01 TZG H-HZK 20120929 Prod-Nr 165345 Seite 31 28. 9. 2012 19

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01 TZG H-HZK 20120929 Prod-Nr 165345 Seite 31 28. 9. 2012 19
KULTUR REGIONAL · TV
Eine Stadt zeigt ihr Gesicht
NECKARSULM
Ausstellung „800 Jahre Architektur“ von Bernhard Lattner und Joachim Hennze startet am Sonntag
Samstag,
29. September 2012
31
Premiere für
zwölf angehende
Schauspieler
HEILBRONN Für die zwölf Frauen und
Von unserem Redakteur
Andreas Sommer
D
er „morbide Charme“ der Alten Kelter Neckarsulm, wie
ihn Baubürgermeister Klaus
Grabbe nennt, ist in der Tat ein prima Ort für die neueste Ausstellung
des Duos Bernhard Lattner und Joachim Hennze. Der Fotograf und der
Architektur- und Kunsthistoriker
haben in jahrelanger Arbeit stilprägende Bauwerke der Großen Kreisstadt in Bild und Wort dokumentiert. Jetzt laden sie das Publikum
ein, in ihrer Ausstellung „Gesichter
einer Stadt“ einen künstlerischen
Blick auf 800 Jahre Architekturgeschichte Neckarsulms zu werfen.
Kontrast In 55 Tafeln der Größe 90
mal 70 und 70 mal 120 Zentimeter erleben die Besucher Stadtentwicklung vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Was macht denn nun die Stadt
Neckarsulm architektonisch aus?
„Es ist der Kontrast von Historie und
Moderne, der fast an jeder Ecke anzutreffen ist“, erklärt Klaus Grabbe.
Ein auffälliger Gegensatz, den die
Ausstellung hübsch bebildert und
sachkundig erklärt.
Bernhard Lattner bekennt sich
zur Großformatfotografie mit einer
speziellen Kamera, die fliehende Linien ausgleichen oder verstärken
kann. Denkmalpfleger Joachim
Hennze verweist besonders auf die
letzten 33 Jahre, die in der kriegszerstörten Stadt Neckarsulm „spannende Industrie-, aber auch Wohnbebauung“ hervorgebracht hat. Den
Startschuss für das neue Bauen datiert Hennze auf das Jahr 1979 und
das Kultur- und Sportzentrum Ballei
von Karl-Ulrich Bechler, Wolfgang
Fiedler und Manfred Aichele: „Ne-
Fotoausstellung in der Alten Kelter: Bürgermeister Klaus Grabbe (links) und die beiden Macher Joachim Hennze (rechts) und Bernhard Lattner.
ckarsulm erkennt, dass es aus dem
alten Stadtkern raus muss.“
Die Schau bietet aufschlussreiche
Texte zu den fünf Werkgruppen (sakrales und profanes Bauen vom Mittelalter zur Neuzeit; Neckarsulms
Flüsse; Kunst am Bau; Solarkunst
und Postmoderne von 1980 bis zur
Gegenwart), aber keine Bildtexte zu
den einzelnen Exponaten. So darf
sich der Besucher, ausgerüstet mit
einem kommentierten Kurzführer,
auf eine spannende Schnitzeljagd
durch die Architektur aufmachen,
die vom Deutschordensschloss um
1350 über die Große Kelter (1567)
zum Stadtarchiv (1791) und Wohnhäusern um die Jahrhundertwende
bis zum Cineplex (1997) und Kaco
New Energy (2011) führt.
Und die Architektursünden? „Ich
wüsste keine Sünde, zu der ich ein
gespaltenes Verhältnis hätte“, überlegt Grabbe. Man rümpft heute die
Nase über Bauten aus bestimmten
Zeiten, aber immer muss man sich,
so Grabbe, vor Augen halten: „Was
ist wo und vor allem wann gebaut
worden.“ Beispiele, wie man heute
nicht mehr bauen würde, sind etwa
das Hotel Nestor oder die Hauptverwaltung der Firma Binder aus den
späten 80er Jahren: „Kinder ihrer
Zeit.“ Wie man eine minderwertige
Blechfassade mit geringem Aufwand aufpeppt, zeigt hingegen das
Beispiel Brauhaus. Mediathek,
VHS, Audi-Forum, Konzernzentrale
Bechtle oder das Kolbenschmidt
Pierburg Kundencenter sind nur einige Beispiele für innovatives Bauen
seit den 90er Jahren.
Foto: Dennis Mugler
Eine Ausstellung, die Augen öffnen und Bewusstsein schaffen will,
dass gute Architektur Kunst ist.
Ausstellungseröffnung
Die Ausstellung „Gesichter einer
Stadt“, bei der unsere Zeitung
Medienpartner ist, wird am
Sonntag, 30. September, um 17
Uhr in der Alten Kelter
Neckarsulm eröffnet. Sie dauert
bis 4. November. 2013 folgen eine
zweite, größere Ausstellung und
ein 144-seitiger Bildband.
TV-Tipps am Samstag
TV-Themen
Musik für eine bessere Welt
Der Goldrausch
20.15 Uhr, Arte
Die Legende von riesigen Goldnuggets in der Strömung des American
River lockte um 1850 tausende
Menschen aus aller Welt nach Kalifornien. Dies veränderte das Gesicht
des gesamten amerikanischen Kontinents. Unter dem Titel „Der Goldrausch – Die Schlüssel-periode der
Geschichte der USA“ zeigt Randall
MacLowr y am Beispiel von San
Francisco, wie sich eine Stadt innerhalb weniger Jahre von einem
800-Einwohner-Badeort zu einer Metropole entwickeln konnte. So existier ten
1853
dor t
zwölf
Tageszeitungen, neun Versicherungsunternehmen, 27 ausländische
Konsulate – und wo früher Sanddünen lagen, ragten plötzlich sechsstöckige Hochhäuser in den Himmel. Der Film zeigt auch, welche
Auswirkungen der Goldrausch auf
die Ureinwohner hatte.
Der Pianist und Dirigent engagiert sich in Nahost
H
Juliane (U. Karven) und Mohan (S. Yap)
stellen Nachforschungen an. Foto: ARD
Eric (Ryan Phillippe, l.) soll Hanssen (C.
Foto: Pro 7
Cooper) ausspionieren.
Mein Herz in Malaysia
20.15 Uhr, ARD
Enttarnt 20.15 Uhr, Pro 7
Julianes Mann Jürgen ist in Malaysia
verschollen. Juliane stößt auf die Lieferscheine einer Firma, von der Jürgen Antiquitäten bezog. Mit Hilfe
des Kunsthändlers Mohan findet Juliane heraus, dass es sich offenbar
um eine Briefkastenfirma handelt.
Der FBI-Neuling Eric O‘Neill ist
nicht sonderlich glücklich über seinen ersten Auftrag. Er fängt als Assistent von Sowjet- und IT-Experte
Robert Hanssen an. Doch seine Tätigkeit ist nur Schein, um den alten
Hasen auszuspionieren.
eute kennt man Daniel Barenboim vor allem als politisch aktiven Dirigenten,
aber berühmt wurde er zunächst als
pianistisches Wunderkind. 1942 in
Buenos Aires als Sohn jüdischer
Eltern geboren, gab er schon im
zarten Alter von zehn Jahren sein internationales Debüt am Klavier.
Bereits in seinen Teenagerjahren
spielte Barenboim mit berühmten
Orchestern und Dirigenten zusammen. Ab Mitte der 1970er-Jahre
wandte sich der Musiker verstärkt
auch dem Dirigieren zu und arbeitete immer wieder mit berühmten
Orchestern zusammen. Seit 1992 ist
er Künstlerischer Leiter und Generalmusikdirektor der Staatsoper
Unter den Linden in Berlin.
Auch Barenboims Privatleben
tauchte zeitweilig in der Presse auf,
denn von 1967 bis zu ihrem Tod
1987 war er mit der berühmten Cellistin Jacqueline du Pré verheiratet.
Die Liste an Auszeichnungen und
Ehrungen, die Daniel Barenboim im
Laufe seiner langen Karriere erhalten hat, ist eindrucksvoll.
Besonders wichtig ist für den
Musiker sein Engagement für eine
Annäherung der verfeindeten Volksgruppen im Nahostkonflikt. Der
Jude Barenboim scheut sich dabei
nicht, öffentlich die Palästinapolitik
Israels zu kritisieren. 1999 war er
Mitbegründer des West-Eastern
Divan Orchestra, in dem junge Menschen aus verschiedenen Ländern
des Nahen Ostens zusammen musizieren. 3sat zeigt heute um 20.15
Uhr einen Auftritt dieses Orchesters
und seines Dirigenten bei den Salzburger Festspielen 2007.
seba
TV-Tipps am Sonntag
Mindestens 100 000 Frauen und Kinder wurden seit 1960 in Afrika wegen angeblicher Hexerei getötet.
Hexen, so der afrikanische Glaube,
seien Schuld an Krankheiten, persönlichem Unglück, Aids, Epidemien und ökonomischem Misserfolg.
Die Reportage „Joana und die Mächte der Finsternis – Hexenjagd in
Afrika“ erzählt die Geschichte der
Nigerianerin Joana, die im Kindesalter von ihrem Vater der Hexerei
beschuldigt wurde und erst nach
einem jahrelangem Martyrium ihrer
Heimat entfliehen konnte. Später
schrieb sie ihre Erfahrungen nieder
und kämpft seitdem mit ihrem Verein EXIT für die Rechte afrikanischer Frauen in Europa und Afrika.
Die Filmemacherin Andrea Morgenthaler begleitet Joana zurück in ihre
Heimat – ein okkultes Afrika, in dem
Hexenwahn und Voodoo-Religion
mit Elementen des christlichen
Glaubens verschmelzen.
Ob als Stripper oder Schauspieler: Channing Tatum kennt die Tricks
I
Bukow (Charly Hübner) und König (Anneke Kim Sarnau) am Tatort. Foto: ARD
Monika (M. Kracht) ist auf der Suche
nach ihren verlorenen Träumen. Foto: ZDF
Polizeiruf 110
20.15 Uhr, ARD
Ein Sommer in Schottland
20.15 Uhr, ZDF
Der junge Rocker Ricky und eine
Hebamme werden ermordet auf einer Landstraße aufgefunden. Eine
erste Spur führt Kommissar Bukow
und die LKA-Beamtin Katrin König
zum Rostocker Motorradclub „Satanic Riders“. Rolf Wendland, ehemaliger Präsident und Road-Captain, will
aussagen und fordert Zeugenschutz.
Die frisch geschiedene Monika Bach
begibt sich auf eine Reise durch
Schottland. Der Zufall führt sie an
den Ort zurück, an dem sie vor nahezu dreißig Jahren sehr glücklich
war. Hier findet sie auch ihre erste
große Liebe Angus Sinclair wieder.
Gleichzeitig interessiert sich der Fotograf Richard Travis für Monika.
18.00 UHR, 3SAT
Indien gibt Gas
Farbenfroh, geheimnisvoll und
märchenhaft: das ist das Indien,
wie es Reiseführer und Bildbände
gerne zeigen. Die Realität ist aber
eine andere: Indien entwickelt sich
weiter, die Wirtschaft boomt.
19.30 UHR, ARTE
360° – Geo Reportage
Mitten im Nichts der kalifornischen Wüste: Sammler aus aller
Welt lassen bei Gene Winfield, dem
Filmauto-Designer, ihre alten Cadillacs und Mercuries aufmotzen.
22.20 UHR, 3SAT
Jazz – Just Call It Music
Alle Jazzmusiker haben eines gemein. Sie sind auf der Suche nach
künstlerischer Erfüllung, nach gesellschaftlicher Anerkennung und
nach ökonomischer Sicherheit.
TV-Themen
„Zieh ein Feuerwehr-Outfit an“
Joana und die Mächte …
21.45 Uhr, 3sat
Männer, die sich aus mehr als 70 Bewerbern für den Schauspielworkshop von Heilbronner Stimme und
Theater qualifiziert hatten, wird es
spannend. Am Dienstag, 2. Oktober,
haben sie um 17 Uhr mit „Bretter,
die die Welt bedeuten“ ihre Premiere in der Theaterwerkstatt im Heilbronner Wollhaus.
Gleichzeitig ist dies die Eröffnung
der Clubszene, also der Saison der
Heilbronner Theaterclubs. Eine
gute Gelegenheit, Theaterluft zu
schnuppern für alle, die selbst mit
dem Gedanken spielen, in einem der
Theaterjugendclubs oder im neuen
Club 60+ mitzumachen. Der Eintritt
zur Premiere ist frei.
Die zwölf Workshopteilnehmer
sind zwischen 16 und fast 70 Jahre
alt und alle verbindet die Leidenschaft für das Theater. Doch die
Chance, selbst in einem Kurs
Grundregeln des Schauspielhandwerks erlernen zu dürfen, hatten sie
bislang noch nicht. Da kam ihnen
der Aufruf in der Heilbronner Stimme „Die Bühne ruft“ gerade recht.
Über ein Bewerbungsverfahren und
ein Casting haben sie sich qualifiziert und ein dreiwöchiges spannendes Training mit den beiden Theaterpädagoginnen Katrin Singer und
Antjé Femfert absolviert.
Mit vielen Übungen aus Schauspielgrundkursen trainierten sie
Körper, Stimme, Mut und Fantasie.
In der Theaterwerkstatt zeigen sie
nun ihr selbst kreiertes Stück, das
auf der Grundlage von Pressefotos
in der Heilbronner Stimme entwickelt wurde. Dabei kam es nicht darauf an, die tatsächliche Geschichte
hinter dem Foto zu interpretieren,
sondern das Bild als Inspiration für
einen Ausflug in fantastische Welten
zu nehmen.
red
m Juli 2012 sollte „G.I. Joe 2“ ins
Kino kommen. Aber dann wurde
der Start plötzlich auf 2013 verschoben. Warum? Weil das Testpublikum empört war, dass Channing
Tatums Charakter sterben sollte. Da
der Kunde König ist, rief der Regisseur zum Nachdreh. Das zeigt, zu
welch einem Publikumsliebling sich
der 32-jährige Tatum in den letzten
Jahren gemausert hat.
Angefangen hat er als Model und
Tänzer in Ricky Martins Video zu
„She Bangs“. 2004 bekam er seine
erste TV-Rolle in „CSI: Miami“. Danach spielte Tatum in „Coach
Carter“ und „She’s the Man“. Der
Durchbruch kam mit „Step up“, wo
er sein Tanztalent unter Beweis stellen konnte – und seine heutige Frau
Jenna Dewan kennen lernte. Im Anschluss spielte er in „Kids“, „Public
Enemies“ und „G.I. Joe“ (Pro7, 20.15
Uhr). „Oft denke ich, ich habe in der
Lotterie gewonnen. Ich weiß gar
nicht, wie ich hier gelandet bin“, gibt
sich der Schauspieler bescheiden.
Und dabei kommt seine Karriere
gerade erst richtig in Fahrt. Auf ein
Genre lässt sich Tatum nicht festlegen: In „Fighter“ und „Haywire“
zeigte er seine harte Seite. In „Das
Leuchten der Stille“ und „Für immer
Liebe“ gab er den romantischen
Liebhaber. Mit „Der Adler der neunten Legion“ und „The Son of No
One“ probierte er sich im dramatischen Fach und in „21 Jump Street“
bewies das Muskelpaket, dass in
ihm auch ein ausgezeichneter Komödiant steckt. Zuletzt war er in
„Magic Mike“ zu sehen. Der Film
beruht auf Tatums Erfahrungen als
Stripper. Was er aus der Zeit mitgenommen hat: „Wenn du clever bist,
ziehst du ein Feuerwehr-Outfit an“,
scherzt Tatum, „dann gehst du nicht
allein nach Hause“.
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20.15 UHR, 3SAT
Der Raub der Mona Lisa
Die Mona Lisa von Leonardo da
Vinci erlangte durch ihren Diebstahl 1911 große Berühmtheit. Bis
heute hält sich hartnäckig das Gerücht, dass nur eine Kopie den
Weg zurück in den Louvre fand.
21.30 UHR, ARTE
Sandrine Bonnaire
Sandrine Bonnaire wuchs mit zehn
Geschwistern in einer Arbeiterfamilie auf. Mit 16 wurde sie für den
Film entdeckt – der Anfang einer
großen Karriere, die sie jetzt auch
auf eigene Projekte ausgedehnt hat.
23.35 UHR, ZDF
Joachim Gauck
Joachim Gauck ist der Präsident,
den sich viele schon vor zwei Jahren gewünscht haben – eloquent,
emotional, freiheitsliebend und etwas eitel. Seit März ’12 ist er der elfte Bundespräsident Deutschlands.