Eingebauter Spurwechsel
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Eingebauter Spurwechsel
glückauf Die Zeitung für Mitarbeiter, Kunden und Freunde der GMH Gruppe 3/2014 Film ansehen? www.youtube. com/watch?v=sAPyO4TJh2w Fotos: John Zajaczek Coole Spende Ein guter Zweck heiligt oft die Mittel. Dies gilt sicher auch für die „Ice Bucket Challenge“, wo Promis für ALS (eine unheilbare Nervenkrankheit) Geld spenden. Da sich Jürgen Großmann schon lange für ALS-Kranke engagiert, war seine Teilnahme Ehrensache. auf Seite 5 Eingebauter Spurwechsel BVV · Die Schienensysteme in Europa haben unterschiedliche Spurbreiten. Spezielle Radsätze Schwerpunkt // netzwerke Foto: © panthermedia.net/Rupert Trischberger Vordergründig gesehen ist die Wirtschaft ein System von Unternehmen, Wirtschaftsorganisationen, Finanz- und Absatzmärkten und anderen Einrichtungen. Doch ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wer dieses System wirklich trägt und vorantreibt: Menschen mit speziellen sozialen Beziehungen – neudeutsch: Netzwerken. Mehr über die Bedeutung dieser Netzwerke lesen Sie in unserem Schwerpunkt „Netzwerke“ R auf den Seiten 6 bis 9 machen den Spurwechsel erheblich leichter – und Bahntransporte quer durch Europa lukrativer. D ie Bochumer Verein Verkehrstechnik (BVV ) wird Spurwechsel-Radsätze für Aserbaidschan fertigen. Eingesetzt werden sollen sie für den Personen-/SchlafwagenVerkehr von Baku nach Istanbul. Die Radsätze bieten mit entsprechenden Wellenbremsscheiben auch den gewünschten Komfort, den sich der Gast für den leisen Verkehr auf der Schiene wünscht. Der Auftrag kam von dem Schweizer Schlafwagenhersteller Stadler Rail AG. Die ersten Radsätze sollen 2015 gefertigt und ausgeliefert werden. Vor diesem Hintergrund ist eine Veranstaltung der BVV und der ELH Eisenbahnlaufwerke Halle zu bewerten. Sie hatten im August viele Betreiber und Hersteller von Schienenfahrzeugen zur DB Systemtechnik nach Minden eingeladen. Dort am Hauptsitz stehen auf dem Versuchsgelände zwei Spurwechsel-Anlagen. Sie dienen dazu, die Umspurung von der iberischen (1.668 mm) bzw. russischen (1.520 mm) Breit- auf die europäische Normalspur (1.435 mm) zu Hätten Sie’s gewusst? Spurbreite Foto: Felix Treppschuh Vor 20 Jahren leitete er den Umschwung bei der GMHütte und den Aufschwung der GMH Gruppe ein: der Elektrolichtbogenofen. Seitdem wird er ständig optimiert und modernisiert. Und so produziert er noch heute, was die Produkte der GMHütte so besonders macht: höchste Qualität. R auf Seite 4 Manche sprechen auch von „Spurweite“, meinen aber ebenfalls den Abstand zwischen den spurführenden Elementen des Fahrwegs (bei konventionellen Bahnen die Innenkanten der Schienenköpfe eines Gleises). Die 1.435 mm breite „Normalspur“ ist die im Streckennetz der Europäischen Union zu 87 Prozent und weltweit am weitesten verbreitete Spurweite. Dennoch gibt es jede Menge „Abweichler“ auch in Europa – was den Bahnverkehr erheblich verkompliziert. Check: Wie funktioniert es wirklich? Neugierige Blicke unter den Güterwagen nach dem Umspuren. demonstrieren – abgestimmt auf die von der ehemaligen Radsatzfabrik Ilsenburg und DB gemeinsam entwickelten Spurwechsel-Radsätze „TYP V “. Bei diversen Betreibern von Fahrzeugflotten und Bahngesellschaften ist der Gedanke an transkontinentale Verkehre attraktiver denn je. Sie scheuen allerdings aufwendige und teure Wechselmanöver, die immer dann anfallen, wenn „Spurbreiten-Grenzen“ überschritten werden (im Osten, im Baltikum sowie in Finnland, Spanien und Portugal). So müssen ganze Drehgestelle mit Radsätzen der jeweils anderen Spurweite ausge- Foto: em tauscht oder Frachten in Waggons der anderen Spurbreite umgeladen werden. Spurwechsel-Radsätze dagegen haben die unterschiedlichen Spurbreiten „eingebaut“ und würden solche Wechsel stark vereinfachen. Unternehmen wie CAPTRAIN oder Erfemet wollen die Frachtkosten ihrer Rohstofftransporte (Erz, Holz, Öl, Gas und chemische Erzeugnisse) nachhaltig minimieren. Mit Spurwechsel-Radsätzen entfielen Wartezeiten für Umrüstungen bzw. Umladungen – was den Stückguttransport per Schiene wieder wettbewerbsfähiger machen würde. em GMH Gruppe STANDORTE DER GMH GRUPPE Produktionsstandorte / Repräsentanzen Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, a u s de m i n h a lt Indianapolis haben Sie auch mitgefiebert? Aber wie weit ist sie schon wieder weg, die Fußball-WM 2014. Dass „wir“ Weltmeister geworden sind, ist bereits Fußballgeschichte, Schnee von gestern. Der Blick geht nach vorn: Bei der Euro 2016 beginnt alles bei null. Aber auch die Unternehmen der GMH Gruppe können sich nicht auf vergangenen Glanzleistungen ausruhen. Auch für sie gilt, was im Fußball als eisernes Gesetz gilt: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Ihr Redaktionsteam Indianapolis Russland Kocaeli Russland Kocaeli China Bremerhaven Japan China Japan Bahntechnik · Um sich neue Hamburg POLEN NIEDERLANDE Osnabrück Georgsmarienhütte Indien Märkte vor Ort zu erschließen, hat die Bahngruppe in Südafrika eine eigenständige Niederlassung gegründet. auf Seite 11 Burg Indien Zorge Ilsenburg Herzberg Dortmund Bochum Essen Witten Schwerte Hagen Mülheim Gevelsberg Duisburg Caçapava Sydney Caçapava Sydney Produktionsstandorte Repräsentanzen (GMH Holding) Wildau · Auch wenn die EntGröditz Troisdorf Seraing BELGIEN DEUTSCHLAND Was eine Handvoll Deutsche beim Spiel Deutschland–Brasilien erlebten – unter Brasilianern in einem brasilianischen Restaurant. wuchskräfte werben will, muss auf sie zugehen. Zum Beispiel beim 21. Internationalen Studententag der Metallurgie in Clausthal-Zellerfeld. auf Seite 12 scheidung noch aussteht: Die Nominierung für den „Großen Preis des Mittelstands 2014“ ist für die Schmiedewerke bereits eine Auszeichnung. auf Seite 4 Nürnberg Homburg FRANKREICH TSCHECHISCHE REPUBLIK Böbingen/Rems Schwäbisch Gmünd auf Seite 13 GMH Gruppe · Wer Nach- Brand-Erbisdorf LUXEMBURG Bous MWL Brasil · Unvergesslich: Wildau ÖSTERREICH Gröditz · Der Zugankerbruch an der 27-MN-Presse drohte, die Produktion sehr lange lahm zu legen. Eine Reparatur in Rekordzeit verhütete Schlimmeres – auch dank Gröditzer Kurbelwelle. auf Seite 10 Krieglach SCHWEIZ Judenburg FWH · Gelebtes Networking in der GMH Gruppe: Controller- und Finanzleiter trafen sich in Mülheim an der Ruhr, um Fachwissen auszutauschen. auf Seite 12 GMHütte · Stahlwerk nutzte die Wire und zwei Fachkongresse, um sich bei (potenziellen) Kunden ins Gespräch zu bringen – mithilfe des GMH-Explorers. auf Seite 11 Stand 05.2014 ed i t o r i a l Stiftung · Ein Stiftungsprojekt mit Perspektive: Lernwerkstatt ermöglicht Schülerinnen und Schülern, die Weichen für ihre Zukunft zu stellen. auf Seite 14 Ehrenwerte Gesellschaft HGZ · Gießerei ist Mitglied im Senat der Wirtschaft. q Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Senat der Wirtschaft finden Sie unter: http://www.lhd-gruppe.de/ uploads/media/FAQs_Senat_ der_Wirtschaft_01.pdf Carsten Weißelberg, Technischer Geschäftsführer von Harz Guss Zorge, bei der UrkunWerksfoto denverleihung mit Prof. Franz Josef Radermacher (Präsident des Senates) C arsten Weißelberg, Technischer Geschäftsführer von Harz Guss Zorge (HGZ ), wurde Mitte Juni bei einer feierlichen Veranstaltung im alten Bundesratsgebäude in Bonn zum Senator des Senats der Wirtschaft berufen. Damit verbunden ist auch die Mitgliedschaft von Harz Guss Zorge. Senatorin bzw. Senator kann werden, wer sich zu den Senatszielen (siehe „Hätten Sie’s gewusst?“) bekennt, diese Ziele durch Mitgliedschaft fördert und als selbstständiger Unternehmer, Geschäftsführer, Vorstandsmitglied oder Führungskraft von Unternehmen, Verbänden und Institutionen, als Wissenschaftler oder in einem beratenden Beruf tätig ist. Der Senat versucht, durch Dialog, Information und Beratung von Entscheidungsträgern aus Politik, Administration, Wirtschaft, Kultur und Medien gesellschaftliche Im- pulse zu geben. Dazu zählen zum Beispiel Impulse zur Gesundheitspolitik (Ansätze für ein zukunfts- sicheres Gesundheitssystem), zur Energiewende (Änderung des Abrechnungssystems zur Gewinnung großer Netzpotenziale) oder auch zu Finanzmarkt und Eurokrise. Orte der Begegnung sind Veranstaltungen wie Senats-Convente, Senatsgespräche in Berlin und Regionalveranstaltungen. So fand im September beispielsweise der Bildungsgipfel in Hamburg statt („Fachkräftemangel und Lösungen“). Und bei einem WirtschaftsConvent im Hause der Robert Bosch GmbH in Stuttgart-Gerlingen war das Thema „Afrika auf der Überholspur – Entwicklung des Marktes und Chancen für deutsche Unternehmen“. Der Senat der Wirtschaft nimmt für sich in Anspruch, keinen Lobbyismus zu betreiben. Bekannte Ehrensenatoren des Senates sind Hans-Dietrich Genscher, Günter Verheugen und Klaus Töpfer; aktiver Ratgeber ist der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog. mh Hätten Sie’s gewusst? Senat der Wirtschaft Der Senat der Wirtschaft ist die deutsche Sektion des Global Economic Network (GEN). Als eingetragener Verein versteht sich der Senat als weltanschaulich und parteipolitisch unabhängig. Er verfolgt mehrere Ziele, so z. B. die Förderung des Wirtschaftsstandortes Deutschland im Interesse des Gemeinwohls sowie die Förderung einer an Prinzipien der Humanität und Nachhaltigkeit orientierten ökosozialen Marktwirtschaft auf nationaler und internationaler Ebene. Wichtiges Ziel ist weiterhin die Förderung von Ethik, sozialer Unternehmerverantwortung sowie unternehmerischer Regelkonformität in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, ferner die Förderung der positiven Imagebildung von Mitgliedern der Regierungen, der Parlamente und von öffentlichen Diensten sowie von Unternehmern und Führungskräften der Wirtschaft in der Öffentlichkeit. Die Förderung von gemeinnützigen und sozialen Projekten ist ein weiteres Ziel. Die Zielsetzung des Senates deckt sich somit in hervorragender Weise mit den Leitlinien und der Unternehmensphilosophie von Harz Guss Zorge. glück auf · 3/2014 ............. 2 Foto: gettyimages EuroGold. Robert Harting wurde bei der EM 2014 in Zürich (Schweiz) erneut Europameister im Diskuswerfen. Sein Vorsprung auf den EM -Zweiten betrug zwar fast beruhigende eineinhalb Meter – dennoch war es einer der schwersten Wettkämpfe seiner Karriere, wie er hinterher betonte. Dies lag weniger an den schlechten Wetterbedingungen, denen alle ausgesetzt waren. Kontraproduktive Faktoren waren vielmehr ein Trainerwechsel, die Endphase seines Studiums (Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation) und das Engagement für die Sportlotterie, die ihm die Konzentration auf den Wettkampf im Vorfeld erschwert hatten. Hinzu kam, dass er beim Aufwärmen ausgerutscht war und sich den Handwurzelknochen verstaucht hatte. Robert Harting weiß, weshalb er sich dennoch gegen die Konkurrenz durchsetzen konnte: „Für mich persönlich war das heute eine große Kopfleistung.“ Welche Rolle der mentale Faktor im Spitzensport spielt, können glückauf-Leser in seiner glückauf-Kolumne (diesmal: Seite 14) mitverfolgen. Denn dort hat er schon eindrücklich geschildert, weshalb er im Sport bewusst Risiken eingeht, wie er Fehler nutzt oder weshalb der Rückhalt in der Familie so wichtig ist. Mentale Stärke wird er jetzt übrigens brauchen. Denn nach einem Riss des vorderen Kreuzbandes und des Innenbandes im linken Knie muss Robert Harting längere Zeit mit dem Training aussetzen. glückauf wünscht ihm eine schnelle und gründliche Genesung. pkm GMH Gruppe leitartikel Garantiert auf neuestem Stand Über Weiterbildung und Karriere in der GMH Gruppe W as macht eigentlich Unternehmen der klassischen Industrie in Deutschland erfolgreich? Wieso können sie sich in Zeiten der Digitalisierung, Globalisierung und Beschleunigung behaupten? Warum steht die schwerindustrielle Produktion nicht als Zeugnis vergangener Zeiten stillgelegt im Industriemuseum, sondern höchst lebendig zum Beispiel in Georgsmarienhütte, Gröditz, Mülheim sowie an allen anderen Standorten unserer Gruppe? Es ist die über lange Jahre aufgehäufte Erfahrung in der innovativen Produktentwicklung und der Produktion; es ist die Nähe zum Kunden, das klare Bekenntnis zu Verlässlichkeit, Qualität und Erneuerung. Dafür sind die Ausbildung, die Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Herausforderungen und die Einsatzbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das A und O. Das Weiterbildungsangebot unserer Unternehmensgruppe und die Bereitschaft zur Weiterbildung haben in den letzten Jahren zugenommen. Das ist gut so. Ob nach der Ausbildung, der Einarbeitung oder dem Arbeitsbeginn nach dem Studium, nichts verfällt schneller als das einmal Erlernte. Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Herausforderungen setzt voraus, dass der Erfahrungszugewinn regelmäßig durch inner- wie außerbetriebliche Weiterbildung ergänzt wird. Es geht aber nicht nur darum, dass das Unternehmen gut qualifizierte Leute hat, es geht auch um ein Karriereangebot des Unternehmens. Karriere bedeutet für uns die berufliche „Fahrstraße“, der berufliche Lebensweg eines Mitarbeiters. Ein Karriereweg geht nicht immer nur nach oben – er kann auch seitlich abzweigen oder einen Sprung auf einen parallel laufenden Weg bedeuten. Wir rechnen damit, dass Karrierewege in unserer Gruppe deutlich vielfältiger werden als bisher. Eine Stelle ein Leben lang – das wird es zukünftig kaum noch geben. Zu schnell entwickeln sich Aufgaben und deren Umfelder weiter. Kurzschulung in einer Lerninsel bei der GMHütte K u r z n ews Tonne GMHütte · Die „Gute Tonne“ hat zum Ziel, jede Tonne Stahl, die das Werk verlässt, in jeder Hinsicht optimal zu produzieren und auszuliefern. Bei der Gute-TonneVeranstaltung „Qualität ist immer im Spiel!“ hat man jetzt alle Beteiligten über den aktuellen Stand des Projektes informiert – und wie man die „Gute Tonne“ noch besser machen kann. >>> B ericht auf Seite 18 Foto: vl Werksfoto Wie sieht unser Arbeitsumfeld morgen aus? Welche Anforderungen kommen auf uns zu und welche Qualifikationen brauche ich? Wenn es um die berufliche Weiterentwicklung und den Kompetenzzuwachs von Mitarbeitern geht, sind gerade die Führungskräfte unserer Gruppe gefragt – und zwar auf jeder Ebene. In Mitarbeitergesprächen können Erwartungen und bisherige Kompetenzen abgeglichen und Entwicklungsmaßnahmen abgestimmt werden. In der GMH Gruppe sind Anpassungsqualifizierungen an neue technische Anforderungen oder Erhaltungsqualifizierungen (das Alte nochmal auffrischen) an der Tagesordnung. Aber auch Aufstiegsqualifizierungen (z. B. Meisterkurse) werden durchgeführt. Für Hochschulabsolventen bzw. Fachkräfte mit Zusatzqualifikation haben wir unser Nachwuchskräfteprogramm, in dem es um überfachliche Kompetenzen geht. Darüber hinaus bietet das Bildungsprogramm der BGG Berufsbildungsgesellschaft mbH ein weitreichendes Programm Harald Schartau Spezialprofil Großmotoren Robo-Tec Schmiedelabor Mannstaedt · Eine aufwendige Schweißkonstruktion für einen Anhängebock wurde durch ein warmgewalztes Spezialprofil von Mannstaedt ersetzt. Für den Kunden, die GKN Walterscheid, ergaben sich daraus konkret berechenbare Vorteile: bessere mechanische Eigenschaften, Zeitersparnis bei der Produktion und eine höhere Prozesssicherheit. Schmiedag/WSW · Das VDMA Lenkungsgremium (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) tagte im Schwarzwald. Auf der Agenda standen viele Fragen zur Zukunft des Großmotorenmarktes. Quintessenz der Tagung: Die Zulieferindustrie muss sich vor allem der Forderung „Weniger Verbrauch bei weniger CO 2und NOX-Ausstoß und geringere Kosten“ stellen. GMHütte · Bereits zum vierten Mal lud die GMH ütte gemeinsam mit KME Germany und Stadtwerke Osnabrück zum Robo-Tec-Wettbewerb in die Ausbildungswerkstatt ein. Rund 80 Schülerinnen und Schüler folgten der Einladung, um ihre Roboter – eine Mischung aus Legobaukasten und Steuerungstechnik – für die geforderten Aufgaben zu programmieren. Schmiedag · Das „Mobile Schmiedelabor“ des Schmiede- und Ideenkünstlers Andreas Rimkus wurde eingesetzt, um bei einem Schulhofprojekt Jugendliche für das Metallhandwerk zu interessieren. Schmiedag-Azubis standen bei der Aktion den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort. >>> B ericht auf Seite 19 >>> B ericht auf Seite 21 >>> B ericht auf Seite 20 Klartext BTBED · Der Anfang der 90er Jahre angeschaffte Dampfkessel – mit seiner Hilfe wurden damals in zwei Hallen auf bis zu zehn Hämmern Freiformschmiedestücke erzeugt – hat den Standort gewechselt: Er wurde durch das Dach aus dem alten Gebäude gehievt und mit viel Geschick in die neue Halle gerollt. Mannstaedt · In drei Workshops befassten sich Geschäftsführung und Führungsebene von Technik und Vertrieb mit der zukünftigen Ausrichtung des Unternehmens. Ergebnis war eine abgestimmte Marktstrategie, daraus abgeleitete Investitionen und über 70 Optimierungsprojekte, die nach und nach abgearbeitet werden sollen. Ausschlaggebend für das fruchtbare Ergebnis war, dass untereinander Klartext gesprochen wurde. >>> B ericht auf Seite 18 >>> B ericht auf Seite 19 Dampfkessel zum Kompetenzaufbau und zur persönlichen Entwicklung. Hier nutzen wir inzwischen einen Mix aus verschiedenen Bildungsformaten: Neben den klassischen Präsenzseminaren gibt es auch E-Learning und Blended-Learning-Seminare (Seminare, die E-Learning und Präsenz kombinieren), die ihnen mehr zeitliche und räumliche Flexibilität beim Lernen lassen und für mehr Nachhaltigkeit des Gelernten sorgen. Zudem arbeiten wir im Bereich Sprachen mit Berlitz und im Bereich der technischen Seminare mit dem Haus der Technik zusammen. Es lohnt sich, einen Blick in unser Bildungsprogramm zu werfen, das sich auch im Portal unter dem Button „Weiterbildung“ findet. Auch unsere Führungskräfte sollten ihre Kenntnisse regelmäßig erweitern und auffrischen: Im Jahr 2015 wollen wir mit der Managementausbildung 1 starten, ein Programm für Führungskräfte, die neu in der Führungsrolle sind. Mit der Managementausbildung 2 werden Führungskräfte der ersten Ebene unterhalb der Geschäftsführer der Gruppenunternehmen mit speziell auf diese Gruppe zugeschnittenen Managementthemen angesprochen. Doch die berufliche Erfahrung entwickelt sich vor allem durch „learning on the job“. Daher muss für die Zukunft das Ziel sein, die Weiterbildung noch näher an die Arbeitsprozesse zu bringen. So gehören auch Unterweisungen, Fachgespräche, Reflektion von Arbeitsergebnissen und Arbeitsprozessen und zukünftig auch E-Learning zu Maßnahmen, die vor Ort genutzt werden können, zur arbeitsplatznahen Weiterbildung. Dafür lohnt sich die Einrichtung von sogenannten „Lerninseln“, geeigneten Lernräumlichkeiten vor Ort. Aber auch die Übernahme von Stellvertreterrollen, Projektaufgaben sowie Jobrotation oder Hospitationen sind praxisorientierte Bildungsmaßnahmen. Speziell für Führungskräfte eignet sich als arbeitsplatznahe Weiterbildung das Coaching oder die kollegiale Beratung, um das eigene Handeln auf den Prüfstand zu stellen oder für konkret anstehende Führungsfragestellungen Lösungen zu erarbeiten. Wir sichern Ihnen zu, dass Ihre Qualifikation auf dem neuesten Stand bleibt. Aber wir erwarten zukünftig auch Aufgeschlossenheit für kontinuierliche Weiterentwicklung und freuen uns über Anregungen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu den als notwendig erachteten Weiterbildungsthemen. Nur so kann unser Bildungsprogramm praxisorientiert und nutzernah sein. Wenn es heute noch so ist, dass der eine oder die andere sich unwohl fühlt, wenn eine Weiterbildung ansteht, so sollte es zukünftig so sein, das sich jeder und jede unwohl fühlt, wenn keine Weiterbildung ansteht. Rollenspiele Simulation Schmiedag · Der Verband Deutsche Massivumformung produziert Lehr- und Infovideos zur Massivumformung, um vor allem Jugendlichen verschiedene Ausbildungsberufe der Branche näherzubringen. Bei zwei Filmen übernahmen zwei Schmiedag-Azubis die Hauptrolle: der angehende Werkzeugmechaniker Dennis Schulz und der angehende Mechatroniker Michél Hollop. Mannstaedt/Schmiedag · Bei einer Konferenz über die numerische Simulation von Umformprozessen waren Mitarbeiter aus der GMH Gruppe als Referenten vertreten: Die Schmiedag referierte über die optimale Kombination von CAD und Finite-ElementeProgrammen beim Reckwalzen und Mannstaedt aus Troisdorf über Prozessverbesserungen beim Warmwalzen durch die Nutzung der Finite-Elemente-Technik. >>> B ericht auf Seite 20 >>> B ericht auf Seite 21 glück auf · 3/2014 ............. 3 >>> B ericht auf Seite 22 Brandschutz Schmiedag/WSW · Brandschutzexperten wissen: Nur eine gezielte Vorbeugung, die auch die Belegschaft mit einbezieht, hilft, Brände zu verhindern. Sicherheitsfachkraft Detlef Beier schildert im glückauf-Interview, worauf es vor allem ankommt. >>> B ericht auf Seite 23 Auditierung Schmiedag/WSW · Bei einem zehntägigen Audit wurden Umwelt- und EnergiemanagementSystem beider Unternehmen GMH Gruppe Heimspiel für Bundesminister HGZ · Sigmar Gabriel in Zorge: Politik im Dialog mit dem Harzer Mittelstand. WSW · „And the winner is …“: Schmiede hofft auf E nde Juli besuchte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel im Rahmen seiner Sommerreise die Harz Guss Zorge (HGZ ). Für den stellvertretenden Bundeskanzler und SPD -Parteivorsitzenden war es ein „Heimspiel“, schließlich wohnt er im nahegelegenen Goslar, seiner Geburtsstadt. Nicht nur Carsten Weißelberg (Technischer Geschäftsführer), sondern auch Wolfgang Schmidt und Harald Schartau von der GMH Holding begrüßten den Minister. Danach erläuterte Carsten Weißelberg Produkte, Produktionsverfahren, Absatzmärkte und strategische Positionierung des Unternehmens. Hätten Sie’s gewusst? Das EEG Das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) regelt die bevorzugte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen ins Stromnetz und garantiert dessen Erzeugern feste Einspeisevergütungen. Zur Finanzierung wird eine Umlage erhoben, die von den Stromverbrauchern zu bezahlen ist (zuletzt 6,24 Cent pro kWh). Für stromintensive Unternehmen aus der Schwerindustrie können dadurch schnell Millionenbeträge zusammenkommen – und die internationale Wettbewerbsfähigkeit gefährden. Mit Zuversicht in die letzte Runde „Großen Preis des Mittelstands 2014“. D Im Fokus: Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel im Gespräch mit HGZ-Geschäftsführer Carsten Weißelberg (links) und Harald Schartau, dem Arbeitsdirektor und Mitglied der Werksfoto Geschäftsführung der GMH Holding (rechts). Anschließend beim Gedankenaustausch diskutierte man vor allem standort- und umweltpolitische Fragen sowie die aktuelle Energiepolitik – insbesondere das EEG . 2012 und 2013 war HGZ von der EEG -Umlage befreit. 2014 entfällt diese Befreiung – mit gravierenden Folgen. „Derzeit wird durch die EEG Umlage das Jahresergebnis um 27 Prozent aufgezehrt“, stellte Weißelberg klar, was in der Konsequenz die Investitionsmöglichkeiten erheblich einschränke. „HGZ hat in den vergangenen Jahren intensiv daran gearbeitet, die Prozess- und Energieeffizienz zu verbessern“ – und werde dafür jetzt bestraft. „Das Gesetz generiert aus meiner Sicht Fehlanreize“, so die Quintessenz, die Carsten Weißelberg aus dem EEG zieht: „Belohnt wird, wer viel Energie verbraucht. Maßnahmen zur Optimierung der Energieeffizienz wirken sich hingegen nachteilig auf die Erreichbarkeit der geforderten Kriterien für eine Teilbefreiung aus.“ Der Bundeswirtschaftsminister zeigte sich bei seinem einstündigen Besuch beeindruckt von der Leistungsfähigkeit und Entwicklung der Gießerei – auch wenn der Werksrundgang wegen der angeregten Diskussion und Termindruck leider entfallen musste. mh ie Wildauer Schmiedewerke (WSW) haben die „vorletzte Etappe“ zum Gewinn des bundesweit ausgeschriebenen 20. Wettbewerbs um den „Großen Preis des Mittelstands 2014“ erfolgreich bestanden. Das Unternehmen steht damit zusammen mit 62 weiteren Unternehmen der Region BerlinBrandenburg auf der „Juryliste“. Ausgeschrieben wurde der Preis von der Oskar-Patzelt-Stiftung (weitere Infos siehe Kasten). Um diese „letzte Runde“ zu erreichen, haben WSW und fast 400 weitere mittelständische Unternehmen aus der Region ein strenges Auswahlverfahren über sich ergehen lassen müssen. Auf fünf Wettbewerbsfeldern musste man kräftig punkten, um die Jury davon zu überzeugen, für die Teilnahme an der Finalrunde geeignet zu sein: die Gesamtentwicklung des „Wer hier nominiert wurde, hat allein durch diese Auswahl bereits eine Auszeichnung 1. Güte erfahren. “ B arbara S tamm , Präsidentin des Bayerischen Landtages Unternehmens, die Schaffung bzw. Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, Modernisierung und Innovation, das Engagement in der Region sowie die Bereiche Service, Kundennähe und Marketing. Jetzt gilt es abzuwarten. Alle Verantwortlichen in Wildau hoffen natürlich, dass es dann tatsächlich bei der großen Gala am 6. September in Dresden heißen wird: „Wir bitten jetzt die Wildauer Schmiedewerke nach vorn …“ Martina Wülfrath Oskar-Patzelt-Stiftung Die Stiftung existiert seit 1998. Namensgeber ist Oskar Patzelt (*1919), ehemaliger Chefarzt für Innere Medizin im Kreiskrankenhaus Wurzen. Die Nichtregierungs- bzw. Non-Profit-Organisation lobt jährlich den Wirtschaftspreis „Großer Preis des Mittelstandes“ aus. Für dieses Engagement erhielt sie 2008 den Bundesverdienstorden. 2014 waren anfangs 4.555 Unternehmen und Institutionen nominiert. Aktuelle Ergebnisse finden Sie unter: www.mittelstandspreis.com. GMHütte Meilenstein. Foto: Felix Treppschuh glück auf · 3/2014 ............. 4 Für das Stahlwerk der GMHütte war der 15. Juli 2014 ein ganz besonderer Tag, denn es gab einen „runden Geburtstag“ zu feiern: Der E-Ofen wurde zwanzig Jahre alt. Viele Stahlwerker, Instandhalter und „Ofenfans“ suchten an diesem Tag bei laufender Produktion einen extra für diesen Anlass eingerichteten Treffpunkt im Betrieb auf. Dort konnte man sich am bereitgestellten „Schichtfrühstück“ stärken. Natürlich erzählte man sich so einige Anekdoten aus der aufregenden Zeit um 1994, als aus dem Hüttenwerk Klöckner das Elektrostahlwerk GMH ütte wurde. Mit viel Fleiß, Schweiß, Engagement und immer wieder neuen innovativen Ideen wurde damals der erste Gleichstrom-Elektrolichtbogenofen Europas, das Herzstück des Stahlwerks, zum Laufen gebracht. In seinen 20 Produktionsjahren wurde er stetig optimiert. So erhöhte man zum Beispiel das mittlere Abstichgewicht schrittweise von anfangs 125 auf heute 142 Tonnen, beschäftigte sich kontinuierlich mit den immer aktuellen Themen Arbeitssicherheit, Qualität, Produktivität, Ressourcenmanagement, Umweltschutz. Dadurch präsentiert sich der E-Ofen auch heute noch nach wie vor als hochmodernes Aggregat und gehört noch lange nicht zum „alten Eisen“. Bis heute wurden mit dem „Jubilar“ mehr als 113.000 Schmelzen (über 14.700.000 t flüssiger Rohstahl) produziert. Immer noch und immer wieder gibt es neue Ideen und Projekte, um ihn noch günstiger und effektiver betreiben zu können. Es bleibt also weiterhin spannend. Ludger Schlinge GMH Gruppe hier spricht der gesellschafter Nur mitmachen und spenden hilft Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GMH Gruppe, liebe Leserinnen und Leser, Foto: Paul Ripke in den letzten Wochen haben sich viele Menschen weltweit „nass“ gemacht und damit an der „ALS Ice Bucket Challenge“ teilgenommen. Sie haben sich vor laufender Kamera einen Kübel mit Eiswasser über den Kopf gegossen, sich geschüttelt und dann drei weitere Personen namentlich benannt, die es ihnen in 24 Stunden gleichtun sollen. Erfolgt das nicht, sind diese Nominierten dazu verpflichtet, mindestens 100 Euro an eine ALS-Organisation zu spenden. Zugegeben, eine sehr lustige und ungewöhnliche Aktion, die in den sozialen Netzwerken eine ungeheure Dynamik auslöste. Was vor rund sechs Wochen (vom Erscheinungstermin der glückauf 3/2014 an rückgerech- erfolgreich nach DIN EN ISO 14001 / 50001 zertifiziert (in Wildau zusätzlich nach DIN EN ISO 9001 ). Dabei gab es weder Hauptnoch Nebenabweichungen. >>> B ericht auf Seite 23 Anwendertag GMH Systems · Softwarehersteller IDAP und GMH Systems haben ein Treffen organisiert, das sich mit den Möglichkeiten des MES (Manufacturing Execution System) befasste. Teilnehmer waren Mitarbeiter aus 15 Unternehmen der GMH Gruppe und externen Unternehmen. >>> B ericht auf Seite 24 E-Learning BGG · E-Learning bietet die Chance, Wissens- und Lernprozesse noch kundenfreundlicher und effizienter zu gestalten. Auch die Berufsbildungsgesellschaft nutzt diese Chance. Jetzt hat sie ihr Angebot um die Web Based Trainings erweitert. >>> B ericht auf Seite 24 Meisterbrief Bous · Mark Sütterling, Jan Diakovo und Dominik Grande konnten Ende Juli endlich den begehrten net) in Amerika begann, funktioniert heute als eine weltweite Kampagne, um auf die ALS – die Amyotrophe Lateralsklerose – aufmerksam zu machen. Auch ich habe mitgemacht und mich mit Eiswasser übergossen. „Warum das?“, fragen Sie sich jetzt vielleicht. „Warum haben Sie nicht nur gespendet?“ Die Ice Bucket Challenge ist über Facebook angestoßen und die jeweiligen Videos sind bei YouTube quasi als Fun-Bilder eingestellt worden. Der Spaß lockte Tausende Mitmacher an, die sofort verstanden haben, den Spaß zu teilen und damit gleichzeitig eine sehr schwere Krankheit in den Fokus des Interesses zu holen. Meisterbrief entgegennehmen. Zweieinhalb Jahre lang hatten sie dafür fast Tag für Tag geschuftet. Dabei mussten sie allein schon für die Unterrichtszeit wöchentlich knapp zehn Stunden ihrer Freizeit investieren. >>> B ericht auf Seite 24 Zertifizierung Stahl Judenburg · Nicht nur die Auditierung des Umwelt- und Sicherheitsmanagement-Systems wurde erfolgreich gemäß ISO 14001:2004 bzw. BS OHSAS 18001:2007 absolviert. Erstmals hat das Unternehmen auch seine induktive Wärmebehandlung gemäß „Transportation and Power Generation Accreditation Program“ (inklusive der zugehörigen Prüfverfahren) zertifiziert. Was für eine Krankheit ist ALS ? Die Amyotrophe Lateralsklerose ist eine fortschreitende, degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems, die zur Lähmung aller Extremitäten und zum Verlust der Schluck- und Sprechfunktion führt. Die inneren Organe und die intellektuellen Fähigkeiten bleiben erhalten, sodass der ALS -Erkrankte ein motorisches Eingeschlossensein erfährt – bei vollem Bewusstsein. Am Ende des Krankheitsverlaufs müssen die Betroffenen beatmet werden. Die Krankheit gehört zu den seltenen Krankheiten. In Deutschland leben rund 8.000 ALS -Erkrankte, jedes Jahr erkranken 2.000 weitere Menschen, ungefähr genauso viele versterben im gleichen Zeitraum. Die Lebenserwartung nach Ausbruch der Krankheit beträgt in der Regel zwei bis fünf Jahre. Für den Betroffenen und seine Familie eine Zeit allerhöchster Anspannung und Herausforderung. Weltweit wird geforscht, um die ALS erfolgreich zu behandeln. Doch bisher konnte keine wirksame medizinische Maßnahme entwickelt werden, die den Krankheitsverlauf mildert oder gar aufhält. Die ALS -Patienten brauchen rund um die Uhr viele Fachkräfte, die sie pflegen, medizinisch versorgen und sie und die Angehörigen psychosozial betreuen. Diese große Leistungsanforderung ist in dem in Deutschland derzeit gültigen Versicherungs- und Sozialsystem nur mit rund 30 Prozent abgedeckt. Hier wird also dringend viel Geld benötigt, das den ALS -Patienten und ihren Familien zumindest ein wenig der Sorgen nimmt. Mittlerweile sind bei der ALS -Ambulanz in der Berliner Charité durch die Ice Bucket Challenge rund 1.480.073 Euro von etwa 36.000 Spenderinnnen und Spendern eingegangen (Stand: 16. September 2014). Die Besucher der Homepage www.als-hilfe.org haben sich von rund 50 am Tag auf 100.000 erhöht. Die Ice Bucket Challenge zeigt also Wirkung und wird in den Online-Netzwerken auf ewig abrufbar sein. Genau das ist das Ziel. Mitmachen hilft also – mitmachen und spenden hilft noch mehr. Ihr Sicherheit Feedback Massenstart GMHütte · Die Hütte hat einen neuen Sicherheitsbeauftragten: Benedict Rahe. Er will – wie er im glückaufInterview betont – vor allem auf seine Kollegen zugehen und auf Sicherheitsaspekte hinweisen, obwohl er weiß: „Es braucht schon Mut, ältere Kollegen anzusprechen.“ ETE · In vielen Unternehmen verbreiten sie Angst und Schrecken: Kundenaudits. Anders bei der Energietechnik Essen. Das Unternehmen freut sich auf die Ergebnisse, wie Inka Strothmann (Qualitätsmanagement / Umwelt- und Energiemanagement) im glückaufInterview glaubhaft erläutert – weil sich daraus Hinweise ergeben, wie man noch besser werden kann. Bous · Der Dillinger Firmenlauf ist ein Lauf der Superlative: Über 15.000 Läufer waren in der Hüttenstadt Dillingen am Start. Er fand in diesem Jahr zum 10. Mal statt. Das Stahlwerk Bous ging zum 8. Mal seit 2007 auf die 5.000 m lange Strecke – diesmal mit 18 Läuferinnen und Läufern. >>> B ericht auf Seite 25 Audit WH · Bei einem Audit standen in der Gießerei die Normkonformität mit der TS16949 – einer automotiven Erweiterung der ISO9001 – und der ISO14001 auf dem Prüfstand. Hatten die Auditoren 2013 noch sieben Punkte zu bemängeln, gab es jetzt nur jeweils zwei kleinen Nebenabweichungen, die zudem leicht zu bereinigen sind. >>> B ericht auf Seite 25 >>> B ericht auf Seite 26 Höhenrausch Harz Guss Zorge · Freizeitsport der Superlative: Ein Mitarbeiter der Gießerei absolvierte den SalomonZugspitz-Ultratrail – einen rund 35,6 km langen Lauf rund um die Zugspitze. Er musste dabei einen Höhenunterschied von 1.892 m überwinden. >>> B ericht auf Seite 25 Sponsoring >>> B ericht auf Seite 27 Businesslauf Stahl Judenburg · Auch eine 10er-Staffel der Stahl Judenburg nahm an dem 13. Businesslauf in Bruck an der Mur teil. Insgesamt 2.500 Läuferinnen und Läufer gingen auf den 4,5 km langen Rundkurs, der von Tausenden von Zuschauern gesäumt war. >>> B ericht auf Seite 28 >>> B ericht auf Seite 27 Zeitfresser Stahl Judenburg · Schüler der HTL Höheren Technischen Bundeslehranstalt in Zeltweg benötigten für ihre Abschlussprojekte eine Reihe von Materialien, die sie selbst nicht hätten finanzieren können. Das Stahlwerk aus Judenburg half aus – und ermöglichte dadurch unter anderem den Bau einer Blecheinrollmaschine. MWL Brasil · Unter der Leitung von Eliane Rosa da Silva nimmt die MWL derzeit ihren Fertigungsprozess unter die Lupe. Allein schon die Neuorganisation von Werkzeugen und Schablonen und die Vereinheitlichung der Schrauben konnten etwa zwei komplette Schichten Stillstandszeit ersparen. >>> B ericht auf Seite 25 >>> B ericht auf Seite 26 glück auf · 3/2014 ............. 5 Schalke Rennstrecke BVV · Zwei Dreier-Staffeln des Bochumer Vereins gingen auf Schalke beim Runnerspoint-Firmen-Staffellauf auf die 3 x 5 km lange Strecke. Mit von der Laufpartie waren auch IG-Metall-Mitglied Bernd Lauenroth, Aufsichtsratsmitglied der GMH Holding. Stahl Judenburg · Rennstrecken werden immer häufiger zu „Laufstrecken auf Zeit“ umfunktioniert. So wurde kürzlich auf dem RedBull-Ring ein 4,3 km langer Businesslauf ausgetragen. Auch zwölf Kolleginnen und Kollegen der Stahl Judenburg nahmen an dem ungewöhnlichen Event teil. >>> B ericht auf Seite 27 >>> B ericht auf Seite 28 Foto: © panthermedia.net/Rupert Trischberger schwerpunkt ne t z wer k e Sind Sie ein Spiderman ? Auch wer nicht am „großen Rad“ dreht, kann Netzwerke knüpfen. Q uizfrage! Zwei Rechtsanwälte eröffnen in Großestadt eine Kanzlei: Herr Immerda und Herr Immerfort. Herr Immerda ist in Großestadt aufgewachsen, hat beste Kontakte zu seinen ehemaligen Klassenkameraden, pflegt intensive Kontakte (Sport, Berufsorganisationen, Kultur etc.) und ist bestens mit Studienfreunden und Kollegen über soziale Netzwerke verbunden. Herr Immerfort dagegen ist ein unbeschriebenes Blatt, weil erst kürzlich zugezogen: Wer hat wohl nach einem Vierteljahr die meisten Klienten? Gut – wenn Herr Immerda ein stadtbekannter Vollpfosten und Unsympath wäre, hätte vielleicht Herr Immerfort die Nase vorn. Doch es leuchtet ein: Der Mann mit den besseren Kontakten, mit dem besseren Netzwerk, mit den richtigen Beziehungen hat weitaus größere Chancen, an Klienten zu kommen. Aus einfachen Gründen: Viele treffen ihn regelmäßig, kennen ihn, wissen, was er beruflich macht (und was er anbietet), tauschen sich mit ihm aus. Das schafft Nähe und Vertrauen. Und natürlich auch: weil man sich duzt. Weil Herr Immerda tödlich beleidigt wäre, wenn man Herrn Immerfort an seiner statt engagierte. Und weil man Herrn Immerda noch einen Gefallen schuldet. Herr Immerda ist quasi am Platz, wenn man ihn braucht. Und er weiß, wie wichtig für ihn dieses Netzwerk ist. Schließlich sucht er die Beziehungen in seinem Bekanntenkreis gezielt danach aus (natürlich nicht alle!). Interessant ist, wer ihm einmal beruflich von Nutzen sein kann (Nutzen = neuer Kunde, neue Kontakte, wirtschaftliche Vorteile oder auch wichtige Informationen, die weiterhelfen). Natürlich muss er dafür etwas tun: Er muss sein Netzwerk aktiv am Laufen halten, Kontakte regelmäßig pflegen, neue knüpfen, für andere Netzwerk-Mitglieder etwas tun (Prinzip: geben und nehmen), Interessantes anzubieten haben, im Gespräch bleiben. Aber Herr Immerfort, sagen Sie, sei der bessere Rechtsanwalt? Na ja, die Zeiten ändern sich. Hier schlägt Kennen Können. Ohne Networking hat man heutzutage eben häufig schlechtere Karten. man regelmäßig auf Menschen trifft, mit denen man (in-)direkt zusammenarbeitet, sich austauscht bzw. austauschen muss: Azubis beispielsweise mit anderen Azubis, den älteren Kollegen im Unternehmen oder auch ihren „Klassenkameraden“ im Berufsbildungszentrum; Angestellte mit ihren Kollegen in der Abteilung, den Kunden des Unternehmens und Lieferanten; Mitarbeiter in der Produktion mit ihren Kollegen, benachbarten Abteilungen oder Mitarbeitern von Fremdfirmen. Zugegeben: Solche Beziehungsgeflechte sind keine „echten Netzwerke“ in unserem Sinn, weil wir Netzwerk und Geflecht Netzwerke sind Zweckbündnisse. Auch wenn beim Netzwerken echte Freundschaften entstehen können: Voraussetzung sind sie nicht, damit Netzwerke funktionieren. Denn die hält etwas anderes zusammen: ein gemeinsames Interesse, ein gemeinsames Ziel, ein gemeinsamer Feind. Ist das Ziel erreicht, können sie sich ohne Weiteres wieder auflösen (wie z.B. Elterninitiativen, politische Seilschaften). Dementsprechend halten Netzwerke ein Berufsleben lang – oder auch nicht. Doch es gibt im Berufsleben auch „netzwerkähnliche“ Strukturen, die ebenfalls von großer Bedeutung sind: Egal, wie unser Arbeitsplatz aussieht, ob wir im Büro oder in der Werkshalle unser Geld verdienen: Auch dort sind wir in Beziehungsgeflechte eingebunden, in denen Foto: © Robert Kneschke - Fotolia.com 146.500 SocialMedia-Posts gab es 2013 vom Münchener Oktoberfest. Um dieser Masse Herr zu werden, installiert die Telekom jedes Jahr jede Menge Knoten: zusätzliche Hot-Spots rund um die Wiesn. Quelle: social-media-universe.de glück auf · 3/2014 ............. 6 60.000 Arbeiterinnen leben in einem durchschnittlichen Bienenstaat. Die Organisation im Bienenstock und die Regelung der Honigsuche funktionieren nur, weil sich die Bienen untereinander regelmäßig austauschen – Quelle: ARD hier mithilfe des Bienentanzes. sie u. a. nicht selbst „geflochten“ haben. Es sind Beziehungsgeflechte, in die man automatisch hineinkommt, wenn man einen Job annimmt. Doch obwohl die meisten Menschen ihre privates Beziehungsgeflecht – die Familie und den „selbst geflochtenen“ Freundes- und Bekanntenkreis – weit über das berufliche stellen: Auch sie generieren Sinn, Sicherheit und Selbstwertgefühl. Dafür sprechen die massiven psychischen Irritationen, die viele Rentnerinnen und Rentner befallen, wenn sie in den Ruhestand entlassen wurden. Auslöser ist unter anderem das Gefühl, aus einem vertrauten Beziehungssystem „hinausgeworfen“, auf sich „zurückgeworfen“ zu sein. Insofern ist es sinnvoll, sich schon vor dem Ruhestand andere Netzwerke zu erschließen, die einen dann auffangen können. Netzwerk am Arbeitsplatz Aber wie steht es nun um „echte Netzwerke“ am Arbeitsplatz? Lohnt es sich dort überhaupt, ein eigenes zu knüpfen? Nicht für jeden Arbeitsplatz und Beruf macht es gleichermaßen Sinn. Wer im Büro arbeitet, hat sicherlich andere Anknüpfungsmöglichkeiten als der Mitarbeiter in der Produktion. Wie auch immer: Networking wäre in beiden Fällen die Kontaktpflege zu Menschen, die für die eigene berufliche Entwicklung, für die Abarbeitung des aktuellen Jobs oder auch für das Unternehmen generell von Vorteil sind bzw. werden könnten. Ein persönliches Netzwerk generiert letzten Endes Ansprechpartner, die dabei helfen können, schnell und unkompliziert anstehende Fragen zu klären, Probleme zu lösen, Alternativen zu entwickeln, Abläufe zu optimieren und vieles mehr. Zur Kommunikation bieten sich neben dem persönlichen Gespräch oder Veranstaltungen auch der Kontakt über Medien wie E-Mail, Blogs, Facebook etc. Wie könnten die Beziehungsknoten Ihres Netzwerkes aussehen? • Wissen Sie eigentlich, was Ihre Kollegen in ihrem unmittelbaren Bereich tun? Suchen Sie das Gespräch. Kantine oder Kaffeepause bieten reichlich Gelegenheit dazu. • Laufen Sie gerne? Dann schließen Sie sich dem Lauftreff Ihres Unternehmens an (oder anderen informellen Mitarbeitertreffs). Sie haben die Chance, regelmäßig Kollegen aus gänzlich anderen Abteilungen zu kontakten. • Sie wissen nicht genau, was Ihre Kollegen tun, denen Sie (in-)direkt zuarbeiten? Initiieren Sie mit Ihrem Chef ein gemeinsames Treffen, um einen Blick über den Tellerrand zu werfen. • Sie wollen mehr über Ihre Arbeit wissen (z.B. Aufträge, Neuerungen, Organisatorisches)? Halten Sie Kontakt mit Ihrem Chef und Ihren Kollegen aus Arbeitssicherheit, Betriebsrat, Weiterbildung. • Wie geht es anderen Unternehmen im Umfeld? Halten Sie Kontakt zu Mitarbeitern von Fremdfirmen (z. B. Lieferanten, Auftragnehmern), die zeitweise mit Ihnen bzw. für Ihr Unternehmen arbeiten. Wenn Sie übers Netzwerken nachdenken – also darüber, welche Kontakte für Sie sinnvoll sein könnten –, fallen Ihnen sicherlich noch weitere Möglichkeiten ein. Also werden Sie aktiv. Kommunizieren Sie! Knüpfen Sie neue Kontakte. Führen Sie Gespräche! Nur Mut: Oft warten nämlich Netzwerke bereits auf Sie – und halten Ihnen eine Stelle im Netz frei. Sie müssen nur noch zugreifen. pkm Schwerpunkt: netzwerke Wie viel Netzwerk kann ich mir leisten? auch privat soziale Netzwerken zu nutzen, ist nicht zu unterschätzen. Nach Infratest-Studien haben sich mittlerweile bis zu 75 Prozent der Bundesbürger beruflich und privat der Welt der digitalen Medien angeschlossen. Bleibt zu wünschen, dass noch Zeit für ein persönliches Ob E-Mail, Smartphone oder Facebook & Co.: Wer in der Geschäftswelt digital kommuniziert, muss weiterhin die in „analogen Zeiten“ entstandenen Regelungen des Handelsrechts beachten. E s ist überall und ruht nie. Wir sind, ob beruflich oder privat, mittlerweile „völlig vernetzt“ – ein Thema, dem sich bereits vor Jahren Udo Jürgens gewohnt humoristisch gewidmet hat (siehe Kasten). An seiner Zustandsbeschreibung hat sich nicht viel geändert – dank E-Mail, SAP , Intranet, Zugriff auf diverse Kunden- und Informationsplattformen oder Facebook, Twitter & Co. Für gehobene Ansprüche gibt es Transformation Insights Network (ThINk) u. a. Nur der 24-Stunden-Tag setzt der neuen Medienwelt Grenzen. Es ist sicher mittlerweile eine individuell erlernbare Kunst, sich darauf einzustellen, wie man mit der Informationsflut umzugehen hat. Die Zeit der alten Briefpost scheint vorbei zu sein. Sie beschränkt sich zunehmend auf amtliche Post, wichtige Verträge und nimmermüde Werbung. Computer und Smartphone bestimmen per E-Mail und Anhang mittlerweile maßgeblich die Gestaltung des Arbeitsalltages. Dies gilt für den Sachbearbeiter und den Leiter gleichermaßen. Da sich leider nicht alle Informationen aus der Betreff-Zeile hinsichtlich ihrer Wichtigkeit erschließen, ist ein Klick unerlässlich, wenn man Genaueres erfahren will. Und schon nehmen die Entscheidungserfordernisse ihren Lauf, denn jeder fragt sich nach der ersten Sichtung: „Was mache ich jetzt mit der Information – gleich bearbeiten oder auf Wiedervorlage legen?“ Der strukturierte Tagesablauf fordert eine hohe Selbstdisziplin, will man nicht in der Informationsflut zwischen „Wichtig“ und „Trash“ ertrinken. Selbstorganisation ist das Gebot der Stunde. Dies ist im eigenen und vor allem Unternehmensinteresse wesentlich, um zu versuchen, Postannahmezeiten und Bearbeitungszeiträume von komplexen Vorgängen ohne permanente Störungen durch neue EMail-Eingänge zu gewährleisten. Sicher ist es von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz unterschiedlich. Aber nach dem Selbstverständnis zwischen Kaufleuten sollten die Regelungen des Handelsrechts (§§ 257 Abs. 2HGB ff.) für die Beantwortung von Schriftverkehr auch für den E-Mail-Verkehr gelten – auch wenn die Erwartungen der Nutzer bzw. von Absender und Empfänger hinsichtlich der Kommunikationsgeschwindigkeit oft auseinandergehen. Zu bedenken ist: Die Zeit, die früher der Postlauf gekostet hat, kann man der Bearbeitungsfrist nicht mehr als Schutz hinzurechnen. Das schnelle Medium impliziert beim Sender immer auch die Erwartung, dass der Empfänger schnell reagiert (wobei der Empfänger oft zum Getriebenen wird). Zugleich droht das Risiko des kaufmännischen Bestätigungsschreibens („Unverzüglichkeits-Regelung“ entsprechend § 362 HGB), die zur Abgabe einer vertragsgemäßen Antwort auffordert. Zu allem Praxistipp Handelsrechtlich relevante E-Mails bzw. SMS o. Ä. sind wie handelsrechtlich relevante Briefe bzw. Faxe zu behandeln. Einziger Unterschied: In Großunternehmen konnte früher auf dem Postweg – genauer: zwischen Eingangsstempel und Vorlage beim adressierten Mitarbeiter – einige Zeit vergehen. Mit E-Mail o. Ä. entfällt dieser „Antwort-Puffer“. Was die Ablage betrifft, um Aufbewahrungsfristen einzuhalten: Man kann zwischen Ausdruck und digitaler Speicherung wählen. treten die Anforderungen der Abgabenordnung mit den steuerlichen AufbewahrungsUdo Jürgens macht sich in seinem Song „Völlig und Nachweisfristen vernetzt“ (aus dem Album: „Einfach ich“, hinzu. Einfach „delete“ Ariola) über die fortschreitende Vernetzung geht nicht. Gefordert selbstironisch lustig: „Ich bin völlig vernetzt ist die Archivierung für und völlig verlor‘n, von Technik umzingelt einen Zeitraum von bis über die Ohr‘n. Bin fernbedient, und zwar sechs Jahren. komplett, und sowas von Internet.“ Bei aller Sicher ist es nicht Ironie ist er sich aber auch im Klaren darüber, anders als bei den tradidass diese Vernetzung ihre (Heim-)Tücken tionellen Medien Brief hat: „Bin völlig vernetzt, die Handys vibrier‘n, und Fax, sofern es zum weil alle mich per SMS bombardier‘n. Drück‘ Ausdruck und zur Ablaich in der Hektik dann irgendwo drauf, geht ge führt. Bei gemischten draußen am Parkplatz mein Kofferraum auf.“ Archiven muss man irgendwie zwischen herkömmlicher Akte und Wort bleibt. Inwieweit allerdings Digitalisierung entscheiden. Die hohe Informationsdichte in der digitalen Welt und den dort abder Arbeitswelt zwingt Unterneh- gelegten Informationen zu trauen men dazu, die Arbeit so anzupas- ist, ist eine andere Frage. An diesen, dass die prozessbefassten Mit- ser scheitert bereits die Politik trotz arbeiter nicht in der permanenten der formalen Funktion der DatenFlut von komplexen oder Teilin- schutzgesetze für die individuellen formationen – direkt gerichtet und kommerziellen Freiheitsrechoder in cc – ertrinken und aus- te. Netzwerke zu betreiben und brennen. Ist der Arbeitsalltag sich in ihnen zu bewegen, erforvorbei, trennen wir uns dert neben dem Genuss der hohen leider zumeist nicht Geschwindigkeit der Kommunikavom Netzwerk. Vie- tion nicht zuletzt auch die Beachle schlüpfen nur in tung aller Spielregeln und sozialen andere Maschen bei Verantwortung in immer kürzerer Facebook, Twitter und Zeit. Dies umso mehr, als das Netz Co. Doch der zusätzli- bekanntermaßen nichts vergisst, che Zwang, neben dem solange die Speicher ausreichen. arbeitsbedingten elektronischen Verkehr em Völlig vernetzt? 32.400.000 Menschen nutzen in Deutschland derzeit digitale soziale Netzwerke. Die Kontaktmöglichkeiten dort sind immens – fragt sich nur, wie man sie sinnvoll erschließt. Die weltweit meisten Nutzer mit 336,2 Millionen – also über zehnmal so viel wie in Deutschland – sitzen in China. Da dort einige populäre Dienste (z. B. Facebook, Twitter) verboten sind, haben sich „ersatzweise“ eigene Netzwerke (z. B. RenRen und Sina Weibo) etabliert. Netze knüpfen, um Integration zu fördern Schwierig, aber nicht unmöglich: Wie sich die Chance erhöht, Menschen mit Beeinträchtigungen in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. A llen internationalen, europäischen und nationalen Bemühungen zum Trotz: Menschen mit Beeinträchtigungen haben es schwer, einen Arbeitsplatz zu finden. Ein Blick auf die Pflichtbeschäftigungsquote in Deutschland und Österreich zeigt: Noch zahlen viele Unternehmen lieber eine Ausgleichsabgabe, anstatt frei werdende Arbeitsplätze nach einer entsprechenden Umgestaltung mit beeinträchtigten Menschen zu besetzen. Doch wie müssen die Verbindungen zwischen Wirtschaft und Sozialorganisationen, die sich um die Integration von Behinderten bemühen, aussehen? Wie müssen die Netzwerke geknüpft sein, um Unternehmen für die Thematik zu sensibilisieren? Die Österreicherin Gisela Kollroß-Schinnerl ging in ihrer Diplomarbeit „Netze knüpfen – Integration fördern“ genau diesen Fragen nach. Ihr Resümee lässt sich sicher auch auf deutsche Verhältnisse übertragen: Die persönlichen Beziehungen zwischen Personalern und Vertretern aus Sozialorganisationen sind wesentlich, um mehr beeinträchtigte Menschen ins Arbeitsleben zu integrieren. Ihr Ratschlag: Netzwerke knüpfen. Quelle: statista Hintergrund: Unternehmen sind oft nicht ausreichend über die Angebote der Sozialorganisationen, die rechtliche Situation, finanzielle Fördermöglichkeiten u. v. a. m. informiert. Häufig fehlen auch die Ideen, welche Stellen im Betrieb mit Menschen mit Beeinträchtigungen besetzt werden könnten. Oft wird diese Option gar nicht diskutiert. Andererseits sind die Verantwortli- Zur Sache Ende 2013 zählte das Statistische Bundesamt rund 7,5 Millionen schwerbehinderte Menschen in Deutschland (rund 260.000 oder 3,6 Prozent mehr als am Jahresende 2011). Dies entspricht 9,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern müssen eine Beschäftigungsquote für Schwerbehinderte erfüllen. Sie liegt derzeit bei 5 Prozent. Wer diese Quote nicht erfüllt, muss eine Ausgleichsabgabe zahlen. Sie liegt – je nachdem, wie weit man von der „Fünf-Prozent-Hürde“ entfernt ist – zwischen 105 und 260 Euro pro unbesetzte Pflichtstelle und Monat. Dieses Geld kommt den Integrationsämtern zugute. Sie investieren es in behindertengerechte Arbeitsplätze, Lohnzuschüsse für Arbeitgeber und einen Ausgleichsfonds für bundesweite Förderprogramme. Mit dem Geld können die Ämter allerdings nur einen Bruchteil ihrer Ausgaben decken. Das Integrationsamt ist das „Amt für die Sicherung der Integration schwerbehinderter Menschen im Arbeitsleben“. Es erhebt und verwendet die Ausgleichsabgabe, achtet auf den Kündigungsschutz ihrer Klientel, organisiert begleitende Hilfen im Arbeitsleben für Menschen mit sogenannten „schweren Behinderungen“ und bietet Schulungen an (z. B. für Betriebs- und Personalräte oder Schwerbehindertenvertretungen). glück auf · 3/2014 ............. 7 aber auch an Veranstaltungen, an denen Wirtschaftsunternehmer anzutreffen sind, teilzunehwichtig, die gesetzliche Pflichtquote men“. Die starke Vernetzung von 5 Prozent zu erfüllen. Noch zwischen Unternehmen bzw. wichtiger aber sind gute Ideen für Personalern untereinander würeine schwerbehindertengerechte de dazu beitragen, dass InforArbeitsplatzgestaltung. mationen und Erfahrungswerte weitergetragen werden. H arald S chartau Corporate Social ResponsibiArbeitsdirektor GMH Gruppe lity (CSR ) wird für viele Unternehmen immer wichtiger. Auch vor diesem Hintergrund könnte chen nicht bereit, sich Infos selbst sich die Autorin vorstellen, dass zu beschaffen – beispielsweise solche Netzwerke an Bedeutung über aufwendige und zeitraubende gewinnen. Schließlich könnte ein Internet-Recherchen. Unternehmen mit dessen Hilfe Um diese Defizite auszuglei- sein soziales Engagement auch in chen, hält Gisela Kollroß-Schinnerl der Öffentlichkeit dokumentieren. persönliche Beziehungen zwischen Wirtschaft und Sozialorganisatiopkm nen für unabdingbar. Im Netzwerk könnte man entsprechende Informations- und Sensibilisierungsarbeit leisten. Deshalb rät sie unter anderem: „Vertreter aus Sozialorganisationen sollten ihre bereits bestehenden Kontakte zur Wirtschaft intensivieren und versuchen, in die Netzwerke der Wirtschaft zu gelanFoto: © panthermedia.net / Anna Leopolder gen, sei dies durch eine Mitgliedschaft, durch Kontakte der Kontakte, durch Vorträge oder durch eine Einladung von Wirtschaftsunternehmern als Experten …“ Zudem Mal wurde 2013 in Berlin der Notruf wäre es ratsam, „häufig Vertreter 110 gewählt – und per Netz schnell aus der Wirtschaft einzuladen, und zielsicher weitergeleitet. „ Für uns in der GMH Gruppe ist es “ 1.296.009 Schwerpunkt: netzwerke Ohne Pflege sind Kontakte nichts wert die meisten fest, dass für das persönliche Wiedersehen leider oft zu wenig Zeit bleibt. Daher wurde vorgeschlagen, das Netzwerk aller Nachwuchskräfte mit einem regelmäßigen Alumni-Treffen zu verankern. Da ließe sich erfahren, wo jetzt jeder arbeitet, was sich verändert hat oder was es Neues aus den Unternehmen gibt. Denn die persönlichen Kontakte und das gemeinsame Erleben unterstützen und erneuern natürlich den Netzwerkgedanken. GMH Gruppe · Wie Nachwuchskräfte Netzwerke bilden – und vor allem auch erhalten können. INT E R V I E W © panthermedia.net / Corinna Hahn Auch das Nachwuchskräfteprogramm der Gruppe (NWK -Programm) fördert die Netzwerkbildung über die Gruppenunternehmen hinweg. Bisher haben an diesem Programm 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit unterschiedlichem beruflichen Hintergrund teilgenommen. Im September 2014 startet die 5. Runde des Programms mit 28 Teilnehmern aus 14 Unternehmen. Doch wie sieht es aktuell aus mit den NWK -Gruppen und den Netzwerken? glückauf sprach mit Kirsten Wengeler, Organisatorin des NWK -Programms der GMH Gruppe, und Ulrike Libal, Personalleiterin der Pleissner Guss (Herzberg): glückauf: Frau Wengeler, Netzwerkbildung ist ein erklärtes Ziel des NWK -Programms der GMH Gruppe. Wie wird sie gefördert? Kirsten Wengeler: Die Teilnehmer lernen sich auf Seminaren des Programms, aber vor allem auch über die interfakultativen und unternehmensübergreifenden Projektgruppen, die gemeinsam über ein Jahr ein Projekt bearbeiten, kennen. Damit geben wir den Anstoß für Kontakte, die auch über das Programm hinaus einen unkomplizierten und informellen Informationsaustausch ermöglichen. Nicht jeder muss das Rad neu erfinden. Und von den Erfahrungen anderer lässt sich profitieren. Aus dem Ideenaustausch mit Kollegen aus anderen Unternehmen können Anregungen und neue Ideen entstehen. 16.100.000.000 Briefsendungen werden jährlich in Deutschland über das Netz der Bundespost versandt. Wie haben sich die NWK Netzwerke bislang entwickelt. Ziehen Nachwuchskräfte noch heute einen Nutzen daraus? Wengeler: Ehemalige Teilnehmer der N W K -Programme haben mir zurückgemeldet, dass zumeist noch ein lockerer Kontakt zu den Mitgliedern aus der eigenen Projektgruppe bzw. zu dem einen oder anderen aus dem Programm besteht. Natürlich liegt das erste NWK -Programm jetzt schon neun Jahre zurück. Dennoch sind Intensität und Nutzung der Kontakte sehr unterschiedlich. Wovon hängen sie ab? Frau Libal, wie sehen Sie das Thema NWK -Programm? Ulrike Libal: Meine Erfahrungen sind sehr positiv. Die Teilnehmer erhalten eine sehr fundierte Möglichkeit zur Zusatzqualifikation durch die angebotenen Seminare wie Zeit- und Projektorganisation, Präsentationstechnik und Konfliktmanagement. Teambildung: „Netzwerkarbeit“ einmal anders. Wengeler: Meist, wie viele Berührungspunkte es in den Arbeits- und Aufgabenfeldern gibt. Der eine nutzt das NWK -Netzwerk immer noch zum Informationsaustausch oder zur informellen Ansprache, für andere ergibt sich heute kein direkter Mehrwert mehr aus den Kontakten. Aber – da stimmen übrigens alle zu – es ist gut zu wissen, dass man Leute kennt, die man „einfach mal so“ anrufen kann und die einem auf dem „kleinen Dienstweg“ weiterhelfen können – und sei es nur in der Vermittlung eines Ansprechpartners. Tipps und Kniffe: Wie Sie Ihr eigenes Netzwerk knüpfen können. zuschätzen – was man umgekehrt selbst auch erwarten darf. Entscheidend ist also, sich vor allem als Persönlichkeit zu profilieren – und nicht als anonymer Posten in der Firma. Für Liebermeister bedeutet das, „die Marke ICH “ zu definieren und souverän zu vertreten. Mit diesem neuen „Sichselbst-bewusst-Sein“ aufzutreten ist anfangs ungewohnt. Ihr eigener Bekanntenkreis bietet dafür ein gutes Übungsterrain. Hier können Sie in vertrauter Umgebung Netzwerkgespräche erproben, ohne durch einen fremden Partner gehemmt zu sein. Ihr Bekannter berichtet von interessanten Freunden? Schon eröffnen sich für Sie neue Verbindungsmöglichkeiten, die Sie bei Bedarf nutzen könnten. Sind Sie sich dessen bewusst, zeigt Ihr Networking schon Wirkung. Viele Nutzer sozialer Netzwerke wie Facebook oder Google+ geben dort ihre schulische Laufbahn an – eine einfache Methode, ehemalige Schulkollegen wiederzufinden und zu kontaktieren. Besonders über ehemalige Studien- oder Berufsschulkollegen können vielversprechende Kontakte im eigenen Berufsfeld entstehen. Ein eigenes Netzwerk kann man nicht nur während der Arbeitszeit Vielen Dank für das Gespräch 1.152 Wie erfolgreich netzwerken? anch einer fühlt sich unwohl bei dem Gedanken, Geschäftsbeziehungen offensiv anzugehen. Viele sind eher zurückhaltend und begnügen sich damit, auf Anfragen zu reagieren und Einzelaufträge sauber abzuarbeiten. In einer Wirtschaft aber, die immer mehr auf persönliche Kontakte setzt, ist diese Haltung kontraproduktiv. Wer sich dem Networking verweigert, nimmt sich die Chance, Folgeaufträge zu akquirieren und neue berufliche Optionen zu eröffnen. Wie wichtig Networking bereits ist, zeigt auch eine Studie des Jobportals monster.de und mehrerer Universitäten. Sie hatten Bewerbern die Frage gestellt, welche Recruiting-Kanäle am ehesten zu einem neuen Job verhelfen. Mit 40 Prozent landete „die Empfehlung eines Bekannten“ bereits auf Platz drei (hinter Internet-Stellenbörsen und Personalberatern). Doch was muss man beim Netzwerken beachten? Als angehender Netzwerker sollten Sie sich bewusst werden, wer Sie sind und wie Sie auftreten. Sich zu verstellen, ist ein Fehler. Für die Managerberaterin Barbara Liebermeister kommt es beim Netzwerken darauf an, die individuelle Persönlichkeit des Gegenübers wert- man vor Ort ist – all das ist notwendig, um die Kontakte lebendig zu halten. Mit den sozialen Medien haben sich da heute ganz neue Möglichkeiten der Kontaktpflege ergeben. Ein NWK ler regte an, eine gemeinsame Kommunikationsplattform für die NWK ler zu schaffen. Darüber hinaus stellen Was tun denn die Nachwuchskräfte, um ihr Netzwerk zu erhalten? Wengeler: Die Netzwerkpflege obliegt natürlich jedem selbst: Ein Anruf, eine Mail, ein Posting auf Facebook, vorbeischauen, wenn Quelle: statista M Werksfoto Gibt es positive Nebeneffekte? Libal: Die gibt es. Die Teilnehmer können zum Beispiel diese Themen mit Personen aus der Unternehmensgruppe vertiefen – mit Personen, die aus einem ähnlich strukturierten Umfeld kommen. Dies stärkt ebenfalls die Vernetzung in der Gruppe. Ich vermute auch einen positiven Einfluss auf die Bindung an die Unternehmensgruppe. knüpfen. Denn Gespräche fruchten besonders, wenn man sich wohlfühlt und das Thema persönlich interessant findet. Dafür bietet die Freizeit ideale Bedingungen. Wehrt man sich nicht dagegen, entstehen Kontakte bei Sportveranstaltungen oder im Theater wie von selbst. Netzwerkkommunikation ist weniger hierarchisch als die übliche Top-down-Kommunikation in Unternehmen. Sie ermöglicht auch Kontakte über Abteilungs- und Hierarchiegrenzen hinweg. 31.400.000 Artikel wurden 2014 über das Netzwerk von Agenturen und Korrespondenten zur Publikation angeboten. glück auf · 3/2014 ............. 8 Pässe wurden im WM-Finale 2014 zwischen Deutschland und Argentinien gespielt – 736 (!) von der deutschen und nur 416 von der argentinischen Mannschaft. Im PassNetzwerk der deutschen Spieler verstrickt, musste sich Argentinien schließlich mit 0:1 geschlagen Quelle: FIFA geben. © thinkstock Für Intel-Projektmanagerin Melanie McBride ist die effektivste Art, eine Beziehung aufzubauen, „das Brot mit der Person zu brechen“. Bei Geschäftsbeziehungen hat das gemeinsame Abendessen also lange noch nicht ausgedient. Wichtig ist, alle Kontakte zu filtern. Ihr Netzwerk sollte niemals so groß werden, dass Sie einzelne Beziehungen nicht angemessen pflegen können. Wer schnell hingeworfene Versprechen wie „Ich schicke dir das mal per Mail“ nicht einhält, verliert an Vertrauen – selbst wenn es nur um das neueste YouTube-Video geht. Netzwerker sollten nach eigenen Zielen entscheiden, welche Kontakte sie besonders pflegen wollen und welche sie vernachlässigen können, meint Barbara Liebermeister. Ein solches Ziel kann sein, sich vor Krisen zu wappnen. Ein gut geknüpftes Netzwerk kann dabei helfen, schnell auf Krisen zu reagieren und sie abzufedern, Personen (die Ihnen vielleicht sogar noch einen Gefallen schulden) zu aktivieren, die weiterhelfen können. Ein offensiver Umgang mit einer Krise ermöglicht es, als geschickter Netzwerker aufzutreten und sogar gestärkt aus ihr hervorzugehen. Netzwerke fußen auf gegenseitiger Zuwendung und Hilfsbereitschaft. Der Grundgedanke „Hilfst du mir, helfe ich dir“ sollte Ihnen stets bewusst sein. Ging Ihnen jemand mit einem Gefallen zur Hand? Dann revanchieren Sie sich! Ansonsten wird der hilfreiche Arm schnell absterben. Seien Sie kreativ bei der Wiedergutmachung. Wenn Sie dem anderen etwa einen fruchtbaren Kontakt vermitteln, überraschen Sie ihn mit neuen Perspektiven. Angesehene Netzwerker bringen strategisch Menschen zusammen und stoßen so Veränderungen oder gar Innovationen an. Je mehr Personen von einer Veränderung profitieren, desto größer ist auch der dauerhafte Nutzen für Sie – den Initiator. Der Soziologe Manuel Castells betitelt die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts als Netzwerkgesellschaft. Sie werden sich darin nach und nach sicherer fühlen. Fangen Sie also im Kleinen an. Gehen Sie weitere Schritte, wenn Sie sich dazu bereit fühlen. Und vergessen Sie nicht: Netzwerken kann Sie in vielerlei Hinsicht bereichern. Niels Hackmann Schwerpunkt: netzwerke Vitamin B hat Geschichte Netzwerke gestern und heute U nter Networking versteht man den Aufbau und die Pflege von persönlichen und vor allen Dingen beruflichen Kontakten – das sogenannte „Vitamin B“. Hierfür organisierten die Menschen schon von jeher Zusammenschlüsse, die sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert haben. So gab es schon im Mittelalter Handelsnetzwerke. Am bekanntesten dabei ist sicherlich die Hanse. Später dann schlossen sich die Menschen zu Verbänden, Vereinen und Clubs zusammen, deren offizielles Ziel zwar nicht die Kontaktpflege und Karriereförderung war und ist, faktisch aber in der Regel schon. Beispiele für solche Zusammenschlüsse sind der Rotary- oder Lions-Club, Sportvereine, Studentenverbindungen etc. Heute findet das Netzwerken zumeist online statt. Zahlreiche Online-Netzwerke, wie Xing, Facebook, studiVZ und Linkedin, aber auch Live-Chats oder das Telefonieren übers Internet ermöglichen es, sich weltweit mit Menschen zu verknüpfen und Kontakte zu pflegen. Die Menschheit ist heute online so vernetzt wie keine andere Generation zuvor. Das Veröffentlichen von privaten Informationen im Internet kann aber auch zu persönlichen Nachteilen führen, wie etwa die Nutzung der Daten für kommerzielle Zwecke bis hin zum Cyber-Mobbing. Ohne Computer und Internet war es sehr viel schwerer, viele Kontakte über eine lange Zeit aufrechtzuerhalten. Die Kontaktpflege war nur über Briefe und das Telefon – Letzteres war seinerzeit noch sehr teuer – oder auf persönlichen Treffen an realen Orten möglich. Heute ist die Kontaktpflege sehr viel einfacher, direkter, orts- und zeitunabhängig und zumeist kostenfrei. In bereits „fertigen“ Netzwerken kann man sich schnell und einfach registrieren, ohne dass – anders als bei Vereinen und Verbänden – der Aufnahmeantrag abgelehnt werden kann. Die Netzwerke sind für jedermann zugänglich und ausschließlich auf die Kontaktpflege ausgerichtet. Auch ein weitestgehend anonymer Austausch ist über die Online-Netzwerke möglich. Der zwischenmenschliche Kontakt tritt in den Hintergrund. Inzwischen versuchen immer mehr der etablierten Netzwerke, den Online-Weg zu gehen und sich damit an die neuen Zeiten anzukoppeln, beispielsweise gibt es seit 2011 den „E-Rotary“-Club. Networking gilt als einer der wichtigsten Faktoren für die Karriere. Oft wird betont, dass „es nicht unbedingt darauf ankommt, was man weiß, sondern wen man kennt“. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung wird mittlerweile rund ein Viertel der neu zu besetzenden Stellen über die Nutzung persönlicher Kontakte vergeben. Networking gilt inzwischen auch als „Skill“ bei der Jobsuche wie beispielsweise auch Teamfähigkeit und Motivation. ikw Die Freimaurer Von Networking sprach man vor etwa 250 Jahren sicherlich noch nicht. Aber der Sinn, der heute dahintersteht, galt auch schon Anfang des 18. Jahrhunderts, als die ersten Freimaurerlogen gegründet wurden. Von diesen Bruderschaften, die als eingetragene Vereine organisiert sind, existieren heute weltweit etwa 45.000 mit rund sechs Millionen Mitgliedern. Die Ursprünge der Freimaurer gehen weit bis ins Mittelalter zurück. Die Handwerker der damaligen Steinmetzzünfte genossen bei den damals zahlreichen Dombauten besondere Privilegien. Nur ihnen waren die Baupläne der Kathedralen im Detail bekannt. Zu den „Bauhütten“ (Logen), in denen die Baubesprechungen stattfanden, hatten nur sie Zugang. Durch besondere Zeichen konnte man erkennen, wer berechtigt war und wer nicht. „Als die Zeit der großen Dombauten im 17. Jahrhundert ausklang, wurden nun merkwürdigerweise die so ausgezeichnet geschützten Organisationen der Bauleute zunehmend von Intellektuellen ‚unterwandert‘ und blieben bestehen. Adlige, Offiziere, Ärzte, Schriftsteller und andere Männer, die keine handwerklichen Berufe ausübten, schlossen sich den Logen an und wurden als sogenannte ‚angenommene‘ Maurer akzeptiert.“ (Aus „Die Logen der Freimaurer“ von Jürgen Holtorf, 1991.) Grundsätze, zu denen sich die ersten Freimauerlogen verpflichtet hatten, gelten noch heute nach weit über 200 Jahren: Toleranz und Achtung gegenüber Andersdenkenden, Religiosität ohne konfessionellen Zwang, anständige Lebensführung. Neben ihren rituellen Versammlungen in ihren sogenannten „Tempeln“ organisieren Freimaurer interne und öffentliche Vortragsabende, Diskussionstreffen, Wohlfahrtsbälle. Oft bestehen enge Verbindungen zu Logen in Partnerschaftsstädten im Ausland. Freimaurer knüpfen und pflegen somit zahlreiche Kontakte zu anderen Menschen. Sie „networken“ seit über 250 Jahren. mk Berühmte Freimaurer waren: Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), Henry Ford (1863-1947), Sir Winston Churchill (1874-1965), Walt Disney (1901-1966), Karlheinz Böhm (19282014) und viele andere mehr. Inter-Netz: Netzwerke können gigantische Mengen Mitglieder, Verbindungen und Kontakte generieren: Wie viele Domains gibt es? ca. 15.602.179 .DE -Domains ca. 112.336.769 .COM -Domains ca. 15.225.688 .NET -Domains ca. 10.402.416 .ORG -Domains ca. 7.440.777 .INFO -Domains © panthermedia.net / Randolf Berold ca. 100.000.000.000.000 Nervenzell-Verbindungen besitzt das menschliche Gehirn. Um zu verstehen, wie diese gewaltige Zahl zustande kommt und was sie bedeutet, muss man einen Blick auf die „Knoten“ des Gehirnnetzwerkes werfen: die Nervenzellen. Das menschliche Gehirn besitzt Schätzungen zufolge etwa 100 Milliarden davon. All diese Zellen sind durch etwa 100 Billionen Synapsen („Leitungen“) miteinander verbunden. Dass es 1.000-mal mehr Verbindungen als Nervenzellen selbst gibt, zeigt: Eine Nervenzelle ist im Schnitt nicht nur mit einer einzigen Zelle (beispielsweise der „Nachbarzelle“), sondern insgesamt mit 1.000 Zellen verbunden. Diese multiple „Verbundenheit“ erzeugt ein wahres Hochleistungsnetz: Der (Denk-)Impuls, der von einer Nervenzelle ausgeht, benötigt nämlich höchstens vier Schritte („Knoten“), um zu einer beliebigen anderen Nervenzelle zu springen – was ungemein schnelle Gedankensprünge (sprich: Denkleistungen) ermöglicht. Quelle: Wikipedia 5 Prozent* ist der Schwellenwert, bei dem innerhalb eines Schwarmes ein Verstärkereffekt einsetzt – und der Schwarm die Richtung ändert. Auch soziale Netzwerke haben eine Richtung (Sinn, Zweck, Ziel, Funktion). Ähnlich wie ein Schwarm bieten sie ihren Mitgliedern Schutz und Halt. Und wenn sie gefährdet sind, ändern auch soziale Netzwerke unwillkürlich über ihr Verhalten Taktik und Richtung. Wie viele Personen nutzen soziale Netzwerke? Etwa 874.000.000 aktive Benutzer zählt Facebook, die sich mindestens 1 x pro Monat anmelden. 727.000.000 sind täglich aktiv. Etwa 500.000.000 Menschen haben einen Account bei Google+ / Google Plus, etwa 135.000.000 davon sind jeden Monat aktiv. Etwa 883.000.000 User haben einen Account bei Twitter, 1.010.000 Accounts kommen jeden Tag neu hinzu! Wie viele E-Mail-Adressen gibt es? Ca. 425.000.000 Accounts bei Googlemail/GMail weltweit, ca. 11.600.000 User bei GMX, ca. 300.000.000 Accounts bei Hotmail/Outlook.com weltweit, ca. 281.000.000 User bei Yahoo!Mail, ca. 14.200.000 User bei WEB.de Wie viele Personen speichern wie viele Fotos/Videos? Etwa 1.000.000.000 Accounts gibt es bei YouTube, 4 Milliarden Videos werden täglich angesehen. Etwa 87.000.000 User hat Flikr, die insgesamt etwa 8 Milliarden Fotos in der Datenbank haben; ca. 150.000.000 User hat Instagram. *Quelle: Planet Wissen, Jens Krause Foto: © thinkstock glück auf · 3/2014 ............. 9 4-mal © panthermedia.net / Igor Sokolov so belastbar wie Stahl ist Spinnenseide (bezogen auf ihr Gewicht). Zudem kann sie um das Dreifache ihrer Länge gedehnt werden, ohne zu reißen. Was bei einem Spinnennetz für Festigkeit und Flexibilität sorgt, lässt sich auch auf soziale Netzwerke übertragen: Wesentlich für den Zusammenhalt und das Funktionieren ist die Stärke der Beziehungen zwischen den Mitgliedern. Ob Familie, Freundeskreis oder Geschäftsbeziehungen: Wie stark ein Netz tatsächlich ist, zeigt sich, wenn es darum geht, Gefahren von außen abzuwehren oder seine Interessen gegen andere durchzusetzen. Schwerpunktthema 4/2014: Motivation GMH Gruppe Foto: Dirk Raschke Passgenaue Arbeit: Der Gleitholm wird über die neuen Druckhülsen gehoben. Ein Bruch mit fatalen Folgen Wettlauf mit der Zeit SWG · Vernetztes Teamwork in der GMH Gruppe: Instandsetzung GKW · Auf den letzten Drücker: Wildau hilft Gröditz der 27-MN-Presse wurde in Gröditz und Wildau zum „Just-in-time-Projekt“. bei der Instandsetzung der 27-MN-Presse. INT E R V I E W Die Nacht zum 17. Juni 2014 wird den Schmiedewerkern in Gröditz noch lange in Erinnerung bleiben. Denn in dieser Nacht brach an der 27/35-MN-Freiformschmiedepresse einer der beiden Zuganker des Pressengestells. Folge war eine sofortige Stilllegung der Presse. Erste Untersuchungen der Instandhaltung ergaben, dass der Oberholm etwa 140 mm schief stand. Aber es kam noch schlimmer: Weitere Pressenteile waren ebenfalls massiv beschädigt. Damit war klar, dass es mit dem Austausch des Zugankers nicht getan sein würde. Die Presse musste bis zum Unterholm demontiert werden. Glück im Unglück war, dass sie zehn Tage später sowieso planmäßig grundüberholt werden sollte. Im glückauf-Interview schildert Dirk Raschke, wie der Schaden behoben wurde. glückauf: Was waren Ihre ersten Schritte, nachdem das Ausmaß der Schäden klar war, Herr Raschke? Dirk Raschke: Zeitgleich mit der Demontage begannen wir auch gemeinsam mit den Produktionsabteilungen, die Fertigung der Ersatzteile zu planen – sowohl technisch als auch terminlich. Denn uns war schnell klar: Wie lange die Presse ausfällt, hängt ganz entscheidend davon ab, wie lange die Fertigung der Ersatzteile dauert. Was wurde benötigt? Raschke: Benötigt wurden zwei Zuganker, zwei Druckhülsen und vier Ankermuttern. Also haben Sie kräftig Gas gegeben. Raschke: Kann man so sagen. Er- gebnis war ein sehr ambitionierter Zeitplan – vom Schmelzen der Blöcke über das Schmieden, Vergüten, Vorbearbeiten und Entspannen bis hin zur Fertigbearbeitung. Dabei musste alles ohne Komplikationen über die Bühne gehen. Damit stand bereits am 20. Juni fest, dass das letzte Ersatzteil am 12. Juli eintreffen musste, um am 21. Juli wieder in Betrieb gehen zu können. Wie haben Sie es überhaupt geschafft, bei den engen räumlichen Gegebenheiten die schweren Pressenteile zu deund remontieren? Raschke: Mit spezieller Hebetechnik, einem 500-t-Autokran. Und so einer steht nun eben nicht irgendwo auf Abruf bereit. Als der nächstmögliche Termin gefunden war, stand uns der Autokran nur für diesen einen Tag zur Verfügung. Also mussten wir alle Demontagearbeiten für den Abbau der Großteile zügig durchführen. Was passierte, nachdem die Presse zerlegt war? Raschke: Wir begannen mit der Aufarbeitung von verschlissenen Bauteilen, an die man bei planmäßigen Großreparaturmaßnahmen ohne Komplettabbau überhaupt nicht herankommt. Wir nutzten zudem die Chance, all die Arbeiten durchzuführen, die für einen einwöchigen GR-Stillstand sowieso geplant waren. Raschke: … aber dennoch rechtzeitig. Sie wurde direkt, nach der Komplettierung mit Anbauteilen, in den Unterholm eingesetzt. Das war der Startschuss für die Remontage der gesamten Presse. Acht Tage später konnte die Schmiede die Produktion an der 27-MN-Presse wie geplant wieder aufnehmen. Ein Kraftakt! Raschke: Der komplette Ab- und Aufbau einer Freiformschmiedepresse inklusive Ersatzteilfertigung bei laufender Produktion ist immer ein Kraftakt. Möglich war er nur, weil alle Abteilungen zielorientiert, konstruktiv und engagiert zusammengearbeitet haben. Welche Produktionsbereiche waren daran beteiligt? Raschke: In der Hauptsache Elektrostahlwerk, Schmiede, Vergüterei, mechanische Bearbeitung, Ringwalzwerk und Werkserhaltung. Besonders die Kollegen der Werkserhaltung haben dazu beigetragen, den Schaden dieser Havarie in Grenzen zu halten. Und natürlich die Kollegen der Gröditzer Kurbelwelle Wildau, die unter extremem Zeitdruck die Fertigbearbeitung an Zuganker und Drucksäulen durchgeführt haben. Konnten Sie Ihren Terminplan einhalten? Raschke: Wir haben die Fortschritte bei der Ersatzteilfertigung natürlich regelmäßig verfolgt. Letzten Endes traf die zweite Druckhülse in der Nacht zum 13. Juli auf der Baustelle ein … Wie haben Sie denn den Ausfall der Presse produktionstechnisch kompensiert? Raschke: Wir haben einen Großteil der geplanten Schmiedetätigkeit von der 27-MN- an die 60-MNPresse verlagert. Und unsere Schmiedemannschaft hat die erforderliche Flexibilität an den Tag gelegt. Dadurch konnten wir Lieferterminverzögerungen weitgehend vermeiden. … also einen Tag nach Plan. Vielen Dank für das Gespräch. glück auf · 3/2014 ........... 10 Montage der Großteile ist abgeschlossen. Foto: Dirk Raschke D ie Schmiedewerke Gröditz hatten die Gröditzer Kurbelwelle Wildau damit beauftragt, zwei über 11 m lange Zuganker und zwei je 18 t schwere Spannhülsen zu fertigen. Zeit für die Bearbeitung: eine gute Woche. Die Teile mussten zur Montage fertig sein, genauer gesagt zum Sonntag, den 13. Juli. Die ambitionierte Zeitvorgabe (andere Anbieter hatten eine Fertigung in acht Wochen angeboten) war jedoch ohne Alternative. Denn der teure Kran für die Montage in Gröditz war bestellt und duldete keinen Aufschub. Also mussten in Wildau in Rekordzeit Technologie und Maschinenprogramme eingerichtet werden. Eine wichtige Terminwelle wurde abgebaut und die Maschine frei gemacht, um sofort starten zu können. Doch schnell war klar: Mit nur einer Maschine ist der Termin nicht zu halten. Also nahm man eine zweite dazu und begann donnerstags mit dem ersten Zuganker. Noch nie hatte man in Wildau ein Gewinde mit einer 12-mm-Stei- gung gedreht. Zunächst musste der Grund festgewalzt werden. Doch die Rolle zum Walzen hielt nicht. Also musste in kürzester Zeit Ersatz her. Hinzu kamen die speziellen Bearbeitungsanforderungen, die für einen Kurbelwellendreher enorm hoch waren. Doch letztlich verlief die Fertigung der Zuganker besser als gedacht: Der erste wurde am Freitag, der zweite am Samstagnachmittag nach Gröditz geliefert. Die zweite Spannhülse allerdings war problematisch. Den geforderten Rundlauf von 0,02 mm zu erzielen, dauerte deutlich länger als geplant. Die Zeit lief davon – nicht zuletzt, weil die Walter Schmidt Speditions GmbH & Co KG maximal bis Samstagnacht fahren durfte (wobei bei der Suche nach Transportalternativen nur diese Spedition die erforderliche Flexibilität an den Tag legte!). Von Donnerstagabend bis zum späten Samstagabend wurde unter Hochdruck an der zweiten Druckhülse gearbeitet. Die Wildauer Maschinenarbeiter legten Tag und Nacht Hochleistungsschichten ein. Am Samstag stand sogar ein Programmierer an der Maschine, um zusammen mit den Kollegen die letzten Sekunden aus dem Programm herauszuholen. Es wurde ein Wettlauf mit der Zeit: Aus der Walze war ein Vierkant geworden. Die letzten 200 Bohrungen mit Gewinde liefen fantastisch. Währenddessen war der Lkw schon auf dem Rückweg von Gröditz nach Wildau. Ohne Wartezeit wurde die zweite Spannhülse verladen – und traf noch vor Mitternacht in Gröditz ein. Es ist immer wieder erstaunlich, was alles möglich ist, wenn alle Mitarbeiter engagiert an einem Strang ziehen. Thomas Senst GMH Gruppe Business Networking Automobilindustrie, Lieferanten und Stahlhersteller an einen Tisch zu bringen. In diesem Jahr nahmen über 400 Teilnehmer aus 22 Ländern diese Chance wahr und erfuhren in Fachvorträgen und in der Ausstellung zahlreicher Sponsoren mehr über Trends in der Entwicklung neuer Werkstoffe, neuer Prozesse und Einsatzmöglichkeiten. Sie erlebten dabei Stahl als traditionellen und innovativen Werkstoff, der sich den wachsenden Anforderungen der Zukunft stellt. Die Konferenz findet alle zwei Jahre statt. GMHütte · GMH-Explorer hilft, Fachgespräche und Kontakte mit (potenziellen) Kunden zu vertiefen. D ie Wire bildete im April den Auftakt, und die Fachkongresse SCT und IFC boten im Juni erneut die perfekte Plattform für Gespräche, Diskussionen und Fachbeiträge. Dabei ging es auf dem Stand für die GMH ütte und ihre Gesprächspartner – wie könnte es anders sein – rund um das Produkt Stahl und dessen Weiterverarbeitung. Beim regen Austausch mit Kunden und Interessenten hat sich erneut der GMH -Explorer bewährt: Seine fünf Sachgebiete werden jeweils mithilfe von fünf Würfeln aktiviert, wobei über die Bildfläche diverse Informationen über Werkstoffe, ihre Verwendung im Automobil und Prozesstechniken abgerufen werden können. Über den Touchscreen kann man per Fingertippen in weitere Informationstiefen vordringen. Und das Stahlquiz ist ein idealer Eisbrecher für neue Kontakte. Hier können Experten ihr Wissen rund um die GMHütte und das Thema Stahl testen. Der IFC Der 21. International Forging Congress fand in Berlin statt. Jedes dritte Jahr treffen sich weltweit etwa 700 Teilnehmer, um sich über neueste Entwicklungen der Schmiedeindustrie auszutauschen. Repräsentanten von Automobilindustrie, Zulieferern und Universitäten folgen der Einladung zum Networking rund um die Themen Globalisierung, neue Werkstoffe und Maschinen für die Schmiedeindustrie, demografischer Wandel und Personalmanagement. Im Anschluss an den Kongress nahmen zahlreiche Teilnehmer die Gelegenheit wahr, eine der 41 europäischen Schmieden zu besichtigen. Der nächste Schmiedekongress findet 2017 in Asien statt. Die GMH ütte war bei beiden Veranstaltungen als Sponsor und Aussteller vertreten. Die SCT Die 4. Internationale Konferenz „Steel in Cars and Trucks“ fand in diesem Jahr in Braunschweig statt. Ziel dieser Veranstaltung ist es, Werksfoto Technische Kundenberatung und Vertrieb im Gespräch mit dem Kunden Andrea Busch Langfristig nachhaltig handeln Schützenhilfe gegen HGZ · Umweltmanagement und Nachhaltigkeit: Gießerei hat sich intensiv auf starke Konkurrenten Umweltbetriebsprüfung vorbereitet, um EMAS-Registrierung zu erhalten. keiten und Umweltdaten (Ressourcen- und Energieverbräuche, Emissionen, Abfälle etc.) genau darzustellen und eine Umweltbetriebsprüfung durchzuführen. Die Umwelterklärung wird für die Kommunikation mit unternehmensexternen Adressaten eingesetzt. Ein unabhängiger, staatlich zugelassener Umweltgutachter beurteilt die Umwelterklärung und die dazugehörigen internen Dokumente. Fällt seine Prüfung positiv aus, gilt sie als gültig (validiert) – und einer Eintragung ins EMAS Register steht nichts mehr im Wege. Laura Hansen Hätten Sie’s gewusst? EMAS Das stolze EMAS-Team mit Urkunde (von links nach rechts): Thomas Müller, Andreas Glaßmeyer, Laura Hansen, Andreas Liebing, Holger Hoffmann und Axel Finke. Werksfoto S eit Anfang Juni ist Harz Guss Zorge (HGZ ) offiziell als zweites Unternehmen im Raum Südniedersachsen in das EMAS -Register eingetragen. Dass diese Eintragung bereits nach sechs Monaten erfolgen konnte, ist der intensiven Zusammenarbeit zwischen den EMAS Teammitgliedern zu verdanken. Mit der erfolgreichen Einführung und Umsetzung des EMAS Systems im Betrieb ergeben sich für HGZ mehrere positive Synergien. Dazu zählen zum Beispiel die kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistungen, Kosteneinsparun- gen, Imageverbesserungen, Nutzung von Innovationspotenzialen sowie weniger Kontrollaufwand für Behörden und mehr Rechtssicherheit. Der Leitgedanke von EMAS zielt vor allem auf Nachhaltigkeit: Jedes Unternehmen soll sich über die umweltgesetzlichen Anforderungen hinaus verbessern und sein Handeln stets nachhaltig betrachten und bewerten. Für die E M A S -Registrierung muss das Unternehmen eine Umwelterklärung erstellen. Dazu gehört, umweltrelevante Tätig- EMAS (Eco Management and Audit Scheme) ist ein 1993 entwickeltes europäisches Gemeinschaftssystem für das freiwillige Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung. Als Basis für dieses System müssen zuerst die Anforderungen der ISO -Norm 14001 (Umweltmanagement) erfüllt werden. Darüber hinaus stützt sich das System auf vier Säulen: kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung, Einhaltung der Rechtsvorschriften, Kommunikation mit der Öffentlichkeit und Einbeziehung der Mitarbeiter. Mit der Registrierung erhält der Betrieb eine europaweit personalisierte Registrierungsnummer. glück auf · 3/2014 ........... 11 Bahntechnik · Eine eigenständige Niederlassung soll in Südafrika neue Märkte vor Ort erschließen. D ie Bahntechnik der GMH Grup- in die Hand, ein Trend, der bereits pe hat im Frühsommer in Süd- seit längerer Zeit anhält. Er begünstigt all jene, afrika eine eigendie sich nicht den ständige Niederlasstringenten eurosung gegründet: die päischen WettbeBahntechnik South Bahntechnik werbsbedingungen Africa Proprietary South Africa Pty Ltd unterworfen sehen, Limited. Das Joint was Arbeitswelt Venture mit dem südafrikanischen Partner (Wheels und Compliance betrifft. Neue Marktbereiche erfolgreich Solutions Pty. Ltd.) soll die Vertriebsgeschäfte von Bochumer Ver- zu erschließen, erfordert jedoch auch, ein Verkehrstechnik, Bahntechnik sich in einem bereits bestehenden Brand-Erbisdorf und MWL Brasil Umfeld zu profilieren – sei es mit wettbewerbsfähigen Preisen, sei es vor Ort unterstützen. Aufträge könnten sich aus einer mit dem Know-how seiner ErzeugReihe von Projekten ergeben, bei nisse. Die Bochumer Verein Verkehrsdenen es im südlichen Afrika um die Modernisierung des Fahrzeug- technik hat bereits vor zwei Jahren parks oder den Neubau von Fahr- bei Ausschreibungen erste Erzeugzeugen aller Art geht. Die Nieder- nisse in der Republik Südafrika lassung kann vor Ort auf starke platzieren können (glückauf beund kompetente Partner zählen. richtete). Die Radsätze und neuen Damit können die steigenden Lo- Radsatzkonstruktionen für die Ercal-Content-Anforderungen für neuerung der dortigen Infrastrukden Auftritt auf dem Markt erfüllt tur kamen dabei aus Ilsenburg. Dieses Joint Venture ist ein weiterer werden. In Südafrika Aufträge zu ak- Schritt in der Internationalisierung quirieren, ist eine durchaus an- des Geschäftsbereiches Bahntechnik spruchsvolle Aufgabe – nicht nur innerhalb der globalen Märkte. hinsichtlich der technischen Anforderungen an die Fahrzeuge. em Die Niederlassung muss auch im Wettbewerb gegenüber den bereits etablierten Herstellern aus China, Indien und Südamerika bestehen. q Das könnte Sie auch Der Bahnsektor ist ein hart uminteressieren: kämpftes Feld. Immer mehr Wettbewerber geben sich – zumindest Innovation in Stahlblau auf dem europäischen Markt – bei den Global Playern und Bahngelesen Sie auf Seite 21 sellschaften gegenseitig die Klinke GMH Gruppe Zieluniversität im Visier GMH Gruppe · Auf der Suche nach qualifiziertem akademischen Nachwuchs: Der 21. Internationale Studententag der Metallurgie in Clausthal bringt Angebot und Nachfrage an einen runden Tisch. D er von Studenten organisierte Internationale Studententag der Metallurgie (ISDM ) fand dieses Jahr Mitte Mai an der Technischen Universität Clausthal statt – einer der Zieluniversitäten, die für das Personalmarketing der GMH Gruppe von besonderem Interesse ist. Fast 200 Studierende aus Deutschland, Polen, Tschechien, Österreich und der Slowakei nahmen an der Veranstaltung des Instituts für Metallurgie teil. Sie erwartete jede Menge Fachvorträge zu neuen Entwicklungen aus dem Bereich Metallurgie, Materialwissenschaften und Werkstofftechnik. Zudem hatten Unternehmen der Metallindustrie die Möglichkeit, Vorträge zu halten und sich in der Aula den Studenten zu präsentieren. Darüber hinaus boten Exkursionen Einblicke in ortsnahe Stahl- oder Gussproduktionen – wobei auch die Fahrt zur Harz Guss Zorge gerne gebucht wurde. Die GMH Gruppe war ebenfalls mit einem Stand vor Ort, besetzt mit den Ex-Clausthalern Zeljko Cancarevic und Thomas Singer (beide GMH ütte), Jean Frédéric Castagnet (Heinrich Geissler), Kirsten Wengeler (Personalentwicklung GMH Holding) und Lukas Petzold (Pleissner Guss). Sie nahmen die Chance wahr, mit den Studenten fachzusimpeln und die GMH Gruppe vorzustellen. Der Fachvortrag zum Thema „Steels getting hotter – Efficiency increase for power plants with modern materials“ erfreute sich regen Interesses. Gehalten haben ihn Lukas Petzold und Robert Loschke. Letzterer ist ein Student der TU Bergakademie Freiberg, der zurzeit bei Pleissner Guss seine Diplomarbeit schreibt. Insgesamt war der Internationale Studententag für die GMH Gruppe eine erfolgreiche Veranstaltung. Schließlich hatte man Gelegenheit, sich vor potenziellen Nachwuchskräften als innovative und zukunftsorientierte Unternehmensgruppe zu präsentieren. Kirsten Wengeler Fachsimpeln (von links nach rechts): Jean Frédéric Castagnet (Heinrich Geissler), Kirsten Wengeler (GMH Holding) und Thomas Singer (GMHütte) im Gespräch Werksfoto mit Studenten des ISDM. Prall gefülltes Neues Informationspaket aus Stahl Mehr Komfort auf der ganzen Linie Re i se t i pps v o n A n d r e a K i r chh o ff GMH Gruppe · Controller- und Finanzleitertagung fand diesmal bei der Friedrich Wilhelms-Hütte statt. A uch in diesem Jahr fand in der GMH Gruppe eine Controller- und Finanzleitertagung statt. Sie bot den Mitarbeitern aus den Finanzbereichen wieder die Gelegenheit, neue Erkenntnisse und Erfahrungen untereinander auszutauschen. Wie bereits in der Vergangenheit wurde auch diese Tagung bei einer Tochtergesellschaft abgehalten – was den Teilnehmern ermöglichte, ein weiteres Unternehmen der GMH Gruppe näher kennenzulernen. Diesjähriger Gastgeber war die Friedrich Wilhelms-Hütte (FWH) in Mülheim an der Ruhr. Die Tagung begann mit einer Betriebsbesichtigung der Fertigungsstätten des Unternehmens. Zuvor hatte Georg Stierle (Kaufmännischer Geschäftsführer) die beiden Betriebe FWH Eisenguss und FWH Stahlguss vorgestellt. Anschließend ging es in vier Gruppen durch die Betriebsstätten. Dabei konnten sich die Gäste ein Bild von der Produktion und den unterschiedlichen Fertigungsweisen machen. Danach erläuterte Thorsten Ehle (Leiter Mergers & Acquisitions und Unternehmenscontrolling) in seiner Präsentation die aktuelle Lage der GMH Gruppe. Im Anschluss ging es per Bus zum Ufer der Ruhr, von wo aus man zu einer Flussfahrt mit einem Schiff der Weißen Flotte startete. Hier bot sich für alle Kollegen die Möglichkeit, Networking zu betreiben, fachzusimpeln oder auch Erfahrungen und Meinungen zu unterschiedlichen Themen auszutauschen. Am zweiten Veranstaltungstag war das Haus der Wirtschaft in Mülheim Tagungsort. Dort erwarteten die Teilnehmer viele Vorträ- ge: Am Anfang referierte Reinhard Gödeke von Harz Guss Zorge zur engpassbezogenen Deckungsbeitragsrechnung. Im Anschluss trugen Stefan Brunn (Leiter Finanzen) und Andreas Bez unter anderem Aktuelles zu den Aval-Richtlinien und zum Risikomanagement vor. Als Nächstes berichtete Thorsten Spree von PricewaterhouseCoopers (Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) über den Konzernabschluss des Vorjahres und gab einen Lagebericht. Anschließend informierten Gerhard Schleef-Stegmann und Bernd Schütte von der GMH Systems über das Thema Prozessoptimierung. Zum Abschluss ging Thorsten Ehle noch auf aktuelle Themen des Bereichs Controlling ein. Außerdem gab sein Mitarbeiter Marc Rohlf zusammen mit Tobias Unland von der GMH Systems einen Rückblick auf die Umsetzung der bereits durchgeführten Umstellungen bei der Erfassung von Daten über SAP-BO – inklusive Ausblick auf zukünftig anstehende Änderungen. Nach einer abschließenden Diskussionsrunde endete die zweitägige Konferenz, und die Teilnehmer machten sich nach einem kleinen Imbiss auf den Heimweg. Fazit: Auch in diesem Jahr profitierten die Teilnehmer von einem großen Info-Input, konnten viele neue persönliche Kontakte knüpfen, Erfahrungen austauschen und in großer Runde Fachprobleme diskutieren und klären. So kann es nicht verwundern, dass sich schon alle auf das Jahr 2015 und die nächste Controller- und Finanzleitertagung freuen. Jens Indrachowicz Innovationspreis I ngenieure, Architekten, Konstrukteure, Designer, Handwerker, Forscher und Erfinder können sich seit dem 18. August 2014 mit innovativen Ideen um den Stahl-Innovationspreis 2015 bewerben. Ausgeschrieben wird der Wettbewerb in den Kategorien „Produkte aus Stahl“, „Stahl in Forschung und Entwicklung“, „Stahl im Bauwesen“ sowie „Stahl-Design“. Zudem wird der Sonderpreis „Klimaschutz mit Stahl“ vergeben. Teilnahmeberechtigt sind Personen, Firmen, Institute und Entwicklungsgemeinschaften mit Sitz in Deutschland. Den Siegern winken Preisgelder von insgesamt 70.000 Euro und die Bekanntmachung ihrer Innovationen im Markt. mw Quelle: WV Stahl Machen Sie mit? Die Teilnahmeunterlagen können bei der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf angefordert werden. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2015. Weitere Informationen stehen im Netz unter http://www.stahlinnovationspreis.de. glück auf · 3/2014 ........... 12 Service: Airlines kommen den Bedürfnissen ihrer Fluggäste Stück für Stück näher. ing 747-8 unter den PasScandinavian Airlines sagierfluggesellschaften – Insgesamt sieben Flugweltweit sein. Mit dem zeuge der Typen Airbus Einsatz des neuesten Jum330/340 von SAS erhalbos geht Lufthansa einen ten sukzessive ab Januar weiteren Schritt in Rich2015 ein Kabinen-Uptung „Drei-Liter-Flotte“ grade, das innerhalb von (pro Passagier und 100 zwölf Monaten abgeKilometer). Das Flugzeug schlossen sein soll. Neu Foto: Senator Reisen ist 15 Prozent treibstofffür Business-Passagiere effizienter als sein Vorgänsind sowohl der direkte ger und die CO2-Emissionen liegen Zugang zum Gang als auch die flachen Betten. entsprechend um rund 15 Prozent Die Inneneinrichtung ist ultraniedriger. modern und bietet mit den neuen Eines der Highlights an Bord: Sitzen in allen drei Serviceklassen der neue Business-Class-Sitz, der ermöglicht, auf 1,98 m waagerecht SAS Business, SAS Plus (Premium zu liegen und noch ausgeruhter ans Economy) und SAS Go einen gröZiel zu kommen. ßeren Kabinenkomfort. Zudem wird in allen Klassen Turkish Airlines – Die Airline fliegt ein neues On-Demand-Unterhal257 Destinationen in 107 Ländern tungssystem mit großen HD-Bildan – mehr als alle anderen Fluggeschirmen und WLAN -Zugängen sellschaften. installiert. Die Materialien und die Die Fluglinie wurde bei den Farbgebung in den neuen Kabinen wurden so ausgewählt, dass sie eine 2014 Skytrax World Airline Awards ausgezeichnet und im Rahmen der gemütliche und entspannende AtFarnborough Airshow das vierte mosphäre schaffen. Jahr in Folge zur „besten europäischen Airline“ ernannt. Die FlugLufthansa – Die neu ausgelieferte gesellschaft gewann zudem die 14. Boeing 747-8 ist nicht nur der Auszeichnungen für „Beste Airline 76. „Jumbo“, den Lufthansa seit in Südeuropa“, „Bestes Catering den 1970er Jahren vom amerikanian Bord in der Business Class“, und schen Hersteller Boeing aus Seattle „Beste Speisen in der Business Class übernommen hat, sondern auch Lounge“. ein echter Meilenstein der LuftverDie Bewertungen des Awards kehrsgeschichte. beruhen auf den Ergebnissen einer Das Flugzeug ist der 1.500. Umfrage bei über 245 FluggesellJumbo, der jemals gebaut wurde. schaften unter mehr als 18 MillioLufthansa erwartet insgesamt nen Passagieren mit 105 Nationali19 Flugzeuge dieses Typs und wird damit der größte Betreiber der Boe- täten aus mehr als 160 Ländern. GMH Gruppe Im Rausch der Gefühle GMH Gruppe · Ein Spielbericht mit überraschendem Verlauf: Als Deutsche unter Brasilianern beim 7:1-Fußball-WM-Halbfinalspiel zwischen der deutschen und brasilianischen Nationalmannschaft. Miriam Melitta Geißler, Ehefrau von MWL CEO Frank W. Geißler, wird diese Episode ihr Leben lang nicht vergessen. Zusammen mit einigen Kollegen ihres Mannes erlebte sie am 8. Juli das Fußball-WM-Halbfinale Brasilien–Deutschland in dem vollbesetzten Restaurant Varanda in Taubaté (im Staat São Paulo) live mit – inmitten von fußballbegeisterten Brasilianern. Dabei nahm nicht nur das Spiel einen überraschenden Verlauf. Hier ihr Erlebnisbericht: k u r z n ews Drachenbootrennen Harz Guss Zorge · Mit vielen „Anfängern“ waren die HGZ -Dragons beim Drachenboot-Festival in Hannover am Start. Dennoch erpaddelte man wie im Vorjahr einen guten 37. Platz. >>> B ericht auf Seite 28 Frühstück GMHütte · Kleines Dankeschön für großes Engagement: Michael Nach dem 4:0 innerhalb von nur 26 Minuten haben wir uns nicht mehr getraut zu jubeln. Es war zu peinlich geworden. Die Geräuschkulisse im Restaurant, das – abgesehen von uns sechs Deutschen – nur von Brasilianern besucht war, wurde immer stiller. Die Gäste schauten traurig und gebannt auf die Bildschirme. Die ersten verließen bereits das Restaurant. Es war eigenartig und beinahe beängstigend. Dann fiel das fünfte Tor – und plötzlich begannen die Gäste am Tisch hinter Buch und Thomas Tolischus, die seit 15 Jahren als Sicherheitsbeauftragte tätig sind, wurden für ihr ehrenamtliches Engagement mit einem Frühstück und einem Gutschein geehrt. >>> B ericht auf Seite 28 Spende WH · Die Gießerei hat aussortierte PCs und Laptops an interessierte Mitarbeiter verkauft. Der Verkaufserlös ging als Spende an die Schwerter Tafel. >>> B ericht auf Seite 28 uns unerwartet zu applaudieren. Sie schauten zustimmend zu uns herüber. Immer mehr Brasilianer stimmten mit ein und begannen, für das deutsche Team zu jubeln. Die Stimmung schlug von einer Minute auf die andere um: Die Trauer über die eigene Niederlage wandelte sich in Euphorie für unsere deutschen Jungs. Es war überwältigend! Alle Brasilianer waren auf unserer Seite und wir erlebten unvergessliche Minuten. Es war ein Rausch der Rekorde, ein Rausch der Gefühle. Phänomenal! Familientag PG · Ein buntes Programm für alle „Altersklassen“ sorgte dafür, dass sich die rund 750 Gäste wohlfühlen konnten. Die Einkünfte aus einer Tombola kamen als Spende einem Kindergarten zugute. >>> B ericht auf Seite 29 Hausputz Schmiedag · Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter traten freiwillig bei der Schmiedag an, um das Werksgelände herauszuputzen. Dabei hat man bei der Reinigungs- und glück auf · 3/2014 ........... 13 Nach Spielabpfiff kamen viele Brasilianer an unseren Tisch, um uns zu gratulieren. Sie wollten alle mit uns fotografiert werden. Wir tauschten unsere Landesinsignien: Deutschland- gegen Brasilien-Kappe, Deutschland-Kette gegen Brasilien-Schal. Schwarz-rot-gold gekleidet waren wir gekommen, gelbgrün kehrten wir heim, mit dem Gefühl, hier in Brasilien mit seinen freundlichen, herzlichen Bewohnern willkommen zu sein. Und noch überwältigender erlebten wir das Finale als einzige Verschönerungsaktion 40 Kubikmeter Abfälle, Müllrückstände vom Hochwasser und Grünschnitt zusammengetragen. >>> B ericht auf Seite 29 Goggomobil GMHütte · Schon seit anderthalb Jahren arbeiten Azubis der GMH ütte, der KME Germany und der Stadtwerke Osnabrück daran, ein Goggomobil zu einem Elektroflitzer umzubauen. Jetzt präsentierten sie den Projekt-Zwischenstand. >>> B ericht auf den AzubiPages Seite 2 MWL-Geschäftsführung lädt zum WMFußball-Halbfinale ein (von links nach rechts): Rüdiger Schmidt, Bernhard Kochanneck, Wolfgang Schmidt, Marcelo SbegFoto: privat hen und Ehepaar Geißler. Deutsche beim Public Viewing mit unzähligen brasilianischen Deutschlandfans in diesem bemerkenswerten Land. Die deutsche Nationalmannschaft war ein perfekter Botschafter Deutschlands. Deutsche Tugenden wie Herzlichkeit, Wohltätigkeit, Fairness, Bildung, Fleiß, Strebsamkeit und Anstand wurden allerorts gelobt und als leuchtendes Vorbild gepriesen. Dies bleibt für lange Zeit in der Erinnerung der Brasilianer haften. Diese Fußball-Weltmeisterschaft 2014 hat ohne Zweifel der deutschbrasilianischen Beziehung sehr gut getan – was sich sicherlich auch positiv auf die Beziehung der deutsch-brasilianischen Bahngruppe übertragen wird. Gefühl BVV · Mithula Kanesarajah hatte schnell ein gutes Gefühl, als sie sich in Bochum um einen Ausbildungsplatz bewarb. Jetzt ist sie glücklich und zufrieden. >>> B ericht auf den AzubiPages Seite 8 Berufswahl GMHütte · Unter dem Titel „Ausbildung hautnah“ half die Ausbildungswerkstatt Jugendlichen, ihren Traumberuf zu finden. >>> B ericht auf den AzubiPages Seite 1 GMH Gruppe G astkolumne : R o be r t H a r t i n g Mentale Kampfmaschine Oder: Von der Kunst, seine ganzen Kräfte für ein Projekt zu bündeln. W as unterscheidet den guten von einem sehr guten Sportler? Was unterscheidet beispielsweise einen Europameister von einem Olympiasieger? So viel steht fest: Wer Olympiasieger werden will, der benötigt mehrere Fähigkeiten. Eine davon sehen wir uns heute genauer an: den Fokus. Fokussierte Mitarbeiter sind dem Chef die liebsten. Denn Chefs wollen sich auf ihre Frauen und Männer verlassen können. Doch wie will man sich bei all dem, was man im Alltag um die Ohren hat, auf seinen Job fokussieren – und das jeden Tag? Ich sage Ihnen etwas: Das geht nicht. Klar, Sie sind kompetent im Job, haben Expertise und ein hohes Standby-Level. Aber den Fokus zu finden und zu halten, fordert hohe mentale Energie – und jede Menge Mut. Warum Mut? Wenn Sie sich auf etwas fokussieren, bauen Sie einen mentalen Leistungstunnel auf. In einem Tunnel gibt es bekanntlich kein Rechts und kein Links. Sie sind jetzt im Fokus – will heißen: Es gibt nur noch Sie, Ihre Aufgabe und Ihr Ziel. Für Ihr Privatleben bedeutet das: Sie müssen alles andere stehen und liegen lassen. Sie müssen Abstriche machen, schließlich geht es um ein wichtiges Projekt. Freunde treffen, ins Kino gehen und Grillen auf der Terrasse? Muss alles warten. Und diese Entscheidung erfordert Mut. Mir persönlich macht es Spaß, all meine Stärken aufzubauen und zu bündeln, jede meiner Fähigkeiten zu spüren und den Leistungsrausch zu genießen. Sie werden sehen, das macht auch Ihnen Spaß. Ihre Aufgabe wird dadurch zwar nicht leichter, aber einfacher anzugehen. In meinem Sport, dem Diskuswerfen, steht genau das alle Jahre wieder an, und zwar sechs Wochen vor meinem sportlichen Jahreshöhepunkt. Er allein zählt. Glücklicherweise schlägt auch in diesem Zeitraum meine Stärke deutlich zu Buche. Denn fokussieren ist meine Stärke. Ich setze mich öfters alleine hin, gehe ein paar Minuten zu Fuß, genieße den Morgen und die Ruhe. Ich fahre langsam hoch und bin dann schwer für Alltagssituationen zu gebrauchen. Meine Freundin und meine Familie verstehen das; sie wissen, wie wichtig mir die Goldmedaille ist. Ich lasse alles andere rechts und links liegen. Diese Dinge passen jetzt nicht in den Tunnel, sie halten mich auf und wollen mich ablenken – aber ich will nur geradeaus. Diese Sachen können warten. Wenn auch Sie sich in eine Aufgabe reingearbeitet haben, wollen Sie bestimmt nicht, dass Sie jemand stört. Es gehört auch Mut dazu, ein anderer Mensch zu sein. Einer mit unendlicher Entschlossenheit und Energie. Der sich auf bestimmte Stärken seiner Persönlichkeit konzentriert. Eine mentale Kampfmaschine, die nur eine Aufgabe und nur ein Ziel kennt. (Ich selbst bekomme gerade ein wenig Gänsehaut. Doch wenn Sie das Fokussieren einmal geübt und im mentalen Superzustand Ihre gesamten Fähigkeiten an einem Projekt abgearbeitet haben, wissen Sie, welches Rausch-Gefühl ich meine.) Und danach? Fahren Sie einfach runter, öffnen Sie sich wieder Ihrem Alltag und – wichtig! – entspannen Sie Ihre mentalen Ressourcen. Denn das nächste Mal werden Sie sich automatisch an Ihrer Leistung messen wollen. Geben Sie sich Zeit und verkrampfen Sie nicht. Was Sie einmal geschafft haben, packen Sie auch wieder. Jedem Jugendlichen seine individuelle Perspektive Weitere Stiftungsthemen finden Sie auf Seite 30: BGG · Lernstudio: Eine einmalige Kooperation zwischen Schulen, Stahlwerk und Stiftung hilft, die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen. Regie im Theater Das Freilichttheater „Waldbühne Kloster Oesede“ hat ein neues Regiehaus. 7.500 der Gesamtkosten von 131.000 Euro hat die Stiftung übernommen. Benefizlauf im Zoo Zweiter Benefizlauf im Osnabrücker Zoo: Die Stiftung stockte die Einnahmen (u. a. Startgebühren der Läuferinnen und Läufer) um 5.300 Euro auf, sodass rund 8.850 Euro Kinderprojekten zugutekommen konnten. Schmieden im Labor Bei der „Mobilen Schmiede & Metallkunst“ können Schulkinder an der Feueresse mit Zangen und Schmiedehammer erste Schmiedeerfahrungen sammeln. Die Stiftung hat den ersten Einsatz mit 3.200 Euro gefördert. Bildung im Forum Wie steht es um die Bildung vor Ort? In einem Bildungskongress an der Uni Osnabrück zogen Stadt und Land Osnabrück eine durchweg positive Bilanz ihres Projektes „Lernen vor Ort“, das sich mit der Optimierung der Bildungslandschaft befasst hatte. Die Stiftung förderte den Kongress mit 5.000 Euro. Weitere Informationen über das Engagement der Stiftung: www.stiftung-stahlwerk.de. Schülerinnen der Sophie-Scholl-Schule im 2011 eingerichteten Lernstudio der Berufsbildungsgesellschaft der GMHütte zusammen mit (von links nach rechts) Ausbildungsleiter Christian Bloom, Realschulleiter Berthold Aulenbrock, Mark Reinhardt (Leiter der SophieFoto: vl Scholl-Schule), Beate-Maria Zimmermann (Stiftung Stahlwerk) und Kursleiterin Danielle Bahatschek. E s ist eine Kooperation, die ihresgleichen sucht: Alle in Georgsmarienhütte vertretenden Schulformen kooperieren mit der GMHütte. Ziel der Kooperation ist, den Schülerinnen und Schülern Einblicke in die Wirtschafts-, Arbeits- und Berufswelt zu geben und ihr Interesse dafür zu wecken. Dabei sollen auch solche Jugendliche eine Perspektive finden, die sich in der Schule schwer tun. Dreh- und Angelpunkt des Projektes ist ein Lernstudio, das 2011 in den Räumen der Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte eingerichtet wurde. Dort werden Geräte und Verfahren vorgestellt, die in Schulen in der Regel nicht zur Verfügung stehen. „Außerhalb der Schule Technik zu erleben, hat für viele Schülerinnen und Schüler einen ganz besonderen Reiz“, erklärt glück auf · 3/2014 ........... 14 Jürgen Stapelfeld (Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte) das Konzept des Lernstudios. „Hier können die jungen Menschen die Zusammenhänge von Technik durch Anfassen und Ausprobieren erleben und verstehen.“ Der direkte Kontakt der Kinder und Jugendlichen mit Praktikern ermöglicht es zudem, schnell und unkonventionell Erkenntnisse und Methoden in den Unterricht zu übertragen. Mit den Ergebnissen sind alle Beteiligten mehr als zufrieden: Das Projekt vermittelt den Schülerinnen und Schülern fachliche, soziale und persönliche Kompetenzen – was ihnen den Start an einer neuen Schule oder auch ins Berufsleben sichtbar erleichtert. Jedes Kind kann „mitgenommen“ werden – auch Schüler mit gefährdetem Abschluss. Der Praxisbezug verdeutlicht Sachzusammenhänge, die aktuell in der Schule behandelt werden, und die Bedeutung des Unterrichtsstoffes für die eigene Zukunft. Der Wahlpflichtkurs „Technik“ ist an der Schule attraktiver denn je. Selbst viele Mädchen haben erkannt, dass Technik interessant ist, Spaß macht und eine Berufsperspektive bietet. Alle Schulabgänger können für sich Perspektiven entwickeln (Ausbildungsplatz, weiterführende Schule). Solch eine Bilanz ist ein guter Grund, das Projekt fortzusetzen. Die Kooperation zwischen der SophieScholl-Schule und der GMHütte besteht bereits seit Dezember 2007, die mit der Realschule Georgsmarienhütte und der Carl-Stahmer-Hauptschule seit 2011. Hinzu gekommen ist 2013 zudem eine Kooperation mit dem Gymnasium Oesede sowie eine Zusammenarbeit mit den regionalen Grundschulen. Bei dem Projekt unterstützte die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte nicht nur die Einrichtung des Lernstudios, sondern alle Kooperationsaktivitäten zwischen den Schulen und der GMHütte. „Seit der Stiftungsgründung 2006“, erklärt Beate-Maria Zimmermann, Geschäftsführerin der Stiftung, „sind inzwischen rund 160.000 Euro in diese Schulkooperationen geflossen. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Investitionen reichlich Früchte tragen.“ So kann es nicht verwundern, dass die Stiftung das Projekt auch im nächsten Jahr fördern will. mw GMH Gruppe Stahl – einmal anders kunstimwerk Josef Petry ist „Stahlkünstler“. In seinem Atelier im saarländischen Schmelz, einem Ort in unmittelbarer Nähe von Bous, sprach RRO-Mitarbeiter Matthias Krych mit ihm über seine Beziehung zum Werkstoff Stahl und zum Stahlwerk Bous. D ie Städte, in denen Josef Petry lebte, wurden immer größer. Im saarländischen Schmelz geboren, zog es ihn aus beruflichen Gründen als jungen Mann nach Aachen. Von dort bewarb er sich – drei Jahre vor der „Wende“ – um eine Stelle in Berlin. „Diese Großstadt hatte damals ein ganz besonderes Flair“, so Petry. „Berlin war zwar umgeben von dem Staatsgebiet der DDR. Aber dies nahm ich nur wahr, wenn es mich direkt an die Mauer verschlug. In Berlin selbst pulsierte das Leben. Besonders das kulturelle übte auf mich und meine Frau einen ganz besonderen Reiz aus.“ Sein Beruf hatte anfänglich mit Kultur oder Kunst gar nichts zu tun. Denn „ur-beruflich“ ist er Bauschlosser. Nur kurze Zeit nach seiner Abschlussprüfung wollte Josef Petry ein wenig mehr aus sich machen. Er bildete sich weiter zum „Meister im Metallhandwerk“. Während dieser Weiterbildung kristallisierte sich heraus, dass es ihm ein Anliegen war, selbst junge Menschen auszubilden. Von 1987 an konnte er dies in Berlin verwirklichen. Seinerzeit gab es von der Arbeitsagentur Berlin (damals noch: „Berufsamt“) ein Projekt, das benachteiligten Jugendlichen eine außerbetriebliche Ausbildung ermöglichen sollte. „Während dieser Zeit hatte ich es mit sogenannten Punks, Skinheads und ähnlich veranlagten Berliner Jugendlichen zu tun. Meine Frau sagte damals öfter abends zu mir, nachdem ich von der Arbeit kam: ‚Wie redest du denn? Seit du diesen Förderunterricht gibst, bist du so autoritär! Das kenne ich gar nicht von dir.‘ Tagsüber musste ich leider so sein. Anders war diesen Jugendlichen nicht beizukommen.“ Josef Petry spürte, dass dies nicht seinem Wesen entsprach, und versuchte, einen anderen Arbeitgeber in Berlin zu finden. Es dauerte nicht lang, und er wurde 1989 als künstlerische Lehrkraft für Holz und Metall an der Universität der Künste Berlin eingestellt. Dort arbeitet er bis heute als Dozent und Leiter der Werkstätten für Holz und Metall mit Studenten, die „Freie Kunst“ oder „Kunst auf Lehramt“ studieren. Während dieser Lehrtätigkeit, die eine ständige Auseinandersetzung mit den Materialien Stahl und Holz erfordert, entwickelte JP und Armin Hans vom Stahlwerk Bous unter „Wäscheleine“ Fotos: mk sich bei ihm mit der Zeit ein eigenes künstlerisches Arbeiten. Besonders reizt es ihn, alte Dinge zu bearbeiten, zu entfremden und weiterzuentwickeln. Stahlträger zum Beispiel. Sie müssen zunächst so erhitzt werden, dass sie wieder verformbar sind. In diesem Aggregatzustand schneidet er sie zunächst auf, fächert sozusagen gleich große Teile auseinander und erhält ein Objekt, das einer Wirbelsäule sehr ähnlich sieht. Oder Rundstähle. Im erhitzten Zustand verknotet er zwei oder auch drei wie einen Haarzopf miteinander. Diese und zahlreiche andere Objekte entstehen in den Werkstätten der Universität oder in seinem Atelier in Schmelz. Dieses Atelier ist ein lichtdurchfluteter Raum in einem über 100 Jahre alten Bauernhaus. Durch seinen Schwiegervater, der ganz in der Nähe eine Tischlerei betrieb, gab es auch immer die „Nähe“ zum Werkstoff Holz. Holz steht bei seinen künstlerischen Tätigkeiten zwar nicht so im Vordergrund, aber es schlummern in ihm immer irgendwelche Projekte, die er mit diesem Material verwirklichen möchte. Ein ganz be- sonderes Stück wartet auf die „Verwandlung in ein Kunstwerk“ nebenan in einer Scheune. Eine etwa 300 Jahre alte Kiefer, die beim Abriss des „Palastes der Republik“ zum Vorschein kam. Diese und viele Hundert andere Kiefern und Eichen dienten – schon lange bevor der Palast der Republik gebaut wurde – ursprünglich als Untergrund für das Berliner Stadtschloss, das in den 1950er Jahren wegen Kriegsschäden abgerissen wurde. Der Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses in den nächsten Jahren ist jetzt schon eine Inspirationsquelle für Josef Petry, bezogen auf die Gestaltung der uralten Kiefer. Wie kam nun aber der Kontakt zum Stahlwerk Bous zustande? Das alte Bauernhaus, „Alles, was fliegt“: eine Leichtigkeit, die man Stahl gar nicht zutraut. de r k ü n s t l e r in dem sich einst eine Tischlerei und seit Jahren das Atelier von Petry befindet, wurde 2012 bei einem Wettbewerb zum drittschönsten Bauernhaus im Saarland gekürt. Am Tag der Preisübergabe kam Josef Petry mit Margit Jungmann, die vom Kreis unter anderem für Schulgebäude zuständig ist, ins Gespräch. Man sprach über die MarieCurie-Realschule Bous. Dort überlegte man schon länger, wie man die Außendarstellung der Schule verbessern könnte. Während des Gesprächs wurde eine Idee geboren, wie dies gefördert werden könnte: Gemeinsam mit Schülern wollte Petry Metallobjekte herstellen, die später am Schulgebäude angebracht und nicht nur von Schülern und Lehrern, sondern auch von Passanten wahrgenommen werden können. 2013 war das Projekt verwirklicht: „Alles, was fliegt.“ Schülerinnen und Schüler ließen ihrer Fantasie freien Lauf und gestalteten, zunächst aus Pappe, alle möglichen Flugobjekte: Insekten, Sputniks, Schwäne, Flugzeuge, Batman und viele andere. Dann war „der Mann aus Berlin“ – wie man Josef Petry in seiner Heimat liebevoll nennt – gefragt. In der ehemaligen Lehrwerkstatt coachte er die Schüler im Metallhandwerk. Das Material dazu wurde vom Stahlwerk Bous zur Verfügung gestellt. Es entstanden zahlreiche, zum Teil skurrile und auch humorvolle Flugobjekte aus Stahl. Zu bewundern sind sie an einer Fassade des Schulgebäudes. Aufgrund der äußerst positiven öffentlichen Resonanz folgte 2014 schon ein zweites Projekt: „Wäscheleine.“ In sechs Meter Höhe – zwischen zwei Schulgebäuden – sind zwei Wäscheleinen gespannt. Daran hängen Hosen, Socken, T-Shirts, Turnschuhe aus Stahl „zum Trocknen“. Keine Frage: Die Außendarstellung der Marie-Curie-Schule hat dadurch mit Sicherheit einen positiven Schub bekommen, und die Schüler haben außerhalb des Klassenzimmers ihre Horizonte erweitern können. Ein drittes Projekt könnte in Kürze, eventuell noch in diesem Jahr, folgen: Im Stahlwerk Bous möchte man den Tannenbaum, der auf dem Werksgelände traditionell zur Weihnachtszeit aufgestellt wird, von Josef Petry aus Stahl gestalten lassen. Sechs Meter hoch soll er ungefähr werden. Während Wirbelsäule glück auf · 3/2014 ........... 15 Josef Petry 1953 Geburt in Schmelz, Ausbildung und Meisterbrief im Metallhandwerk 1986 Umzug nach Berlin 1987 bis 1989 Ausbildung mit benachteiligten Jugendlichen 1989 Künstlerische Lehrkraft für Holz und Metall an der Universität der Künste Berlin 1990 Beteiligung mit Studenten an dem Symposium „Steelopolis“ im Völklinger Hüttenwerk 2003 Treppenraumgestaltung Fischmobile Ahlbeck 2009 Beteiligung mit Studenten an dem Projekt „Domgold“ im Berliner Dom 2009 Werk-Statt-Schau I in Schmelz-Michelbach: Stahl-Skulptur & Malerei 2010 Werk-Statt-Schau II (Von der Bramme zum Kunstobjekt): StahlSkulptur & Fotografie 2011 WerkStatt-Schau III (Metall-Skulptur trifft Holz-Objekt): Stahl-Skulptur & Holz 2012 Werk-Statt-Schau IV in Schmelz-Michelbach: StahlSkulpturen & Malerei 2013 Kunst am Bau, Fassadengestaltung mit Schülern der Marie-Curie-Schule Bous 2013 Werk-Statt-Schau V: gebrannter Ton korrespondiert mit gebranntem Stahl 2014 Ausstellung „Stahl um Fokus“ Haus Saargau 2014 Kunst am Bau, Fassadengestaltung mit Schülern der Marie-Curie-Schule Bous der Diskussionen über dieses Projekt kam man auf die Idee, nicht einen Weihnachtsbaum, sondern einen „Jahresbaum“ zu gestalten. Dieser könnte, je nach Anlass, der jeweiligen Jahreszeit entsprechend mit Objekten bestückt werden. mk Stahl gefaltet die etwas andere seite „Ich heiße Hui-chu Pütz und komme aus Taiwan.“ 我的名字是Pütz曹慧珠來自臺灣 Vorname, Nachname: Hui-chu Pütz | Alter: 50 Staatsangehörigkeit: Taiwan, Republic of China Unternehmen, in dem er/sie arbeitet: 姓名: Pütz曹慧珠 | 年齡: 50 | 國籍: 臺灣, 中華民國 任職單位: Gröditzer Vertriebsgesellschaft mbH Wann sind Sie nach Deutschland bzw. wann sind Ihre Eltern nach Deutschland gekommen? 1991 Foto: Klaus Pütz Gröditzer Vertriebsgesellschaft mbH Abteilung, in der er/sie arbeitet: Vertrieb Schmiedestücke/Trading Bars/Blocks Beruf bzw. Funktion, in dem er/sie dort arbeitet: Vertriebsassistentin Seit wann arbeitet er/sie in dem Unternehmen: 2000 Religion: Buddhismus Hobbys: Reisen, internationale Küche Was ist typisch in Taiwan? Frühsport im Park Welche Ausbildung haben Sie durchlaufen? Was würden Sie in der Ausländerpolitik ändern, wenn Sie „König von Deutschland“ wären ? BA International Trade … Was mögen Sie an Deutschland? Was ist wichtig für ein friedliches Zusammenleben unterschiedlicher nationaler Mentalitäten? Landschaft und kulturelle Vielfalt Respekt 職務: 銷售助理 | 任職始於: 2000年 宗教信仰: 佛教 | 業餘消遣: 旅行, 國際烹飪美食 您在何時或者是您的父母在什 什麼是典型的德國? 您的學歷? 大專國際貿易 什麼是典型的臺灣? 麼時候來到德國? 1991年 您最喜歡德國的什麼? 地理景觀和多樣性文化 您最喜歡您的祖國什麼? Was mögen Sie an Ihrem Heimatland? Die Warmherzigkeit der Menschen 任職部門: 鍛件/圓棒/模塊銷售 Ihr Lebensmotto? 人情溫馨 Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Was mögen Sie an Deutschland gar nicht? Dauerregen Hohe Luftfeuchtigkeit und tropische Hitze Was ist typisch deutsch? glück auf unterwegs 您最不喜歡您的祖國什麼? 您的人生座右銘? Wo hat sich Claudia Thiele, Ehefrau von Matthias Krych (RRO ), mit der glückauf ablichten lassen? Wie heißt die Stadt? Na, dann wollen wir Ihnen bei der Suche mal rheinen Wein einschenken: Das Lieblingsgetränk ihrer Einwohner ist Bier – schmeckt aber nicht so, wie es heißt. Und bei den Konzerten der bekanntesten Band der Stadt herrscht alles andere als „tote Hose“. Senden Sie die richtige Antwort an [email protected] oder (mit einer Postkarte) an Matthias Krych, Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH, Rheinstraße 90, 49090 Osnabrück. Einsendeschluss ist der 1. November 2014. Gehen mehrere richtige Antworten ein, entscheidet das Los. Der Gewinner erhält einen Gutschein für den GMH -Fan-Shop. Und wo bleibt Ihr Foto? Möchten Sie auch ein Bilderrätsel einreichen? Machen Sie einfach ein Foto mit der glückauf im Vordergrund. Im Hintergrund müssen genügend charakteristische Details zu erkennen sein, um erraten zu können, wo bzw. in welcher Stadt das Foto geschossen wurde. Mailen Sie Ihr Foto einfach an Foto: privat [email protected]. Haben Sie’s gewusst? In unserem letzten Rätsel stand unser glückaufLeser vor dem Goethe-Schiller-Denkmal am Deutschen Nationaltheater in Weimar. Unter den richtigen Einsendungen (vielen Dank für Ihre Teilnahme!) wurde als Gewinnerin Klaudia Beck (Stahlwerk Bous) ausgelost. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.) Wir gratulieren! Foto: privat 平共處的關鍵? 互相尊重 有志者事竟成 A n de r e L ä n de r , a n de r e S i t t e n Zitate regieren unsere MedienWelt. Manches Zitat wurde bewusst lanciert, manches zufällig kreiert, manches sollte man kennen, manches darf man getrost wieder vergessen. Lesen Sie diesmal Bedenkenswertes zu unserem Schwerpunktthema „Netzwerke“: Ob China, Indien, Russland oder Japan: Wer für sein Unternehmen im Ausland unterwegs ist, hat es nicht immer leicht. Denn der Umgang mit fremden Kulturen birgt auch viele Fallen. Und wer einmal in den Fettnapf tritt, wird sich sein Leben lang darin erinnern. Doch wie steht es um außergewöhnliche Sitten und Gebräuche zum Beispiel in ... „Verbunden werden auch die Schwachen mächtig.“ Kontakte. Ob Come-together oder Warteschlange: Brasilianer sind sehr gesellige und freundliche Menschen und lieben Small Talk. Man kommt sehr schnell mit ihnen ins Gespräch. Pünktlichkeit. Pünktlichkeit ist in Brasilien keine Tugend (im Geschäftsleben gibt es Ausnahmen). Wer pünktlich zu einer privaten Einladung kommt, bringt nicht selten seinen Gastgeber in Verlegenheit, der noch anderweitig beschäftigt ist. Problembewusstsein. Brasilianer kennen generell keine Probleme. Sie reden unter sich lieber um den heißen Brei herum, als Probleme oder Fehler direkt anzusprechen. Und selbst wenn bereits die Flammen aus dem Dach schlagen, nennt man das verniedlichend ein „Problemchen“ (probleminha). Umgangston. Unsere „Kultur der klaren Worte“ erscheint Brasilianern „demütigend“, hart und unfreundlich. Wenn Deutsche untereinander Klartext reden, glauben Brasilianer, sie streiten. Schreien gegenüber Brasilianern ist ein absolutes „No go“ und kann die Vertrauensbasis oder eine kollegiale Beziehung vollkommen zerstören. Friedrich Schiller Raten Sie mal ! 外交政策上做什麼樣的改變? 什麼是不同民族思維方式間和 Beziehungen Foto: mk 如果您是“ 德國的國王”,您會在 您最不喜歡德國的什麼? 高濕度和熱帶型高溫 Ladenschlusszeiten, Sicherheitsbewusstsein 在公園做晨間運動 … 持續下雨 Was mögen Sie an Ihrem Heimatland gar nicht? 商店停止營業的時間,安全意識 „Wer nichts für andere tut, tut nichts für sich.“ Johann Wolfgang von Goethe „Der wirkliche Reichtum eines Menschen ist der Reichtum seiner wirklichen Beziehungen.“ Brasilien ? Frank Wolfgang Geißler Karl Marx „Beziehung beruht auf Gegenseitigkeit.“ Martin Buber, Religionsphilosoph „Wer sich heutzutage durchsetzen will, muss Beziehungen haben.“ Honoré de Balzac „Beziehungen sind eine Rutschbahn nach oben.“ Karl Farkas, österreichischer Schauspieler und Kabarettist glück auf · 3/2014 ........... 16 I m p r ess u m Denken Sie daran: Ihre Leserbriefe, Artikel, Anregungen und Kritik für die nächste Ausgabe müssen rechtzeitig bei Ihren Ansprechpartnern vorliegen. Letz ter möglicher Termin ist der: 17.10.2014 Herausgeber: Georgsmarienhütte Holding GmbH Neue Hüttenstraße 1 49124 Georgsmarienhütte www.gmh-gruppe.de V.i.S.d.P.: Iris-Kathrin Wilckens Redaktionsteam: Monika Hansen (mha) Markus Hoffmann (mh), Matthias Krych (mk), Dr. Ulrike Libal (li), Vera Loose (vl), Eberhard Mehle (em), Sarah-Fee Kim (sfk), Ina Klix (ik), Hans-Günter Randel (hgr), Oliver Santelli (os), Dirk Strothmann (ds), Iris-Kathrin Wilckens (ikw), Marcus Wolf (mw), Dr. Beate-Maria Zimmermann (bmz) Produktion und Grafik: elemente designagentur, www.elemente-designagentur.ms Textbearbeitung: Peter Karl Müller (pkm) Lektorat: Dorothea Raspe, Münster Herstellung: Steinbacher DRUCK GmbH, Osnabrück; auf 100% Recyclingpapier Die glückauf erscheint viermal im Jahr. glückauf Berichte aus den Unternehmen 3/2014 partner & märkte Medientreffen Schmiedag · „Wir schmieden die Zukunft – mit dir als Nachwuchskraft.“ Unter diesem Motto stellt der Verband Deutsche Massivumformung Lehr- und Infovideos zur Massivumformung ins Netz. Schmiedag-Azubis halfen dabei. .......................................... Seite 20 Expertentreffen Schmiedag · Wie entwickelt sich der Großmotorenmarkt in der Zukunft? Eine Tagung des VDMA -Lenkungsgremiums für Motoren und Systeme sollte Auskunft geben. . Seite 20 Kundentreffen Bochumer Verein · Betriebsrundgänge durch die Fertigung mit Warmformgebung, Wärmebehandlung und mechanischer Fertigung: Kundentag bot Gelegenheit, neue Räderlinie zu präsentieren...................... Seite 21 Nachwuchstreffen GMHütte · In der Ausbildungswerkstatt des Stahlwerkes konnten Jugendliche beim Robo-Tec-Wettbewerb ihr Technikinteresse ausleben. ............................................. Seite 21 Medientreffen für YouTube: Kamera schaut Schmiedag-Mechatroniker Michél Hollop über die Schulter. Foto: Martina Wülfrath Produktion & Innovation qualität & qualifikation Menschen & Kontakte Gutes noch besser machen 1 Brennendes Interesse 1 Spitzenleistung 1 GMHütte · Im Sommer befasste sich eine bereichs- und abteilungsübergreifende Infoveranstaltung bereits zum zweiten Mal mit dem Thema „Gute Tonne“. ............ Seite 18 Schmiedag · Wie macht man Kinder und Jugendliche am besten mit dem Schmiedehandwerk vertraut? Indem man sie selbst Hand anlegen lässt – beispielsweise in einem mobilen Schmiedelabor. ................................... Seite 22 Harz Guss Zorge · Ohne ein kräftiges Auf und Ab wäre Thomas Simon das Laufen zu eintönig. Jetzt absolvierte er den Salomon-Zugspitz-Ultratrail – und überwand dabei einen Höhenunterschied von 1.892 m. ................................................. Seite 27 Gutes noch besser machen 2 Mannstaedt · In drei Workshops thematisierten Führungskräfte die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens und sprachen dabei Klartext. Belohnt wurden sie mit ebenso klaren Ergebnissen. ........................... Seite 19 Brennendes Interesse 2 Schmiedag · Effektiver Brandschutz hat für alle Unternehmen oberste Priorität – damit Werksfeuerwehr und Löschtechnik nur notfalls gebraucht werden. .................... Seite 23 Gutes noch besser machen 3 Brennendes Interesse 3 Mannstaedt · Alternative zu geschweißten Profilen: Warmgewalztes Spezialprofil verbessert mechanische Eigenschaften und ergibt Einsparungen in puncto Produktionszeit und Produktionskosten. ........................... Seite 19 GMH Systems · MES sollte zunächst eine kleine Lücke füllen. Doch längst ist die Software mehr als ein Lückenbüßer. Was sie inzwischen ermöglicht, vermittelte das erste MES Anwendertreffen der GMH Gruppe................. Seite 24 Spitzenleistung 2 GMH Gruppe · Ein Radteam nahm am „Rad am Ring“ teil – und absolvierte pro Runde rund 23 Kilometer, mehr als 500 Höhenmeter und 72 Kurvenpassagen........... Seite 28 Spitzenleistung 3 Pleissner Guss · Was tun, um mehr als 750 Gäste gut zu unterhalten? Die Antwort darauf gab die Gießerei bei einem zauberhaften Familientag. ......................... Seite 29 produktion & innovation Mitarbeiter der GMHütte informieren sich Foto: vl über Projekte im Finalbetrieb. Gute Tonne Die „Gute Tonne“ ist eine betriebsinterne Aktion der GMHütte mit dem Ziel, jede Tonne Stahl, die das Werk verlässt, in jeder Hinsicht optimal zu produzieren und auszuliefern. Ob Energieverbrauch, Umweltfreundlichkeit, Qualität, Arbeitsprozess, Anlagenverschleiß, Effizienz, Arbeitssicherheit, Materialverbrauch, Pünktlichkeit, Transportvorbereitung und anderes mehr: Inwieweit diese Produktionsfaktoren und -prozesse optimal umgesetzt werden, steht und fällt mit der Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – ihrem Fachwissen, ihrer Berufserfahrung, ihrer Einstellung zur Arbeit, ihrer Motivation. Deshalb soll ihre Kompetenz in den entsprechenden Bereichen gestärkt werden, um dem Ziel der „Guten Tonne“ näherzukommen – ein Prozess, der niemals abgeschlossen werden kann, weil es immer etwas zu verbessern gibt. „Qualität ist immer im Spiel!“ GMHütte · Besser werden mit System: Informationsveranstaltung zum Thema „Gute Tonne“. Seit gut drei Jahren läuft am Standort GMH ütte die Aktion „Gute Tonne“. In diesem Sommer befasste sich bereits zum zweiten Mal eine bereichs- und abteilungsübergreifende Infoveranstaltung mit diesem Thema. Über das Ergebnis berichtet Katharine Hügelmeyer: Letztlich geht es bei der „Guten Tonne“ darum, den Standort Georgsmarienhütte zukunftsfähig zu erhalten. Doch es ist ähnlich wie bei einer Fußballnationalmannschaft: Man kann nur „Weltmeister“ werden, wenn alle gemeinsam Brand-erbisdorf anpacken und ihr Bestes geben, um die Kunden mit hochwertigen Edelbaustählen zur richtigen Zeit und in der richtigen Menge zu beliefern. Erreicht werden soll dieses Ziel mit Maßnahmen und Aktionen, die darauf ausgerichtet sind, das Expertenwissen der Kolleginnen und Kollegen „vor Ort“ effizient zu nutzen – und durch zielgerichtete Schulungen aufzufrischen und zu erweitern. Dafür hat die GMH ütte ein entsprechendes Weiterbildungsangebot entwickelt, das nicht nur Grundlagen- und Fachschulungen umfasst. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen auch Verständnis über ihren eigenen Arbeitsbereich hinaus entwickeln – die vorund nachgelagerten Abteilungen bzw. Tätigkeiten. Zu diesem Zweck haben sich beispielsweise in mehr als zwanzig Projekten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über ihre tägliche Arbeit ausgetauscht, unter anderem auch mithilfe von Zahlen, Daten und Fakten. Letzten Endes hatte man sich auf eine neue einheitliche Vorgehensweise des Miteinanders verständigt. Und kürzlich wurden alle Kolleginnen und Kollegen über den aktuellen Stand, die Planungen, Versuche, Fortschritte und Ergebnisse informiert. Dazu hat man an zwei Freitagen im Juli die Gute-Tonne-Veranstaltung „Qualität ist immer im Spiel!“ organisiert. An zehn Informationsständen präsentierten Mitarbeiter verschiedene Bereiche des GuteTonne-Projektes. So gab es neben einem allgemeinen Gute-Tonne-Stand auch Informationen über folgende Aspekte: Versuche über eine neue Art der Verteilerzustellung, Suche nach Ursachen und Maßnahmen zur Vermeidung von Kratzern und Wieder unter Volldampf. Ende Juli war es so weit: In Brand-Erbisdorf wurde der Dampfkessel für die Freiformschmiede umgesetzt. Damit kappte man die letzte Anbindung an den früheren Großbetrieb PSW, da die Bahntechnik nach ihrer Herauslösung nur befristeter Nutzer des Gebäudes war. Man hatte im Vorfeld ein gutes logistisches Konzept ausgeklügelt, das einen Stillstand der Freiformschmiede von sieben Wochen vorsah. Schritt für Schritt gelang es in dieser Zeit, die gesamte alte Infrastruktur filigran aus dem Gebäude herauszulösen und in einem abgetrennten Bereich der Schmiedehalle neu aufzubauen und zu integrieren. Man nutzte gleichzeitig die Gelegenheit, die Voraussetzungen für eine längerfristige Nutzung zu schaffen – durch die behördlichen Abnahmen der gesamten Anlage auf dem neuesten sicherheitstechnischen Stand. Mit dem Anfang der 90er Jahre angeschafften Dampfkessel wurden vormals in zwei Hallen auf bis zu zehn Hämmern Freiformschmiedestücke erzeugt, von denen heute nur noch vier arbeiten. Dementsprechend sind die Leistungen der Anlage angepasst worden, da auch die heiztechnische Versorgung im Industriegelände umgestellt werden konnte. Der Dampfkessel wurde durch das Dach aus dem alten Gebäude gehievt und mit viel Geschick in die neue Halle gerollt. em Fingerspitzengefühl gefragt: Mit Konzentration den Dampfkessel sicher durch das Dach aus dem Gebäude gehievt ... ... und mit viel Geschick an den neuen Standort gerollt. Foto: Bernd Vogel Foto: Christian Dittmann glück auf · 3/2014 ........... 18 Riefen an der Materialoberfläche, Einführung von neuen Techniken zur Aggregatüberwachung, Einführung automatisierter Prüfverfahren, Weiterentwicklung im SAP zur besseren Zuordnung und Auffindung von Reserveteilen, Erklärungen zum Thema Reinheitsgrad und dessen mikroskopischer Auswertung, Simulation von Prozessen, Vorstellung des Projektes der zukunftsorientierten Rechnungsprüfung sowie Arbeitssicherheit. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzten die Gelegenheit, um sich im persönlichen Gespräch tiefergehend über weitere Projekte der „Guten Tonne“ zu informieren. Eines dieser Projekte sind die aktuellen Schulungen „Prozesse und Produkte“. Hier stellen sich die techniknahen Bereiche hauptsächlich den Kolleginnen und Kollegen der Administration vor. Sie wollen dabei um Verständnis für ihre Arbeit werben. produktion & innovation Profil – gewalzt Klare Worte, klare Ziele Mannstaedt · Warmwalzen statt schweißen Mannstaedt · Erfolgreich durch Offenheit und Kreativität im Team E D in Profil, das man gemeinsam mit einem Kunden entwickelt, ist für Mannstaedt nichts Ungewöhnliches. Aber im Fall GKN Walterscheid war es schon etwas Besonderes. Hintergrund: Unter anderem fertigt die GKN Walterscheid Seitenteile für einen Anhängebock, die bisher aus drei Teilen zusammengeschweißt werden mussten. Im Zuge der Produktverbesserung wurde diese aufwendige Schweißkonstruktion durch ein warmgewalztes Spezialprofil von Mannstaedt ersetzt. Damit kam die ureigenste Aufgabe eines warmgewalzten Spezialprofils zum Tragen: eine geschweißte Konstruktion durch ein Profil zu ersetzen. Der große Vorteil: bessere mechanische Eigenschaften, Einsparungen bei der Produktionszeit und eine höhere Prozesssicherheit. Die an Toleranzen und Profiloberfläche gestellten Anforderungen GKN GKN Walterscheid ist im Bereich „Land Systems“ innerhalb des GKN Konzerns tätig, mit dem Mannstaedt seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Im nur wenige Kilometer entfernten Lohmar hat sich die GKN Walterscheid auf die Herstellung von kompletten Antriebssystemen und Traktoranbausystemen spezialisiert. Unter anderem fertigt man dort Seitenteile für einen Anhängebock, die bisher aus drei Teilen zusammengeschweißt wurden. Die rote Fläche kennzeichnet das Profil im Querschnitt. Werksfoto waren hoch. Sie zu erfüllen, erwies sich für alle Beteiligten als große Herausforderung. Doch innerhalb kürzester Zeit konnte man gemeinsam eine Lösung entwickeln. Vor einigen Monaten wurde dann das Erstmuster ausgeliefert. Mannstaedt war zu den folgenden Dauerbelastungsversuchen eingeladen und konnte dabei den zur Freigabe erforderlichen Test begutachten. Inzwischen wurde die erste Serie ausgeliefert. Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein Spezialprofil individuelle Kundenprobleme optimal lösen kann – wenn man um die Möglichkeiten eines Spezialprofils weiß. Beide Unternehmen können auf einen positiven Verlauf der gemeinsamen Profilentwicklung zurückblicken. Und beide freuen sich auf eine langfristige Partnerschaft und weitere neue Ansätze und Herausforderungen. Andreas Otto er weitsichtige Blick nach vorne ist für Mannstaedt der elementare Schlüssel für langfristigen Erfolg. Deshalb fanden in der Führungsetage drei aufeinander aufbauende Workshops statt, in denen die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens thematisiert wurde. Das Motto war: „Man kann sich nur verstehen, wenn man klare Worte spricht“ – klare Worte, durch die alle Dinge auf den Tisch kommen, klare Worte, die gegenseitiges Verständnis schaffen, und klare Worte, die bei einem guten Team dessen Mitglieder befruchten – und nicht belasten. Da „der Markt das alles bestimmende Element“ ist, machte ein zweitägiger Workshop mit allen verantwortlichen Vertriebsleitern den Aufschlag. Sämtliche Produktgruppen wurden ausführlich besprochen und bewertet, und zwar hinsichtlich Zukunftsfähigkeit, Entwicklungsbedarf, anstehender Mengen und zu erwartender Ergebnisse. Die Wege und vor allem die Hindernisse zur Zielerreichung wurden an- und zu großen Teilen auch ausdiskutiert. Punkte, die außerhalb des Verantwortungsbereiches des Vertriebes lagen, wurden zunächst gesammelt. Sie kamen beim danach anberaumten zweiten Workshop auf den Tisch, der mit den technischen Verantwortlichen aus Produktion, Qualitätswesen und Entwicklung durchgeführt wurde. Dieser Arbeitskreis besprach und priorisierte zunächst die Investitionen und Maßnahmen, die für eine erfolgreiche Begleitung der Marktstrategie notwendig sind. Ergebnis war eine gesunde Mischung aus Rationalisierungs-, Ersatz-, Markt- und Innovationsmaßnahmen. Kaufmännisch-technisches Teamwork bei der Moderation der Verbesserungsprojekte. Dieter Tondar und Franz-Dieter Philipp erläutern die einzelnen Themen. Foto: mha Die zentrale Frage für die Mitarbeiter lautete: „Wie können wir die Kundenforderungen der Zukunft hinsichtlich Qualität, Menge und Kosten erfüllen oder sogar übertreffen, um die Marktführerschaft bei Spezialprofilen zu behalten und auszubauen?“ Als zweites großes Arbeitspaket wurde eine Liste mit Projekten quer durch die gesamte Organisation erstellt. Dieses „Mannstaedt-Verbesserungsprogramm (MVP²)“ umfasst zukunftsweisende technische Maßnahmen sowie Maßnahmen, die Abläufe in der Produktion bzw. in der Verwaltung optimieren sollen. Diese Projektliste haben dann Vertrieb und Technik in dem dritten Workshop verabschiedet. Zudem wurden kaufmännische und technische Gesichtspunkte gegenseitig abgeglichen. Im Sinne einer erfolgreichen Zusammenarbeit durfte es keine Tabuthemen geben. Die „Philosophie der klaren Worte“ war hier besonders hilfreich und zielführend. Am Ende der Workshop-Reihe waren alle Teilnehmer überrascht, wie ergiebig die gemeinsamen Tage waren. Vorweisen konnten sie eine abgestimmte Marktstrategie, eine darauf passende stimmige Investitionsliste, eine Sammlung von über 70 wichtigen Projekten für die nächsten Monate und deutlich mehr Verständnis für die Belange des anderen durch die so oft zitierten „klaren Worte“. Alle Teilnehmer waren sich einig: „Wir werden das wieder tun. Im nächsten Jahr. Und im übernächsten auch …“ Dr. Franz-Dieter Philipp Qualität aus Verantwortung IAG MAGNUM · 200 Jahre Erfahrung in den Dienst des Kunden gestellt SERIE Das Motto der IAG MAGNUM lautet: persönlich | präzise | professionell. Wie das Unternehmen diesen Ansprüchen jeweils gerecht wird, soll in drei aufeinanderfolgenden glückaufArtikeln beschrieben werden. Der zweite Artikel befasst sich mit dem Thema „Personen“. O hne Zweifel trägt das digitale Zeitalter dazu bei, dass die Beziehungen untereinander immer anonymer werden. Vielleicht gerade deswegen schätzen die Menschen immer mehr die persönlichen Kontakte – die Person hinter einer Telefonnummer, das Gesicht zu einer E-MailAdresse, die Stimme hinter dem Namen. Deshalb stellt IAG MAGNUM fünf Kollegen vor, die es zusammen Mitte des Jahres auf exakt 200 Jahre Betriebszugehörigkeit gebracht haben. Ob Schweißtechnik, Wärmebehandlung, Mechanische Bearbeitung oder Unterstützende Prozesse: Bei IAGM arbeiten viele Personen mit viel Erfahrung: Werner Völler, Empfang/Telefonzentrale (38 Jahre im Betrieb). Sein Motto: „Ich leite Sie gerne weiter.“ Alle Gäste werden von den IAGM -Mitarbeitern der Pforte persönlich begrüßt – sei es am Telefon oder vor Ort – und an die richtige Kontaktperson weitervermittelt. Werner Völler freut sich schon darauf, neue Gäste in Empfang nehmen zu können. Hartmut Rohlf, Fertigungssteuerung (44 Jahre im Betrieb). Sein Motto: „Versprochen ist versprochen.“ Damit zugesagte Termine und Abläufe auch eingehalten werden können, bedarf es einer Menge Fertigungserfahrung und eines guten Händchens, um die sich immer wieder ändernden Rahmenbedingungen zu managen. Dafür ist u. a. Hartmut Rohlf verantwortlich. Detlef Möller, Meister Schweißen (45 Jahre im Betrieb). Sein Motto: „Wir legen noch selbst Hand an.“ Handwerkliches Können und die Erfahrung aus 45 Berufsjahren fließen ein, wenn Detlef Möller beim Schweißen Hand anlegt. Termintreue und qualitativ hochwertige und einwandfreie Schweiß- Hartmut Rohlf (Fertigungssteuerung) produkte sind der Mehrwert, den IAGM -Kunden dadurch unter anderem von Detlef Möller haben. Bernward Krause, Wärmebehandlung (37 Jahre im Betrieb). Sein Motto: „Die inneren Werte zählen.“ Für das Auge nicht sichtbar, denn die Arbeit seiner Hände liegt im Inneren der Produkte verborgen. Ein exakt eingehaltener Wärmeprozess macht für den Betreiber das Produkt erst brauchbar bzw. verlängert dessen Lebensdauer. Für die stets korrekte Einhaltung der Prozesse steht Bernward Krause mit seinem Team. Andreas Rodefeld, Technische Kontrolle (36 Jahre im Betrieb). Sein Motto: „Ohne Fehl und Tadel.“ Aufgrund der teilweise extremen Größe vieler unterschiedlicher Bauteile müssen die Produktmerkmale nach getaner Arbeit von Hand mit kalibrierten Messmitteln auf die geforderte Genauigkeit hin überprüft werden. Unter anderem garantiert dies Andreas Rodefeld mit seinen Kollegen. Bei IAGM kümmern sich über 120 weitere Kollegen persönlich um die Belange der Kunden, um sämtliche Erwartungen bestmöglich zu erfüllen. Helmut Gervelmeyer Geballte Kompetenz (von links nach rechts): Andreas Rodefeld (Technische Kontrolle), Bernward Krause (Wärmebehandlung), Detlef Möller (Meister Schweißkompetenz) und Werksfotos Werner Völler (Empfang/Telefonzentrale). glück auf · 3/2014 ........... 19 partner & märkte Das VDMA-Lenkungsgremium mit Mark Martin (Dritter von rechts) Foto: VDMA Auf der Suche nach Antworten rund um den Großmotorenmarkt Hätten Sie’s gewusst? Schmiedag / WSW · VDMA-Lenkungsgremium für Motoren und Systeme tagt im Schwarzwald. V or einem Jahr hatte Schmiedag zum Experten-Treffen der Großmotoren-Zulieferindustrie eingeladen (glückauf berichtete). Im Juni 2014 fand das Jahrestreffen nunmehr bei der Firma L’Orange in Glatten im Schwarzwald statt, einem Lieferanten für Einspritzsysteme für Großmotoren. Die Gesenkschmieden Schmiedag und Wildauer Schmiedewerke waren ebenfalls vertreten. Ziel des Lenkungsgremiums des VDMA ist es, aktuelle Entwicklungen am Markt, in der Technik und last, but not least in der Gesetzgebung auf der spezialisierten Fachebene zu besprechen. Zudem wird festgelegt, wie Verband und Unternehmen auf jeweilige Situationen reagieren sollen. Natürlich spielen bei diesen Zusammenkünften auch Netzwerkbildung, Socializing etc. eine große Rolle. Dementsprechend wurde das Treffen am Vorabend bei einem Come-together mit Schwarzwälder Köstlichkeiten eröffnet. Am nächsten Tag konnten sich die Teilnehmer bei einem etwa eineinhalbstündigen Werksrundgang von der Effizienz einer hochmodernen Fertigung für Einspritzsysteme für Großmotoren überzeugen. Anschließend wurde eine lange Tagesordnung abgearbeitet, die folgende wesentliche Schwerpunkte umfasste: • Wann ist ein Ende der nunmehr seit fast vier Jahren andauernden Krise im Schiffsbau zu erwarten? • Wie entwickeln sich voraussichtlich die anderen für den Großmotor relevanten Märkte wie „Power Station“, „Mobile Drives“, „Rail“ etc.? • Welche Auswirkungen haben die neuen Immissionsrichtlinien für die küstennahe Seeschifffahrt, für die stationären Anlagen zur Energieerzeugung oder für die mobilen Maschinen (Lokomotive/Großbagger) auf die Motorenentwicklung? • Wie sieht der Verbrennungsmotor der Zukunft aus? • Mit welchen Kraftstoffen wird der Motor zukünftig betrieben werden müssen, um sowohl den gesetzlichen als auch den Effizienzkriterien der OEM gerecht zu werden? Was die OEM -Effizienzkriterien betrifft: Weniger Verbrauch bei weniger CO 2- und NO X-Ausstoß und geringere Kosten – so lautet die sportliche Ansage an die Zulieferindustrie und deren Entwicklungsabteilungen. Fazit des Treffens: Die deutschen Zulieferer dürfen sich mit als führend in der technischen Entwick- Socializing Berufliche Kontaktpflege im Rahmen von geselligen Treffen oder bei Veranstaltungen Come-together (Oft erstes) Zusammenkommen (der Teilnehmer bei einer Veranstaltung) lung moderner Komponenten für den Großmotor bezeichnen. Sicher ist aber auch, dass der Druck am Markt wächst und der Ausbau dieser führenden Position erstes Ziel der teilnehmenden Unternehmen sein muss. Die Gesenkschmieden der GMH Gruppe werden sich dieser Aufgabe stellen. Mark Martin „Komm ich auch gut rüber?“ Schmiedag · Filmteam erstellt Lehr- und Infovideos für YouTube. U nter das Motto „Wir schmieden die Zukunft – mit dir als Nachwuchskraft“ hat der Verband Deutsche Massivumformung seine Lehr- und Infovideos zur Massivumformung gestellt. Dabei werden verschiedene Ausbildungsberufe der Branche vorgestellt. Sie sind auf YouTube zu finden und können von Ausbildern und Lehrern gezielt für den Unterricht genutzt werden. Die Schmiedag hat zwei ihrer Azubis für die Präsentation zweier Ausbildungsberufe gestellt: den angehenden Werkzeugmechaniker Hätten Sie’s gewusst? Werkzeugmechaniker und Mechatroniker Beim Werkzeugmechaniker bestehen die Aufgaben aus dem Planen und Steuern von Arbeitsabläufen bzw. dem Kontrollieren, Beurteilen und Dokumentieren von Arbeitsergebnissen. Dabei fertigt er mit Werkzeugen und Maschinen Einzelteile aus unterschiedlichen Werkstoffen bzw. programmiert und bedient Maschinen mit numerischer Steuerung. Der Mechatroniker bearbeitet mechanische Teile und baut und installiert Baugruppen und Komponenten zu mechatronischen Systemen. Zu den weiteren Aufgaben gehört das Messen und Prüfen von elektrischen Größen sowie der Bau von elektrischen, pneumatischen und hydraulischen Steuerungen. Dennis Schulz (für die Arbeitsgebiete Formen-, Instrumenten- oder Vorrichtungstechnik) und den angehenden Mechatroniker Michél Hollop (für die Arbeitsgebiete Montage und Instandhaltung von komplexen Maschinen, Anlagen und Systemen) – wobei diese Arbeitsgebiete nur einen kleinen Teil dessen widerspiegeln, was beide Berufe abdecken müssen. Der 13. Mai begann für die Schmiedag-Azubis voller Fragen und Aufregung: Was muss ich tun? Was muss ich sagen? Und wie komme ich auf dem Bildschirm rüber? Damit auch fachlich alles perfekt lief, wurden sie während der Filmaufnahmen unterstützt – Dennis von Uwe Dannen (Leiter Werkzeugbau) und Michél von Gerd Zeglarski (Elektronikabteilung). Los ging es mit Probeaufnahmen, Sprechproben und Lichttest. glück auf · 3/2014 ........... 20 YouTube Dennis Schulz (Werkzeugmechaniker) Foto: Martina Wülfrath Schnell war die erste Nervosität überwunden und nach ein paar Wiederholungen der Film abgedreht. Einstimmige Meinung: Die Schmiedag-Azubis sind cool, zielstrebig und so flexibel, dass sie auch als Hauptdarsteller eingesetzt werden können. Karin Kriebel Zu finden sind Michél Hollop (Mechatroniker) unter http://tinyurl.com/o5aw23u und Dennis Schulz (Werkzeugmechaniker) unter http://tinyurl.com/ lhez87l partner & märkte Innovation in Stahlblau Bochumer Verein Verkehrstechnik · Neue Räderlinie: Reger internationaler Andrang am Kundentag. E nde Juni präsentierte die Bochumer Verein Verkehrstechnik (BVV ) die veränderten Fertigungsbedingungen ihrer Warmformgebung. Offizieller Anlass war ein Kundentag, zu dem man geladen hatte. Zu Gast waren über 50 Vertreter der wichtigsten nationalen und internationalen Kunden der Systemhäuser, Nahverkehrsunternehmen und Bahnen – allesamt Abnehmer der gewalzten Rohteile bzw. Radsatzsysteme aus Bochum. Sie kamen unter anderem aus Skandinavien, den Niederlanden, Frankreich, der Schweiz, Österreich und Südafrika. Die Großinvestition von über 17 Mio. Euro hatte man bereits im Frühjahr nach Plan abgeschlossen. Installiert wurden die Anlagen seit Sommer 2013, teils von eigenen Mitarbeitern, teils von externen Unternehmen. Seitdem verfügt die BVV über ein dornloses Walzverfahren für Eisenbahnräder und über eine neue Kümpelpresse mit DurchlochEinrichtung für Radnabenbohrungen. Die Warmformgebungsprozesse, die hinter der 8.000-t-Presse angeordnet sind, wurden nicht nur in qualitativer Hinsicht, sondern auch quantitativ optimiert. Auf den neuen Anlagen ist es möglich, bis zu 200.000 schwarze Räder und Radkörper pro Jahr für den nationalen und internationa- len Markt herzustellen. Gewohnt systematisch und strategisch hatten die BVV -Mitarbeiter das Projekt in Angriff genommen. So wurde die neue Fertigungslinie montiert, während auf der alten aus den 50er Jahren, die man noch in den 70ern modernisiert hatte, die Produk- tion weiterlief. Die alte Linie wird gegen Ende des Jahres zurückgebaut. Damit wird die Erneuerung der Warmformgebung, die mit der Modernisierung der 8.000-t-Presse in den Jahren 2007/2010 begann, erfolgreich abgeschlossen. Mit der Investition unterstreicht die BVV ihre marktführende Rolle als Lieferant von Eisenbahnrädern – und trägt zur eigenen Zukunftssicherheit bei. Bei den Betriebsrundgängen durch die Fertigung mit Warmformgebung, Wärmebehandlung und mechanischer Fertigung kommen- q Das könnte Sie auch interessieren: Schützenhilfe gegen starke Konkurrenten lesen Sie auf Seite 11 tierten viele Gäste anerkennend die Veränderungen. Denn der Wandel sprang auch ihnen ins Auge – nicht zuletzt wegen der „frischen Farbe“ an der neuen Linie. Noch leuchtet dort vieles in kräftigem Stahlblau. Doch schon bald werden die Farben dem Umformungsprozess von heißem Stahl zu rohen Rädern Tribut zollen müssen – und allmählich unter Zunder und Staub verblassen. Aber der Kundentag bestand nicht nur aus Betriebsrundgängen. Davor hatte es mehrere Fachvorträge gegeben, die auch für einen „Nichtvertrauten“ die Prozesse der Herstellung von Eisenbahnrädern verdeutlichten. Themen waren zum Beispiel die Umformung vom chargierten Vormaterial bis zum spannungshomogenisierten Vollrad, die Entwicklung der gummigefederten Räder für den Nahverkehr oder auch neueste BVV -Entwicklungen, die den ständig steigenden Komfortanspruch der Kunden befriedigen sollen. Dies gilt auch im Güterwagenbereich mit dem neuen 25-t-Radsatz Typ RI 027, der Betreibern und Einstellern Vorzüge in der Nutzung bietet. Nachhaltig ist ein Kundentag, wenn nach einer Fortsetzung gefragt wird. Und es wurde. em Eröffnung der Veranstaltung durch BVVFoto: em Geschäftsführer Norbert Klein Wenn Schüler programmieren, bis ihnen die Köpfe rauchen Mannstaedt/Schmiedag GMHütte · Robo-Tec-Wettbewerb begeistert Schülerinnen und Schüler. Roboter inklusive Sensoren so alles draufhat. q Weitere Informationen zu den aktuellen Projekten der Kooperation „ProAusbildung“ können auf der Homepage der drei Partner unter www. pro-ausbildung.info abgerufen werden. Müsste jetzt funktionieren: Teilnehmer beim Programmieren. A ufregung lag in der Luft, die kreative Anspannung war überall zu spüren: Rund 80 Schülerinnen und Schüler waren zur 4. Auflage des Robo-Tec-Wettbewerbs in die Ausbildungswerkstatt der GMH ütte gekommen. In 40 Teams traten sie gegeneinander an, um die Besten im Umgang mit Steuerungstechnik und Legobaukasten zu ermitteln. Die Teilnehmer hatte man im Vorfeld und je nach ihrer Wettbewerbserfahrung in zwei Kategorien eingeteilt. Vorgabe war, jeweils zwei detailliert umschriebene Aufgaben zu erfüllen: Als Erstes musste Foto: vl der Roboter einer Orientierungslinie folgen, Lasten aufladen und zu einem Ablageplatz transportieren; als Zweites einen Taster zum Öffnen einer Schranke drücken und die kurze Öffnungszeit zum Durchfahren nutzen. Man sah den Schülerinnen und Schülern an, wie sehr sie sich konzentrieren mussten, um ihre Roboter so zu programmieren, dass sie ihre Aufgabe möglichst problemlos und fehlerfrei absolvieren. Zum Abschluss war eine Freestyle-Darbietung gefordert. Dabei sollten die Jugendlichen kreativ demonstrieren, was ihr jeweiliger Aufgerufen zu dem alljährlich stattfindenden regionalen Schulwettbewerb hatte „ProAusbildung“, eine Initiative der drei regionalen Arbeitgeber GMH ütte, KME Germany und Stadtwerke Osnabrück. Die Unternehmen wollen mit ihrem Engagement – Robo-Tec ist eines von bislang vier „ProAusbildung“-Projekten – die Ausbildung hoch qualifizierter Nachwuchskräfte fördern. Unterstützt wurde der Wettbewerb auch in diesem Jahr wieder von der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land. Die Initiatoren sind sich sicher: Der Robo-Tec-Wettbewerb weckt bei Schülern die Neugier für technische Themen. Einigkeit besteht auch darüber, dass die Arbeit mit den Lernrobotern das Verständnis für technische Prozesse erhöht und das kreative Denken der jungen Tüftler fördert. mw glück auf · 3/2014 ........... 21 Werksfoto Round Table. In Marburg fand eine Konferenz für Fachleute statt, die sich mit der numerischen Simulation von Umformprozessen beschäftigen. Durch zahlreiche Anwendervorträge sollte gezeigt werden, wie gut moderne Berechnungsprogramme der Softwarefirma SIMUFACT schon in der Lage sind, reale Produktionsprozesse wie Walzen, Schmieden oder Pressen zu beschreiben. Gleich zwei GMH-Unternehmen waren bei der Konferenz mit Fachvorträgen beteiligt: Während die Schmiedag über die optimale Kombination von CAD und Finite-Elemente-Programmen beim Reckwalzen berichtete, stellte Mannstaedt Prozessverbesserungen beim Warmwalzen durch die Nutzung der Finite-Elemente-Technik vor. Beide Unternehmen unterstrichen mit ihren Vorträgen, dass sich die GMH Gruppe immer am neuesten Stand der Technik orientiert, um ihre Prozesse ständig weiterzuentwickeln und langfristig erfolgreich zu bleiben. Simulationsexperten unter sich (von links nach rechts): Sebastian Kolb und Franz-Dieter Philipp (beide Mannstaedt) sowie Klaus Pfeiffer und Volker Berghold (beide Schmiedag). Dr. Franz-Dieter Philipp qualität & qualifikation „Metall verleiht der Fantasie Flügel. Metall ist ein unendliches Material. Es kann jede Gestalt annehmen: aussehen wie Holz, sich biegen wie Äste im Wind, federleicht und tonnenschwer sein. “ A ndreas R imkus , Schmiede- und Ideenkünstler Metall verleiht Flügel Schmiedag · Schulhofprojekt: Wie man mit einem mobilen Schmiedelabor Kinder und Jugendliche für das Schmiedehandwerk interessieren kann. S chmieden ist ein traditionsreiches Handwerk und Teil der Kultur. Aber wie Jugendliche für diese Kultur sensibilisieren? Wie Tradition mit der modernen Metallurgie und Umformtechnik verknüpfen? Und wie diese Techniken hautnah und eindrucksvoll vermitteln? Das „Mobile Schmiedelabor“ des Schmiede- und Ideenkünstlers Andreas Rimkus ist die Antwort darauf. Die fahrbare Skulptur in Form eines Ambosses ist nicht nur optisch ein Leckerbissen. Mit dem Labor ist auch eine Mitmach-Werkstatt entstanden, in der sich Kinder und Jugendliche handwerklich, spielerisch und künstlerisch mit dem Werkstoff Metall auseinandersetzen können. Das Schmiedelabor hat vier Essen, sieben Ambosse (davon einer für Rollstuhlfahrer), Hämmer und Zangen. Mit diesem Arsenal lassen sich zahlreiche physikalische Prinzipien beim Schmieden anschaulich demonstrieren. Doch das ist noch nicht alles. Zudem können die Schülerinnen und Schüler ihre neuen Erfahrungen und ihr neues Wissen sofort an einem interaktiven Informationsterminal vertiefen (Quelle: KulturFeuerStifung). Eingesetzt wurde das Labor kürzlich für ein Schulhofprojekt – wobei auch die Schmiedag zum Gelingen beitrug. Denn Anfang des Jah- res hatte der Industrieverband Massivumformung unter anderem bei der Schmiedag angefragt, ob sie das Schulhofprojekt unterstützen will. Die Geschäftsführer Alexis Bömcke und Mark Martin sagten sofort zu – nicht zuletzt, weil wegen des demografischen Wandels Nach- Ein heißer Blickfang, der bei den Schülerinnen und Schülern jede Menge Fotos: Martina Wülfrath Neugierde auslöste: das „Mobile Schmiedelabor“. wuchsarbeit immer Sinn macht. Schließlich ermöglicht das Projekt, Jugendliche für Ausbildungsplätze in Metall verarbeitenden Berufen zu interessieren. Deshalb wurden insgesamt sechs Auszubildende für das Projekt freigestellt: Amir Dzaferovic (Zerspanungsmechaniker), Niklas Treder (Industriemechaniker), Florian Rieks und Dieter Aleks (beide Maschinen- und Anlagenführer), Dennis Schulz und Ilias El-Abbassi (beide Werkzeugmechaniker). Sie standen bei der Aktion den Schülern und Schülerinnen sowie den Lehrern der Hagener Gesamtschulen Haspe und Eilpe Rede und Antwort. Nicht nur, dass sie freimütig über ihre Pflichten und Aufgaben in den einzelnen Ausbildungsberufen erzählten und ihren Ausbildungsalltag schilderten. Sie hatten auch praktische Erfahrungen bei der Stahlbearbeitung vorzuweisen. Deshalb konnten sie den Jugendlichen beim Schmieden von kleinen Filmtipp Das Projekt weckte ebenfalls das Interesse des WDR, der mit einem Filmteam anreiste und eine Reportage für die Lokalzeit aus Dortmund drehte. Der Beitrag kann unter folgendem Link angesehen werden: http://tinyurl.com/pkrkefh Schmiede- und Ideenkünstler Andreas Rimkus (Bildmitte) weist Schülerinnen und Schüler ein. Im Hintergrund warten die SchmiedagAzubis in ihren roten Jacken auf ihren Einsatz (von links nach rechts): Amir Dzaferovic, Niklas Treder, Florian Rieks, Dennis Schulz und Dieter Aleks. Rechts hinten verfolgt Schmiedag-Geschäftsführer Alexis Bömcke die Einweisung. glück auf · 3/2014 ........... 22 Kunstwerken aus Nägeln mit Rat und Tat zu Seite stehen. Bei einigen Schülern konnte sicherlich das Interesse für den „Werkstoff Metall“ geweckt werden – und an den damit verbundenen Ausbildungsmöglichkeiten. Und vielleicht wird sich der eine oder andere sogar nach Schulabschluss bei der Schmiedag um einen entsprechenden Ausbildungsplatz bewerben. Karin Kriebel Qualität & Qualifikation Brennendes Interesse Schmiedag / Wildauer Schmiedewerke · Eine funktionierende Werksfeuerwehr und moderne Löscheinrichtungen sind im Ernstfall unerlässlich. Besser ist, wenn es erst gar nicht zum Ernstfall kommt. INT E R V I E W Brände können binnen weniger Sekunden entstehen – mit zuweilen verheerenden Folgen. Man sollte sich deshalb nicht auf den Feuerlöscher verlassen, sondern frühzeitig für einen guten und effektiven Brandschutz sorgen. Einzelheiten dazu erläutert Detlef Beier, Sicherheitsfachkraft der Schmiedag und Wildauer Schmiedewerke, im glückaufInterview. glückauf: Herr Beier, was muss brandtechnisch gesehen zusammenkommen, damit ein Brand entsteht? Detlef Beier: Nur drei Dinge: eine Zündquelle, brennbares Material und Sauerstoff. … gepaart mit einer Portion Leichtsinn? Beier: Leichtsinn oder auch Unachtsamkeit oder Unkenntnis. Was tun dagegen? Ausreichend Feuerlöscher aufhängen? Beier: An Feuerlöscher denkt man oft als Erstes, weil sie Standard sind. Aber Feuerlöscher sind nur ein kleiner Teil des Brandschutzes. Brandschutz muss wesentlich früher ansetzen. Ziel muss sein, erst gar keinen Brand entstehen zu lassen. Deshalb ist es so wichtig, die Beschäftigten in den Betrieben für das Thema zu sensibilisieren. Nur wenn vorbeugende Maßnahmen nicht als lästig empfunden werden, können wir die Gefahren für die Gesundheit der Belegschaft sowie Schäden für den Betrieb minimieren oder verhindern. Gehen wir ins Detail: Wo lauern konkrete Gefahren im Betrieb? Beier: Also Sauerstoff gibt es ja überall. Dies gilt auch für potenzielle Zündquellen und brennbares Material. Denken Sie nur an die verschiedenen Arbeitsverfahren Beier: Brandschutz im Betrieb ruht auf drei Säulen, die sinnvoll miteinander kombiniert werden müssen: dem baulichen Brandschutz, dem anlagentechnischen Brandschutz und dem organisatorischen Brandschutz. wie Sägen, Schmieden oder Schleifen. Meistens handelt es sich in den Betrieben um brennbare Substanzen, zum Beispiel um Öl, Holz, Papier, Kunststoff oder Textilien. Vor allem die Lagerung dieser Materialien beeinflusst das Brandrisiko. Wie kann denn Lagerung vor Brand schützen? Beier: Beispiel: das Telefonbuch einer Großstadt. Wird es geschlossen kurz in eine Kerzenflamme gehalten, entzündet es sich nicht. Nimmt man aber eine einzelne Seite und zieht sie durch die Flamme, brennt das Papier sofort. Es macht also einen Unterschied, ob ich beispielsweise Papier auf Rollen gewickelt oder lose im Behälter lagere. Kleine Ursache, große Wirkung. Beier: In der Tat. Oder denken Sie an Staub. Auch Staub kann brandgefährlich werden. Einmal aufgewirbelt, kann ein zündfähiges Verhältnis zwischen Oberfläche und Luftsauerstoff entstehen. Deshalb sollte man Staubaufwirbelungen vermeiden und alle möglichen Zündquellen aus staubbelasteten Räumen fernhalten. Hätten Sie’s gewusst? Brandschutzordnung Die Brandschutzordnung ist das zentrale Instrument für ein systematisches Verhalten im Brandfall. Sie enthält alle Festlegungen und Anweisungen des Unternehmens zur Vorbeugung von Bränden und für den Fall eines Brandes. Dazu gehören der Brandschutzaushang, der plakativ das Verhalten der Beschäftigten im Gefahrfall erläutert, sowie Informationen für Personen mit besonderen Aufgaben wie Evakuierungshelfer, Haustechniker oder Brandschutzhelfer. Werksfoto Detlef Beier Haben Sie noch ein Bespiel für Brandherde, die unterschätzt werden? Beier: Das Brandrisiko steckt auch im scheinbar harmlosen Abfall. Gerade dort entstehen sogar überproportional viele Brände. Und wie? Beier: Brandexperten wissen, dass häufig Inhalte von Aschenbechern und Papierkörben zusammen in Abfallsäcke gekippt oder Reste eines brennbaren Lösungsmittels zusammen mit Kartonage-Resten „entsorgt“ werden. Bis zur Brandentstehung ist es dann oft nur eine Frage der Zeit. Auch der falsche Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten und Gasen kann schlimme Folgen haben. Viele brennbare Flüssigkeiten bilden bereits bei Zimmertemperatur leicht entzündliche Dämpfe. Sie können mit so hoher Geschwindigkeit verbrennen, dass sogar Explosionen entstehen. Wie lassen sich diese Brandrisiken minimieren? Beier: Eigentlich nur durch die richtige Lagerung der Stoffe und geschultes Personal. Lassen Sie mich allgemeiner fragen: Wie kann sich ein Unternehmen gegen Brände schützen? Können Sie den baulichen Brandschutz etwas erläutern? Beier: Ich kann einige Beispiele geben. Man sollte ausschließlich mit nicht brennbaren Stoffen wie Beton oder Ziegel bauen. Zudem müssen Wände, Decken und Böden so beschaffen sein, dass sie einem Feuer eine bestimmte Zeit standhalten können. Man muss auch der Rauchentwicklung vorbeugen – schließlich geht die größte Gefahr nicht von der Hitze und den Flammen, sondern von dem entstehenden Rauch aus. Vor allem Fluchtwege müssen so lange wie möglich rauchfrei bleiben – wozu Rauchoder Feuerschutztüren beitragen. Und der anlagentechnische Brandschutz? Beier: Das geht vom Aufhängen der Feuerlöscher bis zur Installation von automatischen Löschanlagen. Wichtig sind auch Brandmelder. Sie sorgen dafür, dass im Ernstfall die Feuerwehr alarmiert wird und Lösch-, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen aktiviert oder auch bestimmte Anlagen abgeschaltet werden. Aber Löschmittel ist nicht gleich Löschmittel. Beier: Richtig. Verschiedene brennende Materialien erfordern verschiedene Löschmittel. Öl kann man bekanntermaßen nicht mit Wasser löschen. Wasser schadet überhaupt oft mehr, als es nutzt – beispielsweise in Betrieben, die brennbare Leichtmetalle verarbeiten, oder Bereiche mit brennbaren Flüssigkeiten und Gasen. Also müssen entsprechende andere Löschmittel eingesetzt werden. Ist mit automatischen Löschanlagen der Feuerlöscher überflüssig? Könnte man darauf verzichten? Schließlich sind seine Wartung und die Ausbildung der Belegschaft sehr aufwendig. Beier: Ganz und gar nicht. Im Allgemeinen können viele Brände in der Anfangsphase noch mit einem herkömmlichen Feuerlöscher erstickt werden. Dazu müssen die Löscher aber gut sichtbar installiert und schnell erreichbar sein. Und der Mitarbeiter muss wissen, wie er sie nutzt! Beier: Deshalb führen wir ja regelmäßig entsprechende Schulungen durch. Bleibt nur noch der organisatorische Brandschutz. Worum geht es dabei? Beier: Um die Frage: Wohin, wenn Feuer ausbricht? Wer ist wofür zuständig? Welche Fluchtwege sollen benutzt werden? Diese Fragen regelt die dritte Säule des Brandschutzes – die Brandschutzordnung. Aber auch hier gilt: All diese Maßnahmen nützen nichts, wenn nicht mindestens einmal im Jahr alle Mitarbeiter über die richtigen Verhaltensweisen bei einem Brand unterwiesen werden und eine gewisse Routine trainieren – zum Beispiel im Rahmen einer unangekündigten Gebäuderäumung. Jetzt sind wir am Ende des Gesprächs und haben noch gar nicht über die Werksfeuerwehr gesprochen. Beier: Weil sie zum sogenannten abwehrenden Brandschutz zählt. … also erst ins Spiel kommt, wenn alle vorbeugenden Maßnahmen versagt haben und das Haus in Flammen steht. Beier: Und da ist sie – genauso wie die öffentliche Feuerwehr – einfach unerlässlich und hat sich in entsprechend vielen Fällen immer wieder bewährt. Vielen Dank für das Gespräch. Lesetipp Wer sich für das Thema interessiert, dem empfiehlt sich die Zeitschrift „Arbeit und Gesundheit“ vom Universum-Verlag (www. universum.de). Audit mit positivem Abschluss – und dennoch Luft nach oben Schmiedag/Wildauer Schmiedewerke · Wie man Umwelt und Energie effektiv managt: Zertifizierungen nach DIN EN ISO 14001 / 50001. I m Mai und Juni fanden bei Schmiedag und Wildauer Schmiedewerken die Überwachungsaudits nach DIN EN ISO 14001 / 50001 statt (in Wildau zusätzlich nach DIN EN ISO 9001 ). Schwerpunkte waren in diesem Jahr die Verbräuche einzelner Energieträger wie Druckluft, Strom, Gas und Wasser nebst weiteren umweltrelevanten Aspekten. Die Auditoren sichteten und bewerteten unter anderem Ökobilanzen und Rechtskataster. Und in den Betrieben befragten sie Betriebsleiter und Mitarbeiter nach umweltund energierelevanten Aspekten in ihrer Abteilung. Dabei wurden vor allem die einzelnen Verbräuche der Maschinen und Anlagen sowie deren Energieeffizienz thematisiert. Weiterer Schwerpunkt waren die Aufzeichnung der Kennzahlen einzelner Verbraucher. Fragen dabei waren: Wie wurden die Zahlen in der Energetischen Bilanzierung aufgenommen, beurteilt und bewertet? Und wie wurde die Bilanzierung für Führungskräfte und Mitarbeiter aufbereitet? Ein sehr positives Beispiel dafür ist das umfassende und aussagekräftige „Kennzahlen-Cockpit“ aus Wildau, das Katja Rothe und Carsten Flögel (Controlling) aufgebaut haben. Sehr positiv beurteilten die Auditoren auch die monatlich durchgeführten Energieteam-Beratungen. Darüber hinaus lobten sie die Ordnung und Sauberkeit, die in „Es gibt nur eine Sache auf der Welt, die teurer ist als Bildung: keine Bildung . “ allen drei Werken (Wildau, Hagen, Homburg/Saar) in den Abteilungen herrscht – insbesondere in den Schmiedebereichen. Insgesamt verlief die Auditierung in diesen zehn Tagen sehr positiv. Dabei gab es weder Hauptnoch Nebenabweichungen. Natürlich haben die Auditoren auch in diesem Jahr wieder Empfehlungen bzw. Verbesserungspotenziale ausgesprochen. Das System hat also noch Luft nach oben – Grund genug für Schmiedag und Wildauer Schmiedewerke, die Punkte anzugehen, die noch verbessert bzw. weiterentwickelt werden können. Detlef Beier glück auf · 3/2014 ........... 23 J ohn . F. K ennedy Foto: © panthermedia.com/Boris Zerwann Weiterbildung gefällig? Jede Menge Weiterbildungs- und Verbundausbildungs-Angebote gibt es von der Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte natürlich auch im zweiten Halbjahr 2014 – und jede Menge Möglichkeiten, darauf zuzugreifen: 1) Per Internet unter http://www.bgg-gmh.de/fileadmin/bgg-gmh/Weiterbildungen/dateien/Angebote_2._Halbjahr_2014.pdf. 2) Per Telefon können Sie bei Susanne Schubert unter 05401.39-4965 jederzeit eine Broschüre (Angebotskatalog) anfordern. 3) Zudem können Sie sich über das GMH-Portal darüber informieren (über den neuen Button „Weiterbildung“ auf der Startseite). Qualität & Qualifikation Vom Lückenbüßer zum Star Hätten Sie’s gewusst? MES MES ist die Abkürzung für Manufacturing Execution System (MES ), deutsch oft als Produktionsleitsystem bezeichnet. Charakteristisch für dieses Fertigungsmanagement-System ist die direkte Anbindung an die unterschiedlichen Systeme der Prozessautomatisierung. Es ermöglicht die Führung, Lenkung, Steuerung oder Kontrolle der Produktion in Echtzeit. MES umfasst die klassischen Datenerfassungen und Aufbereitungen wie Betriebsdatenerfassung (BDE ), Maschinendatenerfassung (MDE ) und Personaldatenerfassung. Es berücksichtigt aber auch alle anderen Prozesse mit zeitnaher Auswirkung auf den Fertigungs-/ Produktionsprozess. GMH Systems · Erster MES-Anwendertag mit Unternehmen der GMH Gruppe Fakten und Zahlen M itarbeiter aus 15 Unternehmen der GMH Gruppe und aus externen Unternehmen trafen sich Ende Mai in der Mehrzweckhalle der GMH ütte. Sie alle kamen aus Unternehmen, die das MES System bereits einsetzen, dessen Einführung planen oder gerade vor der Produkt-Entscheidung stehen. Organisiert hatten das Treffen der Softwarehersteller IDAP und die GMH Systems. Sie stellten die Einsatzmöglichkeiten des MES vor und gaben einen Ausblick auf aktuelle Entwicklungen und zukünftige Funktionen. Zudem konnten die Teilnehmer sich untereinander kennenlernen, Erfahrungen austauschen und Ideen für neue MES Funktionen entwickeln. Im freundlichen Ambiente der Mehrzweckhalle stellten IDAP und GMH Systems zunächst die Entstehungsgeschichte des heutigen MES vor. Dabei wurde deutlich: Der anfangs einfache „ SAP -Eingabe-Ersatz“ hat sich in den letzten Jahren zu einer komplexen Anwendung mit vielen Ausprägungen und Einsatzmöglichkeiten entwickelt. Initialzündung für die Entwicklung der Software waren Unzuläng- Die GMH Systems wurde als Joint Venture der GMH Holding und der IDAP 2001 gegründet. • Die MES -Version wurde 2008 bei der Wärmebehandlung Osnabrück eingeführt (Vorläufer wurden bereits seit 2002 als BDE easy entwickelt). • Bis 2010 weitere Entwicklung und Einführung bei sieben Unternehmen in der GMH Gruppe, Erstellung Release 2.0. • Bis 2013 Projekte bei fünf weiteren Kunden, zwei davon außerhalb der GMH Gruppe. • MES (Manufacturing Execution System) besteht aus den Modulen Betriebsdatenerfassung (BDE ), Maschinendatenerfassung (MDE ), Personalzeiterfassung (PZE ), Zutrittskontrolle (ZTK ), Materialflusssteuerung (MFS ), Qualitätsdatenerfassung (QDE), Lagerverwaltung (LVS ) und Instandhaltungsdatenerfassung (IDE ). Weitere Module sind in Planung bzw. in Realisierung, unter anderem mobile Anwendungen. lichkeiten des SAP -Systems im fertigungsnahen Bereich. MES schloss diese Lücke, indem es den Bediener durch vereinfachte Bedienung und erweiterte Funktionen bei der täglichen Arbeit unterstützt. Wichtig für den Erfolg war, dass man so nah wie möglich am Produktionsprozess blieb und direkte Kopplungen zu den Maschinen-Systemen ermöglichte. Die Qualitätssicherung der MES Software spielt bei ihrer Entwicklung eine immer größere Rolle. Dazu setzen IDAP und GMH Systems neben herkömmlichen manuellen auch vermehrt automatisierte Tests ein. Die Software muss – bevor sie auf einem Kundensystem installiert wird – diese Tests täglich durchlaufen. So können mögliche Fehler früh erkannt und vor einer Auslieferung ausgemerzt werden. So werden an die Kunden nur vorgetestete Versionen ausgeliefert. MES wird heute in den unterschiedlichen Unternehmen der GMH Gruppe (und von externen Unternehmen) für unterschiedliche Aufgaben genutzt: für die E-Learning leicht gemacht Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Werksfoto MES-Anwendertages klassische Betriebsdatenerfassung (BDE), die Personalzeiterfassung (PZE), die Zutrittskontrolle (ZTK), die Maschinendatenerfassung (MDE), die Qualitätsdatenerfassung (QDE), die Materialflusssteuerung (MFS ) oder auch die Erfassung für die Instandhaltung (PME ). Anschauliche Beispiele dafür boten die Praxisberichte von Pleissner Guss, Frankenguss und GMH ütte. Im Fokus standen dabei die maschinennahe Kopplung mittels MDE und die damit einhergehende deutliche Verbesserung der Datenqualität. Trotz der vielen unterschiedlichen Installationen und kundenspezifischen Prozesse ist vieles auch sehr ähnlich – und kann mit gleichen Abwicklungen und Funktionen realisiert werden. Ein immer wichtiger werdender Aspekt sind Auswertungen über Kennzahlen (KPI : Key Performance Indikatoren). Ermöglicht werden sie durch spezielle MES -Auswertetools. Hinzu kommt immer häufiger der Wunsch, jederzeit aktuelle Daten auch mobil abrufen zu können. Dies wurde beispielhaft mit der Verknüpfung von MES - und SAP -Daten mit SAP-BO (Business Objects) via iPad vorgestellt. Die Anforderungen an die Auswertungen können teilweise durch standardisierte KPI s erfüllt werden. Aber auch kundenspezifische Auswertungen sind mit MES möglich. An die Teilnehmer waren auch „Wunschzettel“ verteilt worden. Sie sollten darauf Anregungen, Probleme und Fragen notieren – eine Möglichkeit, von der sie rege Gebrauch machten. Ihre Anmerkungen waren Grundlage für die sehr offen geführte Abschlussdiskussion über Probleme und mögliche Lösungen im MES -Bereich. Intensiv und offen geführte Diskussionen – beispielsweise nach den Vorträgen – waren übrigens prägend für das Anwendertreffen. Die Teilnehmer äußerten sich am Ende sehr positiv über die Veranstaltung. Insofern ist es nicht erstaunlich, dass der Vorschlag der GMH Systems, sich regelmäßig zu treffen, auf breite Zustimmung stieß. Gerhard Sandmann Bous BGG · Wissens- und Lernprozesse kundenfreundlich und effizient gestalten. S eit gut einem Jahr gibt es die ersten E-Learning-Kurse auf der Teamseite „Weiterbildung“ im GMH -Portal. Wie bereits berichtet, gab es zuerst das „Blended Learning Angebot“ für die Teilnehmer der Seminare rund um die MS-Office-Welt. Jetzt hat die Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte (BGG ) ihr Angebot um die Web Based Trainings (WBT s) erweitert – Umsteigerkurse auf Office 2010 und Windows 7. Portal-User finden eine entsprechende Demo-Version, die ihnen die Möglichkeit gibt, sich über die Funktionalitäten und den Umfang dieses Trainings zu informieren. Nutzbar sind auch die DemoVersionen zweier BGG -Kooperationspartner – dem Haus der Technik (BWL für Ingenieure sowie Technische Fach- und Führungskräfte) und Berlitz (kostenloser OnlineSprachtest). Darüber hinaus findet man auf der Teamseite das aktuelle BGG -Programmheft als PDF -Datei. Und auf der interaktiven Liste können die Seminarangebote sogar nach bestimmten Kriterien sortiert werden. Werksfotos Meisterleistung. Mit ihren E-Learning-Angeboten will die BGG vor allem Wissensund Lernprozesse mithilfe aktueller Kommunikations- und Informationstechnik kundenfreundlicher und effizienter gestalten. Deshalb wurde der Einstieg zur Teamseite „Weiterbildung“ als Button direkt auf der Startseite des GMH -Portals hinterlegt. So erreichen Interessenten die BGG -Weiterbildungsange- bote schneller als bisher. Und damit sie sich darüber hinaus noch leichter auf der Seite zurechtfinden, hat man die Benutzerfreundlichkeit optimiert. So wurde die Navigation übersichtlicher gestaltet, indem in vielen Bereichen die vielen Usern bekannten großen Buttons verwendet wurden. Kai Albrecht glück auf · 3/2014 ........... 24 Zweieinhalb Jahre lang gingen Mark Sütterling, Jan Diakovo und Dominik Grande dreimal die Woche nach der Arbeit von 17 bis 20.15 Uhr in den Abendlehrgang. Ende Juli konnten sie endlich den begehrten Meisterbrief in Händen halten. Sie haben eine vielseitige Weiterbildung absolviert: Im ersten Jahr mussten sie die AdA-Qualifikation erwerben, um überhaupt ausbilden zu dürfen. Danach begann die Basisqualifikation mit 410 Schulungseinheiten. Schwerpunkte: Rechtsbewusstes Handeln, Zusammenarbeit im Betrieb, Betriebswirtschaftliches Handeln, Planung und Naturwissenschaftliche Grundlagen. Auf eine schriftliche IHK-Prüfung folgte im zweiten Jahr die handlungsspezifische Qualifikation. Die Themen „Technik“, „Organisation“ sowie „Führung und Personal“ umfassten 700 Schulungseinheiten. Der zweiten schriftlichen IHK-Prüfung folgte die mündliche in einem situationsbezogenen Fachgespräch. Jetzt dürfen sich die drei „Geprüfter Industriemeister in Fachrichtung Hüttentechnik“ nennen. Armin Hans Qualität & Qualifikation „Es braucht schon etwas Mut, ältere Kollegen anzusprechen“ Wie wollen Sie den „Arbeitssicherheits-Gedanken“ an den Mann bzw. die Frau bringen? Rahe: Die Kollegen direkt ansprechen ist meine Methode. Sicher, ich muss manchmal viel Überzeugungsarbeit leisten. Und es braucht auch etwas Mut, ältere Kameraden auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen. GMHütte · Interview mit dem neuen Sicherheitsbeauftragten Benedict Rahe INT E R V I E W Benedict Rahe ist neuer Sicherheitsbeauftragter der GMHütte. Der Schlosser ist beim GSG-Team „Instandhaltung Finalbetrieb/ Walzwerk“ in der Frühschicht eingesetzt. Dort kümmert er sich zusammen mit seinen Kollegen um Instandhaltung und Wartung der Maschinen und Anlagen. Bei Bedarf ist er auch für die Behebung von Störungen zuständig. Vera Loose und Carsten Große-Börding (Arbeitssicherheit) befragten den neuen Sicherheitsbeauftragten zu seinem neuen Arbeitsbereich. glückauf: Wie sind Sie Sicherheitsbeauftragter geworden? Benedict Rahe: Der Betriebsleiter hat mich angesprochen und gefragt, ob ich das nicht übernehmen wolle. Da mein Kollege Guntram Haase zu der Zeit noch auf Schicht war, wurde ein weiterer Mann aus der Frühschicht gesucht. Ich habe mir die Sache reiflich überlegt und schließlich zugesagt. Weshalb haben Sie diese zusätzliche Aufgabe angenommen? Rahe: Ich möchte selber als Vorbild dienen und die Kollegen auf ihre Gesundheit hinweisen. Manches Wie reagieren denn die älteren Mitarbeiter? Rahe: Auch die schon länger Beschäftigten sehen meist ein, dass es zu ihrem Vorteil ist. Mal wird aufgrund von Zeitdruck beispielsweise die Schutzbrille vergessen und hektisch mit der Reparatur einer Maschine begonnen. Wichtig ist es, besonnen zu reagieren, die defekte Anlage erst abzuschalten und dann zu reparieren – auch wenn es eilig ist. Waren Sie schon zu Lehrgängen und was haben Sie dort gelernt? Rahe: Ich habe am neuen Kurzzeitseminar der Berufsgenossenschaft „Sicherheitsbeauftragter Teil 1“ in Bad Bevensen teilgenommen. Was wollen Sie in dieser Funktion erreichen? Rahe: Dass die Mitarbeiter und ich selber gesund bleiben und dass keine Unfälle passieren. Mein Ziel ist es, dass so wenig Unfälle wie möglich passieren. Künftig möchte ich gerne zusammen mit dem Meister die regelmäßigen ViertelstundenGespräche führen, an den beiden Sicherheitsausschusssitzungen im Jahr teilnehmen und die Sicherheitsbegehungen begleiten. Außerdem haben wir bei der GSG ein neues Projekt der Unfall-Aufbereitung laufen. Und wie funktioniert diese UnfallAufbereitung? Rahe: Bei einem persönlichen und vertraulichen Vier-Augen-Gespräch zwischen dem Verunfallten und dem Sicherheitsbeauftragten soll die Ursache geklärt werden. Allerdings: Der Sicherheitsbeauftragte darf keine Maßnahmen ergreifen, sondern nur beraten. Worum ging es bei diesem Seminar? Rahe: Drei Tage lang bekamen wir Grundkenntnisse vermittelt und wurden über die Aufgaben der Sicherheitsbeauftragten informiert. Im nächsten Jahr sollen Teil 2 und ein Lehrgang über Kommunikationsmöglichkeiten zu diesem Thema folgen. Werden Sie bei dieser Tätigkeit von Ihrem Betrieb unterstützt? Rahe: Ja. Bei Fragen, Problemen oder Vorschlägen haben Meister, Vorarbeiter und Kollege Guntram Haase – im wahrsten Sinne des Wortes ein „alter Hase“ auf dem Gebiet – jederzeit ein offenes Ohr. Dieser erfahrene Kollege hat mich gut in meine neue Tätigkeit eingeführt und unterstützt mich wo immer möglich. Sponsoring für den Nachwuchs Stahl Judenburg · Stahlwerk fördert junge angehende Techniker in der Region Murtal mit einer „Materialspende“ für ihre Abschlussprojekte. D ie Schüler aus der 4. Klasse Fachschule der HTL Höheren Technischen Bundeslehranstalt in Zeltweg hatten ein Problem: Sie benötigten für ihre Abschlussprojekte bestimmte Materialien. Unter anderem wollten sie damit eine sogenannte Blecheinrollmaschine bauen. Sie sollte dazu dienen, flach-dünnes Blech (bis 1 mm Dicke und 250 mm Breite) in einen bestimmten Radius zu verformen (kleinster Durchmesser: 95 mm). Da weder Schüler noch Fachhochschule diese Materialien finanzieren konnten, wandten sie sich an die Stahl Judenburg mit einer Bitte: Ob das Unternehmen das Material kostenlos zur Verfügung stellen könne? Stahl Juden- Hätten Sie’s gewusst? Murtal Der Bezirk Murtal ist ein politischer Bezirk im österreichischen Bundesland Steiermark. Bezirkshauptstadt: Judenburg. Der Bezirk ist 1675,38 km² groß und hat 73.041 Einwohner (Stand: Januar 2014). Murtal ist der flächenmäßig drittgrößte Bezirk der Steiermark, was seine Einwohnerzahl angeht, der achtgrößte. Das Murtal ist eine beliebte Urlaubsregion. Foto: vl Der „Neue“: Benedict Rahe. Vielen Dank für das Gespräch. Auditoren nahmen Qualität und Umwelt paralell unter die Lupe Walter Hundhausen · In der Gießerei wurden Qualitäts- und Umweltmanagement gleichzeitig auditiert. Auditor war die DQS (Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen mbH). Auf dem Prüfstand stand die Normkonformität mit der TS16949 – einer automotiven Erweiterung der ISO9001 – und der ISO14001 . Die Kombination der Audits hat sich als zweckmäßig erwiesen, da der Betriebsablauf nur einmal gestört werden muss. Da die Auditoren in den verschiedenen Bereichen gleichzeitig beide Systeme prüfen, können sie die Gesamtheit der Managementsysteme deutlich besser beurteilen. Einziger Nachteil: Der Kreis der Auditoren, die beide Regelwerke beherrschen, ist kleiner. In diesem Jahr fand das Audit Ende Juni statt. Es wurde mit gutem Erfolg absolviert. In Zahlen: Waren 2013 noch sieben Punkte zu bemängeln, fanden die Auditoren in diesem Jahr nur jeweils zwei Nebenabweichungen, die zudem ohne großen Aufwand korrigiert werden können. Weitere Neuerungen ergaben sich aus den Zertifizierungsregeln zur TS16949 . Ihr Einfluss auf die Durchführung des Audits ist zwar gering, dafür stehen jedoch zur Abarbeitung der Maßnahmen nur 60 anstelle der zuvor üblichen 90 Tage zur Verfügung. Insgesamt gab es für die Qualitäts- und Umweltmanagement-Systeme viel positives Feedback von den Auditoren. Sebastian Voss Blecheinrollmaschine mit Lehrern und Schülern der HTL Zeltweg sowie Sponsoren, darunter auch Thomas Krenn (Dritter von links) und Alexander Leitner (Vierter von links), Werksfoto beide von der Stahl Judenburg. burg konnte und wollte. Schließlich ging es darum, angehende junge Techniker in der Region Murtal zu fördern. Also sponserte man hartverchromte Kolbenstangen aus 42CrMo4, aus denen die Biegewellen der Blecheinrollmaschine wurden. Zudem fertigten die Schüler aus Judenburger Material diverse Verbindungselemente wie Schrauben und Bolzen für andere Projekte, darunter ein Münzprägewerkzeug mit automatischem Vorschub und eine Kunststoffbiegemaschine. Kürzlich lud Direktor Gerhard Steinbrucker Schüler, Lehrkörper und Sponsoren zu einer feierlichen Abschlusspräsentation in die Werkstätte der Schule ein. Zunächst präsentierten die Schüler ihre Abschlussprojekte. Danach gab es eine Führung durch den gesamten praktischen Bereich der Ausbildungsstätte. Bei Schweinsbraten und Knödel konnten Industrie und Techniknachwuchs anschließend ihre begonnenen Gespräche und Diskussionen vertiefen. Thomas Krenn glück auf · 3/2014 ........... 25 Stahl Judenburg Neuer Kundenkreis. „Stillstand ist Rückschritt“ – nach diesem Motto hat Stahl Judenburg in diesem Jahr nicht nur ihr Umwelt- und Sicherheitsmanagement-System gemäß ISO 14001:2004 bzw. BS OHSAS 18001:2007 erfolgreich rezertifiziert. Mit einem weiteren Projekt konnte man das Qualitätsniveau in der Produktion noch weiter verbessern: mit der erfolgreichen Zertifizierung der induktiven Wärmebehandlung gemäß „Transportation and Power Generation Accreditation Program“ (inklusive der zugehörigen Prüfverfahren). Die Zertifizierung ist nach der AMS 2750E Standard angelegt. Die damit verbundenen Optimierungen der Wärmebehandlung bringen für Stahl Judenburg nicht nur eine weitere deutliche Systemverbesserung, sondern eröffnen dem Unternehmen auch den Zugang zu einem speziellen, neuen Kundenkreis. Wolfgang Griesser Qualität & Qualifikation „97,5 Prozent Erfüllungsgrad waren einfach der Hammer“ ETE · Kundenaudits sind für viele Unternehmen eine unangenehme Sache – für die Energietechnik die beste Informationsquelle, noch besser zu werden. überzeugt: Kundenaudits sind der Königsweg, um zu erfahren, wie die Kunden uns wahrnehmen, wie zufrieden sie mit unseren Leistungen und Produkten wirklich sind. INT E R V I E W Die Energietechnik Essen (ETE ) produziert und liefert neben Kappenringen für Generatoren aus unmagnetischem Spezialstahl auch stickstofflegierte Stähle (HNS = High Nitrogen Steel). Sie haben im Vergleich zu konventionellen Werkzeugstählen überlegene technologische Eigenschaften. Deshalb werden sie von Zulieferern bevorzugt für die Bereiche Luft- und Raumfahrt, Automotive, Medizintechnik, Lebensmittelindustrie und erneuerbare Energien eingesetzt. Sowohl die Anwendungsbereiche für HNS als auch die Nachfrage nach diesen Spezialstählen nehmen seit einigen Jahren erfreulicherweise beständig zu – und damit auch das Interesse der Kunden an der ETE . Deshalb konnte es nicht überraschen, dass namhafte Kunden – darunter KINEX Bearings, Schaeffler/FAG Aerospace, Umbra Cuscinetti S.p.A. und General Electric – dort Produkt- und Prozessaudits durchführen wol- Inka Strothmann Werksfoto len. Welchen Stellenwert solche Audits für ETE haben, erläutert Inka Strothmann (Qualitätsmanagement / Umwelt- und Energiemanagement) im glückaufInterview: glückauf: Sind Kundenaudits Fluch oder Segen, Frau Strothmann? Inka Strothmann: Die ETE schätzt solche Produkt- und Prozessaudits seit jeher als besonders wertvolle Ressource. Denn Belegschaft, Führungskräfte und Management sind Wie sind denn die Anforderungen solcher Audits im Vergleich zu Zulassungs- oder Zertifizierungsaudits? Strothmann: Also die Kunden audits, die wir bislang in diesem Jahr absolviert haben, stehen ihnen keineswegs nach. Dabei prüfen die Kunden nicht nur die Produktqualität, sondern auch, ob alle kundenbezogenen Prozesse sicher beherrscht werden und zu den gewünschten Ergebnissen führen. Die Beschaffungs-, Produktions-, Wie geht die Belegschaft damit um? Strothmann: Die Auditberichte der Kunden werden von den beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wirklich mit Spannung erwartet. Wenn sie vorliegen, werden sie auch sofort im Unternehmen kommuniziert. Welches Fazit ziehen Sie bislang aus den Kundenaudits? Strothmann: Kundenaudits sind für uns eine unverzichtbare Ressource, eine Quelle der Erkenntnis über die Zufriedenheit des Kunden, wie er unsere Arbeit wahrnimmt. Kundenaudits sind bestens geeignet, eine bereits bestehende, vertrauensvolle Zusammenarbeit zu intensivieren oder neue Partnerschaften aufzubauen und dabei die eigene Wettbewerbssituation zu verbessern. Und welches Ergebnis konnten Sie in diesem Jahr schon kommunizieren? Strothmann: Besonders interessant war der jeweilige Gesamterfüllungsgrad der Auditanforderungen, der in Prozent errechnet wird. Gute Auditergebnisse hatten wir zwar erwartet. Dennoch war der von Schaeffler/FAG Aerospace ermittelte Erfüllungsgrad von 97,5 Prozent ein Wie ernst ein Kundenfeedback genommen wird, beweist auch die Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 . Sie verlangt ausdrücklich, dass die Leis tung des Qualitätsmanagement-Systems auch daran zu messen ist, inwieweit es Informationen darüber, wie zufrieden der Kunde ist, dazu benutzt, um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen (siehe Ausgabe 2008 , Abschnitt 8.2.1 , Entwurf 2015 , Abschnitt 9.1.2 ). Also alles paletti? Strothmann: Die wenigen ausgesprochenen Empfehlungen für Verbesserungen wurden gerne angenommen und gleich umgesetzt. Gibt es auch weniger angenehme Seiten? Strothmann: Im Kundenaudit erfährt der Kunde natürlich viel über die ETE. Er erfährt nicht nur, inwieweit wir seine Produktanforderungen erfüllen oder wie effizient unsere Prozesse ablaufen. Er erfährt vor allem auch, wie groß unsere Bereitschaft ist, ihn darin zu unterstützen, mit seinen Produkten auf seinen Märkten erfolgreich zu sein. Daran sollten wir als Lieferant immer denken. Vielen Dank für das Gespräch. MWL Brasil · Lean Management: erste Fortschritte und Ergebnisse. Der Maschinenpark der Mechanischen Bearbeitung der MWL Brasil besteht fast nur aus sehr robusten, aber alten Maschinen. Sie haben den großen Nachteil, überwiegend nur einen Bearbeitungsschritt durchführen zu können. Zudem ist es schwierig und zuweilen fast unmöglich, Ersatzund Reserveteile zu beschaffen. Was diese Rahmenbedingungen für die Produktion bedeuten, erläutert M W L -Geschäftsführer Frank Wolfgang Geißler: Jeder Handgriff muss sitzen: Einstellung der Schablone. aber stand nie in Zweifel. Unsere Kunden schätzen und loben diese Qualität. Und darauf sind die MWL is auch zu Recht stolz. Zudem tun wir alles, um unsere Qualität hoch zu halten. Das beste Beispiel dafür ist Eliane Rosa da Silva. Sie hat Anfang 2014 ihre Arbeit aufgenommen. Seitdem führt sie bei MWL die Projekte „Lean-Werkzeuge“, „5-Splus-Arbeitssicherheit“ und „Total Productive Maintenance“ durch (siehe glückauf 1/2014). In allen Produktions- und verschiedenen Verwaltungsbereichen wurden inzwischen etwa 100 Mitarbeiter geschult (in einem oder mehreren Modulen) und viele Projekte initiiert. Die Schulungen begannen zunächst als praktisches Vor-OrtTraining unter Anleitung und Mitwirkung von Eliane. Bei 5-S-plus-Arbeitssicherheit hieß es zum Auftakt, alle Gegenstände, die nicht mehr benötigt Hammer. Das war nicht nur für die Geschäftsführung, sondern auch für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Grund, sich zu freuen und vielleicht sogar ein bisschen stolz darauf zu sein. Kundenzufriedenheit als Vorschrift Effiziente Schlankheitskur Der veraltete Maschinenpark hat eine Menge Nachteile: Die Bearbeitungszeiten der Einzelschritte sind relativ kurz, was häufige Werkstückwechsel und eine Riesenmenge Staplertransporte erzwingt. Transport und Zwischenlager aber bringen keine Wertschöpfung. Im Gegenteil: Sie verursachen hohe Personal- und Fahrzeugkosten. Zum anderen ergeben sich neben den vielen Werkstückwechseln auch häufige Umbauten (Setups) von einem auf den nächsten Radtyp. Zu diesen Unterbrechungszeiten, in denen die Maschinen unproduktiv sind, kommen auch noch nicht geplante Instandhaltungs- und Justierungsarbeiten. Nun fragt man sich, ob alte Maschinen so unproduktiv und unzuverlässig sein müssen. Und können sie überhaupt die Qualitätserwartungen der Kunden erfüllen? Die Antwort auf diese Frage ist ein ganz klares „Ja“. Auch alte Maschinen sind produktiv – wenn man die Unterbrechungszeiten im Griff hat. Die MWL -Mitarbeiter haben gelernt, mit den Nachteilen der alten Maschinen zu leben. Ihre Qualität Prüf- und Freigabeprozesse werden sogar gleich zweifach unter die Lupe genommen: Erstens schaut man, ob wir die in Spezifikationen, Zeichnungen und Qualitätssicherungsvereinbarungen festgelegten Kundenanforderungen erfüllen, und zweitens nimmt man die von uns zugelassenen Unterlieferanten unter die Lupe. Arbeitssicherheits-, Umwelt- und Energieaspekte werden ebenfalls geprüft. Werksfoto werden, auszusondern – wobei sich etwa 18 Tonnen Stahl ansammelten, die dem Stahlwerk als Vormaterial übergeben wurden. Anschließend hieß es säubern, neu sortieren und bewährte Standards umsetzen (z. B. Schattenwände für Werkzeuge und Vereinheitlichung von Befestigungsmitteln). Dass das fünfte „S“ eingehalten wird, die Selbstdisziplin, darauf achten unsere Mitarbeiter gegenseitig – aber auch die Führungskräfte und Eliane. Und die Arbeitssicherheit profitiert ganz automatisch von Ordnung und Sauberkeit. In vielen Bereichen sind wir noch einen Schritt weiter. So arbeiten 15 Mitarbeitergruppen systematisch am Kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Eine Gruppe bzw. ein Projekt möchte ich hier gerne herausgreifen: die „Reduzierung von Set-up-Zeiten“. Wie zuvor erwähnt, arbeiten wir mit Maschinen, die zum einen nur glück auf · 3/2014 ........... 26 in geringem Umfang über CNC Steuerungen verfügen und zum anderen nur eine Bearbeitungsoperation durchführen. Umso wichtiger ist es hier, die Set-up-Zeiten zu reduzieren (wegen Häufigkeit und Dauer der Set-ups). Konkret: Im Durchschnitt verlieren wir an den drei Maschinen der zweiten Operation durch Set-ups etwa sieben Schichten Maschinenverfügbarkeit im Monat. Die Arbeitsgruppe analysierte den Arbeitsablauf durch Beobachtung und mithilfe selbst gedrehter Videos. Wie aus dem Lehrbuch ließen sich Verlustzeit bzw. Zeitfresser erkennen und ausmerzen. Eine Maßnahme beispielsweise war, die eingesetzten Schrauben zu standardisieren. Sie ersetzen Sonderschrauben, die bislang in der eigenen Werkzeugmacherei angefertigt werden mussten (und nicht immer verfügbar waren). Die Anzahl der benötigten Werkzeuge wurde dadurch ebenfalls kleiner. Die verbliebenen sind nun an Schattenwänden immer greifbar und müssen nicht zeitaufwendig gesucht werden. Es wurden auch einige Messwerkzeuge neu beschafft, um sich die Zeiten für das Herbeiholen zu ersparen. Das Lager der Profilschablonen für die mechanischen Kopierwerke wurde ebenfalls neu organisiert, um die Suchzeiten zu reduzieren. Viele, viele kleine Schritte wurden systematisch von den Drehern erarbeitet. Schließlich kennen sie die Umstellungsarbeiten am besten, weil sie täglich damit zu tun haben. Beim Analysieren der Zeitfresser wurde auch bewusst, wie groß der Einfluss der Produktionsplanung für die Umbauzeit ist. Wahllose Wechsel von kleinen auf große Räder bringen längere Verstellwege für Spannwerkzeuge und Werkzeughalter – und fressen Zeit. Aber damit waren die Mitarbeiter immer noch nicht zufrieden. Sie erklärten Eliane, dass unterschiedliche Radgrößen teilweise gleiche Profile bei Laufkranz, Radscheibe und Radnabe haben. Wegen der fehlenden CNC -Steuerungen müssen deshalb die Schablonen der Kopierwerke getauscht und diese zeitaufwendig neu justiert werden. Kurzerhand wurden Radfamilien gegründet. Sie ermöglichen kürzere Umbauzeiten – wobei nun der Raddurchmesser eine geringere Rolle spielt. Die Arbeitsgruppe trug ihre Erkenntnisse der Produktionsplanung vor und ist zu Recht stolz darauf, viele Stunden Umstellungszeiten einsparen zu können: Drei baugleiche Maschinen werden zur Bearbeitung der Laufbahn und des Spurkranzes genutzt. Alleine schon durch die Organisation der Werkzeuge und Schablonen sowie die Vereinheitlichung der Schrauben konnten von Mai bis Juni etwa zwei komplette Schichten Stillstandszeit eingespart werden – was einem Kapazitätsgewinn von etwa 120 Rädern im Monat entspricht. Die mechanische Bearbeitung wird dadurch produktiver, die Durchlaufzeit von Aufträgen kürzer und die Fertigungskapazität – sie ist besonders für die Engpassanlagen wichtig – größer. Aber die Gruppe sucht nach weiteren Zeitfressern. Als Nächstes wird sie das Problem der nicht geplanten Stillstände angehen. Total Productive Maintenance wird von Maschine zu Maschine eingeführt. Zudem werden Pläne für die Eigenwartung durch Maschinenbediener entwickelt und die vorbeugende Instandhaltung intensiviert. Alle diese Maßnahmen gehören zu einem großen Plan, die MWL Brasil zukunftssicher zu machen und in die Gewinnzone zurückzubringen. Denn auch wir möchten ein lukratives Mitglied der GMH Gruppe sein. menschen & kontakte 2.029 m ü. N.N. Stahlwerk Bous Start: Mittenwald 912 m ü. N.N. Ziel: Grainau 744 m ü. N.N. Foto: privat Thomas Simon Im Höhenrausch Harz Guss Zorge · Unbeschreiblich schönes Lauferlebnis in luftiger Höhe: Thomas Simon nimmt am anspruchsvollen Salomon-Zugspitz-Ultratrail teil. INT E R V I E W Ende Juni fand rund um die Zugspitze der Salomon-ZugspitzUltratrail statt. Unter den über 2.000 Teilnehmern aus 46 Nationen nahm auch Thomas Simon von Harz Guss Zorge teil. Er startete in der Kategorie „Basetrail“, bei der eine Distanz von 35,6 km (Mittenwald–Grainau) zu überwinden waren. Thomas Simon erreichte als glücklicher Finisher das Ziel nach 5 Stunden und 51 Minuten – und lag somit gut im Mittelfeld. HGZ -Mitarbeiterin Laura Hansen führte mit ihm ein glückauf-Interview: glückauf: Herr Simon, wie haben Sie den Salomon-Zugspitz-Ultratrail erlebt? Thomas Simon: Er war für mich dieses Jahr ein besonderes Erlebnis. Der Lauf war so vieles. Er war sowohl spannend und herausfordernd als auch aufregend. Unbeschreiblich! Erst wenn man beim Lauf dabei war, kennt man dieses unglaubliche Gefühl! Wie verlief das Rennen? Und wie waren die Wetterbedingungen? Simon: Das Rennen startete am Samstagvormittag in Mittenwald, das etwa 912 Meter über Normalniveau liegt. Während des Laufs durchquerte man unterschiedlichstes Gelände, lief beispielsweise durch Wälder, an Bergwiesen entlang oder über schmale und steile Gebirgspfade. Dabei ging es immer auf und ab. Letztlich muss- ten wir einen Höhenunterschied von 1.892 Metern überwinden. Die wunderschöne Aussicht an vielen Stellen der Strecke entschädigte für die körperliche Mühe. Nach knapp 36 Kilometern liefen wir dann in Grainau – der Ort liegt 744 Meter über Normalniveau – überglücklich durchs Ziel. Je höher die Läufer auf der Strecke kamen, desto besser wurde das Wetter. Bei frischer und bedeckter Wetterlage sind wir gestartet, durchliefen dann Nebel und konnten am höchsten Punkt – an der Bergstation Alpspitzbahn – die Sonne genießen. Und wie haben Sie die enormen Flüssigkeitsverluste während des Rennens ausgeglichen? Simon: Auf der Laufstecke waren im Abstand von fünf bis zehn Kilometern vier Versorgungsstationen eingerichtet, an denen sich die Läufer mit Essen und Getränken stärken konnten – zum Beispiel mit Obst, Snacks, isotonischen Getränken oder Kuchen. Wie haben Sie sich auf das Rennen vorbereitet? Wie haben Sie trainiert? Simon: In der Vorbereitungsphase habe ich zwei- bis dreimal die Woche trainiert. Während einer Trainingseinheit bin ich eine Strecke von ungefähr 20 Kilometern gelaufen und habe dabei versucht, möglichst viele Höhenmeter mit einzubauen. Dafür bin ich gern durch den Oberharz gelaufen, beispielsweise rund um den Brocken. Reicht für das Rennen einfache Laufkleidung aus? Simon: Nein. Der Veranstalter gibt vorab eine genaue Liste für die Ausstattung vor, deren Gegenstände jeder Läufer auf dem Lauf dabeihaben muss. Dies sind zum Beispiel Regenkleidung, Handschuhe, Mütze, Faltbecher, Stirnlampe und Erste-Hilfe-Ausrüstung. Falls ein Läufer nicht alles dabei hat, darf er nicht starten. Und sind Sie nächstes Jahr wieder mit dabei? Simon: Ich habe auf jeden Fall weitere Läufe geplant. Welche es genau sein werden, weiß ich noch nicht. Aber der Salomon-ZugspitzUltratrail ist ein heißer Kandidat. Welchen Rat würden Sie interessierten Kollegen geben? Wie sollten sie trainieren? Simon: Kollegen mit einem geringeren Fitnesslevel würde ich raten, zunächst mit kleineren Trainingseinheiten zu beginnen, um Kondition aufzubauen. Von Anfang an sollte man sich ein klares Ziel stecken, auf das man hinarbeiten kann, zum Beispiel die Teilnahme an einer Laufveranstaltung. Nur mit einem klaren Ziel bleibt die Motivation für das Training erhalten. Je mehr Läufe man absolviert hat, desto länger können die Laufdistanzen werden. Und haben Sie noch einen Tipp für die längeren Laufdistanzen? Simon: So einen Lauf „gewinnt“ man mit dem Kopf – und nicht mit den Beinen! Vielen Dank für das Gespräch. glück auf · 3/2014 ........... 27 Foto: Monika Muth Massenstart. Über 15.000 Läufer waren Mitte Juni in der Hüttenstadt Dillingen beim Firmenlauf am Start, der zum 10. Mal stattfand. Das Stahlwerk Bous ging zum 8. Mal seit 2007 auf die 5.000 m lange Laufstrecke – diesmal mit 18 Läuferinnen und Läufern. Sie führte durch Dillingens Innenstadt und über das Hüttengelände der Dillinger Hütte. Ein toller Augenblick war, am Hochofen entlangzulaufen – nicht nur für die „mitlaufenden“ Hütten- und Stahlwerksarbeiter. Nach dem Lauf fand bis in den Abend hinein im Stadtpark eine Party mit Livemusik statt. Beim 11. Firmenlauf 2015 möchte das Stahlwerk Bous erneut am Dillinger Firmenlauf teilnehmen – hoffentlich unter reger Beteiligung vieler Kolleginnen und Kollegen. Armin Hans Bochumer Verein Foto: Dagmar Debski Auf Schalke. Auch 2014 nahm die Bochumer Verein Verkehrstechnik mit zwei Staffeln – genauer: zwei Trios – am Runnerspoint-Firmen-Staffellauf „Auf Schalke“ teil. Bei der 3 x 5 km langen Strecke waren Läufer von rund 150 Teams am Start. Das BVV-Team 1 bestand aus den Betriebsräten Hannes Debski, Mehmet Ekici und Lothar Hüther, das BVV-Team 2 aus Johannes Debski, Fabian Plotzitzka und dem IG-Metall-Mitglied Bernd Lauenroth, Aufsichtsratsmitglied der GMH Holding. Team 1 belegte in der Firmenwertung mit 1:15:54 Platz 34, Team 2 mit 1:13:40 Platz 26. Danach erwartete die Läufer die After-Run-Party. Auch die Neulinge in der Staffel waren von dem Event in der Veltins-Arena begeistert. Sie planen schon selbst neue Läufe und können allen anderen empfehlen, beim nächsten Mal ebenfalls mitzumachen. Die beiden Trio-Staffeln (oben von links nach rechts): Fabian Plotzitzka, Mehmet Ekici und Lothar Hüther. Unten von links nach rechts: Hannes Debski, Johannes Debski jr. und Bernd Lauenroth. Lothar Hüther menschen & kontakte Rennstrecke mit Suchtpotenzial stahl judenburg GMH Gruppe · Nordschleife: Auf und Ab zieht jedes Korn aus den Beinen. Werksfoto Laufendes Business. Der 13. Businesslauf lockte Ende Mai Tausende Zuschauer und Läufer nach Bruck an der Mur. Auch in diesem Jahr nahmen über 2.500 Läufer den 4,5 km langen Rundkurs durch die Stadt in Angriff, darunter auch eine 10er-Staffel der Stahl Judenburg. In der gemischten Staffelwertung gingen ungefähr 80 Staffeln an den Start. Die Judenburger konnten sich einen respektablen 28. Platz erlaufen. Die Staffelläuferinnen und -läufer (von links nach rechts): Helmut Flekl, Claudia Neubauer, Sebastian Reiter, Marisa Kaltenegger, Birgit Götschl, Hubert Suppan jun., Lisa Waldhuber, Robert Knapp und Kathrin Kandler. Nicht auf dem Foto: Manfred Leitold. Marisa Kaltenegger stahl judenburg Foto: privat Endlich am Ziel: die Steelbikers der GMH Gruppe. B Werksfoto „Rennstrecke“. Die Formel 1 ist wieder in der Steiermark – und die Red-BullRennstrecke nur wenige Kilometer von der Stahl Judenburg entfernt. Anfang Juni gab es auf dieser Strecke einen Businesslauf. 4,3 km konnten im Einzelwettbewerb oder als Team gelaufen werden. Zwölf Kolleginnen und Kollegen der Stahl Judenburg – unter ihnen auch Geschäftsführer Niels Vieweg – waren bei sommerlichen Temperaturen ebenfalls am Start. Sie erlebten Formel 1 einmal aus einer anderen Perspektive. Fernsehzuschauer oder auch Zuschauer an der Strecke mögen die Steigungen auf der Rennstrecke als nicht besonders herausfordernd einschätzen. Anders die Judenburger Läuferinnen und Läufer, denen das Auf und Ab alles abverlangte (von links nach rechts): Kathrin Kandler, Niels Vieweg, Elke Gach, Thomas Krenn, Claudia Neubauer, Klaus Seybold und Philipp Steiner. Klaus Seybold Harz Guss Zorge ereits zum zweiten Mal nahm ein 4er-Radteam der GMH Gruppe bei „Rad am Ring“ teil. Zenon Zylka (RRD ) und Christian Bloom (BGG ), die bereits letztes Jahr am Start waren, wurden diesmal von Ingo Glane (Blankstahl) und Christoph Schmitz (GMH Systems) verstärkt. Wer nach 24 Stunden über den Zielstrich rollt, steigt aus der „Grünen Hölle“ direkt in den siebten Radlerhimmel auf. Jeder Fahrer absolviert fünf bis sechs Runden mit langen und steilen Anstiegen, darunter dem 5 km langen Anstieg zum „Hohen Hagen“ mit zuletzt 18 Prozent – das zieht wirklich jedes Korn aus den Beinen. Volle Konzentration und Fahrkönnen braucht man auch auf den steilen Abfahrten, etwa in der „Fuchsröhre“, mit Geschwindigkeiten bis zu 100 km/h Pro Runde heißt das: Mehr als 500 Höhenmeter, rund 23 Kilometer und 72 Kurvenpassagen auf Rennasphalt – ein ständiger Wechsel aus zähem Bergauf-Quälen und Abfahrten zum Luft-Anhalten. Dazu eine unvergleichliche Atmosphäre, die gerade die nächtlichen Runden zum Erlebnis macht. Sonnige 23 Grad und ein leichter Wind waren perfekt für die schnelle Rundenjagd. Punkt 12.50 Uhr wurde angeschossen. Für die „Steelbikers“ der GMH Gruppe lief alles perfekt. Insgesamt absolvierten sie 22 Runden und kamen heil und überglücklich mit der erfreulichen Platzierung im guten Mittelfeld ins Ziel. Dies war nicht zuletzt der super Unterstützung durch das RRD -Begleitteam (Venera Dzajljubaeva, Swetlana Lorenz, Thorsten Pauls und Dennis Stanimirovic) zu verdanken. Sie kümmerten sich nicht nur um die Verpflegung, sondern organisierten auch reibungslose Wechsel. Und obwohl sich nicht alle Teamfahrer gekannt hatten, verschmolzen Fahrer und Begleiter schnell zu einer Einheit, sodass bei allen sportlichen Ambitionen auch der Spaß nicht zu kurz kam. Daher wird es garantiert auch nächstes Jahr wieder heißen: Auf in die Grüne Hölle! Übrigens: Wer Lust hat, im Begleitteam oder als Fahrer/-in mit dabei zu sein, ist herzlich eingeladen. Christian Bloom gmhütte walter hundhausen Werksfoto Foto: vl Werksfoto Im Drachenboot. Zum 20. Mal fand zu Pfingsten das Drachenboot-Festival in Hannover bei schönstem Sonnenwetter statt. 3.500 Sportler gingen erneut auf die Strecke, um ihre Kräfte zu messen. Die HGZ-Dragons verzeichneten Ende des Jahres noch einen großen Zulauf von Interessenten, was sich positiv auf das Endergebnis auswirkte. Denn obwohl die Hälfte des Teams neu und unerfahren war, steigerten sich die HGZ-Dragons um eine Sekunde. Dadurch konnte man den 2013 erkämpften 37. Platz in der Gesamtklasse „Fun-Sport“ verteidigen. Inge Altekruse-Wedler 2 x 15. Zu einem gemeinsamen Frühstück hatte die Arbeitssicherheit der GMHütte Mitte Juni zwei Kollegen eingeladen, die seit 15 Jahren als Sicherheitsbeauftragte tätig sind: Michael Buch (GMH Blankstahl) und Thomas Tolischus (Finalbetrieb GMHütte). Beide nahmen die Einladung erfreut an. Nach dem Frühstück überreichte Ralf Cordes (Personalservice) den Jubilaren einen Gutschein. Dabei dankte er ihnen, dass sie sich schon so viele Jahre für die Verbesserung des Arbeitsschutzes im Unternehmen einsetzen. Dies sei keineswegs selbstverständlich, da die Aufgaben des Sicherheitsbeauftragten ehrenamtlich seien und somit besonderes Engagement erkennen lassen. Nach dem gemeinsamen Frühstück (von links nach rechts): Michael Buch, Markus Beckmann, Carsten Große-Börding, Norbert Kölker, Gaby Nast, Thomas Tolischus und Ralf Cordes. Norbert Kölker glück auf · 3/2014 ........... 28 Tafelspende. Bei Walter Hundhausen (WH ) wurden einige ausrangierte PC s und Laptops an interessierte Mitarbeiter verkauft. Die Geschäftsführung entschied, den Verkaufserlös der Schwerter Tafel zu spenden. Ende Juni wurde die Spende offiziell an die Schwerter Tafel überreicht (von links): WH Geschäftsführer Achim Rottsieper, Jan-Dirk Hedt (Standortleiter Schwerter Tafel) und WH -Geschäftsführer Andreas Beck. Klaus Liewald menschen & kontakte Zauberhafter Familientag auf dem Firmengelände Pleissner Guss · Selbst die Organisatoren hatten ihren Spaß. D ie große Resonanz war für alle Verantwortlichen von Pleissner Guss ein Grund, mehr als zufrieden zu sein. Denn die eingegangenen Anmeldungen zeigten, wie sehr sich die Mitarbeiter und ihre Angehörigen auf den Familientag freuten: Mehr als 750 Personen hatten sich angekündigt. Sie erwartete ein buntes Unterhaltungsprogramm, das allen Altersgruppen etwas bieten konnte: Die Kinder zum Beispiel hatten nicht nur Spaß auf der Hüpfburg. Besonders gut gefallen hat die Kunstfertigkeit, mit der sie beim Kinderschminken verwandelt wurden. Jedes Kind kam individuell und originell bemalt vom Schminktisch – einfach sehenswert. Ein Zauberer mischte sich unter die Besucher und erstaunte hautnah immer wieder mit seinen Tricks und seiner Fingerfertigkeit. Die freiwillige Feuerwehr Herzberg war mit mehreren Zügen auf dem Gelände und demonstrierte ebenfalls Sehenswertes. So konnten die Zuschauer miterleben, wie Fett explodiert, und hören, wie es klingt, wenn Spraydosen platzen. Höhepunkt war aber die Einsatzübung mit Drehleiter, Trage und Hilfeleistungs-Löschfahrzeug. Dabei wurde PG -Geschäftsführer Eckhard Neumann äußerst spektakulär aus dem ersten Stock gerettet. Interessenten (und das waren sehr viele) konnten zudem den Umgang mit einem Feuerlöscher ausprobieren – natürlich mit der passenden Schutzkleidung ausgerüstet. Auf großes Interesse stießen auch die angebotenen Betriebsrundgänge. In einem Bereich der Werkshallen konnten die Gäste anhand verschiedener Exponate die Entwicklung von der flüssigen Schmelze zum lieferfertigen Gussteil nachverfolgen. An den verschiedenen Stationen standen Fachleute den Gästen Rede und Antwort. Für musikalische Unterhaltung sorgte die „Old Man Group“ aus Rhumspringe. Die Mischung aus bekannten Rock- und Pop-Klängen kam bei den Besuchern sehr gut an. Zum Schluss zog eine Glücksfee die Gewinn-Lose der Tombola. Hauptgewinn: ein 300-Euro-Gutschein für ein Fahrrad. Der Erlös aus dem Losverkauf wurde übrigens von der Geschäftsführung aufgerundet. Das Geld ging als Spende an den Sprachheilkindergarten „Pusteblume“ in Herzberg, eine Einrichtung der Heilpädagogischen Lebenshilfe. Fazit: Das Familienfest war eine runde Sache und hat den Beteiligten – wie auch den Organisatoren – viel Spaß gemacht. li Die Gussteile konnten sogar die jüngsten Gäste faszinieren. Hier war Anfassen nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht. Foto: Foto Sterner schmiedag Foto: Foto Sterner Im Gespräch (von links nach rechts): Reimund Eckermann (Organisationsteam), Eckhard Neumann (Geschäftsführer), Gerhard Walter (Bürgermeister Herzberg), Ulrike Libal (Organisationsteam) und Rüdiger Monecke (Organisationsteam). Foto: Paul Beier Working Day. „Unser Werk soll schöner werden.“ Unter diesem Motto trafen sich Ende Juni Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Schmiedag, um mit Pinsel, Säge, Besen und anderem Handwerkszeug ihren Arbeitsplatz herauszuputzen. Ob unschöne Fassadensockel, zugewachsene Parkplätze, zu hohe Büsche oder verschmutzte Sandsteintreppe: Alles wurde gesäubert, zurechtgeschnitten oder gestrichen. Die Volme, die durch das Werk fließt, führt bei Hochwasser viele Überraschungen mit – und lässt sie im Bachbett oder am Ufer liegen. So wurden per Enterhaken alte Fahrräder, Holzpaletten und Schrott rausgezogen und der Bewuchs am Ufer gestutzt. Mit Fleiß und Kraft war schnell ein 40 Kubikmeter großer Container gefüllt. Zum Glück spielte auch das Wetter mit. Und so konnte man gegen Mittag den Grill anheizen. Der Geruch der Würstchen lockte schließlich die fleißigen Helferinnen und Helfer zur wohlverdienten Ruhepause an und lud zum fröhlichen Schmausen ein. Fazit: Eine derartige Aktion bringt Spaß – und stärkt den Zusammenhalt. Grund genug, den Working Day zu gegebener Zeit zu wiederholen. Karin Kriebel Fotos: Karin Kriebel glück auf · 3/2014 ........... 29 menschen & kontakte Läuferfeld fast vervierfacht Zweiter Benefizlauf im Zoo Osnabrück: Stiftung stockt Spendengelder auf. Foto: vl „Mobile Schmiede & MetallSchmiedelabor. Die kunst“ startete mit 30 Kindern in Georgsmarienhütte am Mädchen-Aktionstag. Das Projekt – Träger ist die Games and Ropes Erlebnispädagogik und Soziale Entwicklung GmbH – ermöglicht den Jugendlichen, an der Feueresse mit Zangen und Schmiedehammer erste praktische Erfahrungen mit dem Schmieden zu sammeln. Die mobile Schmiede kann auf jedem Schulhof schnell aufgebaut werden. Die Stiftung förderte den Einsatz beim Mädchen-Aktionstag (ebenso wie die Stiftung der Sparkassen) mit 3.200 Euro. Sponsoren und Organisatoren mit Aktionstag-Teilnehmerinnen (von links nach rechts): Johannes-Heinrich Rahe (Pressesprecher Sparkasse Osnabrück), Hermann Cordes (Stiftung Stahlwerk), Joachim Breitkopf (Games and Ropes) und Thomas Brückener (FilialFreuen sich über die Einnahmen für Kinderprojekte (von links nach rechts) John McGurk und Nicole Beitz (Sportler 4 a childrens world), Heike Siebert (Stiftung), Hermann Cordes (Vorstandsvorsitzender Stiftung), Reinhard Sliwka (Zoopräsident Zoo Osnabrück) leiter der Sparkasse Alt-Georgsmarienhütte). Foto: vl und Andreas Busemann (Geschäftsführer Zoo Osnabrück). pkm D er zweite Benefizlauf für Kinderprojekte im Osnabrücker Zoo war ein Event der Superlative: Rund 3.550 Euro hatten die Startgelder der 560 Läuferinnen und Läufer eingebracht. Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte stockte den Betrag um 5.300 Euro auf, sodass 8.850 Euro als Spendengelder zur Verfügung standen: Die erste Hälfte ging an den Verein „Sportler 4 a childrens world“ von Benefizläufer John McGurk. Dessen Mitglieder setzen sich für Kinderrechte ein und setzen Zeichen gegen Rassismus. Die zweite Hälfte ging an das von der Stiftung geförderte Sprach- projekt „Deutsch lernen im Zoo“ für Grundschulkinder, das der Zoo Osnabrück mit sechs Schulen umsetzt. Bei diesem Projekt können Grundschulklassen kostenlos in den Zoo kommen und mithilfe der Tiere neue Wörter lernen. Im Unterricht greifen die Schülerinnen und Schüler das Gelernte in Referaten, Aufsätzen oder Projektarbeiten wieder auf, um es zu vertiefen. Auch Zoo-Geschäftsführer Andreas Busemann war vom Erfolg des zweiten Zoolaufes angenehm überrascht. Denn an den Start gingen im Vergleich zum Vorjahr fast viermal so viele Läuferinnen und Läufer – darunter ein großer Teil von Sportlern, die nicht nur die Länge der Strecke interessiert, sondern auch Minuten und Sekunden. Deshalb liegt Andreas Busemann wahrscheinlich richtig, wenn er vermutet: „Dass wir in diesem Jahr eine Zeitnahme angeboten haben, hat wohl die Attraktivität erhöht.“ Doch das „Ende der Fahnenstange“ sei damit, wie er hoffe, noch nicht erreicht. Deshalb beraten die Organisatoren bereits über den dritten Zoolauf, der im kommenden Jahr stattfinden soll – und bei dem die Läuferinnen und Läufer mit weiteren positiven Überraschungen und Neuerungen rechnen dürfen. bmz Waldabenteuer. Bereits zum 4. Mal führte die Evangelische Familien-Bildungsstätte Osnabrück eine „Wildnispädagogische Ferienbetreuung“ im Wald durch. Teilgenommen haben 15 Vorschul- und Grundschulkinder im Alter von sechs bis zehn Jahren, die eine spannende Woche mit jeder Menge Abenteuer erleben durften. Die hochwertige Ferienbetreuung hilft berufstätigen Eltern, die „Betreuungslücke“ während der Ferienzeit besser zu organisieren. Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte fördert das Projekt bereits zum dritten Mal mit einer Gesamtsumme von bisher 10.000 Euro. pkm Foto: vl Regiehaus. Projektbilanz. Das Projekt „Lernen vor Ort“ läuft nach fünf Jahren aus. Grund genug für Stadt und Landkreis, an der Uni Osnabrück den Bildungskongress 2014 zu veranstalten. Dabei wurde eine positive Projekt-Bilanz gezogen: So sei der Anteil der „Krippen-Kinder“, die Zahl an Ganztagsschulen und die Qualität der Schulabschlüsse gestiegen. Einen großen Beitrag habe auch das Bildungsbüro geleistet, in dem jeder Bürger sich über passende Angebote informieren könne. Neben allen Erfolgen des Projektes gäbe es auch Defizite: Zuwanderer hätten geringere Bildungschancen, die Zahl der Wiederholer in den Schulen sei zu hoch und zu vielen Menschen in Berufsschule, Ausbildung oder Studium gelänge kein Abschluss. Der Bildungskongress gab nun Beispiele, wie die verschiedenen Zielgruppen gefördert werden könnten. Themen waren u. a. mögliche Auswirkungen von sozialer Herkunft auf den Bildungserfolg oder auch Bildungsgerechtigkeit durch neue Bildungskonzepte. Fünf Workshops und ein Expertengespräch rundeten den Kongress ab. Mit dabei waren (von links nach rechts) Uni-Vizepräsident Joachim Härtling, Moderatorin Martina Blasberg-Kuhnke, Bürgermeisterin Karin Jabs-Kiesler, Landrat Michael Lübbersmann, Heike Siebert (Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte), Michael Prior (Friedel und Gisela-Bohnenkamp-Stiftung) und Kai Maaz (Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung). Die Stiftung hat den Kongress 2011 und 2014 mit jeweils 5.000 Euro gefördert. bmz glück auf · 3/2014 ........... 30 Im Freilichtmuseum „Waldbühne Kloster Oesede“ sind die letzten Bauarbeiten abgeschlossen: Nachdem man die Funktionsfläche im hinteren Bühnenbereich um rund 150 Quadratmeter vergrößert hatte, wurde ein neues Regiehaus offiziell in Betrieb genommen. Es ermöglicht der Spielleitung, Ton und Licht wesentlich professioneller und verlässlicher zu steuern und dadurch die Aufführungsqualität für die Besucher zu verbessern. Eine moderne Bühnentechnik ist die Voraussetzung dafür, das erreichte Niveau – die Waldbühne zählt zu den „Top 3“ der niedersächsischen Freilichtbühnen – auch mithilfe einer modernen Bühnentechnik langfristig zu sichern. Insgesamt hat das Regiehaus 131.000 Euro gekostet. Finanziert wurde es von der Stadt Georgsmarienhütte, dem Förderverein, der Sparkassenstiftung und der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte, die seit Jahren die Weiterentwicklung der Bühne unterstützt und zum Bau des Regiehauses 7.500 Euro (insgesamt bisher 11.000 Euro) beigesteuert hat. Von links: der Waldbühnenvorsitzende Karl-Heinz Otten, Ansgar Pohlmann (Bürgermeister Georgsmarienhütte), Hermann Cordes (Stiftung Stahlwerk), Johannes Hartig (Sparkassenstiftung) und Dieter Selige (Vorsitzender des Fördervereins der Kloster Oeseder Freilichtbühne). Weitere Infos unter www.waldbuehne-kloster-oesede.de. bmz menschen & kontakte Betriebsjubiläen// 3. Quartal 2014 Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg. rohstoff recycling Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH 25 Jahre: Michael Wichmann (Betrieb Hafen Osnabrück) STAHL Georgsmarienhütte GmbH 25 Jahre: Stefan Averbeck (Qualitätssysteme), Andrea Busch (Marketing) und Volker Glane (Finalbetrieb) 35 Jahre: Ilhan Alarslan (Servicebetriebe/Holz-Werkstatt), Orhan Alarslan (Finalbetrieb), Kenan Aliveren (Servicebetriebe/Reinigungsdienst), Wolfgang Böök (Finalbetrieb/Walzwerk), Heinz Brede (Walzwerk), Kazim Budak (Finalbetrieb), Dieter Glasmeyer (Finalbetrieb), Carsten Große-Börding (Arbeitssicherheit), Huzeyfe Kantar (Finalbetrieb), Christa Krick (Personalservice), Harald Lübker (Stahlwerk), Stefan Rolf (Stahlwerk), Ulrike Rudnick (Versand), Detlef Schoo (Walzwerk), Roland Schubert (Walzwerk), Peter Statkat (Finalbetrieb), Ronald Tepe (Werkssicherheit), Reinhard Unland (Stahlwerk), Heike Vogt-Schaar (Verkaufsabrechnung) und Kasim Yeleser (Finalbetrieb) 45 Jahre: Herbert Bertelsmann (Logistik), Josef Hellmich (Aus- und Weiterbildung), Franz Winkelmann (Prüf- und Messtechnik) und Alfons Winterberg (Vertrieb) Stahl Judenburg GmbH 25 Jahre: Alexander Konrad (Wärmebehandlung) und Peter Stuhlpfarrer (Schlosser Walzwerk) Mannstaedt GmbH 25 Jahre: Atalay Bilgic (Walzwerk), Peter Degel (Informationstechnologie), Sait Dutucu (Walzwerk), Waldemar Hoch (Logistikzentrum), Gerhard Klima (Profilzieherei), Guido Lueck (Profilzieherei), Waldemar Mika (Walzwerk), Ingo Niessen (Profilzieherei), Thomas Pohlscheidt (Weiterverarbeitung), Jakob Riesen (Walzwerk), Darius Stasch (Weiterverarbeitung), Otto Stockhausen (Systeme), Marco Vostell (Qualitätsmanagement) und Artur Weiss (Weiterverarbeitung) 35 Jahre: Eduard Buhl (Walzwerk), Hans Dumont (Walzwerk), Werner Klein (Walzwerk), Silvo Kogej (Zerspanungszentrum), Frank Lülsdorf (Kaltsägezentrum), Wolfgang Quadt (Instandhaltung), Jose-Manuel Saraiva (Walzwerk), Thomas Schwemmler (Walzwerk) und Hans-Jürgen van Issem (Zerspanungszentrum) 45 Jahre: Horst Dederichs (Betriebsrat) und Alois Lamberty (Walzwerk) Stahlwerk Bous GmbH 35 Jahre: Gerd Pohl (Labor), Josef Recktenwald (Qualitätswesen) und Jörg Treib (Stahlwerk) 45 Jahre: Wilhelm Altmayer (Stahlwerk/Nebenbetrieb – Versand) GSG Georgsmarienhütte Service GmbH 25 Jahre: Thorsten Warnke (Eisenbahn) 35 Jahre: Robert Elixmann (Steuerungsteam Service), Martin Gausmann (Steuerungsteam Service) und Heinrich Lietmann (Betriebsbüro) GMH Blankstahl GmbH (Georgsmarienhütte) 35 Jahre: Stefan Linkemeyer schmiede Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH 10 Jahre: Mario Gallaus (Fertigung) und Christina Schmidt (Arbeitsvorbereitung) 30 Jahre: Michael Kocur (Fertigung) und Uwe Straube (Fertigung) 40 Jahre: Heiko Drewitz (Qualitätssicherung), Joachim Jurk (Fertigung), Siegmund Meißner (Fertigung) und Udo Steckemetz (Fertigung) 45 Jahre: Irmgard Herzberg (Personal) Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG 15 Jahre: Daniel Sbosny (Hammerstrecken) mannstaedt 30 Jahre: Jörg Dähne (Gesenkbau) und Ingo Jux (Arbeitsvorbereitung) 35 Jahre: Thomas Bunke und Michael Kräcker (beide Hammerstrecken) 40 Jahre: Willi Kolasznik (Hammerstrecken), Mathias Rieks (Wärmebehandlung), Bernd Runow (Gesenkbau) und Burkhard Schleusner (Wärmebehandlung) 45 Jahre: Peter Schardin (Hammerstrecken) und Klaus Schemioneck (Arbeitsvorbereitung) Schmiedewerke Gröditz GmbH 10 Jahre: Nico Ander (Ringwalzwerk), Christian Borstnitz (Werkserhaltung), Daniel Breunig (Schmiede), Philipp Geißler (Mechanische Bearbeitung), Maik Kretzschmar (Mechanische Bearbeitung), Christian Kürbis (Werkserhaltung), Stefan Laubner (Elektrostahlwerk), Dr. Andreas Scharf (Geschäftsführer) und Mathias Schulz (Elektrostahlwerk) 20 Jahre: Andre Naumann (Elektrostahlwerk) 30 Jahre: Kati Altmann (Ringwalzwerk), Iris Brestel (Arbeits- und Sozialwirtschaft), Gabi Falkenberg (Qualitätswesen), Karsten Haubold (Elektrostahlwerk), Thomas Heidrich (Elektrostahlwerk), Timo Jahn (Mechanische Bearbeitung), Marlies Jattke (Einkauf und Magazin), Heiko Pietzsch (Elektrostahlwerk), Dirk Schauer (Elektrostahlwerk) und Ursula Träger (Vertrieb) 40 Jahre: Gerold Blochwitz (Werkserhaltung), Hans-Dieter Dietze (Schmiede), Hubert Fiebig (Qualitätswesen), Peter Förster (Mechanische Bearbeitung), Hans-Dieter Frohn (Kompetenzzentrum Technik), Fred Hofmeister (Mechanische Bearbeitung), Stefan Kärgel (Schmiede), Henri Klein (Schmiede), Henri Koch (Elektrostahlwerk), Volker König (Kompetenzzentrum Technik), Gerd Mauksch (Transport), Hans-Jürgen Pomiluck (Ringwalzwerk), Steffen Richter (Schmiede), Matthias Rösiger (Ringwalzwerk), Gerd Schade (Mechanische Bearbeitung) und Steffen Strecker (Schmiede) 50 Jahre: Erhard Boldt (Schmiede) Schmiedag GmbH Hagen 25 Jahre: Tekin Avci und Thorsten Kepp (beide Gesenkschmiede) 35 Jahre: Johann Dzierzok (Gesenkschmiede), Dirk Opfer (Ausbildung/ Arbeitssicherheit), Hans-Arno Röber (Gesenkschmiede), Dirk Schelberg (Werkzeugbau), Frank Stracke (Qualitätswesen), Amety Üclü (Gesenkschmiede) und Michael Wolf (Mechanische Fertigung) 45 Jahre: Hartmut Knebel (Instandhaltung) Schmiedag GmbH Homburg 35 Jahre: Jürgen Wolf (Arbeitsvorbereitung) Energietechnik Essen GmbH Foto: Sandra Moers Rheinromantik. Überraschungen – die gab es bei Mannstaedt schon öfter. Und so wussten die rund 60 Jubilare und ihre Begleitungen auch diesmal nicht, wohin die Reise geht. Neugierig und gespannt stiegen sie in die bereitgestellten Busse. Und dann wurde das Geheimnis endlich gelüftet: Die diesjährige Jubilarfeier findet auf der Festung Ehrenbreitstein statt, hoch über der Stadt Koblenz. Von dort aus bietet sich ein atemberaubender Panoramablick auf den Rhein und das deutsche Eck bis hin zu den Ausläufern der Eifel mit ihren vulkanischen Erhebungen. Nach einer kurzen Führung mit Anmerkungen zur Geschichte der imposanten Festungsanlage konnten die Jubilare auf der Terrasse bei schönstem Wetter und kühlen Getränken den Ausblick genießen. Die Stimmung war hervorragend und die eine oder andere Geschichte „von früher“ kam wieder auf den Tisch. Das reichhaltige Grillbuffet und eine Live-Band rundeten den gelungenen Abend ab. Schade, dass man nicht jedes Jahr Jubiläum haben kann … Sandra Moers 25 Jahre: Reiner Stähr (ESU/DESU -Anlage) 35 Jahre: Andreas Koppelberg (Qualitätsstelle), Joachim Kotzian (Mechanische Bearbeitung) und Sabine Schulze (Logistik) 45 Jahre: Hartmut Kuthe (Mechanische Bearbeitung) Manfred Philipp (Personal und Soziales) und Jürgen Wypior (ESU/DESU -Anlage) BAHN Bahntechnik Brand-Erbisdorf GmbH 10 Jahre: Rick Becker und Falk Miske (beide Instandhaltung) 20 Jahre: Uwe Heise (Technischer Bereich) glück auf · 3/2014 ........... 31 gmhütte Foto: vl 25, 35 und 45. Die GMHütte konnte 52 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihr 25-, 35- und 45-jähriges Betriebsjubiläum ehren. Wie immer hatte man die Jubilare gemeinsam mit ihren Partnern in den Osnabrücker Zoo zu einer kleinen Feier eingeladen. Dort dankten Betriebsratsvorsitzender Ludwig Sandkämper und Arbeitsdirektor Felix Osterheider für die zusammen 1.870 Dienstjahre – eine Kontinuität, die heutzutage in anderen Unternehmen eher selten sei und die Stärke der GMHütte ausmache: „Wer in die Stahlwerksfamilie hineinpasst, bleibt dort oft sein Arbeitsleben lang“, so Sandkämper. Nicht ohne Grund würden viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Familien stammen, in denen bereits Vater und Großvater auf der Hütte gearbeitet haben. „Nicht nur, dass wir wie in einer Art großer Familie zusammen arbeiten“, ergänzte Osterheider. „Wir alle gemeinsam wissen zu schätzen, dass wir in einem von flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswegen geprägten Familienunternehmen beschäftigt sind.“ Nach der Ehrung und einer Stärkung am Buffet in der SamburuLodge begaben sich die Jubilare in kleinen Gruppen mit Zoo-Guides auf eine Safari durch die afrikanische Steppenlandschaft. mw 35 Jahre: Silvio Bernhardt (Fertigung) 40 Jahre: Thomas Kirbach (Auftragsmanagement), Roland Schulze (Fertigung) und Harald Wagner (Fertigung) 45 Jahre: Volker Niese (Fertigung), Herbert Löwe (Fertigung), Renate Richter (Labor) und Klaus-Peter Schmidt (Fertigung) Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH Werk Ilsenburg 10 Jahre: Alexander Kolde (Fertigung), Marco Riemenschneider (Fertigung), Marco Sandmann (Fertigung) und Olaf Schröder (Arbeitssicherheit/Umweltschutz) 15 Jahre: Patrick Berke, Christian Leidenroth und Frank Mertins (alle Fertigung) 20 Jahre: Benjamin Malachowski (Fertigung) 30 Jahre: Roland Scholz und Silvio von Hoff (beide Fertigung) 35 Jahre: Michael Lehmann (Fertigung), Uwe Ortmann (Qualitätswesen) und Manfred Tiedemann (Fertigung) 40 Jahre: Peter Schünemann (Fertigung) und Wolfgang Winkel (Werkerhaltung) 45 Jahre: Hans-Günter Schimrosczyk (Fertigung) Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH 25 Jahre: Andre Borkowski (Warmformgebung), Recep Kalayczik (Mechanische Bearbeitung) und Melanie Kemp-Stefanski (Vertrieb) 35 Jahre: Thomas Beck (Warmformgebung), Andreas Dal Canton (Vertrieb), Frank Döpfer (Qualitätssicherung), Ralf Engel (Mechanische Bearbeitung), Markus Gurjahn (Warmformgebung), Ralf Hasenpflug (Mechanische Bearbeitung), Dirk Knatz (Mechanische Bearbeitung), Werner Müller (Reparaturfertigung), Marianne Oppermann (Mechanische Bearbeitung), Volker Rump (Mechanische Bearbeitung) und Jürgen Wegmann (Warmformgebung) 45 Jahre: Ralf Baumann (Soziale Dienste), Peter Dietze (Reparaturfertigung), Klaus Gering (Soziale Dienste), Heinz-Michael Grossmass (Mechanische Bearbeitung), Wolfgang Kaminski (Reparaturfertigung), Gerhard Otto (Mechanische Bearbeitung), Herbert Rapp (Reparaturfertigung), Günther Six (Mechanische Bearbeitung), Barbara Specht (Ver- trieb), Karl-Heinz Stratmann (Prüfund Forschungszentrum), Jürgen Sukowski (Soziale Dienste), Friedhelm Timma (Personal und Soziales) und Günter Winter (Reparaturfertigung) MWL Brasil GmbH 10 Jahre: Edvaldo Carneiro dos Santos (CNC II), Robson Paulo da Cruz (Logistik), Donizeti de Lucas (Maschinelle Bearbeitung) und Alberto Natalino Pinto (Maschinelle Bearbeitung) GUSS Harz Guss Zorge GmbH 25 Jahre: Klaus-Dieter Albrecht (Kernmacherei), Thorsten Decker (Formanlage) und Stefan Tuckermann (Formanlage) Stahlguss Gröditz GmbH 30 Jahre: Thomas Wobbermin (Putzerei) 40 Jahre: Günter Dietze (Putzerei) und Matthias Wobbermin (Formerei) Pleissner Guss GmbH 25 Jahre: Frank Reulecke (Mechanische Bearbeitung) 40 Jahre: Hartmut Hein (Qualitätsmanagement) Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH 25 Jahre: Resul Kani (Kernmacherei), Heinz-Werner Knickhoff (Formvorbereitung/Ausleeren), Thomas Reineke (Schmiede) und Tayfur Sak (Kernmacherei) 35 Jahre: Heike Bido (Verkauf) und Detlev Schunke (Werkschutz / Pförtner) 45 Jahre: Udo Pacholleck (Werkschutz / Pförtner) Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH 25 Jahre: Ralf Brüwer (Fertigputzerei) und Andreas Sobek (Maschinenformerei) 35 Jahre: Ismet Ertürk (Fertigputzerei), Albert Hemmersbach (Fertigputzerei), Herbert Peekel (Lichtbogenofen), Erol Velioglu (Kernmacherei/Maschinenformerei) und Volker Zirwes (Qual.-Prüf. Rohguss) 45 Jahre: Alfons Schulthoff (Kernmacherei/Handformerei) dies & das Viel Andrang am Tag der offenen Tür Stahl Judenburg · Aktion lockte vor allem auch Schülerinnen und Schüler ins Stahlwerk. G anz nach dem Motto „Industrie & Wirtschaft erleben“ fand Anfang Mai im Zuge der Aktion „Kraft.DasMurtal“ wieder einmal ein „Tag der offenen Tür“ statt. Die Aktion „Kraft.DasMurtal“ ist eine Art Wirtschaftsförderungsinitiative, zu der sich einige Unternehmen der Region zusammengeschlossen haben (darunter auch die Stahl Judenburg). Insgesamt neun Betriebe aus der Region hatten ihre Werkstore geöffnet. Allein bei der Stahl Judenburg nutzten 600 Besucher die Gelegenheit, einen Gang durch das Werk zu machen – inklusive Lehrwerkstätte. Unter den Gästen waren auch 370 Schülerinnen und Schüler von elf verschiedenen Schulen. Sie bekamen einen guten Einblick, wie bzw. was produziert wird und welche Neuerungen es gibt. Ein Beispiel dafür war die im letzten Jahr in Betrieb genommene Schällinie 3 in der neuen Osthalle. Zwölf sehr engagierte Kolleginnen hatten die Werksführungen übernommen, beantworteten die Fragen der Jugendlichen, halfen beim Ausfüllen von Fragebögen für das Schülerquiz und gaben Tipps, wo es etwas zu trinken und etwas zu essen gab. Und wer weiß: Vielleicht werden einige der betreuten Schülerinnen und Schüler in absehbarer Zeit eine Lehre bei der Stahl Judenburg beginnen. Interesse zumindest wurde von einigen bekundet … Michaela Stranimaier und Klaus Seybold Viele Schülerinnen und Schüler besichtigten das Werk: hier die Walzstraße. Wohl bekomm’s: Pilz mit Pils Pilz-Omelett mit Kartoffelkruste bringt ein Stück Herbstwald auf den Teller. Herbstzeit – Pilzzeit. Aber was tun damit, beispielsweise mit Pfifferlingen? Nun weiß jeder, dass Pfifferlinge gut zu Wild schmecken. Aber wenn kein Wild zur Hand ist oder Vegetarisches auf den Tisch kommen soll? Dann raten wir zu einem deftig schmeckenden Omelett mit einem Pils. Es gibt nichts Besseres, wenn Sie im Herbst am frühen Abend von einem ausgedehnten Waldspaziergang ausgehungert nach Hause kommen. Und rechnen Sie selbst: Trotz deftigem Geschmack halten sich die Kalorien in Grenzen! Zutaten Für eine große Pfanne: • 250 g Pfifferlinge (Es können auch andere Waldpilze sein!) • 5–6 festkochende Kartoffeln • 2 große Schalotten • 1 Knoblauchzehe • 1 Bund Petersilie, kraus • 6 Eier • Butter(schmalz), Pfeffer, Salz Zubereitung Pilze putzen: Unschöne Stellen wegschneiden. Pfifferlinge in Schüssel geben, 1–2 Esslöffel Mehl hinzufügen, beides gründlich mit der Hand mischen. Dann viel Wasser hinzufügen, kräftig mit der Hand rühren, durch Sieb abgießen, 2- bis 3-mal wieder- holen (schwemmt Sand- und Erdpartikel aus). Pilze auf/mit Küchenpapier trocknen. Zutaten vorbereiten: Kartoffeln kochen und in maximal 1 cm dicke Scheiben schneiden (die „runden“ Kartoffelanschnitte beiseitelegen). Petersilie klein hacken. Schalotten in Würfelchen und Knoblauch in sehr feine Würfelchen schneiden (oder kurz vor dem Dünsten – siehe unten – durch Knoblauchpresse drücken). Größere Pfifferlinge halbieren. Omelett zubereiten: • Schalotten und Knoblauch in einem Esslöffel Butter andünsten, leicht salzen und pfeffern. Pfifferlinge hinzufügen und kräftig anbraten, zum Schluss klein gehackte Petersilie hinzufügen, Foto: Traugott Hofer Zuletzt Notiert Ich glaube, mich tritt ein … Armin Hans vom Stahlwerk Bous war mit seiner Familie zum Urlaub im Emsland. Und da Tochter Valentina (8 Jahre) gerne reitet, verbrachte man ihn auf einem Ponyhof. Bei einem Ausflug ging es nach Papenburg auf den „Augustmarkt“, der seit fast 300 Jahren zu den beliebtesten Volksfesten in der Papenburger Region zählt. Gut gelaunt nahm man auf dem dortigen Viehmarkt an einer Lotterie teil und gewann mit der Losnummer 4972 den Hauptpreis – nämlich Billy, ein Shetlandpony aus Fleisch und Blut! Wie man ein ausgewachsenes Pony vom Emsland nach Bous schafft, wo man es zu Hause zunächst unterstellt und ob solch ein Hauptgewinn überhaupt ein Glücksfall ist, davon erzählt Armin Hans in der nächsten glückauf. pkm glück auf · Rätsel Teil eines Erdteils Foto: pkm dann abschalten und abkühlen lassen (entstehende Flüssigkeit sollte weitgehend verdunsten). • Eier in eine Schüssel schlagen, nur leicht verquirlen (damit Omelett „fluffig“ wird!). • Eier und abgekühlte Pilz-Mischung mischen. Leicht salzen. •E sslöffel Butterschmalz in großer beschichteter Pfanne bei mittlerer Hitze erhitzen, darin Kartoffelscheiben nebeneinander („Schulter an Schulter“) auslegen. Wenn leicht gebräunt, Scheiben salzen und wenden und 2 bis 3 Minuten anbraten. • Eier-Pilz-Mischung über Kartoffelscheiben gießen, bei mittlerer Hitze braten, bis Eiweiß stockt. • Eierkuchen wenden (mit Topfdeckel), pfeffern und mit Kartoffelkruste nach oben servieren. Wer‘s noch deftiger mag: zusammen mit Zwiebeln ganz dünne Speckstreifen anschmurgeln. glückauf wünscht Ihnen guten Appetit. engl. Männerkurzname InstalGestell lation, für Montage Kameras Waschverwirrt, raum der Bergkonfus leute kehren Bewohner des antiken Italien glänzender Ruhm bäuerliches Anwesen Vorname Chagalls † 1985 Längenmaß der Seefahrt biblische Männergestalt aus der Not helfen Hafenstadt an der Weser südostasiat. Inselstaat Stadt in Oberägypten Abbuße einer Schuld Insel vor Marseille französische Käseart GeschrieLehrbenes; meinung Sprachzeichen dem Wind abgekehrte Seite angenehm, behaglich deutsche Vorsilbe Ältestenrat Autor der „Odyssee“ Oper von Verdi chemisches Element englisches Fürwort: sie Benzin nachfüllen Ausruf der Überraschung Hafenstadt in Pennsylvania Schlafkleidung glück auf · 3/2014 ........... 32 starker Zweig dt. Stadt im Dreiländereck Fremdwortteil: unter deutscher Geheimdienst (Abk.)