstrebenswerte Ziele
sind, ob es den Wunsch und die Absicht nach eigenen Kindern gibt, welche Formen der innerfamiliären Interaktion und Arbeitsteilung gewünscht werden und welche Bedeutung und
innere Bindung die Herkunftsfamilie hat. Über ausgewählte Indikatoren soll geprüft werden,
ob sich in den formalen Strukturvorstellungen von Familie ebenso wie in den internen interaktiven Aspekten dessen, was mit Familie, mit Ehe, mit Kindern und Partnern verbunden
wird, sowie der Bewertung von anderen Lebensformen etwas Neues finden lässt; neu insofern
als es die vorhandenen normativen Familienorientierungen (total. B. formuliert durch die Politik und gesellschaftliche Gruppen) über die bürgerliche Kernfamilie überschreitet in Richtung postmoderner Lebensentwürfe. Auch wenn mit einer Befragung nur die normative Seite
von Familienvorstellungen aufgedeckt werden kann und diese nicht zwingend schon auf ein
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verändertes Verhalten in den Partnerbeziehungen oder in der Kindererziehung verweisen
muss, kann davon ausgegangen werden, dass die heute erhobenen normativen Vorstellungen
junger Menschen auf Tendenzen ihres späteren Familienverhaltens verweisen, weil sie bzw.
wenn sie die Funktionen von Leitbildern haben. Damit ist ein zweites eher theoretisches Ziel
angesprochen. Es besteht darin, den Begriff des Familienleitbildes auf seine theoretische und
empirische Evidenz zu untersuchen. Dabei soll geprüft werden, ob das Konstrukt des Familienleitbildes geeignet ist, mögliche Veränderungen in den Orientierungen und den Vorstellungen über die inhaltliche Ausgestaltung von Partnerschaften und Ehe bei jungen Menschen zutreffend zu beschreiben und Veränderungsprozesse aufzuweisen. Dieses Ziel scheint insbesondere im Kontext der aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen um die Auflösung von Familienbeziehungen und verbindlichen Beziehungen im Leben sowie des Wissens über den bei
jungen Menschen vorhandenen Wunsch nach einer gelungenen dauerhaften Beziehung wichtig zu sein. Methodisch geht es darum, die festgestellten Einstellungen der Jugendlichen zu
Ehe, Familie und Kindern gleichsam als familiale Deutungsmuster zu Familienleitbildern zusammen zu fassen. Die Zielgruppe ist als Träger der zukünftigen Familiengenerationen besonders geeignet, sie nach dem Familienleitbild oder den Familienleitbildern der Zukunft zu
befragen und somit auch Rückschlüsse auf die Zukunft von Familie zu ermöglichen. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 500; SchülerInnen
15-25 Jahre in Deutschland; Auswahlverfahren: ausgewählte Schüler). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: ca. 1.700; Studierende der Nordwestregion in Deutschland; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Busch, Friedrich W.; Scholz, Wolf-Dieter (Hrsg.): Familienvorstellungen zwischen Fortschrittlichkeit und Beharrung: Ergebnisse einer empirischen Untersuchung von Ehe- und Familienvorstellungen Jugendlicher im internationalen Vergleich.
Schriftenreihe Familie und Gesellschaft, Bd. 18. Würzburg: Ergon Verl. 2006 (geplant).
+++Scholz, Wolf-Dieter; Busch, Friedrich W.; Briedis, Kolja: Ehe - Familie - Partnerschaft:
wie denken und urteilen Jugendliche über das Zusammenleben der Geschlechter? Oldenburg:
Bis Verl. 2006 (geplant).+++Busch, F.W.; Scholz, W.-D.: Zwischen Bewahrung und Veränderung: Ehe-, Familien- und Erziehungsvorstellungen von Jugendlichen. in: Busch, F.W.;
Nave-Herz, R. (Hrsg.): Familie und Gesellschaft: Beiträge zur Familienforschung. Oldenburg: Bis Verl. 2005, S. 125-146. ISBN 3-8142-0960-5.+++Busch, F.W.; Scholz. W.-D.:
Brauchen Familien Leitbilder? Oldenburger Universitätsreden, Nr. 125. Oldenburg 2000. +++
Scholz, W.-D.: Zwischen normativem Anspruch und praktischer Lebensgestaltung: Vorstellungen von Jugendlichen über Ehe, Familie und Kinder. in: Busch, F.W.; Köblin, R. (Hrsg.):
In Hoffnung widerstehen: Beiträge im Kontext wissenschaftsorientierter Bildungsarbeit unter
den Bedingungen der deutschen Teilung. Oldenburg: Bis Verl. 2002, S. 225-242. ISBN 38142-0833-1.+++Busch, F.W.; Kölblin, R.: Plädoyer für ein Familienleitbild: Familie in
christlicher Verantwortung. in: Busch, Friedrich W. (Hrsg.): In Hoffnung widerstehen: Beiträge im Kontext wissenschaftsorientierter Bildungsarbeit unter den Bedingungen der deutschen Teilung. Oldenburg: Bis Verl. 2002, S. 151-168. ISBN 3-8142-0833-1.+++Busch,
F.W.; Scholz, W.-D.: Familie - Auslaufmodell oder Zukunftsoption? Überlegungen im Kontext eines Studienprojektes zum Thema "Familienvorstellungen von Jugendlichen". Oldenburger Universitätsreden, Nr. 129. Oldenburg 2001. ARBEITSPAPIERE: Busch, Friedrich
W.; Scholz, Wolf-Dieter; Briedis, Kolja; Fietz, Henning: Forschungsprojekt "Familienvorstellungen Jugendlicher in Ausbildungsverhältnissen: eine international-vergleichende empirische Untersuchung". Zwischenbericht. Oldenburg: Univ., IFF.
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ART: Dissertation; Diplom; Magister; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2000-07 ENDE: 2006-07
AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler; Sponsoren für
Workshops
INSTITUTION: Universität Oldenburg, Interdisziplinäre Forschungsstelle Familienwissenschaft
-IFF- (Postfach 2503, 26111 Oldenburg)
KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])
[87-L] Schorb, Bernd:
Mediale Sozialisation und politische Information: der Umgang von Kindern und Jugendlichen mit Fernsehinformationen, in: Klaus-Dieter Felsmann (Hrsg.): Das Vertrauen in die Medien - Orientierung im Wandel : 7. Buckower Mediengespräche ; erweiterte Dokumentation 2003,
München: KoPäd Verl., 2004, S. 77-86, ISBN: 3-935686-15-3
INHALT: Der Beitrag charakterisiert das Fernsehen als Leitmedium für die Herausbildung von
politischen und gesellschaftlichen Werten, es ist die primäre Quelle politischer Information.
Im Fokus stehen die Ergebnisse einer Studie, die das Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen in Hinblick auf Informationsgewinnung untersuchte. (DIPF/GS.)
[88-F] Schrader, Friedrich-Wilhelm, Dr. (Bearbeitung); Helmke, Andreas, Prof.Dr.; Schneider,
Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung):
Longitudinalstudie zur Genese individueller Kompetenzen (LOGIK)
INHALT: Bei der im Jahre 1984 begonnenen LOGIK-Studie handelt es sich um eine umfassende
Längsschnittstudie zur kindlichen Entwicklung, die am Max-Planck-Institut für psychologische Forschung unter Leitung von Prof.Dr. F.E. Weinert durchgeführt wurde. Ziel der Studie
war es u.a., die Entwicklung stabiler individueller Unterschiede in der intellektuellen, motivationalen und sozialen Entwicklung von Kindern zu untersuchen, die Entwicklungsmuster in
diesen Bereichen herauszuarbeiten und die komplexen Wechselwirkungen zwischen kognitiven, motivationalen und sozialen Entwicklungsmerkmalen genauer zu analysieren. Prof.Dr.
A. Helmke war als Teilprojektleiter für Teilbereiche der motivationalen Entwicklung verantwortlich. Im Jahre 2004 fanden von Prof.Dr. W. Schneider (Univ. Würzburg) koordinierte abschließende Erhebungen statt, bei der die bislang im Kindes- und Jugendalter erfolgten Untersuchungen auf das frühe Erwachsenenalter ausgedehnt wurden. Die Landauer Arbeitsgruppe
setzte im Rahmen der Gesamterhebungen einen umfassenden Fragebogen ein, mit dem neben
soziodemographischen Angaben ausgewählte Persönlichkeitsmerkmale erfasst wurden, die
für die psychosoziale Anpassung sowie für Ausbildung und Beruf relevant sind. Im einzelnen
wurden folgende Merkmale einbezogen: Psychosoziales Wohlbefinden, Belastungserleben,
Handlungskontrolle, Procrastination, Leistungsangst, Leistungsorientierungen, Interessen, soziale und selbstbezogene Merkmale, Depressivität, kritische Lebensereignisse und berufsbezogene Relevanzstrukturen. Ziel späterer Analysen wird es sein, diese Persönlichkeitsmerkmale mit anderen in LOGIK erfassten Merkmalsbereichen in Beziehung zu bringen. Ein
wichtiger Schwerpunkt werden längsschnittliche Analysen sein, die mit Hilfe von geeigneten
statistischen Methoden, insbesondere Strukturgleichungsmodellen, durchgeführt werden sollen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Eingesetzt werden Interviews, Verhaltensbeobachtungen und Experimenten, auch
Intelligenz- und Leistungstests sowie Fragebögen. Bei den von der Landauer Arbeitsgruppe
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2 Aspekte der Lebenssituation von Jugendlichen allgemein
betreuten Erhebungen werden Fragebögen eingesetzt. Untersuchungsdesign: Längsschnitt
DATENGEWINNUNG: Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 170; Teilnehmer der LOGIKStudie; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Helmke, A.; Weinert, F.E.: Schooling and the development of
achievement differences. in: Weinert, F.E.; Schneider, W. (eds.): Individual development
from 3 to 12: findings from the Munich Longitudinal Study. Cambridge: Cambridge Univ.
Press 1999.+++Helmke, A.: From optimism to realism? Development of children's academic
self-concept from kindergarten to grade 6. in: Weinert, F.E.; Schneider, W. (eds.): Individual
development from 3 to 12: findings from the Munich Longitudinal Study. Cambridge: Cambridge Univ. Press 1999.+++Helmke, A.: Die Entwicklung der Lernfreude vom Kindergarten
bis zur 5. Klassenstufe. in: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, Bd. 7, 1993, S. 77-86.+++Helmke, A.: Vom Optimisten zum Realisten? Zur Entwicklung des Fähigkeitsselbstbildes vom Kindergarten bis zur 6. Klassenstufe. in: Weinert,
F.E. (Hrsg.): Entwicklung im Kindesalter. Weinheim: Beltz 1998, S. 115-132.
ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.
INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Arbeitseinheit Entwicklungspsychologie (Am Fort 7, 76829 Landau); Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Arbeitsbereich Psychologie (Amalienstr. 33, 80799 München); Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Psychologie IV Pädagogische Psychologie (Röntgenring 10, 97070 Würzburg)
KONTAKT: Helmke, Andreas (Prof.Dr. Tel. 06341-280-227 od. -225, Fax: 06341-280-217,
e-mail: [email protected])
[89-L] Schröder, Achim:
Die Illusion der Sexualaufklärung, in: Heide Funk, Karl Lenz (Hrsg.): Sexualitäten : Diskurse
und Handlungsmuster im Wandel, Weinheim: Juventa Verl., 2005, S. 343-356, ISBN: 3-77991373-9
INHALT: Der Autor beschäftigt sich mit der Bedeutung von Sexualaufklärung von Kindern und
Jugendlichen im gesellschaftlichen Wandel und zeigt ihre Grenzen und den Rahmen auf, in
welchem diese vermittelt werden kann, z.B. in der Schule oder Jugendarbeit. Denn die Anerkennung und Erfahrung von Sexualität ist ein emotional hoch besetztes Feld, das der Aufklärung nur begrenzt zugänglich ist und insbesondere zwischenmenschlichen Austausch erfordert. So erwarten Jugendliche nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung von der Schule eher eine sachorientierte Aufklärung über biologische Vorgänge und
Verhütungsmethoden, jedoch keine persönlichen Gespräche über Gefühle und Sex. Denn über ihre Wünsche und Phantasien sowie über sexuelle Praktiken und erste Erfahrungen wollen sich die Jugendlichen fast ausschließlich mit Gleichaltrigen unterhalten. Der Autor beschreibt u.a. den Unterschied zwischen Wissen und Fühlen, die ambivalenten Befindlichkeiten von Jugendlichen in der Adoleszenz und ihre Annäherung an die Sexualität, wozu er auch
auf empirische Forschungsergebnisse eingeht. Er skizziert vor diesem Hintergrund das Wesen
und die Ziele von Sexualaufklärung in der heutigen Gesellschaft. (ICI2)
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2 Aspekte der Lebenssituation von Jugendlichen allgemein
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[90-F] Schuegraf, Martina, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Marotzki, Winfried, Prof.Dr.phil.habil.
(Betreuung):
Zur Bedeutung von Medienkonvergenz für die Geschlechterkonstitution. Eine qualitative
Studie zum Verhältnis von Fernsehen und Internet
INHALT: Die Dissertation setzt sich mit Fragen zur Medienkonvergenz von Fernsehen und Internet auseinander. Durch die Individualisierung, Kommerzialisierung und Internationalisierung
der Medienkommunikation lässt sich auf verschiedenen Ebenen ein Zusammenrücken der unterschiedlichen Medienplattformen beobachten. Auf technischer Seite sind es die Kabelbetreiber, die mit der Entwicklung der Breitbandtechnik eine Verschmelzung der verschiedenen Übertragungswege insbesondere in den Bereichen Fernsehen, Telekommunikation und
Telefonie vorantreiben. Auf der Produktionsseite streben die großen Medienhäuser aus Fernsehen, Funk und Print eine enge Verbindung mit dem Neuen Medium Internet an. Fast alle
Printmedien sind online mit eigener Homepage zu finden. Ebenso haben Radiosender und fast
jede Fernsehsendung einen entsprechenden Onlineauftritt. Die Produktions- bzw. Angebotsseite investiert somit viel Geld-, Personal- und Energieressourcen in die Entwicklung kongruenter Medienangebote. Doch der Umgang mit solchen Inhalten wird wenig hinterfragt und
erforscht. Es gibt keine Untersuchung, die sich mit Konvergenzphänomenen von Fernsehen
und Internet beschäftigt, geschweige denn damit verbundene geschlechtsspezifische und konstitutionstheoretische Fragen erörtert. Deshalb ist Ziel des Forschungsvorhabens, Erkenntnisse über die geschlechtsspezifische Identitätsbildung bei der Nutzung kongruenter Medieninhalte vor dem Hintergrund zusammenwachsender Mediensysteme zu gewinnen. Der Arbeit
liegt dafür folgende Fragestellung zugrunde: Ausgehend von den technischen Entwicklungen
im Bereich neuer Informationstechnologien und den damit einhergehenden zunehmenden
technischen Konvergenzerscheinungen und der Digitalisierung der Massenmedien stellt sich
die Frage, wie handelnde Subjekte mit diesen Angeboten konkret agieren und wie sie die Medien und ihre Inhalte in ihren Alltag integrieren. Für die Untersuchung bietet sich das Musikfernsehen an, da sich hier nicht einzelne Formate, sondern die Sender selbst im Internet präsentieren und die RezipientInnen bzw. UserInnen eher jünger und vermutlich auch medienkompetenter sind. Musiksender beinhalten nach Ansicht des Autors zudem ein hohes identitätsstiftendes Potenzial für die Jugendlichen.
METHODE: Qualitative Sozialfoschung; Grounded Theory DATENGEWINNUNG: Qualitatives
Interview.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schuegraf, Martina; Meier, Stefan: Chat- und Forenanalyse. in:
Mikos, Lothar; Wegener, Claudia (Hrsg.): Qualitative Medienforschung: ein Handbuch. Konstanz: UVK-Verl.-Ges. 2005. ISBN 3-8252-8314-3.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-12 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung; Land Sachsen-Anhalt Kultusministerium; Universität
Halle-Wittenberg
INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Graduiertenzentrum für Qualitative Bildungs- und Sozialforschung am Zentrum für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung (Zschokkestr. 32, 39104 Magdeburg)
KONTAKT: Betreuer (Tel. 0391-67-16951, e-mail: [email protected])
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[91-L] Schulte-Markwort, Michael; Plaß, Angela; Barkmann, Claus:
Internet und familiäre Beziehungen, in: Wolfgang Hantel-Quitmann, Peter Kastner (Hrsg.): Die
Globalisierung der Intimität : die Zukunft intimer Beziehungen im Zeitalter der Globalisierung,
Gießen: Psychosozial-Verl., 2002, S. 179-192, ISBN: 3-89806-133-7 (Standort: UB Trier(385)lb40179)
INHALT: Die Studie untersucht die Auswirkungen der Internetnutzung auf familiäre Beziehungen und geht dabei folgender Frage nach: Unterscheiden sich präpubertäre und pubertäre Internetnutzer und -nichtnutzer hinsichtlich ihrer familiären Beziehungen und ihres Freizeitverhaltens? Nach einer einleitenden Beschreibung der sozialen Funktion des Internet sowie einer
Skizzierung des Forschungsstandes folgt die Auswertung der Untersuchung. Die Ergebnisse
basieren auf der Befragung einer repräsentativen bundesdeutschen Stichprobe von 400 12- bis
13-Jährigen bzw. 17- bis 18-Jährigen sowie deren Eltern. Die Angaben der Kinder und Jugendlichen gliedern sich in folgende Punkte: (1) die Ausstattung mit Fernsehen, PC und Internet, (2) das Familienbild, (3) Zufriedenheit mit den Eltern, (4) familiärer Alltag, (5) Freunde, (6) Zukunft, (7) gesundheitliches Befinden, (8) Werte sowie (9) Sexualität. Die anschließende Diskussion der Ergebnisse erlaubt zwei wesentliche Schlussfolgerungen: Es gibt zur
Zeit keine Hinweise darauf, dass sich das Leben mit allen darin enthaltenen Beziehungen und
Werten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland durch die Nutzung von Computern
und dem Internet dramatisch in einem negativen Sinn verändert. Es ist aber zu vermuten,
dass, zumindest zu einem bestimmten Prozentsatz - und wahrscheinlich besonders zu Beginn
der Internet-Ära - sich in ihren intra- und extrapsychischen Beziehungsnetzen gestörte und
beeinträchtigte Kinder und Jugendliche vom PC und damit auch von der Welt des Internets
besonders angezogen fühlen. (ICG2)
[92-L] Schulz, Iren:
Zwischen Reiz und Risiko: Jugendliche über Handys und Mobilfunkangebote, in: Medien
und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 49/2005, H. 3, S. 17-23
INHALT: In dem Projekt 'Medienkonvergenz Monitoring', das im Auftrag der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien an der Universität Leipzig durchgeführt
wird, werden neue medienübergreifende Angebote und Trends in jugendrelevanten Medienbereichen beobachtet und dokumentiert. Neben Angebotsrecherchen werden regelmäßig ca.
150 Kinder und Jugendliche zu ihren neuesten Medienvorlieben und -interessen befragt. "Der
folgende Beitrag lässt vier der im Projekt begleiteten Heranwachsenden zwischen 14 und 16
Jahren zum Thema Mobilfunk zu Wort kommen." Anhand von Zitaten aus Gesprächen mit
den vier Gymnasiasten werden die Nutzungsmöglichkeiten des Mobilfunks dargestellt. Dabei
stellt sich insbesondere die SMS-Funktion als eine neue zeit- und geldsparende, sozial bedeutsame Alternative zu anderen Kommunikationswegen dar. Auffällig bei den Antworten
der Probanden ist der "third person effect", die Annahme, dass der schädliche Einfluss des
neuen Kommunikationsmediums bei anderen, nicht aber bei sich selbst droht. (PT)
[93-L] Schuster, Kai:
Die Lebensorientierung Jugendlicher und Naturschutz, in: Deutsche Jugend : Zeitschrift für
Jugendfragen und Jugendarbeit, Jg. 53/2005, H. 2, S. 76-80
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INHALT: In vorliegenden naturschutzbezogenen Lebensstiluntersuchungen werden die 18- bis
20jährigen als materialistisch und erlebnisorientiert, nicht aber als naturschutzinteressiert beschrieben. Auch der viel zitierte und prognostizierte Wertewandel von materialistischen zu
postmaterialistischen Werten, wie etwa sozialer Gerechtigkeit oder Natur- und Umweltschutz,
spiegelt sich darin nicht wider. Im vorliegenden Beitrag versucht der Autor, die Frage zu beantworten, was dies für die Naturschutzarbeit bedeutet. Er setzt sich zunächst mit allgemeinen
Orientierungen der jungen Generation auseinander. Danach erläutert er das Verhältnis von
Jugendlichen zu Natur und Naturschutz anhand empirischer Daten aus einer aktuellen Jugendstudie. Schuster ordnet das ökologische Bewusstsein Jugendlicher in ihr gesamtes Orientierungsspektrum ein, diskutiert Perspektiven der Naturschutzarbeit im Rahmen dieser Lebensorientierungen und entwickelt Ansatzpunkte für eine attraktive Gestaltung von Naturschutzaktivitäten im Kontext der Jugendarbeit. (DJI/Sd)
[94-L] Schweer, Martin K. W.; Lukaszewski, Frank:
(Neue) Medien, Vertrauen und die Bildung jugendkultureller Identitäten, in: Medien und
Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 49/2005, H. 5, S. 51-55
INHALT: "Vor dem Hintergrund gesellschaftlich-medialer Wandlungsprozesse ist jugendkulturelle Identitätsbildung gegenwärtig gekennzeichnet durch eine verstärkte Diversifizierung. In
diesem Kontext kommt den (Neuen) Medien und da vor allem den populärkulturellen Inhalten bei der Identitätskonstruktion eine besondere Bedeutung zu. Dabei ist die Frage des Vertrauens von besonderer Bedeutung: Vertrauen ist (mit-)entscheidend, welche Inhalte rezipiert
und angeeignet werden." (PT)
[95-L] Seggern, Hille von; Heinzelmann, Claudia:
Jugendliche und öffentlicher Raum, in: Heiko Geiling (Hrsg.): Soziale Integration als Herausforderung für kommunale und regionale Akteure, Frankfurt am Main: P. Lang, 2005, S. 173-190,
ISBN: 3-631-54449-9
INHALT: Die Autorinnen berichten über ausgewählte Ergebnisse eines Forschungsprojekts zur
Nutzung öffentlicher Räume durch Jugendliche. Angesichts zunehmender Tendenzen der Abschließung des öffentlichen Raums, der Vernachlässigung seiner noch zugänglichen Teile und
einer damit verbundenen Verunsicherung hinsichtlich der Ausprägung öffentlicher Verhaltensstandards wurde danach gefragt, wie dessen Wiederbelebung bzw. Rückeroberung möglich ist. Mit dem Ziel, die kreative Eigeninitiative von Jugendlichen herauszufordern, ist es
der Forschungsgruppe gelungen, in unterschiedliche öffentliche Räume szenarisch einzugreifen und diese künstlich umzugestalten. Vorgestellt wird zum einen die Situation am Raschplatz in Hannover-Mitte, einem Raum mit einem sehr hohen Öffentlichkeitsgrad. Zum anderen geht es um ein Wohnumfeld mit einem eher geringen Ausmaß an Öffentlichkeit - den im
Stadtteil Hannover-Bothfeld gelegenen Prinz-Albrecht-Ring. Die Autorinnen beschreiben zunächst die räumlich-baulichen Gegebenheiten, die beobachteten Verhaltens- und Nutzungsweisen der Jugendlichen sowie die Einschätzungen, die sie zu diesen Orten äußerten. Sie erläutern anschließend das jeweilige sozialräumliche Experiment, mit welchem bestimmte positive Veränderungen des Ist-Zustandes herbeigeführt und erprobt worden sind. (ICI2)
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[96-L] Seifert, Anja:
Körper, Maschine, Tod: zur symbolischen Artikulation in Kunst und Jugendkultur des 20.
Jahrhunderts, (Studien zur Jugendforschung, Bd. 24), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004,
401 S., ISBN: 3-8100-4164-5
INHALT: Gegenstand dieser interdisziplinär ausgerichteten Studie zur Jugendkulturforschung ist
die künstlerische Avantgarde und die Jugendkultur im 20. Jahrhundert. Die zentrale Fragestellung von Anja Seifert lautet, wie sich im 20. Jahrhundert die Leitmotive Körper, Maschine
und Tod in der symbolischen Artikulation der Kunst und in der hier beispielhaft gewählten
Jugendkultur des Techno entfalten, in einer Jugendkultur, die oberflächlich betrachtet, vielen
als dumpfe, eintönige und tote Maschinenmusik erscheint. Es geht um eine Vergleichbarkeit
von Avantgardekultur und Jugendkultur in Bezug auf deren ästhetische Provokation sowie
auf einer tieferen Deutungsebene um die analoge symbolische Beschäftigung mit dem Triebhaften, dem Unbewussten, dem Leib. Die Autorin überprüft die Präsumtion, dass Körper,
Maschine und Tod die bestimmenden Motive im 20. Jahrhundert darstellen und ihnen in der
Moderne und Postmoderne eine große kulturelle Bedeutung zukommen. Diese Arbeit gliedert
sich in vier Teile. Der Teil A setzt mit dem Subjekt im Kontext von Körper, Maschine und
Tod genauer auseinander. Im zweiten und dritten Abschnitt der Arbeit werden ausgehend von
den Futuristen bis zur Techno-Culture die Motive künsterlischer Avantgarde und Jugendkultur im 20. Jahrhundert untersucht. Im Teil B erfolgt eine fokussierte Stilanalyse der futuristischen, dadaistischen, surrealistischen und lettristischen bzw. situationistischen Bewegungen.
Der Teil C umfasst die differenzierte Stilanalyse der Techno-Culture unter Rückbezug auf die
Geschichte der Jugendkultur nach dem Zweiten Weltkrieg und einer Analogienbildung zur
historischen Kulturavantgarde des 20. Jahrhunderts. In ihrem Fazit und Ausblick (Teil D)
führt die Verfasserin die Analysestränge zusammen und bewertet sie. (DJI/Sd)
[97-L] Selmer, Lena:
"Nicht nah, aber immer für dich da!": Erreichbarkeit im Familienalltag, in: Medien und
Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 49/2005, H. 3, S. 24-28
INHALT: "Nicht nur unter Jugendlichen, sondern auch in modernen Familien spielt das Handy
eine immer größere Rolle. Es hilft in Zeiten von beruflicher und durch Freizeitaktivitäten bedingter Mobilität dazu, dass die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern trotz räumlicher Distanz funktioniert und dass auf Bedürfnisse spontan reagiert werden kann." Die wechselseitige Erreichbarkeit trägt zur emotionalen Stabilisierung der Familienmitglieder bei, kann
aber auch zu Irritationen der familiären Sphäre führen, wenn die Kommunikation mit abwesenden Freunden die Kommunikation in der Familie stört. Das Handy kann auch als Werkzeug zur Unterstützung der elterlichen Erziehungsmaßnahmen eingesetzt werden. (PT)
[98-L] Sommer, Peter E.:
Generation-Com: Studie und Analyse des Konsumverhaltens von Kindern und Jugendlichen
im Umgang mit den neuen Informations- und Kommunikationsmitteln, Mammendorf: ProLiteratur-Verl. 2004, 199 S., ISBN: 3-937034-09-9
INHALT: Immer mehr MarketingexpertInnen sehen in jungen KonsumentInnen eine zukünftige
Zielgruppe, da sich gerade junge Leute besonders für neue Informations- und Kommunikati-
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onsmittel wie Handy, Computer und Internet interessieren. Thematischer Schwerpunkt der
vorliegenden Studie (überarbeitete Dissertation) ist das Konsumverhalten von Kindern und
Jugendlichen an der Jahrtausendwende, insbesondere hinsichtlich der Auswirkungen von
Werbung mit neuen Informations- und Kommunikationsmitteln. Dazu hat er mittels einer exemplarischen Fragebogenerhebung 2.249 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 18
Jahren befragt. Die Explorationen wurden 1998 an Schulen verschiedener Schultypen und an
Gymnasien verschiedener europäischer Staaten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich) durchgeführt. In seinem Fazit stellt der Autor fest, dass die jungen Leute
heute in ihren Handlungen zwar freier und unabhängiger geworden sind, ob jedoch die zukünftige junge Generation anders mit der Informationsflut und der Kommunikationsvielfalt
umgehen kann, bleibt unklar. (DJI/Sd)
[99-L] Sozialwissenschaftliche Politik-, Kultur- und Kommunikationsforschung an der Universität Gießen -SPoKK- (Hrsg.):
Jugend, Medien, Popkultur: ein Sammelalbum, Bad Tölz: Tilsner 2003, 202 S., ISBN: 3936068-89-5
INHALT: Die vorliegende Publikation "Jugend, Medien, Popkultur" bezeichnen die Herausgeber,
das Autorenkollektiv SPoKK (Sozialwissenschaftliche Politik-, Kultur- & Kommunikationsforschung), als Sammelalbum von Veröffentlichungen zu jugendkulturellen Stilen und Szenen. Dabei setzen sich die Autorinnen und Autoren mit Leitfragen auseinander, die zwischen
jugendkulturellen Akteuren, Anliegen und Ausdrucksweisen differenzieren und für alternative Sichtweisen sensibilisieren wollen: Wie verändern Neue Medien popkulturelle Produktion
und jugendkulturelle Rezeption? Wie formiert sich Protest unter den Bedingungen von Globalisierung und Politikverdrossenheit? Wie werden die aktuellen Veränderungen jenseits des
wissenschaftlichen Mainstreams reflektiert? Die reflektierten jugend- und popkulturellen
Themen werden in folgenden Kapiteln behandelt: Theorie und Taktik, Sport und Spiel, Lesen
und Schreiben, Girls und Boys sowie Bewegung und Stillstand. (DJI/Sd). Inhaltsverzeichnis:
Die Praktik der Taktik: ein Bastelbogen von SPoKK; Diedrich Diederichsen: Das exklusive
Ereignis. Massen-, Pop- und Subkultur; Erik Meyer: Politikwissenschaft und Kulturforschung. Perspektiven, Positionen, Projekte; Eckhard Martin, Harald Schätzlein: "Rotzig und
grell." Zum spezifischen Charme der Gießener freien Szene; Christoph Bieber: Der Turnschuh als Text. Sammeln im Zeichen von Swoosh und Streifen; Oliver Fritsch: Die Macht der
(Fußball-)Bilder; Christoph Bieber, Eike Hebecker: You'll Never Surf Alone - OnlineInszenierungen des Sports; Miriam Wölfert: Boarding. Das Doing Gender der modernen
Mädchen; Steffen Wenzel: Pingpongcountry - Millionen mal wurde sie schon umrundet...;
Christoph Bieber, Eike Hebecker, Erik Meyer: Beyond Books. Jugendkultur und Literatur vor
der Jahrtausendwende; Kai-Steffen Schwarz: Manga - Thesen zur Popularität eines MassenMediums; Thomas Lau: Internet killed the Videostar. Einige Bemerkungen zur populären Ikonographie; Nik Duric: Kanak Economy Class; Birgit Richard: Female Selfwarez and BodyDouble. Wilde Mädchen im Computerspiel; Meike Fries: Männer am anderen Ende des Nervenzusammenbruchs; Christoph Bieber, Steffen Wenzel: Adel verpflichtet - eine virtuelle
Korrespondenz mit Lara Croft; Martin Büsser: Zurück zum Segment. Entwicklung und Politikbegriff kultureller Szenen; Erik Meyer: Techno. Sounds und Szenen zwischen Lokalkolorit
und Globalkultur; Christoph Bieber, Eike Hebecker: Im Netz ist Bewegung - zur Affinität
von Bewegungs- und Computernetzwerken; Tim Staffel: Hüttenkäse.
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[100-F] Spellerberg, Annette, Jun.-Prof.Dr.; Studentische Projektgruppe (Bearbeitung):
Aneignung von Stadträumen durch Jugendliche
INHALT: Jugendliche im öffentlichen Raum ist ein vernachlässigtes Forschungsfeld von Seiten
der Jugendsoziologie und der Raumplanung. Öffentlicher Raum bedeutet Identifikation mit
der Stadt durch ihre Unverwechselbarkeit, Ort des Austauschs, der Kommunikation, Repräsentation und Darstellung. Er ist Bühne für bestimmte Gruppen: Graffity, Skater, Punks, und
ist zugleich zugänglich für alle - das macht Urbanität aus. Heute herrschen Einschränkungen
vor: Verkehr, Kommunikation durch Medien - SMS, Handy, etc., Verinselung der Aktivitäten, auch Besetzung durch Subkulturen, Privatisierung, Kommerzialisierung und Sicherheitsdenken. Folgende Fragen sollen beantwortet werden: Inwieweit eignen sich Jugendliche öffentliche Räume an? An welchen Orten halten sie sich bevorzugt auf? Warum gerade dort
und mit wem? Lassen sich Unterschiede zwischen den ausgewählten Städten Kaiserslautern
und Karlsruhe erkennen? Inwieweit nutzen Jugendliche Jugendzentren? Inwieweit unterscheiden sich die beiden Städte bei dem Umgang mit Jugendlichen in der Stadt? GEOGRAPHISCHER RAUM: Innenstädte von Kaiserslautern und Karlsruhe
METHODE: Es handelt sich um einen handlungstheoretischen Ansatz, bei dem empirisch mit
quantitativen und qualitativen Methoden das räumliche Verhalten von Jugendlichen untersucht wird. Durch den Vergleich zweier Städte wird auf die Übertragbarkeit der Ergebnisse
geachtet. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend (Jugendliche in verschiedenen Räumen -Plätze, Brachen u.ä.-). Qualitatives Interview (Stichprobe: 36; Experten). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.400;
Schüler der 8., 9. und 10. Klasse aller Schulformen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des
Projekts.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-05 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen, Lehr- und Forschungsgebiet Stadtsoziologie (Pfaffenbergstr. 95,
67663 Kaiserslautern)
KONTAKT: Spellerberg, Annette (Jun.-Prof.Dr. Tel. 0631-205-4854,
e-mail: [email protected])
[101-F] Stagel, Wolfgang, Dr. (Bearbeitung):
Lebenssituation und Einstellungen von Jugendlichen
INHALT: In der Studie wurden aktuelle Untersuchungen zu folgenden Themenbereichen zusammengefasst: Arbeit und Ausbildung, soziale Einbindung von Jugendlichen, Freizeitbeschäftigungen und Freizeitverhalten, Einstellungen Jugendlicher zu Politik, gesellschaftliches Engagement und politische Beteiligung, Haltung von Jugendlichen gegenüber Gewerkschaften.
METHODE: Literaturstudie
ART: keine Angabe BEGINN: 2003-03 ENDE: 2003-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: ISW - Institut für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (Weingartshofstr. 10,
4020 Linz, Österreich)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])
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[102-L] Stecher, Ludwig:
Informelles Lernen bei Kindern und Jugendlichen und die Reproduktion sozialer Ungleichheit, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Jg. 8/2005, H. 3, S. 374-393
INHALT: "Während der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und dem Erfolg schulischen
Lernens durch zahlreiche Studien hinlänglich belegt ist, folgt der vorliegende Beitrag der
Frage, inwieweit dieser Zusammenhang auch für den Bereich des informellen Lernens gilt.
Dabei konzentrieren wir uns auf einen für Kinder und Jugendliche wichtigen Bereich des informellen Lernens: die Medien. Auf der Grundlage des Konzepts der Kontextualisierung von
Tully und der Theorie sozialer Reproduktion von Bourdieu gehen wir im Speziellen der Frage
nach, inwieweit Kinder und Jugendliche der Meinung sind, dass man in bestimmten Medien
bzw. Medienangeboten außerhalb der Schule etwas lernen kann - und inwieweit diese Einschätzungen mit dem soziokulturellen Hintergrund der Heranwachsenden variieren. Der Beitrag bezieht sich damit nicht auf die konkrete Handlungsebene des informellen Lernens (wie
etwa die tatsächliche Mediennutzung), sondern zielt auf die Ebene der diesem Handeln zu
Grunde liegenden Haltungen und Einstellungen - auf die 'generativen Schemata von Praxis'
(Bourdieu). Dabei zeigt sich, dass Mädchen, ältere Jugendliche und Gymnasiasten vor allem
auf qualitativ hochwertige Medienangebote - wie Nachrichten oder Tageszeitungen - als mögliche informelle Lernquellen setzen, während sie Boulevardformaten - wie Fernsehserien,
Talkshows oder Videoclips - ein solches Potenzial absprechen. Lediglich männliche Hauptschüler gewichten das Lernpotenzial von Qualitäts- und Boulevardmedien annähernd gleich."
(Autorenreferat)
[103-L] Tramitz, Christiane:
Kindergeheimnisse: die verborgenen Welten der Elf- bis Achtzehnjährigen, München: Droemer Knaur 2003, 296 S., ISBN: 3-426-27281-4
INHALT: Viele Kinder verschließen sich, wenn sie in die Pubertät kommen. Ausgerechnet in
dieser schwierigen und gleichzeitig aufregenden Zeit ihres Lebens geben sie nichts mehr von
sich preis. Sie sprechen nicht davon, was sie wirklich bewegt: von der Liebe und dem ersten
Kuss, von Trennung und Tod, von Schmerz und Sehnsucht, von der Schule, der Straße und
vom fehlenden Zuhause, von den schönsten und schlimmsten Erfahrungen, ihren Traumwelten und Zukunftsphantasien. Im vorliegenden Buch präsentiert die Autorin Einblicke in die
Lebenswelten von 60 Kindern und Jugendlichen. In den Erzählungen kristallisieren sich sehr
einfache Wünsche und Bedürfnisse der Elf- bis Achtzehnjährigen als gemeinsame Muster
heraus: Sie wollen dazugehören, geliebt werden, hoffen auf kleine Momente des Glücks und
sehnen sich nach Halt in einer Welt, in der sie nur schwer ihren Platz finden. (DJI/Sd)
[104-L] Trzcinski, Eileen; Holst, Elke:
Setting the set point: initial predictors of life satisfaction in early adulthood, (DIW Diskussionspapiere, 558), Berlin 2006, IV, 29 S. (Graue Literatur; URL:
http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp558.pdf)
INHALT: "In this article, we examine the patterns of association among a number of different
factors that may contribute to differences in the initial baseline level of subjective well-being
among young people in transition to adulthood. By examining the nature and patterns of these
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associations, we intend to identify potential areas where strategies may be developed-at the
individual, micro, or macro level of policy-to influence the determinants of the baseline level
of subjective well-being that are not attributable to genetic or inherited traits." (author's abstract)
[105-L] Tully, Claus J.; Zerle, Claudia:
Handys und jugendliche Alltagswelt, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 49/2005, H. 3, S. 11-16
INHALT: Inzwischen besitzen in Deutschland rund 90 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und
19 Jahren ein Handy. In ihrem Beitrag behandeln die Autoren zwei Sichten: (1) das Handy als
Ausdruck einer mobilen Gesellschaft und (2) Veränderungen des Jugendalltags durch den
Gebrauch von Handys. "Für beide Dimensionen will der Beitrag sensibilisieren und in einer
ersten Näherung Befunde zum Gebrauch, wie auch den Stand der sozialwissenschaftlichen
Sichtweise referieren." Es wird dargelegt, das das Handy kein Ersatz für die Mobilität ist,
sondern den mobilen Alltag eher gestaltet und organisiert. Gleichzeitig trägt es durch individualisierte Nutzung zur Identitätsfindung bei. (PT)
[106-L] Weinacht, Paul-Ludwig:
Zweierlei junge Eliten im vereinten Deutschland?, in: Thomas Goll, Thomas Leuerer (Hrsg.):
Ostalgie als Erinnerungskultur? : Symposium zu Lied und Politik in der DDR, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 60-72, ISBN: 3-8329-0999-0 (Standort: UB Bonn(5)-2005/3028)
INHALT: Der Autor stellt ausgewählte Ergebnisse einer Umfrage unter Studierenden in Ost- und
Westdeutschland vor, die zu Beginn der 1990er Jahre in verschiedenen Städten durchgeführt
worden ist. Untersucht wurden u.a. allgemeine Wertorientierungen und politische Grundeinstellungen der Studierenden, die Akzeptanz einer verstärkten europäischen Integration, die
moralischen Anforderungen an die Politik sowie insbesondere die Frage, ob das vereinte
Deutschland zwei verschiedene junge Eliten besitzt und ob ein damit zusammenhängender
Kurswechsel in der Politik zu erwarten ist. Auch wenn diese Annahme nach den Ergebnissen
eher unbegründet erscheint, so ist doch insgesamt festzustellen, dass vieles von dem, was die
Jugendlichen eint, sie auch von den Generationen ihrer Eltern und Großeltern trennt. (ICI)
[107-L] Wenner, Ulrich:
Auszug aus dem "Hotel Mama" auf Kosten des Steuerzahlers?: wann Jugendliche und junge
Erwachsene eine eigene Wohnung vom Staat finanziert bekommen, in: Soziale Sicherheit :
Zeitschrift für Arbeit und Soziales, Jg. 54/2005, H. 12, S. 413-417 (Standort: USB Köln(38)Haa1083; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
URL: http://www.econdoc.de/_de/indexsosi.htm)
INHALT: "In der aufgeregten Debatte um den tatsächlichen oder vermeintlichen Missbrauch von
Leistungen nach dem SGB II verdienen zwei Fragen Aufmerksamkeit, die nicht mit dem
Hinweis auf die politischen Absichten des ehemaligen Bundesministeriums für Wirtschaft
und Arbeit bei Eröffnung der Kampagne erledigt werden können. Der eine Komplex betrifft
die nach Medienveröffentlichungen seit Januar 2005 gestiegene Zahl von Jugendlichen, die
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die elterliche Wohnung verlassen, um auf Kosten des Bundes einen eigenen Haushalt zu führen. Die andere Frage zielt auf das Verhältnis zwischen elterlicher Unterhaltspflicht für volljährige arbeitslose Kinder und Leistungsansprüchen nach dem SGB II. Zu beiden Komplexen
enthält die Koalitionsvereinbarung von CDU/ CSU und SPD vom 11. November 2005 Festlegungen zu Gesetzesänderungen. Das unterstreicht die Bedeutung der Neujustierung der familiären Solidarität bei jüngeren Arbeitsuchenden." (Autorenreferat)
[108-L] Werner, Nicole E.; Griner Hill, Laura:
Motivationale Untermauerung relationaler und körperlicher Aggression im Jugendalter, in:
Angela Ittel, Maria von Salisch (Hrsg.): Lügen, Lästern, Leiden lassen : aggressives Verhalten von
Kindern und Jugendlichen, Stuttgart: Kohlhammer, 2005, S. 45-63, ISBN: 3-17-018468-7 (Standort: ULB Düssledorf(61)-erze550i91)
INHALT: Die entwicklungspsychologische Studie untersucht anhand einer Stichprobe unter Jugendlichen die Zusammenhänge zwischen Dominanz- und Zugehörigkeits-Motivation. Dabei
werden vorherige Arbeiten zu diesem Thema erweitert, indem (1) zwischen verschiedenen
Dominanz-Motivationen und Erscheinungsformen des Dominanz-Verhaltens unterschieden
wird, (2) eine Einschätzung verschiedener Formen von Aggression (relational oder körperlich) und (3) die Untersuchung von möglichen Vermittlern zwischen Beziehungen von motivationaler Orientierung und Aggression (normative Glaubenssätze über Aggression) vorgenommen wird. Hierzu wird auch ein Mediator-Modell der Verbindungen von motivationalen
Orientierungen, normativen Glaubenssätzen und relationaler und körperlicher Aggression getestet. Die Ausgangsthese lautet, dass Jugendliche, die ein geringes Bedürfnis aufweisen, andere zu kontrollieren, und ein geringes Bedürfnis nach Kooperation und Nähe zu anderen verspüren, über größere Ausprägung von relationaler und körperlicher Aggression berichten
werden. Die Ergebnisse basieren auf Gruppensitzungen mit 834 Schülern der Klassen 3 bis
12. Insgesamt erweitert die in dieser Studie vorgestellte Forschung unser Verständnis aggressiven Verhaltens bei Kindern in verschiedener Hinsicht. Die Untersuchung des Verhältnisses
von zugrunde liegenden sozialen Zielsystemen auf Überzeugungen und auf aggressives Verhalten bereichert die Aggressionsforschung, die sich bisher vorrangig auf die situationalen
und kontextuellen Prädikatoren der Aggression konzentriert hat. Außerdem ermöglichen die
Erkenntnisse auch ein vertiefendes Verständnis der Formen, Funktionen und Wechselbeziehungen von Aggression und sozialer Motivation. Letztendlich wird hier ein Modell präsentiert, in dem Kognitionen ein Bindeglied zwischen sozialen Motivationen und aggressivem
Verhalten bilden. Dieses Modell ermöglicht, die Transaktion zwischen stabilen individuellen
Unterschieden und kontextuellen Faktoren zu untersuchen. Beide Faktoren geben Informationen darüber, welche Bedeutung ein Individuum einer gegebenen Situation zuschreibt, die
letztendlich sein späteres Verhalten leitet. (ICG2)
[109-L] Wippermann, Peter; Steinle, Andreas:
Die neue Moral der Netzwerkkinder: Trendbuch Generationen, München: Piper 2003, 217 S.,
ISBN: 3-492-04519-7
INHALT: Sie jagen sich Ringe durch die Nase, spritzen mit Collagen ihre Lippen auf und finden
das ganz "natürlich". Sie reden über Sex in einem Alter, in dem ihre Eltern mit Puppen oder
Matchbox-Autos gespielt haben. Und sie flirten, indem sie sich SMS-Mitteilungen mit dem
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Handy schicken, oder gehen im Internet auf Partnersuche - die neue Generation der "Netzwerkkinder". In diesem Buch zeichnen die Autoren vom Beratungsunternehmen Trendbüro
auf der Basis einer Befragung von rund 300 Jugendlichen in Deutschland - Schülern und Studenten - ein schillerndes Bild dieser neuen Generation und ihres Wertehorizontes. Sie beleuchten dabei die Bereiche Wertorientierungen, Beziehungsmobilität, Aussehen, Konsum,
Medien, Arbeit und Lernen, Zukunft und Träume und lassen dabei vor allem die Jugendlichen
selbst zu Wort kommen. (DJI/Sd)
[110-L] Ziebertz, Hans-Georg; Kalbheim, Boris; Riegel, Ulrich:
Religiöse Signaturen heute: ein religionspädagogischer Beitrag zur empirischen Jugendforschung, (Religionspädagogik in pluraler Gesellschaft, Bd. 3), Gütersloh: Gütersloher Verl.-Haus
2003, 442 S., ISBN: 3-579-05292-6
INHALT: In den neueren empirischen Jugendstudien wird das lange vernachlässigte Thema "Religion und Glaube" fast immer thematisiert. Auch die Gruppe empirisch arbeitender Religionspädagogen wird immer größer. Das Projekt, das diesem Band zugrunde liegt, ist Teil eines
Forschungsprogramms, das am Lehrstuhl für Religionspädagogik an der Universität Würzburg begonnen wurde und das die Vielgestaltigkeit von Religiosität unter den Bedingungen
der Moderne in unterschiedlichen Praxisbereichen zu analysieren und für die religionspädagogische Theoriebildung zu nutzen versucht. Die vorliegende Studie präsentiert die empirischen Ergebnisse einer Untersuchung, wie Jugendliche die Möglichkeiten einschätzen, heute
als religiöser oder christlich-gläubiger Mensch zu leben, wie sie über Kirchen in unserer Gesellschaft denken und welche Wertschätzung sie von Religion und Glaube haben. Die quantitative Untersuchung ist in vier europäischen Ländern (Niederlande, Deutschland, Österreich,
Großbritannien) durchgeführt worden, die qualitative Stichprobe hat ihren regionalen Ort in
Unterfranken. Gegliedert ist dieser Forschungsband in fünf Teile. Im ersten Teil wird der Ansatz der Untersuchung beschrieben. Die Analysen des zweiten Teils richten sich auf Fragen
der Makro-Wahrnehmung von Religion und Moderne. Im dritten Teil wird die Wahrnehmung
institutionell vermittelter Religion thematisiert. Um Fragen der individuellen Religionspraxis
geht es im vierten Teil und schließlich werden im abschließenden Teil die einzelnen Analysen
zu einer Typologie der Religiosität Jugendlicher zusammengeführt. (DJI/Sd)
3 Aspekte der Lebenssituation von Teilgruppen
[111-L] Albrecht, Peter-Georg:
"Besser wegzugehen": Abwanderungsdruck und Jugendraumbesitz von Jugendcliquen, in:
Christiane Dienel (Hrsg.): Abwanderung, Geburtenrückgang und regionale Entwicklung : Ursachen und Folgen des Bevölkerungsrückgangs in Ostdeutschland, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 247-269, ISBN: 3-531-14726-9
INHALT: Die vorliegende Analyse von Abwanderungsgesprächen in ost- und westdeutschen
Jugendcliquen im städtischen Kontext verdeutlicht das Ineinandergreifen äußerer Rahmenbedingungen und individueller Kompetenzen im Kontext des jeweiligen sozialen Netzwerkes.
Die Abwanderung erscheint in diesen Interaktionen nicht als freie biografische Wahl, sondern
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3 Aspekte der Lebenssituation von Teilgruppen
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als Reaktion auf den Druck der Realität, dem sich die Jugendlichen kaum entziehen können.
Auf der anderen Seite kann die Haltekraft sozialer Netzwerke vor Ort durch eine räumliche
Identität verstärkt werden kann, d.h. die Verfügbarkeit über einen selbstgestalteten sozialen
Raum erhöht die Gruppenidentität und die Ortsbindung von Jugendgruppen beträchtlich und
vermindert die Abwanderungsneigung. Mitglieder von raumbesitzenden Cliquen versuchen
vor allem, Ausbildungs- und Arbeitschancen am Ort wahrzunehmen. Zugleich steigt aber in
diesen Gruppen die Furcht vor der Fremde: die räumlich fest gebundenen Jugendlichen haben
dadurch weniger Mobilitätsspielräume. Die Gruppeninterviews mit unterschiedlichen Peer
Groups zeigen darüber hinaus, dass es Jungengruppen häufiger gelingt, sich eigene Räume
anzueignen, während Mädchencliquen dies oft nicht durchsetzen können. Soziale Netzwerke
und eine lebendige Bürgergesellschaft stellen nach den Befunden die wichtigsten Haltefaktoren gegen eine Abwanderung dar. (ICI2)
[112-L] Androutsopoulos, Jannis (Hrsg.):
HipHop: globale Kultur - lokale Praktiken, (Cultural studies, Bd. 3), Bielefeld: transcript Verl.
2003, 333 S., ISBN: 3-89942-114-0
INHALT: Breakdance, DJ-ing, Rap, Graffiti: Diese "vier Elemente" der HipHop-Kultur haben
sich in den letzten 20 Jahren vom afroamerikanischen Kontext aus weltweit verbreitet. Heute
stellt HipHop eine vielseitige Arena der Popkultur dar - ein Medium kultureller Artikulation
im jugendlichen Alltag, aber auch ein Produkt der Kulturindustrie und ein "Diskursuniversum" mit typischen Ausdrucksformen in Sprache, Bild und Bewegung. Mit diesem Band liegt
die erste umfangreiche Textsammlung über HipHop im deutschsprachigen Raum vor. Jannis
Androutsopoulos hat in diesem Sammelband Beiträge aus der Ethnologie, Erziehungswissenschaft, Geschichte, Linguistik, Literaturwissenschaft und Soziologie mit Essays von SzeneAutoren zusammengeführt. Alle AutorInnen verstehen unter HipHop einen Raum kultureller
Praxis mit "globalen" Konturen und "lokalen" Aneignungsformen. Dieser Band vermittelt ein
Mosaik an thematischen und theoretischen Einblicken in die gegenwärtig sehr populäre Jugendkultur im Lichte der aktuellen popkulturellen Diskussion. Thematisiert werden u.a.
Breakdance und Sozialisation von Migrantenjugendlichen, Sampling und kulturelles Gedächtnis, französischer Rap und politischer Diskurs. (DJI/Sd)
[113-L] Archiv der Jugendkulturen e.V. (Hrsg.):
Zwischenwelten: russlanddeutsche Jugendliche in der Bundesrepublik, Bad Tölz: Tilsner
2003, 204 S., ISBN: 3-936068-65-8
INHALT: Immer wieder tauchen junge russischsprachige Aussiedler in den Medien auf. Aber sie
haben kein gutes Image. Häufig assoziiert man Drogen, Kriminalität und Gewalt mit ihnen,
nicht selten werden sie ausgegrenzt oder gar beschuldigt und angegriffen. Dieses Buch nähert
sich vorsichtig dem Phänomen einer neuen Migrantenjugend in der Bundesrepublik Deutschland. Es beinhaltet harte Fakten der Integrationsdebatte ebenso wie Beiträge zur russlanddeutschen Geschichte, zu politischen Orientierungen und Verhaltensweisen jugendlicher Aussiedler und zum Selbstverständnis junger Migrantinnen sowie zu jungen Russlanddeutschen in
Kunst, Musik und Sport. In Einzelinterviews und einigen Beiträgen kommen russlanddeutsche Jugendliche selbst zu Wort. Ein erheblicher Anteil davon geht auf prämierte Arbeiten
von Schülerinnen und Schülern zurück, die sich am Geschichtswettbewerb des Bundespräsi-
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3 Aspekte der Lebenssituation von Teilgruppen
denten "Weggehen - Ankommen. Migration in der Geschichte" der Köber-Stiftung 2003 beteiligt haben. (DJI/Sd)
[114-L] Babka von Gostomski, Christian:
In Vorurteilen gegenüber türkischen Jugendlichen vereint?: eine desintegrationstheoretische
geleitete Längsschnittanalyse zur Entwicklung von Einstellungen gegenüber türkischen Jugendlichen bei Jugendlichen deutscher Herkunft und Aussiedler-Jugendlichen mit Daten des
IKG-Jugendpanels 2001-2003, Bielefeld 2006, 628 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=979811139; http://bieson.ub.uni-bielefeld.de/volltexte/2006/870/
index.html)
INHALT: "Die Arbeit verknüpft drei Forschungsrichtungen: Integrations-, Vorurteils- und Längsschnittforschung. Erstens wird die Frage der Integration von nach Deutschland zugewanderten Aussiedler-Jugendlichen aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion und aus Polen in
die bundesrepublikanische Gesellschaft behandelt. Bei der Bearbeitung der Frage der Integration werden Jugendliche deutscher Herkunft komparativ zu den beiden zugewanderten Gruppen betrachtet. Zweitens wird untersucht, wie polnische und GUS-Aussiedler-Jugendliche in
Deutschland lebende Jugendliche türkischer Herkunft wahrnehmen. Die Relevanz dieser Fragestellung ergibt sich aus einer Reihe von Hinweisen, dass es in den letzten Jahren zu Auseinandersetzungen insbesondere zwischen GUS-Aussiedler-Jugendlichen und türkischen Jugendlichen kam, die ihren auffälligsten Ausdruck in Massenschlägereien fanden. Diese von
den Medien aufgegriffenen Massenschlägereien vermitteln ein Bild starrer Fronten zwischen
den beiden Gruppen. Ist dem wirklich so? Um in dieser Frage eine differenzierte Sicht zu erhalten, wird empirisch untersucht, ob Aussiedler-Jugendliche eine grundsätzlich andere
Wahrnehmung zu türkischen Jugendlichen haben als deutsche Jugendliche. Drittens werden
die Dynamik von Integrationsprozessen und die Möglichkeit der Veränderung von Vorurteilen im Laufe des Lebens thematisiert. Ausgehend vom Desintegrationsansatz werden für die
Untersuchung der oben angesprochenen Fragestellungen Hypothesen generiert und einer empirischen Überprüfung zugeführt. Dem Desintegrationsansatz ist inhärent, dass die Frage der
Integration mit der der Vorurteilsbildung gekoppelt wird. Handlungsleitend für die Arbeit ist
die Annahme, dass mit dem Grad des Misslingens sozialer Integration die Anfälligkeit für
negative Einstellungen gegenüber türkischen Jugendlichen steigt. Für die empirischen Analysen werden Daten des IKG-Jugendpanels 2001-2003 mit 784 GUS-Aussiedler-Jugendlichen,
405 Aussiedler-Jugendlichen aus Polen und 1.783 Jugendlichen deutscher Herkunft verwendet. Sie wurden in den Jahren 2001, 2002 und 2003 erhoben. Bei der ersten Befragung besuchten alle Jugendlichen Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien im zehnten Schuljahr. Das IKG-Jugendpanel 2001-2003 ist für diese Kohorte derzeit in Deutschland der einzige Datensatz, anhand dessen die oben angeführte Verkopplung von Integrations- und Vorurteilsforschung longitudinal, komparativ für die drei Gruppen unterschiedlicher Herkunft und
mit einer großen Fallzahl überprüft werden kann." (Autorenreferat)
[115-F] Bendixsen, Synnove (Bearbeitung):
Being Muslim in Berlin. Identity work and feelings of belonging in the city
INHALT: In the 80s, research on youths with immigrant background generally concluded that
these youth were caught in a 'betwich and between' situation, often 'lost' between their respec-
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tively origin- and resident country. More recent research argues that immigrant youths have
found their own way by developing a more open ended, negotiable and contextualised identity (ala Hall 1992) -often referred to as being cosmopolitan. Taking a critical standpoint to
the latter, this research will argue that so-called 'flexi-identities' are not equally available for
all groups living in Berlin. Muslim young females are facing limitations in their identification
processes in everyday life, partly as a result of the public political debate on the headscarf and
the general growing islamophobia. Research questions posed are; what roles do the urban
context, religion, gender and migration background play in Muslim females' identity construction? How do young Muslim women today identify and create a space for themselves in
Berlin? To what extent are their identities multiple, flexible and situational in their lifestrategies sought in an urban context? This will be empirically sought answered by conducting fieldwork among 'Muslimische Jugend' (MJ) in Berlin, a multi-national, German-speaking
Muslim Youth Organisation, whose females' members are between fifteen and thirty year old.
This study conceives identity to be the mechanism through which we locate ourselves in relation to the social world (Jenkins 1996). Identities are created through social interaction and in
power games. Any identity (be it individual, political, communal, ethnic or national) is
shaped by recognition, non-recognition or mis-recognition of the 'others' (Taylor 1994). "Dialog" or encounters with strangers in city life is characterised among other by its anonymity,
which can be used for outplaying different roles in different contexts. In addition, because
physical contacts are close while social contact are distant in cities, there is a tendency in urban life to respond to visual cues (Hannerz 1980), including ethnicity, class, occupation, age,
or sex. The qualities attributed on the stranger by interpreting the cues varies among societies
and, I would argue, within the same societies the meaning can vary in time - and is often politically dependent. An urban 'acteur' might render an objective difference socially inconsequential (though not necessarily eliminate it). It will be discussed how this is less straightforward for Muslim females. Apparently, this group's identification processes are in some contexts strongly influenced by the categorisation process from above. It is possible that identity
construction is more fixed in public spaces, where the females have contact with members of
the majority group, than in more private spaces. The research anticipates that the anonymity
of the city is, perhaps paradoxically, making self-representation in certain situations less open
for these women. At the same time, minority youths make use of specific forms of identity
work, based on social interaction among youths within alternative communities of belonging
at hand in the 'plural city'. The research will explore these female's tactics or strategies (Michel de Certeau 1984 and Gupta and Fergusson 1997) to create their own space(s), challenging the meanings of, and developing different 'resistance rituals'. In this identity work or identity politics, they position themselves to the pedant culture defined by the "powerful few" (or
by the majority?) who largely determine life places. The research so far suggests that anonymity of the city, together with the public focus on the headscarf, contribute to make the
headscarf part of both external and internal definition processes of Muslim young women in
Berlin. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Transatlantisches Graduiertenkolleg Berlin New York "Geschichte und Kultur der Metropolen im 20. Jahrhundert" (Ernst-Reuter-Platz 7,
TEL 3-0, 10587 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])
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[116-L] Bernart, Yvonne; Billes-Gerhart, Elke:
Sprachverhalten und Mediennutzung von Migrantenjugendlichen im soziologischen Blick,
Göttingen: Cuvillier Verl. 2004, 94 S., ISBN: 3-86537-034-9
INHALT: Im Kommunikationszeitalter spielt der kompetente Umgang mit Medien und auch mit
Sprache insbesondere bei Migrantenjugendlichen eine besondere Rolle. Im vorliegenden Forschungsbericht werden junge Migrantinnen und Migranten an der Schwelle des Jugendalters
unter jugendsoziologischer Perspektive bezüglich ihrer Mediennutzung und ihres Sprachverhaltens untersucht. Dies geschieht durch eine nichtrepräsentative Pilotstudie und eine umfangreiche Sekundäranalyse empirischer Studien zu dieser Thematik. Im ersten Kapitel stellen die Autorinnen die empirischen Ergebnisse der Pilotstudie vor, in der im Juli 2003 fünf 6.
Klassen in gezielt ausgewählten Hauptschulen in Baden-Württemberg (N=104) befragt und
103 Fragebogen ausgewertet wurden. Im zweiten Kapitel beleuchten sie die Dimensionen
Medienbesitz und Mediennutzungsverhalten bei Migrantenjugendlichen, wobei vor allem
neue Medien ins Blickfeld genommen werden. (DJI/Sd)
[117-L] Böhnisch, Lothar:
Pornographie zwischen männlicher Bedürftigkeit und Konsum, in: Heide Funk, Karl Lenz
(Hrsg.): Sexualitäten : Diskurse und Handlungsmuster im Wandel, Weinheim: Juventa Verl., 2005,
S. 299-309, ISBN: 3-7799-1373-9
INHALT: Der sozialwissenschaftliche Pornographiediskurs ist nach Einschätzung des Autors in
eine Sackgasse geraten, denn er konnte sich bis heute nicht aus den Konnotationen "Pornographie ist gleich Gewalt qua Sexualität" und "Pornographie ist gleich Erniedrigung von und
damit Gewalt gegen Frauen" lösen. Nach jüngsten Forschungsergebnissen ist auch kein Kausalverhältnis zwischen einem Anstieg des Pornographiekonsums und einer Zunahme sexueller Straftaten festzustellen. Die Fokussierung auf den Zusammenhang zwischen männlicher
Pornographie und männlicher Gewalt unterschlägt ferner, dass es inzwischen einen anwachsenden Markt für Frauenpornographie gibt, die sich zwar von der von Männern konsumierten
Pornographie (Mainstream-Pornographie) unterscheidet, aber dennoch im Bereich der sexuellen Phantasien nicht so weit auseinander liegt. Der Autor diskutiert vor diesem Hintergrund
die Bedeutung von Pornographie für das männliche Selbstbild, die Widersprüche zwischen
den pornographisch dargestellten Frauenbildern und den realen Geschlechterverhältnissen
sowie die neue Internet-Pornographie. Die Tendenz, dass der Konsum von pornographischen
Medien heute längst kein Tabu mehr ist, zeichnet sich seiner Meinung nach vor allem bei der
Jugend ab. Die Pornographie hat ihre männliche Exklusivität verloren und die alte Überlegenheits-/Unterlegenheitsthematik vermischt sich mit der neuen erfolgskulturellen Thematik
des Gelingens oder Versagens. (ICI2)
[118-L] Boos-Nünning, Ursula; Karakasoglu-Aydin, Yasemin:
Welche Ressourcen haben junge Migrantinnen?: Plädoyer für einen Perspektivenwechsel, in:
Migration und soziale Arbeit : Iza ; Zeitschrift für Migration und soziale Arbeit, Jg. 27/2005, H.
3/4, S. 219-232
INHALT: In der Diskussion um den Migrationshintergrund von Jugendlichen wird oft übersehen,
dass sich hinter dem Begriff 'Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund' eine große Plu-
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ralität persönlicher oder familiärer Wanderungsgeschichten und unterschiedlicher Rechtspositionen verbirgt. Üblicherweise geht man von Sozialisationsdefiziten der jungen Frauen mit
Migrationshintergrund aus, denen kompensatorische Maßnahmen entgegengesetzt werden
sollen. Hierbei geraten die Ressourcen dieser jungen Frauen nicht in das Blickfeld der Förderungsmaßnahmen. Es wird dafür plädiert, nicht sich nicht auf die Defizite der jungen Frauen
zu konzentrieren, sondern ihre Potenziale zu fokussieren. Der Beitrag untersucht unter Rückgriff auf Daten einer quantitativen Untersuchung diese Ressourcen von jungen Frauen mit
Migrationshintergrund, insbesondere ihre Bildungsorientierung sowie ihre sprach- und interkulturelle Kompetenz und ihre Religiosität. Die Untersuchung zeigt u.a., dass hohe Bildungsaspirationen bei den jungen Frauen zu verzeichnen sind. Zudem belegen die Ergebnisse, dass
etwa ein Drittel der jungen Frauen über gut ausgebildete zweisprachige Kompetenzen verfügen. Auch sprechen die Ergebnisse für eine große Verbundenheit zur Herkunftskultur und sprache sowie eine starke Einbindung in die Familien und zum Teil auch für einen ausgeprägten Familialismus. Dies trifft insbesondere bei Musliminnen zu. Fazit: Junge Frauen mit
Migrationshintergrund stellen eine Ressource dar, die es anzuerkennen und zu fördern gilt.
'Vielleicht gelingt es dann auch, die teilweise vorhandene familialistische Orientierung und
Religiosität als Chance für ein sozial geprägtes Zusammenleben einzuordnen und zu verstehen.' (IAB)
[119-L] Borde, Theda; David, Matthias (Hrsg.):
Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund: Lebenswelten, Gesundheit und Krankheit, Frankfurt am Main: Mabuse Verl. 2005, 315 S., ISBN: 3-935964-69-2 (Standort: SB München(12)-2006.4575)
INHALT: "In einer Zeit, in der von manchem das Konzept der multikulturellen Gesellschaft als
gescheitert angesehen wird, die Probleme von Kindern mit Migrationshintergrund zum Thema zu machen, scheint mir außerordentlich verdienstvoll zu sein. Die Bedeutung sprachlicher
Defizite von Migrantenkindern in Deutschland und der damit zusammenhängenden verminderten Chancen zur beruflichen Eingliederung wird derzeit in der Öffentlichkeit breit diskutiert. Weniger beachtet wird die Problematik einer spezifischen Morbidität von Migrantenkindern, die aus geographischen Regionen mit völlig unterschiedlicher Exposition gegenüber
Infektionserregern zu uns ins Land kommen. Tuberkulose und HIV sind wichtige Beispiele
für dramatische Unterschiede in der Epidemiologie. Mit der Akkulturation in Deutschland
zeigt sich in vielen Bereichen auch eine Anpassung an das spezifisch deutsche Morbiditätsspektrum. Hier weit verbreitete Volkskrankheiten wie Allergien und Asthma werden dann mit
ähnlicher Inzidenz in Migrantenfamilien beobachtet, wenn eine weitgehende Angleichung der
Lebensstile erfolgt ist. Die Beiträge des vorliegenden Bandes beruhen zum überwiegenden
Teil auf Vorträgen einer Tagung die am 3. und 4. Dezember 2004 im Berliner Rathaus Schöneberg stattfand." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Ulrich Wahn: Zum Geleit (7); Theda
Borde, Matthias David: Vorwort der Herausgeber (9-10); Matthias David, Jürgen Pachaly:
Migrationshintergrund als geburtshilflicher Risikofaktor? Perinataldaten im Vergleich (1129); Anne-Madeleine Bau, Raffaella Matteucci Gothe, Theda Borde: Gibt es Unterschiede im
Ernährungsmuster von Kita-Kindern verschiedener Ethnien? Ergebnisse aus Berlin-Wedding
(31-54); Dietrich Delekat: Zur gesundheitlichen Lage von Kindern in Berlin (55-64); HaciHalil Uslucan, Urs Fuhrer, Simone Mayer: Erziehung in Zeiten der Verunsicherung. Elterliches Erziehungsverhalten und die Gewaltbelastung von Migrantenjugendlichen (65-88);
Christian von Ferber, Ulrike Prüß, Liselotte von Ferber, Gerd Lehmkuhl: Zur Selbsteinschät-
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zung Jugendlicher deutscher und nichtdeutscher Muttersprache nach dem Youth Self Report.
'Soziale Benachteiligung' oder 'relative deprivation'? (89-106); Rainer-Georg Siefen: Psychische Entwicklungsrisiken bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund (107119); Urte Finger-Trescher: Trauma und Traumaverarbeitung bei Eltern und Kindern mit
Migrationshintergrund (121-138); Joachim Gardemann: Kinder auf der Flucht: Zur Gesundheitssituation von Flüchtlingskindern in ihren Herkunftsländern und im Aufnahmeland
Deutschland (139-159); Christoph Gräber: Asthma und Allergie bei türkischstämmigen Kindern in Berlin (161-167); Ibrahim Yehia: Akzeptanz von Impfungen bei Migrantenfamilien
(169-186); Liane Schenk: Kulturelle oder soziale Benachteiligung? Gesundheitsverhalten von
Migrantenkindern - Ergebnisse aus der Pilotphase des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys
(187-201); Inge Nowak: Mo.Ki - Monheim für Kinder: Konsequente präventive Ausrichtung
der Kinder- und Jugendhilfe (203-209); Manuela Seidel: Gesundheitsfördernde Schule im sozialen Brennpunkt (211-225); Ingrid Papies-Winkler: Kinderbeteiligung für eine gesunde und
zukunftsfähige Stadt - 'Kiezdetektive' (227-233); Zahra Mohammadzadeh: Gesundheitsförderung mit Flüchtlingskindern - eine 'Realpolitik' im 21. Jahrhundert (235-246); Riem Tisini:
Soziale und gesundheitliche Förderung von arabischen Mädchen bei AKARSU im Projekt
INAS (247-251); Lucyna Wronska: Interkulturelle Sozialpädagogik (253-265); Theda Borde:
Repräsentation ethnischer Minderheiten in Studien und Gesundheitsberichten. Erfordernis,
Chancen und Nebenwirkungen (267-287); Theda Borde und Matthias David: Checkliste 'Interkulturelle Öffnung von Krankenhäusern und anderen Versorgungseinrichtungen' (291305).
[120-L] Bosse, Hans:
Die Bedeutung moderner Rituale für die Entstehung männlicher Lebensentwürfe, in: Vera
King, Karin Flaake (Hrsg.): Männliche Adoleszenz : Sozialisation und Bildungsprozesse zwischen
Kindheit und Erwachsenensein, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 341-361, ISBN: 3593-37842-6
INHALT: Der Beitrag befasst sich mit dem Begriff des Rituals und seiner Bedeutung in der Adoleszenz. In der zweiten Moderne hat das Ritual den explizit religiösen Charakter zwar weitgehend abgestreift, aber es behauptet sich weiter als eine kulturelle Form, durch die sich das
in der Erfahrung von Gewordenheit erscheinende Paradox von Endlichkeitserfahrung und
Unendlichkeitsbegehren scheinbar situationsspezifisch auflösen lässt. Das Ritual nimmt in
der Wirklichkeit der Adoleszenz einen breiteren Platz ein als angenommen. Anhand theoretischer Überlegungen und empirischer Fallstudien wird herausgearbeitet, dass der Sinn des Rituals in der Wandlung des Ohnmachtgefühls in Machtgefühl liegt. Das Gefühl der eigenen
Wirkmächtigkeit resultiert aus der Erfahrung, dass sich die eigene Endlichkeit im gemeinsamen rituellen Handeln kontrollieren und beherrschen lässt. Die Rituale dienen dazu, entweder
eine Ersatz- oder Gegenwelt für die annullierte Familie zu schaffen, oder sie fungieren als eine Art Übergangswelt, die für den Jugendlichen als sicherer Ort dient, einen eigenen, kreativen Lebensentwurf auszubilden. (ICH)
[121-L] Budde, Jürgen; Faulstich-Wieland, Hannelore:
Jungen zwischen Männlichkeit und Schule, in: Vera King, Karin Flaake (Hrsg.): Männliche
Adoleszenz : Sozialisation und Bildungsprozesse zwischen Kindheit und Erwachsenensein, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 37-53, ISBN: 3-593-37842-6
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INHALT: "Das Thema Jungen und Schule scheint relativ einfach und übersichtlich: Die Jungen
machen Probleme, stören den Unterricht und ärgern Mitschülerinnen und Mitschüler, so die
gängigen Aussagen. Seit den PISA-Ergebnissen wandelt sich nun das Bild: Jetzt kommen sie
als 'arme Jungen' in den Blick, die insbesondere von Grundschullehrerinnen benachteiligt
werden. Unabhängig jedoch davon, ob Jungen als Störenfriede oder als Bildungsverlierer
wahrgenommen werden, scheint ihr Verhalten in direktem Zusammenhang mit ihrem geschlechtlichen Status zu stehen. Sie fallen als Jungen auf. Schaut man aber genauer hin, wird
schnell deutlich, dass die meisten Aussagen auf stereotypisierenden Verallgemeinerungen beruhen. Differenzierungen auch innerhalb der Gruppe der Jungen fallen in einer solchen
Sichtweise unter den Tisch. Im folgenden Text wollen die Autoren der Frage nachgehen, welche Möglichkeiten zur Konstruktion von Männlichkeiten das Feld Schule den Schülern bietet.
Dafür theoretisieren dir eingangs ihre Herangehensweise, um dann empirisch fundiert wesentliche Interaktionsmuster aufzuzeigen. Im letzten Teil widmen die Autoren sich den Transformationen der Geschlechterordnung auf Seiten der Jungen und fokussieren abschließend die
Frage, unter welchen Bedingungen die Konstruktion geschlechtlicher Identitäten in der Schule durchbrochen wird." (Textauszug)
[122-L] Burdewick, Ingrid:
Politische Sozialisation und Geschlecht: Ergebnisse einer qualitativen empirischen Studie
zur politischen Partizipation Jugendlicher, in: Deutsche Jugend : Zeitschrift für Jugendfragen
und Jugendarbeit, Jg. 53/2005, H. 6, S. 269-277
INHALT: Zahlreiche empirische Untersuchungen und Analysen der letzten Jahre belegen eine
zunehmende Distanzierung junger Leute von der traditionellen Politik. Im Zusammenhang
mit dieser Entwicklung sind zahlreiche Modelle zur politischen Beteiligung Jugendlicher und
junger Erwachsener eingerichtet worden. Damit will man die Jugendlichen motivieren, sich
auch im Erwachsenenalter politisch zu engagieren. Inwieweit diese Zielsetzung erfolgreich
ist, versucht die Autorin in diesem Beitrag anhand empirischer Ergebnisse einer qualitativen
Studie zur politischen Partizipation zu ergründen. Mittels problemzentrierter Interviews hat
die Autorin sechzehn 11- bis 18-jährige Abgeordnete des ersten niedersächsischen Jugendparlaments in der Kleinstadt Wittingen befragt. Dabei ging es vor allem um Einstellungen zur
Politik im Allgemeinen, zur Arbeit im Jugendparlament im Besonderen und zu den biografischen Orientierungen in Bezug auf ein politisches Engagement im Erwachsenenalter. Die Ergebnisse zeigen u.a., dass sich Jungen ungebrochener mit einem späteren Engagement im Bereich traditioneller Politik identifizieren können als weibliche Jugendliche. Das Jugendparlament betrachten sie in diesem Zusammenhang eher als Übungsfeld oder Motivationsraum.
Dass Mädchen ein ausgeprägteres Interesse an einem politischen Engagement im engeren sozialen Umfeld zeigen, hängt wohl damit zusammen, dass sie sich aufgrund ihrer Sozialisation
eher mit kontextbezogenen Vorstellungen identifizieren können als Jungen. Resümierend
stellt die Autorin fest, dass die mit der Einrichtung von Partizipationsmodellen verknüpfte
Zielsetzung, wenn überhaupt, dann doch leichter bei männlichen Jugendlichen erreicht werden kann als bei weiblichen. (DJI/Sd)
[123-L] Burkert, Carola; Kohn, Karl-Heinz P.; Wapler, Rüdiger:
Integration: Fremd ist der Fremde nur in der Fremde, in: IAB Forum : das Magazin des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, 2005, Nr. 2, S. 71-78
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3 Aspekte der Lebenssituation von Teilgruppen
INHALT: Untersucht wird die Bildungsbeteiligung von Migrantinnen und Migranten auf der
Basis statistischer Daten (Anteil ausländischer Schüler in allgemein bildenden Schulen, ausländische Schulabgänger nach Art des Schulabschlusses, Ausbildungsquoten, Verteilung auf
Ausbildungsberufe, Anzahl der ausländischen Studenten). Dabei wird deutlich, dass die Integration von Einwanderern in das Bildungssystem auch in der zweiten und dritten Generation zu wünschen übrig lässt. Die geringe Bildungsbeteiligung führt auch dazu, dass Migranten
ein höheres Risiko tragen, arbeitslos zu werden. Angesichts des demografischen Wandels und
des Rückgangs des Erwerbspersonenpotentials ist eine stärkere Integration notwendig. Derzeit wirkt das Bildungssystem selektiv und vernachlässigt Kinder mit Migrationshintergrund.
Bei der Integration ist insbesondere der vorschulische Bereich von zentraler Bedeutung, da
hier die Grundlagen für den späteren Verlauf im Bildungssystem und auf dem Arbeitsmarkt
gelegt werden. (IAB)
[124-L] Cohen, Bruce M. Z.:
Schulische und berufliche Aspirationen und Leistungen ethnischer Minoritäten in Deutschland und England: ein Vergleich der türkischen und pakistanischen Bevölkerung, in: IFADE
- PublikationsAG (Hrsg.): Insider - Outsider : Bilder, ethnisierte Räume und Partizipation im
Migrationsprozess, Bielefeld: transcript Verl., 2005, S. 201-222, ISBN: 3-89942-382-8
INHALT: Die vorrangigen Ziele der Europäischen Union im 21. Jahrhundert bestehen nach Meinung des Autors in der Anhebung des Bildungsniveaus der europäischen Arbeitskräfte und in
der Verbesserung der Integration von Migranten in die europäische Gesellschaft. Er zeigt am
Beispiel von türkischstämmigen Jugendlichen in Deutschland und pakistanischen Jugendlichen in England, dass selbst in wirtschaftlich erfolgreichen Ländern große Disparitäten hinsichtlich Bildungsniveau und Beschäftigungserfolg bestehen und die Möglichkeiten von
Migranten und Migrantinnen, sich in Ausbildung und Beruf weiterzuentwickeln, negativ beeinflussen. Seine vergleichenden Feldstudien in Berlin und Bradford machen deutlich, dass
die Identifikation mit dem Gastland für den Erfolg von Minoritäten von hoher Bedeutung ist
und dass der Prozess der Identifizierung durch ein nationales Zuwanderungs- und Staatsbürgerschaftsrecht vorangetrieben oder auch gehemmt werden kann. Der Autor weist in diesem
Zusammenhang nach, dass insbesondere die türkischstämmige Bevölkerung ein ambivalentes
Verhältnis zur deutschen Gesellschaft besitzt und dadurch sowohl im Bereich der Bildung als
auch auf dem Arbeitsmarkt Defizite aufweist. Die Verbesserung der Ausbildung der europäischen Arbeitskräfte verlangt daher eine Implementierung von "best practice"-Maßnahmen auf
europäischer Ebene, um bestehende nationalstaatliche Integrationsbarrieren zu überwinden.
(ICI2)
[125-F] Demircan, Hülya, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Hettlage, Robert, Prof.Dr.Dr. (Betreuung):
Die Gefühlsbildung als versteckte Agenda im sozialen Integrationsprozess der Türken in
Deutschland
INHALT: Emotionale Vorbehalte im Annäherungsprozess der Kulturen aufspüren. Welche Rolle
spielen Emotionen im Integrationsprozess? Warum zeigen die jüngeren Generationen keine
wirkliche Annäherung an die Übernahme der deutschen Kultur? Versuch, die "versteckte"
Gefühlswelt der türkischen Migranten hervor zu locken und auszudrücken. ZEITRAUM: 2.
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3 Aspekte der Lebenssituation von Teilgruppen
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und folgende Generationen der Gastarbeiter in Deutschland GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bayern, Baden-Württemberg
METHODE: emotionssoziologischer Ansatz (theoretischer Teil); qualitative Empirie
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Demircan, Hülya: Die Gefühlsbildung als versteckte Agenda im (sozialen und kulturellen) Integrationsprozess - emotionale Vorbehalte im Annäherungsprozess der Kulturen. Expose. 2005.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Robert Bosch Stiftung GmbH
INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 03 - Geschichte, Gesellschaft
und Geographie, Institut für Soziologie Lehrstuhl Soziologie (93040 Regensburg)
KONTAKT: Betreuer (Tel. 0941-9433528, e-mail: [email protected])
[126-F] Düvel, Caroline, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung):
Die Aneignung mobiler Medien von Jugendlichen: ein transkultureller Vergleich von Aussiedlern und Deutschen
INHALT: Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher, medialer und kultureller Wandlungsprozesse
bzw. individualisierungs-, mediatisierungs- und globalisierungsbedingter Veränderungen geht
es in diesem Dissertationsprojekt darum, die Nutzung mobiler Medien durch Jugendliche und
die Integration von Mobilkommunikation in deren alltägliche Lebenswelten zu untersuchen.
Allein die Tatsache, dass gegenwärtig rund 90 Prozent der deutschen Jugendlichen Handybesitzer sind, zeigt, dass Mobilkommunikation per Handy gerade bei jungen Menschen äußerst
beliebt ist. Doch wie und wozu nutzen junge Menschen ihr Handy im Alltag überhaupt? Und
welche Medien spielen neben dem Handy eine weitere wichtige Rolle? Und wie steht es um
'andere' Jugendliche in Deutschland? Solche, die 'eigentlich auch deutsch sind', aber aus einem anderen Kulturkreis kommen und deshalb Russlanddeutsche oder Aussiedler genannt
werden - welche Bedeutung hat Mobilkommunikation für sie? Diese Fragen werden im vorliegenden Dissertationsvorhaben in einem transkulturellen Vergleich um die Aneignung von
Mobilkommunikation zwischen Jugendlichen Aussiedlern in Deutschland und Jugendlichen
Deutschen fokussiert. Die Analyse der Medienaneignung von Angehörigen einer Migrationsgemeinschaft mit der von Mitgliedern einer Majoritätsgemeinschaft erfolgt auf zwei Ebenen:
Im Mittelpunkt steht dabei die Bedeutung der Medien für eine kommunikative Mobilität im
Alltag dieser verschiedenen Gemeinschaftstypen. Darüber hinaus geht es aber auch darum,
soziale Netzwerke von Jugendlichen in Migrantengemeinschaften mit deutschen Gemeinschaften hinsichtlich der Herstellung von Konnektivität zu vergleichen. In beiden Fällen fokussiert das Vorhaben sowohl auf Aneignungsprozesse translokaler Medienangebote über das
Internet als auch auf lokalzentrierte interpersonale Medienkommunikation in örtlichen Jugendgruppen. Das Forschungsziel besteht zusammengefasst darin, aufzuzeigen, welche Rolle
die Aneignung von mobilen Medien in unterschiedlichen kulturellen Kontexten spielt und
welche Bedeutung Mobilkommunikation in den gegenwärtigen Prozessen des Medien- und
Kulturwandels zukommt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
VERÖFFENTLICHUNGEN: Düvel, C.: Kommunikative Mobilität - mobile Lebensstile? Die
Bedeutung der Handyaneignung von Jugendlichen für die Artikulation ihrer Lebensstile. in:
Hepp, A.; Winter, R. (Hrsg): Kultur-Medien-Macht. Cultural Studies and Medienanalyse. 3.,
überarb. Aufl. Wiesbaden: VS Verl. 2006, S. 399-423.
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
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3 Aspekte der Lebenssituation von Teilgruppen
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 09 Kulturwissenschaften, Institut für Medien, Kommunikation, Information (Postfach 330440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-4190, Fax: 0421-218-7574,
e-mail: [email protected])
[127-L] Eggermont, Steven; Beullens, Kathleen; Van den Bulck, Jan:
Television viewing and adolescent females' body dissatisfaction: the mediating role of opposite sex expectations, in: Communications : the European Journal of Communication Research,
Vol. 30/2005, Nr. 3, S. 343-357 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.extenza-eps.com/WDG/doi/pdf/10.1515/comm.2005.30.3.343)
INHALT: Die Studie untersucht die Korrelation zwischen Fernsehen bezogen auf das gesamte
Programm und insbesondere auf romantische Jugenddramen und die weiblichen Vorstellungen über die Attraktivitätserwartungen von männlichen Jugendlichen auf der einen und die
Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper auf der anderen Seite. An der Studie nahmen 411
heranwachsende Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren teil, die auf einem Messbogen
Selbstauskunft über die Unzufriedenheit mit dem Körper, ihre Fernsehgewohnheiten und darüber, wie wichtig ihnen ihr Aussehen ist, erteilten. Die Ergebnisse legen nahe, dass es sowohl
eine direkte als auch eine indirekte Beziehung zwischen der Rezeption romantischer Jugenddramen im Fernsehen und der Zufriedenheit mit dem eigenen Körper gibt. Mädchen, die mehr
Zeit damit verbrachten, sich romantische Jugenddramen anzuschauen, wiesen ein niedrigeres
Niveau an Zufriedenheit mit dem Körper auf. Hinzukommt, dass die Rezeption romantischer
Jugenddramen auch eine signifikant positive Auswirkung auf die Vorstellungen über die Attraktivitätserwartungen von männlichen Jugendlichen hat, was wiederum einen indirekten Einfluss auf die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper ausübt. (UNübers.)
[128-L] Eggert-Schmid Noerr, Annelinde:
Junge Männer in männeruntypischen Studiengängen am Beispiel der Sozialen Arbeit, in:
Vera King, Karin Flaake (Hrsg.): Männliche Adoleszenz : Sozialisation und Bildungsprozesse
zwischen Kindheit und Erwachsenensein, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 121-139,
ISBN: 3-593-37842-6
INHALT: Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die traditionellen Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit in der derzeit jungen Generation sich zunehmend aufgelockert haben, befasst sich der Beitrag mit dem Spannungsfeld zwischen tradierten Mustern und möglichen Neuorientierungen in Bezug auf diejenigen Ausbildungsgänge, die üblicherweise geschlechtstypisch gewählt werden. Ein besonderes Beispiel dafür ist der Beruf der Sozialen
Arbeit. Der Beitrag geht der Frage nach, wie junge Männer, die soziale Arbeit studieren, konventionelle Geschlechterbilder reproduzieren oder verändern. Dabei geht es darum, die Bedeutung der herkömmlicherweise bipolar aufgespaltenen geschlechtstypischen Erwartungsund Handlungsmuster für die adoleszenten Bemühungen um eine ausreichend stabile Geschlechtsidentität herauszuarbeiten. Die Autorin stellt die These auf, dass die Selbstverortung
im Hinblick auf das Studienfach und das spätere Berufsfeld im Rekurs auf die adoleszente
Herstellung und Darstellung der eigenen Männlichkeit verstanden und somit als Teil eines
geschlechtsspezifischen Selbstentwurfs gedeutet werden muss. Anhand der Konzepte von
Connell und Bourdieu wird auf traditionelle Männlichkeitsentwürfe eingegangen. Am Bei-
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spiel zweier Fallbeispiele werden sodann Probleme der Integration traditionell weiblich konnotierter Handlungsmuster in tradierte Männlichkeitsvorstellungen und damit verbundene unterschiedliche Bewältigungsstrategien im Berufsfeld Soziale Arbeit umrissen. Die dort sichtbar werdenden Muster werden abschließend vor dem Hintergrund häufig vorfindbarer Sozialisationsprozesse von Jungen und ihrer Bedeutung für die adoleszente Berufswahl interpretiert. (ICH)
[129-L] Engelfried, Constance:
Boy meets girl: männliche Sexualitäten zwischen Anerkennung und Abwertung, in: Heide
Funk, Karl Lenz (Hrsg.): Sexualitäten : Diskurse und Handlungsmuster im Wandel, Weinheim: Juventa Verl., 2005, S. 311-331, ISBN: 3-7799-1373-9
INHALT: Die Autorin beschäftigt sich mit den Vorstellungen, Ängsten und Erwartungen von
Jungen und Männern bezüglich Mädchen- und Frauenbildern und geht der Frage nach, welche Botschaften, Mythen und Ereignisse den Umgang mit Mädchen und Frauen beeinflussen.
Sie thematisiert insbesondere die Dimensionen von Abwertung und Anerkennung sowie von
Gewalt und Sexualität: Sind lustvolle Sexualität einerseits und sexuelle Gewalt andererseits
ein integraler Bestandteil im alltäglichen Umgang miteinander? Welche Ängste und Widersprüche müssen in der männlichen Sozialisation kompensiert werden? Ist es primär die Angst
vor der Frau, die verdrängt wird oder gibt es nicht auch ganz andere Konflikte im Leben von
Jungen und Männern, die das Gefühl der Unterlegenheit vermitteln? Ist anzunehmen, dass
diese Verletzungen auf Mädchen und Frauen projiziert werden? Die Autorin geht in Beantwortung dieser Fragen von einem sozialkonstruktivistischen Ansatz aus, der die Kategorie
Gender als soziales Konstrukt definiert, um die historisch, biografisch und situativ konstruierten Männlichkeiten und Weiblichkeiten zu analysieren. Sie beschreibt vor diesem Hintergrund ausgewählte widersprüchliche Dilemmata der männlichen Sozialisation, die Rolle von
Sexualität im Jugendalter, die Erfahrungen von Unterlegenheit und Fehlbarkeit sowie mögliche Bewältigungsstrategien von Jungen und Männern. (ICI2)
[130-F] Engelstädter, Anna, M.A.; Funke, Dorett, M.A.; Bohler, Karl Friedrich, PD Dr.; Schmidt,
Marcel, M.A. (Bearbeitung); Hildenbrand, Bruno, Prof.Dr. (Leitung):
Individuelle Ressourcen und professionelle Unterstützung bei der Bewältigung von Systemumbrüchen in kontrastierenden ländlichen Milieus in Ostdeutschland, Westdeutschland,
Italien und Spanien (Teilprojekt C3)
INHALT: Die Aufgaben, die sich nicht nur bei der Transformation des ostdeutschen Sozialwesens, sondern allgemein bei Systemumbrüchen stellen, sind - die Ausgangsthese - geprägt
durch langfristig wirksame, sozialhistorisch spezifische Konstellationen der Gesellschaftsstruktur, vor allem durch die bis in dieses Jahrhundert maßgebliche regionale Agrar- und
ländliche Sozialverfassung. Gebiete, die durch großbetriebliche Landwirtschaft geprägt wurden (Gutsherrschaft und Latifundienwirtschaft), tendieren zur Ausbildung einer Unterschicht,
die entweder aufgrund patriarchaler Fürsorgestrukturen (Gutswirtschaft) oder durch das mediterrane Klientelsystem (Latifundienwirtschaft) zu resignativen Formen des Umgangs mit sozialen Problemlagen disponiert ist. Demgegenüber disponieren ehemalige Gewerbelandschaften und bäuerliche Gebiete zur Förderung autonomiebezogener Orientierungs- und Handlungsmuster auch in der Unterschicht. Entsprechend wird für ehemalige gutswirtschaftliche
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3 Aspekte der Lebenssituation von Teilgruppen
Gebiete der ehemaligen DDR (Mecklenburg-Vorpommern) wie auch für vergleichbare Gebiete in Westdeutschland (Ostholstein) sowie mit Modifikationen, die die sozialstrukturelle
Differenz von Gutswirtschaften und Latifundien betreffen in Südeuropa (Süditalien und Andalusien) erwartet, dass der Anteil der durch die sog. Modernisierungsverweigerung erzeugten sozialen Problemlagen in den früheren gutswirtschaftlichen Gebieten signifikant höher ist
als in den alten Gewerbelandschaften und bäuerlichen Gebieten (Vergleichsregionen hier:
südlicher Teil Thüringens und Ortenau-Kreis in Baden-Württemberg). Des weiteren wird angenommen, dass die Orientierungs- und Handlungsmuster in den ehemaligen Gutsbezirken
sich mit Dispositionen verbinden, die in der DDR als einem patriarchalisch-autoritären Fürsorgestaat angelegt waren, während in den ehemaligen Gewerbe- und bäuerlichen Landschaften die dort vorhandenen, aktuelle Transformationsprozesse begünstigenden autonomiezentrierten Orientierungs- und Handlungsmuster das DDR-spezifische Muster überlagern und dadurch besondere Ansatzpunkte für die Transformation patriarchaler Fürsorgemuster zu wohlfahrtsstaatlichen Dispositiven einer Bürgergesellschaft bieten. Am Beispiel von jugendamtlichen Interventionen in Familien, die auf der Grundlage des Kinder- und Jugendhilfegesetzes
(KJHG) erforderlich werden, soll kontrastierend im Langzeitverlauf untersucht werden, wie
sich a) aufgrund des jeweiligen regional vorherrschenden Typs der Agrar- und ländlichen Sozialverfassung spezifische Schichtungs- und Wertemuster bei den Klienten der Kinder- und
Jugendhilfe herausbildeten, die zu spezifischen Mustern der Bewältigung sozialer Problemlagen disponieren, und wie sich diese sich im Transformationsprozess verändern bzw. welches
Beharrungsvermögen sie aufweisen. b) Des weiteren soll der Frage nachgegangen werden, in
welchem Verhältnis regionalspezifische Muster der Bewältigung sozialer Problemlagen zu
spezifischen Typen von Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe sowie zu den institutionellen Praktiken stehen, welche Dynamik sich hier über die Zeit entwickelt und wer die zentralen Akteure dieser Dynamik sind. Schließlich soll die unter b) angesprochene Thematikzentral im Bereich der Professionellen-Klient-Beziehungen und dort an einem signifikanten Interaktionstypus: dem Hilfeplangespräch, untersucht werden. ZEITRAUM: seit dem 19. Jahrhundert, vor allem aber ab 1989 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostdeutschland, Westdeutschland,
Italien, Spanien
METHODE: Reduziert man Geschichte nicht auf Wandel, sondern geht man, wie weiter oben
ausgeführt, davon aus, dass traditionale und moderne Muster der Lebensbewältigung eine
spezifische, für besondere lokale Milieus (Matthiesen 1998) eigenständige und aus ihrer Geschichte heraus verstehbar zu machende Verbindungen eingehen (Eagleton 1997, Eisenstadt
1982), dann bietet sich der Forschungsansatz der Fallrekonstruktion an (Bohnsack 19993,
Hildenbrand 1999). Dieser Ansatz ist geeignet, Akteurshandeln jenseits der gängigen MikroMakro-Dichotomie im Kontext komplexer Bedingungsgefüge zu rekonstruieren, was vorrangig dadurch ermöglicht wird, dass eine Ebenendifferenzierung in vier Aggregierungsniveaus
sozialen Handelns i.S. einer "Conditional Matrix" (Strauss 1993) vorgenommen wird: 1. die
Ebene der Gesamtgesellschaft im jeweilig erreichten Stand von Modernisierung, 2. regionales
und schichtgebundenes Milieu und seine Geschichte, 3. Familie und andere Primärgruppen
sowie 4. das Handlungssubjekt selbst und seine Biographie (Bohler und Hildenbrand 1995).
Zentrale Knotenpunkte sind dabei Generationenbeziehungen und Generationenverhältnisse
(Kaufmann 1993). Die Vorzüge der Fallrekonstruktion bestehen a) in der Langzeitorientierung, da die Klienten in einer Mehrgenerationenperspektive (mindestens 3 Generationen), die
Professionellen in ihrer Bildungsgeschichte unter dem Aspekt der für sie typischen Generationenlagerung und die Institutionen, in denen diese Professionellen tätig sind, hinsichtlich ihrer Entstehungsgeschichte betrachtet werden. Sie bestehen b) in der kontrastierenden Herangehensweise, die bei einem vergleichsweise sparsamen Umfang an Fallmaterial weitreichen-
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de Aussagezusammenhänge ermöglicht, und schließlich c) darin, dass eine Vielfalt von Datentypen und Erhebungsmethoden integriert werden: Analyse objektiver Daten in Form von
Dokumentenanalysen, Interviews mit Klienten und Experten und deren Analyse, Analyse von
Interaktionsprozessen zwischen Klienten und Experten, Analyse von Beobachtungsprotokollen. Der Prämisse, dass die heutigen Sozialverhältnisse in ihrer Bedeutsamkeit nur begriffen
werden können, wenn dabei die Strukturen vergangener Agrar- und Sozialverfassungen und
ihre prägende Kraft für Orientierungs- und Handlungsmuster (Mentalitäten) in der Bevölkerung, hier vor allem der Unterschicht, betrachtet und in Bezug zu individuellen Handlungsentscheidungen gesetzt werden, wird durch die Orientierung am Konzept der "conditional
matrix" Rechnung getragen. Eine typologisch und nicht statistisch angelegte Verallgemeinerbarkeit der Studien wird dadurch erreicht, dass die untersuchten Fälle systematisch nach den
Kriterien des "Theoretical Sampling" (Glaser und Strauss 1973, Strauss 1994) "von Fall zu
Fall" (Hildenbrand 1999) minimal und maximal miteinander verglichen werden. Die bei diesen Verfahren zugrunde gelegten Methodologien sind die der Grounded Theory (Glaser/Strauss und Strauss) sowie der objektiven Hermeneutik (Oevermann). Deren Integrierbarkeit ist in Hildenbrand (1999) ausführlich begründet. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen (Stichprobe: 2; Sozialstrukturanalyse zweier
Landkreise; Auswahlverfahren: total). Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 100; Analyse eines Jahrgangs von Jugendhilfefällen pro Landkreis; Auswahlverfahren: total). Gruppendiskussion (Stichprobe: ca. 6; mit MitarbeiterInnen der jeweiligen Allgemeinen Sozialen
Dienste in den Jugendämtern; Auswahlverfahren: Selbstmelder). Qualitatives Interview
(Stichprobe: 2; biographische Interviews mit den Amtsleitern; Auswahlverfahren: total).
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bohler, K.F.; Hildenbrand, B.: Fallrekonstruktion in der Klinischen Soziologie. in: Ostermann, T.; Matthiessen, P. (Hrsg.): Einzelfallforschung in der Medizin: Bedeutung, Möglichkeiten, Grenzen. Frankfurt am Main: VAS, S. 85-103.+++Bohler,
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Tradition, Diskontinuität und Strukturbildung. SFB-Mitteilungen, H. 13, 2004, S. 13-26.+++
Ders.: Fallrekonstruktive Familienforschung und Familientherapie: die Sequenzanalyse in der
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ART: gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, SFB 580 Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch - Diskontinuität, Tradition und
Strukturbildung (Carl-Zeiss-Str. 2, 07743 Jena); Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Sozialisationstheorie und Mikrosoziologie (07737 Jena)
KONTAKT: Leiter (Tel. 03641-945551, e-mail: [email protected])
[131-L] Flaake, Karin:
Junge Männer, Adoleszenz und Familienbeziehungen, in: Vera King, Karin Flaake (Hrsg.):
Männliche Adoleszenz : Sozialisation und Bildungsprozesse zwischen Kindheit und Erwachsenensein, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 99-119, ISBN: 3-593-37842-6
INHALT: Die Adoleszenz ist sowohl für Jugendliche als auch für ihre Eltern eine einschneidende
Phase. Adoleszente Abgrenzungs- und Trennungsprozesse in Familien sind mit einer Vielzahl
von Widersprüchlichkeiten, Ambivalenzen, Ungleichzeitigkeiten und Diskontinuitäten verbunden, wobei diese Prozesse bei Eltern und Jugendlichen ineinander greifen. Der Verlauf
dieser Trennungsprozesse wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, zum Beispiel der
Qualität der Beziehungen zwischen Mutter und Sohn und Vater und Sohn vor Beginn der Pubertät, der Qualität der Paarbeziehung zwischen den Eltern, externe Lebensbereiche und der
Qualität der Beziehungen außerhalb der Familie. Der Beitrag stellt am Beispiel einer Familie
exemplarisch Themen und damit verbundene Problemkonstellationen dar, die mit der Adoleszenz des Sohnes Bedeutung gewinnen. Eine mögliche Form des Umgehens mit den Problemen wird vorgestellt. Auf der Basis weiterer Analysen von Familiendynamiken und einer
psychoanalytisch-hermeneutischen Auswertung von Interviews von jungen Männern und ihren Eltern zur Bedeutung von Veränderungen in der Pubertät werden daran anknüpfend andere mögliche Verarbeitungsmuster aufgezeigt. In diesen Interviews kommt auch die wachsende Bedeutung der Gleichaltrigengruppe und der ersten Liebesbeziehungen zum Ausdruck,
von deren Qualität der Erfolg einer innerpsychischen Ablösung von den Eltern auch maßgeblich abhängt. (ICH)
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[132-F] Flam, Helena, Prof.Dr. (Bearbeitung):
DGB-Jugend Sachsen
INHALT: Jugendliche sind pragmatisch, kreativ und z.T. auch wieder materiell orientiert. Die
Motivation zur politisch organisierten Partizipation unter den Jugendlichen nimmt jedoch ab
(Shell 2000, 2002). Wie steht es damit bei der DGB-Jugend Sachsen? Welche Motivationen
haben Jugendliche, um Mitglieder in der DGB-Jugend zu werden? Sind es noch die gleichen
Gründe wie für die älteren Gewerkschaftler? Hat ein Wandel stattgefunden? Welche Rolle
spielen dabei der ostdeutsche Transformationsprozess und die heutige Situation in Ostdeutschland? Welche Potentiale und Möglichkeiten bieten sich für ein politische Bildung?
Diese und weitere Fragen sollen in einer Befragung der jugendlichen DGB SachsenMitglieder untersucht werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen
ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutscher Gewerkschaftsbund -DGBINSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für
Soziologie Lehrstuhl Markt und Organisation (Beethovenstr. 15, 04107 Leipzig)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0341-97-35645, e-mail: [email protected])
[133-L] Friebertshäuser, Barbara:
Statuspassage Erwachsenwerden und weitere Einflüsse auf die Bildungsprozesse von Schülerinnen und Schülern, in: Barbara Schenk (Hrsg.): Bausteine einer Bildungsgangtheorie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 127-144, ISBN: 3-531-14656-4 (Standort: LB Koblenz
(929)-2005-6294)
INHALT: An Hand von Beobachtungen des Unterrichts einer siebten Klasse einer Frankfurter
Hauptschule untersucht die vorliegende Studie, wie Schülerinnen und Schüler mit der Statuspassage des Übergangs von der Kindheit zur Jugend umgehen, wie sie dabei Jugendlichkeit
und Geschlecht inszenieren und welchen Einfluss das Erwachsenwerden und die soziale Herkunft auf den Umgang mit Schule und Unterricht haben. Dieser Beitrag thematisiert die Tatsache, dass sich parallel zum Bildungsprozess auch die körperliche und seelische Entwicklung der Kinder und Jugendlichen vollzieht. Wichtige biologische, psychische und soziale
Veränderungen und daraus resultierende Entwicklungsaufgaben vollziehen sich während eines Lebensabschnitts, den Heranwachsende weitgehend in der Schule verbringen. Analysiert
werden diese Phänomene vor dem Hintergrund von Theorien zur Gestaltung von Statuspassagen in modernen Gesellschaften. Beleuchtet werden zudem die möglichen Wirkungen von
Einflussfaktoren wie soziale Herkunft und Geschlecht auf den Bildungsprozess. Die HabitusTheorie wird schließlich genutzt, um Verständigungsschwierigkeiten zwischen Hauptschülerinnen und Hauptschülern und ihren Lehrerinnen und Lehrern zu analysieren. Der Beitrag endet mit weitergehenden Überlegungen und offenen Forschungsfragen für die Analyse von
Bildungsprozessen im schulischen Feld. (ICA2)
[134-L] Geschlechterverhältnisse in Ostdeutschland, in: Potsdamer Studien zur Frauen- und
Geschlechterforschung, Jg. 7/2003, 153 S.
INHALT: "Seit einiger Zeit ist zu beobachten, dass sich das Bild von den Ostdeutschen, das von
Medien, Politik und Wissenschaft gezeichnet wird, verändert. In den ersten Jahren nach 1990
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stand vor allem das politische System der DDR mit seinen Wirkungen auf Verhaltensweisen,
Mentalitäten der Menschen im Vordergrund. Die Ostdeutschen wurden mit ihren Gewohnheiten, Wertvorstellungen und Einstellungen an bundesdeutschen Standards gemessen und als
veraltet und einer 'nachholenden Modernisierung' bedürftig angesehen. Nun aber treten andere Perspektiven in den Vordergrund, die die Ostdeutschen zu 'Wunschprotagonisten' gesellschaftlichen Umbaus machen. Der Blick richtet sich auf habituelle Ressourcen, die ostdeutsche Frauen und Männer als 'biografisches Gepäck' aus der DDR in die neue Republik mitgebracht und in einem komplexen und widersprüchlichen Prozess von Anpassung und eigensinniger Behauptung zu Wahrnehmungs- und Deutungsmustern sowie praktischen Arrangements
transformiert haben. Politiker wie Wissenschaftler schreiben nun den Ostdeutschen - gerade
aufgrund ihrer gemachten Transformationserfahrungen - einen Vorsprung im Umgang mit radikalen gesellschaftlichen Verwerfungen zu, der für den aktuell anstehenden Strukturwandel
genutzt werden kann. Empirische Untersuchungen, die diese These erhärten, sind bislang allerdings eher selten. Und unter ihnen sind Forschungen darüber, welchen Einfluss die gesellschaftlichen Veränderungen im Osten Deutschlands seit 1989/90 auf die Geschlechterverhältnisse, die praktizierten Geschlechterarrangements und Geschlechtervorstellungen hatten bzw.
wie diese mit ihrer DDR-geschichtlichen Färbung die Transformationsprozesse in den neuen
Ländern beeinflussen, noch einmal marginal. Bis heute ist eine gendersensible Sicht auf die
skizzierten Veränderungen selten. Und dies, obwohl gerade an den Geschlechterarrangements
und am eigensinnigen Festhalten ostdeutscher Frauen aber auch von Männern an Vorstellungen und Alltagspraktiken, die durch den DDR-Geschlechtervertrag geprägt sind, exemplarisch gezeigt werden kann, wie widersprüchlich ostdeutsche Mentalitäten und Werte sind und
welche ambivalenten Wirkungen aus ihnen für den gesellschaftlichen Strukturwandel resultieren (können). Mit dem Themenschwerpunkt 'Geschlechterverhältnisse in Ostdeutschland'
wollen die Potsdamer Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung aus gendersensibler
Perspektive und auf der Basis empirischer Forschungen einen Beitrag zu den aktuellen Debatten über den Gesellschaftsumbau leisten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Irene Dölling:
Ostdeutsche Geschlechterarrangements in Zeiten des Neoliberalismus; Susanne Völker: Hybride Praktiken zwischen Anpassung und Widerständigkeit. Erwerbsorientierungen und Lebensarrangements ostdeutscher Frauen im betrieblichen Transformationsprozess; Nadine
Schäfer: Familienbilder in Ost- und Westdeutschland. Ein Einblick in den Lebensalltag ostwestdeutscher Paare; Karin Weiss, Katrin Isermann: Der Übergang ostdeutscher Jugendlicher
von der Schule in den Beruf - geschlechtsspezifische Besonderheiten bei Berufseintritt und
Berufseinschätzung; Markus Hess: Nix wie weg? Geschlechtsspezifische Differenzen bei der
Migrationsmotivation von Jugendlichen in der deutsch-polnischen Grenzregion.
[135-L] Hacke, Sebastian; Schaumburg, Heike; Blömeke, Sigrid:
"Meine Mutter schimpft ja, wenn ich ins Chatten reingehe": theoretische Grundlagen und
erste Eindrücke aus einem Forschungsprojekt zur Medienaneignung im Alltag deutscher
und türkischer Jugendlicher, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg.
49/2005, H. 6, S. 64-73
INHALT: "Der vorliegende Artikel gewährt Einblicke in ein laufendes Forschungsprojekt zur
Aneignung neuer Medien von deutschen und türkischen Jugendlichen. Ausgehend von Überlegungen zum Digital Divide und der Wissensklufthypothese wird auf der Grundlage wissenssoziologischer Annahmen eine Betrachtungsweise von Medienkompetenz aus der Akteurssicht entworfen, die in soziale Bezüge eingebettet ist. Anhand von Auszügen aus Inter-
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views mit Jugendlichen, die im Rahmen der vorliegenden Untersuchung geführt wurden, wird
abschließend illustriert, wie Medienkompetenz mit der sozialen Umwelt Jugendlicher verwoben ist und davon geformt wird." (Autorenreferat)
[136-L] Haug, Sonja; Diehl, Claudia (Hrsg.):
Aspekte der Integration: Eingliederungsmuster und Lebenssituation italienisch- und türkischstämmiger junger Erwachsener in Deutschland, (Schriftenreihe des Bundesinstituts für
Bevölkerungsforschung, Bd. 35), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 360 S., ISBN: 3-53114772-2
INHALT: "Der Sammelband enthält die Auswertungen des 'Integrationssurveys' des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung. Bei diesem Survey handelt es sich um eine thematisch breit
angelegte Befragung deutscher, türkischer und italienischer junger Erwachsener. Anhand dieser Daten wird ein Überblick über den Status quo der Eingliederung dieser zwei großen Zuwanderergruppen in Bereichen wie dem Migrationsverhalten, der schulischen und beruflichen
Bildung, den Familien- und Freundschaftsbeziehungen, und der gesellschaftlichen und politischen Partizipation gegeben." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Claudia Diehl: Der Integrationssurvey des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (11-22); Ulrich Mammey: Der Integrationsbegriff in der deutschsprachigen Sozial- und Politikwissenschaft (23-49). Sozialstruktur und Migrationsverhalten - Sonja Haug: Familienstand, Schulbildung und Erwerbstätigkeit. Eine Analyse der ethnischen und geschlechtsspezifischen Ungleichheiten (51-75);
Sonja Haug: Arbeitsmigration, Familiennachzug, Heiratsmigration - die zweite Einwanderergeneration und ihre Migrationsbiographie (77-95). Schulische und berufliche Bildung - Susanne von Below: Die schulische Bildung von Migranten. Zum Einfluss von sozialstrukturellen, regionalen und subjektiven Merkmalen (97-131); Heike Diefenbach: Determinanten des
Bildungserfolgs unter besonderer Berücksichtigung intergenerationaler Transmission (133157); Claudia Diehl: Die Auswirkungen längerer Herkunftslandaufenthalte auf den Bildungserfolg türkisch- und italienischstämmiger Schülerinnen und Schüler (159-178); Susanne von
Below: Die berufliche Bildung ausländischer Jugendlicher (179-194). Familien- und Freundschaftsbeziehungen - Sonja Haug: Zur Erklärung ethnischer Unterschiede in der Partnerwahl
und im generativem Verhalten (195-225); Sonja Haug: Soziale Integration durch soziale Einbettung in Familie, Verwandtschafts- und Freundesnetzwerke (227-250); Sonja Haug: Interethnische Kontakte, Homogenität und Multikulturalität der Freundesnetzwerke (251-275);
Susann Rabold, Claudia Diehl: Migration und familiale Konflikte (277-290). Gesellschaftliche und politische Partizipation - Claudia Diehl: Fördert die Partizipation in ethnischen Vereinen die politische Irtegration im Aufnahmeland? Theoretische Perspektiven und empirische
Evidenzen (291-308); Claudia Diehl: Wer wird Deutsche/r und warum? Bestimmungsfaktoren der Einbürgerung türkisch-und italienischstämmiger junger Erwachsener (309-335); Sonja Haug: Fazit (337-350).
[137-L] Hoggart, Lesley:
Risk: young women and sexual decision-making, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen, Vol. 7/2006, No. 1, 14 S.
(URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-06/06-1-28-e.pdf)
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INHALT: "Der vorliegende Beitrag untersucht das Sexualverhalten weiblicher Jugendlicher genauer: das Problem von Teenagerschwangerschaften - vor dem Hintergrund der Politik von
New Labour. Die vom Premierminister am Kanzleramt (Cabinet Office) 1997 eingerichtete
'Social Exclusion Unit' versuchte 1999 zu ergründen, warum Großbritannien im europäischen
Vergleich die höchste Rate an Teenagerschwangerschaften aufzuweisen hat (SEU 1999). Eine
der zentralen Einsichten war, dass Jugendliche in Großbritannien beim Geschlechtsverkehr
vergleichsweise hohe Risiken eingehen. Zwar entwickelte New Labour seitdem Programme,
um Jugendliche über unsichere Sexualpraktiken aufzuklären. Es besteht jedoch eine Spannung zwischen der Gesundheitspolitik und dem Gesamtziel, Jugendliche mit dem Wissen und
dem Selbstbewusstsein für sichere Sexualpraktiken zu versorgen einerseits und einer verbreiteten generellen Unerwünschtheit von Sex bei Minderjährigen andererseits. Diese Spannung
geht auf eine grundsätzliche Uneinigkeit zurück, die in den 1980er und 1990er Jahren besonders deutlich wurde. Einige Organisationen, die gegen Sexualerziehung und die Versorgung
von Jugendlichen mit Verhütungsmitteln argumentierten, gingen davon aus, dass solche
Maßnahmen zu Promiskuität und riskantem Verhalten verleiten würden. Der Beitrag zeigt die
unterschiedlichen Bedeutungen von Risiko und Verantwortung in den Selbstdarstellungen
weiblicher Jungendlicher und junger Mütter zu ihrem Sexualverhalten. Er greift dazu auf
zwei Forschungsprojekte zu weiblichen Jugendlichen, Sex und Entscheidungen zurück." (Autorenreferat)
[138-L] Hugger, Kai-Uwe:
Transnationale soziale Räume von deutsch-türkischen Jugendlichen im Internet, in: MedienPädagogik : Online-Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung, 2005, H. 2, S. 1-19
(URL: http://www.medienpaed.com/05-2/hugger1.pdf)
INHALT: "Das soziale Miteinander in den Kommunikationsräumen im Internet (von ChatRäumen über Newsgroups, Mailinglisten bis hin zu virtuellen Schwarzen Brettern) ist ein
mittlerweile selbstverständlicher Bestandteil des jugendlichen Medienhandelns. Während sich
die bisherige Erforschung der sozialen Prozesse im Netz vor allem mit der Bildung 'virtueller
Gemeinschaften' bzw. 'Online-Communities' in national oder kulturell begrenzten Kontexten
beschäftigt hat, stellt der Beitrag die Relevanz von Globalisierungsprozessen heraus und versucht, diese für die erziehungswissenschaftliche bzw. medienpädagogische Forschung fruchtbar zu machen. Im Mittelpunkt des Beitrags steht deshalb das Verhältnis von Migrantenjugendlichen, Internet und globaler Kultur." (Autorenreferat)
[139-L] Jösting, Sabine:
Jungenfreundschaften: zur Konstruktion von Männlichkeit in der Adoleszenz, (Forschung
Pädagogik), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 333 S., ISBN: 3-531-14700-5 (Standort:
UB Braunschweig(84)-2849541)
INHALT: "Gegenstand der fallrekonstruktiven empirischen Studie sind freundschaftliche Beziehungen männlicher Jugendlicher zum eigenen und zum anderen Geschlecht. Mit diesem Blick
auf die männliche peer-group betritt Sabine Jösting ein sowohl in der Jugend- als auch Geschlechterforschung randständiges Forschungsfeld. Der Schwerpunkt zum Verständnis der
Beziehungswelt männlicher Jugendlicher liegt in der Analyse der Konstruktionsprozesse von
Männlichkeit und Jugendlichkeit und deren Verschränkung. Die Freundschaften der in Grup-
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pendiskussionen befragten männlichen Jugendlichen werden dabei in ihrer Bedeutung für die
Bearbeitung biografischer Orientierungen betrachtet. Jugend und Geschlecht werden als Prozess und Praxis konzipiert." (Autorenreferat)
[140-L] Karakasoglu, Yasemin:
Lebensrealitäten von Mädchen mit Migrationshintergrund - jenseits von Zwangsverheiratung und Ehrenmorden: zentrale Ergebnisse der Stude "Viele Welten leben", in: Zeitschrift
für Ausländerrecht und Ausländerpolitik, Jg. 26/2006, H. 1, S. 22-26 (Standort: UuStB (Köln)38XF442; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "In der politischen und wissenschaftlichen Diskussion über geeignete Instrumente zum
Schutz von jungen Mädchen und Frauen vor einer 'Zwangsverheiratung' werden häufig Vorstellungen zugrunde gelegt, für die es an belastbaren Untersuchungsergebnissen fehlt. Das
gleiche gilt für das Phänomen der 'Ehrenmorde'. Der Beitrag referiert und interpretiert die Ergebnisse einer Studie zu beiden Themenfeldern, die eine erhebliche Pluralität von Lebensformen und Lebenseinstellungen aufweist." (Autorenreferat)
[141-F] Kern, Friederike, Dr.; Simsek, Yazgül, M.A. (Bearbeitung); Selting, Margret, Prof.Dr.
(Leitung); Kern, Friederike, Dr. (Betreuung):
Türkendeutsch: Struktur und soziale Bedeutung eines ethnischen Stils im Deutschen
INHALT: Ziel des Projekts ist es, Struktur und Funktion des primär deutschsprachigen ethnischen
Stils aus interaktionsanalytischer Perspektive zu beschreiben. Dazu soll das Sprachverhalten
von ca. 16-20-jährigen türkischstämmigen Jugendlichen aus dem Berliner Raum untersucht
werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin
METHODE: Interaktionale Analyse; Kontextualisierungstheorie und Konversationsanalyse. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Tonbandaufnahmen (Stichprobe: 30;
von Telefon und face-to-face Gesprächen; Auswahlverfahren: Netzwerke). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; Habilitation; gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Potsdam, Philosophische Fakultät, Institut für Germanistik (Postfach
601553, 14415 Potsdam)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])
[142-L] King, Vera:
Bildungskarrieren und Männlichkeitsentwürfe bei Adoleszenten aus Migrantenfamilien, in:
Vera King, Karin Flaake (Hrsg.): Männliche Adoleszenz : Sozialisation und Bildungsprozesse
zwischen Kindheit und Erwachsenensein, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 57-76,
ISBN: 3-593-37842-6
INHALT: Der Beitrag untersucht die Bedeutungen von Bildungserfolgen für Söhne aus Migrantenfamilien im Kontext familialer Generationenbeziehungen. Ziel ist die Betrachtung von institutionellen, familialen und biographischen Faktoren im Hinblick auf die Differenzen ungünstiger und günstiger Bildungsverläufe. Dabei sind die Verknüpfungen von adoleszenten
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Entwicklungs- und Sozialisationsprozessen einerseits und Bildungskarrieren andererseits von
Interesse. Folgende Fragen stehen im Vordergrund: In welchem Verhältnis stehen VaterSohn-Beziehungen, Adoleszenzentwicklungen und Bildungskarrieren? Wie werden subjektive Männlichkeitskonstruktionen in adoleszenten Dynamiken und im Verhältnis zwischen Vätern und Söhnen generiert? Worin liegen die Anforderungen und Chancen der Adoleszenz?
Drei Konstellationen von Verschränkungen von Adoleszenz- und Bildungsprozessen können
unterschieden werden. In allen waren die Dynamiken der Adoleszenz von den familialen Generationsbeziehungen und den Besonderheiten der Vater-Sohn-Beziehungen geprägt und in
allen lässt sich die verdoppelte Transformationsanforderung erkennen, die Transformation der
Adoleszenz, eingebettet in Bewältigungen und Neubildungen der Migration. Zusätzlich spielten die Themen der sozialen Anerkennung und der Diskriminierung eine große Rolle. (ICH)
[143-L] Knörr, Jacqueline (Hrsg.):
Childhood and migration: from experience to agency, (Culture and Social Practice), Bielefeld:
transcript Verl. 2005, 228 S., ISBN: 3-89942-384-4 (Standort: UB Essen(465)-OHT4645)
INHALT: "This volume puts an emphasis on the question how children themselves experience
and manage migration and by means of which they construct an identity for themselves which
takes into account their experiences from both their places of origin and their host societies.
What role does the cultural background of the society of origin on the one hand and the
strategies of integration found in the host society on the other play in the creation of identity
and of a concept of home, origin and belonging? How do children express processes of cultural orientation and integration (music, media, fashion, style) and what role do peer groups
and social milieus play in this regard? How do migrant children experience xenophobia and a
lack of acceptance on the side of the host society and how do they counter-balance such experiences? The approach taken is both comparative and interdisciplinary, the contributors
having different theoretical and methodological backgrounds, the contributions dealing with
different social and cultural settings both with regard to place of origin and host society." (author's abstract). Contents: Jacqueline Knorr and Angela Nunes: Introduction (9-22); Sabine
Mannitz: Coming of Age as 'The Third Generation.' Children of Immigrants in Berlin (2350); Jacqueline Knorr: When German Children Come 'Home.' Experiences of (Re-)migration
to Germany - and some Remarks about the 'TCK'-Issue (51-76); Jana Pohl: Leaving the Shtetl
Behind. Children's Literature on Jewish Migration from Eastern Europe (77-94); Violeta
Davoliute: Displacement and Identity. The Memoirs of a Juvenile Deportee under Soviet Occupation (95-112); Nadina Christopoulou and Sonja De Leeuw: Children Making Media.
Constructions of Home and Belonging (113-136); Jan C. Oberg: Children Writing Migration.
Views from a Southern Italian Mountain Village (137-154); Heike Drotbohm: Small Heroes.
Rap Music and Selective Belongings of Young Haitian Immigrants in Montreal (155-174); H.
Julia Eksner and Marjorie Faulstich Orellana: Liminality as Linguistic Process. Immigrant
Youth and Experiences of Language in Germany and the United States (175-206); Angela
Nunes: Childhood Dynamics in a Changing Culture. Examples from the Xavante People of
Central Brazil (207-226).
[144-F] Mangold, Tanja, M.A. (Bearbeitung); Reinders, Heinz, Dr. (Leitung):
Interethnische Freundschaften und familiale Individuationsprozesse bei türkischen Jugendlichen
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INHALT: Im Vordergrund steht im Projekt die Frage, wie sich interethnische im Vergleich zu
intraethnischen Freundschaften bei Jugendlichen nicht-deutscher Herkunft auf die Aushandlung von Autonomie und Kontrolle in der Herkunftsfamilie auswirken. Auf der Basis der Individuationstheorie (Youniss, 1980) wird postuliert, dass Familien am Übergang von der
Kindheit zur Jugend vor die Aufgabe gestellt sind, das Verhältnis von Autonomie des Jugendlichen und elterlicher Kontrolle neu auszutarieren, um das innerfamiliale Beziehungsgefüge
aufrecht erhalten zu können. Da die Individuationstheorie Erfahrungen Jugendlicher mit
Gleichaltrigen als Anlass für die Neuverhandlung von Autonomie und Kontrolle in der Familie konzipiert, wird untersucht, ob inter- im Vergleich zu intraethnischen Freundschaften in
unterschiedlicher Weise auf diesen Aushandlungsprozess Einfluss nehmen.
METHODE: Für das geplante Projekt wird die Individuationstheorie an die besonderen Bedingungen von Familien mit Migrationshintergrund angepasst. Erhalten bleibt die Kernthese,
dass Peer-Erfahrungen (unabhängige Variable) den Familienzusammenhalt (abhängige Variable) beeinflussen. Konflikte, die aus dem Aufeinandertreffen von jugendlichem Autonomiestreben und elterlicher Kontrolle resultieren, moderieren diesen Prozess. Die Individuationstheorie wird im Wesentlichen bei den beiden Moderatorvariablen Autonomie und Kontrolle angepasst. Autonomie und Kontrolle werden in Anlehnung an Befunde der kulturvergleichenden Forschung jeweils nach psychologisch-emotionaler und ökonomisch-utilitaristischer Autonomie bzw. Kontrolle differenziert (Nauck, 2000). Auf diese Weise kann der
Individuationsprozess in Migrantenfamilien unter Beachtung von deren kulturspezifischen
Wertekonfigurationen analysiert werden. Aus der modifizierten Individuationstheorie wird
die Kernthese abgeleitet, dass interethnische Freundschaften - unter angebbaren Bedingungen
- den Konflikt zwischen jugendlichem Autonomiestreben und elterlicher Kontrolle verstärken
werden und auf diese Weise den Familienzusammenhalt beeinträchtigen. Zur Überprüfung
der Theorie wird eine längsschnittlich angelegte Fragebogenstudie durchgeführt. Sie ist auf
drei Messzeitpunkte mit halbjährlichem Befragungsabstand angelegt und umfasst in einem
Kohorten-Sequenz-Design die 7. bis 9. Jahrgangsstufe. Als Zielgruppe werden Jugendliche
türkischer Herkunft untersucht. Als Vergleichsgruppen werden Jugendliche italienischer Herkunft sowie Jugendliche deutscher Herkunft in das Design einbezogen. Es werden die zentralen Konstrukte der Theorie erfasst, deren Veränderungen über die Zeit gemessen und die Annahmen der Theorie geprüft. Auf diese Weise sollen Erkenntnisse über den Einfluss interethnischer Freundschaften auf den Individuationsprozess in türkischen Familien gewonnen werden, die über die bisherige Befundlage hinausgehen. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.200; Jugendliche, die
die Hauptschule besuchen, diese Gesamtstichprobe teilt sich in zwei Kohorten zu je 600 Jugendlichen auf -pro Kohorte ist ein Anteil von 200 Jugendlichen türkischer, italienischer und
deutscher Herkunft vorgesehen-; Auswahlverfahren: Hap-Hazard, Klumpen). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Reinders, H. (Hrsg.): Interethnische Beziehungen im Lebenslauf.
Themenheft/ Inter-ethnic contact through life course. Special Issue. in: Diskurs Kindheitsund Jugendforschung, Jg. 1, 2006, H. 1.+++Reinders, H.: Interethnische Beziehungen im Lebenslauf. Einführung in das Themenheft/ Interethnic contact through life course. in: Diskurs
Kindheits- und Jugendforschung, Jg. 1, 2006, H. 1.+++Reinders, H.; Greb, K.; Grimm, C.:
Entstehung, Gestalt und Auswirkungen interethnischer Freundschaften im Jugendalter/ Development, quality and outcomes of interethnic friendships in adolescence. A longitudinal study. in: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, 2006 (im Erscheinen).+++Reinders, H.;
Mangold, T.; Greb, K.: Ko-Kulturation in der Adoleszenz. Freundschaftstypen, Interethnizität
und kulturelle Offenheit im Jugendalter/ The concept of co-culturation. Types of friendships,
100
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ethnic composition and cultural openess among adolescents. in: Hamburger, F.; Badawia, T.;
Hummrich, M. (Hrsg.): Migration und Bildung. Über Anerkennung und Integration in der
Einwanderungsgesellschaft. Opladen: Verl. f. Sozialwiss. 2005, S. 139-158.+++Reinders, H.:
Freund ist nicht gleich Freund. Zur Relevanz von Mutualität bei der Identifikation von
Freundschaftsdyaden/ The relevance of mutuality in friendships. Empirische Pädagogik, 19,
2005, 1, S. 47-71.+++Reinders, H.: Entstehungskontexte interethnischer Freundschaften in
der Adoleszenz/ Developmental contexts of interethnic friendships in adolescence. in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 7, 2004, 1, S. 121-146.+++Reinders, H.: Allports Erben.
Was leistet noch die Kontakthypothese?/ The contact hypothesis of allport revisited. in:
Hoffmann, D.; Merkens, H. (Hrsg.): Jugendsoziologische Sozialisationstheorie. Impulse für
die Jugendforschung. Weinheim: Juventa 2004, S. 91-108.+++Reinders, H.: Freundschaften
im Jugendalter/ Friendships in adolescence. in: Fthenakis, E.W.; Textor, M.R. (Hrsg.): Das
Online-Familienhandbuch. 2003. Online verfügbar unter: http://www.familienhandbuch.de .
ART: gefördert BEGINN: 2006-03 ENDE: 2008-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl Erziehungswissenschaft II Pädagogische Psychologie (Kaiserring 14-16, 68131 Mannheim)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-181-2207, Fax: 0621-181-2206,
e-mail: [email protected])
[145-F] Mangold, Tanja; Greb, Karina; Grimm, Corinna (Bearbeitung); Reinders, Heinz, Dr.phil.
(Leitung):
Frient - Freundschaftsbeziehungen in interethnischen Netzwerken
INHALT: In bisherigen Untersuchungen werden deutsche und türkische Jugendliche zumeist
separat zu ihren kulturellen Vorstellungen und Meinungen über andere Ethnien befragt. Dort,
wo theoretische Modelle Verwendung finden, unterscheiden sich diese für deutsche und ausländische Jugendliche. Aus diesen unterschiedlichen theoretischen Modellen folgt, daß Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen hervorgehoben werden. Gemeinsamkeiten, die diese
Jugendlichen in der Adoleszenz aufweisen, werden so zumeist übersehen. Dabei kann aus
entwicklungspsychologischer Perspektive begründet davon ausgegangen werden, daß sowohl
deutsche als auch türkische Jugendliche um die Ausbildung einer sozialen Identität bemüht
sind. Diese Identitätsbemühungen fallen für beide Gruppen in einen Lebensabschnitt, in dem
eine tendenzielle Abkehr von Vorstellungen der Eltern und eine verstärkte Hinwendung zu
Gleichaltrigen als Bezugssystem stattfindet. Beide Gruppen bilden also nicht nur eine kulturelle Identität aus, sondern definieren sich darüber hinaus als "Jugendliche", die sich von der
Erwachsenenwelt, und damit auch tendenziell von ihrem kulturellen Hintergrund, abgrenzen
wollen. Solche Abgrenzungsprozesse zur Ausbildung einer eigenständigen sozialen Identität
finden in der Adoleszenz vor allem in den Freiräumen der Peer-Groups statt, die durch symmetrische Interaktionen und relativ freie Aushandlungsprozesse charakterisiert sind. Aus diesem Grund wird im geplanten Projekt der Fokus auf den Freizeitbereich gelegt und der Frage
nachgegangen, welchen Beitrag das beiden Gruppen gemeinsame Gefühl des "Jugendlich
Seins" zur Entstehung interethnischer Freundschaften beitragen kann. Es wird untersucht, wie
interethnische Freundschaften entstehen, welchen Verlauf sie nehmen und welche Auswirkungen sie auf die soziale Identität der Jugendlichen haben. Auf diese Weise wird das Gemeinsame des Entwicklungsprozesses im Jugendalter von deutschen und türkischen Heranwachsenden hervorgehoben. Eine wesentliche Annahme ist, daß interethnische Freundschaf-
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101
ten die Distanz gegenüber Fremden verringern sowie wesentliche Kompetenzen bei türkischen Jugendlichen im Umgang mit der Mehrheitskultur fördern werden, und daß deutsche
und türkische Jugendliche in interethnischen Beziehungen gemeinsam einen eigenen kulturellen Horizont entwickeln werden, der sich langfristig auf die Kultur in der Bundesrepublik
auswirken wird und, wie Trends in der Konsum- und Freizeitwirtschaft zeigen, bereits seit einiger Zeit ausgewirkt hat. Für nähere Informationen zum Projekt siehe: http://frient.socialresearch.de .
METHODE: Um das theoretische Konzept umsetzen zu können, wurden deutsche und türkische
Jugendliche sowie deren Freunde zu verschiedenen Bereichen der sozialen Identität und ihrem Freizeitverhalten über einen Zeitraum von zwei Jahren im Längsschnitt befragt. Zusätzlich wurde eine qualitative Vorstudie durchgeführt, die der Exploration des neuartigen
Forschungsfeldes dient, in der ebenfalls deutsche und türkische Jugendliche über ihr Freizeitverhalten und interethnische Kontakte befragt wurden. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: Messzeitpunkt I:
N=1.400, Messzeitpunkt II: N=1.900; deutsche und türkische Hauptschüler der 7. bis 9. Jahrgangstufe; Auswahlverfahren: strat. Zufallsstichprobe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Reinders, H.: Interethnische Beziehungen im Lebenslauf/ Interethic contact through life course. in: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, Jg. 1, 2006, H.
1, Special Issue.+++Ders.: Interethnische Beziehungen im Lebenslauf/ Interethnic contact
through life course. Einführung in das Themenheft. in: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, Jg. 1, 2006, H. 1.+++Reiners, H.; Greb, K.; Grimm, C.: Entstehung, Gestalt und Auswirkungen interethnischer Freundschaften im Jugendalter/ Development, quality and outcomes of interethnic friendship in adolescence. A longitudinal study. in: Diskurs Kindheits- und
Jugendforschung, Jg. 1, 2006, H. 1.+++Reinders, H.; Mangold, T.; Greb, K.: Ko-Kultu-ration
in der Adolenzenz. Freundschaftstypen, Interethnizität und kulturelle Offenheit im Jugendalter/ The concept of co-culturation. Types of friendships, ethnic composition and cultural
openess among adolescents. in: Hamburger, F.; Badawia, T.; Hummrich, M. (Hrsg.): Migration und Bildung. Über Anerkennung und Integration in der Einwanderungsgesellschaft.
Opladen: Verl. f. Sozialwissenschaften 2005, S. 139-158.+++Reinders, H.: Freund ist nicht
gleich Freund. Zur Relevanz von Mutualität bei der Identifikation von Freundschaftsdyaden/
The relevance of mutuality in friendship. in: Empirische Pädagogik, 19, 2005, 1, S. 47-71.
+++Reinders, H.; Mongold, T.: Entstehung und Auswirkungen von interethnischen Freundschaften in der Adolenzenz. Theoretische Überlegungen und empirische Befunde/ Development and impacts of interethic friendship in adolenscence. Theoretical considerations and
empirical findings. in: Oser, F.; Quesel, C.; Biedermann, H. (Hrsg.): Jugend und Politik. Zwei
getrennte Welten? (im Druck).+++Reinders, H.: Entstehungskontexte interethnischer Freundschaften in der Adoleszenz/ Developmental contexts of interethnic friendships in adolecence.
in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaften, 7, 2004, 1, S. 121-146.+++Reinders, H.: Allports Erben. Was leistet noch die Kontakthypothese?/ The hypothesis of allport revisited. in:
Hoffmann, D.; Merkens, H. (Hrsg.): Jugendsoziologische Sozialisationstheorie. Impulse für
die Jugendforschung. Weinheim: Juventa 2004.+++Reinders, H.: Freundschaften im Jugendalter/ Friendships in Adolenscence. in: Fthenakis, E.W.; Textor, M.R. (Hrsg.): Das OnlineFamilienhandbuch. Online unter: http://www.familienhandbuch.de . ARBEITSPAPIERE: Reinders, H.; Mangold, T.: Development and outcomes of interethnic friendships in adolescence. Paper presented at the conference "Youth and politics - two worlds apart?", Fribourg
(CH) 2004.+++Reinders, H.; Mangold, T.: Freundschaftsbeziehungen in interethnischen
Netzwerken. Projektpräsentation. Unveröff. Poster. Mannheim: Univ, 2004.+++Reinders, H.:
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3 Aspekte der Lebenssituation von Teilgruppen
Interethnische Kontakte und politische Einstellungen Jugendlicher. Was leitet noch die Kontakthypothese von Allport? Vortrag. Frühjahrstagung der Sektion Jugendsoziologie der DGS,
Berlin.+++Reinders, H.: Entstehungszusammenhänge interethnischer Freundschaften bei Jugendlichen. Vortrag, 64. AEPF-Tagung, Frankfurt/ Main.+++Reinders, H.; Bergs-Winkels,
D.: Inter-ethnic friendships and the development of political values in adolescence. Paper presented at the Conference of the European Association for Research on Adolescence, New
College Oxford, 3rd to 7th September, 2002.+++Reinders, H.; Mangold, T.; Varadi, E.:
Freundschaftsbeziehungen in interethnischen Netzwerken. Skalendokumentation des Längsschnitts 2003-2004. Frient-Projektbericht Nr. 8. Mannheim: Univ., Lehrstuhl Erziehungswissenschaft II 2005.+++Reinders, H.; Greb, K.; Grimm, C.: Die Bevölkerungsstruktur der schulischen Einzugsbezirke in Ludwigshafen und Mannheim und die Komposition der Stichprobe
der ersten Erhebungswelle 2003 im Vergleich. Frient-Projektbericht Nr. 6. Mannheim: Univ.,
Lehrstuhl Erziehungswissenschaft II 2005.+++Reinders, H.; Mangold, T.; Greb, K.; Grimm,
C.: Manual zur Kodierung qualitativer Freundschaftsinterviews. Frient-Projektbeht Nr. 5.
Mannheim: Univ., Lehrstuhl Erziehungswissenschaft II 2005.+++Reinders, H.; Mangold, T.:
Freundschaftsbeziehungen in interethnischen Netzwerken. Skalendokumentation der Erhebungswelle 2004. Frient-Projektbericht Nr. 4. Mannheim: Univ., Lehrstuhl Erziehungswissenschaft II. 2004.+++Mangold, T.; Reinders, H.: Freundschaftsbeziehungen in interethnischen Netzwerken. Skalendokumentation der Erhebungswelle 2003. Frient-Projektbericht Nr.
3. Mannheim: Univ., Lehrstuhl Erziehungswissenschaft II 2004.+++Mangold, T.; Reinders,
H.: Freundschaftsbeziehungen in interethnischen Netzwerken. Skalendokumentation des Pretests zur Erhebungswelle 2003. Frient-Projektbericht Nr. 2. Mannheim: Univ., Lehrstuhl Erziehungswissenschaft II 2003.+++Reinders, H.: Freundschaftsbeziehungen in interethnischen
Netzwerken. Skalendokumentation der Pilotstudie 2002. Frient-Projektbericht Nr. 1. Mannheim: Univ., Lehrstuhl Erziehungswissenschaft II 2002.
ART: gefördert BEGINN: 2002-06 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl Erziehungswissenschaft II Pädagogische Psychologie (Kaiserring 14-16, 68131 Mannheim)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-181-2207, Fax: 0621-181-2206,
e-mail: [email protected])
[146-F] Mannitz, Sabine, Dr. (Bearbeitung); Schiffauer, Werner, Prof.Dr. (Betreuung):
"Typisch deutsch schreckt irgendwie ab ...". Die Entwicklung 'typisch deutscher' Ambivalenzen von Zuwanderkindern aus West-Berlin
INHALT: Die Dissertation zu diesem Promotionsprojekt wurde im Mai 2005 zur Begutachtung
eingereicht. Sie trägt den Titel "Integration und Individualität. Eine Studie unter Heranwachsenden aus Immigrantenfamilien von der schulischen Sozialisation zum erwachsenen Selbstentwurf". Die Langzeitstudie beleuchtet die Bedeutung von unterschiedlichen sozialräumlichen Erfahrungen bei Heranwachsenden ausländischer Herkunft im Hinblick auf ihre soziale
Identifikation und die Entwicklung von Konzepten des "eigenen Lebens" (Beck). Auf der
Grundlage einer zehnmonatigen Feldforschung an einer Berliner "Brennpunkt"-Schule der
Sekundarstufe (1996/97) und narrativen Interviews mit (dann ehemaligen) Schülerinnen und
Schülern (1998-2001) wurden deren Selbstverortungen und Handlungsorientierungen im
Kontext ihrer gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, öffentlichen Diskurse und Klassifikationspraktiken über einen Zeitraum von insgesamt fünf Jahren untersucht. Die Lebenswelten
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3 Aspekte der Lebenssituation von Teilgruppen
103
der betreffenden Heranwachsenden zeichneten sich durch Gleichzeitigkeit unterschiedlicher
Sozialräume aus, die sie als hochgradig ambivalent erfuhren. Im Erleben vieler Heranwachsender aus Einwandererfamilien stehen die verschiedenen Sozialisationsinstanzen (Familie,
Schule, verschiedene peer-Milieus) für konkurrierende Konzepte kollektiver Identitätskonstruktion, in denen Zugehörigkeit mit je eigenen Erwartungen verbunden ist und mit gruppenspezifischen Symbolen markiert wird. Auch wenn die Migrationsforschung bereits mit Blick
auf die Arbeitsimmigranten der so genannten ersten und zweiten Generation einen Wandel
des Selbstverständnisses belegt hat, stellen deren Haltungen sich ihren Kindern keineswegs
als Synthesen dar, sondern als mit (zu) hohen Erwartungen verbundene Elternpositionen, die
zu denen in Schule oder Freundeskreis in Widerspruch liegen. Die Handhabung dieser konfliktträchtigen Konstellation erfordert eine spezielle Vermittlungskompetenz, denn weder die
unmittelbare Identifikation mit dem elterlichen Herkunftskontext noch die mit der bundesdeutschen Gesellschaft stellten für die fokussierten jungen Leute befriedigende Optionen dar.
In Relation zu den Verwandten in den einstigen Herkunftsländern sei man schon "verdeutscht", hieß es, und froh über diese Entwicklung; man könne und wolle aber nicht "typisch
deutsch" werden, denn das sei doch etwas Abschreckendes. Was die Befragten mit diesen kategorialen Unterscheidungen meinten und wie sie ihre ambivalenten sozialen Erfahrungen
handhabten, widerlegt zum Einen essentialistische Konzepte von kultureller Identität und die
häufig daraus abgeleiteten Kulturkonflikt-Hypothesen. Die Verortungsprozesse der Heranwachsenden ließen hingegen die spezifischen deutschen Widersprüche und die konzeptionellen Lücken des Integrationsdiskurses in der deutschen Öffentlichkeit, aber auch die besondere
Problematik kollektiver Identität im Nachkriegsdeutschland und der Berliner Republik seit
1989 erkennen, an der die Bevölkerungsteile ausländischer Herkunft "als Andere" teilhaben.
Darüber hinaus zeigt die rekonstruktive Untersuchung von Differenzerfahrung und der Ausprägung hybrider Identifikations- und Lebensstile, dass die einstmals geläufige Gegenüberstellung von einem Kanon der Werte als Kitt der Gesellschaft vis-à-vis partikularen Lebensformen als Zeichen desintegrativer Tendenzen ungeeignet ist, die Kohäsionsbildung in der
spätmodernen Gesellschaft noch systematisch zu erfassen. Die Lebensführung der untersuchten Akteure entsprach vielmehr dem, was Peter Berger als Zeichen und Konsequenz fortgeschrittener Modernisierung beschrieben hat, die "Integration durch Individualisierung". In
seiner Teilbarkeit eröffnet dieser reflexive Vergesellschaftungsmodus die Chance auf einen
funktionalen Konsens in der Einwanderungsgesellschaft. Die konkreten Widersprüche belegen freilich auch, dass die deutsche "Mehrheitsgesellschaft" ihrer Bringschuld im Integrationsprozess unzureichend nachkommt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin
METHODE: ethnologische Feldforschung; narrative Interviews; Diskursanalyse DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend. Beobachtung, nicht teilnehmend. Gruppendiskussion. Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: ca. 40). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Mannitz, Sabine: Turkish youths in Berlin: transnational identification and double agency. in: New Perspectives on Turkey, Vol. 28-29, Spring-Fall 2003, pp.
85-106.+++Mannitz, Sabine: Identifikations- und Integrationsstrategien von Berliner Migrantenkindern. in: Badawia, Tarek; Hamburger, Franz; Hummrich, Merle (Hrsg.): Wider die
Ethnisierung einer Generation: Beiträge zur qualitativen Migrationsforschung. Frankfurt am
Main: IKO Verl. f. Interkulturelle Kommunikation 2003, S. 149-165. ISBN 3-88939-686-0.
+++Mannitz, Sabine: Collective solidarity and the construction of social identities in school.
A case study on immigrant youths in post-unification West-Berlin. in: Luchtenberg, Sigrid
(ed.): Migration, education, and change. London: Routledge, 2004, pp. 64-85.+++Mannitz,
Sabine: Differenzdarstellungen im Schulbuch. in: Journal für politische Bildung, 2005, H. 4,
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3 Aspekte der Lebenssituation von Teilgruppen
Schwerpunktthema "Fremdheitserfahrungen: Politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft", S. 44-53.+++Mannitz, Sabine: Coming of age as 'the third generation': children of
immigrants in Berlin. in: Knörr, Jacqueline (ed.): Childhood and migration. From experience
to agency. Bielefeld & Somerset, N.J.: Transcript & Transaction Publishers 2005, pp. 2349.+++Mannitz, Sabine: The grand old west: mythical narratives of a better past before 1989
in views of West-Berlin youth from immigrant families. in: Stacul, Jaro; Moutsou, Christina;
Kopnina, Helen (eds.): Crossing European boundaries: beyond conventional geographical
categories. New York, Oxford: Berghahn Books 2006, pp. 83-102.+++Mannitz, Sabine: Die
verkannte Integration: eine Langzeitstudie unter Heranwachsenden aus Immigrantenfamilien.
Bielefeld: transcript Verl. 2006. ARBEITSPAPIERE: Mannitz, Sabine: Does transnationalisation matter in nation-state school education? Normative claims and effective practices in a
German secondary school. Transnational communities working paper series. WPTC-02-15.
Oxford: Univ. 2002. Online unter: http://www.transcomm.ox.ac.uk/working%20papers/ Mannitz.pdf abrufbar.+++
ART: Dissertation ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für
vergleichende Kultur- und Sozialanthropologie (Postfach 1876, 15207 Frankfurt an der Oder)
KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0335-5534-2644, Fax: 0335-5534-2645,
e-mail: [email protected])
[147-L] Masche, Gowert J.:
Eltern-Kind-Beziehung und Elternverhalten bei 13- und 16-Jährigen: Individuation oder
Ablösung?, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 26/2006, H. 1, S. 722 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Individuationstheorie postuliert im Jugendalter zunehmende Abgrenzung und eine
quantitativ gleichbleibende, jedoch zunehmend wechselseitig-partnerschaftliche Eltern-KindBeziehung. Dies wird an einer weitgehend repräsentativ nach Schulformen geschichteten
querschnittlichen Stichprobe von 968 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 7 und
10 geprüft, wobei außerdem entsprechende Alterseffekte auf den Grad autoritativen Erziehungsverhaltens (Wärme, Verhaltenskontrolle, Gewährung psychischer Autonomie) untersucht werden. Im Vergleich der Siebt- und Zehntklässler stieg die beanspruchte Autonomie
an und nahm das elterliche Wissen über die Jugendlichen ab. Die Verbundenheit blieb weitgehend konstant, nahm also auch keine stärker reziproken Formen an. Die väterliche Unterstützung war in der zehnten Klasse geringer als in der siebten. Eltern von Zehntklässlern übten weniger Kontrolle aus; Väter zeigten zudem einen Rückgang an Akzeptanz. Die Vaterbeziehung war weniger eng als die Mutterbeziehung, vor allem bei Mädchen. Außerdem traten
Effekte der Schulform auf. Die Befunde werden vor dem Hintergrund der Individuationstheorie und von Ablösungskonzepten diskutiert." (Autorenreferat)
[148-L] Merkens, Hans; Wessel, Anne (Hrsg.):
Zwischen Anpassung und Widerstand: zur Herausbildung der sozialen Identität türkischer
und deutscher Jugendlicher, (Jugendforschung aktuell, Bd. 8), Baltmannsweiler: SchneiderVerl. Hohengehren 2003, 216 S., ISBN: 3-89676-691-0 (Standort: UuStB Köln(38)-30A4827)
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INHALT: "Die Bedeutung ethnischer Orientierungen im Prozess von Inklusion in die Gesellschaft und Exklusion aus der Gesellschaft ist in den vergangenen 40 Jahren in Deutschland
mit sehr unterschiedlichen Akzentuierungen diskutiert worden. Die Beiträge dieses Bandes
beschäftigen sich im Kern mit den besonderen Problemen türkischer Jugendlicher und ihrem
Verhältnis zu deutschen Mitschülerinnen und Mitschülern. Dabei stehen Probleme und Lösungen in Bezug auf die sozialen Beziehungen, vor allem im Bereich der Schule, im Zentrum
der Untersuchungen. Andererseits wird der Frage nachgegangen, auf welcher Basis sich Akteure an der Konstruktion ihrer Identität beteiligen, wie überhaupt soziale Differenz in Relation zu Gruppen entsteht oder wie Arbeitseinstellungen bei Jugendlichen generiert werden. Mit
der Wahl des Titels 'Zwischen Anpassung und Widerstand' soll verdeutlicht werden, dass die
Herausbildung der Identität nicht als Angleichung an eine homogen empfundene Umwelt verstanden werden kann, sondern sich der Prozess der Sozialisation auch durch Widerstand gegen das Bestehende kennzeichnen lässt. Die Beiträge des Bandes gehen Fragen dieser Art auf
der Basis unterschiedlicher Ansätze und unterschiedlicher Datensätze nach." (Autorenreferat).
Inhaltsverzeichnis: Hans Merkens: Ethnische Orientierungen und soziale Distanz bei türkischen und deutschen Schuljugendlichen in Berlin (11-44); Said Ibaidi: Soziale Beziehungen,
personale Identität und Gewaltverhalten. Ähnlichkeiten und Differenzen bei deutschen und
türkischen Jugendlichen von Hauptschule und Gymnasium (45-73); Joachim Brüß: Zur Persistenz von Akzeptanz bzw. Ablehnung bei deutschen, türkischen und AussiedlerJugendlichen (75-90); Hans Merkens: Soziale Distanz bei türkischen und deutschen Jugendlichen in der Schule (91-112); Heinz Reinders, Sandra Hupka: Soziale Identität und personenbezogene Zukunftsperspektiven bei deutschen und türkischen Jugendlichen (113-146); Hans
Merkens, Sandra Hupka: Eingrenzung und Ausgrenzung als pädagogisches Problem (147161); Thomas Kessler: Wie kann man sich gleichzeitig benachteiligt und nicht benachteiligt
fühlen? Untersuchungen zur Person-Gruppe-Diskrepanz sozialer Diskriminierung (163-181);
Dagmar Bergs-Winkels, Gabriele Claßen: 'Hauptsache, ich kriege überhaupt eine Arbeit'
Qualitative Interviews zu Arbeitseinstellungen bei Jugendlichen (183-192).
[149-L] Merkens, Hans; Zinnecker, Jürgen (Hrsg.):
Jahrbuch Jugendforschung: 4. Ausgabe 2004, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 450
S., ISBN: 3-531-14400-6
INHALT: Im vorliegenden, vierten Jahrbuch Jugendforschung haben die Herausgeber erstmals
mit dem Thema "Migration" einen gruppenspezifischen Schwerpunkt gebildet. Mit der Themenstellung "Jugend mit Migrationshintergrund" wird ein in der Jugendforschung lange Zeit
bestehendes Desiderat in den Blick genommen. Implizit gehen die AutorInnen dabei davon
aus, dass diese Jugendlichen eine Ausgangslage und Generationenlagerung einnehmen, die
sich von denen der Jugendlichen aus der autochthonen Bevölkerung deutlich unterscheidet.
Damit erfahren die klassischen demografischen Unterscheidungen nach Geschlecht, Bildung
und sozioökonomischem Status eine Ergänzung, und zwar um Ethnie und Einwanderung.
Den zweiten Schwerpunkt dieses Jahrbuches bildet die Sozialisationsforschung. Dieser soll
auf ein Theoriedefizit hinweisen, das in der heutigen Jugendforschung anzutreffen ist, wenn
nach einer theoretischen Rahmung empirischer Jugendforschung gefragt wird. Bei den Internationalen Berichten werden erstmals Forschungen aus außereuropäischen Ländern beleuchtet: USA, Australien und Jordanien. Thematisch sind diese Länderberichte unter dem Aspekt
der Genderforschung gebündelt. (DJI/Sd)
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[150-L] Meuser, Michael:
Strukturübungen: Peergroups, Risikohandeln und die Aneignung des männlichen Geschlechtshabitus, in: Vera King, Karin Flaake (Hrsg.): Männliche Adoleszenz : Sozialisation und
Bildungsprozesse zwischen Kindheit und Erwachsenensein, Frankfurt am Main: Campus Verl.,
2005, S. 309-323, ISBN: 3-593-37842-6
INHALT: Der Beitrag befasst sich mit dem Risikoverhalten vor dem Hintergrund von lebensphasentypischen Entwicklungsaufgaben. Es wird gefragt, inwiefern gesundheitsriskantes Verhalten zur Bewältigung der durch die Entwicklungsaufgaben in der Adoleszenz repräsentierten
gesellschaftlichen Anforderungen des Erwachsenwerdens, insbesondere Ablösung und Neuorientierung, beitragen kann. Der Autor vertritt die These, dass Risikohandeln in dem Sinne
funktional für die geschlechtliche Sozialisation männlicher Adoleszenter ist, dass in ihm eine
Einübung in den männlichen Geschlechtshabitus stattfindet. Dies geschieht üblicherweise in
Gleichaltrigengruppen. Zunächst wird skizziert, in welcher Weise Risikohandeln ungleich auf
Frauen und Männer verteilt ist. Um den zentralen Stellenwert des Risikohandelns für die Aneignung der erwachsenen Männlichkeit zu verdeutlichen, wird anschließend die Strukturlogik
des männlichen Geschlechtshabitus als durch die Merkmale Homosozialität und Kompetitivität bestimmt skizziert. Abschließend wird die Funktionalität des Risikohandelns neu entworfen und in Anlehnung an Bourdieu dargelegt, in welcher Weise dieses Handeln als eine im
Peer-Kontext erfolgende Strukturübung zur Aneignung des männlichen Geschlechtshabitus
begriffen werden kann. (ICH)
[151-F] Meyer, Bernhard, Prof. (Leitung):
Kinder bewerten ihre Stadt
INHALT: Erwachsene können nicht wie Kinder sehen und denken - wie Kinder ihre Stadt und
ihre Umwelt wahrnehmen, wissen nur die Kinder selbst. Es ist besonders wichtig herauszufinden, an welchen Orten Kinder am liebsten spielen, was ihnen unübersichtlich erscheint oder wo sie Gefahren wahrnehmen. So profitieren die örtlichen Verwaltungen und politischen
Institution von den Aussagen der Kids und können mit den Ergebnissen sowohl Qualität erkennen und erhalten als auch präventive Maßnahmen ergreifen, wo diese aus Sicht der Kinder
nötig sind. Ziel ist es, Kinder bewusst auf die Verhältnisse in ihrem Umfeld und in ihrer Stadt
aufmerksam zu machen und sie dazu zu bringen, sich darüber zu äußern. Damit werden die
Kinder aktiv an der Gestaltung ihres Wohn- und Lebensumfeldes beteiligt und gleichzeitig
wird in Punkto Kinder- und Familienfreundlichkeit ein Vergleich zwischen hessischen Städten angestellt. ZEITRAUM: 2005-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen
METHODE: Kinder zwischen 6 und 14 Jahren, die in hessischen Städten leben, können an einem
Kinder-Stadt-Ranking mitmachen. Sie geben in der ersten Stufe eine individuelle Stellungnahme zu ihrer Heimatstadt ab. In der zweiten Stufe füllen die Kinder und Jugendlichen einen
vorgegebenen skalierten Fragebogen aus. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,
schriftlich (Stichprobe: über 3.000; Kinder in Hessen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Arbeitspapiere sind unter:
http://www.kinder-bewerten-ihre-stadt.de abrufbar.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2005-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Hessenstiftung
- Familie hat Zukunft FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Darmstadt (Zweifalltorweg 12, 64293 Darmstadt)
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KONTAKT: Leiter (Tel. 06151-879837, e-mail: [email protected])
[152-L] Mingerzahn, Frauke:
"Ich will beides. Beruf und Familie" - Lebenslagen von Mädchen in Sachsen-Anhalt zwischen Wunsch und Wirklichkeit, in: Christiane Dienel (Hrsg.): Abwanderung, Geburtenrückgang und regionale Entwicklung : Ursachen und Folgen des Bevölkerungsrückgangs in Ostdeutschland, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 83-91, ISBN: 3-531-14726-9
INHALT: "Dieser Beitrag fasst die Ergebnisse einer qualitativen Erhebung zu den Lebenslagen
von Mädchen in Sachsen-Anhalt zusammen. Anlass für die Untersuchung war die Feststellung im Zwischenbericht der Studie 'Zukunftschancen junger Frauen in Sachsen-Anhalt' (vgl.
Dienel 2002), dass besonders junge Frauen zwischen 18 und 25 Jahren dieses Bundesland
verlassen. Ziel der Untersuchung war deshalb zum einen, eine IST- Analyse der Lebenslagen
von Mädchen und jungen Frauen in Sachsen-Anhalt auf qualitativer Grundlage vorzunehmen,
zum anderen der Frage nachzugehen, ob sich Abwanderungstendenzen und -motive bereits
bei den unter 18-jährigen Mädchen aufzeigen lassen und welches Fertilitätsverhalten sich bei
den Mädchen andeutet. Für die Untersuchung befragten Studentinnen der Hochschule Magdeburg/Stendal, unter Berücksichtigung der Kategorien Alter, Schicht, Region, Ethnie und
Behinderung 50 Mädchen und 13 Expertinnen in Sachsen-Anhalt mit qualitativen Leitfadeninterviews. Der Untersuchung lag das Lebenslagenkonzept zugrunde.(vgl. Ender-Dragässer,
Sellach 1999) Im Folgenden sollen die beiden Aspekte der Lebenslage der Mädchen in Sachsen-Anhalt herausgegriffen und beschrieben werden, die für die Abwanderungsthematik zentral erscheinen: zum einen das Lebenskonzept der Mädchen, zum anderen die Lebensrealität."
(Autorenreferat)
[153-L] Mitchell, Claudia; Reid-Walsh, Jacqueline (Hrsg.):
Seven going on seventeen: tween studies in the culture of girlhood, (Counterpoints : studies in
the postmodern theory of education, Vol. 245), New York: P. Lang 2005, IX, 359 S., ISBN: 08204-6771-5 (Standort: TIB Hannover(89)-2005-3186)
INHALT: "The tween is the 'new girl on the block' in girlhood studies. Although the study of
tween life may have derived from a particular marketing orientation at the end of the twentieth century, it is not limited by it. On the contrary, this collection of essays shows that 'tween'
is not a simple or unified concept, nor is it limited to a certain class of girls in a few countries.
This collection by an international group of authors highlights specific methodologies for
working with (and studying) tween-age girls, provides challenges to the presumed innocence
of girlhood, and engages in an analysis of marketing in relation to girlhood. In so doing, this
book offers a reading on these three or four years in a girl's life that suggests that this period
is as fascinating as the teen years, and as generative in its implications for girlhood studies as
studies of both younger and adolescent girls." (author's abstract). Contents: Claudia Mitchell/
Jacqueline Reid-Walsh: Theorizing Tween Culture Within Girlhood Studies (1-24); Elizabeth
Seaton: Tween Social and Biological Reproduction: Early Puberty in Girls (25-45); Marnina
Gonick: From Nerd to Popular? Re-figuring School Identities and Transformation Stories
(46-62); Kristina Hackmann: Video Girls: Between Changing Exploratory Behavior and Selfauthorization (63-78); Kathleen O'Reilly-Scanlon/ Sonya Corbin Dwyer: Memory-work as a
(be)Tween Research Method: The Beauty, the Splendor, the Wonder of My Hair (79-94);
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Meredith Cherland: Reading Elisabeth's Girlhood: History and Popular Culture at Work in the
Subjectivity of a Tween (95-116); Marika Flockemann: Mirrors and Windows: Re-reading
South African Girlhoods as Strategies of Selfhood (117-132); Balkishori Team of VACHA
Women's Resource Center with Jackie Kirk: Reclaiming Girlhood: Understanding the Lives
of Balkishori in Mumbai (135-147); Relebohile Moletsane: "I do know who I am": Writing,
Consciousness and Reflection (148-162); Deevia Bhana: "Show Me the Panties": Girls Play
Games in the School Ground (163-172); Yasmin Jiwani: Tween Worlds: Race, Gender, Age,
Identity, and Violence (173-190); Shannon Walsh: "Losers, Lolitas, and Lesbos": Visualizing
Girlhood (191-208); Anita Harris: In a Girlie World: Tweenies in Australia (209-223); Catherine Driscoll: Girl-Doll: Barbie as Puberty Manual (224-241); Amy T.Y. Lai: Consuming
Hello Kitty: Tween Icon, Sexy Cute, and the Changing Meaning of 'Girlhood' (242-256);
Farah Malik: Mediated Consumption and Fashionable Selves: Tween Girls, Fashion Magazines, and Shopping (257-277); Rebekah Willett: Constructing the Digital Tween: Market
Discourse and Girls' Interests (278-293); Hoi F. Cheu: Imported Girl Fighters: Ripeness and
Leakage in Sailor Moon (294-310); Peggy Tally: Re-imagining Girlhood: Hollywood and the
Tween Girl Film Market (311-329); Natalie Coulter: The Consumption Chronicles: Tales
from Suburban Canadian Tweens in the 1980s (330-346).
[154-L] Möller, Berith:
Körperlichkeit, Selbstwert und Sexualität in der weiblichen Adoleszenz, in: Heide Funk, Karl
Lenz (Hrsg.): Sexualitäten : Diskurse und Handlungsmuster im Wandel, Weinheim: Juventa Verl.,
2005, S. 175-194, ISBN: 3-7799-1373-9
INHALT: Die Diskrepanz zwischen den nach außen hin zunehmend selbstbestimmt gestaltenden
Zugängen zur eigenen weiblichen Sexualität einerseits und Prozessen des realen oder zu befürchtenden Verlusts an Selbstvertrauen auf dem Weg vom Mädchen zur Frau andererseits
fordert nach Meinung der Autorin eine genauere Untersuchungsperspektive. Ihr Beitrag bewegt sich zwischen diesen beiden Entwicklungsseiten, um auf damit verbundene Konflikte
und Beschränkungen für Mädchen aufmerksam zu machen. Sie versucht zu zeigen, dass mit
dem äußerlichen Zugewinn an Freiräumen für die sexuelle Entwicklung von Mädchen nach
wie vor bestimmte Zwiespälte und Tabus einhergehen, deren Bewältigung auf die Gestaltung
und das Erleben der sexuellen Handlungsmöglichkeiten zurückwirken. Die Autorin richtet ihren Blick zunächst auf die Phase der weiblichen Prä- und frühen Adoleszenz, um sich dann
im weiteren auf die Phase der mittleren und Spätadoleszenz zu konzentrieren, in welcher die
meisten Mädchen erste heterosexuelle Erfahrungen machen. Sie thematisiert u.a. die weibliche Körperlichkeit in der Pubertät, die Gefährdung des Selbstwertgefühls, die Bedeutung von
Mädchenfreundschaften und den Einfluss von Jugendkultur und sozialem Milieu sowie die
Mutter-Tochter-Konflikte in der Pubertät. (ICI2)
[155-L] Nohl, Arnd-Michael:
Bildung, Migration und die Entstehung neuer Milieus in der männlichen Adoleszenz, in:
Vera King, Karin Flaake (Hrsg.): Männliche Adoleszenz : Sozialisation und Bildungsprozesse
zwischen Kindheit und Erwachsenensein, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 77-95, IS
BN: 3-593-37842-6
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INHALT: Der Beitrag befasst sich mit Fragen der Bildung im Zusammenhang von männlicher
Adoleszenz und Migration, wobei es zunächst um schulische Bildung von Jugendlichen mit
Migrationshintergrund, insbesondere von solchen türkischer Herkunft, geht. Anhand der Ergebnisse eines größeren Forschungszusammenhangs werden dann Bildungsprozesse im Sinne
des Aufbaus eigener Lebensorientierungen untersucht. Themen sind sowohl die Einbettung
von möglichen Bildungsprozessen in die Adoleszenz als auch die Frage nach den migrationsspezifischen Aspekten derartiger Bildung. Anschließend wird am Fallbeispiel zweier Jugendlicher eine dritte Form von Bildung aufgezeigt. Bildung sollte nämlich nicht nur auf die
Mehrung von Faktenwissen und Kompetenzen reduziert werden, sondern auch in ihrer orientierenden Funktion gesehen werden. Die Adoleszenz ist die zentrale Lebensphase, in der Bildung als Aufbau von eigenen Lebensorientierungen möglich wird. Es wird aufgezeigt, dass in
den Milieus, in denen der Konflikt zwischen den Sozialitätsformen in der Herkunftsfamilie
und Gesellschaft wach gehalten wird, Anlässe entstehen für eine tief greifende Veränderung
von Lebensorientierungen, mit der die Heterogenität der Gesellschaft in die eigene Biographie integriert wird. (ICH)
[156-L] Nolteernsting, Elke:
Heavy Metal: die Suche nach der Bestie, Bad Tölz: Tilsner 2002, 128 S., ISBN: 3-936068-03-8
INHALT: Heavy Metal ist einer der härtesten Musikstile seit der Erfindung des Rock'n Roll. Er
wird noch immer in Verbindung gebracht mit Aggressivität, Satanismus, Frauenfeindlichkeit,
Faschismus, Promiskuität oder Drogenmissbrauch. Kurz: Alles Schlechte der Gesellschaften
dieser Welt wird vereint auf diese Musik, deren Musiker und Anhänger. Was ist Realität und
was ist Kult? In der vorliegenden Publikation setzt sich die Autorin eingehend mit dieser
Szene auseinander. Dazu hat sie prominente und weniger bekannte Musiker unterschiedlicher
Nationalität und verschiedener Stilrichtungen des Metal interviewt, sie nach ihrer Vorgeschichte, ihrer Musik, ihren Fans, ihren Frauen (und Männern) und ihrem Leben befragt. Und
mit der Darstellung dieser Informationen vermittelt die Autorin ein vielfältiges, authentischeres Bild von denjenigen, vor denen oft gewarnt wird. (DJI/Sd)
[157-L] Ohlbrecht, Heike:
Jugend, Identität und chronische Krankheit: soziologische Fallrekonstruktionen, (edition
recherche), Opladen: B. Budrich 2006, 278 S., ISBN: 3-938094-95-8
INHALT: "In einer qualitativen Studie wird untersucht, wie sich die mit einer chronischen Krankheit verbundenen Umstellungen, Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln auf den Prozess
der Identitätsbildung in der Adoleszenzkrise auswirken. Die Anforderungen an die Identitätsarbeit sind in den letzten Jahren gestiegen. Der Fokus chronische Krankheit kann wie eine Art
Brennglas wirken, welches spezifische Problemlagen zu Tage fördert und zeigt, wie Jugendliche unter den Bedingungen der Irritation und der Infragestellung die Arbeit am Selbst betreiben. Wenn man davon ausgeht, dass die chronische Krankheit den Aktionsradius der Jugendlichen einschränkt und zumindest bei schwerer Erkrankung eine Veröffentlichung der Krankheit im Freundes- und Familienkreis erzwingt und die Zukunft weniger offen gestaltet, dann
hat dies Auswirkungen auf die mit der Adoleszenz verbundenen 'Aufgaben' die Jugendliche
in der reflexiven Moderne zu bewältigen haben: auf die Problematik der Ablösung vom Elternhaus, auf die Geschlechtsrollenidentität, auf die aktuelle und vor allem künftige berufliche
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Orientierung und auf die Frage der Entwicklung einer eigenständigen, neugierigen und experimentierenden Welterkundung im Jugendalter." (Autorenreferat)
[158-L] Pascoe, C.J.:
"Du bist so 'ne Schwuchtel, Alter": Männlichkeit in der Adoleszenz und der "Schwuchteldiskurs", in: Zeitschrift für Sexualforschung, Jg. 19/2006, H. 1, S. 1-14 (Standort: USB Köln(38)Zs.A 2403; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.thieme-connect.de/ejournals/abstract/sexualforschung/doi/10.1055/s-2006-921502)
INHALT: "In dieser ethnographischen Studie an einer kalifornischen High School geht es um die
Frage, welche Bedeutungen das Verhöhnen als 'schwul' oder 'Schwuchtel' unter adoleszenten
Jungen hat. Die Ergebnisse belegen, dass Spott und Beleidigung nicht so sehr auf eine sexuelle, sondern auf eine geschlechtliche Besonderheit zielen und den adressierten Jungen vor allem als 'unmännlich' kennzeichnen sollen. So ist die Zuschreibung als 'Schwuchtel' in den adoleszenten Spottritualen keineswegs nur oder auch nur vorrangig auf tatsächlich homosexuelle Jugendliche gerichtet, eine 'Schwuchtel' kann jeder werden. Die Zuschreibung ist flüchtig, da sie sofort an jemanden anderen weitergegeben werden kann. In den Ritualen Adoleszenter wird die Figur der 'Schwuchtel' zu einem 'verwerflichen Außen' im Sinne Judith Butlers, zu einem bedrohlichen Gespenst, das Jungen ständig beschwören und vertreiben müssen,
um sich ihrer Maskulinität zu versichern." (Autorenreferat)
[159-L] Pohl, Rolf:
Sexuelle Identitätskrise: über Homosexualität, Homophobie und Weiblichkeitsabwehr bei
männlichen Jugendlichen, in: Vera King, Karin Flaake (Hrsg.): Männliche Adoleszenz : Sozialisation und Bildungsprozesse zwischen Kindheit und Erwachsenensein, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 249-264, ISBN: 3-593-37842-6
INHALT: "Die offensichtliche Affinität von überwiegend Jungen und heranwachsenden Männern
zu physischer und psychischer Gewaltanwendung gegen Schwule ist sicherlich von kulturellen, sozialen und familiären Faktoren abhängig (Uhle 1994: 8), hängt aber in erster Linie von
der unbewussten Dynamik typisch männlicher Adoleszenzverläufe ab. Die Hauptquelle der
unter männlichen Jugendlichen weit verbreiteten gewaltaffinen Abwehr der Homosexualität
liegt in der unter dem Druck der vorherrschenden Männlichkeitskonstrukte erfolgenden sexuellen Identitätsentwicklung und dem damit einhergehenden Umgang mit den unbewussten
Repräsentanzen des Eigenen und des Fremden. Um diesen Zusammenhang zumindest ansatzweise verstehbar zu machen, werden die folgenden Ausführungen diesen zugleich adoleszenz- und geschlechtertheoretischen Hintergrund unter vier Aspekten beleuchten: 1. dem Einfluss der adoleszenten Reifungskrise auf die Entwicklung einer an kultureller Hegemonialität
und gesellschaftlicher Dominanz ausgerichteten männlichen Geschlechtsidentität; 2. der Bedeutung homosexueller Triebkräfte und ihrer spezifischen Abwehr für den männlichen Adoleszenzverlauf; 3. dem engen Zusammenhang zwischen Homophobie und Weiblichkeitsabwehr bei männlichen Jugendlichen und schließlich 4. der Entwicklung einer mehr oder weniger paranoid getönten Kampfbereitschaft zur Abwehr elementarer, im Jugendalter massiv
verstärkter Männlichkeitsängste. Diese Ängste können unter den üblichen Zuspitzungen der
männlichen Adoleszenzkrisen projektiv an Homosexuellen festgemacht und stellvertretend an
ihnen zur Sicherung oder Sanierung der eigenen Identität als 'richtiger' Mann verfolgt werden.
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In der euphemistisch als 'Schwulenklatschen' oder 'Schwulenticken' umschriebenen Jagd auf
Homosexuelle ('gay bashing') findet dieser militante psychosoziale Abwehrmechanismus als
'Hassverbrechen' ('hate-crime') eine seiner destruktivsten Ausdrucksformen." (Textauszug)
[160-L] Reinders, Heinz; Mangold, Tanja:
Die Qualität intra- und interethnischer Freundschaften bei Mädchen und Jungen deutscher,
türkischer und italienischer Herkunft, in: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie : Organ der Fachgruppen Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), Jg. 37/2005, H. 3, S. 144-155 (Standort:
USB Köln(38)-XB132; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Thema der Studie ist die Frage, ob sich die Qualität von intra- und interethnischen
Freundschaften bei Mädchen und Jungen deutscher, türkischer und italienischer Herkunft unterscheidet. Diesbezügliche Hypothesen, die sich aus der Theorie der sozialen Distanz, dem
Rational-Choice-Ansatz und dem Konzept der Ko-Kulturation ableiten lassen, werden getestet. Während die Theorie der sozialen Distanz eine geringere Qualität interethnischer Freundschaften erwarten lässt, legt das Konzept der Ko-Kulturation eine höhere Qualität gegenüber
intraethnischen Beziehungen nahe. Der Rational-Choice-Ansatz führt zur Annahme einer
vergleichbaren Qualität. Die Überprüfung wurde bei 1481 Hauptschülern der 7. bis 9. Klasse
vorgenommen. Die Ergebnisse zeigen, dass intra- und interethnische Freundschaften sich in
ihrer Qualität gleichen und Geschlechtereffekte die übergeordnete Rolle für die Erklärung
von Differenzen der Freundschaftsqualität spielen. (ZPID)
[161-L] Riegel, Christine:
Im Kampf um Zugehörigkeit und Anerkennung: Orientierungen und Handlungsformen von
jungen Migrantinnen ; eine sozio-biografische Untersuchung, Frankfurt am Main: IKO-Verl. f.
Interkulturelle Kommunikation 2004, 393 S., ISBN: 3-88939-748-4 (Standort: UuStB Köln(38)32A3467)
INHALT: "Die sozio-biografische Untersuchung an der Schnittstelle zwischen Jugend-, Geschlechter- und Migrationsforschung präsentiert Aspekte der Lebenssituation junger Frauen
mit Migrationshintergrund in Deutschland. Im Mittelpunkt stehen Orientierungs- und Handlungsmuster im Kontext von sozialer Ein- und Ausgrenzung: Wie gehen junge Migrantinnen
mit Fremdzuschreibungen, Integrationsanforderungen und Mehrfachzugehörigkeiten um?
Sechs anschaulich geschriebene Fallanalysen geben einen tief reichenden Einblick in die widersprüchliche Lebensrealität der jungen Frauen und zeigen verallgemeinerbare Umgangsweisen auf. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei dem sozialen Umfeld, der Jugendkultur in
einem heterogenen Stadtteil einer Großstadt, geschenkt. In theoretischer Hinsicht leistet die
Untersuchung einen Beitrag zur Diskussion um Zugehörigkeitskontexte und Zuschreibungsprozesse in pluriformen Gesellschaften." (Autorenreferat)
[162-L] Rose, Lotte; Schmauch, Ulrike (Hrsg.):
Jungen - die neuen Verlierer?: auf den Spuren eines öffentlichen Stimmungswechsels, (Unterschiede : Diversity, Bd. 4), Frankfurt am Main: Helmer 2005, 167 S., ISBN: 3-89741-183-0
(Standort: UB Essen(465)-IBF3566)
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INHALT: "Spätestens seit PISA hat sich das Stimmungsbild in den Medien gewandelt: Arbeitete
die Pädagogik bislang fieberhaft an Förderungsmöglichkeiten für Mädchen, wird nun der Ruf
immer lauter, Jungen wieder aus dem 'sozialen Abseits' zu holen. Kollektivaussagen zu Jungen und Mädchen werden wieder formuliert, die in der feministischen Diskussion erreichte
Pluralität der Blickwinkel vernachlässigt, mühsam und noch nicht vollständig Erkämpftes
vorab demontiert. Dieser Band, Leitfaden und Praxishilfe für ausgewogene Pädagogik, legt
dar, inwiefern das Wissen um Bevor- und Benachteiligungen von Jungen und Mädchen genutzt werden kann, um den konkreten Blick auf den individuellen jungen Menschen nicht zu
verlieren." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Lotte Rose und Ulrike Schmauch: Zum Anlass und Anliegen des Buches (7-10); Lotte Rose: Starke Mädchen - arme Jungen: Reden und
was sie auslösen (11-25); Ulrike Schmauch: Was geschieht mit kleinen Jungen? - Ein persönlicher Blick auf die Entwicklung des Jungenthemas von den 70er Jahren bis heute (26-41);
Uwe Sielert: Biografische Berührungen mit den Themen Männlichkeit, Jungesein und Jungenarbeit (42-54); Rainer Neutzling: Besser arm dran als Arm ab (55-77); Reinhard Winter:
Blähungen - Mythen - Diskurse. Ein subjektives Statement zum 'Arme-Jungen-Thema' (7892); Corinna Voigt-Kehlenbeck: Inszenierung qua Geschlecht. Ein Perspektivwechsel und
seine Folgen oder: Geschlecht als Bewältigungsanforderung im Zeitalter der Entdramatisierung der Gegensätze (93-116); Christoph Blomberg: Pädagogische Apokalypse: Zu den Problematiken einer dramatisierenden Denkfigur am Beispiel des Geschlechterdiskurses (117141); Sabine Maschke und Ludwig Stecher: Mädchenleben - Jungenleben: Empirische Einblicke in dieLebensentwürfe von Kindern und Jugendlichen (142-165).
[163-L] Schröder, Achim:
Gemeinschaften, Jugendkulturen und männliche Adoleszenz, in: Vera King, Karin Flaake
(Hrsg.): Männliche Adoleszenz : Sozialisation und Bildungsprozesse zwischen Kindheit und Erwachsenensein, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 287-305, ISBN: 3-593-37842-6
INHALT: Mit einem kurzen historischen Rückblick auf die verschiedenen Jugendbewegungen
und -kulturen im 20. Jahrhundert befasst sich der Beitrag mit den eigentlichen strukturellen
Merkmalen, die das Phänomen der jugendlichen Gleichaltrigengruppe hervor gebracht hat
und immer auf neue Weise hervorbringt: der Individualisierung als gesellschaftlicher Entwicklungstendenz und der Pubertät mit ihrer generativen Wirkung. Thematisiert werden nicht
nur die traditionell geschlechtsspezifische Komponente von Jugendkulturen sowie die Identifizierungsliebe in der Gleichaltrigengruppe, sondern auch das "psychosoziale Moratorium",
die Auszeit für Jugendliche in der modernen Gesellschaft. Der Drang des Männlichen in den
öffentlichen Raum wird zusammen gebracht mit der mit der männlichen Geschlechtskonstruktion verknüpften Angst vor dem Nichtfunktionieren. Ein Einblick in die Heavy-Metalund die Techno-Szene zeigt auf, wie sich junge Frauen und Männer einen Freiraum für das
Anderssein in Bezug auf das Geschlechterverhältnis geschaffen haben. Abschließende Überlegungen widmen sich den kreativen und innovativen Chancen der Jugendkulturen als Sozialisationsinstanz. (ICH)
[164-F] Schubert, Inge, Dr.phil. (Bearbeitung); Bosse, Hans, Prof.Dr.Dr. (Betreuung):
Elterliche Ablösung im Generationentransfer auf dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs
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INHALT: Untersuchung mit einer Mehr-Generationenperspektive zu den Nachwirkungen des
Zweiten Weltkriegs in den psychischen Strukturen und Beziehungsmustern von Familien und
Jugendlichen. Untersuchung von adoleszenten Ablösungsprozessen als gemeinsame Prozesse
von Jugendlichen und ihren Eltern in einer gemeinsamen Phase innerfamilialer Entwicklung.
Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen 68er-Eltern, deren schwierige Ablösungen von ihren
jugendlichen Kindern auf dem Hintergrund der eigenen Ablösung von ihren Kriegseltern.
Über die psychoanalytisch-sozialwissenschaftlichen Rekonstruktion der Interviews wurden
zwei Grundmuster (das Grundmuster der melancholischen Introjektion und das Grundmuster
der narzisstischen Okkupation) herausgearbeitet, die sich ihrerseits mit zwei für die Ablösung
typischen Abwehrmodi verbinden lassen. Die beiden herausgearbeiteten elterlichen Abwehrmuster sind die teilnehmende Identifizierung und das kontrollierende Einbeziehen. Eine Gemeinsamkeit der Fallanalysen ist darüber hinaus die Betonung der Wiedergutmachung, die
sich aus dem Kontext der Schuld- und Schamdynamik der Herkunft herleitet und von den Eltern an die adoleszenten Kinder weitergegeben wird. ZEITRAUM: 1945-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland
METHODE: Erweiterung der klassischen psychoanalytischen Perspektive von Adoleszenz als
einer innerpsychischen Phase und eines innerpsychischen Ablösungsprozesses von Identifizierungen (Freud, Bohleber u.a.) oder von Familienkonstellationen als Delegationsprozess innerpsychischer Instanzen (Stierlin, Richter) um die Sicht intersubjektiver Prozesse zwischen
Eltern und Jugendlichen. Um sowohl die innerpsychische Dynamik des elterlichen Ablösungsprozesses, aber auch die familialen Dynamiken, die intersubjektive Dimension und die
Vermitteltheit von gesellschaftlich-historischen Prozessen beleuchten zu können, bedurfte es
einer Forschungsmethode, die diese verschiedenen Ebenen zugänglich machen und miteinander verbinden konnte. Die Ethnoanalyse als Erhebungsmethode und die Ethnohermeneutik als
psychoanalytisch-sozialwissenschaftliche Rekonstruktionsmethode bildete für die Studie die
Grundlage der Datenerhebung und der Datenauswertung. Untersuchungsdesign: DreiGenerationen-Studie DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 3). Qualitatives
Interview (Stichprobe: 15).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schubert, Inge: Die schwierige Loslösung von Eltern und Kindern: Brüche und Bindung zwischen den Generationen seit dem Krieg. Reihe Campus Forschung, Bd. 892. Frankfurt am Main: Campus Verl. 2005. ISBN 3-593-37849-3.
ART: Dissertation ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftlerin
INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Grundlagen der Gesellschaftswissenschaften Professur für Soziologie, insb. Familien- und Jugendsoziologie (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 069-798-22272, e-mail: [email protected])
[165-L] Schulze, Erika; Soja, Eva-Maria:
Verschlungene Bildungspfade: über die Bildungskarrieren von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, in: Georg Auernheimer (Hrsg.): Schieflagen im Bildungssystem : die Benachteiligung der Migrantenkinder, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 197-210, ISBN: 3-8100-3939-X
(Standort: UB Bonn(5)-2003-5462)
INHALT: "Nach der Bildungsstatistik sind jedoch Jugendliche mit ausländischen Pass in den
aussichtsreichen Zweigen der beruflichen Bildung ebenso unterrepräsentiert wie in der höheren Bildung. Dass es einige unter den zunächst schulisch erfolglosen jungen Migranten schaffen, auf Umwegen doch höhere Abschlüsse, oft die Hochschulreife, zu erreichen, geht aus
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dem Untersuchungsbericht hervor. Die Autorinnen verweisen, gestützt auf ihre Fallstudien,
auf das Muster der 'verschlungenen Bildungspfade' bei jungen Migranten, eine Strategie, mit
der von ihnen erfolgreich auf ungünstige Startbedingungen, unzureichende pädagogische Unterstützung und teilweise Diskriminierung reagiert wird." (Textauszug)
[166-L] Schütze, Yvonne:
Quantitative und qualitative Veränderungen in den sozialen Netzwerken junger Migranten Ergebnisse einer Langzeitstudie, in: Betina Hollstein, Florian Straus (Hrsg.): Qualitative Netzwerkanalyse : Konzepte, Methoden, Anwendungen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S.
295-310, ISBN: 3-531-14394-8
INHALT: Migration stellt ein kritisches Lebensereignis dar, das nicht nur mit einer neuen Positionierung in der Statushierarchie der Gesellschaft assoziiert ist, sondern ebenso mit Veränderungen des sozialen Netzwerks, Verlust von sozialen Beziehungen in der Herkunftsgesellschaft und Aufbau neuer sozialer Beziehungen zu Mitgliedern der aufnehmenden Gesellschaft und/oder zu Mitmigranten.In der vorliegenden Langzeituntersuchung (drei Befragungen innerhalb von acht Jahren) über den Verlauf des sozialen Akkulturationsprozesses junger
russisch-jüdischer Migranten werden zwei unterschiedliche Instrumente, Leitfadeninterviews
und Netzwerk Questionnaire, zur Datengewinnung und -analyse verwendet. Während der
Schwerpunkt der Interviews auf den subjektiven Einstellungen, Intentionen und Erfahrungen
bezüglich sozialer Beziehungen liegt, zielt der Netzwerkfragebogen auf die quantitativ beschreibbare Netzwerkstruktur. Am Beispiel sozialer Beziehungen zwischen jungen russischjüdischen Migranten und Mitgliedern der Aufnahmegesellschaft wird demonstriert, wie sich
unterschiedliche Instrumente, Leitfadeninterviews und Netzwerk Questionnaire, gegenseitig
ergänzen und kontrollieren können. Aus den Interviews geht hervor, dass und wie sich die zu
Handlungsstrategien (Separation/Integration) verdichteten subjektiven Deutungsschemata der
Befragten als Chancen oder Hindernisse für Freundschaften mit Deutschen erweisen. (ICA2)
[167-L] Seiffge-Krenke, Inge; Seiffge, Jakob Moritz:
"Boys play sport ...?": die Bedeutung von Freundschaftsbeziehungen für männliche Jugendliche, in: Vera King, Karin Flaake (Hrsg.): Männliche Adoleszenz : Sozialisation und Bildungsprozesse zwischen Kindheit und Erwachsenensein, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S.
267-285, ISBN: 3-593-37842-6
INHALT: "In der Entwicklungspsychologie, aber auch der Psychoanalyse hat man bislang dem
besonderen Charakter von Jungenfreundschaften wenig Aufmerksamkeit gewidmet; die meisten Arbeiten beschäftigen sich mit Mädchenfreundschaften. In diesem Beitrag geht es um die
spezifischen, besonderen Qualitäten von Jungenfreundschaften. Sie stehen im Kontext der
familiären Ablösung und der Neugestaltung der eigenen Identität, die auch die Geschlechtsidentität einschließt. Es handelt sich um Beziehungen unter Gleichen, die einen ähnlichen
Entwicklungskontext und die gleichen Entwicklungsaufgaben teilen. Darüber hinaus zeichnen
sich Freundschaften durch eine besondere Nähe aus. Die enorme Stabilität, die Jungenfreundschaften bis in das Erwachsenenalter haben können, unterstreicht die Bedeutung und stützende Funktion der Freunde. Im Folgenden soll vor allem auch die besondere, 'sprachlose'
Kommunikation unter Freunden verdeutlich werden, die Intimität und Reziprozität durch gemeinsame Aktivitäten realisiert." (Textauszug)
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[168-L] Sippola, Lorrie K.; Epp, Lynette; Buchanan, Carie; Bukowski, William M.:
Relationale Aggression und Zusammenhalt sozialer Netzwerke frühadoleszenter Mädchen,
in: Angela Ittel, Maria von Salisch (Hrsg.): Lügen, Lästern, Leiden lassen : aggressives Verhalten
von Kindern und Jugendlichen, Stuttgart: Kohlhammer, 2005, S. 92-109, ISBN: 3-17-018468-7
(Standort: ULB Düssledorf(61)-erze550i91)
INHALT: Die Studie zur Aggressionsforschung untersucht die Veränderungen sozialer Netzwerke von Mädchen und weist darauf hin, dass relationale Aggressivität eine Strategie sein könnte, sich mit diesen Veränderungen auseinander zu setzen. Dementsprechend lautet die Ausgangsthese, dass Aggression in Gleichaltrigengruppen junger Jugendlicher eine Strategie ist,
die Funktion der Gruppe zu gewährleisten. Ein erster Schwerpunkt ist die Beschreibung der
Entwicklungsveränderungen in Gleichaltrigengruppen von Mädchen während der Adoleszenz. Dann wird der Begriff der Gruppenkohäsion diskutiert - ein Prozess, der generell der
Stabilität von Gruppen zugrunde liegt. Im Anschluss wird untersucht, wie Aggression unter
Mädchen als eine Strategie fungiert, die den Gruppenzusammenhalt in der frühen Adoleszenz
bestimmt. Zum Abschluss werden die Ergebnisse einer kanadischen Studie präsentiert, in der
die Verbindung zwischen Gruppenzusammenhalt und relationaler Aggression bei frühadoleszenten Mädchen untersucht wird. Dazu erfolgt eine schriftliche Befragung unter 63 Schülerinnen zum Thema der Gleichaltrigenviktimisierung. Wie erwartet, steht Gruppenkohäsion im
Zusammenhang mit negativem Effekt und sozialer Isolation. Die Befunde zeigen außerdem,
dass Gruppenkohäsion stark positiv mit Merkmalen wie Anführerschaft, wahrgenommene
Popularität und körperliche Attraktivität einhergeht. Ebenfalls ist erwartungsgemäß ein positiver Zusammenhang zwischen relationaler Aggression und Gruppenkohäsion zu beobachten.
Die Befunde dieser Studie weisen somit darauf hin, dass die Mädchen, die in dieser Stichprobe als relational aggressiv identifiziert werden, in soziale Netzwerke eingebunden sind, die
durch reziproken positiven Affekt charakterisiert sind. (ICG2)
[169-L] Stecklina, Gerd:
Jungen und Sexualität: Pubertät, Aneignung von Sexualität und sexuelle Gewalt, in: Heide
Funk, Karl Lenz (Hrsg.): Sexualitäten : Diskurse und Handlungsmuster im Wandel, Weinheim:
Juventa Verl., 2005, S. 195-212, ISBN: 3-7799-1373-9
INHALT: Die individuelle und interaktive Auseinandersetzung mit der eigenen sexuellen Entwicklung und Identität gewinnt für Mädchen und Jungen in der modernen Gesellschaft nach
Einschätzung des Autors vor allem aus zwei Perspektiven an Relevanz: Soll die Aneignung
von Sexualität und die Ausbildung von Selbstwert in diesem Kontext gelingen, stehen Mädchen und Jungen (1) zum einen vor der individuellen Aufgabe, einen Bezug zu ihrem eigenen
Körper herzustellen sowie mit ihm und mit ihrer eigenen Sexualität umzugehen und sich mit
ihrer sexuellen Orientierung zu arrangieren, (2) zum anderen vor der beziehungsbezogenen
Seite von Sexualität, d.h. der Aufgabe, gleichberechtigte Beziehungen zu Personen aufzubauen, die für sie als sexuelle Partner sowie als soziales Netzwerk in Belangen der Herstellung
der eigenen sexuellen Identität zunehmend an Wert gewinnen. Im vorliegenden Beitrag werden vor diesem Hintergrund Aspekte der Herstellung sexueller Identität von männlichen Jugendlichen, des Aufbaus sexueller Beziehungen mit dem anderen Geschlecht sowie des Umgangs mit sexueller Gewalt als auch Fragen der alltäglichen Kommunikation von männlichen
Jugendlichen in der Pubertät näher erörtert. (ICI2)
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[170-L] Stich, Jutta:
Annäherungen an sexuelle Beziehungen: empirische Befunde zu Erfahrungs- und Lernprozessen von Jungen, in: Vera King, Karin Flaake (Hrsg.): Männliche Adoleszenz : Sozialisation
und Bildungsprozesse zwischen Kindheit und Erwachsenensein, Frankfurt am Main: Campus
Verl., 2005, S. 163-181, ISBN: 3-593-37842-6
INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit der soziosexuellen Entwicklung von Jungen. Jungen
treffen heute auf Mädchen, die so selbstbewusst und durchsetzungsfähig sind wie nie zuvor,
und wirken selber verunsicherter als diese. Auf der Grundlage einer Studie mit narrativbiographischen Interviews mit jeweils 30 jungen Frauen und Männern im Alter von 18 bis 22
Jahren aus heterogenen soziokulturellen Milieus wird über die Erfahrungen mit Freundschaft,
Liebe, Partnerschaft und Sexualität berichtet. Es geht um die Frage, wie die Jungen ihren
Weg in partnerorientierte Sexualität finden, wie sie sich sexuellen Beziehungen annähern und
wie diese Lernprozesse mit anderen Lebensbereichen verbunden sind. Der Beitrag stellt zunächst ausgewählte Beispiele zur soziosexuellen Entwicklung von Jungen vor und vergleicht
diese Erfahrungen mit denen von Mädchen. Im Zentrum der Darstellung steht die enge Verknüpfung einer gelingenden Sexualität in einer verantwortlichen Grundhaltung sich selbst
und ihren Partnerinnen gegenüber mit der Qualität ihrer sozialen Einbindung in Gleichaltrigenbeziehungen und mit familialen Ressourcen. Abschließend geht es um die Entgrenzung
stereotyper Geschlechterrollen und um die Forderung nach Stärkung der sozialen Kompetenz
von Jungen. (ICH)
[171-L] Straub, Ingo:
Neue Freunde durch neue Medien?: die Bedeutung computervermittelter Kommunikation
für männliche Jugendliche, in: MedienPädagogik : Online-Zeitschrift für Theorie und Praxis der
Medienbildung, 2005, H. 2, S. 1-18 (URL: http://www.medienpaed.com/05-2/straub1.pdf)
INHALT: Der Beitrag thematisiert einleitend den Forschungsstand zur Mediennutzung von Jugendlichen, der für Mädchen einen kommunikativen Zugang zu Computern feststellt, während Jungen Computerspiele und Downloads bevorzugen. Diese homogene Zuweisung von
Geschlechterrollen wertet der Autor als problematisch. Daher stellt er eine Studie vor, die innerhalb der Gruppe männlicher Jugendlicher das kommunikative Nutzungsverhalten von
Computern untersucht. Zur Binnendifferenzierung wurden Gruppen ausgewählt, die sich über
gemeinsame Interessen definieren, die Untersuchungsmethode besteht unter anderem in
Gruppeninterviews. Es wird deutlich, dass die Gruppen unterschiedliche Ziele beim Einsatz
der Medien verfolgen. (DIPF/GS.)
[172-L] Strobl, Rainer:
Chancen und Probleme der Integration junger Aussiedler aus der früheren Sowjetunion, in:
Sabine Ipsen-Peitzmeier, Markus Kaiser (Hrsg.): Zuhause fremd - Russlanddeutsche zwischen
Russland und Deutschland, Bielefeld: transcript Verl., 2006, S. 87-107, ISBN: 3-89942-308-9
INHALT: Die empirische Studie untersucht den Zusammenhang der zentralen Integrationsdimensionen "Handlungsorientierung" und "Teilhabechancen" junger Russlanddeutscher und leitet
durch die Gegenüberstellung dieser Faktoren in einer Kreuztabelle vier Formen der Integration ab, die als "Assimilation" (individualistische Handlungsorientierung/gute Chancen sozialer
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Teilhabe), "Inklusion" (kollektivistische Handlungsorientierung/gute Chancen sozialer Teilhabe), "Exklusion" (individualistische Handlungsorientierung/schlechte Chancen sozialer
Teilhabe) und "Separation" (kollektivistische Handlungsorientierung/schlechte Chancen sozialer Teilhabe) bezeichnet werden. Der Autor weist daraufhin, dass diese Integrationsformen
in der aufnehmenden Gesellschaft unterschiedlich bewertet werden. Während in der öffentlichen Diskussion der Integrationsbegriff oft mit der Idee der Assimilation gleichgesetzt und in
dieser Bedeutung als Integrationskonzept favorisiert wird, betrachtet die theoretische Diskussion auch die Inklusion als unproblematisch. Der Stellenwert des jeweiligen Konzepts wird
insgesamt von dem pluralistischen Potenzial der Aufnahmegesellschaft, d.h. ihrer Fähigkeit,
Unterschiede zuzulassen und zu tolerieren, bestimmt. Die Daten der empirischen Untersuchung deuten darauf hin, dass insbesondere Jugendliche, die der Exklusions- oder Separationsgruppe angehören, Problemverhalten zeigen. (ICA2)
[173-F] Treibel-Illian, Annette, Prof.Dr.; Billes-Gerhart, Elke; Müller, Patricia; Gutwein, Sabrina
(Bearbeitung):
Medienkompetenz unter der Perspektive ethnischer und geschlechtlicher Differenz
INHALT: Jugendliche sind in eine soziale Umgebung eingebettet, die die Entwicklung ihrer Individualität beeinflusst. Bei Migrantenjugendlichen - der Gruppe, die in diesem Projekt im
Zentrum steht - besteht die soziale Umgebung aus folgenden Faktoren: den allgemeinen sozio-ökonomischen Gegebenheiten, den Peergroups, die mono- oder heteroethnisch sein können, und vor allen Dingen der ethnischen Community (Familie, Verwandte, Freundeskreis,
ethnische Infrastruktur im Stadtteil u.ä.). Die Lebenssituation der Heranwachsenden steht im
Mittelpunkt des Forschungsinteresses und damit verbunden die Frage, wie Jugendliche mit
und ohne Migrationshintergrund - differenziert nach Geschlecht - unter spezifischen sozialen
und biographischen Voraussetzungen die Neuen Medien nutzen und welche Bedeutung diese
für ihre kulturelle Identität haben. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Untersuchung des codeswitching bilingualer bzw. trilingualer Jugendlicher in seiner medialen Ausprägung. Ein
wichtiges Differenzierungskriterium bei der Analyse ist dabei der Grad der Vernetzung und
die Infrastruktur der jeweiligen ethnischen Community. Die Ergebnisse des Projektes sollen
die Ausdifferenzierung und Weiterentwicklung der soziologischen Theorie der Transmigration ermöglichen. Parallel zur Durchführung des Projektes werden bereits Forschungsfragen
und -ergebnisse in die Lehre transferiert. Die Ergebnisse des Projektes sollen darüber hinaus
auch curriculare Konsequenzen für die Lehrerinnen- und Lehrerausbildung befördern. Ziele:
Die Studie soll Aufschluss über die Zusammenhänge zwischen ethnischer Herkunft, Gender,
Community und Peer-group geben. Die Nähe bzw. Distanz zu den Neuen Medien im Falle
der Jugendlichen aus Migrantenfamilien resultiert, so die zugrunde liegende These, nicht linear aus der Geschlechts- und der ethnischen Zugehörigkeit, sondern ist im Kontext der Aufnahmegesellschaft, der lokalen Zugehörigkeit und der globalen Vernetzung zu sehen. Seit den
1990er Jahren wird in der soziologischen Migrationsforschung die Theorie der Transmigration lebhaft diskutiert. Danach wird der eindeutig feststellbare Wohnortwechsel zusehends
durch die Bewegung zwischen verschiedenen Wohnorten abgelöst. Die Lebenspraxis und die
Lebensprojekte der "TransmigrantInnen" spannen sich zwischen verschiedenen Wohnorten
bzw. geographischen Räumen auf. Die Mediennutzungen und -biographien der Migrantenjugendlichen ermöglichen eine Überprüfung der Plausibilität dieses Ansatzes. Parallel zur
Durchführung des Projektes werden inhaltliche und didaktische Konzeptionen für die Pädagogischen Hochschulen erarbeitet, die am Beispiel der Medienkompetenz von weiblichen und
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männlichen Migrantenjugendlichen die soziologische Perspektive auf die Einwanderungsgesellschaft einüben und mit der medialtechnischen Kompetenz verknüpfen helfen. In der soziologischen Migrations- und Geschlechterforschung liegt der Schwerpunkt derzeit primär
auf den Erwachsenenbeziehungen zwischen Zugewanderten und Einheimischen bzw. zwischen Frauen und Männern. Das Projekt soll einen Vergleich verschiedener jugendlicher Zugewanderter und Einheimischer beiderlei Geschlechts hinsichtlich ihrer Medienkompetenz
ermöglichen. Aus der Studie sind Korrekturen gängiger Hierarchien sowohl im Alltags- als
auch im Wissenschaftsdiskurs zu erwarten, die curriculare Konsequenzen für die Lehrerinnen- und Lehrerausbildung nach sich ziehen werden.
METHODE: Zunächst wird eine Sekundäranalyse durchgeführt, mit deren Hilfe der aktuelle
Forschungsstand in den Bereichen Mediennutzungsverhalten und Migrantenjugendliche erarbeitet wird. Da bisher das Zusammenspiel von neuen Medien, ethnischer Zugehörigkeit und
Gender empirisch noch nicht untersucht wurde, konzentrieren wir die Bearbeiter sich auf
zahlreiche bisher durchgeführte empirische Studien zu den Einzelkomponenten. Parallel zur
Sekundäranalyse werden halbstandardisierte schriftliche Befragungen an fünf Hauptschulen
in jeweils zwei Klassenstufen (6. und 9. Klasse) durchgeführt. Der Schwerpunkt der empirischen Untersuchung sind offene, narrative Interviews mit Migrantenjugendlichen. Es werden
jeweils Schülerinnen und Schüler im Alter von etwa 15 Jahren aus zwei Hauptschulen mit
türkischem und russlanddeutschem Migrationshintergrund interviewt. Im Anschluss wird
durch Fallvergleich und Fallkontrastierung eine Typologie der Medienkompetenzprofile differenziert nach Gender und Ethnie erstellt.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Billes-Gerhart, E.; Bernart, Y.: Abduktive Kompetenz und Medienkompetenz, eine Analyse des medialen Handelns von Jugendlichen und Lehrkräften. Göttingen: Cuvillier Verl. 2005.+++Treibel, A.: Gendernet und Internet - zum Wandel der Geschlechterverhältnisse in der Informationsgesellschaft. in: Funder, M. u.a. (Hrsg.): Jenseits
der Geschlechterdifferenz? Geschlechterverhältnisse in der Informations- und Wissensgesellschaft. München 2005, S. 179-198.+++Brieskorn, N.; Lesch, W.; Pries, L.; Treibel, A.: Grenzenloses Recht auf Freizügigkeit? Weltweite Mobilität zwischen Freiheit und Zwang. Stuttgart: Kohlhammer 2004.+++Treibel, A.: "Kopftuch in der Schule - für Schülerinnen ja, für
Lehrerinnen nein?" in: PH-Info, Zeitschrift der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, Ausgabe 2004/02.+++Billes-Gerhart, E.; Treibel, A.: Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen
mit und ohne Migrationshintergrund. Ergebnisse von Sekundäranalyse und Pilotstudie im
Projekt Medienkompetenz unter der Perspektive ethnischer und geschlechtlicher Differenz.
Projektergebnisse.+++Wie medienkompetent sind Migranten? Forschungsprojekt von PHProfessorin soll sich in der Lehre niederschlagen". Interview mit Prof.Dr. Treibel-Illian in der
StadtZeitung, dem Amtsblatt der Stadt Karlsruhe vom 09.07.2004. ARBEITSPAPIERE: Gastvortrag: Interkulturelle Missverständnisse in der Migrationsforschung von Prof.Dr. Elisabeth
Beck-Gernsheim an der PH Karlsruhe, 25.05.2005.+++Vortrag: Theorienvergleiche im Spannungsfeld von Fachdiskursen und Lehrpraxis, Tagung der Sektion Soziologische Theorie der
Deutschen Gesellschaft für Soziologie zum Vergleich der Theorienvergleiche in der deutschen Soziologie am Institut für Soziologie der TU Dresden (Prof.Dr. Annette Treibel-Illian),
17.-18.06.2005.+++Vortrag: Soziales Handeln, Zwecktätigkeit und Kommunikation. TUUniversität Karlsruhe (Elke Billes-Gerhart), 13.06.2005.+++Vortrag: Grenzenlose Soziabilität durch Medien? Badischer Kunstverein Karlsruhe im Rahmen der Ausstellungsreihe "Kritische Gesellschaft. Kunst, Kritik und die Versprechen des Kapitalismus" (Elke BillesGerhart), 01.06.2005.+++9. Medienforum Migranten bei uns. 50 Jahre Einwanderungsland
Deutschland, SWR Funkhaus (Teilnahme und Interview, Prof. Dr. Annette Treibel-Illian),
09.-10.05.2005.+++Vortrag: Migranten in Karlsruhe. TU-Universität Karlsruhe (Elke Billes-
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119
Gerhart), 14.02.2005.+++Veranstaltung: "Kopftuch in der Schule - für Schülerinnen ja, für
Lehrerinnen nein?", Pädagogische Hochschule Karlsruhe, 03.07.2004.+++Vortrag: Internet
und Gendernet - zum Wandel der Geschlechterverhältnisse in der Informationsgesellschaft
(Treibel) im Rahmen der Tagung "Geschlecht, Arbeit und Organisation in knowledge-based
Industries oder: Neue Chance, alte Risiken?", Philips-Universität Marburg, Institut der Soziologie, 14.05.2004.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Fak. II, Institut für Sozialwissenschaften
und Europäischen Studien Abt. Soziologie (Postfach 111062, 76060 Karlsruhe)
KONTAKT: Treibel-Illian, Annette (Prof.Dr. Tel. 0721-925-4628, Fax: 0721-925-4640,
e-mail: [email protected])
[174-L] Ulrich, Joachim Gerd; Granato, Mona:
"Also, was soll ich noch machen, damit die mich nehmen?": Jugendliche mit Migrationshintergrund und ihre Ausbildungschancen, in: Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Wirtschafts- und sozialpolitisches Forschungs- und Beratungszentrum Abt. Arbeit und Sozialpolitik: Kompetenzen
stärken, Qualifikationen verbessern, Potenziale nutzen : berufliche Bildung von Jugendlichen und
Erwachsenen mit Migrationshintergrund, Bonn, 2006, S. 30-50, ISBN: 3-89892-466-1 (Graue
Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/asfo/03665.pdf)
INHALT: Der Beitrag zur aktuellen Ausbildungssituation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Deutschland beschreibt zunächst wesentliche Entwicklungen auf dem Ausbildungsstellenmarkt im vergangenen Jahrzehnt. Im Mittelpunkt stehen hierbei das (1) duale
System, (2) das Übergangssystem zwischen allgemein bildender Schule und voll qualifizierender Berufsausbildung, (3) die voll qualifizierende schulische Ausbildung, (4) die unzureichende Kompensation des wachsenden Mangels an betrieblichen Lehrstellen sowie (5) der
Verbleib der gemeldeten Ausbildungsstellenbewerber. Vor diesem Hintergrund werden im
zweiten Schritt zentrale Ergebnisse der BA/BIBB-Studie Ende 2004 vorgestellt, in der die
Merkmale, das Verhalten und die Chancen von Lehrstellenbewerbern untersucht werden. Dabei steht der Vergleich der Chancen von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund
im Vordergrund. Die Ergebnisse werden in den nachfolgenden beiden Schritten im Lichte unterschiedlicher Ansätze diskutiert, die den Kriterien nachgehen, welche beim Zugang zu einer
dualen Ausbildung relevant sind. Alles in allem zeigen die hier dargestellten Ergebnisse, wie
erschreckend hoch der Anteil unter den Migranten ist, der zwar den Wunsch nach einer Berufsausbildung hegt, sich diesen Wunsch aber nicht erfüllen kann. (ICG2)
[175-F] Vogelgesang, Waldemar, Dr.habil.; Coutinho, Joelle; Hepp, Andreas, Prof.Dr. (Bearbeitung):
"Dorfanalyse". Jugend und Partizipation im ländlichen Raum
INHALT: In dem geplanten Projekt "Dorfanalyse", das Teil der praxisbezogenen Ausbildung von
Studierenden aus unterschiedlichen sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Fächern der
Universität Trier ist, soll die dörfliche jugendliche Lebenswelt und ihre Veränderung zum
Thema gemacht werden. Gerade die Modernisierungsbrüche, denen Heranwachsenden im
ländlichen Raum ausgesetzt sind, verlangen nach neuen Strategien der Lebensbewältigung
und Zukunftsplanung. Ziel ist es, Problembeschreibungen durch die Betroffenen deutlich
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3 Aspekte der Lebenssituation von Teilgruppen
werden zu lassen und gemeinsam nach Problemlösungen zu suchen. Das Leben der Jugendlichen in der Gemeinde soll dabei im Stile einer ethnographischen Erkundung in all seinen Facetten untersucht werden. Den freizeitkulturellen Raum (Vereine, Cliquen) gilt es dabei genauso in den Blick zu nehmen wie Formen politischen oder ehrenamtlichen Engagements.
Auch die vorhandene Infrastruktur (v. Behörden über Schulen bis zu Jugendeinrichtungen
und Vergnügungsorten) soll dezidiert eruiert werden. Darüber hinaus wird das Verhältnis
zwischen den Generationen sowie die Ortsbindung und Bleibeorientierung der Jugendlichen
im Hinblick auf die dörfliche (Des-)Integration eingehend zu beleuchten sein. Ein weiterer
Untersuchungsschwerpunkt ist die Beziehung zwischen deutschen und ausländischen Jugendlichen. Hier wird insbesondere das Spannungsverhältnis zwischen ethnisch geprägten Formen
sozialer Schließung ('jugendliche Parallelwelten') und dörflichen Integrationschancen in Vereinen aber auch im Kontext von Schule und Jugendarbeit näher untersucht werden. Es soll
zudem einem in der Regionalforschung stark vernachlässigten Aspekt eine besondere Aufmerksamkeit zukommen: dem Partizipationspotenzial des Internets (von E-Learning über ebay bis zu Wikipedia und Weblogs) und seiner möglichen dorfintegrativen Funktion. Mit und
durch die Erkenntnisse der Studie soll damit - gleichsam modellhaft an einer Dorfgemeinde gezeigt werden, wie Jugendliche an der Zukunftsgestaltung im ländlichen Raum mitwirken
können. Geplant ist die Konzeption eines 'dörflichen Partizipations- und Bildungsmoduls', das
auch andernorts anwendbar ist ('Multiplikatorenfunktion') und zur Verbesserung des Sozialund Kulturraums einer ländlichen Gemeinde beitragen soll. Die Untersuchung wird in der
Gemeinde Waldrach durchgeführt. Kooperationspartner ist die Akademie der Kath. Landjugend in Bad Honnef. Weiterhin erfolgt eine Zusammenarbeit mit der 'Zukunftsinitiative
Rheinland-Pfalz' (ZIRP) in Mainz und dem Fachbereich Kulturwissenschaft der Universität
Bremen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Waldrach
METHODE: Die Dorfanalyse ist methodisch eine Sozialraumanalyse, inhaltlich eine Untersuchung der lokalen und regionalen Partizipationsformen und -barrieren und politisch ein Ausloten der Ressourcen (künftiger) jugendlicher 'Lebenspolitik'.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie AG Jugend- und Medienkultur -JMK(54286 Trier); Universität Bremen, FB 09 Kulturwissenschaften, Studiengang Kulturwissenschaft (Postfach 330440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Vogelgesang, Waldemar (Dr. Tel. 0651-201-2661, e-mail: [email protected])
[176-L] Wächter, Natalia:
Doing Gender & Doing Ethnicity bei Jugendlichen in Chatrooms: kann das neue Medium
zur Verringerung von sozialen Ungleichheiten beitragen?, in: Zeitschrift für Frauenforschung
und Geschlechterstudien, Jg. 23/2005, H. 3, S. 157-172 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG6137;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Dieser Artikel leistet einen Beitrag zur Analyse der Konstruktion von Geschlecht und
Ethnizität als soziale Kategorien. Dabei konzentriert er sich auf Chatroom-Interaktionen von
jugendlichen MigrantInnen. Es wird die Frage gestellt, ob (und wie) die Jugendlichen ihre
Geschlechts- und ethnische Zugehörigkeit in der virtuellen Chat-Kommunikation (re)produzieren und wie viel Bedeutung diesen Zugehörigkeiten in der Benützung der Chatrooms
im Vergleich zum realen Leben zukommt. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass Geschlecht und Ethnizität nicht nur in face-to-face Interaktionen mittels Darstellungen und Zuschreibungen hergestellt werden, wie in der konstruktivistischen Forschung beschrieben ist,
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3 Aspekte der Lebenssituation von Teilgruppen
121
sondern ebenfalls in virtuellen Interaktionen. Alle Jugendlichen nutzen schon die erste sich
ihnen in Chatrooms bietende Möglichkeit zur Darstellung ihrer Geschlechtszugehörigkeit.
Der Stellenwert der Darstellung der ethnischen Zugehörigkeit unterscheidet sich bei den Jugendlichen im Zusammenhang mit ihrer Herkunft und ihrer spezifischen ethnischen Zugehörigkeit. Die Darstellungen und Zuschreibungen von Geschlecht und Ethnizität werden im
Laufe der Chat-Unterhaltungen in verschiedenen Zusammenhängen aktualisiert. Sie sind jedoch in den analysierten virtuellen Interaktionen nicht 'omnipräsent', sondern treten in bestimmten benennbaren Bereichen auf. Gleichzeitig finden wir in bestimmten Zusammenhängen sowohl Anzeichen einer Neutralisierung der Geschlechterdifferenz und -hierarchie als
auch Neutralisierungstendenzen im Hinblick auf die Kategorisierung und Hierarchisierung
von verschiedenen ethnischen Gruppen." (Autorenreferat)
[177-L] Wierth-Heining, Mathias:
Filmrezeption und Mädchencliquen: Medienhandeln als sinnstiftender Prozess, (Kinder- und
Jugendschutz, Bd. 1), München: KoPäd Verl. 2004, 397 S., ISBN: 3-938028-27-0
INHALT: Medien allgemein und Filme im besonderen wirken auf jugendliche Rezipienten. Doch
welche Wirkungen sie hinterlassen, ist besonders schwierig zu beantworten, wenn es um die
Rezeption narrativer Filme geht. Ziel der Dissertation war es, diesen Dimensionen der Bedeutungskonstitutionen in Filmrezeptionen am Beispiel dreier jugendlicher Mädchencliquen
nachzugehen. Diese hat er dazu ein dreiviertel Jahr zu Filmrezeptionen im Kino und auf
DVD/ Video begleitet. Der empirische Teil beginnt mit Cliquenporträts, in denen die einzelnen Mädchen bzw. Cliquen mit ihren Freundschaftsbeziehungen, Gesprächsthemen, individuellen und gemeinsamen Medienaktivitäten vorgestellt werden. Anhand dieser detaillierten
Schilderungen der einzelnen Cliquen sowie der Analyse von deren Rezeptionsprozessen
macht der Autor Formen der Teilnahme und Bedeutungskonstitution transparent, die ansonsten schwer zugänglich sind. Der Autor unterscheidet Rezeptionen dabei in individuelle, soziale, (kon-)textuelle und intertextuelle Dimensionen, so dass u.a. die verschiedenen Bezüge
zum Film, zu sich, der Realität und schließlich Prozesse des identitätsbildenden Umgangs mit
Filmen veranschaulicht werden können. (DJI/Sd)
[178-L] Winter, Reinhard; Neubauer, Gunter:
Körper, Männlichkeit und Sexualität: männliche Jugendliche machen "ihre" Adoleszenz, in:
Vera King, Karin Flaake (Hrsg.): Männliche Adoleszenz : Sozialisation und Bildungsprozesse
zwischen Kindheit und Erwachsenensein, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2005, S. 207-226,
ISBN: 3-593-37842-6
INHALT: "Sowohl von Jugendlichen als auch von Erwachsenen wird als zentraler männlicher
Adoleszenztopos ein Zusammenhang um Körper, Männlichkeit und Sex inszeniert und identifiziert. Diese Themen traten auch bei der qualitativen Jungenstudie der Autoren in den Vordergrund, die im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erarbeitet wurde
(Winter/Neubauer 1998; 1999). Befragt wurden dabei über 180 Jungen und männliche Jugendliche sowie über 60 Erwachsene. In diesem Beitrag beziehen sich die Autoren auf die
Ergebnisse ihrer Studie in Bezug auf Körper, Männlichkeit und Sexualität, verändern aber die
Wahrnehmungsperspektive: Standen nämlich bislang im Zusammenhang mit den Themen
männlicher Adoleszenz die zu erledigenden Entwicklungsaufgaben im Vordergrund, die von
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3 Aspekte der Lebenssituation von Teilgruppen
der Natur (Biologie) oder von Umwelt und Kultur (Sozialisation) gestellt wurden - Adoleszenz gleichsam als Widerfahrnis -, so scheinen heute die aktiven, gestaltenden Aspekte interessanter: Jugendliche sind an der Konstruktion ihrer Adoleszenz beteiligt - sie 'machen' ihre
Adoleszenz. Die Forschungsarbeiten der Autoren weisen nach, dass 'Jungesein' oder 'Mannwerden' nicht eindimensional angelegt sind. Je differenzierter gefragt wird und je weniger
Vorannahmen den Blick trüben, desto mehr wird erkennbar, dass es wohl Tendenzen und
Trends, aber keine stabilen und streng separierten 'Typen' gibt. Körper, Männlichkeit und Sex
bleiben in Pubertät und Adoleszenz auf der Bewältigungsebene letztlich ein primär individuelles Thema." (Textauszug)
4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
[179-L] Allmendinger, Jutta; Ebner, Christian:
Jugendliche - vor dem Hürdenlauf, in: IAB Forum : das Magazin des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, 2005, Nr. 2, S. 14-18
INHALT: Auf der Basis der Zahlen für die Arbeitslosenquoten Jüngerer (1998-2004 für Gesamtdeutschland, Ost und West), der Ausbildungsbilanz 1999-2005, der Anzahl der Jüngeren in
Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit zur Unterstützung der beruflichen Erstqualifizierung (2002-2004) sowie der Anzahl der Teilnehmer an berufsvorbereitenden Maßnahmen
(1999-2003) wird festgestellt, dass sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen auf
hohem Niveau befindet. Zudem hat sich die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt weiterhin verschlechtert und insbesondere Jugendliche mit mangelnder schulischer Bildung haben Schwierigkeiten, eine geeignete Lehrstelle zu finden. Die vielfältigen Maßnahmen, Jugendliche für den Arbeits- und Ausbildungsstellenmarkt fit zu machen, verbessern zwar deren
Chancen, beseitigen aber nicht die eigentlichen Ursachen der Misere. Diese liegen vor allem
in den Schwächen des allgemeinbildenden Bildungssystems in Deutschland begründet. In der
Bildungspolitik wird der Schlüssel für eine präventive Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik gesehen. (IAB)
[180-F] Barnow, Sven, PD Dr. (Leitung):
Die Assoziation von Impulsivität und Trinkverhalten im Jugend- und jungem Erwachsenenalter: eine prospektive Familienstudie (Projekt im Forschungsverbund Community Medicine)
INHALT: Obwohl Alkoholkonsum im Jugendalter weit verbreitet ist, gibt es nur wenig Wissen zu
spezifischen Prädiktoren von Alkoholstörungen in dieser Altersklasse. Dies trifft besonders
für die Prüfung komplexer Modelle mittels längsschnittlicher Daten zu. Die beantragte Studie
soll diese Lücke schließen. Es ist geplant mit Hilfe eines längsschnittlichen Designs ein modifiziertes Modell, welches auf dem Acquired Preparedness Modell (APM) aufbaut, zu prüfen.
Das APM geht von einem Zusammenhang von Impulsivität und Trinkverhalten aus, wobei
postuliert wird, dass impulsive Kinder aufgrund von positiveren Alkoholerwartungen ein höheres Risiko haben, später Alkoholstörungen zu entwickeln. Im APM werden jedoch weitere
potentielle Mediatoren wie elterliches Erziehungsverhalten und Peereinflüsse vernachlässigt.
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4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
123
Außerdem wird Impulsivität zwar als zentrales Konstrukt angesehen, nicht jedoch spezifiziert, welche Phänotypen von Impulsivität mit Trinkverhalten zusammenhängen. Letztendlich
wurde das Modell nicht für verschiedene Trinkvariablen geprüft (z.B. Trinkmenge, Binge
Drinking, Beginn eines regelmäßigen Alkoholkonsums etc.) und es liegen kaum längsschnittliche Daten für die Altersgruppe von 12 bis 18 Jahren vor, obwohl gezeigt werden konnte,
dass gerade in dieser Altersgruppe Alkoholgebrauch- und Probleme rapide ansteigen. Mit
Hilfe der Daten einer Familienstudie sind die Projektbearbeiter in der Lage die genannten
Probleme aufzugreifen, und ein komplexes biopsychosoziales Modell zu überprüfen. Hierzu
wurden bis zum 30.12.2003, 311 Familien (davon 396 Jugendliche im Alter von 11-18 Jahren) im Rahmen des BMBF geförderten Projektes "Kinder alkoholkranker Eltern" (Laufzeit
1.5.1998 - 31.12.2001, vom 1.1.2002 bis Ende 2003 Eigenmittel) ausführlich befragt. Für jeden Elternteil wurden Alkohol- und andere psychische Störungen, Persönlichkeitsmerkmale,
und demografische Charakteristika erhoben. Für die jeweiligen Kinder liegen Informationen
zu Geburtskomplikationen, Persönlichkeit, Temperament, Befinden und Verhalten, Alkoholerwartungen, Trinkverhalten, psychische Störungen, wahrgenommenes Erziehungsverhalten,
und Devianz in der Peergroup vor. Mit der beantragten Studie ist geplant, alle Jugendlichen
nach 5 Jahren bezüglich Trinkverhalten, Alkoholdiagnose, Alkoholerwartungen, und Peergroup nach zu untersuchen. Zusätzlich ist die Erhebung weiterer Daten zu Impulsivität geplant, wobei impulsives Verhalten mittels neuropsychologischer und Fragebogendaten umfassend erfasst werden soll. Die Ergebnisse der Studie können zu einem tieferen Verständnis der
Entwicklung von Trinkverhalten und Alkoholproblemen im Jugend-, und jungen Erwachsenenalter führen, wobei die Prüfung von Kausalpfaden durch den längsschnittlichen Ansatz
der Studie möglich ist.
ART: gefördert BEGINN: 2005-04 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Greifswald, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Rostocker Chaussee 70, 18437 Stralsund)
KONTAKT: Leiter (Tel. 03831-452100, Fax: 03831-452105, e-mail: [email protected])
[181-L] Benz, Ute; Benz, Wolfgang (Hrsg.):
Jugend in Deutschland: Opposition, Krisen und Radikalismus zwischen den Generationen,
München: Dt. Taschenbuch Verl. 2003, 239 S., ISBN: 3-423-34027-4
INHALT: Gewaltbereitschaft und Demokratiefeindlichkeit Jugendlicher stehen nicht im leeren
Raum, vielmehr sind sie oft auch ein Ausdruck von Adoleszenzkonflikten, die ihrerseits auch
immer Konflikte Erwachsener spiegeln. Nicht selten handeln Jugendliche als Stellvertreter,
etwa als Gewalttäter in der rechten Szene. Adoleszenzkonflikte als gesellschaftliches Problem
in Ost und West, das Jugendliche wie Erwachsene betrifft, standen auf einer interdisziplinären Konferenz im Juli 2001 an der Technischen Universität Berlin zur Diskussion. Der
vorliegende Sammelband gibt die Inhalte dieser Tagung wieder, ergänzt um zusätzliche Beiträge. Schwerpunktmäßig werden dabei folgende Aspekte thematisiert: Jugendliche Lebenswelten, Adoleszenzschwierigkeiten, historische Generationenkonflikte, Demokratiefeindlichkeit, Heldenentwürfe junger Rechtsradikaler, Schulkonflikte, Medien als Helfer von Gewalttätern wider Willen und der Umgang der Justiz mit gewalttätigen Jugendlichen. (DJI/Sd). Inhaltsverzeichnis: Ute Benz: Verlust, Trauer, Neuanfang. Schwierigkeiten der Adoleszenz für
Jugendliche und Erwachsene (13-27); Petra Vogelsang: Jugendnotdienst und existenzielle
Krisen. Der Umgang der Gesellschaft mit gefährdeten Jugendlichen (28-38); Peter Ellesat:
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4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
Jugendprobleme sind auch Erwachsenenprobleme. Einige typische Adoleszenzkonflikte für
Eltern (39-52); Werner Bührer: "Wandervogel" - "Edelweißpiraten" - "Halbstarke". Generationenkonflikte vom Kaiserreich bis in die 1950er-Jahre (53-71); Annette Leo: Beatle-Aufstand
in Leipzig. Jugendprotest in der DDR (72-84); Carina Baganz: Warten auf Madonna. Adoleszenz (Ost) (85-94); Sabine Berloge: Frei und frierend. Adoleszenz (West) (95-109); Marichka
Sommerfeldt: Ich will aber kein Mädchen sein. Adoleszenz (Ost) (110-121); Bernward Dörner: Jugendliche in Deutschland. Beobachtungen aus den Jahren 1998 bis 2002 (122-140);
Wolfgang Meinhold: Adoleszenzkonflikte in der Schule aus der Sicht eines Lehrers. Erfahrungen in der DDR (141-158); Wolfgang Benz: Heldenentwürfe junger Rechtsradikaler (159173); Peter Widmann: Helden der Finsternis. Mediale Inszenierungen rechtsextremer Gewalt
(174-188); Michale Kohlstruck: Der Doppelcharakter der rechtsradikalen Jugendkultur und
das Kontinuitätsproblem in der Jugendarbeit (189-210); Agathe Israel: Jugendgewalt in Hoyerswerda gegen Ausländer. Eine psychoanalytische Untersuchung der Ereignisse von 1991
und der nachfolgenden Veränderungsprozesse (211-222); Sigrun von Hasseln: Strafe als Ultima Ratio der Gesellschaft? Umgang der Justiz mit adoleszenter Gewalttätigkeit (223-238).
[182-L] Benz, Ute:
"Papa, hast du denn gar keinen Stolz"?: Stolz und Scham in der kindlichen Sozialisation, in:
Ute Benz, Wolfgang Benz (Hrsg.): Stolz deutsch zu sein? : aggressiver Anspruch und selbstverständlicher Patriotismus, Berlin: Metropol-Verl., 2005, S. 77-99, ISBN: 3-936411-72-7 (Standort:
RhLB Koblenz(929)-2005/5655)
INHALT: Ausgehend von der These, dass kein Kind rechtsradikal geboren wird oder von sich aus
rechtsradikale Parolen vertreten würde, befasst sich der Beitrag aus interdisziplinärer Sicht
mit der Frage, ob es in der seelischen und psychosozialen Entwicklung von Jungen und Mädchen besondere Eigentümlichkeiten oder Schwachstellen gibt, an denen extreme politische
Ideologien in ausbeuterischer Absicht leicht andocken können, um sich heftiger, hochgradig
emotionaler, individueller Energien für ihre Zwecke zu bedienen. Was hat die individuelle
Frage eines Sohnes oder einer Tochter, ob Vater oder Mutter denn gar keinen Stolz hätten,
mit der kollektiven deutschen Problematik um Nationalstolz zu tun? Behauptet wird, dass
Stolz auch immer die Frage nach dem gegenteiligen Gefühl, der Scham, impliziert und dass
innerhalb der Stolzproblematik das Phänomen des Zugehörigkeitswunsches versus Ausgrenzungsangst besondere Beachtung erfordert. Zunächst wird ein Überblick über die Literatur
zum Thema Stolz in der Psychoanalyse gegeben, um im Anschluss am Beispiel einer Fallstudie darzustellen, wie Stolz, der in den kollektiven Bereich der Schule und der Umwelt hineinwirkt, aus frustrierenden und traumatisierenden kindlichen Erlebnissen entsteht. (ICH)
[183-L] Berthel, Ralph; Bodenburg, Winfried; Goldberg, Brigitta; Röwekamp, Thomas; Spiess,
Gerhard:
Jugendkriminalität in Deutschland: Lagebilder und Bekämpfungsansätze, (Schriftenreihe der
Polizei-Führungsakademie, 2/2005), Dresden: Sächs. Dr.- u. Verl.-Haus 2005, 127 S., ISBN: 3933442-62-1 (Standort: UB Kaiserslautern(386)-45-444-372005/2)
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Ralph Berthel: Vorwort (5-10); Gerhard Spiess: Jugendkriminalität
in Deutschland - zwischen Fakten und Dramatisierung (11-48); Thomas Röwekamp: Jugendkriminalität in Bremen - Lagebild und ausgewählte Präventionskonzepte (49-63); Brigitta
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Goldberg: Das Projekt "Ohne Gewalt stark" (64-90); Winfried Bodenburg: Die Bekämpfung
der Jugendkriminalität aus Sicht des Landes Niedersachsen (91-119); Ralph Berthel: Literatur- und Medienverzeichnis zum Thema "Jugendkriminalität" (120-125).
[184-L] Bodemer, Klaus (Hrsg.):
Gewalt und öffentliche (Un-)Sicherheit: Erfahrungen in Lateinamerika und Europa, (Beiträge zur Lateinamerikaforschung, 17), Hamburg 2004, 222 S., ISBN: 3-936884-16-1 (Standort: SUB
Hamburg(18)-A/442415; Graue Literatur)
INHALT: Die Autorinnen und Autoren thematisieren den Anstieg von gesellschaftlicher Gewalt
und organisiertem Verbrechen in Lateinamerika. In sechs Beiträgen versuchen deutsche und
lateinamerikanische Forscher, das bisherige Desiderat empirisch fundierter Studien zu diesem
Thema zu beheben, Erfahrungen aus Europa zu berücksichtigen und Lösungsansätze für die
Durchsetzung ziviler Bürgerrechte auf dem Kontinent zu entwickeln. Dabei finden sich zwei
Schwerpunkte: Einerseits wird die Gewalt in den zentralamerikanischen Großstädten fokussiert, die vor allem in Honduras, El Salvador und Guatemala von den 'Maras' genannten Jugendbanden ausgeübt wird. Andererseits werden die öffentliche Sicherheit in der Andenregion, die dortigen Herausforderungen an die Sicherheits- und Polizeiapparate sowie die besondere Rolle des Militärs behandelt. Der im Untertitel genannte Bezug zu Europa findet sich nur
in einem Kapitel über Sicherheit im urbanen Raum. Die einzelnen Ergebnisse werden als
Grundlage multikausaler und regional häufig unterschiedlicher Erklärungsansätze interpretiert: Statt der politischen Gewalt der 70er- und 80er-Jahre dominiere in Lateinamerika jetzt
soziale und dabei besonders organisierte Gewalt, die die politische Stabilität ebenso gefährde
wie die wirtschaftliche Entwicklung. Die Beiträge entstanden zum Großteil im Programm
'America Latina 2020' des internationalen Netzwerks Red de Cooperacion Euro-Latinoamericana (RECAL) und wurden auf einer Konferenz im Mai 2002 in Rom diskutiert. Mit
Ausnahme von zwei Beiträgen erschienen sie bereits 2004 in dem Sammelband zur Konferenz ('El desarrollo local en America Latina. Logros y desafios para la cooperacion europea'),
wurden zum Teil aber von den Autoren überarbeitet. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Klaus Bodemer: Gewalt - ein 'Anschlag auf die Entwicklung' (7-19);Mario Lungo / Roxana Martel:
Soziale Bürgerrechte und Gewalt in den zentralamerikanischen Städten (21-52); Peter Peetz:
'Maras' in Honduras, El Salvador und Guatemala. Die Bedrohung der öffentlichen Sicherheit
durch Jugendbanden in Zentralamerika (53-94); Fernando Carrion M.: Das Problem der öffentlichen Sicherheit in der Andengemeinschaft (95-128); Marcelo Fabian Sain: Öffentliche
Sicherheit, Delinquenz und Organisiertes Verbrechen. Herausforderungen an die Modernisierung der Sicherheits- und Polizeiapparate in Südamerika (129-170); Rosemary Barberet: Sicherheit im urbanen Raum. Erfahrungen in Europa und Folgerungen für Lateinamerika (171193); Dirk Kruijt / Kees Koonings: Die unbehelligten Waffenbrüder des lateinamerikanischen
Militärs (195-222). (ZPol, VS)
[185-L] Böhm, Alexander:
Zur Entwicklung des Jugendstrafrechts und des Jugendstrafvollzugs, in: Psychosozial, Jg.
29/2006, H. 2 = Nr. 104, S. 23-33 (Standort: USB Köln(38)-XG5196; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
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INHALT: "Der Verfasser diskutiert die neuere Entwicklung im Jugendstrafvollzug und stellt ein
fortscheitendes Abschmelzen des Erziehungsgedankens fest. Seit der Abschaffung der Jugendstrafe von unbestimmter Dauer hat sich eine Gewichtsverschiebung von der erzieherischen Hilfe für den Jugendlichen zum absichernden Schutz vor den Jugendlichen ereignet.
Zukünftig sollte sich der Jugendvollzug wieder aus der Abhängigkeit vom allgemeinen Vollzug lösen und ein eigenständiges, für Erprobungen offenes Erziehungskonzept entwerfen."
(Autorenreferat)
[186-F] Brondies, Marc, Dipl.-Soz.; Kanz, Kristina; Kunadt, Susann, Dipl.-Soz.; Pollich, Daniela,
Dipl.-Soz.; Pöge, Andreas, M.A.; Pöge, Alina, Dipl.-Päd.; Walburg, Christian, Univ. Münster;
Wittenberg, Jochen, M.A. (Bearbeitung); Reinecke, Jost, Prof.Dr.; Boers, Klaus, Prof.Dr. (Leitung):
Kriminalität in der modernen Stadt. Jugenddelinquenz und -devianz im Wandel von urbanen Sozialmilieus, Lebens-, Freizeit- und Konsumstilen, ethnisch-kulturellen Orientierungen
und sozialer Kontrolle (Teilprojekt im Rahmen des Projektverbunds "PolitikON")
INHALT: Das Ziel des Forschungsprojekts liegt in der Untersuchung der Entstehung und Entwicklung delinquenter bzw. devianter Handlungsstile sowie deren Kontrollbedingungen bzw.
Kontrollprozesse im Längsschnitt. Der theoretische Zugang führt zu einer Verbindung zwischen handlungstheoretischen und systemtheoretischen Konzepten. Handlungstheoretisch soll
auf der Grundlage eines dynamischen Mehrebenenmodells untersucht werden, inwieweit sozialstrukturelle Aspekte situationsspezifisch über individuelle Verhaltensorientierungen zu
bestimmten delinquenten und abweichenden Verhaltensweisen führen, wie stark die Beziehung zwischen den kontextspezifischen individuellen Gewalthandlungen und den aggregierten Kriminalitätsraten ist und welche Bedeutung sozialräumliche Segregationsprozesse in diesem Zusammenhang haben. Systemtheoretisch soll die operative Eigendynamik der sozialen
Kontrolle und deren Effekte auf die sich wiederholenden Muster krimineller Handlungen geprüft werden. Hiermit wird auch eine theoretisch angemessenere Erklärung der immer wieder
berichteten Differenz zwischen Hell- und Dunkelfeldinformationen angestrebt. Der methodische Zugang erfordert ein für diesen theoretischen und inhaltlichen Kontext in Deutschland
zum ersten Mal geplantes kohortenspezifisches Längsschnittdesign, das in zwei westdeutschen Städten mit unterschiedlicher Größe und Sozialstruktur umgesetzt werden soll. Die
durch wiederholte Schülerbefragungen erhobenen Längsschnittinformationen (Paneldaten)
sollen sowohl die Analyse von Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen den zentralen Untersuchungsvariablen (einschließlich möglicher Rückkopplungsprozesse) als auch die Analyse
von Stabilität und Veränderung der individuellen Kriminalitätsraten ermöglichen.
METHODE: Handlungstheoretischer Ansatz (Rational-Choice-Theory) zur Erklärung devianten
und delinquenten Verhaltens; systemtheoretisches Konzept zur Berücksichtigung des Einflusses sozialer Kontrolle (insbesondere Polizei und Justiz). Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe:
N1=2.000, N2=7.000; Schüler; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hilfert, N.: Methodendokumentation der kriminologischen Schülerbefragung in Duisburg 2004. Schriftenreihe "Jugendkriminalität in der modernen Stadt Methoden", H. 10. Münster, Bielefeld 2005.+++Pöge, A.: Methodendokumentation der kriminologischen Schülerbefragung in Münster 2000-2003 - Vier-Wellen-Panel. Schriftenreihe
"Jugendkriminalität in der modernen Stadt - Methoden", H. 9. Münster, Trier 2005.+++
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Brondies, M.: Methodendokumentation der Lehrerbefragung an Münsteraner und Duisburger
Schulen 2003. Schriftenreihe "Jugendkriminalität in der modernen Stadt - Methoden", H. 8.
Münster, Trier 2004.+++Wittenberg, J.: Methodendokumentation der kriminologischen Schülerbefragung in Münster 2003. Schriftenreihe "Jugendkriminalität in der modernen Stadt Methoden", H. 7. Münster, Trier 2004.+++Brondies, M.: Methodendokumentation der kriminologischen Schülerbefragung in Duisburg 2003. Schriftenreihe "Jugendkriminalität in der
modernen Stadt - Methoden", H. 6. Münster, Trier 2004.+++Motzke, K., Brondies, M.: Methodendokumentation der kriminologischen Schülerbefragung in Duisburg 2002. Schriftenreihe "Jugendkriminalität in der modernen Stadt - Methoden", H. 5. Münster, Trier 2004.
+++Wittenberg, J.: Methodendokumentation der kriminologischen Schülerbefragung in
Münster 2002. Schriftenreihe "Kriminalität in der modernen Stadt - Methoden", H. 4. Münster, Trier 2004.+++Wittenberg, J.; Hilfert, N.: Methodendokumentation der kriminologischen
Schülerbefragung in Bocholt 2001. Schriftenreihe "Kriminalität in der modernen Stadt - Methoden", H. 3. Münster, Trier 2004.+++Wittenberg, J.: Methodendokumentation der kriminologischen Schülerbefragung in Münster 2001. Schriftenreihe "Kriminalität in der modernen
Stadt - Methoden", H. 2. Münster, Trier 2004.+++Motzke, K.; Wittenberg, J.: Methodendokumentation der kriminologischen Schülerbefragung in Münster 2000. Schriftenreihe
"Kriminalität in der modernen Stadt - Methoden", H. 1. Münster, Trier 2004.+++Solberg, A.:
Ethnicity and self-reported delinquency: how to define ethnicity? in: Queloz, N.; Brossard,
R.; Bütikofer, R.F.; Meyer-Bisch, B.; Pittet, D. (eds.): Migrations and ethnic minorities: impacts on youth crime and challenges for the juvenile justice and other intervention systems.
ART: gefördert BEGINN: 2002-02 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE II Methoden der empirischen
Sozialforschung und Sozialpsychologie (Postfach 100131, 33501 Bielefeld); Universität
Münster, FB 03 Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Kriminalwissenschaften
(Bispinghof 24-25, 48143 Münster)
KONTAKT: Boers, Klaus (Prof.Dr. e-mail: [email protected], Tel. 0251-83-22749, Fax:
0251-83-22376)
[187-L] Butterwegge, Christoph:
Wie man der wachsenden Kinderarmut begegnen und vorbeugen kann, in: Deutsche Jugend :
Zeitschrift für Jugendfragen und Jugendarbeit, Jg. 52/2004, H. 10, S. 435-441
INHALT: Ca. 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche in der Bundesrepublik Deutschland sind
arm; über eine Million davon lebt in Sozialhilfe-Haushalten. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer "Infantilisierung der Armut". Der Autor setzt sich in diesem Beitrag mit
der wachsenden Kinderarmut auseinander. Dabei interessieren ihn besonders die "postmodernen" Züge der Verarmung, die mit der neoliberalistischen "Globalisierung" zu tun haben. Der
Autor erläutert die Ursachen der Verarmung von Familien, Kindern und Jugendlichen und
sichtet kritisch aktuell diskutierte Maßnahmen zur Verringerung bzw. Verhinderung von Kinderarmut. (DJI/Sd)
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[188-L] Dietrich, Hans; Kleinert, Corinna:
Der lange Arm der sozialen Herkunft: Bildungsentscheidungen arbeitsloser Jugendlicher, in:
Claus J. Tully (Hrsg.): Lernen in flexibilisierten Welten : wie sich das Lernen der Jugend verändert, Weinheim: Juventa Verl., 2006, S. 111-130, ISBN: 3-7799-1743-2
INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welche arbeitslosen Jugendlichen, die bereits eine berufliche Ausbildung erworben haben, eine erneute Ausbildung aufnehmen und
auf diesem Wege - zumindest vorläufig - aus der Arbeitslosigkeit ausscheiden. Als theoretische Zugänge, die individuelle Bildungsentscheidungen beeinflussen, werden zum einen die
Humankapitaltheorie, zum anderen die Theorie der schichtspezifischen Bildungsentscheidung
herangezogen. Die empirische Untersuchung basiert auf einer Befragung des IAB zu Übergängen Jugendlicher aus der Arbeitslosigkeit. Zielgruppe waren junge Menschen im Alter
von 15 bis 24 Jahren, die zwischen 1998 und 1999 arbeitslos waren. Diese wurden bis 2001
mehrfach telefonisch befragt. Es zeigt sich, dass der Übergang in eine erneute Ausbildung für
jugendliche Arbeitslose einen quantitativ bedeutsamen Weg aus der Arbeitslosigkeit darstellt.
"Bildungsentscheidungen werden in einem zeitlichen Prozess von differenzierten Abfolgen
getroffen, die von bereits vollzogenen Entscheidungen und Bildungsergebnissen abhängen."
Ein wesentlicher Einfluss geht auch von institutionellen Regelungen aus, die die Aufnahme
einer erneuten Ausbildung oftmals von vorhandenen Zertifikaten, Noten und Altersnormen
abhängig machen. "Auch die soziale Herkunft beeinflusst, welche Ausstiegsoption aus Arbeitslosigkeit Jugendliche wählen und für welche Form von Qualifizierung sie sich entscheiden." (IAB2)
[189-L] Dietrich, Hans:
Arbeitslosigkeit von Jugendlichen und Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik in europäischen
Staaten, in: Jens U. Prager, Clemens Wieland (Hrsg.): Von der Schule in die Arbeitswelt : Bildungspfade im europäischen Vergleich, Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung, 2005, S. 31-47,
ISBN: 3-89204-868-1
INHALT: Jugendarbeitslosigkeit ist seit Jahren ein zentrales Thema in der EU. Die amtlichen
Zahlen belegen, dass unter den Mitgliedsländern im Hinblick auf die Jugendarbeitslosigkeit
erhebliche Unterschiede bestehen. Auf der Basis der Eurostat-Daten gibt der Beitrag einen
vergleichenden Überblick über die Entwicklung der Arbeitslosenquoten für Jugendliche im
Zeitraum von 1990 bis 2003 und die Entwicklung der Erwerbsquoten für Jugendliche von
1990 bis 2000 in Dänemark, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Finnland, Schweden,
Großbritannien, Island und Norwegen. Der Übergang von der allgemeinbildenden Schulphase
bis zur Integration in das Erwerbssystem ist als Abfolge von in der Regel befristeten Statuszuständen zu begreifen, die sich länderspezifisch unterscheiden und auch länderspezifische
Übergangshilfen und andere staatliche Maßnahmen zur Folge haben. Es wird ein Überblick
über die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen für Jugendliche und die nach Ländern sehr unterschiedliche Teilnahme an solchen Maßnahmen gegeben. Die Übergangswahrscheinlichkeit
ist länderspezifisch eng mit spezifischen Bildungsabschlüssen verknüpft. Unter Einbeziehung
des Ländereffekts sowie der individuellen Merkmale von länger arbeitslosen Jugendlichen
lässt sich folgendes Fazit ziehen: Je länger die jungen Menschen insgesamt arbeitslos waren,
desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie in Erwerbstätigkeit kommen. (IAB)
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4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
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[190-F] Durner, Patrick; Hessmann, Felix; Heinzelmann, Andrea, Dipl.-Päd.; Rosch, Annette,
Dipl.-Päd.; Lieb, Nicole, Dipl.-Päd.; Zachmann, Gitta, Dipl.-Päd.; Klenk, Sylvie, Dipl.-Soz.Päd.;
Lochmüller, Andrea, Dipl.-Päd. Dipl.-Soz.Päd.; Hentschel, Iris (Bearbeitung); Ulich, Dieter,
Prof.Dr.; Kratzer, Silvia, Dipl.-Psych.; Bach, Johannes, Dr. (Leitung):
Aggressionsverminderung
INHALT: Konflikte und Gewalt zwischen Jugendlichen sind zentrale Diskussions- und Brennpunkte in der Diskussion über Veränderungen der Gesellschaft und deren Konsequenzen für
Heranwachsende, dies gilt insbesondere für Schulen und deren Umfeld: Gibt es einen Anstieg
an Aggression? Ist es möglich "traditionelle" Instrumente der Pädagogik für Prävention und
Intervention zu verwenden? Unserer Ansicht nach besteht eine zentrale Aufgabe darin, bestehende Programme zu evaluieren, um effektive Möglichkeiten zu finden, aggressivem Verhalten wirkungsvoll entgegenzutreten und hieraus Schlussfolgerung sowohl für theoretische
Rahmenmodelle als auch für weitere Aktivitäten in Schulen und Gefängnissen zu ziehen.
Kern des durchgeführten Projektes ist die Evaluation eines kognitiven Interventionstrainings
bei jugendlichen Strafgefangenen und Schülern. Das durchgeführte Programm (Standpunkte)
ist eine deutsche Adaptation des Programms von Guerra & Slaby (1990). Es basiert auf der
Annahme, dass aggressive Jugendliche Fehler in der Wahrnehmung und Bewertung sozialer
Situationen machen und ihnen wenig Handlungsalternativen zur Verfügung stehen. Das Programm umfasst 12 Sitzungen, welches einen 8-Stufenplan als soziales Problemlösemodell mit
folgenden Stufen verwendet: (a) Gibt es ein Problem? (b) Stopp und denke nach. (c) Warum
gibt es einen Konflikt? (d) Was will ich? (e) Überlege dir Lösungen! (f) Beachte die Konsequenzen! (g) Wähle eine Möglichkeit und führe sie aus. (h) Bewerte die Ergebnisse. Das Programm zielt darauf ab, die Einstellungen der Teilnehmer zu Gewalt zu verändern und ihnen
mehr Möglichkeiten im Umgang mit ambivalenten und schwierigen Situationen zu geben.
Hierbei wird ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, zunächst anhand von Beispielen oder
Situationen eine bestimmte Problematik aufzuzeigen. In einem zweiten Schritt wird dann versucht, bei den konkreten Erfahrungen der Jugendlichen mit ähnlichen Situationen anzusetzen.
Diese werden dann entweder in Rollenspielen auf neue und andere Art und Weise erfahrbar
gemacht und somit der Horizont der Jugendlichen erweitert bzw. ihnen eine Erweiterung der
Perspektive ermöglicht. Oder es werden die unterschiedlichen Einstellungen oder Erfahrungen in der Gruppe diskutiert.
METHODE: Kern des durchgeführten Projektes ist die Evaluation eines kognitiven Interventionstrainings bei Schülern und jugendlichen Strafgefangenen und. Das durchgeführte Programm
(Standpunkte) ist eine deutsche Adaptation des Programms von Guerra & Slaby (1990). Es
basiert auf der Annahme, dass aggressive Jugendliche Fehler in der Wahrnehmung und Bewertung sozialer Situationen machen und ihnen wenig Handlungsalternativen zur Verfügung
stehen. Der erste Schritt bestand in der Übersetzung des Workbooks und Leitermanuals ins
Deutsche. Hierbei lag eine besondere Schwierigkeit in der Adaptationen der Problemgeschichten und Dilemmata an deutsche Verhältnisse. Es war ein besonderes Anliegen des Übersetzers (Herrn Dr. Bach), möglichst genau die Alltagsprobleme der deutschen Jugendlichen und nicht einfach die amerikanische Version von Guerra & Slaby zu übersetzen. In einem nächsten Schritt wurde ein Training der Interventionsleitern mit dem Programm durchgeführt. Die Gruppenleiter wurden von Herrn Dr. Bach mit einer vorläufigen Version des
Programms mit Hilfe von Übungen und Rollenspielen ausgebildet. Aufgrund der Erfahrung
im Rahmen dieser intensiven Ausbildung konnte das Programm verbessert und weitere notwendige kulturspezifische Adaptationen vorgenommen werden. Diese bestanden beispielsweise in einer weiteren Angleichung der Dilemmageschichten an deutsche Verhältnisse oder
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4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
in der Berücksichtigung des Freizeitverhaltens deutscher Jugendlicher für die Einzelbefragung. Das Programm wurde von Diplomanden und Doktoranden mit etwa 60 Schülern in verschiedenen Schulen (Haupt- und Berufsschule) und mit etwa 30 jugendlichen Strafgefangenen über einen Zeitraum von 12 Wochen durchgeführt. Die einzelnen Sitzungen fanden wöchentlich mit jeweils 2 Stunden statt. Die Gruppen bestanden aus 6-10 männlichen und weiblichen Teilnehmern unter der Anleitung von 2 Gruppenleitern beiderlei Geschlechts. Im Programm werden verschiedene Methoden verwendet: Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppendiskussionen und Rollenspiele.
ART: gefördert BEGINN: 2003-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution;
EADS Augsburg; Bündnis für Kinder
INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Psychologie und Forschungsstelle für Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg)
KONTAKT: Kratzer, Silvia (Tel. 0821-598-5610, Fax: 0821-598-5289,
e-mail: [email protected]); Bach, Johannes (Dr. Tel. 0821-598-5610,
e-mail: [email protected])
[191-L] Ehret, Rebekka:
Geteiltes Leid - doppelte Gewalt: kulturelle Dimensionen des Jugend-und-Gewalt-Komplexes im Kontext von Migration, in: Joachim Küchenhoff, Anton Hügli, Ueli Mäder (Hrsg.):
Gewalt : Ursachen, Formen, Prävention, Gießen: Psychosozial-Verl., 2005, S. 267-286, ISBN: 389806-303-8 (Standort: UB Essen(465)-HSH3244)
INHALT: Im Zusammenhang mit jugendlichen Straffälligen werden zunehmend auch Fragen von
Migrationsbewegungen, Asyl- und Ausländerpolitik, interkultureller Interaktion und Segregation diskutiert, wobei implizit eine Kulturabhängigkeit von Devianz unterstellt und einer ganzen Gruppe ein bestimmtes ethnokulturelles Verhalten als "natürliche" Eigenart empirisch
ungeprüft zugeschrieben wird. Ziel des vorliegenden Aufsatzes ist es, einen kritischen Blick
auf diese Zuschreibungen zu werfen und zu untersuchen, welcher Logik von gesellschaftlicher Ordnung und Norm es entspricht, dass die Gewalt von - insbesondere nichtautochthonen
- Jugendlichen mit einer Vorstellung von Unordnung verbunden wird. Ferner wird die Frage
verfolgt, welche kulturellen und sozialen Besonderheiten und traditionellen Wertvorstellungen von Differenz und Devianz in der Expertenkultur der Schweiz eine Rolle spielen und wie
sich diese im gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema "Jugend und Gewalt im Kontext
von Migration" auswirken. Dabei werden die Zuschreibungen, die Gewalt und Lebensalter
(Jugend) und Gewalt und Migration (Ausländer) miteinander verkoppeln, anhand einer Auswertung von Tiefeninterviews mit sieben Sachverständigen rekonstruiert. (ICI2)
[192-L] Endrikat, Kirsten:
Jüngere Menschen: größere Ängste, geringere Feindseligkeit, in: Wilhelm Heitmeyer (Hrsg.):
Deutsche Zustände : Folge 4, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2006, S. 101-114, ISBN: 3-51812454-4
INHALT: Die Autorin untersucht die Desintegrationsängste und die Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF) bei jüngeren Personen zwischen 16 und 25 Jahren und zieht einen
Vergleich mit Personen, die 26 Jahre und älter sind. Sie berichtet hierzu über die empirischen
soFid Jugendforschung 2006/2
4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
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Ergebnisse des GMF-Surveys von 2005, die sich auf die sozialstrukturelle, institutionelle und
gemeinschaftliche Dimension der sozialen Integration beziehen. Sie überprüft insbesondere
drei Forschungshypothesen: (1) Desintegrationsbelastungen haben z.B. durch steigende Arbeitslosigkeit und einen Mangel an Ausbildungsplätzen seit den 1980er Jahren deutlich zugenommen. Da die jüngere Altersgruppe in dieser kritischen Phase aufgewachsen ist, wird angenommen, dass Desintegrationsängste bei diesen größer sind als bei der älteren Vergleichsgruppe. (2) Seit den 1980er Jahren hat sich die Erziehung in Familie und Schule liberalisiert
und jungen Menschen werden mehr Mitspracherechte bei der Alltagsgestaltung zugestanden.
Auch die Kontaktmöglichkeiten mit Fremden führen zu einer Differenzierung von Wahrnehmungen, so dass angenommen wird, dass die Ausmaße von GMF bei der Gruppe der 16- bis
25jährigen geringer sind als bei der älteren Vergleichsgruppe. (3) Da jüngere Personen einerseits größere Ängste haben, weil sie keinen dauerhaften Einstieg ins Berufsleben finden und
andererseits aufgrund der veränderten Sozialisationsbedingungen und des gesellschaftlichen
Klimas geringere feindselige Mentalitäten aufweisen, wird angenommen, dass unterschiedliche Zusammenhänge zwischen Desintegrationsindikatoren und den Elementen der GMF bei
beiden Altersgruppen bestehen. (ICI2)
[193-L] Fertig, Michael; Tamm, Marcus:
Kinderarmut in reichen Ländern, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 26, S. 18-24 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/W0RF2P.pdf)
INHALT: "In den OECD-Staaten variiert der Anteil an Kindern, die in relativer Armut leben,
zwischen rund 3 und 25 Prozent. In den meisten dieser Länder war im letzten Jahrzehnt ein
Anstieg der Kinderarmut zu verzeichnen. Dieser Beitrag analysiert den Einfluss potenzieller
Determinanten von Kinderarmut, insbesondere von familienbezogenen Sozialausgaben." (Autorenreferat)
[194-F] Feustel, Elke, Dr.phil. (Bearbeitung):
Neue Kinderarmut - Armut an Kindern. Wie kommt Deutschland aus dieser Sackgasse heraus?
INHALT: Es geht darum, sozialethisch begründete, politisch durchsetzbare und ökonomisch verkraftbare Lösungsstrategien für das wachsende Problem der Kinderarmut zu erarbeiten sowie
Zusammenhänge zwischen der Kinderarmut und Armut an Kindern (niedrige Geburtenrate)
aufzuzeigen.
METHODE: Auswertung und Neubewertung empirischer Studien wie PISA-2003-, IGLU-, OECD-, Shell-Jugendstudie etc.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: keine
Angabe FINANZIERER: Institution; Bischöfliche Stiftung gemeinsam für das Leben, Hildesheim
INSTITUTION: Forschungsinstitut für Philosophie Hannover (Gerberstr. 26, 30169 Hannover)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-8113955, e-mail: [email protected] o. [email protected])
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4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
[195-L] Flick, Uwe; Röhnsch, Gundula:
"Ich vertrau der anderen Person eigentlich ...": Armut und Obdachlosigkeit als Kontexte
sexuellen Risiko- und Schutzverhaltens von Jugendlichen, in: Zeitschrift für Soziologie der
Erziehung und Sozialisation, Jg. 26/2006, H. 2, S. 171-187 (Standort: USB Köln(38)-XG02735;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Was heißt es für Jugendliche in Deutschland, 'auf der Straße' zu leben? Welche Auswirkungen hat diese Lebenssituation, die von Armut und sozialer Benachteiligung gekennzeichnet ist, auf Gesundheitsvorstellungen und -verhaltensweisen der Betroffenen? Solchen
Fragen wird hier auf der Grundlage der Ergebnisse einer von der DFG geförderten Studie exemplarisch anhand des Sexualverhaltens der Jugendlichen nachgegangen. Da eine wesentliche Gesundheitsgefahr, der Straßenjugendliche ausgesetzt sind, sexuell übertragbare Erkrankungen darstellen, ist es von besonderem Interesse, wie dieses mögliche 'objektive' Risiko
wahrgenommen und verarbeitet wird. In diesem Kontext lassen sich drei Typen unterschiedlicher Deutungs- und Handlungsmuster identifizieren. Sie differieren vor allem im Hinblick
auf das Risikobewusstsein der Jugendlichen sowie die Absicht, sich schützen zu wollen. Im
Einzelnen zeigen sich Unterschiede in Bezug darauf, welche Einstellung die Jugendlichen
gegenüber Kondomen vertreten, ob sie andere Schutzmaßnahmen 'jenseits' des Präservativs
anwenden und inwiefern sie diese als 'sicher' erleben. Abschließend werden Konsequenzen
aus den Studienergebnissen für eine zielgruppenspezifische Sexualprävention diskutiert."
(Autorenreferat)
[196-F] Fritzsche, Sylke, Dipl.-Soz.; Sandring, Sabine, Dipl.-Soz.; Wiezorek, Christine, Dipl.Päd.; Pfaff, Nicolle, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Krüger, Heinz-Hermann, Prof.Dr.; Helsper, Werner,
Prof.Dr. (Leitung):
Politische Orientierungen von Jugendlichen im Rahmen schulischer Anerkennungsbeziehungen - eine quantitative und qualitative Studie in den neuen und alten Bundesländern
INHALT: Ziel des Projektes ist es, rechtsorientierte fremdenfeindliche und gewaltförmige Orientierungen von Jugendlichen im Rahmen schulischer Anerkennungsbeziehungen zu untersuchen. Es verbindet Ansätze der Schulkultur-, Rechtsextremismus- und Gewaltforschung und
knüpft an modernisierungs- und sozialisationstheoretische Diskurslinien sowie an den Diskurs von Anerkennung an. Forschungsmethodisch ist geplant, eine quantitative und eine qualitative Teilstudie zu verbinden. In einem ersten Schritt soll eine repräsentative Befragung
von 14- bis 16-jährigen Schülern an insgesamt etwa 44 Schulen in zwei neuen und zwei alten
Bundesländern durchgeführt werden. An die ersten Erkenntnisse der quantitativen Befragung
anknüpfend und anschließend zeitgleich parallel soll eine qualitative Teilstudie an je einem
Gymnasium sowie an einer Haupt- bzw. Sekundarschule in den ausgewählten ost- und westdeutschen Regionen realisiert werden, die sich auf eine Ethnographie schulischer Anerkennungssituationen, auf Gruppendiskussionen mit rechtsorientierten Schülern und deren Lehrern sowie auf biographische Schülerinterviews stützt. Das Gesamtprojekt wird wichtige neue
Erkenntnisse zum Thema Schule, Gewalt und Rechtsextremismus liefern, aus denen auch
Konsequenzen für die Verbesserung der Gestaltung des Schulklimas an Einzelschulen sowie
der Reform der politischen Bildung resultieren können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Sachsen
METHODE: Modernisierungs- und sozialisationstheoretische Diskurslinien; Rechtsextremismusund Gewaltforschung; Diskurs um Anerkennung; Schulklima-, Schulkultur- und Unterrichts-
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4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
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forschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 5.400; SchülerInnen -quantitative Teilstudie-). Qualitatives
Interview, biographisch (Stichprobe: ca. 25; -qualitative Teilstudie-). Gruppendiskussion
(Stichprobe: ca. 10; -qualitative Teilstudie-). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: ca. 200;
ethnographische Protokolle -qualitative Teilstudie-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des
Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Helsper, Werner; Krüger, Heinz-Hermann; Fritzsche, Sylke; Sandring, Sabine; Wiezorek, Christine; Böhm-Kasper, Oliver; Pfaff, Nicolle: Unpolitische Jugend? Eine Studie zum Verhältnis von Schule, Anerkennung und Politik. Wiesbaden: VS
Verl. für Sozialwiss. (erscheint 2006).+++Hummrich, Merle; Wiezorek, Christine: Eltern und
Lehrer: pädagogische Generationsbeziehungen im Konflikt? in: Badawia, T.; Hamburger, F.;
Hummrich, M.: Bildung durch Migration - über Anerkennung und Integration in der Einwanderungsgesellschaft. 2005, S. 105-119.+++Helsper, Werner; Sandring, Sabine; Wiezorek,
Christine: Anerkennung in institutionalisierten, professionellen pädagogischen Beziehungen.
in: Heitmeyer, Wilhelm; Imbusch, Peter (Hrsg.): Integrationspotenziale einer modernen Gesellschaft. Reihe: Analysen zu gesellschaftlicher Integration und Desintegration. Wiesbaden:
VS Verl. für Sozialwiss. 2005, S. 179-206. ISBN 3-531-14107-4.+++Fritzsche, Sylke: Politische Orientierungen von Jugendlichen: Partizipationsversprechen einlösen. in: Erziehung und
Wissenschaft, 2005, H. 9, S. 6.+++Fritzsche, Sylke: Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt
"Politische Orientierungen im Rahmen schulischer Anerkennungsbeziehungen - eine Quantitative und qualitative Studie in den neuen und alten Bundesländern": Jugend, Politik und
Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. in: Erziehung und Wissenschaft, 2005, H. 2, S.
6.+++Böhm-Kasper, Oliver; Fritzsche, Sylke; Krappidel, Adrienne; Siebholz, Susanne: Skalenhandbuch zum Schülerfragebogen aus dem Projekt "Politische Orientierungen bei Schülern im Rahmen schulischer Anerkennungsbeziehungen". in: Werkstatthefte des ZSL, 2004,
H. 24.
ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-06 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Zentrum für Schulforschung und Fragen der Lehrerbildung (Franckeplatz 1, 06099 Halle)
KONTAKT: Fritzsche, Sylke (Tel. 0345-5523825, e-mail: [email protected])
[197-L] Fromm, Sabine; Lang, Kristina:
Ein nicht eingelöstes Versprechen: stellen die Unruhen in den Vorstädten Frankreichs das
Konzept der Kohäsion in Frage?, in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg.
31/2006, H. 5, S. 30-38 (Standort: USB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Im Herbst 2005 kam es zu schweren Unruhen in den französischen Vorstädten, an
denen vor allem Jugendliche aus Immigrantenfamilien beteiligt waren. Der Konflikt hatte aber nicht nur eine ethnische Dimension; er legte soziale Spaltungstendenzen offen, die in der
sozioökonomischen Benachteiligung der Bewohner der so genannten Banlieues wurzeln und
Frankreichs Selbstverständnis als egalitäres und solidarisches Gemeinwesen ('Egalité, Fraternité, Liberté') in Frage zu stellen scheinen. Diese Spaltungstendenzen stehen in Widerspruch
zu der für Frankreich zentralen Idee der 'cohésion' und werfen die Frage auf, ob die spezifisch
französische Variante dieses Konzepts, das seit den achtziger Jahren auch eine bedeutsame
Rolle für internationale und andere nationale Politiken spielt, gescheitert ist. Der Blick auf
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4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
Frankreich ist deshalb auch wichtig für andere Länder: Als allgemeine Tendenz ist in den
letzten Jahren eine Veränderung der Politik für schlecht integrierte Gruppen der Bevölkerung
zu beobachten. Dies gilt für die Migrationspolitik ebenso wie zum Beispiel für die Politik der
Aktivierung für Bevölkerungsgruppen, die nicht am Arbeitsmarkt partizipieren. Generell wird
eine stärkere Anpassung an die Normen der Mehrheitsgesellschaft gefordert. Welche Erkenntnisse lassen sich für eine Politik der Kohäsion aus den Problemen Frankreichs gewinnen?" (Autorenreferat)
[198-L] Groh-Samberg, Olaf; Grundmann, Matthias:
Soziale Ungleichheit im Kindes- und Jugendalter, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage
zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 26, S. 11-18 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/W0RF2P.pdf)
INHALT: "Es wird gezeigt, dass die Ausgrenzungsrisiken bei Kindern und Jugendlichen in extremer Weise nach klassenspezifischer und ethnischer Herkunft differenziert sind. Angesichts
dieser strukturellen Benachteiligung muss das Bewältigungshandeln widersprüchlich bleiben.
Kritisiert wird die Pädagogisierung sozialer Struktureffekte." (Autorenreferat)
[199-L] Hagen, Jutta:
Wenn Überflüssige aufsässig werden: Armut als Ordnungsproblem, in: Sozialmagazin : die
Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 31/2006, H. 2, S. 38-42 (Standort: USB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Jugendkrawalle in Frankreich im November letzten Jahres sind aus verschiedenen
Gründen für die Fachöffentlichkeit der Sozialen Arbeit von Interesse. Bevor jedoch Handlungsbedarf angemeldet wird und Quartiersmanagement, Sozialraum orientierte Konzepte der
Jugendhilfe und Ähnliches mehr empfohlen werden, gilt es zu prüfen, ob bessere Sozialarbeit
das ist, was den Jugendlichen in den Banlieues fehlt. Mit diesem Artikel sollen diesbezüglich
Zweifel angemeldet werden, die einer nüchternen Analyse dieser Ereignisse und ihrer Besprechung in der deutschen Öffentlichkeit entspringen." (Autorenreferat)
[200-L] Holz, Gerda:
Lebenslagen und Chancen von Kindern in Deutschland, in: Aus Politik und Zeitgeschichte :
Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 26, S. 3-11 (Standort: USB Köln(38)Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
URL: http://www.bpb.de/files/W0RF2P.pdf)
INHALT: "Kindheit bedeutet für die größer werdende Zahl Minderjähriger ein Aufwachsen unter
Armutsbedingungen. Im Beitrag werden die Folgen heute und für die Zukunft als Vergleich
zwischen armen und nicht-armen Kindern bis zum Ende der Grundschulzeit skizziert. Konsequenz muss ein Perspektivenwechsel im Sinne einer kindbezogenen Armutsprävention sein."
(Autorenreferat)
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[201-L] Jahr, Marika; Judersleben, Anne; Teichmann, Kristin; Bedewitz, Marie:
Warum Sprayen?: eine Analyse über Graffiti und Freizeitverhalten, in: Reinhold Sackmann;
Universität Halle-Wittenberg, Institut für Soziologie (Hrsg.): Graffiti zwischen Kunst und Ärgernis : empirische Studien zu einem städtischen Problem, 2006, S. 46-53 (Graue Literatur;
URL: http://www.soziologie.uni-halle.de/publikationen/pdf/0601.pdf)
INHALT: Die Untersuchung von 2005 in Halle/Saale prüft, ob subjektiv wahrgenommene Benachteiligung bei den Möglichkeiten der Freizeitgestaltung als Ursache für vermehrtes Sprayen von Graffiti genannt werden kann. In diesem Zusammenhang werden drei grundlegende
Hypothesen als Ausgangspunkt für die Analyse formuliert: (1) Je schlechter der soziale Status
in einem Stadtbezirk (und damit der soziale Status der Sprayer dieses Gebietes), desto häufiger sind Graffiti an den Außenwänden von Schulen und Gebäuden in der näheren Umgebung
der Schule zu finden. (2) Je niedriger der soziale Status in einem Stadtgebiet, desto weniger
Möglichkeiten der entgeltlichen Freizeitbeschäftigung sind vorhanden. (3) Je weniger Möglichkeiten der (entgeltlichen) Freizeitgestaltung in einem Stadtteil, desto häufiger ist das Erscheinen von Graffiti an den Außenwänden von Schulen und in der näheren Umgebung in
diesem Stadtteil. Der Untersuchungsgegenstand ist dementsprechend komplex: zwei sich in
ihrem sozialen Status unterscheidende Stadtteile von Halle; jeweils zwei Schulen und deren
Umgebung im jeweiligen Stadtteil; die Anzahl der untersuchten Freizeiteinrichtungen in beiden Stadtteilen und jugendliche Personen, die zum Erhebungszeitpunkt in den Stadtteilen bei
der Besichtung der Freizeiteinrichtungen angetroffen werden. Mit Hilfe der Fragebogen werden die subjektive Wahrnehmung der Jugendlichen über die vorhandenen Freizeitgestaltungsmöglichkeiten erfasst, durch die Untersuchung der Einrichtungen anhand der Beobachtungsbogen wird eine objektive Ansicht ermittelt. Die empirischen Befunde bestätigen alle
drei Hypothesen. So lässt sich für die Studie zusammenfassend festhalten, dass subjektiv
wahrgenommene Benachteiligung bei den Möglichkeiten der Freizeitgestaltung als Ursache
für vermehrtes Sprayen von Graffiti genannt werden kann. Dabei wird Benachteiligung von
den Befragten nicht nur aufgrund der Anzahl der Freizeitmöglichkeiten wahrgenommen, obwohl hier die objektiv größten Unterschiede zu finden sind. Vielmehr spielen auch die (subjektiv wahrgenommenen) Unterschiede bezüglich der finanziellen Möglichkeiten des Befragten und dessen Familie sowie die verbleibende Zeit eine große Rolle. Das Problem ist also ein
vielschichtiges, und nicht nur die Bekämpfung der Folgen und Ursachen, sondern auch das
Einwirken auf die Einstellung der Jugendlichen könnte Effekte auf die Anzahl der Graffiti
haben. (ICG2)
[202-L] Klett, Kristian:
Gewalt an Schulen: eine deutschlandweite Online-Schülerbefragung zur Gewaltsituation an
Schulen, Köln 2004, 193 S. (Graue Literatur; URL: http://kups.ub.uni-koeln.de/volltexte/2006/
1617/pdf/gewalt-an-schulen-dissertation-imprimatur.pdf)
INHALT: "Ist Schule immer auch ein Ort der Gewalt? Diese Frage erscheint auf den ersten Blick
redundant. Vor allem bei der Durchsicht einschlägiger Pressemitteilungen zum Phänomen der
Jugendgewalt. Doch hieran schließen sich direkt weitere Fragen an: Hat es eine gewaltfreie
Schule je gegeben? Haben junge Menschen nicht zu allen Zeiten ihre Freiräume ausgetestet?
Wird die Gewalt früherer Zeiten verharmlost, wenn wir die heutige Gewalt dramatisieren?
Oder ist die Zunahme der Jugendgewalt vielleicht eine Erfindung von Wirklichkeit? Das
Thema 'Gewalt an Schulen' siedelt sich immer zwischen den Sphären eines reißerischen me-
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4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
dialen 'Dauerbrenners', bzw. einer populistischen politischen Diskussion und einem weiten
wissenschaftlichen Diskurs an. Es ist dabei einer Vielzahl von Interessen ausgesetzt. Diese
Arbeit versucht nun, einen Einblick hinter die Kulissen dieser funktionalisierten Diskussion
zu ermöglichen, wobei sie sich konkret mit der Gewaltsituation an deutschen Schulen mittels
einer Online-Schülerbefragung befasst. Hierbei liegt ein Hauptbemühen in der empirischen
Evaluierung des pädagogischen Handlungsrepertoires, der Möglichkeiten der Intervention,
sowie der Prävention zur Verminderung von Gewalttätigkeit und der Förderung von alternativen Handlungsstrukturen bei Jugendlichen. Dies ist, wie die Auswertung innerhalb der jetzt
vorliegenden Dissertation ergibt, vor allem im Hinblick auf die Persönlichkeitsentwicklung
der jeweiligen Schüler und damit auch im Makrokontext für die allgemeine Gesellschaftsentwicklung ein wichtiges bildungspolitisches Ziel. Die positiven Ergebnisse dieser Untersuchung bekräftigen mit Nachruck die Forderung eines frühzeitigen und flächendeckenden Einsatzes von Präventions- und Interventionsprogrammen, um Schulen die Möglichkeiten an die
Hand zu geben, um in die Sozialisation von Jugendlichen die wirksamen Effekte schulischer
Interventions- und Präventionsprogramme integrieren zu können Vor allem, um dadurch eine
Lernumgebung zu ermöglichen, die Ausgangspunkt einer friedlichen Konfliktkultur ist. Genau dann kann Schule immer auch ein Ort der Streitschlichtung und der Sozialkompetenzvermittlung sein." (Autorenreferat)
[203-L] Klocke, Andreas:
Armut im Kontext: die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen in deprivierten Lebenslagen, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 26/2006, H. 2, S. 158-170 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "In dem Beitrag wird die gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen
analysiert. Die Frage richtet sich auf die Bedeutsamkeit von Armut im Kontext weiterer sozialer Merkmale. Dazu werden die gesundheitlichen Zielvariablen nach folgenden Merkmalen
aufgebrochen: nach Alter, Geschlecht und Nationalität, Armut, Wohnumfeld und Familienform sowie der Qualität der Eltern-Kind-Beziehung und der Schulatmosphäre. Datengrundlage ist die im Jahre 2002 durchgeführte Studie 'Health Behaviour in School-Aged Children - A
WHO Cross National Study', eine alle vier Jahre durchgeführte repräsentative chülerbefragung in über 35 Ländern. Hier wird der deutsche Teildatensatz herangezogen (N=5.650). Die
Analysen zeigen einen signifikanten Effekt der Armut auf die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen, der allerdings von anderen sozialstrukturellen und sozialen Faktoren z.T. deutlich
überlagert wird." (Autorenreferat)
[204-L] Kohlstruck, Michael; Münch, Anna Verena:
Hypermaskuline Szenen und fremdenfeindliche Gewalt: der Fall Schöberl, in: Andreas Klärner, Michael Kohlstruck (Hrsg.): Moderner Rechtsextremismus in Deutschland, Hamburg: Hamburger Ed., 2006, S. 302-336, ISBN: 3-936096-62-7
INHALT: "Die Autoren analysieren am Beispiel eines überregional bekannt gewordenen Gewaltverbrechens das Phänomen rechtsextremer Jugendgewalt, indem sie die vermittelnde Ebene
der Jugendkultur, die Glorifizierung von Gewalt und Alkohol in der maskulinen Szene der
jugendlichen Täter, die 'Kultur der Männlichkeit' und das Vorhandensein von Ausgrenzungs-
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und Liquidationsdiskursen einbeziehen. Die Kontrastierung der komplexen Entstehungsbedingungen dieser Gewalttaten mit ihrer Klassifikation als 'rechtsextremistisch' durch Polizei
und Verfassungsschutz beleuchtet einmal mehr die Spannung zwischen dem sozialwissenschaftlichen und dem politischen Rechtsextremismus-Diskurs." (Autorenreferat)
[205-L] Köttig, Michaela:
Zur Entwicklung rechtsextremer Handlungs- und Orientierungsmuster von Mädchen und
jungen Frauen, in: Andreas Klärner, Michael Kohlstruck (Hrsg.): Moderner Rechtsextremismus
in Deutschland, Hamburg: Hamburger Ed., 2006, S. 257-274, ISBN: 3-936096-62-7
INHALT: "Die Autorin erweitert die biografische Perspektive um die Betonung der (De-)Thematisierung der Familienvergangenheit im Nationalsozialismus. Am Beispiel der von ihr interviewten Mädchen und Frauen zeigt sie, dass die Hinwendung zur rechtsextremen Szene einen Bearbeitungs- versuch problematischer biografischer Erfahrungen darstellen kann, in denen die Eltern nicht als verlässliche Bezugspersonen erlebt wurden. Auf diese Erfahrungen
reagierten, wie die Autorin an einem Fallbeispiel darlegt, die Mädchen und Frauen mit einer
starken Identifikation mit den Großeltern und deren vermeintlicher NS-Vergangenheit." (Autorenreferat)
[206-L] Krüger, Heinz-Hermann; Pfaff, Nicolle:
Zum Umgang mit rechten und ethnozentrischen Orientierungen an Schulen in SachsenAnhalt: Triangulation von Gruppendiskussionsverfahren und einem quantitativen Jugendsurvey, in: Ralf Bohnsack, Aglaja Przyborski, Burkhard Schäffer (Hrsg.): Das Gruppendiskussionsverfahren in der Forschungspraxis, Opladen: B. Budrich, 2006, S. 59-73, ISBN: 3-938094-41-9
INHALT: Der Beitrag stellt ein Forschungsprojekt vor, in dem der Umgang mit rechten und
ethnozentrischen Orientierungen an Schulen in Sachsen-Anhalt untersucht wurde. Die Triangulation des Gruppendiskussionsverfahrens und des quantitativen Jugendsurveys sind methodisch neu, da im Gegensatz zur üblichen Praxis das qualitative Verfahren nicht in einem lediglich explorativen Sinne verwendet wird, sondern dem dreistufigen Untersuchungsdesign
ein eigenständiger Stellenwert zugewiesen wird. Einer explorativen Vorstudie mit Schulleiterinterviews und ethnografischen Feldprotokollen folgt eine repräsentative Schülerbefragung, deren Ergebnisse als Suchstrategie für einen dritten Schritt verwendet wurden: für
Gruppendiskussionen mit ausgewählten Lehrer- und Schülergruppen an Schulen, die durch
die Voruntersuchungen entweder als Schulen mit hohem oder mit niedrigem Anteil von SchülerInnen mit "fremdenfeindlichen und rechten jugendkulturellen Einstellungen" eingestuft
worden waren. Beim Vergleich eines eher weniger belasteten Gymnasiums mit einer stärker
belasteten Sekundarschule können anhand der Gruppendiskussionen detailreiche Unterschiede in den schulklimatischen und schulkulturellen Rahmenbedingungen herausgearbeitet werden. In der abschließenden wechselseitigen Konfrontation der Ergebnisse der quantitativen
und qualitativen Arbeitsschritte grenzen die Autoren sich dezidiert von einem Verständnis
von Triangulation ab, welches diese als Validierungsstrategie konzipiert. Vielmehr werden
qualitative und quantitative Untersuchungsergebnisse als komplementär verstanden, die auf
diese Weise facettenreichere Darstellungen ermöglichen. (ICH2)
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4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
[207-F] Kühne, Adelheid, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Kinder und Jugendliche in Sondersituationen
INHALT: Im Mittelpunkt der rechtspsychologischen Diskussionen stehen sowohl im Straf- als
auch im Zivilrecht Kinder und Jugendliche in Sondersituationen. Im Rahmen des Familienrechts geht es um die aktuelle Diskussion der hartnäckigen Verweigerung des Umgangsrechts, Gewalt in der Familie und Konfliktlösungsmodelle. An der Schnittstelle zwischen
Familien- und Strafrecht stellt sich die Frage nach der Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen, die die Schule verweigern oder ihr Leben überwiegend auf der Straße verbringen.
In den Mittelpunkt psychologischer Begutachtung rückt die Frage nach der sozialen Verantwortlichkeit und Reife von Jugendlichen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kühne, Adelheid: Hartnäckige Verweigerung des Umgangs Versuch einer psychologischen Analyse. in: Rotax, Horst-Heiner (Hrsg.): Praxis des Familienrechts. Recklinghausen: BRAK-Arbeitsbuch, Verlag für Rechts- und Anwaltspraxis 2002.
+++Dies.: Psychosocial maturity and responsibility in adolescence - the interface within psychology and law reform. Publication 12. European Conference on Psychology and Law. Leuven, Belgien 2002.+++Dies.: Glück - Versuch einer psychologischen Analyse. in: Rehbinder,
Manfred; Usteri, Martin (Hrsg.): Glück als Ziel der Rechtspolitik. Bern: Stämpfli 2002, S. 6377.+++Dies.: Mediation - psychologische Aspekte und Methoden der Konfliktlösung. in:
Langer, Inghard (Hrsg.): Wissenschaft und Menschlichkeit. Festschrift für Reinhard Tausch.
Köln: GwG-Verl. 2001.+++Dies.: The psychological view of the best interest of the child new perspectives and recommendations for psychological expertise. in: Czerederecka, A.;
Jáskiewicz-Obydzinska, T.; Wójcikiewicz, J. (eds.): Forensic psychology and law - traditional
questions an new ideas. Krákow: Institute of Forensic Research Publishers 2000, S. 134-147.
+++Kühne, Adelheid; Usteri, Martin: The correlation between psychology and law - a few
considerations and comments on research and practice from the point of view of legal psychology and jurisprudence. in: Frolik, L. (ed.): Law and evolutionary biology. Portola Valley:
Gruter Institute for Law and Behavioural Research 1999, pp. 281-297.+++Kühne, Adelheid;
Flachsbart, Ursula: William Stern und die Psychologie in Hamburg - seine aussagepsychologischen Forschungen und ihre gesellschaftspolitischen Auswirkungen. in: Praxis der Rechtspsychologie, 1997, S. 138-154.+++Kühne, Adelheid: Psychological aspects of the family law
reform and the influences in legislation after the German unification. in: Redondo, S.; Garrido, V.; Pérez; Braberet, R. (eds.): Advances in psychology and law. Berlin: de Gruyter
1997.+++Dies.: Rechtspsychologische Aspekte von Gewalt in kleinen Gruppen. in: Gruter,
M.; Rehbinder, M. (Hrsg.): Gewalt in kleinen Gruppen und das Recht. München, Bern:
Stämpfli, C.H. Beck 1997.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie und Sozialpsychologie Fach Sozialpsychologie (Im Moore 21, 30167 Hannover)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0511-762-8383, e-mail: [email protected])
[208-L] Kurzke-Maasmeier, Stefan:
Verletzte Würde - eingeschränkte Rechte: ethische Reflexionen zur Situation unbegleiteter
Kinderflüchtlinge, in: Psychosozial, Jg. 28/2005, H. 4 = Nr. 102, S. 81-93 (Standort: USB
Köln(38)-XG5196; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
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4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
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INHALT: "Der Verfasser weist in seinem Beitrag auf Gerechtigkeitsdefizite in Bezug auf ausländer- und jugendhilferechtliche Verfahren bei minderjährigen Flüchtlingen hin. Nach einer
Darstellung der wesentlichen Inhalte der Menschen- und Kinderrechte zeigt er auf, dass Kinderflüchtlingen ein wirksamer Schutz oder gar eine ausreichende soziale und kulturelle Teilhabe trotz entsprechender rechtlicher Verpflichtungen in einem umfassenden Sinn in
Deutschland nicht zuerkannt werden. Eine Fallgeschichte beleuchtet die ethisch bedeutsame
Verstrickung von Professionellen in diesen Prozess sowie die rechtlichen und ethischen Probleme von Altersfestsetzungen. Es wird die Frage gestellt, wie die menschen- und kinderrechtlichen Ansprüche junger Flüchtlinge in der politischen Praxis durchgesetzt werden können
und wie eine Grundhaltung der professionellen Sozialarbeit aussehen sollte." (Autorenreferat)
[209-L] Laging, Marion:
Riskanter Suchtmittelkonsum bei Jugendlichen: Entstehungszusammenhänge, Möglichkeiten der Identifizierung und Prävention, (Forschungsergebnisse zur Suchtprävention, Bd. 3),
Hamburg: Kovac 2005, 322 S., ISBN: 3-8300-1620-4 (Standort: UB Bonn(5)-2004/7077)
INHALT: "Die vorliegende Arbeit thematisiert Grenzen und Indikatoren von jugendgerechten,
funktionalen Formen des Substanzkonsums bei Jugendlichen gegenüber riskanten, schädlichen und abhängigen Mustern unter Berücksichtigung der existierenden gesellschaftlichen
Konfigurationen, Interessen und Wertesysteme. Dabei findet die Betrachtung des Spannungsverhältnisses zwischen der Soziofunktionalität des Drogenkonsums und dem Risiko, eine
substanzbezogene Störung oder andere gesundheitliche Beeinträchtigungen zu entwickeln,
besondere Beachtung. Ziel der Arbeit ist zudem, suchtpräventive Konzepte hinsichtlich ihrer
Implikationen und Konsequenzen zu analysieren, um Schlussfolgerungen im Hinblick auf die
Chancen und Grenzen suchtpräventiver Angebote, die sich an konsumierende Jugendliche
richten, zu gewinnen." (Textauszug)
[210-L] Lehmkuhl, Ulrike (Hrsg.):
Aggressives Verhalten bei Kindern und Jugendlichen: Ursachen, Prävention, Behandlung,
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2003, 251 S., ISBN: 3-525-46179-8
INHALT: Aggressive Auffälligkeiten zählen zu den Verhaltensmustern mit der größten Stabilität.
Nach heutigen Erkenntnissen ist aggressives Verhalten Ergebnis eines transaktionalen Prozesses zwischen Kind und Umwelt. Im vorliegenden Sammelband wird dem Phänomen aggressiven Verhaltens bei Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Perspektiven nachgegangen. Entstehung, Verlauf und Epidemiologie werden skizziert, soziale, umwelt- und personenbezogene Risikofaktoren werden thematisiert, präventive Ansätze referiert sowie psychotherapeutische Interventionsmöglichkeiten hinsichtlich ihrer Chancen und Beschränkungen diskutiert. (DJI/Sd). Inhaltsverzeichnis: Lore Maria Peschel-Gutzeit: Kinder und Gewalt welchen Schutz bietet die Rechtsordnung? I. Entstehung, Verlauf und Epidemiologie - Christian Eggers: Entwicklungspsychologische Aspekte aggressiven Verhaltens; Manfred Laucht:
Aggressives und dissoziales Verhalten in der Prä-Adoleszenz: Entstehungsbedingungen und
Vorläufer in der frühen Kindheit; Richard Münchmeier: Aufwachsen unter veränderten Bedingungen - zur Situation und Zukunft von Jugend; Katrin Brettfeld, Peter Wetzels: Jugendliche als Opfer und Täter: Befunde aus kriminologischen Dunkelfeldstudien; Vera Schneider,
Klaus-Peter Dahle: Gewaltdelinquenz im Lebenslängsschnitt - Ergebnisse der Berliner CRI-
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4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
ME-Studie. II. Risikofaktoren - Katja Becker, Martin H. Schmidt: Erfahrungen von Kindern
und Jugendlichen einer klinischen Inanspruchnahmepopulation mit Nikotin, Alkohol und
Drogen; Wolfgang Ihle, Günter Esser, Martin H. Schmidt: Rechtsextreme Einstellungen und
Gewaltbereitschaft im frühen Erwachsenenalter: Prävalenz, Korrelate, soziale, umwelt- und
personbezogene Risikofaktoren; Miriam Gschwendt, Günter Esser, Marina Zelenko, Hans
Steiner: Frühe Erscheinungsformen von Aggressionen bei Kleinkindern von HochrisikoMutter-Kleinkind-Dyaden; Maria von Salisch, Jens Vogelgesang, Caroline Oppl: Ärger in der
Freundschaft: Herausforderung und Folgen; Klaus Schmeck: Die Bedeutung von spezifischen
Temperamentsmerkmalen bei aggressiven Verhaltensstörungen. III. Präventive Ansätze Annett Kuschel, Kurt Hahlweg, Yvonne Miller, Heike Bertram, Nina Heinrichs, Heike Saßmann: Universelle Prävention kindlicher Verhaltensstörungen - das Triple P-Programm;
Christoph Käppler, Alex, Schaefer, Clicie Aparecida, Pereira Lourenco, Camila Teixeira Heleno, Patricia Correa de Freitas, Janine Marinho Dagnoni, Constance Rezende Bonvicini,
Morgana Silva, Mirianda u. Vitor Geraldi Haase: Gewaltprävention in Familien mit psychosozialen Risiken - ein adaptiertes Trainingsprogramm für Elterngruppen in Armenvierteln
von Brasilien; Elke Wieczorrek, Juli Plück, Gabriele Brix, Inez Freund-Braier, Christopher
Hautmann, Manfred Döpfner: Präventionsprogramm für expansives Problemverhalten (PEP)
- Aufbau und Inhalte; Inez Freund-Braier, Gabriele Brix, Christopher Hautmann, Julia Plück,
Elke Wieczorrek, Manfred Döpfner: Präventionsprogramm für expansives Problemverhalten
(PEP) - Design der Studie; Julia Plück, Gabriele Brix, Inez Freund-Braier, Christopher Hautmann, Elke Wieczorrek, Manfred Döpfner: Präventionsprogramm für expansives Problemverhalten (PEP) - "Zehn kleine Negerlein" auf dem Weg zur indizierten Prävention. IV. Intervention - Volker Tschuschke: Aggressionsursachen bei Jugendlichen und ihre gruppentherapeutische Behandlung; Werner Greve: Jugend im Gefängnis - Veränderungen während einer
Haftstrafe im Jugendalter.
[211-L] Leiken, Robert S.:
Mythos Integration: über "negative Anpassung", Islam, Terror und Vorstadtkrawalle, in:
Internationale Politik, Jg. 61/2006, Nr. 3, S. 22-27 (Standort: USB Köln(38)-LS G 09335; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Warum revoltieren französische Jugendliche? Warum töten scheinbar gut integrierte
Marokkaner oder Pakistanis der zweiten Generation niederländische Filmemacher oder legen
Bomben in der Londoner U-Bahn? Und was hat das alles mit dem Islam zu tun? Die europäischen Gesellschaften täten gut daran, sich mit den Problemen ihrer Immigranten näher zu befassen - und sich zu fragen, welche sie selbst zu verantworten haben." (Autorenreferat)
[212-L] Matt, Eduard:
Straffälligkeit und Lebenslauf: Jugenddelinquenz zwischen Episode und Verfestigung, in:
Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe, Jg. 16/2005, H. 4, S. 429-433
INHALT: "In Bezugnahme auf die Ergebnisse aus Längsschnittstudien und aus den neueren Studien zum Ausstieg aus Delinquenz ist eine lebenslauftheoretische Perspektive in der Kriminologie entwickelt worden. Dieser Ansatz wird dazu genutzt, die Unterscheidung zwischen episodaler und verfestigter Delinquenz genauer zu beschreiben und die entsprechenden kriminalpolitischen Anforderungen und Konsequenzen zu bestimmen." (Autorenreferat)
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4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
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[213-L] Mayer, Simone; Fuhrer, Urs; Uslucan, Haci-Halil:
Erziehung und Gewalt Jugendlicher türkischer und deutscher Herkunft, in: Angela Ittel,
Maria von Salisch (Hrsg.): Lügen, Lästern, Leiden lassen : aggressives Verhalten von Kindern und
Jugendlichen, Stuttgart: Kohlhammer, 2005, S. 152-171, ISBN: 3-17-018468-7 (Standort: ULB
Düssledorf(61)-erze550i91)
INHALT: Die Studie verfolgt das Ziel, elterliche Gewalt und wertschätzendes elterliches Erziehungsverhalten sowie partnerschaftliche Gewalt, welche für Jugendliche als Modellverhalten
dienen kann, als Bedingungsfaktoren jugendlicher Gewalt im türkisch-deutschen Vergleich
zu untersuchen. Dabei stehen zwei Fragen im Mittelpunkt: (1) Wie unterscheiden sich partnerschaftliche, elterliche und jugendliche physische und psychische Gewalt zwischen Familien türkischer und deutscher Herkunft, wenn man die Schultypzugehörigkeit der Jugendlichen
mit berücksichtigt? (2) Wie wirken sich Konflikte in der elterlichen Paarbeziehung sowie
Gewalt und Wertschätzung in der Erziehung auf Gewaltverhalten Jugendlicher türkischer und
deutscher Herkunft aus? Die Ergebnisse basieren auf einer Befragung von 206 Jugendlichen
türkischer und 236 Jugendlichen deutscher Herkunft in Berlin im Jahr 2003. Im Vergleich der
beiden Stichproben zeigt sich entsprechend bisheriger Befunde zwischen den Eltern türkischer Herkunft im Vergleich zu deutschen Eltern zwar eine erhöhte von den Jugendlichen
wahrgenommene partnerschaftliche Gewalt, umgekehrt ist aber psychische Gewalt stärker in
deutschen Partnerschaften vorzufinden. Dies offenbart sich in gleicher Weise für die ElternKind-Beziehungen. Des Weiteren findet sich jedoch in der Untersuchung kein Unterschied in
den Raten physischer Gewaltanwendung Jugendlicher zwischen der türkischen und der deutschen Stichprobe, sofern die Schultypzugehörigkeit als Kontrollvariable mit berücksichtigt
wird. Kulturelle Unterschiede lassen sich auch hinsichtlich physischer Gewalt der Jugendlichen gegenüber Gleichaltrigen nicht finden. (ICG2)
[214-F] Meyer, Irina; Gulicová-Grethe, Mária; Muskens, George, Dr.; Horakova, Milada, Dr.;
Quilimaco, Mario; Álvarez, Oliver (Bearbeitung):
Street Children - Schutz- und Hilfsmaßnahmen für Straßenkinder aus Drittstaaten in der
Europäischen Union
INHALT: Straßenkinder aus Drittstaaten sind inzwischen Teil der Realität in den Großstädten der
Europäischen Union. Dass unter ihnen viele unbegleitete Flüchtlingskinder sind, war eines
der Ergebnisse eines vom Projektkoordinator bereits abgeschlossenen dreijährigen DAPHNEProjektes zu Aufnahme- und Lebensbedingungen dieser Gruppe von Migranten in den Ländern der EU. Bisher mangelt es den Aufnahmeländern an adäquaten politischen, rechtlichen
und sozialen Strategien und Konzepten zum Schutz von Straßenkindern aus Drittstaaten. Das
Projekt "Schutz- und Hilfsmaßnahmen für Straßenkinder aus Drittstaaten in den EUMitgliedsstaaten" zielt darauf ab, die Situation in vier Städten zu untersuchen und Möglichkeiten des EU-weiten Transfers von Maßnahmen und Strategien zu überprüfen. Die bisherigen Forschungsergebnisse bilden die Grundlage für vier Städtestudien. Aus einer vergleichenden Perspektive heraus sollen Reichweite und Defizite von Schutzmaßnahmen für Straßenkinder aus Drittstaaten analysiert und diskutiert sowie bewährte Praktiken identifiziert,
weiter entwickelt und ausgetauscht werden. Da es sich bei Straßenkindern in der Regel um
ein urbanes Phänomen handelt, sollen in den Diskussionsprozess vor allem die auf städtischer
Ebene für ausländische Straßenkinder aktiven staatlichen und nicht-staatlichen Organisationen, Programme und Initiativen eingebunden werden. Der Fokus liegt auf vier EU-Ländern,
142
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4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
darunter einem neuen Mitgliedsstaat. Mithilfe von Feldforschungen, der Aufbereitung empirischer Daten und einer europäischen Konferenz sollen bewährte Verfahren ausgetauscht und
weiterentwickelt werden. Die Ergebnisse werden dann europaweit verbreitet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Amsterdam, Berlin, Madrid, Prag
METHODE: Zunächst sollen Informationen zur rechtlichen Situation und die verfügbaren Statistiken zusammengetragen werden. Die rechtlichen und sozialpolitischen Rahmenbedingungen
in den einzelnen Städten werden in vier Zwischenberichten dargestellt. Parallel dazu werden
in allen vier Städten die Organisationen identifiziert, die mit und für diese Kinder arbeiten.
Mit Hilfe von Interviews nach einem weitgehend einheitlichen Fragenkatalog soll die Reichweite ihrer Arbeit erfragt und Defizite vorhandener Schutzkonzepte identifiziert werden. In
vier Städtestudien und einem vergleichenden Bericht sollen Beispiele von erprobten Programmen, Projekten und Initiativen ("Best Practices") auf lokaler Ebene präsentiert und Empfehlungen zur Verbesserung der Situation von Straßenkindern aus Drittstaaten formuliert
werden. Die Ergebnisse des Projektes werden europaweit zur Verfügung gestellt. Somit wird
der Austausch bewährter Verfahren auch auf europäischer Ebene ermöglicht. Eine abschließende Konferenz und die Unterstützung der weiterführenden Kooperationsarbeit sollen
schließlich dazu dienen, verbesserte europäische Strategien zum Schutz für Straßenkinder aus
Drittstaaten zu entwickeln.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: "Street Children". Summary
of first partner meeting. Download: http://www.emz-berlin.de/projekte_e/pj51_pdf/MeetingI.
pdf .+++"Street Children". Summary of second partner meeting. Download: http://www.emzberlin.de/projekte_e/pj51_pdf/MeetingII.pdf .
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission
INSTITUTION: Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung e.V. -BIVS- (Schliemannstr.
23, 10437 Berlin)
KONTAKT: Institution (Tel. 030-446-51065, Fax: 030-444-1085, e-mail: [email protected])
[215-L] Möller, Renate; Babka von Gostomski, Christian; Brüß, Joachim; Wiebke, Gisela; Heitmeyer, Wilhelm:
Integration, Interaktion sowie die Entwicklung von Feindbildern und Gewaltbereitschaft bei
Jugendlichen deutscher und türkischer Herkunft sowie bei Aussiedler-Jugendlichen unter
besonderer Berücksichtigung ethnisch-kultureller Konfliktkonstellationen: Längsschnittstudie ; Zwischenbericht II (2. Förderphase: 01.11.2002-31.10.2005), Bielefeld 2005, 240 S.
(Graue Literatur; URL: http://www.uni-bielefeld.de/ikg/download/Projekt_Feindbilder_Zwischenbericht-2.pdf)
INHALT: Jugendliche müssen den Prozess der eigenen Integration in den Beruf, in die politische
Partizipation und in verschiedene Gemeinschaften auf der Basis gesellschaftlich bereitgestellter Gelegenheitsstrukturen eigenständig betreiben. Die Chancen, diese Integration und die
damit einhergehenden Anerkennungen zu erreichen, sind ungleich verteilt, sowohl nach sozialer als auch nach ethnisch-kultureller Herkunft. Vor diesem Hintergrund lautet die zentrale
Fragestellung der Untersuchung, wie Jugendliche deutscher und türkischer Herkunft sowie
Aussiedler-Jugendliche während dieses Prozesses andere Jugendliche als Angehörige fremder
Gruppen wahrnehmen. Die theoretischen Zugänge zum Phänomen der Integration bilden der
Desintegrations- und der Lebensstilansatz. Der Bericht legt Analysen der Daten des inzwischen vierwelligen IKG-Jugendpanels aus den Jahren 2001 bis 2004 vor. Die Analyse ist darauf ausgerichtet, ob es in den Wahrnehmungs- und Interaktionsprozessen aufgrund von Prob-
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4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
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lem- und Konkurrenzsituationen in unterschiedlichen Stadien des biographischen Verlaufes
zu Abwertungen und Schuldzuweisungen kommt im Sinne einer Entwicklung bzw. Verstärkung von Vorurteilen, Gewaltbereitschaft und Gewalttätigkeit. Dabei werden insbesondere
die Statuspassagen, d.h. der Übergang von der schulischen in die berufliche Sozialisation und
die anschließende berufliche Einmündung der Jugendlichen als problembelastete Phasen angesehen. Zu einer Verschärfung des Problemdrucks für die Jugendlichen kommt es, wenn die
Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt aufgrund ökonomischer Entwicklungen
zunehmend unsicherer wird und damit die Statussicherung in Frage gestellt ist. Erschwerend
kommt weiter hinzu, dass die sozialstaatlichen Flankierungs- und Überbrückungsmaßnahmen
bei Integrationsproblemen reduziert werden, woraus sich für die Jugendlichen Konsequenzen
im Hinblick auf ihre persönlichen Zukunftschancen ergeben können. Dies gilt für alle Jugendlichen unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft. Der spezifische Ansatz des Projektes besteht nun darin, immer den Blick auf die soziale Situation von jungen Menschen aus Mehrheit
und Minderheit(en) zu richten. Es geht gleichermaßen darum, Gemeinsamkeiten zwischen
den Jugendlichen zu sehen wie Differentes. So können sich unterschiedliche individuelle
Verarbeitungsprozesse von Problemlagen als Folge unterschiedlicher Lebens- und Migrationshintergründe entwickeln, deren Auswirkungen auf die wechselseitigen Wahrnehmungen
und das Verhalten zwischen den Gruppen erfasst werden. Zu Beginn der Befragungen im Jahre 2001 besuchen die Jugendlichen zehnte Klassen in Haupt- (23%), Real- (28%) und Gesamtschulen (15%) sowie in Gymnasien (34%). Im Jahre 2004 absolvieren etwa 41% der befragten Jugendlichen eine Berufausbildung, um die 46% besuchen eine, meist allgemeinbildende Schule und etwa 7% sind erwerbstätig oder gehen einem Zivildienst, Wehrdienst oder
einem Sozialen Jahr nach. 1% der Befragten befinden sich am Anfang ihres Studiums, während 5% aller Jugendlichen angeben, 'gar nichts' zu machen bzw. keinem der oben angegeben
Ausbildungswege nachzugehen. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine gute Ressourcenausstattung der Jugendlichen insbesondere mit Bildungskapital in allen drei ethnischen Herkunftsgruppen den Hintergrund für die Entwicklung von Lebensstilen bildet, die
sich durch eine größere Offenheit und Aufgeschlossenheit gegenüber Jugendlichen anderer
ethnischer Herkunft auszeichnen. Für die Eingliederungsverläufe verweisen die Befunde darauf, dass sowohl ein prekärer Ausbildungsstatus als auch die Erfahrungen während der Statuspassage generell nicht die erwarteten Wirkungen widerspiegeln und zu zunehmenden
Spannungen zwischen den Gruppen beitragen. Die Befunde zeigen vielmehr, dass eine objektiv prekäre Eingliederung und subjektive Erfahrungen während der Statuspassage in Bezug
auf aggressive Aktivitäten direkt nach der Regelschulzeit fast ausschließlich unabhängig voneinander sind bzw. nicht signifikant zu häufiger vorkommenden aggressiven Aktivitäten beitragen. In Bezug zu Akzeptanz bzw. Ablehnung gilt, dass ein besserer Ausbildungsstatus und
gute Erfahrungen zwar signifikant, aber nur partiell und sehr schwach zu mehr Akzeptanz gegenüber der Vergleichsgruppe beitragen. Insgesamt sprechen die Befunde daher eher dafür,
dass die Beteiligten sich der Kosten aggressiven Verhaltens bewusst sind und dass zugleich
bei hoher Aufmerksamkeit des privaten und institutionellen Umfeldes eine Zunahme interethnischer Ablehnung und aggressiven Verhaltens unterbleibt. (ICG2)
[216-L] Napolitano, Sandro:
Straßenkinder in Deutschland: eine Lebenssituation ; Erklärungsversuche und Handlungsstrategien für ein soziales Phänomen, (Pädagogische Reihe, Bd. 16), Oldenburg: Freire 2005,
127 S., ISBN: 3-86585-216-5 (Standort: LB Detmold(51)-OHT140)
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4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
INHALT: Es wird der Frage nachgegangen, welche Antworten die soziale Arbeit zur Lösung
bzw. zur Linderung der Probleme der "Straßenkinder" gibt. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Heterogenität dieser Zielgruppe gelenkt Im Anschluss werden die Ursachen für
sozial auffälliges und unangepasstes Verhalten näher betrachtet. Zum Schluss werden Handlungsstrategien und Interventionsmöglichkeiten für den Umgang der Sozialarbeiter mit "Straßenkindern" entwickelt. Da das staatliche Jugendhilfesystem oft über die Köpfe der Betroffenen hinweg Entscheidungen fällt, sind Ansätze, die an die Selbstverantwortlichkeit der Jugendlichen anknüpfen, nach Meinung des Autors wesentlich effektiver für die Arbeit mit
"Straßenkindern". Das Zusammenwirken ungünstiger Sozialisationsfaktoren, die Lebensbedingungen in einer individualisierten Gesellschaft zusammen mit einem immer brüchiger
werdenden sozialen Absicherungssystem sowie die Maßnahmen der Kontrollinstanzen scheinen ausschlaggebend zu sein für die Entwicklung hin zu einer Straßenkarriere. Das bei den
Jugendlichen vorrangige Bedürfnis nach Geborgenheit und Zuwendung kann nach Meinung
des Autors nur durch einen Ressourcen orientierten sozialpädagogischen Ansatz befriedigt
werden. (ICF)
[217-L] Palentien, Christian:
Aufwachsen in Armut - Aufwachsen in Bildungsarmut: über den Zusammenhang von Armut und Schulerfolg, in: Zeitschrift für Pädagogik, Jg. 51/2005, H. 2, S. 154-169 (Standort: USB
Köln(38)-BP6740; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Noch bis zum Ende der Siebzigerjahre wurde in Deutschland, wie auch in vielen anderen westlichen Industriestaaten, von der Vorstellung ausgegangen, Kinder- und Jugendarmut
sei ausschließlich ein Phänomen, das in den so genannten Entwicklungsländern vorkomme.
Erst heute hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass in den letzten Jahrzehnten in zahlreichen
westlichen Industrieländern eine Infantilisierung der Armutspopulation stattgefunden hat. Im
Mittelpunkt des folgenden Beitrags steht diese Zunahme des Anteils der von Armut betroffenen Kinder und Jugendlichen an der Bevölkerung und ihre Auswirkung auf den Bereich der
Bildung. Nach einem kurzen Überblick über die Situation der Verbreitung von Armut wird
gefragt, wie sich Armut von Kindern und Jugendlichen in den Bereichen der schulischen Bildung sowie der beruflichen Ausbildung auswirkt und welche Rolle der Schule heute bei ihrer
Verfestigung zukommt. Gezeigt wird, dass es trotz zahlreicher bildungspolitischer und pädagogischer Bestrebungen in der Bundesrepublik Deutschland bisher nicht gelungen ist, die
Chancen benachteiligter Kinder aufgrund ihres familialen Hintergrunds, zu verbessern." (Autorenreferat)
[218-L] Pilz, Matthias:
Jugendarbeitslosigkeit und Übergangsprozesse im Kontext beruflicher Erstausbildung:
normative Zielvorstellungen, aktuelle Situation und potenzielle Zukunftsperspektiven, in:
Erziehungswissenschaft und Beruf : Vierteljahresschrift für Unterrichtspraxis und Lehrerbildung,
2003, Nr. 4, S. 483-499 (Standort: USB Köln(38)-XG434)
INHALT: Die Abstimmungsmechanismen zwischen Bildungs- und Beschäftigungssystem und die
damit verbundenen Übergangsprozesse in Deutschland werden dargestellt. Dazu werden die
Ziele der Bildungssowie Arbeitsmarktpolitik aus gesellschaftlichen Oberzielen abgeleitet und
auf die Abstimmungsebene von Bildungs- und Beschäftigungssystem projiziert. Der besonde-
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4 Studien zu Rand- und Problemgruppen
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re Fokus wird auf den Übergang von der Berufsausbildung im Dualen System in den Arbeitsmarkt gelegt. Als Ansatzpunkte zur Verbesserung der Übergangsprozesse von der beruflichen Erstausbildung in die Beschäftigung werden diskutiert: die Aktualisierung bestehender
und Schaffung neuer Berufsbilder; die Schaffung von Flexibilisierungs- und Individualisierungspotenzialen; die Anbindung und Stärkung der Weiterbildung. Es wird bilanziert, dass
bei erfolgreichen Reformen die begründete Hoffnung besteht, das System der beruflichen
Erstausbildung in Deutschland langfristig zu erhalten. Ein friktionsfreier Übergang zwischen
Ausbildung und Beschäftigung sollte auch zu einer Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit
beitragen können. (IAB)
[219-L] Quensel, Stephan:
Jugend und Droge: Lust und Leid - ist Drogenkonsum Teil einer Jugendkultur?, in: Monika
Thiele, Stephan Uhlig (Hrsg.): Rausch - Sucht - Lust : kulturwissenschaftliche Studien an den
Grenzen von Kunst und Wissenschaft, Gießen: Psychosozial-Verl., 2002, S. 197-208, ISBN: 389806-106-X (Standort: UB Siegen(467)-31OMV2457)
INHALT: Die Studie beleuchtet aus (kriminal-)soziologischer Sicht den Umgang der Jugend mit
Drogen. Die Untersuchungsergebnisse basieren auf einer Befragung von etwa 4.000 SchülerInnen der 8. Schulklasse im Alter von 14/15 Jahren in den Städten Bremen, Newcastle, Dublin, Groningen und Rom im Jahr 1997. In das Thema einführend werden zunächst die Grundzüge der heutigen jugendlichen Lebensweisen skizziert. Daran knüpft das empirische Datenmaterial zu den Aspekten (1) Ladendiebstahl, (2) Rauchen, (3) Alkoholkonsum sowie (4) illegaler Drogenkonsum an. Nach einer anschließenden Interpretation der Ergebnisse aus der
Perspektive der Erwachsenen und der Jugendlichen erfolgt zum Schluss eine Reihe von Empfehlungen hinsichtlich sinnvoller Präventionsmaßnahmen zur Eindämmung des jugendlichen
Drogenkonsums. (ICG2)
[220-L] Reichmuth, Stefan:
Thema Jihad - Die Muslime und die Option der Gewalt in Religion und Staat, in: Uwe andersen (Hrsg.): Der Islam in der Politik : eine Einführung, Schwalbach: Wochenschau Verl., 2004, S.
9-30, ISBN: 3-89974076-9 (Standort: UB Dortmund(290)-D35012)
INHALT: "Als Schlüsselbegriff für Einsatz und Kampf um der Religion willen steht der Jihad
wieder einmal im Mittelpunkt der religiös-politischen Diskussion zum Islam. Das weite Feld
seiner Bedeutungen reicht vom ethisch-moralischen Bemühen des Einzelnen bis hin zum
Krieg des islamischen Staates gegen nicht-islamische Staaten und Gemeinschaften. Die Lehre
vom Jihad wurde in starkem Maße von konkreten historischen Erfahrungen der Muslime bestimmt und lässt bis heute sehr gegensätzliche Deutungen zu. Ausgehend von militanten Tendenzen in der Jugendkultur der heutigen muslimischen Diaspora werden die wichtigsten Elemente der klassisch-islamischen Jihad-Doktrin in ihrem historischen Kontext behandelt.
Schließlich geht es um die aktuellen politischen Ausdrucksformen dieser Doktrin in islamischen Staaten und Bewegungen." (Autorenreferat)
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[221-L] Reißlandt, Carolin; Nollmann, Gerd:
Kinderarmut im Stadtteil: Intervention und Prävention, in: Aus Politik und Zeitgeschichte :
Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 26, S. 24-32 (Standort: USB Köln(38)Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
URL: http://www.bpb.de/files/W0RF2P.pdf)
INHALT: "Viele Untersuchungen bestätigen, dass sich die Armut bei Kindern und Jugendlichen
in benachteiligten Sozialräumen konzentriert. Bei der Bekämpfung negativer Folgen für kindliche Lebensverläufe ist eine Ergänzung von klassischen Interventions- durch Präventionsmaßnahmen zu erkennen. Der Sozialraum und kindliche Entwicklungspotenziale stehen dabei
im Mittelpunkt." (Autorenreferat)
[222-L] Rommelspacher, Birgit:
"Der Hass hat uns geeint": junge Rechtsextreme und ihr Ausstieg aus der Szene, Frankfurt
am Main: Campus Verl. 2006, 246 S., ISBN: 3-593-38030-7
INHALT: "Viele Jugendliche suchen in der rechtsextremen Szene Kameradschaft, Anerkennung
und politische Orientierung. Doch oft kommt es nach einiger Zeit zu Enttäuschungen, und der
schwierige Weg heraus aus der Szene beginnt. Die Autorin schildert anhand von Interviews
und Biographien, wie Jugendliche in die rechte Szene hineingeraten, was sie dort suchen und wie sie sich später, als junge Erwachsene, in einem langen inneren Prozess aus der Ideologie und dem Umfeld lösen. Dabei brauchen sie Unterstützung, Bezugspersonen, die vor der
Auseinandersetzung nicht zurückscheuen, und vor allem menschliche Anerkennung. Neben
dieser persönlichen Seite analysiert die Autorin die gesellschaftlichen Ursachen des Rechtsextremismus - je mehr rechte Ideologien in der 'Mitte' der Gesellschaft akzeptiert werden,
desto mehr finden sich die Extremisten am 'Rand' bestätigt. So zeigt die Autorin ein Geflecht
an Ursachen für die Ausbreitung des Rechtsextremismus, aber auch entsprechende Möglichkeiten, ihm gegenzusteuern." (Autorenreferat)
[223-L] Sell, Stefan:
Arme Kinder - reiche Gesellschaft: gesellschaftspolitische Forderungen zur Bekämpfung der
Kinderarmut, in: Theorie und Praxis der Sozialpädagogik : evangelische Fachzeitschrift für die
Arbeit mit Kindern, 2005, H. 3, S. 14-17 (Standort: USB Köln(38)-EWA-Z335)
INHALT: Kinderarmut ist immer ein Skandal, besonders jedoch in einer reichen Gesellschaft. Die
Forderung nach guten Kindertageseinrichtungen hat eine hohe sozialpolitische Bedeutung
und Erzieherinnen stehen als Lobby für Kinder in der ersten Reihe. Weil ihre Arbeit am Wohl
der Kinder ausgerichtet ist, kommen sie nicht umhin, sich politisch zu artikulieren.
[224-L] Spiess, Gerhard:
Jugendkriminalität in Deutschland - zwischen Fakten und Dramatisierung, in: Kuratorium
der Polizei-Führungsakademie (Hrsg.): Jugendkriminalität in Deutschland : Lagebilder und Bekämpfungsansätze, Dresden: Sächs. Dr.- u. Verl.-Haus, 2005, S. 11-48, ISBN: 3-933442-62-1
(Standort: UB Kaiserslautern(386)-45-444-372005/2)
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INHALT: Die Entwicklung der registrierten Delinquenz in Deutschland gibt keinen Anlass zur
Beschwörung von Horrorszenarien. Die seit Beginn der Kriminalstatistik bekannte linksschiefe Verteilung der altersabhängigen Tatverdächtigen-Belastungszahlen rechtfertigt eine pauschale Dämonisierung der Jugendkriminalität nicht. Die Delikte junger Menschen sind in hohem Maße jugendtypisch-bagatellhafter Natur. Erwachsenenkriminalität verbleibt demgegenüber häufig im Dunkelfeld. Auch bei der registrierten Gewaltkriminalität werden Jugendliche
in der Regel nicht mit schweren Taten auffällig. Für Kinder und Jugendliche ist hingegen das
Viktimisierungsrisiko hoch. Junge Menschen müssen von der Polizei als Zielgruppe von Prävention und Opferschutz gesehen werden. Für jugendliche Mehrfach- und Intensivtäter ist ein
Abklingen der Auffälligkeit mit sozialer Integration der Regelfall. Der Erwartung, die Jugendkriminalität durch erhöhte Punitivität mindern zu können, fehlt es an jeder empirischen
Basis. (ICE2)
[225-L] Stelly, Wolfgang; Thomas, Jürgen:
Die Reintegration jugendlicher Mehrfachtäter, in: Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe, Jg. 17/2006, H. 1, S. 45-51
INHALT: "Verschiedene Langzeitstudien belegen, dass es auch bei den meisten jugendlichen
Mehrfachtätern beim Übergang ins Erwachsenenalter zum Ende oder zumindest zu einem
deutlichen Rückgang der Auffälligkeiten kommt. Nur wenig untersucht sind jedoch die dabei
stattfindenden subjektiven Veränderungs- und Verarbeitungsprozesse. An diesem Defizit
setzt die hier vorgestellte Tübinger Verlaufsstudie an, die 56 jugendliche Mehrfachtäter über
mehrere Jahre in ihren Reintegrationsbemühungen begleitete. An den erfolgreichen 'Abbrechern' der kriminellen Karriere werden die Wechselwirkungen von kognitiven Prozessen,
Verhaltensänderungen und sozialer Integration über die verschiedenen Stufen der Reintegration aufgezeigt. Die unterschiedlichen Reintegrationsverläufe legen den Schluss nahe, dass
beim derzeitigen Wissensstand einheitliche Praxisempfehlungen für den Umgang mit jugendlichen Mehrfachtätern im Sinne eines 'what works' nicht möglich sind. Gefordert sind vielmehr individuelle Interventionskonzepte basierend auf detaillierten Einzelfallanalysen des
Jugendlichen in seinen sozialen Bezügen." (Autorenreferat)
[226-L] Stelly, Wolfgang; Thomas, Jürgen:
Kriminalität im Lebenslauf: eine Reanalyse der Tübinger-Jungtäter-Vergleichsuntersuchung (TJVU), (Tübinger Schriften und Materialien zur Kriminologie, Bd. 10), Tübingen 2005, 295
S., ISBN: 3-937368-19-1 (Graue Literatur; URL: http://w210.ub.uni-tuebingen.de/dbt/volltexte/
2005/2078/pdf/Stelly_Thomas_Kriminalitaet.pdf)
INHALT: "Ist abweichendes Verhalten die Folge stabiler Persönlichkeitsmerkmale oder resultiert
es aus variablen Bedingungen der sozialen Umwelt? Diese alte, aber immer noch aktuelle
Kontroverse bildet den Hintergrund für die vorliegende Re-Analyse der Tübinger JungtäterVergleichsuntersuchung (TJVU). In ihr wurde die Kriminalitäts- und Lebensgeschichte von
200 jungen Straftätern und 200 Probanden eines repräsentativen Vergleichssamples von der
Geburt bis ins fortgeschrittene Erwachsenenalter verfolgt. Den zentralen theoretischen Bezugspunkt der Arbeit bilden die neueren entwicklungsdynamischen Theorieansätze, insbesondere die 'altersabhängige soziale Kontrolltheorie' von Sampson und Laub, die kontrovers
zu der 'allgemeinen Kriminalitätstheorie' von Gottfredson und Hirschi diskutiert wird. Die
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Analysen zeigen, dass 1. bei einer lebensgeschichtlichen Betrachtung Brüche und Veränderungen im Legalverhalten unverkennbar sind, 2. Probanden trotz unterschiedlicher Sozialisationsbedingungen in Kindheit und Jugend eine ähnliche Kriminalitätsentwicklung in ihrer
Erwachsenenphase aufweisen können, und 3. ein Ausstieg aus offizieller strafrechtlicher Auffälligkeit einhergeht mit einem Einstieg in einen normkonformen Lebensstil. Ausschlaggebend für den Beginn, den Abbruch oder die Fortsetzung einer kriminellen Karriere, so die
Hauptthese der Autoren, ist weniger die Vorgeschichte, als vielmehr die jeweilige aktuelle
soziale Einbindung und die damit verbundene soziale Kontrolle eines Individuums." (Autorenreferat)
[227-L] Strzalkowski, Karolina:
Jugend und Alkohol in Polen an der Schwelle zum 21. Jahrhundert: Risikofaktoren in der
postkommunistischen Realität am Beispiel des Konsums und Missbrauchs von Alkohol unter
Jugendlichen, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 6, Psychologie, Bd. 735), Bern: P. Lang
2005, 605 S. (Standort: UB Bonn(5)-2006/2479)
INHALT: "Der Alkoholkonsum unter Jugendlichen nimmt seit den 90er Jahren in vielen europäischen Ländern und insbesondere im ehemaligen Ostblockraum stetig zu. Beunruhigend ist
dabei, dass der Alkohol für viele junge Europäer immer häufiger zu einem festen und selbstverständlichen Bestandteil ihres Lebens wird. Im ehemaligen Ostblockraum fällt die zunehmende Alkoholproblematik zeitlich mit dem politisch-wirtschaftlichen Umbruch und den damit verbundenen gesellschaftlichen Umwälzungen zusammen. Am Beispiel Polens beleuchtet
die Studie auf einer theoretisch-deskriptiven Ebene einen möglichen kausalen Zusammenhang dieser beiden Entwicklungen. Im Vordergrund steht dabei die Identifikation mikro- und
makrosozialer Risikofaktoren des jugendlichen Alkoholgebrauchs in der postkommunistischen Realität. Welche Veränderungen vollziehen sich in Familie und Peergroup seit dem politischen Umbruch? Wie findet sich die Gesellschaft im neuen kapitalistisch-demokratischen
Wirtschafts- und Staatssystem zurecht? Die Arbeit diskutiert zudem, welche Rolle und Verantwortung den Medien sowie den wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsträgern im
Zusammenhang mit dem Alkoholkonsumverhalten zukommt und geht Fragen der Prävention
nach." (Autorenreferat)
[228-L] Suhling, Stefan; Cottonaro, Sandra:
Motivation ist alles?: Formen und Bedingungen von Veränderungs- und Behandlungsbereitschaft bei Inhaftierten, in: Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe, Jg. 16/2005, H. 4,
S. 385-396
INHALT: "Veränderungsmotivation bei Inhaftierten wird im vorliegenden Beitrag als eine wichtige Voraussetzung für ein Leben ohne Straftaten betrachtet. Kenntnisse über Bedingungen
von Veränderungs- und auch Behandlungsmotivation sind wichtig, um Veränderungsbereitschaft zu fördern. Eine oft gestellte Frage lautet beispielsweise, ob 'Zwang' bzw. 'äußerer
Druck' (z.B. durch gesetzliche oder vollzugliche Regelungen bzw. Sanktionen) in diesem Zusammenhang ein wirksames Mittel sein kann. Nach einigen Ausführungen zur (ungebrochenen) Relevanz des Resozialisierungsziels im (Jugend-)Strafvollzug werden die im Zentrum
des Aufsatzes stehenden Begriffe erläutert. Es folgt ein Abschnitt, in dem gesetzliche und
vollzugliche Regelungen untersucht werden, die einen Bezug zur Veränderungs- und Behand-
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lungsmotivation von verurteilten Straftätern aufweisen. Schließlich werden verschiedene psychologische Modelle und Befunde zur Veränderungs- und Behandlungsbereitschaft von Inhaftierten vorgestellt, bevor im letzten Abschnitt einige Schlussfolgerungen gezogen werden." (Autorenreferat)
[229-L] Toprak, Ahmet:
Gewaltanwendung - Kulturkonflikt in türkischen Familien, in: Theorie und Praxis der sozialen
Arbeit, Jg. 56/2005, H. 1, S. 20-24 (Standort: USB Köln(38)-XG3336; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Aktuelle Untersuchungen belegen deutlich, dass insbesondere die jungen Männer aus
dem türkischen Kulturkreis im Bereich der Gewaltdelikte häufiger auffallen als ihre deutschen Altersgenossen. Auch der Anteil der Gefangenen mit einem türkischen Pass in Jugendvollzugsanstalten ist überproportional hoch. Auf der anderen Seite belegt eine neue Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstituts in Hannover, dass die jungen Migranten
zwei- bis dreimal häufiger von elterlicher Gewalt betroffen sind als die deutschen Jugendlichen. Jugendliche Migranten türkischer Herkunft werden oft in diesem Zusammenhang sowohl in der Fachöffentlichkeit als auch in den Medien zum Thema gemacht. Fundierte Analysen, die sich mit den Hintergründen und Motiven der elterlichen Gewaltanwendung beschäftigen, sind rar. Elterliche Gewaltanwendung in türkischen Familien - größtenteils ausgehend vom Vater - hat viele Gründe. Primär beschäftigt sich dieser Aufsatz mit der Situation
der Eltern(-teile), die bei der Erziehung physische Gewalt anwenden." (Autorenreferat)
[230-L] Tränkle, Stefanie:
Mediation im Rahmen des Strafverfahrens in Deutschland und Frankreich, in: Dominic
Busch, Hartmut Schröder (Hrsg.): Perspektiven interkultureller Mediation : Grundlagentexte zur
kommunikationswissenschaftlichen Analyse triadischer Verständigung, Frankfurt am Main: P.
Lang, 2005, S. 223-244, ISBN: 3-631-53897-9 (Standort: ULB Münster Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MR6600/566)
INHALT: Der Beitrag beleuchtet das Meditationsverfahren in Deutschland und Frankreich, dessen Anwendungsbereich strafrechtlich relevante Konflikte sind, d.h. der mediativ zu bearbeitende Gegenstand ist eine Straftat und die Medianten sind Täter und Opfer. In Deutschland
handelt es sich um den 'Täter-Opfer-Ausgleich', in Frankreich wird das Verfahren 'médiation
pénale' genannt. In beiden Ländern haben sich Kriminologie und Kriminalpolitik aus der internationalen Restorative Justice-Bewegung inspirieren lassen und die Strafrechts-Mediation
unter den spezifischen rechtlichen, organisatorischen und professionellen Rahmenbedingungen ihres jeweiligen Rechtssystems institutionalisiert. Die Ausführungen geben einen Überblick darüber, indem für jedes Land zunächst die Institutionalisierungsphase seit den 1960er
bzw. 1980er Jahren beschrieben wird. Das Augenmerk gilt in diesem Zusammenhang der
Problemlage, auf die reagiert wird, und den Interessengruppen, welche die Institutionalisierung vorantreiben. Im Anschluss erfolgt eine Darstellung (1) der Zuweisungsmöglichkeiten
eines Falles zur Mediation durch die Justiz, (2) der Qualifikation und Arbeitsorganisation der
Mediatoren sowie (3) der Durchführungspraxis der jeweiligen Einrichtungen. (ICG2)
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[231-L] Vogelgesang, Waldemar:
Medien und abweichendes Verhalten, in: Michael Jäckel (Hrsg.): Mediensoziologie : Grundfragen und Forschungsfelder, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 125-148, ISBN: 3-53114483-9 (Standort: UuStB Köln(38)-32A9726)
INHALT: "Obwohl es kaum einen anderen Bereich der Medienwirkungsforschung gibt, zu dem
mehr Studien vorliegen, ist die Thematik Medien und Abweichung auch in der Gegenwart
noch von großer Aktualität und die Publikationsflut ungebrochen. Ein Blick in die Geschichte
als auch in die heutige Forschungslandschaft zeigt, dass es zwar einen Dauerstreit darüber
gibt, welche Wirkungen von medialen Gewaltdarstellungen ausgehen können, aber simplifizierende Thesen sind höchst differenzierten Erklärungen gewichen, auch wenn diese zu
durchaus unterschiedlichen Schlussfolgerungen führen können. Vor allem die Jugendszenenforschung hat gezeigt, dass die Aneignung von gewalthaltigen Medienhinhalten in der Regel
eingebunden ist in eine gruppengebundene Stilsprache und Distinktionspraxis. Aber es gibt
auch Umstände, unter denen Mediengewalt aggressive Handlungen stimulieren und verstärken kann, und dies vor allem dann, wenn die gezeigte Gewalt im Alltag der Jugendlichen an
deren Skripts von Eifersucht, Ehre oder Heldentum anschließbar ist. Dies bedeutet, dass in
erster Linie durch die Hinwendung zur subjektiven Wahrnehmung des gewalthaltigen Medienangebots, zu situationalen Rahmenbedingungen und rezipientenspezifischen Gebrauchsmustern, konstruktive wie destruktive Aneignungen aufgezeigt werden können." (Autorenreferat)
[232-L] Wagner, Sandra J.:
Jugendliche ohne Berufsausbildung: eine Längsschnittstudie zum Einfluss von Schule, Herkunft und Geschlecht auf ihre Bildungschancen, (Soziologische Studien), Aachen: Shaker
2005, 293 S., ISBN: 3-8322-2998-1
INHALT: "Die quantitativ-empirisch basierte Längsschnittstudie beschäftigt sich mit einer wichtigen, in der Bildungsforschung lange vernachlässigten Gruppe: den Jugendlichen ohne Berufsausbildung. Im Mittelpunkt der Längsschnittstudie stehen die Veränderungen in der
Gruppe Jugendlicher ohne Berufsausbildungsabschluss in Bezug auf die Merkmale Bildungsniveau, soziale Herkunft, ethnische Herkunft und Geschlechterzugehörigkeit. Die Studie liefert damit einen Beitrag zur aktuellen bildungspolitischen Debatte um Jugendarbeitslosigkeit
und Lehrstellenmangel in Deutschland. Angesichts der schwierigen Datenlage für diese Bildungsgruppe ist es ein großer Verdienst der Studie, dass sie unter Nutzung vielfältiger Datenquellen wichtige empirische Entwicklungen für diese Bildungsgruppe präsentiert." (Autorenreferat)
[233-L] Weber, Martina; Gosch, Petra:
Inszenierungen von Männlichkeit unter Bedingungen sozialer Randständigkeit: delinquentes
Verhalten von Jungen mit türkischem Migrationshintergrund, in: Kind Jugend Gesellschaft :
Zeitschrift für Jugendschutz, Jg. 50/2005, H. 1, S. 18-23 (Standort: USB Köln(38)-XG2339)
INHALT: Die Wahrnehmung von Jungen mit türkischem Migrationshintergrund ist im deutschsprachigen öffentlichen Diskurs generell vom Stereotyp des "Macho" bzw. des "Pascha" geprägt. Solche Bilder findet man auch in den Alltagstheorien von Professionellen in Pädagogik
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und Sozialer Arbeit. Im vorliegenden Beitrag diskutieren die Autorinnen die sozialen Rahmenbedingungen bestimmter Inszenierungen von Männlichkeit von Jungen mit türkischem
Migrationshintergrund. Sie beziehen sich dabei auf zwei Studien, in denen Jungen zu Wort
kommen, die durch ihre Delinquenz über Erfahrungen mit Jugendhilfe in Heimen und Gefängnissen verfügen. Abschließend zeigen die beiden Autorinnen Konsequenzen für die alltägliche pädagogische Arbeit mit Jungen aus migrierten Familien auf. (DJI/Sd)
[234-L] Wunderlich, Ursula:
Suizidales Verhalten im Jugendalter: Theorien, Erklärungsmodelle und Risikofaktoren,
Göttingen: Verl. f. Psychologie Hogrefe 2004, 133 S., ISBN: 3-8017-1833-6
INHALT: Suizidale Handlungen stellen in Industriestaaten ein gravierendes Problem dar. Besonders alarmierend ist die Suizidrate bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. So stieg in der
Altersgruppe der 15- bis 24jährigen die Suizidrate in den letzten zwei Jahrzehnten in den
meisten europäischen Ländern deutlich an. In diesem Buch erörtert die Autorin verschiedene
Theorien und Modelle zu den Entstehungsbedingungen von Suizidalität in Verbindung mit
aktuellen Ergebnissen aus dem Bereich der Risikoforschung. Sie erläutert psychologische,
soziologische und biologische Erklärungsansätze und geht ausführlich auf geschlechtstypische Unterschiede bezüglich der Risikofaktoren für Suizidverhalten ein. Folgende Risikofaktoren werden als ausschlaggebend identifiziert und zu einander in Beziehung gesetzt: psychische Störungen und Persönlichkeitsstörungen, traumatische bzw. negative Lebensereignisse,
insbesondere sexueller Missbrauch und Vergewaltigung bei Mädchen und jungen Frauen, ungünstige Familienverhältnisse sowie körperliche Erkrankungen. Diese Risikofaktoren werden
durch die Ergebnisse einer Risikostudie zum Suizidverhalten Jugendlicher und junger Erwachsener bestätigt. Abschließend werden noch ein paar kurze Anregungen für präventive
Maßnahmen zur Verhinderung suizidalen Verhaltens bei Jugendlichen gegeben. (DJI/Sd)
[235-L] Zander, Margherita (Hrsg.):
Kinderarmut: einführendes Handbuch für Forschung und soziale Praxis, Wiesbaden: VS
Verl. für Sozialwiss. 2005, 284 S., ISBN: 3-531-14450-2
INHALT: "Das Thema Kinderarmut ist in der Bundesrepublik zu einem viel beachteten Thema in
der politischen Auseinandersetzung avanciert. Die Publikation möchte einen ersten Überblick
über den europäischen Forschungsdiskurs geben und die bisherigen bundesrepublikanischen
Forschungsergebnisse systematisch darstellen. Außerdem zeigt sie Handlungsperspektiven in
unterschiedlichen Bereichen (Frühförderung, Gesundheitsförderung, Haushaltsführung, Bildung, Soziale Arbeit) auf. Wobei sie sich an verschiedenen Dimensionen kindlicher Lebenslagen sowie an ihren Lebenswelten orientiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Tess
Ridge: Kinderarmut und soziale Ausgrenzung in Großbritannien (14-33); Elzbieta Tarkowska: Kinderarmut und soziale Ausgrenzung in Polen (34-51); Aila-Leena Matthies: Was
wirkt gegen Kinderarmut? Finnland - ein Beispiel des nordischen familienpolitischen Modells
(52-69); Chiara Saraceno: Kinderzahl und Armut in italienischen Familien (70-86); Gerda
Holz: Frühe Armutserfahrungen und ihre Folgen - Kinderarmut im Vorschulalter (88-109);
Margherita Zander: Kindliche Bewältigungsstrategien von Armut im Grundschulalter - ein
Forschungsbericht (110-141); Karl August Chassé/Peter Rahn: Bewältigung durch Peerintegration im Übergang zu weiterführenden Schulen - eine Perspektive moralischer Ökonomie
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benachteiligter Kinder (142-160); Ursula Boos-Nünning: Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund: Armut und soziale Deprivation (161-180); Hanne Weiß: 'Frühe Hilfen' für
entwicklungsgefährdete Kinder in Armutslagen (182-197) Antje Richter: Armutsprävention ein Auftrag für die Gesundheitsförderung (198-215); Marita Kampshoff: Armutsprävention
im Bildungsbereich - Ansatzpunkte für Chancengleichheit (216-234); Irmhild Kettschau:
Haushaltsführung als Beitrag zur Armutsprävention - Konzepte, Kompetenzen, Förderungsbedarf (235-252); Rosie Divivier/Dirk Groß: Bekämpfung vom Armutsfolgen durch Soziale
Arbeit - zwei Modellprojekte in Saarbrücken (253-279).
[236-L] Zinn-Thomas, Sabine:
Kriminelle, junge Spätaussiedler - Opfer oder Täter?: zur Ethnisierung des Sozialen, in: Sabine Ipsen-Peitzmeier, Markus Kaiser (Hrsg.): Zuhause fremd - Russlanddeutsche zwischen Russland und Deutschland, Bielefeld: transcript Verl., 2006, S. 307-320, ISBN: 3-89942-308-9
INHALT: Die Autorin kritisiert in ihrem Beitrag, dass in den öffentlichen Diskursen, vor allen
Dingen in den Medien, delinquentes Verhalten junger Spätaussiedler stets auf mangelnde Integrationsfähigkeit und kulturelles Anderssein zurückgeführt wird. Es existiert jedoch sowohl
auf politischer wie auch wissenschaftlicher Seite die Einsicht, dass das kriminelle Verhalten
der jungen Aussiedler in erster Linie mit den sozialen Verhältnissen in Verbindung gebracht
werden muss, nicht zwangsläufig mit dem Migrationsschicksal. Opfer wie auch Täter sind
kulturellen Zuschreibungsprozessen unterworfen, "die weniger mit der Wirklichkeit selber als
vielmehr mit unseren Vorstellungen davon zu tun haben". Die Autorin weist daraufhin, dass
Politik, Medien und Wissenschaft nach wie vor Paradigmen und Kategorien setzen, die auf
binäre Identitätskonstruktionen zurückzuführen sind und ihrer Struktur nach einem nationalstaatlichen Profil entsprechen. Darüber hinaus greifen diese auf einen statischen Kulturbegriff
zurück, der Kultur als homogenes Ganzes, in das es sich zu integrieren gilt, begreift (Leitkulturdebatte). Die Prozessualität und Dynamik von Kultur bleiben dabei ausgeblendet. Für die
jungen Spätaussiedler bedeutet dies, dass sie Opfer und Täter zugleich sind: Opfer, weil sie
die Abwehrreaktionen einer Gesellschaft erfahren, die in diesem Verhalten klassischen Konzepten nationaler und kultureller Selbstvergewisserung folgt; Täter, wenn sie im Spannungsfeld von sozialer Herkunft und Stellung sowie kulturellen Zuschreibungsprozessen straffällig
werden. (ICA2)
5 Jugendhilfe und Jugendpolitik
[237-L] Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle Baden-Württemberg e.V. (Hrsg.):
Alles was Recht ist ...: Demokratie gilt auch für Kinder und Jugendliche, Stuttgart 2002, 151
S., ISBN: 3-929370-32-X (Standort: FHB Hildesheim, FB Sozialpädagogik(3091)-SOP3503-77;
Graue Literatur)
INHALT: In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist in der Kinderpolitik einiges in Gang gekommen: die UN-Kinderrechtskonvention, das Kinder- und Jugendhilfegesetz mit zahlreichen
Rechtsgrundlagen zur Wahrnehmung und Durchsetzung von Kinderrechten, die Reform des
Kindschaftsrechts, das Recht auf gewaltfreie Erziehung sowie die Entwicklung vielfältiger
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5 Jugendhilfe und Jugendpolitik
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Beteiligungsstrukturen für Kinder und Jugendliche in unterschiedlichsten Bereichen. Die vorliegende Dokumentation der Jahrestagung 2002 der Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle
Baden-Württemberg liefert eine Reihe von Beiträgen, die sich mit den Themen Macht, Respekt und Verantwort in Bezug auf Kinder und Jugendliche, Kinderrechte auf kommunaler
Ebene, Mitwirkung und Rechte in der Kinder- und Jugendhilfe sowie Demokratie in der
Schule auseinandersetzen. Wie Teilhabe und Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen auf
verschiedenen Ebenen aussehen und funktionieren können, von der Kommune, über die Kinder- und Jugendhilfe bis zur Schule, wird an zahlreichen Beispielen aufgezeigt. (DJI/Sd)
[238-L] Belle, Andreas:
Bildung und Jugendsozialarbeit: eine empirische Untersuchung zur Irritation und Transformation von inkorporierten Handlungsroutinen benachteiligter Jugendlicher in Projekten
der Jugendsozialarbeit, Bielefeld 2005, VI, 447 S. (Graue Literatur; URL: http://bieson.ub.unibielefeld.de/volltexte/2006/848/index.html; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=979224489)
INHALT: "Die Veröffentlichung verschiedener Studien und Expertenberichte zum Bildungsstand
Jugendlicher in Deutschland im internationalen Vergleich hat Ende der 1990er Jahre zu einer
breiten Debatte über Bildung in unterschiedlich gerahmten pädagogischen Feldern geführt. So
wurden neben der 'zentralen formalen Bildungsinstanz' der Schule auch bisher in diesem
Kontext eher vernachlässigte Felder (sozial-)pädagogischer Praxis, bspw. die Kindertagesbetreuung, die Jugendarbeit, die Jugendverbandsarbeit und die außerschulische Jugendbildung vor dem Hintergrund ihrer 'Bildungsleistungen' diskutiert. Ausgehend von den intensiven Debatten über Jugendhilfe und Bildung versucht diese Arbeit, über einen empirischen
Zugang zu einem Feld sozialpädagogischer Praxis in der Jugendhilfe zu analysieren, ob und
in welcher Hinsicht sich in dieser Praxisform Bildungsprozesse rekonstruieren lassen. Die
Auseinandersetzung mit der Schwierigkeit, das Phänomen Bildung als eine analytische Größe
zu fassen, und die Einsicht, dass Bildung nur sehr schwer für eine empirische Untersuchung
zu operationalisieren ist, haben dazu geführt, die Grenzen der Aussagefähigkeit dieses empirischen Zugangs scharf zu fassen. Eine solche Untersuchung mit dem im Folgenden skizzierten empirischen Zuschnitt kann keine Aussagen über individuelle Bildungsprozesse bei Jugendlichen in der Jugendsozialarbeit machen oder Auskünfte über Bedingungen geben, die
Bildungsprozesse bei Jugendlichen hervorrufen. Im Zentrum dieser Untersuchung stehen die
sozialpädagogischen Praxisweisen in verschiedenen Projekten der Jugendsozialarbeit, die in
ihrer Beschreibung durch die beteiligten Jugendlichen dahingehend untersucht werden, ob
sich in den Äußerungen wie die Teilnehmer der Studie darüber diskutieren, dokumentiert,
dass durch diese sozialpädagogische Praxis Bildungsgelegenheiten für Jugendliche geschaffen werden. Als Forschungsfeld wurde die Jugendsozialarbeit ausgewählt, deren Leistungen
auf die Förderung der schulischen und beruflichen Ausbildung, die Eingliederung in die Erwerbsarbeit und ihre soziale Integration zielen. Aufgrund der historischen Entwicklung dieses
sozialpädagogischen Handlungsfeldes, der damit verbundenen vielfältigen Trägerstrukturen
und ausdifferenzierten Praxisfelder ist es allerdings bisher nicht gelungen, dies Feld begriffssystematisch eindeutig zu fassen. Nach der intensiven Auseinandersetzung mit der Tragfähigkeit unterschiedlicher, in den Diskursen und Konzepten der Jugendsozialarbeit immer wieder
thematisierter Ansätze sozialpädagogischer Praxis in der Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen im Hinblick auf eine mögliche Operationalisierung für eine empirische Untersuchung
erfolgt eine Diskussion unterschiedlicher Aspekte zur Rekonstruktion des Bildungsbegriffs,
die in eine strukturanalytische Bestimmung des Begriffes Bildung nach der strukturalen Bil-
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dungstheorie von Marotzki (u.a. 1990) mündet. Um der Bedeutung des sozialen Bezugs im
Rahmen der Ermöglichung von Bildung durch die sozialpädagogische Praxis in den Projekten
der Jugendsozialarbeit mehr Geltung zu verschaffen, wurde mit dem Gruppendiskussionsverfahren ein empirischer Zugang zum Handlungsfeld gewählt, das durch seine Verortung im
Bereich des interpretativen Paradigmas dem Forschungsgegenstand adäquat erscheint. Da davon ausgegangen wird, dass das Wissen der Jugendlichen über Konstruktionsprinzipien der
individuellen Weltaufordnung kein theoretisch reflexiv verfügbares Wissen ist, sondern als 'atheoretisches Wissen' oder 'implizites Wissen' bezeichnet werden kann, muss das Verfahren
geeignet sein, um dieses Wissen durch Beobachtung von Handeln und der Explikation symbolischer Repräsentationen des Handelns rekonstruierbar zu machen, um in der Analyse den
Schwerpunkt darauf legen zu können, ob Indikatoren gefunden werden können, die darauf
hindeuten, dass das durch das Verfahren der Dateninterpretation herausgearbeitete 'atheoretische Wissen' der Jugendlichen in den Projekten aktualisiert und auf die spezifische Situation
hin angepasst werden muss. So wird in diesem Kapitel die Erhebungsmethode der Gruppendiskussionen in ihrer spezifischen Form als Repräsentation kollektiver Orientierungsmuster
und die dokumentarische Methode in ihrer vor allem von Bohnsack seit Mitte der 1980er weiterentwickelten Form ausgeführt und im Hinblick auf die Analyse von Bildungsgelegenheiten
in der Praxis der Jugendsozialarbeit diskutiert." (Autorenreferat)
[239-L] Bericht über die Lebenssituation junger Menschen und die Leistungen der Kinderund Jugendhilfe in Deutschland: zwölfter Kinder- und Jugendbericht ; Unterrichtung und
Stellungnahme der Bundesregierung, in: Verhandlungen des Deutschen Bundestages / Drucksachen, 2005, Dr. 15/6014, 436 S. (Standort: USB Köln(38)-LS R932; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://dip.bundestag.de/btd/15/060/1506014.pdf)
INHALT: 'Das erste Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts soll zum Jahrzehnt der Kinder und ihrer
Familien werden.' Um die Rahmenbedingungen für das Aufwachsen der nachfolgenden Generationen zu verbessern, sind vor allem Reformen im Bereich Betreuung, Erziehung und
Bildung sowie Maßnahmen, die die Lebens- und Alltagsbedingungen von Kindern und ihren
Familien nachhaltig verbessern, erforderlich. Hierzu dient der 12. Kinder- und Jugendbericht,
in dessen Zentrum der Begriff der Bildung steht. Nach einer problemorientierten Einleitung
wird der Rahmen für die Ausdifferenzierung der nachfolgenden Berichtsteile skizziert, um
dann die begrifflich-konzeptionelle Verortung innerhalb der Diskussion um Bildung, Betreuung und Erziehung zu erläutern. Es stehen dann die Lern-, Bildungs- und Entwicklungsprozesse der Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt. Das folgende Kapitel legt seinen Akzent
auf die Leistungen der Bildungssysteme. Abschließend werden auf der Basis einer Bilanz wesentlicher Bestandteile des Berichts die Eckwerte einer künftigen Gesamtkonzeption von Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsangeboten identifiziert, um dann die Entwicklung von
Perspektiven darzulegen und schließlich Empfehlungen abzugeben, wie sie sich aus der Sicht
der Kommission darstellen. Die Untersuchungen machen deutlich, dass sich die Lage der
Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien in zweifacher Hinsicht verändert hat: Auf der einen
Seite droht die 'Lebensform Familie' in einer alternden Gesellschaft erheblich an Bedeutung
zu verlieren. Auf der anderen Seite wird das Zusammenspiel von Beruf und Familie, von individuell bevorzugten und gesellschaftlich möglichen Mustern der Lebensführung nicht für
uneingeschränkt machbar gehalten. In diesem Sinne geht es um die Gelingensbedingungen
realisierter Elternschaft, also um die Bedingungen der Lebensform Familie und des Aufwachsens von Kindern. Vor diesem Hintergrund wird gegenwärtig in Politik und Öffentlichkeit die
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Ganztagsschule als die beste Antwort auf die Bildungs- und Betreuungsdefizite der deutschen
Halbtagsschule betrachtet. (IAB)
[240-F] Blandow, Jürgen, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung):
Analysen zur Struktur und zu Aufgabenfeldern der Jugendhilfe
INHALT: Diverse Arbeiten zur Jugendhilfe in Deutschland, insbesondere zur erzieherischen
Hilfen außerhalb des Elternhauses. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
VERÖFFENTLICHUNGEN: Blandow, Jürgen; Gintzel, Ulrich; Hansbauer, Peter: Partizipation
als Qualitätsmerkmal der Heimerziehung. Münster: Votum Verl. 1999. ISBN 3-933158-141.+++Blandow, Jürgen: Beteiligung als Qualitätsmerkmal der Heimerziehung. in: Kriener,
Martina; Petersen, Kerstin: Beteiligung in der Jugendhilfepraxis. Münster: Votum Verl. 1999,
S. 45-62.+++Ders.: Qualitätsentwicklung in der Jugendhilfe. in: Jantzen, Wolfgang; LanwerKoppelin, Willehard: Qualitätssicherung und Deinstitutionalisierung. Berlin: Marhold 1999,
S. 57-73.+++Ders.: Analysen und Strategien zum "Fall Ralph Dierks" aus Sicht der Jugendhilfe. in: Hansbauer, Peter (Hrsg.): Entwicklung und Chancen junger Menschen in sozialen
Brennpunkten: "Straßenkarrieren" im Schnittpunkt von Jugendhilfe, Schule, Polizei. Bonn:
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 1999, S. 27-44.+++Ders.: Am
Ende des Jahrhunderts des Kindes: über Grenzen und Grenzfälle der Jugendhilfe. in: Zeitschrift für Erlebnispädagogik, 2000, H. 2, S. 13-22.+++Ders.: Dokumentation in der Heimerziehung. in: Forum Erziehungshilfen, Jg. 7, 2001, S. 132-141.+++Ders.: Zielgruppen und Zugangswege für Hilfen zur Erziehung. in: Birtsch, Vera; Müstermann, Klaus; Trede, Wolfgang: Handbuch Erziehungshilfen: Leitfaden für Ausbildung, Praxis und Forschung. Münster:
Votum Verl. 2001, S. 103-127. ISBN 3-933158-21-4.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für
lokale Sozialpolitik und Nonprofit-Organisationen und Archiv für bremische Wohlfahrtspflege (Postfach 330440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])
[241-L] Boehnke, Klaus; Baier, Dirk; Fuß, Daniel; Boehnke, Mandy:
"Wir sind die junge Garde ...", in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 16/2005, H. 5, S. 38-45 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; USB Köln(38)-M
XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
URL: http://www.berlinerdebatte.de/initial/pdf%20laden.htm)
INHALT: Die Autoren beschäftigen sich mit den Faktoren von politischer Bildung, gesellschaftlichem Strukturwandel und Entwicklungspsychologie und zeigen, wie sich diese auf die Bereitschaft von Jugendlichen auswirken, sich in einer Großorganisation zu engagieren. Obwohl
nach ihrer Einschätzung kein Trend einer aktiven Abneigung gegen linke Parteien oder Gewerkschaften festzustellen ist, wirken sich die Dynamiken der Postmoderne insgesamt sehr
unvorteilhaft für gesellschaftliche Großorganisationen aus und machen sie für junge Menschen zunehmend unattraktiv. Da bisher keine systematischen sozialwissenschaftlichen Studien zur Deutung des Wandels jugendlichen Gewerkschaftsengagements vorliegen, skizzieren
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die Autoren einige Deutungsansätze zum Mitgliederschwund der Gewerkschaften im Jugendbereich. Die Hauptursachen hierfür liegen ihrer Meinung nach in den strukturellen Veränderungen des Bildungssystems, des Arbeitsmarktes und der allgemeinen demographischen Entwicklung, welche kurzfristig unumkehrbar sind. (ICI2)
[242-L] Bohn, Irina (Hrsg.):
Dokumentation der Fachtagung "Resilienz - Was Kinder aus armen Familien stark macht"
am 13. September 2005 in Frankfurt am Main, (ISS-Aktuell, 2/2006), Frankfurt am Main 2006,
77 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iss-ffm.de/downloads/tagungsberichte/doku_ft_resilienz_2006_09.pdf)
INHALT: "Die Dokumentation ist das Ergebnis der Fachtagung 'Resilienz: Was Kinder aus armen Familien stark macht', die das ISS-Frankfurt a.M. am 13. September 2005 durchgeführt
hat. Ziel der Fachtagung war es, notwendige Brücken zwischen den fachlichen Diskursen zu
bauen. Es sollten Informationen zur aktuellen Kinderarmutsforschung und Resilienzforschung
gegeben, Herausforderungen für das professionelle sozialpädagogische Handeln identifiziert
sowie Erfahrungen praktische Handlungsansätze reflektiert werden. Hierfür konnten Referentinnen und Referenten gewonnen werden, die wichtige Beiträge in der Diskussion der Folgen
von Kinderarmut und des Konzepts der Resilienz erbracht oder wichtige Praxismodelle begleitet haben." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Corinna Wustmann: Das Konzept der Resilienz und seine Bedeutung für das pädagogische Handeln (6-14); Andreas Schick: Gewaltprävention in Kindergarten und Grundschule mit Faustlos (15-26); Uta Meier-Gräwe: Armut von
Kindern: welche Bedeutung hat die Förderung von Resilienz? (27-40); Irina Bohn: Das Modell der "Vensterschools" aus den Niederlanden. Ein integriertes Projekt zur Sicherstellung
von Bildung als biographische Schlüsselressource (41-46); Insa Fooken: FAST (Families and
Schools Together) - ein Programm zur Stärkung von Kindern an der Schnittstelle zwischen
Jugendhilfe, Schule und Familie (47-60); Alexandra Sann: OPSTAPJE - ein Programm zur
Stärkung von sozial benachteiligten Familien mit Kleinkindern (61-75).
[243-L] Braun, Gisela:
Wohnen und Arbeiten: alltagsbegleitende Integrierte Hilfen für junge Menschen, (Edition
soziale Arbeit), Weinheim: Juventa Verl. 2006, 255 S., ISBN: 3-7799-1221-X
INHALT: "Wohnen und Arbeiten sind zwei Lebensbereiche, die in der biografischen Übergangsphase zwischen Schule und Arbeitsleben besondere Bewältigungsanforderungen an junge
Menschen stellen. Diese in den Übergangshilfen häufig getrennt bearbeiteten Entwicklungsaufgaben in ein kohärentes 'Konzept Wohnen und Arbeiten' zu integrieren, war Programm
von sieben modellhaften Feldversuchen in Baden-Württemberg: ein alltagsbegleitendes Hilfeangebot, das die Jugendberufshilfe und das Jugendwohnen, verbindet. Die Praxisprojekte
wurden drei Jahre lang wissenschaftlich begleitet. Die Auswertung rückt biographischrekonstruktiv die Perspektive der jungen Menschen in den Mittelpunkt und spiegelt die Ergebnisse mit den Konzepten und Arbeitsweisen der PädagogInnen. Im Zentrum stehen die
Fragen, ob ein Jugendhilfeangebot, das sich auf die integrative Unterstützung der Verselbständigung in den Lebensbereichen Arbeit und Wohnen konzentriert, andere Lebensthemen,
die die jungen Menschen beschäftigen, ausblenden darf und ob die biographischen Dynamiken, die das Handeln der jungen Menschen beeinflussen, produktiv zum Gegenstand des pä-
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5 Jugendhilfe und Jugendpolitik
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dagogischen Handelns werden können. In dem Forschungsbericht werden die Arbeit der PädagogInnen, ihre Zielgruppe und die Biographien der AdressatInnen analysiert, die Passung
der Jugendhilfemaßnahmen mit den (Lebens-)Themen der Betroffenen diskutiert und Handlungsempfehlungen zu einer integrierten und flexiblen Alltagsbegleitung entwickelt." (Autorenreferat)
[244-F] Brutzer, Alexandra, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Alisch, Monika, Prof.Dr. (Leitung):
"Kindersache" - Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Gestaltung von Spielräumen
INHALT: 1. Möglichkeiten nachhaltiger Stadtteilentwicklung durch Partizipationsprozesse mit
Kindern und Jugendlichen. 2. Praxisbezug: Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements
und Expertise für Stadterweiterungsprozesse. ZEITRAUM: ab 2005 GEOGRAPHISCHER
RAUM: Fulda, Stadterweiterungsgebiet
METHODE: Handlungsforschung und explorative/ qualitative Zugänge zu Lebenswelten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 7).
Handlungsforschung. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-04 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Fachhochschule Fulda, FB Sozialwesen, Lehrgebiet Sozialraumbezogene Sozialarbeit und Sozialplanung, Gemeinwesenarbeit, Soziologie (Marquardstr. 35, 36039 Fulda)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0661-9640-232, e-mail: [email protected])
[245-L] Buschendorf, Reinhard (Redakteur):
Hartz und Europa: was können wir von Europa für die berufliche und soziale Integration
benachteiligter junger Menschen lernen?, (BBJ-Consult Info, 01/2005), Berlin: BBJ Verl. 2005,
68 S., ISBN: 3-937033-17-3
INHALT: "Mit den aktuellen Arbeitsmarktreformen werden in Deutschland viele Regelungen und
Verfahren bereitgestellt, die in anderen Ländern seit Jahren in der Praxis bereits erprobt sind.
Aber auch in Deutschland gibt es seit längerer Zeit Erfahrungen aus Modellvorhaben zu neuen Wegen in der Arbeitsmarktpolitik. Mit der Umsetzung der Hartz-Reformen muss also das
Rad nicht neu erfunden werden, vielmehr kann auf viel Bewährtes zurückgegriffen werden.
Exemplarisch werden Arrangements und Praxis-Erfahrungen aus verschiedenen Ländern zum
good-practice-Austausch dargestellt." (Autorenreferat)
[246-F] Christe, Gerhard, Priv.Doz. Dr.; Wende, Lutz, M.A. (Bearbeitung); Reis, Claus, Prof.Dr.
(Leitung):
Jugendsozialarbeit im Wandel. Zu den Auswirkungen der Reformen der Agenda 2010 auf
die fachliche und organisatorische Ausgestaltung der Jugendsozialarbeit und der Jugendberufshilfe
INHALT: Das Ziel des Projektes ist es, die direkt und indirekt mit der Einführung des SGB II
verbundenen Wirkungen auf den Leistungsprozess insbesondere der Jugendberufshilfe zu ermitteln und zu untersuchen, welche Strategien zur Bewältigung der Veränderungen entwi-
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5 Jugendhilfe und Jugendpolitik
ckelt werden. Der Untersuchung liegt die Hypothese zugrunde, dass sich Wege und Form der
beruflichen und sozialen Integration benachteiligter junger Menschen im Rahmen der Reformagenda 2010 wesentlich verändern werden. Es wird deshalb danach gefragt, ob im Rahmen dieses Umbaus sich die Lebenslage dieser Zielgruppe durch eine vorrangig arbeitsorientierte Integration verbessert oder ob jugendhilfespezifische Ansätze aus der Integrationsleistung zurückgedrängt werden und sich als Folge davon die Lebenslage dieser Zielgruppe verschlechtern wird. Dies wird anhand einer Analyse des Wandels der Leistungsprozesse zur beruflichen und sozialen Integration benachteiligter junger Menschen untersucht. Der Praxisbezug des Projekts liegt u.a. darin, dass Wirkungen und Veränderungsstrategien zeitnah an die
beteiligten Kooperationspartner zurückgespiegelt und damit die zu erwartenden Strukturveränderungen transparent und öffentlich gemacht werden. Damit soll der notwendige fachliche
und politische Diskurs über Wirkungen und Folgen unterstützt werden.
METHODE: Empirische Studie, die zunächst das Feld der Benachteiligtenförderung strukturell
und konzeptionell erfasst und den maßnahmenübergreifenden Leistungsprozesses der sozialen und beruflichen Integration von benachteiligten junge Menschen (idealtypisch) rekonstruiert und auf dieser Grundlage dann mithilfe verschiedener empirischer Methoden Veränderungsprozesse erfasst und analysiert. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 113; alle Einrichtungen
der in der Bundesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit zusammengeschlossenen Trägergruppen, die Maßnahmen der Jugendberufshilfe durchführen; Auswahlverfahren: gezielt.
Stichprobe: 500-700; alle Einrichtungen der in der Bundesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit zusammengeschlossenen Trägergruppen, die Maßnahmen der Jugendberufshilfe durchführen; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; nach bestimmten
Merkmalen ausgewählte Einrichtungen; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Wende, L.: Überlegungen zu sozialen Mechanismen, Strukturen
und institutionellen Regelungen von Benachteiligten und Benachteiligtenförderung. in: Jugend-Beruf-Gesellschaft, Jg. 56, 2005, H. 1.+++Ders.: "Benachteiligt ist, wer vom System
der Benachteiligtenförderung Unterstützung erhält oder nach sozialen Normen erhalten sollte". in: Jugend-Beruf-Gesellschaft, Jg. 56, 2005, H. 2.+++Christe, G.; Wende, L.: Jugendsozialarbeit im Wandel. Ein Überblick über die Ergebnisse der ersten Trägerbefragung vom
Frühjahr 2005. in: Jugend-Beruf-Gesellschaft, Jg. 56, 2005, H. 3, S. 182-188. ARBEITSPAPIERE: Christe, G.; Wende, L.: Zentrale Merkmale des Übergangssystems zur Integration
junger Menschen. Erste Ergebnisse der Trägerbefragung. Vortrag, Fachtagung Frankfurt am
Main, 14.09.2005.+++Dies.: Führt die Hartz-Gesetzgebung zur Sozialisation eines neuen Arbeitskräftetypus und stellt sie sich als neue Form der Produktion sozialer Ungleichheit dar?
Ein Werkstattbericht über mögliche Folgen der Veränderungen der institutionellen Rahmenbedingungen im Übergangssystem Schule - Beruf. Vortrag, Univ. Bielefeld, 30. Sept. 2005.
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Aktion Mensch e.V.
INSTITUTION: Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (Haarenfeld 7, 26129
Oldenburg); Fachhochschule Frankfurt am Main, Institut für Stadt- und Regionalentwicklung
-ISR- (Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt am Main)
KONTAKT: Christe, Gerhard (Dr. 0441-973-8837, e-mail: [email protected])
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[247-F] Cloos, Peter, Dr.phil.; Schoneville, Holger; Gruber, Diana; Fuest, Sarina; Köngeter, Stefan, M.A.; Rölke, Alexandra, Dipl.-cand.Päd. (Bearbeitung); Thole, Werner, Prof.Dr.phil.habil.;
Müller, Burkhard, Prof.Dr.theol.habil. (Leitung):
Konstitutionsbedingungen und Dynamik (Performanz) sozialpädagogischen Handelns in der
Kinder- und Jugendarbeit
INHALT: Gegenstand des Forschungsvorhabens ist das sozialpädagogische Handlungsfeld der
außerschulischen Pädagogik mit Kindern und Jugendlichen (Kinder- und Jugendarbeit). Mit
dem Forschungsprojekt ist beabsichtigt, eine empirisch fundierte und differenzierte Beschreibung der Strukturen pädagogischen Handelns im Kontext alltäglicher Interaktionsbeziehungen zwischen PädagogInnen und ihren AdressatInnen in der Kinder- und Jugendarbeit zu liefern. Berücksichtigt werden dabei die situativen und institutionellen Rahmungen sowie die
subjektiven Erwartungshaltungen und vermittelnden Aushandlungsmodalitäten. Das Projekt
untersucht Konstitutionsbedingungen und professionelle Herausforderungen sozialpädagogischen Handelns in der Kinder- und Jugendarbeit. In den Blick geraten hierbei: 1. die institutionellen Settings und pädagogischen Teams; 2. die Kinder, Jugendlichen und ihre Erwartungen und Wünsche an die Kinder- und Jugendarbeit und 3. die Konstitution von Arbeitsbündnissen im Rahmen des sozialpädagogischen Handlungsfeldes der Kinder- und Jugendarbeit.
Ziel des Projektes ist es somit, den pädagogischen Handlungstypus der Kinder- und Jugendarbeit daraufhin zu beobachten, welche Strategien und Inszenierungen PädagogInnen entwickeln, um mit Kindern und Jugendlichen pädagogisch fruchtbare Kooperationsformen zu eröffnen und zu stabilisieren.
METHODE: Den skizzierten Fragestellungen wird mit qualitativ-rekonstruktiven Methoden
nachgespürt werden. Zur methodischen Operationalisierung wird überwiegend auf drei qualitativ-rekonstruktive Verfahren der Datenerhebung zurückgegriffen: ethnografische Feldbeobachtungen, narrativ strukturierte (ethnografische) Interviews und die Aufzeichnung von registrierende Daten von Interaktionen. Im Rahmen der ersten Phase wurden Teilnehmende
Beobachtungen in acht Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit durchgeführt. Zur Verlängerung des Projektes um ein Jahr wurde der DFG ein Zwischenbericht vorgelegt. Geplant
ist, im weiteren Verlauf des Projektes die Beobachtungen und Rekonstruktionen auf die konstitutiven Bedingungen sozialpädagogischen Handelns mit Kindern im Rahmen von Kinderund Jugendarbeit zu fokussieren.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht des DFGForschungsprojektes. Im Internet unter: http://www.uni-kassel.de/fb4/issl/mitg/thol/pdf/DFGZwischenbericht_druck.pdf abrufbar.+++Forschungsantrag.
ART: gefördert BEGINN: 2004-02 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für
Sozial- und Organisationspädagogik (Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim); Universität
Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensalter
Fachgebiet Jugend- und Erwachsenenbildung (34109 Kassel)
KONTAKT: Cloos, Peter (Dr. Tel. 0561-804-1987, e-mail: [email protected]); Köngeter,
Stefan (Tel. 05121-883-565, e-mail: [email protected])
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[248-L] Deinet, Ulrich (Hrsg.):
Sozialräumliche Jugendarbeit: Grundlagen, Methoden und Praxiskonzepte, Wiesbaden: VS
Verl. für Sozialwiss. 2005, 2., völlig überarb. Aufl., ISBN: 3-8100-4086-X (Standort: UB Trier
(385)-10/OD/ln38305(2))
INHALT: "Sozialraumorientierung ist zu einem zentralen Zugang der Kinder- und Jugendarbeit
geworden. Wie können Konzepte auf die sehr unterschiedlichen Lebenslagen von Kindern
und Jugendlichen besser zugeschnitten werden? Hierzu bietet das Buch theoretisch-praktische
Zugänge, Methoden und Beispiele sozialräumlicher Konzepte. Die Aneignung ihrer Lebenswelt als Entwicklungsaufgabe von Kindern und Jugendlichen ist der Ausgangspunkt der Anforderungen, Ziele und Konzeptionen einer sozialräumlichen Kinder- und Jugendarbeit. Der
Schwerpunkt dieses Buches liegt in der Darstellung und Ausdifferenzierung des Aneignungskonzeptes. Daraus abgeleitet werden zahlreiche Konzeptionen einer sozialräumlichen Kinderund Jugendarbeit praxisnah vorgestellt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ulrich Deinet:
Grundlagen und Schritte sozialräumlicher Konzeptentwicklung (13-25); Ulrich Deinet: "Aneignung" und "Raum" - zentrale Begriffe des sozialräumlichen Konzepts (27-57); Ulrich Deinet, Maria Icking: Subjektbezogene Dimensionen der Aneignung (59-73); Christian Reutlinger: Sozialraumorientierung in der Kinder- und Jugendhilfe - sozialgeographische Konkretisierungen (75-92); Albert Herrenknecht: Die Rückkehr des ländlichen Blicks - Sozialräumlich-orientierte Kinder- und Jugendarbeit auf dem Lande (93-113); Ulrich Deinet: Jugendeinrichtungen als Aneignungsräume (115-132); Christian Kühn: Der "Raum" der Jugendarbeit
aus architektonischer Sicht (133-142); Ulrich Deinet: Aneignung als Bildungskonzept sozialräumlicher Jugendarbeit (143-160); Richard Krisch: Methoden qualitativer Sozialraumanalyse als zentraler Baustein der Konzeptentwicklung (161-173); Ulrich Deinet: Lebensweltanalyse als Praxisprojekt (175-192); Christoph Gilles: Von der Sozialraumanalyse zur innovativen Zielentwicklung (193-203); Lotte Rose, Ute Dithmar: Wir leben und was brauchen Kinder und Jugendliche? Ergebnisse einer multiperspektivischen Sozialraumerkundung in Hofheim am Taunus (207-228); Volker Hausdorf: Sozialräumliche Konzeptentwicklung als Modellprojekt in der Jugendhilfeplanung (229-249); Martin Stichler: Partizipation im Zeichen
der Scouts (251-265); Richard Krisch: Herausreichende Jugendarbeit - ein Modellprojekt zur
Öffnung der Jugendarbeit in den Stadtteil (267-275); Andreas Gleis: Verknüpfung von virtuellen und realen (Sozial)Räumen - LAN-Partys als Aneignungsfeld in der offenen Kinderund Jugendarbeit (277-292); Benedikt Sturzenhecker: Partizipation von Kindern als sozialräumliche Aneignung in der Offenen Jugendarbeit der "Kinderkluse" in Menden (293-314);
Margit Auer: Jugendförderung Ludwigsburg: ein tragfähiges Modell kommunaler Jugendarbeit (315-330); Josef Koch, Stefan Lenz: Zusammenarbeit zwischen offener Kinder- und Jugendarbeit und den Erziehungshilfen (331-340).
[249-L] Demorgon, Jacques; Wulf, Christoph (Hrsg.):
Binationale, trinationale und multinationale Begegnungen: Gemeinsamkeiten und Unterschiede in interkulturellen Lernprozessen, Berlin 2002, 190 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.ofaj.org/paed/texte/bitrimulti/bitrimulti.html)
INHALT: "Die Quelle, aus der sich die deutsch-französische interkulturelle Arbeit speist, ist der
Elyse-Vertrag von 1963. Zwei Jahrzehnte nach dem 2. Weltkrieg war es für die beiden Staatsbzw. Regierungschefs offensichtlich, dass die deutsch-französische Versöhnung noch längst
nicht vollzogen ist. Deshalb schufen sie mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk 1963
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5 Jugendhilfe und Jugendpolitik
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eine interkulturelle Einrichtung mit der Aufgabe, regelmäßige Begegnungen zwischen den
Jugendlichen beider Länder zu fördern. Ende der 60er Jahre führten Jugendproteste in vielen
Ländern dazu, neu über die Jugend und ihre Rolle in der Gesellschaft nachzudenken und
wichtige Forschungen in diesem Bereich anzustoßen. Ausgehend von einem breit gefächerten
Jugendaustausch und von den fortbildungsorientierten Forschungsprogrammen bemühte sich
auch das Jugendwerk um die qualitative Entwicklung der Begegnungen von Jugendlichen aus
beiden Ländern, die von Anfang an durch die Vielfalt der Zielgruppen, der Themen, Methoden und Sektoren gekennzeichnet waren. Trotz der unbestreitbar großen Erfolge der deutschfranzösischen Jugendarbeit ergibt sich heute eine Reihe von Fragen, z.B.: Wenn in einer Zeit
der Europäisierung und Globalisierung die (binationalen) deutsch-französischen Begegnungen weitergeführt werden, läuft man da nicht Gefahr, zentrale Aufgaben der Jugendbildung
zu vernachlässigen? Führt der deutsch-französische Jugendaustausch dazu, sich ausschließlich mit dem deutsch-französischen Verhältnis zu beschäftigen, oder werden in seinem Kontext Fähigkeiten internationaler Kooperation gelernt, die für die zukünftigen Entwicklungen
in der Europäischen Union wichtig sind? Sollten heute andere, beispielsweise durch Jugendarbeitslosigkeit und Drogenmissbrauch bedingte Prioritäten in der internationalen Jugendarbeit gesetzt werden, oder muss man nicht nach wie vor davon ausgehen, dass die Arbeit am
gegenseitigen Verständnis und am Umgang mit kultureller Vielfalt nichts an Bedeutung verloren hat und weiter in hohem Maße förderungswürdig ist? Ist nicht auch in der Europäischen
Union das deutsch-französische Verhältnis nach wie vor von zentraler Bedeutung und werden
nicht in seinem Kontext Erfahrungen gemacht, die auch in anderen Zusammenhängen sehr
nützlich sind? Dies sind die zentralen Fragen, die in den hier zusammengestellten Texten näher erörtert werden. Dabei wird deutlich: Diese Jugendbegegnungen führen zu interkulturellen Erfahrungen, deren Bedeutung in Deutschland, in Frankreich und darüber hinaus auch vor
allem in der Schweiz, in England, Kanada und in den USA gesehen wird. Außerdem behandeln die Beiträge die Frage nach der Erweiterung und Vertiefung der interkulturellen Jugendbegegnungen durch die Beteiligung von Jugendlichen aus anderen Ländern. Die Untersuchung der Auswirkungen dieser Programme des erweiterten Jugendaustauschs ist schwierig.
Dennoch ist sie wichtig, wenn man daran denkt, dass diese Erweiterung der Zusammensetzung der Begegnungsgruppen und der Leitungsteams auch nachhaltige Auswirkungen auf die
deutschen und die französischen Jugendlichen hat. Bisher war der Einfluss von Jugendlichen
anderer Nationalitäten auf den deutsch-französischen Jugendaustausch kaum Gegenstand
gründlicher Forschungen. Erst allmählich wurde in den wiederholten Begegnungen die imaginäre, reale und symbolische Bedeutung dieser neuen Konstellationen entdeckt." (Textauszug)
[250-L] Deniz, Cengiz:
Ich hab den halt paar Sachen vorgelogen: zu Handlungstaktiken eines türkischen Jugendlichen und dem interkulturellen Einfühlungsvermögen sozialpädagogischer Fachkräfte, in:
Neue Praxis : Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik, Jg. 34/2004, H. 1, S.
95-104 (Standort: USB Köln(38)-XG2744; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: An der biographischen Erzählung eines türkischen Jugendlichen verdeutlicht Cengiz
Deniz das Besondere einer allgemein gültigen Sozialisation von Migrantenjugendlichen. Das
Besondere im Einzelfall wird im Allgemeinen erst dann zur Kenntnis genommen, wenn mehrere Fälle auch ähnlich gelagerte soziale Zusammenhänge aufweisen. Grundsätzlich ist das
Besondere des Einzelfalles in seiner spezifischen sozio-kulturellen Einordnung bzw. in seiner
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5 Jugendhilfe und Jugendpolitik
umfangreichen Allgemeinheit zu verstehen. Diesen Ansatz verfolgt der Autor in diesem Beitrag, wobei er hinsichtlich interkultureller Jugendarbeit keine Generalisierung anstrebt, da das
vorliegende Datenmaterial dazu nicht ausreicht. (DJI/Sd)
[251-L] Eigenhüller, Lutz:
Probleme an den Übergängen in Ausbildung und Arbeit - Berufsbiographien und Maßnahmeerfahrungen von Jugendlichen: eine qualitative Befragung von 70 Teilnehmerinnen und
Teilnehmern am Sofortprogramm zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit (IAB-Projekt 4486.2), Nürnberg 2002, 114 S. (Graue Literatur; URL: http://doku.iab.de/grauepap/2002/jumpabschlussbericht_2002.pdf)
INHALT: Im Januar 1999 startete das von der Bundesregierung verabschiedete Sofortprogramm
zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit. Im Rahmen der vom Institut für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB) durchgeführten Begleitforschung wurden 70 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die in mehrfacher Hinsicht benachteiligt waren, zweimal qualitativ befragt. Im
einzelnen thematisiert werden die beruflichen Erwartungen der Befragten und ihre Übergangsbemühungen in Ausbildung und Arbeit, ihre Kontakte zum Arbeitsamt sowie ihre Erfahrungen mit den Maßnahmen des Jugendsofortprogramms und ihr Verbleib nach den Maßnahmen. Ein wichtiger Aspekt der Teilnahme am Jugendsofortprogramm war für die Jugendlichen die Verbesserung ihrer beruflichen Zukunftsperspektiven. Dabei reichte das Spektrum
von der Hoffnung auf eine Ausbildungsstelle oder eine Weiterbeschäftigung durch ihren
Praktikums-Betrieb bis hin zur Vermittlung von Qualifikationen, die sie in den Maßnahmen
erhielten, und von denen sie sich generell größere Möglichkeiten erhofften, den Übergang in
Ausbildung und Arbeit bewältigen zu können. Ein förderlicher Einfluss des Sofortprogramms
hinsichtlich der Arbeitsmarktintegration ist in vielen Fällen unverkennbar. Er reichte von der
Verbesserung von Deutschkenntnissen, dem Erwerb sozialer Kompetenzen und extrafunktionaler Qualifikationen bis zu weiterverwendbaren beruflichen Kenntnissen und der Weiterbeschäftigung durch Betriebe, die Lohnkostenzuschüsse erhalten hatten. (IAB)
[252-L] Fatke, Reinhard; Schneider, Helmut; Meinhold-Henschel, Sigrid; Biebricher, Martin:
Jugendbeteiligung - Chance für die Bürgergesellschaft, in: Aus Politik und Zeitgeschichte :
Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2006, H. 12, S. 24-32 (Standort: USB Köln(38)Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
URL: http://www.bpb.de/files/UDNNW5.pdf)
INHALT: "Eine stärkere Beteiligung von Kindern und Jugendlichen schafft Lernorte für Demokratie und bürgerschaftliches Engagement. Der Beitrag zeigt, wie es um die Partizipation von
jungen Menschen in der Schule wie am Wohnort steht, und gibt Handlungsempfehlungen für
die kommunale Praxis." (Autorenreferat)
[253-L] Feldmann, Eva:
Handlungsbedarf für Politik und Bildungsarbeit, in: Centrum für angewandte Politikforschung
-C.A.P- Forschungsgruppe Jugend und Europa (Hrsg.): Das junge Europa : Plädoyer für eine wirksame Jugendpartizipation, 2004, S. 35-57, ISBN: 3-933456-32-0 (Standort: UB Mannheim(180)2005A0655; Graue Literatur)
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INHALT: Offenbar steht die generelle Akzeptanz des gesellschaftspolitischen Systems zur Disposition. Daher sollte sich die Diskussion weniger auf die Vor- oder Nachteile von Jugendpartizipation konzentrieren, sondern kann auf die Kernfrage zugespitzt werden, ob es künftig überhaupt noch genügend junge Menschen geben wird, die bereit sind, sich aktiv zu beteiligen.
Allerdings ergibt sich die nötige Tiefenschärfe der Problemstellung erst dann, wenn gleichzeitig untersucht wird, welche Zukunftsperspektiven Jugend in der Gesellschaft, aber auch
welche Zukunftsperspektiven die Gesellschaft dank der Beteiligung Jugendlicher hat. Interaktion, Kommunikation und Zusammenarbeit über Altersgruppen und über private Zusammenhänge hinweg sind dabei die Eckpfeiler des gesellschaftlichen Integrationsprozesses. Zur Optimierung der Jugendbeteiligung an Politik und Gesellschaft ergibt sich für die Jugendpolitik
ein eindeutiger Handlungsbedarf, der in entsprechenden Leitlinien im jugendpolitischen Programm der Bundesregierung Chancen im Wandel (2001) formuliert wurde. Der Jugendbildungsbereich wird hierbei als ein zentrales Feld der Jugendpolitik angesehen. Um eine möglichst wirksame Verbesserung zur nachhaltigen Teilhabe von Jugendlichen an gesellschaftspolitischen Belangen zu erzielen, erweist es sich als sinnvoll, davon auszugehen, dass die Politik in einer wechselseitigen, notwendigen Beziehung mit der Praxis der politischen Bildung
und der Theorie der Politikwissenschaft steht. Ausgehend von einem generellen Partizipationsdefizit in der heutigen Gesellschaft werden daraus die Anforderungen für die Politik wie
auch für die politische Bildungsarbeit abgeleitet. Im Vordergrund der Analyse steht dabei die
Frage, wie die Partizipation von jungen Menschen optimiert werden kann. Hierzu wird zunächst der Stellenwert der Jugendpolitik und der politischen Bildungsarbeit untersucht, welcher angesichts der gesellschaftlichen Ausgangslage als unverhältnismäßig gering eingeschätzt wird. Zur Ermittlung der maßgeblichen Hintergründe wird anschließend erörtert, welche Auswirkungen der soziale und demografische Wandel auf die gesellschaftspolitische Beteiligung von Jugendlichen hat. In das Zentrum rückt dabei die Frage nach einer umfassenden
Bildungsstrategie. Es wird dabei diskutiert, unter Welchen Bedingungen eine gesellschaftspolitische Anschlussfähigkeit von jugendlichen Partizipationsprojekten sowie eine größere
Rechtsverbindlichkeit erreicht werden kann. Abschließend wird der Bogen zu den Subjekten
der Bildungsarbeit gespannt, wobei hier besonders der Frage nach der Generationengerechtigkeit als zukünftig immer wichtiger werdender Orientierungspunkt für die Demokratie
nachgegangen wird. (LO2)
[254-L] Fischer, Jörg:
Die Modernisierung der Jugendhilfe im Wandel des Sozialstaates, (Forschung Pädagogik),
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 321 S., ISBN: 3-531-14761-7 (Standort: UuStB
Köln(38)-33A1015)
INHALT: "Der Autor fokussiert den Wandel politischer Steuerung und interinstitutioneller Regulationsmechanismen der Kinder- und Jugendhilfeorganisationen vor dem Hintergrund veränderter gesellschaftlicher und politischer Bedingungen. Diese beseitigen unter dem Paradigma
des Förderns und Forderns essentielle Grundannahmen des bisherigen wohlfahrtsstaatlichen
Systems und bilden den Ausgangspunkt einer Modernisierung der Wohlfahrtsproduktion im
Rahmen einer neuen aktivierenden Sozialstaatlichkeit. Die vorliegende Untersuchung fokussiert daher folgende Fragestellungen als ihr erkenntnisleitendes Interesse: Welche Auswirkungen ergeben sich für die Reorganisation der Jugendhilfe und ihre politische Steuerung als
Teil des Wohlfahrtssystems in der Transformation des Sozialstaates? (1) In welchem sozialstaatlichen Rahmen findet die Modernisierung der Jugendhilfe statt? (2) Vor welchen Heraus-
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5 Jugendhilfe und Jugendpolitik
forderungen steht dieser sozialstaatliche Handlungsrahmen der Jugendhilfe und wie werden
sie bewältigt? (3) Was kennzeichnet die Reorganisation der Jugendhilfe und deren politische
Steuerung und welche Veränderungen ruft der sozialstaatliche Wandel in diesem Modernisierungsprozess hervor? (4) Mit welchen Handlungsstrategien reagieren die Jugendhilfeträger
und deren politische Steuerungsakteure in der Modernisierung des wohlfahrtsstaatlichen Arrangements auf die veränderten Rahmenbedingungen im Zuge der sozialstaatlichen Transformation? Welcher sozialstaatlichen Handlungslogik folgen die Jugendhilfeträger in ihren
interinstitutionellen Regulationsmechanismen und der politischen Steuerung?" (Textauszug)
[255-L] Gerull, Peter:
Qualitätsmanagement in der Jugend- und Sozialhilfe: literaturanalytische und empirische
Studien, Göttingen 2005, 394 S. (Graue Literatur; URL: http://webdoc.sub.gwdg.de/diss/2005/
gerull/gerull.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=977814017&dok_var=d1&dok_ext=
pdf&filename=977814017.pdf)
INHALT: "Die Studie thematisiert Kontext, interdisziplinäre Schnittmengen, Ausgestaltung, Akzeptanz und Nutzenbewertung eines Qualitätsmanagements in sozialen Handlungsfeldern und
setzt sich speziell mit dem Instrument der Qualitätsbeauftragten auseinander. Tendenzen einer
Ökonomisierung des Sozialen und Bemühungen um eine Modernisierung der öffentlichen
Verwaltungen werden nachgezeichnet, bevor das Qualitätsthema in der Jugend- und Sozialhilfe verortet wird. Der literaturanalytische Teil der Studie beginnt mit einem geschichtlichen
Abriss des QM und einer Übersicht zu dessen Grundbegriffen, Modellen, Techniken, Kontext- und Implementierungskonzepten, bevor ausgewählte Bereiche dargestellt werden, in denen sich QM und Organisationsforschung überschneiden bzw. identische Fragestellungen bearbeiten. Nach einer Systematisierung der in der Praxis verwendeten Konzepte und Instrumente steht die Frage nach Essentials eines QM in sozialen Handlungsfeldern im Mittelpunkt.
In ihrem empirischen Teil ist die Studie vorwiegend organisationsdiagnostisch ausgerichtet
und fokussiert auf qualitätsbezogene Strukturen und Prozesse in Jugend- und Sozialhilfeeinrichtungen unterschiedlicher Größe und Trägerschaft. Die unter Einbeziehung von Vor- und
Vergleichsstudien dargestellten Befunde sind nach den primären Zielgruppen bzw. Datenquellen gegliedert: Mitarbeiterbefragungen, Leitungsbefragungen, Befragungen von Qualitätsbeauftragten und die als Hauptstudie durchgeführte bundesweite Befragung von Einrichtungen und Diensten." (Autorenreferat)
[256-L] Gogolin, Ingrid:
Neue Wege zur Integration: das BLK-Programm "Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund - FörMig", in: Kind Jugend Gesellschaft : Zeitschrift für Jugendschutz, Jg. 50/2005, H. 1, S. 28-32 (Standort: USB Köln(38)-XG2339)
INHALT: Einschlägige Statistiken belegen, dass Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in Deutschland zu den Verlierern beim Wettlauf um Chancen und Anerkennung zählen. Mit dem BLK-Programm "Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund" unternehmen der Bund und zehn Bundesländer einen weiteren Versuch zur grundlegenden Verbesserung der Situation dieser Kinder und Jugendlichen. Im vorliegenden Beitrag erläutert die Autorin Ausgangslage, Ziele, Umsetzung sowie Themenschwerpunkte und
übergreifende Prinzipien dieses Modellprogramms. (DJI/Sd)
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[257-L] Gries, Jürgen; Ringler, Dominik:
Soziale Beziehungen und Freizeitverhalten der 10- bis 13-Jährigen: stadtquartiersbezogene
Forschung im Vorfeld von Kinder- und Jugendarbeit, in: Deutsche Jugend : Zeitschrift für
Jugendfragen und Jugendarbeit, Jg. 52/2004, H. 10, S. 417-426
INHALT: Unter den Stichworten "Stadtquartiers-" oder "Sozialraumorientierung", "Sozialräumlichkeit" oder "Orientierung am sozialräumlichen Kontext" hat sich Nahraum- bzw. Wohnumfeldorientierung in den letzten Jahren zu einer dominierenden sozialpolitischen Programmstrategie entwickelt. Der Kinder- und Jugendarbeit wird in diesem Kontext zunehmend
die Rolle einer "sozialraumorientierten Aktivierungsinstanz" zugeschrieben. Um im Vorfeld
von Kinder- und Jugendarbeit den Lebensraum von Kindern im Alter von 10 bis 13 Jahren zu
erforschen, wurde in Berlin eine sozialräumlich orientierte Studie über Kinder in einem sozialen Brennpunkt durchgeführt. Im vorliegenden Beitrag stellen die Autoren jene Teilergebnisse dieser Untersuchung vor, die sich auf die sozialen Beziehungen und das Freizeitverhalten
10- bis 13jähriger Kinder, den sog. "Lückekindern", beziehen, also die Befunde zu Freundesgruppen und Cliquen, Freizeitverhalten, Treffpunkten und Freizeitaktivitäten, zu Problembewältigung, Sozialverhalten und sportlichen Aktivitäten. (DJI/Sd)
[258-L] Gröschel, Rainer; Pütz-Böckem, Marie-Theres:
Gesellschaftliches Engagement und politische Interessenvertretung - Jugendverbände in der
Verantwortung: 50 Jahre Deutscher Bundesjugendring, Berlin 2003, 469 S. (Standort: ULB
Halle(3)-EF276.1.3; Graue Literatur)
INHALT: Die Geschichte des Deutschen Bundesjugendringes (DBJR) spiegelt in vielen Punkten
die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland wider, allerdings aus einer spezifischen Perspektive - aus dem Blickwinkel der Interessen von Kindern und Jugendlichen. Wie die vorliegende Jubiläumsschrift zeigt, haben sich Jugendarbeit und Jugendverbände in der Bundesrepublik im letzten halben Jahrhundert in mehreren Modernisierungsschüben in pädagogischer, politischer und organisationskultureller Hinsicht erheblich verändert: vom Aufbruch
zum Umbruch in den 50er und 60er Jahren; zwischen Revolte und Establishment in den 70er
und 80er Jahren und in den 90ern der DBJR im vereinigten Deutschland. Im ersten Kapitel
werden ausführlich die Vor- und Rahmenbedingungen der Jugendpolitik vom Ende des Kaiserreichs bis in die Anfangsjahre der Bundesrepublik Deutschland beleuchtet und dargestellt.
(DJI/Sd)
[259-L] Hafeneger, Benno:
Jugendarbeit zwischen Veränderungsdruck und Erosion: zum Umgang mit einem Arbeitsfeld (II), in: Deutsche Jugend : Zeitschrift für Jugendfragen und Jugendarbeit, Jg. 53/2005, H. 2,
S. 57-67
INHALT: Die Etablierung des Koordinationsmechanismus "Markt" und die gegenwärtige Diskussion in der Kinder- und Jugendhilfe um ihre Kernaufgaben, die Folgen der Kostendiskussion,
die vorgeblich fiskalischen "Zwänge" und die Sanierung der Haushalte haben in den letzten
Jahren zu vermeintlich alternativlosen Spar- und Kürzungsbeschlüssen vor allem in Ländern
und Kommunen, aber auch auf Bundesebene und bei den großen freien Trägern im Bereich
der Jugendarbeit und außerschulischen Jugendbildung geführt. Im vorliegenden Beitrag zeigt
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5 Jugendhilfe und Jugendpolitik
der Autor auf, in welchem Umfang der Jugendarbeit derzeitig in Deutschland finanziell das
Wasser abgegraben wird. Er belegt insbesondere Kürzungen in den Bundesländern, aber auch
drastische Einschnitte bei den freien Trägern wie den Kirchen. Als Folge davon kommt es aus
seiner Sicht zu einer Deprofessionalisierung in diesem Feld und zu einem Verlust an akademischer Fachlichkeit. (DJI/Sd)
[260-L] Hebel, Manfred von:
Der Europäische Pakt für die Jugend - ein Handlungsrahmen für dieJugendsozialarbeit in
Deutschland?, in: Jugend, Beruf, Gesellschaft, Jg. 56/2005, H. 2, S. 84-87 (Standort: USB
Köln(38)-Haa1527; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: In diesem Beitrag wird die Entwicklung des Europaeischen Paktes für die Jugend vom
Zeitpunkt des ersten Initiativschreibens europäischer Regierungschefs (Oktober 2004) bis zur
Veröffentlichung der integrierten Leitlinien für Wachstum und Beschäftigung (April 2005)
nachgezeichnet. Manfred von Hebel analysiert die Herleitung des Paktes aus der Halbzeitbewertung der Lissabon-Strategie und seine Grundlagen im Grünbuch zur demografischen Entwicklung. Der Autor setzt sich ferner kritisch mit den jugendpolitischen Zielen des Paktes
auseinander und verweist auf Umsetzungsmöglichkeiten im Rahmen der Jugendsozialarbeit.
(DJI/Sd)
[261-L] Hekele, Kurt:
Sich am Jugendlichen orientieren: ein Handlungsmodell für subjektorientierte Soziale Arbeit, (Basistexte Erziehungshilfen), Weinheim: Juventa Verl. 2005, 206 S., ISBN: 3-7799-1774-2
INHALT: Das Konzept "Sich am Jugendlichen orientieren", das der Autor im vorliegenden Band
vorstellt, ist in den 1980er Jahren entstanden und zwar aus der kritischen Auseinandersetzung
mit der damaligen Heimerziehung. Zentraler Auslöser waren die Bewertungen und häufig
stigmatisierenden Äußerungen über Kinder und Jugendliche in psychosozialen Diagnosen,
Entwicklungsberichten und fachlichen Stellungnahmen. Dieses vorliegende Konzept hat sich
als einfaches, verständliches und praktikables Handlungsmodell bewährt, da in ihm Ideen,
Werte, Erfahrungen und Hoffnungen eng miteinander verwoben sind und das zudem eine
starke, motivierende Energie ausstrahlt. Der Autor stellt dieses Handlungsmodell für subjektorientierte Soziale Arbeit vor, erläutert seine Voraussetzungen und skizziert auch Anwendungsbeispiele und Weiterentwicklungen. Diese zeigen, wie die Perspektive "Sich am Gegenüber orientieren" auch in Zeiten verstärkter Nachfragen an Wirkungs- und Zielorientierungen Sozialer Arbeit seine praxiswirksame Bedeutung bewahrt. (DJI/So)
[262-L] Hermann, Jürgen:
JMD goes Europe: die europäische Dimension in der Arbeit der Jugendmigrationsdienste,
in: Jugend, Beruf, Gesellschaft, Jg. 56/2005, H. 2, S. 100-105 (Standort: USB Köln(38)-Haa1527;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Die Umbenennung und Umstrukturierung der Jugendgemeinschaftswerke (JGW) in
Jugendmigrationsdienste (JMD) ist ein arbeitsintensiver Prozess. Im vorliegenden Beitrag beleuchtet der Autor einen weiteren wichtigen Aspekt der zukünftigen JMD-Arbeit, und zwar
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deren "europäische Dimension". Diese Dimension umfasst alle Aspekte und Tätigkeiten sozialarbeiterischen Handelns aus einer europäischen Perspektive betrachtet, d.h. Handlungsansätze, die direkt oder indirekt mit europäischen Institutionen, Gesetzen und Politiken sowie
mit europäischen AkteurInnen und Netzwerken in Zusammenhang stehen. Da die europäische
Dimension einerseits Jugendliche und MitarbeiterInnen betrifft, andererseits aber auch die
Chancen der Jugendmigrationsdienste beschreibt, europäische Migrations- und Jugendpolitik
mitzugestalten und europäische Projekte zu initiieren, können zwei Bereiche unterschieden
werden, die individuelle Komponente und die strukturell-politische Komponente europäischer
JMD-Arbeit. In seinem Fazit unterstreicht der Autor, dass die Beachtung der europäischen
Dimension die Aufgabe der Jugendmigrationsdienste positiv beeinflusst. (DJI/Sd)
[263-F] Hollstein-Brinkmann, Heino, Prof.Dr. (Leitung):
Selbstevaluation in der ambulanten Jugendhilfe
INHALT: Gegenstand der Untersuchung waren elf hessische Träger der freien Jugendhilfe, die
ambulante Maßnahmen der Jugendhilfe als ambulante Hilfen anbieten, die sich an straffällige
und gefährdete Jugendliche und junge Erwachsene wenden. Ziel des Forschungsvorhabens
war die Entwicklung, Anwendung und Überprüfung eines Konzepts der Selbstevaluation mit
Trägern der freien Jugendhilfe durch: Entwicklung von Qualitätsstandards und eines Konzepts der Selbstevaluation; Wirksamkeitsuntersuchungen bei Sozialen Trainingskursen und
Betreuungsweisungen; Befragung von Jugendrichtern und Mitarbeitern der Jugendgerichtshilfe. ZEITRAUM: 1998-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen
METHODE: Halbexterne Evaluation mit folgenden Teilen: Entwicklung von Qualitätsstandards;
Entwicklung eines Konzepts der Selbstevaluation; Wirksamkeitsuntersuchungen bei Sozialen
Trainingskursen und Betreuungsweisungen; Befragung von Jugendrichtern und Mitarbeitern
der Jugendgerichtshilfe. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert; Standardisierte
Befragung, schriftlich (Stichprobe: 11; hessische Träger der freien Jugendhilfe). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hollstein-Brinkmann, Heino: Selbstevaluation in der ambulanten
Jugendhilfe - ein Praxisforschungsbericht. T. 1. in: sozialmagazin, Jg. 25, 2000, H. 6, S. 3143.+++Evaluationsmaterialien sind beim Hessischen Sozialministerium, Dostojewskistraße,
65187 Wiesbaden kostenlos erhältlich.
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 1998-01 ENDE: 2000-12 AUFTRAGGEBER: Land
Hessen Sozialministerium FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Darmstadt (Zweifalltorweg 12, 64293 Darmstadt)
KONTAKT: Leiter (Tel. 06151-879836, e-mail: [email protected])
[264-L] Kreher, Thomas; Oehme, Andreas:
Individuelle Tätigkeits- und Lernverläufe sowie Unterstützungsformen zur Kompetenzentwicklung für aktive Arbeits- und Lebensgestaltung, (QUEM-Materialien, 67), Berlin 2006, 243
S. (Graue Literatur; URL: http://www.abwf.de/main/publik/content/main/publik/materialien/ content/main/publik/materialien/ab%202003/materialien67.pdf)
INHALT: Die Studie untersucht die (mögliche) Vernetzung der sozialen und pädagogischen Infrastruktur sowie der regionalen Ökonomien und betrachtet damit die Beschäftigungsförderung im Bildungssystem der Bundesrepublik Deutschland. In diesem Zusammenhang werden
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zwei Lern- bzw. Qualifikationsorte - selbstorganisierte Jugendinitiativen und institutionalisierte arbeitsweltbezogene Maßnahmen - von jungen Erwachsenen in Bezug auf die Kompetenzentwicklungsprozesse untersucht. In das Thema einführend, werden zunächst Entgrenzungsprozesse im Strukturwandel der Arbeitsgesellschaft beschrieben. Ferner werden die
damit einher gehenden Anforderungen der Kompetenzentwicklung, Aneignung und Bewältigung veranschaulicht sowie die entsprechenden Vermittlungsregime und Bewältigungsmilieus in der entgrenzten Arbeitsgesellschaft dargestellt. Die empirische Untersuchung der Aneignungsprozesse beim Übergang in Arbeit erfolgt in zwei Phasen und erstreckt sich über einen Zeitraum von insgesamt 4,5 Jahren (2001-2005). Das methodische Gerüst der Untersuchung bilden biografische Interviews. So richtet sich während der ersten Phase der Fokus vorrangig auf konkrete Lernorte als Rahmenbedingung für Kompetenzentwicklungsprozesse sowie deren Einbettung in die biografischen Verläufe junger Erwachsener. In der zweiten Phase
werden die Lern- und Tätigkeitsverläufe untersucht, die sich aus den Lernkontexten, die in
der ersten Phase den Forschungszugang bilden, und die sich aus der damaligen biografischen
Situation heraus entwickeln. Die Untersuchung ergibt, dass Lernkultur und Kompetenzentwicklung nicht an den Individuen oder Lernorten an sich 'festgemacht' werden können. Weder sind die Lernorte noch die Beteiligten als Individuen an sich zu problematisieren, sondern
es muss die Wechselwirkung zwischen der biografischen Entwicklung der jungen Erwachsenen, deren Lebenslagen und Lernorten betrachtet werden. Die Effektivität von Lernorten ist
aus diesem Blickwinkel im Wesentlichen von der produktiven Einbindung der jungen Erwachsenen mit ihren Biografien in den Lernort abhängig. Die Wirksamkeit selbstorganisierter
Lernarrangements beruht darauf, dass sie ein Ort zur nachhaltigen Bewältigung des Alltags
der beteiligten jungen Erwachsenen sind, der an ihre Lebenslage nicht nur anschließt, sondern
die Handlungsspielräume erweitert. Institutionalisierte arbeitsweltbezogene Maßnahmen bewirken umgekehrt dann keine Lerneffekte, wenn sie keine Ansatzpunkte für die jungen Erwachsenen bieten, die aus ihrer Lebenslage erwachsenden biografischen Entwicklungsaufgaben zu bewältigen. Insgesamt kann aus dieser Perspektive festgehalten werden, dass im Bildungs- und Übergangsregime der Lernort eine Schlüsselfunktion zwischen der Lebenslage
der jungen Erwachsenen und den arbeitsgesellschaftlichen Herausforderungen hat. (ICG2)
[265-L] Kunert-Zier, Margitta:
Erziehung der Geschlechter: Entwicklungen, Konzepte und Genderkompetenz in sozialpädagogischen Feldern, (Forschung Pädagogik), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 319 S.,
ISBN: 3-531-14657-2 (Standort: FHB Münster(836)-IBD187)
INHALT: "Die bewusste Erziehung beider Geschlechter und die Beziehungen zwischen ihnen
stehen im Zentrum dieser Studie. Die Autorin analysiert die Entwicklungen außerschulischer
geschlechtsbezogener Mädchen- und Jungenarbeit sowie Praxismodelle geschlechtsbewusster
Koedukation. Damit werden neue Wege einer auf die Demokratisierung der Geschlechterverhältnisse zielenden Pädagogik aufgezeigt. Kernstück ist die empirische Untersuchung von
Expertlnnenaussagen weiblicher und männlicher Fachkräfte über Erfahrungen und professionelle Anforderungen geschlechtsbewusster Erziehung in sozialpädagogischen Arbeitsfeldern.
Daraus generiert die Autorin ein Modell zum Erwerb von Genderkompetenz als Schlüsselqualifikation in pädagogischen Berufen." (Autorenreferat)
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[266-L] Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH (Hrsg.):
Neue Wege der Förderung freiwilligen Engagements von Jugendlichen: eine Zwischenbilanz
zu Modellen in Baden-Württemberg, Stuttgart 2003, 80 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.landesstiftung-bw.de/publikationen/files/lsbw_schr_jugdfreiwilldien.pdf)
INHALT: Laut den Ergebnissen des bundesrepräsentativen Freiwilligen-Surveys von 1999 sind
die Jugendlichen zwischen 14 und 24 Jahren überdurchschnittlich freiwillig engagiert. Die
Studie hat auch gezeigt, dass ein früher "Einstieg" ins freiwillige Engagement eine wichtige
Grundlage für ein Engagement auch in späteren Jahren ist. Solche Erkenntnisse führten in den
letzten Jahren verstärkt dazu, neue Formen zu entwickeln, wie Jugendliche für freiwilliges
Engagement gewonnen werden können. Auch in Baden-Württemberg werden derzeit neben
den klassischen Freiwilligendiensten "Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr" neue
Modelle zur Förderung freiwilligen Engagements von Jugendlichen erprobt. Die vorliegende
Dokumentation spiegelt den vielfältigen Erfahrungsaustausch von Modellen, Trägern und die
an ihnen Beteiligten aus Baden-Württemberg wider, die sich im Rahmen einer Tagung mit
neuen Wegen der Förderung freiwilligen Engagements von Jugendlichen auseinandergesetzt
haben. (DJI/Sd)
[267-L] Leiprecht, Rudolf:
Rassismus in den Medien als Herausforderung für die politische Bildung: Beispiele aus der
Bundesrepublik Deutschland und den Niederlanden, in: Christoph Butterwegge, Gudrun Hentges (Hrsg.): Massenmedien, Migration und Integration : Herausforderungen für Journalismus und
politische Bildung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 237-254, ISBN: 3-531-15047-2
INHALT: Der Beitrag diskutiert die Wirkung von Medieninformationen mit rassistischem Inhalt
in Nachrichtensendungen und/oder Pressemeldungen auf die alltägliche Lebensführung von
Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland und den Niederlanden. Dabei werden aktuelle Befunde aus der Medienwirkungsforschung bzw. Jugendforschung herangezogen und in
folgende Aspekte unterteilt: (1) Kontextwissen und Rezeption der Jugendlichen, (2) die Verhärtung und Polarisierung der Beziehungen zwischen den Bevölkerungsgruppen, (3) der Erfolg des niederländischen, nationalistischen Politikers P. Fortuyn und die Medien, (4) die
Kontinuität der Problematisierung von Einwanderung und Eingewanderten, (5) die eingeschränkte Aussagefähigkeit des kausalen Ursache-Wirkungs-Modells bei Medieninformation
und entsprechender Reaktion der RezipientInnen, (5) die wechselseitige Abhängigkeit zwischen Massenmedien und Politik sowie (6) die pädagogische Arbeit mit Nachrichtensendungen und Pressemeldungen. Die Ausführungen machen deutlich, dass bei diesem Teilbereich
der Medien die Metapher des Spiegels nicht nur unzureichend ist, sondern in die Irre führt. Es
fällt auf, dass sich Jugendliche für die Mediensegmente der Nachrichtensendungen und Pressemeldungen kaum interessieren und sie auf den ersten Blick ihre alltägliche Lebensführung
nur am Rande zu berühren scheinen. Das Wissen über bestimmte Sachverhalte kann aber
durchaus auf Nachrichtensendungen und Presseartikel zurückzuführen sein, die viele Jugendliche überhaupt nicht ansprechen und zwar das Elternhaus, den Bekannten- und Freundeskreis, Peer Group undUnterricht. (ICG2)
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[268-L] Lenz, Karl; Schefold, Werner; Schröer, Wolfgang:
Entgrenzte Lebensbewältigung: Jugend, Geschlecht und Jugendhilfe, Weinheim: Juventa
Verl. 2004, 256 S., ISBN: 3-7799-1717-3
INHALT: Drei zentrale Zugänge der Sozialpädagogik werden im vorliegenden Band in den Kontext der aktuellen gesellschaftspolitischen Veränderungsprozesse im Übergang zum digitalen
Kapitalismus gestellt. Die Autoren zeigen verschiedene Wandlungsprozesse auf und thematisieren diese in Verbindung mit dem Konzept der entgrenzten Lebensbewältigung. Dabei
nehmen sie auch auf den bisherigen wissenschaftlichen Diskurs Bezug. So bildete die Vergesellschaftung von Jugend in der Gestalt des Übergangs-, Bildungs- und Jugendmoratoriums
für die Sozialpädagogik im 20. Jahrhundert den sozialpolitischen Rahmen, über den sich ihre
disziplinäre und professionelle Identität entscheidend mitbegründete. Ein zweites wichtiges
Beobachtungsfeld stellt die Geschlechterordnung dar, da die Sozialpädagogik zukünftig geschlechtsreflexiv arbeiten muss. Und letztlich wird der Blick auch auf die Kinder- und Jugendhilfe gerichtet. Zumindest der Kernbereich der Hilfen zur Erziehung setzt den Weg zu
einem institutionell und professionell selbständigen Hilfesystem fort und schottet sich von
den Entgrenzungstendenzen in der Gesellschaft, in den Lebensumständen der Adressaten und
im Sozialstaat ab. (DJI/Sd)
[269-L] Lindenberg, Michael:
Erziehung oder Zwang: zur Bedrohung sozialpädagogischen Handelns in der Jugendhilfe
durch Geschlossene Unterbringung, in: Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe, Jg.
16/2005, H. 4, S. 361-364
INHALT: "Der Beitrag geht davon aus, dass es ethisch und moralisch nicht vertretbar ist, sich nur
in vorbehaltloser Parteilichkeit für den Willen der Klienten einzusetzen, sondern dass es für
eine sozialpädagogische Handlungsorientierung in der Jugendhilfe auch erforderlich sein
kann, unter Umständen auch gegen den Willen der Klienten zu handeln. Diese Aussage erhält
ihre Begründung dadurch, dass Pädagogik stets auf normativen Grundlagen basiert. Und zu
deren Vermittlung ist die Sozialpädagogik verpflichtet. Dies kann allerdings nicht so weit gehen, in der Vermittlung dieser normativen Grundlagen auf die Geschlossene Unterbringung
zurückzugreifen, wie es augenblicklich vermehrt diskutiert wird. Denn die normativen
Grundlagen und ihre sozialpädagogische Umsetzung müssen immer und erneut rationalen
Begründungen unterworfen werden. Diese Begründungen sind im Rahmen der geschlossenen
Unterbringung nicht zu erreichen. Im Gegenteil, wie das Beispiel der Geschlossenen Unterbringung in Hamburg zeigt, entstehen dabei Handlungszwänge, die das sozialpädagogische
Proprium einer in der Gesellschaft etablierten Kompetenz im Umgang mit Sozialfragen, die
auf einer rational begründeten Vermittlung normativer Grundlagen beruht, nachhaltig bedroht." (Autorenreferat)
[270-L] Litges, Gerhard:
Modernisierung der Jugendhilfe: Analyse impliziter und expliziter Annahmen innovativer
Konzepte, Essen 2006, 454 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?
idn=979382416&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=979382416.pdf;
http://miless.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-14218/diss%2009.03.06.pdf)
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INHALT: "Gegenstand der Arbeit sind Reformkonzepte, die für die deutsche Jugendhilfe einen
krisenhaften Zustand bzw. Modernisierungs- und Steuerungsdefizite diagnostizieren, Schritte
zur Überwindung dieser Krise vorschlagen und die Krise der kommunalen Haushalte überwinden helfen sollen. Um die Relevanz sowie die praktischen und theoretischen Auswirkungen aktueller Reformkonzepte angemessen würdigen zu können, werden explizite wie implizite Annahmen benannt, einer kritischen Überprüfung ihrer Entsprechungen in der Realität
sowie ihrer theoretischen Plausibilität unterzogen und die Frage erörtert, welche Funktion(en)
derartige Annahmen erfüllen. Auf der Basis einer systemtheoretischen Rekonstruktion der
Jugendhilfe wird herausgearbeitet, ob die vorhandenen Wissensbestände eine ausreichende
Grundlage dafür bieten, die Annahmen zu begründen, ob diese Annahmen der empirisch erfassten Wirklichkeit der deutschen Jugendhilfe entsprechen, ob sie sich im Einklang mit dem
systemischen Referenzrahmen bzw. aktuellen Praxiskonzepten befinden oder daraus plausibel
herleitbar sind, welche Funktion(en) sie im Rahmen der Modernisierungsdebatte um die deutsche Jugendhilfe erfüllen und welche Folgen aus der Anwendung der o.a. Modernisierungskonzepte erwartet werden. Mit dieser Untersuchung werden die vorhandenen Wissensbestände auf ihre Bedeutung für die zentralen Fragestellungen überprüft, um dadurch neue komprimierte Erkenntnisse zu gewinnen und einerseits eine Brücke zu schlagen zwischen abstrakter,
Wirklichkeit erklärender, 'reiner' Theorie und theoriearmer praktischer Anwendung. Zunächst
erfolgt dazu eine systemtheoretisch fundierte Rekonstruktion der Jugendhilfe. Sodann wird
theoriegeleitet überprüft, welche Systemfunktionen durch welche Modernisierungsinstrumente bedient werden und wie sich dies in der Wirklichkeit niederschlägt. In einer Fallstudie wird
dazu exemplarisch überprüft, ob die in einer deutschen Großstadt vorfindlichen Tatsachen
und die Sichtweisen betroffener Akteur/innen im Einklang mit den Fragestellungen dieser
Arbeit stehen. Dazu wird das dieser Studie zu Grunde liegende Forschungsverständnis skizziert und dargelegt, welcher Mittel und Methoden sich die Untersuchung bedient. Anschließend wird untersucht, welche Feststellungen in der Fachöffentlichkeit getroffen werden, um
die behauptete Modernisierungslücke zu begründen. Danach wird darzustellen sein, welche
Modernisierungspostulate in Jugendhilfe und Neuer Steuerung aufgestellt werden und
schließlich werden die dazu in der deutschen Jugendhilfe am häufigsten diskutierten und angewandten Reformkonzepte in ihren Grundzügen umrissen und ihre konkrete fachliche Relevanz in der aktuellen deutschen Jugendhilfelandschaft dargestellt." (Autorenreferat)
[271-L] Mamier, Jasmin; Pluto, Liane; Santen, Eric van; Seckinger, Mike; Zink, Gabriela:
Empirische Analysen zu Funktionen und Handlungsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene:
Jugendhilfe und sozialer Wandel - Leistungen und Strukturen, München 2003, 66 S. (Graue
Literatur; URL: http://cgi.dji.de/bibs/64_2110.pdf)
INHALT: Ein wesentlicher Teil sozialer Dienste und Angebote wird in der Bundesrepublik
Deutschland von freien Trägern angeboten. Der vorliegende Bericht fasst die Ergebnisse einer breit angelegten Befragung bei kommunalen Geschäftsstellen freier Träger (Kreis-, Stadtoder Diözesanverbände) zusammen. Diese Befragung wurde 2000/2001 im Rahmen der Dauerbeobachtung "Jugendhilfe und sozialer Wandel - Leistungen und Strukturen" von einer Arbeitsgruppe des Jugendinstituts durchgeführt. Die Ergebnisse vermitteln einen Überblick über
die Arbeitsbedingungen und Handlungsmöglichkeiten der Geschäftsstellen freier Träger in
der Kinder- und Jugendhilfe in verschiedenen Regionen. (DJI/Sd)
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[272-L] Melzer, Wolfgang; Schwind, Hans-Dieter (Hrsg.):
Gewaltprävention in der Schule: Grundlagen - Praxismodelle - Perspektiven ; Dokumentation des 15. Mainzer Opferforums 2003, (Mainzer Schriften zur Situation von Kriminalitätsopfern, Bd. 38), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 366 S., ISBN: 3-8329-0645-2 (Standort: UB
Trier(385)-MVlb42955)
INHALT: "Schule ist das 'Spiegelbild unserer Gesellschaft', in der die Gewalt, die von jungen
Menschen ausgeübt wird, generell zunimmt. Die Institution Schule besitzt jedoch als neben
dem Elternhaus wichtigste Erziehungsinstanz eine strategische Position, kriminellen Karrieren entgegenzuwirken. Häufig sind Disziplinschwierigkeiten, Schuleschwänzen und Schulversagen erste Anzeichen eines Verlaufes, der in sozial abweichendes Verhalten krimineller
Art einmünden kann. Außerdem hat sich die Schulkultur als ein wichtiger Faktor der Gewaltminderung erwiesen. Solche Zusammenhänge sind den Schulleitern und Lehrkräften inzwischen auf Grund der vorliegenden empirischen Untersuchungen grundsätzlich bekannt, so
dass sie heute mehr an der Frage interessiert sind, was man vorbeugend tun und wie man mit
den vorhandenen Kräften effektiver umgehen kann. Mit der Thematik der Gewaltprävention
und -intervention beschäftigt sich dieser Band. Wissenschaftler und Praktiker berichten über
Programme und Projekte, zu denen positive Erfahrungen vorliegen. Neben einführenden und
perspektivischen Beiträgen werden in drei Schwerpunkten Praxismodelle vorgestellt und evaluiert: Präventionsprogramme für den Unterricht, Mediation in der Schule, Intervention und
Unterstützung für Schulen. Der Veröffentlichung liegt eine Fachtagung zu Grunde, die im
November 2003 durchgeführt wurde: das 15. Mainzer Opferforum des Weissen Ringes." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hans-Dieter Schwind: Phänomene und Ursachen der Gewalt
in der Schule - Kann sich das Massaker von Erfurt anderwärts wiederholen? (21-34); Wolfgang Melzer: Von der Analyse zur Prävention - Gewaltprävention in der Praxis (35-53); Andreas Schick, Manfred Cierpka: 'Faustlos' - Ein Gewaltpräventions-Curriculum für Grundschulen und Kindergärten (54-66); Dieter Becker: 'Pit 2' - Prävention im Team in der Grundschule
(67-87); Gudrun Wiborg, Reiner Hanewinkel: 'Eigenständig werden': Sucht- und Gewaltprävention in der Schule durch Persönlichkeitsförderung - Evaluationsergebnisse der ersten
Klassenstufe (88-100); Ellen Wilms: Das Programm 'Erwachsen werden' von Lions-Quest als
Beitrag zum sozialen Lernen in der Schule (101-112); Ullrich Bauer: Prävention und Schulstruktur -Evaluationsergebnisse zu Lions-Quest 'Erwachsen werden' (113-138); Heidrun
Bründel: Die Trainingsraum-Methode: Stärkung des Verantwortungsbewusstseins von Schülerinnen und Schülern - Stressfreier Unterricht für Lehrerinnen und Lehrer (139-152); Günther Braun, Helmolt Rademacher: Mediation in der Schule (156-173); Günter Schatz: Streitschlichterausbildung im ländlichen Bereich (174-184); Ilse Gärtner: Schulentwicklung durch
Schulmediation - Erfahrungen an südpfälzischen Schulen (185-202); Frank Ehninger: 'Wir
fühlen uns manchmal überflüssig!' Peer-Mediation an Schulen - Implementationsprobleme
und Lösungsideen (203-217); Weiterführende Informationen zu den Programmen (218-219);
Karl Landscheidt: Gewalt in der Schule: Strategien und Interventionsmöglichkeiten (220242); Wilfried Schubarth: Schulsozialarbeit und Unterstützungsnetzwerke für Schulen - Perspektiven einer 'systemischen Gewaltprävention/-intervention' (243-253); Monika Büttner,
Freddy Müller: Emanzipatorische Jugendarbeit - Ein Kooperationsprojekt zur Gewaltprävention (254-272); Reinhold Hepp, Tilmann Kühler: Die Filminitiative 'Abseits?!' (273-281);
Stefan Schanzenbächer: Mobile Beratungsteams als Modell der Unterstützung von Schulen Das Beispiel des Brandenburgischen Projektes 'Boxenstopp-Anti-Gewalttraining für Jugendliche' (282-294); Weiterführende Informationen zu den Programmen (295-298); Werner Greve, Nicola Wilmers: Bewältigung von Opfererfahrungen: Wem hilft wann was? (299-310);
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Dieter Hermann: Geschlechtsspezifische Aspekte der Gewaltprävention in Schulen (311325); Friedrich Lösel: Multimodale Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen: Familie, Kindergarten, Schule (326-348); Wiebke Steffen: Diskussionen und Ergebnisse des 15.
Mainzer Opferforums - ein Resümee (349-362).
[273-F] Neuberger, Christa, Dr.; Schrapper, Christian, Prof.Dr.; Pies, Silke, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):
Modellprogramm Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens - Hilfeplanung als Kontraktmanagement
INHALT: Im Rahmen des Förderschwerpunktes des Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend (BMFSFJ) "Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens" wurde ein Modellprogramm initiiert, in dessen Mittelpunkt die Weiterentwicklung des Hilfeplanverfahrens im
Zusammenhang der Kooperation zwischen Jugendämtern und freien Trägern steht. In der Abteilung "Jugend und Jugendhilfe" am Deutschen Jugendinstitut e.V. in München ist eine Arbeitsstelle mit der Koordination und Moderation des Förderschwerpunktes beauftragt. Die
Arbeitsstelle ist für die Koordination zwischen den Beteiligten und die Außendarstellung des
Modellprogramms zuständig. 1. Ausgangslage: Seit Inkrafttreten des KJHG vor gut 10 Jahren
ist vielerorts die Umsetzung der zentralen Verfahrensvorschrift Hilfeplanung (Paragr. 36 SGB
VIII) diskutiert, entwickelt, erprobt, empfohlen und geregelt worden. Auch in den einschlägigen Wissenschaften hat neben eher programmatischen Arbeiten vor allem aus der Feder von
Juristen, Psychologen und Sozialpädagogen inzwischen auch die empirische Forschung die
Praxis der Hilfeplanung als ertragreichen Forschungsgegenstand entdeckt. Im Rahmen der aktuellen Bildungsdebatten wird von der Hilfeplanung darüber hinaus erwartet, individuelle
Prozesse der Bildungsplanung und Biographieentwicklung zu integrieren. Was ist nun der Ertrag der bisherigen Beschäftigung mit Verständnis, Konzeption und Methoden der Hilfeplanung in Ämtern, sozialen Diensten und Einrichtungen bzw. wo zeigt sich weiterhin Entwicklungsbedarf? Ein zentrales Problem der Hilfeplanungspraxis zeigt sich, wenn ihre Gestaltung
gleichsam isoliert und losgelöst von den institutionellen, organisatorischen und funktional differenzierten Aufgaben und Rahmenbedingungen öffentlicher und freier Träger geplant und
realisiert wird. Dabei gerät aus dem Blick, dass es sich bei der Hilfeplanung um einen Schlüsselprozess handelt, der über die im Einzelfall notwendigen Kompetenzen, Verfahren und Instrumente hinaus in Qualitätsentwicklungsprozesse in und zwischen den beteiligten Institutionen eingebunden sein muss. 2. Arbeitshypothese und Projektidee: Hypothese ist daher: Für
alle einzelfallbezogenen Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe, von der Erziehungsberatung bis zur intensiven Einzelbetreuung und insbesondere für die integrierten Schutzaufgaben
und Krisenhilfen ist die Hilfeplanung das zentrale Planungs- und Steuerungsinstrument. Im
Arbeitsprozess der Hilfeplanung werden im wesentlichen die folgenden Funktionen wahrgenommen und gestaltet: fachliche Entwicklung, Beratung und Reflexion, transparente Beteiligung und Mitwirkung von Eltern und Kindern, finanzielle Kalkulation und Steuerung sowie
administrative und sozialrechtliche Kontrolle und Überprüfung. Quer zu diesen Grundfunktionen mit den skizzierten inhaltlichen Problemstellungen liegen zwei weitere Aspekte: Auswirkungen und Einflüsse auf das Verhältnis und die unterschiedlichen Bedürfnisse und Vorstellungen von Mädchen und Jungen, Männern und Frauen (Gender-Mainstreaming) sowie
das Bewusstsein und die Haltung, mit der Leistungen und Aufgaben der Jugendhilfe als Ausdruck einer öffentlichen Verantwortung für private Lebensschicksale wahrgenommen werden. Damit die hier nur skizzierten Grundfunktionen und Querschnittsaspekte Hilfeplanung in
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ihrer Komplexität transparent und handhabbar bleiben, müssen sowohl klare Strukturen für
Abläufe und Zuständigkeiten als auch ausgewiesene methodische Kompetenzen der handelnden Personen in der Diagnose, Beratung, Beteilung, Verhandlung und Reflexion entwickelt
und umgesetzt werden. Hinzu kommen muss eine Auseinandersetzung mit den persönlichen
Haltungen und Einstellungen der handelnden Fachkräfte. Ohne diese Auseinandersetzung mit
der Persönlichkeit und Subjektivität bleiben sie technische Verfahren bestenfalls administrativ geschmeidiger, formal korrekter Abwicklung von sozialrechtlicher Leistungsgewährung.
(S. http://www.hilfeplanverfahren.de ).
METHODE: Um die erforderlichen strukturellen Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und
professionell-methodischen Kompetenzen sicherzustellen, müssen in kooperativen Qualitätsentwicklungsprozessen öffentlicher und freier Träger Standards von Hilfeplanung erarbeitet,
fortgeschrieben, evaluiert und dadurch gesichert werden. Daher plant das Modellprojekt
"Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens" nach einer "Projekternte" (einer systematischen
Auswertung der zahlreichen bisher realisierten Projekte und Forschungsarbeiten zum Thema),
die exemplarische Entwicklung und Erprobung von Strukturen, Verfahren und Kompetenzen
für tragfähige Arbeitsbündnisse zwischen allen Beteiligten an vier Standorten. Davon, ob und
wie solche Arbeitsbündnisse als zuverlässige wie transparente Kontrakte zwischen den leistungsberechtigten Eltern und ihren Kindern auf der einen, den zur Gewährleistung verpflichteten Jugendämtern auf der zweiten und den die Leistungen der Hilfe zur Erziehung realisierenden Diensten und Einrichtungen auf der dritten Seite, zu Stande kommen, hängt der pädagogische wie finanzielle "Erfolg" einer Hilfe zur Erziehung wesentlich ab, so die Arbeitshypothese. Die grundsätzliche Bedeutung des Themas, die umfangreiche Fragestellung und
die Vielzahl regionaler und fachlicher Besonderheiten der Jugendhilfe bei öffentlichen und
freien Trägern machen es erforderlich, darauf in der Planung und Realisierung eines Forschungs- und Entwicklungsprojektes in besonderer Weise Rücksicht zu nehmen. Vier schon
in der Vergangenheit mit dem Thema Hilfeplanung intensiv befasste Forschungs- und Entwicklungsinstitute haben sich daher unter der Leitung der Universität Koblenz zu einer Projektkooperation zusammengefunden. Gemeinsam in der Planung und Analyse, arbeitsteilig in
der regionalen Entwicklung und Erprobung werden die skizzierten Fragestellungen bearbeitet. Baustein 1: Auswertung und Bewertung von Praxisentwicklung und Forschung, Auswahl
der Projektstandorte; Baustein 2: Analyse, Entwicklung und Erprobung; Baustein 3: Transfer
und Implementation auf regionaler sowie auf Bundesebene DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 45; Expertengespräche mit Fachkräften aus Jugendämtern und Jugendhilfeeinrichtungen -ambulante und stationäre Hilfen-). Standardisierte Befragung,
schriftlich (Stichprobe: 125; Fachkräfte aus Jugendämtern; Auswahlverfahren: Zufall –Auswahl und Vergleichsgruppe-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Modellprogramm Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens
(Hrsg.); Hartwig, Luise; Kriener, Martina: Expertise - Geschlechtergerechte Hilfeplanung
(Paragr. 36 KJHG). Münster, Apr. 2004, 65 S. Download unter: http://cgi.dji.de/bibs/
209_2255Geschlecht.pdf .+++Modellprogramm Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens
(Hrsg.); Kappel, Monika; Straus, Florian; Weiterschan, Walter: Expertise - Interkulturelle
Aspekte bei der Durchführung des Hilfeplanverfahrens. München, Apr. 2004, 73 S. Download unter: http://cgi.dji.de/bibs/209_2286Interkult3.pdf .+++Modellprogramm Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens (Hrsg.); Leitner, Hans; Mutke, Barbara: Hilfeplanung als Kontraktmanagement. Zukunfts(werk)stadt(t) Brandenburg an der Havel. 2004.+++Modellprogramm Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens (Hrsg.); Spitzl, Martina; Kretschmer, Susanne; Schwarz, Barbara: Expertise - Care planning in youth welfare in European comparison. Berlin, Febr. 2003, 42 S. Download unter: http://cgi.dji.de/bibs/ 209_2256EUEngl.pdf
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5 Jugendhilfe und Jugendpolitik
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.+++Modellprogramm Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens (Hrsg.); Spitzl, Martina;
Kretschmer, Susanne; Schwarz, Barbara: Expertise - Hilfeplan in der Jugendhilfe im Europäischen Vergleich. Berlin, Febr. 2003, 37 S. Download unter: http://cgi.dji.de/bibs/209_ 2257
EUDeu.pdf .+++Modellprogramm Fortentwicklung des Hilfeplanverfahrens (Hrsg.); Schrapper, Christian; Pies, Silke: Hilfeplanung als Kontraktmanagement? Erster Zwischenbericht
des Forschungs- und Entwicklungsprojekts "Hilfeplanung als Kontraktmanagement". Koblenz, Juni 2003, 120 S. Download unter: http://www.uni-koblenz.de/~hilfeplan/Zwischenbericht.pdf .+++S.a. http://www.uni-koblenz.de/~hilfeplan/down.html .+++Moos, Marion;
Schmutz, Elisabeth: Qualitätsentwicklung in der Hilfeplanung als kooperativer Prozess zwischen öffentlichen und freien Trägern. Handreichung des Modellstandortes Rheinland-Pfalz
im Rahmen des Modellprojektes "Hilfeplanung als Konfliktmanagement?". Mainz 2005.
ISBN 3-932612-18-3.+++Modellprogramm Fortentwicklung des Hilfeverfahrens (Hrsg.): Innovation durch Kooperation. Anforderungen und Perspektiven qualifizierter Hilfeplanung in
der Zusammenarbeit freier und öffentlicher Träger der Jugendhilfe. Abschlussbericht des
Bundesmodellprojektes "Hilfeplanung als Kontraktmanagement?". München 2005. Download
unter: http://www.dji.de oder http://www.ism-mainz.de oder http://www.hilfeplanverfahren.
de .
ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-08 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Jugend und Jugendhilfe (Postfach 900352,
81503 München); Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 01 Bildungswissenschaften, Seminar für Pädagogik Abt. Sozialpädagogik (Postfach 201602, 56016 Koblenz);
Start gemeinnützige Beratungsgesellschaft mbH (Dr.-John-Rittmeister-Str. 6, 06406 Bernburg); Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. -ism- (Kaiserstr. 31, 55116
Mainz); Sozialpädagogisches Institut im SOS-Kinderdorf e.V. (Renatastr. 77, 80639 München)
KONTAKT: Neuberger, Christa (Dr. Tel. 089-62306-315, Fax: 089-62306-162,
e-mail: [email protected]); Pies, Silke (Tel. 0261-287-1870, Fax: 0261-287-1861,
e-mail: [email protected])
[274-F] Nieslony, Frank, Prof.Dr. (Leitung):
Transidente Menschen und Soziale Arbeit
INHALT: Erkenntnistheoretisch geht es in dem Projekt darum, sich mit den 'Lebensformen transidenter Menschen' auf der Basis der Forschungslage auseinanderzusetzen. Ausgangspunkt ist
die 'Annahme', dass über den schon länger beobachtbaren Wandel der familiären Zusammensetzung zunehmend andere Formen des Zusammenlebens auch die Praxis Sozialer Arbeit
bestimmen werden. Traditionelle Muster des Zusammenlebens werden also zunehmend durch
andere familiäre Konstellationen und nicht-konventionelle Lebensformen ergänzt. Es wird erforderlich sein, die Erkenntnisse der Bezugswissenschaften systematisch dahingehend zu hinterfragen, inwiefern diese im Hinblick auf das Projekt für die Soziale Arbeit relevant sind. In
der 'Ausbildung und Praxis der Sozialen Arbeit' sind Kenntnisse und Einstellungsänderungen
im Umgang mit den sich wandelnden Zielgruppen erforderlich. Ein daraus abgeleitetes Ziel
wird es sein, für 'Transparenz bezüglich des Wissensstandes für die Lehre und Praxis in der
Sozialen Arbeit' zu sorgen. ZEITRAUM: 2003-fortlaufend GEOGRAPHISCHER RAUM:
Hessen
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5 Jugendhilfe und Jugendpolitik
METHODE: Im Rahmen einer Totalerhebung ist an eine hessenweite Bestandsaufnahme bei
Trägern der öffentlichen Jugendhilfe, insbesondere bei den mit Pflegschaften befassten Sozialverwaltungen/ Jugendämtern, gedacht. Hier werden einfache, hauptsächlich quantitative
Verfahren angewendet. Nach heutigem Stand kann das über schriftliche Recherchen geschehen. Dazu ist ein standardisierter Fragebogen entwickelt worden. Weitere - von personellen
und finanziellen Gegebenheiten abhängige - Überlegungen bestehen darin, eine Zufallsstichprobe von Jugendämtern in Hessen hinsichtlich ihres Umgangs mit Wünschen nach "Familiengründungen", resp. dem Kindeswunsch gleichgeschlechtlicher Paare vor dem Hintergrund
der neuen Gesetzgebung zu befragen. Trotz grundsätzlicher Studien und ausführlicher Recherchen hinsichtlich der Gesamtthematik ist das hier geplante Projekt verstärkt auf die Unterstützung der Praxis angewiesen. Aussagen zu Chancen der Realisierung können zum heutigen Zeitpunkt noch nicht gemacht werden. Sollte es zu einer Realisierung kommen, würde
der Einsatz vorwiegend qualitativer Verfahren geprüft werden müssen. Hier ist in erster Linie
an Gesprächsleitfäden gedacht.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Nieslony, F.; Kläser, T.: Von familialer Vielfalt: gleichgeschlechtliche Paarbeziehungen und Soziale Arbeit. in: Hochschulbrief der Evangelischen Fachhochschulen Darmstadt, Freiburg, Ludwigshafen, Reutlingen-Ludwigsburg, H. 30, 2004, S. 43-49.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Evangelische Fachhochschule Darmstadt (Zweifalltorweg 12, 64293 Darmstadt)
KONTAKT: Leiter (Tel. 06151-879843, e-mail: [email protected])
[275-L] Nnaji, Ina Adora:
Ein Recht auf Arbeit für Kinder!: Chance zu gesellschaftlicher Partizipation und Gleichberechtigung, Marburg: Tectum Verl. 2005, 175 S., ISBN: 3-8288-8823-2 (Standort: UB Kaiserslautern(386)-MAT078-042)
INHALT: In der Studie wird einerseits der Frage nachgegangen, ob Kinderarbeit nützlich oder
schädlich ist, andererseits wird aufgezeigt, unter welchen Bedingungen arbeitende Kinder und
Jugendliche durch ihre Partizipation in den selbst organisierten Bewegungen arbeitender Kinder und Jugendlicher versuchen, ihre personalen Rechte einzuklagen. Arbeitende Kinder und
Jugendliche haben sich bereits vor 30 Jahren zu sozialen Bewegungen organisiert und mittlerweile eine weltweite Vereinigung geschaffen. Empowerment und Educacion popular sind
die theoretischen Ansätze, die den Kindern und Jugendlichen als Befreiungsmittel im Entwicklungsprozess hin zum Protagonismus dienen. Ergebnis der Studie ist, dass das Erreichen
des Ziels bessere Arbeitsbedingungen und Partizipationsrechte mit dem 2. Welttreffen der
Bewegungen arbeitender Kinder und Jugendlicher wesentlich näher gerückt ist. Gefordert ist
ein gesellschaftlicher Wandel: der Protagonismus der arbeitenden Kinder ist der Weg zu sozialen Transformationsprozessen, die Freiheit und Gleichheit der Kinder herbeiführen können.
Offen bleiben die Fragen, inwieweit arbeitenden Kindern geholfen wird, die nicht organisiert
sind, und wie die Kinder unterstützt werden, die durch ihre Partizipation in der sozialen Bewegung Probleme am Arbeitsplatz bekommen. (ICF)
[276-L] Otto, Hans-Uwe; Rauschenbach, Thomas (Hrsg.):
Die andere Seite der Bildung: zum Verhältnis von formellen und informellen Bildungsprozessen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 255 S., ISBN: 3-531-14369-7
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INHALT: "In Deutschland ist eine neue Bildungsdebatte entbrannt. Gefordert wird eine grundlegende Veränderung des Bildungs- und Erziehungswesens. Dabei konzentriert sich die Debatte, wie nicht anders zu erwarten, schwerpunktmäßig auf die Schule. Vergleichsweise unklar
ist bislang geblieben, welche Rolle die nichtschulischen Bildungsorte, die informellen Lernprozesse und die außerunterrichtlichen Akteure wie etwa die Kinder- und Jugendhilfe einnehmen. Diese andere Seite der Bildung steht im Mittelpunkt der Veröffentlichung. Es geht in
diesem Zusammenhang sowohl um die Klärung einer bildungsbezogenen Selbstverortung der
Kinder- und Jugendhilfe als auch um ein neues pragmatisches Verhältnis zur Bildungsinstanz
Schule. Erst mit der Klärung dieser offenen Probleme eröffnen sich erweiterte Perspektiven
für eine moderne Bildungspolitik." (Autorenreferat)
[277-L] Prölss, Reiner (Hrsg.):
Bildung ist mehr! Die Bedeutung der verschiedenen Lernorte: Konsequenzen aus der PISAStudie zur Gestaltung der Jugendhilfe in einer kommunalen Bildungslandschaft, Nürnberg:
emwe-Verl. 2003, 383 S., ISBN: 3-932376-27-7
INHALT: Zwar ist durch diverse Maßnahmen der Bildungsreform u.a. eine Weiterführung der
Bildungsgänge gelungen, doch wurde bisher das eigentliche Ziel - die Verwirklichung von
Chancengleichheit - nicht erreicht. Die Abhängigkeit des Schulerfolgs von der sozialen Herkunft scheint in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern beschämend hoch. Konsequenzen für die bildungspolitische Debatte werden, bedingt durch die tiefsitzende Betroffenheit aufgrund der erschreckenden Ergebnisse der PISA-Studie, wie kein Thema der vergangenen Jahrzehnte diskutiert. Die vorliegenden Informationsreferate der Fachtagung demonstrieren eine umfassende Ausweitung der schullastigen Bildungsdebatte auf Lernorte vor und
neben der Schule, die im Rahmen der Jugendhilfe zu eruieren und nutzen sind. Praxisbeispiele verdeutlichen potentielle Möglichkeiten der Umsetzbarkeit, die bei Kindern und Jugendlichen durch gezieltes Engagement realisierbar werden. Formale Abschlüsse und eine erhöhte
Bildungsbeteiligung sind noch keine Garanten für einen erfolgreichen beruflichen Werdegang; Bildung ist nicht gleich Schule. Die durch Referate, Diskussionsforen und Praxisberichte gewonnenen Erkenntnisse konnten bereits konkrete Anregungen für eine effizienten Gestaltung von Lernwelten bieten. Der umfassenden Thematik wird die Vielfalt und Intensität der
Referate gerecht. (DJI/EL)
[278-L] Rademacker, Hermann:
Zur Vernetzung von Jugendhilfe und Schule in Europa, in: Jugend, Beruf, Gesellschaft, Jg.
56/2005, H. 4, S. 239-246 (Standort: USB Köln(38)-Haa1527; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: Anhand von Beispielen aus Schweden, Großbritannien und Finnland wird eine Analyse
von Jugendhilfe und Schule im internationalen Vergleich vorgelegt, indem verschiedene Modelle der Integration von Jugendhilfeaufgaben in das Bildungssystem vorgestellt werden. Es
zeigt sich, dass die Begriffe Schule und Jugendhilfe für die spezifischen nationalen Kontexte
unterschiedliche Bedeutung haben. Die Beispiele aus Großbritannien zeigen, dass die traditionell weitgehende Zuständigkeit für öffentliche Bildung auf der kommunalen Ebene liegt und
damit auf derselben Ebene, wie wesentliche Zuständigkeiten für soziale Dienste, für die auch
hier wie in den westeuropäischen Gesellschaften allgemein das Subsidiaritätsprinzip gilt. So-
178
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5 Jugendhilfe und Jugendpolitik
mit sind die Voraussetzungen für eine politisch abgestimmte Gestaltung günstig. Ein in seiner
Tradition zentralstaatlich organisiertes Schulwesen, wie in den skandinavischen Ländern,
kann sehr weitgehende soziale Dienstleistungen für Kinder und Jugendliche übernehmen und
wirksam erfüllen. Bemerkenswert ist, dass dort im Rahmen jüngster Reformentwicklungen
auch die Zuständigkeit im Bereich des Bildungswesens weitgehend dezentralisiert und auf die
Ebene der Kommunen und der einzelnen Schulen verlagert wurde. (IAB)
[279-F] Rams, Henriette (Bearbeitung); Eckart, Christel, Prof.Dr. (Leitung):
Lernfeld Freiwilliges Soziales Jahr - Motivation und Erfahrung junger Frauen und Männer
im Freiwilligen Sozialen Jahr und Formen unterstützender Begleitung
INHALT: Das Projekt ist innerhalb des Forschungsschwerpunktes Fokus Geschlechterdifferenzen: theoretische Neuorientierungen, soziokulturelle Differenzierungsprozesse und internationale Entwicklungen im Arbeitsfeld Arbeitsorganisation und Arbeitsbeziehungen angesiedelt.
Das Forschungsziel liegt in der Analyse der Erfahrungen und Konflikte junger Frauen und
Männer im Freiwilligen Sozialen Jahr. Auf Seiten der Einsatzstellen werden die Strategien
der Institutionen untersucht, wie diese die Interessen am Einsatz der Jugendlichen und die pädagogischen Zielsetzungen des FSJ verbinden und deren Erwartungen an angemessene Arbeits- und Betreuungsbedingungen begegnen. Die Studie soll Aufschluss darüber bringen,
wie die institutionellen Erfahrungen die anfänglichen Motive der Jugendlichen beeinflussen
und ob das FSJ als ein "Übergangsraum" genutzt werden kann, in dem junge Männer und
Frauen Erfahrungen praktischer Fürsorge - als Care-giver - machen, die eher instrumentellen
Orientierungen gegenüber stehen. Die Studie soll einen Beitrag zur Theorieentwicklung liefern und Anregungen für Konzeptionen und Formen unterstützender Begleitung entwickeln.
ART: gefördert BEGINN: 2004-06 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Hessen Ministerium für Wissenschaft und Kunst
INSTITUTION: Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Soziologie
Fachgebiet Frauen- und Geschlechterforschung (Nora-Platiel-Str. 1, 34109 Kassel)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0561-804-2185, e-mail: [email protected])
[280-L] Schäfer, Gerd E.; Eibeck, Bernhard; Sting, Stephan; Thole, Werner; Cloos, Peter; Lukas,
Solving; Chabacker-Bock, Marlis:
Bildung unter 6, in: sozial extra : Zeitschrift für soziale Arbeit und Sozialpolitik, Jg. 29/2005, H.
1, S. 6-31
INHALT: Die Ergebnisse der internationalen Vergleichsstudien stellen im Rahmen der "Bildung
für Kinder unter 6" auch an die Sozialpädagogik Forderungen, die bereits im Bereich der
Vorschulerziehung durch ein gesetzlich geregeltes Angebot gewährleistet sind. Daneben steht
für Kinder unter drei Jahren die Nutzungsmöglichkeit einer angepassten, altersspezifischen
außerfamilialen Betreuung zur Verfügung. Der Themenschwerpunkt wird im vorliegenden
Heft in einem umfassenden Artikel über Bildungsprozesse in der Frühkindheit behandelt,
zum Entwicklungsstand von Bildungsplänen wird konkret Bezug genommen, Forschungsentwicklung und -stand zur Reproduktion sozialer Ungleichheiten, speziell im Hinblick auf
institutionalisierte Bildung für Kinder unter drei Jahren werden diskutiert, das subjektive Bildungsverständnis und Professionswissen von Erzieherinnen wird analysiert, um Wissens- und
Handlungsstrukturen - zwischen Anspruch und Wirklichkeit - theoretisch generalisieren zu
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5 Jugendhilfe und Jugendpolitik
179
können, und außerdem werden Ergebnisse einer Evaluationsstudie des Patenschaftsprogramms "Big Friends for Youngsters" (Biffy) zur Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung
und Unterstützung der Lebensperspektive vorgestellt. (DJI/EL). Inhaltsverzeichnis: Gerd E.
Schäfer: Bildungsprozesse in der frühen Kindheit. Bildung ist keine Ware; Bernhard Eibeck:
"PISA" macht "Kita" neu. Zum Stand der Entwicklung von Bildungsplänen für Tageseinrichtungen für Kinder; Stephan Sting: Bildung in der frühen Kindheit. Zur Neuprofilierung der
pädagogischen Arbeit in Kindertageseinrichtungen am Beispiel Sachsens; Werner Thole, Peter Cloos: Zur Reproduktion sozialer Ungleichheit im Vorschulalter. Institutionalisierte Bildung für Kinder unter drei Jahren; Solvig Lukas: Bildung unter 6 zwischen Anspruch und
Wirklichkeit. Ein Forschungsbericht zu subjektiven Bildungstheorien von Erzieherinnen in
den Neuen Bundesländern; Marlis Schabacker-Bock: Fördern durch Zeit und Zuwendung. Patenschaftsprogramm "Big Friends for Youngsters" (Biffy).
[281-L] Schimpf, Elke; Leonhardt, Ulrike:
"Wir sagen euch, was wir brauchen, und ihr plant mit uns": Partizipation von Mädchen und
jungen Frauen in der Jugendhilfeplanung, (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 152), Bielefeld: Kleine 2004, 158 S., ISBN: 3-89370-391-8
INHALT: "Ob und wie es der Jugendhilfe gelingt, ein bedarfsgerechtes Angebot rechtzeitig und
ausreichend für junge Menschen bereitzustellen und sie zu erreichen, ist für die Jugendhilfeplanung zentral. Die Ermittlung und Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse und
Interessen von Adressatinnen und Adressaten der Jugendhilfe erfordert eine partizipative
Gestaltung von Planungsprozessen. In diesem Buch wird ein Partizipationsmodell vorgestellt,
das Adressatinnen der Jugendhilfe in Planungsprozessen einen Expertinnenstatus gibt und sie
als handelnde Subjekte in ihrem Eigensinn ernst nimmt. Wie Beteiligungsformen initiiert
werden können, die eine Selbstthematisierung der Adressatinnen der Jugendhilfe ermöglichen, wird exemplarisch dargestellt. Ausgangspunkt bildet eine qualitative Studie mit 8- bis
19-jährigen Mädchen und jungen Frauen, in der gezeigt wird, wie individuelle und gruppenspezifische Bedürfnisse, Interessen und Wissen artikuliert, sichtbar gemacht, verstanden und
interpretiert werden können. Beispielhaft wird dargestellt, wie der daraus resultierende Bedarf, der für erforderlich und wünschenswert gehalten wird, in Fachdiskurse eingebracht werden kann. Im ersten Teil erfolgt eine Standortbestimmung und Zusammenschau theoretischer
Erkenntnisse, die zur Planung, Durchführung und Auswertung von Beteiligungsprozessen in
der Jugendhilfe relevant sind. Im zweiten Teil wird die eigene qualitative Erhebung vorgestellt, in welcher vor allem sozialräumliche Erfahrungen, Handlungsweisen und Deutungsmuster von Mädchen und jungen Frauen beschrieben werden. Daraus werden Schlussfolgerungen für eine Bedarfsbestimmung und konkrete Empfehlungen für die Jugendhilfeplanung
abgeleitet. Das Buch versteht sich als Reflexions-, Praxis- und Forschungsansatz für Professionelle der Sozialen Arbeit, der Jugendhilfeplanung und der Politik, die öffentliche Räume,
Gelegenheitsstrukturen, gesellschafts- und sozialpolitische Foren wie auch pädagogische Angebote und Milieus für Mädchen und junge Frauen initiieren, planen, evaluieren und bewerten." (Autorenreferat)
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[282-L] Schmidt, Andrea (Hrsg.):
Einmischungen: Beiträge zu Theorie und Praxis sozialer Arbeit, Frankfurt am Main: IKOVerl. f. Interkulturelle Kommunikation 2005, 261 S., ISBN: 3-88939-759-X (Standort: UuStB
Köln Heilpäd. Abt.(38)-2005/412)
INHALT: "In unserer modernen posttraditionellen Gesellschaft zieht sich der Sozialstaat zunehmend auf seine Kernaufgaben zurück und verstärkt ist von der Ökonomisierung des Sozialen
die Rede. Hieraus erwachsen für die Soziale Arbeit sowohl in ihrer Theorie als auch in ihrer
Praxis neue Herausforderungen: Soziale Arbeit muss sich einmischen und Standpunkte beziehen, ohne die berechtigten Fragen nach Wirtschaftlichkeit und Qualität, nach Erneuerung
und Entbürokratisierung zu vernachlässigen. Im Mittelpunkt dieser Einmischungen stehen die
Adressatlnnen sozialer Arbeit in ihrer Angewiesenheit auf eine Gesellschaft, die die Frage
nach Verteilungsgerechtigkeit nicht ausblendet. Die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes loten dieses Spannungsfeld aus." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: C. Wolfgang Müller: Die Anfänge einer ungewöhnlichen Berufsgeschichte (13-19); Hans-Uwe Otto: Es ist
doch noch nicht aller Tage Abend: Zur Überwindung der Ambivalenz in der Selbstfindung
der Sozialen Arbeit (23-27); Gerhard Wittenberger: Welche Supervisions-Aus-Bildung
braucht die Informationsgesellschaft? (31-49); Moon-Seup Kim: Die 'Prüfungshölle' der Jugend in der koreanischen Gesellschaft (51-63); Richard Münchmeier: Aufgaben, Geschichte
und Perspektiven der Jugendhilfeforschung (67-82); Manfred Liebel: Grenzerfahrungen und
Jugendkulturen in der Mitte Amerikas (83-91); Elvira Berndt und Herbert Scherer: Wenzel
Holek und die Jugendarbeit der Sozialen Arbeitsgemeinschaft Berlin-Ost (1916-1933): Spurensuche in einem fast vergessenen Kapitel aus unserer Vorgeschichte (93-111); Ju-Ill Kim:
Akzeptierende Drogenerziehung als Alternative (115-124); Gundula Barsch: Wie verhext:
Der Wahn hat viel(e) Sinn(e) (125-146); Tamara Musfeld: Annäherung an das Fremde: Begegnungen in der Sozialen Arbeit zwischen Faszination und Abwehr (149-159); Klaus Sessar:
Platons lnklusions-/Exklusionsmodell. Eine Lehre auch für die Kriminologie? (161-173);
Stephan Quensel: Jugend - Droge - Rassismus. Oder wie wir im Dispositiv mitschwimmen
(175-197); Andrea Schmidt: Soziale Arbeit und organisationales Lernen - Überlegungen zur
Transformation von Institutionen Sozialer Arbeit (201-211); Johannes Münder: Agenda 2010
- Reform des Sozialstaates oder zurück in die Wälder? (213-227); Peter Schruth: Was soll Jugendsozialarbeit unter Hartz IV? (229-243); Barbara Tennstedt: Impulse zur Persönlichkeitsbildung - Drei Versuche der Beschreibung im Kontext der Zeitgeschichte (247-255).
[283-L] Schwalm, Peter:
Suizidalität von Jugendlichen in der Gegenwartsgesellschaft: Perspektiven sozialpädagogischen Handelns, Marburg: Tectum Verl. 2005, 274 S., ISBN: 3-8288-8809-7 (Standort: ULB u.
Murh. B Kassel(34)35/2005/A/2855)
INHALT: "Anliegen der vorliegenden Arbeit ist es, die sozialpädagogischen Möglichkeiten in
Bezug auf Suizidalität im Jugendalter darzustellen, die unterschiedlichen Konzepte miteinander zu vergleichen und sie im Hinblick auf ihre immanenten theoretischen Grenzen zu bewerten. Vorrangig ist zu überlegen, ob und inwieweit die bereits existierenden Konzepte der Sozialen Arbeit ausreichen, um den Erkenntnissen der Suizidologie gerecht zu werden. Im Wesentlichen tauchen die zwei nachfolgenden Hauptfragestellungen auf: Reichen die existierenden Ansätze aus oder bedarf es einer spezifischen konzeptionellen Neuorientierung zum Gegenstand der Suizidalität? Inwieweit besteht die Möglichkeit, Erkenntnisse der Suizidologie
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in die sozialpädagogischen Entwürfe zu implementieren? Zur Überprüfung der sozialpädagogischen Konzeptionen dienen die nachfolgenden sechs Kriterien: Ressourcenorientierung,
fallbezogener Zugang, individuelle Hilfeleistung, Verbesserung der Lebensbedingungen,
Thematisierung der Beziehungsebene zwischen Berater und Klient und Realisierung des Ansatzes in der Praxis. Während das zuletzt genante Kriterium als Grundvoraussetzung zur Bearbeitung des Themenfeldes anzusehen ist, ergeben sich die ersten fünf Merkmale unmittelbar
aus den Forschungsergebnissen der Suizidologie. Um sich den beiden Fragestellungen anzunähern, bekommt die Arbeit den folgenden Aufbau: Forschung über Suizidalität und Jugend
bedeutet zunächst vor allem die Erschließung von und Auseinandersetzung mit diesen beiden
Begriffen und den jeweils gebräuchlichen verschiedenen Synonymen, um eine Grundlage für
die weitere Beschäftigung mit der Thematik zu erhalten. Das dritte Kapitel beschäftigt sich
mit der Lebensphase Jugend, die unter der Perspektive der Sozialisation analysiert wird. Dazu
soll zunächst der Terminus Sozialisation näher betrachtet werden. Anschließend werden zu
diesem Gegenstandsbereich vier verschiedene Modelle vorgestellt. Im nächsten Teil der Arbeit findet eine epidemiologische Beschäftigung mit der Suizidalität von Adoleszenten im
Hinblick auf das Ausmaß, die Geschlechtsverteilung und die Methoden statt. Die statistischen
Daten führen zu der Frage, welche unterschiedlichen, wissenschaftlichen Konzeptionen in der
Literatur existieren, um die Entstehung von Suizidalität zu erklären. In diesem Kapitel werden kurz verschiedene Beiträge zur Entstehung suizidalen Verhaltens skizziert. Anschließend
werden dann fünf ausgewählte Erklärungsansätze näher betrachtet und ihre sozialpädagogischen Implikationen herausgearbeitet. Das nachfolgende sechste Kapitel enthält Konzepte zur
Wahrnehmung von Suizidalität. Im siebten Kapitel steht die Auseinandersetzung mit der Suizidprävention im Jugendalter im Vordergrund. Hierzu werden therapeutische Verfahren und
Einrichtungen zur Suizidverhütung vorgestellt. Das achte Kapitel betrachtet drei verschiedene
Ansätze der Sozialen Arbeit, die daraufhin überprüft werden, inwieweit sich ihre fachlichen
Prämissen mit den Erkenntnissen der Suizidologie überschneiden. Im Kapitel neun werden
drei Konzeptionen diskutiert, welche die Arbeitsbeziehung zwischen den Klienten und dem
Helfer in den Mittelpunkt stellen. Zum Abschluss erfolgt eine zusammenfassende Betrachtung der vorliegenden Arbeit und ihrer Befunde." (Textauszug)
[284-L] Sharland, Elaine:
Young people, risk taking and risk making: some thoughts for social work, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research : Theorien Methoden Anwendungen,
Vol. 7/2006, No. 1, 15 S. (URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-06/06-1-23-e.pdf)
INHALT: "Politikgestalter, Sozialarbeiter und die Öffentlichkeit befassen sich zunehmend mit der
Tatsache, dass Jugendliche nicht nur Schwierigkeiten oder Risiken ausgesetzt sind, sondern
selbst ein Risiko für andere darstellen können. In der Sozialarbeit wurde das bisher relativ
wenig problematisiert, denn in der Praxis wurden solche Jugendliche überwiegend zum Problem für andere Instanzen (Recht, Erziehung). Schließlich wurde auch in der Wissenschaft jugendlichem Risikoverhalten wenig Beachtung geschenkt. Wie jugendliches Risikoverhalten
'hergestellt' oder 'konstruiert' wird, bleibt ebenso unterbelichtet. Um die Debatte zu eröffnen,
unternimmt der vorliegende Aufsatz eine explorative Reise durch eine Reihe unterschiedlicher Diskurse. Ausgehend von der Untersuchung gegenwärtiger Bedenken über den Zusammenhang von Jugend und Risiko werden einige der sozialen und psychologischen Grundlagen
erkundet, die 'Jugend als Risiko' konzeptualisieren. Dabei wird auf empirische Forschung aus
verschiedenen Disziplinen zurückgegriffen, und die Muster und Dynamiken jugendlichen Ri-
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sikoverhaltens werden untersucht. Zudem werden die theoretischen Konzepte der Risikokultur und des kulturellen Lernens sowie des Identitätskapitals und Bourdieu's Habituskonzept
hinzugezogen. Der Artikel hebt die Notwendigkeit einer kritischen und reflexiven Sozialarbeit hervor, um das komplizierte Zusammenspiel von Identität, Handlung, Struktur, Kultur
und Kontext zu verstehen. Die Ergebnisse ermutigen dazu, Urteile darüber, was akzeptabel
oder inakzeptabel riskant erscheint oder als innerhalb oder außerhalb der Grenzen des Anstandes liegend erachtet wird, erneut zu überprüfen." (Autorenreferat)
[285-L] Sturzenhecker, Benedikt; Lindner, Werner (Hrsg.):
Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit: vom Bildungsanspruch zur Bildungspraxis, (Praxishilfen für die Jugendarbeit), Weinheim: Juventa Verl. 2004, 275 S., ISBN: 3-7799-0972-3
INHALT: Fraglos verfügt die Kinder- und Jugendarbeit seit je über einen eigenständigen außerschulischen Bildungsauftrag und sie erhebt berechtigt den Anspruch, Bildungsort zu sein.
Unbestimmt bleibt immer wieder, wie dieser Bildungsanspruch angesichts aktueller Anforderungen wahrgenommen, reflektiert und vor allem handlungspraktisch eingelöst wird. Eine
zentrale Fragestellung für die künftige Entwicklung lautet daher: Was müssen Fachkräfte der
Kinder- und Jugendarbeit tun, um den Anforderungen von "Bildung" in ihrem alltäglichen
Handeln auch wirklich gerecht zu werden? Das heißt, der Bildungsanspruch richtet sich auch
an die Jugendarbeit selbst und deshalb muss diese zeigen, dass sie diesen Anspruch auch
praktisch umsetzt. Im vorliegenden Sammelband bemühen sich Theoretiker der Debatte um
Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit zusammen mit PraktikerInnen um Antworten auf
diese Frage. Sie reflektieren und entwerfen gemeinsam die Umsetzung des Bildungsanspruchs in konkreten Projekten. Dies zeigen sie an konkreten Beispielen aus der Offenen Jugendarbeit, der Jugendverbandsarbeit, der Mädchenarbeit, der Internationalen Jugendarbeit,
der politischen und ästhetischen Bildung sowie der Kooperation mit Schule. Diese Praxisreflexionen werden unterstützt durch zwei Kapitel, den Essentials bildender Jugendarbeit und
den Methodenhinweisen zu bildungsorientierter Kinder- und Jugendarbeit. (DJI/Sd)
[286-L] Suezen, Talibe:
Interkulturelle Öffnung im Handlungsfeld der Hilfen zur Erziehung, in: Theorie und Praxis
der sozialen Arbeit, Jg. 56/2005, H. 3, S. 31-37 (Standort: USB Köln(38)-XG3336; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Das Konzept der Interkulturellen Öffnung bildet einen Teilaspekt der Integration der
Einwanderergesellschaft. Der interkulturelle Ansatz ist mit dem Einwanderungsgesetz zu einer politisch formulierten Querschnittsaufgabe geworden und richtet sich an alle in einer
Einwanderungsgesellschaft lebenden Menschen mit Bedarf an Hilfsangeboten. Die AWO
kann bereits auf Konzepte zur Umsetzung der interkulturellen Öffnung im Elementarbereich
und im Handlungsfeld der Altenhilfe zurückblicken. Die Interkulturelle Öffnung im Arbeitsfeld der Hilfen zur Erziehung nach SGB VIII befindet sich dagegen in der Erprobungsphase.
Im vorliegenden Beitrag wird zunächst versucht, einen kurzen Blick über die interkulturelle
Öffnung im Handlungsfeld der Hilfen zur Erziehung zu geben, um die Implementierung der
interkulturellen Öffnung in einer Erziehungsberatungsstelle exemplarisch darstellen zu können. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Interkulturelle Ansatz im Kern die Aufgabe hat, alle Fachkräfte der Sozialen Dienste in die Lage zu versetzen, Vielfalt, Gemeinsam-
soFid Jugendforschung 2006/2
5 Jugendhilfe und Jugendpolitik
183
keiten, Unterschiede, Normalität und Individualität der Einwanderungsrealität zu erkennen,
um lebensweltnah und ressourcenorientiert arbeiten zu können. In diesem Zusammenhang
schlussfolgert Filsinger (2002), dass interkulturelle Öffnung im Kern eigentlich nichts anderes ist als die 'Anerkennung der Faktizität einer Einwanderungsgesellschaft, einer sprachlichkulturell pluralen Lage'. Erst interkulturelle Öffnung ermöglicht, dass Adressaten der Jugendhilfe mit Migrationshintergrund zu gleichberechtigten Nutzer/innen des sozialen Hilfsnetzes
werden." (Autorenreferat)
[287-L] Tham, Barbara:
EU-Politik und die Partizipation Jugendlicher, in: Centrum für angewandte Politikforschung C.A.P- Forschungsgruppe Jugend und Europa (Hrsg.): Das junge Europa : Plädoyer für eine wirksame Jugendpartizipation, 2004, S. 19-34, ISBN: 3-933456-32-0 (Standort: UB Mannheim(180)2005A0655; Graue Literatur)
INHALT: Jugendliche stimmen der EU zwar ganz allgemein zu und nur ein geringer Teil lehnt
den europäischen Einigungsprozess ab. Allerdings bleibt ihnen der Bezug und die Relevanz
der EU für das eigene Leben unklar. Ohne eine aktivere Beteiligung der jungen Generation
steht jedoch dessen erfolgreiche Weiterentwicklung und Legitimation in Frage. Im Aufsatz
wird ausgehend von einer Analyse der Einstellungen Jugendlicher zu Europa dargelegt werden, in wie weit die EU auf die vorhandenen Defizite reagiert und durch eine gezielte Öffentlichkeits- und Informationspolitik mehr Transparenz und Beteiligung herstellen möchte. Anschließend wird auf die Entwicklung einer europäischen Jugendpolitik eingegangen und wie
durch eine verstärkte Zusammenarbeit die Zustimmung und Mitwirkung junger Menschen in
Europa gefördert werden soll. Abschließend werden eine Bilanz der europäischen Entwicklung vorgenommen sowie Perspektiven für eine europäische Jugendpolitik aufgezeigt. Hinsichtlich der Umsetzung der gemeinsamen Zielsetzungen bestehen erhebliche Zweifel an der
tatsächlichen Verbindlichkeit auf Seiten der Mitgliedstaaten, die Ziele auch in konkrete Politik umzumünzen. (LO2)
[288-L] Vossler, Andreas:
Perspektiven der Erziehungsberatung: Kompetenzförderung aus der Sicht von Jugendlichen, Eltern und Beratern, (Beratung, Bd. 8), Tübingen: dgvt-Verl. 2003, 328 S., ISBN: 387159-708-2
INHALT: Die institutionelle Erziehungsberatung wird auf ihrer Suche nach fachlichen Antworten
auf die psychosozialen Probleme ihrer Klienten durch den gesellschaftlichen Wandel (Pluralisierung bzw. Individualisierung, veränderte familiale Lebensformen) mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Insbesondere jene Menschen brauchen professionelle Hilfestellungen,
die sich von Modernisierungsprozessen an den sozialen Rand gedrängt sehen. So müssen Berater/innen zunehmend Kinder, Jugendliche und ihre Eltern bei einer produktiven Lebensbewältigung unterstützen und die dafür notwendigen Kompetenzen stärken. Es gilt Entwicklungen anzustoßen, die sich über Beratung hinaus im und für das Leben der Klienten als hilfreich
erweisen. Ob die Erziehungsberatung in ihrer jetzigen Form diese Anforderungen erfüllen
kann und ob sie die Qualität bietet, die ihre Anbieter immer wieder preisen - mit diesen Fragen setzt sich der Autor in seiner vorliegenden Dissertation auseinander. Dabei lässt er vor allem Betroffene selbst - Jugendliche, Eltern und ihre Berater - zu Wort kommen, die im Rah-
184
soFid Jugendforschung 2006/2
5 Jugendhilfe und Jugendpolitik
men einer multimodalen Studie nach ihren Beratungserfahrungen befragt wurden. Ein besonderes Augenmerk richtet der Autor auf die in der aktuellen Qualitätsdebatte bisher vernachlässigte Perspektive der Heranwachsenden. In den Fallanalysen wird aufgezeigt, unter welchen Bedingungen sich der Kohärenzsinn von Jugendlichen - als Basiskompetenz für eine
produktive Lebensbewältigung - im Beratungsprozess fördern lässt. Aus den empirischen Ergebnissen und den theoretischen Reflexionen leitet der Autor fundierte Anregungen zur Verbesserung der Beratungspraxis ab. (DJI/Sd)
[289-L] Wendt, Peter-Ulrich:
Selbstorganisation Jugendlicher und Selbstorganisationsförderung durch kommunale Jugendarbeit, Göttingen 2005, V, 429 S. (Graue Literatur; URL: http://webdoc.sub.gwdg.de/
diss/2005/wendt/wendt.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=977813819&dok_var=d1&
dok_ext=pdf&filename=977813819.pdf)
INHALT: "Im Rahmen der qualitativen Untersuchung wurden 62, in der offenen Jugendarbeit in
kommunaler Trägerschaft tätige (sozial-)pädagogische Fachkräfte zu ihren Erfahrungen mit
den Versuchen Jugendlicher, sich selbst zu organisieren, und der Art und Weise, diese Prozesse zu unterstützen, befragt. Das so generierte Material wurde nach dem Modus der Grounded Theory (Strauss, Glaser, Corbin u.a.) unter Verwendung eines für die Untersuchung entwickelten PC-Programms ('INCIDENT') analysiert. Im Focus stand dabei die Frage, ob sich
ein verbindender Handlungsmodus der Fachkräfte rekonstruieren ließe, wie diese auf die jugendlichen Selbstorganisationsprozesse reagieren. Die Untersuchungsergebnisse wurden im
Lichte der von Kurt Lewin entwickelten Feldtheorie gedeutet. Als bestimmendes Resultat der
Untersuchung kann bilanziert werden, dass es einerseits zwar keinen definierbaren Handlungsmodus der Selbstorganisationsförderung gibt (also ein verbindendes Handlungsmuster nach dem Motto: 'so ist es' - fehlt), andererseits aber ein allgemeiner Handlungsrahmen identifiziert werden konnte, nachdem sich Selbstorganisationsförderung als Navigation im Feld
charakterisiert. Festzustellen ist, dass die Fähigkeit einer Fachkraft, Selbstorganisationsförderung zu leisten, von ihrer Kompetenz abhängt, 1. das (soziale) Feld wahrzunehmen und zu
beurteilen (d.h. insbesondere die Analyse und Einschätzung des Feldes bzw. seiner Feld- und
Subregionen sowie der von dort ausgehenden Valenzen und Kräfte) und 2. zwischen den Jugendlichen und deren Umwelt einerseits und andererseits unter den Jugendlichen selbst mittels der (in den Äußerungen der Fachkräfte identifizierbaren) Strategien unter Abschätzung
und Bewertung der durch das Handeln eingetretenen Veränderung im Feld (als Wirkung des
eigenen Handelns und der Handlungen anderer) navigieren zu können. Identifiziert werden
konnten zu 46 Handlungsweisen (sog. 'Prozeduren' und 'Interaktionen') verdichtete Formen
des Handelns der Fachkräfte einerseits gegenüber den Jugendlichen selbst und andererseits
gegenüber der Umwelt (z.B. dem lokalen Gemeinwesen oder der Kommunalpolitik), auf die
sich das Handeln der Fachkräfte beziehen muss, um die Selbstorganisationsversuche der Jugendliche unterstützen (ggfs. auch gegenüber den Interessen der Umwelt absichern) zu können. Deutlich wird, dass sich das konkrete soziale Handeln innerhalb dieses allgemeinen
Handlungsrahmens der Navigation stets unterschiedlich ausgestaltet und dabei offenbar in
hohem Maße erfahrungsgestützt und nicht methodisch konventionalisiert ist, wie dies im Allgemeinen angenommen und der Ausbildung der Fachkräfte an einer (Fach-)Hochschule zugeschrieben wird. Zwar spielen methodisch abgestützte Prozesse eine Rolle, doch nicht in erster
Linie; das Handeln der Fachkräfte folgt im Feld der Selbstorganisationsförderung ganz offensichtlich in der Regel nicht solchen methodischen Prinzipien, sondern erweist sich eher als re-
soFid Jugendforschung 2006/2
5 Jugendhilfe und Jugendpolitik
185
flexiver Prozess. Der zentrale Befund der Untersuchung ermöglicht Schlussfolgerungen in
Bezug auf die erforderlichen Wissens- und Könnensressourcen in der Jugendarbeit tätiger
Fachkräfte und deren Orientierung auf das Gemeinwesen, in dem sie handeln; zugleich wird
diskutiert, inwieweit ein als 'Feldstudium' modifiziertes Studium der Sozialpädagogik/ -arbeit
an Fachhochschulen erforderlich ist, um Nachwuchsfachkräften die Möglichkeit zu geben,
sich diese Kompetenzen feldgerecht anzueignen. Erörtert wird, inwieweit die organisatorische
Einbindung der Fachkräfte in der Regel in eine Kommunalverwaltung angemessen ist, Selbstorganisationsprozesse zu fördern. Schließlich wird durch die Untersuchung angeregt, in Form
weiterer Forschungsvorhaben zu überprüfen, inwieweit sich der im Bezug auf die Selbstorganisationsprozesse Jugendlicher identifizierte Modus der Navigation als Handlungsrahmen
auch in anderen Handlungsbereichen der Sozialen Arbeit rekonstruieren und insofern eine
formale Theorie der Navigation formulieren lässt." (Autorenreferat)
Register
187
Hinweise zur Registerbenutzung
Sachregister
Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw.
Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden.
Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch
Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.
•
Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.
Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang.
•
Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.
Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich
bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.
Personenregister
Aufgeführt sind
•
bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen;
•
bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter
(„Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.
Institutionenregister
Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im
Register.
Sortierung
Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z.
Nummerierung
Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.
Personenregister
189
Personenregister
A
Abel, Jürgen 1
Albrecht, Peter-Georg 111
Alisch, Monika 244
Alkemeyer, Thomas 2
Allmendinger, Jutta 179
Á
Álvarez, Oliver 214
A
Androutsopoulos, Jannis 112
B
Babka von Gostomski, Christian
Bach, Johannes 190
Baier, Dirk 241
Barkmann, Claus 91
Barnow, Sven 180
Baumert, Jürgen 79
Bausch, Constanze 37
Bedewitz, Marie 201
Behrendt, Peter 3
Belle, Andreas 238
Bendixsen, Synnove 115
Benedikter, Roland 4
Benz, Ute 181, 182
Benz, Wolfgang 181
Bernart, Yvonne 116
Berndt, Jürgen 38
Berthel, Ralph 183
Beullens, Kathleen 127
Biebricher, Martin 252
Billes-Gerhart, Elke 116, 173
Blandow, Jürgen 240
Blömeke, Sigrid 135
Blossfeld, Hans-Peter 19
Blum, Werner 79
Bodemer, Klaus 184
Bodenburg, Winfried 183
Boeck, Thilo 39
Boehnke, Klaus 40, 241
Boehnke, Mandy 241
Boers, Klaus 186
Bohler, Karl Friedrich 130
114, 215
Böhm, Alexander 185
Bohn, Irina 242
Böhnisch, Lothar 117
Bonekamp, Eva 85
Boos-Nünning, Ursula 118
Borde, Theda 119
Bosse, Hans 120, 164
Brand, Carolin 41
Braun, Gisela 243
Breidenstein, Georg 5
Briedis, Kolja 86
Brondies, Marc 186
Brüß, Joachim 215
Brutzer, Alexandra 244
Buchanan, Carie 168
Budde, Jürgen 121
Bude, Heinz 6
Bukowski, William M. 168
Burdewick, Ingrid 122
Bürgel, Tanja 7
Burkert, Carola 123
Busch, Friedrich W. 43, 86
Buschendorf, Reinhard 245
Butterwegge, Christoph 187
C
Chabacker-Bock, Marlis 280
Christe, Gerhard 246
Clodius, Sandrine 44
Cloos, Peter 247, 280
Cocard, Yves 45
Cohen, Bruce M. Z. 124
Cottonaro, Sandra 228
Coutinho, Joelle 175
D
David, Matthias 119
Deinet, Ulrich 8, 9, 248
Dellemann, Ulrike von 77
Demircan, Hülya 125
Demorgon, Jacques 249
Deniz, Cengiz 250
Diehl, Claudia 136
Dietrich, Hans 188, 189
Döring, Nicola 46
190
Durner, Patrick 190
Dürsch, Klaus 47
Düvel, Caroline 126
E
Ebner, Christian 179
Eckart, Christel 279
Eggermont, Steven 127
Eggert-Schmid Noerr, Annelinde 128
Ehret, Rebekka 191
Eibeck, Bernhard 280
Eigenhüller, Lutz 251
Eith, Ulrich 48
Endrikat, Kirsten 192
Engelfried, Constance 129
Engelstädter, Anna 130
Epp, Lynette 168
F
Fatke, Reinhard 252
Faulstich-Wieland, Hannelore 121
Feierabend, Sabine 49
Feldhaus, Michael 72
Feldmann, Eva 253
Fertig, Michael 193
Feustel, Elke 194
Fischer, Jörg 254
Flaake, Karin 131
Flam, Helena 132
Fleming, Jennie 39
Flick, Uwe 195
Friebertshäuser, Barbara 133
Fritzsche, Sylke 196
Fromm, Rainer 50
Fromm, Sabine 197
Fuest, Sarina 247
Fuhrer, Urs 213
Funke, Dorett 130
Fuß, Daniel 241
G
Gaugele, Elke 51
Gerull, Peter 255
Geserick, Christine 52
Gogolin, Ingrid 256
Goldberg, Brigitta 183
Göppel, Rolf 10
Gosch, Petra 233
Götz von Olenhusen, Irmtraud 11
Personenregister
Granato, Mona 174
Greb, Karina 145
Gries, Jürgen 257
Grimm, Corinna 145
Griner Hill, Laura 108
Groh-Samberg, Olaf 198
Gröschel, Rainer 258
Gruber, Diana 247
Grundmann, Matthias 198
Gulicová-Grethe, Mária 214
Gutwein, Sabrina 173
H
Hacke, Sebastian 135
Hafeneger, Benno 12, 259
Hagen, Jutta 199
Hatwagner, Katharina 65
Haug, Sonja 136
Hautzinger, Martin 77
Hebel, Manfred von 260
Heiliger, Anita 53
Heinzelmann, Andrea 190
Heinzelmann, Claudia 95
Heitmeyer, Wilhelm 215
Hekele, Kurt 261
Helmke, Andreas 88
Helsper, Werner 13, 196
Hentschel, Iris 190
Hepp, Andreas 175
Hermann, Jürgen 262
Hessmann, Felix 190
Hettlage, Robert 125
Hildenbrand, Bruno 130
Hoggart, Lesley 137
Hollstein-Brinkmann, Heino 263
Holst, Elke 104
Holz, Gerda 200
Horakova, Milada 214
Horn, Hans-Werner 45
Hugger, Kai-Uwe 138
Huinink, Johannes 64
Huppert, Martin 54
Hurrelmann, Klaus 55
I
Icking, Maria 8
Ittel, Angela 85
Personenregister
J
Jahr, Marika 201
Jösting, Sabine 139
Judersleben, Anne 201
K
Kalbheim, Boris 110
Kamp, Martin 13
Kannonier-Finster, Waltraud 14
Kanz, Kristina 186
Karakasoglu, Yasemin 140
Karakasoglu-Aydin, Yasemin 118
Kemshall, Hazel 39
Kern, Friederike 141
Kessler, Eva-Marie 57
King, Vera 142
Kittsteiner, Heinz D. 15
Kleinert, Corinna 188
Klenk, Sylvie 190
Klett, Kristian 202
Klingler, Walter 49
Klocke, Andreas 203
Klosinski, Gunther 60
Knörr, Jacqueline 143
Kochinka, Alexander 61
Köhler, Sina 62
Kohlstruck, Michael 204
Kohn, Karl-Heinz P. 123
Kölbl, Carlos 63
Köngeter, Stefan 247
Konietzka, Dirk 64
Köttig, Michaela 205
Kratzer, Silvia 190
Kreher, Thomas 264
Kromer, Ingrid 65
Krüger, Heinz-Hermann 62, 196, 206
Kühne, Adelheid 207
Kunadt, Susann 186
Kunert-Zier, Margitta 265
Kurzke-Maasmeier, Stefan 208
Kutscher, Nadia 66
L
Laging, Marion 209
Lang, Kristina 197
Lange, Elmar 67
Latzko, Brigitte 16
Lehmann, Rainer 79
Lehmkuhl, Ulrike 210
191
Leiken, Robert S. 211
Leiprecht, Rudolf 267
Lenz, Karl 268
Leonhardt, Ulrike 281
Leutner, Detlev 79
Lieb, Nicole 190
Lindenberg, Michael 269
Lindner, Werner 285
Litges, Gerhard 270
Lochmüller, Andrea 190
Logemann, Niels 72
Lukas, Solving 280
Lukaszewski, Frank 94
M
Mamier, Jasmin 271
Mangold, Tanja 144, 145, 160
Mannitz, Sabine 146
Marci-Boehncke, Gudrun 20
Marotzki, Winfried 90
Masche, Gowert J. 147
Matt, Eduard 212
May, Michael 17
Mayer, Simone 213
Meinhold-Henschel, Sigrid 252
Melzer, Wolfgang 272
Merkens, Hans 18, 148, 149
Meurer, Anja 69
Meuser, Michael 150
Meyer, Bernhard 151
Meyer, Irina 214
Meyer-Nikele, Marion 74
Mikos, Lothar 70
Mills, Melinda 19
Mingerzahn, Frauke 152
Mitchell, Claudia 153
Möller, Berith 154
Möller, Renate 1, 215
Möller, Silke 71
Müller, Burkhard 247
Müller, Patricia 173
Münch, Anna Verena 204
Münch, Thomas 40
Muskens, George 214
N
Napolitano, Sandro 216
Nave-Herz, Rosemarie 72
Neubauer, Gunter 178
192
Neuberger, Christa 273
Neubrand, Michael 79
Neumann-Braun, Klaus 26, 73
Nieslony, Frank 274
Niethammer, Lutz 7
Nnaji, Ina Adora 275
Nohl, Arnd-Michael 155
Nollmann, Gerd 221
Nolteernsting, Elke 156
Nunner-Winkler, Gertrud 74
O
Oehme, Andreas 264
Ohlbrecht, Heike 157
Otto, Hans-Uwe 276
P
Palentien, Christian 1, 217
Pascoe, C.J. 158
Pekrun, Reinhard 79
Peter, Jochen 75
Pfaff, Nicolle 196, 206
Pies, Silke 273
Pietraß, Manuela 76
Pilz, Matthias 218
Pinquart, Martin 41
Plaß, Angela 91
Pluto, Liane 271
Pöge, Alina 186
Pöge, Andreas 186
Pohl, Rolf 159
Pollich, Daniela 186
Pössel, Patrick 77
Prager, Jens U. 78
Prengel, Annedore 5
Prenzel, Manfred 79
Prölss, Reiner 277
Pütz-Böckem, Marie-Theres 258
Q
Quensel, Stephan 219
Quilimaco, Mario 214
R
Rademacker, Hermann 278
Raithel, Jürgen 80, 81
Rams, Henriette 279
Rath, Matthias 20
Rauschenbach, Thomas 276
Personenregister
Reichmayr, Ingrid Francisca 82
Reichmuth, Stefan 220
Reid-Walsh, Jacqueline 153
Reinders, Heinz 21, 144, 145, 160
Reinecke, Jost 186
Reis, Claus 246
Reiss, Kristina 51
Reißlandt, Carolin 221
Retzlaff, Birgit 22, 23
Richard, Birgit 73
Richter, Ingo 83
Richter, Matthias 55, 84
Riegel, Christine 161
Riegel, Ulrich 110
Ringler, Dominik 257
Röhnsch, Gundula 195
Rölke, Alexandra 247
Rommelspacher, Birgit 222
Rosch, Annette 190
Rose, Lotte 162
Roseman, Mark 24
Rosenzweig, Beate 48
Rost, Jürgen 79
Röwekamp, Thomas 183
S
Salisch, Maria von 85
Sandring, Sabine 196
Santen, Eric van 271
Schäfer, Gerd E. 280
Schäfers, Bernhard 25
Schaumburg, Heike 135
Schefold, Werner 268
Scherr, Albert 25
Schielefe, Ulrich 79
Schiffauer, Werner 146
Schimpf, Elke 281
Schmauch, Ulrike 162
Schmidt, Andrea 282
Schmidt, Axel 26
Schmidt, Bernhard 76
Schmidt, Marcel 130
Schneider, Helmut 252
Schneider, Wolfgang 88
Scholz, Wolf-Dieter 43, 86
Schoneville, Holger 247
Schorb, Bernd 87
Schrader, Friedrich-Wilhelm 88
Schrapper, Christian 273
Personenregister
Schröder, Achim 89, 163
Schröer, Wolfgang 268
Schubert, Inge 164
Schuegraf, Martina 90
Schulte-Markwort, Michael 91
Schulz, Iren 92
Schulze, Erika 165
Schuster, Kai 93
Schütze, Yvonne 166
Schwalm, Peter 283
Schweer, Martin K. W. 27, 94
Schwind, Hans-Dieter 272
Seckinger, Mike 271
Seggern, Hille von 95
Seifert, Anja 96
Seiffge, Jakob Moritz 167
Seiffge-Krenke, Inge 167
Sell, Stefan 223
Selmer, Lena 97
Selting, Margret 141
Sharland, Elaine 284
Siegrist, Johannes 69
Silbereisen, Rainer K. 41
Simsek, Yazgül 141
Sippola, Lorrie K. 168
Soja, Eva-Maria 165
Sommer, Peter E. 98
Spatscheck, Christian 28
Speitkamp, Winfried 29
Spellerberg, Annette 100
Spiess, Gerhard 183, 224
Stagel, Wolfgang 101
Stecher, Ludwig 102
Stecklina, Gerd 169
Steinle, Andreas 109
Stelly, Wolfgang 225, 226
Stelmaszyk, Bernhard 13
Stich, Jutta 170
Sting, Stephan 37, 280
Straub, Ingo 171
Strobl, Rainer 172
Strzalkowski, Karolina 227
Studentische Projektgruppe 100
Sturzenhecker, Benedikt 285
Stutz, Rüdiger 7
Suezen, Talibe 286
Suhling, Stefan 228
193
T
Tamm, Marcus 193
Teichmann, Kristin 201
Tham, Barbara 287
Thole, Werner 247, 280
Thomas, Jürgen 225, 226
Tippelt, Rudolf 76
Todt, Eberhard 30
Toprak, Ahmet 229
Tramitz, Christiane 103
Tränkle, Stefanie 230
Treibel-Illian, Annette 173
Treu, Gabriele 31
Trzcinski, Eileen 104
Tully, Claus J. 32, 105
U
Überschär, Ellen 33
Ulich, Dieter 190
Ulrich, Joachim Gerd 174
Uslucan, Haci-Halil 213
V
Valkenburg, Patti M. 75
Van den Bulck, Jan 127
Vogelgesang, Waldemar 175, 231
Vogl, Susanne 34
Vossler, Andreas 288
W
Wächter, Natalia 176
Wagner, Sandra J. 232
Walburg, Christian 186
Wapler, Rüdiger 123
Watzlawik, Meike 44
Weber, Martina 233
Weinacht, Paul-Ludwig 106
Wende, Lutz 246
Wendt, Peter-Ulrich 289
Wenner, Ulrich 107
Werner, Nicole E. 108
Wessel, Anne 148
Wiebke, Gisela 215
Wiedau, Susanne 44
Wieland, Clemens 78
Wierth-Heining, Mathias 177
Wiezorek, Christine 196
Winter, Reinhard 178
Wippermann, Peter 109
194
Wittenberg, Jochen 186
Wohlrab, Doris 74
Wulf, Christoph 249
Wunderlich, Ursula 234
Z
Zachmann, Gitta 190
Zander, Margherita 235
Zerle, Claudia 105
Ziebertz, Hans-Georg 110
Zimmermann, Verena 35
Zink, Gabriela 271
Zinnecker, Jürgen 18, 36, 149
Zinn-Thomas, Sabine 236
Zschach, Maren 62
Personenregister
Sachregister
195
Sachregister
A
Abitur 78
Ablösungsprozess 16, 105, 164
Absolvent 188
Abwanderung 111, 152
abweichendes Verhalten
35, 172, 186,
191, 226, 231, 236
Adoleszenz 10, 14, 55, 60, 89, 120, 121,
128, 129, 131, 133, 139, 142, 145,
147, 150, 154, 155, 157, 158, 159,
163, 167, 169, 178, 181, 234
Affektivität 16
Agenda 21 282
Aggression
85, 108, 168, 190, 210, 213,
215
Aggressionsforschung 85
Aggressivität 38, 210
Akkulturation 125, 172, 250
aktivierende Arbeitsmarktpolitik 245
Akzeptanz 151, 253
Alkohol 204, 227
Alkoholismus 180, 227
Alkoholkonsum 180, 209, 219, 227
allgemein bildendes Schulwesen 123, 179
Alltag
42, 52, 59, 91, 92, 97, 103, 105,
112, 126
Alltagsbewusstsein 267
Alltagskultur 94
alte Bundesländer 7, 74, 78, 106, 111, 130,
179, 186, 196
Altenhilfe 286
Alter 3, 57, 108, 226
alter Mensch 52, 57
Altersgruppe 24
altersspezifische Faktoren 34, 86
ambulante Versorgung 263
Analyseverfahren 61
Andenraum 86, 184
Angebot 179, 239
Angst 78, 159, 192
Anpassung 148, 236
arabische Länder 149
Arbeit 101, 109, 264
Arbeitsbedingungen 271, 275
Arbeitsbeziehungen 279
Arbeitsförderung 245
Arbeitsgesellschaft 264
Arbeitsgestaltung 264
Arbeitskraft 17
Arbeitskräfte 136
Arbeitsloser 107, 179, 188, 246, 251
Arbeitslosigkeit
78, 174, 179, 188, 189,
216, 218, 251, 282
Arbeitsmarkt 174, 251
Arbeitsmarktpolitik 179, 189, 245, 251
Arbeitsmarktsegmentation 174
Arbeitsorganisation 230, 279
Arbeitsteilung 278
Arbeitsuche 78
Arbeitsvermittlung 245
Arbeitswelt 264
Argumentation 3
Armut 1, 67, 187, 193, 194, 195, 198, 199,
200, 203, 217, 221, 223, 235, 242
Armutsbekämpfung 187, 242
Asiat 124
Assimilation 136, 172
Ästhetik 96
ästhetische Erziehung 285
Ausbildung 101, 174, 179, 188, 232, 238,
289
Ausbildungschancen 174
Ausbildungserfolg 136
Ausbildungsförderung 179
Ausbildungsplatz 78, 179
Ausbildungssituation 174
Ausbildungssystem 218
Ausländer 69, 79, 118, 123, 125, 136, 140,
142, 155, 161, 172, 232, 236, 251, 267
Ausländerarbeit 214
Ausländerfeindlichkeit
27, 74, 114, 196,
204
Ausländerpolitik 214
Ausländerrecht 208, 214
Auslandsdeutscher 143
Auslandstätigkeit 136
außerschulische Bildung
1, 5, 238, 247,
259, 265, 285
Aussiedlung 114
Aussteiger 222
196
Australien 149
Autonomie 16, 144
Avantgarde 96
B
Baltikum 86
Bedürfnis 56, 117
Begriffsbildung 6
Behinderung 251
Belgien 127
Belohnung 196
Benachteiligtenförderung 242, 245, 246
Benachteiligung 124, 179, 235, 243, 245,
251
Berater 288
Beratung 140, 274
Bereitschaft 188
Berichterstattung 267
Beruf 65, 124
berufliche Integration 136, 174, 189, 238,
245, 246, 264
berufliche Reintegration 225
berufliche Weiterbildung 123, 264
Berufsaussicht 78, 179, 251
Berufsberatung 78
berufsbildendes Schulwesen 123
Berufsbildung 78, 123, 136, 165, 174, 179,
217, 218, 232, 243, 251
Berufseinmündung
123, 134, 174, 189,
218, 243, 251
Berufserwartung 251
Berufsorientierung 42, 78, 152
Berufssituation 65
Berufsverlauf 88, 251, 264
Berufsvorbereitung 179
Berufswahl 78, 123, 128
Beschäftigungseffekt 251
Beschäftigungsförderung 245, 264
Beschäftigungsform 19
Beschäftigungssystem 19, 218
Best Practice 214, 245
Beteiligung 3, 7, 12, 132, 244, 253, 287
Betreuung 239, 243, 263, 278, 279
Beurteilung 127
Bevölkerung 166
Bevölkerungsentwicklung 83, 253
Bewertung 151
Bildung
66, 76, 83, 217, 238, 242, 248,
277, 280
Sachregister
Bildungsabschluss 78, 165, 188
Bildungsangebot 47, 66
Bildungsarbeit 253
Bildungsbeteiligung
83, 118, 123, 155,
165
Bildungschance 32, 78, 79, 123, 155, 165,
198, 232, 239
Bildungseinrichtung 238
Bildungsertrag 188
Bildungsforschung 32
Bildungsgang 133
Bildungsinvestition 188
Bildungsmotivation 133
Bildungsniveau 124, 232
Bildungsökonomie 188
Bildungspolitik
123, 179, 202, 217, 239,
276, 277, 278
Bildungsprogramm 238
Bildungsreform 239, 277
Bildungsstatistik 123
Bildungstheorie 238
Bildungsverlauf 62, 142
Bildungswesen
19, 189, 217, 218, 232,
239, 264, 276, 278
Bildungsziel 277
Bindung 115, 164
Biographie 161
Brasilien 143
Bremen 183
Bundesagentur für Arbeit 179
Bundesamt für Verfassungsschutz 204
Bundesland 79
Bundesregierung 253
Bürgerrecht 184
bürgerschaftliches Engagement 244, 252
Bürokratie 282
C
Case Management 245
Chancengleichheit 135, 172, 217, 277
Chat 135, 176
Christentum 110
chronische Krankheit 157
Computer 52, 58, 59, 75, 91, 98
Computerspiel 38, 50, 58, 99
computerunterstütztes Lernen 59
computervermittelte Kommunikation
59,
91, 176
Sachregister
Coping-Verhalten
197
55, 198, 272
D
Dänemark 189
Datenaufbereitung 21
Datenaustausch 75
Datenbank 11
Datengewinnung 21
Dauer 188
Defizit 78
Delinquenz 186, 212, 224, 233
Demographie 149
demographische Faktoren 75
Demokratie 206, 237, 252, 253
Demokratisierung 265
Deprivation 235
Determinanten 186, 188, 193
Deutscher
114, 126, 135, 145, 148, 160,
213, 215
Deutsches Kaiserreich 20
deutsche Sprache 141
Deutsches Reich 15, 64, 258
deutsch-französischer Vertrag 249
Dezentralisation 278
DGB 132
Dialektik 17
Diaspora 220
Digitalisierung 90
Dilthey, W. 15
Diskriminierung 140, 142, 165, 211, 236
Diskurs 3, 191
Dominanz 108, 222
Dorf 175
Drama 127
dritte Generation 119, 143
Drittes Reich 13, 14, 20, 31
Dritte Welt 18
Droge 282
Drogenabhängigkeit 225, 282
Drogenberatung 282
Drogenkonsum 42, 209, 219
Drogenmissbrauch 219
Druckmedien 267
duales System 174, 218
Dunkelziffer 186
Durkheim, E. 2
E
Effektivität 270
Effizienz 270
Ehe 43, 86
Ehepartner 136
Eigentumsdelikt 186, 219
Eignung 179
Einbürgerung 136
Einfluss 8, 144
Einkommensverhältnisse 67
Einstellung 7, 27, 43, 56, 78, 86, 93, 101,
140, 192, 287
Einwanderung
79, 114, 116, 118, 123,
124, 135, 149, 232, 267, 286
Einwanderungsland 143
Einzelfallhilfe 273
Electronic Learning 66
elektronische Medien 173
Elementarbereich 239
Elias, N. 2
Elite 7, 106
El Salvador 184
Eltern 44, 52, 58, 60, 69, 81, 91, 107, 147,
164, 213, 288
Elternhaus 64
Eltern-Kind-Beziehung 10, 16, 24, 52, 72,
85, 97, 131, 140, 142, 147, 154, 164,
182, 213
Elternschaft 41
Emanzipation 28
Emotionalität
16, 61, 85, 125, 131, 167,
182
Empfängnisverhütung 137
Engagement 42, 101, 122, 241, 266
Enkulturation 166, 172
Entgrenzung 8, 264
Entscheidungsfindung 19, 41, 188
Entwicklung
32, 71, 79, 154, 169, 186,
239
Entwicklungsland 86, 143, 149, 184, 275,
282
Entwicklungspsychologie 10, 17, 63
Erfahrung 89, 143, 169, 279
Erfolg-Misserfolg 155
Erfolgskontrolle 251
Erklärung 216, 241
Ernährung 119
Erste Republik 14
Erwachsenenalter 64
Erwachsener 7, 192
Erwartung 106, 127, 247
198
Erwerbstätigkeit 136, 189
Erzieher 223
Erziehung 14, 35, 119, 180, 185, 213, 229,
239, 265
Erziehungsberatung 286, 288
Erziehungshilfe 240, 273
Erziehungsstil 81, 85, 147, 213
Ethik 208
ethnische Beziehungen 144, 145, 160, 215,
236
ethnische Gruppe 124, 136, 141, 145, 175
ethnische Herkunft
108, 144, 160, 213,
215
ethnischer Konflikt 215, 236
Ethnizität 119, 140, 148, 149, 176
Ethnologie 191
Ethnozentrismus 206
EU 245, 260, 262, 287
EU-Politik 124, 287
Europa
4, 52, 55, 65, 84, 184, 220, 234,
287
europäische Integration 106, 260
europäische Sozialpolitik 214
EU-Staat 214
Evaluation 263
evangelische Kirche 33
Exklusion 161, 197, 198, 235
Experte 191
F
Fachhochschule 289
Fachkraft 289
Faktorenanalyse 77
familiale Sozialisation 118, 120, 125, 131,
144, 182, 210, 213, 239
Familie 43, 52, 59, 60, 70, 72, 81, 85, 86,
89, 91, 97, 105, 134, 136, 144, 146,
164, 173, 180, 187, 201, 205, 213,
225, 227, 229, 242, 288
Familie-Beruf 239
Familiengründung 86, 274
Familienplanung 19, 152
Familienpolitik 187, 235, 239
Familienrecht 107
Familiensituation 91
Familienstand 136
Familienzusammenführung 136
Fan 54
Feindbild 215
Sachregister
Feldtheorie 289
Fernsehen 37, 40, 70, 80, 87, 90, 91, 102,
127, 267
Fernsehsendung 127
Fernsehserie 127
Film 80, 153, 177
finanzielle Situation 201
Finnland 189, 278
Flexibilität 19
Flucht 119
Flüchtling 208, 214
Förderung 84, 256, 289
Forschung 5, 242
Forschungsstand 69, 85, 232, 242
Frau
57, 115, 117, 118, 127, 129, 134,
161, 163, 205, 281
Frauenerwerbstätigkeit 134
Freiheit 275
Freiheitsstrafe 185
Freire, P. 275
freiwilliges soziales Jahr 266, 279
Freizeit 2, 4, 30, 59, 100, 140, 145, 186
Freizeitangebot 42, 175, 201
Freizeitbeschäftigung 2, 38, 59, 101, 201
Freizeitgesellschaft 2
Freizeitorientierung 2, 201
Freizeitsektor 4
Freizeitverhalten
2, 42, 58, 59, 91, 101,
109, 145, 201, 257
Freundschaft
10, 85, 91, 139, 140, 144,
145, 160, 167, 170
Führungskraft 7
Fundamentalismus 220
Fürsorge 279
Fürsorgepflicht 107
G
Ganztagsschule 239
Geburt 194
Geburtenentwicklung 194
Geburtshilfe 119
Gefährdung 263
Gemeinde 277, 289
Gemeindeforschung 175
Gemeinschaft 24
Gemeinwesen 289
Genealogie 6
Generation 6, 7, 15, 24, 164
Sachregister
Generationenverhältnis 6, 15, 24, 29, 106,
107, 142, 164, 175, 181, 253
generatives Verhalten 15, 24, 52, 57
Gerechtigkeit 74, 208
Geschichtsbewusstsein 63
Geschichtsunterricht 63
Geschlecht
37, 85, 108, 115, 133, 153,
162, 176, 265
Geschlechterverhältnis 117, 134, 154, 163,
169, 265
Geschlechtsrolle
74, 80, 121, 122, 128,
150, 163, 170
geschlechtsspezifische Faktoren 8, 18, 51,
53, 73, 77, 78, 80, 85, 86, 90, 111,
117, 121, 122, 128, 129, 149, 150,
162, 167, 170, 171, 173, 205, 232,
265, 268, 272, 279
geschlechtsspezifische Sozialisation
122,
150
geschlossene Anstalt 269
Geschwister 44
Geschwisterreihe 44
Gesellschaftsordnung 191
Gesundheit 69, 84, 91, 119, 150, 195, 203
Gesundheitsdienst 69
Gesundheitserziehung 55, 119
Gesundheitsfürsorge 69
Gesundheitsverhalten 55, 69, 84, 119, 195,
203
Gesundheitsversorgung 69
Gesundheitsvorsorge 69
Gesundheitswesen 69
Gesundheitszustand 69, 119, 200, 203
Gewalt
50, 73, 108, 114, 119, 169, 183,
184, 186, 190, 191, 196, 202, 204,
210, 213, 220, 229, 231, 242, 272
Gewaltbereitschaft
27, 38, 74, 85, 114,
184, 202, 210, 213, 215, 231
Gewaltkriminalität 183, 184, 224
Gewerkschaft 65, 101, 241
Gewerkschaftsjugend 65, 132
Gleichberechtigung 275
gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft
274
Globalisierung 19, 187
Graffiti 201
Großbetrieb 7
Großstadt 214
Grounded Theory 289
199
Grundschule 5, 242, 272
Gruppenarbeit 263
Gruppendiskussion 34, 206
Gruppenkohäsion 168, 177
Gruppenzugehörigkeit 2, 141
Guatemala 184
H
Habitus 284
Hamburg 269
Handlung 37, 74, 161, 216
Handlungsorientierung 2, 7, 130, 172, 186,
202, 205, 238, 242, 247
Handlungsspielraum 202, 289
Handlungssystem 238, 289
Hartz-Reform 245
Hauptschule 78, 116, 133, 160
häusliche Gewalt 207
Heidegger, M. 15
Heimerziehung 261
Heirat 41
Herkunftsland 136
Herrschaft 28
Hilfeleistung 214
historische Entwicklung 11, 12, 13, 23, 33,
35, 64, 96, 175, 230, 258
Hitlerjugend 14, 31
Hochbegabung 1, 27
Hochschulbildung 123
Homosexualität 158, 159, 274
Honduras 184
Hörfunk 40
Humankapital 118, 188
I
Identifikation
54, 70, 83, 100, 111, 131,
178
Identität
26, 54, 70, 82, 115, 121, 128,
145, 146, 153, 157, 159, 167, 178,
182, 283, 284
Identitätsbildung 10, 24, 44, 70, 80, 83, 90,
94, 115, 121, 128, 143, 148, 154, 157,
159, 169, 178
Ideologie 182, 222
illegale Einwanderung 214
Implementation 255
Indikator 209
Individualisierung 105, 146, 216, 283
Individuum 6, 104
200
Information 87, 89, 94
Informationsgesellschaft 282
Informationspolitik 287
Informationsstand 69
Informationstechnologie 72, 90
informelle Kommunikation 76, 102
informelle Struktur 276
Inklusion 3, 172
innere Sicherheit 184
Institutionalisierung 72, 230
institutionelle Faktoren 19, 189, 232
institutioneller Wandel 6
Inszenierung 37
Integration 123, 161, 175, 279
Integrationsbereitschaft 113
Integrationspolitik 113, 256
Intellektueller 7
Interaktionsmuster 57, 108
interaktive Medien 75, 90
interdisziplinäre Forschung 71
Interesse 30, 153
Interessengruppe 223
interkulturelle Erziehung 119, 249
interkulturelle Faktoren 86, 142, 144, 146,
286
interkulturelle Kommunikation 138, 249
interkulturelle Kompetenz 118
interkultureller Vergleich 126
Internalisierung 55
Internat 53
internationale Anerkennung 196
internationale Wanderung 136
Internet 40, 52, 58, 59, 66, 72, 75, 82, 90,
91, 98, 135, 138, 171, 176, 220
interpersonelle Kommunikation 75
Intervention 190, 202
Intimität 91, 167
Irland 219
Islam 211, 220
Islamismus 220
Island 189
Italien 98, 130, 143, 189, 219
Italiener 136, 160
J
Jordanien 149
Jude 143, 166
Jugendamt 273
Sachregister
Jugendarbeit 4, 13, 33, 35, 53, 89, 93, 139,
162, 238, 247, 248, 250, 257, 258,
259, 260, 261, 262, 265, 272, 280,
282, 289
Jugendaustausch 249
Jugendbewegung 15, 163
Jugendgericht 12
Jugendgruppe 18, 111
Jugendhilfe 35, 119, 130, 199, 208, 216,
233, 237, 238, 239, 240, 242, 243,
247, 248, 254, 255, 259, 261, 263,
268, 269, 270, 271, 273, 274, 276,
277, 278, 281, 282, 285, 286
Jugendkultur 2, 4, 11, 13, 18, 28, 50, 51,
54, 73, 76, 92, 94, 96, 99, 105, 109,
112, 120, 143, 153, 156, 161, 163,
177, 181, 204, 219, 220, 229, 282
Jugendorganisation
11, 22, 23, 48, 132,
258, 264
Jugendpolitik 33, 104, 223, 237, 239, 253,
256, 258, 259, 260, 270, 287
Jugendpsychologie 10
Jugendrecht 237
Jugendsozialarbeit 214, 238, 246, 247, 274
Jugendsoziologie 25
Junge
65, 120, 121, 129, 131, 139, 142,
150, 158, 159, 160, 162, 167, 169,
170, 171, 178, 233, 265
junger Erwachsener 19, 32, 41, 48, 64, 65,
67, 82, 86, 88, 91, 104, 107, 128, 131,
136, 152, 170, 174, 178, 180, 192,
205, 226, 263, 264, 279
Justiz 181, 230
K
Kanada 143, 249
Kapitalismus 28
Kinderarbeit 275
Kindergarten 69, 223, 239, 242, 272
Kinderpflege 257, 271
Kinderschutz 237
Kindertagesstätte 223, 239, 280
Kindheit 5, 61, 71, 83, 103, 143, 153, 198,
226, 280
Kleinkind 17, 242
Klient 247
klinische Psychologie 172
Koedukation 265
Kognition 16
Sachregister
kognitive Entwicklung 88
kognitive Fähigkeit 34, 57
kognitive Faktoren 190
Kollektiv 6
Kollektivbewusstsein 24
kollektive Identität 24, 146, 182
Kollektivverhalten 15
Kommunalpolitik 48, 214, 289
Kommunalverwaltung 289
Kommunikation 26, 46, 70, 75, 82, 92, 97,
105, 167, 170, 171
Kommunikationsbarriere 135
Kommunikationsforschung 127
Kommunikationstechnologie 66, 72, 135
Kommunikationsverhalten 26, 52, 82
Kompetenzverteilung 278
Konflikt 24, 279
Konfliktbereitschaft 114
Konfliktbewältigung 230
Konfliktlösung 230
Konfliktregelung 230
Konfliktstruktur 114, 215
Konfliktverhalten 190, 215
Konstrukt 159
Konstruktion 121, 142
Konsum 8, 42, 56, 109, 117
Konsumverhalten 51, 67, 73, 98
Kontakt 97
Kontrolle 75
Kontrollsystem 216
Kooperation 253, 273, 285
Körper 37, 127, 154, 178
körperliche Entwicklung 71
Körperlichkeit 42, 51, 96, 109, 153
Kosten 259
Krankheit 119
Krieg 6
Kriminalität
18, 27, 183, 184, 186, 210,
212, 224, 226, 236
Kriminalpolitik 212, 230
Kriminologie 210, 230, 282
Krise 142, 159
Kritische Psychologie 9
Kultur 145
kulturelle Faktoren 43, 79, 112, 189, 191,
200
kulturelle Identität 43, 96, 112, 115, 145,
148, 173
kulturelle Integration 112, 125, 161
201
kulturelles Verhalten 52
Kulturgeschichte 24
Kulturwandel 32, 126
Kunst 113
L
ländlicher Raum 130, 175, 248
Lateinamerika 86, 143, 184, 282
Lebensalter 25, 34, 64, 153
Lebensbedingungen 24, 65, 111, 132, 192,
200
Lebenshilfe 288
lebenslanges Lernen 83
Lebenslauf
7, 14, 19, 36, 64, 140, 161,
212, 226
Lebensperspektive 45, 162
Lebensplanung 45, 65, 86, 152, 264
Lebenssituation 6, 65, 83, 101, 103, 104,
136, 140, 152, 155, 161, 173, 195,
207, 216, 239, 264
Lebensstil 2, 28, 81, 146, 186, 215, 226
Lebensweise 2, 19, 32, 41, 120, 140, 219,
267, 274
Lebenswelt 8, 9, 70, 119, 126, 146, 175,
244, 248
Legitimation 287
Lehrer 202, 206, 278
Lehrer-Schüler-Beziehung 247, 278
Leitbild 86
Lernen 32, 66, 76, 102, 109
Lernkultur 32
Lernort 252, 264
Lernprogramm 58
Lernprozess 32, 167, 264
Lernvoraussetzung 32
Lesen 79
Liebe 170
Literatur 99
M
Mädchen 65, 127, 137, 139, 140, 152, 153,
154, 160, 161, 162, 163, 168, 171,
177, 205, 265, 281
Makroebene 104
Management 255
Mann 117, 120, 127, 128, 131, 150, 163,
170
Mannheim, K. 15
202
Männlichkeit
117, 120, 121, 128, 129,
131, 139, 142, 150, 158, 159, 162,
163, 167, 170, 178, 204, 233
Marginalität 203
Maschine 96
Massenkultur 94
Massenmedien 68, 70, 76, 90, 94, 96, 181,
231, 236, 267
Maßnahme 179, 189, 214, 246, 251
Mathematik 79
Mecklenburg-Vorpommern 130
Mediation 230, 272
Medien 20, 27, 37, 40, 49, 52, 58, 59, 68,
73, 76, 102, 231, 267
Medienkompetenz 59, 90, 116, 173
Medientechnik 90
Medienverhalten 1, 20, 27, 42, 56, 58, 59,
68, 73, 76, 87, 102, 127, 138, 171,
177, 267
Mehrsprachigkeit 118
Meinung 145
Menschenrechte 208
Menschenwürde 208
Mentalität 192
Methodologie 166
Migrant 112, 114, 115, 119, 125, 126, 138,
142, 144, 146, 155, 161, 166, 173,
174, 197, 211, 214, 229, 267
Migration
134, 143, 149, 161, 165, 191,
229, 233, 250
Migrationspolitik 197
Mikroebene 104
Militär 14, 184
Minderheit 124
Minderjährigkeit 137, 208, 214
Missbrauch 107
Mitarbeiter 255
Mitgliedschaft 14, 48, 132, 241
Mittelamerika 184, 282
Mitteleuropa 4
Mitwirkung 287
Mobilität 92, 97, 105, 111
Mobiltelefon
46, 52, 59, 72, 92, 97, 98,
105, 126
Mode 51, 73
Moderne 15, 110
Modernisierung 254, 255, 270
moralische Erziehung 74
moralisches Urteil 74
Sachregister
Motivation 71, 74, 88, 108, 132, 152, 222,
228, 232, 279
Multimedia 49, 68, 90
Mündigkeit 3
Musik 40, 54, 80, 113
Musikberuf 156
Musiker 54, 156
Musikkanal 40, 90
Muslim 115, 220
Mutter 131
N
Nachfrage 78, 179
Nachkriegszeit 23, 31, 33
Nationalismus 267
Nationalität 232
Nationalsozialismus
13, 14, 15, 31, 47,
205
Naturschutz 93
Naturwissenschaft 79
Neofaschismus 204
Neoliberalismus 134, 187
Netzwerk 145
Netzwerkanalyse 166
neue Bundesländer
7, 74, 78, 106, 111,
130, 134, 179, 196
neue Medien 40, 52, 90, 173
nonverbale Kommunikation 167
Normativität 269
Nutzen 135
O
Obdachlosigkeit 195
OECD-Staat 193
öffentlicher Raum 100
öffentliche Verwaltung 255
Öffentlichkeit 95, 163
Öffentlichkeitsarbeit 287
Ökologie 9
ökonomische Faktoren 79
ökonomisches Verhalten 67
Ökonomisierung 255
Online-Medien 66
Opfer 236, 272
Opposition 23
Organisationsanalyse 258
Organisationsstruktur 258
organisatorischer Wandel 258
organisierte Kriminalität 184
Sachregister
Orientierung 94, 129, 155, 161, 186, 196
Ostasien 86
P
Pädagogik 162, 202
pädagogische Faktoren 5
pädagogische Förderung 248
pädagogisches Konzept 17
pädagogische Theorie 10
Partei 48, 241
Partizipation
3, 12, 175, 237, 253, 281,
287
Partnerbeziehung 225
Partnerschaft 41, 52, 86, 213
Pazifischer Raum 149
PC 38
Peer Group 17, 26, 46, 62, 70, 77, 82, 84,
85, 89, 92, 97, 105, 111, 120, 131,
139, 143, 145, 150, 163, 167, 173, 227
Personaleinsatz 279
personenbezogene Dienstleistung 279
Persönlichkeit 44
Persönlichkeitsentwicklung 5, 44, 55, 60,
88, 133, 144, 147, 155, 170, 202, 234,
282
Persönlichkeitsmerkmal 67, 88, 180, 226
Perspektive 216
Pflegschaft 274
PISA-Studie 18, 79, 277, 280
Planung 273
Pluralismus 172
Pole 114
Polen 227
Politik 3, 12, 30, 48, 65, 106, 267
Politikfeld 253
Politikumsetzung 287
Politikverdrossenheit 48, 122
politische Aktivität 15, 241
politische Bildung 12, 48, 132, 196, 241,
252, 253, 267, 285
politische Einstellung
65, 101, 106, 113,
181, 205, 206, 222, 267, 287
politische Faktoren 197
politische Meinung 87
politische Mitte 222
politische Partizipation
15, 48, 101, 132,
136, 241, 252, 275, 287
politischer Unterricht 48
politischer Wandel 132
203
politisches Handeln 253, 282
politische Sozialisation 14, 122
politisches Programm 253
politische Stabilität 184
politische Steuerung 254
politische Willensbildung 3, 267
Polizei 184, 204
Popkultur 54, 112
Popmusik 54, 96, 99, 112
Pornographie 53, 117, 129
Postmoderne 28, 241
postsozialistisches Land 86, 214, 227
Prävention
69, 84, 183, 195, 202, 209,
210, 219, 221, 224, 227, 234, 272, 283
Praxis 230, 255, 282
Presse 80, 102
Primarbereich 5, 239
Problembewältigung 130
Problemlösen 79
Professionalisierung 247, 259, 268
Prognose 26
Prognosemodell 180
Programm 251, 273
Protestverhalten 199, 211
psychische Entwicklung 61, 88
psychische Faktoren 129, 164, 180, 209
psychischer Konflikt 31
psychische Situation 31
psychische Störung 234
Psychoanalyse 10, 182
psychologische Theorie 9, 10, 17
psychosoziale Entwicklung 88
psychosoziale Faktoren 55, 71, 207
Pubertät
10, 44, 60, 103, 120, 121, 131,
142, 150, 153, 154, 155, 159, 163,
167, 169, 170, 178, 233
Q
Qualifikation 32, 79, 124, 230, 264, 289
Qualifikationsanforderungen 264
Qualifikationserwerb 174, 264
qualitatives Interview 21
Qualitätssicherung 239, 255
Quote 179, 189
R
Radikalismus 7, 29
Randgruppe 233, 274
Rassismus 267, 282
204
Rational-Choice-Theorie 19, 160
Raum 8, 9, 244, 248
Raumwirksamkeit 95
Reaktion 247
Realschule 78
Recht auf Arbeit 275
rechtliche Faktoren 207
Rechtslage 214
Rechtsordnung 230
Rechtsradikalismus
13, 181, 182, 196,
204, 205, 206, 222
Rechtsstellung 214
Reform 196, 246
Reformpädagogik 5
Reformprogramm 270
regionale Entwicklung 244
regionaler Unterschied 79
regionaler Vergleich 78, 79, 179
Regulierung 17
Reintegration 225
Relevanz 47
Religion 4, 110, 115, 118, 220
religiöser Konflikt 220
Religiosität 86, 110, 140
Reorganisation 254
Repression 33
Resozialisierung 228
Ressourcen 118, 216
Rezeption 94, 177, 231
Rezipientenforschung 127
Reziprozität 75
Risiko 39, 137, 150, 180, 234, 251, 284
Risikoforschung 234
Risikoverhalten 39, 55, 150, 195, 209, 284
Ritual 37, 120
Rockmusik 156
Rückfalltäter 225
Russe 114, 166, 236
S
Sachsen 132, 196, 280
Sachsen-Anhalt 62, 91, 152, 196, 201
Scham 164
Schleswig-Holstein 130
Schlüsselqualifikation 32
Schulabgänger 232
Schulabschluss 78
Schulart 77, 79, 123, 213
Schulbildung 38, 136, 174, 238
Sachregister
Schuld 164
Schule 10, 13, 27, 46, 48, 58, 62, 65, 83,
84, 89, 121, 123, 124, 133, 140, 181,
201, 202, 206, 237, 242, 272, 276,
278, 285
Schüler 5, 18, 45, 46, 54, 62, 63, 79, 86,
116, 121, 133, 146, 148, 158, 160,
172, 186, 190, 196, 202, 206, 249, 278
Schulerfolg 62, 136, 155
Schülerin 45, 133
Schulforschung 5
schulische Sozialisation 62, 146
Schulkind 153
Schulklima 196
Schullaufbahn 62, 232
Schulleistung 62, 79, 88
Schulverweigerung 207
Schulwesen 79, 217, 278
Schwangerschaft 137
Schweden 189, 278
SED 33
Segregation 136
sekundäre Sozialisation 7
Selbständigkeit 64
Selbstbewusstsein 154, 182
Selbstbild 54, 78, 88, 117, 152, 153, 182
Selbstdarstellung 82, 137
Selbstmord 234, 283
Selbstmordversuch 234
Selbstorganisation 17, 289
Selbststeuerung 32
Selbstverantwortung 78, 216
Selbstverständnis 197
Selektion 62
Sexualaufklärung 89, 137
Sexualerziehung 89
Sexualität 1, 10, 37, 41, 53, 91, 117, 129,
131, 154, 159, 163, 169, 170, 178,
195, 219, 268, 274
Sexualverhalten 137, 169, 195
sexueller Missbrauch 234
Sicherheit 184
Sinn 63
SMS 46, 92, 97, 105
Sonderschule 232
sowjetische Besatzungszone 23, 33
Sozialarbeit 128, 199, 208, 242, 246, 260,
261, 262, 272, 274, 279, 281, 282,
283, 284, 289
Sachregister
Sozialarbeiter 247, 250, 271
Sozialberatung 274
soziale Anerkennung 129, 142, 161, 196,
222
soziale Bewegung 275
soziale Beziehungen 10, 17, 24, 42, 52, 57,
65, 91, 109, 111, 131, 139, 148, 164,
166, 167, 169, 170, 215
soziale Chance 200
soziale Deprivation 7
soziale Dienste 221, 255, 271, 286
soziale Differenzierung 148
soziale Distanz 69, 160
soziale Einrichtung 100, 248, 255
soziale Einstellung 65, 114
soziale Entwicklung 194, 248
soziale Faktoren
9, 71, 75, 79, 86, 180,
209
soziale Folgen 72, 200, 246
soziale Funktion 75, 209
soziale Gerechtigkeit 282
soziale Herkunft 32, 79, 86, 102, 123, 133,
155, 188, 193, 232
soziale Integration
114, 118, 124, 125,
136, 140, 143, 146, 166, 168, 172,
192, 197, 211, 215, 226, 238, 245,
246, 262, 286
soziale Intervention 221
soziale Isolation 38, 168
soziale Kompetenz 34, 57, 288
soziale Konstruktion 139, 176
soziale Kontrolle 97, 144, 186, 226
soziale Lage 42, 132, 200, 215, 239, 246
soziale Norm 41, 191
soziale Partizipation 136
sozialer Brennpunkt 221, 257
sozialer Konflikt 114, 129, 154
sozialer Raum 8, 9, 95, 100, 111, 138, 146,
221, 248, 281
sozialer Status 69, 201
sozialer Wandel 6, 7, 19, 89, 94, 117, 192,
227, 241, 268, 271, 288
soziale Schließung 161
soziales Milieu 67, 130, 143
soziales Netzwerk 111, 126, 136, 166, 168
soziales Problem 130, 194, 216, 235
soziales Verhalten
56, 57, 65, 85, 108,
168, 213, 215, 257
soziale Umwelt 173, 226
205
soziale Ungleichheit
62, 66, 69, 83, 84,
102, 135, 174, 176, 197, 198, 201,
235, 280
soziale Wahrnehmung 192
Sozialgesetzbuch 107
Sozialhilfe 255
Sozialisation 1, 5, 7, 14, 17, 30, 31, 37, 40,
53, 55, 70, 72, 85, 87, 94, 103, 112,
129, 133, 146, 148, 149, 158, 202,
226, 250, 283
Sozialisationsbedingung 216
Sozialisationsdefizit 216
Sozialisationsforschung 149
Sozialisationsinstanz 17, 146
Sozialismus 22, 23
Sozialkapital 39
Sozialleistung 107
Sozialpädagoge 247, 278
Sozialpädagogik 139, 216, 238, 242, 265,
268, 269, 289
Sozialpolitik 187, 214, 246, 254, 257, 259,
260, 262, 268
sozialpsychologische Faktoren 180
Sozialraumanalyse 248
Sozialstaat 254, 282
Sozialstatistik 25
Sozialstruktur 25, 81, 130, 136, 186, 232
soziokulturelle Entwicklung 7
soziologische Theorie 10
sozioökonomische Faktoren 38, 104, 201
sozioökonomische Lage 59, 67
Spanien 130, 189, 214
Spätaussiedler 113, 126, 215, 236
Spiel 151
Sport 71, 99, 113, 139
Sprache 46, 69, 73
Sprachgebrauch 46, 141
Sprachkenntnisse 118, 123, 140
Sprachverhalten 116, 141
Sprechen 34
Staat 6, 216, 220
Staatsangehörigkeit 136
Stadt 13, 95, 111, 115, 151, 184, 186, 270
Stadtentwicklung 95
Stadtgebiet 100
Stadtregion 151
Stadtteil 95, 161, 201, 221, 244, 257
Stadtteilarbeit 221, 257
Standardisierung 64
206
Star 54
Statistik 136
Statusunsicherheit 133
Statuswechsel 19, 64, 133, 243
Stereotyp 114, 117, 118, 121, 129
Steuerung 75
Stichprobe 21
Stichprobentheorie 21
Stigmatisierung 78, 236
Straffälliger 35, 212, 226, 230, 263
Strafgefangener 190, 228
Strafmündigkeit 207
Strafrecht 185
Straftat 224
Strafverfahren 230
Strafvollzug 13, 185, 228
Straßenkind 207, 214, 216
Stress 55
Student 30, 86
Studienwahl 1
Studium 128
Subjekt 8, 9
Subkultur 2, 100, 172
Sucht 180, 209
Südamerika 86, 143, 184
Symbol 29
symbolischer Interaktionismus 21
Systemtheorie 270
Systemveränderung 130
T
Tabakkonsum 219
Tagesbetreuung 280
Tanz 112
Täter-Opfer-Beziehung 236
Tätigkeitsfeld 238, 240
Tätowierung 51
Technik 139
technische Entwicklung 90
technischer Wandel 32
Teilnehmer 251, 279
Telefon 92, 97
Terrorismus 211, 220
Theorie-Praxis 270
Therapie 210, 228, 283
Thüringen 130
Tod 96
Toleranz 74, 172
Totalitarismus 23
Sachregister
Tötungsdelikt 204
Trägerschaft 246, 254, 263, 271, 273
Training 190
Transformation 7, 130, 134, 227, 275
Transsexualität 274
Trauma 119
Trinkverhalten 180
Tschechische Republik 214
Türke 114, 124, 125, 135, 136, 138, 141,
145, 148, 155, 160, 213, 215, 229,
233, 250
Typologie 172
U
Übersiedler 172, 236
UdSSR-Nachfolgestaat 86
Umwelt 8, 9
Umweltschutz 93
Ungelernter 179, 232
Unterhalt 107
Unterhaltung 94
Unterricht 272
Urbanität 2
V
Vater 131, 142
Verantwortung 207
Verbraucherberatung 67
Vergangenheitsbewältigung 14, 205
Vergleich 7, 75, 135
Verhaltensauffälligkeit 85, 168, 210, 213
Verhaltensbeurteilung 77
Verhaltensmuster 85, 108, 168, 213
Verhaltensstörung 210
Verhaltenstherapie 210
Verschuldung 67
Vertrauen 94
Verwandtschaft 173
Verzicht 232
Video 153
Viktimisierung 224
virtuelle Gemeinschaft 66
Volk 6
Volljährigkeit 107
Vorbild 54
Vorschule 239
Vorschulerziehung 280
Vorurteil 114
Sachregister
W
Wahlrecht 3
Website 82
Weiblichkeit 159
Weimarer Republik 3, 20
Weiterbildung 188
Welt 19
Weltanschauung 7
Werbung 98, 227
Wert 42, 56, 87
Wertorientierung
86, 91, 106, 109, 118,
130, 146, 153, 191
Wertwandel 93, 94
Westeuropa 84
Widerstand 22, 197
Wiedergutmachung 164, 230
Wiedervereinigung 106
Wirtschaftsentwicklung 184
Wissen 37, 66, 67, 83, 270, 289
Wissenschaftler 36
Wissensgesellschaft 83
Wissenskluft 66, 83, 135
Wissensmanagement 83
Wissenssoziologie 135
Wissenstransfer 83
Wohlbefinden 69, 104
Wohlfahrtsstaat 6, 254
Wohnen 8, 195
Wohngemeinschaft 243
Wohnort 243
Wohnumgebung 151
Wohnverhalten 107, 243
Wohnverhältnisse 243
Wörterbuch 11
Z
Zielgruppe 127
Zielsetzung 89
Zivilgesellschaft 252
Zufriedenheit 78, 91, 104, 127
Zukunft 29, 91
Zukunftsorientierung 45, 152
Zukunftsperspektive 45, 65, 78, 106, 253
Zusatzqualifikation 188
zweite Generation 119, 125, 136
zweiter Bildungsweg 188
Zweite Republik 14
Zweiter Weltkrieg 14, 164
207
19. Jahrhundert 3
20. Jahrhundert 11, 96, 268
21. Jahrhundert 4, 18, 42, 43, 45, 98, 110,
112, 149, 234, 249, 285
Institutionenregister
209
Institutionenregister
Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung e.V. -BIVS- 214
Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Jugend und Jugendhilfe 273
Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Professur für vergleichende Kultur- und Sozialanthropologie 146
Evangelische Fachhochschule Darmstadt 151, 263, 274
Fachhochschule Frankfurt am Main, Institut für Stadt- und Regionalentwicklung -ISR- 246
Fachhochschule Fulda, FB Sozialwesen, Lehrgebiet Sozialraumbezogene Sozialarbeit und Sozialplanung, Gemeinwesenarbeit, Soziologie 244
Forschungsinstitut für Philosophie Hannover 194
Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe 246
Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. -ism- 273
ISW - Institut für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften 101
Max-Planck-Institut für demografische Forschung 64
Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Arbeitsbereich Psychologie 88
Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Fak. II, Institut für Sozialwissenschaften und Europäischen
Studien Abt. Soziologie 173
Sozialpädagogisches Institut im SOS-Kinderdorf e.V. 273
Start gemeinnützige Beratungsgesellschaft mbH 273
Technische Universität Berlin, Transatlantisches Graduiertenkolleg Berlin - New York "Geschichte und Kultur der Metropolen im 20. Jahrhundert" 115
Technische Universität Braunschweig, Fak. für Lebenswissenschaften, Institut für Psychologie
Abt. Entwicklungspsychologie 44
Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingenieurwesen, Lehr- und Forschungsgebiet Stadtsoziologie 100
Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Psychologie
und Forschungsstelle für Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie 190
Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE II Methoden der empirischen Sozialforschung und
Sozialpsychologie 186
Universität Bremen, FB 08 Sozialwissenschaften, EMPAS Institut für Empirische und Angewandte Soziologie 64
Universität Bremen, FB 09 Kulturwissenschaften, Institut für Medien, Kommunikation, Information 126
Universität Bremen, FB 09 Kulturwissenschaften, Studiengang Kulturwissenschaft 175
210
Institutionenregister
Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für lokale Sozialpolitik und Nonprofit-Organisationen und Archiv für bremische Wohlfahrtspflege 240
Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Historisches Seminar VII Lehrstuhl für Neuere
und Neueste Geschichte 11
Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Grundlagen der Gesellschaftswissenschaften Professur für Soziologie, insb. Familien- und Jugendsoziologie 164
Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaften Professur für Systematische, Vergleichende Erziehungswissenschaft 22
Universität Greifswald, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie 180
Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Pädagogik Arbeitsbereich Allgemeine Erziehungswissenschaft 62
Universität Halle-Wittenberg, Zentrum für Schulforschung und Fragen der Lehrerbildung 196
Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Pädagogische Psychologie Abt. Psychologie 61
Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie und Sozialpsychologie Fach
Sozialpsychologie 207
Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozial- und Organisationspädagogik 247
Universität Jena, Center for Applied Developmental Science 41
Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl
für Entwicklungspsychologie 41
Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Soziologie Professur
für Sozialisationstheorie und Mikrosoziologie 130
Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, SFB 580 Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch - Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung 7,
130
Universität Jena, Philosophische Fakultät, Historisches Institut 7
Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensalter Fachgebiet Jugend- und Erwachsenenbildung 247
Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Soziologie Fachgebiet Frauen- und Geschlechterforschung 279
Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 01 Bildungswissenschaften, Seminar für Pädagogik Abt. Sozialpädagogik 273
Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Arbeitseinheit Entwicklungspsychologie 88
Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Soziologie Lehrstuhl Markt und Organisation 132
Institutionenregister
211
Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Graduiertenzentrum für Qualitative Bildungs- und Sozialforschung am Zentrum für qualitative Bildungs-,
Beratungs- und Sozialforschung 90
Universität Mannheim, Fak. für Sozialwissenschaften, Lehrstuhl Erziehungswissenschaft II Pädagogische Psychologie 144, 145
Universität Münster, FB 03 Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Kriminalwissenschaften
186
Universität Oldenburg, Interdisziplinäre Forschungsstelle Familienwissenschaft -IFF- 86
Universität Potsdam, Philosophische Fakultät, Institut für Germanistik
141
Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 03 - Geschichte, Gesellschaft und Geographie,
Institut für Soziologie Lehrstuhl Soziologie 125
Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie AG Jugend- und Medienkultur -JMK- 175
Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Psychologie IV Pädagogische Psychologie 88
ANHANG
Hinweise
215
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur
Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen
Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit
einem Standortvermerk versehen.
Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr
Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur
der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind.
Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen
die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über
das Bibliothekenleitsystem.
Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.
Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt
werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax
oder elektronisch erfolgen.
Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulangehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen
Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per
Fax möglich.
Zur Benutzung der Forschungsnachweise
Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst.
Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung
oder an den/die Wissenschaftler(in).
Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist.
Informations- und Dienstleistungsangebot des
Informationszentrums Sozialwissenschaften
Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis.
Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren
nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören:
• Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und
Literaturhinweisen (SOLIS)
• Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit
• Informationstransfer von und nach Osteuropa
• Informationsdienste zu ausgewählten Themen
• Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung
• Internet-Service
Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der
Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert.
Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (seit 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in
Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung
unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informationstransfer von und nach Osteuropa. Außerdem bietet das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft
und Forschung CEWS (http://www.cews.org/) als Abteilung des IZ zielgruppenadäquate Informations- und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung.
Die Datenbanken FORIS und SOLIS
FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften)
Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der
letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz.
Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der
am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme.
Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte,
Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung,
Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie.
Bestand der letzten 10 Jahre: rund 42.000 Forschungsprojektbeschreibungen
Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die
Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SI-
DOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter
IuD-Einrichtungen, z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen.
SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem)
Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h.
Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur
(Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden.
Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie
weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen.
Bestand: Sommer 2006 ca. 335.000 Literaturnachweise
Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000
Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue
Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinformationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere
Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung
in Frankfurt/Main.
Zugang zu den Datenbanken
Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende
Hosts zugänglich:
STN International
The Scientific & Technical
Information Network
Postfach 24 65
76012 Karlsruhe
Deutschland
Tel.:+49 (0)7247-80 85 55
www.stn-international.de
GBI
Gesellschaft für Betriebswirtschaftliche Information mbH
Postfach 81 03 60
81903 München
Deutschland
Tel.:+49 (0)89-99 28 79-0
www.gbi.de/_de
An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der
Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für
das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei
zugänglich.
infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und FORIS. Zudem stehen in infoconnex seit Sommer 2006 im Rahmen von DFG-Nationallizenzen auch sechs Datenbanken des
Herstellers Cambridge Scientific Abstracts (CSA) zur Recherche an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung. Das sind die Sociological Abstracts, Social Services
Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Applied Social Sciences
Index and Abstracts (ASSIA) und der Physical Education Index. Darüber hinaus kann über infoconnex in der Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen und
in Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie recherchiert werden (www.infoconnex.de).
Im Internetangebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken - ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre
für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung; dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine
Aufnahme in FORIS mitzuteilen.
Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken
Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ entsprechende Rechercheinstrumente an, z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.
Auftragsrecherchen
In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen
und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt.
Informationstransfer von und nach Osteuropa
Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-WestKommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten.
Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem
Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in
englischer Sprache erscheint.
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid
Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung
bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM
bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen.
soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich:
•
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•
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•
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Allgemeine Soziologie
Berufssoziologie
Bevölkerungsforschung
Bildungsforschung
Familienforschung
Frauen- und Geschlechterforschung
Freizeit - Sport - Tourismus
Gesellschaftlicher Wandel in den
neuen Bundesländern
Gesundheitsforschung
Industrie- und Betriebssoziologie
Internationale Beziehungen +
Friedens- und Konfliktforschung
Jugendforschung
Kommunikationswissenschaft:
Massenkommunikation - Medien Sprache
• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie
• Kultursoziologie + Kunstsoziologie
• Methoden und Instrumente der
Sozialwissenschaften
• Migration und ethnische Minderheiten
• Organisations- und Verwaltungsforschung
• Osteuropaforschung
• Politische Soziologie
• Religionsforschung
• Soziale Probleme
• Sozialpolitik
• Sozialpsychologie
• Stadt- und Regionalforschung
• Umweltforschung
• Wissenschafts- und Technikforschung
sowiNet - Aktuelle Themen im Internet
Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf
Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen,
Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden
unter www.gesis.org/Information/sowiNet.
Forschungsübersichten
Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports werden in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.
Internet-Service
Die Institute der GESIS (Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.)
IZ
(Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn)
ZA
(Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und
ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim)
bieten unter
www.gesis.org
gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu
Informations- und Datenbeständen.
Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang
zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer
Datenbanken und Informationssammlungen:
• Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben
zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den
Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen),
Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre Forschung oder öffentlicher Bereich).
Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO).
• Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet
Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch
weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt
(www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE).
• Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in
einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften, die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig
für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen
sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller
ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format
abgerufen werden.
Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in
alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt
über www.gesis.org/Information/Zeitschriften.
Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht:
• die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu
Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie
• der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt,
Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und
zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.
Elektronischer Service des IZ
Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet
sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version
bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über
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Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben.
Für den Newsletter gilt:
[email protected]; Text im Betreff: subscribe oenews
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Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusive Preise, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick unter:
www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm
GESIS - Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.
Informationszentrum
Sozialwissenschaften
Abteilung Informationstransfer
Lennéstraße 30
in der GESIS-Servicestelle Osteuropa
53113 Bonn
Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin
Deutschland
Deutschland
Tel.:+49 (0)228-2281-0
Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0
Fax:+49 (0)228-2281-120
Fax:+49 (0)30-23 36 11-310
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