Die Entwicklung der Heizung
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Die Entwicklung der Heizung
Die Entwicklung der Heizung Eine Ausarbeitung von Günay Ipekli Meryem Ispiroglu Olga Jung Isabell Meister Allyn Rügamer Die Entwicklung der Heizung Inhaltsverzeichnis • • • • • • • • • Das offene Feuer.............................................................................S.3 Hypokausten. Luftheizung………………………………………..S. 3 -4 Die offene Herdplatte……………………………………………..S. 4 Der Kachelofen…………………………………………………... S. 5 - 6 Die Entwicklung der Zentralheizung……………………………...S. 7 – 8 Öl- und Gaszentralheizung im 20. Jahrhundert…………………...S. 9 – 10 Die moderne Zentralheizung……………………………………....S. 11 – 12 Die Zukunft der Heizung am Bsp der Solarenergie……………….S. 13 Quellenangabe……………………………………………………..S.14 Günay Ipekli, Meryem Ispiroglu, Olga Jung, Isabell Meister, Allyn Rügamer 2 Die Entwicklung der Heizung Das offene Feuer Über Jahrhunderte hinweg war das offene Feuer die Wärmequelle der Menschen. Schon die Neandertaler nutzten es in ihren Höhlen. Da das Feuer mühevoll zu entfachen war, passten die Menschen sehr sorgsam darauf auf, dass das Feuer nicht erlosch. Nach und nach lernten die Menschen aus ihren Erfahrungen, unter anderem das Feuer direkt auf nassem Boden schlecht zu entfachen war, dort auch schlecht brannte und daraufhin schnell wieder erlosch. Bald darauf bauten die Menschen eine Unterlage aus Steinen unter dem Feuer, wodurch das Feuer schon besser brannte. Einige Zeit später wurden außen um die Feuerstellen Steine gelegt oder man erbaute einen niedrigen Rand aus Rasen, Erdreich oder Lehm, damit die brennende Glut mehr beisammen blieb. Da es sehr schwer war bei schlechtem Wetter das Feuer am brennen zu halten, gruben die Menschen Feuergruben in den Boden um das Feuer vor ungünstigen Witterungseinflüssen zu schützen. Die Feuergruben wurden von innen mit Feldsteinen, Kieseln oder Findlingen ausgelegt, dies bewirkte dass das Feuer besser brannte und die entwickelte Wärme besser zusammengehalten wurde. Die Steine aus der Grubenauskleidung nahmen einen Großteil der Wärme auf, speicherten ihn und erhielten dadurch auch sehr lange Zeit nachdem das Feuer schon erloschen war die Wärme. Dies war ein sehr großer Vorteil, da die Wärme schnell in den Boden verloren ging wenn das Feuer auf der Erde brannte. Das offene Feuer wurde bis ins späte Mittelalter genutzt. In den Lehmhütten war die eigentliche Feuerstelle ein Loch inmitten des Raumes, das bestenfalls mit Steinen umrundet war. Der Raum wurde zumeist über das Dach abgeführt, verteilte sich aber auch im ganzen Raum und entwich auch aus Fugen, Fenstern und Türen. Die Hypokausten-Luftheizung Die Hypokausten-Luftheizung ist eine griechisch-römische Form der Fußbodenheizung, welche auf der Erwärmung von großen Oberflächen durch zirkulierende Heißluft beruht. Der Begriff „hypokauston“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „von unten heizen“. Angeblich wurde sie Ende des 2. Jahrhunderts/Anfang des 1. Jahrhunderts v. Chr. von dem Römer Gaius Sergius Orata erfunden aber sie war schon um 100 v. Chr. in Olympia und Pompeji zur Beheizung von Thermen bekannt. Das Hypokaustum wurde zuerst in Badeanlagen, später aber auch in anderen Gebäuden eingesetzt. Diese Fußboden- oder Unterbodenheizung bestand aus zwei Funktionsbereichen: es gab eine außerhalb des Gebäudes liegende Heizkammer (praefurnium) und einen zu beheizenden Innenraum. Der Innenraum bestand aus einem ruhenden Fußboden (suspensura) auf den in bestimmten Abständen kleine Pfeiler oder massive Steinpfeiler gestellt wurden. Die Höhe dieser Hypokaustenpfeiler schwankt zwischen ca. 0,4 bis 1,2m. Als Abdeckung wurden auf diese Pfeiler große Ziegel- oder Natursteinplatten (sogenannte Suspensuraplatten, ca. 50-70cm Seitenbreite) gelegt, welche die Grundlage für den eigentlichen Fußboden bildeten. Auf die Oberseite wurde ein Gemisch aus Ziegelschlag und Kalkmörtel aufgetragen und feingeglättet, das der Fußboden ein terrazzobodenartiges Aussehen verlieh. Es entstand ein Hohlraum zwischen dem Unterboden und dem eigentlichen Fußboden, in den durch Kanäle Heißluft von dem gesonderten Heizraum (praefurnium) geleitet wird. In den Warmbädern konnten zudem die Wände beheizt werden. Die hohlen Rechteckziegel (tubuli) leiteten die Heißluft von dem Hohlraum unter dem eigentlichen Fußboden an den Günay Ipekli, Meryem Ispiroglu, Olga Jung, Isabell Meister, Allyn Rügamer 3 Die Entwicklung der Heizung Wänden hoch. Ein Kamin, welcher über Verschlusskappen reguliert werden konnte, zog die bereits abgekühlte Luft ins Freie. Er wurde am anderen Ende der Heizanlage angebracht damit die Luftzirkulation besser abläuft. Man geht davon aus, dass ein lang andauernder Heizprozeß vorausgegangen sein muss, bis der Boden und die Wände erwärmt waren, was wahrscheinlich bedeutet, dass die Bäder ununterbrochen beheizt wurden. Durch die hohen Temperaturen, die durchs Heizen entstanden, war es notwendig die Fußböden mit Überlaufwasser abzukühlen und den Schwitzenden kaltes Wasser in großen Schalen (labra), die auf ständerartigen Sockeln standen, anzubieten. Die Schalen hatten einen Durchmesser von 2m. Direkt über den Heizkanälen wurden Metallbehälter eingebaut, in denen Wasser für die Badebecken erhitzt wurde. So konnte man die noch konzentrierte Hitze am besten nutzen. Frisches Wasser bekamen die Bäder aus Hang aufwärts gelegenen Quellen. Das Wasser floss über Leitungen in Sammelbehälter, von denen dann das Wasser über Bleirohre zu den Verbrauchsstellen geführt wurde, welche man mit Wasserhähnen oder Schiebern regulierte. Geometrisch angeordnete Abflussöffnungen fingen das Brauchwasser auf und leiteten es über einen Abwasserkanal aus dem Bad. Die offene Herdplatte Im 8. Jahrhundert fingen die Menschen an Holzfußböden in ihre Häuser zu legen, dies stellte aber eine große Brandgefahr dar aufgrund der offenen Feuerstellen. So entstand die Idee das Feuer in einem geschlossenen Behälter zu entfachen, welcher meistens aus Eisen bestand. Dies hatte den Vorteil, dass die Heizleistung stark verbessert wurde, da das Eisen die Wärme über längere Zeit speichern konnte. Günay Ipekli, Meryem Ispiroglu, Olga Jung, Isabell Meister, Allyn Rügamer 4 Die Entwicklung der Heizung Der Kachelofen In Deutschland entwickelte sich der Kachelofen während des Mittelalters vom Herd, mit offenem Feuer, zum höher entwickelten Ofen mit Kacheln. Die ersten Kacheln wurden aus Töpfen und Schüsseln gefertigt und mit der Zeit immer flacher geformt. Im 12. Jahrhundert entdeckte man die grüne Glasur, die den Kacheln einen bestimmten Glanz und Härte verleiht. Die ersten richtigen und großen Funde stammen aus dem 14. - 15. Jahrhundert. Kachelöfen wurden in allen verschiedenen Größen und Formen hergestellt. Vom einfach gemauerten Stubenofen mit eingesetzten Kacheln im Bauernhaus, über den bürgerlichen gekachelten Ofen, bis hin zu adeligen Prachtwerken. Über die Epochen hinweg (Gotik & Frührenaissance, Renaissance, Spätrenaissance, Barock und Rokoko), entstanden regelrechten Kunstwerken aus Kachelöfen. Erst in der Biedermeierzeit entwickelte sich der Berliner Ofen und wurde ab da immer schlicht, in brauner, grüner und weißen Glasur gehalten bis heute. Im 16. & 17. Jahrhundert konzentrierte man sich eher auf die Kachelherstellung, als auf den technischen Fortschritt. Den Ton wollte man immer besser verarbeiten können und billiger zusammenstellen. Entwicklungen waren in Kacheloberflächen, Glasuren, Dekorations- und Farbtechniken zu sehen. Erste Ideen für die technische Entwicklung um Holz zu sparen, waren Zeichnungen von Peter Schmidt, 1564. Er wollte über dem unteren Feuerkasten ein regalähnliches Gebilde, durch senkrechte und waagrechte Bretter erstellen, durch die die Heizgase ziehen sollten. Andere Vorschläge um Holz und somit auch Kosten zu sparen, waren Öfen aus mehreren Kanälen ( Zügen ) oder die Zugführung aus Ziegeln herzustellen. Einer der bedeutendsten Männer in der Ofentechnik war M. Joh. G. Leutmann, Pfarrer zu Wittenberg, der im 18. Jahrhundert zwei verschiedene Möglichkeiten um Holz zu sparen nannte. Entweder man ändere den Brennstoff, und benutzt ausschließlich Torf oder Steinkohle, oder man verbessere die Heizofentechnik. Die zweite Erkenntnis Leutmanns war die Wirtschaftlichste und somit fing man an sich mehr auf die Technik zu konzentrieren. Die Grundsätze Leutmanns sind: „... • Der Ofen darf nicht zu groß und muss eng sein • Umso länger das Feuer im Ofen zirkulieren kann, desto mehr Hitze kann der Ofen geben • Ein Rost mit darunter liegenden Aschfall ist anzubringen • Der Ofen soll nicht an der Wand stehen, da er sonst die Wand und nicht den Raum heizt • Der Ofen soll auf Füßen stehen, damit der Boden des Ofens als Heizfläche gewonnen werden kann • Feuersicheres Element soll anstatt Dielen angebracht werden...........“ Leutmann entwickelte auch selber Kachelöfen, die seinen Richtlinien entsprachen. Alle Öfen mussten eine Durchsicht in der Mitte des Ofens haben, so dass die Heizgase herumziehen müssen, ehe sie zum Rauchrohr hinausgehen. Zusätzlich gelangte kalte Luft vom unteren Ende eines Rohres, das durch den Ofen führt, hindurch und trat oben aus Schlitzen als warme Luft wieder aus. Günay Ipekli, Meryem Ispiroglu, Olga Jung, Isabell Meister, Allyn Rügamer 5 Die Entwicklung der Heizung Wenn man Leutmanns Erkenntnisse mit denen von heute vergleicht, ist dies sehr beeindruckend. Im 19. Jahrhundert wurden mit Hilfsgeldern vom Staat neue Kachelöfen entwickelt, die mit Torf und Steinkohle brennbar waren. Ab da gab es keine großen Entwicklungen mehr sondern eher eine rückschrittliche Entwicklung. Man ging gegen Leutmanns Grundsätze und erhöhte somit die Anlagekosten und man hatte einen hohen Brennstoffverbrauch. Außerdem waren Eisenöfen und Zentralheizungen immer mehr im kommen und die Kachelöfen immer mehr verdrängt. Durch die Verdrängung wurden Kachelofenverbände gegründet, die Leutmanns Grundsätze wieder aufnahmen und an einem besseren Kachelofen arbeiteten, dem BrabbéeEinheits- Kachelofen, der Vorläufer unseres heutigen hochwertigen Kachelofen- Heizkörper. Die Eigenschaften eines Kachelofens sind, dass die Ofenwand nach einiger Zeit die Wärme aufnimmt und speichert, um sie dann an den Raum abzugeben. Hier unterscheidet man heute zwischen zwei verschiedenen Kachelofentypen: Der Grundkachelofen besteht aus Rost, Aschekasten, Brennraum, Heizgaszüge und Verkleidung (Schamottensteine). Die heiße Luft geht durch die Züge durch und die Schamottensteine nimmt die Wärme auf. Sie geben dann langsam diese Wärme an den Raum ab. Dieser Ofen nur als Einzelraumheizung. Man kann entweder mit Holz oder Braunkohlebriketts heizen und erreicht einen Wirkungsgrad von 70% Der Warmluftkachelofen besteht aus einem Heizeinsatz aus Gusseisen oder Stahlblech, aus Heizgaszügen die aus Keramik oder Stahlblech gefertigt sind und aus der Verkleidung. Die Wärmeabgabe entsteht durch Konvektion und Strahlung. Dies lässt die Räume schneller erwärmen. Die Luft in der Heizkammer des Ofens erwärmt sich und tritt über Warmluftgitter bzw. Lüftungskacheln aus. Die Strahlungswärme wird über die Kachelverkleidung abgegeben. Durch dieses System sind mehrere räume gleichzeitig heizbar. Als Brennstoffe verwendet man Holz, Braunkohlebriketts, Steinkohlebriketts,, Koks, Heizöl oder Erdgas. Dadurch kann man einen Wirkungsgrad zwischen 70% und 89% erreichen. Je nach dem welchen Brennstoff man verwendet. Bei den Brennstoffen, wie bei Holz, ist zu beachten, dass er trocken ist. Sonst hat man einen zu hohen Energieverlust, da das Holz erst im Ofen getrocknet werden muss und man mehr Brennstoff einsetzen muss um die gewünschte Leistung zu erreichen. Auch können dadurch mehr Schadstoffe entstehen. Eine neue Art von Brennstoff sind Holzpresslinge. Sie bestehen aus Holzabfällen und Späne die fest zusammengepresst werden. Günay Ipekli, Meryem Ispiroglu, Olga Jung, Isabell Meister, Allyn Rügamer 6 Die Entwicklung der Heizung Die Entwicklung der Zentralheizung Im Jahre 1716 entwickelte der Schwede Marten Trivfald die erste Zentralheizung. Der Ansatz in seiner Bauweise war die „Selbstzirkulation“, bei der erhitztes Wasser durch ein Rohr zu einem Behälter unter dem Dach steigen und von dort durch den Heizkörper zurück laufen sollte. Allerdings war sie ursprünglich nicht für das Beheizen von Wohnräumen gedacht, sondern sollte als Wärmelieferant für ein Treibhaus in New Castle dienen. Jedoch ließen sich nach und nach Fürsten und wohlhabende Bürger Warmwasserheizungen in ihre Schlösser und Villen einbauen, mit dem Zweck ihre Räumlichkeiten mit möglichst wenigen Feuerstellen optimal zu beheizen. Daher wurden die Räume zunehmend mit Warmluft, aber vor allem mit Dampf beheizt. Dennoch konnte sich die Zentralheizung bis weit ins 19. Jahrhundert nicht verstärkt etablieren, da sie für den durchschnittlichen Bürger einfach zu teuer war und diese eher nach Einzelöfen nachfragten. Der Durchbruch für die Zentralheizung kam erst in den 1920er Jahren, als die Brüder Buderus die ersten Pumpen- Warmwasserheizungen auf den Markt brachten. Das Neue am System waren die integrierten Umwälzpumpen, die in einem geschlossenen Wasserkreislauf Heizwärme durchlaufen lassen. Trotz dieser Weiterentwicklung heizten Ende der 50er Jahre 90 Prozent aller deutschen Haushalte noch mit Kohle angefeuerten Einzelöfen und Ende der 60er Jahre waren es lediglich 13 Prozent, die eine Zentralheizung besaßen. Mit dem Aufkommen der Kesseltechnik veränderten sich die Heizkörper erneut. Anfangs wurden wie bei der Dampfheizung Rohrschlangen und Rohregister verwendet, danach fanden die meist schön verzierten Rippenrohrheizkörper Verwendung. Die Zentralheizkessel waren aus einem kompletten Guss gefertigt, die wiederum durch stetige Weiterentwicklung durch Gliederheizkessel ersetzt wurden. Ein Merkmal dieser Gliederheizkessel war, dass sie einen großen Füllschacht für Kohle und Koks besaßen und somit länger durchbrennen konnten. Durch die Verbreitung der Warmwasser- Heiztechnik entwickelten sich auch neue Bauformen von Heizkörpern wie Konvektoren, Plattenheizkörper, Strahlplatten oder Fußbodenheizung. Funktionsweise einer Warmwasserpumpenheizung Bei einer Zentralheizung wird Wärme an einer Stelle durch einen Kessel, einer Therme, einer Wärmepumpe oder einen Elektrozentralspeicher erzeugt und durch Wasser oder Luft zu den einzelnen Räumen transportiert. Das Wasser, welches durch die Wärme transportiert wird ist das sogenannte Heizungswasser, was einmal in die Heizungsanlage eingefüllt auch üblicherweise dort verbleibt, da es nicht verbraucht wird. Der Kreislauf des Heizungswassers vom Heizkessel zu den Heizkörpern und wieder zurück wird von der Umwälzpumpe aufrecht erhalten. Die Umwälzpumpe wird mit elektrischem Strom angetrieben und erzeugt so einen Überdruck in Fließrichtung des Wassers und einen Unterdruck hinter der Pumpe. Wenn die Pumpe läuft, gelangt das Heizungswasser welches im Heizgerät erwärmt wurde, über das Rohrsystem zu den Heizkörpern. Das Heizungswasser gibt über diese Heizkörper Wärme an den Raum ab und strömt abgekühlt über den Rücklauf wieder zum Heizgerät zurück. Durch Leistungsanpassung der Pumpe, kann man die Umwälzgeschwindigkeit des Wassers variieren. Günay Ipekli, Meryem Ispiroglu, Olga Jung, Isabell Meister, Allyn Rügamer 7 Die Entwicklung der Heizung Vor- und Nachteile einer Warmwasserpumpenheizung: Vorteile: - Zirkulation ist nicht an Mindesttemperatur des Heizungswassers gebunden - Wärmeerzeuger muss nicht tiefer stehen als Heizkörper - Rohrleitungen sind auch unter Durchbrüchen ( Türen,…) verlegbar - Erweiterung der Anlage ist unkompliziert - automatisierter, zeitabhängiger Betrieb ist möglich - geringere Rohrdurchmesser sind einsetzbar Nachteile: - Umwälzpumpe hat teilweise erheblichen Stromverbrauch - in der Praxis sind die Pumpen häufig überdimensioniert - hydraulischer Abgleich wird oft nicht durchgeführt Bestandteile der Warmwasserpumpenheizung: - Tank - Belüftung - Füllstutzen - Grenzwertgeber - Ölfilter - Brenner - Kessel - Warmwasser- Speicher - Regelung - Außenführer - Vorlauftemperatur - Mischventil (motorisch) - Ausdehnungsgefäß - Thermostatventil - Schornstein Günay Ipekli, Meryem Ispiroglu, Olga Jung, Isabell Meister, Allyn Rügamer 8 Die Entwicklung der Heizung Öl- und Gaszentralheizung im 20. Jahrhundert Geschichte Am Anfang des vorigen Jahrhunderts kamen die ersten Öl- und Gaskessel auf den Markt. Ende der 50er Jahre heizte noch 90 % aller Haushalte in Westdeutschland mit KohleEinzelöfen. Während im Westen Anfang der 60er die Ölfeuerung aufkam, sollte die Umstellung von Kohleeinzelöfen auf Warmwasser-Zentralheizung in Ostdeutschland erst ab der deutschen Einheit 1990 forciert werden. Beide Entwicklungen umfassten die zunehmende Verbreitung des Brennstoffes Heizöl. In der Bundesrepublik entwickelte die Industrie Öl-Spezialkessel, die vollautomatisch heizten und warmes Wasser für Wannenbad und Dusche bereitstellten. Die bisher offenen Heizungsanlagen wurden damit zu geschlossenen Kreisläufen mit MembranAusdehnungsgefäß. In den 70er Jahren kam zu Heizöl zunehmend Gas als Brennstoff dazu, der nach den Ölkrisen 73 und 79 immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Öl- und GasStandardkessel mit konstanten Betriebstemperatur von 90°C werden von den Niedertemperaturkesseln abgelöst. Das Betreiben von Standardkesseln, die vor dem 1. Oktober 1978 eingebaut wurden, ist mit novellierter EnEV von 2007 verboten. Gasheizung Eine Gasheizung ist eine Heizungsanlage, die mit brennfähigen Gasen betrieben wird. Am häufigsten ist dies Erdgas, daneben auch so genannte Flüssiggase, die aus einem Gemisch aus Propan oder Butan bestehen. Weniger gebräuchlich ist Stadtgas oder Biogas. Die bei der Verbrennung entstehende Wärme wird bei einer Zentralheizung an einem Wärmeträger übertragen. Je nach Ausführung ist dies Wasser oder Luft. Eine Umwälzeinrichtung transportiert den Wärmeträger in die zu beheizenden Räume. Daneben kann warmes Brauchwasser erzeugt werden. Bis in die 1980er Jahre hinein wurden auch einzelne Räume mit Gasheizungen (Gaskonvektoren) ausgestattet, die dort direkt durch das Verbrennen des Gases erzeugte Wärme an die Raumluft abgaben. Heute versorgen die gasbetriebenen Heizungsanlagen über erwärmtes Wasser mit einem Pumpensystem Heizkörper und meist ein ganzes Gebäude, zumindest aber eine ganze Wohnung als Gasetagenheizung. Damit es beim Erlöschen der Flamme durch den Austritt von unverbranntem Gas nicht zu einer Explosion kommt, sind Gasheizungen mit einer Zündsicherung ausgerüstet. Unter anderem werden Thermoelemente am Brenner verwendet. Die durch Beheizung durch eine Zündflamme erzeugte Thermospannung ist ausreichend, ein Magnetventil der Gaszufuhr geöffnet zu halten. Erlischt die Zündflamme, sperrt das Elektromagnetventil die weitere Gaszufuhr ab. Dies ist eine bewährte Technik, die noch überwiegend an Gasherden angewandt wird. Ölheizung Ölheizungsanlagen erzeugen Wärme für die Raumheizung und die Warmwasserbereitung. Im Prinzip funktionieren sie so: Das Öl wird aus dem Öltank zum Brenner gepumpt. Im Brenner wird es auf die Verbrennung vorbereitet und dann durch eine Düse in den Kessel eingespritzt und mit Luft vermischt. Im Kessel wird das Öl-Luftgemisch gezündet, der Verbrennungsprozess startet. Die entstehende Wärme wird an das Wasser übertragen, das dann in den Heizungskreislauf einfließt. Die bei der Verbrennung entstehenden Abgase werden über den Schornstein nach außen geleitet. Funktion Günay Ipekli, Meryem Ispiroglu, Olga Jung, Isabell Meister, Allyn Rügamer 9 Die Entwicklung der Heizung 1) Öltank Im Öltank wird das Heizöl gelagert. Der Tank kann im Haus oder im Freien aufgestellt werden. Daneben gibt es unterirdische Tanks, die ins Erdreich eingelassen werden. 2) Filter Auf dem Weg in den Brenner passiert das Öl einen Filter. Er hat die Aufgabe, die empfindlichen Bauteile des Brenners wie Pumpe, Vorwärmer und Düse vor Verschmutzungen zu schützen. 3) Pumpe Die elektrisch betriebene Pumpe saugt das Heizöl aus dem Tank und pumpt es in den ÖlBrenner. 4) Brenner Im Öl-Brenner wird das Heizöl so aufbereitet, dass eine möglichst vollständige und schadstoffarme Verbrennung erfolgen kann. 5) Vorwärmung In diesem Teil des Ölbrenners wird das Heizöl vorgewärmt, so dass es sich im Anschluss besser zerstäuben lässt. 6) Düse Die Düse zerstäubt das Öl in kleine Tröpfchen, so dass es sich besser mit der Verbrennungsluft mischen kann. Die gute Vermischung ist Voraussetzung für eine optimale Verbrennung. 7) Kessel a) Im Feuerraum des Kessels findet der eigentliche Verbrennungsvorgang statt. b) Über die Kesselflächen wird die Wärme auf das Wasser übertragen, das dann in den Heizungskreislauf einfließt. 8) Abgasleitung Die bei der Verbrennung entstehenden Abgase werden über eine Leitung zum Schornstein geführt und gelangen von dort nach außen. Vor- und Nachteile Vorteile der Gasheizung gegenüber der Ölheizung: • geringere Wartungskosten • geringerer Platzbedarf • geringere Investitionskosten • Energieeinsparungen bei Verwendung der Brennwerttechnik. (ca. 10%) Nachteile der Gasheizung gegenüber der Ölheizung: • höhere Brennstoffkosten • Abhängigkeit von kommunalen Gasanbietern Nachteile der Gas- und Ölheizung: • Sowohl Erdgas als auch Heizöl sind fossile Brennstoffe und gehören nicht zu den regenerativen Energien. D. h. sie verhalten sich bei der Verbrennung nicht CO2neutral. • Sowohl Erdöl als auch Erdgas sind nur noch in begrenzten Mengen verfügbar. • Die Heizölpreise und die Erdgaspreise werden mittelfristig stark ansteigen. Die moderne Zentralheizung Günay Ipekli, Meryem Ispiroglu, Olga Jung, Isabell Meister, Allyn Rügamer 10 Die Entwicklung der Heizung Die Entwicklung nach dem Krieg Die unmittelbaren Jahre nach dem Krieg standen im Zeichen einer allgegenwärtigen Massenarmut und überwältigenden Not. In dieser Zeit hatte das gesamte Volk mit absoluter Armut zu kämpfen, die sich als Kriegsfolge einstellte. Erst der Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg wurden Erneuerungen hervorgebracht. Andere Baustoffe und Baumethoden wurden entdeckt. Heizöl war in dieser Zeit sehr billig. Das war auch der Grund, weshalb die Zentralheizung ihren Sitz in manchen Wohnungen fand. 12 Prozent der Haushalte besaßen eine Zentralheizung. Im Jahre 1973 kam dann die Ölkrise: Die arabischen Länder drosselten die Ölförderung und ließen die Rohölpreise steigen. Folglich mussten die Haushalte Primärenergie einsparen. Es wurden immer neue Vorschriften zur Einsparung von Primärenergie erlassen. Desweiteren wurden immer neue Heizanlagen entwickelt. Mit der Umrüstung der Wohnungen wurden in den 70er Jahren Zentralheizungen zum Standard. In den 80er und 90er Jahren war „Umweltschutz“ ein sehr wichtiges Thema. Dies hatte zur Folge, dass es zu einer Weiterentwicklung der Heizungsanlagen kam. Heizkörper Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren Rippenheizkörper gefragt. Sie standen im Gegensatz zu heute nicht unter dem Fenster, sondern im Raum. Später wurden die kleineren Rippenheizkörper verbreitet. In den 80er Jahren kamen Plattenheizkörper und Fußbodenheizungen auf den Markt. Rippenheizkörper Plattenheizkörper Fußbodenheizung Aufbau des zentralen Heizsystems Das zentrale Heizsystem besteht aus: • • • Heizkessel Wärmeverteilsystem Raumheizflächen Der Heizkessel: • • • Umsetzung von Brennstoffenergie in nutzbare Wärme Übertragung der nutzbaren Wärme an das Kesselwasser Moderne Kessel bestehen aus: - Kesselkörper mit Günay Ipekli, Meryem Ispiroglu, Olga Jung, Isabell Meister, Allyn Rügamer 11 Die Entwicklung der Heizung Wärmetauscherflächen: Brennraum Wasserfüllung Öl-/Gasbrenner regeltechnische Ausstattung Das Wärmeverteilsystem: • • Warmes Kesselwasser gelangt zu den einzelnen Räumen, die beheizt werden müssen Armaturen, Pumpen und Absperrschieber sind in der Nähe des Kessels Funktion des zentralen Heizsystems Das Wasser fließt vom Heizkessel direkt in die Rohre. Von dort aus fließt das Wasser in die Heizkörper. Schließlich fließt es wieder zum Heizkessel zurück. Betrieben wird die Zentralheizung durch Strom oder mit Öl, Koks, Holz, Gas und Strom. Das zentrale Heizsystem ist auch kombinierbar. Es gibt zwei Heizkessel (Festbrennstoffe und Öl). Die Zentralheizung geht an, sobald der Kessel des Festbrennstoffes ausgeht und abkühlt. Man kann die Wärme der Zimmer durch Thermostatventile regeln, in dem man die Raumtemperatur einstellt. Ist die Temperatur erreicht, so schließt sich das Ventil und der Heizkörper kühlt ab. Holzpelletheizung als Beispiel der modernen Zentralheizung Der Name „Pellets“ kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt „Bällchen“. Pellets sind kleine Körper, die eine zylindrische Form besitzen. Sie werden in Pelletieranlagen hergestellt. Das Holz wird unter Druck durch eine Stahlmatrize gedrückt. Lignin, ein holzeigener Stoff, sorgt dafür, dass die Holzpellets ohne Bindemittel halten. Anschließend werden sie geschnitten. Es gibt zwei verschiedene Arten von Pelletheizungen: Einzelöfen und die PelletsZentralheizungen. Funktionsweise der Pelletheizungen: Die Heizung wird in Betrieb gesetzt, in dem der Spezialbrenner der Pelletheizung mit Pellet betrieben wird. Die Pellets werden dabei über die Transportschnecke automatisch vom Lagerraum zum Spezialbrenner gebracht. Die Zündung wird automatisch durch eine elektronisch gesteuert und gestartet. Vorteile der Holzpellets: - ressourcenschonendste Heizvariante CO2-neutral, sprich umweltverträglich Nachteil der Holzpellets: − Knappheit bei der Lieferung von Holzpellets Günay Ipekli, Meryem Ispiroglu, Olga Jung, Isabell Meister, Allyn Rügamer 12 Die Entwicklung der Heizung Die Zukunft der Heizung am Bsp der Solarenergie Die Sonne ist die größte Energiequelle der Erde und die wichtigste der Menschheit. Schon einige unserer Vorfahren schätzten die Sonne so sehr, dass sie die Sonne anbeteten. Man weiß von Erfindern und Wissenschaftlern, wie z.B. Archimedes oder Salomon de Caus, dass man immer wieder versuchte die Sonne als Energiequelle wirklich zu nutzen. Doch wegen Wetterbedingungen setzte sich die Idee nie ganz durch. Nun geht unsere heutige Technik und Forschung in die Geschichte zurück und versucht diese Ideen wieder durchzusetzen. Da fossile Brennstoffe immer knapper werden, wäre die Sonne optimal, um unseren Energiebedarf zu decken. Im Jahr hat Deutschland durchschnittlich zwischen 1300h und 2000h Sonnenscheindauer. Diese Sonnenscheindauer würde theoretisch ausreichen um unseren Warmwasserbedarf zu decken. Doch leider ist es Jahreszeitlich abhängig wann und wie stark die Sonne nun scheint. Die Hauptbestandteile einer Solaranlage sind die Sonnenkollektoren und der Wärmespeicher. Sie sind über Rohrleitungen miteinander verbunden. Die Sonnenstrahlen treffen auf den Absorber, der sich wegen seiner dunklen Farbe schnell erhitzt. Die wärme wird an die Wärmeträgerflüssigkeit abgegeben. Die Temperatur der Trägerflüssigkeit wird mit einer Regeleinrichtung gemessen und mit der Temperatur des Wassers verglichen. Wenn eine Temperaturdifferenz besteht, wird die Wärmeträgerflüssigkeit in den Warmwasserspeicher gepumpt und gleichzeitig geht abgekühlte Trägerflüssigkeit in den Absorber zurück. Ist der Maximalwert im Wasserspeicher erreicht so schaltet die Pumpe automatisch ab. Die Leistung der Solaranlage hängt immer von der Größe der Kollektoren, vom Neigungswinkel, von der Position und auch vom Verbrauchssystem, z.B. Größe des Warmwasserspeichers. Bei den Sonnenkollektoren muss man zwischen verschiedenen Arten unterscheiden: Flach-, Parabol- und Vakuumröhrenkollektoren. Die Parabolkollektoren sind aufgrund der Spiegelflächen sehr empfindlich und erhalten einen niedrigeren Wärmegewinn als die Vakuumröhrenkollektoren. Diese bestehen aus nebeneinander gelegte, hermitisch dichte Wärmerohre, in denen sich jeweils der Absorber befindet. Vakuumröhrenkollektoren sind aber auch dementsprechend teurer und somit werden die Parabolkollektoren meistens auf Einund kleineren Mehrfamilienhäusern montiert. In Deutschland wird die Solarenergie im Regelfall zur Warmwassererwärmung genutzt. Um eine Heizung zu ersetzten reicht die Solaranlage leider nicht aus und wird somit nur als Unterstützung der konventionellen Heiztechnik genommen. Günay Ipekli, Meryem Ispiroglu, Olga Jung, Isabell Meister, Allyn Rügamer 13 Die Entwicklung der Heizung Quellenangaben: Bücher: • „Der Zentralheizungs- und Lüftungsbauer Technologie“ Joachim Alberts/Rainer Dommel/Henry Montaldo-Ventsam/Harald Nedo/Eugen Übelacker/Josef Wagner, Verlag Handwerk und Technik 2002 • Entwicklungsstufen der häuslichen Heizung; R. Oldenbourg München 1957 • Imperium Romanum: Roms Provinzen an Necker, Rhein und Donau; Heruasgegeben vom Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg • Die Römer in Baden-Württemberg von Tiltzinger, Blanck, Gämmerer; Konrad Theiss Verlag Stuttgart und Aalen 1976; 2. durchgesehene Auflage • Der Kachelofen in der deutschen Volkswirtschaft/ Heinz Lüdtke • Kachelöfen/ Torsten Gebhard • Kachelöfen und thermische Solaranlagen: Heizungsunterstützung und Wassererwärmung mit Kachelofen- und Kaminheizeinsätzen sowie Sonnenkollektoren / Uwe Kluge und Nicole Kuhlmann • Theoretische und experimentelle Untersuchungen zur Wärmeversorgung von Gebäuden mit multivalenten Heizsystemen/ Harald Bradke • Solarthermische Heizungssysteme/ Herbert Grallert Internet: www.pfeiffer-heizungsbau.de www.heiz-tipp.de www.baunetzwissen.de www.henotherm.de www.buderus.de www.on-topic.de www.bethge-installationen.de Günay Ipekli, Meryem Ispiroglu, Olga Jung, Isabell Meister, Allyn Rügamer 14