Sanierungsprojekte der GWG München München Sendling

Transcription

Sanierungsprojekte der GWG München München Sendling
Bauen für München
Sanierungsprojekte
der GWG München
München Sendling-Westpark
Inhalt
8
Sendling und Sendling-Westpark
9
Die wachsende Stadt: Sendling
und Sendling-Westpark
Ein geschichtlicher Überblick
12
Soziales Miteinander groß geschrieben:
Bayerns erste Senioren-Wohngemeinschaften
im geförderten Wohnungsbau
16
Vor der Sanierung kommt der Umzug –
soziales Management im großen Stil –
Beispiel für die Betreuung durch die GWG München
Interview mit den Mietern der GWG
Brigitte und Manfred Körper in Berg am Laim
GWG Projekte
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Hansastraße 150, 152 -156
Kössener Straße 1- 9, 2 - 6
22
Hinterbärenbadstraße 17, 21, 25, 29
Rattenberger Straße 21- 25
26
Rattenberger Straße 20, 22
Alpspitzstraße 5, 7
28
Fernpaßstraße 29 - 37
Hinterbärenbadstraße 65, 67
32
Alpspitzstraße 8
Badgasteiner Straße 3
34
Fernpaßstraße 27, 27a, 27b
36
Badgasteiner Straße 2
Fernpaßstraße 36
38
Krünerstraße 74 - 88
42
Garmischer Straße
Wettbewerb
6
7
Sendling und
Sendling-Westpark
An wenigen Stadtteilen lässt sich der dramatische Wandel
Münchens nach dem Zweiten Weltkrieg so deutlich ablesen
wie an Sendling-Westpark. Wo Felder und Äcker der umliegenden Bauernhöfe lagen, stehen heute grüne Wohnquartiere
mitten in der Stadt. Viele Häuser entstanden ab den Fünfziger
Jahren des letzten Jahrhunderts, Wohnungen mit einfachen
Kohleöfen, Kohlebadeöfen und teilweise sogar ganz ohne
Bäder – von Wärmedämmverbundsystemen oder Solarkollektoren ganz zu schweigen. Auch wenn die Architektur dieser
Zeit längst eine Renaissance erfährt, beschränkt sich die Begeisterung der Kunsthistoriker und Denkmalpfleger zumeist
auf repräsentative Bauten mit schlanken Profilen und klaren
Linien. Von der Schönheit eines heute unzeitgemäßen Lebens
am Minimum ist nie die Rede.
Schicht für Schicht zeigen sich die ambivalenten Sedimente
des Wirtschaftswunders, angefangen mit ihren einfachen
Häusern, die einzig und alleine dazu dienten, die Wohnungsnot zu mildern, bis hin zu ihren Vorzügen, den weitläufigen
Siedlungen, längst eingebettet in großzügige Grünanlagen,
mit Bäumen, die selbst schon Zeitzeugen sind.
So ist also Grün eine Konstante von Sendling-Westpark. Und
was würde zu diesem Thema besser passen als der grandiose
Landschaftspark gleichen Namens, entstanden 1983 für die
IGA, die Internationale Gartenbauausstellung. Vom Mittleren
Ring in zwei Teile geteilt, ist der Park mit seinen rund 60.000
Quadratmetern Grün, seinen Biergärten, seinem See-Café
und den Wegen und Wiesen ein einziger Segen. Landschaftsarchitekt Peter Kluska schuf eine weitläufige Landschaft mit
künstlichen Moränenhügeln, die allen etwas bietet:
Spaziergängern und Grillfreunden, Joggern und Familien,
Rosenfreunden und Hobby-Gärtnern. Im Park mischen sich
Münchens Nationen und Gesellschaftsschichten.
In vielem ist das Gelände ein Gegenstück zu den gutbürger lichen Parkanlagen an der Isar. Der Westpark ist ein weitaus
aktiveres Freizeitparadies: für Volleyballer und Freizeitkicker,
Walker, Rodler und Radler, Akrobaten und Schachspieler. Mit
seinen Theateraufführungen, dem sommerlichen Freiluftkino
an der Seebühne und seinen zahllosen Bürger- und Kinderfesten bildet der nun über 25 Jahre alte Park das Rückgrat eines
ganzen Stadtviertels.
Jetzt, da der Mittlere Ring an der Garmischer Straße unter tunnelt und verkehrsberuhigt wird und damit Lärm und Emissionen weitgehend verschwinden, treten die Vorzüge des
Stadtteils noch deutlicher in den Vordergrund: seine zentrale
Lage und sein geradezu unglaubliches Grün, das trotz aller
Modernisierungen und Neubauten erhalten bleibt – ja,
kräftiger denn je ins Blickfeld treten wird. Sendling-Westpark
ist hier grün, unglaublich grün.
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Die wachsende Stadt:
Sendling und
Sendling-Westpark
782 wird das Bauerndorf Sendling zum
ersten Mal erwähnt. Es waren Dörfer
auf dem Weg nach Wolfratshausen, fast
bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, als
München nach Süden blickte und an
der Isarhangkante Ober-, Mitter- und
Untersendling für sich entdeckte, als
Zufluchtsorte für die grassierende Woh-
nungsnot. Das heutige Sendling-Westpark existierte zu der Zeit noch gar
nicht!
„München hat nur einen Gottesacker
vor dem Sendlinger Thore“, schreibt
Karl Baedecker 1846 in seinem „Handbuch für Reisende in Deutschland und
dem Österreichischen Kaiserstaate“.
Eine „große Anzahl an Denkmälern
erinnert an Heimgegangene.“ Bemerkenswert ist dem Vater der Reisebuchliteratur aber auch der Weihbrunnen,
„errichtet 1831 zum Andenken an die
am Christtage 1705 bei Sendling für das
Fürstenhaus gefallenen Oberländer Bauern.“ Natürlich gibt es keine Geschichte
von Sendling ohne die Sendlinger Mordweihnacht – aber die Geschichte ging
weiter. Oder sollte man sagen: an den
Dörfern am Südrand der bayerischen
Hauptstadt weitestgehend vorbei?
Wer gegen 1890 den beschwerlichen
Weg über die spätere Lindwurmstraße
auf sich genommen hatte, stand noch
inmitten von Äckern, die später, ganz
langsam, Mietskasernen, Wohnblöcken
mit Kleinwohnungen für Arbeiter und
Handwerker, sowie Industrieanlagen
wichen. Der heutige Stadtbezirk 6
wurde durch den Südbahnhof erschlossen. Lagerhäuser entstanden, 1876 der
Schlachthof und 1910 die Großmarkthallen, um die sich weitere Läden und
Geschäfte ansiedelten. Bis in die Zwanziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts
prägten Wohnblöcke für Geringstverdiener das Bild von Sendling. Der alte Ortskern hoch über der Isar mit der Alten
Sendlinger Kirche St. Margaret wird erst
am 1. Januar 1877 Teil von München
und damit auch die Felder und Wiesen
weiter westlich davon – das viel spätere
Sendling-Westpark.
Ausschnitt Stadtkarte von 1929 mit
der ersten städtebaulichen Planung
des damals noch landwirtschaftlichen
Geländes
9
Nach dem Zweiten Weltkrieg füllen sich
die Lücken im Gewebe der Stadt. Mittendrin die GWG München mit einem
immensen Bauprogramm und einer ungeheuren Verantwortung: Wohnraum
zu schaffen für Menschen unterer
Schichten. 1951 betrug der Anteil der
Sozialwohnungen am Neubauvolumen
85 Prozent, ein Wert, der in den beiden
folgenden Jahren auf rund 45 Prozent
fällt. Die Siedlungen dieser Zeit zeichnen
sich durch äußerste Sparsamkeit bei der
Ausstattung aus. Der eigentliche Luxus
liegt zwischen den Häusern: großzügige
Grünflächen, wie sie heute selten
geworden sind. Von 1952 bis 1964 entstand entlang der Krüner Straße – auf
einem bislang überwiegend landwirtschaftlich genutzten Gelände – eine
Großsiedlung mit 226 Häusern und
1.742 Mietwohnungen sowie 90 Eigentumswohnungen. Ihre „Schlichtbauweise“ brachte „langfristig enorme
Probleme bei der Instandhaltung und
Modernisierung“ mit sich, schrieb Uli
Walter bereits vor fast 20 Jahren in seiner Geschichte der GWG (Sozialer Wohnungsbau in München, 1993, S. 109).
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Doch es gab wenig Alternativen. 1957
wurde München Millionenstadt – der
Druck wuchs aus Freiflächen Gewerbegebiete zu machen und auf Äckern
Wohnraum für all die Menschen zu
schaffen, die es nach Süden zog. München prosperierte und wurde spätestens
mit der Olympiade 1972 zur viel gepriesenen „Weltstadt mit Herz“.
Heute kaum noch in Erinnerung ist die
Zeit, in der zur Verkehrsberuhigung der
Innenstadt Umgehungsringe geschaffen
wurden. In dieser Zeit wurde auch die
Garmischer Straße Teil des Mittleren
Luftbildaufnahme der GWG-Siedlung 1961 (oben),
Blick über das landwirtschaftlich genutzte Gelände
1912 (unten)
Rings. Dass das Teilstück vom Luise-Kiesselbach-Platz Richtung Westpark eben
diesen Verkehr aufnahm und das Wohnen erheblich veränderte, liegt auf der
Hand. Dass nun ein Tunnel den Oberflächenverkehr der Garmischer Straße aufnehmen soll, zeigt, in welche Richtung
sich die Kräfte verschoben haben. Die
„autogerechte Stadt“ muss sich nun
legitimieren. Der Tunnel bietet Chancen,
das vom Verkehr zerstückelte Quartier
neu zu fassen. Mit einem großen städtebaulichen Sanierungsprogramm will
die GWG München den Wohnwert der
angrenzenden Siedlung steigern. Der
Stadtbezirk 7, wie Sendling-Westpark
offiziell heißt, ist auf dem Weg, eines
der angenehmsten Quartiere der Bayerischen Landeshauptstadt zu werden, das
hohe Lebensqualität und zentrale Lage
verbindet.
Sendling liegt südlich der Ludwigsvorstadt und Isarvorstadt.
Der Stadtteil grenzt an die S-Bahnlinie im Westen und umschließt die Isar, inklusive Flaucher, im Osten. Der Mittlere Ring
führt direkt durch den Stadtteil. Der südwestlich in München
gelegene Stadtteil Sendling-Westpark erstreckt sich von der
Schwanthalerhöhe (Westend) und Laim im Norden bis nach
Obersendling im Süden. Die Ostgrenze bildet die S-Bahn-Linie
nach Wolfratshausen. Im Westen wird der Stadtteil durch
die Fürstenriederstraße begrenzt. Sendling-Westpark ist direkt
über die U6 an das städtische Verkehrsnetz angebunden.
Statistisches Amt der Landeshauptstadt München
Die nachfolgenden Daten beziehen sich auf den gesamten
Stadtbezirk 6 Sendling und 7 Sendling-Westpark
(Stand: 2008, Angaben ohne Gewähr).
Fläche
Sendling und Sendling-Westpark erstreckt sich über eine
Fläche von knapp 393 Hektar.
Wohngebäude mit Gaststätte „Krüner
Stube“ Fernpaßstraße 1956/57
Bevölkerung
Im 6. und 7. Stadtbezirk wohnen 37.940 Menschen.
Der Anteil der Seniorinnen und Senioren über 65 Jahre
beträgt ca. 14,1 Prozent. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen bis 15 Jahre beträgt ca. 11,2 Prozent.
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Soziales Miteinander groß
geschrieben: Bayerns erste
Senioren-Wohngemeinschaften
im geförderten Wohnungsbau
Ein Novum: Bayerns erste Senioren-Wohngemeinschaften im
geförderten Wohnungsbau befinden sich in Sendling-Westpark – ein einmaliges Kooperationsprojekt von GWG München
und Caritas. Ein Jahr lang hat der Sozialverband und die GWG
München Info-Abende und Veranstaltungen abgehalten und
die Bewohnerinnen und Bewohner bei den ersten Schritten in
den neuen Lebensabschnitt unterstützt.
Zwei Senioren-Wohngemeinschaften im geförderten Wohnungsbau zu errichten heißt nicht nur komplett barrierefrei
zu bauen, es heißt auch, der sich wandelnden Gesellschaft mit
ihren neuen Lebensformen einen baulichen Rahmen zu schaffen. Dass an der Hinterbärenbadstraße Alt und Jung in einem
Gebäude zusammenfinden zeigt, welches Potenzial einer im
Schnitt älteren und bunteren Gesellschaft innewohnt. Aus der
Großfamilie von einst wurde eine Mehr-Generationen-Gesellschaft, die sich hier ganz selbstverständlich treffen kann.
Im Juni 2008 wurde die erste der beiden Wohngruppen für
Senioren eröffnet. Dietmar Bock, Kaufmännischer Geschäftsführer der GWG München, umriss den Gedanken der
WGplus – Wohnen in Gemeinschaft plus Service, wie folgt:
„Die GWG München möchte ihre Mieterinnen und Mieter –
wenn möglich – ein Leben lang begleiten. Jeder soll, wenn er
es wünscht, so lange wie möglich in seiner Wohnung verbleiben können, auch wenn es zu gesundheitlichen und körper lichen Einschränkungen kommen sollte. Begleitung heißt für
uns auch, Hilfestellungen zu organisieren“ (GWG Journal
Sonderausgabe, Oktober 2008, S. 4). Was aber verbirgt sich
konkret hinter diesem Serviceangebot? „Grundgedanke der
WGplus ist, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner eine
Wohnung teilen, in der die individuellen Bereiche keine Wünsche offen lassen und die Gemeinschaftsräume ein zusätzliches Angebot darstellen“ (GWG-Journal Sonderausgabe,
Oktober 2008, S. 15).
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Luftbild Sendling-Westpark 2009
Garmischer Straße – Mittlerer Ring (oben links),
Ohlstadter Straße (unten links),
dazwischen von oben nach unten:
Heiterwanger Straße, Hinterbärenbadstraße
und Krüner Straße (Baustelle)
von links nach rechts:
Fernpaßstraße, Badgasteiner Straße, Alpspitzstraße,
Rattenberger Straße
Bild vorherige Seite:
Garmischer Straße Blickrichtung Nord
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Wie präzise dieses Projekt auf die Gesellschaft antwortet, zeigt
Horst W. Opaschowski’s Studie „Deutschland 2030. Wie wir
in Zukunft leben“ (2008). Dort schreibt der Zukunftsforscher,
dass der Wunsch nach Gemeinschaft trotz verstärkter Individualisierung ungebrochen ist: „Alle unter einem Dach – aber
jede(r) für sich. Eine ebenso kommunikative wie individualistische Form des Wohnens, die Alleinsein ermöglicht und Verlassensein verhindern hilft.“ Auch wenn Opaschowski dezidiert
die Senioren-WG im Auge hat, lassen sich ebenfalls Bezüge
herstellen zum neuen, außerfamiliären Dialog der Generationen.
Das Sanierungsgebiet
Sendling-Westpark
Es geht noch weiter. Im Zeitvergleich der letzten Jahre ist beispielsweise feststellbar: „Die Bürger richten sich auf eine neue
Häuslichkeit ein, auf das Zuhausesein im Vertrauten“, resümiert Opaschowski und schließt: „Immer mehr besinnen sich
auf die Familie und die eigenen vier Wände als Hort der Stabilität“. Vor diesem Hintergrund rückt der selbstbestimmte Umgang mit Alter, Gebrechen und Gemeinschaft in das Zentrum
auch der künftigen Sozialordnung.
Hilfe als Angebot, Gemeinschaft als Option, Freiheit als Grundvoraussetzung – so ließe sich die Grundidee einer SeniorenWohngemeinschaft beschreiben, als freiwillige Gemeinschaft,
die Kontakte bietet und Austausch, aber immer darauf beruht,
dass Menschen selbstbestimmt zusammenkommen. Eine
solche Gemeinschaft duldet auch Rückzug, wenn es einzelne
Mitglieder wünschen.
Zusammenleben auf engem Raum, mit der Möglichkeit, sich
hin und wieder auszuklinken – dieses ambivalente Verhältnis
von Öffnung und Rückzug signalisiert bereits der breite, lange
Südbalkon vor allen sechs Apartments. Er verbindet zu einer
baulichen Einheit, ist jedoch durch leichte Trennwände geteilt
und dadurch vom Nachbarn nicht direkt einsehbar.
14
9
9
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aße
Dank ihrer Ausrichtung nach Süden, zum grünen Innenhof,
laden sich die individuellen Wohnräume mit Licht und Sonne
auf. Hier haben die Bewohner alles im Blick und nehmen
Anteil am Leben der Gemeinschaft draußen. Ob die Kinder
nicht auch stören, wenn sie durch den Garten laufen und krakeelen? „Nicht unbedingt“, meint der zuständige Projektleiter
der GWG München, „wer hier einzieht, tut das freiwillig – es
kommen auch nur die, die wirklich wollen“. Genau in dieser
Freiwilligkeit liegen die Chancen einer Wohnform, die manche
als junge Menschen schon erlebt haben.
renb
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raße
Garm
ische
Jede Gemeinschaftswohnung beinhaltet eigenständige Apartments mit eigener Nasszelle und Kleinküche, und zusätzlich
Gemeinschaftseinrichtungen wie große Wohnküche, Wohnraum und angrenzende Loggia. Dazu kommen Pflegebad
und Waschraum sowie ein zusätzliches Zimmer für Gäste, oder
notwendig werdendes Betreuungspersonal.
Hint
erbä
8
Krüner
Stra
ße
GWG Projekte
1 Hansastraße
Kössener Straße
Seite 18
5 Alpspitzstraße
Badgasteiner Straße
Seite 32
2 Hinterbärenbadstraße
Rattenberger Straße
Seite 22
6 Fernpaßstraße
Seite 34
Seite 26
7 Badgasteiner Straße
Fernpaßstraße
Seite 36
3 Rattenberger Straße
Alpspitzstraße
8 Krünerstraße
Seite 38
4 Fernpaßstraße
Hinterbärenbadstraße
Seite 28
9 Garmischer Straße
Seite 42
Heiterwanger Straße
Hinterbärenbadstraße
2
4
3
2
Zil
ler
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lst
ra
ße
Rattenberge
Alpspitzstraße
r Straße
7
Badgasteiner Straße
Fernpaßstraße
7
3
5
Krüner Straße
Kössener Straße
1
Kössener Straße
1
Hansa
straße
7
4
6
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Bianca Pittroff, Manfred Körper, Brigitte Körper,
Roswitha Kirchmayr und Fredi Bauer (von links nach rechts)
Vor der Sanierung
kommt der Umzug –
soziales Management
im großen Stil –
Beispiel für die
Betreuung durch die
GWG München
Interview mit den Mietern
der GWG Brigitte und
Manfred Körper in Berg
am Laim
Seit Generationen lebt Familie Körper in einer Wohnung der
GWG München, Brigitte Körper ist dort sogar geboren. Schon
ihre Mutter wohnte dort und die Großmutter. Doch Ende des
Jahres wird das in den Dreißiger Jahren errichtete Haus mit
seinen Kleinstwohnungen ohne Bad abgerissen.
Mit Hilfe der GWG München hat Familie Körper eine moderne
Wohnung in ihrem Viertel gefunden. In der Hausverwaltung
berät sie das Team der GWG München: Roswitha Kirchmayr,
Bianca Pittroff und Fredi Bauer.
Wie fühlen Sie sich, kurz vor dem Umzug?
Manfred Körper: Gut.
Brigitte Körper: Sehr gut, wir freuen uns schon so.
Auf den Umzug?
Manfred Körper. Weniger, der ist ja Arbeit. Aber auf die neue
Wohnung.
Wer packt bei Ihnen?
Manfred Körper: Alle beide.
Brigitte Körper: Es hat sich wirklich viel angesammelt nach
35 Jahren.
Manfred Körper: Aber es kommt auch viel weg.
Was verändert sich für Sie?
Brigitte Körper: Alles. Die neue Wohnung ist zwölf Quadratmeter größer, unsere alte hatte 58 Quadratmeter und fünf
Zimmer. Das Wohnzimmer war früher eine Wohnküche, denn
in der Wohnung lebten damals neun Menschen. Jetzt leisten
wir uns endlich neue und größere Möbel. Es musste ja alles
sehr klein sein.
Jetzt haben Sie dann 70 Quadratmeter ...
Brigitte Körper: ... und Warmwasser und eine Zentralheizung.
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Wobei half Ihnen die GWG München?
Manfred Körper: Sie unterstützten uns in vielen Dingen, zum
Beispiel beim Bewilligungsverfahren, beim Wohnungsamt und
in vielen persönlichen Gesprächen.
Roswitha Kirchmayr: Herr Bauer organisiert den Umzug, falls
ein Umzugsunternehmen gewünscht wird. Wenn die Mieter
den Umzug selber machen wollen, erhalten sie bei Rückgabe
der alten Wohnung 500 Euro. Wenn Möbel angepasst werden
müssen, schicken wir einen Schreiner.
Fredi Bauer: Zusätzlich werden alle notwendigen Anschlüsse,
zum Beispiel für Waschmaschine, Geschirrspüler und so weiter
von unseren Firmen erledigt.
Familie Körper empfängt in der früheren Wohnküche ihrer
bisherigen Wohnung. Getäfelte Wände, Eckbank mit Blick auf
Anrichte. Auf dem Tisch liegt ein Stadtplan. Manfred Körper
deutet auf eine Straße. „Wir ziehen jetzt dahin. Ins Erd geschoss.“ Und zu seiner Frau: „Deine Mutter wohnt hier.“
Brigitte Körper nickt. „In der Wohnung könnte ich alt werden.
Die haben wir angeschaut und gewusst: die ist es.“
Auch wenn Sie umziehen, Erinnerungen bleiben.
Brigitte Körper: Selbstverständlich, ich bin ja in der Wohnung
geboren, hier aufgewachsen. Meine Großmutter hat hier
schon gewohnt, meine Mutter – und jetzt wir. Darum wollen
wir ganz in der Nähe bleiben und bei der GWG, weil wir hier
nur Gutes erlebt haben.
Das war ja quasi Ihr Haus ...
Brigitte Körper: ... ja, kann man so sagen. Mein Sohn wohnt ja
auch bei der GWG. Er hat die gleiche Meinung zur Betreuung
und würde nie in eine andere Gegend ziehen. Wir haben
Grün, ein Einkaufszentrum, die U-Bahn. Wir bräuchten gar
kein Auto.
Manfred Körper: Das Schöne ist auch, dass unsere neue
Wohnung einen Garten hat.
Bewirtschaften Sie den Garten selber?
Manfred Körper: Wir haben einen schönen Rasen, große
Bäume, Beete legen wir nicht mehr an.
Manfred Körper: Die Jungen haben die alte Siedlung als Starthilfe genutzt, erst eine kleine, billige Wohnung bezogen, dann
geheiratet und eine große neue gesucht.
Brigitte Körper: Aber es gibt auch noch alte Mieter, meine Mutter zum Beispiel, die ist 83. Und wir gehören jetzt auch schon
zu den Alten. Wenn wir wieder in ein so ein tolles Haus ziehen,
können wir zufrieden sein.
Alle haben sich geholfen?
Manfred Körper: Alle, die vom vorderen Eingang und die vom
hinteren. Eine gute Gemeinschaft. Und keiner hat sich ausgeschlossen gefühlt.
Konnten Sie sich die neue Wohnung eigentlich aussuchen?
Manfred Körper: Wir haben eine gefunden, die uns gefällt,
und Frau Pittroff hat sich dahintergeklemmt, dass wir sie auch
bekommen. Die Damen von der GWG München haben sich
sehr für uns eingesetzt.
Haben Sie im neuen Haus schon alte Bekannte getroffen?
Manfred Körper: Ja sicher, da sind einige, die auch umgesetzt
wurden. Die kenne ich von früher.
Brigitte Körper: Eine alte Freundin hat mich gleich umarmt und
sagte, wie schön es ist, dass wir wieder zusammenkommen.
Frau Kirchmayr, wie unterstützen Sie die Mieter?
Roswitha Kirchmayr: In allen Belangen, ob Antragstellung
beim Amt für Wohnen und Migration, oder bei Bedarf auch
bei den verschiedenen Sozialbehörden. Wir unterstützen sie
aber auch ganz praktisch bei der Umsetzung in die neue
Wohnung und geben hierzu Ratschläge.
Wir bemühen uns immer, für jeden das Passende zu finden.
Niemand kommt in eine Wohnung oder eine Gegend, die ihm
nicht zusagt. Und bei der Familie Körper haben wir es auch
geschafft.
Inzwischen ist Familie Körper eingezogen und lebt sich in
ihrem neuen Zuhause langsam ein.
… aber das haben Sie früher getan?
Brigitte Körper: Freilich, unser Garten war früher auf vier Parteien aufgeteilt. Irgendwann wollten die anderen keine Gärten
mehr, weil sie zu alt wurden, oder keine Zeit mehr dafür hatten. Dann haben wir etwas mehr Miete gezahlt und unseren
Garten Stück für Stück vergrößert. Da haben wir fast keinen
Urlaub mehr gebraucht.
Manfred Körper: Man kam aus der Stadt und setzte sich ins
Grüne, konnte grillen und entspannen.
Brigitte Körper: Eine Idylle!
Wie ist denn der Zusammenhalt im Viertel?
Brigitte Körper: Hoch. Aber früher war es noch stärker, da
waren wir wie eine Familie. Da hat der Nachbar gewusst, wenn
einer krank war und hat vorbeigeschaut und was besorgt. Aber
es hat sich verändert. Viele sind weggezogen oder gestorben.
Wir sind die letzten. Die Jungen wollen keinen Altbau.
Familie Körper zieht in ihre neue
Wohnung ein
17
Modernisierung und
Aufstockung
Hansastraße 150,
152 - 156
Kössener Straße 1- 9,
2-6
Große Bäume, Kinderspielplatz, freundliche Holzverschalung des obersten neu
geschaffenen Geschosses. Die Wohnanlage an der Hansastraße sieht aus, wie
eben errichtet. Tatsächlich stammt sie
aus den Sechziger Jahren und wurde von
2000-2003 aufwändig modernisiert.
Dazu baute sie das Münchner Architekturbüro Michael Morschek zunächst in
den Rohbauzustand zurück, wechselte
betagte Elektroinstallationen und Rohrlei-
tungen aus, bevor es sich daran machte
100 moderne, energetisch ertüchtigte
Wohnungen mit neuen zeitgemäßen
Zuschnitten zu errichten, inklusive neuer
Bäder, Schallschutz zwischen den Wohnungen und Wärmedämmverbundsystem an der Fassade. Ruoff Landschaftsarchitekten aus Ottobrunn bei München
ergänzten die bauliche Großmodernisierung durch eine zeitgemäße Planung der
Gartenanlagen und neue Pflanzungen.
18
Nordteil – Altbestand vor der Modernisierung
Südteil – Innenhof, rechts das Haus
an der Kössener Straße
Nordteil – Gebäude mit Aufstockung
nach der Modernisierung
Grundrissbeispiel vor (oben) und
nach (unten) der Modernisierung
19
Blick in den Innenhof
Kössener
Stra
Hansa
straße
ße
Freiflächenplan Südteil
20
Adresse
Hansastraße 150, 152 - 156
Kössener Straße 1- 9, 2 - 6
Architektur
Architekturbüro Michael Morschek
München
Freiraumplanung
Ruoff Landschaftsarchitekten
Ottobrunn
Wohnungen
Hansastraße 150, Kössener Straße 2 - 6
18 geförderte Wohnungen
18 freifinanzierte Wohnungen
Hansastraße 152 - 156
30 freifinanzierte Wohnungen
Kössener Straße 1- 9
4 geförderte Wohnungen
30 freifinanzierte Wohnungen
Flächen
Hansastraße 150, Kössener Straße 2 - 6
Wohnfläche gesamt
2.417 m²
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
67 m²
Hansastraße 152 - 156
Wohnfläche gesamt
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
Kössener Straße 1- 9
Wohnfläche gesamt
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
Garten- und Straßenansicht
Kössener Straße
1.784 m²
59 m²
1.926 m²
57 m²
Baukosten
Hansastraße 150, Kössener Straße 2 - 6
Gesamt
3.023.828,- c
Hansastraße 152 - 156
Gesamt
1.868.744,- c
Kössener Straße 1- 9
Gesamt
2.164.414,- c
Fertigstellung
August 2001 Hansa-, Kössener Straße
Mai 2002
Hansastraße
April 2003
Kössener Straße
21
Ökologische
Modernisierung
Hinterbärenbadstraße
17, 21, 25, 29
Rattenberger Straße
21- 25
Fünfgeschossige Bauten an der Hinterbärenbadstraße sowie ein dreigeschossiges Haus an der Rattenberger Straße,
Satteldächer und eine Vielzahl von
Kleinstwohnungen um einen grünen
Innenhof. So präsentierte sich die
Wohnanlage vor ihrer umfangreichen
Modernisierung.
1954/1955 als fünfgeschossige, abgetreppte, dem gekrümmten Lauf der Hinterbärenbadstraße folgende Anlage
errichtet, entsprachen ihre vielen Kleinwohnungen zur Jahrtausendwende
nicht mehr zeitgemäßen Anforderungen
an Ökologie und Wohnstandards. Sie
verfügten weder über Wärme- noch
über Schallschutz, ihre Beheizung
erfolgte über Einzelöfen. Sogar Bäder
fehlten teilweise – Grund genug für die
GWG München, die gesamte Anlage
grundlegend zu modernisieren und
22
Hinterbärenbadstraße vor der
Modernisierung
Ansicht Fassade nach der
Modernisierung
Alter Baumbestand mit Holzdecks
Wohnküche
Bad
Wohnküche
Bad
Wohnküche
Bad
Kammer
Kammer
Abst.
Zimmer
Schlafzimmer
Schlafzimmer
Zimmer
Zimmer
Wohnküche
Bad
Im Rahmen dieser umfassenden Modernisierung wurde zwischen 2002 und
2005 in drei Bauabschnitten die gesamte Gebäudetechnik grundlegend
erneuert, hochgedämmte Fenster eingebaut, sowie ein Wärmedämmverbundsystem an der Fassade installiert und
Letzteres durch transluzente energiespeichernde Elemente an der Südfassade ergänzt. Die Wärmeversorgung
erfolgt über einen Brennwertkessel
sowie ein eigenes Blockheizkraftwerk.
Warmwasser liefert darüber hinaus eine
thermische Solaranlage. Photovoltaikelemente auf dem Dach liefern Solarstrom, der direkt in das öffentliche
Stromnetz eingespeist wird.
Abst.
Schlafzimmer
Schlafzimmer
Zimmer
Hinterbärenbadstraße 21
Balkon
Nebeneingang
Balkon
Wohnen/Schlafen
Abs
Wohnen/Schlafen
Flur
Bad
Balkon
Flur
Küche
Bad
Balkon
Schlafen
Abs
Küche
Abs
Küche
Wohnen
Wohnen
Flur
Schlafen
Flur
Bad
Laubengang
Aufzug
Hinterbärenbadstraße 21
neu
Grundriss Erdgeschoss, vor (oben) und
nach der Modernisierung (unten)
Küche
Nebeneingang
energetisch zu ertüchtigen. Als „Leuchtturmprojekt“ im Rahmen des Programms „Experimenteller Wohnungsbau – Ökologische Modernisierung“ der
Obersten Baubehörde im Bayerischen
Staatsministerium des Inneren war es
das Ziel der Planer, eine Vielzahl gängiger Komponenten energiesparender
Technik zu kombinieren, um sie auf ihre
Effizienz zu überprüfen.
Abs
Bad
Schon von weitem ist der Wandel der
Anlage sichtbar. Erst gelb, dann rot,
dann blau und schließlich grün. So farbenfroh leuchten heute die Fassaden
der ökologisch modernisierten Häuser
an der Hinterbärenbadstraße. Noch ein
Fingerzeig auf den hohen Ausbaustandard der Anlage, welche die Vorgaben
der Wärmeschutzverordnung von 1995
um 30 Prozent unterschreitet.
23
Die Dachauer Architekten Otto Klär
Ingenieure stockten alle Häuser um ein
Geschoss auf und verbanden jeweils
zwei Treppenhäuser über einen vorgestellten Treppenturm mit Laubengang
und Aufzug, so dass alle Wohnungen
barrierefrei erreichbar wurden. Neben
den optimierten Wohnungsgrundrissen
steigern neue nach Süden ausgerichtete
Balkone den Wohnwert erheblich. Die
Stahlbalkone, als statisch unabhängige
Ständerkonstruktion, vermeiden Wärmebrücken.
Damit nicht genug: Jutta Giessel,
Münchner Landschaftsarchitektin, gestaltete die Grünflächen mit den alten,
großen Bäumen völlig neu: Wege und
Spielflächen, Holzdecks und neue Sträucher unterstreichen nun ihre luftige
Weite.
Häuser und Innenhof bilden längst eine
Einheit. Es entstand ein gelungenes
Ensemble für alle Menschen, die hier
leben. Auch die GWG München und
ihre Planer gingen nicht leer aus. 2005
erhielten sie beim Wettbewerb Ehrenpreis für guten Wohnungsbau „Wohnen
im Alter und vorbildliche Sanierung“
eine von fünf lobenden Erwähnungen.
Ein Modellprojekt, in der Tat!
Hinte
rbäre
nbad
stra
ger Straße
Rattenber
ße
Freiflächenplan
24
ße
Rattenberger Stra
Hinterbärenbadstraße
Adresse
Hinterbärenbadstraße 17, 21, 25, 29
Rattenberger Straße 21-25
Architektur
Architekten Otto Klär Ingenieure
Dachau
Freiraumplanung
Jutta Giessel Landschaftsarchitekten
München
Bauleitung
Architekten Otto Klär Ingenieure
Dachau
Wohnungen
108 geförderte Wohnungen
Flächen
Wohnfläche gesamt
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
Baukosten
Gesamt
5.646 m²
10.596 m²
10.091 m²
52 m²
11.970.000,- c
Förderprogramm
1. Förderweg; Förderprogramm
Energieeinsparung (FES) der
Landeshauptstadt München
Auszeichnung
Lobende Erwähnung beim Ehrenpreis
für guten Wohnungsbau – Wohnen im
Alter und vorbildliche Sanierung 2005
der Landeshauptstadt München
Fertigstellung
Juni 2002 bis Februar 2005
Weitläufige Spiel- und Grünflächen im
Innenhof
25
Modernisierung und
Aufstockung
Rattenberger Straße
20, 22
Alpspitzstraße 5, 7
Das Haus an der Rattenberger Straße
aus dem Jahr 1955 wurde vom Münchner Architekturbüro Michael Morschek
um zwei Geschosse aufgestockt, die
Wohnungen vergrößert, die Erschliessung durch zwei Aufzugstürme neu
organisiert und das Gebäude mit einem
Wärmedämmverbundsystem sowie Isolierverglasung energetisch ertüchtigt.
Die ursprünglich 18 mit Gas-, Holz- oder
Kohleeinzelöfen beheizten Wohnungen
ließen jeden zeitgemäßen Komfort vermissen und verfügten teilweise noch
nicht einmal über Bäder. Ziel war ein
barrierefreies Haus mit guten energetischen Werten. Dazu wurde eines der
drei Treppenhäuser abgerissen und so
zusätzlicher Wohnraum gewonnen. Für
die beiden neuen Geschosse in Poren beton musste zunächst das Fundament
durch Niederdruckinjektionen tragfähig
gemacht werden.
Die nun komfortablen 20 Wohnungen
verfügen über Balkone zur Gartenseite,
die unter einem weit auskragenden
Dach vor der Witterung geschützt sind.
Dank oben genannter Dämmung und
Anschluss an das städtische Fernwärmenetz verfügt das Gebäude nun über
ausgezeichnete energetische Werte.
Die Gestaltung der Freiflächen übernahm das Münchner Büro Teutsch-RitzRebmann Landschaftsarchitekten.
Das Haus an der Alpspitzstraße wurde
ebenfalls in den Rohzustand zurückversetzt, grundlegend saniert und um zwei
Geschosse aufgestockt. Dank zweier
neuer Turmbauten für die beiden Treppenhäuser und einem Aufzug konnte
auch das Innere modernen Anforderungen gemäß gestaltet werden. Die
Wohnungen sind nun alle barrierefrei
erschlossen, zwei Apartments können
sogar Rollstuhlfahrer aufnehmen. Für
zeitgemäßen Komfort sorgen Schallschutzmaßnahmen, für niedrige
Betriebskosten ein Wärmedämmverbundsystem sowie der Anschluss an
das städtische Fernwärmenetz.
26
Rattenberger Straße
Garten- und Straßenansichten
Rattenberger Straße
Alpspitzstraße
Adresse
Rattenberger Straße 20, 22
Alpspitzstraße 5, 7
Architektur
Architekturbüro Michael Morschek
München
Freiraumplanung
Teutsch-Ritz-Rebmann
Landschaftsarchitekten, München
Bauleitung
Peter Zeitler Ingenieurgesellschaft mbH
München
Wohnungen
Rattenberger Straße 20, 22
20 geförderte Wohnungen
Alpspitzstraße 5, 7
29 geförderte Wohnungen
Flächen
Rattenberger Straße 20, 22
Wohnfläche gesamt
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
Alpspitzstraße 5, 7
Wohnfläche gesamt
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
1.512 m²
1.986 m²
1.278 m²
77 m²
1.804 m²
2.303 m²
1.278 m²
62 m²
Baukosten
Rattenberger Straße 20, 22
Gesamt
3.034.339,- c
Alpspitzstraße 5, 7
Gesamt
3.907.945,- c
Förderprogramm
EOF
Alpspitzstraße
Garten- und Straßenansichten
Fertigstellung
Oktober 2005
Oktober 2006
Rattenberger Straße
Alpspitzstraße
27
Neubau
Fernpaßstraße 29 - 37
Hinterbärenbadstraße
65, 67
Was kluge Architektur zu leisten vermag
ist an der Ecke Hinterbärenbad- und
Fernpaßstraße zu besichtigen: Neubauten von Franke Rössel Rieger Architekten rahmen einen grünen Hof mit
mächtigen Bäumen. Im Norden, an der
Hinterbärenbadstraße, liegt die sogenannte Kooperationseinrichtung mit
zwei Kinderkrippen, zwei Kindergartengruppen, sowie einer Hortgruppe für
zusammen rund 100 Kinder, darüber die
zwei Seniorenwohngemeinschaften mit
ihren elf Apartments und zwei Arztpraxen. Ein Experiment – eines, das Schule
machen könnte. Denn, nachdem die
Großfamilie nicht mehr existiert und
auch die Kleinfamilie der Nachkriegszeit
mehr und mehr durch offenere Formen,
Patchwork-Familien und Lebenspartnerschaften ersetzt wird, bildet dieses
Ensemble einen modernen, gemeinsamen Raum für Jung und Alt.
28
Altbestand vor der Sanisierung
Ansicht Fernpaßstraße (links) und
Hinterbärenbadstraße (rechts)
Von außen mag man das dem Haus
nicht ansehen. Ein großer, kompakter
Baukörper steht da, errichtet als mono lithische Massivbaukonstruktion mit
wenigen Details. Das an die städtische
Innenhof mit Blick auf die Balkone der
Wohngruppen im 2. und 3. Obergeschoss
Gem. Bad
Waschr. Gast
Betreuung
Gem. Küche
Loggia
Treppenhaus
Gemeinsames
Wohnzimmer
Wohnung 5 Wohnung 4
Wohnzimmer
Aufzug
Diele
Wohnung 3 Wohnung 2
Schlafzimmer
Bad
Wohnung 1
Arztpraxen
Bad
Bad
Bad
Schlafzimmer
Fernwärmeversorgung angeschlossene
Haus mit seinen hochgedämmten
Außenmauern aus Porenbeton liegt
mit seinen Verbrauchswerten rund ein
Drittel unter den in der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2008 genannten
Richtwerten. Dazu trägt auch seine
nach Norden geschlossene Fassade bei.
Nach Süden hingegen öffnet sich das
Haus ganz der Sonne mit großzügigen
Balkonen.
Wohnzimmer
Schlafzimmer
Bad
Schlafzimmer
Wohnung 2
Grundriss der Senioren-Wohngruppe
im 3. Obergeschoss
1
3
2
Grundrissbeispiel eines Apartments
1 Wohn-/Schlafraum
2 schwellenloser Zugang zum Balkon
3 Bad/WC mit bodengleicher Dusche
Auf zwei Etagen liegen sogenannte
Wohngruppen mit Individualbereichen:
20 Quadratmeter große Apartments,
bestehend aus kombiniertem Wohnund Schlafraum, einer kleinen Küche
und Duschbad mit bodengleicher Dusche
sowie Balkon. Hinzu kommen Gemeinschaftsräume, wie großes Wohnzimmer
mit angrenzender West-Loggia, Küche
und behindertengerechtes Badezimmer
mit freistehender Badewanne. Zusätzlich
gibt es ein Zimmer für Besucher oder
Betreuungspersonal. In Zusammenarbeit
mit der Caritas sind einzelne Dienstleistungen abrufbar – von Einkaufs- und
Botengängen über „Essen auf Rädern“
bis hin zur umfangreichen Versorgung.
Immer wieder fasziniert der Blick über
die großzügigen Grünflächen mit Mietergärten, Wegen und einem Spielplatz,
die die Landschaftsarchitektin Irene
Burkhardt schuf.
29
Die Kraft der Reihung, an dem Gebäude
an der Fernpaßstraße ist sie zu besichtigen. Einfache Elemente, sauber gefügt
und gestapelt, ergeben eine großzügige,
ungemein moderne Architektur. Mit
ihren abstrakten, vertikalen Wellen aus
vor- und zurückspringenden Bauteilen
moduliert die Fassade den Straßenraum
der Fernpaßstraße. Zum Garten hingegen mit der darunterliegenden Tiefgarage wirken die großzügigen Balkone
wie Logen.
Die 38 Wohnungen, alternierend 3- und
4-Zimmer, sind vollständig barrierefrei
erschlossen und wurden, ebenso wie
der Stirnbau mit der Kooperationseinrichtung und den Senioren-Wohngemeinschaften, von Franke Rössel Rieger
Architekten als monolithischer Massivbau errichtet. Zum energetischen Konzept gehört der Anschluss ans Fernwärmenetz der Stadt München. Extensiv
begrünte Flachdächer binden die Häuser
an den parkähnlichen Innenhof mit seinem wertvollen Baumbestand ein, der
weitgehend erhalten werden konnte.
Der Neubau erhielt den Ehrenpreis für
guten Wohnungsbau, Wohnen im Alter
und vorbildliche Sanierung 2010 der
Landeshauptstadt München in der
Kategorie „Ehrenpreis – Wohnen im
Alter, öffentlich gefördert“.
30
Innenhof mit großzügigen Grün- und
Spielflächen (oben),
Ausschnitt Freiflächenplan (unten)
Fernpaßstraße
Hinterbären
badstraße
Adresse
Fernpaßstraße 29 -37
Hinterbärenbadstraße 65, 67
Architektur
Franke Rössel Rieger Architekten
München
Freiraumplanung
Irene Burkhardt Landschaftsarchitekten
München
Bauleitung
Sellack Architekten Ingenieure
München
Wohnungen
38 Wohnungen
11 Wohneinheiten in 2 Senioren-Wohngemeinschaften
2 Arztpraxen
Flächen
Wohnfläche gesamt
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
Nutzfläche Praxen
Nutzfläche Kooperationseinrichtung
Baukosten
Gesamt
3.287 m²
6.844 m²
8.276 m²
67 m²
327 m²
1.004 m²
11.527.005,- c
Förderprogramm
Kompro A
Ansicht Fernpaßstraße (oben),
Ansicht Hofseite mit Mietergärten (unten)
Auszeichnung
Ehrenpreis für guten Wohnungsbau,
Wohnen im Alter und vorbildliche
Sanierung 2010 der Landeshauptstadt
München
Fertigstellung
April 2008
Juni 2008
Fernpaßstraße
Hinterbärenbadstraße
Sonstiges
5-gruppige Kooperationseinrichtung für
insgesamt 99 Kinder, erstellt für und verkauft an die Landeshauptstadt München
31
Modernisierung und
Aufstockung
Alpspitzstraße 8
Badgasteiner Straße 3
Ein 14 Meter hoher Turm an der Alpspitzstraße, Laubengänge sowie zwei
neue Geschosse prägen das Bild des
modernisierten Hauses aus den Fünfziger Jahren. Wie zuvor bei den Häusern
an der Rattenberger- und Alpspitzstraße
gelang dem Münchner Architekten
Michael Morschek ein barrierefreies
Gebäude, das zeitgemäßen Komfort
und moderne Grundrisse mit guten
energetischen Eckdaten verbindet, dank
Wärmedämmverbundsystem sowie Isolierverglasung und, auch hier, Anschluss
an das Fernwärmenetz der Stadt.
Alpspitzstraße
Altbestand vor der Modernisierung
Zunächst wurde das Haus in den Rohbauzustand zurückversetzt und durch
Betoninjektionen der Grund für die Lasten zweier neuer Geschosse vorbereitet.
Die nun 28 Wohnungen werden über
Laubengänge barrierefrei erschlossen.
Als Modellversuch wurden hier die
Installationsleitungen in Schächten vor
der Fassade verlegt. Das ermöglicht
Reparaturen an den Leitungen vom
Laubengang aus und verhindert Schallbrücken zu den Wohnungen.
Seine Mischung aus kleinen Einzimmerwohnungen bis hin zu 3- und 4-Zimmerwohnungen macht das Haus flexibel für
verschiedene Zielgruppen.
Auch hier gestaltete das Münchner
Landschaftsarchitekturbüro Teutsch-RitzRebmann alle Grünanlagen und Freiflächen.
Modern wirkt das Haus an der Badgasteiner Straße, und doch steht hier kein
Neubau. Zwei neue Geschosse mit
jeweils vier Wohnungen in Porenbetonbauweise und ein vorgesetztes Treppenhaus mit Aufzug und Laubengängen
haben dem Bestandsgebäude ein völlig
neues Gesicht verliehen. Selbstbewusst
hat der Münchner Architekt Michael
Morschek auch das Innere des Hauses
neuen Zeiten angepasst. Die vollständig
barrierefrei erreichbaren, unterschiedlich
großen Wohnungen verfügen nun über
zeitgemäßen Komfort.
32
Ansicht Straßenseite (Mitte) und
Gartenseite (unten)
nbadstraße
Hinterbäre
Alpspitzstraße
Badgasteiner Straße
Badgasteiner Straße
Altbestand vor der Modernisierung
Adresse
Alpspitzstraße 8
Badgasteiner Straße 3
Architektur
Architekturbüro Michael Morschek
München
Freiraumplanung
Teutsch-Ritz-Rebmann
Landschaftsarchitekten, München
Bauleitung
Ingenieurbüro Bernd Karl
Schwabmühlhausen
Wohnungen
Alpspitzstraße 8
28 geförderte Wohnungen
Badgasteiner Straße 3
20 geförderte Wohnungen
Flächen
Alpspitzstraße 8
Wohnfläche gesamt
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
1.860 m²
2.236 m²
1.543 m²
66 m²
Badgasteiner Straße 3
Wohnfläche gesamt
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
Baukosten
Alpspitzstraße 8
Gesamt
Badgasteiner Straße 3
Gesamt
1.235 m²
1.585 m²
1.033 m²
62 m²
3.697.667,- c
2.690.679,- c
Förderprogramm
KomPro A
Fertigstellung
Juni 2008
Oktober 2009
Alpspitzstraße
Badgasteiner Straße
Ansicht Straßenseite (Mitte) und
Grundriss 1. Obergeschoss – unterschiedliche Wohnungstypen (unten)
33
Neubau
Fernpaßstraße 27,
27a, 27b
Entlang der Krünerstraße entwarfen die
Architekten von Blauwerk Architektenpartnerschaft elegante Wohnungen mit
Mietergärten und filigranen Balkonen.
Die Anlage mit 42 unterschiedlich großen Wohneinheiten – zwischen zwei
und vier Zimmern – zeigt, wie sich
ökologische und ökonomische Anforderungen an modernen Wohnungsbau
perfekt ergänzen.
Altbestand vor der Sanierung
Mittels monolithisch gemauertem, hochwertigem Porenbeton und der Wärmeversorgung über die Fernwärme-Übergabestation in der Haupt-Heizzentrale
Fernpaßstraße unterschreitet die GWG
München mit diesem Gebäude die
Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2007 um zehn Prozent.
Auf dem Flachdach der Wohnanlage
entstand eine 30 KWp-Photovoltaikanlage mit kristallinen Modulen, die
Strom in das Netz der Stadtwerke
München einspeist.
Kompakte Baukörper und klare Gliederung verleihen der Anlage besondere
ästhetische Qualitäten, die mit dem
hohen Wohnwert korrespondieren.
Mietergärten und parkähnliche Freiflächen mit ihrem herrlichen Baumbestand
lassen zentrales Wohnen im Grünen
Wirklichkeit werden.
Balkondetail (oben), Ansicht Krüner Straße mit
Terrassen und Mietergärten (unten)
34
Fernpaßstraße
Krüner St
raße
Adresse
Fernpaßstraße 27, 27a, 27b
Photovoltaikanlage auf der gesamten
Dachfläche
Architektur
Entwurfsplanung
Architekturbüro Kern + Schneider,
München
Architekten Partnerschaft Blauwerk,
München
Ausführungsplanung
mw konzept Gesellschaft GmbH
München
Freiraumplanung
Irene Burkhardt Landschaftsarchitekten
München
Bauleitung
Taub Architekten
München
Wohnungen
42 geförderte Wohnungen
Flächen
Wohnfläche gesamt
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
Baukosten
Gesamt
2.469 m²
3.379 m²
3.512 m²
59 m²
7.104.800,- c
Förderprogramm
EOF
Fertigstellung
Juli 2010
Sonstiges
Unterschreitung der EnEV 2007
um 10 Prozent
Freiflächenplan (oben), Grundrissausschnitt 1. Obergeschoss (unten)
35
Modernisierung und
Neubau
Badgasteiner Straße 2
Fernpaßstraße 34
Altbestand Straßenseite
Wie energieeffizient kann eine zeitgemäße Modernisierung erfolgen, wie
wirtschaftlich – und vor allem welche
Rolle kann der nachwachsende Baustoff
Holz dabei in Zukunft spielen? Fragen
dieser Art bewegen Prof. Hermann
Kaufmann und seinen Lehrstuhl für
Holzbau an der Technischen Universität
München, der in der GWG München
einen aufgeschlossenen Partner für
umfassende Studien fand. Erste Untersuchungen der fünf Bauten zwischen
Badgasteiner- und Fernpaßstraße ergaben ein recht heterogenes Bild. Die
Häuser aus den Fünfziger Jahren waren
bautechnisch, energetisch und wegen
steigender Ansprüche an zeitgemäßen
Wohnkomfort völlig veraltet. Anstatt
aber die Massivbauten mit ihren je drei
Geschossen (im Freiflächenplan mittig
und rechts) einfach abzureißen und
durch Neubauten zu ersetzen, sollte
ihre Primärstruktur so weit wie möglich
erhalten bleiben. Hieraus ein „Leuchtturmprojekt“ zum Einsatz von Holzkonstruktion bei der Modernisierung vom
Wohnungsbestand zu machen, war die
Geburtsstunde dieses teilweise durch
die Deutsche Energie-Agentur (dena)
geförderten Modellvorhabens.
Altbestand Gartenseite
Freiflächenplan
FN2
FN2
FN2
FN2
FN2
FN2
Die eigens gegründete ARGE Kaufmann.Lichtblau Architekten, München
entwickelte ein Konzept, das Bestandsgebäude durch vorgefertigte Fassadenelemente aus Holz und Glas energetisch
ertüchtigt. Die Elemente werden vor
die bereits vorhandene Tragstruktur
gehängt. Die Holzeinkleidung verspricht
TN1
TN1
TN1
FB4
FB1
FB1
FB1
FB4
FB4
FB3
FB3
FB4
FB4
FB1
HK
900/700/100
FN2
FB1
FN2
HK
900/600/100
TB1
FB6
FB6
TB1
Glas
FB3 Ost
Glas
16 15 14 13 12 11 10
9
8
7
6
5
4
FB3 Ost
TB1
Glas
3
2
FB6
FB6
TB1
Glas
FB3 Ost
FB6
TB1
FB6
Glas
1
Grundriss Gebäude an der Badgasteiner Straße (gedreht)
36
FN2
FB3
Nach eingehender Untersuchung wurde
entschieden, dass das alte Bestandsgebäude an der Fernpaßstraße nicht zu
sanieren ist und durch einen Neubau in
Holz ersetzt werden soll. Dieser soll die
Vorteile der Holzbauweise mit seiner
guten Ökobilanz, geringer Wandstärke
bei hervorragenden Wärmedämmwerten, seiner kürzeren Bauzeit durch Vorfertigung und durch das angenehme
Raumklima, bei diesem als Passivhaus
geplanten Gebäude, nutzen.
Vielleicht kann dieses Projekt zum Türöffner für modulare Holzbauweisen bei
der Modernisierung in ganz Deutschland werden. Die GWG München
jedenfalls hat einen Anfang gemacht.
Badgasteiner Straße
Hinterbärenbadstraße
Fernpaßstraße
kurze Bauzeit, hervorragende ÖkoBilanz und hohe Qualität und soll die
Potenziale des Holzbaus bei der Erneuerung des Gebäudebestandes zeigen.
Dank Aufstockung um ein Geschoss
und umfassender Modernisierung der
Häuser an der Badgasteiner Straße
gewinnt die GWG München rund
50 Prozent mehr Wohnraum. Auch das
ist Nachhaltigkeit.
Adresse
Badgasteiner Straße 2
Fernpaßstraße 34
Architektur
Kaufmann.Lichtblau Architekten
München
Freiraumplanung
Stefan Kalckhoff
Landschaftsarchitekt BDLA
München
Bauleitung
Kaufmann.Lichtblau Architekten
München
Wohnungen
36 Wohnungen
Flächen
Wohnfläche gesamt
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
Baukosten
Gesamt
2.925 m²
5.041 m²
4.366 m²
81 m²
11.361.488,- c
Förderprogramm
KfW verschiedene, FES Landeshauptstadt München „Niedr. Wärmeenergiebedarf“, dena-Modellvorhaben
„Niedrigenergiehaus im Bestand“,
EU-Förderung snowcluster
Sonnenstandsstudie
(im Vordergrund Fernpaßstraße)
Fertigstellung
voraussichtlich September 2011
Ansicht Badgasteiner Straße
37
Neubau
Krünerstraße 74 - 88
Hier ist der Wandel mit Händen zu greifen. An der Ostseite der Garmischer
Straße ersetzt die GWG München die
bestehenden Gebäude aus den 1950er
Jahren, die heutigen Anforderungen an
Ausstattung, Komfort, Zuschnitt und
Ökologie nicht mehr genügen, durch
moderne Neubauten. „Der heutige Bauzustand der bestehenden Gebäude und
deren nicht mehr zeitgemäße Wohnungsgrundrisse rechtfertigen bei einer
städtebaulichen Sanierung keine Modernisierung des Bestandes“, so der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung vom Januar 2003. Ihre mächtigen
Bäume und Baumgruppen auf rund
42.000 Quadratmetern im Herzen der
Siedlung bleiben freilich bestehen. Sie
werden in Zukunft ein Grünband formen, den sogenannten Anger. Während
der Mittlere Ring eingehaust wird, entsteht parallel dazu ein modernes Quartier, das die Vorzüge der vorhandenen
Struktur und ihren hohen Grünanteil
bewahrt, ja sogar weiter ausbaut.
Altbestand
Westansicht (oben) und Ostansicht (unten)
38
Luftbild alter Gebäude bestand
(Garmischer Straße links,
Krünerstraße unten)
Perspektische Darstellung der Gebäude
„Der Ersatz der vorhandenen Zeilenstruktur unter Verwendung der vorhandenen Bauräume war von Anfang an
naheliegend“, schreiben die Münchner
zam – Zurmöhle Architekten in ihrer
städtebaulichen Studie. „Trotz erheblicher Beeinträchtigung durch den Mittleren Ring ergeben sich insbesondere in
der ‚zweiten Reihe’ im Osten wertvolle
Zwischenräume, die durch den Wechsel
von gepflegten Rasenflächen und großvolumigen, raumbildenden Bäumen
geprägt sind.“ Die Stadtplaner schlugen
also vor, im Zentrum des Neubaugebietes einen durchgängigen grünen Anger
anzulegen. Und genau das wird geschehen.
Nachdem als Grundlage für die Arbeit
der GWG München, sowohl 2002/2003
ein städtebaulicher Rahmenplan, als
auch ein Grünordnerisches Konzept
erstellt und 2004 ein erster Planungsworkshop durchgeführt wurde, zeigten
sich die großen Potenziale des Gebietes.
Schnell wurde deutlich, dass die vorhandenen dreigeschossigen Bauten durch
viergeschossige mit größerer Bautiefe
ersetzt werden müssen, um mehr
Wohnfläche zu schaffen und gleichzeitig
die wertvollen Naturdenkmäler, die
Bäume, zu erhalten. Tiefgaragen unter
den Gebäuden werden zudem die Parkplatznot lindern.
Bald werden geschlossene Häuserzeilen
die Siedlung zum Mittleren Ring abschirmen, in deren Mitte ein grünes Paradies
entsteht, samt „Baumhäusern“, wie
die Architekten sie nennen – stoffbespannte, frei stehende Balkontürme vor
den eigentlichen Bauten. Dort können
sich die Bewohner ungestört inmitten
der großen, alten Bäume aufhalten.
39
Glasfaserkabel, Satellitenkopfstation,
Fußbodenheizung und keramischer
Bodenbelag: Die Ausstattung ist hervorragend. Sie wird ermöglicht durch eine
kluge, Kosten sparende Bauweise,
welche die Zahl der Bauteile reduziert
und standardisierte Elemente einsetzt.
Dank hochdämmender, monolithischer
Bauweise, dem Anschluss an das Fernwärmenetz der Stadt München ergänzt
durch eine thermische Solaranlage
auf dem Dach, wird die, für die Fußbodenheizung erforderliche, vergleichsweise niedrige Vorlauftemperatur von
35 Grad erreicht.
Schon heute werden die Grundzüge der
neuen Siedlung deutlich: ihr grünes Herz
wird in Sendling-Westpark erhalten und
eine Anlage wird entstehen, die zeitgemäßes Wohnen mit hoher Wohnqualität
verbindet.
Gar
misc
her
S
traß
e
Studien zur Gestaltung der Balkone
Hint
erbä
renb
a
Krünerstra
ße
Freiflächenplan des Gebietes östlich der
Garmischer Straße
40
dstra
ße
Garm
ische
r Str
aße
Hinte
rbäre
nbad
straß
e
Krüners
traße
Adresse
Krüner Straße 74 - 88
Architektur
Franke Rössel Rieger Architekten
München
Freiraumplanung
Teutsch-Ritz-Rebmann
Landschaftsarchitekten, München
Bauleitung
Taub Architekten
München
Wohnungen
71 geförderte Wohnungen
Balkon
6,66 m2
Wohnen
21,99 m2
Wohnen
21,99 m2
Schlafen
16,76 m2
Schlafen
15,86 m2
Diele/AB
14,90 m2
Kochen
8,10 m2
Kinder
14,21 m2
4 Zi, 98,5 m²
Diele/AB
12,43 m2
Bad
5,65 m2
Kochen
11,93 m2
Bad
5,65 m2
5 Personen
WC
2,17 m2
Kind
11,08 m2
4 Zi, 92,2 m²
Kind
12,57 m2
4 Personen
Bad
5,65 m2
Kind
11,08 m2
Kochen
8,16 m2
keine
Terrasse !
KIWA
16,99 m2
1,10/1,40
1,10/1,40
4,0 m
Tiefgarage
Tiefgar
1 Zi, 38,8 m²
W 54
W 55
1,50
1,50
OKFFB +0,02 = 538,85 ü.NN
B
Schlafen
10,92 m2
Wohnen/Schlafen
22,05 m2
Fahrräder
W 57
Wohnen/Schlafen
22,92 m2
Wohnen/Schlafen
22,03 m2
14.021.000,- c
Wohnen
15,43 m2
Kochen
8,10 m2
Kochen
8,10 m2
Bad
5,65 m2
1 Zi, 42,6 m²
2 Zi, 43,1 m²
Kochen
8,10 m2
Bad
5,65 m2
W 52
Kochen
8,10 m2
Bad
5,65 m2
Bad
5,65 m2
1 Zi, 38,8 m²
Bad
5,65 m2
W 58
Bad
5,65 m2
Kind
11,97 m2
Kochen
8,10 m2
Diele/AB
8,46 m2
Wohnen
22,00 m2
Wohnen
22,00 m2
Schlafen
16,02 m2
3 Zi, 74,2 m²
Förderprogramm
EOF
Kind
11,97 m2
Kochen
8,10 m2
Diele/AB
8,46 m2
Tiefpunkt Entwässerung
Baukosten
Gesamt
AB
1,05 m2
W 59
AB
1,05 m2
Wohnen
15,43 m2
2 Zi, 43,1 m²
66 m²
AB
1,05 m2
W 56
Schlafen
10,92 m2
W 51
W 53
4.663 m²
7.046 m²
6.964 m²
B
Diele/AB
3,89 m2
AB
1,05 m2
Flächen
Wohnfläche gesamt
Geschossfläche
Grundstücksfläche
Durchschnittliche
Wohnungsgröße
Fertigstellung
voraussichtlich September 2012
Schlafen
16,02 m2
3 Zi, 74,2 m²
Wohnen
22,00 m2
Schlafen
16,02 m2
Schlafen
16,02 m2
Diele/AB
8,46 m2
Rundbogen
Diele/AB
8,46 m2
3 Zi, 74,2 m²
Kind
11,97 m2
Kochen
8,10 m2
Bad
5,65 m2
Bad
5,65 m2
W 37
Rundbogen-Wohnung
Bad
5,65 m2
Bad
5,65 m2
Kochen
8,10 m2
3 Zi, 74,2 m²
Kind
11,97 m2
Kochen
8,10 m2
W 40
Bad
5,65 m2
A
Kochen
8,10 m2
Bad
5,65 m2
Kochen
8,10 m2
Kochen
8,10 m2
AB
1,10 m2
W 39
A
Wohnen/Schlafen
22,98 m2
Wohnen
22,62 m2
2 Zi, 54,1 m²
1 Zi, 39,7 m²
2 Personen
AB
1,05 m2
W 36
W 38
Wohnen
19,35 m2
Wohnen
22,57 m2
AB
1,05 m2
2 Zi, 54,1 m²
3 Zi, 67,1 m²
2 Personen
W 41
Schlafen
14,81 m2
Schlafen
14,81 m2
KIWA
12,99 m2
1,20
Kind
10,74 m2
Diele/AB
6,46 m2
1,20
Fahrräder
1,50
1,50
W 35
R
1,10/1,40
1,10/1,40
R
Bad
5,65 m2
Diele/AB
8,90 m2
Kind
11,08 m2
R
B
Bad
5,65 m2
B
R
Kochen
8,10 m2
Diele/AB
11,37 m2
Kind
11,83 m2
Kochen
8,10 m2
R
R
Wohnen/Schlafen
23,54 m2
1,5 Zi, 48,2 m²
Schlafen
14,81 m2
W 42
R
R
B
B
Schlafen
15,86 m2
4 Zi, 89,5 m²
P
Müll
ca. 43 qm
Wohnen
23,54 m2
P
C
4 m²
Grundriss Erdgeschoss (links) und
Wohngeschosse (rechts)
41
Wettbewerb
Garmischer Straße
Wettbewerbsgebiet entlag der
Garmischer Straße
Wohnen direkt am Mittleren Ring ist
seit einer guten Generation Realität.
Endlich bietet die Untertunnelung der
Garmischer Straße vom Luise-Kiesselbach-Platz (Ende der Autobahn von
Garmisch-Partenkirchen) bis zur IGABrücke/Westpark die Chance, die bestehende Siedlung aufzuwerten. Ausgangspunkt war der Stadtratsbeschluss
„Handlungsprogramm Mittlerer Ring
2001 - 2005“, der ein System aus
„Lärmschutzbausteinen“ forderte.
Zwischen Krüner- und Hinterbärenbadstraße galt es insbesondere, eine Zeilenbebauung zu entwickeln, die Wohnungen zur Sonnenseite zwar öffnet, ohne
sie jedoch dem Verkehrslärm auszusetzen. Vier Architektenteams erarbeiteten
Vorschläge, darunter die Münchner
Felix & Jonas Architekten mit Landschaftsarchitekt Mahl-Gebhard, die
Entwurf Büro Felix und Jonas
Übersichtsmodell mit Garmischer Straße
(vertikal), „Lückenbebauung“ (links),
„Spännergebäude“ (rechts)
Ansichten, Schnitte und Grundrisse
Bereich West – Lärmschutz „Lückenbebauung“ (oben)
Bereich Ost – „Spännergebäude“(unten)
42
Hint
erbä
Garm
ische
r
Straß
e
renb
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raße
Krüner Straße
Münchner Friedrich Poerschke Zwink
Architekten zusammen mit dem Landschaftsarchitekten Peter Wich, die Basler
Architekten Müller und Naegelin mit
den Züricher Vogt Landschaftsarchitekten, sowie die Augsburger Regina
Schineis, Architekten mit der Münchner
Landschaftsarchitektin Regine Keller.
Die Anforderungen waren hoch. Es galt
die Wohnqualität am Mittleren Ring an
konkreten Orten entscheidend zu verbessern und zugleich einen Katalog von
Maßnahmen zu erarbeiten, um Bauherren die „technischen Möglichkeiten zur
Verbesserung der Wohnqualität auch in
ähnlich gelagerten Fällen zu vermitteln“.
Zusammen mit dem Planungsreferat
lobte die GWG München daher ein
Fachgutachten aus, das im April 2005
konkrete Empfehlungen abgab.
Von den vier Projektteams boten zwei
„realisierbare“ Lösungen:
das Büro Müller und Naegelin mit Vogt
Landschaftsarchitekten sowie das
Büro Felix und Jonas mit den
Landschaftsarchitekten Mahl-Gebhard.
Was beide Teams verbindet: Sie schützen die westlichen, quer zum Ring
stehenden Baukörper durch filigrane
Neubauten in Nord-Süd-Richtung und
schaffen einen durchgrünten Stadtraum
mitten in München.
43
GWG München
– Wohnen in unserer Stadt
„Städte bestehen immer aus Gebäuden und Menschen“,
schreibt der Architekturhistoriker Spiro Kostof in seinem Standardwerk „Das Gesicht der Stadt“. Was banal klingt, kann
gar nicht hoch genug angesetzt werden: Menschen prägen
ihre Umgebung, sie erst bringen Leben in Häuser, Straßen und
Plätze.
München wächst. Viele zieht es in die prosperierende Metropole. Und das wird so bleiben. Einst stille Quartiere verändern
ihren Charakter und werden zu Szenevierteln, Eigentumswohnungen ersetzen Mietwohnungen und Luxuslofts verdrängen altes Gewerbe. Eine Stadt aber lebt nicht vom wirtschaftlichen Erfolg allein, die Mischung verschiedener sozialer
Gruppen, Typen, Nationen und Lebenswelten macht erst ihren
Charakter aus.
Die GWG München wächst mit den gesellschaftlichen Veränderungen. Sie hat die Herausforderung einer nachhaltigen
Sanierung des Bestandes angenommen und wird für die Bürger Münchens auch in Zukunft bezahlbaren Wohnraum anbieten. Sie wird Häuser modernisieren und neu bauen. Denn
Quartiere brauchen eine gute Mischung verschiedenster Menschen, damit sie lebendig bleiben.
44
GWG München
Heimeranstraße 31
80339 München
Tel: 089 55 11 4-0
Fax: 089 55 11 4-209
[email protected]
www.gwg-muenchen.de
GWG Städtische Wohnungsgesellschaft
München mbH
Redaktion:
Hans-Otto Kraus, Zanka Hallmann,
GWG München
Fotos:
Edward Beierle, München
Ingrid Scheffler, München
Otto Klär, Dachau
Luftbilder:
Luftbildverlag Hans Bertram GmbH,
Memmingerberg
historische Fotos: Stadtarchiv, München
historische Stadtpläne:
Kommunalreferat-Vermessungsamt,
München
Archiv GWG München
Text:
Dr. Oliver Herwig, München
Gestaltung:
Büro Roman Lorenz
Gestaltung
visueller Kommunikation,
design alliance, München
Druck:
Dietz Werbemedien, München
© GWG München Februar 2011