Eingebauter Spurwechsel

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Eingebauter Spurwechsel
glück­auf
Die Zei­tung für Mit­ar­bei­ter,
Kun­den und Freun­de der
GMH Gruppe
3/2014
Film ansehen? www.youtube.
com/watch?v=sAPyO4TJh2w
Fotos: John Zajaczek
Coole Spende
Ein guter Zweck heiligt oft die
Mittel. Dies gilt sicher auch für
die „Ice Bucket Challenge“, wo
Promis für ALS (eine unheilbare
Nervenkrankheit) Geld spenden.
Da sich Jürgen Großmann schon
lange für ALS-Kranke engagiert,
war seine Teilnahme Ehrensache.
auf Seite 5
Eingebauter Spurwechsel
BVV · Die Schienensysteme in Europa haben unterschiedliche Spurbreiten. Spezielle Radsätze
Schwerpunkt //
netzwerke
Foto: © panthermedia.net/Rupert Trischberger
Vordergründig gesehen ist die Wirtschaft
ein System von Unternehmen, Wirtschaftsorganisationen, Finanz- und Absatzmärkten
und anderen Einrichtungen. Doch ein Blick
hinter die Kulissen zeigt, wer dieses System
wirklich trägt und vorantreibt: Menschen
mit speziellen sozialen Beziehungen –
neudeutsch: Netzwerken. Mehr über die
Bedeutung dieser Netzwerke lesen Sie in
unserem Schwerpunkt „Netzwerke“
R auf den Seiten 6 bis 9
machen den Spurwechsel erheblich leichter – und Bahntransporte quer durch Europa lukrativer.
D
ie Bochumer Verein Verkehrstechnik
(BVV ) wird Spurwechsel-Radsätze für
Aserbaidschan fertigen. Eingesetzt werden
sollen sie für den Personen-/SchlafwagenVerkehr von Baku nach Istanbul. Die Radsätze bieten mit entsprechenden Wellenbremsscheiben auch den gewünschten Komfort,
den sich der Gast für den leisen Verkehr auf
der Schiene wünscht. Der Auftrag kam von
dem Schweizer Schlafwagenhersteller Stadler
Rail AG. Die ersten Radsätze sollen 2015 gefertigt und ausgeliefert werden.
Vor diesem Hintergrund ist eine Veranstaltung der BVV und der ELH Eisenbahnlaufwerke Halle zu bewerten. Sie hatten im
August viele Betreiber und Hersteller von
Schienenfahrzeugen zur DB Systemtechnik
nach Minden eingeladen. Dort am Hauptsitz stehen auf dem Versuchsgelände zwei
Spurwechsel-Anlagen. Sie dienen dazu, die
Umspurung von der iberischen (1.668 mm)
bzw. russischen (1.520 mm) Breit- auf die
europäische Normalspur (1.435 mm) zu
Hätten Sie’s gewusst?
Spurbreite
Foto: Felix Treppschuh
Vor 20 Jahren leitete er den Umschwung
bei der GMHütte und den Aufschwung der
GMH Gruppe ein: der Elektrolichtbogenofen. Seitdem wird er ständig optimiert
und modernisiert. Und so produziert er
noch heute, was die Produkte der GMHütte
so besonders macht: höchste Qualität.
R auf Seite 4
Manche sprechen auch von „Spurweite“,
meinen aber ebenfalls den Abstand zwischen den spurführenden Elementen des
Fahrwegs (bei konventionellen Bahnen die
Innenkanten der Schienenköpfe eines Gleises). Die 1.435 mm breite „Normalspur“ ist
die im Streckennetz der Europäischen Union
zu 87 Prozent und weltweit am weitesten
verbreitete Spurweite. Dennoch gibt es jede
Menge „Abweichler“ auch in Europa – was
den Bahnverkehr erheblich verkompliziert.
Check: Wie funktioniert es wirklich? Neugierige Blicke unter den Güterwagen nach dem Umspuren.
demonstrieren – abgestimmt auf die von der
ehemaligen Radsatzfabrik Ilsenburg und DB
gemeinsam entwickelten Spurwechsel-Radsätze „TYP V “.
Bei diversen Betreibern von Fahrzeugflotten und Bahngesellschaften ist der Gedanke
an transkontinentale Verkehre attraktiver
denn je. Sie scheuen allerdings aufwendige
und teure Wechselmanöver, die immer dann
anfallen, wenn „Spurbreiten-Grenzen“ überschritten werden (im Osten, im Baltikum sowie in Finnland, Spanien und Portugal).
So müssen ganze Drehgestelle mit Radsätzen der jeweils anderen Spurweite ausge-
Foto: em
tauscht oder Frachten in Waggons der anderen Spurbreite umgeladen werden. Spurwechsel-Radsätze dagegen haben die unterschiedlichen Spurbreiten „eingebaut“ und
würden solche Wechsel stark vereinfachen.
Unternehmen wie CAPTRAIN oder Erfemet wollen die Frachtkosten ihrer Rohstofftransporte (Erz, Holz, Öl, Gas und chemische
Erzeugnisse) nachhaltig minimieren. Mit
Spurwechsel-Radsätzen entfielen Wartezeiten für Umrüstungen bzw. Umladungen –
was den Stückguttransport per Schiene wieder wettbewerbsfähiger machen würde.
em GMH Gruppe STANDORTE DER GMH GRUPPE
Produktionsstandorte / Repräsentanzen
Liebe Kolleginnen,
liebe Kollegen,
a u s de m i n h a lt
Indianapolis
haben Sie auch mitgefiebert? Aber
wie weit ist sie schon wieder weg,
die Fußball-WM 2014. Dass „wir“
Weltmeister geworden sind, ist bereits Fußballgeschichte, Schnee von
gestern. Der Blick geht nach vorn:
Bei der Euro 2016 beginnt alles bei
null. Aber auch die Unternehmen
der GMH Gruppe können sich nicht
auf vergangenen Glanzleistungen
ausruhen. Auch für sie gilt, was
im Fußball als eisernes Gesetz gilt:
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.
Ihr Redaktionsteam
Indianapolis
Russland
Kocaeli
Russland
Kocaeli
China
Bremerhaven
Japan
China Japan
Bahntechnik · Um sich neue
Hamburg
POLEN
NIEDERLANDE
Osnabrück
Georgsmarienhütte
Indien
Märkte vor Ort zu erschließen, hat
die Bahngruppe in Südafrika eine
eigenständige Niederlassung gegründet.
auf Sei­te 11
Burg
Indien
Zorge Ilsenburg
Herzberg
Dortmund
Bochum
Essen
Witten
Schwerte
Hagen
Mülheim
Gevelsberg
Duisburg
Caçapava
Sydney
Caçapava
Sydney
Produktionsstandorte
Repräsentanzen (GMH Holding)
Wildau · Auch wenn die EntGröditz
Troisdorf
Seraing
BELGIEN
DEUTSCHLAND
Was eine Handvoll Deutsche beim
Spiel Deutschland–Brasilien erlebten – unter Brasilianern in einem
brasilianischen Restaurant.
wuchskräfte werben will, muss auf
sie zugehen. Zum Beispiel beim
21. Internationalen Studententag
der Metallurgie in Clausthal-Zellerfeld.
auf Sei­te 12
scheidung noch aussteht: Die Nominierung für den „Großen Preis
des Mittelstands 2014“ ist für die
Schmiedewerke bereits eine Auszeichnung.
auf Sei­te 4
Nürnberg
Homburg
FRANKREICH
TSCHECHISCHE
REPUBLIK
Böbingen/Rems
Schwäbisch Gmünd
auf Sei­te 13
GMH Gruppe · Wer Nach-
Brand-Erbisdorf
LUXEMBURG
Bous
MWL Brasil · Unvergesslich:
Wildau
ÖSTERREICH
Gröditz · Der Zugankerbruch
an der 27-MN-Presse drohte, die
Produktion sehr lange lahm zu legen. Eine Reparatur in Rekordzeit
verhütete Schlimmeres – auch dank
Gröditzer Kurbelwelle.
auf Sei­te 10
Krieglach
SCHWEIZ
Judenburg
FWH · Gelebtes Networking in
der GMH Gruppe: Controller- und
Finanzleiter trafen sich in Mülheim
an der Ruhr, um Fachwissen auszutauschen.
auf Sei­te 12
GMHütte · Stahlwerk nutzte die
Wire und zwei Fachkongresse, um
sich bei (potenziellen) Kunden ins
Gespräch zu bringen – mithilfe des
GMH-Explorers.
auf Sei­te 11
Stand 05.2014
ed i t o r i a l
Stiftung · Ein Stiftungsprojekt mit
Perspektive: Lernwerkstatt ermöglicht Schülerinnen und Schülern, die
Weichen für ihre Zukunft zu stellen.
auf Sei­te 14
Ehrenwerte Gesellschaft
HGZ · Gießerei ist Mitglied im Senat der Wirtschaft.
q Die wichtigsten Fragen und
Antworten zum Senat der
Wirtschaft finden Sie unter:
http://www.lhd-gruppe.de/
uploads/media/FAQs_Senat_
der_Wirtschaft_01.pdf
Carsten Weißelberg, Technischer Geschäftsführer von Harz Guss Zorge, bei der UrkunWerksfoto
denverleihung mit Prof. Franz Josef Radermacher (Präsident des Senates)
C
arsten Weißelberg, Technischer
Geschäftsführer von Harz Guss
Zorge (HGZ ), wurde Mitte Juni bei
einer feierlichen Veranstaltung im
alten Bundesratsgebäude in Bonn
zum Senator des Senats der Wirtschaft berufen. Damit verbunden
ist auch die Mitgliedschaft von
Harz Guss Zorge.
Senatorin bzw. Senator kann
werden, wer sich zu den Senatszielen (siehe „Hätten Sie’s gewusst?“)
bekennt, diese Ziele durch Mitgliedschaft fördert und als selbstständiger Unternehmer, Geschäftsführer, Vorstandsmitglied oder
Führungskraft von Unternehmen,
Verbänden und Institutionen, als
Wissenschaftler oder in einem beratenden Beruf tätig ist.
Der Senat versucht, durch Dialog, Information und Beratung von
Entscheidungsträgern aus Politik,
Administration, Wirtschaft, Kultur
und Medien gesellschaftliche Im-
pulse zu geben. Dazu zählen zum
Beispiel Impulse zur Gesundheitspolitik (Ansätze für ein zukunfts-
sicheres Gesundheitssystem), zur
Energiewende (Änderung des Abrechnungssystems zur Gewinnung
großer Netzpotenziale) oder auch
zu Finanzmarkt und Eurokrise.
Orte der Begegnung sind Veranstaltungen wie Senats-Convente, Senatsgespräche in Berlin und Regionalveranstaltungen.
So fand im September beispielsweise der Bildungsgipfel in Hamburg statt („Fachkräftemangel
und Lösungen“). Und bei einem
WirtschaftsConvent im Hause der
Robert Bosch GmbH in Stuttgart-Gerlingen war das Thema
„Afrika auf der Überholspur – Entwicklung des Marktes und Chancen für deutsche Unternehmen“.
Der Senat der Wirtschaft nimmt
für sich in Anspruch, keinen Lobbyismus zu betreiben. Bekannte
Ehrensenatoren des Senates sind
Hans-Dietrich Genscher, Günter
Verheugen und Klaus Töpfer; aktiver Ratgeber ist der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog.
mh Hätten Sie’s gewusst?
Senat der Wirtschaft
Der Senat der Wirtschaft ist die deutsche Sektion des Global Economic
Network (GEN). Als eingetragener Verein versteht sich der Senat als weltanschaulich und parteipolitisch unabhängig. Er verfolgt mehrere Ziele, so
z. B. die Förderung des Wirtschaftsstandortes Deutschland im Interesse des
Gemeinwohls sowie die Förderung einer an Prinzipien der Humanität und
Nachhaltigkeit orientierten ökosozialen Marktwirtschaft auf nationaler und
internationaler Ebene. Wichtiges Ziel ist weiterhin die Förderung von Ethik,
sozialer Unternehmerverantwortung sowie unternehmerischer Regelkonformität in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, ferner die Förderung der
positiven Imagebildung von Mitgliedern der Regierungen, der Parlamente
und von öffentlichen Diensten sowie von Unternehmern und Führungskräften der Wirtschaft in der Öffentlichkeit. Die Förderung von gemeinnützigen und sozialen Projekten ist ein weiteres Ziel. Die Zielsetzung des
Senates deckt sich somit in hervorragender Weise mit den Leitlinien und
der Unternehmensphilosophie von Harz Guss Zorge.
glück auf · 3/2014 ............. 2
Foto: gettyimages
EuroGold.
Robert Harting wurde bei der EM 2014 in
Zürich (Schweiz) erneut Europameister im
Diskuswerfen. Sein Vorsprung auf den EM -Zweiten betrug zwar fast
beruhigende eineinhalb Meter – dennoch war es einer der schwersten
Wettkämpfe seiner Karriere, wie er hinterher betonte. Dies lag weniger an
den schlechten Wetterbedingungen, denen alle ausgesetzt waren. Kontraproduktive Faktoren waren vielmehr ein Trainerwechsel, die Endphase
seines Studiums (Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation) und das
Engagement für die Sportlotterie, die ihm die Konzentration auf den
Wettkampf im Vorfeld erschwert hatten. Hinzu kam, dass er beim Aufwärmen ausgerutscht war und sich den Handwurzelknochen verstaucht hatte.
Robert Harting weiß, weshalb er sich dennoch gegen die Konkurrenz
durchsetzen konnte: „Für mich persönlich war das heute eine große Kopfleistung.“ Welche Rolle der mentale Faktor im Spitzensport spielt, können
glückauf-Leser in seiner glückauf-Kolumne (diesmal: Seite 14) mitverfolgen. Denn dort hat er schon eindrücklich geschildert, weshalb er im Sport
bewusst Risiken eingeht, wie er Fehler nutzt oder weshalb der Rückhalt in
der Familie so wichtig ist. Mentale Stärke wird er jetzt übrigens brauchen.
Denn nach einem Riss des vorderen Kreuzbandes und des Innenbandes im
linken Knie muss Robert Harting längere Zeit mit dem Training aussetzen.
glückauf wünscht ihm eine schnelle und gründliche Genesung.
pkm GMH
Gruppe leitartikel Garantiert auf neuestem Stand
Über Weiterbildung und Karriere in der GMH Gruppe
W
as macht eigentlich Unternehmen der klassischen Industrie in Deutschland erfolgreich? Wieso können sie sich in
Zeiten der Digitalisierung, Globalisierung und Beschleunigung
behaupten? Warum steht die schwerindustrielle Produktion
nicht als Zeugnis vergangener Zeiten stillgelegt im Industriemuseum, sondern höchst lebendig zum Beispiel in Georgsmarienhütte, Gröditz, Mülheim sowie an allen anderen Standorten unserer Gruppe?
Es ist die über lange Jahre aufgehäufte Erfahrung in der
innovativen Produktentwicklung und der Produktion; es ist
die Nähe zum Kunden, das klare Bekenntnis zu Verlässlichkeit,
Qualität und Erneuerung. Dafür sind die Ausbildung, die Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Herausforderungen und die
Einsatzbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das
A und O.
Das Weiterbildungsangebot unserer Unternehmensgruppe
und die Bereitschaft zur Weiterbildung haben in den letzten
Jahren zugenommen. Das ist gut so. Ob nach der Ausbildung,
der Einarbeitung oder dem Arbeitsbeginn nach dem Studium,
nichts verfällt schneller als das einmal Erlernte. Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Herausforderungen setzt voraus,
dass der Erfahrungszugewinn regelmäßig durch inner- wie
außerbetriebliche Weiterbildung ergänzt wird.
Es geht aber nicht nur darum, dass das Unternehmen gut
qualifizierte Leute hat, es geht auch um ein Karriereangebot
des Unternehmens. Karriere bedeutet für uns die berufliche
„Fahrstraße“, der berufliche Lebensweg eines Mitarbeiters.
Ein Karriereweg geht nicht immer nur nach oben – er kann
auch seitlich abzweigen oder einen Sprung auf einen parallel
laufenden Weg bedeuten. Wir rechnen damit, dass Karrierewege in unserer Gruppe deutlich vielfältiger werden als bisher. Eine Stelle ein Leben lang – das wird es zukünftig kaum
noch geben. Zu schnell entwickeln sich Aufgaben und deren
Umfelder weiter.
Kurzschulung in einer Lerninsel bei der GMHütte
K u r z n ews
Tonne
GMHütte · Die „Gute Tonne“ hat
zum Ziel, jede Tonne Stahl, die
das Werk verlässt, in jeder Hinsicht optimal zu produzieren und
auszuliefern. Bei der Gute-TonneVeranstaltung „Qualität ist immer
im Spiel!“ hat man jetzt alle Beteiligten über den aktuellen Stand
des Projektes informiert – und wie
man die „Gute Tonne“ noch besser
machen kann.
>>> B
ericht auf Seite 18
Foto: vl
Werksfoto
Wie sieht unser Arbeitsumfeld morgen aus? Welche Anforderungen kommen auf uns zu und welche Qualifikationen
brauche ich? Wenn es um die berufliche Weiterentwicklung
und den Kompetenzzuwachs von Mitarbeitern geht, sind gerade die Führungskräfte unserer Gruppe gefragt – und zwar auf
jeder Ebene. In Mitarbeitergesprächen können Erwartungen
und bisherige Kompetenzen abgeglichen und Entwicklungsmaßnahmen abgestimmt werden.
In der GMH Gruppe sind Anpassungsqualifizierungen an
neue technische Anforderungen oder Erhaltungsqualifizierungen (das Alte nochmal auffrischen) an der Tagesordnung. Aber
auch Aufstiegsqualifizierungen (z. B. Meisterkurse) werden
durchgeführt. Für Hochschulabsolventen bzw. Fachkräfte mit
Zusatzqualifikation haben wir unser Nachwuchskräfteprogramm, in dem es um überfachliche Kompetenzen geht.
Darüber hinaus bietet das Bildungsprogramm der BGG
Berufsbildungsgesellschaft mbH ein weitreichendes Programm
Harald Schartau
Spezialprofil
Großmotoren
Robo-Tec
Schmiedelabor
Mannstaedt · Eine aufwendige
Schweißkonstruktion für einen
Anhängebock wurde durch ein
warmgewalztes Spezialprofil von
Mannstaedt ersetzt. Für den Kunden, die GKN Walterscheid, ergaben sich daraus konkret berechenbare Vorteile: bessere mechanische
Eigenschaften, Zeitersparnis bei
der Produktion und eine höhere
Prozesssicherheit.
Schmiedag/WSW · Das VDMA Lenkungsgremium (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) tagte im Schwarzwald. Auf
der Agenda standen viele Fragen
zur Zukunft des Großmotorenmarktes. Quintessenz der Tagung:
Die Zulieferindustrie muss sich
vor allem der Forderung „Weniger
Verbrauch bei weniger CO 2und NOX-Ausstoß und geringere
Kosten“ stellen.
GMHütte · Bereits zum vierten
Mal lud die GMH ütte gemeinsam
mit KME Germany und Stadtwerke
Osnabrück zum Robo-Tec-Wettbewerb in die Ausbildungswerkstatt
ein. Rund 80 Schülerinnen und
Schüler folgten der Einladung, um
ihre Roboter – eine Mischung aus
Legobaukasten und Steuerungstechnik – für die geforderten Aufgaben zu programmieren.
Schmiedag · Das „Mobile Schmiedelabor“ des Schmiede- und Ideenkünstlers Andreas Rimkus wurde
eingesetzt, um bei einem Schulhofprojekt Jugendliche für das
Metallhandwerk zu interessieren.
Schmiedag-Azubis standen bei
der Aktion den Schülerinnen und
Schülern Rede und Antwort.
>>> B ericht auf Seite 19
>>> B ericht auf Seite 21
>>> B
ericht auf Seite 20
Klartext
BTBED · Der Anfang der 90er Jahre
angeschaffte Dampfkessel – mit
seiner Hilfe wurden damals in zwei
Hallen auf bis zu zehn Hämmern
Freiformschmiedestücke erzeugt
– hat den Standort gewechselt: Er
wurde durch das Dach aus dem alten Gebäude gehievt und mit viel
Geschick in die neue Halle gerollt.
Mannstaedt · In drei Workshops
befassten sich Geschäftsführung
und Führungsebene von Technik
und Vertrieb mit der zukünftigen
Ausrichtung des Unternehmens.
Ergebnis war eine abgestimmte
Marktstrategie, daraus abgeleitete
Investitionen und über 70 Optimierungsprojekte, die nach und
nach abgearbeitet werden sollen.
Ausschlaggebend für das fruchtbare Ergebnis war, dass untereinander Klartext gesprochen wurde.
>>> B
ericht auf Seite 18
>>> B
ericht auf Seite 19
Dampfkessel
zum Kompetenzaufbau und zur persönlichen Entwicklung.
Hier nutzen wir inzwischen einen Mix aus verschiedenen Bildungsformaten: Neben den klassischen Präsenzseminaren gibt
es auch E-Learning und Blended-Learning-Seminare (Seminare, die E-Learning und Präsenz kombinieren), die ihnen mehr
zeitliche und räumliche Flexibilität beim Lernen lassen und für
mehr Nachhaltigkeit des Gelernten sorgen. Zudem arbeiten
wir im Bereich Sprachen mit Berlitz und im Bereich der technischen Seminare mit dem Haus der Technik zusammen. Es
lohnt sich, einen Blick in unser Bildungsprogramm zu werfen,
das sich auch im Portal unter dem Button „Weiterbildung“
findet.
Auch unsere Führungskräfte sollten ihre Kenntnisse regelmäßig erweitern und auffrischen: Im Jahr 2015 wollen wir
mit der Managementausbildung 1 starten, ein Programm für
Führungskräfte, die neu in der Führungsrolle sind. Mit der
Managementausbildung 2 werden Führungskräfte der ersten
Ebene unterhalb der Geschäftsführer der Gruppenunternehmen mit speziell auf diese Gruppe zugeschnittenen Managementthemen angesprochen.
Doch die berufliche Erfahrung entwickelt sich vor allem
durch „learning on the job“. Daher muss für die Zukunft das
Ziel sein, die Weiterbildung noch näher an die Arbeitsprozesse
zu bringen. So gehören auch Unterweisungen, Fachgespräche,
Reflektion von Arbeitsergebnissen und Arbeitsprozessen und
zukünftig auch E-Learning zu Maßnahmen, die vor Ort genutzt
werden können, zur arbeitsplatznahen Weiterbildung. Dafür
lohnt sich die Einrichtung von sogenannten „Lerninseln“,
geeigneten Lernräumlichkeiten vor Ort.
Aber auch die Übernahme von Stellvertreterrollen, Projektaufgaben sowie Jobrotation oder Hospitationen sind praxisorientierte Bildungsmaßnahmen. Speziell für Führungskräfte
eignet sich als arbeitsplatznahe Weiterbildung das Coaching
oder die kollegiale Beratung, um das eigene Handeln auf den
Prüfstand zu stellen oder für konkret anstehende Führungsfragestellungen Lösungen zu erarbeiten.
Wir sichern Ihnen zu, dass Ihre Qualifikation auf dem neuesten Stand bleibt. Aber wir erwarten zukünftig auch Aufgeschlossenheit für kontinuierliche Weiterentwicklung und freuen
uns über Anregungen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
zu den als notwendig erachteten Weiterbildungsthemen. Nur
so kann unser Bildungsprogramm praxisorientiert und nutzernah sein.
Wenn es heute noch so ist, dass der eine oder die andere
sich unwohl fühlt, wenn eine Weiterbildung ansteht, so sollte
es zukünftig so sein, das sich jeder und jede unwohl fühlt,
wenn keine Weiterbildung ansteht.
Rollenspiele
Simulation
Schmiedag · Der Verband Deutsche Massivumformung produziert
Lehr- und Infovideos zur Massivumformung, um vor allem Jugendlichen verschiedene Ausbildungsberufe der Branche näherzubringen. Bei zwei Filmen übernahmen
zwei Schmiedag-Azubis die Hauptrolle: der angehende Werkzeugmechaniker Dennis Schulz und der
angehende Mechatroniker Michél
Hollop.
Mannstaedt/Schmiedag · Bei
einer Konferenz über die numerische Simulation von Umformprozessen waren Mitarbeiter aus
der GMH Gruppe als Referenten
vertreten: Die Schmiedag referierte
über die optimale Kombination
von CAD und Finite-ElementeProgrammen beim Reckwalzen
und Mannstaedt aus Troisdorf
über Prozessverbesserungen beim
Warmwalzen durch die Nutzung
der Finite-Elemente-Technik.
>>> B
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>>> B
ericht auf Seite 21
glück auf · 3/2014 ............. 3
>>> B
ericht auf Seite 22
Brandschutz
Schmiedag/WSW · Brandschutzexperten wissen: Nur eine gezielte
Vorbeugung, die auch die Belegschaft mit einbezieht, hilft, Brände
zu verhindern. Sicherheitsfachkraft
Detlef Beier schildert im glückauf-Interview, worauf es vor allem
ankommt.
>>> B
ericht auf Seite 23
Auditierung
Schmiedag/WSW · Bei einem
zehntägigen Audit wurden Umwelt- und EnergiemanagementSystem beider Unternehmen
GMH
Gruppe Heimspiel für Bundesminister
HGZ · Sigmar Gabriel in Zorge: Politik im Dialog mit dem Harzer Mittelstand.
WSW · „And the winner is …“: Schmiede hofft auf
E
nde Juli besuchte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel
im Rahmen seiner Sommerreise die
Harz Guss Zorge (HGZ ). Für den
stellvertretenden Bundeskanzler
und SPD -Parteivorsitzenden war es
ein „Heimspiel“, schließlich wohnt
er im nahegelegenen Goslar, seiner
Geburtsstadt.
Nicht nur Carsten Weißelberg
(Technischer Geschäftsführer),
sondern auch Wolfgang Schmidt
und Harald Schartau von der GMH
Holding begrüßten den Minister.
Danach erläuterte Carsten Weißelberg Produkte, Produktionsverfahren, Absatzmärkte und strategische
Positionierung des Unternehmens.
Hätten Sie’s gewusst?
Das EEG
Das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) regelt die bevorzugte Einspeisung von Strom
aus erneuerbaren Quellen ins
Stromnetz und garantiert dessen Erzeugern feste Einspeisevergütungen. Zur Finanzierung
wird eine Umlage erhoben, die
von den Stromverbrauchern zu
bezahlen ist (zuletzt 6,24 Cent
pro kWh). Für stromintensive
Unternehmen aus der Schwerindustrie können dadurch
schnell Millionenbeträge
zusammenkommen – und die
internationale Wettbewerbsfähigkeit gefährden.
Mit Zuversicht in
die letzte Runde
„Großen Preis des Mittelstands 2014“.
D
Im Fokus: Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel im Gespräch mit HGZ-Geschäftsführer
Carsten Weißelberg (links) und Harald Schartau, dem Arbeitsdirektor und Mitglied der
Werksfoto
Geschäftsführung der GMH Holding (rechts).
Anschließend beim Gedankenaustausch diskutierte man vor
allem standort- und umweltpolitische Fragen sowie die aktuelle
Energiepolitik – insbesondere das
EEG . 2012 und 2013 war HGZ von
der EEG -Umlage befreit. 2014 entfällt diese Befreiung – mit gravierenden Folgen.
„Derzeit wird durch die EEG Umlage das Jahresergebnis um 27
Prozent aufgezehrt“, stellte Weißelberg klar, was in der Konsequenz
die Investitionsmöglichkeiten erheblich einschränke. „HGZ hat in
den vergangenen Jahren intensiv
daran gearbeitet, die Prozess- und
Energieeffizienz zu verbessern“ –
und werde dafür jetzt bestraft.
„Das Gesetz generiert aus meiner Sicht Fehlanreize“, so die
Quintessenz, die Carsten Weißelberg aus dem EEG zieht: „Belohnt
wird, wer viel Energie verbraucht.
Maßnahmen zur Optimierung der
Energieeffizienz wirken sich hingegen nachteilig auf die Erreichbarkeit der geforderten Kriterien für
eine Teilbefreiung aus.“
Der Bundeswirtschaftsminister
zeigte sich bei seinem einstündigen Besuch beeindruckt von der
Leistungsfähigkeit und Entwicklung der Gießerei – auch wenn
der Werksrundgang wegen der angeregten Diskussion und Termindruck leider entfallen musste.
mh
ie Wildauer Schmiedewerke
(WSW) haben die „vorletzte
Etappe“ zum Gewinn des bundesweit ausgeschriebenen 20. Wettbewerbs um den „Großen Preis des
Mittelstands 2014“ erfolgreich bestanden. Das Unternehmen steht
damit zusammen mit 62 weiteren
Unternehmen der Region BerlinBrandenburg auf der „Juryliste“.
Ausgeschrieben wurde der Preis
von der Oskar-Patzelt-Stiftung
(weitere Infos siehe Kasten).
Um diese „letzte Runde“ zu erreichen, haben WSW und fast
400 weitere mittelständische
Unternehmen aus der Region ein
strenges Auswahlverfahren über
sich ergehen lassen müssen. Auf
fünf Wettbewerbsfeldern musste
man kräftig punkten, um die Jury
davon zu überzeugen, für die Teilnahme an der Finalrunde geeignet
zu sein: die Gesamtentwicklung des
„Wer hier nominiert wurde,
hat allein durch diese Auswahl
bereits eine Auszeichnung
1. Güte erfahren.
“
B arbara S tamm ,
Präsidentin des Bayerischen Landtages
Unternehmens, die Schaffung bzw.
Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, Modernisierung und
Innovation, das Engagement in der
Region sowie die Bereiche Service,
Kundennähe und Marketing.
Jetzt gilt es abzuwarten. Alle Verantwortlichen in Wildau hoffen
natürlich, dass es dann tatsächlich
bei der großen Gala am 6. September in Dresden heißen wird: „Wir
bitten jetzt die Wildauer Schmiedewerke nach vorn …“
Martina Wülfrath Oskar-Patzelt-Stiftung
Die Stiftung existiert seit 1998. Namensgeber ist Oskar Patzelt (*1919),
ehemaliger Chefarzt für Innere Medizin im Kreiskrankenhaus Wurzen.
Die Nichtregierungs- bzw. Non-Profit-Organisation lobt jährlich den Wirtschaftspreis „Großer Preis des Mittelstandes“ aus. Für dieses Engagement
erhielt sie 2008 den Bundesverdienstorden. 2014 waren anfangs
4.555 Unternehmen und Institutionen nominiert. Aktuelle Ergebnisse
finden Sie unter: www.mittelstandspreis.com.
GMHütte
Meilenstein.
Foto: Felix Treppschuh
glück auf · 3/2014 ............. 4
Für
das
Stahlwerk der GMHütte war der
15. Juli 2014 ein ganz besonderer
Tag, denn es gab einen „runden
Geburtstag“ zu feiern: Der E-Ofen
wurde zwanzig Jahre alt. Viele Stahlwerker, Instandhalter und „Ofenfans“
suchten an diesem Tag bei laufender
Produktion einen extra für diesen
Anlass eingerichteten Treffpunkt im
Betrieb auf. Dort konnte man sich
am bereitgestellten „Schichtfrühstück“ stärken. Natürlich erzählte
man sich so einige Anekdoten aus
der aufregenden Zeit um 1994, als
aus dem Hüttenwerk Klöckner das
Elektrostahlwerk GMH ütte wurde.
Mit viel Fleiß, Schweiß, Engagement
und immer wieder neuen innovativen Ideen wurde damals der erste
Gleichstrom-Elektrolichtbogenofen
Europas, das Herzstück des Stahlwerks, zum Laufen gebracht. In
seinen 20 Produktionsjahren wurde
er stetig optimiert. So erhöhte man
zum Beispiel das mittlere Abstichgewicht schrittweise von anfangs 125
auf heute 142 Tonnen, beschäftigte
sich kontinuierlich mit den immer
aktuellen Themen Arbeitssicherheit,
Qualität, Produktivität, Ressourcenmanagement, Umweltschutz.
Dadurch präsentiert sich der E-Ofen
auch heute noch nach wie vor als
hochmodernes Aggregat und gehört
noch lange nicht zum „alten Eisen“.
Bis heute wurden mit dem „Jubilar“
mehr als 113.000 Schmelzen (über
14.700.000 t flüssiger Rohstahl) produziert. Immer noch und immer wieder gibt es neue Ideen und Projekte,
um ihn noch günstiger und effektiver
betreiben zu können. Es bleibt also
weiterhin spannend.
Ludger Schlinge GMH
Gruppe hier spricht der gesellschafter Nur mitmachen und spenden hilft
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GMH Gruppe, liebe Leserinnen und Leser,
Foto: Paul Ripke
in den letzten Wochen haben sich viele Menschen weltweit
„nass“ gemacht und damit an der „ALS Ice Bucket Challenge“
teilgenommen. Sie haben sich vor laufender Kamera einen
Kübel mit Eiswasser über den Kopf gegossen, sich geschüttelt
und dann drei weitere Personen namentlich benannt, die es
ihnen in 24 Stunden gleichtun sollen. Erfolgt das nicht, sind
diese Nominierten dazu verpflichtet, mindestens 100 Euro an
eine ALS-Organisation zu spenden. Zugegeben, eine sehr lustige und ungewöhnliche Aktion, die in den sozialen Netzwerken
eine ungeheure Dynamik auslöste. Was vor rund sechs Wochen
(vom Erscheinungstermin der glückauf 3/2014 an rückgerech-
erfolgreich nach DIN EN ISO
14001 / 50001 zertifiziert (in Wildau zusätzlich nach DIN EN ISO
9001 ). Dabei gab es weder Hauptnoch Nebenabweichungen.
>>> B
ericht auf Seite 23
Anwendertag
GMH Systems · Softwarehersteller
IDAP und GMH Systems haben
ein Treffen organisiert, das sich
mit den Möglichkeiten des MES
(Manufacturing Execution System)
befasste. Teilnehmer waren Mitarbeiter aus 15 Unternehmen der
GMH Gruppe und externen Unternehmen.
>>> B
ericht auf Seite 24
E-Learning
BGG · E-Learning bietet die Chance, Wissens- und Lernprozesse
noch kundenfreundlicher und
effizienter zu gestalten. Auch die
Berufsbildungsgesellschaft nutzt
diese Chance. Jetzt hat sie ihr Angebot um die Web Based Trainings
erweitert.
>>> B
ericht auf Seite 24
Meisterbrief
Bous · Mark Sütterling, Jan Diakovo und Dominik Grande konnten
Ende Juli endlich den begehrten
net) in Amerika begann, funktioniert heute als eine weltweite
Kampagne, um auf die ALS – die Amyotrophe Lateralsklerose –
aufmerksam zu machen. Auch ich habe mitgemacht und mich
mit Eiswasser übergossen. „Warum das?“, fragen Sie sich jetzt
vielleicht. „Warum haben Sie nicht nur gespendet?“
Die Ice Bucket Challenge ist über Facebook angestoßen
und die jeweiligen Videos sind bei YouTube quasi als Fun-Bilder
eingestellt worden. Der Spaß lockte Tausende Mitmacher an,
die sofort verstanden haben, den Spaß zu teilen und damit
gleichzeitig eine sehr schwere Krankheit in den Fokus des Interesses zu holen.
Meisterbrief entgegennehmen.
Zweieinhalb Jahre lang hatten sie
dafür fast Tag für Tag geschuftet.
Dabei mussten sie allein schon für
die Unterrichtszeit wöchentlich
knapp zehn Stunden ihrer Freizeit
investieren.
>>> B
ericht auf Seite 24
Zertifizierung
Stahl Judenburg · Nicht nur die
Auditierung des Umwelt- und
Sicherheitsmanagement-Systems wurde erfolgreich gemäß
ISO 14001:2004 bzw. BS OHSAS
18001:2007 absolviert. Erstmals
hat das Unternehmen auch seine
induktive Wärmebehandlung gemäß „Transportation and Power
Generation Accreditation Program“ (inklusive der zugehörigen
Prüfverfahren) zertifiziert.
Was für eine Krankheit ist ALS ? Die Amyotrophe Lateralsklerose ist eine fortschreitende, degenerative Erkrankung des
motorischen Nervensystems, die zur Lähmung aller Extremitäten und zum Verlust der Schluck- und Sprechfunktion führt.
Die inneren Organe und die intellektuellen Fähigkeiten bleiben
erhalten, sodass der ALS -Erkrankte ein motorisches Eingeschlossensein erfährt – bei vollem Bewusstsein. Am Ende des
Krankheitsverlaufs müssen die Betroffenen beatmet werden.
Die Krankheit gehört zu den seltenen Krankheiten. In
Deutschland leben rund 8.000 ALS -Erkrankte, jedes Jahr
erkranken 2.000 weitere Menschen, ungefähr genauso viele
versterben im gleichen Zeitraum. Die Lebenserwartung nach
Ausbruch der Krankheit beträgt in der Regel zwei bis fünf
Jahre. Für den Betroffenen und seine Familie eine Zeit allerhöchster Anspannung und Herausforderung.
Weltweit wird geforscht, um die ALS erfolgreich zu behandeln. Doch bisher konnte keine wirksame medizinische Maßnahme entwickelt werden, die den Krankheitsverlauf mildert
oder gar aufhält.
Die ALS -Patienten brauchen rund um die Uhr viele Fachkräfte, die sie pflegen, medizinisch versorgen und sie und die
Angehörigen psychosozial betreuen. Diese große Leistungsanforderung ist in dem in Deutschland derzeit gültigen Versicherungs- und Sozialsystem nur mit rund 30 Prozent abgedeckt.
Hier wird also dringend viel Geld benötigt, das den ALS -Patienten und ihren Familien zumindest ein wenig der Sorgen
nimmt.
Mittlerweile sind bei der ALS -Ambulanz in der Berliner
Charité durch die Ice Bucket Challenge rund 1.480.073 Euro
von etwa 36.000 Spenderinnnen und Spendern eingegangen
(Stand: 16. September 2014). Die Besucher der Homepage
www.als-hilfe.org haben sich von rund 50 am Tag auf 100.000
erhöht. Die Ice Bucket Challenge zeigt also Wirkung und wird
in den Online-Netzwerken auf ewig abrufbar sein. Genau das
ist das Ziel. Mitmachen hilft also – mitmachen und spenden
hilft noch mehr.
Ihr
Sicherheit
Feedback
Massenstart
GMHütte · Die Hütte hat einen neuen
Sicherheitsbeauftragten: Benedict
Rahe. Er will – wie er im glückaufInterview betont – vor allem auf
seine Kollegen zugehen und auf
Sicherheitsaspekte hinweisen, obwohl er weiß: „Es braucht schon
Mut, ältere Kollegen anzusprechen.“
ETE · In vielen Unternehmen verbreiten sie Angst und Schrecken:
Kundenaudits. Anders bei der
Energietechnik Essen. Das Unternehmen freut sich auf die Ergebnisse, wie Inka Strothmann (Qualitätsmanagement / Umwelt- und
Energiemanagement) im glückaufInterview glaubhaft erläutert – weil
sich daraus Hinweise ergeben, wie
man noch besser werden kann.
Bous · Der Dillinger Firmenlauf
ist ein Lauf der Superlative: Über
15.000 Läufer waren in der Hüttenstadt Dillingen am Start. Er
fand in diesem Jahr zum 10. Mal
statt. Das Stahlwerk Bous ging zum
8. Mal seit 2007 auf die 5.000 m
lange Strecke – diesmal mit 18 Läuferinnen und Läufern.
>>> B
ericht auf Seite 25
Audit
WH · Bei einem Audit standen in
der Gießerei die Normkonformität
mit der TS16949 – einer automotiven Erweiterung der ISO9001
– und der ISO14001 auf dem Prüfstand. Hatten die Auditoren 2013
noch sieben Punkte zu bemängeln,
gab es jetzt nur jeweils zwei kleinen Nebenabweichungen, die zudem leicht zu bereinigen sind.
>>> B ericht auf Seite 25
>>> B
ericht auf Seite 26
Höhenrausch
Harz Guss Zorge · Freizeitsport
der Superlative: Ein Mitarbeiter der
Gießerei absolvierte den SalomonZugspitz-Ultratrail – einen rund
35,6 km langen Lauf rund um die
Zugspitze. Er musste dabei einen
Höhenunterschied von 1.892 m
überwinden.
>>> B
ericht auf Seite 25
Sponsoring
>>> B
ericht auf Seite 27
Businesslauf
Stahl Judenburg · Auch eine
10er-Staffel der Stahl Judenburg
nahm an dem 13. Businesslauf in
Bruck an der Mur teil. Insgesamt
2.500 Läuferinnen und Läufer
gingen auf den 4,5 km langen
Rundkurs, der von Tausenden
von Zuschauern gesäumt war.
>>> B
ericht auf Seite 28
>>> B
ericht auf Seite 27
Zeitfresser
Stahl Judenburg · Schüler der HTL
Höheren Technischen Bundeslehranstalt in Zeltweg benötigten für
ihre Abschlussprojekte eine Reihe
von Materialien, die sie selbst
nicht hätten finanzieren können.
Das Stahlwerk aus Judenburg half
aus – und ermöglichte dadurch
unter anderem den Bau einer
Blecheinrollmaschine.
MWL Brasil · Unter der Leitung
von Eliane Rosa da Silva nimmt
die MWL derzeit ihren Fertigungsprozess unter die Lupe. Allein
schon die Neuorganisation von
Werkzeugen und Schablonen und
die Vereinheitlichung der Schrauben konnten etwa zwei komplette
Schichten Stillstandszeit ersparen.
>>> B
ericht auf Seite 25
>>> B
ericht auf Seite 26
glück auf · 3/2014 ............. 5
Schalke
Rennstrecke
BVV · Zwei Dreier-Staffeln des Bochumer Vereins gingen auf Schalke
beim Runnerspoint-Firmen-Staffellauf auf die 3 x 5 km lange Strecke.
Mit von der Laufpartie waren auch
IG-Metall-Mitglied Bernd Lauenroth, Aufsichtsratsmitglied der
GMH Holding.
Stahl Judenburg · Rennstrecken
werden immer häufiger zu „Laufstrecken auf Zeit“ umfunktioniert.
So wurde kürzlich auf dem RedBull-Ring ein 4,3 km langer Businesslauf ausgetragen. Auch zwölf
Kolleginnen und Kollegen der
Stahl Judenburg nahmen an dem
ungewöhnlichen Event teil.
>>> B
ericht auf Seite 27
>>> B
ericht auf Seite 28
Foto: © panthermedia.net/Rupert Trischberger
schwerpunkt ne t z wer k e
Sind Sie ein Spiderman ?
Auch wer nicht am „großen Rad“ dreht, kann Netzwerke knüpfen.
Q
uizfrage! Zwei Rechtsanwälte
eröffnen in Großestadt eine
Kanzlei: Herr Immerda und Herr
Immerfort. Herr Immerda ist in
Großestadt aufgewachsen, hat beste Kontakte zu seinen ehemaligen
Klassenkameraden, pflegt intensive
Kontakte (Sport, Berufsorganisationen, Kultur etc.) und ist bestens
mit Studienfreunden und Kollegen
über soziale Netzwerke verbunden.
Herr Immerfort dagegen ist ein
unbeschriebenes Blatt, weil erst
kürzlich zugezogen: Wer hat wohl
nach einem Vierteljahr die meisten
Klienten?
Gut – wenn Herr Immerda ein
stadtbekannter Vollpfosten und
Unsympath wäre, hätte vielleicht
Herr Immerfort die Nase vorn.
Doch es leuchtet ein: Der Mann
mit den besseren Kontakten, mit
dem besseren Netzwerk, mit den
richtigen Beziehungen hat weitaus
größere Chancen, an Klienten zu
kommen.
Aus einfachen Gründen: Viele treffen ihn regelmäßig, kennen
ihn, wissen, was er beruflich macht
(und was er anbietet), tauschen
sich mit ihm aus. Das schafft Nähe und Vertrauen. Und natürlich
auch: weil man sich duzt. Weil
Herr Immerda tödlich beleidigt
wäre, wenn man Herrn Immerfort
an seiner statt engagierte. Und weil
man Herrn Immerda noch einen
Gefallen schuldet.
Herr Immerda ist quasi am Platz,
wenn man ihn braucht. Und er
weiß, wie wichtig für ihn dieses
Netzwerk ist. Schließlich sucht
er die Beziehungen in seinem Bekanntenkreis gezielt danach aus
(natürlich nicht alle!). Interessant
ist, wer ihm einmal beruflich von
Nutzen sein kann (Nutzen = neuer
Kunde, neue Kontakte, wirtschaftliche Vorteile oder auch wichtige
Informationen, die weiterhelfen).
Natürlich muss er dafür etwas
tun: Er muss sein Netzwerk aktiv
am Laufen halten, Kontakte regelmäßig pflegen, neue knüpfen, für
andere Netzwerk-Mitglieder etwas
tun (Prinzip: geben und nehmen),
Interessantes anzubieten haben, im
Gespräch bleiben.
Aber Herr Immerfort, sagen Sie,
sei der bessere Rechtsanwalt?
Na ja, die Zeiten ändern sich.
Hier schlägt Kennen Können. Ohne Networking hat man heutzutage eben häufig schlechtere Karten.
man regelmäßig auf Menschen
trifft, mit denen man (in-)direkt
zusammenarbeitet, sich austauscht
bzw. austauschen muss:
Azubis beispielsweise mit anderen Azubis, den älteren Kollegen
im Unternehmen oder auch ihren
„Klassenkameraden“ im Berufsbildungszentrum; Angestellte mit
ihren Kollegen in der Abteilung,
den Kunden des Unternehmens
und Lieferanten; Mitarbeiter in der
Produktion mit ihren Kollegen, benachbarten Abteilungen oder Mitarbeitern von Fremdfirmen.
Zugegeben: Solche Beziehungsgeflechte sind keine „echten Netzwerke“ in unserem Sinn, weil wir
Netzwerk und Geflecht
Netzwerke sind Zweckbündnisse.
Auch wenn beim Netzwerken echte
Freundschaften entstehen können:
Voraussetzung sind sie nicht, damit
Netzwerke funktionieren. Denn
die hält etwas anderes zusammen:
ein gemeinsames Interesse, ein gemeinsames Ziel, ein gemeinsamer
Feind. Ist das Ziel erreicht, können
sie sich ohne Weiteres wieder auflösen (wie z.B. Elterninitiativen,
politische Seilschaften). Dementsprechend halten Netzwerke ein
Berufsleben lang – oder auch nicht.
Doch es gibt im Berufsleben
auch „netzwerkähnliche“ Strukturen, die ebenfalls von großer Bedeutung sind:
Egal, wie unser Arbeitsplatz aussieht, ob wir im Büro oder in der
Werkshalle unser Geld verdienen:
Auch dort sind wir in Beziehungsgeflechte eingebunden, in denen
Foto: © Robert Kneschke - Fotolia.com
146.500
SocialMedia-Posts gab es 2013 vom Münchener Oktoberfest. Um dieser Masse
Herr zu werden, installiert die Telekom jedes Jahr jede Menge Knoten:
zusätzliche Hot-Spots rund um die
Wiesn.
Quelle: social-media-universe.de
glück auf · 3/2014 ............. 6
60.000
Arbeiterinnen leben
in einem durchschnittlichen Bienenstaat. Die
Organisation im Bienenstock und die Regelung
der Honigsuche funktionieren nur, weil sich die
Bienen untereinander regelmäßig austauschen –
Quelle: ARD
hier mithilfe des Bienentanzes.
sie u. a. nicht selbst „geflochten“
haben. Es sind Beziehungsgeflechte, in die man automatisch hineinkommt, wenn man einen Job
annimmt. Doch obwohl die meisten Menschen ihre privates Beziehungsgeflecht – die Familie und
den „selbst geflochtenen“ Freundes- und Bekanntenkreis – weit
über das berufliche stellen: Auch
sie generieren Sinn, Sicherheit und
Selbstwertgefühl.
Dafür sprechen die massiven
psychischen Irritationen, die viele Rentnerinnen und Rentner befallen, wenn sie in den Ruhestand
entlassen wurden. Auslöser ist
unter anderem das Gefühl, aus
einem vertrauten Beziehungssystem „hinausgeworfen“, auf sich
„zurückgeworfen“ zu sein. Insofern
ist es sinnvoll, sich schon vor dem
Ruhestand andere Netzwerke zu erschließen, die einen dann auffangen können.
Netzwerk am Arbeitsplatz
Aber wie steht es nun um „echte
Netzwerke“ am Arbeitsplatz? Lohnt
es sich dort überhaupt, ein eigenes
zu knüpfen?
Nicht für jeden Arbeitsplatz
und Beruf macht es gleichermaßen
Sinn. Wer im Büro arbeitet, hat sicherlich andere Anknüpfungsmöglichkeiten als der Mitarbeiter in der
Produktion.
Wie auch immer: Networking
wäre in beiden Fällen die Kontaktpflege zu Menschen, die für die
eigene berufliche Entwicklung, für
die Abarbeitung des aktuellen Jobs
oder auch für das Unternehmen
generell von Vorteil sind bzw. werden könnten.
Ein persönliches Netzwerk generiert letzten Endes Ansprechpartner, die dabei helfen können,
schnell und unkompliziert anstehende Fragen zu klären, Probleme
zu lösen, Alternativen zu entwickeln, Abläufe zu optimieren und
vieles mehr. Zur Kommunikation
bieten sich neben dem persönlichen Gespräch oder Veranstaltungen auch der Kontakt über Medien
wie E-Mail, Blogs, Facebook etc.
Wie könnten die Beziehungsknoten Ihres Netzwerkes aussehen?
• Wissen Sie eigentlich, was Ihre
Kollegen in ihrem unmittelbaren
Bereich tun? Suchen Sie das Gespräch. Kantine oder Kaffeepause
bieten reichlich Gelegenheit dazu.
• Laufen Sie gerne? Dann schließen Sie sich dem Lauftreff Ihres
Unternehmens an (oder anderen
informellen Mitarbeitertreffs).
Sie haben die Chance, regelmäßig Kollegen aus gänzlich anderen Abteilungen zu kontakten.
• Sie wissen nicht genau, was Ihre
Kollegen tun, denen Sie (in-)direkt zuarbeiten? Initiieren Sie
mit Ihrem Chef ein gemeinsames
Treffen, um einen Blick über den
Tellerrand zu werfen.
• Sie wollen mehr über Ihre Arbeit
wissen (z.B. Aufträge, Neuerungen, Organisatorisches)? Halten
Sie Kontakt mit Ihrem Chef und
Ihren Kollegen aus Arbeitssicherheit, Betriebsrat, Weiterbildung.
• Wie geht es anderen Unternehmen im Umfeld? Halten Sie Kontakt zu Mitarbeitern von Fremdfirmen (z. B. Lieferanten, Auftragnehmern), die zeitweise mit
Ihnen bzw. für Ihr Unternehmen
arbeiten.
Wenn Sie übers Netzwerken
nachdenken – also darüber, welche Kontakte für Sie sinnvoll sein
könnten –, fallen Ihnen sicherlich
noch weitere Möglichkeiten ein.
Also werden Sie aktiv. Kommunizieren Sie! Knüpfen Sie neue Kontakte. Führen Sie Gespräche! Nur
Mut: Oft warten nämlich Netzwerke bereits auf Sie – und halten Ihnen eine Stelle im Netz frei.
Sie müssen nur noch zugreifen.
pkm Schwerpunkt:
netzwerke Wie viel Netzwerk kann ich mir leisten?
auch privat soziale Netzwerken zu
nutzen, ist nicht zu unterschätzen.
Nach Infratest-Studien haben sich
mittlerweile bis zu 75 Prozent der
Bundesbürger beruflich und privat
der Welt der digitalen Medien angeschlossen. Bleibt zu wünschen,
dass noch Zeit für ein persönliches
Ob E-Mail, Smartphone oder Facebook & Co.: Wer in der Geschäftswelt digital kommuniziert, muss
weiterhin die in „analogen Zeiten“ entstandenen Regelungen des Handelsrechts beachten.
E
s ist überall und ruht nie. Wir
sind, ob beruflich oder privat,
mittlerweile „völlig vernetzt“ – ein
Thema, dem sich bereits vor Jahren Udo Jürgens gewohnt humoristisch gewidmet hat (siehe Kasten).
An seiner Zustandsbeschreibung
hat sich nicht viel geändert – dank
E-Mail, SAP , Intranet, Zugriff auf
diverse Kunden- und Informationsplattformen oder Facebook,
Twitter & Co. Für gehobene Ansprüche gibt es Transformation
Insights Network (ThINk) u. a. Nur
der 24-Stunden-Tag setzt der neuen
Medienwelt Grenzen.
Es ist sicher mittlerweile eine individuell erlernbare Kunst, sich darauf einzustellen, wie man mit der
Informationsflut umzugehen hat.
Die Zeit der alten Briefpost scheint
vorbei zu sein. Sie beschränkt sich
zunehmend auf amtliche Post,
wichtige Verträge und nimmermüde Werbung. Computer und Smartphone bestimmen per E-Mail und
Anhang mittlerweile maßgeblich
die Gestaltung des Arbeitsalltages.
Dies gilt für den Sachbearbeiter
und den Leiter gleichermaßen. Da
sich leider nicht alle Informationen aus der Betreff-Zeile hinsichtlich ihrer Wichtigkeit erschließen,
ist ein Klick unerlässlich, wenn
man Genaueres erfahren will. Und
schon nehmen die Entscheidungserfordernisse ihren Lauf, denn jeder fragt sich nach der ersten Sichtung: „Was mache ich jetzt mit der
Information – gleich bearbeiten
oder auf Wiedervorlage legen?“
Der strukturierte Tagesablauf fordert eine hohe Selbstdisziplin, will
man nicht in der Informationsflut
zwischen „Wichtig“ und „Trash“
ertrinken. Selbstorganisation ist
das Gebot der Stunde. Dies ist im
eigenen und vor allem Unternehmensinteresse wesentlich, um zu
versuchen, Postannahmezeiten
und Bearbeitungszeiträume von
komplexen Vorgängen ohne permanente Störungen durch neue EMail-Eingänge zu gewährleisten.
Sicher ist es von Arbeitsplatz zu
Arbeitsplatz unterschiedlich. Aber
nach dem Selbstverständnis zwischen Kaufleuten sollten die Regelungen des Handelsrechts (§§ 257
Abs. 2HGB ff.) für die Beantwortung von Schriftverkehr auch für
den E-Mail-Verkehr gelten – auch
wenn die Erwartungen der Nutzer
bzw. von Absender und Empfänger
hinsichtlich der Kommunikationsgeschwindigkeit oft auseinandergehen. Zu bedenken ist:
Die Zeit, die früher der Postlauf gekostet hat, kann man der
Bearbeitungsfrist nicht mehr als
Schutz hinzurechnen. Das schnelle Medium impliziert beim Sender
immer auch die Erwartung, dass
der Empfänger schnell reagiert
(wobei der Empfänger oft zum Getriebenen wird). Zugleich droht
das Risiko des kaufmännischen Bestätigungsschreibens („Unverzüglichkeits-Regelung“ entsprechend
§ 362 HGB), die zur Abgabe einer vertragsgemäßen Antwort
auffordert.
Zu allem
Praxistipp
Handelsrechtlich relevante E-Mails bzw. SMS o. Ä. sind wie handelsrechtlich relevante Briefe bzw. Faxe zu behandeln. Einziger Unterschied: In
Großunternehmen konnte früher auf dem Postweg – genauer: zwischen
Eingangsstempel und Vorlage beim adressierten Mitarbeiter – einige Zeit
vergehen. Mit E-Mail o. Ä. entfällt dieser „Antwort-Puffer“. Was die Ablage
betrifft, um Aufbewahrungsfristen einzuhalten: Man kann zwischen Ausdruck und digitaler Speicherung wählen.
treten die Anforderungen der Abgabenordnung mit den steuerlichen AufbewahrungsUdo Jürgens macht sich in seinem Song „Völlig
und Nachweisfristen
vernetzt“ (aus dem Album: „Einfach ich“,
hinzu. Einfach „delete“
Ariola) über die fortschreitende Vernetzung
geht nicht. Gefordert
selbstironisch lustig: „Ich bin völlig vernetzt
ist die Archivierung für
und völlig verlor‘n, von Technik umzingelt
einen Zeitraum von
bis über die Ohr‘n. Bin fernbedient, und zwar
sechs Jahren.
komplett, und sowas von Internet.“ Bei aller
Sicher ist es nicht
Ironie ist er sich aber auch im Klaren darüber,
anders als bei den tradidass diese Vernetzung ihre (Heim-)Tücken
tionellen Medien Brief
hat: „Bin völlig vernetzt, die Handys vibrier‘n,
und Fax, sofern es zum
weil alle mich per SMS bombardier‘n. Drück‘
Ausdruck und zur Ablaich in der Hektik dann irgendwo drauf, geht
ge führt. Bei gemischten
draußen am Parkplatz mein Kofferraum auf.“
Archiven muss man irgendwie zwischen herkömmlicher Akte und
Wort bleibt. Inwieweit allerdings
Digitalisierung entscheiden.
Die hohe Informationsdichte in der digitalen Welt und den dort abder Arbeitswelt zwingt Unterneh- gelegten Informationen zu trauen
men dazu, die Arbeit so anzupas- ist, ist eine andere Frage. An diesen, dass die prozessbefassten Mit- ser scheitert bereits die Politik trotz
arbeiter nicht in der permanenten der formalen Funktion der DatenFlut von komplexen oder Teilin- schutzgesetze für die individuellen
formationen – direkt gerichtet und kommerziellen Freiheitsrechoder in cc – ertrinken und aus- te.
Netzwerke zu betreiben und
brennen.
Ist der Arbeitsalltag sich in ihnen zu bewegen, erforvorbei, trennen wir uns dert neben dem Genuss der hohen
leider zumeist nicht Geschwindigkeit der Kommunikavom Netzwerk. Vie- tion nicht zuletzt auch die Beachle schlüpfen nur in tung aller Spielregeln und sozialen
andere Maschen bei Verantwortung in immer kürzerer
Facebook, Twitter und Zeit. Dies umso mehr, als das Netz
Co. Doch der zusätzli- bekanntermaßen nichts vergisst,
che Zwang, neben dem solange die Speicher ausreichen.
arbeitsbedingten elektronischen Verkehr
em Völlig vernetzt?
32.400.000
Menschen nutzen in Deutschland derzeit digitale soziale Netzwerke. Die Kontaktmöglichkeiten dort
sind immens – fragt sich nur, wie man sie sinnvoll erschließt. Die weltweit meisten Nutzer mit 336,2 Millionen – also über zehnmal so viel
wie in Deutschland – sitzen in China. Da dort einige populäre Dienste
(z. B. Facebook, Twitter) verboten sind, haben sich „ersatzweise“ eigene
Netzwerke (z. B. RenRen und Sina Weibo) etabliert.
Netze knüpfen, um
Integration zu fördern
Schwierig, aber nicht unmöglich: Wie sich die
Chance erhöht, Menschen mit Beeinträchtigungen
in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.
A
llen internationalen, europäischen und nationalen Bemühungen zum Trotz: Menschen
mit Beeinträchtigungen haben es
schwer, einen Arbeitsplatz zu finden.
Ein Blick auf die Pflichtbeschäftigungsquote in Deutschland und
Österreich zeigt: Noch zahlen viele Unternehmen lieber eine Ausgleichsabgabe, anstatt frei werdende Arbeitsplätze nach einer
entsprechenden Umgestaltung mit
beeinträchtigten Menschen zu besetzen.
Doch wie müssen die Verbindungen zwischen Wirtschaft und
Sozialorganisationen, die sich um
die Integration von Behinderten
bemühen, aussehen? Wie müssen
die Netzwerke geknüpft sein, um
Unternehmen für die Thematik zu
sensibilisieren?
Die Österreicherin Gisela Kollroß-Schinnerl ging in ihrer Diplomarbeit „Netze knüpfen – Integration fördern“ genau diesen Fragen nach. Ihr Resümee lässt sich
sicher auch auf deutsche Verhältnisse übertragen: Die persönlichen
Beziehungen zwischen Personalern
und Vertretern aus Sozialorganisationen sind wesentlich, um mehr
beeinträchtigte Menschen ins
Arbeitsleben zu integrieren. Ihr
Ratschlag: Netzwerke knüpfen.
Quelle: statista
Hintergrund: Unternehmen
sind oft nicht ausreichend über
die Angebote der Sozialorganisationen, die rechtliche Situation,
finanzielle Fördermöglichkeiten u. v. a. m. informiert. Häufig
fehlen auch die Ideen, welche
Stellen im Betrieb mit Menschen
mit Beeinträchtigungen besetzt
werden könnten. Oft wird diese
Option gar nicht diskutiert. Andererseits sind die Verantwortli-
Zur Sache
Ende 2013 zählte das Statistische Bundesamt rund 7,5 Millionen schwerbehinderte Menschen in Deutschland (rund 260.000 oder 3,6 Prozent
mehr als am Jahresende 2011). Dies entspricht 9,4 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern müssen eine Beschäftigungsquote für Schwerbehinderte erfüllen. Sie liegt derzeit bei 5 Prozent.
Wer diese Quote nicht erfüllt, muss eine Ausgleichsabgabe zahlen. Sie liegt
– je nachdem, wie weit man von der „Fünf-Prozent-Hürde“ entfernt ist –
zwischen 105 und 260 Euro pro unbesetzte Pflichtstelle und Monat.
Dieses Geld kommt den Integrationsämtern zugute. Sie investieren es in
behindertengerechte Arbeitsplätze, Lohnzuschüsse für Arbeitgeber und
einen Ausgleichsfonds für bundesweite Förderprogramme. Mit dem Geld
können die Ämter allerdings nur einen Bruchteil ihrer Ausgaben decken.
Das Integrationsamt ist das „Amt für die Sicherung der Integration
schwerbehinderter Menschen im Arbeitsleben“. Es erhebt und verwendet
die Ausgleichsabgabe, achtet auf den Kündigungsschutz ihrer Klientel,
organisiert begleitende Hilfen im Arbeitsleben für Menschen mit sogenannten „schweren Behinderungen“ und bietet Schulungen an (z. B. für
Betriebs- und Personalräte oder Schwerbehindertenvertretungen).
glück auf · 3/2014 ............. 7
aber auch an Veranstaltungen,
an denen Wirtschaftsunternehmer anzutreffen sind, teilzunehwichtig, die gesetzliche Pflichtquote
men“. Die starke Vernetzung
von 5 Prozent zu erfüllen. Noch
zwischen Unternehmen bzw.
wichtiger aber sind gute Ideen für
Personalern untereinander würeine schwerbehindertengerechte
de dazu beitragen, dass InforArbeitsplatzgestaltung.
mationen und Erfahrungswerte
weitergetragen werden.
H arald S chartau
Corporate Social ResponsibiArbeitsdirektor GMH Gruppe
lity (CSR ) wird für viele Unternehmen immer wichtiger. Auch
vor diesem Hintergrund könnte
chen nicht bereit, sich Infos selbst
sich die Autorin vorstellen, dass
zu beschaffen – beispielsweise solche Netzwerke an Bedeutung
über aufwendige und zeitraubende gewinnen. Schließlich könnte ein
Internet-Recherchen.
Unternehmen mit dessen Hilfe
Um diese Defizite auszuglei- sein soziales Engagement auch in
chen, hält Gisela Kollroß-Schinnerl der Öffentlichkeit dokumentieren.
persönliche Beziehungen zwischen
Wirtschaft und Sozialorganisatiopkm nen für unabdingbar. Im Netzwerk
könnte man entsprechende Informations- und Sensibilisierungsarbeit leisten. Deshalb rät sie unter
anderem:
„Vertreter aus Sozialorganisationen sollten ihre bereits bestehenden Kontakte zur Wirtschaft intensivieren und versuchen, in die
Netzwerke der Wirtschaft zu gelanFoto: © panthermedia.net / Anna Leopolder
gen, sei dies durch eine Mitgliedschaft, durch Kontakte der Kontakte, durch Vorträge oder durch eine
Einladung von Wirtschaftsunternehmern als Experten …“ Zudem Mal wurde 2013 in Berlin der Notruf
wäre es ratsam, „häufig Vertreter 110 gewählt – und per Netz schnell
aus der Wirtschaft einzuladen, und zielsicher weitergeleitet.
„ Für uns in der GMH Gruppe ist es
“
1.296.009
Schwerpunkt:
netzwerke Ohne Pflege sind Kontakte nichts wert
die meisten fest, dass für das persönliche Wiedersehen leider oft
zu wenig Zeit bleibt. Daher wurde
vorgeschlagen, das Netzwerk aller
Nachwuchskräfte mit einem regelmäßigen Alumni-Treffen zu verankern. Da ließe sich erfahren, wo
jetzt jeder arbeitet, was sich verändert hat oder was es Neues aus
den Unternehmen gibt. Denn die
persönlichen Kontakte und das gemeinsame Erleben unterstützen
und erneuern natürlich den Netzwerkgedanken.
GMH Gruppe · Wie Nachwuchskräfte Netzwerke bilden – und vor allem auch erhalten können.
INT E R V I E W
© panthermedia.net / Corinna Hahn
Auch das Nachwuchskräfteprogramm der Gruppe (NWK -Programm) fördert die Netzwerkbildung über die Gruppenunternehmen hinweg. Bisher haben
an diesem Programm 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
mit unterschiedlichem beruflichen Hintergrund teilgenommen. Im September 2014 startet
die 5. Runde des Programms mit
28 Teilnehmern aus 14 Unternehmen. Doch wie sieht es aktuell
aus mit den NWK -Gruppen und
den Netzwerken? glückauf sprach
mit Kirsten Wengeler, Organisatorin des NWK -Programms der
GMH Gruppe, und Ulrike Libal,
Personalleiterin der Pleissner
Guss (Herzberg):
glückauf: Frau Wengeler, Netzwerkbildung ist ein erklärtes Ziel des
NWK -Programms der GMH Gruppe.
Wie wird sie gefördert?
Kirsten Wengeler: Die Teilnehmer
lernen sich auf Seminaren des Programms, aber vor allem auch über
die interfakultativen und unternehmensübergreifenden Projektgruppen, die gemeinsam über ein
Jahr ein Projekt bearbeiten, kennen. Damit geben wir den Anstoß
für Kontakte, die auch über das
Programm hinaus einen unkomplizierten und informellen Informationsaustausch ermöglichen.
Nicht jeder muss das Rad neu erfinden. Und von den Erfahrungen
anderer lässt sich profitieren. Aus
dem Ideenaustausch mit Kollegen
aus anderen Unternehmen können
Anregungen und neue Ideen entstehen.
16.100.000.000
Briefsendungen werden jährlich in Deutschland
über das Netz der Bundespost versandt.
Wie haben sich die NWK Netzwerke bislang entwickelt. Ziehen Nachwuchskräfte noch heute einen Nutzen daraus?
Wengeler: Ehemalige Teilnehmer der N W K -Programme haben mir zurückgemeldet, dass zumeist
noch ein lockerer Kontakt
zu den Mitgliedern aus
der eigenen Projektgruppe
bzw. zu dem einen oder anderen aus dem Programm
besteht. Natürlich liegt das
erste NWK -Programm jetzt
schon neun Jahre zurück.
Dennoch sind Intensität
und Nutzung der Kontakte sehr unterschiedlich.
Wovon hängen sie ab?
Frau Libal, wie sehen Sie das Thema
NWK -Programm?
Ulrike Libal: Meine Erfahrungen
sind sehr positiv. Die Teilnehmer
erhalten eine sehr fundierte Möglichkeit zur Zusatzqualifikation
durch die angebotenen Seminare
wie Zeit- und Projektorganisation,
Präsentationstechnik und Konfliktmanagement.
Teambildung: „Netzwerkarbeit“ einmal anders.
Wengeler: Meist, wie viele Berührungspunkte es in den Arbeits- und
Aufgabenfeldern gibt. Der eine
nutzt das NWK -Netzwerk immer
noch zum Informationsaustausch
oder zur informellen Ansprache,
für andere ergibt sich heute kein
direkter Mehrwert mehr aus den
Kontakten. Aber – da stimmen übrigens alle zu – es ist gut zu wissen,
dass man Leute kennt, die man
„einfach mal so“ anrufen kann
und die einem auf dem „kleinen
Dienstweg“ weiterhelfen können –
und sei es nur in der Vermittlung
eines Ansprechpartners.
Tipps und Kniffe: Wie Sie Ihr eigenes Netzwerk knüpfen können.
zuschätzen – was man umgekehrt
selbst auch erwarten darf. Entscheidend ist also, sich vor allem als
Persönlichkeit zu profilieren – und
nicht als anonymer Posten in der
Firma. Für Liebermeister bedeutet
das, „die Marke ICH “ zu definieren
und souverän zu vertreten.
Mit diesem neuen „Sichselbst-bewusst-Sein“
aufzutreten ist anfangs ungewohnt.
Ihr eigener Bekanntenkreis bietet
dafür ein gutes Übungsterrain. Hier
können Sie in vertrauter Umgebung Netzwerkgespräche erproben,
ohne durch einen fremden Partner
gehemmt zu sein. Ihr Bekannter
berichtet von interessanten Freunden? Schon eröffnen sich für Sie
neue Verbindungsmöglichkeiten,
die Sie bei Bedarf nutzen könnten.
Sind Sie sich dessen bewusst, zeigt
Ihr Networking schon Wirkung.
Viele Nutzer sozialer Netzwerke
wie Facebook oder Google+ geben
dort ihre schulische Laufbahn an
– eine einfache Methode, ehemalige Schulkollegen wiederzufinden
und zu kontaktieren. Besonders
über ehemalige Studien- oder Berufsschulkollegen können vielversprechende Kontakte im eigenen
Berufsfeld entstehen.
Ein eigenes Netzwerk kann man
nicht nur während der Arbeitszeit
Vielen Dank für das Gespräch 1.152
Wie erfolgreich netzwerken?
anch einer fühlt sich unwohl
bei dem Gedanken, Geschäftsbeziehungen offensiv anzugehen.
Viele sind eher zurückhaltend und
begnügen sich damit, auf Anfragen
zu reagieren und Einzelaufträge
sauber abzuarbeiten. In einer Wirtschaft aber, die immer mehr auf
persönliche Kontakte setzt, ist diese Haltung kontraproduktiv. Wer
sich dem Networking verweigert,
nimmt sich die Chance, Folgeaufträge zu akquirieren und neue berufliche Optionen zu eröffnen.
Wie wichtig Networking bereits
ist, zeigt auch eine Studie des Jobportals monster.de und mehrerer Universitäten. Sie hatten Bewerbern die Frage gestellt, welche
Recruiting-Kanäle am ehesten zu
einem neuen Job verhelfen. Mit
40 Prozent landete „die Empfehlung eines Bekannten“ bereits auf
Platz drei (hinter Internet-Stellenbörsen und Personalberatern).
Doch was muss man beim Netzwerken beachten?
Als angehender Netzwerker sollten Sie sich bewusst werden, wer
Sie sind und wie Sie auftreten. Sich
zu verstellen, ist ein Fehler. Für die
Managerberaterin Barbara Liebermeister kommt es beim Netzwerken darauf an, die individuelle Persönlichkeit des Gegenübers wert-
man vor Ort ist – all das ist notwendig, um die Kontakte lebendig zu halten. Mit den sozialen
Medien haben sich da heute ganz
neue Möglichkeiten der Kontaktpflege ergeben. Ein NWK ler regte
an, eine gemeinsame Kommunikationsplattform für die NWK ler zu
schaffen. Darüber hinaus stellen
Was tun denn die Nachwuchskräfte,
um ihr Netzwerk zu erhalten?
Wengeler: Die Netzwerkpflege obliegt natürlich jedem selbst: Ein
Anruf, eine Mail, ein Posting auf
Facebook, vorbeischauen, wenn
Quelle: statista
M
Werksfoto
Gibt es positive Nebeneffekte?
Libal: Die gibt es. Die Teilnehmer
können zum Beispiel diese Themen mit Personen aus der Unternehmensgruppe vertiefen – mit
Personen, die aus einem ähnlich
strukturierten Umfeld kommen.
Dies stärkt ebenfalls die Vernetzung in der Gruppe. Ich vermute
auch einen positiven Einfluss auf
die Bindung an die Unternehmensgruppe.
knüpfen. Denn Gespräche fruchten
besonders, wenn man sich wohlfühlt und das Thema persönlich
interessant findet. Dafür bietet die
Freizeit ideale Bedingungen. Wehrt
man sich nicht dagegen, entstehen
Kontakte bei Sportveranstaltungen
oder im Theater wie von selbst.
Netzwerkkommunikation ist
weniger hierarchisch als die übliche Top-down-Kommunikation in
Unternehmen. Sie ermöglicht auch
Kontakte über Abteilungs- und
Hierarchiegrenzen hinweg.
31.400.000
Artikel wurden 2014 über das Netzwerk von Agenturen und Korrespondenten zur Publikation angeboten.
glück auf · 3/2014 ............. 8
Pässe wurden im WM-Finale
2014 zwischen Deutschland und Argentinien
gespielt – 736 (!) von der deutschen und nur 416
von der argentinischen Mannschaft. Im PassNetzwerk der deutschen Spieler verstrickt, musste
sich Argentinien schließlich mit 0:1 geschlagen
Quelle: FIFA
geben.
© thinkstock
Für Intel-Projektmanagerin Melanie McBride ist die effektivste Art,
eine Beziehung aufzubauen, „das
Brot mit der Person zu brechen“.
Bei Geschäftsbeziehungen hat das
gemeinsame Abendessen also lange
noch nicht ausgedient.
Wichtig ist, alle Kontakte zu filtern. Ihr Netzwerk sollte niemals
so groß werden, dass Sie einzelne
Beziehungen nicht angemessen
pflegen können. Wer schnell hingeworfene Versprechen wie „Ich
schicke dir das mal per Mail“ nicht
einhält, verliert an Vertrauen –
selbst wenn es nur um das neueste
YouTube-Video geht.
Netzwerker sollten nach eigenen
Zielen entscheiden, welche Kontakte sie besonders pflegen wollen
und welche sie vernachlässigen
können, meint Barbara Liebermeister. Ein solches Ziel kann sein, sich
vor Krisen zu wappnen.
Ein gut geknüpftes Netzwerk
kann dabei helfen, schnell auf
Krisen zu reagieren und sie abzufedern, Personen (die Ihnen vielleicht sogar noch einen Gefallen
schulden) zu aktivieren, die weiterhelfen können. Ein offensiver
Umgang mit einer Krise ermöglicht
es, als geschickter Netzwerker aufzutreten und sogar gestärkt aus ihr
hervorzugehen.
Netzwerke fußen auf gegenseitiger Zuwendung und Hilfsbereitschaft. Der Grundgedanke
„Hilfst du mir, helfe ich dir“ sollte Ihnen stets bewusst sein. Ging
Ihnen jemand mit einem Gefallen zur Hand? Dann revanchieren Sie sich! Ansonsten wird der
hilfreiche Arm schnell absterben.
Seien Sie kreativ bei der Wiedergutmachung. Wenn Sie dem anderen
etwa einen fruchtbaren Kontakt
vermitteln, überraschen Sie ihn
mit neuen Perspektiven.
Angesehene Netzwerker bringen
strategisch Menschen zusammen
und stoßen so Veränderungen oder
gar Innovationen an. Je mehr Personen von einer Veränderung profitieren, desto größer ist auch der
dauerhafte Nutzen für Sie – den Initiator.
Der Soziologe Manuel Castells
betitelt die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts als Netzwerkgesellschaft.
Sie werden sich darin nach
und nach sicherer fühlen. Fangen Sie also im Kleinen an. Gehen Sie weitere Schritte, wenn
Sie sich dazu bereit fühlen.
Und vergessen Sie nicht: Netzwerken kann Sie in vielerlei Hinsicht
bereichern.
Niels Hackmann Schwerpunkt:
netzwerke Vitamin B hat Geschichte
Netzwerke gestern und heute
U
nter Networking versteht man
den Aufbau und die Pflege von
persönlichen und vor allen Dingen
beruflichen Kontakten – das sogenannte „Vitamin B“. Hierfür organisierten die Menschen schon von
jeher Zusammenschlüsse, die sich
im Laufe der Zeit immer wieder
verändert haben.
So gab es schon im Mittelalter
Handelsnetzwerke. Am bekanntesten dabei ist sicherlich die Hanse. Später dann schlossen sich die
Menschen zu Verbänden, Vereinen
und Clubs zusammen, deren offizielles Ziel zwar nicht die Kontaktpflege und Karriereförderung war
und ist, faktisch aber in der Regel
schon. Beispiele für solche Zusammenschlüsse sind der Rotary- oder
Lions-Club, Sportvereine, Studentenverbindungen etc.
Heute findet das Netzwerken
zumeist online statt. Zahlreiche
Online-Netzwerke, wie Xing, Facebook, studiVZ und Linkedin, aber
auch Live-Chats oder das Telefonieren übers Internet ermöglichen
es, sich weltweit mit Menschen zu
verknüpfen und Kontakte zu pflegen. Die Menschheit ist heute online so vernetzt wie keine andere
Generation zuvor. Das Veröffentlichen von privaten Informationen
im Internet kann aber auch zu persönlichen Nachteilen führen, wie
etwa die Nutzung der Daten für
kommerzielle Zwecke bis hin zum
Cyber-Mobbing.
Ohne Computer und Internet
war es sehr viel schwerer, viele
Kontakte über eine lange Zeit aufrechtzuerhalten. Die Kontaktpflege
war nur über Briefe und das Telefon – Letzteres war seinerzeit noch
sehr teuer – oder auf persönlichen
Treffen an realen Orten möglich.
Heute ist die Kontaktpflege sehr
viel einfacher, direkter, orts- und
zeitunabhängig und zumeist kostenfrei. In bereits „fertigen“ Netzwerken kann man sich schnell und
einfach registrieren, ohne dass
– anders als bei Vereinen und Verbänden – der Aufnahmeantrag abgelehnt werden kann.
Die Netzwerke sind für jedermann zugänglich und ausschließlich auf die Kontaktpflege ausgerichtet. Auch ein weitestgehend
anonymer Austausch ist über die
Online-Netzwerke möglich. Der
zwischenmenschliche Kontakt tritt
in den Hintergrund.
Inzwischen versuchen immer
mehr der etablierten Netzwerke,
den Online-Weg zu gehen und sich
damit an die neuen Zeiten anzukoppeln, beispielsweise gibt es seit
2011 den „E-Rotary“-Club.
Networking gilt als einer der
wichtigsten Faktoren für die Karriere. Oft wird betont, dass „es
nicht unbedingt darauf ankommt,
was man weiß, sondern wen man
kennt“.
Laut einer Studie des Instituts
für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung wird mittlerweile rund ein
Viertel der neu zu besetzenden Stellen über die Nutzung persönlicher
Kontakte vergeben. Networking
gilt inzwischen auch als „Skill“ bei
der Jobsuche wie beispielsweise
auch Teamfähigkeit und Motivation.
ikw Die Freimaurer
Von Networking sprach man vor etwa 250 Jahren sicherlich noch nicht.
Aber der Sinn, der heute dahintersteht, galt auch schon Anfang des
18. Jahrhunderts, als die ersten Freimaurerlogen gegründet wurden. Von
diesen Bruderschaften, die als eingetragene Vereine organisiert sind, existieren heute weltweit etwa 45.000 mit rund sechs Millionen Mitgliedern.
Die Ursprünge der Freimaurer gehen weit bis ins Mittelalter zurück.
Die Handwerker der damaligen Steinmetzzünfte genossen bei den damals
zahlreichen Dombauten besondere Privilegien. Nur ihnen waren die Baupläne der Kathedralen im Detail bekannt. Zu den „Bauhütten“ (Logen), in
denen die Baubesprechungen stattfanden, hatten nur sie Zugang. Durch
besondere Zeichen konnte man erkennen, wer berechtigt war und wer
nicht.
„Als die Zeit der großen Dombauten im 17. Jahrhundert ausklang,
wurden nun merkwürdigerweise die so ausgezeichnet geschützten Organisationen der Bauleute zunehmend von Intellektuellen ‚unterwandert‘ und
blieben bestehen. Adlige, Offiziere, Ärzte, Schriftsteller und andere Männer, die keine handwerklichen Berufe ausübten, schlossen sich den Logen
an und wurden als sogenannte ‚angenommene‘ Maurer akzeptiert.“ (Aus
„Die Logen der Freimaurer“ von Jürgen Holtorf, 1991.)
Grundsätze, zu denen sich die ersten Freimauerlogen verpflichtet hatten, gelten noch heute nach weit über 200 Jahren: Toleranz und Achtung
gegenüber Andersdenkenden, Religiosität ohne konfessionellen Zwang,
anständige Lebensführung.
Neben ihren rituellen Versammlungen in ihren sogenannten „Tempeln“
organisieren Freimaurer interne und öffentliche Vortragsabende, Diskussionstreffen, Wohlfahrtsbälle. Oft bestehen enge Verbindungen zu Logen
in Partnerschaftsstädten im Ausland.
Freimaurer knüpfen und pflegen somit zahlreiche Kontakte zu anderen
Menschen. Sie „networken“ seit über 250 Jahren.
mk Berühmte Freimaurer waren: Johann
Wolfgang von Goethe (1749-1832),
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791),
Henry Ford (1863-1947), Sir Winston
Churchill (1874-1965), Walt Disney
(1901-1966), Karlheinz Böhm (19282014) und viele andere mehr.
Inter-Netz:
Netzwerke können gigantische
Mengen Mitglieder, Verbindungen
und Kontakte generieren:
Wie viele Domains gibt es?
ca. 15.602.179 .DE -Domains
ca. 112.336.769 .COM -Domains
ca. 15.225.688 .NET -Domains
ca. 10.402.416 .ORG -Domains
ca. 7.440.777 .INFO -Domains
© panthermedia.net / Randolf Berold
ca.
100.000.000.000.000
Nervenzell-Verbindungen besitzt das menschliche Gehirn. Um zu verstehen,
wie diese gewaltige Zahl zustande kommt und was sie bedeutet, muss man
einen Blick auf die „Knoten“ des Gehirnnetzwerkes werfen: die Nervenzellen. Das menschliche Gehirn besitzt Schätzungen zufolge etwa 100 Milliarden davon. All diese Zellen sind durch etwa 100 Billionen Synapsen („Leitungen“) miteinander verbunden. Dass es 1.000-mal mehr Verbindungen
als Nervenzellen selbst gibt, zeigt: Eine Nervenzelle ist im Schnitt nicht nur
mit einer einzigen Zelle (beispielsweise der „Nachbarzelle“), sondern insgesamt mit 1.000 Zellen verbunden. Diese multiple „Verbundenheit“ erzeugt
ein wahres Hochleistungsnetz: Der (Denk-)Impuls, der von einer Nervenzelle ausgeht, benötigt nämlich höchstens vier Schritte („Knoten“), um zu
einer beliebigen anderen Nervenzelle zu springen – was ungemein schnelle
Gedankensprünge (sprich: Denkleistungen) ermöglicht.
Quelle: Wikipedia
5 Prozent*
ist der Schwellenwert, bei dem
innerhalb eines Schwarmes ein
Verstärkereffekt einsetzt – und der
Schwarm die Richtung ändert.
Auch soziale Netzwerke haben
eine Richtung (Sinn, Zweck,
Ziel, Funktion). Ähnlich wie ein
Schwarm bieten sie ihren Mitgliedern Schutz und Halt. Und
wenn sie gefährdet sind, ändern
auch soziale Netzwerke unwillkürlich über ihr Verhalten Taktik und
Richtung.
Wie viele Personen nutzen
soziale Netzwerke?
Etwa 874.000.000 aktive Benutzer
zählt Facebook, die sich mindestens 1 x pro Monat anmelden.
727.000.000 sind täglich aktiv.
Etwa 500.000.000 Menschen
haben einen Account bei Google+
/ Google Plus, etwa 135.000.000
davon sind jeden Monat aktiv.
Etwa 883.000.000 User haben
einen Account bei Twitter,
1.010.000 Accounts kommen
jeden Tag neu hinzu!
Wie viele E-Mail-Adressen
gibt es?
Ca. 425.000.000 Accounts bei
Googlemail/GMail weltweit,
ca. 11.600.000 User bei GMX,
ca. 300.000.000 Accounts bei
Hotmail/Outlook.com weltweit,
ca. 281.000.000 User bei
Yahoo!Mail,
ca. 14.200.000 User bei WEB.de
Wie viele Personen speichern
wie viele Fotos/Videos?
Etwa 1.000.000.000 Accounts
gibt es bei YouTube, 4 Milliarden
Videos werden täglich angesehen.
Etwa 87.000.000 User hat Flikr,
die insgesamt etwa 8 Milliarden
Fotos in der Datenbank haben;
ca. 150.000.000 User hat
Instagram.
*Quelle: Planet Wissen, Jens Krause
Foto: © thinkstock
glück auf · 3/2014 ............. 9
4-mal © panthermedia.net / Igor Sokolov
so belastbar wie Stahl ist Spinnenseide (bezogen auf ihr
Gewicht). Zudem kann sie um das Dreifache ihrer Länge gedehnt werden,
ohne zu reißen. Was bei einem Spinnennetz für Festigkeit und Flexibilität sorgt, lässt sich auch auf soziale Netzwerke übertragen: Wesentlich für
den Zusammenhalt und das Funktionieren ist die Stärke der Beziehungen
zwischen den Mitgliedern. Ob Familie, Freundeskreis oder Geschäftsbeziehungen: Wie stark ein Netz tatsächlich ist, zeigt sich, wenn es darum geht,
Gefahren von außen abzuwehren oder seine Interessen gegen andere durchzusetzen.
Schwerpunktthema 4/2014:
Motivation
GMH
Gruppe Foto: Dirk Raschke
Passgenaue Arbeit: Der Gleitholm wird über die neuen Druckhülsen gehoben.
Ein Bruch mit fatalen Folgen
Wettlauf mit der Zeit
SWG · Vernetztes Teamwork in der GMH Gruppe: Instandsetzung
GKW · Auf den letzten Drücker: Wildau hilft Gröditz
der 27-MN-Presse wurde in Gröditz und Wildau zum „Just-in-time-Projekt“.
bei der Instandsetzung der 27-MN-Presse.
INT E R V I E W
Die Nacht zum 17. Juni 2014 wird
den Schmiedewerkern in Gröditz noch lange in Erinnerung
bleiben. Denn in dieser Nacht
brach an der 27/35-MN-Freiformschmiedepresse einer der beiden
Zuganker des Pressengestells. Folge war eine sofortige Stilllegung
der Presse. Erste Untersuchungen der Instandhaltung ergaben,
dass der Oberholm etwa 140 mm
schief stand. Aber es kam noch
schlimmer: Weitere Pressenteile waren ebenfalls massiv beschädigt. Damit war klar, dass
es mit dem Austausch des Zugankers nicht getan sein würde.
Die Presse musste bis zum Unterholm demontiert werden. Glück
im Unglück war, dass sie zehn
Tage später sowieso planmäßig
grundüberholt werden sollte. Im
glückauf-Interview schildert Dirk
Raschke, wie der Schaden behoben wurde.
glückauf: Was waren Ihre ersten
Schritte, nachdem das Ausmaß der
Schäden klar war, Herr Raschke?
Dirk Raschke: Zeitgleich mit der
Demontage begannen wir auch gemeinsam mit den Produktionsabteilungen, die Fertigung der Ersatzteile zu planen – sowohl technisch
als auch terminlich. Denn uns war
schnell klar: Wie lange die Presse
ausfällt, hängt ganz entscheidend
davon ab, wie lange die Fertigung
der Ersatzteile dauert.
Was wurde benötigt?
Raschke: Benötigt wurden zwei
Zuganker, zwei Druckhülsen und
vier Ankermuttern.
Also haben Sie kräftig Gas gegeben.
Raschke: Kann man so sagen. Er-
gebnis war ein sehr ambitionierter
Zeitplan – vom Schmelzen der Blöcke über das Schmieden, Vergüten,
Vorbearbeiten und Entspannen bis
hin zur Fertigbearbeitung. Dabei
musste alles ohne Komplikationen
über die Bühne gehen. Damit stand
bereits am 20. Juni fest, dass das
letzte Ersatzteil am 12. Juli eintreffen musste, um am 21. Juli wieder
in Betrieb gehen zu können.
Wie haben Sie es überhaupt geschafft,
bei den engen räumlichen Gegebenheiten die schweren Pressenteile zu deund remontieren?
Raschke: Mit spezieller Hebetechnik, einem 500-t-Autokran. Und
so einer steht nun eben nicht irgendwo auf Abruf bereit. Als der
nächstmögliche Termin gefunden
war, stand uns der Autokran nur
für diesen einen Tag zur Verfügung.
Also mussten wir alle Demontagearbeiten für den Abbau der Großteile zügig durchführen.
Was passierte, nachdem die Presse
zerlegt war?
Raschke: Wir begannen mit der
Aufarbeitung von verschlissenen
Bauteilen, an die man bei planmäßigen Großreparaturmaßnahmen
ohne Komplettabbau überhaupt
nicht herankommt. Wir nutzten
zudem die Chance, all die Arbeiten
durchzuführen, die für einen einwöchigen GR-Stillstand sowieso geplant waren.
Raschke: … aber dennoch rechtzeitig. Sie wurde direkt, nach der
Komplettierung mit Anbauteilen,
in den Unterholm eingesetzt. Das
war der Startschuss für die Remontage der gesamten Presse. Acht Tage später konnte die Schmiede die
Produktion an der 27-MN-Presse
wie geplant wieder aufnehmen.
Ein Kraftakt!
Raschke: Der komplette Ab- und
Aufbau einer Freiformschmiedepresse inklusive Ersatzteilfertigung
bei laufender Produktion ist immer
ein Kraftakt. Möglich war er nur,
weil alle Abteilungen zielorientiert,
konstruktiv und engagiert zusammengearbeitet haben.
Welche Produktionsbereiche waren
daran beteiligt?
Raschke: In der Hauptsache Elektrostahlwerk, Schmiede, Vergüterei,
mechanische Bearbeitung, Ringwalzwerk und Werkserhaltung.
Besonders die Kollegen der Werkserhaltung haben dazu beigetragen, den Schaden dieser Havarie in
Grenzen zu halten. Und natürlich
die Kollegen der Gröditzer Kurbelwelle Wildau, die unter extremem
Zeitdruck die Fertigbearbeitung an
Zuganker und Drucksäulen durchgeführt haben.
Konnten Sie Ihren Terminplan einhalten?
Raschke: Wir haben die Fortschritte bei der Ersatzteilfertigung natürlich regelmäßig verfolgt. Letzten
Endes traf die zweite Druckhülse in
der Nacht zum 13. Juli auf der Baustelle ein …
Wie haben Sie denn den Ausfall der
Presse produktionstechnisch kompensiert?
Raschke: Wir haben einen Großteil der geplanten Schmiedetätigkeit von der 27-MN- an die 60-MNPresse verlagert. Und unsere
Schmiedemannschaft hat die erforderliche Flexibilität an den Tag gelegt. Dadurch konnten wir Lieferterminverzögerungen weitgehend
vermeiden.
… also einen Tag nach Plan.
Vielen Dank für das Gespräch. glück auf · 3/2014 ........... 10
Montage der Großteile ist abgeschlossen.
Foto: Dirk Raschke
D
ie Schmiedewerke Gröditz hatten die Gröditzer Kurbelwelle
Wildau damit beauftragt, zwei über
11 m lange Zuganker und zwei je
18 t schwere Spannhülsen zu fertigen. Zeit für die Bearbeitung: eine
gute Woche. Die Teile mussten zur
Montage fertig sein, genauer gesagt
zum Sonntag, den 13. Juli.
Die ambitionierte Zeitvorgabe
(andere Anbieter hatten eine Fertigung in acht Wochen angeboten)
war jedoch ohne Alternative. Denn
der teure Kran für die Montage in
Gröditz war bestellt und duldete
keinen Aufschub. Also mussten in
Wildau in Rekordzeit Technologie
und Maschinenprogramme eingerichtet werden. Eine wichtige Terminwelle wurde abgebaut und die
Maschine frei gemacht, um sofort
starten zu können.
Doch schnell war klar: Mit nur
einer Maschine ist der Termin
nicht zu halten. Also nahm man
eine zweite dazu und begann donnerstags mit dem ersten Zuganker.
Noch nie hatte man in Wildau
ein Gewinde mit einer 12-mm-Stei-
gung gedreht. Zunächst musste der
Grund festgewalzt werden. Doch
die Rolle zum Walzen hielt nicht.
Also musste in kürzester Zeit Ersatz her. Hinzu kamen die speziellen Bearbeitungsanforderungen,
die für einen Kurbelwellendreher
enorm hoch waren. Doch letztlich
verlief die Fertigung der Zuganker
besser als gedacht: Der erste wurde
am Freitag, der zweite am Samstagnachmittag nach Gröditz geliefert.
Die zweite Spannhülse allerdings war problematisch. Den geforderten Rundlauf von 0,02 mm
zu erzielen, dauerte deutlich länger als geplant. Die Zeit lief davon – nicht zuletzt, weil die Walter Schmidt Speditions GmbH &
Co KG maximal bis Samstagnacht
fahren durfte (wobei bei der Suche
nach Transportalternativen nur
diese Spedition die erforderliche
Flexibilität an den Tag legte!).
Von Donnerstagabend bis zum
späten Samstagabend wurde unter
Hochdruck an der zweiten Druckhülse gearbeitet. Die Wildauer
Maschinenarbeiter legten Tag und
Nacht Hochleistungsschichten
ein. Am Samstag stand sogar ein
Programmierer an der Maschine,
um zusammen mit den Kollegen
die letzten Sekunden aus dem Programm herauszuholen.
Es wurde ein Wettlauf mit
der Zeit: Aus der Walze war ein
Vierkant geworden. Die letzten
200 Bohrungen mit Gewinde liefen
fantastisch. Währenddessen war
der Lkw schon auf dem Rückweg
von Gröditz nach Wildau. Ohne
Wartezeit wurde die zweite Spannhülse verladen – und traf noch vor
Mitternacht in Gröditz ein.
Es ist immer wieder erstaunlich, was alles möglich ist, wenn
alle Mitarbeiter engagiert an einem
Strang ziehen.
Thomas Senst GMH
Gruppe Business Networking
Automobilindustrie, Lieferanten
und Stahlhersteller an einen Tisch
zu bringen. In diesem Jahr nahmen
über 400 Teilnehmer aus 22 Ländern diese Chance wahr und erfuhren in Fachvorträgen und in der
Ausstellung zahlreicher Sponsoren
mehr über Trends in der Entwicklung neuer Werkstoffe, neuer Prozesse und Einsatzmöglichkeiten.
Sie erlebten dabei Stahl als traditionellen und innovativen Werkstoff,
der sich den wachsenden Anforderungen der Zukunft stellt. Die Konferenz findet alle zwei Jahre statt.
GMHütte · GMH-Explorer hilft, Fachgespräche und Kontakte mit (potenziellen) Kunden zu vertiefen.
D
ie Wire bildete im April den
Auftakt, und die Fachkongresse
SCT und IFC boten im Juni erneut
die perfekte Plattform für Gespräche, Diskussionen und Fachbeiträge. Dabei ging es auf dem Stand für
die GMH ütte und ihre Gesprächspartner – wie könnte es anders sein
– rund um das Produkt Stahl und
dessen Weiterverarbeitung.
Beim regen Austausch mit Kunden und Interessenten hat sich erneut der GMH -Explorer bewährt:
Seine fünf Sachgebiete werden jeweils mithilfe von fünf Würfeln
aktiviert, wobei über die Bildfläche
diverse Informationen über Werkstoffe, ihre Verwendung im Automobil und Prozesstechniken abgerufen werden können.
Über den Touchscreen kann
man per Fingertippen in weitere
Informationstiefen vordringen.
Und das Stahlquiz ist ein idealer
Eisbrecher für neue Kontakte. Hier
können Experten ihr Wissen rund
um die GMHütte und das Thema
Stahl testen.
Der IFC
Der 21. International Forging
Congress fand in Berlin statt. Jedes dritte Jahr treffen sich weltweit etwa 700 Teilnehmer, um sich
über neueste Entwicklungen der
Schmiedeindustrie auszutauschen.
Repräsentanten von Automobilindustrie, Zulieferern und Universitäten folgen der Einladung zum
Networking rund um die Themen
Globalisierung, neue Werkstoffe
und Maschinen für die Schmiedeindustrie, demografischer Wandel
und Personalmanagement.
Im Anschluss an den Kongress
nahmen zahlreiche Teilnehmer
die Gelegenheit wahr, eine der
41 europäischen Schmieden zu
besichtigen. Der nächste Schmiedekongress findet 2017 in Asien
statt.
Die GMH ütte war bei beiden
Veranstaltungen als Sponsor und
Aussteller vertreten.
Die SCT
Die 4. Internationale Konferenz
„Steel in Cars and Trucks“ fand in
diesem Jahr in Braunschweig statt.
Ziel dieser Veranstaltung ist es,
Werksfoto
Technische Kundenberatung und Vertrieb im Gespräch mit dem Kunden
Andrea Busch Langfristig nachhaltig handeln Schützenhilfe gegen
HGZ · Umweltmanagement und Nachhaltigkeit: Gießerei hat sich intensiv auf
starke Konkurrenten
Umweltbetriebsprüfung vorbereitet, um EMAS-Registrierung zu erhalten.
keiten und Umweltdaten (Ressourcen- und Energieverbräuche,
Emissionen, Abfälle etc.) genau
darzustellen und eine Umweltbetriebsprüfung durchzuführen.
Die Umwelterklärung wird für die
Kommunikation mit unternehmensexternen Adressaten eingesetzt.
Ein unabhängiger, staatlich zugelassener Umweltgutachter beurteilt die Umwelterklärung und
die dazugehörigen internen Dokumente. Fällt seine Prüfung positiv
aus, gilt sie als gültig (validiert) –
und einer Eintragung ins EMAS Register steht nichts mehr im Wege.
Laura Hansen Hätten Sie’s gewusst?
EMAS
Das stolze EMAS-Team mit Urkunde (von links nach rechts): Thomas Müller, Andreas
Glaßmeyer, Laura Hansen, Andreas Liebing, Holger Hoffmann und Axel Finke.
Werksfoto
S
eit Anfang Juni ist Harz Guss
Zorge (HGZ ) offiziell als zweites
Unternehmen im Raum Südniedersachsen in das EMAS -Register eingetragen. Dass diese Eintragung bereits nach sechs Monaten erfolgen
konnte, ist der intensiven Zusammenarbeit zwischen den EMAS Teammitgliedern zu verdanken.
Mit der erfolgreichen Einführung und Umsetzung des EMAS Systems im Betrieb ergeben sich für
HGZ mehrere positive Synergien.
Dazu zählen zum Beispiel die kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistungen, Kosteneinsparun-
gen, Imageverbesserungen, Nutzung von Innovationspotenzialen
sowie weniger Kontrollaufwand für
Behörden und mehr Rechtssicherheit.
Der Leitgedanke von EMAS zielt
vor allem auf Nachhaltigkeit: Jedes
Unternehmen soll sich über die
umweltgesetzlichen Anforderungen hinaus verbessern und sein
Handeln stets nachhaltig betrachten und bewerten.
Für die E M A S -Registrierung
muss das Unternehmen eine Umwelterklärung erstellen. Dazu
gehört, umweltrelevante Tätig-
EMAS (Eco Management and
Audit Scheme) ist ein 1993 entwickeltes europäisches Gemeinschaftssystem für das freiwillige
Umweltmanagement und die
Umweltbetriebsprüfung. Als Basis
für dieses System müssen zuerst
die Anforderungen der ISO -Norm
14001 (Umweltmanagement)
erfüllt werden. Darüber hinaus
stützt sich das System auf vier
Säulen: kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung, Einhaltung der Rechtsvorschriften, Kommunikation mit der Öffentlichkeit
und Einbeziehung der Mitarbeiter.
Mit der Registrierung erhält der
Betrieb eine europaweit personalisierte Registrierungsnummer.
glück auf · 3/2014 ........... 11
Bahntechnik · Eine eigenständige Niederlassung
soll in Südafrika neue Märkte vor Ort erschließen.
D
ie Bahntechnik der GMH Grup- in die Hand, ein Trend, der bereits
pe hat im Frühsommer in Süd- seit längerer Zeit anhält. Er begünstigt all jene,
afrika eine eigendie sich nicht den
ständige Niederlasstringenten eurosung gegründet: die
päischen WettbeBahntechnik South
Bahntechnik
werbsbedingungen
Africa Proprietary
South Africa Pty Ltd
unterworfen sehen,
Limited. Das Joint
was
Arbeitswelt
Venture mit dem
südafrikanischen Partner (Wheels und Compliance betrifft.
Neue Marktbereiche erfolgreich
Solutions Pty. Ltd.) soll die Vertriebsgeschäfte von Bochumer Ver- zu erschließen, erfordert jedoch auch,
ein Verkehrstechnik, Bahntechnik sich in einem bereits bestehenden
Brand-Erbisdorf und MWL Brasil Umfeld zu profilieren – sei es mit
wettbewerbsfähigen Preisen, sei es
vor Ort unterstützen.
Aufträge könnten sich aus einer mit dem Know-how seiner ErzeugReihe von Projekten ergeben, bei nisse.
Die Bochumer Verein Verkehrsdenen es im südlichen Afrika um
die Modernisierung des Fahrzeug- technik hat bereits vor zwei Jahren
parks oder den Neubau von Fahr- bei Ausschreibungen erste Erzeugzeugen aller Art geht. Die Nieder- nisse in der Republik Südafrika
lassung kann vor Ort auf starke platzieren können (glückauf beund kompetente Partner zählen. richtete). Die Radsätze und neuen
Damit können die steigenden Lo- Radsatzkonstruktionen für die Ercal-Content-Anforderungen für neuerung der dortigen Infrastrukden Auftritt auf dem Markt erfüllt tur kamen dabei aus Ilsenburg.
Dieses Joint Venture ist ein weiterer
werden.
In Südafrika Aufträge zu ak- Schritt in der Inter­nationalisierung
quirieren, ist eine durchaus an- des Geschäftsbereiches Bahntechnik
spruchsvolle Aufgabe – nicht nur innerhalb der globalen Märkte.
hinsichtlich der technischen Anforderungen an die Fahrzeuge.
em Die Niederlassung muss auch im
Wettbewerb gegenüber den bereits
etablierten Herstellern aus China,
Indien und Südamerika bestehen.
q Das könnte Sie auch
Der Bahnsektor ist ein hart uminteressieren:
kämpftes Feld. Immer mehr Wettbewerber geben sich – zumindest
Innovation in Stahlblau
auf dem europäischen Markt – bei
den Global Playern und Bahngelesen Sie auf Seite 21
sellschaften gegenseitig die Klinke
GMH
Gruppe Zieluniversität im Visier
GMH Gruppe · Auf der Suche nach qualifiziertem akademischen Nachwuchs: Der 21. Internationale
Studententag der Metallurgie in Clausthal bringt Angebot und Nachfrage an einen runden Tisch.
D
er von Studenten organisierte
Internationale Studententag
der Metallurgie (ISDM ) fand dieses
Jahr Mitte Mai an der Technischen
Universität Clausthal statt – einer
der Zieluniversitäten, die für das
Personalmarketing der GMH Gruppe von besonderem Interesse ist.
Fast 200 Studierende aus Deutschland, Polen, Tschechien, Österreich
und der Slowakei nahmen an der
Veranstaltung des Instituts für Metallurgie teil.
Sie erwartete jede Menge Fachvorträge zu neuen Entwicklungen
aus dem Bereich Metallurgie, Materialwissenschaften und Werkstofftechnik. Zudem hatten Unternehmen der Metallindustrie die
Möglichkeit, Vorträge zu halten
und sich in der Aula den Studenten zu präsentieren. Darüber hinaus boten Exkursionen Einblicke
in ortsnahe Stahl- oder Gussproduktionen ­– wobei auch die Fahrt
zur Harz Guss Zorge gerne gebucht
wurde.
Die GMH Gruppe war ebenfalls mit einem Stand vor Ort, besetzt mit den Ex-Clausthalern
Zeljko Cancarevic und Thomas
Singer (beide GMH ütte), Jean Frédéric Castagnet (Heinrich Geissler), Kirsten Wengeler (Personalentwicklung GMH Holding) und
Lukas Petzold (Pleissner Guss). Sie
nahmen die Chance wahr, mit den
Studenten fachzusimpeln und die
GMH Gruppe vorzustellen.
Der Fachvortrag zum Thema
„Steels getting hotter – Efficiency
increase for power plants with modern materials“ erfreute sich regen
Interesses. Gehalten haben ihn
Lukas Petzold und Robert Loschke. Letzterer ist ein Student der TU
Bergakademie Freiberg, der zurzeit
bei Pleissner Guss seine Diplomarbeit schreibt.
Insgesamt war der Internationale Studententag für die GMH Gruppe eine erfolgreiche Veranstaltung.
Schließlich hatte man Gelegenheit,
sich vor potenziellen Nachwuchskräften als innovative und zukunftsorientierte Unternehmensgruppe zu präsentieren.
Kirsten Wengeler Fachsimpeln (von links nach rechts): Jean
Frédéric Castagnet (Heinrich Geissler),
Kirsten Wengeler (GMH Holding) und
Thomas Singer (GMHütte) im Gespräch
Werksfoto
mit Studenten des ISDM.
Prall gefülltes
Neues
Informationspaket aus Stahl Mehr Komfort auf
der ganzen Linie
Re i se t i pps v o n A n d r e a K i r chh o ff
GMH Gruppe · Controller- und Finanzleiter­tagung
fand diesmal bei der Friedrich Wilhelms-Hütte statt.
A
uch in diesem Jahr fand in der
GMH Gruppe eine Controller- und Finanzleitertagung statt.
Sie bot den Mitarbeitern aus den
Finanzbereichen wieder die Gelegenheit, neue Erkenntnisse und
Erfahrungen untereinander auszutauschen. Wie bereits in der Vergangenheit wurde auch diese Tagung bei einer Tochtergesellschaft
abgehalten – was den Teilnehmern
ermöglichte, ein weiteres Unternehmen der GMH Gruppe näher
kennenzulernen.
Diesjähriger Gastgeber war die
Friedrich Wilhelms-Hütte (FWH)
in Mülheim an der Ruhr.
Die Tagung begann mit einer Betriebsbesichtigung der Fertigungsstätten des Unternehmens. Zuvor
hatte Georg Stierle (Kaufmännischer Geschäftsführer) die beiden
Betriebe FWH Eisenguss und FWH
Stahlguss vorgestellt. Anschließend
ging es in vier Gruppen durch die
Betriebsstätten. Dabei konnten
sich die Gäste ein Bild von der
Produktion und den unterschiedlichen Fertigungsweisen machen.
Danach erläuterte Thorsten Ehle (Leiter Mergers & Acquisitions
und Unternehmenscontrolling) in
seiner Präsentation die aktuelle Lage der GMH Gruppe. Im Anschluss
ging es per Bus zum Ufer der Ruhr,
von wo aus man zu einer Flussfahrt
mit einem Schiff der Weißen Flotte
startete. Hier bot sich für alle Kollegen die Möglichkeit, Networking
zu betreiben, fachzusimpeln oder
auch Erfahrungen und Meinungen
zu unterschiedlichen Themen auszutauschen.
Am zweiten Veranstaltungstag war das Haus der Wirtschaft in
Mülheim Tagungsort. Dort erwarteten die Teilnehmer viele Vorträ-
ge: Am Anfang referierte Reinhard
Gödeke von Harz Guss Zorge zur
engpassbezogenen Deckungsbeitragsrechnung. Im Anschluss trugen Stefan Brunn (Leiter Finanzen)
und Andreas Bez unter anderem
Aktuelles zu den Aval-Richtlinien
und zum Risikomanagement vor.
Als Nächstes berichtete Thorsten
Spree von PricewaterhouseCoopers
(Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)
über den Konzernabschluss des
Vorjahres und gab einen Lagebericht. Anschließend informierten
Gerhard Schleef-Stegmann und
Bernd Schütte von der GMH Systems über das Thema Prozessoptimierung.
Zum Abschluss ging Thorsten
Ehle noch auf aktuelle Themen
des Bereichs Controlling ein. Außerdem gab sein Mitarbeiter Marc
Rohlf zusammen mit Tobias Unland von der GMH Systems einen
Rückblick auf die Umsetzung der
bereits durchgeführten Umstellungen bei der Erfassung von Daten
über SAP-BO – inklusive Ausblick
auf zukünftig anstehende Änderungen.
Nach einer abschließenden Diskussionsrunde endete die zweitägige Konferenz, und die Teilnehmer
machten sich nach einem kleinen
Imbiss auf den Heimweg.
Fazit: Auch in diesem Jahr profitierten die Teilnehmer von einem
großen Info-Input, konnten viele
neue persönliche Kontakte knüpfen, Erfahrungen austauschen und
in großer Runde Fachprobleme diskutieren und klären. So kann es
nicht verwundern, dass sich schon
alle auf das Jahr 2015 und die
nächste Controller- und Finanzleitertagung freuen.
Jens Indrachowicz Innovationspreis
I
ngenieure, Architekten, Konstrukteure, Designer, Handwerker,
Forscher und Erfinder können sich
seit dem 18. August 2014 mit innovativen Ideen um den Stahl-Innovationspreis 2015 bewerben. Ausgeschrieben wird der Wettbewerb
in den Kategorien „Produkte aus
Stahl“, „Stahl in Forschung und
Entwicklung“, „Stahl im Bauwesen“ sowie „Stahl-Design“. Zudem
wird der Sonderpreis „Klimaschutz
mit Stahl“ vergeben. Teilnahmeberechtigt sind Personen, Firmen,
Institute und Entwicklungsgemeinschaften mit Sitz in Deutschland.
Den Siegern winken Preisgelder
von insgesamt 70.000 Euro und die
Bekanntmachung ihrer Innovationen im Markt.
mw Quelle: WV Stahl
Machen Sie mit?
Die Teilnahmeunterlagen können
bei der Wirtschaftsvereinigung
Stahl in Düsseldorf angefordert
werden. Einsendeschluss ist der
15. Januar 2015. Weitere Informationen stehen im Netz unter
http://www.stahlinnovationspreis.de.
glück auf · 3/2014 ........... 12
Service: Airlines kommen den Bedürfnissen ihrer
Fluggäste Stück für Stück näher.
ing 747-8 unter den PasScandinavian Airlines
sagierfluggesellschaften
– Insgesamt sieben Flugweltweit sein. Mit dem
zeuge der Typen Airbus
Einsatz des neuesten Jum330/340 von SAS erhalbos geht Lufthansa einen
ten sukzessive ab Januar
weiteren Schritt in Rich2015 ein Kabinen-Uptung „Drei-Liter-Flotte“
grade, das innerhalb von
(pro Passagier und 100
zwölf Monaten abgeKilometer). Das Flugzeug
schlossen sein soll. Neu
Foto: Senator Reisen
ist 15 Prozent treibstofffür Business-Passagiere
effizienter als sein Vorgänsind sowohl der direkte
ger und die CO2-Emissionen liegen
Zugang zum Gang als auch die flachen Betten.
entsprechend um rund 15 Prozent
Die Inneneinrichtung ist ultraniedriger.
modern und bietet mit den neuen
Eines der Highlights an Bord:
Sitzen in allen drei Serviceklassen
der neue Business-Class-Sitz, der
ermöglicht, auf 1,98 m waagerecht
SAS Business, SAS Plus (Premium
zu liegen und noch ausgeruhter ans
Economy) und SAS Go einen gröZiel zu kommen.
ßeren Kabinenkomfort.
Zudem wird in allen Klassen
Turkish Airlines – Die Airline fliegt
ein neues On-Demand-Unterhal257 Destinationen in 107 Ländern
tungssystem mit großen HD-Bildan – mehr als alle anderen Fluggeschirmen und WLAN -Zugängen
sellschaften.
installiert. Die Materialien und die
Die Fluglinie wurde bei den
Farbgebung in den neuen Kabinen
wurden so ausgewählt, dass sie eine 2014 Skytrax World Airline Awards
ausgezeichnet und im Rahmen der
gemütliche und entspannende AtFarnborough Airshow das vierte
mosphäre schaffen.
Jahr in Folge zur „besten europäischen Airline“ ernannt. Die FlugLufthansa – Die neu ausgelieferte
gesellschaft gewann zudem die
14. Boeing 747-8 ist nicht nur der
Auszeichnungen für „Beste Airline
76. „Jumbo“, den Lufthansa seit
in Südeuropa“, „Bestes Catering
den 1970er Jahren vom amerikanian Bord in der Business Class“, und
schen Hersteller Boeing aus Seattle
„Beste Speisen in der Business Class
übernommen hat, sondern auch
Lounge“.
ein echter Meilenstein der LuftverDie Bewertungen des Awards
kehrsgeschichte.
beruhen auf den Ergebnissen einer
Das Flugzeug ist der 1.500.
Umfrage bei über 245 FluggesellJumbo, der jemals gebaut wurde.
schaften unter mehr als 18 MillioLufthansa erwartet insgesamt
nen Passagieren mit 105 Nationali19 Flugzeuge dieses Typs und wird
damit der größte Betreiber der Boe- täten aus mehr als 160 Ländern. GMH
Gruppe Im Rausch der Gefühle
GMH Gruppe · Ein Spielbericht mit überraschendem Verlauf: Als Deutsche unter Brasilianern beim
7:1-Fußball-WM-Halbfinalspiel zwischen der deutschen und brasilianischen Nationalmannschaft.
Miriam Melitta Geißler, Ehefrau
von MWL CEO Frank W. Geißler, wird diese Episode ihr Leben
lang nicht vergessen. Zusammen mit einigen Kollegen ihres
Mannes erlebte sie am 8. Juli das
Fußball-WM-Halbfinale Brasilien–Deutschland in dem vollbesetzten Restaurant Varanda
in Taubaté (im Staat São Paulo)
live mit – inmitten von fußballbegeisterten Brasilianern. Dabei
nahm nicht nur das Spiel einen
überraschenden Verlauf. Hier ihr
Erlebnisbericht:
k u r z n ews
Drachenbootrennen
Harz Guss Zorge · Mit vielen „Anfängern“ waren die HGZ -Dragons
beim Drachenboot-Festival in Hannover am Start. Dennoch erpaddelte man wie im Vorjahr einen guten
37. Platz.
>>> B
ericht auf Seite 28
Frühstück
GMHütte · Kleines Dankeschön
für großes Engagement: Michael
Nach dem 4:0 innerhalb von nur
26 Minuten haben wir uns nicht
mehr getraut zu jubeln. Es war zu
peinlich geworden. Die Geräuschkulisse im Restaurant, das – abgesehen von uns sechs Deutschen – nur
von Brasilianern besucht war, wurde immer stiller.
Die Gäste schauten traurig und
gebannt auf die Bildschirme. Die
ersten verließen bereits das Restaurant. Es war eigenartig und
beinahe beängstigend. Dann fiel
das fünfte Tor – und plötzlich begannen die Gäste am Tisch hinter
Buch und Thomas Tolischus, die
seit 15 Jahren als Sicherheitsbeauftragte tätig sind, wurden für ihr
ehrenamtliches Engagement mit
einem Frühstück und einem Gutschein geehrt.
>>> B
ericht auf Seite 28
Spende
WH · Die Gießerei hat aussortierte
PCs und Laptops an interessierte
Mitarbeiter verkauft. Der Verkaufserlös ging als Spende an die
Schwerter Tafel.
>>> B
ericht auf Seite 28
uns unerwartet zu applaudieren.
Sie schauten zustimmend zu uns
herüber. Immer mehr Brasilianer
stimmten mit ein und begannen,
für das deutsche Team zu jubeln.
Die Stimmung schlug von einer
Minute auf die andere um: Die
Trauer über die eigene Niederlage wandelte sich in Euphorie für
unsere deutschen Jungs. Es war
überwältigend! Alle Brasilianer waren auf unserer Seite und wir erlebten unvergessliche Minuten. Es war
ein Rausch der Rekorde, ein Rausch
der Gefühle. Phänomenal!
Familientag
PG · Ein buntes Programm für alle
„Altersklassen“ sorgte dafür, dass
sich die rund 750 Gäste wohlfühlen konnten. Die Einkünfte aus
einer Tombola kamen als Spende
einem Kindergarten zugute.
>>> B
ericht auf Seite 29
Hausputz
Schmiedag · Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter traten freiwillig bei
der Schmiedag an, um das Werksgelände herauszuputzen. Dabei
hat man bei der Reinigungs- und
glück auf · 3/2014 ........... 13
Nach Spielabpfiff kamen viele
Brasilianer an unseren Tisch, um
uns zu gratulieren. Sie wollten alle mit uns fotografiert werden. Wir
tauschten unsere Landesinsignien:
Deutschland- gegen Brasilien-Kappe, Deutschland-Kette gegen Brasilien-Schal. Schwarz-rot-gold gekleidet waren wir gekommen, gelbgrün kehrten wir heim, mit dem
Gefühl, hier in Brasilien mit seinen
freundlichen, herzlichen Bewohnern willkommen zu sein.
Und noch überwältigender erlebten wir das Finale als einzige
Verschönerungsaktion 40 Kubikmeter Abfälle, Müllrückstände
vom Hochwasser und Grünschnitt
zusammengetragen.
>>> B
ericht auf Seite 29
Goggomobil
GMHütte · Schon seit anderthalb Jahren arbeiten Azubis der
GMH ütte, der KME Germany und
der Stadtwerke Osnabrück daran,
ein Goggomobil zu einem Elektroflitzer umzubauen. Jetzt präsentierten sie den Projekt-Zwischenstand.
>>> B
ericht auf den AzubiPages Seite 2
MWL-Geschäftsführung lädt zum WMFußball-Halbfinale ein (von links nach
rechts): Rüdiger Schmidt, Bernhard Kochanneck, Wolfgang Schmidt, Marcelo SbegFoto: privat
hen und Ehepaar Geißler.
Deutsche beim Public Viewing
mit unzähligen brasilianischen
Deutschlandfans in diesem bemerkenswerten Land.
Die deutsche Nationalmannschaft war ein perfekter Botschafter
Deutschlands. Deutsche Tugenden
wie Herzlichkeit, Wohltätigkeit,
Fairness, Bildung, Fleiß, Strebsamkeit und Anstand wurden allerorts
gelobt und als leuchtendes Vorbild
gepriesen. Dies bleibt für lange Zeit
in der Erinnerung der Brasilianer
haften.
Diese Fußball-Weltmeisterschaft
2014 hat ohne Zweifel der deutschbrasilianischen Beziehung sehr gut
getan – was sich sicherlich auch
positiv auf die Beziehung der
deutsch-brasilianischen Bahngruppe übertragen wird. Gefühl
BVV · Mithula Kanesarajah hatte
schnell ein gutes Gefühl, als sie
sich in Bochum um einen Ausbildungsplatz bewarb. Jetzt ist sie
glücklich und zufrieden.
>>> B
ericht auf den AzubiPages Seite 8
Berufswahl
GMHütte · Unter dem Titel „Ausbildung hautnah“ half die Ausbildungswerkstatt Jugendlichen,
ihren Traumberuf zu finden.
>>> B
ericht auf den AzubiPages Seite 1
GMH
Gruppe G astkolumne : R o be r t H a r t i n g
Mentale Kampfmaschine
Oder: Von der Kunst, seine ganzen Kräfte für ein Projekt zu bündeln.
W
as unterscheidet den guten von einem sehr guten
Sportler? Was unterscheidet beispielsweise einen
Europameister von einem Olympiasieger? So viel steht
fest: Wer Olympiasieger werden will, der benötigt mehrere Fähigkeiten. Eine davon sehen wir uns heute genauer an: den Fokus.
Fokussierte Mitarbeiter sind dem Chef die
liebsten. Denn Chefs wollen sich auf ihre
Frauen und Männer verlassen können. Doch
wie will man sich bei all dem, was man im
Alltag um die Ohren hat, auf seinen Job
fokussieren – und das jeden Tag?
Ich sage Ihnen etwas: Das geht
nicht. Klar, Sie sind kompetent im Job,
haben Expertise und ein hohes Standby-Level. Aber den Fokus zu finden und
zu halten, fordert hohe mentale Energie – und
jede Menge Mut.
Warum Mut?
Wenn Sie sich auf etwas fokussieren, bauen
Sie einen mentalen Leistungstunnel auf. In
einem Tunnel gibt es bekanntlich kein Rechts
und kein Links. Sie sind jetzt im Fokus – will
heißen: Es gibt nur noch Sie, Ihre Aufgabe
und Ihr Ziel. Für Ihr Privatleben bedeutet das: Sie müssen alles
andere stehen und liegen lassen. Sie müssen Abstriche
machen, schließlich geht es um ein wichtiges Projekt.
Freunde treffen, ins Kino gehen und Grillen auf der Terrasse? Muss alles warten. Und diese Entscheidung erfordert
Mut.
Mir persönlich macht es Spaß, all meine Stärken
aufzubauen und zu bündeln, jede meiner Fähigkeiten zu spüren und den Leistungsrausch zu
genießen. Sie werden sehen, das macht
auch Ihnen Spaß. Ihre Aufgabe wird
dadurch zwar nicht leichter, aber einfacher anzugehen.
In meinem Sport, dem Diskuswerfen,
steht genau das alle Jahre wieder an,
und zwar sechs Wochen vor meinem
sportlichen Jahreshöhepunkt. Er allein zählt. Glücklicherweise schlägt auch in diesem Zeitraum meine
Stärke deutlich zu Buche. Denn fokussieren ist meine
Stärke. Ich setze mich öfters alleine hin, gehe ein
paar Minuten zu Fuß, genieße den Morgen und
die Ruhe. Ich fahre langsam hoch und bin dann
schwer für Alltagssituationen zu gebrauchen.
Meine Freundin und meine Familie verstehen das;
sie wissen, wie wichtig mir die Goldmedaille ist. Ich lasse alles andere rechts und links liegen. Diese Dinge
passen jetzt nicht in den Tunnel, sie halten mich auf und wollen mich ablenken – aber ich will nur geradeaus. Diese Sachen
können warten.
Wenn auch Sie sich in eine Aufgabe reingearbeitet haben,
wollen Sie bestimmt nicht, dass Sie jemand stört. Es gehört
auch Mut dazu, ein anderer Mensch zu sein. Einer mit unendlicher Entschlossenheit und Energie. Der sich auf bestimmte
Stärken seiner Persönlichkeit konzentriert. Eine mentale Kampfmaschine, die nur eine Aufgabe und nur ein Ziel kennt.
(Ich selbst bekomme gerade ein wenig Gänsehaut. Doch
wenn Sie das Fokussieren einmal geübt und im mentalen
Superzustand Ihre gesamten Fähigkeiten an einem Projekt
abgearbeitet haben, wissen Sie, welches Rausch-Gefühl ich
meine.)
Und danach? Fahren Sie einfach runter, öffnen Sie sich
wieder Ihrem Alltag und – wichtig! – entspannen Sie Ihre mentalen Ressourcen. Denn das nächste Mal werden Sie sich automatisch an Ihrer Leistung messen wollen. Geben Sie sich Zeit
und verkrampfen Sie nicht.
Was Sie einmal geschafft haben, packen Sie auch wieder.
Jedem Jugendlichen seine
individuelle Perspektive
Weitere Stiftungsthemen
finden Sie auf Seite 30:
BGG · Lernstudio: Eine einmalige Kooperation zwischen Schulen, Stahlwerk
und Stiftung hilft, die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen.
Regie im Theater
Das Freilichttheater „Waldbühne Kloster Oesede“ hat ein neues Regiehaus. 7.500 der Gesamtkosten von 131.000 Euro hat die
Stiftung übernommen.
Benefizlauf im Zoo
Zweiter Benefizlauf im Osnabrücker Zoo: Die Stiftung stockte die Einnahmen (u. a. Startgebühren der Läuferinnen und
Läufer) um 5.300 Euro auf, sodass rund 8.850 Euro Kinderprojekten zugutekommen konnten.
Schmieden im Labor
Bei der „Mobilen Schmiede &
Metallkunst“ können Schulkinder an der Feueresse mit Zangen
und Schmiedehammer erste
Schmiedeerfahrungen sammeln.
Die Stiftung hat den ersten Einsatz mit 3.200 Euro gefördert.
Bildung im Forum
Wie steht es um die Bildung vor
Ort? In einem Bildungskongress
an der Uni Osnabrück zogen
Stadt und Land Osnabrück eine
durchweg positive Bilanz ihres
Projektes „Lernen vor Ort“,
das sich mit der Optimierung
der Bildungslandschaft befasst
hatte. Die Stiftung förderte den
Kongress mit 5.000 Euro.
Weitere Informationen über
das Engagement der Stiftung:
www.stiftung-stahlwerk.de.
Schülerinnen der Sophie-Scholl-Schule im 2011 eingerichteten Lernstudio der Berufsbildungsgesellschaft der GMHütte zusammen mit
(von links nach rechts) Ausbildungsleiter Christian Bloom, Realschulleiter Berthold Aulenbrock, Mark Reinhardt (Leiter der SophieFoto: vl
Scholl-Schule), Beate-Maria Zimmermann (Stiftung Stahlwerk) und Kursleiterin Danielle Bahatschek.
E
s ist eine Kooperation, die ihresgleichen sucht: Alle in Georgsmarienhütte vertretenden Schulformen kooperieren mit der GMHütte.
Ziel der Kooperation ist, den Schülerinnen und Schülern Einblicke in die
Wirtschafts-, Arbeits- und Berufswelt
zu geben und ihr Interesse dafür zu
wecken. Dabei sollen auch solche
Jugendliche eine Perspektive finden,
die sich in der Schule schwer tun.
Dreh- und Angelpunkt des Projektes ist ein Lernstudio, das 2011
in den Räumen der Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte
eingerichtet wurde. Dort werden
Geräte und Verfahren vorgestellt,
die in Schulen in der Regel nicht
zur Verfügung stehen. „Außerhalb
der Schule Technik zu erleben, hat
für viele Schülerinnen und Schüler
einen ganz besonderen Reiz“, erklärt
glück auf · 3/2014 ........... 14
Jürgen Stapelfeld (Stiftung Stahlwerk
Georgsmarienhütte) das Konzept
des Lernstudios. „Hier können die
jungen Menschen die Zusammenhänge von Technik durch Anfassen
und Ausprobieren erleben und verstehen.“
Der direkte Kontakt der Kinder
und Jugendlichen mit Praktikern
ermöglicht es zudem, schnell und
unkonventionell Erkenntnisse und
Methoden in den Unterricht zu
übertragen.
Mit den Ergebnissen sind alle
Beteiligten mehr als zufrieden:
Das Projekt vermittelt den Schülerinnen und Schülern fachliche, soziale und persönliche Kompetenzen –
was ihnen den Start an einer neuen
Schule oder auch ins Berufsleben
sichtbar erleichtert.
Jedes Kind kann „mitgenommen“
werden – auch Schüler mit gefährdetem Abschluss.
Der Praxisbezug verdeutlicht
Sachzusammenhänge, die aktuell in
der Schule behandelt werden, und
die Bedeutung des Unterrichtsstoffes
für die eigene Zukunft.
Der Wahlpflichtkurs „Technik“ ist
an der Schule attraktiver denn je.
Selbst viele Mädchen haben erkannt,
dass Technik interessant ist, Spaß
macht und eine Berufsperspektive
bietet.
Alle Schulabgänger können für
sich Perspektiven entwickeln (Ausbildungsplatz, weiterführende Schule).
Solch eine Bilanz ist ein guter
Grund, das Projekt fortzusetzen. Die
Kooperation zwischen der SophieScholl-Schule und der GMHütte
besteht bereits seit Dezember 2007,
die mit der Realschule Georgsmarienhütte und der Carl-Stahmer-Hauptschule seit 2011. Hinzu
gekommen ist 2013 zudem eine
Kooperation mit dem Gymnasium
Oesede sowie eine Zusammenarbeit
mit den regionalen Grundschulen.
Bei dem Projekt unterstützte die
Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte nicht nur die Einrichtung des
Lernstudios, sondern alle Kooperationsaktivitäten zwischen den
Schulen und der GMHütte. „Seit
der Stiftungsgründung 2006“,
erklärt Beate-Maria Zimmermann,
Geschäftsführerin der Stiftung, „sind
inzwischen rund 160.000 Euro in
diese Schulkooperationen geflossen.
Die Ergebnisse zeigen, dass diese
Investitionen reichlich Früchte tragen.“
So kann es nicht verwundern,
dass die Stiftung das Projekt auch im
nächsten Jahr fördern will.
mw GMH
Gruppe Stahl – einmal anders
kunstimwerk
Josef Petry ist „Stahlkünstler“. In seinem Atelier im saarländischen Schmelz,
einem Ort in unmittelbarer Nähe von Bous, sprach RRO-Mitarbeiter Matthias Krych
mit ihm über seine Beziehung zum Werkstoff Stahl und zum Stahlwerk Bous.
D
ie Städte, in denen Josef Petry
lebte, wurden immer größer.
Im saarländischen Schmelz geboren, zog es ihn aus beruflichen
Gründen als jungen Mann nach
Aachen. Von dort bewarb er sich
– drei Jahre vor der „Wende“ – um
eine Stelle in Berlin.
„Diese Großstadt hatte damals
ein ganz besonderes Flair“, so Petry. „Berlin war zwar umgeben von
dem Staatsgebiet der DDR. Aber
dies nahm ich nur wahr, wenn
es mich direkt an die Mauer verschlug. In Berlin selbst pulsierte
das Leben. Besonders das kulturelle übte auf mich und meine Frau
einen ganz besonderen Reiz aus.“
Sein Beruf hatte anfänglich
mit Kultur oder Kunst gar nichts
zu tun. Denn „ur-beruflich“ ist er
Bauschlosser. Nur kurze Zeit nach
seiner Abschlussprüfung wollte Josef Petry ein wenig mehr aus sich
machen. Er bildete sich weiter zum
„Meister im Metallhandwerk“.
Während dieser Weiterbildung
kristallisierte sich heraus, dass es
ihm ein Anliegen war, selbst junge
Menschen auszubilden.
Von 1987 an konnte er dies in
Berlin verwirklichen. Seinerzeit
gab es von der Arbeitsagentur Berlin (damals noch: „Berufsamt“)
ein Projekt, das benachteiligten
Jugendlichen eine außerbetriebliche Ausbildung ermöglichen sollte.
„Während dieser Zeit hatte ich es
mit sogenannten Punks, Skinheads
und ähnlich veranlagten Berliner
Jugendlichen zu tun. Meine Frau
sagte damals öfter abends zu mir,
nachdem ich von der Arbeit kam:
‚Wie redest du denn? Seit du diesen
Förderunterricht gibst, bist du so
autoritär! Das kenne ich gar nicht
von dir.‘ Tagsüber musste ich leider
so sein. Anders war diesen Jugendlichen nicht beizukommen.“
Josef Petry spürte, dass dies
nicht seinem Wesen entsprach,
und versuchte, einen anderen
Arbeitgeber in Berlin zu finden. Es
dauerte nicht lang, und er wurde
1989 als künstlerische Lehrkraft für
Holz und Metall an der Universität
der Künste Berlin eingestellt. Dort
arbeitet er bis heute als Dozent und
Leiter der Werkstätten für Holz und
Metall mit Studenten, die „Freie
Kunst“ oder „Kunst auf Lehramt“
studieren.
Während dieser Lehrtätigkeit,
die eine ständige Auseinandersetzung mit den Materialien Stahl
und Holz erfordert, entwickelte
JP und Armin Hans vom Stahlwerk Bous unter „Wäscheleine“ Fotos: mk
sich bei ihm mit der Zeit ein eigenes künstlerisches Arbeiten.
Besonders reizt es ihn, alte Dinge zu bearbeiten, zu entfremden
und weiterzuentwickeln. Stahlträger zum Beispiel. Sie müssen zunächst so erhitzt werden, dass sie
wieder verformbar sind. In diesem
Aggregatzustand schneidet er sie
zunächst auf, fächert sozusagen
gleich große Teile auseinander und
erhält ein Objekt, das einer Wirbelsäule sehr ähnlich sieht. Oder
Rundstähle. Im erhitzten Zustand
verknotet er zwei oder auch drei
wie einen Haarzopf miteinander.
Diese und zahlreiche andere Objekte entstehen in den Werkstätten der Universität oder in seinem
Atelier in Schmelz. Dieses Atelier
ist ein lichtdurchfluteter Raum in
einem über 100 Jahre alten Bauernhaus. Durch seinen Schwiegervater,
der ganz in der Nähe eine Tischlerei betrieb, gab es auch immer die
„Nähe“ zum Werkstoff Holz.
Holz steht bei seinen künstlerischen Tätigkeiten zwar nicht so im
Vordergrund, aber es schlummern
in ihm immer irgendwelche Projekte, die er mit diesem Material
verwirklichen möchte. Ein ganz be-
sonderes Stück wartet
auf die „Verwandlung in ein Kunstwerk“ nebenan in
einer Scheune. Eine
etwa 300 Jahre alte
Kiefer, die beim
Abriss des „Palastes der Republik“
zum Vorschein
kam. Diese und
viele Hundert andere Kiefern und
Eichen dienten
– schon lange
bevor der Palast
der Republik
gebaut wurde
– ursprünglich als Untergrund für das
Berliner Stadtschloss, das in
den 1950er
Jahren wegen
Kriegsschäden
abgerissen
wurde. Der
Wiederaufbau
des Berliner
Stadtschlosses
in den nächsten Jahren ist
jetzt schon
eine Inspirationsquelle
für Josef
Petry, bezogen auf die
Gestaltung
der uralten
Kiefer.
Wie kam
nun aber der
Kontakt zum
Stahlwerk
Bous zustande?
Das alte
Bauernhaus,
„Alles, was fliegt“: eine Leichtigkeit, die man Stahl gar nicht zutraut.
de r k ü n s t l e r
in dem sich einst eine Tischlerei
und seit Jahren das Atelier von Petry befindet, wurde 2012 bei einem
Wettbewerb zum drittschönsten
Bauernhaus im Saarland gekürt.
Am Tag der Preisübergabe kam Josef Petry mit Margit Jungmann,
die vom Kreis unter anderem für
Schulgebäude zuständig ist, ins Gespräch. Man sprach über die MarieCurie-Realschule Bous. Dort überlegte man schon länger, wie man
die Außendarstellung der Schule
verbessern könnte.
Während des Gesprächs wurde
eine Idee geboren, wie dies gefördert werden könnte: Gemeinsam
mit Schülern wollte Petry Metallobjekte herstellen, die später am
Schulgebäude angebracht und
nicht nur von Schülern und Lehrern, sondern auch von Passanten
wahrgenommen werden können.
2013 war das Projekt verwirklicht:
„Alles, was fliegt.“ Schülerinnen
und Schüler ließen ihrer Fantasie
freien Lauf und gestalteten, zunächst aus Pappe, alle möglichen
Flugobjekte: Insekten, Sputniks,
Schwäne, Flugzeuge, Batman
und viele andere.
Dann war „der
Mann aus Berlin“
– wie man Josef
Petry in seiner
Heimat liebevoll
nennt – gefragt.
In der ehemaligen Lehrwerkstatt
coachte er die Schüler im Metallhandwerk. Das Material
dazu wurde vom
Stahlwerk Bous zur
Verfügung gestellt. Es
entstanden zahlreiche,
zum Teil skurrile und
auch humorvolle Flugobjekte aus Stahl. Zu
bewundern sind sie an
einer Fassade des Schulgebäudes.
Aufgrund der äußerst
positiven öffentlichen
Resonanz folgte 2014
schon ein zweites Projekt:
„Wäscheleine.“ In sechs
Meter Höhe – zwischen
zwei Schulgebäuden –
sind zwei Wäscheleinen
gespannt. Daran hängen
Hosen, Socken, T-Shirts,
Turnschuhe aus Stahl
„zum Trocknen“.
Keine Frage: Die Außendarstellung der Marie-Curie-Schule hat dadurch mit
Sicherheit einen positiven
Schub bekommen, und die
Schüler haben außerhalb
des Klassenzimmers ihre
Horizonte erweitern können.
Ein drittes Projekt könnte
in Kürze, eventuell noch
in diesem Jahr, folgen: Im
Stahlwerk Bous möchte
man den Tannenbaum,
der auf dem Werksgelände
traditionell zur Weihnachtszeit aufgestellt wird, von
Josef Petry aus Stahl
gestalten lassen. Sechs Meter
hoch soll er ungefähr
werden. Während
Wirbelsäule
glück auf · 3/2014 ........... 15
Josef Petry
1953 Geburt in Schmelz,
Ausbildung und Meisterbrief im
Metallhandwerk 1986 Umzug
nach Berlin 1987 bis 1989 Ausbildung mit benachteiligten Jugendlichen 1989 Künstlerische Lehrkraft für Holz und Metall an der
Universität der Künste Berlin
1990 Beteiligung mit Studenten
an dem Symposium „Steelopolis“
im Völklinger Hüttenwerk 2003
Treppenraumgestaltung Fischmobile Ahlbeck 2009 Beteiligung mit
Studenten an dem Projekt „Domgold“ im Berliner Dom 2009
Werk-Statt-Schau I in Schmelz-Michelbach: Stahl-Skulptur & Malerei
2010 Werk-Statt-Schau II (Von der
Bramme zum Kunstobjekt): StahlSkulptur & Fotografie 2011 WerkStatt-Schau III (Metall-Skulptur
trifft Holz-Objekt): Stahl-Skulptur
& Holz 2012 Werk-Statt-Schau
IV in Schmelz-Michelbach: StahlSkulpturen & Malerei 2013 Kunst
am Bau, Fassadengestaltung mit
Schülern der Marie-Curie-Schule
Bous 2013 Werk-Statt-Schau V:
gebrannter Ton korrespondiert
mit gebranntem Stahl 2014 Ausstellung „Stahl um Fokus“ Haus
Saargau 2014 Kunst am Bau, Fassadengestaltung mit Schülern der
Marie-Curie-Schule Bous
der Diskussionen über dieses
Projekt kam man auf die Idee, nicht
einen Weihnachtsbaum, sondern
einen „Jahresbaum“ zu gestalten.
Dieser könnte, je nach Anlass, der
jeweiligen Jahreszeit entsprechend
mit Objekten bestückt werden.
mk Stahl gefaltet
die etwas andere seite „Ich heiße Hui-chu Pütz und komme aus Taiwan.“
我的名字是Pütz曹慧珠來自臺灣
Vorname, Nachname: Hui-chu Pütz | Alter: 50
Staatsangehörigkeit: Taiwan, Republic of China
Unternehmen, in dem er/sie arbeitet:
姓名: Pütz曹慧珠 | 年齡: 50 | 國籍: 臺灣, 中華民國
任職單位: Gröditzer Vertriebsgesellschaft mbH
Wann sind Sie nach Deutschland bzw. wann sind
Ihre Eltern nach Deutschland gekommen?
1991
Foto: Klaus Pütz
Gröditzer Vertriebsgesellschaft mbH
Abteilung, in der er/sie arbeitet: Vertrieb Schmiedestücke/Trading Bars/Blocks
Beruf bzw. Funktion, in dem er/sie dort arbeitet: Vertriebsassistentin
Seit wann arbeitet er/sie in dem Unternehmen: 2000
Religion: Buddhismus
Hobbys: Reisen, internationale Küche
Was ist typisch in Taiwan?
Frühsport im Park
Welche Ausbildung haben Sie durchlaufen?
Was würden Sie in der Ausländerpolitik ändern,
wenn Sie „König von Deutschland“ wären ?
BA International Trade
…
Was mögen Sie an Deutschland?
Was ist wichtig für ein friedliches Zusammenleben
unterschiedlicher nationaler Mentalitäten?
Landschaft und kulturelle Vielfalt
Respekt
職務: 銷售助理 | 任職始於: 2000年
宗教信仰: 佛教 | 業餘消遣: 旅行, 國際烹飪美食
您在何時或者是您的父母在什
什麼是典型的德國?
您的學歷? 大專國際貿易
什麼是典型的臺灣?
麼時候來到德國? 1991年
您最喜歡德國的什麼?
地理景觀和多樣性文化
您最喜歡您的祖國什麼?
Was mögen Sie an Ihrem Heimatland?
Die Warmherzigkeit der Menschen
任職部門: 鍛件/圓棒/模塊銷售
Ihr Lebensmotto?
人情溫馨
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Was mögen Sie an Deutschland gar nicht?
Dauerregen
Hohe Luftfeuchtigkeit und tropische Hitze
Was ist typisch deutsch?
glück auf unterwegs
您最不喜歡您的祖國什麼?
您的人生座右銘?
Wo hat sich Claudia Thiele, Ehefrau von Matthias Krych (RRO ), mit der
glückauf ablichten lassen? Wie heißt die Stadt? Na, dann wollen wir
Ihnen bei der Suche mal rheinen Wein einschenken: Das Lieblingsgetränk
ihrer Einwohner ist Bier – schmeckt aber nicht so, wie es heißt. Und bei
den Konzerten der bekanntesten Band der Stadt herrscht alles andere als
„tote Hose“. Senden Sie die richtige Antwort an [email protected]
oder (mit einer Postkarte) an Matthias Krych, Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH, Rheinstraße 90, 49090 Osnabrück. Einsendeschluss ist der
1. November 2014. Gehen mehrere richtige Antworten ein, entscheidet
das Los. Der Gewinner erhält einen Gutschein für den GMH -Fan-Shop.
Und wo bleibt Ihr Foto? Möchten Sie auch ein Bilderrätsel einreichen?
Machen Sie einfach ein Foto mit der glückauf im Vordergrund. Im Hintergrund müssen genügend charakteristische Details zu erkennen sein, um erraten zu können,
wo bzw. in welcher Stadt das Foto geschossen
wurde. Mailen Sie Ihr Foto einfach an
Foto: privat
[email protected].
Haben Sie’s gewusst?
In unserem letzten Rätsel stand unser glückaufLeser vor dem Goethe-Schiller-Denkmal am Deutschen Nationaltheater in Weimar. Unter den richtigen Einsendungen (vielen Dank für Ihre Teilnahme!)
wurde als Gewinnerin Klaudia Beck (Stahlwerk
Bous) ausgelost. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)
Wir gratulieren!
Foto: privat
平共處的關鍵? 互相尊重
有志者事竟成
A n de r e L ä n de r , a n de r e S i t t e n
Zitate regieren unsere MedienWelt. Manches Zitat wurde
bewusst lanciert, manches zufällig
kreiert, manches sollte man kennen, manches darf man getrost
wieder vergessen. Lesen Sie diesmal Bedenkenswertes zu unserem
Schwerpunktthema „Netzwerke“:
Ob China, Indien, Russland oder Japan: Wer für sein Unternehmen im Ausland unterwegs ist, hat es nicht immer leicht. Denn der Umgang mit fremden
Kulturen birgt auch viele Fallen. Und wer einmal in den Fettnapf tritt, wird
sich sein Leben lang darin erinnern. Doch wie steht es um außergewöhnliche
Sitten und Gebräuche zum Beispiel in ...
„Verbunden werden
auch die Schwachen
mächtig.“
Kontakte. Ob Come-together oder Warteschlange: Brasilianer sind sehr
gesellige und freundliche Menschen und lieben Small Talk. Man kommt
sehr schnell mit ihnen ins Gespräch.
Pünktlichkeit. Pünktlichkeit ist in Brasilien keine Tugend (im Geschäftsleben gibt es Ausnahmen). Wer pünktlich zu einer privaten Einladung
kommt, bringt nicht selten seinen Gastgeber in Verlegenheit, der noch
anderweitig beschäftigt ist.
Problembewusstsein. Brasilianer kennen generell keine Probleme. Sie
reden unter sich lieber um den heißen Brei herum, als Probleme oder
Fehler direkt anzusprechen. Und selbst wenn bereits die Flammen aus
dem Dach schlagen, nennt man das verniedlichend ein „Problemchen“
(probleminha).
Umgangston. Unsere „Kultur der klaren Worte“ erscheint Brasilianern
„demütigend“, hart und unfreundlich. Wenn Deutsche untereinander
Klartext reden, glauben Brasilianer, sie streiten. Schreien gegenüber Brasilianern ist ein absolutes „No go“ und kann die Vertrauensbasis oder eine
kollegiale Beziehung vollkommen zerstören.
Friedrich Schiller
Raten Sie mal !
外交政策上做什麼樣的改變?
什麼是不同民族思維方式間和
Beziehungen
Foto: mk
如果您是“ 德國的國王”,您會在
您最不喜歡德國的什麼?
高濕度和熱帶型高溫
Ladenschlusszeiten, Sicherheitsbewusstsein
在公園做晨間運動
…
持續下雨
Was mögen Sie an Ihrem Heimatland gar nicht?
商店停止營業的時間,安全意識
„Wer nichts für andere tut, tut nichts für
sich.“
Johann Wolfgang von Goethe
„Der wirkliche Reichtum eines Menschen
ist der Reichtum seiner
wirklichen Beziehungen.“
Brasilien ?
Frank Wolfgang Geißler Karl Marx
„Beziehung beruht
auf Gegenseitigkeit.“
Martin Buber, Religionsphilosoph
„Wer sich heutzutage
durchsetzen will, muss
Beziehungen haben.“
Honoré de Balzac
„Beziehungen sind
eine Rutschbahn nach
oben.“
Karl Farkas, österreichischer
Schauspieler und Kabarettist
glück auf · 3/2014 ........... 16
I m p r ess u m
Den­ken Sie da­ran: Ih­re Le­ser­brie­fe,
Ar­ti­kel, An­re­gun­gen und Kri­tik für die
nächs­te Aus­ga­be müs­sen recht­zei­tig bei
Ih­ren An­sprech­part­nern vor­lie­gen. Letz­
ter mög­li­cher Ter­min ist der:
17.10.2014
He­raus­ge­ber:
Ge­orgs­ma­ri­en­hüt­te Hol­ding GmbH
Neue Hüt­ten­stra­ße 1
49124 Ge­orgs­ma­ri­en­hüt­te
www.gmh-gruppe.de
V.i.S.d.P.:
Iris-Kath­rin Wil­ckens
Re­dak­ti­ons­team:
Monika Hansen (mha) Markus Hoffmann
(mh), Matthias Krych (mk), Dr. Ulrike
Libal (li), Ve­ra Loo­se (vl), Eberhard Mehle
(em), Sarah-Fee Kim (sfk), Ina Klix (ik),
Hans-Gün­ter Ran­del (hgr), Oliver Santelli
(os), Dirk Strothmann (ds), Iris-Kath­rin
Wil­ckens (ikw), Marcus Wolf (mw), Dr.
Be­a­te-Ma­ria Zim­mer­mann (bmz)
Pro­duk­ti­on und Gra­fik:
elemente designagentur,
www.elemente-designagentur.ms
Text­be­ar­bei­tung:
Pe­ter Karl Mül­ler (pkm)
Lektorat:
Dorothea Raspe, Münster
Her­stel­lung:
Stein­ba­cher DRUCK GmbH,
Os­na­brück; auf 100% Re­cy­cling­pa­pier
Die glückauf erscheint viermal im Jahr.
glück­auf
Berichte aus den Unternehmen
3/2014
partner & märkte
Medientreffen
Schmiedag · „Wir schmieden die Zukunft – mit dir als Nachwuchskraft.“ Unter diesem Motto stellt der Verband Deutsche Massivumformung Lehr- und Infovideos zur Massivumformung ins Netz. Schmiedag-Azubis halfen dabei.
..........................................
Seite 20
Expertentreffen
Schmiedag · Wie entwickelt sich der Großmotorenmarkt in
der Zukunft? Eine Tagung des VDMA -Lenkungsgremiums
für Motoren und Systeme sollte Auskunft geben. . Seite 20
Kundentreffen
Bochumer Verein · Betriebsrundgänge durch die Fertigung mit Warmformgebung, Wärmebehandlung und mechanischer Fertigung: Kundentag bot Gelegenheit, neue
Räderlinie zu präsentieren...................... Seite 21
Nachwuchstreffen
GMHütte · In der Ausbildungswerkstatt des Stahlwerkes
konnten Jugendliche beim Robo-Tec-Wettbewerb ihr Technikinteresse ausleben.
............................................. Seite 21
Medientreffen für YouTube: Kamera schaut Schmiedag-Mechatroniker Michél Hollop über die Schulter.
Foto: Martina Wülfrath
Produktion & Innovation
qualität & qualifikation
Menschen & Kontakte
Gutes noch besser machen 1
Brennendes Interesse 1
Spitzenleistung 1
GMHütte · Im Sommer befasste sich eine bereichs- und abteilungsübergreifende Infoveranstaltung bereits zum zweiten
Mal mit dem Thema „Gute Tonne“. ............ Seite 18
Schmiedag · Wie macht man Kinder und Jugendliche am
besten mit dem Schmiedehandwerk vertraut? Indem man sie
selbst Hand anlegen lässt – beispielsweise in einem mobilen
Schmiedelabor. ................................... Seite 22
Harz Guss Zorge · Ohne ein kräftiges Auf und Ab wäre
Thomas Simon das Laufen zu eintönig. Jetzt absolvierte er
den Salomon-Zugspitz-Ultratrail – und überwand dabei einen
Höhenunterschied von 1.892 m.
................................................. Seite 27
Gutes noch besser machen 2
Mannstaedt · In drei Workshops thematisierten Führungskräfte die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens und
sprachen dabei Klartext. Belohnt wurden sie mit ebenso
klaren Ergebnissen. ........................... Seite 19
Brennendes Interesse 2
Schmiedag · Effektiver Brandschutz hat für alle Unternehmen
oberste Priorität – damit Werksfeuerwehr und Löschtechnik
nur notfalls gebraucht werden. .................... Seite 23
Gutes noch besser machen 3
Brennendes Interesse 3
Mannstaedt · Alternative zu geschweißten Profilen: Warmgewalztes Spezialprofil verbessert mechanische Eigenschaften und ergibt Einsparungen in puncto Produktionszeit und
Produktionskosten. ........................... Seite 19
GMH Systems · MES sollte zunächst eine kleine Lücke füllen.
Doch längst ist die Software mehr als ein Lückenbüßer.
Was sie inzwischen ermöglicht, vermittelte das erste MES Anwendertreffen der GMH Gruppe................. Seite 24
Spitzenleistung 2
GMH Gruppe · Ein Radteam nahm am „Rad am Ring“ teil –
und absolvierte pro Runde rund 23 Kilometer, mehr als
500 Höhenmeter und 72 Kurvenpassagen........... Seite 28
Spitzenleistung 3
Pleissner Guss · Was tun, um mehr als 750 Gäste gut zu
unterhalten? Die Antwort darauf gab die Gießerei bei einem
zauberhaften Familientag. ......................... Seite 29
produktion & innovation Mitarbeiter der GMHütte informieren sich
Foto: vl
über Projekte im Finalbetrieb.
Gute Tonne
Die „Gute Tonne“ ist eine betriebsinterne Aktion der GMHütte mit dem
Ziel, jede Tonne Stahl, die das Werk verlässt, in jeder Hinsicht optimal zu
produzieren und auszuliefern. Ob Energieverbrauch, Umweltfreundlichkeit, Qualität, Arbeitsprozess, Anlagenverschleiß, Effizienz, Arbeitssicherheit, Materialverbrauch, Pünktlichkeit, Transportvorbereitung und anderes
mehr: Inwieweit diese Produktionsfaktoren und -prozesse optimal umgesetzt werden, steht und fällt mit der Kompetenz der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter – ihrem Fachwissen, ihrer Berufserfahrung, ihrer Einstellung zur
Arbeit, ihrer Motivation. Deshalb soll ihre Kompetenz in den entsprechenden Bereichen gestärkt werden, um dem Ziel der „Guten Tonne“ näherzukommen – ein Prozess, der niemals abgeschlossen werden kann, weil es
immer etwas zu verbessern gibt.
„Qualität ist immer im Spiel!“
GMHütte · Besser werden mit System: Informationsveranstaltung zum Thema „Gute Tonne“.
Seit gut drei Jahren läuft am
Standort GMH ütte die Aktion
„Gute Tonne“. In diesem Sommer
befasste sich bereits zum zweiten Mal eine bereichs- und abteilungsübergreifende Infoveranstaltung mit diesem Thema. Über
das Ergebnis berichtet Katharine
Hügelmeyer:
Letztlich geht es bei der „Guten Tonne“ darum, den Standort
Georgsmarienhütte zukunftsfähig
zu erhalten. Doch es ist ähnlich wie
bei einer Fußballnationalmannschaft: Man kann nur „Weltmeister“ werden, wenn alle gemeinsam
Brand-erbisdorf
anpacken und ihr Bestes geben,
um die Kunden mit hochwertigen
Edelbaustählen zur richtigen Zeit
und in der richtigen Menge zu beliefern.
Erreicht werden soll dieses Ziel
mit Maßnahmen und Aktionen,
die darauf ausgerichtet sind, das
Expertenwissen der Kolleginnen
und Kollegen „vor Ort“ effizient zu
nutzen – und durch zielgerichtete
Schulungen aufzufrischen und zu
erweitern.
Dafür hat die GMH ütte ein
entsprechendes Weiterbildungsangebot entwickelt, das nicht nur
Grundlagen- und Fachschulungen
umfasst. Die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sollen auch Verständnis über ihren eigenen Arbeitsbereich hinaus entwickeln – die vorund nachgelagerten Abteilungen
bzw. Tätigkeiten.
Zu diesem Zweck haben sich
beispielsweise in mehr als zwanzig Projekten Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter über ihre tägliche
Arbeit ausgetauscht, unter anderem auch mithilfe von Zahlen,
Daten und Fakten. Letzten Endes
hatte man sich auf eine neue einheitliche Vorgehensweise des Miteinanders verständigt. Und kürzlich wurden alle Kolleginnen und
Kollegen über den aktuellen Stand,
die Planungen, Versuche, Fortschritte und Ergebnisse informiert.
Dazu hat man an zwei Freitagen im
Juli die Gute-Tonne-Veranstaltung
„Qualität ist immer im Spiel!“ organisiert. An zehn Informationsständen präsentierten Mitarbeiter
verschiedene Bereiche des GuteTonne-Projektes.
So gab es neben einem allgemeinen Gute-Tonne-Stand auch
Informationen über folgende Aspekte: Versuche über eine neue
Art der Verteilerzustellung, Suche
nach Ursachen und Maßnahmen
zur Vermeidung von Kratzern und
Wieder unter Volldampf.
Ende Juli war
es so weit:
In Brand-Erbisdorf wurde der Dampfkessel für die Freiformschmiede umgesetzt. Damit kappte man die letzte Anbindung an den früheren Großbetrieb
PSW, da die Bahntechnik nach ihrer Herauslösung nur befristeter Nutzer des
Gebäudes war. Man hatte im Vorfeld ein gutes logistisches Konzept ausgeklügelt, das einen Stillstand der Freiformschmiede von sieben Wochen vorsah. Schritt für Schritt gelang es in dieser Zeit, die gesamte alte Infrastruktur
filigran aus dem Gebäude herauszulösen und in einem abgetrennten Bereich
der Schmiedehalle neu aufzubauen und zu integrieren. Man nutzte gleichzeitig die Gelegenheit, die Voraussetzungen für eine längerfristige Nutzung
zu schaffen – durch die behördlichen Abnahmen der gesamten Anlage auf
dem neuesten sicherheitstechnischen Stand. Mit dem Anfang der 90er Jahre
angeschafften Dampfkessel wurden vormals in zwei Hallen auf bis zu zehn
Hämmern Freiformschmiedestücke erzeugt, von denen heute nur noch vier
arbeiten. Dementsprechend sind die Leistungen der Anlage angepasst worden, da auch die heiztechnische Versorgung im Industriegelände umgestellt
werden konnte. Der Dampfkessel wurde durch das Dach aus dem alten
Gebäude gehievt und mit viel Geschick in die neue Halle gerollt.
em Fingerspitzengefühl gefragt: Mit Konzentration den Dampfkessel
sicher durch das Dach aus dem Gebäude gehievt ...
... und mit viel Geschick an
den neuen Standort gerollt.
Foto: Bernd Vogel
Foto: Christian Dittmann
glück auf · 3/2014 ........... 18
Riefen an der Materialoberfläche,
Einführung von neuen Techniken
zur Aggregatüberwachung, Einführung automatisierter Prüfverfahren, Weiterentwicklung im SAP
zur besseren Zuordnung und Auffindung von Reserveteilen, Erklärungen zum Thema Reinheitsgrad
und dessen mikroskopischer Auswertung, Simulation von Prozessen, Vorstellung des Projektes der
zukunftsorientierten Rechnungsprüfung sowie Arbeitssicherheit.
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzten die Gelegenheit,
um sich im persönlichen Gespräch
tiefergehend über weitere Projekte
der „Guten Tonne“ zu informieren.
Eines dieser Projekte sind die aktuellen Schulungen „Prozesse und
Produkte“. Hier stellen sich die
techniknahen Bereiche hauptsächlich den Kolleginnen und Kollegen
der Administration vor. Sie wollen
dabei um Verständnis für ihre
Arbeit werben. produktion
& innovation Profil – gewalzt
Klare Worte, klare Ziele
Mannstaedt · Warmwalzen statt schweißen
Mannstaedt · Erfolgreich durch Offenheit und Kreativität im Team
E
D
in Profil, das man gemeinsam
mit einem Kunden entwickelt,
ist für Mannstaedt nichts Ungewöhnliches. Aber im Fall GKN
Walterscheid war es schon etwas
Besonderes. Hintergrund:
Unter anderem fertigt die
GKN Walterscheid Seitenteile
für einen Anhängebock, die
bisher aus drei Teilen zusammengeschweißt werden mussten. Im Zuge der Produktverbesserung wurde diese
aufwendige Schweißkonstruktion durch ein warmgewalztes Spezialprofil von
Mannstaedt ersetzt.
Damit kam die ureigenste Aufgabe eines
warmgewalzten Spezialprofils zum Tragen: eine
geschweißte Konstruktion
durch ein Profil zu ersetzen.
Der große Vorteil: bessere mechanische Eigenschaften, Einsparungen bei der Produktionszeit und
eine höhere Prozesssicherheit.
Die an Toleranzen und Profiloberfläche gestellten Anforderungen
GKN
GKN Walterscheid ist im Bereich
„Land Systems“ innerhalb des
GKN Konzerns tätig, mit dem
Mannstaedt seit vielen Jahren
zusammenarbeitet. Im nur wenige
Kilometer entfernten Lohmar hat
sich die GKN Walterscheid auf
die Herstellung von kompletten
Antriebssystemen und Traktoranbausystemen spezialisiert. Unter
anderem fertigt man dort Seitenteile für einen Anhängebock, die
bisher aus drei Teilen zusammengeschweißt wurden.
Die rote Fläche kennzeichnet
das Profil im Querschnitt.
Werksfoto
waren hoch. Sie
zu erfüllen, erwies
sich für alle Beteiligten als
große Herausforderung. Doch innerhalb kürzester Zeit konnte man
gemeinsam eine Lösung entwickeln. Vor einigen Monaten wurde
dann das Erstmuster ausgeliefert.
Mannstaedt war zu den folgenden
Dauerbelastungsversuchen eingeladen und konnte dabei den zur
Freigabe erforderlichen Test begutachten. Inzwischen wurde die erste
Serie ausgeliefert.
Das Projekt ist ein gutes Beispiel
dafür, dass ein Spezialprofil individuelle Kundenprobleme optimal
lösen kann – wenn man um die
Möglichkeiten eines Spezialprofils
weiß. Beide Unternehmen können
auf einen positiven Verlauf der gemeinsamen Profilentwicklung zurückblicken. Und beide freuen sich
auf eine langfristige Partnerschaft
und weitere neue Ansätze und Herausforderungen.
Andreas Otto er weitsichtige Blick nach vorne ist für Mannstaedt der elementare Schlüssel für langfristigen Erfolg. Deshalb fanden in der
Führungsetage drei aufeinander
aufbauende Workshops statt, in
denen die zukünftige Ausrichtung
des Unternehmens thematisiert
wurde. Das Motto war: „Man kann
sich nur verstehen, wenn man klare Worte spricht“ – klare Worte,
durch die alle Dinge auf den Tisch
kommen, klare Worte, die gegenseitiges Verständnis schaffen, und
klare Worte, die bei einem guten
Team dessen Mitglieder befruchten
– und nicht belasten.
Da „der Markt das alles bestimmende Element“ ist, machte ein
zweitägiger Workshop mit allen
verantwortlichen Vertriebsleitern
den Aufschlag. Sämtliche Produktgruppen wurden ausführlich besprochen und bewertet, und zwar
hinsichtlich Zukunftsfähigkeit,
Entwicklungsbedarf, anstehender
Mengen und zu erwartender Ergebnisse. Die Wege und vor allem
die Hindernisse zur Zielerreichung
wurden an- und zu großen Teilen
auch ausdiskutiert.
Punkte, die außerhalb des Verantwortungsbereiches des Vertriebes lagen, wurden zunächst gesammelt. Sie kamen beim danach anberaumten zweiten Workshop auf
den Tisch, der mit den technischen
Verantwortlichen aus Produktion,
Qualitätswesen und Entwicklung
durchgeführt wurde.
Dieser Arbeitskreis besprach
und priorisierte zunächst die Investitionen und Maßnahmen, die
für eine erfolgreiche Begleitung
der Marktstrategie notwendig
sind. Ergebnis war eine gesunde
Mischung aus Rationalisierungs-,
Ersatz-, Markt- und Innovationsmaßnahmen.
Kaufmännisch-technisches Teamwork bei der Moderation der Verbesserungsprojekte.
Dieter Tondar und Franz-Dieter Philipp erläutern die einzelnen Themen.
Foto: mha
Die zentrale Frage für die Mitarbeiter lautete: „Wie können wir
die Kundenforderungen der Zukunft hinsichtlich Qualität, Menge und Kosten erfüllen oder sogar
übertreffen, um die Marktführerschaft bei Spezialprofilen zu behalten und auszubauen?“
Als zweites großes Arbeitspaket
wurde eine Liste mit Projekten quer
durch die gesamte Organisation erstellt. Dieses „Mannstaedt-Verbesserungsprogramm (MVP²)“ umfasst
zukunftsweisende technische Maßnahmen sowie Maßnahmen, die
Abläufe in der Produktion bzw. in
der Verwaltung optimieren sollen.
Diese Projektliste haben dann
Vertrieb und Technik in dem dritten Workshop verabschiedet. Zudem wurden kaufmännische und
technische Gesichtspunkte gegenseitig abgeglichen. Im Sinne einer
erfolgreichen Zusammenarbeit
durfte es keine Tabuthemen geben.
Die „Philosophie der klaren Worte“
war hier besonders hilfreich und
zielführend.
Am Ende der Workshop-Reihe
waren alle Teilnehmer überrascht,
wie ergiebig die gemeinsamen Tage waren. Vorweisen konnten sie
eine abgestimmte Marktstrategie,
eine darauf passende stimmige Investitionsliste, eine Sammlung von
über 70 wichtigen Projekten für
die nächsten Monate und deutlich
mehr Verständnis für die Belange
des anderen durch die so oft zitierten „klaren Worte“.
Alle Teilnehmer waren sich einig: „Wir werden das wieder tun.
Im nächsten Jahr. Und im übernächsten auch …“
Dr. Franz-Dieter Philipp Qualität aus Verantwortung
IAG MAGNUM · 200 Jahre Erfahrung in den Dienst des Kunden gestellt
SERIE
Das Motto der IAG MAGNUM
lautet: persönlich | präzise
| professionell. Wie das
Unternehmen diesen Ansprüchen
jeweils gerecht wird, soll in drei
aufeinanderfolgenden glückaufArtikeln beschrieben werden. Der
zweite Artikel befasst sich mit dem
Thema „Personen“.
O
hne Zweifel trägt das digitale Zeitalter dazu bei, dass die
Beziehungen untereinander
immer anonymer werden.
Vielleicht gerade deswegen schätzen die Menschen immer mehr die
persönlichen Kontakte
– die Person hinter einer
Telefonnummer, das
Gesicht zu einer E-MailAdresse, die Stimme
hinter dem Namen.
Deshalb stellt
IAG MAGNUM
fünf Kollegen
vor, die es
zusammen
Mitte des Jahres auf exakt 200 Jahre
Betriebszugehörigkeit gebracht haben. Ob Schweißtechnik, Wärmebehandlung, Mechanische Bearbeitung oder Unterstützende Prozesse:
Bei IAGM arbeiten viele Personen
mit viel Erfahrung:
Werner Völler, Empfang/Telefonzentrale (38 Jahre im Betrieb).
Sein Motto: „Ich leite Sie gerne
weiter.“ Alle Gäste werden von den
IAGM -Mitarbeitern der Pforte persönlich begrüßt – sei es am Telefon
oder vor Ort – und an die richtige
Kontaktperson weitervermittelt.
Werner Völler freut sich schon darauf, neue Gäste in Empfang nehmen zu können.
Hartmut Rohlf, Fertigungssteuerung (44 Jahre im Betrieb). Sein
Motto: „Versprochen ist versprochen.“ Damit zugesagte Termine
und Abläufe auch eingehalten werden können, bedarf es einer Menge
Fertigungserfahrung und eines guten Händchens, um die sich immer
wieder ändernden Rahmenbedingungen zu managen. Dafür ist u. a.
Hartmut Rohlf verantwortlich.
Detlef Möller, Meister Schweißen (45 Jahre im Betrieb). Sein
Motto: „Wir legen noch selbst
Hand an.“ Handwerkliches Können und die Erfahrung aus 45 Berufsjahren fließen ein, wenn Detlef Möller beim Schweißen Hand
anlegt. Termintreue
und qualitativ
hochwertige
und einwandfreie
Schweiß-
Hartmut Rohlf (Fertigungssteuerung)
produkte sind der Mehrwert, den
IAGM -Kunden dadurch unter anderem von Detlef Möller haben.
Bernward Krause, Wärmebehandlung (37 Jahre im Betrieb).
Sein Motto: „Die inneren Werte
zählen.“ Für das Auge nicht sichtbar, denn die Arbeit seiner Hände
liegt im Inneren der Produkte verborgen. Ein exakt eingehaltener
Wärmeprozess macht für
den Betreiber das Produkt erst brauchbar
bzw. verlängert dessen Lebensdauer. Für
die stets korrekte Einhaltung der Prozesse
steht Bernward Krause
mit seinem Team.
Andreas Rodefeld, Technische
Kontrolle (36 Jahre im Betrieb).
Sein Motto: „Ohne Fehl und Tadel.“ Aufgrund der teilweise extremen Größe vieler unterschiedlicher Bauteile müssen die Produktmerkmale nach getaner Arbeit von
Hand mit kalibrierten Messmitteln
auf die geforderte Genauigkeit hin
überprüft werden. Unter anderem
garantiert dies Andreas Rodefeld
mit seinen Kollegen.
Bei IAGM kümmern sich über
120 weitere Kollegen persönlich
um die Belange der Kunden, um
sämtliche Erwartungen bestmöglich zu erfüllen.
Helmut Gervelmeyer Geballte Kompetenz (von links nach rechts): Andreas Rodefeld (Technische Kontrolle), Bernward Krause (Wärmebehandlung), Detlef Möller (Meister Schweißkompetenz) und
Werksfotos
Werner Völler (Empfang/Telefonzentrale).
glück auf · 3/2014 ........... 19
partner & märkte Das VDMA-Lenkungsgremium
mit Mark Martin (Dritter von rechts)
Foto: VDMA
Auf der Suche nach Antworten
rund um den Großmotorenmarkt
Hätten Sie’s gewusst?
Schmiedag / WSW · VDMA-Lenkungsgremium für Motoren und Systeme tagt im Schwarzwald.
V
or einem Jahr hatte Schmiedag zum Experten-Treffen der
Großmotoren-Zulieferindustrie
eingeladen (glückauf berichtete).
Im Juni 2014 fand das Jahrestreffen
nunmehr bei der Firma L’Orange
in Glatten im Schwarzwald statt,
einem Lieferanten für Einspritzsysteme für Großmotoren. Die Gesenkschmieden Schmiedag und
Wildauer Schmiedewerke waren
ebenfalls vertreten.
Ziel des Lenkungsgremiums des
VDMA ist es, aktuelle Entwicklungen am Markt, in der Technik und
last, but not least in der Gesetzgebung auf der spezialisierten Fachebene zu besprechen. Zudem wird
festgelegt, wie Verband und Unternehmen auf jeweilige Situationen
reagieren sollen. Natürlich spielen
bei diesen Zusammenkünften auch
Netzwerkbildung, Socializing etc.
eine große Rolle.
Dementsprechend wurde das
Treffen am Vorabend bei einem
Come-together mit Schwarzwälder Köstlichkeiten eröffnet. Am
nächsten Tag konnten sich die
Teilnehmer bei einem etwa eineinhalbstündigen Werksrundgang von
der Effizienz einer hochmodernen
Fertigung für Einspritzsysteme für
Großmotoren überzeugen. Anschließend wurde eine lange Tagesordnung abgearbeitet, die folgende
wesentliche Schwerpunkte umfasste:
• Wann ist ein Ende der nunmehr
seit fast vier Jahren andauernden
Krise im Schiffsbau zu erwarten?
• Wie entwickeln sich voraussichtlich die anderen für den
Großmotor relevanten Märkte
wie „Power Station“, „Mobile
Drives“, „Rail“ etc.?
• Welche Auswirkungen haben die
neuen Immissionsrichtlinien für
die küstennahe Seeschifffahrt,
für die stationären Anlagen zur
Energieerzeugung oder für die
mobilen Maschinen (Lokomotive/Großbagger) auf die Motorenentwicklung?
• Wie sieht der Verbrennungsmotor der Zukunft aus?
• Mit welchen Kraftstoffen wird
der Motor zukünftig betrieben
werden müssen, um sowohl den
gesetzlichen als auch den Effizienzkriterien der OEM gerecht
zu werden?
Was die OEM -Effizienzkriterien
betrifft: Weniger Verbrauch bei weniger CO 2- und NO X-Ausstoß und
geringere Kosten – so lautet die
sportliche Ansage an die Zulieferindustrie und deren Entwicklungsabteilungen.
Fazit des Treffens: Die deutschen
Zulieferer dürfen sich mit als führend in der technischen Entwick-
Socializing
Berufliche Kontaktpflege im Rahmen von geselligen Treffen oder
bei Veranstaltungen
Come-together
(Oft erstes) Zusammenkommen
(der Teilnehmer bei einer Veranstaltung)
lung moderner Komponenten für
den Großmotor bezeichnen. Sicher
ist aber auch, dass der Druck am
Markt wächst und der Ausbau dieser führenden Position erstes Ziel
der teilnehmenden Unternehmen
sein muss.
Die Gesenkschmieden der GMH
Gruppe werden sich dieser Aufgabe
stellen.
Mark Martin „Komm ich auch gut rüber?“
Schmiedag · Filmteam erstellt Lehr- und Infovideos für YouTube.
U
nter das Motto „Wir schmieden die Zukunft – mit dir als
Nachwuchskraft“ hat der Verband
Deutsche Massivumformung seine
Lehr- und Infovideos zur Massivumformung gestellt. Dabei werden
verschiedene Ausbildungsberufe
der Branche vorgestellt. Sie sind
auf YouTube zu finden und können von Ausbildern und Lehrern
gezielt für den Unterricht genutzt
werden.
Die Schmiedag hat zwei ihrer
Azubis für die Präsentation zweier
Ausbildungsberufe gestellt: den angehenden Werkzeugmechaniker
Hätten Sie’s gewusst?
Werkzeugmechaniker und Mechatroniker
Beim Werkzeugmechaniker bestehen die Aufgaben aus dem Planen und
Steuern von Arbeitsabläufen bzw. dem Kontrollieren, Beurteilen und Dokumentieren von Arbeitsergebnissen. Dabei fertigt er mit Werkzeugen und
Maschinen Einzelteile aus unterschiedlichen Werkstoffen bzw. programmiert und bedient Maschinen mit numerischer Steuerung. Der Mechatroniker bearbeitet mechanische Teile und baut und installiert Baugruppen
und Komponenten zu mechatronischen Systemen. Zu den weiteren Aufgaben gehört das Messen und Prüfen von elektrischen Größen sowie der
Bau von elektrischen, pneumatischen und hydraulischen Steuerungen.
Dennis Schulz (für die Arbeitsgebiete Formen-, Instrumenten- oder
Vorrichtungstechnik) und den angehenden Mechatroniker Michél
Hollop (für die Arbeitsgebiete Montage und Instandhaltung von komplexen Maschinen, Anlagen und
Systemen) – wobei diese Arbeitsgebiete nur einen kleinen Teil dessen
widerspiegeln, was beide Berufe abdecken müssen.
Der 13. Mai begann für die
Schmiedag-Azubis voller Fragen
und Aufregung: Was muss ich tun?
Was muss ich sagen? Und wie komme ich auf dem Bildschirm rüber?
Damit auch fachlich alles perfekt
lief, wurden sie während der Filmaufnahmen unterstützt – Dennis
von Uwe Dannen (Leiter Werkzeugbau) und Michél von Gerd
Zeglarski (Elektronikabteilung).
Los ging es mit Probeaufnahmen, Sprechproben und Lichttest.
glück auf · 3/2014 ........... 20
YouTube
Dennis Schulz (Werkzeugmechaniker)
Foto: Martina Wülfrath
Schnell war die erste Nervosität
überwunden und nach ein paar
Wiederholungen der Film abgedreht. Einstimmige Meinung: Die
Schmiedag-Azubis sind cool, zielstrebig und so flexibel, dass sie
auch als Hauptdarsteller eingesetzt
werden können.
Karin Kriebel Zu finden sind Michél Hollop
(Mechatroniker) unter
http://tinyurl.com/o5aw23u und
Dennis Schulz (Werkzeugmechaniker) unter http://tinyurl.com/
lhez87l
partner
& märkte Innovation in Stahlblau
Bochumer Verein Verkehrstechnik · Neue Räderlinie: Reger internationaler Andrang am Kundentag.
E
nde Juni präsentierte die Bochumer Verein Verkehrstechnik
(BVV ) die veränderten Fertigungsbedingungen ihrer Warmformgebung. Offizieller Anlass war ein
Kundentag, zu dem man geladen
hatte.
Zu Gast waren über 50 Vertreter der wichtigsten nationalen
und internationalen Kunden der
Systemhäuser, Nahverkehrsunternehmen und Bahnen – allesamt
Abnehmer der gewalzten Rohteile
bzw. Radsatzsysteme aus Bochum.
Sie kamen unter anderem aus
Skandinavien, den Niederlanden,
Frankreich, der Schweiz, Österreich
und Südafrika.
Die Großinvestition von über
17 Mio. Euro hatte man bereits im
Frühjahr nach Plan abgeschlossen.
Installiert wurden die Anlagen seit
Sommer 2013, teils von eigenen
Mitarbeitern, teils von externen
Unternehmen.
Seitdem verfügt die BVV über
ein dornloses Walzverfahren für
Eisenbahnräder und über eine
neue Kümpelpresse mit DurchlochEinrichtung für Radnabenbohrungen. Die Warmformgebungsprozesse, die hinter der 8.000-t-Presse
angeordnet sind, wurden nicht nur
in qualitativer Hinsicht, sondern
auch quantitativ optimiert.
Auf den neuen Anlagen ist es
möglich, bis zu 200.000 schwarze
Räder und Radkörper pro Jahr für
den nationalen und internationa-
len Markt herzustellen. Gewohnt
systematisch und strategisch hatten die BVV -Mitarbeiter das Projekt
in Angriff genommen. So wurde
die neue Fertigungslinie montiert,
während auf der alten aus den 50er
Jahren, die man noch in den 70ern
modernisiert hatte, die Produk-
tion weiterlief. Die alte Linie wird
gegen Ende des Jahres zurückgebaut. Damit wird die Erneuerung
der Warmformgebung, die mit der
Modernisierung der 8.000-t-Presse
in den Jahren 2007/2010 begann,
erfolgreich abgeschlossen. Mit der
Investition unterstreicht die BVV
ihre marktführende Rolle als Lieferant von Eisenbahnrädern – und
trägt zur eigenen Zukunftssicherheit bei.
Bei den Betriebsrundgängen
durch die Fertigung mit Warmformgebung, Wärmebehandlung und
mechanischer Fertigung kommen-
q Das könnte Sie auch
interessieren:
Schützenhilfe gegen
starke Konkurrenten
lesen Sie auf Seite 11
tierten viele Gäste anerkennend die
Veränderungen. Denn der Wandel
sprang auch ihnen ins Auge – nicht
zuletzt wegen der „frischen Farbe“
an der neuen Linie. Noch leuchtet
dort vieles in kräftigem Stahlblau.
Doch schon bald werden die Farben
dem Umformungsprozess von heißem Stahl zu rohen Rädern Tribut
zollen müssen – und allmählich
unter Zunder und Staub verblassen.
Aber der Kundentag bestand
nicht nur aus Betriebsrundgängen.
Davor hatte es mehrere Fachvorträge gegeben, die auch für einen
„Nichtvertrauten“ die Prozesse der
Herstellung von Eisenbahnrädern
verdeutlichten.
Themen waren zum Beispiel
die Umformung vom chargierten
Vormaterial bis zum spannungshomogenisierten Vollrad, die Entwicklung der gummigefederten Räder für den Nahverkehr oder auch
neueste BVV -Entwicklungen, die
den ständig steigenden Komfortanspruch der Kunden befriedigen sollen. Dies gilt auch im Güterwagenbereich mit dem neuen 25-t-Radsatz Typ RI 027, der Betreibern und
Einstellern Vorzüge in der Nutzung
bietet.
Nachhaltig ist ein Kundentag,
wenn nach einer Fortsetzung gefragt wird. Und es wurde.
em Eröffnung der Veranstaltung durch BVVFoto: em
Geschäftsführer Norbert Klein
Wenn Schüler programmieren,
bis ihnen die Köpfe rauchen
Mannstaedt/Schmiedag
GMHütte · Robo-Tec-Wettbewerb begeistert Schülerinnen und Schüler.
Roboter inklusive Sensoren so alles
draufhat.
q Weitere Informationen
zu den aktuellen Projekten der
Kooperation „ProAusbildung“
können auf der Homepage
der drei Partner unter www.
pro-ausbildung.info abgerufen
werden.
Müsste jetzt funktionieren: Teilnehmer beim Programmieren.
A
ufregung lag in der Luft, die
kreative Anspannung war überall zu spüren: Rund 80 Schülerinnen und Schüler waren zur 4. Auflage des Robo-Tec-Wettbewerbs
in die Ausbildungswerkstatt der
GMH ütte gekommen. In 40 Teams
traten sie gegeneinander an, um
die Besten im Umgang mit Steuerungstechnik und Legobaukasten
zu ermitteln.
Die Teilnehmer hatte man im
Vorfeld und je nach ihrer Wettbewerbserfahrung in zwei Kategorien
eingeteilt. Vorgabe war, jeweils
zwei detailliert umschriebene Aufgaben zu erfüllen: Als Erstes musste
Foto: vl
der Roboter einer Orientierungslinie folgen, Lasten aufladen und
zu einem Ablageplatz transportieren; als Zweites einen Taster zum
Öffnen einer Schranke drücken
und die kurze Öffnungszeit zum
Durchfahren nutzen.
Man sah den Schülerinnen und
Schülern an, wie sehr sie sich konzentrieren mussten, um ihre Roboter so zu programmieren, dass sie
ihre Aufgabe möglichst problemlos
und fehlerfrei absolvieren.
Zum Abschluss war eine Freestyle-Darbietung gefordert. Dabei
sollten die Jugendlichen kreativ
demonstrieren, was ihr jeweiliger
Aufgerufen zu dem alljährlich stattfindenden regionalen
Schulwettbewerb hatte „ProAusbildung“, eine Initiative der drei
regionalen Arbeitgeber GMH ütte,
KME Germany und Stadtwerke Osnabrück. Die Unternehmen wollen
mit ihrem Engagement – Robo-Tec
ist eines von bislang vier „ProAusbildung“-Projekten – die Ausbildung hoch qualifizierter Nachwuchskräfte fördern. Unterstützt
wurde der Wettbewerb auch in diesem Jahr wieder von der WIGOS
Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Osnabrücker Land.
Die Initiatoren sind sich sicher:
Der Robo-Tec-Wettbewerb weckt
bei Schülern die Neugier für technische Themen. Einigkeit besteht
auch darüber, dass die Arbeit mit
den Lernrobotern das Verständnis
für technische Prozesse erhöht und
das kreative Denken der jungen
Tüftler fördert.
mw glück auf · 3/2014 ........... 21
Werksfoto
Round Table.
In Marburg fand eine Konferenz für
Fachleute statt, die sich mit der numerischen Simulation von Umformprozessen beschäftigen. Durch zahlreiche
Anwendervorträge sollte gezeigt werden, wie gut moderne Berechnungsprogramme der Softwarefirma SIMUFACT schon in der Lage sind, reale
Produktionsprozesse wie Walzen, Schmieden oder Pressen zu beschreiben.
Gleich zwei GMH-Unternehmen waren bei der Konferenz mit Fachvorträgen beteiligt: Während die Schmiedag über die optimale Kombination
von CAD und Finite-Elemente-Programmen beim Reckwalzen berichtete,
stellte Mannstaedt Prozessverbesserungen beim Warmwalzen durch die
Nutzung der Finite-Elemente-Technik vor. Beide Unternehmen unterstrichen mit ihren Vorträgen, dass sich die GMH Gruppe immer am neuesten
Stand der Technik orientiert, um ihre Prozesse ständig weiterzuentwickeln
und langfristig erfolgreich zu bleiben. Simulationsexperten unter sich (von
links nach rechts): Sebastian Kolb und Franz-Dieter Philipp (beide Mannstaedt) sowie Klaus Pfeiffer und Volker Berghold (beide Schmiedag).
Dr. Franz-Dieter Philipp qualität & qualifikation „Metall verleiht der Fantasie
Flügel. Metall ist ein unendliches
Material. Es kann jede Gestalt
annehmen: aussehen wie
Holz, sich biegen wie Äste
im Wind, federleicht und
tonnenschwer sein.
“
A ndreas R imkus ,
Schmiede- und Ideenkünstler
Metall verleiht Flügel
Schmiedag · Schulhofprojekt: Wie man mit einem mobilen Schmiedelabor
Kinder und Jugendliche für das Schmiedehandwerk interessieren kann.
S
chmieden ist ein traditionsreiches Handwerk und Teil der
Kultur. Aber wie Jugendliche für
diese Kultur sensibilisieren? Wie
Tradition mit der modernen Metallurgie und Umformtechnik verknüpfen? Und wie diese Techniken
hautnah und eindrucksvoll vermitteln?
Das „Mobile Schmiedelabor“
des Schmiede- und Ideenkünstlers
Andreas Rimkus ist die Antwort
darauf. Die fahrbare Skulptur in
Form eines Ambosses ist nicht nur
optisch ein Leckerbissen. Mit dem
Labor ist auch eine Mitmach-Werkstatt entstanden, in der sich Kinder und Jugendliche handwerklich,
spielerisch und künstlerisch mit
dem Werkstoff Metall auseinandersetzen können.
Das Schmiedelabor hat vier Essen, sieben Ambosse (davon einer
für Rollstuhlfahrer), Hämmer und
Zangen. Mit diesem Arsenal lassen
sich zahlreiche physikalische Prinzipien beim Schmieden anschaulich demonstrieren.
Doch das ist noch nicht alles.
Zudem können die Schülerinnen
und Schüler ihre neuen Erfahrungen und ihr neues Wissen sofort an
einem interaktiven Informationsterminal vertiefen (Quelle: KulturFeuerStifung).
Eingesetzt wurde das Labor kürzlich für ein Schulhofprojekt – wobei auch die Schmiedag zum Gelingen beitrug. Denn Anfang des Jah-
res hatte der Industrieverband Massivumformung unter anderem bei
der Schmiedag angefragt, ob sie das
Schulhofprojekt unterstützen will.
Die Geschäftsführer Alexis Bömcke und Mark Martin sagten sofort
zu – nicht zuletzt, weil wegen des
demografischen Wandels Nach-
Ein heißer Blickfang, der bei den Schülerinnen und Schülern jede Menge
Fotos: Martina Wülfrath
Neugierde auslöste: das „Mobile Schmiedelabor“.
wuchsarbeit immer Sinn macht.
Schließlich ermöglicht das Projekt,
Jugendliche für Ausbildungsplätze
in Metall verarbeitenden Berufen
zu interessieren.
Deshalb wurden insgesamt
sechs Auszubildende für das Projekt freigestellt: Amir Dzaferovic
(Zerspanungsmechaniker), Niklas
Treder (Industriemechaniker), Florian Rieks und Dieter Aleks (beide
Maschinen- und Anlagenführer),
Dennis Schulz und Ilias El-Abbassi
(beide Werkzeugmechaniker). Sie
standen bei der Aktion den Schülern und Schülerinnen sowie den
Lehrern der Hagener Gesamtschulen Haspe und Eilpe Rede und Antwort.
Nicht nur, dass sie freimütig
über ihre Pflichten und Aufgaben
in den einzelnen Ausbildungsberufen erzählten und ihren Ausbildungsalltag schilderten. Sie hatten
auch praktische Erfahrungen bei
der Stahlbearbeitung vorzuweisen.
Deshalb konnten sie den Jugendlichen beim Schmieden von kleinen
Filmtipp
Das Projekt weckte ebenfalls das Interesse des WDR, der mit einem Filmteam
anreiste und eine Reportage für die
Lokalzeit aus Dortmund drehte. Der Beitrag kann unter folgendem Link angesehen werden: http://tinyurl.com/pkrkefh Schmiede- und Ideenkünstler Andreas Rimkus (Bildmitte) weist Schülerinnen und Schüler ein. Im Hintergrund warten die SchmiedagAzubis in ihren roten Jacken auf ihren Einsatz (von links nach rechts): Amir Dzaferovic, Niklas Treder, Florian Rieks, Dennis Schulz
und Dieter Aleks. Rechts hinten verfolgt Schmiedag-Geschäftsführer Alexis Bömcke die Einweisung.
glück auf · 3/2014 ........... 22
Kunstwerken aus Nägeln mit Rat
und Tat zu Seite stehen.
Bei einigen Schülern konnte
sicherlich das Interesse für den
„Werkstoff Metall“ geweckt werden
– und an den damit verbundenen
Ausbildungsmöglichkeiten. Und
vielleicht wird sich der eine oder
andere sogar nach Schulabschluss
bei der Schmiedag um einen entsprechenden Ausbildungsplatz bewerben.
Karin Kriebel Qualität
& Qualifikation Brennendes Interesse
Schmiedag / Wildauer Schmiedewerke · Eine funktionierende Werksfeuerwehr und moderne
Löscheinrichtungen sind im Ernstfall unerlässlich. Besser ist, wenn es erst gar nicht zum Ernstfall kommt.
INT E R V I E W
Brände können binnen weniger
Sekunden entstehen – mit zuweilen verheerenden Folgen. Man
sollte sich deshalb nicht auf den
Feuerlöscher verlassen, sondern
frühzeitig für einen guten und
effektiven Brandschutz sorgen.
Einzelheiten dazu erläutert Detlef Beier, Sicherheitsfachkraft
der Schmiedag und Wildauer
Schmiedewerke, im glückaufInterview.
glückauf: Herr Beier, was muss
brandtechnisch gesehen zusammenkommen, damit ein Brand entsteht?
Detlef Beier: Nur drei Dinge: eine
Zündquelle, brennbares Material
und Sauerstoff.
… gepaart mit einer Portion Leichtsinn?
Beier: Leichtsinn oder auch Unachtsamkeit oder Unkenntnis.
Was tun dagegen? Ausreichend Feuerlöscher aufhängen?
Beier: An Feuerlöscher denkt man
oft als Erstes, weil sie Standard
sind. Aber Feuerlöscher sind nur
ein kleiner Teil des Brandschutzes.
Brandschutz muss wesentlich früher ansetzen. Ziel muss sein, erst
gar keinen Brand entstehen zu lassen. Deshalb ist es so wichtig, die
Beschäftigten in den Betrieben für
das Thema zu sensibilisieren. Nur
wenn vorbeugende Maßnahmen
nicht als lästig empfunden werden,
können wir die Gefahren für die
Gesundheit der Belegschaft sowie
Schäden für den Betrieb minimieren oder verhindern.
Gehen wir ins Detail: Wo lauern konkrete Gefahren im Betrieb?
Beier: Also Sauerstoff gibt es ja
überall. Dies gilt auch für potenzielle Zündquellen und brennbares
Material. Denken Sie nur an die
verschiedenen Arbeitsverfahren
Beier: Brandschutz im Betrieb ruht
auf drei Säulen, die sinnvoll miteinander kombiniert werden müssen: dem baulichen Brandschutz,
dem anlagentechnischen Brandschutz und dem organisatorischen
Brandschutz.
wie Sägen, Schmieden oder Schleifen. Meistens handelt es sich in
den Betrieben um brennbare Substanzen, zum Beispiel um Öl, Holz,
Papier, Kunststoff oder Textilien.
Vor allem die Lagerung dieser Materialien beeinflusst das Brandrisiko.
Wie kann denn Lagerung vor Brand
schützen?
Beier: Beispiel: das Telefonbuch
einer Großstadt. Wird es geschlossen kurz in eine Kerzenflamme
gehalten, entzündet es sich nicht.
Nimmt man aber eine einzelne Seite und zieht sie durch die Flamme,
brennt das Papier sofort. Es macht
also einen Unterschied, ob ich beispielsweise Papier auf Rollen gewickelt oder lose im Behälter lagere.
Kleine Ursache, große Wirkung.
Beier: In der Tat. Oder denken Sie
an Staub. Auch Staub kann brandgefährlich werden. Einmal aufgewirbelt, kann ein zündfähiges Verhältnis zwischen Oberfläche und
Luftsauerstoff entstehen. Deshalb
sollte man Staubaufwirbelungen
vermeiden und alle möglichen
Zündquellen aus staubbelasteten
Räumen fernhalten.
Hätten Sie’s gewusst?
Brandschutzordnung
Die Brandschutzordnung ist das
zentrale Instrument für ein systematisches Verhalten im Brandfall.
Sie enthält alle Festlegungen und
Anweisungen des Unternehmens
zur Vorbeugung von Bränden und
für den Fall eines Brandes. Dazu
gehören der Brandschutzaushang,
der plakativ das Verhalten der
Beschäftigten im Gefahrfall erläutert, sowie Informationen für Personen mit besonderen Aufgaben
wie Evakuierungshelfer, Haustechniker oder Brandschutzhelfer.
Werksfoto
Detlef Beier
Haben Sie noch ein Bespiel für Brandherde, die unterschätzt werden?
Beier: Das Brandrisiko steckt auch
im scheinbar harmlosen Abfall. Gerade dort entstehen sogar überproportional viele Brände.
Und wie?
Beier: Brandexperten wissen, dass
häufig Inhalte von Aschenbechern
und Papierkörben zusammen in
Abfallsäcke gekippt oder Reste
eines brennbaren Lösungsmittels
zusammen mit Kartonage-Resten
„entsorgt“ werden. Bis zur Brandentstehung ist es dann oft nur eine
Frage der Zeit. Auch der falsche
Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten und Gasen kann schlimme Folgen haben. Viele brennbare Flüssigkeiten bilden bereits bei
Zimmertemperatur leicht entzündliche Dämpfe. Sie können mit so
hoher Geschwindigkeit verbrennen, dass sogar Explosionen entstehen.
Wie lassen sich diese Brandrisiken
minimieren?
Beier: Eigentlich nur durch die
richtige Lagerung der Stoffe und
geschultes Personal.
Lassen Sie mich allgemeiner fragen:
Wie kann sich ein Unternehmen gegen
Brände schützen?
Können Sie den baulichen Brandschutz etwas erläutern?
Beier: Ich kann einige Beispiele
geben. Man sollte ausschließlich
mit nicht brennbaren Stoffen wie
Beton oder Ziegel bauen. Zudem
müssen Wände, Decken und Böden
so beschaffen sein, dass sie einem
Feuer eine bestimmte Zeit standhalten können. Man muss auch
der Rauchentwicklung vorbeugen –
schließlich geht die größte Gefahr
nicht von der Hitze und den Flammen, sondern von dem entstehenden Rauch aus. Vor allem Fluchtwege müssen so lange wie möglich
rauchfrei bleiben – wozu Rauchoder Feuerschutztüren beitragen.
Und der anlagentechnische Brandschutz?
Beier: Das geht vom Aufhängen
der Feuerlöscher bis zur Installation von automatischen Löschanlagen. Wichtig sind auch Brandmelder. Sie sorgen dafür, dass im
Ernstfall die Feuerwehr alarmiert
wird und Lösch-, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen aktiviert oder
auch bestimmte Anlagen abgeschaltet werden.
Aber Löschmittel ist nicht gleich
Löschmittel.
Beier: Richtig. Verschiedene brennende Materialien erfordern verschiedene Löschmittel. Öl kann
man bekanntermaßen nicht mit
Wasser löschen. Wasser schadet
überhaupt oft mehr, als es nutzt
– beispielsweise in Betrieben, die
brennbare Leichtmetalle verarbeiten, oder Bereiche mit brennbaren
Flüssigkeiten und Gasen. Also müssen entsprechende andere Löschmittel eingesetzt werden.
Ist mit automatischen Löschanlagen
der Feuerlöscher überflüssig? Könnte
man darauf verzichten? Schließlich
sind seine Wartung und die Ausbildung der Belegschaft sehr aufwendig.
Beier: Ganz und gar nicht. Im Allgemeinen können viele Brände in
der Anfangsphase noch mit einem
herkömmlichen Feuerlöscher erstickt werden. Dazu müssen die
Löscher aber gut sichtbar installiert
und schnell erreichbar sein.
Und der Mitarbeiter muss wissen, wie
er sie nutzt!
Beier: Deshalb führen wir ja regelmäßig entsprechende Schulungen
durch.
Bleibt nur noch der organisatorische
Brandschutz. Worum geht es dabei?
Beier: Um die Frage: Wohin, wenn
Feuer ausbricht? Wer ist wofür zuständig? Welche Fluchtwege sollen benutzt werden? Diese Fragen
regelt die dritte Säule des Brandschutzes – die Brandschutzordnung. Aber auch hier gilt: All diese
Maßnahmen nützen nichts, wenn
nicht mindestens einmal im Jahr
alle Mitarbeiter über die richtigen
Verhaltensweisen bei einem Brand
unterwiesen werden und eine gewisse Routine trainieren – zum Beispiel im Rahmen einer unangekündigten Gebäuderäumung.
Jetzt sind wir am Ende des Gesprächs
und haben noch gar nicht über die
Werksfeuerwehr gesprochen.
Beier: Weil sie zum sogenannten
abwehrenden Brandschutz zählt.
… also erst ins Spiel kommt, wenn
alle vorbeugenden Maßnahmen versagt haben und das Haus in Flammen
steht.
Beier: Und da ist sie – genauso wie
die öffentliche Feuerwehr – einfach unerlässlich und hat sich in
entsprechend vielen Fällen immer
wieder bewährt.
Vielen Dank für das Gespräch. Lesetipp
Wer sich für das Thema interessiert, dem empfiehlt sich die Zeitschrift „Arbeit und Gesundheit“
vom Universum-Verlag (www.
universum.de).
Audit mit positivem Abschluss
– und dennoch Luft nach oben
Schmiedag/Wildauer Schmiedewerke · Wie man Umwelt und Energie
effektiv managt: Zertifizierungen nach DIN EN ISO 14001 / 50001.
I
m Mai und Juni fanden bei
Schmiedag und Wildauer Schmiedewerken die Überwachungsaudits
nach DIN EN ISO 14001 / 50001
statt (in Wildau zusätzlich nach
DIN EN ISO 9001 ). Schwerpunkte
waren in diesem Jahr die Verbräuche einzelner Energieträger wie
Druckluft, Strom, Gas und Wasser
nebst weiteren umweltrelevanten
Aspekten.
Die Auditoren sichteten und bewerteten unter anderem Ökobilanzen und Rechtskataster. Und in den
Betrieben befragten sie Betriebsleiter und Mitarbeiter nach umweltund energierelevanten Aspekten
in ihrer Abteilung. Dabei wurden
vor allem die einzelnen Verbräuche der Maschinen und Anlagen
sowie deren Energieeffizienz thematisiert. Weiterer Schwerpunkt
waren die Aufzeichnung der Kennzahlen einzelner Verbraucher. Fragen dabei waren: Wie wurden die
Zahlen in der Energetischen Bilanzierung aufgenommen, beurteilt
und bewertet? Und wie wurde die
Bilanzierung für Führungskräfte
und Mitarbeiter aufbereitet? Ein
sehr positives Beispiel dafür ist das
umfassende und aussagekräftige
„Kennzahlen-Cockpit“ aus Wildau,
das Katja Rothe und Carsten Flögel
(Controlling) aufgebaut haben.
Sehr positiv beurteilten die Auditoren auch die monatlich durchgeführten Energieteam-Beratungen. Darüber hinaus lobten sie die
Ordnung und Sauberkeit, die in
„Es gibt nur eine Sache auf
der Welt, die teurer ist als
Bildung: keine Bildung .
“
allen drei Werken (Wildau, Hagen,
Homburg/Saar) in den Abteilungen herrscht – insbesondere in den
Schmiedebereichen.
Insgesamt verlief die Auditierung in diesen zehn Tagen sehr
positiv. Dabei gab es weder Hauptnoch Nebenabweichungen. Natürlich haben die Auditoren auch in
diesem Jahr wieder Empfehlungen
bzw. Verbesserungspotenziale ausgesprochen.
Das System hat also noch Luft
nach oben – Grund genug für
Schmiedag und Wildauer Schmiedewerke, die Punkte anzugehen,
die noch verbessert bzw. weiterentwickelt werden können.
Detlef Beier glück auf · 3/2014 ........... 23
J ohn . F. K ennedy
Foto: © panthermedia.com/Boris Zerwann
Weiterbildung gefällig?
Jede Menge Weiterbildungs- und Verbundausbildungs-Angebote gibt
es von der Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte natürlich auch
im zweiten Halbjahr 2014 – und jede Menge Möglichkeiten, darauf zuzugreifen:
1) Per Internet unter http://www.bgg-gmh.de/fileadmin/bgg-gmh/Weiterbildungen/dateien/Angebote_2._Halbjahr_2014.pdf.
2) Per Telefon können Sie bei Susanne Schubert unter 05401.39-4965 jederzeit eine Broschüre (Angebotskatalog) anfordern.
3) Zudem können Sie sich über das GMH-Portal darüber
informieren (über den neuen Button „Weiterbildung“ auf
der Startseite).
Qualität
& Qualifikation Vom Lückenbüßer zum Star
Hätten Sie’s gewusst?
MES
MES ist die Abkürzung für
Manufacturing Execution System (MES ), deutsch oft als
Produktionsleitsystem bezeichnet. Charakteristisch für dieses
Fertigungsmanagement-System
ist die direkte Anbindung an
die unterschiedlichen Systeme
der Prozessautomatisierung. Es
ermöglicht die Führung, Lenkung, Steuerung oder Kontrolle
der Produktion in Echtzeit. MES
umfasst die klassischen Datenerfassungen und Aufbereitungen
wie Betriebsdatenerfassung (BDE ),
Maschinendatenerfassung (MDE )
und Personaldatenerfassung.
Es berücksichtigt aber auch alle
anderen Prozesse mit zeitnaher
Auswirkung auf den Fertigungs-/
Produktionsprozess.
GMH Systems · Erster MES-Anwendertag mit Unternehmen der GMH Gruppe
Fakten und Zahlen
M
itarbeiter aus 15 Unternehmen der GMH Gruppe und
aus externen Unternehmen trafen
sich Ende Mai in der Mehrzweckhalle der GMH ütte. Sie alle kamen
aus Unternehmen, die das MES System bereits einsetzen, dessen
Einführung planen oder gerade vor
der Produkt-Entscheidung stehen.
Organisiert hatten das Treffen
der Softwarehersteller IDAP und
die GMH Systems. Sie stellten die
Einsatzmöglichkeiten des MES vor
und gaben einen Ausblick auf aktuelle Entwicklungen und zukünftige Funktionen. Zudem konnten
die Teilnehmer sich untereinander
kennenlernen, Erfahrungen austauschen und Ideen für neue MES Funktionen entwickeln.
Im freundlichen Ambiente der
Mehrzweckhalle stellten IDAP und
GMH Systems zunächst die Entstehungsgeschichte des heutigen MES
vor. Dabei wurde deutlich: Der anfangs einfache „ SAP -Eingabe-Ersatz“ hat sich in den letzten Jahren
zu einer komplexen Anwendung
mit vielen Ausprägungen und Einsatzmöglichkeiten entwickelt.
Initialzündung für die Entwicklung der Software waren Unzuläng-
Die GMH Systems wurde als Joint Venture der GMH Holding und der IDAP
2001 gegründet.
• Die MES -Version wurde 2008 bei der Wärmebehandlung Osnabrück
eingeführt (Vorläufer wurden bereits seit 2002 als BDE easy entwickelt).
• Bis 2010 weitere Entwicklung und Einführung bei sieben Unternehmen
in der GMH Gruppe, Erstellung Release 2.0.
• Bis 2013 Projekte bei fünf weiteren Kunden, zwei davon außerhalb der
GMH Gruppe.
• MES (Manufacturing Execution System) besteht aus den Modulen
Betriebsdatenerfassung (BDE ), Maschinendatenerfassung
(MDE ), Personalzeiterfassung (PZE ), Zutrittskontrolle (ZTK ),
Materialflusssteuerung (MFS ), Qualitätsdatenerfassung (QDE),
Lagerverwaltung (LVS ) und Instandhaltungsdatenerfassung (IDE ).
Weitere Module sind in Planung bzw. in Realisierung, unter anderem
mobile Anwendungen.
lichkeiten des SAP -Systems im fertigungsnahen Bereich. MES schloss
diese Lücke, indem es den Bediener
durch vereinfachte Bedienung und
erweiterte Funktionen bei der täglichen Arbeit unterstützt. Wichtig
für den Erfolg war, dass man so nah
wie möglich am Produktionsprozess blieb und direkte Kopplungen
zu den Maschinen-Systemen ermöglichte.
Die Qualitätssicherung der MES Software spielt bei ihrer Entwicklung eine immer größere Rolle. Dazu setzen IDAP und GMH Systems
neben herkömmlichen manuellen
auch vermehrt automatisierte Tests
ein. Die Software muss – bevor
sie auf einem Kundensystem installiert wird – diese Tests täglich
durchlaufen. So können mögliche
Fehler früh erkannt und vor einer
Auslieferung ausgemerzt werden.
So werden an die Kunden nur vorgetestete Versionen ausgeliefert.
MES wird heute in den unterschiedlichen Unternehmen der
GMH Gruppe (und von externen
Unternehmen) für unterschiedliche Aufgaben genutzt: für die
E-Learning leicht gemacht
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des
Werksfoto
MES-Anwendertages
klassische Betriebsdatenerfassung
(BDE), die Personalzeiterfassung
(PZE), die Zutrittskontrolle (ZTK),
die
Maschinendatenerfassung
(MDE), die Qualitätsdatenerfassung (QDE), die Materialflusssteuerung (MFS ) oder auch die Erfassung
für die Instandhaltung (PME ).
Anschauliche Beispiele dafür boten die Praxisberichte von
Pleissner Guss, Frankenguss und
GMH ütte. Im Fokus standen dabei die maschinennahe Kopplung
mittels MDE und die damit einhergehende deutliche Verbesserung
der Datenqualität. Trotz der vielen
unterschiedlichen Installationen
und kundenspezifischen Prozesse
ist vieles auch sehr ähnlich – und
kann mit gleichen Abwicklungen
und Funktionen realisiert werden.
Ein immer wichtiger werdender
Aspekt sind Auswertungen über
Kennzahlen (KPI : Key Performance
Indikatoren). Ermöglicht werden
sie durch spezielle MES -Auswertetools. Hinzu kommt immer häufiger der Wunsch, jederzeit aktuelle
Daten auch mobil abrufen zu können. Dies wurde beispielhaft mit
der Verknüpfung von MES - und
SAP -Daten mit SAP-BO (Business
Objects) via iPad vorgestellt. Die
Anforderungen an die Auswertungen können teilweise durch standardisierte KPI s erfüllt werden.
Aber auch kundenspezifische Auswertungen sind mit MES möglich.
An die Teilnehmer waren auch
„Wunschzettel“ verteilt worden.
Sie sollten darauf Anregungen, Probleme und Fragen notieren – eine
Möglichkeit, von der sie rege Gebrauch machten. Ihre Anmerkungen waren Grundlage für die sehr
offen geführte Abschlussdiskussion
über Probleme und mögliche Lösungen im MES -Bereich. Intensiv
und offen geführte Diskussionen –
beispielsweise nach den Vorträgen
– waren übrigens prägend für das
Anwendertreffen.
Die Teilnehmer äußerten sich
am Ende sehr positiv über die Veranstaltung. Insofern ist es nicht erstaunlich, dass der Vorschlag der
GMH Systems, sich regelmäßig
zu treffen, auf breite Zustimmung
stieß.
Gerhard Sandmann Bous
BGG · Wissens- und Lernprozesse kundenfreundlich und effizient gestalten.
S
eit gut einem Jahr gibt es die
ersten E-Learning-Kurse auf
der Teamseite „Weiterbildung“ im
GMH -Portal. Wie bereits berichtet,
gab es zuerst das „Blended Learning Angebot“ für die Teilnehmer
der Seminare rund um
die MS-Office-Welt. Jetzt
hat die Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte (BGG ) ihr Angebot
um die Web Based Trainings (WBT s) erweitert
– Umsteigerkurse auf Office 2010 und Windows 7.
Portal-User finden eine entsprechende Demo-Version, die ihnen
die Möglichkeit gibt, sich über die
Funktionalitäten und den Umfang
dieses Trainings zu informieren.
Nutzbar sind auch die DemoVersionen zweier BGG -Kooperationspartner – dem Haus der Technik
(BWL für Ingenieure sowie Technische Fach- und Führungskräfte)
und Berlitz (kostenloser OnlineSprachtest). Darüber hinaus findet
man auf der Teamseite das aktuelle
BGG -Programmheft als PDF -Datei.
Und auf der interaktiven Liste können die Seminarangebote sogar
nach bestimmten Kriterien sortiert
werden.
Werksfotos
Meisterleistung.
Mit ihren E-Learning-Angeboten
will die BGG vor allem Wissensund Lernprozesse mithilfe aktueller
Kommunikations- und Informationstechnik kundenfreundlicher
und effizienter gestalten. Deshalb
wurde der Einstieg zur Teamseite
„Weiterbildung“ als Button direkt
auf der Startseite des GMH -Portals
hinterlegt. So erreichen Interessenten die BGG -Weiterbildungsange-
bote schneller als bisher. Und damit sie sich darüber hinaus noch
leichter auf der Seite zurechtfinden, hat man die Benutzerfreundlichkeit optimiert. So wurde die
Navigation übersichtlicher gestaltet, indem in vielen Bereichen die
vielen Usern bekannten großen
Buttons verwendet wurden.
Kai Albrecht glück auf · 3/2014 ........... 24
Zweieinhalb Jahre lang gingen Mark Sütterling, Jan Diakovo und Dominik Grande
dreimal die Woche nach der Arbeit von 17 bis 20.15 Uhr in den Abendlehrgang. Ende Juli konnten sie endlich den begehrten Meisterbrief in
Händen halten. Sie haben eine vielseitige Weiterbildung absolviert: Im
ersten Jahr mussten sie die AdA-Qualifikation erwerben, um überhaupt
ausbilden zu dürfen. Danach begann die Basisqualifikation mit 410 Schulungseinheiten. Schwerpunkte: Rechtsbewusstes Handeln, Zusammenarbeit im Betrieb, Betriebswirtschaftliches Handeln, Planung und Naturwissenschaftliche Grundlagen. Auf eine schriftliche IHK-Prüfung folgte im
zweiten Jahr die handlungsspezifische Qualifikation. Die Themen „Technik“, „Organisation“ sowie „Führung und Personal“ umfassten 700 Schulungseinheiten. Der zweiten schriftlichen IHK-Prüfung folgte die mündliche in einem situationsbezogenen Fachgespräch. Jetzt dürfen sich die drei
„Geprüfter Industriemeister in Fachrichtung Hüttentechnik“ nennen.
Armin Hans Qualität
& Qualifikation „Es braucht schon etwas Mut,
ältere Kollegen anzusprechen“
Wie wollen Sie den „Arbeitssicherheits-Gedanken“ an den Mann bzw.
die Frau bringen?
Rahe: Die Kollegen direkt ansprechen ist meine Methode. Sicher,
ich muss manchmal viel Überzeugungsarbeit leisten. Und es
braucht auch etwas Mut, ältere
Kameraden auf ihr Fehlverhalten
hinzuweisen.
GMHütte · Interview mit dem neuen Sicherheitsbeauftragten Benedict Rahe
INT E R V I E W
Benedict Rahe ist neuer Sicherheitsbeauftragter der GMHütte.
Der Schlosser ist beim GSG-Team
„Instandhaltung Finalbetrieb/
Walzwerk“ in der Frühschicht eingesetzt. Dort kümmert er sich zusammen mit seinen Kollegen um
Instandhaltung und Wartung der
Maschinen und Anlagen. Bei Bedarf ist er auch für die Behebung
von Störungen zuständig. Vera
Loose und Carsten Große-Börding
(Arbeitssicherheit) befragten den
neuen Sicherheitsbeauftragten zu
seinem neuen Arbeitsbereich.
glückauf: Wie sind Sie Sicherheitsbeauftragter geworden?
Benedict Rahe: Der Betriebsleiter
hat mich angesprochen und gefragt, ob ich das nicht übernehmen
wolle. Da mein Kollege Guntram
Haase zu der Zeit noch auf Schicht
war, wurde ein weiterer Mann aus
der Frühschicht gesucht. Ich habe
mir die Sache reiflich überlegt und
schließlich zugesagt.
Weshalb haben Sie diese zusätzliche
Aufgabe angenommen?
Rahe: Ich möchte selber als Vorbild
dienen und die Kollegen auf ihre
Gesundheit hinweisen. Manches
Wie reagieren denn die älteren Mitarbeiter?
Rahe: Auch die schon länger Beschäftigten sehen meist ein, dass es
zu ihrem Vorteil ist.
Mal wird aufgrund von Zeitdruck
beispielsweise die Schutzbrille vergessen und hektisch mit der Reparatur einer Maschine begonnen.
Wichtig ist es, besonnen zu reagieren, die defekte Anlage erst abzuschalten und dann zu reparieren –
auch wenn es eilig ist.
Waren Sie schon zu Lehrgängen und
was haben Sie dort gelernt?
Rahe: Ich habe am neuen Kurzzeitseminar der Berufsgenossenschaft
„Sicherheitsbeauftragter Teil 1“ in
Bad Bevensen teilgenommen.
Was wollen Sie in dieser Funktion erreichen?
Rahe: Dass die Mitarbeiter und
ich selber gesund bleiben und dass
keine Unfälle passieren. Mein Ziel ist
es, dass so wenig Unfälle wie möglich passieren. Künftig möchte ich
gerne zusammen mit dem Meister
die regelmäßigen ViertelstundenGespräche führen, an den beiden
Sicher­heitsausschusssitzungen im
Jahr teilnehmen und die Sicherheitsbegehungen begleiten. Außerdem haben wir bei der GSG ein
neues Projekt der Unfall-Aufbereitung laufen.
Und wie funktioniert diese UnfallAufbereitung?
Rahe: Bei einem persönlichen und
vertraulichen Vier-Augen-Gespräch
zwischen dem Verunfallten und
dem Sicherheitsbeauftragten soll
die Ursache geklärt werden. Allerdings: Der Sicherheitsbeauftragte
darf keine Maßnahmen ergreifen,
sondern nur beraten.
Worum ging es bei diesem Seminar?
Rahe: Drei Tage lang bekamen wir
Grundkenntnisse vermittelt und
wurden über die Aufgaben der Sicherheitsbeauftragten informiert.
Im nächsten Jahr sollen Teil 2 und
ein Lehrgang über Kommunikationsmöglichkeiten zu diesem Thema folgen.
Werden Sie bei dieser Tätigkeit von
Ihrem Betrieb unterstützt?
Rahe: Ja. Bei Fragen, Problemen
oder Vorschlägen haben Meister,
Vorarbeiter und Kollege Guntram
Haase – im wahrsten Sinne des
Wortes ein „alter Hase“ auf dem
Gebiet – jederzeit ein offenes Ohr.
Dieser erfahrene Kollege hat mich
gut in meine neue Tätigkeit eingeführt und unterstützt mich wo immer möglich.
Sponsoring für den Nachwuchs
Stahl Judenburg · Stahlwerk fördert junge angehende Techniker in der
Region Murtal mit einer „Materialspende“ für ihre Abschlussprojekte.
D
ie Schüler aus der 4. Klasse
Fachschule der HTL Höheren
Technischen Bundeslehranstalt in
Zeltweg hatten ein Problem: Sie benötigten für ihre Abschlussprojekte
bestimmte Materialien.
Unter anderem wollten sie damit eine sogenannte Blecheinrollmaschine bauen. Sie sollte dazu
dienen, flach-dünnes Blech (bis
1 mm Dicke und 250 mm Breite) in
einen bestimmten Radius zu verformen (kleinster Durchmesser:
95 mm).
Da weder Schüler noch Fachhochschule diese Materialien finanzieren konnten, wandten sie
sich an die Stahl Judenburg mit
einer Bitte: Ob das Unternehmen
das Material kostenlos zur Verfügung stellen könne? Stahl Juden-
Hätten Sie’s gewusst?
Murtal
Der Bezirk Murtal ist ein politischer Bezirk im österreichischen
Bundesland Steiermark. Bezirkshauptstadt: Judenburg. Der Bezirk
ist 1675,38 km² groß und hat
73.041 Einwohner (Stand: Januar
2014). Murtal ist der flächenmäßig drittgrößte Bezirk der Steiermark, was seine Einwohnerzahl
angeht, der achtgrößte. Das Murtal ist eine beliebte Urlaubsregion.
Foto: vl
Der „Neue“: Benedict Rahe.
Vielen Dank für das Gespräch. Auditoren nahmen Qualität und
Umwelt paralell unter die Lupe
Walter Hundhausen ·
In der Gießerei wurden Qualitäts- und Umweltmanagement gleichzeitig auditiert. Auditor war die DQS (Deutsche
Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen mbH). Auf
dem Prüfstand stand die Normkonformität mit der TS16949 – einer automotiven Erweiterung der ISO9001 – und der ISO14001 . Die Kombination der Audits hat sich als zweckmäßig erwiesen, da der Betriebsablauf
nur einmal gestört werden muss. Da die Auditoren in den verschiedenen
Bereichen gleichzeitig beide Systeme prüfen, können sie die Gesamtheit
der Managementsysteme deutlich besser beurteilen. Einziger Nachteil:
Der Kreis der Auditoren, die beide Regelwerke beherrschen, ist kleiner.
In diesem Jahr fand das Audit Ende Juni statt. Es wurde mit gutem Erfolg
absolviert. In Zahlen: Waren 2013 noch sieben Punkte zu bemängeln,
fanden die Auditoren in diesem Jahr nur jeweils zwei Nebenabweichungen, die zudem ohne großen Aufwand korrigiert werden können. Weitere
Neuerungen ergaben sich aus den Zertifizierungsregeln zur TS16949 . Ihr
Einfluss auf die Durchführung des Audits ist zwar gering, dafür stehen
jedoch zur Abarbeitung der Maßnahmen nur 60 anstelle der zuvor üblichen 90 Tage zur Verfügung. Insgesamt gab es für die Qualitäts- und
Umweltmanagement-Systeme viel positives Feedback von den Auditoren.
Sebastian Voss Blecheinrollmaschine mit Lehrern und Schülern der HTL Zeltweg sowie Sponsoren, darunter auch Thomas Krenn (Dritter von links) und Alexander Leitner (Vierter von links),
Werksfoto
beide von der Stahl Judenburg.
burg konnte und wollte. Schließlich ging es darum, angehende junge Techniker in der Region Murtal
zu fördern.
Also sponserte man hartverchromte Kolbenstangen aus
42CrMo4, aus denen die Biegewellen der Blecheinrollmaschine wurden. Zudem fertigten die Schüler
aus Judenburger Material diverse
Verbindungselemente wie Schrauben und Bolzen für andere Projekte, darunter ein Münzprägewerkzeug mit automatischem Vorschub
und eine Kunststoffbiegemaschine. Kürzlich lud Direktor Gerhard
Steinbrucker Schüler, Lehrkörper
und Sponsoren zu einer feierlichen
Abschlusspräsentation in die Werkstätte der Schule ein.
Zunächst präsentierten die
Schüler ihre Abschlussprojekte.
Danach gab es eine Führung durch
den gesamten praktischen Bereich
der Ausbildungsstätte.
Bei Schweinsbraten und Knödel
konnten Industrie und Techniknachwuchs anschließend ihre begonnenen Gespräche und Diskussionen vertiefen.
Thomas Krenn glück auf · 3/2014 ........... 25
Stahl Judenburg
Neuer Kundenkreis.
„Stillstand ist Rückschritt“ – nach diesem Motto
hat Stahl Judenburg in diesem Jahr nicht nur ihr Umwelt- und
Sicherheitsmanagement-System gemäß ISO 14001:2004 bzw. BS OHSAS
18001:2007 erfolgreich rezertifiziert. Mit einem weiteren Projekt konnte
man das Qualitätsniveau in der Produktion noch weiter verbessern: mit
der erfolgreichen Zertifizierung der induktiven Wärmebehandlung gemäß
„Transportation and Power Generation Accreditation Program“ (inklusive der zugehörigen Prüfverfahren). Die Zertifizierung ist nach der AMS
2750E Standard angelegt. Die damit verbundenen Optimierungen der
Wärmebehandlung bringen für Stahl Judenburg nicht nur eine weitere
deutliche Systemverbesserung, sondern eröffnen dem Unternehmen auch
den Zugang zu einem speziellen, neuen Kundenkreis.
Wolfgang Griesser Qualität
& Qualifikation „97,5 Prozent Erfüllungsgrad
waren einfach der Hammer“
ETE · Kundenaudits sind für viele Unternehmen eine unangenehme Sache –
für die Energietechnik die beste Informationsquelle, noch besser zu werden.
überzeugt: Kundenaudits sind der
Königsweg, um zu erfahren, wie
die Kunden uns wahrnehmen, wie
zufrieden sie mit unseren Leistungen und Produkten wirklich sind.
INT E R V I E W
Die Energietechnik Essen (ETE )
produziert und liefert neben Kappenringen für Generatoren aus
unmagnetischem Spezialstahl
auch stickstofflegierte Stähle
(HNS = High Nitrogen Steel). Sie
haben im Vergleich zu konventionellen Werkzeugstählen überlegene technologische Eigenschaften. Deshalb werden sie
von Zulieferern bevorzugt für die
Bereiche Luft- und Raumfahrt,
Automotive, Medizintechnik, Lebensmittelindustrie und erneuerbare Energien eingesetzt. Sowohl
die Anwendungsbereiche für
HNS als auch die Nachfrage nach
diesen Spezialstählen nehmen
seit einigen Jahren erfreulicherweise beständig zu – und damit
auch das Interesse der Kunden an
der ETE . Deshalb konnte es nicht
überraschen, dass namhafte Kunden – darunter KINEX Bearings,
Schaeffler/FAG Aerospace, Umbra Cuscinetti S.p.A. und General Electric – dort Produkt- und
Prozessaudits durchführen wol-
Inka Strothmann
Werksfoto
len. Welchen Stellenwert solche
Audits für ETE haben, erläutert
Inka Strothmann (Qualitätsmanagement / Umwelt- und Energiemanagement) im glückaufInterview:
glückauf: Sind Kundenaudits Fluch
oder Segen, Frau Strothmann?
Inka Strothmann: Die ETE schätzt
solche Produkt- und Prozessaudits
seit jeher als besonders wertvolle
Ressource. Denn Belegschaft, Führungskräfte und Management sind
Wie sind denn die Anforderungen
solcher Audits im Vergleich zu Zulassungs- oder Zertifizierungsaudits?
Strothmann: Also die Kunden­
audits, die wir bislang in diesem
Jahr absolviert haben, stehen ihnen keineswegs nach. Dabei prüfen die Kunden nicht nur die Produktqualität, sondern auch, ob alle
kundenbezogenen Prozesse sicher
beherrscht werden und zu den gewünschten Ergebnissen führen.
Die Beschaffungs-, Produktions-,
Wie geht die Belegschaft damit um?
Strothmann: Die Auditberichte der
Kunden werden von den beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wirklich mit Spannung erwartet. Wenn sie vorliegen, werden sie
auch sofort im Unternehmen kommuniziert.
Welches Fazit ziehen Sie bislang aus
den Kundenaudits?
Strothmann: Kundenaudits sind für
uns eine unverzichtbare Ressource,
eine Quelle der Erkenntnis über die
Zufriedenheit des Kunden, wie er
unsere Arbeit wahrnimmt. Kundenaudits sind bestens geeignet,
eine bereits bestehende, vertrauensvolle Zusammenarbeit zu intensivieren oder neue Partnerschaften
aufzubauen und dabei die eigene
Wettbewerbssituation zu verbessern.
Und welches Ergebnis konnten Sie in
diesem Jahr schon kommunizieren?
Strothmann: Besonders interessant
war der jeweilige Gesamterfüllungsgrad der Auditanforderungen,
der in Prozent errechnet wird. Gute Auditergebnisse hatten wir zwar
erwartet. Dennoch war der von
Schaeff­ler/FAG Aerospace ermittelte
Erfüllungsgrad von 97,5 Prozent ein
Wie ernst ein Kundenfeedback genommen wird, beweist auch die Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 . Sie verlangt ausdrücklich, dass die Leis­
tung des Qualitätsmanagement-Systems auch daran zu messen ist, inwieweit es Informationen darüber, wie zufrieden der Kunde ist, dazu benutzt,
um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen (siehe Ausgabe 2008 , Abschnitt
8.2.1 , Entwurf 2015 , Abschnitt 9.1.2 ).
Also alles paletti?
Strothmann: Die wenigen ausgesprochenen Empfehlungen für
Verbesserungen wurden gerne angenommen und gleich umgesetzt.
Gibt es auch weniger angenehme Seiten?
Strothmann: Im Kundenaudit erfährt der Kunde natürlich viel über
die ETE. Er erfährt nicht nur, inwieweit wir seine Produktanforderungen erfüllen oder wie effizient
unsere Prozesse ablaufen. Er erfährt
vor allem auch, wie groß unsere
Bereitschaft ist, ihn darin zu unterstützen, mit seinen Produkten auf
seinen Märkten erfolgreich zu sein.
Daran sollten wir als Lieferant immer denken.
Vielen Dank für das Gespräch. MWL Brasil · Lean Management: erste Fortschritte und Ergebnisse.
Der Maschinenpark der Mechanischen Bearbeitung der MWL
Brasil besteht fast nur aus sehr
robusten, aber alten Maschinen.
Sie haben den großen Nachteil,
überwiegend nur einen Bearbeitungsschritt durchführen zu können. Zudem ist es schwierig und
zuweilen fast unmöglich, Ersatzund Reserveteile zu beschaffen.
Was diese Rahmenbedingungen
für die Produktion bedeuten, erläutert M W L -Geschäftsführer
Frank Wolfgang Geißler:
Jeder Handgriff muss sitzen: Einstellung der Schablone.
aber stand nie in Zweifel. Unsere
Kunden schätzen und loben diese Qualität. Und darauf sind die
MWL is auch zu Recht stolz. Zudem
tun wir alles, um unsere Qualität
hoch zu halten.
Das beste Beispiel dafür ist Eliane Rosa da Silva. Sie hat Anfang
2014 ihre Arbeit aufgenommen.
Seitdem führt sie bei MWL die
Projekte „Lean-Werkzeuge“, „5-Splus-Arbeitssicherheit“ und „Total
Productive Maintenance“ durch
(siehe glückauf 1/2014). In allen
Produktions- und verschiedenen
Verwaltungsbereichen wurden inzwischen etwa 100 Mitarbeiter geschult (in einem oder mehreren
Modulen) und viele Projekte initiiert. Die Schulungen begannen
zunächst als praktisches Vor-OrtTraining unter Anleitung und Mitwirkung von Eliane.
Bei 5-S-plus-Arbeitssicherheit
hieß es zum Auftakt, alle Gegenstände, die nicht mehr benötigt
Hammer. Das war nicht nur für die
Geschäftsführung, sondern auch
für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Grund, sich zu freuen
und vielleicht sogar ein bisschen
stolz darauf zu sein.
Kundenzufriedenheit als Vorschrift
Effiziente Schlankheitskur
Der veraltete Maschinenpark hat
eine Menge Nachteile: Die Bearbeitungszeiten der Einzelschritte sind
relativ kurz, was häufige Werkstückwechsel und eine Riesenmenge Staplertransporte erzwingt.
Transport und Zwischenlager aber
bringen keine Wertschöpfung. Im
Gegenteil: Sie verursachen hohe
Personal- und Fahrzeugkosten.
Zum anderen ergeben sich
neben den vielen Werkstückwechseln auch häufige Umbauten (Setups) von einem auf den nächsten
Radtyp. Zu diesen Unterbrechungszeiten, in denen die Maschinen
unproduktiv sind, kommen auch
noch nicht geplante Instandhaltungs- und Justierungsarbeiten.
Nun fragt man sich, ob alte Maschinen so unproduktiv und unzuverlässig sein müssen. Und können
sie überhaupt die Qualitätserwartungen der Kunden erfüllen? Die
Antwort auf diese Frage ist ein ganz
klares „Ja“. Auch alte Maschinen
sind produktiv – wenn man die
Unterbrechungszeiten im Griff hat.
Die MWL -Mitarbeiter haben gelernt, mit den Nachteilen der alten
Maschinen zu leben. Ihre Qualität
Prüf- und Freigabeprozesse werden sogar gleich zweifach unter die
Lupe genommen: Erstens schaut
man, ob wir die in Spezifikationen,
Zeichnungen und Qualitätssicherungsvereinbarungen festgelegten
Kundenanforderungen erfüllen,
und zweitens nimmt man die von
uns zugelassenen Unterlieferanten
unter die Lupe. Arbeitssicherheits-,
Umwelt- und Energieaspekte werden ebenfalls geprüft.
Werksfoto
werden, auszusondern – wobei sich
etwa 18 Tonnen Stahl ansammelten, die dem Stahlwerk als Vormaterial übergeben wurden. Anschließend hieß es säubern, neu
sortieren und bewährte Standards
umsetzen (z. B. Schattenwände für
Werkzeuge und Vereinheitlichung
von Befestigungsmitteln).
Dass das fünfte „S“ eingehalten
wird, die Selbstdisziplin, darauf
achten unsere Mitarbeiter gegenseitig – aber auch die Führungskräfte und Eliane. Und die Arbeitssicherheit profitiert ganz automatisch von Ordnung und Sauberkeit.
In vielen Bereichen sind wir
noch einen Schritt weiter. So arbeiten 15 Mitarbeitergruppen systematisch am Kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Eine Gruppe
bzw. ein Projekt möchte ich hier
gerne herausgreifen: die „Reduzierung von Set-up-Zeiten“.
Wie zuvor erwähnt, arbeiten wir
mit Maschinen, die zum einen nur
glück auf · 3/2014 ........... 26
in geringem Umfang über CNC Steuerungen verfügen und zum
anderen nur eine Bearbeitungsoperation durchführen. Umso wichtiger ist es hier, die Set-up-Zeiten zu
reduzieren (wegen Häufigkeit und
Dauer der Set-ups). Konkret: Im
Durchschnitt verlieren wir an den
drei Maschinen der zweiten Operation durch Set-ups etwa sieben
Schichten Maschinenverfügbarkeit
im Monat.
Die Arbeitsgruppe analysierte
den Arbeitsablauf durch Beobachtung und mithilfe selbst gedrehter
Videos. Wie aus dem Lehrbuch ließen sich Verlustzeit bzw. Zeitfresser erkennen und ausmerzen. Eine
Maßnahme beispielsweise war, die
eingesetzten Schrauben zu standardisieren. Sie ersetzen Sonderschrauben, die bislang in der eigenen Werkzeugmacherei angefertigt
werden mussten (und nicht immer
verfügbar waren).
Die Anzahl der benötigten
Werkzeuge wurde dadurch ebenfalls kleiner. Die verbliebenen sind
nun an Schattenwänden immer
greifbar und müssen nicht zeitaufwendig gesucht werden. Es wurden
auch einige Messwerkzeuge neu
beschafft, um sich die Zeiten für
das Herbeiholen zu ersparen. Das
Lager der Profilschablonen für die
mechanischen Kopierwerke wurde
ebenfalls neu organisiert, um die
Suchzeiten zu reduzieren.
Viele, viele kleine Schritte wurden systematisch von den Drehern
erarbeitet. Schließlich kennen sie
die Umstellungsarbeiten am besten, weil sie täglich damit zu tun
haben.
Beim Analysieren der Zeitfresser
wurde auch bewusst, wie groß der
Einfluss der Produktionsplanung
für die Umbauzeit ist. Wahllose
Wechsel von kleinen auf große Räder bringen längere Verstellwege
für Spannwerkzeuge und Werkzeughalter – und fressen Zeit.
Aber damit waren die Mitarbeiter immer noch nicht zufrieden. Sie
erklärten Eliane, dass unterschiedliche Radgrößen teilweise gleiche
Profile bei Laufkranz, Radscheibe
und Radnabe haben. Wegen der
fehlenden CNC -Steuerungen müssen deshalb die Schablonen der
Kopierwerke getauscht und diese
zeitaufwendig neu justiert werden.
Kurzerhand wurden Radfamilien
gegründet. Sie ermöglichen kürzere
Umbauzeiten – wobei nun der Raddurchmesser eine geringere Rolle
spielt.
Die Arbeitsgruppe trug ihre Erkenntnisse der Produktionsplanung vor und ist zu Recht stolz
darauf, viele Stunden Umstellungszeiten einsparen zu können: Drei
baugleiche Maschinen werden zur
Bearbeitung der Laufbahn und des
Spurkranzes genutzt.
Alleine schon durch die Organisation der Werkzeuge und Schablonen sowie die Vereinheitlichung der Schrauben konnten von
Mai bis Juni etwa zwei komplette
Schichten Stillstandszeit eingespart
werden – was einem Kapazitätsgewinn von etwa 120 Rädern im Monat entspricht.
Die mechanische Bearbeitung
wird dadurch produktiver, die Durchlaufzeit von Aufträgen kürzer und
die Fertigungskapazität – sie ist besonders für die Engpassanlagen
wichtig – größer.
Aber die Gruppe sucht nach
weiteren Zeitfressern. Als Nächstes
wird sie das Problem der nicht geplanten Stillstände angehen.
Total Productive Maintenance
wird von Maschine zu Maschine
eingeführt. Zudem werden Pläne
für die Eigenwartung durch Maschinenbediener entwickelt und
die vorbeugende Instandhaltung
intensiviert.
Alle diese Maßnahmen gehören
zu einem großen Plan, die MWL
Brasil zukunftssicher zu machen
und in die Gewinnzone zurückzubringen. Denn auch wir möchten
ein lukratives Mitglied der GMH
Gruppe sein. menschen & kontakte 2.029 m ü. N.N.
Stahlwerk Bous
Start:
Mittenwald 912 m ü. N.N.
Ziel:
Grainau 744 m ü. N.N.
Foto: privat
Thomas Simon
Im Höhenrausch
Harz Guss Zorge · Unbeschreiblich schönes Lauferlebnis in luftiger Höhe:
Thomas Simon nimmt am anspruchsvollen Salomon-Zugspitz-Ultratrail teil.
INT E R V I E W
Ende Juni fand rund um die Zugspitze der Salomon-ZugspitzUltratrail statt. Unter den über
2.000 Teilnehmern aus 46 Nationen nahm auch Thomas Simon
von Harz Guss Zorge teil. Er startete in der Kategorie „Basetrail“,
bei der eine Distanz von 35,6 km
(Mittenwald–Grainau) zu überwinden waren. Thomas Simon
erreichte als glücklicher Finisher
das Ziel nach 5 Stunden und
51 Minuten – und lag somit gut
im Mittelfeld. HGZ -Mitarbeiterin
Laura Hansen führte mit ihm ein
glückauf-Interview:
glückauf: Herr Simon, wie haben Sie
den Salomon-Zugspitz-Ultratrail erlebt?
Thomas Simon: Er war für mich
dieses Jahr ein besonderes Erlebnis. Der Lauf war so vieles. Er war
sowohl spannend und herausfordernd als auch aufregend. Unbeschreiblich! Erst wenn man beim
Lauf dabei war, kennt man dieses
unglaubliche Gefühl!
Wie verlief das Rennen? Und wie waren die Wetterbedingungen?
Simon: Das Rennen startete am
Samstagvormittag in Mittenwald,
das etwa 912 Meter über Normalniveau liegt. Während des Laufs
durchquerte man unterschiedlichstes Gelände, lief beispielsweise durch Wälder, an Bergwiesen
entlang oder über schmale und
steile Gebirgspfade. Dabei ging es
immer auf und ab. Letztlich muss-
ten wir einen Höhenunterschied
von 1.892 Metern überwinden. Die
wunderschöne Aussicht an vielen
Stellen der Strecke entschädigte für
die körperliche Mühe. Nach knapp
36 Kilometern liefen wir dann in
Grainau – der Ort liegt 744 Meter
über Normalniveau – überglücklich durchs Ziel. Je höher die Läufer
auf der Strecke kamen, desto besser wurde das Wetter. Bei frischer
und bedeckter Wetterlage sind wir
gestartet, durchliefen dann Nebel
und konnten am höchsten Punkt
– an der Bergstation Alpspitzbahn –
die Sonne genießen.
Und wie haben Sie die enormen Flüssigkeitsverluste während des Rennens
ausgeglichen?
Simon: Auf der Laufstecke waren
im Abstand von fünf bis zehn Kilometern vier Versorgungsstationen eingerichtet, an denen sich die
Läufer mit Essen und Getränken
stärken konnten – zum Beispiel mit
Obst, Snacks, isotonischen Getränken oder Kuchen.
Wie haben Sie sich auf das Rennen
vorbereitet? Wie haben Sie trainiert?
Simon: In der Vorbereitungsphase
habe ich zwei- bis dreimal die Woche trainiert. Während einer Trainingseinheit bin ich eine Strecke
von ungefähr 20 Kilometern gelaufen und habe dabei versucht, möglichst viele Höhenmeter mit einzubauen. Dafür bin ich gern durch
den Oberharz gelaufen, beispielsweise rund um den Brocken.
Reicht für das Rennen einfache Laufkleidung aus?
Simon: Nein. Der Veranstalter gibt
vorab eine genaue Liste für die Ausstattung vor, deren Gegenstände
jeder Läufer auf dem Lauf dabeihaben muss. Dies sind zum Beispiel Regenkleidung, Handschuhe,
Mütze, Faltbecher, Stirnlampe und
Erste-Hilfe-Ausrüstung. Falls ein
Läufer nicht alles dabei hat, darf er
nicht starten.
Und sind Sie nächstes Jahr wieder mit
dabei?
Simon: Ich habe auf jeden Fall
weitere Läufe geplant. Welche es
genau sein werden, weiß ich noch
nicht. Aber der Salomon-ZugspitzUltratrail ist ein heißer Kandidat.
Welchen Rat würden Sie interessierten
Kollegen geben? Wie sollten sie trainieren?
Simon: Kollegen mit einem geringeren Fitnesslevel würde ich raten,
zunächst mit kleineren Trainingseinheiten zu beginnen, um Kondition aufzubauen. Von Anfang
an sollte man sich ein klares Ziel
stecken, auf das man hinarbeiten
kann, zum Beispiel die Teilnahme
an einer Laufveranstaltung. Nur
mit einem klaren Ziel bleibt die
Motivation für das Training erhalten. Je mehr Läufe man absolviert
hat, desto länger können die Laufdistanzen werden.
Und haben Sie noch einen Tipp für die
längeren Laufdistanzen?
Simon: So einen Lauf „gewinnt“
man mit dem Kopf – und nicht mit
den Beinen!
Vielen Dank für das Gespräch. glück auf · 3/2014 ........... 27
Foto: Monika Muth
Massenstart.
Über 15.000 Läufer waren Mitte Juni
in der Hüttenstadt Dillingen beim Firmenlauf am Start, der zum 10. Mal stattfand. Das Stahlwerk Bous ging
zum 8. Mal seit 2007 auf die 5.000 m lange Laufstrecke – diesmal mit
18 Läuferinnen und Läufern. Sie führte durch Dillingens Innenstadt und
über das Hüttengelände der Dillinger Hütte. Ein toller Augenblick war, am
Hochofen entlangzulaufen – nicht nur für die „mitlaufenden“ Hütten- und
Stahlwerksarbeiter. Nach dem Lauf fand bis in den Abend hinein im Stadtpark eine Party mit Livemusik statt. Beim 11. Firmenlauf 2015 möchte das
Stahlwerk Bous erneut am Dillinger Firmenlauf teilnehmen – hoffentlich
unter reger Beteiligung vieler Kolleginnen und Kollegen.
Armin Hans Bochumer Verein
Foto: Dagmar Debski
Auf Schalke.
Auch 2014 nahm die Bochumer Verein Verkehrstechnik mit zwei Staffeln
– genauer: zwei Trios – am Runnerspoint-Firmen-Staffellauf „Auf Schalke“
teil. Bei der 3 x 5 km langen Strecke waren Läufer von rund 150 Teams
am Start. Das BVV-Team 1 bestand aus den Betriebsräten Hannes Debski,
Mehmet Ekici und Lothar Hüther, das BVV-Team 2 aus Johannes Debski,
Fabian Plotzitzka und dem IG-Metall-Mitglied Bernd Lauenroth, Aufsichtsratsmitglied der GMH Holding. Team 1 belegte in der Firmenwertung mit
1:15:54 Platz 34, Team 2 mit 1:13:40 Platz 26. Danach erwartete die Läufer die After-Run-Party. Auch die Neulinge in der Staffel waren von dem
Event in der Veltins-Arena begeistert. Sie planen schon selbst neue Läufe
und können allen anderen empfehlen, beim nächsten Mal ebenfalls mitzumachen. Die beiden Trio-Staffeln (oben von links nach rechts): Fabian
Plotzitzka, Mehmet Ekici und Lothar Hüther. Unten von links nach rechts:
Hannes Debski, Johannes Debski jr. und Bernd Lauenroth.
Lothar Hüther menschen
& kontakte Rennstrecke mit Suchtpotenzial
stahl judenburg
GMH Gruppe · Nordschleife: Auf und Ab zieht jedes Korn aus den Beinen.
Werksfoto
Laufendes Business.
Der 13. Businesslauf lockte Ende Mai
Tausende Zuschauer und Läufer nach Bruck an der Mur. Auch in diesem
Jahr nahmen über 2.500 Läufer den 4,5 km langen Rundkurs durch die
Stadt in Angriff, darunter auch eine 10er-Staffel der Stahl Judenburg. In
der gemischten Staffelwertung gingen ungefähr 80 Staffeln an den Start.
Die Judenburger konnten sich einen respektablen 28. Platz erlaufen. Die
Staffelläuferinnen und -läufer (von links nach rechts): Helmut Flekl, Claudia Neubauer, Sebastian Reiter, Marisa Kaltenegger, Birgit Götschl, Hubert
Suppan jun., Lisa Waldhuber, Robert Knapp und Kathrin Kandler. Nicht
auf dem Foto: Manfred Leitold.
Marisa Kaltenegger stahl judenburg
Foto: privat
Endlich am Ziel: die Steelbikers der GMH Gruppe.
B
Werksfoto
„Rennstrecke“.
Die Formel 1 ist wieder in der
Steiermark – und die Red-BullRennstrecke nur wenige Kilometer von der Stahl Judenburg entfernt.
Anfang Juni gab es auf dieser Strecke einen Businesslauf. 4,3 km konnten
im Einzelwettbewerb oder als Team gelaufen werden. Zwölf Kolleginnen
und Kollegen der Stahl Judenburg – unter ihnen auch Geschäftsführer
Niels Vieweg – waren bei sommerlichen Temperaturen ebenfalls am Start.
Sie erlebten Formel 1 einmal aus einer anderen Perspektive. Fernsehzuschauer oder auch Zuschauer an der Strecke mögen die Steigungen auf
der Rennstrecke als nicht besonders herausfordernd einschätzen. Anders
die Judenburger Läuferinnen und Läufer, denen das Auf und Ab alles
abverlangte (von links nach rechts): Kathrin Kandler, Niels Vieweg, Elke
Gach, Thomas Krenn, Claudia Neubauer, Klaus Seybold und Philipp Steiner.
Klaus Seybold Harz Guss Zorge
ereits zum zweiten Mal nahm
ein 4er-Radteam der GMH
Gruppe bei „Rad am Ring“ teil.
Zenon Zylka (RRD ) und Christian
Bloom (BGG ), die bereits letztes
Jahr am Start waren, wurden diesmal von Ingo Glane (Blankstahl)
und Christoph Schmitz (GMH Systems) verstärkt.
Wer nach 24 Stunden über den
Zielstrich rollt, steigt aus der „Grünen Hölle“ direkt in den siebten
Radlerhimmel auf. Jeder Fahrer
absolviert fünf bis sechs Runden
mit langen und steilen Anstiegen,
darunter dem 5 km langen Anstieg
zum „Hohen Hagen“ mit zuletzt
18 Prozent – das zieht wirklich jedes Korn aus den Beinen. Volle
Konzentration und Fahrkönnen
braucht man auch auf den steilen
Abfahrten, etwa in der „Fuchsröhre“, mit Geschwindigkeiten bis
zu 100 km/h Pro Runde heißt das:
Mehr als 500 Höhenmeter, rund
23 Kilometer und 72 Kurvenpassagen auf Rennasphalt – ein ständiger
Wechsel aus zähem Bergauf-Quälen
und Abfahrten zum Luft-Anhalten.
Dazu eine unvergleichliche Atmosphäre, die gerade die nächtlichen
Runden zum Erlebnis macht.
Sonnige 23 Grad und ein
leichter Wind waren perfekt für
die schnelle Rundenjagd. Punkt
12.50 Uhr wurde angeschossen. Für
die „Steelbikers“ der GMH Gruppe
lief alles perfekt. Insgesamt absolvierten sie 22 Runden und kamen
heil und überglücklich mit der erfreulichen Platzierung im guten
Mittelfeld ins Ziel. Dies war nicht
zuletzt der super Unterstützung
durch das RRD -Begleitteam (Venera Dzajljubaeva, Swetlana Lorenz,
Thorsten Pauls und Dennis Stanimirovic) zu verdanken. Sie kümmerten sich nicht nur um die Verpflegung, sondern organisierten auch
reibungslose Wechsel. Und obwohl
sich nicht alle Teamfahrer gekannt
hatten, verschmolzen Fahrer und
Begleiter schnell zu einer Einheit,
sodass bei allen sportlichen Ambitionen auch der Spaß nicht zu kurz
kam.
Daher wird es garantiert auch
nächstes Jahr wieder heißen: Auf
in die Grüne Hölle! Übrigens: Wer
Lust hat, im Begleitteam oder als
Fahrer/-in mit dabei zu sein, ist
herzlich eingeladen.
Christian Bloom gmhütte
walter hundhausen
Werksfoto
Foto: vl
Werksfoto
Im Drachenboot.
Zum 20. Mal fand zu Pfingsten das Drachenboot-Festival
in Hannover bei schönstem Sonnenwetter statt. 3.500 Sportler gingen
erneut auf die Strecke, um ihre Kräfte zu messen. Die HGZ-Dragons verzeichneten Ende des Jahres noch einen großen Zulauf von Interessenten,
was sich positiv auf das Endergebnis auswirkte. Denn obwohl die Hälfte
des Teams neu und unerfahren war, steigerten sich die HGZ-Dragons um
eine Sekunde. Dadurch konnte man den 2013 erkämpften 37. Platz in der
Gesamtklasse „Fun-Sport“ verteidigen.
Inge Altekruse-Wedler 2 x 15.
Zu einem gemeinsamen Frühstück hatte die Arbeitssicherheit der GMHütte Mitte Juni zwei Kollegen eingeladen, die seit 15 Jahren als Sicherheitsbeauftragte tätig sind: Michael Buch
(GMH Blankstahl) und Thomas Tolischus (Finalbetrieb GMHütte). Beide
nahmen die Einladung erfreut an. Nach dem Frühstück überreichte Ralf
Cordes (Personalservice) den Jubilaren einen Gutschein. Dabei dankte er
ihnen, dass sie sich schon so viele Jahre für die Verbesserung des Arbeitsschutzes im Unternehmen einsetzen. Dies sei keineswegs selbstverständlich, da die Aufgaben des Sicherheitsbeauftragten ehrenamtlich seien und
somit besonderes Engagement erkennen lassen. Nach dem gemeinsamen
Frühstück (von links nach rechts): Michael Buch, Markus Beckmann, Carsten Große-Börding, Norbert Kölker, Gaby Nast, Thomas Tolischus und Ralf
Cordes.
Norbert Kölker glück auf · 3/2014 ........... 28
Tafelspende.
Bei Walter Hundhausen (WH )
wurden einige ausrangierte
PC s und Laptops an interessierte Mitarbeiter verkauft. Die
Geschäftsführung entschied, den
Verkaufserlös der Schwerter Tafel
zu spenden. Ende Juni wurde die
Spende offiziell an die Schwerter
Tafel überreicht (von links): WH Geschäftsführer Achim Rottsieper,
Jan-Dirk Hedt (Standortleiter
Schwerter Tafel) und WH -Geschäftsführer Andreas Beck.
Klaus Liewald menschen
& kontakte Zauberhafter Familientag
auf dem Firmengelände
Pleissner Guss · Selbst die Organisatoren hatten ihren Spaß.
D
ie große Resonanz war für alle
Verantwortlichen von Pleissner
Guss ein Grund, mehr als zufrieden
zu sein. Denn die eingegangenen
Anmeldungen zeigten, wie sehr
sich die Mitarbeiter und ihre Angehörigen auf den Familientag freuten: Mehr als 750 Personen hatten
sich angekündigt.
Sie erwartete ein buntes Unterhaltungsprogramm, das allen Altersgruppen etwas bieten konnte:
Die Kinder zum Beispiel hatten nicht nur Spaß auf der Hüpfburg. Besonders gut gefallen hat
die Kunstfertigkeit, mit der sie
beim Kinderschminken verwandelt wurden. Jedes Kind kam individuell und originell bemalt vom
Schminktisch – einfach sehenswert.
Ein Zauberer mischte sich unter
die Besucher und erstaunte hautnah immer wieder mit seinen
Tricks und seiner Fingerfertigkeit.
Die freiwillige Feuerwehr Herzberg war mit mehreren Zügen auf
dem Gelände und demonstrierte
ebenfalls Sehenswertes. So konnten die Zuschauer miterleben, wie
Fett explodiert, und hören, wie es
klingt, wenn Spraydosen platzen.
Höhepunkt war aber die Einsatzübung mit Drehleiter, Trage und
Hilfeleistungs-Löschfahrzeug. Dabei wurde PG -Geschäftsführer Eckhard Neumann äußerst spektakulär aus dem ersten Stock gerettet.
Interessenten (und das waren sehr
viele) konnten zudem den Umgang
mit einem Feuerlöscher ausprobieren – natürlich mit der passenden
Schutzkleidung ausgerüstet.
Auf großes Interesse stießen
auch die angebotenen Betriebsrundgänge. In einem Bereich der
Werkshallen konnten die Gäste
anhand verschiedener Exponate
die Entwicklung von der flüssigen Schmelze zum lieferfertigen
Gussteil nachverfolgen. An den
verschiedenen Stationen standen
Fachleute den Gästen Rede und
Antwort.
Für musikalische Unterhaltung
sorgte die „Old Man Group“ aus
Rhumspringe. Die Mischung aus
bekannten Rock- und Pop-Klängen
kam bei den Besuchern sehr gut an.
Zum Schluss zog eine Glücksfee die Gewinn-Lose der Tombola.
Hauptgewinn: ein 300-Euro-Gutschein für ein Fahrrad. Der Erlös
aus dem Losverkauf wurde übrigens von der Geschäftsführung
aufgerundet. Das Geld ging als
Spende an den Sprachheilkindergarten „Pusteblume“ in Herzberg,
eine Einrichtung der Heilpädagogischen Lebenshilfe.
Fazit: Das Familienfest war eine
runde Sache und hat den Beteiligten – wie auch den Organisatoren
– viel Spaß gemacht.
li Die Gussteile konnten sogar die jüngsten Gäste faszinieren.
Hier war Anfassen nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht.
Foto: Foto Sterner
schmiedag
Foto: Foto Sterner
Im Gespräch (von links nach rechts): Reimund Eckermann (Organisationsteam),
Eckhard Neumann (Geschäftsführer), Gerhard Walter (Bürgermeister Herzberg), Ulrike
Libal (Organisationsteam) und Rüdiger Monecke (Organisationsteam). Foto: Paul Beier
Working Day.
„Unser Werk soll schöner werden.“ Unter
diesem Motto trafen sich Ende Juni Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Schmiedag, um mit Pinsel, Säge,
Besen und anderem Handwerkszeug ihren Arbeitsplatz herauszuputzen. Ob
unschöne Fassadensockel, zugewachsene Parkplätze, zu hohe Büsche oder
verschmutzte Sandsteintreppe: Alles wurde gesäubert, zurechtgeschnitten
oder gestrichen. Die Volme, die durch das Werk fließt, führt bei Hochwasser viele Überraschungen mit – und lässt sie im Bachbett oder am Ufer
liegen. So wurden per Enterhaken alte Fahrräder, Holzpaletten und Schrott
rausgezogen und der Bewuchs am Ufer gestutzt. Mit Fleiß und Kraft war
schnell ein 40 Kubikmeter großer Container gefüllt. Zum Glück spielte auch
das Wetter mit. Und so konnte man gegen Mittag den Grill anheizen. Der
Geruch der Würstchen lockte schließlich die fleißigen Helferinnen und Helfer zur wohlverdienten Ruhepause an und lud zum fröhlichen Schmausen
ein. Fazit: Eine derartige Aktion bringt Spaß – und stärkt den Zusammenhalt. Grund genug, den Working Day zu gegebener Zeit zu wiederholen.
Karin Kriebel Fotos: Karin Kriebel
glück auf · 3/2014 ........... 29
menschen
& kontakte Läuferfeld fast vervierfacht
Zweiter Benefizlauf im Zoo Osnabrück: Stiftung stockt Spendengelder auf.
Foto: vl
„Mobile Schmiede & MetallSchmiedelabor. Die
kunst“ startete mit 30 Kindern in
Georgsmarienhütte am Mädchen-Aktionstag. Das Projekt – Träger ist die
Games and Ropes Erlebnispädagogik und Soziale Entwicklung GmbH –
ermöglicht den Jugendlichen, an der Feueresse mit Zangen und Schmiedehammer erste praktische Erfahrungen mit dem Schmieden zu sammeln. Die
mobile Schmiede kann auf jedem Schulhof schnell aufgebaut werden. Die
Stiftung förderte den Einsatz beim Mädchen-Aktionstag (ebenso wie die
Stiftung der Sparkassen) mit 3.200 Euro. Sponsoren und Organisatoren mit
Aktionstag-Teilnehmerinnen (von links nach rechts): Johannes-Heinrich Rahe
(Pressesprecher Sparkasse Osnabrück), Hermann Cordes (Stiftung Stahlwerk), Joachim Breitkopf (Games and Ropes) und Thomas Brückener (FilialFreuen sich über die Einnahmen für Kinderprojekte (von links nach rechts) John McGurk und Nicole Beitz (Sportler 4 a childrens
world), Heike Siebert (Stiftung), Hermann Cordes (Vorstandsvorsitzender Stiftung), Reinhard Sliwka (Zoopräsident Zoo Osnabrück)
leiter der Sparkasse Alt-Georgsmarienhütte).
Foto: vl
und Andreas Busemann (Geschäftsführer Zoo Osnabrück).
pkm D
er zweite Benefizlauf für Kinderprojekte im Osnabrücker Zoo
war ein Event der Superlative: Rund
3.550 Euro hatten die Startgelder
der 560 Läuferinnen und Läufer eingebracht. Die Stiftung Stahlwerk
Georgsmarienhütte stockte den
Betrag um 5.300 Euro auf, sodass
8.850 Euro als Spendengelder zur
Verfügung standen:
Die erste Hälfte ging an den Verein „Sportler 4 a childrens world“
von Benefizläufer John McGurk.
Dessen Mitglieder setzen sich für
Kinderrechte ein und setzen Zeichen
gegen Rassismus.
Die zweite Hälfte ging an das
von der Stiftung geförderte Sprach-
projekt „Deutsch lernen im Zoo“
für Grundschulkinder, das der
Zoo Osnabrück mit sechs Schulen
umsetzt. Bei diesem Projekt können
Grundschulklassen kostenlos in den
Zoo kommen und mithilfe der Tiere
neue Wörter lernen. Im Unterricht
greifen die Schülerinnen und Schüler
das Gelernte in Referaten, Aufsätzen
oder Projektarbeiten wieder auf, um
es zu vertiefen.
Auch Zoo-Geschäftsführer Andreas Busemann war vom Erfolg des
zweiten Zoolaufes angenehm überrascht. Denn an den Start gingen im
Vergleich zum Vorjahr fast viermal so
viele Läuferinnen und Läufer – darunter ein großer Teil von Sportlern,
die nicht nur die Länge der Strecke
interessiert, sondern auch Minuten
und Sekunden. Deshalb liegt Andreas Busemann wahrscheinlich richtig, wenn er vermutet: „Dass wir in
diesem Jahr eine Zeitnahme angeboten haben, hat wohl die Attraktivität
erhöht.“
Doch das „Ende der Fahnenstange“ sei damit, wie er hoffe, noch
nicht erreicht. Deshalb beraten die
Organisatoren bereits über den
dritten Zoolauf, der im kommenden
Jahr stattfinden soll – und bei dem
die Läuferinnen und Läufer mit weiteren positiven Überraschungen und
Neuerungen rechnen dürfen.
bmz Waldabenteuer.
Bereits zum 4. Mal führte die Evangelische Familien-Bildungsstätte
Osnabrück eine „Wildnispädagogische Ferienbetreuung“ im Wald durch.
Teilgenommen haben 15 Vorschul- und Grundschulkinder im Alter von
sechs bis zehn Jahren, die eine spannende Woche mit jeder Menge Abenteuer erleben durften. Die hochwertige Ferienbetreuung hilft berufstätigen
Eltern, die „Betreuungslücke“ während der Ferienzeit besser zu organisieren. Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte fördert das Projekt bereits
zum dritten Mal mit einer Gesamtsumme von bisher 10.000 Euro.
pkm Foto: vl
Regiehaus.
Projektbilanz.
Das Projekt „Lernen vor Ort“ läuft nach fünf Jahren aus. Grund genug für Stadt
und Landkreis, an der Uni Osnabrück den Bildungskongress 2014 zu veranstalten. Dabei wurde eine positive Projekt-Bilanz gezogen: So sei der Anteil der „Krippen-Kinder“, die Zahl an Ganztagsschulen und die Qualität der Schulabschlüsse gestiegen. Einen großen Beitrag habe auch das Bildungsbüro
geleistet, in dem jeder Bürger sich über passende Angebote informieren könne. Neben allen Erfolgen des Projektes
gäbe es auch Defizite: Zuwanderer hätten geringere Bildungschancen, die Zahl der Wiederholer in den Schulen sei
zu hoch und zu vielen Menschen in Berufsschule, Ausbildung oder Studium gelänge kein Abschluss. Der Bildungskongress gab nun Beispiele, wie die verschiedenen Zielgruppen gefördert werden könnten. Themen waren u. a.
mögliche Auswirkungen von sozialer Herkunft auf den Bildungserfolg oder auch Bildungsgerechtigkeit durch neue
Bildungskonzepte. Fünf Workshops und ein Expertengespräch rundeten den Kongress ab. Mit dabei waren (von
links nach rechts) Uni-Vizepräsident Joachim Härtling, Moderatorin Martina Blasberg-Kuhnke, Bürgermeisterin Karin
Jabs-Kiesler, Landrat Michael Lübbersmann, Heike Siebert (Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte), Michael Prior
(Friedel und Gisela-Bohnenkamp-Stiftung) und Kai Maaz (Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung). Die Stiftung hat den Kongress 2011 und 2014 mit jeweils 5.000 Euro gefördert.
bmz glück auf · 3/2014 ........... 30
Im Freilichtmuseum „Waldbühne Kloster
Oesede“ sind die letzten Bauarbeiten abgeschlossen: Nachdem man die Funktionsfläche im hinteren Bühnenbereich
um rund 150 Quadratmeter vergrößert hatte, wurde ein neues Regiehaus
offiziell in Betrieb genommen. Es ermöglicht der Spielleitung, Ton und Licht
wesentlich professioneller und verlässlicher zu steuern und dadurch die
Aufführungsqualität für die Besucher zu verbessern. Eine moderne Bühnentechnik ist die Voraussetzung dafür, das erreichte Niveau – die Waldbühne
zählt zu den „Top 3“ der niedersächsischen Freilichtbühnen – auch mithilfe einer modernen Bühnentechnik langfristig zu sichern. Insgesamt hat
das Regiehaus 131.000 Euro gekostet. Finanziert wurde es von der Stadt
Georgsmarienhütte, dem Förderverein, der Sparkassenstiftung und der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte, die seit Jahren die Weiterentwicklung
der Bühne unterstützt und zum Bau des Regiehauses 7.500 Euro (insgesamt
bisher 11.000 Euro) beigesteuert hat. Von links: der Waldbühnenvorsitzende Karl-Heinz Otten, Ansgar Pohlmann (Bürgermeister Georgsmarienhütte),
Hermann Cordes (Stiftung Stahlwerk), Johannes Hartig (Sparkassenstiftung)
und Dieter Selige (Vorsitzender des Fördervereins der Kloster Oeseder Freilichtbühne). Weitere Infos unter www.waldbuehne-kloster-oesede.de.
bmz menschen
& kontakte Betriebsjubiläen// 3. Quartal 2014
Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen
Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für die
Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.
rohstoff recycling
Rohstoff Recycling Osnabrück
GmbH
25 Jahre: Michael Wichmann
(Betrieb Hafen Osnabrück)
STAHL
Georgsmarienhütte GmbH
25 Jahre: Stefan Averbeck (Qualitätssysteme), Andrea Busch (Marketing) und Volker Glane (Finalbetrieb)
35 Jahre: Ilhan Alarslan (Servicebetriebe/Holz-Werkstatt), Orhan Alarslan (Finalbetrieb), Kenan Aliveren
(Servicebetriebe/Reinigungsdienst),
Wolfgang Böök (Finalbetrieb/Walzwerk), Heinz Brede (Walzwerk),
Kazim Budak (Finalbetrieb), Dieter
Glasmeyer (Finalbetrieb), Carsten
Große-Börding (Arbeitssicherheit),
Huzeyfe Kantar (Finalbetrieb), Christa
Krick (Personalservice), Harald Lübker
(Stahlwerk), Stefan Rolf (Stahlwerk),
Ulrike Rudnick (Versand), Detlef
Schoo (Walzwerk), Roland Schubert
(Walzwerk), Peter Statkat (Finalbetrieb), Ronald Tepe (Werkssicherheit),
Reinhard Unland (Stahlwerk), Heike
Vogt-Schaar (Verkaufsabrechnung)
und Kasim Yeleser (Finalbetrieb)
45 Jahre: Herbert Bertelsmann
(Logistik), Josef Hellmich (Aus- und
Weiterbildung), Franz Winkelmann
(Prüf- und Messtechnik) und Alfons
Winterberg (Vertrieb)
Stahl Judenburg GmbH
25 Jahre: Alexander Konrad
(Wärmebehandlung) und Peter
Stuhlpfarrer (Schlosser Walzwerk)
Mannstaedt GmbH
25 Jahre: Atalay Bilgic (Walzwerk),
Peter Degel (Informationstechnologie), Sait Dutucu (Walzwerk),
Waldemar Hoch (Logistikzentrum),
Gerhard Klima (Profilzieherei), Guido
Lueck (Profilzieherei), Waldemar
Mika (Walzwerk), Ingo Niessen
(Profilzieherei), Thomas Pohlscheidt
(Weiterverarbeitung), Jakob Riesen
(Walzwerk), Darius Stasch (Weiterverarbeitung), Otto Stockhausen
(Systeme), Marco Vostell (Qualitätsmanagement) und Artur Weiss
(Weiterverarbeitung)
35 Jahre: Eduard Buhl (Walzwerk),
Hans Dumont (Walzwerk), Werner
Klein (Walzwerk), Silvo Kogej (Zerspanungszentrum), Frank Lülsdorf
(Kaltsägezentrum), Wolfgang Quadt
(Instandhaltung), Jose-Manuel Saraiva (Walzwerk), Thomas Schwemmler
(Walzwerk) und Hans-Jürgen van
Issem (Zerspanungszentrum)
45 Jahre: Horst Dederichs (Betriebsrat) und Alois Lamberty (Walzwerk)
Stahlwerk Bous GmbH
35 Jahre: Gerd Pohl (Labor), Josef
Recktenwald (Qualitätswesen) und
Jörg Treib (Stahlwerk)
45 Jahre: Wilhelm Altmayer (Stahlwerk/Nebenbetrieb – Versand)
GSG Georgsmarienhütte
Service GmbH
25 Jahre: Thorsten Warnke
(Eisenbahn)
35 Jahre: Robert Elixmann (Steuerungsteam Service), Martin Gausmann (Steuerungsteam Service) und
Heinrich Lietmann (Betriebsbüro)
GMH Blankstahl GmbH
(Georgsmarienhütte)
35 Jahre: Stefan Linkemeyer
schmiede
Gröditzer Kurbelwelle
Wildau GmbH
10 Jahre: Mario Gallaus (Fertigung)
und Christina Schmidt (Arbeitsvorbereitung)
30 Jahre: Michael Kocur (Fertigung)
und Uwe Straube (Fertigung)
40 Jahre: Heiko Drewitz (Qualitätssicherung), Joachim Jurk (Fertigung),
Siegmund Meißner (Fertigung) und
Udo Steckemetz (Fertigung)
45 Jahre: Irmgard Herzberg
(Personal)
Wildauer Schmiedewerke
GmbH & Co. KG
15 Jahre: Daniel Sbosny (Hammerstrecken)
mannstaedt
30 Jahre: Jörg Dähne (Gesenkbau)
und Ingo Jux (Arbeitsvorbereitung)
35 Jahre: Thomas Bunke und
Michael Kräcker (beide Hammerstrecken)
40 Jahre: Willi Kolasznik (Hammerstrecken), Mathias Rieks (Wärmebehandlung), Bernd Runow (Gesenkbau) und Burkhard Schleusner
(Wärmebehandlung)
45 Jahre: Peter Schardin (Hammerstrecken) und Klaus Schemioneck
(Arbeitsvorbereitung)
Schmiedewerke Gröditz GmbH
10 Jahre: Nico Ander (Ringwalzwerk), Christian Borstnitz (Werkserhaltung), Daniel Breunig (Schmiede), Philipp Geißler (Mechanische
Bearbeitung), Maik Kretzschmar
(Mechanische Bearbeitung), Christian Kürbis (Werkserhaltung), Stefan
Laubner (Elektrostahlwerk), Dr. Andreas Scharf (Geschäftsführer) und
Mathias Schulz (Elektrostahlwerk)
20 Jahre: Andre Naumann
(Elektrostahlwerk)
30 Jahre: Kati Altmann (Ringwalzwerk), Iris Brestel (Arbeits- und
Sozialwirtschaft), Gabi Falkenberg
(Qualitätswesen), Karsten Haubold
(Elektrostahlwerk), Thomas Heidrich (Elektrostahlwerk), Timo Jahn
(Mechanische Bearbeitung), Marlies
Jattke (Einkauf und Magazin), Heiko
Pietzsch (Elektrostahlwerk), Dirk
Schauer (Elektrostahlwerk) und
Ursula Träger (Vertrieb)
40 Jahre: Gerold Blochwitz (Werkserhaltung), Hans-Dieter Dietze
(Schmiede), Hubert Fiebig (Qualitätswesen), Peter Förster (Mechanische
Bearbeitung), Hans-Dieter Frohn
(Kompetenzzentrum Technik), Fred
Hofmeister (Mechanische Bearbeitung), Stefan Kärgel (Schmiede),
Henri Klein (Schmiede), Henri Koch
(Elektrostahlwerk), Volker König
(Kompetenzzentrum Technik), Gerd
Mauksch (Transport), Hans-Jürgen
Pomiluck (Ringwalzwerk), Steffen
Richter (Schmiede), Matthias Rösiger (Ringwalzwerk), Gerd Schade
(Mechanische Bearbeitung) und
Steffen Strecker (Schmiede)
50 Jahre: Erhard Boldt (Schmiede)
Schmiedag GmbH Hagen
25 Jahre: Tekin Avci und Thorsten
Kepp (beide Gesenkschmiede)
35 Jahre: Johann Dzierzok (Gesenkschmiede), Dirk Opfer (Ausbildung/
Arbeitssicherheit), Hans-Arno Röber
(Gesenkschmiede), Dirk Schelberg (Werkzeugbau), Frank Stracke (Qualitätswesen), Amety Üclü
(Gesenkschmiede) und Michael Wolf
(Mechanische Fertigung)
45 Jahre: Hartmut Knebel
(Instandhaltung)
Schmiedag GmbH Homburg
35 Jahre: Jürgen Wolf (Arbeitsvorbereitung)
Energietechnik Essen GmbH
Foto: Sandra Moers
Rheinromantik.
Überraschungen – die gab es bei
Mannstaedt schon öfter. Und so
wussten die rund 60 Jubilare und ihre Begleitungen auch diesmal nicht,
wohin die Reise geht. Neugierig und gespannt stiegen sie in die bereitgestellten Busse. Und dann wurde das Geheimnis endlich gelüftet: Die diesjährige Jubilarfeier findet auf der Festung Ehrenbreitstein statt, hoch über
der Stadt Koblenz. Von dort aus bietet sich ein atemberaubender Panoramablick auf den Rhein und das deutsche Eck bis hin zu den Ausläufern der
Eifel mit ihren vulkanischen Erhebungen. Nach einer kurzen Führung mit
Anmerkungen zur Geschichte der imposanten Festungsanlage konnten die
Jubilare auf der Terrasse bei schönstem Wetter und kühlen Getränken den
Ausblick genießen. Die Stimmung war hervorragend und die eine oder
andere Geschichte „von früher“ kam wieder auf den Tisch. Das reichhaltige Grillbuffet und eine Live-Band rundeten den gelungenen Abend ab.
Schade, dass man nicht jedes Jahr Jubiläum haben kann …
Sandra Moers 25 Jahre: Reiner Stähr
(ESU/DESU -Anlage)
35 Jahre: Andreas Koppelberg
(Qualitätsstelle), Joachim Kotzian
(Mechanische Bearbeitung) und
Sabine Schulze (Logistik)
45 Jahre: Hartmut Kuthe (Mechanische Bearbeitung) Manfred Philipp
(Personal und Soziales) und Jürgen
Wypior (ESU/DESU -Anlage)
BAHN
Bahntechnik Brand-Erbisdorf
GmbH
10 Jahre: Rick Becker und Falk
Miske (beide Instandhaltung)
20 Jahre: Uwe Heise (Technischer
Bereich)
glück auf · 3/2014 ........... 31
gmhütte
Foto: vl
25, 35 und 45.
Die GMHütte konnte 52 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihr
25-, 35- und 45-jähriges Betriebsjubiläum ehren. Wie immer hatte man
die Jubilare gemeinsam mit ihren Partnern in den Osnabrücker Zoo zu
einer kleinen Feier eingeladen. Dort dankten Betriebsratsvorsitzender Ludwig Sandkämper und Arbeitsdirektor Felix Osterheider für die zusammen
1.870 Dienstjahre – eine Kontinuität, die heutzutage in anderen Unternehmen eher selten sei und die Stärke der GMHütte ausmache: „Wer in
die Stahlwerksfamilie hineinpasst, bleibt dort oft sein Arbeitsleben lang“,
so Sandkämper. Nicht ohne Grund würden viele Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter aus Familien stammen, in denen bereits Vater und Großvater
auf der Hütte gearbeitet haben. „Nicht nur, dass wir wie in einer Art großer Familie zusammen arbeiten“, ergänzte Osterheider. „Wir alle gemeinsam wissen zu schätzen, dass wir in einem von flachen Hierarchien und
kurzen Entscheidungswegen geprägten Familienunternehmen beschäftigt
sind.“ Nach der Ehrung und einer Stärkung am Buffet in der SamburuLodge begaben sich die Jubilare in kleinen Gruppen mit Zoo-Guides auf
eine Safari durch die afrikanische Steppenlandschaft.
mw 35 Jahre: Silvio Bernhardt
(Fertigung)
40 Jahre: Thomas Kirbach (Auftragsmanagement), Roland Schulze
(Fertigung) und Harald Wagner
(Fertigung)
45 Jahre: Volker Niese (Fertigung),
Herbert Löwe (Fertigung), Renate
Richter (Labor) und Klaus-Peter
Schmidt (Fertigung)
Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH Werk Ilsenburg
10 Jahre: Alexander Kolde
(Fertigung), Marco Riemenschneider
(Fertigung), Marco Sandmann
(Fertigung) und Olaf Schröder
(Arbeitssicherheit/Umweltschutz)
15 Jahre: Patrick Berke, Christian
Leidenroth und Frank Mertins
(alle Fertigung)
20 Jahre: Benjamin Malachowski
(Fertigung)
30 Jahre: Roland Scholz und
Silvio von Hoff (beide Fertigung)
35 Jahre: Michael Lehmann
(Fertigung), Uwe Ortmann (Qualitätswesen) und Manfred Tiedemann
(Fertigung)
40 Jahre: Peter Schünemann
(Fertigung) und Wolfgang Winkel
(Werkerhaltung)
45 Jahre: Hans-Günter Schimrosczyk
(Fertigung)
Bochumer Verein
Verkehrstechnik GmbH
25 Jahre: Andre Borkowski (Warmformgebung), Recep Kalayczik
(Mechanische Bearbeitung) und
Melanie Kemp-Stefanski (Vertrieb)
35 Jahre: Thomas Beck (Warmformgebung), Andreas Dal Canton
(Vertrieb), Frank Döpfer (Qualitätssicherung), Ralf Engel (Mechanische Bearbeitung), Markus Gurjahn
(Warmformgebung), Ralf Hasenpflug
(Mechanische Bearbeitung), Dirk
Knatz (Mechanische Bearbeitung),
Werner Müller (Reparaturfertigung),
Marianne Oppermann (Mechanische
Bearbeitung), Volker Rump (Mechanische Bearbeitung) und Jürgen
Wegmann (Warmformgebung)
45 Jahre: Ralf Baumann (Soziale
Dienste), Peter Dietze (Reparaturfertigung), Klaus Gering (Soziale
Dienste), Heinz-Michael Grossmass
(Mechanische Bearbeitung), Wolfgang Kaminski (Reparaturfertigung),
Gerhard Otto (Mechanische Bearbeitung), Herbert Rapp (Reparaturfertigung), Günther Six (Mechanische
Bearbeitung), Barbara Specht (Ver-
trieb), Karl-Heinz Stratmann (Prüfund Forschungszentrum), Jürgen
Sukowski (Soziale Dienste), Friedhelm Timma (Personal und Soziales)
und Günter Winter (Reparaturfertigung)
MWL Brasil GmbH
10 Jahre: Edvaldo Carneiro dos Santos (CNC II), Robson Paulo da Cruz
(Logistik), Donizeti de Lucas (Maschinelle Bearbeitung) und Alberto Natalino Pinto (Maschinelle Bearbeitung)
GUSS
Harz Guss Zorge GmbH
25 Jahre: Klaus-Dieter Albrecht
(Kernmacherei), Thorsten Decker
(Formanlage) und Stefan Tuckermann (Formanlage)
Stahlguss Gröditz GmbH
30 Jahre: Thomas Wobbermin
(Putzerei)
40 Jahre: Günter Dietze (Putzerei)
und Matthias Wobbermin (Formerei)
Pleissner Guss GmbH
25 Jahre: Frank Reulecke
(Mechanische Bearbeitung)
40 Jahre: Hartmut Hein
(Qualitätsmanagement)
Friedrich Wilhelms-Hütte
Eisenguss GmbH
25 Jahre: Resul Kani (Kernmacherei), Heinz-Werner Knickhoff
(Formvorbereitung/Ausleeren),
Thomas Reineke (Schmiede) und
Tayfur Sak (Kernmacherei)
35 Jahre: Heike Bido (Verkauf)
und Detlev Schunke (Werkschutz /
Pförtner)
45 Jahre: Udo Pacholleck
(Werkschutz / Pförtner)
Friedrich Wilhelms-Hütte
Stahlguss GmbH
25 Jahre: Ralf Brüwer (Fertigputzerei) und Andreas Sobek
(Maschinenformerei)
35 Jahre: Ismet Ertürk
(Fertigputzerei), Albert Hemmersbach (Fertigputzerei), Herbert Peekel (Lichtbogenofen), Erol Velioglu
(Kernmacherei/Maschinenformerei)
und Volker Zirwes (Qual.-Prüf.
Rohguss)
45 Jahre: Alfons Schulthoff
(Kernmacherei/Handformerei)
dies & das Viel Andrang am
Tag der offenen Tür
Stahl Judenburg · Aktion lockte vor allem auch
Schülerinnen und Schüler ins Stahlwerk.
G
anz nach dem Motto „Industrie & Wirtschaft erleben“ fand
Anfang Mai im Zuge der Aktion
„Kraft.DasMurtal“ wieder einmal
ein „Tag der offenen Tür“ statt.
Die Aktion „Kraft.DasMurtal“ ist
eine Art Wirtschaftsförderungsinitiative, zu der sich einige Unternehmen der Region zusammengeschlossen haben (darunter auch die
Stahl Judenburg).
Insgesamt neun Betriebe aus der
Region hatten ihre Werkstore geöffnet. Allein bei der Stahl Judenburg nutzten 600 Besucher die Gelegenheit, einen Gang durch das
Werk zu machen – inklusive Lehrwerkstätte.
Unter den Gästen waren auch
370 Schülerinnen und Schüler von
elf verschiedenen Schulen. Sie bekamen einen guten Einblick, wie
bzw. was produziert wird und welche Neuerungen es gibt. Ein Beispiel dafür war die im letzten Jahr
in Betrieb genommene Schällinie 3
in der neuen Osthalle.
Zwölf sehr engagierte Kolleginnen hatten die Werksführungen
übernommen, beantworteten die
Fragen der Jugendlichen, halfen
beim Ausfüllen von Fragebögen für
das Schülerquiz und gaben Tipps,
wo es etwas zu trinken und etwas
zu essen gab.
Und wer weiß: Vielleicht werden
einige der betreuten Schülerinnen
und Schüler in absehbarer Zeit eine
Lehre bei der Stahl Judenburg beginnen. Interesse zumindest wurde
von einigen bekundet …
Michaela Stranimaier
und Klaus Seybold
Viele Schülerinnen und Schüler besichtigten das Werk: hier die Walzstraße.
Wohl bekomm’s: Pilz mit Pils
Pilz-Omelett mit Kartoffelkruste bringt ein Stück Herbstwald auf den Teller.
Herbstzeit – Pilzzeit. Aber was tun damit,
beispielsweise mit Pfifferlingen? Nun
weiß jeder, dass Pfifferlinge gut zu Wild
schmecken. Aber wenn kein Wild zur
Hand ist oder Vegetarisches auf den
Tisch kommen soll? Dann raten wir zu
einem deftig schmeckenden Omelett
mit einem Pils. Es gibt nichts Besseres,
wenn Sie im Herbst am frühen Abend von
einem ausgedehnten Waldspaziergang ausgehungert nach
Hause kommen. Und rechnen Sie selbst: Trotz deftigem
Geschmack halten sich die Kalorien in Grenzen!
Zutaten
Für eine große Pfanne:
• 250 g Pfifferlinge (Es können
auch andere Waldpilze sein!)
• 5–6 festkochende Kartoffeln
• 2 große Schalotten
• 1 Knoblauchzehe
• 1 Bund Petersilie, kraus
• 6 Eier
• Butter(schmalz), Pfeffer, Salz
Zubereitung
Pilze putzen: Unschöne Stellen
wegschneiden. Pfifferlinge in
Schüssel geben, 1–2 Esslöffel
Mehl hinzufügen, beides gründlich mit der Hand mischen. Dann
viel Wasser hinzufügen, kräftig
mit der Hand rühren, durch Sieb
abgießen, 2- bis 3-mal wieder-
holen (schwemmt Sand- und
Erdpartikel aus). Pilze auf/mit
Küchenpapier trocknen.
Zutaten vorbereiten: Kartoffeln
kochen und in maximal 1 cm
dicke Scheiben schneiden (die
„runden“ Kartoffelanschnitte
beiseitelegen). Petersilie klein
hacken. Schalotten in Würfelchen und Knoblauch in sehr feine
Würfelchen schneiden (oder kurz
vor dem Dünsten – siehe unten –
durch Knoblauchpresse drücken).
Größere Pfifferlinge halbieren.
Omelett zubereiten:
• Schalotten und Knoblauch in
einem Esslöffel Butter andünsten, leicht salzen und pfeffern.
Pfifferlinge hinzufügen und kräftig anbraten, zum Schluss klein
gehackte Petersilie hinzufügen,
Foto: Traugott Hofer
Zuletzt Notiert
Ich glaube, mich tritt ein … Armin Hans vom Stahlwerk Bous
war mit seiner Familie zum Urlaub im Emsland. Und da Tochter Valentina
(8 Jahre) gerne reitet, verbrachte man ihn auf einem Ponyhof. Bei einem
Ausflug ging es nach Papenburg auf den „Augustmarkt“, der seit fast
300 Jahren zu den beliebtesten Volksfesten in der Papenburger Region
zählt. Gut gelaunt nahm man auf dem dortigen Viehmarkt an einer
Lotterie teil und gewann mit der Losnummer 4972 den Hauptpreis –
nämlich Billy, ein Shetlandpony aus Fleisch und Blut! Wie man ein ausgewachsenes Pony vom Emsland nach Bous schafft, wo man es zu Hause
zunächst unterstellt und ob solch ein Hauptgewinn überhaupt ein Glücksfall ist, davon erzählt Armin Hans in der nächsten glückauf.
pkm
glück auf · Rät­sel
Teil
eines
Erdteils
Foto: pkm
dann abschalten und abkühlen
lassen (entstehende Flüssigkeit
sollte weitgehend verdunsten).
• Eier in eine Schüssel schlagen,
nur leicht verquirlen (damit
Omelett „fluffig“ wird!).
• Eier und abgekühlte Pilz-Mischung mischen. Leicht salzen. •E
sslöffel Butterschmalz in
großer beschichteter Pfanne
bei mittlerer Hitze erhitzen,
darin Kartoffelscheiben nebeneinander („Schulter an Schulter“)
auslegen. Wenn leicht gebräunt,
Scheiben salzen und wenden
und 2 bis 3 Minuten anbraten.
• Eier-Pilz-Mischung über Kartoffelscheiben gießen, bei mittlerer
Hitze braten, bis Eiweiß stockt.
• Eierkuchen wenden (mit Topfdeckel), pfeffern und mit Kartoffelkruste nach oben servieren.
Wer‘s noch deftiger mag: zusammen mit Zwiebeln ganz dünne
Speckstreifen anschmurgeln.
glückauf wünscht Ihnen
guten Appetit. engl.
Männerkurzname
InstalGestell
lation,
für
Montage Kameras
Waschverwirrt, raum der
Bergkonfus
leute
kehren
Bewohner des
antiken
Italien
glänzender
Ruhm
bäuerliches
Anwesen
Vorname
Chagalls
† 1985
Längenmaß der
Seefahrt
biblische
Männergestalt
aus der
Not
helfen
Hafenstadt
an der
Weser
südostasiat.
Inselstaat
Stadt
in Oberägypten
Abbuße
einer
Schuld
Insel
vor
Marseille
französische
Käseart
GeschrieLehrbenes;
meinung Sprachzeichen
dem
Wind abgekehrte
Seite
angenehm,
behaglich
deutsche
Vorsilbe
Ältestenrat
Autor
der
„Odyssee“
Oper
von
Verdi
chemisches
Element
englisches
Fürwort:
sie
Benzin
nachfüllen
Ausruf
der
Überraschung
Hafenstadt in
Pennsylvania
Schlafkleidung
glück auf · 3/2014 ........... 32
starker
Zweig
dt. Stadt
im Dreiländereck
Fremdwortteil:
unter
deutscher
Geheimdienst
(Abk.)