Bericht - Pädagogische Hochschule Weingarten
Transcription
Bericht - Pädagogische Hochschule Weingarten
Erfahrungsbericht über ein Auslandssemester am Stranmillis University College in Belfast, Nordirland vom 18.09.2014 bis 20.12.2014 Milena Beiter Pädagogische Hochschule Weingarten Lehramt an Werkreal-Haupt-und Realschulen (PO 2011) Deutsch, Englisch, kath. Theologie 6. Semester Wintersemester 2014/2015 Gründe für mein Auslandsstudium Es war schon seit langem mein Wunsch für eine gewisse Zeit im Ausland zu leben und dort Land, Leute und Kultur kennenzulernen. Außerdem wollte ich meine Englischkenntnisse verbessern. Für Nordirland habe ich mich entschieden, weil es eine wunderschöne Gegend ist, ich zuvor noch nie dort war und sich das Stranmillis University College perfekt für Studenten eignet, die Lehramt an Werkreal-Haupt-und Realschulen studieren. Vorbereitungen Der erste Schritt zum Auslandsstudium ist die Bewerbung, die man im International Office einreicht. Kurz darauf bekam ich eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Hierfür ist es zu empfehlen sich zuvor über das Gastland, die Partnerhochschule und die Kurse zu informieren. Zudem wurde ich nach den Gründen gefragt, warum ich ein Auslandssemester machen möchte und warum gerade in Belfast. Nach einiger Zeit bekamen zwei andere Studenten und ich die Zusage, dass wir in Belfast studieren dürfen und ich freute mich riesig. Danach machten wir uns daran, die Reise zu planen und zu organisieren. Man muss sich unter anderem überlegen, welche Kurse man besuchen möchte und dies dann im „Learning Agreement“ festhalten. Es ist jedoch kein Problem, wenn man sich noch nicht sicher ist, denn man hat in Belfast die Möglichkeit, das Formular in den ersten zwei Wochen noch zu ändern. Zudem mussten wir ein „Transcript of Records“ (Nachweis über bestandene Prüfungen an der PH Weingarten) ausfüllen, welches man auf dem Prüfungsamt erhält. Des Weiteren stellten wir uns die Frage, wo wir wohnen sollten. Ich würde hierbei jedem empfehlen, sich im Studentenwohnheim „Halls of Residence“ zu bewerben, weil es direkt auf dem Campus des Stranmillis University Colleges ist und hier (fast) alle internationalen und nationalen Studenten wohnen. Informationen zu Kursen, dem Studentenwohnheim und anderen Formularen findet man auf der Homepage des Stranmillis University Colleges http://www.stran.ac.uk/informationfor/prospectivestudents/internationalexchanges/ exchangestudentsincoming/. Zudem ist es wichtig, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen und eine Kreditkarte zu beantragen. Es empfiehlt sich auch, vor der Anreise Geld zu wechseln, weil man in Nordirland mit Pfund bezahlt. Finanziell unterstützt wird man während des Auslandsstudiums von Erasmus mit 150-220€ pro Monat und man kann Auslandsbafög beim Amt für Ausbildungsförderung in Hannover beantragen. Für den Flug ist es meistens am billigsten mit Ryanair von Memmingen nach Dublin zu fliegen und dann mit dem Bus von Dublin nach Belfast zu fahren (http://www.aircoach.ie/timetables/route-705-x-belfast-dublin-airport-dublin-cityexpress). Unbedingt mitbringen sollte man auch einen Adapter. Bei Fragen jeglicher Art kann man sich aber auch immer an Frau Lefrang im International Office wenden. Unterkunft Die Bewerbung für das Studentenwohnheim „Halls of Residence“ habe ich im International Office bei Frau Lefrang abgegeben und es gab keine Probleme, dort einen Platz zu bekommen. Im stolzen Preis von 109 Pfund pro Woche (ca. 137€) sind Strom-, Wasser-und Internetkosten sowie ein Frühstück und Abendessen inbegriffen. Das Zimmer ist mit einem Bett (inklusive Bettwäsche), einem Kleiderschrank, einem Schreibtisch, einem Regal und einem Waschbecken ausgestattet. Außerdem wohnt man mit zehn anderen Studenten zusammen (in meinem Fall sind es neun Locals und eine Amerikanerin) und nutzt gemeinsam die Küche, die Toilette und die Dusche/Badewanne. Das Frühstück in der Mensa „Chatz“ beinhaltet das typisch englische Frühstück (Toast, Sodabrot, Kartoffelbrot, Eier, Rührei, Würstchen, Bohnen, Speck), aber auch Müsli. Zum Abendessen kann man zwischen drei verschiedenen Gerichten auswählen (eines davon ist vegetarisch). Außerdem gibt es Suppen, Desserts, Salat, Joghurt, Kekse und Obst. Das Essen ist teilweise etwas kalorienreicher, aber insgesamt hat es mir gut geschmeckt und man kann viel Zeit sparen, wenn man nicht selbst kochen muss. Zudem sind Lebensmittel hier teilweise sehr teuer, deshalb ist es billiger das Essensangebot anzunehmen. Wenn man in den „Halls of Residence“ wohnt, hat man den Vorteil, dass sich alle Studenten beim Essen treffen und dort meistens die Pläne für Ausflüge, Partys und sonstige Neuigkeiten usw. besprochen werden. Für jemanden, der nicht in den „Halls of Residence“ lebt, ist es schwieriger auf dem Laufenden zu sein. Auf dem Campus gibt es die Möglichkeit seine Wäsche zu waschen und diese im Trockner zu trocknen (pro Waschgang + Trocknen 2 Pfund). Zu Fuß geht man in die Stadt etwa 35 Minuten. Es gibt aber gute Busverbindungen (Bus 8a zum Stranmillis Front Gate und Bus 8b zum Stranmillis Cleaver Gate 2 Pfund pro Fahrt) und Bushaltestellen sind in der gesamten Stadt zu finden. Zudem ist Taxifahren hier ziemlich günstig, wenn man es mit den Preisen für ein Taxi bei uns zu Hause vergleicht (in die Stadt bezahlt man ca. 6 Pfund). Zu dritt lohnt es sich preislich schon mit dem Taxi, anstatt mit dem Bus zu fahren (fonacab: 02890333333). Studium Am Stranmillis University College wurde ich sehr herzlich begrüßt. Die Mitarbeiter im International Office sind sehr freundlich und helfen bei Anliegen aller Art weiter. Zu Beginn habe ich meinen Stundenplan nochmals mit Margaret Mulhern (vom International Office) besprochen. Ich habe mich für die Kurse „Northern Ireland Culture and Education“ (10 ECTS), „Peace and Conflict“ (10 ECTS) und „Children’s Literature“ (10 ECTS) entschieden und kann diese nur jedem empfehlen. Im Kurs „Northern Ireland Culture and Education“ werden das Bildungssystem, die Religion, die Geschichte und die Geographie Nordirlands behandelt. Die Vorlesung wird von verschiedenen Dozenten gehalten und für mich war es sehr interessant mehr über das Land zu lernen, in dem ich wohne. Außerdem beinhaltet der Kurs eine zweitägige Observation in einer Schule. Wer an Geschichte interessiert ist, der ist im Kurs „Peace and Conlict“ genau richtig. Nordirland hat eine besondere Geschichte und der Dozent, der selbst hier aufgewachsen ist, versteht es, diese zu vermitteln und er erzählt oft persönliche Dinge, die es verständlicher machen. Der Kurs „Children’s Literature“ behandelt verschiedene Genres und es wird deutlich gemacht, wie wichtig es ist, Kinder für das Lesen zu begeistern. Es wird beispielsweise darüber gesprochen, wie man Literaturunterricht gestalten kann, was ich persönlich sehr nützlich finde. Freizeit und Reisen Die „Students Union“ und die akademischen Mitarbeiter des International Office’s organisieren etliche Events, Partys, Sportangebote und Ausflüge. Von Montag bis Donnerstag gibt es ein traumhaftes Programmangebot. Angefangen bei den Mottopartys (American-Frat-Party, Back-to-school-Bop, When-I-grow-up-Party, International-night etc.) und Pub-Crawls bis hin zum Tea-Crawl, dem Icafé, dem selbst produzierten X-Factor, verschiedenen Game-nights oder Acousitc-nights, ist wirklich für jeden etwas dabei. Als Hochschulsport gibt es Volleyball, Badminton, Fußball, Hockey etc. und man hat die Möglichkeit das Fitnessstudio des Stranmillis University Colleges oder der Queens University zu nutzen (ca. 20 Pfund pro Monat). Eine Fahrt zum „Giant’s Causeway“ und zur „Carrick-a-Rede Rope Bridge“ wurde von der Hochschule im Rahmen des Kurses „Northern Ireland Culture and Education“ organisiert. Zudem wurden Fahrten zu Eishockeyspielen, ein Besuch im „Titanic Museum“ in Belfast und eine Fahrt zur Nordküste mit der „Christian Union“ angeboten. Belfast ist eine wunderschöne Stadt, welche es sich zu erkunden lohnt. Angefangen bei der City Hall, der St. Anne Kathedrale, dem Belfast Castle, dem Cave-Hill (einem Berg, den man unbedingt besteigen sollte, denn man hat eine Aussicht über die gesamte Stadt) und den verschiedenen Plätzen, an denen man bis heute die Geschichte Nordirlands noch immer spürt (Peace wall, Ulster Museum, katholische/protestantische Wohnviertel sehr empfehlenswert ist die Black-Taxi-Tour) bis hin zu den etlichen Pubs mit Livemusik (Cuckoo, Parlour, Filthy Mc Nasty’s, Crown, Robinsons, The Garrick Bar, Duke of York, Empire etc.) und Nachtclubs (Limelight, Villa). Wenn man allerdings das Maximale aus seinem Aufenthalt herausholen möchte, sollte man auch selbst Ausflüge und Reisen organisieren. So waren wir mehrere Male in Dublin, bei den Fermanagh Lakelands, in Bangor, in Portstewart, in Londonderry, in Sligo, in Donegal und in Schottland. Zudem bin ich vor meiner Ankunft am Stranmillis University College nach Killarney, zum Ring of Kerry, nach Galway, nach Dingle und zu den Cliffs of Moher gereist. Fazit Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance bekommen habe nach Belfast an das Stranmillis University College zu kommen und bin durch und durch beeindruckt von einem Land, das sehr durch seine Geschichte und deren Wandlung geprägt ist. Ich wollte ein Auslandssemester machen, um meine Englischkenntnisse zu verbessern und ein anderes Land, dessen Leute und Kultur kennenzulernen. Ich habe aber nicht nur eine Kultur, sondern viele verschiedene Kulturen und Menschen aus aller Welt kennengelernt und dadurch internationale Freundschaften geschlossen. Zudem ist mein Englisch viel flüssiger geworden und ich habe viel für mich persönlich dazugelernt. Am Stranmillis University College wird wirklich sehr viel dafür getan, damit man sich wohlfühlt und damit die Zeit für einen einzigartig wird. Man erlebt hier so viele neue Dinge und die Zeit vergeht wie im Flug. Jedem, der sich überlegt einen Auslandsaufenthalt zu absolvieren, kann ich nur raten: Traut euch, es wird eine unvergessliche Zeit werden! Hiermit stimme ich zu, dass mein Erfahrungsbericht auf der Homepage des Akademischen Auslandsamtes/ International Office veröffentlicht werden darf.