Mehr Naturschutz im Wald

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Mehr Naturschutz im Wald
Mehr Naturschutz
im Wald
Kleine Taten,
große Wirkung
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Impressum
© 2009, NABU-Bundesverband
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.
www.NABU.de
Charitéstraße 3
10117 Berlin
Tel. 030.28 49 84-0
Fax 030.28 49 84-20 00
[email protected]
Biotopbaumschablone:
Mit der beigelegten Biotopbaumschablone können Waldbesitzer
und -bewirtschafter ausgewählte Biotopbäume schnell und einfach
dauerhaft markieren. So verhindern sie, dass der Baum unabsichtlich
gefällt wird und erhalten den Lebensraum zahlreicher Tiere. Weitere
Schablonen können für 1,50 Euro pro Exemplar zzgl. Versandkosten
beim NABU Natur Shop (Adresse s. rechte Spalte) bestellt werden
(Art.-Nr. 5212).
Der NABU empfiehlt, die Spechtsilhouette mit blauer oder schwarzer
Farbe aufzusprühen, damit nicht der Eindruck eines bemalten Waldes
entsteht. In der Regel reichen eine oder maximal zwei Markierungen am Baumstamm in Brusthöhe aus. Sie sollten nach Möglichkeit
so angebracht werden, dass sie von Waldwegen aus nicht gesehen
werden können.
Zeichenerklärung:
Diese Maßnahme wird in mehr als zehn Bundesländern gefördert.
Diese Maßnahme wird in bis zu zehn Bundesländern gefördert.
Inhaltsverzeichnis
Text: Sabrina Müller, Johannes Enssle, Julian Heiermann
Redaktion: Julia Degmair, Anette Wolff
Gestaltung: springer f3, corporate communication, Köln
Druck: Druckhaus Berlin-Mitte GmbH, zertifiziert nach
EMAS; gedruckt auf 100 % Recyclingpapier, zertifiziert
mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“, 2. Auflage 03/2010
Bezug: Die Broschüre erhalten Sie kostenlos (zzgl. Versandkosten)
beim NABU Natur Shop, Am Eisenwerk 13, 30519 Hannover, Tel.
0511.215 71-11, Fax 0511.123 83-14, [email protected]
oder unter www.NABU.de/shop, Art.-Nr. 5211.
Bildnachweis:
Titel: gr. Bild: M. Delpho, kl. Bilder von li. n. re.: B. Brautlecht, M.
Delpho, J. Vorholt/linnea images; U2 und S. 3: M. Delpho; S. 4: J.
Vorholt/linnea images; S. 5: NABU; S. 6 v. li. n. re.: B. Brautlecht,
Blickwinkel/D. Mahlke, Blickwinkel/K. Wothe, F. Hecker; S. 8: J.
Vorholt/linnea images; S. 9: M. Delpho (3), J. Fieber/igreenmedia,
S. Sczepanski; S. 10: D. Nill/linnea images, Blickwinkel/C. Leithold,
Blickwinkel/McPhoto; S. 11: M. Delpho (2), S. Sczepanski, D. Nill/
linnea images; S. 13: Th.Weidner/FVA, D. Nill/linnea images, J.
Heiermann, Blickwinkel/A. Held; S. 15: J. Vorholt/linnea images,
Blickwinkel/J. Hauke, Blickwinkel/R. Kaufung, M. Delpho; S. 16:
M. Delpho (2), J. Vorholt/linnea images, Blickwinkel/S. Gerth; S.
17: Blickwinkel/M. Henning, Th. Weidner/FVA, Waldhäusl/IB/O.
Schreiter, J. Vorholt/linnea images; S. 18: Blickwinkel/R. Linke, F.
Hecker, M. Delpho, Blickwinkel/McPhoto, Waldhäusl/IB/O. Schreiter,
Blickwinkel/A. Hartl; S. 19: J. Enssle, M. Delpho, Blickwinkel/H.-P.
Oetelshofen; Blickwinkel/McPhoto; S. 20: J. Vorholt/linnea images;
S. 22: J. Vorholt/linnea images (2), D. Nill/linnea images, M. Delpho;
S. 26: M. Delpho (2), D. Nill/linnea images (2), S. 27: D. Damschen,
U4: Waldhäusl/IB/O. Schreiter
Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit. Die in der Broschüre geäußerten Ansichten und Meinungen müssen nicht mit denen des Fördermittelgebers übereinstimmen.
Vorwort
5
Naturschutz im Privatwald
6
Lebendes Biotopholz – Biotopbäume
Attraktiver Wohnraum dank auffallender Mängel
8
Abgestorbenes Biotopholz – Totholz Angesagte Toplage statt stillem Ende
10
Waldränder
Vitales Ambiente für Haselmaus & Co.
12
Ökologischer Waldumbau
Fit für das Klima von morgen
14
So wird Ihr Wald noch wertvoller
16
Naturschutz lohnt sich
Förderung von Maßnahmen im Privatwald
20
Wichtige Adressen und Ansprechpartner
24
Literatur
26
NABU vor Ort
27
Vorwort
Mehr Naturschutz im Wald
Kleine Taten - große Wirkung
Wenn in der Öffentlichkeit über Naturschutz im Wald
diskutiert wird, so geht es meist um öffentlichen Waldbesitz. Zu Unrecht wird dabei oft davon ausgegangen,
dass Naturschutz im Privatwald nicht stattfindet. Doch
gerade dort schlummern viele bedeutende Schätze.
Ich kenne zum Beispiel ein kleines Paradies in einem
Privatwald. Es ist eine Gruppe alter Eichen. Ihre Stämme sind mit Löchern und Höhlen übersät. Betrachtet
man die Bäume eine Weile, dann offenbart sich ein
einzigartiges Beispiel des „sozialen Wohnungsbaus“.
Eine der Höhlen wird noch von ihrem Erbauer, dem
Mittelspecht, genutzt. Ein anderer Höhleneingang ist
„zugemörtelt“ und im Durchmesser verkleinert worden. Hier sind Kleiber eingezogen. In der Nachbarschaft
haben Hohltauben, Baummarder und Fledermäuse
ehemalige Bruthöhlen des Schwarzspechts bezogen.
Der Eigentümer dieses Paradieses lebt zwar nicht ausschließlich von seinem Wald, aber durch die Bewirtschaftung erzielt er ein lohnendes Nebeneinkommen.
Hätten er oder sein Vater die Eichen im Alter von circa
200 Jahren fällen lassen wie die anderen Eichen in seinem Wald, dann wäre dieses ökologische Kleinod niemals entstanden. Jetzt sind die Bäume knapp 300 Jahre
alt und bieten zahlreichen Arten einen Lebensraum.
4
Diese Eichengruppe ist für mich ein sehr schöner Beweis dafür, dass Forstwirtschaft und Waldnaturschutz
sehr wohl miteinander vereinbar sind. Oft sind es schon
kleine Taten, die viel bewirken und sich auszahlen - für
Wald und Waldbesitzer. Denn ein naturnah bewirtschafteter Bestand ist stabiler und längerfristig auch
ertragreicher. In unserer NABU-Broschüre haben wir
deshalb forstbetriebstaugliche Anregungen und Tipps
für mehr Naturschutz im Wald zusammengestellt, die
außer waldbaulichen auch ökonomische Vorteile bieten.
Wir möchten zeigen, dass mit wenig Aufwand neue,
lohnende Paradiese im Wald entstehen können – dafür
möchten wir Ideen geben und begeistern.
Olaf Tschimpke
NABU-Präsident
5
Baden_Württemberg
Bayern
M-V
Hessen
Sachsen Anhalt
R-Pfalz
Sachsen
NRW
T
Deutschland
Naturschutz im Privatwald
Baden_Württemberg
Hessen
Baden_Württemberg
NRW
Hessen
Anteil des Privatwaldes an der Waldfläche der Bundesländer
Bayern
Berlin
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
M-V
Deut
S-Holstein
Saarland
Bayern
Hessen
M-V
50 %
Rostock
Thüringen
77 %
Schwerin
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
Hamburg
M-V
23 %
Sachsen
NRW
Berlin
R-Pfalz
Bayern
Kiel
50 %
Baden_Württemberg
Sachsen Anhalt
R-Pfalz
S-Holstein
Saarland
Artenreicher Lebensraum Wald (v. li. nach re.):
Buchenschleimrübling, Märzenbecher, Waldkauz, Kleiberhöhle
Berlin
42 %
Bremen
Niedersachsen , Hamburg, Bremen Berlin
58 %
Saarland
Niedersachsen , Hamburg
Od
BERLIN
Baden_Württemberg
Baden_Württemberg
Baden_Württemberg
M-V
NRW
Sachsen
R-Pfalz
Hessen
NRW
Hessen
Hannover
Sachsen
Braunschweig
Bayern
Lohnt sich Naturschutz im Wald?
Naturschutz lohnt sich für den Waldbesitzer
in vielerlei Hinsicht:
M-V
Düsseldorf
Bayern
Bayern
40 % Dessau
60 %
Sachsen
NRW
Arnsberg
Baden_Württemberg
Baden_Württemberg Hessen
Kassel
Hessen
Berlin
M-V
R-Pfalz
Niedersachsen
, Hamburg, Bremen
R-Pfalz
M-V
NRW
Sachsen
Dresden
S-Holstein
Chemnitz
Deutschland
Baden_Württemberg
36 %
Erfurt
Sachsen Anhalt
R-Pfalz
Leipzig
NRW
Deutschland
Anhalt
24 Sachsen
%
64 %
Köln
Halle
Thüringen
Sachsen Anhalt
Saarland
42 %
Magdeburg
67 %
Hessen
58 %
Thüringen
Detmold
33 %
Baden_Württemberg
Potsdam
Thüringen
Sachsen
NRW
Münster
BERLIN
Deutschland
Sachsen Anhalt
Thüringen
Elbe
Naturschutz
im Privatwald
Hessen
Bayern
34 %
Sachsen
Thüringen
Thür
Hessen
66 %
Deutschland
Giessen
Wie sieht Naturschutz im Wald aus?
Naturschutz im Wald fängt damit an, dass die Waldbesitzer in ihrem Bestand auf standortheimische Baumarten setzen. Auch der Verzicht auf den Einsatz von
Pflanzenschutzmitteln ist wichtig für den Schutz der
Natur. Wer außerdem so viel Biotopbäume und Totholz
wie möglich im Bestand belässt, gibt auch Waldkauz,
Schellente und Hirschkäfer eine Überlebenschance.
Das gilt auch für besondere Strukturen im Wald: Ein
kleines Feuchtgebiet, Hiebsreste, aufrecht stehende
Wurzelteller – sie alle bieten Lebensraum für ganz spezielle Waldbewohner und sollten daher nicht beseitigt
werden.
6
Neustadt
2. Finanzielle Unterstützung
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
Viele Naturschutzmaßnahmen im Wald werden durch
finanzielle Zuwendungen der Bundesländer unterstützt. Die Anzahl der förderfähigen Maßnahmen ist
zwar noch ausbaufähig und auch das Förderungssystem
könnte noch vereinfacht werden. Aber schon jetzt wird
dafür gesorgt, dass der Einsatz der Waldbesitzer gewürdigt wird. Umfassende Beratung zu den Förderungen
gibt es bei den zuständigen Landesforstverwaltungen
und Forstämtern sowie bei vielen Forstbetriebsgemeinschaften (FBGs).
3. Ein gutes Gefühl
Wer aktiv wird und seinen Wald naturnah bewirtschaftet, hinterlässt auch seinen Enkeln und Urenkeln nicht
nur einen stabilen und ertragreichen, sondern auch
einen vielfältigen und intakten Wald.
Saarland
Berlin
Hessen
Stuttgart
S-Holstein
Sachsen Anhalt Deutschland
Bayern
Deutsch
M-V
Regensburg
46 %
54 %
Sachse
NRW
Landshut
Tübingen
Berlin
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
36 %
Freiburg
Sachsen Anhalt
R-Pfalz
Ansbach
a. d. Weinstrasse
Berlin
Bayreuth
Saarland
Augsburg
Saarland
Berlin
S-Holstein
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
I nn
Bayern
Wälder – zu großen Teilen in privater Hand
Etwas mehr als ein Drittel der Fläche Deutschlands
ist bewaldet. Fast die Hälfte dieser Waldfläche ist in
privatem Besitz. Privatwaldbesitzer spielen also eine
bedeutende Rolle, wenn es darum geht, den vielfältigen
und für Mensch und Umwelt so wichtigen Lebensraum
Berlin
Wald zu schützen und zu erhalten.
S-Holstein
München
64 %
M-V
Rhin
e
Waldbesitzer – Helden des Alltags?
Ja! Denn für alle Waldbesitzer ist ihr Wald etwas Besonderes. Egal ob sie den Wald als Einkommensquelle,
für den Eigenbedarf an Holz oder als Ort der Erholung
nutzen. Waldbesitzer können einen unschätzbaren Beitrag für den Natur-, Biotop- und Landschaftsschutz
leisten. Ohne ihre Mithilfe wäre es nicht möglich, die
vielfältigen Funktionen unserer Wälder zu erhalten
und die Waldbestände dauerhaft zu sichern. Waldbesitzer tragen somit eine große Verantwortung für das
Gemeinwohl, eine herausfordernde, aber gleichzeitig
ehrenwerte gesellschaftliche Aufgabe!
76 %
1. Ertragreiche und stabile Bestände
Naturnah bewirtschaftete Mischbestände
27 %
Bayernsind auf lange
Frankfurt
Frankfurt
am
amMain
Main
M-V
Sachsen Anhalt
R-Pfalz
Deutschland
Wiesbaden
Sicht ertragreicher als naturferne Monokulturen. BesitWiesbaden
Bayern
Bayern
M-V Mainz
73
%
R-Pfalz
Mainz
M-V
zer von Mischbeständen können viel flexibler auf die
Würzburg
Würzbu
Darmstadt
Berlin
Nachfrage des Holzmarktes reagieren und werden auch
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
S-Holstein
Saarland Trier
Berlin
bei Sturmereignissen oder Massenvermehrungen von
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
S-Holstein Nürnberg
Saarland
Schadinsekten nicht so schnell aus der Bahn geworfen.
Berlin
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
n
S-Holstein
Saarland
29 % Saarbrücken
Gerade im Hinblick auf sich ändernde Klimabedingungen werden diese Aspekte immer wichtiger.
Karlsruhe
71 %
Baden_Württemberg
Sachsen An
R-Pfalz
Privatwald
übrige Eigentumsarten
Quelle: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft
undNiedersachsen
Verbraucherschutz
(2004): Bundeswaldinventur II , Hamburg, Bremen
Saarland
Ergebnisse und Berichte
7
S-Hol
Lebendes Biotopholz
„Naturschutz und Waldbewirtschaftung sind für mich keine Gegensätze.
Den besten Beweis dafür, dass es sich lohnt, den Bestand naturnah
zu bewirtschaften, liefern mir die Grünspechte, die jedes
Jahr in unserem Wald ihre Jungen aufziehen.“
Gerhard Eißler, Helmsheim, Baden-Württemberg
Biotopbäume
Attraktiver Wohnraum
dank auffallender Mängel
Schäden an Rinde, Stamm und im Kronenbereich befördern so manchen Baum direkt zum Biotopbaum,
denn die vielfältigen Strukturen, wie zum Beispiel
Blitzrinnen, Höhlen oder Rindentaschen, werden von
zahlreichen Vogel-, Insekten- und Pilzarten als Wohnstätte, Brutplatz oder zur Nahrungssuche genutzt. Solche Strukturen sind besonders oft an alten Bäumen zu
finden. Spezialisten wie Hirschkäfer, Sperlingskauz oder
das Große Mausohr haben sich an diese Lebensräume
angepasst und benötigen sie zum Überleben.
Mit der beigelegten
Schablone können Sie
Biotopbäume einfach
und schnell markieren.
Wussten Sie schon, dass Spechte am häufigsten in Wäldern vorkommen, wo es viele Biotopbäume
und stehendes Totholz gibt? Sie benötigen diese Bäume
zur Nahrungssuche und zum Zimmern ihrer Höhlen.
Nicht umsonst werden Spechte als „Baumeister des
Waldes“ bezeichnet. Nur sie sind in der Lage, große
und stabile Höhlen in starke Bäume zu schlagen. Diese Höhlen werden auch von anderen Tieren genutzt.
Häufige Nachmieter sind zum Beispiel Baummarder,
Eichhörnchen, Fledermäuse, Hohltauben, Stare, Schellenten, Wildbienen oder Hornissen. Als Waldbesitzer
können auch Sie einen Beitrag dazu leisten, dass Spechte
in Ihrem Wald leben können: Lassen Sie ausreichend
Biotopbäume im Bestand stehen.
Biotopbäume sind:
So fördern und erhalten Sie Biotopbäume:
• Uralte Bäume (Methusaleme)
• Bäume mit
•größeren Stammverletzungen, Blitzrinnen,
Rissen, Spalten, Stammfäulen
•großflächigen oder anbrüchigen
Rindenverletzungen
•Rindentaschen (Borke löst sich vom
Holzkörper ab)
•Pilzbefall/Pilzkonsolen
•Astlöchern
•mehrfach gekrümmtem Stamm bzw. bizarrer
Wuchsform (Drehwuchs, Tiefzwiesel)
•Natur- und Spechthöhlen (Höhlenbäume)
•Horsten baumbrütender Vogelarten
(Horstbäume)
•Mistel-, Efeu- oder Flechtenbewuchs
(Epiphytenbäume)
•Spechteinschlägen zur Baumsaftgewinnung
(Ringelbäume)
 so viele Biotopbäume wie möglich im Bestand
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erhalten; das „Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm Wald“ empfiehlt beispielsweise,
mindestens sechs Biotopbäume pro
Hektar stehen zu lassen
 Höhlenbäume markieren, damit sie nicht unabsichtlich gefällt werden; nutzen Sie hierfür die
beigelegte Biotopbaumschablone
Bäume wie diese alte Eiche (oben links) sind Wohnraum für
Fledermäuse wie das Große Mausohr (rechts). Wenn die Eiche zerfällt,
profitiert der Hirschkäfer (unten) davon. Schwarzspechte (oben rechts)
sind die „Baumeister des Waldes“. Ihre Höhlen dienen vielen bedrohten
Arten als Unterschlupf und Aufzuchtstätte für den Nachwuchs.
Ihr Vorteil
Prominente
Mit Biotopbäumen kann der Wald gegen
Schädlinge quasi „geimpft“ werden: Potenzielle Schadinsekten sind natürliche Bewohner von
Biotopbäumen. Aber auch deren Gegenspieler,
die sogenannten Nützlinge, leben hier und ernähren sich von diesen Schadinsekten. Genau
wie bei einer Grippeimpfung sorgen Biotopbäume und ihre Bewohner dafür, dass die „Gesundheitspolizei“ des Waldes stets präsent und
einsatzbereit ist.
Biotopholzbewohner
Dohle
Schwarzspecht
Schellente
Baummarder
Großes Mausohr
Springfrosch
Hirschkäfer
Heldbock
Wildbienen
Hornissen
Praxistipp
Wenn Sie Biotopbäume räumlich konzentriert
in einem abgelegenen und wenig begangenen
Teil des Waldes belassen, sind diese auch unter
dem Gesichtspunkt der Verkehrssicherungspflicht unproblematisch.
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Abgestorbenes Biotopholz
„Der Vorbesitzer meines Waldes hat abgestorbene Bäume
immer aus dem Bestand entfernt. Ich spare mir diese Arbeit
und freue mich daran, dass das Totholz Vögeln, Fledermäusen und Käfern als „Wohnung“ dient.“
André Hoyer, Potsdam, Brandenburg
Tot und doch lebendig: Stehendes und liegendes Totholz bietet
unzähligen Arten Lebensraum, zum Beispiel der Hohltaube
(links) und der Erdkröte (unten Mitte).
Totholz
Angesagte Toplage statt stillem Ende
Abgestorbene, unterschiedlich stark zersetzte Stämme
und Äste beherbergen einen Artenreichtum, der seinesgleichen sucht. Von Insekten über Großpilze bis hin zu
waldbewohnenden Vogelarten. Sie alle finden in liegendem und stehendem Totholz Nahrung, Unterschlupf
und Brutgelegenheit. Da im Wirtschaftswald jedoch die
meisten Bäume vor ihrem natürlichen Zerfall geerntet
werden, ist der Lebensraum Totholz vielerorts zu einer
Seltenheit geworden.
Wussten Sie schon, dass bei Totholz der
Grundsatz „Je dicker, desto besser!“ gilt? Reisig, dünne
Äste und dünne Stammstücke bieten zwar auch Lebensraum, aber bei weitem nicht für so viele Arten,
wie starkes Totholz.
Zum Totholz gehören:
So fördern und erhalten Sie Totholz:
• stehendes Totholz (Bäume, Baumstrünke)
• liegendes Totholz (liegende Stämme,
Baumteile, Astmaterial)
• abgestorbene Teile an noch lebenden Bäumen
(zum Beispiel dürre Wipfel, Seitenäste)
• Wurzelstöcke
• Hochstubben
 wie bei den Biotopbäumen gilt auch hier:
10
je mehr Totholz, desto besser
 stehendes und liegendes Totholz sowie
Hiebsreste und abgebrochene Baumkronen
im Bestand belassen
 besonderes Augenmerk auf dickes stehendes
Totholz legen
Ihr Vorteil
Prominente
Totholzbewohner
Stehendes und liegendes Totholz stabilisiert insbesondere in gebirgigen Lagen den Waldboden
und verhindert damit die Gefahr der Bodenerosion. In Bergwäldern spielt Totholz auch eine
wichtige Rolle bei der Naturverjüngung: Da
im Moderholz Wasser und Nährstoffe gespeichert sind, kommt hier die Naturverjüngung
viel leichter auf.
Kleine Waldameise
Grabwespen
Eremit
Hohltaube
Wildbienen
Molche
Frösche
Kröten
Schnecken
Praxistipp
Weisen Sie in Ihrem Bestand frühzeitig Bäume,
die sich nicht zur Qualitätsholznutzung eignen,
als Totholz von morgen aus. Um die Arbeitsund Verkehrssicherheit zu gewährleisten, belassen Sie Totholz am besten inselförmig in wenig
begangenen Teilen Ihres Waldes.
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Waldränder
„Meine Waldränder sind voller Leben. Ich bin selbst immer ganz überrascht, wenn ich mir das bunte Treiben von Schmetterlingen und Vögeln
anschaue. Die Arbeitseinsätze haben sich für uns mehr als gelohnt.“
Christine Grünewald, Vilsbiburg, Bayern. Trägerin des bayerischen
Staatspreises für vorbildliche Waldbewirtschaftung 2007
Waldränder
Vitales Ambiente für
Haselmaus & Co.
Waldränder sind wertvolle Lebensräume. Hier tummeln sich zahlreiche Vogel- und Insektenarten, die
im Übergang zwischen Offenland und Wald Nahrung
und Unterschlupfmöglichkeiten finden. Verschiedene Baum- und Straucharten sowie Kleinstrukturen,
wie Reisighaufen, Lesesteinhaufen oder Tümpel, sorgen für eine hohe Strukturvielfalt und Stufigkeit der
Waldränder und sichern damit einen unermesslichen
Artenreichtum.
Ein strukturreicher Waldrand besteht aus:
• Waldmantel (Übergang vom geschlossenen Bestand zum Strauchgürtel): vor allem Licht- und
Pionierbaumarten wie Zitterpappel, Birke, Vogelbeere, Wildobst, Ahorn, Esche oder Eiche
• Strauchgürtel (enge Verzahnung mit Waldmantel
und Krautsaum): beeren-, blüten- und dornentragende Sträucher wie Hecken-Rose, Hartriegel, Holunder, Sanddorn, Hasel, Schneeball oder Schlehe
• Krautsaum (Pufferzone zur angrenzenden Fläche):
Kräuter und Gräser wie Drahtschmiele, Honiggras,
Hain-Rispengras und Schwarznessel
• Kleinstrukturen: wie zum Beispiel Tümpel, versumpfte Stellen, Bäche, Gräben, Asthaufen, offene
Bodenstellen
Falls ein 25 bis 40 Meter tiefer Waldrand nicht zu realisieren ist, bedeutet dies noch nicht das Aus für einen
struktur- und artenreichen Waldrand. In solchen Fällen kommt es vielmehr darauf an, dass die Elemente
überhaupt vorhanden und eng miteinander verzahnt
sind. Der naturnahe Waldrand lebt von einer vielfältigen Struktur und Artenzusammensetzung, beherbergt
standortheimische Strauch- und Baumarten und verläuft buchtenreich.
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Wussten Sie schon, dass ein langer Waldrand,
der stellenweise nur zehn Meter tief ist, insgesamt mehr
Lebensraum für Tiere und Pflanzen bietet, als ein einzelner kurzer „Vorzeigewaldrand“ mit 30 Meter Tiefe?
Es lohnt sich also, auch bei noch so kleiner Fläche, etwas
für den Waldrand zu tun!
So fördern und erhalten Sie einen
artenreichen Waldrand:
 kräftige Pflege- und Durchforstungseingriffe in
periodisch sinnvollen Zeiträumen
 Waldmantel durch Entnahme von Bäumen und
Baumgruppen vom starken Ende her auflichten;
verbleibende vitale Einzelstämme konsequent freistellen; in den Lücken können sich Sträucher und
konkurrenzschwache Baumarten entwickeln
 Gratiskräfte der Natur nutzen und bereits vorhandene Naturverjüngung am Waldrand integrieren
 Kleinstrukturen wie Reisig- und Asthaufen,
Schlagabraum, Steinlesehaufen und Gräben
belassen
 Pflegemaßnahmen sollten alle fünf bis zehn
Jahre erfolgen, allerdings nicht im Frühjahr und
Sommer, da dies die Brutzeit der Vögel und die
Aufzuchtzeit verschiedener Säugetierarten ist
Ein struktur- und artenreicher Waldrand bietet
viele Vorteile, nicht nur
für die Haselmaus (links)
und den Schillerfalter
(Mitte), sondern auch
für den Wald selbst.
Ihr Vorteil
Ein stufiger Waldrand, der sanft vom Offenland
in den Wald übergeht, mindert die Gefahr eines
Windwurfes und sorgt für Stabilität im Bestand.
Doch Waldränder können noch mehr leisten:
Sie bieten zusätzlich zu Sicht- und Lärmschutz
auch Schutz vor Erosion, Verhagerung, Stoffeinträgen und Frost. In Zeiten einer hohen Brennholznachfrage kann in Waldrändern im Rahmen
von Pflegeeingriffen in einem verträglichen Maß
Brennholz mobilisiert werden.
Prominente
Waldrandbewohner
Waldeidechse
Igel
Praxistipp
Blattwespen
Haselmaus
In vielen Fällen sind Waldränder überbestockt.
Nutzen Sie die Waldränder in Ihrem Bestand
deshalb als stille Reserve für den Brennholzbedarf. Stark überhängende Bäume können
außerdem ein Verkehrsrisiko darstellen. Mobilisieren Sie diese Holzreserven, indem Sie die
notwendigen Pflegeeinsätze durchführen und
sorgen Sie damit gleichzeitig für eine größere
Strukturvielfalt. Bei Waldinnenrändern entlang
von Wegen, Schneisen oder kleinen Gewässern
fällt die Pflege nicht so intensiv aus. Im Zuge der
Bestandespflegemaßnahmen sollten die Standfestigkeit und eine tiefreichende Beastung der
Bäume am Waldinnenrand gefördert werden.
Schillerfalter
Siebenschläfer
Baumpieper
Grünspecht
Nachtigall
13
Ökologischer Waldumbau
„Stürme können für viele Waldbesitzer zu einer Katastrophe werden, aber
sie bieten auch die Möglichkeit aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen.
Wenn die Kyrill-Flächen mit unterschiedlichen Laub- und Nadelbaumarten
wiederaufgeforstet werden und man dabei vor allem auf Naturverjüngung
setzt, freut dies langfristig nicht nur den Geldbeutel. Eine ordentliche
Schalenwildbejagung ist dafür allerdings die Grundvoraussetzung!“
Michael Graf Hoensbroech, Bruchhausen, Rheinland-Pfalz
Ökologischer Waldumbau
Fit für das Klima von morgen
Warum eigentlich Waldumbau und was hat das mit
dem Klimawandel zu tun? Ganz einfach: Unser Klima
wird sich weiter verändern. Wetterextreme wie Hitze,
Trockenheit, Gewitterstürme und starke Niederschläge nehmen zu. Da die Forstwirtschaft sehr stark vom
Klima abhängt, ist es wichtig, die Wälder möglichst gut
an die sich ändernden Umweltbedingungen und Wetterextreme anzupassen. Dabei sind naturnahe Wälder
mit einer großen Vielfalt an Strukturen und überwiegend standortheimischen Baumarten am besten für die
Zukunft gewappnet.
Wussten Sie schon, dass selbst unter Bestän-
Viele Waldbesitzer setzen auf Fichte oder Kiefer, die
einfach zu pflegen sind und deren Holz leicht zu verarbeiten ist. Zahlreiche Forschungsergebnisse zeigen aber
eindeutig, dass die Fichte an vielen Standorten zu den
großen Verlierern des Klimawandels zählen wird. Die
zur Flachwurzel neigende Fichte wird zunehmend mit
Trockenheit zu kämpfen haben. Durch Wassermangel
geschwächt kommt es zu Zuwachsverlusten und zu einer größeren Anfälligkeit für Schädlinge. Da sich das
Klima schneller ändert, als die Wälder sich aus eigener
Kraft anpassen können, kommt dem Waldumbau, hin
zu stabileren Mischwäldern, eine besondere Bedeutung
zu. Wenn der Waldbesitzer dabei vor allem auf standortheimische Baumarten setzt, macht er seinen Wald
nicht nur fit für das Klima von morgen, sondern stärkt
auch die Widerstandskraft der Lebensgemeinschaften
im Wald, die auf diese heimischen Baumarten angewiesen sind.
So fördern Sie den ökologischen Waldumbau:
14
den mit hohen Fichtenanteilen Naturverjüngung von
Baumarten wie Buche oder Tanne gut aufkommen
kann? Voraussetzung dafür sind oft einfach nur Lücken
im Bestand, wie sie durch Holznutzung entstehen sowie
eine angepasste Schalenwilddichte.
Standortheimische Baumarten sind Baumarten, die
natürlicherweise an den jeweiligen Standorten wachsen
würden.
 Nutzen Sie die Kräfte der Natur! Naturverjün-
gung und Selbstauslese verringern die Kosten für
Bestandesbegründung und Jungwuchspflege
 Sturm als Chance: Sturmschäden im Bestand
müssen nicht das Ende bedeuten. Im Gegenteil –
nutzen Sie die Chance für einen Neuanfang
(mehr dazu auf S. 17)
 an das Ökosystem Wald angepasste Wildbestände
sind der erste Schritt zu einem naturnahen Wald
Dem stabilen Mischwald
gehört die Zukunft.
Unabdingbar dafür sind
überwiegend standortheimische Baumarten und
angepasste Wildbestände.
Ihr Vorteil
Waldumbau ist Zukunftsvorsorge! Wie bei einem Aktienfonds ist das Risiko in naturnahen
Mischwäldern durch Ungleichaltrigkeit und
Baumartenvielfalt gestreut. Ihr Wald ist zum
Beispiel bei Massenvermehrungen von Schadinsekten widerstandsfähiger. Bei Stürmen entstehen außerdem nur selten größere Kahlflächen
und der Wald regeneriert sich besser und schneller. Unter dem Schirm der alten Bäume warten
schon die jungen auf ihre Chance. Stabile, struktur- und baumartenreiche Bestände minimieren
das Betriebsrisiko und sichern Ihnen langfristig
das Einkommen aus dem Wald.
Praxistipp
Den Umbau Ihres Bestandes in einen strukturund ertragreichen Mischwald müssen Sie nicht
alleine stemmen. Bei Ihrem Revierförster können Sie sich über die nötigen Maßnahmen und
die Baumartenwahl beraten lassen. Außerdem
unterstützen die Bundesländer den Waldumbau
mit einer Förderung. Wie man die Förderung
bekommt, wird auf Seite 23 beschrieben.
15
Was Sie sonst noch tun können
So wird Ihr Wald noch wertvoller
Still- und Fließgewässer im Wald
Von der Sturmwurffläche zum ertragreichen Mischwald
Gewässer im Wald sind Lebensraum für zahlreiche Tierund Pflanzenarten.
Ein Sturmereignis muss nicht das dauerhafte
Ende eines Bestandes bedeuten.
Sie bieten Nahrungs- und Laichplätze und sind außerdem ein wichtiger Ausbreitungs- und Wanderkorridor
für Pflanzen und Tiere, wie zum Beispiel den Feuersalamander (links).
Ein Sturmwurf bietet dem Waldbesitzer vielmehr die
Chance für einen Neuanfang, um einen struktur- und
ertragreichen Mischbestand aufzubauen.
So fördern Sie einen ertragreichen Mischbestand:
So fördern und erhalten Sie Gewässer im Wald:
 Schlagabraum auf
 Laubholzanteil in Gewässernähe erhalten bzw.
erhöhen; insbesondere in nadelholzgeprägten Beständen im Gewässerumfeld Laubbäume fördern
und standorttypische Gehölzbestände schaffen
und erhalten; Pionierbaumarten, Edellaubbaumarten (zum Beispiel Esche) und Weichholz (zum
Beispiel Erle, Weide) erhalten und fördern
 keine Maschinen in der Nähe von Gewässern
oder im Feuchtgebiet lagern und nur biologisch
abbaubare Schmierstoffe verwenden
 in Gewässernähe und im Feuchtgebiet auf den
Einsatz von Großmaschinen verzichten und motormanuelle Arbeitsverfahren vorziehen
der Fläche belassen
(spart Geld; schützt Naturverjüngung vor Verbiss,
Wind und konkurrenzstarker Begleitvegetation)
 wo immer möglich, ist eine natürliche
Verjüngung auf den Sturmflächen anzustreben
 Lassen Sie sich Zeit! Durch Konkurrenz
von Adlerfarn, Brombeere & Co. kann es länger
dauern, bis sich die Naturverjüngung durchsetzt
 wenn sich nach drei bis fünf Jahren nur eine
lückige Naturverjüngung oder nicht die gewünschte Baumartenmischung eingestellt hat, kann über
eine ergänzende Pflanzung nachgedacht werden;
Beratung dazu bekommen Sie bei Ihrem
Revierförster
Dauerhafte Rückegassen
Ein beerenstarkes Angebot
Ein strukturreicher Nebenbestand aus Straucharten
und kleineren Bäumen bietet Lebensraum und Nahrungsangebot für zahlreiche Vögel, Insekten und Säugetiere.
Kleine wendige Traktoren verführen zwar dazu, beliebig
durch den Bestand zu fahren. Die Schäden am Boden
und an den Baumwurzeln, die dadurch angerichtet werden, stehen allerdings in keinem Verhältnis zu dieser
vermeintlichen Arbeitserleichterung.
Im Bestand sollten Rückegassen ausgewiesen und dauerhaft markiert werden. In maschinengerechten Nadelholzbeständen liegen die Rückegassenabstände oft nur
bei 20 Metern. Im Zuge des Umbaus zu Mischwald kann
dann jede zweite Gasse ausgelassen werden.
So helfen Sie Vögeln und Insekten:
 strukturreichen Nebenbestand mit Arten wie
Eberesche, Berberitze, Hainbuche, Holunder,
Traubenkirsche, Pfaffenhütchen, Weißdorn,
Weide, Wacholder, Winterlinde, Sommerlinde
und Kirsche erhalten und fördern
 seltene Baumarten wie Speierling,
Wildbirne, Flatterulme, Elsbeere,
Nussbaum, Eibe und Mehlbeere fördern
16
So können Sie schonend ernten:
 Rückegassen dauerhaft anlegen
 Bestand nur auf
den Rückegassen befahren
 der Einsatz von Rückepferden wird in manchen
Bundesländern finanziell gefördert
17
Was Sie sonst noch tun können
Lasst Efeu wachsen!
Naturverjüngung möglich machen
An Bäumen, die nicht zur Nutzung vorgesehen sind,
kann man Efeu gut wachsen lassen. Dem Baum schadet
der Efeu übrigens nicht, da er den Stamm lediglich als
Wuchshilfe nutzt und ihm weder Wasser noch Nährstoffe entzieht.
Zahlreiche Vogel- und Insektenarten finden im Efeu
Nahrung und Unterschlupf, wie zum Beispiel dieser
Zaunkönig.
Waldumbau und Naturverjüngung werden nicht erfolgreich sein, wenn der Schalenwildbestand im Wald
zu hoch ist. Daher ist es unbedingt notwendig, den
Wildbestand und die Jagdweise anzupassen, so dass
beispielsweise die Verjüngung aller standortheimischer Baumarten ohne künstliche Hilfsmittel möglich
wird.
So fördern Sie die Vielfalt im Wald:
So fördern Sie einen ertragreichen Mischbestand:
 Efeu an Biotopbäumen nicht entfernen
 bringen Sie sich aktiv in Ihre
Jagdgenossenschaft ein
 nutzen Sie Weisergatter, um den Einfluss
Steiles Paradies
Aufrecht stehende Wurzelteller bilden mit ihren vielfältigen Strukturen aus Holz- und Bodenbestandteilen
Kleinbiotope für viele Arten, so zum Beispiel Grabwespen, den Zaunkönig und Spinnen. Bei besonders dicken
Wurzeltellern (> 40 cm) findet sogar der Eisvogel geeignete Brutstätten.
Auch die Bodenmulde am Fuß des Wurzeltellers bleibt
nicht ungenutzt und bietet beispielsweise der Zauneidechse (links) begehrte Eiablageplätze.
So erhalten Sie einen wertvollen Lebensraum:
 Wurzelteller aufgerichtet stehen lassen
Horstbaum gesucht
Wälder sind Lebensräume für seltene baumbrütende
Vogelarten.
Schwarzstorch (links), Wespenbussard, Schwarzmilan
& Co. bauen ihre Horste in (Laub-)Bäumen und ziehen
ihren Nachwuchs in schwindelerregenden Höhen groß.
Besonders während der Brut- und Aufzuchtzeit reagieren die Vögel sehr empfindlich auf Störungen.
des Wildes sichtbar zu machen; diese kosten
wenig und stärken Ihre Position gegenüber
Jägern und Behörden
 handeln Sie Pachtverträge aus, in denen
der Wald Vorrang hat; Beispiele erhalten
Sie beim NABU-Bundesverband
Zertifizierung im Privatwald
In Deutschland gibt es derzeit drei Zertifizierungssysteme für die Forstwirtschaft: PEFC, FSC und Naturland. Nach Ansicht der Naturschutzverbände werden
in Deutschland momentan nur die Standards von FSC
und Naturland den Anforderungen des Umwelt- und
Naturschutzes gerecht.
Durch eine Zertifizierung nach FSC oder Naturland
dokumentieren Sie Ihr besonderes Engagement für eine
vorbildliche Waldbewirtschaftung nach hochwertigen
ökologischen und sozialen Kriterien. Um auch kleineren
Waldbesitzern eine Zertifizierung zu ermöglichen, gibt
es bei FSC auch die sogenannte Gruppenzertifizierung:
Dabei schließen sich mehrere Waldbesitzer zu größeren
Prüfeinheiten zusammen und senken damit den Aufwand und die Kosten für die Prüfung.
Informationen erhalten Sie direkt
bei den Zertifizierungssystemen:
 FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V.:
So fördern Sie baumbrütende Vogelarten:
www.fsc-deutschland.de
 Naturland: www.naturland.de
 Althölzer und potenzielle Horstbäume erhalten
18
 PEFC Deutschland e.V.: www.pefc.de
19
Fördermaßnahmen
Naturschutz lohnt sich
Förderung von Maßnahmen im Privatwald
In jedem Bundesland gibt es Förderrichtlinien für
eine naturnahe Waldwirtschaft, in denen zumindest
die wichtigsten Naturschutzmaßnahmen gefördert
werden. Darunter fallen zum Beispiel die Pflege und
Gestaltung naturnaher Waldränder, der Erhalt von Biotop- und Altholz oder ein insektizidfreier Waldschutz.
Die Landesforstverwaltungen bieten ausführliche Beratungen zu den förderfähigen Naturschutzmaßnahmen
im Privatwald an.
In einigen Bundesländern gibt es zudem Förderprogramme für Vertragsnaturschutz im Wald sowie für
Natura 2000-Gebiete. Diese beinhalten den Ausgleich
zusätzlicher Kosten und Einkommensverluste, wie sie
durch Nutzungsbeschränkungen entstehen können.
Da es diese zusätzlichen Förderprogramme bisher nicht
in allen Bundesländern gibt, setzt sich der NABU für
ihre bundesweite Umsetzung und Ausweitung sowie
für eine Vereinfachung der Antragstellung ein. Nur
so bekommen Waldbesitzer bundesweit die gleichen
Möglichkeiten, sich für mehr Naturschutz im Wald zu
engagieren.
x
Waldränder
Pflege und Gestaltung naturnaher
Waldaußenränder und Waldinnenränder
x
x
Lichte Waldstrukturen
Erhalt und Wiederherstellung lichter bzw.
lückiger Bereiche im Wald; Pflege von
Offenbiotopen
x
Erhalt und Verbesserung von Stockausschlagswäldern
x
x
Erhalt von
Alt- bzw. Biotopbäumen
der Erhalt über das übliche Nutzungsalter
hinaus wird bezuschusst
P
x
x
Belassen von Totholz
Förderung des Erhalts von Totholz bis
zum natürlichen Zerfall
P
x
x
Spezielle
Artenschutzmaßnahmen
z. B. Erhalt von Biberlebensräumen,
vollständiger Nutzungsverzicht in Horstschutzzonen, Ausweisung jahreszeitlich
begrenzter Ruhezonen
P
x
x
Biotop- und Habitatpflege
auf Flächen in ausgewiesenen
Natura 2000-Waldgebieten und
anderen Schutzgebieten
x
Nutzungsverzicht
dauerhaft oder zeitlich befristet; es soll
eine natürliche Entwicklung in naturnahen und besonders schutzwürdigen
Waldlebensräumen gefördert werden
x
Insektizidfreier Waldschutz
biologische und technische Maßnahmen
zur Vorbeugung, Abwehr und Überwachung von Schadorganismen im Wald
x
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A
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20
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x
x
x
x
x
Stand: August 2009
Bitte beachten Sie: Die Richtlinien unterliegen häufigen Änderungen.
P = in Planung
A = Natura 2000-Wald-Richtline (in Planung)
B = Förderung von Naturschutzprojekten
x
x
x
x
x
x
Feuchtgebiete und
Fließgewässer im Wald
u. a. Erhalt und Wiederherstellung von
Feuchtbiotopen; Randgestaltung von
Fließ- und Stillgewässern
Einsatz von Rückepferden
Vorliefern von Holz mit Rückepferden
vom Einschlagsort zur Rückeschneise
oder zur Abfuhrstelle
x
Thüringen
x
x
Schleswig Holstein
x
x
Sachsen Anhalt
Naturverjüngung
Erhalt bereits gesicherter, standortgemäßer Naturverjüngung als Misch- oder
Laubbestand
Saarland
x
Rheinland Pfalz
x
Nordrhein Westfalen
Hessen
x
Niedersachsen /
Bremen
Brandenburg
x
Mecklenburg Vorpommern
Bayern
Planung und Umsetzung
von Waldumbaumaßnahmen
Umbau von Reinbeständen und von
nicht standortgerechten Beständen in
stabile Laub- und Mischbestände sowie
Weiterentwicklung von naturnahen
Waldgesellschaften
Sachsen
Naturschutz zahlt sich aus: Die Überführung von naturfernen
Reinbeständen in vielfältige Mischbestände wird
in allen Bundesländern gefördert.
Baden Württemberg
Übersicht zu naturschutzrelevanten Fördermaßnahmen im Privatwald
21
Fördermaßnahmen
In sechs Schritten vom Antrag bis zur Förderung
1.
Informieren Sie sich vorab im Internet über die Förderrichtlinie Ihres Bundeslandes und über die für Sie
interessanten förderfähigen Maßnahmen.
2.
Gehen Sie zunächst zur unteren Forstbehörde und lassen sich dort zum Thema Förderung beraten. Sie bekommen Informationen darüber, welche Förderungen
möglich sind und wie der weitere Ablauf ist. Die Mitarbeiter der unteren Forstbehörde helfen Ihnen auch
gerne beim Ausfüllen der Formulare weiter.
3.
Abweichungen in einzelnen Bundesländern
Baden-Württemberg:
• Auch nicht betriebsindividuell formulierte, landesweit angebotene Waldumweltmaßnahmen (Bodenschutz-, Wasserschutz-, Erholungswald, Natura 2000)
werden gefördert; vgl. Umweltzulage Wald.
• Betriebsindividuelle Waldnaturschutzvertragsmaßnahmen sind in Planung.
Niedersachen/Bremen:
• Niedersachsen führt auch die Forstförderung für Bremen durch. Allerdings werden dort nicht alle Maßnahmen angeboten.
Nordrhein-Westfalen:
• Feuchtgebiete und Fließgewässer im Wald: Förderfähig sind die Anlage von Biotopen und die Randgestaltung von Fließ- und Stillgewässern, allerdings nur
in Natura 2000- und anderen Schutzgebieten.
• Das Belassen von Totholz, spezielle Artenschutzmaßnahmen und Nutzungsverzicht werden nur in Natura
2000- und anderen Schutzgebieten gefördert.
22
Sachsen:
• Förderung erfolgt mit Schwerpunkt auf Natura
2000-Gebiete.
• Manche Maßnahmen im Wald können auch von der
Förderrichtlinie „Natürliches Erbe“ abgedeckt werden.
Wenn der vollständig ausgefüllte und mit den erforderlichen Anlagen eingereichte Antrag bearbeitet und
bewilligt wurde, erhalten Sie einen Zuwendungsbescheid.
4.
Nun können Sie mit der Umsetzung der Maßnahme
beginnen.
5.
Sachsen-Anhalt:
• Eine Förderung von Pflege und Gestaltung naturnaher Waldränder ist derzeit nur im Zusammenhang
mit Verjüngungsmaßnahmen möglich.
• Eine Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen in
FFH-Gebieten ist in Vorbereitung.
Thüringen:
• Eine Förderung im Rahmen der Richtlinie „Waldumweltmaßnahmen“, betreffend die Maßnahmen
lichte Waldstrukturen, Erhalt und Verbesserung von
Stockausschlägen, Feuchtgebiete und Fließgewässer
im Wald, Erhalt von Alt- und Habitatbäumen, Belassen von Totholz, spezielle Artenschutzmaßnahmen,
Biotop- und Habitatpflege, Nutzungsverzicht, ist nur
nach Abschluss eines freiwilligen Vertrages (Vertragsnaturschutz) zwischen dem Waldbesitzer und dem
Freistaat Thüringen möglich.
Unmittelbar nach Beendigung der Maßnahmen müssen Sie einen sogenannten Verwendungsnachweis erbringen, in dem Sie darlegen und nachweisen, was Sie
genau umgesetzt haben und wie hoch die Kosten dafür
waren. Mit dem Verwendungsnachweis beantragen Sie
gleichzeitig die Auszahlung der Fördergelder.
6.
Nach Bearbeitung des Verwendungsnachweises und
(gegebenenfalls) einer Überprüfung der Maßnahme vor
Ort bekommen Sie die Fördergelder ausgezahlt.
Was Sie unbedingt beachten sollten:
Beginnen Sie Ihre Maßnahme, für die eine Förderung
beantragt werden soll, auf keinen Fall bevor Sie den
Zuwendungsbescheid erhalten haben.
Abweichungen:
Bayern:
In Bayern nimmt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Aufgaben der unteren Forstbehörde wahr. Die auf Seite 21
genannten Maßnahmen werden mit Pauschalsätzen gefördert. Daher
sind derzeit keine Kostennachweise zu erbringen. Das bedeutet, dass
die Fertigstellung der Maßnahme lediglich anhand eines Vordrucks
bei der zuständigen unteren Forstbehörde anzuzeigen ist.
Brandenburg:
Die EU-kofinanzierte Förderung erfolgt im Erstattungsprinzip. Die
Auszahlung erfolgt in Teilbeträgen nach Vorlage bezahlter Rechnungen und Zahlungsbelege in Form von Kopien des Kontoauszuges. Mit
der letzten Mittelanforderung ist der Verwendungsnachweis einzureichen. Erst nach abgeschlossener Verwendungsnachweisprüfung
erfolgt die Auszahlung des letzten Teilbetrages in Höhe von mindestens fünf Prozent der Gesamtzuwendung.
Hessen:
In Hessen sind die örtlich zuständigen Forstämter die Ansprechpartner bei der Beratung und Antragstellung.
Mecklenburg-Vorpommern:
Ansprechpartner ist in MV das Forstamt/Nationalparkamt. Nach
Beendigung der Maßnahme wird der Auszahlungsantrag mit Originalrechnungen beim Forstamt/Nationalparkamt eingereicht. Die
Auszahlung erfolgt nach Prüfung der Maßnahmen und der Belege.
Die Verwendung der Fördermittel ist spätestens zwei Monate nach
deren Auszahlung durch die Vorlage eines Verwendungsnachweises
und der Zahlungsbelege nachzuweisen.
Niedersachsen:
Ansprechpartner bei der Beratung sind in Niedersachsen die Forstämter der Landwirtschaftskammer.
Nordrhein-Westfalen:
In NRW kann Ihnen der Revierförster beim Ausfüllen der Formulare
helfen. Allerdings ist dies kostenpflichtig.
Saarland:
Im Saarland wenden Sie sich direkt an den Privatwaldberater des
SaarForst-Landesbetriebes oder an die Forstbehörde des Ministeriums für Umwelt.
Sachsen:
In Sachsen sind die Forstbezirke des Staatsbetriebes Sachsenforst oder
die untere Naturschutzbehörde Ansprechpartner bei der Beratung.
Beim Ausfüllen der Förderanträge dürfen die Forstbezirke allerdings
keine Hilfestellung leisten.
Sachsen-Anhalt:
In Sachsen-Anhalt sind die Bewilligungsbehörden bei den vier Ämtern für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten angesiedelt.
Schleswig-Holstein:
Ansprechpartner für die Förderung ist in Schleswig-Holstein die
Landwirtschaftskammer mit ihren Bezirksförstereien.
Thüringen:
Ansprechpartner bei der Beratung und Antragstellung sind die staatlichen Forstämter.
23
Informationen und Adressen
Wichtige Adressen
und Ansprechpartner
Weitere Informationen zur Förderung
Baden-Württemberg
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum
Baden-Württemberg
ForstBW
Kernerplatz 10
70014 Stuttgart
Tel. 0711/126-2118
E-Mail: [email protected]
www.forstbw.de
Bayern
Bayerisches Staatsministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Ludwigstraße 2
80539 München
Tel. 089/2182-0
E-Mail: [email protected]
www.forst.bayern.de
Brandenburg
Ministerium für ländliche Entwicklung,
Umwelt und Verbraucherschutz
Heinrich-Mann-Allee 103
14473 Potsdam
Tel. 0331/866-7401
[email protected]
www.mluv.brandenburg.de
Hessen
Hessisches Ministerium für Umwelt,
Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Mainzer Str. 80
65189 Wiesbaden
Tel. 0611/815-0
E-Mail: [email protected]
www.hmuelv.hessen.de
(Naturschutz / Forsten -> Wald; Informationen zur
Förderung unter Punkt „Daten und Fakten“)
Mecklenburg-Vorpommern
Landesforst Mecklenburg-Vorpommern
Fritz-Reuter-Platz 9
17139 Malchin
Tel. 03994 /235-0
E-Mail: [email protected]
www.wald-mv.de
24
Niedersachsen
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Mars-la-Tour-Straße 1-13
26121 Oldenburg
Tel. 0441/801-0
E-Mail: [email protected]
www.lwk-niedersachsen.de
Nordrhein-Westfalen
Landesbetrieb Wald und Holz NRW
Albrecht-Thaer-Straße 34
48147 Münster
Tel. 02 51/9 17 97- 0
www.wald-und-holz.nrw.de
Rheinland-Pfalz
Ministerium für Umwelt,
Forsten und Verbraucherschutz
Abteilung Landesforsten
Kaiser-Friedrich-Str. 1
55116 Mainz
Tel. 06131/16-0
www.wald-rlp.de
Saarland
SaarForst Landesbetrieb
Von der Heydt 12
D-66115 Saarbrücken
Tel. 0681/9712-01
E-Mail: [email protected]
www.saarforst.de (Allgemeine Informationen)
www.saarland.de/8252.htm (Informationen zur
Förderung)
Sachsen
Sächsisches Staatsministerium
für Umwelt und Landwirtschaft
Postfach 10 05 10
01076 Dresden
Tel. 0351/564-0
E-Mail: [email protected]
www.forsten.sachsen.de
(Allgemeines Informationsmaterial,
Fortbildungen für Waldbesitzer)
www.forsten.sachsen.de/wald
(Informationen zur Förderung)
Sachsen-Anhalt
Landesforstbetrieb Sachsen-Anhalt
Lennéstraße 6
39112 Magdeburg
Tel. 0391/61068-0
E-Mail: [email protected]
www.landesforstbetrieb.sachsen-anhalt.de
(Allgemeine Informationen)
www.forst-sachsen-anhalt.de
(Informationen zur Förderung)
Schleswig-Holstein
Ministerium für Landwirtschaft,
Umwelt und ländliche Räume
Mercatorstraße 3
24106 Kiel
Tel. 0431/988-0
E-Mail: [email protected]
www.schleswig-holstein.de
Thüringen
Landesforstverwaltung Thüringen
Hallesche Straße 16
99085 Erfurt
Tel. 0361/37-99801
www.thueringen.de/de/forst
Ihre Ansprechpartner rund um den Naturschutz im Wald
NABU-Bundesverband
Johannes Enssle
Charitéstraße 3
10117 Berlin
Tel. 030.28 49 84-16 23
[email protected]
NABU-Bundesfachausschuss Wald & Wild
Eckhard Wenzlaff
Tel. 0175.2211848
[email protected]
Nützliche Internetadressen
www.NABU.de
Tagesaktuelle Informationen rund um
den Natur- und Umweltschutz
www.waldwissen.net
„Informationen für die Forstpraxis“, getragen
von deutschen und schweizer Fachbehörden
www.Naturschutz-im-Wald.de
Website des NABU-Projektes „Mehr Naturschutz im
Wald“; umfassende Informationen und Tipps, Ergebnisse der Waldbesitzer-Workshops
www.nwp-online.de
Homepage des Nationalen Waldprogramms
www.lwf.bayern.de
Website der Bayerischen Landesanstalt für Wald und
Forstwirtschaft; Merkblätter zu ausgewählten aktuellen
Themen
www.fsc-deutschland.de
Homepage der deutschen Arbeitsgruppe des Forest Stewardship Council, Informationen zur Zertifizierung
www.wald-online.de
Überblick über die Forstverwaltungen in Deutschland
und allgemeine Informationen zum Wald
www.fva-bw.de
Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt BadenWürttemberg (FVA); Merkblätter für den Praktiker
25
Quellen und weiterführende Literatur
Adler, P.; Haas, S. (2008):
Handbuch Wald und Wasser. www.waldwissen.net
Aldinger, E.; Sippel, A.; Schmalfuß, N. (2008):
Waldwirtschaft und Naturschutz – was ist zu tun?
FVA-einblick 2/2008. S. 2-4. Im Internet: www.waldwissen.net
ARGE (2008):
Von Biotopbäumen und Totholz. Der Waldbote. Informationsblatt
für die Waldwirtschaft. Im Internet: www.aelf-ch.bayern.de
Bayerische Forstverwaltung (2009):
Waldumbau. Stabile Wälder für kommende Generationen. Im Internet: www.verwaltung.bayern.de/Anlage3940174/Waldumbau.pdf
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF)
(2004): LWF Merkblatt Nr. 17. Biotopbäume und Totholz – Vielfalt
im Wald. Im Internet: www.lwf.bayern.de/publikationen/
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF)
(2006): LWF Merkblatt Nr. 21. Vogelschutz im Wald.
Im Internet: http://www.lwf.bayern.de/publikationen/
Bayerische Staatsforsten (2009):
Naturschutzkonzept der Bayerischen Staatsforsten.
Im Internet: www.baysf.de/de/startseite/publikationen.html
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2004): Bundeswaldinventur II - Ergebnisse und
Berichte. Im Internet: www.bundeswaldinventur.de
Borchert, H.; Kölling, C. (2004):
Waldbauliche Anpassung der Wälder an den
Klimawandel jetzt beginnen. LWFaktuell Nr. 43: 28-39
Brosinger, F.; Tretter, S. (2007):
Waldbau im Zeichen des Klimawandels.
LWFaktuell Nr. 60: 21-23.
Bütler, R. (2005):
Alt- und Totholz. Ein Zeichen moderner, nachhaltiger
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Gockel, H. (2006):
Waldränder als stille Reserve nutzen. Landwirtschaftliches
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Waldbauliche Handlungsmöglichkeiten angesichts Klimawandel.
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Biotopbäumen im Gemeindewald Waldems.
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Im Internet: www.waldwissen.net/themen/waldoekologie/
26
NABU vor Ort
NABU Baden-Württemberg
Tübinger Straße 15, 70178 Stuttgart
Tel. 07 11.9 66 72-0
Fax 07 11.9 66 72-33
[email protected]
www.NABU-BW.de
NABU Bremen
Contrescarpe 8, 28203 Bremen
Tel. 04 21.3 39 87 72
Fax 04 21.33 65 99 12
[email protected]
www.NABU-Bremen.de
NABU Niedersachsen
Alleestraße 36, 30167 Hannover
Tel. 05 11.91 10 5-0
Fax 05 11.9 11 05-40
[email protected]
www.NABU-Niedersachsen.de
NABU Sachsen
Löbauer Straße 68, 04347 Leipzig
Tel. 03 41.23 33 13-0
Fax 03 41.23 33 13-3
[email protected]
www.NABU-Sachsen.de
NABU-Partner Bayern –
Landesbund für Vogelschutz (LBV)
Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein
Tel. 0 91 74.47 75-0
Fax 0 91 74.47 75-75
[email protected]
www.LBV.de
NABU Hamburg
Osterstraße 58
20259 Hamburg
Tel. 0 40.69 70 89-0
Fax 0 40.69 70 89-19
[email protected]
www.NABU-Hamburg.de
NABU Nordrhein-Westfalen
Merowingerstraße 88
40225 Düsseldorf
Tel. 02 11.15 92 51-0
Fax 02 11.15 92 51-15
[email protected]
www.NABU-NRW.de
NABU Sachsen-Anhalt
Schleinufer 18a
39104 Magdeburg
Tel. 03 91.5 61 93-50
Fax 03 91.5 61 93-49
[email protected]
www.NABU-LSA.de
NABU Berlin
Wollankstraße 4, 13187 Berlin
Tel. 0 30.9 86 41 07 oder 9 86 08 37-0
Fax 0 30.9 86 70 51
[email protected]
www.NABU-Berlin.de
NABU Hessen
Friedenstraße 26, 35578 Wetzlar
Tel. 0 64 41.6 79 04-0
Fax 0 64 41.6 79 04-29
[email protected]
www.NABU-Hessen.de
NABU Rheinland-Pfalz
Frauenlobstraße 15-19, 55118 Mainz
Tel. 0 61 31.1 40 39-0
Fax 0 61 31.1 40 39-28
[email protected]
www.NABU-RLP.de
NABU Schleswig-Holstein
Färberstraße 51, 24534 Neumünster
Tel. 0 43 21.5 37 34
Fax 0 43 21.59 81
[email protected]
www.NABU-SH.de
NABU Brandenburg
Lindenstraße 34, 14467 Potsdam
Tel. 03 31.2 01 55-70
Fax 03 31.2 01 55-77
[email protected]
www.NABU-Brandenburg.de
NABU Mecklenburg- Vorpommern
Arsenalstraße 2, 19053 Schwerin
Tel. 03 85.7 58 94 81
Fax 03 85.7 58 94 98
[email protected]
www.NABU-MV.de
NABU Saarland
Antoniusstraße 18, 66822 Lebach
Tel. 0 68 81.93 61 9-0
Fax 0 68 81.93 61 9-11
[email protected]
www.NABU-Saar.de
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41.60 57 04
Fax 0 36 41.21 54 11
[email protected]
www.NABU-Thueringen.de
27
Die Waldbesitzer Deutschlands sehen sich tagtäglich
im Spannungsfeld zwischen hohem Arbeitsaufwand,
gesellschaftlicher Verantwortung und wirtschaftlicher
Rendite aus der Holznutzung. Nun auch noch Naturschutz im Wald?
Ja, denn oft sind nur kleine Taten nötig, um den Lebensraum Wald struktur- und artenreicher zu gestalten. Viele Maßnahmen nützen dabei nicht nur den zahlreichen
Tieren und Pflanzen, die unsere Wälder so einzigartig
machen, sondern auch den Waldbesitzern. Doch der
NABU fordert nicht einfach nur mehr Naturschutz im
Wald, sondern hat mit dieser Broschüre eine praktische Hilfe für Waldbesitzer erstellt, mit der wichtige
Maßnahmen leicht umgesetzt werden können. Vom
Biotopbaum über die Wiederbewaldung von Sturmflächen bis hin zur staatlichen Förderung – zahlreiche
Checklisten und Bilder aus der Praxis zeigen Beispiele
für mehr Naturschutz im Wald.