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reiten Franz-Martin Stankus - Nationaltrainer der Schweiz für Reiter mit Handicap Einzelne Abschnitte üben, um besser Lektionen reiten zu können Altersgerechte Ausbildung eines Pferdes Immer wieder stoße ich beim klassischen FN Regelwerk an Grenzen. Da ich in meiner Arbeit als Trainer ausschließlich mit Pferden zu tun habe, die schon ihre Vorgeschichte haben, die schon seit Jahren mit ihrem Reiter verwachsen sind, suche ich nach einem passendem Weg Pferd und Reiter zu einem individuellen Team werden zu lassen. B ei den Sportlern mit Handicap ist es selbstverständlich, dass die Ausbildungs- und Trainingsmethoden für das Reiterpaar endsprechend dem Handicap abgestimmt werden müssen. Ein Reiter mit nur einem Arm hat natürlich auch eine andere Gewichtseinwirkung und muss aus diesem Grund bei seiner einseitigen Zügelführung auch gleichzeitig mit seiner Gewichtshilfe den fehlenden Arm ausgleichen. Und ein Reiter ohne Beine muss in erster Linie mit einer gut einwirkenden Gewichtshilfe den fehlenden Schenkel ersetzen. Wenn ich als Trainer dieser Sportler miterlebe wie feinfühlig ihre Pferde reagieren lernen, dann muss man sich als Regelsportler sicherlich darüber Gedanken machen, die persönliche Reiterei zu überdenken. Ich bin sicher, es würde sich lohnen. Die in maXH Hippo verwendeten Vitalstoffe unterstützen: • den Aufbau von Bindegewebe und Knochenstrukturen • den Schutz vor Zellschädigungen • die Stabilisierung des Immunsystems • den Stoffwechsel, inbesonders beim Fettstoffwechsel • den fütterungsbedingten Stoffwechselstörungen • die Leistungsbereitschaft der Pferde • die Nahrungsauswertung bei älteren Pferden • das Wachstum der Hufe Maxantis Deutschland Matthias Langfeldt Tel. 04342 - 87 440 mobil 0177 - 14 621 47 [email protected] 32 | horsewoman www.maXH.de Ein Pferd, das jahrelang durch seinen Reiter gelernt hat, sich dem Zügel zu entziehen, wird nicht im Rücken schwingen können und der Reiter wird diese Bewegung nicht aussitzen können. Dadurch kommt es gleichzeitig zu einer unruhigen Hand und wir befinden uns in einem Teufelskreis. Deshalb stelle ich immer wieder auf meinen Lehrgängen fest: Wir müssen mit der Basis beginnen, in dem wir erst einmal feststellen, wo die Probleme des Reiterpaares liegen. Das FN-Ausbildungsprogramm ist viel zu umfangreich. Der Reiter muss lernen einzelne Dinge für sich zu erarbeiten. Beim letzten Training in der Schweiz lernte ich eine neue Reiterin kennen, die an MS (Multiple Sklerose) erkrankt war. Sie begann aus therapeutischen Gründen schon vor vielen Jahren mit dem Reiten auf ihrem heute schon etwas älterem Pferd. Leider ist der Ausbildungsstand der beiden nicht sehr weit. Die Reiterin war nicht in der Lage ihr Pferd durchs Genick zu reiten. Dadurch konnte sie ihr Pferd nicht sitzen. Gerade dieser Reiterin hätte man aus diesen Gründen die Reiterei erklären müssen. Denn es kommt darauf an dem Pferd eine bestimmte Haltung abzuverlangen, die es dem Reiter ermöglicht auf einem schwingenden Rücken sitzen zu können. Und genau an dieser Stelle beginnt meine Arbeit mit dem Reiter. Was ist notwendig, um dieses Sitzgefühl zu errreichen? Erstens eine ideale Kopf-Hals-Rückenhaltung und zweitens ein Tempo in dem das Pferd lernt, sich wohl zufühlen. Wir verbrachten den ersten Tag ausschließlich mit anreiten und halten, durchs Genick reiten, wieder anreiten und halten und diese Möglichkeit wiederholen bis ihr Pferd sicher durch das Genick tritt. Solange dieses Thema nicht geklärt ist, ist es nicht möglich andere Dinge zu erlernen. Ich habe ihr anhand dessen erklärt, wie sie sich in ihr Pferd einfühlen muss, damit das Pferd lernt ein besseres Maulgefühl zu bekommen und sich in dieser Position wohlzufühlen. Es war ganz normal, dass das Pferd sich immer wieder von der Hand frei machte. Dann kommen die alten Theorien wieder hoch wie: “Reite vorwärts und halte die Hände ruhig“ hilft natürlich nicht bei solch alten Pferden, die nichts anderes in ihrem Leben gelernt haben. Wie soll eine Reiterin die Hände ruhig halten, wenn das Pferd nicht im Rücken schwingt, weil es nicht durch das Genick tritt? Und so ist die Reiterin am Ende des Tages in der Lage gewesen das Pferd im Schritt am Zügel durchs Genick zu reiten. Über das Wohlfühlen in dieser Position war sie am zweiten Tag in der Lage das Pferd im Trabe durchs Genick zu reiten. Aber in einem ruhigen Tempo. Sie sagte mir, dass sie in ihrem Heimatstall immer gesagt bekommt: „Du musst vorwärts reiten, vorwärts reiten! Egal, auch wenn er nicht durchs Genick tritt, vorwärts, der kommt schon!“ Aber das ist ja kein Unterricht. Nach unserer Methode konnte sie ihr Pferd schon am dritten Tag im Galopp durchs Genick reiten. Sie konnte ihr Pferd Fotos: Caroline Schunk www.caschu-pferdefotos.ch reiten Nicole Geiger auf dem CSIO in St. Gallen Beim Fernsehinterview auf demCSIO in St. Gallen ruhig sitzen und war überglücklich. Als sie jedoch in ihren Stall zurück kam und ihr Reitlehrer wieder mit der alten Praktik kam, war sie sehr verzweifelt. Sie teilte mir dann per E-Mail mit, dass ihr Reitlehrer es nicht verstehen kann oder will, was Sie mit dieser Arbeit bezweckt. Und ihr Pferd habe doch nach unserer Methode viel gelernt, nach der althergebrachten aber nicht. Ich habe sie immer wieder bekräftigt, dass sie ihren eigenen Weg gehen muss. Sie muss sich ja nicht ganz von ihrem Reitlehrer lösen, er solle sie nur mal 4 Wochen mit diesem Thema in Ruhe weiter arbeiten lassen. Sie nutzte die Zeit, um unser erabeitetes Training zu stabilisieren und konnte dann wieder in den normalen Unterricht vor Ort einsteigen. Allerdings kam dann ihre Schwester mit schlauen Ratschläge, die auch nicht sehr hilfreich waren. Ihre Schwester ist selbst auch Reiterin, allerdings ohne Handicap. Ich kann nur hoffen, dass beim nächsten Training in der Schweiz sowohl die Schwester, als auch der Reitlehrer als Zuhörer am Unterricht teilnehmen, dann können sie sicherlich auch diese Ausbildungsmethodik verstehen. Es war unheimlich interessant diese Entwicklung zu erleben. Und wenn ich jetzt dem Regelsportler den Reiter mit Handicap gegenüberstelle, dann hat der Regelsportler oftmals keine anderen Probleme. Es sind oft haargenau die gleichen, der Regelsportler muss es genauso lernen. Und wie gesagt, wir reden nicht über das junge dreijährige Pferd, das wir anreiten. Da gehen wir davon aus, dass unter fachkundiger Anleitung nichts schief geht. Ein junges Pferd auszubilden, ist immer leichter als ein älteres Pferd zu korrigieren. Reiter, die ich neu kennenlerne haben ja alle eine Vorgeschichte. Das Gegühl, das sie seit Jahren erleben, ist für sie solange gut bis sie ein anderes kennenlernen, ein Besseres. Und für uns wie für die Pferde ist das „WOHLFÜHLGEFÜHL“ eine der wichtigsten Erkenntnisse. Eine weitere Sportlerin, Nicole Geiger aus dem Leistungskader der Schweiz hat eine inkomplette Tetraplegie links betont durch einen Unfall. Sie kann den linken Zügel nicht richtig fassen, sie hat mit der Hüfte und dem linken Bein Probleme. So sieht man ihr nichts an, weil sie es über Jahre gut kompensieren konnte. Auch sie ritt viel zu stark vorwärts oft erlebe, dass der Trab sich nicht immer über die Trabarbeit verbessern lässt, sondern durch die Galopparbeit aus der verbesserten Kraftendwicklung der Hinterhand verbessert wird. Egal wo ich unterrichte, ich treffe immer wieder auf die gleichen Probleme. Jetzt haben wir Januar und alle denken schon wieder über die Lektionen auf den Turnieren nach, ohne wirklich ihre Grundlage verbessert zu haben. Es hilft uns nicht eine Lektion wie die Volte hundert mal zu üben, wenn das Pferd in der Grundlage nicht gelernt hat, sich ordentlich nach links und rechts zu biegen. Und genau das möchte ich meinen Reitschülern nicht nur in der Schweiz zeigen. Wenn unsere neue Halle im April 2015 fertig ist, wird das Reitinstitut Stankus wieder seine Tore für Seminare, Reitunterricht und Lehrgänge öffnen. Sie können zu uns nach Hause in Neuharmhorst zum Reitunterricht kommen oder Sie bestellen mich zu Ihnen auf die Reitanlage. Ich gebe Lehrgänge, nicht nur in Schleswig-Holstein, auch bundesweit für bis zu 10 Reiter am Tag. Ausserdem liegt mir die Ausbildung der Ausbilder am Herzen, denn dadurch erreichen wir eine neue und andere Art der Ausbildung. Herzlichst Ihr Franz-Martin Stankus Rufen Sie mich gerne unter 0172 - 68 99 118 an, wenn Sie Fragen haben. Nicole Geiger, Tierärztin Selma Latif, Nationaltrainer Franz-Martin Stankus, Pysiotherapeutin Anita Schilling, Equipe Chefin Simone Rubli auf den Weltreiterspielen in Frankreich Nicole Geiger in der Galopparbeit Nicole Geiger mit verbessertem Trab durch die Galopparbeit als wir uns kennenlernten. Sie war nicht in der Lage ihr Pferd gesetzt zu galoppieren, gesetzt heißt versammelt. Und da dieses Pferd auch schon eine gewisse Routine entwickelt hatte, wurde es schwierig das Pferd an den gesetzten Galopp heranzuführen, ohne dass er den Galopp abbrach. Es hat sich für mich in der Arbeit herauskristallisert, mit den meisten Pferden im Galopp zu arbeiten. Also nicht erst antraben und leichttraben, sondern nach einer ausreichenden Schrittbewegung, die Grundlage für die Dressurreiterei bezüglich Maultätigkeit, Genick, Hals, Rücken und Hinterhand zu schaffen. Nur mit dem immer wiederholten angaloppieren und durchparieren zum Schritt (5-7 Galoppsprünge) fand dieses Pferd Vertrauen zu seiner Kraft und damit zu einem gesetzten Tempo. Dieses Thema wurde ausgebaut, bis wir auch in der Lage waren Traversalen und Pirouetten reiten zu können. Deutlich beser wurde auf Grund der Galopparbeit auch die Trabarbeit. Eine Erkenntniss, die ich in meinem Beruf Chiropraktik für Pferd & Hund Dr. med.vet. Barbara Melle Fachtierärztin für Chiropraktik (A) IAVC certified Bewegungstherapie Neuraltherapie • Osteopathie Dorfstr. 52 24257 Pülsen +49 (0)170 5288468 [email protected] www.chiro4motion.de horsewoman | 33