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MARTINSFEST Arbeitsmaterial und kreative Ideen Jeder kann helfen! Impressum CBM Deutschland e.V. Stubenwald-Allee 5 64625 Bensheim Telefon: (0 62 51) 131- 1 31 Fax: (0 62 51) 131 - 189 E-Mail: [email protected] www.cbm.de Büro Berlin: Albrechtstraße 10 Hof · 10117 Berlin Konto 2020 · Bank für Sozialwirtschaft · BLZ 370 205 00 IBAN: DE46 3702 0500 0000 0020 20 · BIC: BFSWDE33XXX Ansprechpartnerin: Gisela Matthes Telefon: (0 62 51) 1 31 - 2 91 Fax: (0 62 51) 1 31 - 2 99 E-Mail: [email protected] V.i.S.d.P.: Dr. Rainer Brockhaus, Dr. Peter Schießl · Das Logo und die Marke CBM sind rechtlich geschützt · Mit jeder Spende an die CBM helfen Sie, das Leben von Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Gebieten der Erde zu verbessern. Ihre Spende setzen wir für den von Ihnen angegebenen Zweck ein oder dort, wo sie am dringendsten gebraucht wird. · Ihre Daten werden durch die CBM erhoben und gemäß dem evangelischen Datenschutzgesetz elektronisch verarbeitet und genutzt, um Ihnen über Ihre Spenden eine Zuwendungsbestätigung zu erstellen. Zudem verwenden wir Ihre Kontaktdaten, um Sie weiter über die Arbeit der CBM schriftlich, telefonisch oder per E-Mail zu informieren. Ihre Daten werden nicht an Dritte zu Werbezwecken weitergegeben. Sie können dieser Nutzung Ihrer Daten für weitere Informationszwecke jederzeit widersprechen. 2 Vorwort Foto: CBM Liebe Freundinnen und Freunde der Christoffel-Blindenmission, jedes Jahr am 11. November ziehen Kinder mit selbst gebastelten Laternen durch den Ort und hören die Legende vom Heiligen Martin. Wir können viel von ihm lernen – auch heute noch. Deshalb zeigen wir Ihnen in dieser Broschüre, wie Sie mit kreativen Ideen z.B. Gottesdienste zum Martinsfest für Kinder und Erwachsene ansprechend gestalten können. Sankt Martin handelte im Sinne von Jesus Christus, als er dem Bettler half und seinen Mantel mit ihm teilte. Damit ist er auch ein Vorbild für die Arbeit der Christoffel-Blindenmission (CBM). Denn unsere Spenderinnen und Spender helfen Menschen in den ärmsten Regionen der Welt, die blind, anders behindert oder von Behinderung bedroht sind. Dafür bin ich dankbar. © 2015 Christoffel-Blindenmission Es ist großartig, dass wir schon mit einfachen Mitteln viel erreichen können. Unsere Spenderinnen und Spender ermöglichen z.B., dass CBM-Projektpartner Kapseln mit hochkonzentriertem Vitamin A verteilen. Denn Vitamin-A-Mangel ist die häufigste Ursache für Kinderblindheit in Entwicklungsländern. Nur 3 Euro retten drei Kindern ein Jahr lang das Augenlicht. Bitte bewahren auch Sie Kinder vor einem Leben in Dunkelheit. Wie, erfahren Sie in dieser Broschüre. Herzlichen Dank! Ihr Dr. Rainer Brockhaus – Geschäftsführer – 3 Inhalt Jeder kann mithelfen 5 Gottesdienst zum Martinsfest 6 Bastelanleitung für ein Mini-Martinslicht 19 Basare bringen Bares 23 Rezept für Martinshörnchen 24 Vorbild aus der Bibel 25 Simon hat geholfen – eine Erzählung vom barmherzigen Samariter 26 Die Geschichte erarbeiten 31 Vitamin-A-Mangel 33 Kollektenbitte – retten Sie Augenlicht! 37 Kindern Chancen geben – mit einer CBM-Kinderpatenschaft 38 Bestellen Sie weitere Materialien! 40 4 Gedanken zum Martinsfest Jeder kann mithelfen Manchmal ist es ganz einfach zu helfen. Manchmal ist es aber auch schwer. Manchmal gibt es die perfekte Lösung. Manchmal ist Hilfe eher improvisiert. Doch jede Art von Hilfe ist wichtig, denn jeder soll so helfen, wie er oder sie es kann. Die Idee, den Mantel zu teilen, ist wohl aus der Not geboren. Als Sankt Martin den Bettler am Wegesrand sah, musste eine schnelle Lösung her. Er hatte keinen zweiten Mantel, kein Lunchpaket bei sich, konnte dem Bettler wohl weder eine Wohnung noch einen Arbeitsplatz anbieten. Professionelle Hilfe konnte er nicht leisten. Was also tun? Der Mantel war eher eine Art große Decke – Militäreigentum. Wären Sie auf die Idee gekommen, ihn in der Mitte durchzuschneiden? Manchmal scheitert Hilfe an einer zündenden Idee. © 2015 Christoffel-Blindenmission Sankt Martin rettet den Bettler vor dem Erfrieren. Doch was passiert dann? Eigentlich bräuchte der Mann weiterführende Hilfe: zum Beispiel eine Wohnung oder einen Arbeitsplatz, damit sich seine Situation langfristig verbessert. Davon wird allerdings nichts berichtet. Doch der Heilige Martin setzt seine gute Idee in die Tat um. Das ist mutig, denn der Mantel gehört ihm gar nicht. Er nimmt in Kauf, dass er großen Ärger bekommt. Er tut, was ihm möglich ist. Das Martinsfest wird oft als Kinderbespaßung missverstanden, als romantisches Lichterfest für Kinder in der dunklen Jahreszeit. Dabei ist es eher eine Familienveranstaltung, denn rund ein Drittel der Besucherinnen und Besucher sind Erwachsene. Das Thema des Martinsfests ist für Erwachsene mindestens so wichtig wie für Kinder. Auch geht es vielen Eltern darum, ihren Kindern Werte zu vermitteln. Daher bietet es sich an, die Veranstaltung so zu gestalten, dass sich auch Erwachsene angesprochen fühlen. 5 Familiengottesdienst Gottesdienst zum Martinsfest Während eines Gottesdienstes erfahren Familien aus der Martinsgeschichte, dass es oft einfach ist zu helfen. Auch in Projekten, die von der Christoffel-Blindenmission (CBM) gefördert werden, können Spenderinnen und Spender mit geringen Mitteln viel bewirken. So verteilen unsere Projektpartner Vitamin-A-Kapseln, die Kinder vor Blindheit schützen. Nur 3 Euro retten drei Kindern ein Jahr lang das Augenlicht. So könnte Ihr Gottesdienst zum Martinsfest ablaufen: Musik Begrüßung Wir feiern heute einen Familiengottesdienst zum Martinsfest. Der Heilige Martin hat vor ungefähr 1.300 Jahren gelebt, also vor sehr langer Zeit. Trotzdem denken wir heute immer noch an ihn – wie jedes Jahr am 11. November. Wir machen das, weil wir von Sankt Martin viel lernen können. Er hat damals einem Bettler geholfen. Daran wollen wir uns heute erinnern und überlegen, wie wir anderen Menschen helfen und mit ihnen teilen können. Das geht manchmal einfach. Manchmal ist es aber schwer. Wie wir einfach helfen können, erfahren wir heute von der Christoffel-Blindenmission. St. Martin hat so gehandelt, wie Jesus wohl auch gehandelt hätte. Auch heute wollen viele Menschen so leben, wie Jesus es möchte. Deshalb feiern wir unseren Familiengottesdienst im Namen Jesu. Altar decken Der Altar oder ein Tisch, der in diesem Gottesdienst als zusätzlicher Altar dient, ist am Anfang leer. Dann bringt jedes Kind einen Gegenstand, stellt ihn auf den Altar und spricht das Gebet. Die Gemeinde antwortet. 6 Familiengottesdienst 1. Tischtuch auflegen Kind: Alle: Guter Gott, um diesen Tisch versammeln wir uns. Wir feiern miteinander und mit dir ein Fest der Freude. Gemeinsam beten wir: Guter Gott, wir danken dir. 2. Kerze anzünden Kind: Alle: Guter Gott, du schenkst uns Wärme und Licht. Nichts kann leben ohne Wärme und Licht. Diese Kerze ist ein Zeichen deiner Kraft, die uns leben lässt. Gemeinsam beten wir: Guter Gott, wir danken dir. 3. Bibel auflegen Kind: Alle: Guter Gott, in deinem Wort sagst du uns: Ich habe dich lieb. Das ist eine gute Nachricht für uns. Gemeinsam beten wir: Guter Gott, wir danken dir. 4. Kreuz aufstellen © 2015 Christoffel-Blindenmission Kind: Alle: Guter Gott, du schickst uns Jesus. Jesus, du bist unser Freund. Gemeinsam beten wir. Guter Gott, wir danken dir. 5. Blumen aufstellen Kind: Alle: Guter Gott, wir schmücken deinen Tisch mit Blumen, weil du willst, dass wir ein Fest der Freude feiern und unser Leben fröhlich ist. Gemeinsam beten wir: Guter Gott, wir danken dir. 7 Familiengottesdienst Gemeinsames Lied Gebet Fotos (2): CBM Guter Gott, ich will dich loben und dir danken. Du tust mir so viel Gutes. Du sorgst für mich und hilfst mir. Mir und allen Menschen, die zu mir gehören. Du hast mich lieb wie ein guter Vater und eine gute Mutter. Du hast mich lieb, auch wenn ich etwas Schlimmes getan habe. Dann hilfst du mir, dass ich es in Zukunft besser mache. Danke, guter Gott, dass du mich lieb hast und mir hilfst. Amen. (in Anlehnung an Psalm 103) Hadija aus Tansania kann nach einer Operation am Grauen Star wieder sehen! 8 Familiengottesdienst Lesung Und sie kamen nach Jericho. Und als er aus Jericho wegging, er und seine Jünger und eine große Menge, da saß ein blinder Bettler am Wege, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Und als er hörte, dass es Jesus von Nazareth war, fing er an zu schreien und zu sagen: „Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ Und viele fuhren ihn an, er solle stillschweigen. Er aber schrie noch viel mehr: „Du Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ Und Jesus blieb stehen und sprach: „Ruft ihn her!“ Und sie riefen den Blinden und sprachen zu ihm: „Sei getrost, steh auf! Er ruft dich!“ Da warf er seinen Mantel von sich, sprang auf und kam zu Jesus. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: „Was willst du, dass ich für dich tun soll?“ Der Blinde sprach zu ihm: „Rabbuni, dass ich sehend werde.“ Jesus aber sprach zu ihm: „Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege.“ (Mk. 10, 46-52) Anspiel Lisa: Hallo Oma, ich wollte dich mal wieder besuchen. Guck mal, was ich dir mitgebracht habe! © 2015 Christoffel-Blindenmission Oma: Lisa, das ist aber schön, dass du mich besuchen kommst. Komm her. (Die Oma umarmt Lisa.) Ich glaube, du bist schon wieder gewachsen. Lisa: Du, Oma, heute ist Martinsfest und ich gehe gleich zum Laternenumzug. Aber erst wollte ich dir das Bild hier schenken. Hab ich für dich gemalt. (Lisa gibt ihr das Bild.) Oma: Das ist aber lieb von dir. Lisa: Gefällt es dir? 9 Familiengottesdienst Oma: Ach Lisa, ich kann doch kaum noch was sehen. Nur ein paar Umrisse, Hell und Dunkel. Ich wüsste so gern, wie du aussiehst. Du bist doch jetzt schon ein großes Mädchen. Lisa: Das hat Mama auch gesagt. Ich meine, dass du nichts siehst. Aber ich wollte dir unbedingt ein Bild malen. Oma: Weißt du, ich bin doch nun schon alt. Und vieles funktioniert nicht mehr wie früher. Aber am schlimmsten ist, dass ich fast blind bin. So kann ich mich an vielen Sachen nicht mehr freuen. Und häufig bin ich auf Hilfe angewiesen. Ich bin oft so traurig. Lisa: Arme Oma. Kannst du nicht einfach zum Arzt gehen und dir Medizin geben lassen, damit du wieder sehen kannst? Oder du lässt deine Augen operieren. Foto: CBM Oma: Ach Lisa. Das wäre so schön! Aber in meinem Fall können die Ärzte leider nichts machen. Zuba (Mitte) vor der Operation am Grauen Star. Bald kann sie ihre Enkel sehen. 10 Familiengottesdienst Lisa: Ach Oma. Da fällt mir gar nichts mehr ein, wie ich dir helfen könnte. Ich würde dir so gerne helfen. Oma: Das ist lieb von dir. Weißt du, mir hilft es schon sehr, wenn du mich besuchen kommst. Da bin ich nicht so allein. Lisa: Ich kann mir das gar nicht vorstellen, wie es ist, nichts zu sehen. Wenn wir im Kindergarten/in der Schule mit verbundenen Augen spielen, bekomme ich manchmal Angst. Oma: Das ist auch wirklich schrecklich, wenn man nichts sehen kann. Ich bin bloß froh, dass ich früher sehen konnte. Wenn junge Leute oder Kinder blind sind, finde ich das noch viel schlimmer. Lisa: Das gibt’s auch? Oma: Ja. Bei uns zum Glück selten. Aber in armen Ländern, zum Beispiel in Afrika, passiert das viel häufiger. Lisa: Warum? © 2015 Christoffel-Blindenmission Oma: Da gibt es viel mehr Krankheiten und weniger Ärzte. Außerdem haben viele Leute nur wenig oder schlechtes Essen, in dem kaum Vitamine drin sind. Lisa: Man kann blind werden, wenn man zu wenig Vitamine bekommt? Oma: Ja. Aber zeig mir doch noch mal dein Bild. Erzähl mir einfach, was darauf zu sehen ist. Lisa: O.k., das ist die Geschichte vom Heiligen Martin. Die geht so: Drei Kinder treten auf. Ein Kind setzt sich auf den Boden. Zwei weitere kommen ihm entgegen. 11 Familiengottesdienst St. Martin: Puh, ist das kalt. Wie weit ist es noch bis Amiens? Soldat: Da vorn kann ich schon die Türme sehen. St. Martin: Hoffentlich sind wir bald da. Soldat: Bloß gut, dass die Römer für uns diese warmen Mäntel angeschafft haben. St. Martin: Das stimmt. Diese Mäntel wärmen richtig gut. Soldat: Trotzdem brauche ich dann erst mal einen heißen Tee. Hoffentlich haben die Kameraden den Kamin in der Kaserne gut angeheizt. St. Martin: Guck mal, dort sitzt doch jemand! Soldat: Bestimmt nur ein Bettler. Komm schnell weiter. St. Martin: Nein. Schau doch, was der anhat. Soldat: Ein paar Lumpen. Was ein Bettler eben so für Klamotten hat. St. Martin: Mensch, es ist so kalt. Das Wasser ist schon längst zu Eis gefroren. Der erfriert doch! Soldat: Was ist denn mit dir los? Wir sind im Auftrag der Römischen Armee unterwegs. Was interessiert uns dieser Bettler? St. Martin: Der Bettler erfriert, wenn wir nichts unternehmen! Soldat: Los, komm weiter. St. Martin: Nein, ich geh erst mal zu ihm. 12 Soldat: Du spinnst doch! St. Martin: Guten Tag, wie heißt du? Bettler: Alle nennen mich nur Bettler. St. Martin: Ich heiße Martin. Du musst doch furchtbar frieren. Kann ich dir irgendwie helfen? Bettler: Ich habe heute noch nichts gegessen. Ich weiß nicht, wo ich diese Nacht schlafen soll. Aber am schlimmsten ist die Kälte. Ich glaube, ich erfriere bald. St. Martin: (zum Soldaten) Hast du noch was zu essen? Soldat: Nein. Foto: CBM/argum/Einberger © 2015 Christoffel-Blindenmission Familiengottesdienst Seinene (l.) aus Kenia erhält eine Vitamin-A-Kapsel. 13 Familiengottesdienst (überlegt) Ich kenne niemanden in der Stadt. Sonst würde ich fragen, ob du für ein paar Nächte unterkommen kannst. In unsere Kaserne lassen sie dich nicht rein. Soldat: Jetzt reicht es aber. Komm mit. Wir müssen weiter. St. Martin: Nein. Mir muss doch irgendwas einfallen. (zum Bettler) Ich kann dich doch nicht so hier sitzen lassen! Bettler: Du hast einen schönen warmen Mantel. Der hat sicher ein Vermögen gekostet. St. Martin: Bestimmt. Der gehört mir nicht. Das ist mein Soldatenmantel. Bettler: So ein schöner großer Mantel. Foto: CBM/argum/Einberger St. Martin: Bangladesch: Mohammed (l.) lernt, mit einer Prothese zu laufen. 14 © 2015 Christoffel-Blindenmission Familiengottesdienst St. Martin: Warte mal! Ich hab's. Der Mantel ist groß genug. Ich werde ihn mit meinem Schwert in der Mitte teilen. Eine Hälfte für jeden von uns ist immer noch groß genug. Soldat: (zu Martin) Bist du übergeschnappt? St. Martin: Geh aus dem Weg. Sonst bekommst du noch mein Schwert ab. (Er teilt den Mantel mit dem Schwert.) Soldat: Martin! St. Martin: (zum Bettler) Bitte schön. Hier ist ein halber Mantel. Was Besseres ist mir leider gerade nicht eingefallen. Aber der Mantel wird dich sicher erst mal wärmen. Bettler: Vielen Dank, Martin! Du hast mir sehr geholfen. Soldat: Das gibt Ärger. Das kann ich dir versichern. St. Martin: Mir doch egal. Hauptsache, ich konnte dem Bettler helfen. Auf Wiedersehen! Hoffentlich triffst du noch mehr Menschen, die dir helfen. Bettler: Auf Wiedersehen, Martin! Ich werde allen Menschen, die ich treffe, erzählen, wie sehr du mir geholfen hast. Martin und der Soldat gehen wieder. Der Bettler bleibt zurück. Oma: Die Geschichte hast du aber schön erzählt, Lisa. Lisa: Oma, ich habe eine Idee, wie ich dir helfen kann: Ich bastel dir die Geschichte noch mal als Fühlbild – mit aufgeklebtem Papier. Und wie ich blinden Kindern in Afrika helfen kann, dazu fällt mir vielleicht auch noch etwas ein. 15 Familiengottesdienst Oma: Ja, ja, du bist ganz schön schlau. Lisa: Geht so. Ich muss jetzt aber gehen. Ich komme wieder, wenn ich mit dem neuen Bild fertig bin. Tschüss. Oma: Da freu ich mich drauf. Tschüss. Gemeinsames Lied Impuls mit Kollektenempfehlung Jeder kann helfen. Zuerst ist Lisa nicht eingefallen, wie sie ihrer blinden Oma das Bild doch noch zeigen könnte. Auch der Heilige Martin musste bestimmt ganz schön lange überlegen. Vielleicht ist es euch auch schon mal so gegangen? Wichtig ist, dass beide schließlich doch geholfen haben. Vielleicht war ihre Hilfe nicht perfekt. Die Oma ist immer noch blind und der Bettler weiterhin arm. Doch sie sind nicht allein geblieben in ihrer Not und Hilfsbedürftigkeit. Jeder kann helfen. Jedem kann etwas einfallen, damit es anderen besser geht. Darauf kommt es an. Wenn ich jemandem helfe, dann sage ich damit: Du bist mir nicht egal. Du gehörst dazu. Gemeinsam können wir es schaffen. So ist es auch bei der Christoffel-Blindenmission. Manchmal ist es ganz schön schwer, behinderten Menschen zu helfen. Manchmal ist es aber ganz einfach. Und das freut die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Christoffel-Blindenmission und die Menschen, die Hilfe erhalten, besonders. Viele Kinder in armen Ländern haben zu wenig zu essen. Häufig bekommen sie nur eine einzige Mahlzeit am Tag. Arme Menschen ernähren sich oft nur von Reis oder Mais. Sie müssen das ohne Fleisch oder Gemüse essen, denn das wäre zu teuer. Doch weil sie zu wenig Obst und Gemüse essen, nehmen sie zu wenig Vitamine zu sich und werden krank. 16 Foto: CBM Familiengottesdienst © 2015 Christoffel-Blindenmission Fröhliche Kinder aus dem CBM-Projektland Sudan. Vitamin-A-Mangel zum Beispiel kann dazu führen, dass Kinder blind werden. Das ist schlimm, denn in Entwicklungsländern stirbt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedes zweite Kind nach dem Erblinden, etwa durch Unfälle im Straßenverkehr. Um Augenlicht zu retten, unterstützt die Christoffel-Blindenmission Projektpartner in Entwicklungsländern. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Projekten erklären Eltern, wie wichtig Vitamin A für ihre Kinder ist und verteilen Vitamin-A-Kapseln in Dörfern und Städten. Die Kapseln schützen Kinder davor, blind zu werden. Die Christoffel-Blindenmission möchte euch heute einladen, mit nur 3 Euro drei Kinder mit Vitamin-A-Kapseln zu versorgen und damit ein Jahr lang vor Blindheit zu bewahren. Dadurch können wir vielen Kindern sogar das Leben retten. Jeder kann helfen. Vielen Dank für eure Spenden! Gemeinsames Lied 17 Familiengottesdienst Gebet Guter Gott, danke, dass du versprochen hast, immer bei uns zu sein und uns zu helfen. Danke für die vielen Geschichten von Jesus. Er zeigt uns, wie wir handeln sollen. Danke, dass es Menschen gibt wie den Heiligen Martin. Von ihm können wir lernen, anderen zu helfen. Manchmal ist es leicht und manchmal schwer, anderen Menschen zu helfen. Hilf uns zu entdecken, wo wir gebraucht werden, und schenke uns Mut und gute Ideen, damit wir tun, was wir können. Viele Menschen – nah und weit von uns entfernt – brauchen unsere Hilfe. Besonders bitten wir dich für alle Menschen auf der ganzen Welt, die blind sind oder von Blindheit bedroht sind. Hilf uns, ihnen zu helfen. Amen. Vaterunser Segen Foto: CBM Schlusslied Obst und Gemüse mit viel Vitamin A schützen vor Blindheit. 18 Bastelanleitung Mini-Martinslicht Ein Mini-Martinslicht passt wunderbar zum Fest. Die Tischdeko können Sie kinderleicht selbst basteln: © 2015 Christoffel-Blindenmission Trennen Sie die Seiten 19 bis 22 dieser Broschüre heraus. Hier ist die Vorlage abgebildet. Schneiden Sie das Windlicht entlang der Markierung mit einer Schere aus. Schneiden Sie Transparenzpapier aus, legen Sie es auf die Bildvorlagen von Seite 20/21 und pausen Sie das gewünschte Motiv mit einem Stift ab. Kleben Sie das Transparenzpapier von innen auf die Vorlage. Knicken Sie die Vorlage an den Markierungen und kleben Sie die äußeren Enden des Martinslichts zusammen. Stellen Sie ein LED-Licht hinein, bitte kein Teelicht, weil das Papier sonst Feuer fangen kann – fertig ist die Tischdeko! + = 19 Motive zum Nachzeichnen oder als Kopiervorlage © 2015 Christoffel-Blindenmission Basteln Sie sich ein Martinslicht und stellen Sie ein LED-Licht hinein. Verwenden Sie kein Teelicht, weil das Papier sonst Feuer fangen kann. Kreative Ideen zum Spendensammeln Basare bringen Bares Auch Sie können Kindern das Augenlicht bewahren. Es gibt viele kreative Ideen zum Spendensammeln. Basare eignen sich dazu prima. Backen Sie z.B. Martinshörnchen und verkaufen Sie sie dort. Auch gebrauchte Kinderkleidung, Spielzeug und selbst gebastelte Mini-Martinslichter können Sie auf einem Basar zu Geld machen. Eine Bastelanleitung finden Sie in der Mitte dieses Hefts. Kinder können wunderbar mithelfen und erleben, wie es ist, miteinander zu teilen. Mit Kleidungsstücken, aus denen sie rausgewachsen sind, oder gebrauchtem Spielzeug können sie anderen Kindern eine Freude machen und Familien helfen, Geld zu sparen. Foto: privat © 2015 Christoffel-Blindenmission Verkaufen Sie die Artikel in Ihrer Kirchengemeinde, Ihrer Schule oder in Ihrem Kindergarten z.B. für 3 Euro pro Stück, denn so viel kosten drei Vitamin-A-Kapseln für drei Kinder für ein Jahr. Die Klasse 5b der 46. Mittelschule in Dresden veranstaltete einen Kuchenbasar zugunsten der CBM. Vielen Dank! 23 Rezept Martinshörnchen Zutaten: 500 g Mehl 30 g Hefe 1 Ei 80 g Zucker 60 g Margarine oder Butter 1 Prise Salz 1 EL Apfelsaft 250 ml Milch Puderzucker und Wasser als Guss Geben Sie Mehl in eine Schüssel, drücken Sie eine Vertiefung in die Mitte. Zerkleinern Sie die Hefe und geben Sie sie in die Mitte. Verrühren Sie die Hefe mit einem Teelöffel Zucker, fünf Teelöffeln Milch und etwas Mehl. Lassen Sie das ganze 20 Minuten gehen. Geben Sie danach alle weiteren Zutaten dazu. Kneten Sie alles zu einem Teig, bis dieser Blasen wirft und sich vom Schüsselrand löst. Lassen Sie ihn nochmals 30 Minuten gehen. Rollen Sie den Teig aus, formen Sie Brezeln oder Hörnchen. Legen Sie diese auf ein gefettetes Backblech. Lassen Sie sie noch 15 Minuten gehen und backen Sie sie anschließend bei 200 Grad etwa 20 Minuten. Bestreichen Sie die Martinshörnchen nach dem Abkühlen mit Zuckerguss. 24 Biblische Erzählung Vorbild aus der Bibel Um die Martinsgeschichte weiter zu vertiefen, ist es sinnvoll, mit den Kindern eine biblische Geschichte zu besprechen. Dadurch wird deutlich, dass die Geschichte der Mantelteilung in der Tradition der Evangelien steht und damit im Sinne Jesu ist. Die Schwerpunkte der folgenden Erzählung vom barmherzigen Samariter passen zum Martinsfest und sind für jüngere Kinder geeignet. Die Rahmenhandlung wurde weggelassen. Auch die beiden Vorübergehenden werden nur kurz erwähnt. Diese Aspekte können bei anderer Gelegenheit aufgegriffen werden. Die Geschichte soll Kinder ermutigen, im Alltag zu helfen, wenn es nötig ist. Gleichzeitig möchten wir die Kinder damit nicht überfordern. Deshalb liegt ein Schwerpunkt der Erzählung darauf, dass der Samariter den Verletzten in andere – professionelle – Hände gibt. © 2015 Christoffel-Blindenmission Jemandem zu helfen, kann auch bedeuten, Hilfe zu holen. Jemanden, der das besser kann. Auch Kinder holen in schwierigen Situationen oft Erwachsene. Mit den Kindern können Sie besprechen, wie wir mit Geld oder anderen materiellen Dingen Menschen unterstützen können. Auch der Samariter gibt dem Wirt Geld, damit der Verletzte versorgt wird. In einer Gruppe älterer Kinder können Sie überlegen, wie es ist, jemandem zu helfen, den man nicht leiden kann. Hier können Sie auf den im Text erwähnten Konflikt zwischen Juden und Samaritern eingehen. In der biblischen Erzählung werden die Namen der handelnden Personen nicht genannt. Vielleicht deshalb, weil jeder Mensch für eine dieser Figuren stehen könnte? In der folgenden Geschichte hingegen bekommen die Figuren Namen, denn so können sich Kinder besser mit ihnen identifizieren und das Geschehen besser verstehen. 25 Biblische Erzählung Simon hat geholfen – eine Erzählung vom barmherzigen Samariter Jesus hat den Menschen viel über Gott erzählt und davon, was im Leben wichtig ist. Manchmal hat er Geschichten erzählt. Dadurch haben die Zuhörer oft besser verstanden, was Jesus wichtig ist. Einmal hat Jesus Folgendes erzählt: Foto: CBM Die Sonne brennt. Der Wind wirbelt den Staub durch die Luft. Weit und breit ist kein Baum und kein Strauch und kein Schatten zu sehen. Die Hitze lässt einen kaum atmen. Jeder Schritt fällt schwer. Nur langsam kommt Simon voran. Auch sein Esel plagt sich. Immer wieder muss Simon ihn ziehen. Manchmal bockt er oder gibt ein gequältes Iah von sich. Wenn Simon stehen bleibt, um einen Schluck Wasser zu trinken, gibt er auch dem Esel etwas aus seiner Hand zu trinken. Niger: Auf einem Esel holt ein Junge Wasser vom CBM-geförderten Brunnen. 26 Biblische Erzählung Plötzlich hört Simon ein Geräusch. Was ist das wohl? Er geht vorsichtig weiter und schaut sich um. Da ist das Geräusch wieder. Es hört sich an wie ein Stöhnen. Simon geht weiter. Jetzt ist ihm, als würde jemand „Hilfe“ rufen. Simon schaut sich um. Auf dem Weg von Jerusalem nach Jericho ist Vorsicht geboten. Hier gibt es Räuber. „Hilfe“, hört er jetzt laut und deutlich. Ist das eine Räuberfalle? Oder braucht jemand wirklich Hilfe? Simon ist vorsichtig. Trotzdem ruft er: „Ist da jemand?“ „Hier!“ Die Antwort dauert nicht lange. Simon folgt der Stimme und sieht hinter einem Felsen einen Mann liegen. Der Mann ist verletzt. Überall ist Blut. Seine Kleider sind zerrissen. © 2015 Christoffel-Blindenmission Simon erschrickt. Er sieht sich noch einmal um. Nichts Verdächtiges. Dann geht er zu dem Mann hin und spricht ihn an. „Hallo, ich bin Simon. Und wer bist du?“, fragt er. „Ephraim“, antwortet der Mann. Er bekommt kaum ein Wort heraus. Simon bückt sich zu Ephraim hinab. „Was ist passiert?“, will er wissen. „Räuber!“, mehr bringt Ephraim nicht heraus. „Warte, ich hole Wasser.“ Schon ist Simon zu seinem Esel gegangen und hat eine Wasserflasche geholt. Ephraim trinkt in großen, hastigen Schlucken. Endlich kann er sprechen. „Räuber haben mich überfallen. Alles haben sie weggenommen. Sie haben mich geschlagen. Ich kann mein Bein nicht bewegen. Es tut so weh.“ Simon schaut sich Ephraims Bein an. „Es ist gebrochen“, sagt er. „Ich schau mir erst mal deine anderen Wunden an. Vielleicht fällt mir inzwischen etwas ein, wie ich dir helfen und dein Bein versorgen kann.“ Ephraim seufzt, während Simon etwas Wein und ein paar Tücher holt. „Ich bin so froh, dass du mir hilfst“, sagt er, während Simon vorsichtig das Blut mit dem Wein von seinen Wunden abtupft und einen einfachen Verband anbringt. „Das ist doch selbstverständlich“, entgegnet Simon, „ wenn du schwer verletzt auf meinem Weg liegst, kann ich doch nicht einfach weitergehen.“ 27 Biblische Erzählung Ephraim seufzt wieder. „Zwei Leute sind schon an mir vorübergegangen“, sagt Ephraim dann. „Ich wusste nicht, ob ich noch Hoffnung haben kann, als ich dich sah. Aber du hast mir geholfen!“ Simon ist entsetzt. „Wer geht denn einfach an einem Verletzten vorbei!“ „Der eine sah aus wie ein Priester, der andere wie ein Tempeldiener.“ Simon schüttelt den Kopf. „Das verstehe ich nicht!“ Ephraim meint: „Ich auch nicht. Es bringt auch nichts, darüber nachzudenken. Ich bin so froh, dass du dich um mich gekümmert hast. Doch ich kann mit meinem kranken Bein nicht laufen.“ Foto: CBM/argum/Einberger Simon setzt sich neben Ephraim und überlegt. Der Esel ruft laut iah. „Du musst irgendwo bleiben, wo dein Bein wieder gesund werden kann. Und ich muss bald weiter. Ich bin auf Geschäftsreise und komme erst in ein paar Wochen zurück.“ „Dorthin kannst du mich nicht mitnehmen. Und ich wohne zu weit weg in der anderen Richtung.“ Eine Weile schweigen die beiden. „Es hilft alles nichts. Es gibt nur eine Lösung. Ich nehme dich bis zum nächsten Gasthaus mit. Dort kannst du bleiben, bis du wieder gesund bist.“ Rodrigue aus Togo lernt nach einer Grauen-Star-Operation endlich schreiben. 28 Biblische Erzählung Ephraim ist skeptisch. „Wird mich ein Gasthaus aufnehmen? Die Räuber haben mir mein ganzes Geld gestohlen.“ „Das lass mal meine Sorge sein. Hauptsache, du wirst wieder gesund. Komm, lass uns aufbrechen!“ Simon hilft Ephraim beim Aufstehen und stützt ihn. Dann packt er kräftig zu und setzt ihn auf seinen Esel. Nach einem kräftigen Iah trottet der Esel los. Die Sonne brennt immer noch heiß. Die beiden kommen nur mühsam voran. Der Esel hat schwer an seiner Last zu tragen und Ephraim kann kaum sitzen. Alles tut ihm weh. „Du Simon“, sagt er irgendwann, „du kommst doch nicht von hier?“ „Richtig, ich komme aus dem Land der Samariter.“ Ephraim wundert sich. „Dein Volk und mein Volk, wir sprechen nicht miteinander. Eigentlich sind wir verfeindet.“ Simon bleibt stehen. „Das stimmt. Dein Volk und mein Volk haben viel Schuld auf sich geladen im Umgang miteinander. Und manchmal bin ich wütend deswegen. Aber wenn du verletzt bist und Hilfe brauchst, dann ist doch alles andere egal.“ © 2015 Christoffel-Blindenmission Simon und Ephraim schauen sich an. Ein Lächeln ist auf ihren Gesichtern. „Mir scheint“, sagt Ephraim, „du freust dich, dass du mir helfen kannst.“ Simon nickt, dann zieht er seinen Esel am Zügel und setzt seinen Weg fort. Mühsam geht es voran, die Sonne brennt und Ephraim kann kaum sitzen vor Schmerzen. Endlich ist von Weitem ein Dorf zu sehen. Simon und Ephraim sind froh. „Gleich ist es geschafft“, ruft Simon fröhlich. Ephraim seufzt. „Endlich! Jetzt müssen wir nur noch ein Gasthaus finden“, sagt er erschöpft. „Da hinten, schau mal!“ Simon hat ein Gasthaus entdeckt. Endlich sind sie am Ziel angelangt. Als Simon Ephraim vom Esel herunterhilft, kommt auch schon der Wirt zur Tür heraus. „Warte, ich helf euch“, sagt er. „Was ist denn 29 Biblische Erzählung mit dir passiert?“, will er von Ephraim wissen. Ephraim erzählt von den Räubern und davon, wie Simon ihm geholfen hat. Der Wirt staunt. „Kommt rein“, sagt er dann, „ich freu mich, dass ihr meine Gäste seid.“ „Ich muss morgen weiter“, meint Simon, als sie im Wirtshaus Platz genommen haben. „Kannst du dich um Ephraim kümmern, bis er wieder laufen kann?“ Der Wirt überlegt: „Ein Bett habe ich auf alle Fälle frei. Nur – es wird eine Weile dauern, bis er wieder gesund ist.“ Foto: CBM Simon versteht, worauf der Wirt hinaus will. „Ich gebe dir Geld für die ersten beiden Wochen. Und wenn ich auf dem Rückweg wiederkomme, dann zahle ich den Rest.“ Der Wirt ist beeindruckt. So was ist ihm noch nie passiert. „Du kümmerst dich so gut um Ephraim. Das gefällt mir. Ich mache dir einen guten Preis. Doch jetzt gibt es erst mal was zum Abendessen. Und der Wein heute Abend geht aufs Haus. Ich lade euch ein.“ Es wird ein schöner Abend. In CBM-geförderten Projekten erhalten körperbehinderte Menschen Dreiräder. 30 Biblische Erzählung Die Geschichte erarbeiten In vielen Gemeinden sind Tücher, Holzkegelfiguren, bunte Glasmuggelsteine usw. vorhanden, mit denen Kinder die Geschichte nacherzählen können. Zunächst liest der Gruppenleiter oder die Leiterin die Geschichte vor. Die Kinder erfahren so, was sie anschließend aufbauen werden. Nun sollen die Kinder erzählen, was in der Geschichte wichtig ist. Ein oder zwei Kinder legen Materialien aus bzw. spielen und sprechen später die Figuren. Zunächst können Sie anhand folgender Fragen den Text erarbeiten: „In welcher Gegend spielt die Geschichte am Anfang?“ – Kinder legen gelbe und braune Tücher aus und gestalten damit eine Wüsten- und Felsenlandschaft. „In welcher Gegend spielt die Geschichte am Ende?“ – Kinder stellen ein paar Häuser auf. © 2015 Christoffel-Blindenmission „Bevor die Geschichte beginnt, ist etwas Schlimmes passiert. Spielt die Szene nach!“ – Kinder spielen mit Holzkegelfiguren nach, wie Ephraim von Räubern überfallen wird und verletzt liegen bleibt. „Zum Glück passiert dann etwas Gutes.“ – Kinder spielen mit Holzkegelfiguren, dass Simon kommt und sich um Ephraim kümmert. „Dann braucht Simon eine gute Idee, denn Ephraim hat ein Bein gebrochen.“ – Kinder spielen mit Holzkegelfiguren nach, wie Simon Ephraim auf seinem Esel transportiert. „Am Ende kommen sie im Dorf beim Wirt an. Spielt die Begegnung der drei Figuren nach!“ – Kinder spielen die Szene. Eventuell gibt Simon dem Wirt eine Münze. 31 Biblische Erzählung Impuls Mithilfe folgender Impulse können Sie den Text vertiefen: „In der Geschichte geht es darum, dass Simon Ephraim hilft. Welche Stelle in der Geschichte hat euch am besten gefallen?“ Die Kinder stellen die Figuren, die für die handelnden Personen stehen, an die genannte Stelle. Können sich die Kinder nicht auf eine Stelle einigen, werden einfach weitere Figuren an die jeweiligen Stellen gelegt. Impuls „Simon hat Ephraim geholfen. Euch ist hoffentlich noch nie so etwas Schlimmes passiert. Trotzdem habt ihr schon erlebt – im Kindergarten, in der Schule, zu Hause – dass euch jemand geholfen hat. Erzählt mal.“ – Jedes Kind legt für seinen Redebeitrag einen Glasstein zur Spielfigur Ephraim. Impuls: „Wobei habt ihr schon mal jemandem geholfen?“ – Jedes Kind legt für seinen Redebeitrag einen andersfarbigen Glasmuggelstein zur Spielfigur Simon. Die Kinder berichten von ihren Erfahrungen. Vielleicht erzählen sie, dass helfen oft Spaß oder stolz macht, mal nervt oder überfordert. Vermutlich werden die Kinder erzählen, wie froh sie waren, als ihnen jemand geholfen hat. Der Gruppenleiter sollte auf diese Aussagen eingehen, nachfragen und zusammenfassen. Auch auf Vitamin-A-Mangel (Seite 33 bis 37) können Sie näher eingehen. Kollektenbitte Nun können Sie zur Martinsgeschichte und Kollekte überleiten. Wir freuen uns, wenn Sie für die Arbeit der CBM sammeln. Einen Kollektenvorschlag finden Sie auf Seite 37. 32 Vitamin-A-Mangel Vorkommen Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) erblinden pro Jahr schätzungsweise 250.000 bis 500.000 Kinder durch Vitamin-A-Mangel. Die Hälfte von ihnen stirbt innerhalb von zwölf Monaten nach dem Erblinden. Ursachen Durch ernährungsbedingten Vitamin-A-Mangel wird die Hornhaut weich und immer trüber, bis die betroffenen Menschen gar nichts mehr sehen können. Beschleunigt wird der Vorgang unter anderem durch Masern, denn bei dieser Krankheit verbraucht der Körper viel Vitamin A. Folgen Betroffene sind unter anderem anfälliger für Infektionen. Sie werden nachtblind, lichtempfindlich und ihre Sehschärfe nimmt ab. Haut, Haare, Nägel und Augen werden trocken. © 2015 Christoffel-Blindenmission Vorbeugung Vitaminreiche Ernährung und die Einnahme von Vitamin-A-Kapseln können Blindheit vorbeugen. Die Verteilung kostet 1 Euro pro Stück. Erblindet ein Kind durch Vitamin-A-Mangel, ist sein Augenlicht unwiederbringlich verloren. So bekämpft die CBM Vitamin-A-Mangel Zur Bekämpfung des Vitamin-A-Mangels – und damit von Blindheit – verteilen Mitarbeiter CBM-geförderter Projekte in Dörfern Vitamintabletten. Außerdem erklären sie den Menschen, welche Nahrungsmittel sie anbauen und essen sollten, um genug VitaminA zu bekommen. 2013 verteilte die CBM über ihre Projektpartner in Entwicklungsländern Vitamin-A-Tabletten an 129.000 Menschen. 33 Vitamin-A-Mangel Ungeduldig wartet Alima auf ihren kranken Papa Haji. Äthiopien – Vitamine für Alimas Augen Traurig steht Alima an der Tür. Sie wartet auf ihren Papa Haji. Er hat hohes Fieber, aber in Alimas Dorf im Süden Äthiopiens gibt es keinen Arzt. Deshalb ist Haji seit heute morgen auf dem Weg zur nächsten Krankenstation – einer Art Minikrankenhaus. Um dorthin zu kommen, muss er drei Stunden hin und wieder zurücklaufen, obwohl es ihm nicht gut geht. Alima macht sich Sorgen. Negesso erklärt, warum Obst und Gemüse so wichtig für die Augen sind. 34 Vitamin-A-Mangel Bis zu Hajis Rückkehr dauert es eigentlich noch viele Stunden. Doch dann hört Alima einen Motor brummen und ein Geländewagen fährt ins Dorf. Ihr Vater sitzt darin – und lacht. Es geht ihm schon besser! Glücklich läuft Alima auf das Auto zu und schaut neugierig hinein. Denn neben ihrem Papa sitzt ein fremder Mann. Ein fremder Besucher Es ist Negesso von der Gesundheitsstation. Sein Chef hat Alimas Papa untersucht und ihm ein Medikament gegen das Fieber gegeben. Aber er hat bei Haji auch noch eine andere Krankheit festgestellt: Vitamin-A-Mangel! Das ist ungewöhnlich, denn Vitamin-AMangel kommt vor allem bei Kindern vor. Fotos (4): CBM/Hartung Vitamin A nehmen wir zum Beispiel auf, wenn wir Brokkoli, Mangos oder Eier essen. Nehmen wir zu wenige Nahrungsmittel mit Vitamin A zu uns, werden wir schneller krank oder können sogar erblinden. Der Inhalt der Vitamin-A-Kapsel schmeckt gar nicht so schlecht! 35 Vitamin-A-Mangel Die Menschen in Äthiopien sind arm. Sie können sich nur wenig Obst und Gemüse kaufen. Deshalb gibt es in Äthiopien viele Kinder mit Vitamin-A-Mangel. Vitamine für Alima Negesso ist ins Dorf gekommen, um auch Alima und ihre Geschwister zu behandeln – damit sie nicht blind werden. Negesso nimmt eine kleine Kapsel mit sehr viel Vitamin A darin aus der Tasche und schneidet die Spitze ab. Alima schaut misstrauisch, aber Negesso beruhigt sie und träufelt ihr den Inhalt der Kapsel in den Mund. Alima freut sich über die Hilfe und darüber, dass es ihrem Papa nun besser geht. 36 Kollektenbitte Schnell hat sich herumgesprochen, dass ein Fremder angekommen ist und die Dorfbewohner versammeln sich vor der Hütte. Negesso nutzt die Gelegenheit und erklärt, was sie gegen Vitamin-A-Mangel tun können. Ohne Obst und Gemüse geht es nicht Vor allem die Kinder sollen so oft wie möglich Gemüse, Obst und Eier essen, die viel Vitamin A enthalten. Das Hauptnahrungsmittel in Äthiopien ist das Getreide „Teff“ – das macht zwar satt, enthält aber kein Vitamin A. Danke Negesso, bis zum nächsten Jahr Zum Abschied verschenkt Negesso noch einige vitaminreiche Früchte. Im nächsten Jahr will er wiederkommen und im Auftrag der CBM erneut Vitamin-A-Kapseln verteilen. Alima ist froh, dass die CBM ihrer Familie durch Negesso hilft – und weil es auch ihrem Papa nun bald wieder besser gehen wird. Jetzt ist die Gefahr für Alimas Familie erst mal gebannt und niemand muss erblinden. Helfen mit! Helfen SieSie mit! Die Verteilung von Vitamin-AKapseln rettet Kindern wie Alima aus Äthiopien das Augenlicht. Nur 3 Euro bewahren drei Kinder ein Jahr lang vor dem Erblinden. Fotos (2): CBM/Hartung © 2015 Christoffel-Blindenmission > B l i>nVdiht ea imt i n A r Drei Kinder vo ützen: Blindheit sch Jeder Euro zählt! 3 Euro 37 Kindern Chancen geben ... Mit einer CBM-Kinderpatenschaft begleitet Ihre Gemeinde- oder Kindergartengruppe ein Jahr lang ein Kind mit Behinderung auf seinem Weg in ein besseres Leben, zum Beispiel Laxmi: Ihr rechtes Bein ist nach einer schweren Verbrennung verkümmert. Wie kann man Laxmi helfen? Wie verläuft die Operation an ihrem verkümmerten Bein? Und was ist mit ihren Träumen, endlich aufrecht laufen zu können wie die anderen Kinder? – All diese Fragen werden in der Patenpost beantwortet, die Ihre Gruppe etwa alle zwei Monate erhält. Ein Patenkind für alle Ihre Gruppe lernt in der Patenpost ein CBM-Patenkind kennen, das beispielhaft für viele Jungen und Mädchen mit Behinderungen steht. Denn unsere CBM-Kinderpatinnen und -paten helfen vielen behinderten Kindern in unseren weltweiten Partnerprojekten. Die Gruppe erlebt, wie die Familie ihren schwierigen Alltag in einem Entwicklungsland meistert. Dabei bekommen sie auch Einblicke in die Kultur des jeweiligen Landes. Jedes Jahr lernt Ihre Gruppe ein neues repräsentatives CBM-Patenkind kennen. Mit 20 Euro im Monat wird Ihre Gruppe CBM-Kinderpate. Die Patenkinder sind auf medizinische Hilfe angewiesen, die sich ihre Familie nicht leisten kann. Paten ermöglichen ihnen eine Operation und anschließende Förderung, etwa Bewegungstrainings. Familie und Nachbarn werden dabei einbezogen und lernen, wie sie z.B. Laxmi unterstützen können. So werden die Kinder Teil der Gemeinschaft und sind nicht mehr ausgeschlossen. Endlich können sie eine Schule besuchen und später einen Beruf erlernen. 38 5): CBM Fotos (1 Langfristige Hilfe für Kinder ... mit einer CBM-Kinderpatenschaft Gute Gründe für eine Patenschaft Alle zwei Monate erhalten Sie Patenpost mit Bildern und Berichten über die Fortschritte des CBM-Patenkindes. Ihre Gruppe erfährt, wie ihre Hilfe den Kreislauf aus Armut und Behinderung durchbricht! Stellvertretend für viele behinderte Kinder begleitet die Gruppe das CBM-Patenkind auf dem Weg in ein neues, selbstbestimmtes Leben, z.B. durch medizinische Hilfe, Rehabilitation und Bildung. Sie verändern das Leben vieler Kinder mit Behinderungen für nur 20 Euro im Monat. Das sind etwa 65 Cent pro Tag. schichte. e G is m x a L Das hier ist es online: t ib g n e b e L ber ihr ft e/patenscha Einen Film ü www.cbm.d 39 Bestellen Sie weitere Materialien: Erntedankfest Dankbar sein heißt teilen Die Broschüre enthält einen Gottesdienstentwurf mit einem Mitmachteil für die ganze Gemeinde und einer Menge Ideen zum Feiern. Das etwas andere Kirchencafé Foto: CBM Gemeinsam Blindheit verstehen Aktion „Das etwas andere Kirchencafé“ Wie fühlt sich Blindheit an? Mit „Das etwas andere Kirchencafé“ bieten Sie Ihrer Gemeinde ein besonderes Aha-Erlebnis und wecken Sensibilität für die Alltagsprobleme blinder Menschen. Gottesdienstentwurf Bartimäus Gestalten Sie einen Gottesdienst über Bartimäus, der Armut und Ausgrenzung erfuhr – so wie viele Menschen auch heute noch. Die Broschüre finden Sie digital unter: www.cbm.de/kirchenangebote Krippenspiel – Anregungen für Ihre Christvesper Krippenspiel gesucht? Wir haben eines für Sie ausgearbeitet: Jung und Alt können es gemeinsam einstudieren und damit den Gottesdienst an Heiligabend bereichern. Das Krippenspiel versetzt Sie nach Südindien. Ein Ehepaar bekommt dort an Weihnachten unerwartet Besuch von einer jungen Frau mit einem blinden Baby ... Bestellen Sie unsere Materialien kostenlos bei: Marzena Gergens (Materialversand) Telefon: (0 62 51) 131 - 2 95 E-Mail: [email protected] Rückmeldebogen zu Arbeitsmaterialien für Kirchengemeinden Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kirchengemeinden, durch Ihre Rückmeldung können wir unser Material verbessern. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für die Beantwortung unseres Fragebogens fünf Minuten Zeit nehmen. Vielen Dank! Bitte senden Sie den ausgefüllten Fragebogen – gerne auch per E-Mail oder Fax – an: CBM Deutschland e.V. Marzena Gergens Stubenwald-Allee 5 64625 Bensheim Fax: (0 62 51) 131- 2 99 E-Mail: [email protected] 1. Welches Material haben Sie eingesetzt? Broschüre Martinsfest Broschüre Krippenspiel Broschüre Erntedankfest Broschüre „Das etwas andere Kirchencafé“ Broschüre Konfirmanden Magazin Okuli Kindergottesdienstentwurf Gottesdienstentwurf „Bartimäus“ „Rodrigues Wunder“ Sonstiges: _______________________________ 2. In welcher Kirchengemeinde haben Sie das Material verwendet? Evangelische Landeskirche Katholisches Bistum Freikirche Sonstiges: _______________________________ 3. Wie haben Sie von dem Material erfahren? CBM-Webseite Newsletter Kollegen Kirchentag CBM-Publikationen wurde mir unaufgefordert zugeschickt Sonstiges: _______________________________ 4. Mit welchen Zielgruppen wurde das Material eingesetzt? Kinder Konfirmanden Erwachsene Senioren Andere: ________________________________ bitte wenden ➦ 5. Bei welchen Veranstaltungen haben Sie das Material verwendet? Kindergottesdienst andere Veranstaltung mit Kindern Konfirmandenunterricht Gottesdienst Gemeindekreis Gemeindefest Kinderbibeltage Seniorenkreis Musical-Aufführung Sonstiges: _______________________________ 6. Wie hilfreich war das Material bei der Vorbereitung Ihrer Veranstaltung? sehr gut gut ganz gut nicht so gut 7. Welche Ideen aus dem Material haben Sie umgesetzt? 8. Was brachte die Arbeit mit dem Material den Teilnehmern Ihrer Veranstaltung? Es hat eine komplett neue Sichtweise auf das Thema ermöglicht. Es hat die bisherige Sichtweise auf das Thema verändert. Die Arbeit mit dem Material brachte nur wenig Neues. Die Arbeit mit dem Material hat gar nichts gebracht. 9. Welche Rückmeldungen und Anregungen wollen Sie uns noch geben? Vielen Dank für Ihre Rückmeldung!