Jahresbericht 2014 - Special Olympics Deutschland
Transcription
Jahresbericht 2014 - Special Olympics Deutschland
Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 specialolympics.de Premium Partner von Special Olympics Deutschland Gemeinsam stark! Das deutsche Fußball-Team mit seinen Trainern vor dem Spiel im kleinen Finale gegen Portugal bei den Europäischen Spielen 2014 in Antwerpen. (Foto: SOD/ Luca Siermann) Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 Vorwort 3 5.3 Nationale Spiele 41 5.3.1 Special Olympics Düsseldorf 2014 41 5.4 Ausblick Inzell 42 1 Die strategische Ausrichtung des 5.5 Ausblick Weltspiele Los Angeles 43 Gesamtverbandes 4 5.6 Europäische Spiele Antwerpen 45 1.1 Präsidentin und Athletensprecher im Gespräch 4 5.7 Projekte 45 1.2 Special Olympics International 8 5.7.1 Europäische Fußballwoche (EFW) 45 1.3 Strategieplan 2013 - 2017 9 5.7.2 Europäische Basketballwoche (EBW) 46 1.4 Verbandsentwicklung 11 5.7.3 Deutsche Fußball-Meisterschaft der 1.5 Rhythmusänderung stärkt die strategische Werkstätten für behinderte Menschen 46 Ausrichtung von SOD 12 5.7.4 Jugend trainiert für Paralympics 46 1.6 Mitgliederversammlung 2014 14 5.7.5 Sky Stiftung 46 1.7 Die wichtigsten Ereignisse im Überblick 17 5.7.5 Gemeinsam läuft´s besser 47 2 Das ist Special Olympics Deutschland 18 2.1 Struktur 18 2.2 Organe 20 2.2.1 Die Mitgliederversammlung 20 2.2.2 Das Präsidium 20 2.3 Gremien und Arbeitsgruppen 21 2.3.1 Der Länderrat 21 2.3.2 Fachausschuss und Fachbeirat 21 2.3.3 Das Nationale Komitee 21 2.3.4 Weitere Gremien und Arbeitsgruppen 21 2.4 Die Bundesgeschäftsstelle 22 2.5 Die Unterstützer 23 3 Wir setzen uns für die Interessen von Menschen mit geistiger Behinderung ein 27 3.1 Politische Vertretung/ Kooperationen 27 3.1.1 Mitgliedschaften/ Kooperationen/ Verbandskontakte 27 3.1.2 Politische Vertretung 27 3.2 Politische Forderungen 28 4 Wir sind wichtiger Akteur auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft 30 6 Wir sind eine Alltagsbewegung, die weit über den Sport hinaus wirkt 49 6.1 Healthy Athletes® – Das Gesundheitsprogramm 49 6.1.1 Healthy Athletes® 2014 49 6.1.2 Gründung des Fachausschusses Gesundheit 50 6.1.3 Das Modellprojekt „Selbstbestimmt gesünder II“ 50 6.1.4Ausblick 51 6.2 Das Familienprogramm 52 7 Die SOD Akademie 54 7.1 Wir entwickeln Bildungsangebote und geben Kompetenzen weiter 54 7.1.1Ausblick 55 7.2 Wissenschaft 55 7.2.2Ausblick 55 8 Wir schaffen Bewusstsein für die Belange von Menschen mit geistiger Behinderung 57 9Marketing 60 9.1 Mehr als neues Design – SOD stärkt mit neuem Auftritt eigene Markenstrategie 60 9.2 Breite Bewusstseinsbildung für die Arbeit von SOD 61 9.3 Fundraising 62 4.1 Kooperationen und Netzwerke 30 4.1.1 Das Positionspapier des DOSB 30 4.1.2 Index für Inklusion 31 4.1.3 Kooperationsvereinbarungen mit Fach10Finanzen 63 verbänden des organisierten Sports 31 10.1 Finanzbericht von Special Olympics Deutschland 4.1.4 Beratung von Kommunen 31 4.2 Athleten als wichtige Akteure der Verbands- in Leichter Sprache 63 10.2 Bestätigung der Wirtschaftsprüfung 66 entwicklung: Das Athletensprecherprogramm 32 10.3 Bilanz zum 31. Dezember 2014 67 4.3 Leichte Sprache 33 10.4 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 4.4 Special Olympics Unified Sports® 33 1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2014 68 10.5 Erläuterung und Ausblick 69 5 Wir sind die Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung 25 5.1 Der Sport in den Strukturen von SOD 39 5.2 Landesspiele/ Anerkennungswettbewerbe 40 Titel: Was könnte den Slogan auf dem T-Shirt des 13-jährigen Julius Purschke vom LLC Marathon Regensburg – „Was wir alleine nicht schaffen...“ – besser vollenden als die Botschaft dieses Fotos? Aufgenommen vom Berliner Fotograf Jörg Brüggemann (OSTKREUZ) beim 100-m-Lauf (Division M05) bei den Special Olympics Düsseldorf 2014. Julius Purschke kam mit drei Sekunden Rückstand auf den Dritten ins Ziel, getragen vom Beifall der Zuschauer und gefeiert von den Helfern. Impressum: Special Olympics Deutschland e.V., Invalidenstraße 124, 10115 Berlin, Tel.: +49 (0)30 / 24 62 52-0, Fax: -19, [email protected], www.specialolympics.de. V.i.S.d.P.: Sven Albrecht, Gestaltung: martinbrombacher.de. Finanzbericht in Leichter Sprache: Ina Beyer, © SOD 2015. 1 2 Das ist Special Olympics Daniela Schadt mit den Tennis-Athleten Sebastian Becker, Theo Knut, Matthias Kirch, Michael Naujok und Susanne Steffen. (Foto: SOD/ Tom Gonsior) „Mich haben besonders die Nationalen Spiele in Düsseldorf mit ihrer Mischung aus Leistungswillen und herzlicher Freude beeindruckt. Ich erinnere mich sehr gern an meinen Besuch auf dem Veranstaltungsgelände: dort habe ich einen Tag lang erneut die begeisterte, Special Olympics eigene Atmosphäre bei den sportlichen Wettbewerben hautnah erleben können. In persönlichen Begegnungen mit Athletinnen und Athleten habe ich die große Vielfalt erlebt, die Special Olympics in der Praxis ausmacht. Auch die professionelle, ganzheitliche Betreuung der Sportlerinnen und Sportler im Gesundheitsprogramm Healthy Athletes und das Engagement der ehrenamtlich tätigen Ärzte und der vielen freiwilligen fachlichen Helfer haben mich überzeugt und beeindruckt. In all meinen Gesprächen in Düsseldorf zum Thema Inklusion hat nicht zuletzt der Unified Sport eine prominente Rolle gespielt, von dessen Strahlkraft ich mir schließlich vom Spielfeldrand aus auch ein Bild machen konnte.“ Daniela Schadt im Grußwort für die Mitgliederversammlung am 14. November 2014 2 Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde von Special Olympics, mit dem vorliegenden Jahresbericht möchten wir mit Ihnen gemeinsam auf ein eindrucksvolles Jahr 2014 zurückblicken. Großartige Veranstaltungen wie die Nationalen Sommerspiele in Düsseldorf und die Europäischen Sommerspiele in Antwerpen zeichneten dieses Jahr aus. Die herausragenden Erlebnisse dieser Veranstaltungen werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Dazu kamen drei Landesspiele, mehr als 100 Anerkennungswettbewerbe, inklusive Projekte und die Weiterentwicklung der Athleten-, Gesundheits- und Bildungsprogramme. men wie die Erstellung des Bundesteilhabegesetzes sind von größter Bedeutung für Special Olympics in Deutschland und bieten uns die Chance, mit unseren Erfahrungen sowie fachlichen Kenntnissen bei einer grundlegenden Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Behinderung mitzuhelfen. Denn Special Olympics Deutschland ist mehr als Sport. Es ist uns ein Anliegen, Menschen mit geistiger Behinderung über den Sport hinaus mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Wir wollen ihnen die Breite der Möglichkeiten anbieten, über die wir als Alltagsbewegung verfügen und die ihren Bedürfnissen entsprechen. Aufgrund von zwei großen Meilensteinen war das vergangene Jahr richtungsweisend für die Entwicklung von Special Olympics Deutschland. Trotz unserer zahlreichen Errungenschaften und der starken Entwicklung unserer Arbeit im Jahr 2014 wird Special Olympics Deutschland zusammen mit seinen Mitgliedern, Mitarbeitern, Unterstützern, Fürsprechern Mit der Neuwahl des Präsidiums bei der jährlichen und Freunden auch zukünftig in vielfältiger Weise Mitgliederversammlung verabschiedeten wir Gernot Mittler, der seit 2005 Special Olympics Deutschland als gefordert sein. Viele Menschen mit geistiger BehindePräsident vorstand und turnusgemäß nicht mehr antrat. rung bekommen immer noch täglich die gesellschaftliche Ausgrenzung zu spüren. Auf dem Weg zu einer In Dankbarkeit für seinen außerordentlichen Einsatz inklusiven Gesellschaft haben wir die ersten Schritte und sein prägendes Wirken für SOD ernannte ihn die erfolgreich bewältigt. Jetzt müssen wir mit unseren Mitgliederversammlung zum Ehrenpräsidenten. zukünftigen Bestrebungen gemeinsam den eingeschlagenen Weg weiterverfolgen und mit Hilfe des Sports Der weitere bedeutende Meilenstein stellt die Rhythmusänderung der Nationalen Spiele dar. Die Umstellung mehr Menschen mit geistiger Behinderung Chancen und auf einen vierjährigen Rhythmus der Spiele ab dem Jahr Wahlmöglichkeiten zur Partizipation am gesellschaftli2018 wurde nach einem breiten Beratungsprozess vom chen Leben verschaffen. Präsidium beschlossen. Diese Veränderung ist wichtiger Unser Dank für die bisherigen Erfolge gebührt Ihnen Bestandteil des Strategieplans von SOD und dient der allen. Sie haben auch im Jahr 2014 gemeinsam mit Stärkung der lokalen Arbeit im Interesse der Athleten vielen weiteren Unterstützerinnen und Unterstützern sowie der Etablierung des Inklusionsgedankens. zahlreiche Projekte ermöglicht und Sportlerinnen und Sportler mit geistiger Behinderung ganz selbstDarüber hinaus haben wir den Stellenwert von Special verständlich in unsere Gesellschaft einbezogen. Olympics Deutschland als Kompetenzzentrum und Schnittstelle für Inklusion innerhalb des organisierten Viel Spaß beim Lesen des Jahresberichts! Sportes ausgebaut. SOD wirkte erfolgreich an der Erstellung des Strategiekonzeptes des DOSB zur Inklusion mit. Einen entscheidenden Einfluss auf unsere Arbeit hatten im Jahr 2014 die besonderen Entwicklungen im politiChristiane Krajewski schen Umfeld unserer Organisation. Politische Maßnah- Präsidentin Sven Albrecht Bundesgeschäftsführer 3 1 Die strategische Ausrichtung des Gesamtverbandes 1 Die strategische Ausrichtung des Gesamtverbandes 1.1 Präsidentin und Athletensprecher im Gespräch Interview mit SOD-Präsidentin Christiane Krajewski und Athletensprecher Mark Solomeyer, Vizepräsident von SOD Christiane Krajewski: Die Idee von Special Olympics ist wunderbar und berührt vieles, wofür ich stehe, wie ich lebe, was ich immer vertreten habe: Selbstbestimmung und umfassende Teilhabe. Dafür stehe ich politisch und persönlich. Special Olympics passt zu mir. Ich habe mich mit den Zielen und Grundwerten der Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung vertraut gemacht und bei der Eröffnung der Nationalen Spiele in Düsseldorf auch ein wenig gefühlt, was es bedeutet, dabei zu sein – für die Athleten und ihre Familien, die Mitarbeiter, die Helfer. Mark Solomeyer: Ich möchte für die Athleten da sein und mit ihnen zusammen etwas bewegen. In ehrenamtlicher Arbeit habe ich viel Erfahrung, nicht nur als Athletensprecher in Rheinland-Pfalz. Zum Beispiel bin ich Vorsitzender des Werkstattrates und vertrete 640 Mitarbeiter mit Behinderung. Und ich habe viele Ideen für uns Athletensprecher bei Special Olympics. Was verbinden Sie bei Übernahme des Amtes mit Special Olympics? Christiane Krajewski: Bei Special Olympics dient der Sport als Mittel für den Zweck, gesellschaftliche Veränderungen zu erreichen. Die Verbindung von sozialer Arbeit und Sport, diese Bündelung bei Special Olympics – das ist ein gesellschafts- 4 Christiane Krajewski, Ministerin und Senatorin a.D., wurde am 15. November 2014 von der Mitgliederversammlung von Special Olympics Deutschland in Frankfurt/Main zur neuen Präsidentin gewählt. Die Saarländerin bringt ihre Erfahrungen aus einer sehr erfolgreichen beruflichen und politischen Karriere, u.a. als Ministerin für die Ressorts Finanzen und Soziales, in ihr neues Amt ein. Sie folgt auf Gernot Mittler, der dem Verband seit 2005 als Präsident vorstand und turnusgemäß nicht mehr antrat. Er wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig zum Ehrenpräsidenten von SOD ernannt. Mark Solomeyer aus Bad Ems war Anfang Oktober 2014 vom Fachausschuss der Athletensprecher zum neuen SOD-Athletensprecher und der Mitgliederversammlung zur Wahl vorgeschlagen worden. Mit seiner Wahl zum SOD-Vizepräsidenten mit Sitz und Stimme wurde erneut die Position der Athletensprecher im Gesamtverbund von Special Olympics Deutschland gestärkt. Zuvor war der erfolgreiche Badminton-Athlet von 2011 bis 2014 Athletensprecher und Mitglied des Präsidiums von Special Olympics Rheinland-Pfalz, dem er auch weiterhin als Athletenvertreter angehört. (Fotos: SOD/ Stefan Holtzem) Was hat Sie bewogen, dieses verantwortungsvolle Ehrenamt zu übernehmen? Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 Christophe Schuler von der Stiftung Leben und Arbeiten Lilienthal schaut bei seinem Golfspiel während der Special Olympics Düsseldorf 2014 dem Ball hinterher. (Foto: SOD/ Andreas Endermann) 5 2 Das ist Special Olympics Beide ergänzen sich sehr gut. So ist Athlet Oliver Burbach (links) geborener Linkshänder und sein Unified-Partner Jörg Hader Rechtshänder. (Foto: SOD/ Luca Siermann) politischer Ansatz, den ich spannend finde. Auch die daraus resultierende Vernetzung des Verbandes ist hochinteressant. Inklusion ist das strategische Ziel des Verbandes. Wie beurteilen Sie den Stand der Dinge, vor allem bezogen auf die Inklusion im und durch den Sport? Mark Solomeyer: Special Olympics bedeutet für mich: Es ist eine Herzensangelegenheit und die Freude, unsere Athleten zu treffen. Christiane Krajewski: Der Gedanke der Inklusion hat Einzug gehalten in Politik und Gesellschaft. Das finde ich sehr gut. Nun muss Inklusion gelebt werden. Es ist wunderbar, dass sich Sportorganisationen öffnen für Menschen mit Behinderung. Mein Wunsch: Dass man diesen Prozess als Miteinander versteht, nicht als Konkurrenz. Hier agiert SOD bereits als kompetenter Partner: Ziel muss es sein, das Sportangebot für Menschen mit geistiger Behinderung im Sinne der Wahlmöglichkeit immer mehr zu erweitern. Frau Krajewski, SOD versteht sich als eine Alltagsbewegung mit ganzheitlichem Anspruch. Wie sehen Sie vor diesem Hintergrund das neue Präsidium von SOD – „ihr Team“ für die nächste Legislaturperiode? Christiane Krajewski: Wir bilden gemeinsam ein Team, das alle Herausforderungen für SOD bewältigen kann. Wieder dabei sind die sehr erfahrenen Präsidiumsmitglieder wie Bernd Conrads, Brigitte Lehnert, Thomas Gindra, Reinhild Kemper. Sie zeigen uns Neulingen, wie sie bisher gearbeitet haben und alle können davon profitieren. Aber auch wir neu gewählten Präsidiumsmitglieder, Frank Dopheide, Hubert Hüppe, Andreas Silbersack, Bettina Schilling, Kerstin Tack und ich bringen unsere profunde Lebens- und Berufserfahrung in das Präsidium ein. Nicht zuletzt freue ich mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Mark Solomeyer als Athletensprecher. Ich bin sicher, wir setzen die bisher gelungene Teamarbeit fort. 6 Wir wollen die Verbindungs- und Schnittstelle zwischen den Organisationen der Behindertenhilfe und dem organisierten Sport sein und dabei die Erfahrungen und Kompetenzen für den Sport von Menschen mit und ohne Behinderung einbringen und weitergeben. Dafür gibt es bereits eine Reihe guter Beispiele und Projekte wie die Fortbildungsmodule der SOD Akademie für inklusiven Sport. Mark Solomeyer: Unser Motto bei SOD heißt „Gemeinsam stark“, und wir Athletensprecher setzen uns für mehr Teilhabe und auch für inklu- Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 Wir bilden gemeinsam ein Team, das alle Herausforderungen für SOD bewältigen kann. siven Sport ein. Ich selbst bin Mitglied in einem Sportverein – beim SV Fachbach – und nehme am Ligaspielbetrieb im Badminton teil. Aber ich würde mir insgesamt noch mehr Anerkennung und Wahrnehmung von Special Olympics in den Sportvereinen in Deutschland wünschen. Was ist aus gesamtgesellschaftlicher Sicht vordringlich zu tun, und wie können sich Organisationen wie SOD in diesen Prozess einbringen? Christiane Krajewski: Ich halte es mit dem Grundsatz global denken, lokal handeln. Es muss alltäglich sein, selbstverständlich, dass unterschiedliche Menschen gemeinsam Sport treiben. Das soll nicht auf der Funktionärsebene, sondern muss an der Basis stattfinden. Es braucht Ressourcen, und es braucht die Bereitschaft von Menschen dazu. SOD setzt sich ja nicht nur auf dem Gebiet des Sports intensiv für Inklusion ein, sondern auch in den Bereichen Gesundheit, Familie, Bildung und Freizeit. Dieser ganzheitliche Ansatz ist wichtig, wenn wir in den kommenden Jahren auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft weiter vorankommen wollen. Uns geht es dabei auch um eine noch stärkere Interessenvertretung unserer Athleten resp. von Menschen mit geistiger Behinderung in der Gesellschaft, wo wir uns konkret – ich denke da z.B. an das Bundesteilhabegesetz – einbringen werden. Mark Solomeyer: Das ist ja das Tolle an Special Olympics, dass es mehr als Sport ist! Dazu gehört auch das Athletensprecher-Programm. Frau Krajewski, Sie haben vorhin von Teilhabe und Selbstbestimmung gesprochen. Das ist genau das Thema von uns Athletensprechern. Wir reden bei SOD mit, zum Beispiel beim Strategieplan. Wir machen auch selbst Vorschläge. Da ist künftig noch viel mehr drin, die Athleten können so viel! Das haben wir ja in Düsseldorf bei den Nationalen Spielen gesehen. Worin bestehen aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen in der nächsten Zeit? Christiane Krajewski: Das ist ganz klar die weitere Stärkung der Basis. Die Arbeit der Landesverbände sollte nachhaltig gefördert und gestützt werden. An dieser Entwicklung werde ich mich aktiv beteiligen. Daneben kommt es darauf an, SOD sowohl auf der europäischen Ebene als auch gegenüber der Zentrale in den USA gut zu positionieren. Da bieten die Weltspiele in Los Angeles 2015 gute Gelegenheiten für Gespräche. Mark Solomeyer: Auch bei uns geht es um die Länder. Wir wollen in jedem Landesverband aktive Athletensprecher in den Vorständen und bei der Arbeit vor Ort haben. Mir ist auch eine bessere Kommunikation wichtig. Wir wollen noch mehr direktes Feedback von den Athleten bekommen. Dazu werden wir uns im Athletensprecher-Ausschuss austauschen und im nächsten Jahr einige Ideen ausprobieren. Worauf freuen Sie sich in Ihren neuen Ämtern? Christiane Krajewski: Auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Präsidium in den nächsten Jahren, die Wege, die wir gemeinsam gehen und auf Begegnungen mit Menschen, die sich dem Anliegen der Inklusion verschrieben haben. Ich freue mich auf Spiele, bei denen die Athletinnen und Athleten mutig ihr Bestes geben; ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihren Familien, den vielen Helfern und all unseren Unterstützern in der Wirtschaft, im Sport, in der Politik und in der Gesellschaft. Mark Solomeyer: Auf die Zusammenarbeit mit den Athleten und auf viele neue Freunde. Ich wünsche mir, dass wir auch in Europa noch mehr zusammenwachsen mit den Athletensprechern und dass wir bei SOD auch in den kommenden Jahren diese tolle Zusammenarbeit mit den Athletensprechern weiter führen können - mit dem Blick auf Nationale Spiele und den Fachausschuss Athletensprecher mit den Athletensprechern der Landesverbände. 7 1 Die strategische Ausrichtung des Gesamtverbandes 1.2 Special Olympics International – auf dem Weg zur größten inklusiven Sportorganisation der Welt SO erreicht in seinen 7 Kontinentalverbänden mehr als 4,5 Millionen Athleten 2014 haben mehr als 94.000 Sportwettbewerbe in 170 Ländern stattgefunden. Europa-Eurasien Nord-Amerika Ostasien Mittlerer Osten & Nordafrika Afrika Lateinamerika Afrika SO führte im Jahr 2014 ca. 139.000 kostenlose Gesundheitsuntersuchungen durch. AsienPazifik Die Arbeitsmaterialien des Young Athletes Program wurden in 6 weitere Sprachen übersetzt, u.a. in das Arabische. SOD ist Teil der weltweit größten Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung. Mittlerweile trainieren über 4,5 Millionen Athleten in 170 Ländern. Allein im Jahr 2014 fanden 94.000 Wettbewerbe weltweit statt. Special Olympics demonstriert jeden Tag, wie wie Sport Einstellungen verändern und das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung fördern kann. Dabei spielt der Unified Sport eine immer bedeutendere Rolle. Schon heute trainieren und spielen mehr als 850.000 Menschen nach dem Special Olympics 8 3,6 Millionen Jugendliche und junge Erwachsene engagieren sich in den Jugendprogrammen von SO Zahlreiche afrikanische Regierungsvertreter kamen zum ersten Forum mit dem Thema Behinderung zusammen, an dessen Organisation SO maßgeblich beteiligt war Weltweit trainieren 850.000 Menschen nach dem Unified Sports®-Konzept Unified Sports® Konzept. Special Olympics ist die einzige Organisation weltweit, die ein inklusives Wettbewerbsangebot in einer Vielzahl von Sportarten von der lokalen bis hin zur internationalen Ebene anbieten kann. Special Olympics ist aber auch die größte Gesundheitsorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung. Im Jahr 2014 wurden rund 139.000 Untersuchungen in 130 Ländern durchgeführt. Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 Moritz Glotz liefert einen starken Klassifizierungslauf bei den Europäischen Spielen 2014 in Antwerpen ab. (Foto: SOD/ Luca Siermann) 1.3 Strategieplan 2013 - 2017 – dafür steht SOD Die Aufgabe von Special Olympics ist es, Kindern und Erwachsenen mit geistiger Behinderung durch ganzjähriges, regelmäßiges Sporttraining und Wettbewerbe in einer Vielzahl von (olympischen) Sportarten dauerhaft die Möglichkeit zu geben, körperliche Fitness zu entwickeln, Mut zu beweisen, Freude zu erfahren und dabei Begabungen, Fähigkeiten und Freundschaften mit ihren Familien, anderen SO Athleten und der Gemeinschaft zu teilen. Special Olympics Deutschland verschafft somit Zugangs- und Wahlmöglichkeiten zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Dies reicht von wettbewerbsfreien Angeboten über die Teilnahme an Sportarten bis hin zu inklusiven Angeboten. Menschen mit geistiger Behinderung können aus diesem Angebot selbstbestimmt nach eigenen Interessen, Bedürfnissen und Wünschen auswählen. Ihnen sollen verschiedene Orte (Institutionen, Behindertensportvereine, (wohnortsnahe) Sportvereine) offen stehen. Neben der individuellen Förderung des Menschen mit geistiger Behinderung steht die Förderung einer inklusiven Gesell- 9 2 Das ist Special Olympics Das Frauen-Fußballteam der Hephata Werkstätten Mönchengladbach schloss die Rückrunde bei den Special Olympics Düsseldorf 2014 als Gruppenerster ab. (Foto: SOD/ Martin Brombacher) 10 Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 schaft im Mittelpunkt der Aktivitäten, d.h. die Gestaltung und Veränderung von gesellschaftlichen Strukturen. Special Olympics ist dabei mehr als Sport und versteht sich als Alltagsbewegung mit einem ganzheitlichen Angebot. Ein Beispiel dafür ist das weltweite Programm Healthy Athletes® zur Verbesserung von Gesundheit und Fitness, das durch Ärzte verschiedener Fachdisziplinen entwickelt und mit Leben erfüllt wird. Ein Familienprogramm und die im Jahr 2008 gegründete SOD-Akademie ergänzen und erweitern das Angebot von Special Olympics Deutschland. Special Olympics Deutschland setzt seine Ziele, d.h. Inklusion, Teilhabe und Selbstbestimmung, mit den Mitteln des Sports um. Basierend auf den internationalen Entwicklungen und SOI Vorgaben sowie Bezug nehmend auf den aktuellen Organisationsstand des Gesamtverbandes, hat Special Olympics Deutschland im Jahr 2013 einen Strategieplan für SOD gemeinschaftlich mit den Landesverbänden und seinen Gremien für die Jahre 2013-2017 entwickelt. Die regionalen und nationalen Ziele und Schwerpunkte sind dabei mit den internationalen Zielsetzungen von SOI verbunden worden und binden die strategische Ausrichtung von SOD somit in den internationalen Strategieplan ein. Als langfristige Vision sind die nachfolgenden Punkte beschlossen worden: 1. Ausgehend vom Kernbereich Sport Stärkung des Profils als Alltagsbewegung mit einem ganzheitlichen Ansatz (Familie, Gesundheit, etc.). 2. SOD vertritt die Interessen von und mit Menschen mit geistiger Behinderung, damit diese sich (selbstbestimmt wann, wo, wie und mit wem) in ihrem gewohnten Umfeld regelmäßig sportlich betätigen können. 3. Positionierung als die „Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung“ in Deutschland und als ein Kompetenzzentrum für die Inklusion im und durch den Sport – Special Olympics Deutschland bietet als Verbindungsstelle zwischen den Organisationen der Behin- dertenhilfe und dem organisierten Sport seine Erfahrung und Kompetenz zum inklusiven Sport an, sensibilisiert für das Thema und begleitetet auf dem Weg zu inklusiven Sportangeboten bzw. zum inklusiven Sportverein. Die Umsetzung der strategischen Ausrichtung wird in den Handlungsfeldern Sport/ Wettbewerbe, Inklusion/ Teilhabe in der Gemeinschaft, Marketing/ Kommunikation sowie der Verbands- und Organisationsentwicklung umgesetzt. Schwerpunkte bzw. Meilensteine bei der Umsetzung des Strategieplans im Jahr 2014 nahmen zum Beispiel die Stärkung der Marke durch die Entwicklung des neuen Erscheinungsbildes, der Beschluss über die Rhythmusänderung, die Modulentwicklung in der Akademie sowie der Ausbau des Athletensprecherprogramms ein. 1.4 Verbandsentwicklung Wie ein roter Faden zieht sich das Thema der Verbandsentwicklung durch die Arbeit von SOD während des Berichtszeitraumes. Die große Aufgabe, Special Olympics in Deutschland als Kraft zu entwickeln, die mit den Mitteln des Sports die Gesellschaft im Hinblick auf Menschen mit einer geistigen Behinderung positiv verändert, betrifft die zahlreichen Betätigungsfelder und Aktivitäten. Hierzu gehört auch die angemessene Vertretung in der Landschaft der Sport- und Behindertenverbände. Gleichermaßen gehört die Schaffung eines flächendeckenden Netzes von Landesverbänden (derzeit 14 Landesverbände in 15 Bundesländern – die Gründung eines Landesverbandes MecklenburgVorpommern ist in Vorbereitung) und die Mitwirkung an deren finanzieller Absicherung (politische Kontakte/Fundraising-Workshops) zum Aufgabenfeld der Verbandsentwicklung. Auch die vereinbarte steigende Frequenz der Landesspiele trägt wesentlich zur Verbandsentwicklung in ganz Deutschland bei. 11 1 Die strategische Ausrichtung des Gesamtverbandes 1.5 Rhythmusänderung stärkt die strategische Ausrichtung von SOD Ein großer und bedeutender Meilenstein in der Geschichte von Special Olympics in Deutschland wurde in diesem Jahr durch das Präsidium beschlossen – die Rhythmusänderung der Nationalen Spiele. Seit dem Jahr 2013 arbeitet, unter der Leitung von Brigitte Lehnert, eine eingesetzte Arbeitsgruppe an der Thematik. Nach einer ausführlichen Analyse und einem Beteiligungsprozess der relevanten Gremien hat die Arbeitsgruppe schlussendlich die Empfehlung ausgesprochen, dass die Vorteile für die Gesamtentwicklung des Verbandes durch den Rhythmuswechsel überwiegen. Diese Empfehlung ist vom Nationalen Komitee bestätigt worden, so dass das Präsidium von Special Olympics Deutschland auf seiner Sitzung vom 08.10.2014 gemäß der Beauftragung durch die Mitgliederversammlung von 2013 beschlossen hat, ab dem Jahr 2018 die Spiele, Sommer wie Winter, auf einen je vierjährigen Rhythmus umzustellen. Die Änderung des Rhythmus der Nationalen Spiele geht einher mit der angestrebten flächendeckenden Durchführung von Landesspielen. Diese Veränderung ist wichtiger Bestandteil des Strategieplans von SOD und wurde insbesondere von der Basis gewünscht, um eine Stärkung der lokalen Arbeit im Interesse der Athleten zu ermöglichen und den Inklusionsgedanken voranzubringen. Die Landesspiele sind ein zentrales Element für die Entwicklung der Landesverbände von Special Olympics Deutschland. Ziel ist es, in allen Landesverbänden bis 2021 Landesspiele durchzuführen. Eine große Herausforderung hierbei stellt die Heterogenität der Landesverbände dar. Um die Entwicklung des jeweiligen Landesverbands voranzutreiben, sollen eigenständige Veranstaltungen pro Bundes- 12 land durchgeführt werden. SOD fokussiert seine Ressourcen zunächst darauf, die Landesverbände beim Aufbau von Landesspielen zu unterstützen, die bisher noch keine anbieten. Die Landesspiele sind dabei nicht nur ein zentrales Element der Entwicklung der Landesverbände, sondern auch ein wichtiges Instrument zur Umsetzung des Strategieplans mit der festgelegten Positionierung von Special Olympics als Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung, als Beratungs- und Kompetenzzentrum und als Alltagsbewegung für die Belange von Menschen mit geistiger Behinderung. Hierbei können die Landesspiele einen wichtigen Beitrag leisten und Motor für die Erreichung, folgender im Strategieplan festgeschriebener Ziele, sein: • Inklusion im und durch Sport • Förderung der Selbstvertretung von Menschen mit geistiger Behinderung • Förderung der Alltagsprogramme Healthy Athletes® und Familie • Ausbau der politischen Lobbyarbeit • Aufbau von Kooperationen mit den Landes sportbünden und den Sportfachverbänden • Stärkung der öffentlichen Wahrnehmung • Mittelbeschaffung (z.B. Sponsoren, Partner, Fördergelder) • Stärkung der Marke • Mitgliedergewinnung • Aufbau von hauptamtlichen Mitarbeiter strukturen in den Landesverbänden • Gewinnung und Bindung von ehrenamtlichen Mitarbeitern und Helfern • Flächendeckende Bildungsangebote Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 Thomas Kronfeld vom Bodelschwingh-Hof Mechterstädt e.V. läuft im Ski Langlauf-Wettbewerb dem ersten Platz entgegen. (Foto: SOD/ Tom Gonsior) Neben dem organisatorischen Aufbau von flächendeckenden Landesspielen wird die Finanzierungsfrage zentrales Thema der Rhythmusänderung sein. Zum einen tragen die Nationalen Spiele anteilsmäßig zur Finanzierung der Bundesgeschäftsstelle bei, zum anderen bringt die Rhythmusänderung einen erhöhten Organisations- und Finanzbedarf mit sich, sowohl für die Landesverbände, als auch für den Bundesverband. Um diesen erhöhten Finanzbedarf abzudecken und den Erfolg der Rhythmusänderung sicherzustellen, sind alle Gremien von Special Olympics Deutschland gefordert, sowohl im Hauptamt als auch im Ehrenamt. Im Zuge der Rhythmusänderung wird sich die Bundesgeschäftsstelle von Special Olympics Deutschland mehr und mehr zu einer Beratungsund Koordinierungsstelle für die Landesverbände entwickeln. Etliche Aspekte der zukünftigen Dienstleistungen der Bundesgeschäftsstelle finden sich im Strategieplan von Special Olympics Deutschland und den festgelegten Arbeitsschwerpunkten der einzelnen Referate wieder. Die im Jahr 2013 erarbeitete Struktur der Bundesgeschäftsstelle mit den festgelegten Verantwortlichkeiten kann die Aufgabe dementsprechend ohne eine grundsätzliche Veränderung bewältigen. Allerdings werden auch bei einem vierjährigen Rhythmus der Nationalen Spiele in allen Bereichen neue Aufgaben und Schwerpunkte hinzukommen. Aufgabe der nächsten Jahre wird es dementsprechend sein, das bestehende Konzept der Rhythmusänderung umzusetzen und das weitere Vorgehen mit den Landesverbänden abzustimmen. 13 Ministerin Andrea Nahles spricht auf der Mitgliederversammlung 2014 von SOD. (Foto: SOD/ Stefan Holtzem). 1.6 Mitgliederversammlung 2014: Neuwahlen und Grußworte von Ministerin Andrea Nahles und DOSB-Präsident Alfons Hörmann Christiane Krajewski wurde am 15. November 2014 von der Mitgliederversammlung von Special Olympics Deutschland in Frankfurt/Main zur neuen Präsidentin gewählt. Sie folgt auf Gernot Mittler, der seit 2005 der Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung als Präsident vorstand und turnusgemäß nicht mehr antrat. Er wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig zum Ehrenpräsidenten von SOD ernannt. „Die Idee von Special Olympics ist wunderbar und berührt vieles, wofür ich stehe, wie ich lebe, was ich immer vertreten habe: Selbstbestimmung und umfassende Teilhabe“, sagte Krajewski, die ihre Erfahrungen aus einer sehr erfolgreichen beruflichen und politischen Karriere in ihr neues Amt 14 einbringt. „Ich habe ein gutes Gefühl bei SOD, und möchte als Präsidentin mit dem Team die hervorragende Arbeit des bisherigen Präsidenten Gernot Mittler fortsetzen und den Verband weiter voranbringen. Ich werde mich im Sinne der Idee der Inklusion, im Sinne der Familien für Menschen mit geistiger Behinderung einsetzen.“ Zum Ersten Vizepräsident wurde Dr. Bernhard Conrads, vormals langjähriger Bundesgeschäftsführer der Lebenshilfe, wiedergewählt. Sechs neu gewählte Vizepräsidenten verstärken das Präsidium: Frank Dopheide, Geschäftsführer der Verlagsgruppe Handelsblatt, Hubert Hüppe, MdB, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages und von 2010 bis 2014 Beauftragter Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Bettina Schilling, Gesellschafterin und Geschäftsführerin der Kanzlei HPS | Hemberger Prinz Siebenlist GmbH & Co. KG., Andreas Silbersack, Vorsitzender des Landessportbundes Sachsen-Anhalt und Sprecher der Landessportbünde des DOSB und Kerstin Tack, MdB, Mitglied im Ausschuss Arbeit und Soziales des Deutschen Bundestages und Behindertenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Mit SOD-Athletensprecher Mark Solomeyer gehört dem 11-köpfigen Gremium erneut ein Athletenvertreter als Vizepräsident an. Wiedergewählt wurden die Vizepräsidenten Thomas Gindra, Diplomsportlehrer für Rehabilitation und Behindertensport in den Gemeinnützigen Werkstätten Neuss, PD Dr. habil. Reinhild Kemper, Leiterin des Bereichs Sportpädagogik/-didaktik am Institut für Sportwissenschaft der FriedrichSchiller-Universität Jena sowie Brigitte Lehnert, selbstständige Beraterin für Strategische Planung, Marketing, Werbung und Management-Consulting. Arbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles verwies in ihrer Gastrede bei der Mitgliederversammlung auf das Engagement von Special Olympics Deutschland für die Inklusion: „Special Olympics ist mit seinem breiten Sportangebot in der Fläche eine echte Alltagsbewegung und ein wichtiger Partner für all diejenigen geworden, denen Sport und Inklusion besonders am Herzen liegen. Ich danke allen Verantwortlichen, besonders dem scheidenden Präsidenten Gernot Mittler, dass sie mit großer Motivation und Nachdruck Sport für Menschen mit geistiger Behinderung ermöglichen. Gemeinsam Sport zu treiben heißt vor allem auch am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Es ist Aufgabe unserer Gesellschaft, Menschen mit Behinderung zu ermutigen, sich einzubringen und dabei zu sein - nicht nur beim Sport, sondern in allen Bereichen des menschlichen Zusammenlebens.“ In seiner letzten Rede als SOD-Präsident hatte Gernot Mittler im Rückblick auf neun Jahre Amtszeit eine mehr als positive Bilanz gezogen: „Ich sehe SOD inhaltlich und organisatorisch gut aufgestellt. Der Verband ist wichtiger Ansprechpartner der Politik und von Ministerien in den Themenfeldern Inklusion, geistige Behinderung und Sport sowie Gesundheit und ein wichtiger Akteur bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Wir verfügen mit unseren Angeboten des Gesundheitsund des Familienprogramms über Alleinstellungsmerkmale. Was den Organisationsgrad angeht, so wurde die Zahl der Mitgliedsorganisationen von 422 im Jahr 2005 auf über 1.100 erhöht. Unser Verband ist seit 2007 Mitglied im DOSB und hat Kooperationen zu den wichtigen Organisationen aus der Behindertenhilfe. Wir sind in allen Bundesländern präsent und es ist unser Ziel, unsere sportlichen Angebote noch weiter in die Fläche zu tragen“, resümierte Gernot Mittler. Besonderer Dank gebührt den turnusgemäß ausscheidenden Präsidiumsmitgliedern Rainer Bernnat, Roman Eichler, Hansgeorg Hauser, Detlef Parr sowie Fritz Wurster für ihr herausragendes Engagement und ihre großen Verdienste rund um die Entwicklung von Special Olympics. Bei einem Empfang der Stadt Frankfurt im Kaisersaal im Römer am Vorabend der Mitgliederversammlung hatte DOSB-Präsident Alfons Hörmann Special Olympics Deutschland als wichtigen Bestandteil der olympischen Familie in Deutschland gewürdigt, auf dessen Mitgliedschaft der DOSB stolz sei. In seiner Laudatio für den langjährigen SOD-Präsidenten sagte er, Gernot Mittler sei als Verbandspräsident mit seinen menschlichen Qualitäten und seinem Engagement ein Vorbild im deutschen Sport. In dessen Amtszeit habe sich SOD zu einem Verband entwickelt, dessen Erfolge Bände sprechen. 15 Björn Stöwsand vom Team Pferdesport Sachsen erreichte bei den Special Olympics Düsseldorf 2014 den 5. Platz im Reiterwettbewerb Level A. (Foto: SOD/ Andreas Endermann) 16 Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 1.7 Die wichtigsten Ereignisse im Überblick 10. – 14. Februar 2014 Bei den Special Olympics Landes-Winterspielen Bayern in Lam 2014 nehmen in 6 Sportarten 370 Athleten teil 09. April 2014 SOD-Medientag zum Thema „Inklusion im und durch den Sport“ in Düsseldorf 02. Juli 2014 SOD berichtet bei der 11. Sitzung des Sportausschusses des Deutschen Bundestages zum Stand bei der Umsetzung von Inklusion im Sport 29. April 2014 2. Präsidiumssitzung 24. – 28. Februar An den 1. Special Olympics Landes-Winterspielen Thüringen 2014 09. Mai 2014 in Oberhof/Heubach Fackellauf-Auftakt für beteiligen sich 150 die Special Olympics Athleten in 3 Sportarten Düsseldorf 2014 am Schloss Bellevue in Berlin mit Schirmherrin Ministerin Andrea Daniela Schadt Nahles verkündet, dass das Bundesministerium für Arbeit und Soziales 17. – 25. Mai 2014 die Förderung für SOD Im Rahmen der Special intensiviert Olympics European Football Week 2014 trainieren 1.000 Special 08./09. März 2014 Olympics Athleten Sitzung der Athletengemeinsam mit Profivertreter Vereinen 13. – 15. März 2014 Bei den Special Olympics Landes-Winterspielen Baden-Württemberg 2014 in Todtnauberg gehen 130 Athleten in vier Sportarten an den Start 25. März 2014 1. Präsidiumssitzung 05. April 2014 Nationale Sportkonferenz 18. Mai 2014 1. Sitzung des Länderrates 19. – 23. Mai 2014 4.800 Athleten geben in 19 Sportarten bei den Special Olympics Düsseldorf 2014 mutig ihr Bestes 02. Juli 2014 3. Präsidiumssitzung 09. – 20. September 2014 Für SOD nehmen 65 Athleten in 9 Sportarten an den Europäischen Sommerspielen 2014 von Special Olympics in Antwerpen teil 13. September 2014 Special Olympics Unified Sportfest in Hamburg mit mehr als 400 Sportlern in 5 Sportarten 26. September 2014 Sitzung des Nationalen Komitees. Das Komitee spricht an das Präsidium die Empfehlung aus den Rhythmus der Nationalen Spiele zu ändern 08./09. Oktober 2014 4. Präsidiumssitzung. Das Präsidium beschließt die Rhythmusänderung 07. November 2014 Gründung Fachausschuss Gesundheit 14. November 2014 5. Präsidiumssitzung und Länderratssitzung im Rahmen der SOD-Mitgliederversammlung 15. November 2014 SOD-Mitgliederversammlung mit Neuwahl des Präsidiums in Frankfurt /Main 20. – 23. November 2014 Leadership Konferenz von Special Olympics Europa Eurasien auf Malta 24. – 26. November 2014 30. September 2014 Beteiligung von SOD Auftakt-Pressekonferenz an den Inklusionstagen für die Special Olympics des Bundesministeriums Inzell 2015 für Arbeit und Soziales in Berlin 02. – 04. Oktober 2014 Teilnahme von SOD am Weltkongress der International Association for Disability & Oral Health in Berlin 29. November – 02. Dezember SOD erreicht im Rahmen der Special Olympics European Basketball Week 2014 etwa 700 Athleten 17 2 Das ist Special Olympics 2 Das ist Special Olympics Deutschland Special Olympics Deutschland bietet mit seinen 14 Landesverbänden in 15 Bundesländern in 1.165 Mitgliedseinrichtungen über 40.000 Menschen mit geistiger Behinderung regelmäßige Trainingsund Wettbewerbsangebote in 27 Sportarten an. Bundesweit werden pro Jahr mehr als 220 Sportveranstaltungen durchgeführt. Mit dem Gesundheitsprogramm von SOD werden jährlich über 6.000 Menschen mit geistiger Behinderung erreicht. 2.1 Struktur Das nachstehende Schaubild gibt einen Überblick über die Strukturen des Verbandes: beruft schlägt vor Fachbeirat berät Vertreter: Athleten, Familien, Sportkoordinatoren, Unified Sports®, Wissenschaft, Healthy Athletes® berät Bundesgeschäftsstelle Präsidium Fachausschüsse Sport, Healthy Athletes®, Familien, Wissenschaft, Marketing, Athleten Nationales Komitee berät (Delegierten-) Mitgliederversammlung Oberstes Gremium Länderrat (besteht aus den Vorsitzenden der Landesverbände) entsendet Delegierte entsendet Delegierte berät Landesverbände Mitgliedseinrichtungen/ Vereine 18 Bundesverbände Juristische Personen Fördermitglieder natürliche und juristische Personen Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 Mona Gillmann (FSJ Sportschule Hachen) umarmt Athletin Ana Zivkovic von der St. Valentinsschule Ruhpolding, die den 400-m Lauf der Damen gewonnen hat. (Foto: SOD/ Tom Gonsior) 19 2 Das ist Special Olympics Das neue Präsidium von Special Olympics Deutschland: (vlnr.) Vizepräsident Thomas Gindra, Vizepräsident Andreas Silbersack, Vizepräsident Frank Dopheide, Vizepräsidentin Brigitte Lehnert, Vizepräsidentin Bettina Schilling, Vizepräsidentin Kerstin Tack, MdB, Präsidentin Christiane Krajewski, der Erste Vizepräsident Dr. Bernhard Conrads, Vizepräsident Mark Solomeyer, Vizepräsident Hubert Hüppe, MdB, Vizepräsidentin PD Dr. habil. Reinhild Kemper, Vorsitzender des Länderrates Jan Zilius und Bundesgeschäftsführer Sven Albrecht. (Foto: SOD/ Stefan Holtzem). 2.2 Organe1 2.2.1 Die Mitgliederversammlung Die Mitgliederversammlung ist das oberste Organ des Verbandes. Sie setzt sich zusammen aus den von den Landesverbänden gewählten Delegierten, den Delegierten der Mitglieder auf Bundesebene, den natürlichen Fördermitgliedern sowie den Mitgliedern des Präsidiums. Die ordentliche Mitgliederversammlung findet einmal jährlich, i.d.R. im November, statt. 2.2.2 Das Präsidium Das Präsidium des Verbandes bestimmt die Vereinspolitik unter Beachtung der Beschlüsse der Mitgliederversammlung und schafft die Rahmenbedingungen für die Arbeit im Verein. Insbesondere ist es für die Umsetzung der Special Olympics-Idee in Deutschland zuständig. 1 Auf seinen vier Sitzungen im Jahr 2014 beschäftigte sich das Präsidium vorrangig mit der angestrebten Rhythmusänderung der Nationalen Spiele, der Vorbereitung auf die Nationalen Sommerspiele 2014 sowie der Vergabe der Nationalen Winterspiele 2015 und der Nationalen Sommerspiele 2016. Darüber hinaus verabschiedete das Präsidium neue Förder- und Veranstaltungsrichtlinien, sprach die Akkreditierungen für die Landesverbände aus, nominierte die Deutsche Delegation für die Weltspiele 2015 und behandelte die weiteren Aktivitäten von SOD in Bezug auf das Themenfeld Inklusion. In Vorbereitung auf die Mitgliederversammlung setzte das Präsidium in Abstimmung mit dem Länderrat eine Findungskommission zur Neubesetzung der zur Mitgliederversammlung 2014 satzungsbedingt ausscheidenden Mitglieder ein. (gemäß §6 der Satzung von Special Olympics Deutschland) 20 Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 2.3 Gremien und Arbeitsgruppen2 Für die inhaltliche und konzeptionelle Weiterentwicklung des Verbandes sind diverse Gremien aktiv, deren ehrenamtliche Mitglieder die Basis der Arbeit von SOD sind. Sie bringen ihre Expertise ein, beraten, bewerten Entwicklungen aus der praktischen täglichen Arbeit und setzen Projekte um. Ohne dieses Engagement wäre die Arbeit von SOD nicht möglich. sächlich der Bundesgeschäftsstelle beratend zur Seite stehen, ist es die Aufgabe des Fachbeirates, das Präsidium und die Vorstände der SOD-Landesverbände in wichtigen Angelegenheiten des Vereins zu beraten. Der Fachbeirat setzt sich aus den Vorsitzenden der Fachausschüsse zusammen. 2.3.3 Das Nationale Komitee 2.3.1 Der Länderrat Der Länderrat wirkt im Rahmen der Satzung an der Erfüllung der Aufgaben von SOD mit und hat insbesondere die Aufgabe, die Arbeit der Landesverbände durch Meinungsaustausch zu unterstützen und zu koordinieren sowie das Präsidium in wichtigen Vereinsangelegenheiten zu beraten. Der Länderrat besteht aus den Vorsitzenden der SOD-Landesverbände. Turnusgemäß schied Fritz Wurster zur Mitgliederversammlung 2014 aus seinem Amt aus. Zu dessen Nachfolger hat der Länderrat auf seiner Sitzung im Rahmen der Mitgliederversammlung 2014 Jan Zilius, den Vorsitzenden von Special Olympics Nordrhein-Westfalen, gewählt. Präsidium, Länderrat und Fachbeirat bilden das Nationale Komitee von Special Olympics Deutschland. Es nimmt repräsentative Aufgaben innerhalb der internationalen Special Olympics Bewegung wahr und berät das Präsidium in zentralen Fragen der Verbandsentwicklung. In seiner jährlichen Sitzung bearbeitet das Nationale Komitee diverse Themen und diskutiert die Berichterstattungen der Mitglieder des Fachbeirates aus ihren Ressorts. Im Jahr 2014 stand insbesondere die Rhythmusänderung der Nationalen Spiele auf der Agenda. Basierend auf der Vorlage der AG Rhythmusänderung hat das Nationale Komitee dem Präsidium die Änderung des Veranstaltungsrhythmus empfohlen. Der Länderrat kam im Jahr 2014 zweimal zusammen. Schwerpunkte seiner Arbeit waren die Rhythmusänderung der Nationalen Spiele und dessen Auswirkung auf die Landesebene sowie der Entwicklungsstand in den Landesverbänden. Beschlossen worden ist, dass zukünftig eine Sitzung im Jahr gemeinsam mit den Leitern der Geschäftsstellen durchgeführt wird. 2.3.4 Weitere Gremien und Arbeitsgruppen 2.3.2 Fachausschuss und Fachbeirat Einmal jährlich tritt der Bundesgeschäftsführer mit den Geschäftsstellenleitern der SOD-Landesverbände zur Geschäftsführertagung zusammen, auf der neben den Kurzberichten aus den Landesverbänden und den Referaten der Bundesgeschäftsstelle auch aktuelle Themen der Verbandsentwicklung diskutiert werden. Im Jahr 2013 stand die Erarbeitung des Strategieplans im Mittelpunkt. 2014 wird ein Schwerpunkt auf die Entwicklung einer Konzeption für die Rhythmusänderung gelegt. Die Fachausschüsse und der Fachbeirat beraten das Präsidium und die Bundesgeschäftsstelle, für die sie Empfehlungen vorbereiten. Per Beschluss können den Fachausschüssen durch das Präsidium operative Aufgaben zugewiesen werden. Während die Fachausschüsse Sport, Healthy Athletes®, Familien, Wissenschaft, Marketing und Athleten haupt2 Unterhalb der Fachausschüsse können Arbeitsgruppen eingerichtet werden, deren Leiter(in) dem jeweiligen übergeordneten Fachausschuss angehört und vom Präsidium berufen wird. Entsprechende Arbeitsgruppen werden zurzeit in den einzelnen Sportarten eingerichtet. (gemäß §§ 9-12 der Satzung von Special Olympics Deutschland) 21 2 Das ist Special Olympics Stabsstelle Grundsatzfragen und Grundpositionen Verband Daniel Stanev (15 Std. pro Woche) 030 - 24 62 52-33 daniel.stanev @specialolympics.de Medienarbeit Agentur consoco Sonja Schmeißer 030 - 65 76 39 57 sonja.schmeisser @specialolympics.de Bundesgeschäftsführer/ National Director Verwaltung Sven Albrecht 030 - 24 62 52-30 sven.albrecht @specialolympics.de Büroorganisation und Verwaltung Jasmin Kluge-Neupert 030 - 24 62 52-0 jasmin.kluge @specialolympics.de Assistenz Büroorganisation Daniela Huhn 030 - 24 62 52-0 daniela.huhn @specialolympics.de Abteilung Kommunikation/ Marketing Abteilung Veranstaltung/ Sport / Programme Abteilungsleiter Bundesgeschäftsführer Abteilungsleiter Nils Collingro 030 - 24 62 52-36 nils.collingro @specialolympics.de Referat Marketing/ Fundraising Gunter Hardt (ab 1.11.2015) 030 - 24 62 52-10 gunter.hardt @specialolympics.de Kommunikation & Marketing Jana Schmidt 030-246252-15 jana.schmidt @specialolympics.de Veranstaltungsmanagement Gesine Harms 030 - 24 62 52-37 gesine.harms @specialolympics.de Referat Sport Isabel Dassdorf 030 - 24 62 52-31 isabel.dassdorf @specialolympics.de Referat Partner/ Sponsoren Annett Barz 030 - 24 62 52-14 annett.barz @specialolympics.de Finanzverwaltung Angelika Bröcking 030 - 24 62 52-12 angelika.broecking @specialolympics.de Assistenz Finanzverwaltung Sandra Bachmann 030 - 24 62 52-13 sandra.bachmann @specialolympics.de Referat Inklusion im Sport Daniel Stanev 030 - 24 62 52-33 daniel.stanev @specialolympics.de Referat Healthy Athletes Dr. Imke Kaschke, MPH 030 - 24 62 52-60 imke.kaschke @specialolympics.de Teilnehmermanagement und Sportprojekte Steffa Michailowa 030 - 24 62 52-35 steffa.michailowa @specialolympics.de Projektassistenz „Selbstbestimmt gesünder“ Ines Olmos 030 - 24 62 52-61 ines.olmos @specialolympics.de Referat Bildung und Wissenschaft Sandra Ziller 030 - 24 62 52-32 sandra.ziller @specialolympics.de Timo Schädler 030 - 24 62 52-34 timo.schaedler @specialolympics.de Die Strukturen der Bundesgeschäftsstelle 2.4 Die Bundesgeschäftsstelle Die Bundesgeschäftsstelle unter der Leitung von Sven Albrecht agiert – auf Basis der Paradigmen zum Themenfeld Inklusion – im Spannungsfeld zwischen den Special Olympics-spezifischen Kernaufgaben, der Entwicklung von (Sport-)Konzepten, der Forderung nach einer breiten Öffentlichkeit 22 sowie der Sicherstellung der Finanzen und der Strukturen von SOD und deren effizienter Arbeitsweise. Der Bundesgeschäftsführer nimmt mit beratender Stimme an den Sitzungen des Präsidiums teil. Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 Eröffnungsfeier der Special Olympics Düsseldorf 2014. (Foto: SOD/ Martin Brombacher) 2.5 Die Unterstützer Die erfolgreiche Entwicklung und Wahrnehmung von Special Olympics Deutschland in den letzten Jahren konnte nur auf der Basis eines stabilen Finanzhaushaltes ermöglicht werden. Die finanzielle Absicherung des Verbandes wird nach wie vor zum großen Teil durch Sponsoren- und Fördergelder langjähriger Partner gewährleistet. Special Olympics Deutschland genießt nunmehr seit fünfzehn Jahren die Partnerschaft von ABB, die auf einem umfangreichen, finanziellen, personellen und inhaltlichen Engagement des Unternehmens basiert. Im Verbund mit s.Oliver und Würth sind die Premiumpartner eine Finanzierungssäule des Verbandes und nachhaltig mit der Entwicklung von SOD verbunden. Gleiches gilt für die Partner Coca Cola/Lift und Wrigley Foundation, deren Unterstützung seit Jahren ausgebaut wird. Im Rahmen der Partnerschaften ist Special Olympics Deutschland immer wieder bestrebt, das beispielhaft gelebte gesellschaftliche Engagement der Unternehmen umfassend und glaubwürdig zu kommunizieren und die eigenen Kompetenzen innerhalb der Partnerschaften weiterzuentwickeln. Premium Partner von Special Olympics Deutschland L L E APF E SC H O R Partner von Special Olympics Deutschland 23 2 Das ist Special Olympics Zunehmend partizipiert der Verband an Fördergeldern staatlicher, gesellschaftlicher und sozialer Einrichtungen. Diese Möglichkeiten der Verbandsfinanzierung werden ausgebaut bzw. längerfristig ausgerichtet. Die Förderer Bundesministerium des Innern, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Bundesministerium für Gesundheit, „Aktion Mensch e.V.“ sowie der Verein „Aktion Hilfe für Kinder e.V.“ unterstützen SOD auf verschiedenen Ebenen und im Rahmen von Projekten bei der Umsetzung gesellschaftspolitischer sowie SOD-spezifischer Zielstellungen. Förderer Top Sponsoren, die die Nationalen Spiele unterstützen, wie beispielsweise Bilfinger SE in Düsseldorf 2014, tragen maßgeblich zur Verbesserung der Rahmenbedingungen bei der Durchführung der Veranstaltung bei. Auch Sponsoren wie Henkel, AOK, sky, Mitsubishi Electric Europe sowie diverse Projektsponsoren unterstützen mit Finanz- und Sachmitteln temporär die Umsetzung der Verbandsziele und damit die positive Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Das Vorhaben, Unterstützer und Sponsoren von Nationalen Spielen langfristig auf Bundes- oder Landesebene an SOD zu binden, gelingt noch nicht in ausreichender Art und Weise. Ursachen sind meist interne, strategische Entscheidungen der Unternehmen. Eine nachhaltige ideelle Verbundenheit kann nahezu immer erzeugt werden. Förderboard der Special Olympics Düsseldorf 2014 Die Aktivitäten von Special Olympics Deutschland im Rahmen der Partnergewinnung werden auch künftig den Fokus auf Wirtschaftsunternehmen und Förderer richten. Der Verband konnte seine Fachkompetenz als Partner im Bereich Soziales Engagement (CSR) weiter entwickeln und ausbauen. Besonders hervorzuheben sind die Angebote von SOD im Bereich Personalentwicklung. Das Corporate Volunteering Programm von SOD und das Konzept zum Füh- 24 rungskräftetraining bieten potenziellen Partnern hinreichende Argumente, eine Partnerschaft mit SOD einzugehen. Dazu wird der Kommunikation und Darstellung des Unternehmensengagements eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Die hohe Glaubwürdigkeit sowie die umfangreichen Kommunikationsmaßnahmen und die damit verbundene steigende mediale Aufmerksamkeit, z.B. im Rahmen der Special Olympics Düsseldorf 2014, empfehlen den Verband als kompetenten Partner und erzeugen sehr positive Resonanzen. Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 Helfer Klaus Wangner gibt Athlet Martin Baum von der Diakonie Stetten aufmunternde Worte mit in den Wettbewerb. (Foto: SOD/ Tom Gonsior) 25 2 Das ist Special Olympics Das Fußballteam der Alsterarbeit Hamburg motiviert sich vor dem nächsten Spiel. (Foto: SOD/ Martin Brombacher) 26 Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 3 Wir setzen uns für die Interessen von Menschen mit geistiger Behinderung ein 3.1 Politische Vertretung/ Kooperationen 3.1.1 Mitgliedschaften/ Kooperationen/ Verbandskontakte Kooperationen mit anderen Verbänden und Einrichtungen sind ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des Bundesverbandes, um die Interessen von Menschen mit geistiger Behinderung in den unterschiedlichen Bereichen vertreten zu können. Die wichtigsten Kooperationen des Jahres 2014 sind hier aufgeführt: Sport • Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB): SOD hat als Mitglied der „AG Inklusion“ an der Erstellung eines Strategiekonzeptes des DOSB zur Inklusion mitgewirkt, das auf der DOSB-Fachtagung zur Inklusion im Jahr 2015 Schwerpunktthema sein wird. Im Rahmen der Special Olympics Düsseldorf 2014 hat der DOSB sein Fachforum Inklusion durchgeführt, an dem SOD organisatorisch und inhaltlich beteiligt war. Den Besuchern des Fachforums wurde der Besuch der Eröffnungsfeier und der Wettbewerbe der Nationalen Spiele ermöglicht. SOD nahm in Person von Bundesgeschäfts führer Sven Albrecht und 1. Vizepräsident Dr. Bernhard Conrads an den Tagungen der Konferenz der Verbände mit besonderen Aufgaben (VmbA) des DOSB teil. Auf der Tagung mit dem Schwerpunktthema Inklusion berichtete Dr. Conrads von SODs Arbeit zur Umsetzung der Inklusion. Als Mitgliedsverband des DOSB nimmt SOD an der Mitgliederversammlung sowie an offiziellen Empfängen, Ehrungen und Tagungen teil. • Deutscher Behindertensportverband (DBS): Auf Präsidiums- und Geschäftsführerebene beider Verbände findet ein Austausch und Abstimmungsprozess statt. SOD beteiligte sich an der Erstellung des „Index für Inklusion“ des DBS. • Informationsstelle für den Sport behinderter Menschen: SOD nahm als Mitglied des Beirates der Informationsstelle an der jährlichen Beiratssitzung in Berlin teil und vertrat dort die Interes- • • • sen von Menschen mit geistiger Behinderung in Bezug auf den Sport. Deutsche Olympische Akademie: SOD ist seit diesem Jahr Mitglied in der Deutschen Olympischen Akademie und bringt dort die Special Olympics Idee mit ein. Zusammenarbeit mit diversen Fachverbänden und den jeweiligen Landessportbünden im Rahmen der Vorbereitung und Durchführung der Nationalen Spiele von SOD. OK Weltspiele 2017: Bundesgeschäftsführer Sven Albrecht nimmt als ständiger Gast an den Sitzungen des Organisations-Komitees der Weltwinterspiele 2017 teil. Verbände der Behindertenhilfe • Bundesvereinigung Lebenshilfe: Als Mitglied nimmt SOD an den Mitgliederversammlungen teil und steht im regelmäßigen Austausch mit den Entscheidungsträgern. • Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen: in regelmäßigen Abständen finden Kontakt- und Kooperationsgespräche statt, um eine Zusammenarbeit zu intensivieren und die Mitgliedsorganisationen für den Sport und eine Mitgliedschaft bei SOD zu motivieren. • Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVR): SOD ist im Fachausschuss Bewegung, Sport und Freizeit vertreten und wirkt dort an der Erarbeitung eines Positionspapiers zum Thema Inklusion mit. 3.1.2 Politische Vertretung SOD hat sich mit seiner Kompetenz und Expertise im Themenfeld Inklusion auch für die Politik zu einem wichtigen Ansprechpartner für die Belange von Menschen mit geistiger Behinderung entwickelt. Ein regelmäßiger Austausch mit Vertretern von Ministerien und Ausschüssen findet statt. Im Jahr 2014 zählten dazu: 27 3 Wir setzen uns für die Interessen von Menschen mit geistiger Behinderung ein • Für seine Arbeit für und mit Menschen mit geistiger Behinderung kooperiert SOD mit dem Bundesministerium des Innern, dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und dem Bundesministerium für Gesundheit und erhält (projektbezogene) Fördermittel. • Aus SODs Beteiligung an der Fachtagung „Inklusion und Schulsport“ der Kultusministerkonferenz (KMK) im Jahr 2013 hat sich für 2014 ein Sitz in der „AG Handlungsempfehlungen für den Schulsport“ der KMK ergeben. Gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der Deutschen Sportjugend (DSJ) und der Deutschen Behindertensportjugend (DBSJ) vertritt SOD den organisierten Sport und den Behindertensport bei der Aktualisierung der Handlungsempfehlungen der KMK, die insbesondere unter Berücksichtigung der Forderungen der UN-Behindertenrechtskonvention erneuert werden. • SOD vertritt gemeinsam mit DOSB und DBS den organisierten Sport und den Behindertensport in der AG Inklusion der Sportministerkonferenz (SMK). Im Auftrag der SMK organisierte die Arbeitsgruppe im Jahr 2014 eine Fachtagung zum Thema Inklusion und Sport („Inklusion ist keine Illusion?“), auf der SOD gemeinsam mit DBS und DGSV einen Workshop leitete. Aus den Ergebnissen der Fachtagung formulierte die Arbeitsgruppe Handlungsempfehlungen, die der SMK auf ihrer jährlichen Sitzung vorgelegt worden sind. • Am 02. Juli 2014 haben der Präsident und der Bundesgeschäftsführer SOD bei der Anhörung des Sportausschusses des Deutschen Bundestages zum aktuellen Umsetzungsstand der Inklusion vertreten. • Mit dem Bundespräsidialamt und dem Bundeskanzleramt fanden regelmäßige Austauschtreffen statt. • SOD verfolgt die Arbeit der vom BMAS eingesetzten AG Bundesteilhabegesetz und hat Inhalte/ Impulse schriftlich eingereicht. 3.2 Politische Forderungen SOD ist der festen Überzeugung, dass die Konzeptionen und die Arbeit von Special Olympics ein wichtiger Bestandteil für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention sind. Special Olympics verfolgte von Beginn an zwei zentrale Zielsetzun- 28 gen, die den Geist der UN-Behindertenrechtskonvention ausmachen: 1. Selbstbestimmte Teilhabemöglichkeiten für Athleten/Athletinnen und 2. Einbeziehung des Umfeldes von Menschen mit geistiger Behinderung – Veränderung von bestehenden Strukturen Inklusion im Sport bedeutet für Special Olympics, Menschen mit (geistiger) Behinderung die Möglichkeit zu eröffnen, Sport zu treiben und dabei die Sportart und das Wettbewerbsniveau (Breitenund/oder Leistungssport) genauso wählen zu können wie den Ort, das Umfeld (Verein und/oder Einrichtung) oder den Anlass (im Alltag oder bei Sportveranstaltungen). Hierzu gilt es, entsprechende Strukturen und Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen. Menschen mit einer geistigen Behinderung wollen selbst bestimmen. Auch bei der Wahl der Sportart hat das Wunsch- und Wahlrecht höchste Priorität. Dieses Recht bedingt im Hinblick auf Menschen mit einer geistigen Behinderung – teilweise – auf sie zugeschnittene Angebote und Regelwerke. Im Zentrum stehen also selbstbestimmte Wahlmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen bei Sportangeboten: Dies reicht von wettbewerbsfreien Angeboten über behinderungsspezifische bis hin zu inklusiven Angeboten in lokalen Sportvereinen. Die Arbeit von SOD wirkt somit in den folgenden drei Angebotssäulen: 1. Förderung des Sports in Organisationen der Behindertenhilfe 2. Kooperationen mit Behindertensportvereinen 3. Inklusion von Menschen mit geistiger Behinderung in lokale Vereine des organisierten Sports Die Entscheidung, welches Angebot gewählt wird, liegt beim Menschen mit geistiger Behinderung. Die derzeitigen Sportstrukturen und Finanzierungsmöglichkeiten erschweren ein angemessenes Sportangebot für Menschen mit geistiger Behinderung in Deutschland bei freier Wahlmöglichkeit von Sportart und/oder Sportverein und somit eine gleichberechtigte Interessenverfolgung erheblich. Dies spiegelt sich in der Anzahl der Menschen mit geistiger Behinderung, die an regelmäßigen Sportangeboten teilnehmen, wider. Nur etwa 10% der Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 480.000 in Deutschland lebenden Menschen mit geistiger Behinderung treiben regelmäßig Sport; im Vergleich zur restlichen deutschen Bevölkerung sind Menschen mit geistiger Behinderung im deutschen Sport somit deutlich unterrepräsentiert. Die derzeit weitgehend praktizierte Beschränkung und die Verengung auf die klassischen Angebote des Behindertensports sind damit unvereinbar. geschuldet. Mit seinem Athletensprecherprogramm macht Special Olympics Deutschland sich dafür stark, dass, dass die Wünsche und Ideen von Menschen mit geistiger Behinderung im Umfeld des deutschen Sports stärkere Berücksichtigung finden. Es hat das Ziel, Menschen mit geistiger Behinderung in Entscheidungen und Diskussionen rund um den Verband einzubeziehen. Die UN-Behindertenrechtskonvention stellt den Sport somit vor zahlreiche Herausforderungen und hat starke Auswirkungen auf das Selbstverständnis und das Angebotsprofil von Sportvereinen und Sportverbänden. Dass die Umsetzung nicht sofort zu bewältigen ist, ist naheliegend. Ebenso ist unbestritten, dass die Erfüllung der UN-Konvention nicht nur materielle und personelle Ressourcen, sondern auch ein grundlegendes Umdenken erfordert. SOD sieht im Sport zudem vielfältige Chancen in anderen Bereichen zu wirken. Sport ist Türöffner für das Verhältnis zwischen Menschen mit und ohne Behinderung mit der Folge, dass über den Sport Hemmschwellen bei potentiellen Arbeitskollegen oder Mitbewohnern und Nachbarn außerhalb der Strukturen der Behindertenhilfe abgebaut werden. Bei individueller Unterstützung für den Menschen mit geistiger Behinderung müssen strukturelle Voraussetzungen in den Sportvereinen geschaffen sein. SOD möchte mit seiner Kompetenz dazu beitragen, das notwendige Know-How in die Sportvereine zu transportieren. Es gilt dabei, regelmäßige Wettbewerbs- und Trainingsmöglichkeiten in den drei beschriebenen Säulen zu schaffen. Nur so wird der deutsche Sport dem Anspruch des Nationalen Aktionsplans gerecht, Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen gleiche Standards zu bieten wie sie Menschen ohne Behinderung bereits vorfinden. Der herrschende Mangel an Zugangsmöglichkeiten im Sport ist unter anderem auch der fehlenden Einbindung von Menschen mit geistiger Behinderung in Entscheidungsprozesse und der unzureichenden Berücksichtigung ihrer Wünsche und Bedürfnisse Mit den Ergebnissen und den vielfältigen Angeboten seines Gesundheitsprogrammes positioniert sich SOD zunehmend auch in der Gesundheitsversorgung von Menschen mit geistiger Behinderung und wird in diesem Feld zukünftig noch stärker agieren. Mit dem angekündigten Bundesteilhabegesetz, das bis Ende 2015 entwickelt und im Jahr 2016 verabschiedet werden soll, eröffnen sich für Menschen mit Behinderung neue Möglichkeiten auf Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention. SOD wird sich in Kooperation mit den Partnern dafür einsetzen, dass auch der Sport bei der Entwicklung des Bundesteilhabegesetzes Berücksichtigung findet. Athletin Stefanie Wiegel und Dr. Bernhard Conrads, Erster Vizepräsident von Special Olympics Deutschland, halten auf dem Empfang anlässlich der SODMitgliederversammlung 2014 eine gemeinsame Rede. (Foto: SOD/ Stefan Holtzem) 29 2 Das ist Special Olympics Unified-Lauf im 4er-Canadier bei den Special Olympics Düsseldorf 2014: Sportler mit und ohne Behinderung sitzen als Team in einem Boot. Die Athletinnen Stephanie Gebhard und Stefanie Wunderlich vom TPZ Hof geben gemeinsam mit ihrer Unified-Partnerin Marlene Dittrich und Steuermann M. Nies ihr Bestes. (Foto: SOD/ Jo Henker) 4 Wir sind wichtiger Akteur auf dem Weg hin zu einer inklusiven Gesellschaft 4.1Kooperationen und Netzwerke 4.1.1 „Inklusion leben – gemeinsam und gleichberechtigt Sport treiben“: Das Positionspapier des DOSB Der (organisierte) Sport bietet sehr gute Voraussetzungen für ein Gelingen der in der UN-Behindertenrechtskonvention formulierten Ziele hin zu einer inklusiven Gesellschaft und setzt sich aktiv dafür ein. Das Themenfeld Inklusion spielt in den Verbänden und Vereinen zunehmend eine immer größer werdende Rolle, nicht zuletzt, weil der Deutsche Olympische Sportbund als Dachverband des organisierten Sports in Deutschland das Thema ernst nimmt. Im Rahmen seiner Mitgliederversammlung 2013 verabschiedete der DOSB einstimmig ein eigenes Positionspapier zur Inklusion, an dessen Erstellung auch SOD beteiligt war. Dass dieses Positionspapier und die dort formulierten 30 Ziele und Forderungen auch mit Leben gefüllt werden sollen, ist Aufgabe der Arbeitsgruppe Inklusion, die der DOSB ins Leben gerufen hat. Im Jahr 2014 hat diese unter Mitwirken von Special Olympics Deutschland ihre Arbeit aufgenommen und ein Strategiekonzept erarbeitet, das den Rahmen für die Arbeit der nächsten Jahre festlegen soll. Aufbauend auf den Ergebnissen einer umfangreichen Situationsanalyse hat die Arbeitsgruppe langfristige Ziele des DOSB formuliert. Das Strategiekonzept wird im Jahr 2015 Schwerpunkt des DOSB-Fachforums Inklusion sein. Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 4.1.2 Index für Inklusion Eine Voraussetzung für das Gelingen von inklusiven Maßnahmen ist der Aufbau eines Netzwerks und der regelmäßige Austausch untereinander. Ein gelungenes Beispiel für eine Zusammenarbeit von verschiedenen Experten im Themenfeld Inklusion ist die Entstehung des Index für Inklusion, der 2014 vom Deutschen Behindertensportverband herausgegeben worden ist. Insgesamt zehn Institutionen – u.a. auch SOD – wirkten an der Entstehung des als Wegweiser für Verbände und Vereine konzipierten und über Mittel des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales finanzierten Indexes mit, und das mit großem Erfolg. Die Rückmeldungen aus der Sportpraxis sind äußerst vielversprechend. 4.1.3Kooperationsvereinbarungen mit Fachverbänden des organisierten Sports SOD hat über die vergangenen Jahre ein Netzwerk zu den Spitzenverbänden des deutschen Sports und ihren Landesverbänden geschaffen. Einerseits bietet SOD den Verbänden an, diesen bei der Öffnung ihrer Strukturen für Menschen mit Behinderung unterstützend zur Seite zu stehen, andererseits möchte SOD über Kooperationen das eigene Sport- und Wettbewerbsangebot erweitern und weiterentwickeln. Insbesondere bei der Vorbereitung und Umsetzung seiner Nationalen Spiele setzt SOD auf die Unterstützung aus den Fachverbänden der angebotenen Sportarten. Auf diese Weise kann SOD auf die sportartspezifische Expertise des jeweiligen Fachverbandes für die Planung und Durchführung der Wettbewerbe zurückgreifen, gleichzeitig entstehen wertvolle Kontakte auf Bundes- und Landesebene, von denen beide Seiten profitieren. SOD ist es darüber hinaus ein besonderes Anliegen, über Kooperationen das verbandseigene Fort- und Weiterbildungsangebot in das Lizenzierungssystem der Spitzenverbände einzubetten, um zukünftig mehr Trainern, Übungsleitern und Funktionären das Rüstzeug für den Sport für und mit Menschen mit geistiger Behinderung an die Hand zu geben. Von diesem Angebot profitieren insbesondere die Sportanbieter, allen voran die Sportvereine, die die dringend notwendige Unterstützung erhalten, die benötigt wird, um gewährleisten zu können, dass auch Menschen mit geistiger Behinderung am vielfältigen Sportangebot in Deutschland teilhaben können. Im Jahr 2014 hat sich SOD auf den Weg gemacht, sein Netzwerk zum organisierten Sport in Form von Kooperationsvereinbarungen mit einzelnen Fachverbänden zu professionalisieren. Den Anfang machte eine Vereinbarung, die SOD im Rahmen der Special Olympics Düsseldorf 2014 mit dem Deutschen Tischtennisbund (DTTB) schließen konnte. Es folgten Vereinbarungen mit Floorball Deutschland und dem Deutschen Handball Bund (DHB) sowie eine Interessensbekundung zwischen dem DJK-Sportverband und den Behindertensportverbänden, die als „Mainzer Erklärung“ auf dem 17. DJK-Bundessportfest unterzeichnet worden ist. 4.1.4 Beratung von Kommunen SOD versteht sich als Alltagsbewegung, deren ganzheitliches Angebot über den Sport hinausgeht. Seine Expertise im Themenfeld Inklusion möchte SOD zukünftig noch stärker dazu nutzen, um andere Organisationen auf ihrem Weg zu mehr gesellschaftlicher Teilhabe zu unterstützen. Seit 2014 berät SOD das Sportbüro der Stadt Minden und unterstützt die Kommune auf ihrem Weg zu einer inklusiven Sportlandschaft. Dabei ist über das Jahr eine Arbeitsgruppe entstanden, in der neben der Stadt Minden und SOD (gemeinsam mit SO NRW) auch die Lebenshilfe Minden, der Beirat für Menschen mit Behinderung, Kreissportbund und Stadtsportverband vertreten sind und deren Arbeit von der örtlichen Presse begleitet wird. Für das Jahr 2015 sind ein erstes Impuls-Seminar, ein Fortbildungsangebot sowie ein Special Olympics Badmintonwettbewerb in Vorbereitung. Fortbildung und Wettbewerb sollen als wiederkehrende Angebote regelmäßig stattfinden, um eine Nachhaltigkeit in den Bemühungen gewährleisten zu können. Somit sieht Special Olympics Deutschland mit diesen konkreten Maßnahmen zur Förderung des gemeinsamen Sporttreibens von Menschen mit und ohne geistige Behinderung eine sehr gute Möglichkeit, den bestehenden Defiziten im deutschen Sport entgegenzuwirken. 31 2 Das ist Special Olympics Verena Diederich, Wolfgang Wendeler, Marius Adler und Daniel Sträßer (vlnr.) führen beim Lift Unified Spendenlauf im Rahmen der Special Olympics Düsseldorf 2014 eine größere Laufgruppe an. (Foto: SOD/ Florian Conrads) 4.2 Athleten als wichtige Akteure der Verbands- entwicklung: Das Athletensprecherprogramm Die Athleten sind Experten in eigener Sache. Inklusion heißt für Special Olympics die Athleten in die Verbandsarbeit aktiv miteinzubinden und die Interessenvertretung durch Menschen mit geistiger Behinderung zu fördern. In jedem Landesverband vertritt mindestens ein Athletensprecher die Interessen der Athleten. Die Aufgaben der Athletensprecher sind vielfältig. Neben der Gremienarbeit in den Landesverbänden und im Präsidium ist die Vertretung von Special Olympics in der Öffentlichkeitsarbeit eine zentrale Aufgabe. Hierzu zählen öffentliche Auftritte, Reden bei Veranstaltungen, Unterstützung bei Seminaren und Kongressen, Interviews für Zeitungen oder Radio- und Fernsehsendungen. Hier geben die Athleten Einblicke in ihr Leben und ihren Sport und äußern Wünsche sowie Erwartungen für mehr Teilhabe. Einmal jährlich kommen die Athletensprecher der Landesverbände zu einer zweitägigen Fachausschusssitzung zusammen. Hier beraten die Athletensprecher über wichtige Aspekte des Verbandes aus Athletensicht und bringen ihre Beiträge in die 32 anderen Gremien von Special Olympics ein. Alle drei Jahre wählen die Athletensprecher während der Fachausschusssitzung den Nationalen Athletensprecher, den Leiter des Fachausschusses und seinen Stellvertreter. Im Oktober 2014 war es wieder soweit. Die Positionen wurden folgendermaßen neu besetzt: Nationaler Athletensprecher: Mark Solomeyer, SO Rheinland-Pfalz, Badminton Leiter des Fachausschusses Athletensprecher: Roman Eichler, SO Sachsen, Fußball Stellvertreter Fachausschuss Athletensprecher: Dennis Mellentin, SO Berlin, Fußball und Radfahren. In thematischen Schulungen werden die Athletensprecher auf ihre Aufgaben vorbereitet und erhalten hier die Möglichkeit sich zu einzelnen Themen explizit weiterzubilden. Die SOD Akademie wird das Fortbildungsangebot für Menschen mit geistiger Behinderung in den nächsten Jahren erweitern und ausbauen, um die Athletensprecher angemessen auf ihre Aufgaben vorbereiten zu können und die Landesverbände in ihrer Arbeit zu unterstützen. Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 4.3 Leichte Sprache Die Möglichkeit zur Selbstbestimmung und Teilhabe ist eng mit dem gleichberechtigten Zugang zu Informationen verbunden. Aus diesem Grund stellt SOD seit 2011 Informationen in Leichter Sprache zur Verfügung. In der Entwicklung des Informationsmaterials für die Gremienarbeit, die Homepage, in Flyern und diversen Pressetexten arbeiten wir eng mit Menschen mit geistiger Behinderung zusammen. Grundlage der Übersetzung der Texte in Leichte Sprache sind die vom Netzwerk Leichte Sprache erstellten Regeln für Leichte Sprache. Weitere Informationen finden Sie unter: www.leichtesprache.org Bildungsangebote für Menschen mit geistiger Behinderung anzubieten, ist eine Kernaufgabe der SOD Akademie. Hierfür wurden entsprechende Fortbildungsmodule in Leichter Sprache erstellt, die flexibel in Fortbildungen angeboten werden (können). Themenschwerpunkte der Module in Leichter Sprache sind: Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Wie halte ich eine Rede, wie bereite ich mich darauf vor), das SOD Gesundheitsprogramm (Vermittlung zur Gesundheitsförderung und -prävention) und die Ausbildung zum Übungsleiterassistenten für Menschen mit geistiger Behinderung entsprechend den DOSB–Rahmenrichtlinien zur Ausbildung im organisierten Sport im Bereich Vorstufenqualifikation Übungsleiterassistent sportartübergreifender Breitensport. 4.4 Special Olympics Unified Sports® Der Sport eignet sich hervorragend, um Inklusion in der Gesellschaft zu verankern. Mit seinem Unified Sports®-Angebot, dem inklusiven Sportkonzept von Special Olympics, beweist SOD seit Jahren, welches Potential der gemeinsame Sport von Menschen mit und ohne Behinderung für die Inklusion mitbringt. Mehr als 1.500 Sportler trainieren deutschlandweit nach dem Unified Sports®-Konzept – Tendenz steigend. Entscheidend sind hierbei die Aktivitäten auf Landesebene, denn ein regelmäßiges und möglichst wohnortnahes Wettbewerbsangebot ist notwendig, um den Unified Sportlern einen attraktiven Rahmen für ihren Sport bieten zu können und die Unified Community in Deutschland weiter wachsen zu lassen. Exemplarisch ist hier das 2012 ins Leben gerufene und mittlerweile zweijährlich stattfindende Unified Sportfest von Special Olympics Hamburg zu nennen, das 2014 mit einem Wettbewerbsangebot in fünf Sportarten und einem bunten Rahmenprogramm insgesamt 400 Unified Sportler anlockte und sich damit die größte inklusive Sportveranstaltung Norddeutschlands nennen darf. Auch auf Bundesebene spiegelte sich die positive Entwicklung des Special Olympics Unified Sports® wider. Bei den Special Olympics Düsseldorf 2014 waren erstmals mehr als 600 Unified Sportler im Einsatz, Unified Wettbewerbe konnten in 12 von 19 Sportarten angeboten werden. Erstmals fanden inklusive Angebote in den Sportarten Reiten, Roller Skating, Tennis und Tischtennis statt. Über ein von der EU gefördertes Unified Volleyball Projekt erreichte SOD im Oktober 2014 bei einem Mitmachtag an einer Schule in Wilhelmsdorf 120 Schüler ohne Behinderung, die bei einem inklusiven Trainingstag, den der Bundesligist VFB Friedrichshafen gemeinsam mit den Special Olympics Volleyballern der TSG Wilhelmsdorf umsetzte, erste Erfahrungen im gemeinsamen Sport von Menschen mit und ohne Behinderung sammelten. Ein Seminar zur Einführung in die Arbeit von SOD für die Lehrer der Schule rundete das Angebot ab. 33 4 Wir sind wichtiger Akteur auf dem Weg hin zu einer inklusiven Gesellschaft Auf internationaler Ebene waren 2014 ebenfalls deutsche Unified Sportler unterwegs. Im Februar hat ein Unified Volleyballteam aus Wilhelmsdorf an einem Turnier in Warschau teilgenommen, ein Unified Fußballteam aus dem bayerischen Irchenrieth reiste im August nach Portland, Oregon/ USA und trat im Rahmen des All-Star-Games der amerikanischen Profiliga MLS gegen ein US-Team zu einem Freundschaftsspiel an. Zwei Basketballteams und ein Tischtennisdoppel gingen als Teil der deutschen Delegation bei den Special Olympics European Summer Games 2014 in Antwerpen bei den Unified Sports®-Wettbewerben an den Start. Des Weiteren ist SOD mit mehreren Vertretern in der SOEE Unified Expert Group vertreten und kann somit Einfluss auf die internationale Entwicklung von Unified Sports® nehmen. Dank einer Förderung des Bundesministeriums des Innern konnte SOD im Jahr 2014 die Special Olympics Unified Sports®-Serie ins Leben rufen. Insgesamt sind 19 Maßnahmen in sechs Bundesländern umgesetzt worden, darunter elf Sportveranstaltungen und fünf Seminare/Fortbildungen in insgesamt sieben verschiedenen Sportarten. Darüber hinaus erarbeitete die SOD Akademie das Fortbildungsmodul Unified Sports®, das zur Fortbildung von Trainern, Übungsleitern und Funktionären im organisierten Sport zum Thema inklusiver Sport eingesetzt wird. Das Modul besteht aus 15 Lerneinheiten und legt den inhaltlichen Schwerpunkt auf den Aufbau und das Trainieren von inklusiven Mannschaften und Sportgruppen. Insgesamt konnten mit der Special Olympics Unified Sports®-Serie 2014 etwa 2.000 Teilnehmer mit und ohne geistige Behinderung direkt erreicht werden, hinzu kommen zahlreiche ehrenamtliche Helfer und Trainer. Für 2015 ist ein Folgeantrag an das BMI in Planung, um die durchaus erfolgreiche Unified Sports®Serie fortzusetzen. Zur weiteren Entwicklung des Unified Sports®Angebotes hat Special Olympics Deutschland 2014 eine Arbeitsgruppe gegründet, die aus insgesamt acht Experten des inklusiven Sporttreibens besteht und unter der Leitung des Nationalen Koordinators Unified Sports® Michael Stäbler dem Verband in Fragen zum Unified Sports® beratend zur Seite steht. In ihrer ersten Sitzung konzipierte die Arbeitsgruppe u.a. den ersten Unified Sports® Informationsflyer, für 2015 ist die Veröffentlichung eines Leitfadens zur Gründung von inklusiven Sportgruppen geplant. Mit dem stetigen Ausbau des Unified Sports®Konzepts und der Initiierung von neuen Angeboten wird SOD auch zukünftig versuchen, Menschen mit geistiger Behinderung eine stärkere Teilhabe am organisierten Sport in Deutschland zu ermöglichen und zeitgleich eine Plattform als Begegnungsstätte zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu bieten, mit der der Abbau von bestehenden Vorurteilen und Berührungsängsten gelingen kann. Entwicklung des Special Olympics Unified Sports® bei Nationalen Spielen (Sommer- und Winterspiele) Sommer Winter 2010 Bremen 180 Unified Sportler in 7 Sportarten 2011 Altenberg 50 Unified Sportler in 4 Sportarten 2012 München 350 Unified Sportler in 8 Sportarten 2013 Garmisch-Partenkirchen 80 Unified Sportler in 5 Sportarten 2014 Düsseldorf 650 Unified Sportler in 12 Sportarten 2015 Inzell 80 Unified Sportler in 6 Sportarten 34 Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 Die Freude über die Goldmedaille ist groß bei Celina Scholz vom Reit-und Fahrverein Isenbüttel. (Foto: SOD/ Stefan Holtzem) 35 Die Fußballer der Helen-Keller-Schule sind dem Gegner immer eine Fußspitze voraus. (Foto: SOD/ Martin Brombacher) 36 Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 37 2 Das ist Special Olympics Sarah Lorke von der Camphill Schule am Bodensee hat das Ziel fest im Blick. (Foto: SOD/ Stefan Holtzem) 38 Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 5 Wir sind die Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung Organisationen der Behindertenhilfe 298 Einzelmitglieder Vereine Familien/ Kinder Schulen 390 157 112 167 Fördermitglieder 41 5.1 Der Sport in den Strukturen von SOD Special Olympics Deutschland verschafft Menschen mit geistiger Behinderung unterschiedliche Zugänge zu einem regelmäßigen Sporttreiben und wirkt über den organisierten Sport hinaus. Organisationen der Behindertenhilfe: Für Menschen mit geistiger Behinderung ist das Sportangebot der Einrichtungen, in denen sie häufig leben und/oder arbeiten, oft die einzige Möglichkeit zu einem organisierten Sporttreiben. Mit einer Mitgliedschaft bei SOD profitieren die Einrichtungen und deren Beschäftigten/Bewohner von dem vielfältigen Angebot, das den Sportlern regelmäßige Wettbewerbsteilnahmen ermöglicht. Organisationen der Behindertenhilfe nehmen bei dem Aufbau von inklusiven Angeboten eine wichti- ge Rolle ein. SOD setzt sich daher für eine Stärkung des Sports in den Organisationen der Behindertenhilfe ein. Vereine: Bei den als Mitglieder registrierten Vereinen handelt es sich größtenteils um Behindertensportvereine und Vereine mit eigenen Behindertensportabteilungen. Natürlich können auch Vereine, die (noch) keine Angebote für Menschen mit geistiger Behinderungen vorweisen können, Mitglied bei SOD werden. Schulen: Mit Blick auf die aktuellen Diskussionen zur inklusiven Beschulung und den Ganztagsangeboten stel- 39 2 Das ist Special Olympics Luca David Haimann (Hermann Schmidt Schule Paderborn) gewann Gold in der Gruppe 7, gefolgt von Jakob Fischer (Einzelmitglied Familie Fischer) und Kevin Bruisma (Don Bosco Schule Lippstadt). (Foto: SOD/ Andreas Endermann) 5.2 Landesspiele/ Anerken- nungswettbewerbe len die Schulen in Deutschland ein Feld dar, das bei SOD zunehmend an Bedeutung gewinnt. Der Großteil der bei SOD als Mitglied registrierten Schulen sind derzeit (noch) Förderschulen. SOD organisiert Schulwettbewerbe und bringt seine Expertise beim Aufbau von inklusivem Schulsport ein. Einzelmitglieder: Bei Einzelmitgliedern handelt es sich oft um Unterstützer von SOD, die sich durch Ihre Mitgliedschaft für SOD engagieren möchten. Auch Athleten, die keiner Einrichtung oder Verein angehören, können Einzelmitglied werden. Familien: Menschen mit geistiger Behinderung haben nicht selten einen sehr engen Bezug zu ihrer Familie. Dies spiegelt sich oft beim Sporttreiben wider. Viele Athleten von SOD trainieren mit ihren Familienangehörigen gemeinsam, viele Eltern oder Angehörige fungieren als Trainer oder Delegationsleiter bei SOD-Veranstaltungen. Für die Familienmitglieder der Athleten steht zudem das SOD-Familienprogramm mit attraktiven Vernetzungsmöglichkeiten und Aktivitäten offen. 40 Im Jahr 2014 konnte Special Olympics Deutschland zusammen mit den Landesverbänden rund 190 regionale Wettbewerbe anbieten. Auch die Special Olympics Landesspiele gehören zu den regionalen Veranstaltungen und heben sich als mehrtägige Multisportveranstaltungen ab. In der Wintersaison 2014 richteten die drei Landesverbände Special Olympics Bayern, Special Olympics Baden-Württemberg und Special Olympics Thüringen ihre Landesspiele in Lam, Todtnauberg und Oberhof aus. Die regionalen Wettbewerbe sind ein wichtiger Baustein hinsichtlich des Prinzips des Aufstiegs und der wachsenden Teilnehmerzahlen zu Nationalen Spielen. Ziel ist es, allen Athleten regelmäßige Teilnahmemöglichkeiten an regionalen Wettbewerben zu bieten, um Sie auf nationale und internationale Wettbewerbe vorzubereiten. Für den Verband bieten sie die Möglichkeit, den Bekanntheitsgrad auf Landesebene zu steigern und somit für positive Tendenzen in den Bereichen der Mitgliedergewinnung, Bindung von Städten und Regionen, Netzwerkbildung, politische Wahrnehmung sowie der Gewinnung von Partnern/Unterstützern zu sorgen. Im September 2014 begann bereits das Zeitfenster zur Ausrichtung von Anerkennungswettbewerben für die Special Olympics Hannover 2016, welches noch bis Ende November 2015 geöffnet ist. Zur Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 Qualitätssicherung der Anerkennungswettbewerbe wurden von den Arbeitsgruppen der Sportarten bestimmte Kriterien zur Ausrichtung erarbeitet, die von den Ausrichtern eingehalten werden müssen. Erfreulicherweise wächst das Angebot der Anerkennungswettbewerbe von Periode zu Periode und sichert somit die Qualität der Wettbewerbe auf Landesebene. Gemeinsam stark! Special Olympics Düsseldorf 2014 Der positive Trend bei den Landesspielen setzt sich 2015 fort: In sechs Landesverbänden (Berlin, Bremen, Hessen, Niedersachsen, NRW, Rheinland-Pfalz) werden mehr als 4.500 Aktive an Landesspielen teilgenommen haben. 5.3 Nationale Spiele Die Nationalen Spiele sind die wichtigste Veranstaltung für die Athletinnen und Athleten von Special Olympics Deutschland. Die Spiele schaffen eine breite Öffentlichkeit, die es Menschen mit geistiger Behinderung ermöglicht ihren Mut und ihre Fähigkeiten zu demonstrieren. Mit ihren sportlichen Leistungen gewinnen die Athletinnen und Athleten mehr soziale und gesellschaftliche Anerkennung, mehr Selbstvertrauen und mehr Lebensfreude. Darüber hinaus ermöglicht die Veranstaltung soziale Interaktion zwischen Menschen mit und ohne Behinderung. Durch die Einbindung verschiedenster Personengruppen, insbesondere Schüler/innen und Vereinsvertreter/innen, können in der Bevölkerung Einstellungen positiv beeinflusst und soziale Kompetenzen erworben werden. Die jeweilige Ausrichterstadt setzt ein Zeichen für die Inklusion von Menschen mit Behinderung. Die Nationalen Spiele erstrecken sich über einen Zeitraum von 4 (Winter) bzw. 5 (Sommer) Tagen, beginnen mit der Eröffnungs- und enden mit der Abschlussfeier. Neben den sportlichen Wettbewerben wird ein breites Rahmenprogramm angeboten. Dazu gehören u.a. das Familienprogramm, das Gesundheitsangebot Healthy Athletes®, die zentrale Begegnungsstätte Olympic Town sowie inklusive Thementreffs. Gemeinsam stark: Die Special Olympics Athleten Stefanie Wiegel und Oliver Burbach mit Timo Boll. Premium Partner Ausrichterstadt Top Sponsor Sponsoren Projektsponsoren Förderer Kampagnenmotiv der Special Olympics Düsseldorf 2014. 5.3.1 Special Olympics Düsseldorf 2014 Erstmals mit den Sommerspielen 2014 ist die Verantwortung für die Gesamtplanung der Nationalen Spiele auf die Bundesgeschäftsstelle übergegangen. Insbesondere die Planungsphase der Nationalen Spiele obliegt nun der Bundesgeschäftsstelle, deren Erfahrungen und Kompetenzen aus den vergangenen Veranstaltungen in die Planung zukünftiger Nationaler Spiele einfließen werden. Das Organisationsbüro beginnt erst nach abgeschlossener Planungsphase mit der Umsetzung vor Ort und kann daher auf umfassende Vorarbeit der Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle zurückgreifen. Die Special Olympics Düsseldorf 2014 (19. – 23. Mai 2014), die unter dem Motto „Gemeinsam stark“ standen, verzeichneten wiederum einen Rekord mit über 14.000 Teilnehmern: 41 Wir sind die Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung 5 • • • • • • • Knapp 4.800 Sportler/-innen mit und ohne geistiger Behinderung in 19 Sportarten, davon 262 Unified Partner 1.760 Betreuer/-innen ca. 2.300 freiwillige Helfer/-innen, davon rund 500 Corporate Volunteers ca. 500 Offizielle und Organisationsteams der Sportarten 4.000 Tagesteilnehmer/-innen am Wettbewerbsfreien Angebot 1.000 Familienangehörige 3 ausländische Delegationen aus Österreich, Luxemburg und Liechtenstein „Gesichter der Spiele“ waren die beiden Athleten Stefanie Wiegel und Oliver Burbach gemeinsam mit Tischtennisprofi Timo Boll, der als Testimonial gewonnen werden konnte. Als OK-Präsidentin leitete Brigitte Lehnert das 12-köpfige Organisationskomitee, dem Vertreter aller beteiligten Gremien angehörten. Zum ersten Mal gelang es mit Dr. Christoph Niessen (Vorstandsvorsitzender des Landessportbundes NRW) einen Vertreter des organisierten Sports und mit Hans Jürgen Wagner (Landesgeschäftsführer Lebenshilfe NRW) einen Vertreter der Behindertenhilfe für die Mitarbeit im Organisationskomitee zu gewinnen. Mehr denn je gab es bei diesen Nationalen Spielen Angebote im Unified Sports®. „Gemeinsam stark“ gingen Sportlerinnen und Sportler mit und ohne geistige Behinderung in 12 von 19 Sportarten an den Start. Damit wurde der inklusive Aspekt der Nationalen Spiele im Vergleich zu den Sommerspielen 2012 weiter ausgebaut. Mit 1.005 Athletinnen und Athleten war Fußball erneut die größte Sportart, es folgen Leichtathletik (698) und Schwimmen (529). Insgesamt wurden die Athletinnen und Athleten mit rund 5.400 Gold-, Silber und Bronzemedaillen und dazu noch 5.000 Anerkennungsschleifen geehrt. 42 Es ist eine Vielzahl an TV- und Hörfunkbeiträgen entstanden. In zahlreichen Presseberichten wurde das Ereignis bereits in der Vorbereitung begleitet und dokumentiert, so dass die Spiele dazu beigetragen haben, Special Olympics weiter in der Öffentlichkeit zu positionieren. Besonders herauszuheben ist die tägliche Berichterstattung im Morgenmagazin, moderiert von Frank Busemann. 5.4 Ausblick Inzell Im Jahr 2015 sind zum wiederholten Male (nach 2009) die Nationalen Winterspiele im bayerischen Inzell zu Gast. An den Spielen vom 2.-5. März 2015 nehmen insgesamt rund 800 Athletinnen und Athleten, 500 Helfer, 330 Betreuer, 300 Familienangehörige und drei ausländische Delegationen (Niederlande, Österreich und Schweiz) teil. Als Testimonial konnte Tobias Angerer, vierfacher Olympiamedaillen-Gewinner im Skilanglauf, gewonnen werden. Zusammen mit den Special Olympics Athleten Stefanie Kirsch und Stefan Birnbacher ist er eines der „Gesichter der Spiele“ der Special Olympics Inzell 2015. Insgesamt werden die Wettbewerbe an drei Sportstätten durchgeführt. Die Max Aicher Arena bildet das Veranstaltungszentrum mit den Sportarten Eisschnelllauf, Eiskunstlauf, Floorball, Schneeschuhlauf, Wettbewerbsfreies Angebot und Stocksport, welcher 2015 zum ersten Mal bei Nationalen Winterspielen vertreten ist. Neben den sportlichen Wettbewerben wird in der Max Aicher Arena das Gesundheitsprogramm Healthy Athletes® und das Programm von Olympic Town angeboten. Die Eröffnungs- und Abschlussfeier werden das Angebot in der Max Aicher Arena abrunden. An den Kesselliften finden die Ski Alpin und Snowboard Wettbewerbe, an der Lindlbauer Loipe die Ski Langlauf Wettbewerbe statt. Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 Start zum 400-m Lauf der Damen: Jaqueline Preuss (SV Nettlenburg/Allermöhe 1930 e.V.), dahinter auf Bahn 5 Olga Reiswich (Werraland Werkstätten e.V.). (Foto: SOD/ Tom Gonsior) Mit der Erfahrung von 2009 verspricht die Ausrichtung in Inzell für die Nationalen Spiele erneut ein großer Erfolg zu werden. 5.5 Ausblick Weltspiele Los Angeles Die Weltsommerspiele 2015 werden in Los Angeles und damit im Ursprungsland von Special Olympics stattfinden. Mit dem historischen Los Angeles Memorial Coliseum (Eröffnung und Abschluss) und den professionellen Sportstätten der Universitäten USC (University of Southern California) und UCLA (University of California, Los Angeles) erwarten die Athleten tolle Bedingungen. Bei den Weltspielen werden insgesamt 6.500 Athleten und Athletinnen aus 165 Ländern an den Start gehen. Special Olympics Deutschland wird mit insgesamt 194 Personen – davon 134 Athleten – die 5. größte Delegation stellen. Vom 21. Juli - 03. August 2015 geben die deutschen Athletinnen und Athleten in 19 Sportarten ihr Bestes. Als Grundvoraussetzung für eine Bewerbung für die Weltspiele in Los Angeles gilt eine Teilnahme bei den vergangenen Nationalen Spielen in Düsseldorf 2014. Anders als im Leistungssport üblich, berücksichtigt Special Olympics nicht nur die leistungsstärksten Sportler bei der Nominierung, sondern will Athleten aus allen Leistungsklassen die Möglichkeit geben, an internationalen Spielen teilzunehmen. Darüber hinaus müssen auch weitere Kriterien erfüllt werden. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Fremdbetreubarkeit der Athleten. Viele Athleten lernen die anderen Delegationsmitglieder und vor allem das Trainer- und Betreuerteam erst im Rahmen der Vorbereitungen auf die Weltspiele kennen. Hier sind u.a. die vorbereitenden Sichtungsseminare in den einzelnen Sportarten wichtig, in denen ein erstes Zusammentreffen ermöglicht wird und eine Einschätzung vorgenommen werden kann, ob jeder Athlet den neuen Belastungen und Eindrücken in einem unbekannten Umfeld gewachsen ist. Die Organisation von internationalen Wettbewerben fängt für Special Olympics Deutschland mindestens 1,5 Jahre im Voraus an. Dann wird die Ausschreibung online gestellt und die vom Weltverband SOI festgelegten Quoten werden kommuniziert. Nach der Bewerbungsfrist wird die Delegation mit Hilfe der Nominierungskriterien und den Erkenntnissen aus den Sichtungsseminaren nominiert. Anschließend findet der Anmeldeprozess bei SOI statt (zahlreiche Formulare sind auszufüllen und medizinische Tests zu absolvieren), Flüge müssen reserviert und evtl. Unterstützer angesprochen 43 2 Das ist Special Olympics Simon Götting von der Lebenshilfe Lauf-Schönberg gewinnt bei den Special Olympics Düsseldorf 2014 Silber im Finale gegen Christoph Trübenbach von der Lebenshilfe Dürkheim. (Foto: SOD/ Julia Krüger) 44 Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 werden. Diese Schritte haben alle im Jahr 2014 stattgefunden. Die restlichen Vorbereitungen, zu denen die Vorbereitungsseminare der Sportarten, die Organisation und Ausgabe der offiziellen Delegationskleidung sowie das Treffen der nominierten Trainer gehören, werden dann 2015 getätigt. 5.6 Europäische Spiele Antwerpen Im Jahr 2014 standen für die Special Olympics Sportler die Europäischen Sommerspiele in Antwerpen/Belgien im Veranstaltungskalender. Eine Voraussetzung zur Teilnahme an den Europäischen Spielen in Antwerpen waren die Nationalen Sommerspiele 2012 in München. Gemäß des Prinzips des Aufstiegs müssen die Sportler an den dafür vorgesehenen Nationalen Spielen teilnehmen, um sich für internationale Spiele bewerben zu können. Insgesamt starteten in Antwerpen 2.000 Sportlerinnen und Sportler aus 58 Nationen. Die deutsche Delegation umfasste insgesamt knapp 100 Personen und hatte 64 Sportlerinnen und Sportlern in 9 Sportarten am Start. Nicht nur die sportlichen Wettbewerbe, sondern die Gesamtveranstaltung bleibt dem Team in sehr guter Erinnerung. Die Reise begann mit dem sogenannten Host Town Programm. Hier war das deutsche Team in der deutschsprachigen Gemeinde Büttgenbach zu Gast und bekam die Möglichkeit sich drei Tage lang intensiv auf die Wettbewerbe vorzubereiten und sich bei zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten (Wanderung, Hochseilgarten, Fackellauf, Social Events) untereinander besser kennenzulernen und den Teamgeist wachsen zu lassen. Die Gastfreundschaft im Host Town war überragend, was beim Abschied zu Tränen rührte. Mit der Eröffnungsfeier startete die Veranstaltung offiziell am 13. September 2014. Zahlreiche spannende Wettbewerbe in den einzelnen Sportarten wurden dann vom 14. - 20. September 2014 ausgerichtet und mit der Abschlussfeier am 20. September 2014 abgerundet. Die Begeisterung der Sportler nahm auch Ministerialdirektor Gerhard Böhm, Abteilungsleiter Sport im Bundesinnenministerium vor Ort, wahr. Ihre Wertschätzung für die Sportlerinnen und Sportler mit geistiger Behin- derung brachten auch weitere Repräsentanten aus Politik und Sport mit ihren Besuchen zum Ausdruck, wie die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Verena Bentele, die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Gabriele Lösekrug-Möller, und der Bundestagsabgeordnete Matthias Schmidt, Mitglied des Sportausschusses. Die gemeinsame Unterkunft in einem Ferienpark ließ das Team zusammenwachsen und bot für jeden, der den Tag aktiv ausklingen lassen wollte, eine Reihe spannender Angebote. Mit insgesamt 54 Medaillen (24 Gold-, 15 Silber-, 15 Bronzemedaillen) erzielten die deutschen Athleten ein hervorragendes Ergebnis. 5.7 Projekte 5.7.1 Europäische Fußballwoche Die Europäische Fußballwoche (EFW) 2014 ist eine feste Größe im Veranstaltungskalender (Mai/Juni) von Special Olympics und wird jährlich von Special Olympics Europe/Eurasia (SOEE) in Kooperation mit der UEFA durchgeführt. Das Motto der Fußballwoche 2014 war „Get fit & active healthy lifestyle“. Knapp 55.000 Sportlerinnen und Sportler folgten diesem Motto und nahmen an 420 Aktionen in 50 europäischen Ländern teil. Allein in Deutschland fanden 11 Aktionen statt, die in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden von Special Olympics Deutschland organisiert wurden. Die Aktionen beinhalten gemeinsame Trainings und kleine Wettbewerbe mit Fußballvereinen aller Spielklassen, sowie auch regionale Special Olympics Turniere. In 2014 bekamen die Special Olympics Fußballer in ganz Deutschland von Vereinen wie Eintracht Frankfurt, SV Darmstadt 98, TSG Hoffenheim, Union Berlin, Erzgebirge Aue und Werder Bremen Einladungen zum gemeinsamen Training. Aber auch auf fest verankerten Turnieren, wie in Hamburg und Thüringen, konnten die Kicker ihr Bestes geben. Neu hinzugekommen sind Turnierangebote im Saarland. Auch 2015 steht die Fußballwoche wieder im Kalender und erfreut sich hoffentlich zahlreicher Aktionen. 45 5 Wir sind die Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung 5.7.2 Europäische Basketballwoche Die Europäische Basketballwoche (EBW) ist das Pendant zur EFW und findet sich ein halbes Jahr später zum Winteranfang (November/Dezember) im Veranstaltungskalender wieder. Im Rahmen der Basketballwoche besteht eine Kooperation mit Special Olympics Europe/Eurasia (SOEE) sowie der FIBA Europe und Turkish Airlines Euroleague. Unter dem Motto „Basketball für Jedermann“ nahmen europaweit knapp 18.500 Basketballerinnen und Basketballer aus 33 verschiedenen Nationen an der EBW teil. Im Rahmen der NBA Global Games Tour waren die aktuellen NBA-Champions San Antonio Spurs zu Besuch in Berlin. Am Vorabend des Freundschaftsspiels gegen Alba Berlin luden die Spurs knapp 75 Kinder, Jugendliche und Special Olympics Athleten zu einem Trainingsworkshop ein. Der Workshop wurde von sechs Spielern des aktuellen Spurs Kaders sowie drei Alba Spielern begleitet, was ein Highlight für alle Beteiligten darstellte und als besonderes Event in Erinnerung bleiben wird. Weitere spannende Aktionen wurden gemeinsam mit langjährigen Partnern wie den ETB-Wohnbau Baskets (Athletenseminar), dem TSV Wasserburg, dem BC Pharmaserv Marburg, dem TSV Lesum, den Walter Tigers sowie den Young Tigers Tübingen angeboten. Ein neues Gesicht unter den Special Olympics Freunden ist der TBB Trier, welcher rund 60 SO Sportlerinnen und Sportler aus Rheinland-Pfalz zum Training nach Trier einlud. Ähnlich wie in den vergangenen Jahren waren insgesamt 24 Euroleague Begegnungen an 2 Spieltagen Special Olympics gewidmet. Hiervon konnte SOD das Spiel der Albatrosse von Alba Berlin besuchen, um dort Special Olympics Basketball vorzustellen. 5.7.3 Deutsche Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Gemeinsam mit der DFB-Stiftung Sepp Herberger, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen und dem Deutschen Behindertensportverband organisiert SOD die Deutsche Fußball-Meisterschaft der Werkstätten. Das jährlich stattfindende Bundesfinale wird in der Sportschule Duisburg-Wedau ausgetragen und er- 46 mittelt unter den 16 Landesmeistern den Deutschen Fußballmeister der Werkstätten. 2014 konnte die Männermannschaft der Berliner Werkstätten ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen. Das seit 2013 stattfindende Frauenturnier gewann 2014 das Team von Integra Bielefeld. Traditionell wird zu der Veranstaltung jedes Jahr auch eine Werkstattmannschaft aus dem Ausland eingeladen, das am spielfreien Mittwoch der Wettbewerbswoche ein Freundschaftsspiel gegen eine Auswahl der deutschen Werkstättenteams bestreitet. 2014 kam die Gastmannschaft aus Ungarn. 5.7.4 Jugend trainiert für Paralympics Seit 2010 richtet die Deutsche Schulsportstiftung neben dem 1969 ins Leben gerufenen weltweit größten Schulwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ auch einen Wettbewerb für Förderschulen unter dem Namen „Jugend trainiert für Paralympics“ aus. SOD fungiert im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung als Projektpartner und ist maßgeblich an der Planung und Umsetzung des Bundesfinals Fußball im Herbst und seit Winter 2014 auch im Skilanglauf beteiligt. In diesem Jahr beteiligten sich 13 Schulen am Fußballfinale, sechs Schulen traten im Winter im Skilanglauf an. Ziel muss es für die kommenden Jahre sein, das Wettbewerbsangebot für Schulen auf Landesebene zu stärken, um so noch mehr Schulen für den Wettbewerb Jugend trainiert für Paralympics zu gewinnen. 5.7.5 Sky Stiftung Special Olympics Deutschland und die Sky Stiftung kooperieren seit 2011 auf vielfältige Weise. Die positiven Erfahrungen der Zusammenarbeit und Unterstützung bei den Special Olympics München 2012 führten dazu, die Zusammenarbeit auf weitere gemeinsame Aktivitäten auszudehnen. Da seit einigen Jahren immer mehr Kinder und Jugendliche gar nicht oder nur unzureichend schwimmen lernen und es insbesondere für Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung an Angeboten mangelt, die diesem Trend entge- Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 Während der Teampräsentation wurde die One-Team Initiative durch Albaspieler Akeem Vargas und Marlene Charie von der Albatrosschule vorgestellt. (Foto: Camera4/ Tilo Wiedensohler) genwirken, setzen sich SOD, Sky Stiftung und „…für Kinder e.V.“ dafür ein, dass auch Schüler mit geistiger Behinderung einen Schwimmunterricht erhalten, der ihnen die nötige Sicherheit im Umgang mit dem Element Wasser vermittelt. Im Rahmen des Projektes „Special Kids auf Schwimmkurs“ begleiten erfahrene Übungsleiter seit 2014 den Schwimmunterricht an insgesamt drei Pilotschulen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Den für den Schwimmunterricht zuständigen Lehrern und pädagogischen Fachkräften wird mit Hilfe eines Fortbildungsangebotes, das 2015 fertiggestellt wird, das nötige Know-How vermittelt, um sicherzustellen, dass die Kinder und Jugendlichen spielerisch und mit Spaß das sichere Schwimmen erlernen. Eine Ausweitung des Projektes auf weitere Schulen ist geplant. 5.7.6 Gemeinsam läuft´s besser Das Lift Unified Laufprojekt „Gemeinsam läuft´s besser“ in Kooperation mit Coca-Cola und der Marke Lift ging 2014 in das 2. Projektjahr. Nach einem erfolgreichen Start im ersten Jahr konzentrierten sich die Projektkoordinatoren der teilnehmenden Landesverbände aus Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein darauf, die bestehenden Unified Laufgruppen zu festigen und flächendeckend weitere Laufgruppen aufzubauen. In der Laufsaison 2014 nahmen die Laufgruppen an mehr als 60 regionalen Veranstaltungen, zumeist öffentlichen Laufveranstaltungen in der Region, teil. Die Projektkoordinatoren stellten das Projekt zu verschiedensten Anlässen vor und trugen mit Infoständen zu Aktionstagen etc. dazu bei, den Bekanntheitsgrad des Laufprojektes zu steigern und weitere laufbegeisterte Menschen zu gewinnen. Auch zu den Nationalen Spielen in Düsseldorf 2014 waren die Lift Unified Laufgruppen vertreten. Einige Mitglieder der Laufgruppen nahmen an den regulären Leichtathletik Wettbewerben teil. Einen zentralen Punkt der Veranstaltungswoche stellte jedoch der Lift Unified Spendenlauf dar. Hier gingen über 500 Lauffreunde aus Düsseldorf und Umgebung gemeinsam mit einigen der Lift Unified Laufgruppen über eine Strecke von 5km – von der Düsseldorfer Innenstadt bis zum Veranstaltungsgelände an der Düsseldorfer Messe – an den Start. Die Lift Unified Laufgruppen wachsen stetig an und gelangten Ende des Jahres 2014 mit 955 Athleten und Partnern bereits in Reichweite der 1000er Marke. 47 2 Das ist Special Olympics Sebastian Röber von der St. Nikolaus Schule Erding freut sich über sein Rennen bei den Special Olympics Düsseldorf 2014. (Foto: SOD/ Stefan Holtzem) 48 Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 6 Wir sind eine Alltagsbewegung, die weit über den Sport hinaus wirkt 6.1 Healthy Athletes® – Das Gesundheitsprogramm Im Jahr 2014 konnte auf das zehnjährige Bestehen des Gesundheitsprogramms bei Special Olympics Deutschland zurückgeblickt werden. Zehn Jahre Healthy Athletes® bedeuten für die Athleten und seit 2012 auch für Teilnehmer aus Wohneinrichtungen, Werkstätten und Schulen: • nahezu 30.000 kostenlose Untersuchungen und Beratungen in allen sechs Gesundheitsprogrammen • 11 nationale Leiter (Clinical Directors) für Angebote des Gesundheitsprogramms von SOD und 34 regionale Leiter für Angebote des Gesundheitsprogramms der SO Landesverbände • Unterstützung und Fortbildung von ca. 3.000 ehrenamtlichen Helfern (Ärzte, Zahnärzte, Optometristen, Physiotherapeuten, Podologen, medizinisches Fachpersonal und Studenten) • Kooperationen mit der Bundeszahnärztekammer, Kooperationen mit der Bundeszahnärztekammer, der Bundesärztekammer und dem Zentral verband der Augenoptiker, • 2014 weitere Kooperationsvereinbarungen mit dem Deutschen Verband für Physiotherapie (ZVK) e.V. sowie dem Zentralverband der Podologen und Fußpfleger Deutschlands e.V. Das Gesundheitsprogramm und insbesondere das Zahn- und Mundgesundheitsprogramm wurden mit Unterstützung des Kaugummiherstellers Wrigley GmbH Deutschland seit dem Jahr 2013 auch im Jahr 2014 durch deren Internationale Foundation gefördert. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung Innovative Zahnmedizin e.V. seit 2015 Special Smiles. 6.1.1 Healthy Athletes® 2014 Zahnarzt Dr. Peter Minderjahn und seine Assistentin Anhthu Huynh kontrollieren die Zähne von Tischtennisspieler Kai Sausemuth aus Thüringen. (Foto: SOD/ Tom Gonsior) Das Gesundheitsförderprogramm konnte den Athleten im Jahr 2014 nicht nur während der Special Olympics Düsseldorf 2014 angeboten werden, sondern darüber hinaus auch während 42 regionaler Angebote in den SO Landesverbänden. Zehn dieser regionalen Angebote waren Informationsveranstaltungen oder Multiplikatorenschulungen in der Zielgruppe. Während der SO Sportwettbewerbe und der Angebote in Wohneinrichtungen wurden in 2014 mit Unterstützung von ca. 800 ehrenamtlichen Fachhelfern in den sechs Gesundheitsbereichen insgesamt 6.208 49 6 Wir sind eine Alltagsbewegung, die weit über den Sport hinaus wirkt 1.600 1.400 1.000 800 1.360 1.356 1.200 1.042 768 768 914 600 400 200 0 Fit Feet – Fitte Füße Fun Fitness – Bewegung mit Spaß Healthy Hearing – Besser Hören Health Promotion – Gesunde Lebensweise Opening Eyes® – Besser Sehen Special Smiles® – Gesund im Mund Healthy Athletes®: Anzahl der Teilnehmer 2014 in den verschiedenen Gesundheitsbereichen (N gesamt = 6.208). Kontrolluntersuchungen und Beratungen durchgeführt. Ein hoher Anteil der Untersuchungen erfolgte während regionaler Angebote der SO Landesverbände. Im Jahr 2014 wurden 15 Beiträge in Fachzeitschriften publiziert und zehn Fachvorträge aus dem Healthy Athletes® Bereich gehalten. 6.1.3 Das Modellprojekt „Selbstbe stimmt gesünder II – Gesund heitskompetenzen für Menschen mit geistiger und Mehrfachbehin derung“ (gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit) Gründung des Fachausschusses Gesundheit und Beschluss des Reglements für Ehrenamtler und Mitarbeiter des Gesundheitsprogramms Im Rahmen des Projektes „Selbstbestimmt gesünder“ konnten seit 2012 die Healthy Athletes® Angebote in den Landesverbänden ausgebaut werden. Zum 31.12.2014 wurde das zum zweiten Mal durch das Bundesministerium für Gesundheit geförderte Angebot erfolgreich abgeschlossen. Neben der Regionalisierung der Angebote in den fünf Projektländern (SO Bayern,SO Berlin/ Brandenburg, SO NRW, SO Rheinland-Pfalz, SO Thüringen) wurden für alle Bereiche des Gesundheitsprogramms Informations- und Lernmaterialien, die sich in Form und Sprache direkt an die Zielgruppe richten, entwickelt. Diese stehen allen Interessierten kostenlos über die Homepage von SOD zur Verfügung. Damit verbunden war auch die Einführung zusätzlicher deutscher Begriffe für die Gesundheitsbereiche. Angebote erfolgten zunehmend auch in Wohneinrichtungen und Werkstätten. Nach Beendigung der BMG Förderung ab 2015 können durch regionale Anschlussfinanzierungen diese Angebote auch in den Landesverbänden von SO Bayern und SO Berlin / Brandenburg fortgeführt werden. 6.1.2 Am 7. November 2014 wurde der Fachausschuss Gesundheit – Healthy Athletes® gegründet. Durch das Präsidium wurden als Leiter Dr. Christoph Hils (Special Smiles) sowie als Stellvertreterin Dr. Brigitte Wörner (Health Promotion) bestätigt. Weitere Mitglieder dieses Auschusses sind Birgit Jürgens (Fit Feet), Holger Weitz (FUNfitness), Alexander Indermark (Healthy Hearing) und Stefan Schwarz (Opening Eyes). Gleichzeitig wurde ein Reglement für die ehrenamtlichen Leiter und Mitarbeiter des Gesundheitsprogramms verabschiedet, mit dessen Unterzeichnung Aufgaben und Verpflichtungen anerkannt werden. 50 Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 Eine der anstrengensten Stationen des Gesundheitsprogrammes bei den Special Olympics Düsseldorf 2014 ist der Ausdauertest. Roland Ultsch von den Westmittelfränkischen Lebenshilfe Werkstätten hat mit Physiotherapeutin Julia Königsbrügge von der Physiotherapie-Schule des Universitätsklinikums Düsseldorf aber auch hier viel Spaß. (Foto: SOD/ Tom Gonsior) 3 1 9 6 6 7 SO Rheinland-Pfalz SO NRW SO Berlin/ Brandenburg SO Bayern SO Thüringen SO Hamburg Häufigkeit von Healthy Athletes® Veranstaltungen in SO Landesverbänden im Jahr 2014 6.1.4Ausblick Neben dem vom 1.1.2015 bis 31.12.2016 erneut durch das Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekt „Selbstbestimmt gesünder III“ stehen Healthy Athletes® Angebote anlässlich der Special Olympics Inzell 2015 sowie mehr als 40 regionale Veranstaltungen in neuen Projektländern der SO Landesverbände (Baden-Württemberg, Niedersachsen, Saarland, Sachsen-Anhalt und erneut NRW) im Vordergrund. Das Gesundheitsprogramm ist mit Angeboten nachhaltig auch in Rheinland-Pfalz und Thüringen etabliert und wird 2015 darüber hinaus auch anlässlich der Landesspiele von SO Sachsen und SO Bremen stattfinden. Bei SO Hessen wird das Zahn- und Mundgesund- heitsprogramm durch einen neu trainierten Zahnarzt geleitet. Auch 2015 finden mehrere Angebote im Rahmen „Healthy Athletes® mobil“ in Wohneinrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung statt. Dabei kommen die erarbeiteten zielgruppenspezifischen Informations- und Lernmaterialien sowie die curriculären Angebote zur Fortbildung von Multiplikatoren aus der Zielgruppe und die Athleten selbst, ihre Familien und Betreuer zum Einsatz. Erneut soll die Vernetzung, die Medienpräsenz sowie die öffentliche Wahrnehmung der Angebote des Gesundheitsprogramms von SOD ausgebaut werden. 51 6 Wir sind eine Alltagsbewegung, die weit über den Sport hinaus wirkt 6.2 Familienprogramm Familien sind eine elementare Säule von Special Olympics. Die Idee zu Special Olympics wurde in der Familie Kennedy-Shriver geboren. Die Erfahrungen und Bedürfnisse von Familien sind bis heute maßgeblich für die Entwicklung von Special Olympics. Die Vernetzung der Familien untereinander spielt eine große Rolle. In den einzelnen Sportarten, aber auch darüber hinaus, lernen sich Eltern bei Veranstaltungen kennen. Dadurch wachsen gegenseitiger Austausch, Hilfestellungen und Unterstützung oftmals auch weit über den Bereich „Sport und Special Olympics“ hinaus. Durch das familiäre Netzwerk profitiert auch Special Olympics, denn Familien sind die besten Botschafter für die Idee und können durch eigene Erfahrungen von den Vorteilen und Unterstützungsmöglichkeiten berichten. Für die bundesweite Entwicklung des Familienprogrammes zeichnete sich im Jahr 2014 Marion Trute als Nationale Familienbeauftragte verantwortlich. Seit Oktober 2013 ist sie auch Vorsitzende des Familienausschusses, der jährlich tagt und zum Ziel hat, die Familienarbeit bei SOD voranzubringen. Die Fachausschusssitzung 2014 hat im Rahmen der Mitgliederversammlung stattgefunden und beschäftigte sich vor allem mit der Umsetzung des Familienprogrammes bei den kommenden Nationalen Winterspielen in Inzell 2015. Zu dem zentralen Angebot für Familien gehören die Familienprogramme während nationaler und internationaler Veranstaltungen von Special Olympics. Neben der Betreuung der Familien vor, während und nach den Veranstaltungen beinhalten diese einen offiziellen Familienempfang, diverse touristi- 52 sche Angebote und die Fundraising-Aktion „Wun dertüten“. Bei den Special Olympics Düsseldorf 2014 wurden insgesamt über 1.200 Wundertüten ausgegeben. Für das Familienprogramm der Special Olympics Düsseldorf 2014 registrierten sich 1026 Familienmitglieder und auch zu den europäischen Spielen nach Antwerpen 2014 wurde die deutsche Delegationen von Familienmitgliedern begleitet. Parallel zu den europäischen Spielen fand ein Familienforum statt, an dem die Familienbeauftragten aus 18 europäischen Ländern teilnahmen. Unter anderem wurde der Stand der Familienarbeit in den einzelnen Ländern aufgezeigt und es fand ein reger Gedankenaustausch statt, außerdem wurde das Young Athletes Programme sowie Healthy Athletes® vorgestellt. Die Familienarbeit soll und muss, vor allem in den Landesverbänden, weiter intensiviert werden. Es gilt Familien mit geistig behinderten Angehörigen auf Special Olympics aufmerksam zu machen, über die Arbeit von SO zu informieren, auf die Chancen des Sports für ihre jugendlichen und erwachsenen Kinder aufmerksam zu machen und für SO zu gewinnen. Hierzu und zur Begleitung schon mit SO vertrauter Eltern und Geschwister soll ein spezielles Familienangebot bei allen regionalen Veranstaltungen installiert werden. In einigen Landesverbänden wird bereits ein Rahmenprogramm für die Familien angeboten. Außerdem werden etwa einmal jährlich Familientage durchgeführt. Familienmitglieder sollten künftig auch mehr in organisatorische Bereiche einbezogen werden. Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 In Olympic Town ist immer etwas los. Hier treffen sich Athleten, Familie, Freunde, Fans und Unterstützer . (Foto: SOD/ Julia Krüger) 53 2 Das ist Special Olympics Waldemar Riel freut sich sehr über seine Bronzemedaille, die er bei den Radfahr-Wettbewerben bei den Europäischen Spielen in Antwerpen 2014 gewonnen hat. (Foto: SOD/ Luca Siermann) 7 Die SOD Akademie 7.1 Wir entwickeln Bildungsangebote und geben Kompetenzen weiter Das Fort- und Weiterbildungsangebot der Akademie ist breit gefächert und reicht von sportartspezifischen Angeboten, über methodisch-didaktische Grundlagen im Sport von Menschen mit geistiger Behinderung, Gesundheitsförderung, Familienarbeit, Athletenschulungen, Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu Sponsoring, Fundraising und Projektmanagement. dem BSNW (heute BRSNW) Fortbildungen durchgeführt. Die Fortbildungen vermittelten in kompakter Weise eine Einführung in den Behindertensport und Special Olympics, Grundlagen zu geistiger Behinderung, Vermittlungskompetenzen in der Arbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung im Training und im Wettbewerb sowie Inhalte zur Umsetzung der Inklusion im Sport. Im Rahmen der Nationalen Sommerspiele in Düsseldorf wurden in Kooperation mit dem LSB NRW und Die Fortbildungen und deren nachhaltige Wirkung auf die Helfer, Übungsleiter und Schiedsrichter bei 54 Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 den Spielen wurden evaluiert. Die Evaluation ist Bestandteil einer Kooperation zwischen SOD und der Gold-Kraemer-Stiftung. Durchgeführt wurde die Evaluation vom Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport (FIBS gGmbH). Den Ergebnissen nach scheint über die Hälfte der Befragten die bei den Nationalen Sommerspielen gemachten Erfahrungen in ihren (sportlichen) Alltag einbringen zu können. Das bedeutet, dass über solche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen im Sport das Aufgabenfeld der Inklusion niedrigschwellig erschlossen wird, mit der positiven Folge für die Umsetzung des Inklusionsgedankens über den Sport hinaus in anderen Lebensfeldern wie Bildung, Arbeiten und Wohnen. 7.1.1Ausblick Nach der erfolgreichen Abschlussphase der allgemeinen Modulentwicklung und durchgeführten Fortbildungen geht es in der zweiten Phase um den systematischen Ausbau des Angebots. In dieser Arbeitsphase stehen die Referentenakquise und Referentenschulungen im Fokus. Das von SOD entwickelte Fort- und Weiterbildungssystem soll für Coaches, Athleten oder Funktionsträger in großem Umfang umgesetzt werden. Seit Ende des Jahres 2014 werden über die KfW-Stiftung auch sportartspezifische Module entwickelt und ab dem nächsten Jahr entsprechende Angebote geschaffen. 7.2 Wissenschaft Es gibt einen großen Bedarf an systematischer wissenschaftlicher Forschungsarbeit zu den Themenfeldern Inklusion und Sport. Bei den Nationalen Spielen in Düsseldorf wurde das Angebot einer wissenschaftlichen Akkreditierung von Hochschulen und Fachhochschulen wahrgenommen (DSHS Köln, Uni Köln, PH Ludwigsburg, Hochschule Koblenz, Uni Kiel, Uni Jena). So konnten zahlreiche Studierende ihre wissenschaftlichen Arbeiten über Interviews oder Fragebögen unmittelbar mit den Athleten, Trainern oder Eltern umsetzen. Die Akademie besitzt ihre Aufgaben in der Betreuung/ Begleitung/ Unterstützung von Forschungsarbeiten und im Sammeln/ Erstellen von Forschungsfragen sowie in der Konzeptentwicklung zum Umgang mit der Thematik. Die wissenschaftlichen Fragestellungen werden eng mit dem Fachausschuss Wissenschaft besprochen. Mitglieder des Fachausschusses oder der Akademie waren an verschiedenen Fachtagungen und Kongressen zum Thema Behinderung, Inklusion und Sport aktiv und inhaltlich beteiligt. Der Tagungsband zum Internationalen Kongress von SOD in München 2012 ist Ende 2014 publiziert worden. Mit dem Titel „Inklusion in Bewegung: Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam im Sport“ wird der zukünftige gemeinsame Weg gezeichnet und der dynamische Inklusionsprozess verdeutlicht. Herausgeber ist erstmals der Fachausschuss Wissenschaft von SOD. 7.2.1Ausblick Die Kontakte und Netzwerke sollen intensiviert und Forschungsvorhaben stärker miteinander verzahnt werden. Die Forschungsergebnisse, Praxiserfahrungen und Konzepte fließen in die Arbeit der gesamten Organisation mit ein. Dieser Theorie-PraxisTransfer bleibt Mittelpunkt der Bemühungen. 55 2 Das ist Special Olympics Special Olympics Veranstaltungen, Teamgeist beim Fußballteam der wie hier die Special Olympics Hannoverschen Werkstätten. Düsseldorf 2014, werden immer (Foto: Michael Siebert Fotografie) von den Medien begleitet. (Foto: SOD/ Andreas Endermann) 56 Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 8 Wir schaffen Bewusstsein für die Belange von Menschen mit geistiger Behinderung Das Jahr 2014 wurde, vor allem durch die Nationalen Spiele in Düsseldorf, zu einem weiteren Meilenstein für SOD hinsichtlich der Bewusstseinsbildung und öffentlichen Wahrnehmung von Menschen mit geistiger Behinderung. Dies auch deshalb, weil es in bisher nicht gekannter Weise gelungen ist, in der Veranstaltungsregion (NRW) und in thematischen Bereichen (organisierter Sport, inklusive Sportangebote, Healthy Athletes®) Nachhaltigkeit zu erzeugen. Durch die Neuwahlen des Präsidiums von SOD ergaben sich weitere Möglichkeiten der Positionierung als Kompetenzpartner für Inklusion und die Darstellung als professionell agierender Verband im Interesse von Menschen mit geistiger Behinderung. Damit wurde am Ende des Jahres 2014 auch ein weiterer Schwerpunkt für die kommenden Jahre ins Auge gefasst: Die Verstärkung der politischen PR. Die im SOD-Jahresbericht 2013 für den Bereich formulierten Ziele wurden erfüllt. Lediglich hinsichtlich der Verbesserung der Barrierefreiheit und der Verwendung der Leichten Sprache wären noch größere Fortschritte denkbar gewesen; dies wird nun eine der Schwerpunktaufgaben für das Jahr 2015 werden. Strategisches Ziel Inklusion – SOD als Kompetenzpartner Die konsequente Umsetzung des inklusiven Mottos „Gemeinsam stark“ in allen Facetten und Bereichen der PR-Arbeit hatte größte Priorität. Auch bei den Europäischen Spielen in Antwerpen und deren PR-Begleitung in den deutschen und SOD-eigenen Medien wurde diesbezüglich, vor allem mit dem Thema Special Olympics Unified Sports®, eine neue Qualität erreicht. Im Alltag wird das Thema am augenscheinlichsten bei inklusiven Projekten vermittelt, die durch PR seitens SOD begleitet werden: „Gemeinsam läuft’s besser“ mit Coca-Cola/Lift, Inklusionsveranstaltungen in den Ländern, Unified-Sportfeste und -Wettbewerbe sowie Projekte in Zusammenarbeit mit Partnern/Sponsoren (z.B. Online-Treffpunkt mit ABB). Dass SOD in der Öffentlichkeit zunehmend als kompetenter Ansprechpartner beim Thema Inklusion im und durch den Sport wahrgenommen wird, hat im Jahr 2014 durch die Nationalen Spiele in Düsseldorf, vor allem in der Zusammenarbeit und Kooperation mit dem organisierten Sport, eine neue Qualität erfahren. Die Erarbeitung der Fortbildungsmodule und deren erste Praxiserprobungen, mehrere Vertragsabschlüsse mit Fachverbänden – all das wurde durch die Medienarbeit nicht nur begleitet und nach außen kommuniziert, sondern selbst zum Gegenstand der PR-Arbeit. Die Nationalen Spiele 2014 in Düsseldorf Bei der Presse- und Medienarbeit für die Special Olympics Düsseldorf 2014 standen die Themen Inklusion und Einbeziehung der Athleten im Mittelpunkt. SOD veranstaltete im Vorfeld der Nationalen Spiele allein neun thematische Pressetermine, dazu den Medientag im April 2014 mit sechs Veranstaltungen. Der Medientag zum Thema Inklusion im und durch den Sport war sehr gut besetzt, stand auf hohem Niveau und hatte ein ausgesprochen positives Feedback. 57 8 Wir schaffen Bewusstsein für die Belange von Menschen mit geistiger Behinderung Einbeziehung der Athleten in die Pressearbeit Sämtliche SOD-Pressetermine werden unter aktiver Einbeziehung von Athleten durchgeführt. Bei allen Pressekonferenzen sind Athleten als Co-Moderatoren und Gesprächspartner beteiligt. Sie sind bei der Präsentation von Themen und als Helfer vor Ort aktiv. Vor allem die „Gesichter der Spiele“, Stefanie Wiegel und Oliver Burbach, NRW-Athletensprecher Christoph Schmitz sowie das Team der Athletensprecher insgesamt waren in Vorbereitung und Durchführung der Nationalen Spiele intensiv einbezogen und wurden von den Medien als Ansprechund Interviewpartner angefragt. Schwerpunkt organisierter Sport – Zusammenarbeit im Bereich PR Einen Schwerpunkt der Medienarbeit im Jahr 2014 auf den organisierten Sport und dessen Publikationen zu legen, erwies sich als richtig. Innerhalb des Kommunikationskonzepts für die Special Olympics Düsseldorf 2014 wurde ein umfangreiches eigenständiges Konzept erarbeitet und konsequent umgesetzt. In der Zusammenarbeit mit Medienverantwortlichen des organisierten Sports und vor allem hinsichtlich der Veröffentlichungen in Medien von LSB, Sportverbänden und -vereinen sowie SportartenWebsites und -Plattformen konnte ein großer Fortschritt gegenüber den Nationalen Spielen 2012 in München erreicht werden. So gab es z.B. allein im LSB-Newsletter über ein halbes Jahr monatliche Veröffentlichungen. Meilenstein ARD-Morgenmagazin Auch bei den Medienpartnern war das große Thema der Berichterstattungen Inklusion, nicht 58 selten vermittelt durch Beispiele aus dem Unified Sport. Die Rheinische Post begleitete mit umfangreicher Berichterstattung seit Jahresbeginn 2014 und einer 12-seitigen Sonderbeilage die Nationalen Spiele. Der WDR mit verschiedenen (auch ARD-) Formaten und Sky Sport News HD brachten sich mit umfangreicher und tiefgründiger Berichterstattung ein. Höhepunkt und zweifellos ein Meilenstein in der Wahrnehmung von Menschen mit geistiger Behinderung im Fernsehen waren die zehn Live-Schalten des ARD-Morgenmagazins während der Veranstaltungswoche. Täglich zweimal meldete sich Frank Busemann von den Nationalen Spielen. Immer führte er Live-Interviews mit Special Olympics Athleten und interagierte mit ihnen. Die Sendungen erreichten sowohl bei einem Millionenpublikum große Aufmerksamkeit, als auch in der Medienbranche und innerhalb der ARD selbst, und – laut MoMa-Redaktion – ein bisher nicht gekanntes Zuschauer-Feedback. Inklusive Projekte in der Medienarbeit Erneut wurden Menschen mit geistiger Behinderung vor Ort direkt als Helfer in die Medienarbeit einbezogen. Zwei Redakteure der Schülerzeitung „Mühlezeitung“ aus Baden-Württemberg mit ihrem Betreuer unterstützten das Redaktionsteam im Pressezentrum mit eigenen Beiträgen, Interviews und Fotos. Der inklusive sportliche Medientermin (gemeinsamer sportlicher Wettbewerb von Athleten und akkreditierten Journalisten) fand in Form eines Beachvolleyballspiels und mit dem Co-Kommentar von SOD-Schirmherrin Daniela Schadt große Aufmerksamkeit und Anklang. Er ist nunmehr fester Bestandteil Nationaler Spiele. Frank Busemann interviewt bei den Special Olympics Düsseldorf 2014 die „Gesichter der Spiele“ Stefanie Wiegel und Oliver Burbach für das ARD-Morgenmagazin. (Foto: SOD/ Andreas Bister) Schirmherrin und Sport-Botschafter SOD-Schirmherrin Daniela Schadt und die 2014 neu gewonnenen Sport-Botschafter Frank Busemann und Britta Steffen wurden bei ihren SOD-Aktivitäten durch die Pressearbeit begleitet und einbezogen: Daniela Schadt im Pressegespräch und beim Unified Termin während der Nationalen Spiele, Britta Steffen aktiv in den Fackellauf-Auftakt in Berlin, Frank Busemann in die Podiumsdiskussion beim Medientag. Alle drei Persönlichkeiten haben 2014 wesentlich zu größerer Öffentlichkeit für SOD und positiver Identifikation beigetragen. Aufmerksamkeit für das Gesundheitsprogramm Healthy Athletes® Angefangen von der sehr gut besuchten thematischen Pressekonferenz im Februar 2014, über die Medienpräsenz und -berichterstattung bei den Nationalen Spielen bis hin zu einer großen Anzahl von Veröffentlichungen, auch in entsprechenden Fachzeitschriften (u.a. erstmals in der Ärztezeitung), ist 2014 eine neue Qualität in der öffentlichen Präsenz und Darstellung des SODGesundheitsprogramms erreicht worden. Starker Zuwachs bei den Social Media-Kanälen Im Jahr 2014 konnte auch die Berichterstattung in den Social Media Kanälen von SOD durch eine klare Ausrichtung auf die Nationalen Spiele stark ausgebaut werden. Beispielsweise wurde mit Themenwochen gezielt auf die Veranstaltung hingewiesen und gleichzeitig über die Angebote von SOD, wie das Gesundheitsprogramm, informiert. Insbesondere die Veranstaltungen haben einen katalytischen Effekt bei der Steigerung der Follower-Zahlen. Die SOD-Facebook-Seite hatte zu den Spielen 2012 in München 2.189 „Gefällt mir“-Angaben und 2014 in Düsseldorf bereits 4.463. Ein wichtiger Kommunikationskanal war zudem der SOD YouTube Kanal. Während der Special Olympics Düsseldorf 2014 erfolgte eine tägliche Veröffentlichung von Kurzfilmen bei YouTube. Im Jahr 2014 wurden die Videos 42.275-mal aufgerufen. 59 2 Das ist Special Olympics Prominenter Besuch bei den Schwimmwettbewerben der Special Olympics Düsseldorf 2014. Sportpatin Britta Steffen besuchte die Wettbwerbe und nahm sich Zeit auch die Autogrammwünsche zu erfüllen oder, wie hier, den Fotowunsch von Rebecca Jung, Manuel Denda, und Bettina Müller. (Foto: SOD/ Stefan Holtzem) 9Marketing 9.1 Mehr als neues Design – SOD stärkt mit neuem Auftritt eigene Markenstrategie Mit der Einführung und Etablierung des neuen Corporate Designs im Jahr 2014 sowie einem modernisierten Markenlogo sind elementare Voraussetzungen für eine verbesserte nachhaltige Öffentlichkeitsarbeit gegeben. Das dazu erarbeitete Handbuch umfasst alle Themengebiete für eine erfolgreiche Kommunikation wie Markenstrategie, Kernbotschaften, Sprachgebrauch sowie Bildsprache. Als Arbeitsmittel dient es sowohl SOD als Bundesverband als auch den Landesverbänden bei der Umsetzung des neuen Corporate Designs. Die zeitlich gestaffelte Einführung in den Landesverbänden ermöglichte eine ressourcen-adäquate Umstellung in allen Arbeitsbereichen. Durch die intensive Kommunikation im Vorfeld des Prozesses, die hohe Akzeptanz des ansprechenden, dynamischen, klaren Designs und die Identifikation mit den Kernbotschaften erfolgte der Umstellungsprozess schnell und umfassend, so dass bereits 2014 auf Bundesebene kaum noch eine Vermischung von altem und neuem Design festgestellt 60 werden kann. Gleiches ist auf Länderebene zu verzeichnen. Die Angleichung im Design und die Vereinheitlichung im öffentlichen Auftritt – unter Beibehaltung länderspezifischer Profile – verkörpert eine neue Qualität im Gesamtauftritt von Special Olympics in Deutschland und sichert einen hohen Wiedererkennungswert. In der Öffentlichkeitsarbeit von SOD gelingt es mehr und mehr – nicht zuletzt durch die positive Resonanz auf die Nationalen Spiele 2014 in Düsseldorf – die Marke SOD und die Inhalte, die damit transportiert werden sollen, zu kommunizieren. Die positive Wahrnehmung sowie die Akzeptanz als Kompetenzpartner für Sport und Inklusion in Fachkreisen von Sport, Politik und Gesellschaft erfahren dadurch eine sprunghafte Entwicklung. Dennoch ist Special Olympics als Organisation in großen Teilen der Gesellschaft immer noch wenig bekannt und die Wahrnehmung häufig auf „Insiderkreise“ begrenzt. Die Verbesserung der Bekanntheit von Special Olympics in Deutschland wird daher weiterhin elementare Zielstellung des Verbandes bleiben. Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 Die neuen grafischen Elemente und das zeitgemäße neue Design von SOD spiegeln sich erfolgreich auch in der Gestaltung der Onlinepräsenz des Bundesverbandes und der Landesverbände wider. Dieses verbindende Element erhöht außerordentlich die Wiederkennung von SOD auf regionaler, bundesweiter und internationaler Ebene. Das Gesamterscheinungsbild des Verbandes wird deutlich gestärkt und hat positive Wahrnehmungseffekte für die Arbeit der Landesverbände. Für die Website des Bundesverbandes konnten im Jahr 2014 199.537 Homepage-Besuche verzeichnet werden. Davon waren 56 Prozent der Besucher zum ersten Mal auf der Website. Diese Anzahl der Neubesuche verdeutlicht das gestiegene Interesse an Inhalten und Informationen zu SOD. Gleichzeitig zeigt der ebenfalls zunehmende Anteil an wiederkehrenden Besuchern eine enge Verbundenheit mit SOD und eine positive Annahme der neuen Gestaltung der Website im modernen Corporate Design. Für das Jahr 2015 ist für den Online-Auftritt von SOD und der Landesverbände die Einbindung einer Vorlesefunktion geplant, um einen barrierearmen Zugang zu der Website zu gewährleisten. SOD nutzte im Jahr 2014 die Chance, sich auf verschiedenen Veranstaltungen und Messen zu präsentieren und sich somit unterschiedlichen Interessengruppen anzunähern sowie das eigene Netzwerk auszubauen. Die Arbeit, Projekte und Ziele von SOD wurden auf folgenden Plattformen vermittelt: • • • Werkstätten: Messe 2014 in Nürnberg Hannover-Messe 2014 in Kooperation mit SOD-Premium Partner ABB boot Düsseldorf 2014 Mittels Anzeigen in unterschiedlichen Publikationen gewann SOD zusätzlich an öffentlicher Wahrnehmung. Ein wichtiger Meilenstein in der Sichtbarkeit von SOD im öffentlichen Raum war die Gestaltung eines LKW-Anhängers in Kooperation mit dem SOD-Premium Partner Würth. Neben den beiden Athleten Nadine Stein und Kevin Eschler wirbt hier die ehemalige Biathletin Magdalena Neuner für SOD. Seit Ende Juni 2014 fährt das SOD-Motiv am LKW einer Partner-Spedition von WÜRTH auf deutschen Straßen. Eine enorme öffentliche Präsenz erhielt SOD 2014 im Rahmen der Nationalen Spiele in Düsseldorf. Erstmals wurde anhand eines ausführlichen Konzepts und in Kooperation mit kompetenten Partnern mit vielfältigen Werbemitteln, u.a. 100 Großflächenplakaten, in Düsseldorf auf die Veranstaltung hingewiesen. Eine neue Dimension der öffentlichen Aufmerksamkeit brachte auch eine in Kooperation mit der Rheinbahn im SOD-Design gestaltete Straßenbahn ein. Mit ihrer markanten Aufmachung mit Texten, Zitaten und Fotos von SOD war die Bahn, nach einer offiziellen Einweihung mit den „Gesichtern der Spiele“ über die Veranstaltungswoche hinaus, im Düsseldorfer Stadtbild zu sehen. Komplementiert wurde diese außergewöhnliche optische Präsenz in Düsseldorf mit insgesamt 590 SOD-Info-Spots, die täglich vor und während der Veranstaltung über die Screens am Hauptbahnhof und im Fahrgast-TV der Rheinbahn liefen. Mit den Nationalen Sommerspielen 2014 in Düsseldorf erschien SOD in zahlreichen regionalen und überregionalen Medien – sowohl Print, TV als auch Hörfunk. Ein zentrales Element in der öffentlichen Wahrnehmung der Veranstaltung bildete das Kampagnen-Motiv mit dem prominenten Botschafter Timo Boll und den „Gesichtern der Spiele“ Stefanie Wiegel und Oliver Burbach. Das Motiv war auf den Werbemitteln sowie in der Berichterstattung präsent. Das 2013 gestartete Projekt „Gemeinsam läuft’s besser“, welches in Kooperation mit der Marke Lift von Coca-Cola Deutschland durchgeführt wird, brachte SOD weiterhin viel Aufmerksamkeit ein. Die Partnerschaft mit Lift ist auf mehreren Millionen Flaschen durch eine Logo-Präsenz abgebildet. Zudem fanden 2014 in ganz Deutschland öffentliche Laufveranstaltungen unter Beteiligung promi- 61 nenter Persönlichkeiten statt. Hier ist insbesondere der öffentliche Spendenlauf bei den Nationalen Sommerspielen in Düsseldorf, an dem sich auch Moderator Wolfram Kons und Schauspielerin und Eiskunstläuferin Tanja Szewczenko beteiligten, zu nennen. Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit mit prominenten Sportlern wie Per Mertesacker, Paul Breitner und Magdalena Neuner als Testimonials für die Nationale Spiele in den Vorjahren, baute SOD das Konzept zum Einsatz von Sportbotschaftern zur Stärkung der öffentlichen Wahrnehmung aus. Während der Nationalen Sommerspiele in Düsseldorf verkündete Olympiasiegerin Britta Steffen ihre Unterstützung als offizielle Sportbotschafterin für SOD. Als weiterer Sportbotschafter konnte Silbermedaillengewinner Frank Busemann für SOD im Jahr 2014 gewonnen werden. Damit setzen sich seit 2014 zwei hochkarätige Sportler öffentlich für die Ziele sowie Visionen von SOD ein und engagieren sich intensiv für die Special Olympics Athleten. 9.3 Fundraising Zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Mittelbeschaffung auf Bundes- und Landesebene fand 2014 erneut ein zweitägiges Fundraising-Seminar statt. Unter der Federführung von Dr. Bernhard Conrads als 1. Vizepräsidenten und im Zusammenwirken mit der Deutschen Fundraising Akademie wurde die Seminarreihe „Fundraising“ fortgesetzt sowie erste Ergebnisse in Ansätzen realisiert. Ziel ist es, durch Vermittlung von theoretischem Wissen und Austausch von Erfahrungen, die beteiligten Verbandsebenen mit den Herausforderungen und Chancen des Fundraisings vertraut zu machen, die verbandsspezifische Mittelbeschaffung zu erleichtern sowie allgemeine Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Große Freude bei allen Teilnehmern des Medien Unified BeachVolleyball Spiels bei den Special Olympics Düsseldorf 2014 über diese gelungene inklusive Aktion, an der auch SOD-Schirmherrin Daniela Schadt als Kommentatorin teilnahm. (Foto: SOD/ Tom Gonsior) 62 10Finanzen 10.1Finanzbericht von Special Olympics Deutschland in leichter Sprache Der Finanz-Bericht beschreibt den Jahres-Abschluss von Special Olympics Deutschland. Special Olympics Deutschland heißt abgekürzt: SOD. Der Jahres-Abschluss ist eine Zusammen-Rechnung am Ende des Jahres. Darin steht: • Wie viel Geld eine Firma oder ein Verein bekommen hat. • Und wie viel Geld ausgegeben wurde. Die Regeln für den Jahres-Abschluss stehen in einem Gesetz. Das Gesetz heißt: Handels-Gesetz-Buch. Kurz: HGB. An das Gesetz müssen sich alle Firmen halten. SOD ist keine Firma. Sondern ein Verein. Aber wir halten uns trotzdem freiwillig an die Regeln im HGB. Am Ende des Jahres wird auch ausgerechnet: Was besitzt SOD? Damit ist nicht nur Geld gemeint. Sondern auch andere Sachen. Zum Beispiel: • Computer • Möbel • Sport-Geräte Also alles, was SOD hat. Außerdem rechnen wir aus: • Wie viel Geld wir noch zu bekommen haben. • Wie viel Geld wir noch zahlen müssen. 31. Dezember 1. Zuerst stellt sich Special Olympics Deutschland vor. Wir sagen, was wir machen. 2. Wir sagen, was wir besitzen. Wir sagen auch, wie viel das wert ist. Das nennt man: Gesamt-Vermögen. Mit Vermögen sind Geld und Sachen gemeint. Sachen sind zum Beispiel Computer und Möbel. Und SOD sagt: Wie viele Schulden wir haben, die noch bezahlt werden müssen. Dazu sagt man: Fremd-Kapital. Wenn man vom Gesamt-Vermögen das Fremd-Kapital abzieht, hat man das Eigen-Kapital. Alles zusammen nennt man Bilanz. In der Bilanz steht, wie viel Anlage-Vermögen SOD hat. Damit sind Sachen gemeint. Zum Beispiel ein Computer. Ein neuer Computer ist mehr wert als ein alter. Das heißt: Ein Computer wird immer weniger wert. Bis er verschrottet wird. Dann ist er gar nichts mehr wert. Das gilt auch für andere Sachen. SOD schreibt auch Verbindlichkeiten in die Bilanz. Verbindlichkeiten bedeutet: SOD weiß genau, dass sie eine bestimmte Geld-Summe noch bezahlen muss. Zum Beispiel: Eine Rechnung, die noch nicht bezahlt ist. SOD macht auch Rückstellungen in der Bilanz. Rückstellung heißt: Wir wissen, dass wir noch etwas bezahlen müssen. Wir wissen aber nicht genau, wie viel das sein wird. 3. Dann macht SOD eine Schluss-Rechnung. Wir schreiben auf: • Wie viel Geld oder Sachen wir bekommen haben. • Und woher wir es bekommen haben. Meistens ist es Geld. Aber nicht immer. Deshalb sagt man dazu: Erlös oder Ertrag. Und SOD schreibt auf: • Das haben wir ausgegeben. • Und dafür haben wir es ausgegeben. Auch hier geht es nicht nur um Geld. Deshalb sagt man dazu Aufwand. Wenn man den Aufwand von der Erlösen abzieht, hat man das Ergebnis. Es ist ein gutes Ergebnis, wenn man mehr bekommen als ausgegeben hat. Das heißt: Jahres-Überschuss. Oder man sagt dazu: Gewinn. Ein schlechtes Ergebnis ist, wenn man mehr ausgegeben als bekommen hat. Das heißt dann: Jahres-Fehl-Betrag. Oder man sagt dazu: Verlust. Alles zusammen ist die Ertrags-Lage. Oder man sagt dazu: Gewinn- und Verlust-Rechnung. In diesem Jahr hat SOD ein gutes Ergebnis. SOD hat 11 Tausend Euro mehr eingenommen als ausgegeben. 10 Finanzen 10.2Bestätigung des Abschlussprüfers An den Special Olympics Deutschland e.V., Berlin Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung – unter Einbeziehung der Buchführung des Special Olympics Deutschland e.V., Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung des Jahresabschlusses nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands des Vereins. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des Jahresabschlusses wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Vereins sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung und Jahresabschluss überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften. Berlin, den 17. August 2015 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dierk Schultz Wirtschaftsprüfer 66 ppa. Jan Witing Wirtschaftsprüfer Special Olympics Deutschland Jahresbericht 2014 10.3Bilanz zum 31. Dezember 2014 Passiva Aktiva 31.12.14 EUR 31.12.13 EUR A. Anlagevermögen A. Eigenkapital I. Immaterielle Vermögensgegenstände I. Ergebnisvortrag II. Jahresüberschuss B. Rückstellungen entgeltliche erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten II. B. Umlaufvermögen I. Unfertige Leistungen II. 37.335,00 56.804,00 1. Steuerrückstellungen 2. Sonstige Rückstellungen 16.152,50 19.233,50 C. Verbindlichkeiten 53.487,50 76.037,50 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 277.350,42 255.535,05 abzüglich erhaltene Anzahlungen auf Spiele Folgejahr -214.524,00 -140.000,00 62.826,42 115.535,05 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3. Sonstige Verbindlichkeiten 68.358,90 158.086,69 234.909,97 269.507,34 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten 16.939,37 9.110,00 15.394,00 82.895,38 27.074,01 92.005,38 42.468,01 4.305,01 35.194,01 20.251,82 44.609,22 9.212,98 151.581,38 - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 9.212,98 (Vorjahr: TEUR 152) - davon aus Steuern EUR 7.541,37 (Vorjahr: TEUR 138) 33.769,81 231.384,61 - davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 10.000,00 (Vorjahr: TEUR 15) III. 434.159,32 10.872,72 - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 20.251,82 (Vorjahr TEUR 45) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2. Sonstige Vermögensgegenstände 451.098,69 - davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 4.305,01 (Vorjahr TEUR 35) Vorleistungen Spiele Folgejahr 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31.12.13 EUR 461.971,41 451.098,69 Sachanlagen 1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 31.12.14 EUR D. 303.268,87 427.594,03 267.331,00 150.165,52 633.426,29 693.294,60 12.782,81 15.619,21 699.696,60 784.951,31 Rechnungsabgrenzungsposten 111.950,00 60.000 699.696,60 784.951,31 67 10 Finanzen 10.4Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2014 2014 EUR 2013 EUR 1. Erlöse aus Sportveranstaltungen und Sponsoring a. Zuschüsse Veranstaltungen 1.572.482,71 605.939,25 b. Teilnehmergebühren 445.597,00 91.150,00 c. Sponsoringeinnahmen/Werbeeinnahmen 912.402,15 638.546,23 0,00 0,00 2.930.481,86 1.335.635,48 21.815,37 139.967,48 2.952.297,23 1.475.602,96 58.233,50 48.616,00 136.942,60 220.192,75 29.295,09 30.725,14 0,00 80.000,00 38.763,37 37.879,81 d. Sonstige Einnahmen 2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an Vorleistungen Spiele Folgejahr 3. Gesamtleistung 4. Sonstige Erträge ideeller Bereich und Verwaltung a. Mitgliederbeiträge b. Spendenerträge c. sonstige Erträge im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit d. Zuschüsse für Verwaltung* e. Periodenfremde Erträge 263.234,56 417.413,70 3.215.531,79 1.893.016,66 356.181,75 111.304,13 1.590.800,96 636.141,54 1.946.982,71 747.445,67 a. Löhne und Gehälter 605.362,43 535.976,06 b. Soziale Abgaben 138.123,00 113.321,01 743.485,43 649.297,07 5. Wareneinsatz und Fremdleistungen a. Wareneinkauf Sportveranstaltungen und Sponsoring b. Aufwendungen für bezogene Leistungen Sportveranstaltungen und Sponsoring 6. Personalaufwand 7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 26.960,65 22.726,69 aa. Raumkosten 86.448,97 66.593,08 ab. Versicherungen, Beiträge und Abgaben 39.490,61 17.403,63 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen a. ordentliche betriebliche Aufwendungen ac. Werbe- und Repräsentationskosten 75.498,54 92.951,54 110.892,12 78.610,20 ae. Zuschüsse Landesverbände 61.706,26 92.550,60 af. verschiedene betriebliche Kosten 89.186,14 98.190,29 463.222,64 446.299,34 10.139,02 3.174,28 473.361,66 449.473,62 0,00 2.593,21 ad. Reisekosten b. sonstige Aufwendungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 9. Erträge aus Beteiligungen 10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0,23 0,41 1.657,89 333,74 12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 23.083,68 26.333,49 13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 12.210,96 9.394,12 14. Jahresüberschuss 10.872,72 16.939,37 11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen * 2014 unter Position 1a ausgewiesen. 68 Die Athleten brachten den vollbesetzten ISS Dome bei der Eröffnungsfeier der Special Olympics Düsseldorf 2014 zum Kochen. (Foto: SOD/ Florian Conrads) 10.5 Erläuterung und Ausblick Nach dem aktuellen Stand wird auch das Haushaltsjahr 2015 wieder positiv abgeschlossen. Durch die angekündigte Neustrukturierung der Haushaltsplanung ist die zielgerichtete Akquise der benötigten Mittel sowie eine verbesserte Übersichtlichkeit hinsichtlich des Controllings realisiert worden. SOD stellt somit sicher, dass die zweckgebundenen Mittel ausschließlich im Sinne der Unterstützer dort eingesetzt werden, wofür sie vorgesehen sind. Die regelmäßige Budgetauswertung und Liquiditätsplanung sorgen dafür, dass Risiken und Ent- wicklungen frühzeitig erkannt und ggf. notwendige Maßnahmen eingeleitet werden. Trotz weiter steigenden Mitgliederzahlen bleibt der Eigenmittelanteil im Verhältnis zum Gesamthaushalt sehr gering, so dass der Großteil der Mittel weiterhin über Sponsoren, Spender, Stiftungen und die öffentliche Hand gewonnen werden müssen. Im Jahr 2015 werden die Gespräche mit der Politik mit dem Ziel der Erhöhung der Sportförderung intensiviert. Dies ist nicht zuletzt aufgrund der international rasanten Entwicklung im Sport für Menschen mit geistiger Behinderung notwendig. 69 www.specialolympics.de www.facebook.com/special.olympics.deutschland www.youtube.com/specialolympicsd