Auf die Schwertfische, fertig, los!

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Auf die Schwertfische, fertig, los!
Kultur
Montag, 20. Juni 2011
Hildesheimer Allgemeine Zeitung
9
Moses
übt das
Teilen
Mozart
„total genial“
im Rock
Filmstudenten der HAWK
begleiten „Tanzt!“-Projekt
„Rockquiem“ morgen
zum 50. in der Musikschule
Von M a rt i na P r a n t e
Von M a rt i na P r a n t e
HILDESHEIM. „Tanzt!“ ist die Aufforderung von TfN und TPZ. 65 Jugendliche und Erwachsene sind dem Aufruf von
Stadttheater und Theaterpädagogischem
Zentrum gefolgt und werden am 25. Juni
zeigen, was sie in den vergangenen vier
Monaten unter Leitung von Tänzerin Nicole Baumann gelernt haben.
Das Lernen von- und miteinander steht
bei diesem Projekt genauso im Mittelpunkt
wie das Erfahren und Entwickeln eigener
Ausdrucksmöglichkeiten, verdeutlichen
die TfN-Theaterpädagoginnen Bettina
Braun und Antjé Femfert. Um das zu gewährleisten, sind die Teilnehmer auch extrem unterschiedlich und setzen sich aus
Schülern der IGS, muslimischen Frauen,
Studenten der Sozialen Arbeit der HAWK,
Berufsschülern aus früheren TPZ-Projekten, tanzfreudigen Erwachsenen und
Hauptschülern vom Alten Markt sowie des
Alevitischen Kulturvereins zusammen.
„Tanz bewegt und vereint Menschen unterschiedlicher Bildung, Herkunft und Generationenzugehörigkeit“, ist Braun beeindruckt von den Ergebnissen.
HILDESHEIM. Die Musikschule wird
50. Das muss gefeiert werden. Sozusagen
als Aufgalopp nehmen TfN-Jugendchor
und Musikschule als Beispiel guter Kooperation das „Rockquiem“ von Stefan
Wurz wieder auf. Vor einem Jahr wurde
die Rockversion von Mozarts Requiem in
der Bernwardkirche aufgeführt. Diesmal
ist es der Konzertsaal der Musikschule,
der klassisch gerockt werden soll.
„Diese Zusammenarbeit zeigt, was
wichtig ist. Musikschule und Theater bedingen sich gegenseitig“, verweist Kapellmeister Achim Falkenhausen auf die
Ergebnisse. Und das sollte jetzt, wo dank
viel Ehrenamts vertrauensbildende Maßnahmen gelungen seien, auch fortgesetzt
werden, konstatiert er angesichts der angedrohten Spaßmaßnahme in der Musikschule. Und dem 20-jährigen Florian
Weik, der zurzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr an der Musikschule absolviert
und danach in Köln Schlagzeug und Klavier für Lehramt
studieren
will,
macht das „Rockquiem“ Spaß. Er
ist erst in diesem
Jahr als Percussionist zur siebenköpfigen Combo
dazugestoßen,
„voriges Jahr hatte ich Abiball“.
Und er findet die
Musik des Hildesheimer Komponisten Wurz „total genial“. Für Florian Weik trommelt
junge Menschen auf Achim FalkenhauFoto: Gossmann
sei die rockige sen.
Version einfach
leichter zu hören, „und trotzdem bekommt man viel Klassik mit“, findet Weik,
der sich soeben als Schlagzeuger bis zum
Bundesfinale von „Jugend musiziert“ vorgespielt hatte.
Das bestätigt auch Falkenhausen: „Der
Jugendchor hat den kompletten Mozart
drauf, ohne es zu merken.“ Wurz habe
aber den Charakter des „Requiem“ auch
gut getroffen, „das geht an die Nieren,
ganz ohne Showeffekte“. Und Falkenhausen kann sich gut vorstellen, in dieser
Richtung weiterzumachen. „Warum nicht
auch mal junge Bands der Musikschule
ins Theater holen, oder mit symphonischem Sound Tina Turner spielen!“
Ouvertüre zu bewegten Bildern
Und die gibt es auch noch in anderer
Form. Denn Studenten des Fachbereichs
Digitale Medien sind ebenfalls auf den
Zug aufgesprungen. Nicht mit Tanz, sondern mit Film. Sie haben zum einen unter
Leitung von Christoph Schwendy mit allen Tanz-Gruppen an verschiedenen Orten wie Museum, Kehrwiederturm, in der
Fußgängerzone und im Theater eine Art
Ouvertüre zusammengeschnitten. Die
nämlich begleitet die Ouvertüre zur komischen Oper „Djamileh“ von Bizet, mit
der der einstündige Abend eröffnet wird.
Während der peppig geschnittene Film
auf der Leinwand abläuft, erklingen aus
dem Orchestergraben unter Leitung von
Matthias Wegele die ägyptisch inspirierten Klänge – unter anderem aus Verdis
„Aida“, Strauß und Pop. Anschließend
stürmen die Tänzer die Bühne.
Aber die Studenten unterschiedlicher
Semester haben sich auch zu kurzen Experimentalstreifen begeistern lassen.
Rund 20 Filme sind im Angebot, einige
werden zur Premiere im Stadttheater zu
sehen sein. Da erfährt man in 30 Sekunden, wie Moses mit seinem Müsli beim
Frühstück geübt hat, den Jordan zu teilen. Was es mit dem Wüstenfuchs Sennek
auf sich hat und wie sich in der Wüste aus
dem Zelt die Pyramide entwickelt hat.
Prof. Eckhard Westermeier begrüßt die
Zusammenarbeit mit dem TfN: „Unsere
Studenten können im Stadttheater Seminare in Schauspieltraining belegen. Das
ist wichtig für uns, weil wir viel mit Film
und Video machen“, hofft er auf weitere
Kooperation. „Tanzt“ ist am Sonnabend,
25. Juni, um 18 Uhr im Stadttheater zu sehen. Es spielt die TfN-Philharmonie.
Karten für 5 (Kinder und Jugendliche) und 6
Euro (Erwachsene) gibt es im TicketShop der
HAZ in der Rathausstraße, in den Filialen in
Sarstedt und Bad Salzdetfurth sowie im Stadttheater unter 16 93 16 93.
Dorian Vasko Nagel, NIcole Baumann, Christian
Schwendy, Jessica Rentzsch und Christian
Nordmann überprüfen den letzten Schnitt der
Tanzaufnahmen.
Foto: Hartmann
„Biutiful“ beim
Filmkunsttag
HILDESHEIM. „Biutiful“ heißt der
Film, der heute beim Filmkunsttag im
Thega um 17.45 und 20.30 Uhr zu sehen ist.
Uxbal schlägt sich in Barcelonas Untergrund mit unsauberen Jobs durch. Er hat
dabei aber immer das Wohlergehen seiner
beiden Kinder Ana und Mateo im Sinn.
Ihre Mutter Marambra liebt er zwar immer
noch, ein Zusammenleben scheint jedoch
unmöglich. Wie ein Wanderer bewegt sich
Uxbal zwischen den Welten, auf der Suche
nach Versöhnung mit seiner Frau, seinen
Kindern und doch letztlich mit sich selbst.
Wuchtige Reflexion vom mexikanischen
Kinopoeten Alejandro Gonzáles Inarritu
(Javier Bardem) über das Leben als kurze
Station zwischen Geburt und Tod.
„How to Make a Book
with Steidl“
HILDESHEIM. Das Kellerkino zeigt
heute den deutschen Film „How to make a
book with Steidl“ aus dem Jahr 2010.
Das Geschäftsmodell des Göttinger Verlegers Gerhard Steidl ist aufgegangen: Mit
Fotokunst kann man in Deutschland nur
sehr wenig Geld verdienen, also bedient er
den internationalen Markt. Er kann sich
inzwischen die Künstler aussuchen, die er
verlegt. Die großen Fotografen der Welt
stehen Schlange, bis auch sie ein persönliches Exemplar der verlagsinternen Broschüre „How to Make a Book with Steidl“
in Händen halten dürfen. Die Vorführungen im Thega beginnen um 17.45 und nach
einer Einführung um 20.30 Uhr.
Das abgetakelte, nichtsdestotrotz imposante Segelschiff der Piraten durchpflügt auf der Suche nach der Musik den Sportplatz in Holle.
Fotos: Hartmann
Auf die Schwertfische, fertig, los!
Die Ratten verlassen das singende Schiff: Forum Heersum jagt Musikpiraten und fängt Rum und Ehre ein
Von M a rt i na P r a n t e
S
ie schreiben nicht mit dem Füller,
sondern mit dem Schwert. Ihre Tinte heißt Blut. Und ihr Auftrag lautet: alle Musik der Welt zu klauen, um damit Ralph Segel endlich das Musikmonopol zu bescheren.
Als Lohn für diese Tat winken Käpt’
Dingsda (Arnd Heuwinkel) und seinen
Piraten Rum und Ehre. Auf die Schwertfische, fertig, los, heißt es diesmal in und
um Holle. Das Forum Heersum hat mit
seinen 120 Darstellern Grundschule,
Sportplätze und Weizenfelder geentert.
„Piraten – oder der zerbrochene Bug“ ist
der Titel des diesjährigen Landschaftstheaters, in dem der „Fluch der Karibik“
auf die volkstümliche Hitparade, die spanische Inquisition auf Ratten und Udo
Lindenberg treffen. Und am Rande Popeye und seine Olivia grüßen.
Zum Start bei strahlendem Sonnenschein – Petrus lässt es zur Premiere tatsächlich nur während der Pause und nach
dem Ende regnen – begrüßt Regisseur Uli
Jäckle die rund 400 Mitläufer und verspricht ein „großes Abenteuer mit einer
Spielzeit von drei bis acht Stunden“. Gut
vier Stunden und wenige Kilometer später treffen sich die bestens gelaunten
Heersum-Fans auf einer eigens aufgeschütteten Insel zum großen Happy-End.
Musikpiraterie ist das Thema, dem
Carsten Schneider und Suzanne Hensel
schreiberisch ihren Wortwitz verliehen
haben und das von Jäckle und seinem
Team den Gegebenheiten und Darstellern angepasst wird. So braucht ein solch
wunderbarer Neuzugang wie Jockel Heine-Ahne als sächselnder Moses mehr
Text. Oder ein herzallerliebst aufspielendes Liebespärchen wie Claudio Gottschalk-Schmitt als Ralph Segels Sohn
Siggi oder Lynn Hruschka als PiratenTochter Anita besonderen Raum.
Grandios die vielen Gefährte, die Thomas Rump erfunden hat, vor allem das
Segelboot der Piraten ist imponierend.
Und Elena Anatolevnas Kostüme sind üppiger und greller als je zuvor. Und weil
die Musik in diesem Spektakel auch ohne
Peter Frankenfeld Trumpf ist, haben Jochen Hesch und sein Team viel zu tun und
werden dabei aufs kreativste von Maron
Schorrlepp, Juli Noci und Marion Stegen
als verdreifachte Lady Gaga unterstützt.
Das Ergebnis aller Bemühungen ist vor
der Pause ein etwas zerrissenes und ziemlich skurriles Sammelsurium abenteuerlicher Szenen um singende Ratten, versagende Staubsauger, Piraten auf der Schulbank, Schüler auf dem Weg nach Borkum,
faule Beamten, ein inkontinenter Opa
und ein Musikfestival, bei dem den Instrumenten die Töne abgesaugt werden.
Auch leidet all das immer wieder unter
den großen Schauplätzen, die es dem
Wind erlauben, die Worte wegzuwehen.
Was das Verständnis nicht erleichtert.
Doch dem geübten Heersum-TheaterWanderer geht es auch nicht unbedingt
um Inhalte. Die verrückten Stories mit
ihren tollen Ideen und Wortspielereien
sind schmückendes Beiwerk eines Gesamtkunstwerks. Das seinen Charme vor
allem im zweiten Teil von „Piraten“ wunderbar deutlich vor Augen führt.
Wenn sich im Weizenfeld zur Rechten
das bombastische Segelboot durch die
Wogen wühlt und in den Wellen die Piraten verzweifelt nach den Anweisungen
der Lehrerin (Melanie Friebe) das
Schwimmen üben. Und zur Linken auf
einem still gelegten Gleis hinter hohem
Gras das Boot des Kardinal Ratzingers
(Oliver Dressel) und der tödlichen Doris
(Antonia Tittel) über das Meer zu gleiten
scheint. Und all das – mit den begeisterten Menschen mittendrin – von sanften
Hügeln, stolzen Bäumen und üppigen
Feldern in einem herrlichen Licht umrahmt wird – dann ist das Landschaftstheater á la Heersum at its best.
Weitere Vorstellungen sind am 25. und 26. Juni, am 2. und 3. Juli, am 20., 21., 27. und 28.
August sowie am 3. und 4. September (sonnabends um 15 Uhr, sonntags um 10 Uhr). Karten gibt es dienstags bis donnerstags von 14 bis
18 Uhr beim Forum Heersum, Telefon 0 50 62 /
8 93 80, im TicketShop der HAZ in der Rathausstraße sowie in den Filialen in Sarstedt und
Bad Salzdetfurth.
Weitere Fotos von der Veranstaltung
finden Sie unter http://galerie.hildesheimer-allgemeine.de.
Das „Rockquiem“ steht am morgigen Dienstag um 20 Uhr auf dem Programm im Stadttheater. Karten kosten auf allen Plätzen 13,50,
ermäßigt 7 Euro. Erhältlich im TicketShop der
HAZ in der Rathausstraße, in den Filialen in
Sarstedt und Bad Salzdetfurth und im Stadttheater unter 16 93 16 93.
Flamenco-Konzert
im Litteranova
Papageien in der Takelage der Turnhalle: Emilia
Fester und Lotta Wessel (Kurz&Gut-Band).
Unberührt von den angelnden spanischen Inquisitatoren durchziehen die rot betuchten TheaterWanderer die Felder rund um Holle, hinten grüßt der Wohldenberg.
Die Rocky-Horror-Freischütz-Show
Der Jugendclub des TfN macht im theo aus einem alten Mythos eine „Freakshow“, die es in sich hat
Von a n dr é M u Mot
HILDESHEIM. Brav und auffallend
harmlos lächeln die Darsteller auf den
Porträtfotos, die an der Wand des theos
hängen. Vielleicht, um daran zu erinnern,
wie sie vor ihrer großen Verwandlung
ausgesehen haben. Jetzt nämlich bewegen sie sich lasziv in eigenwilligen Choreografien über den Schachbrettboden
der Bühne, sind alptraumhaft verzerrte
Spielfiguren der wilderen Sorte. Die drei
Hexen zum Beispiel (Carina Munzert,
Antonia Kohrs und Mara Hollasch), die
schnaufend, bellend, geifernd aus ihrer
Macbeth-Welt auffahren, um an einer
Geschichte aus dem ur-deutschen Wald
teilzunehmen: Zerzauste Geschöpfe mit
fahl geschminkten Gesichtern und spitzen Kussmündchen.
Sie sind ebenso Teil dieser „Freakshow“ wie die Erbförsterin Wilma (Jamila Sonntag), die mit einem Aufziehschlüssel auf dem Rücken und mechanischen
Bewegungen immer mal wieder in den
Vordergrund rattert und auf sehr komische Weise ellenlange Sprichwort-Tiraden von sich gibt. Und obwohl es mit Geeske Anders eine fabelhafte Conférencieuse samt Megaphon gibt, braucht es
eine Weile, bis man versteht, wohin einen
diese Berg- und Talfahrt auf der GlamRock-Geisterbahn führen soll.
Nachdem der Jugendclub des TfN in
der vergangenen Spielzeit mit seiner Version des „Frühlingserwachens“ eine poetisch drängende Meisterleistung zustande gebracht hat, nimmt er sich in diesem
Jahr den Mythos vom Freischütz vor. Und
geht gleich in die Vollen: Inspiriert von
der Tom-Waits-Musical-Version „Black
Rider“ wird die Geschichte vom Teufels-
pakt hier als schrilles Musiktheater aufgeführt, als morbid-sinnliche Revue, die
es sich vorgenommen hat, keinerlei Hemmungen an den Tag zu legen.
Und so droht dieses Auskosten der Verrücktheiten anfangs noch zum durchgeknallten Selbstzweck zu werden, bis sich
langsam aber sicher die einzelnen Figuren aus dem Gesangs-und-Tanz-und-Performance-Dickicht lösen und ihre hinreißenden Galaauftritte liefern.
Da ist zum Beispiel das Käthchen, um
das sich alles dreht: Rebecca Seidel gibt
ein scheu pubertierendes Objekt der allgemeinen Begierde, sitzt in einem der
schönsten Momente blutverschmiert auf
ihrer Mädchenschaukel und singt traumverloren von den Gefahren der Welt. Die
gehen ausgerechnet aus von Jannik Mühlenwegs glutvoll-jugendlichem Schreiber
Wilhelm, der sie nur heiraten darf, wenn
er auch als Jäger erfolgreich ist.
Also lässt er sich vom Stelzfuß mit magischen Kugeln versorgen. Auftritt Sascha Kalkstein: Dieser Mephisto ist ein
erotischer Versucher, der stolz seine Muskeln zeigt, kopfüber von der Decke hängt.
Im Anzug oder im Abendkleid tritt er auf,
und einmal auch in Latexstiefeln vom
Straßenstrich, wobei er „Ich bin so wild
nach deinem Erdbeermund“ rezitiert.
Überhaupt: Swana Gutkes Kostüme
spielen beeindruckende Hauptrollen –
Tim Burton, Robert Wilson und Vivienne
Westwood hätten ihre Freude an diesem
Abend. So steckt die Herzogin (graziös
und resolut zugleich: Katharina Fitz) in
schwarzer Wild-West-Kluft, die feengleiche Lena Nagel in einem weißen HippieEngelsgewand und Victoria Gur’ Eva in
einem Trachtenoutfit mit Filzherzen auf
den Pobacken. Ihr Jägerbursche Robert
ist dann übrigens ein wahres Aufführungs-Highlight. Sie macht den notgeilen, kümmerlichen Schurken mit der großen Brille und den zerplatzen Hoffnungen zu einer rasend komischen, aber auch
anrührenden Verlierergestalt, die ihre
Wut und Rachefantasien in einem grandiosen Song ins Publikum feuert.
Denn wie es sich gehört bei einer solchen Aufführung, können alle Spieler in
wunderlich verschrobenen Einzelszenen
ihre bemerkenswerte Spiel- und Charakterisierungskraft unter Beweis stellen. So
auch Lisa Oldenburg als Käthchens
Freundin Klara: Kindliche Unschuld
mischt sich bei ihr mit psychopathischen
Visionen, lieblicher Augenaufschlag mit
einem unwillkürlichen Halsumdrehen
der kleinen Puppe.
In ihrer ungebremst virtuosen Inszenierung haben Philip Richert, Heidrun
Reinhardt und Antjé Femfert eine immense Fülle solcher Details herausgearbeitet und in einen faszinierenden Bilderund Text- und Liederbogen gebracht, der
sich völlig frei bedient: Bei Büchner,
Shakespeare, Goethe. Die eigentliche Geschichte entwickelt sich dabei eher stockend, dafür aber entsteht eine Rocky
Horror Freischütz-Show, die in ihrem
Einfallsreichtum, ihrer erotischen, humoristischen und tragischen Intensität
ein atemlos hingerissenes, diabolisch verführtes Publikum zurücklässt.
Alptraumhaft verzerrte Spielfiguren der wilderen Sorte: Carina Munzert, Antonia Kohrs und
Mara Hollasch als Hexen.
Foto: Hartmann
HILDESHEIM. Der Gitarrist Miguel
Sotelo und das Hildesheimer FlamencoUrgestein Franz Gottwald gestalten am
heutigen Montag, 20. Juni, im Litteranova in der Wallstraße einen FlamencoAbend. Beginn ist um 20.30 Uhr.
Sotelo arbeitet als Solist, Begleiter für
Flamenco-Sänger sowie Tänzer und als
Ensemblemitglied in den Compañias verschiedener Flamenco-Stars. Gottwald
spielte diverse Schallplatten ein und trat
in Funk und Fernsehen sowie in Konzerten im In- und Ausland auf. Er erlernte
das Gitarrespiel nach Zigeunerart „auf
der Straße“ und studierte später Gitarre.
Flamenco-Studienaufenthalte führten
ihn nach Madrid, Jerez und Sevilla.
Musikparade live
aus Schottland
HILDESHEIM. Keltischen Zauber und
schottische Lebensfreude verspricht die
„Schottische Musikparade“ am 30. Oktober um 17 Uhr in der Halle 39. Mehr als
120 Dudelsackspieler, Trommler, Musiker, Sänger und Tänzer laden zur Reise
durch Schottland. Karten gibt es im TicketShop der HAZ in der Rathausstraße,
in den Filialen in Sarstedt und Bad Salzdetfurth.
Kulturnotizen
I m R o e m e r - u nd Pe l i z ae u s -Mu s e u m kann wegen Aufbauarbeiten zur
Sonderausstellung „Faszination Glauben“ die Bernwardtür nur bei Stadtführungen, nicht von Einzelbesuchern betrachtet werden. Stadtführungen können
bei der Tourist-Information unter der Telefonnummer 1 79 80 gebucht werden.
E i ne K i r c he n f ü h r u n g mit spirituellen Impulsen wird in St. Michaelis am
heutigen Montag, 20. Juni, und am Montag, 4. Juli, jeweils um 19 Uhr angeboten.
Die Führung bietet Gelegenheit, den
Raum der Michaeliskirche in besonderer
Weise zu erleben. Der Eintritt ist frei,
Spenden erwünscht. Um Anmeldung
wird gebeten unter 51 57 66.
Unt e r de m Na m e n S AT Z (Sozialassistent(inn)en tanzen zusammen) präsentieren die Birkenhof-Sozialassistent(inn)en am morgigen Dienstag, 21.
Juni, in Hannover unter der Leitung der
Lehrerin und Theaterpädagogin Sabine
Grujic ihr neues Tanztheater-Stück
„Zwischen uns“. Die Premiere beginnt
um 19 Uhr in der Waldhalle des Birkenhofs an der Bleekstraße 20.