annabelle - Heidi Rietsch
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annabelle - Heidi Rietsch
KULTUR «Ich fühle mich sehr männlich»: Sinéad O’Connor / Musik Der Heilige Geist, vier Kinder, Amen Die irische Sängerin Sinéad O’Connor schwebt in einem Universum aus Wahn, Religion und Musik. Wir haben sie vor ihren Schweizer Konzerten besucht. I N T E R V I E W : H E I D I “Ich bin nicht hier, um einen Beliebtheitswettbewerb zu gewinnen” R I E T S C H / Fotos: Christina Karagiannis «Die hat meine Tochter selbst gemacht», sagt Sinéad O’Connor stolz und stellt mir ein Riesenglas Konfitüre hin. Dazu Scones und Butter. Über den Rand der «I love London»-Tasse beobachte ich die 46-jährige Sängerin, wie sie zwischen Kühlschrank, Kaffeemaschine und Besteckschublade hin und her hetzt. Die filigrane Gestalt hebt mal ein buntes Kinderspielzeug vom Boden auf, mal rückt sie eine kitschige Marienstatue ins rechte Sonnenlicht oder schiebt sich ein Stück Gebäck in den Mund. Dazwischen entschuldigt sie sich für ihren verwilderten Garten und verlegt für ein paar hektische Minuten ihr iPhone. Doch plötzlich bleibt die Rastlose stehen und sieht mich an – wie vor mehr als zwanzig Jahren, als ich sie zum ersten Mal auf MTV sah, im Video zu «Nothing Compares 2 U». Ich war nur eine von Millionen, die in die grossen 32 annabelle 10/13 Augen des blassen Mädchens mit der Stoppelglatze starrte, jetzt sitze ich Sinéad O’Connor allein gegenüber. «Mein Sohn kommt um eins aus der Schule», sagt sie und lächelt etwas schief. «Sollen wir anfangen?» Und so lerne ich die andere Sinéad O’Connor kennen, die, die ein altmodisches Haus im Küstenstädtchen Bray bei Dublin zu ihrem Lebenshafen gemacht hat. ANNABELLE: Sinéad O’Connor, was hat Sie in diese dörfliche Idylle verschlagen? SINÉAD O’CONNOR: Ich habe fast zwanzig Jahre in London gelebt und es immer geliebt. Doch es wurde zu gefährlich für die Kinder. Überall Drogen und so ein Scheiss. Aus der Sicht einer Mutter mag ich Bray, aber natürlich ist es hier ultralangweilig – ausser du betrinkst dich. Aber ich bin allergisch auf Alkohol, mir kommt er sofort wieder hoch. Pf, pf, pf! (Sie lehnt sich nach vorn, so als müsse sie sich übergeben.) Und das als Irin? Fürchterlich. Ich bin in Glenageary aufgewachsen, zehn Minuten von hier mit dem Zug. Das ist noch kleiner. Es gibt dort nur ein winziges Geschäft. Sonst gar nichts. Hat Sie die Langeweile als Jugendliche nicht erfinderisch gemacht? Ich habe viel gestohlen, Kleidung und so, und die Schule geschwänzt, wenn Sie das meinen. Deshalb steckten sie mich auch ins Magdalene Asylum, eine katholische Besserungsanstalt für “Es gibt nur einen Grund, einen Song zu schreiben: damit man nicht verrückt wird” Mädchen und ledige Mütter. Es war eine schmerzhafte Zeit, aber auch ein Wendepunkt in meinem Leben. Dort schenkte mir eine Nonne eine Gitarre. Sie hatte kapiert, dass es für mich neben der Musik nicht viel Hoffnung gab. Ich wäre sonst wohl im Gefängnis gelandet. Es heisst, Ihre Mutter sei eine Kleptomanin gewesen. Ja, und sie war auch gewalttätig. Ich war 17 oder 18, als sie starb. Ein Autounfall. Aber ich hatte immer schon eine engere Verbindung zu meiner Grossmutter. Sie besass diese magische Eigenschaft, schweigend zu kommunizieren. (Ihr Handy läutet. Auf dem Display steht «Dad Mobile».) Moment bitte … (Sie schaltet das Telefon auf stumm.) War das Ihr Vater? Ja, wir sind uns sehr nahe. Ich lebte auch einige Jahre bei ihm und seiner zweiten Frau. Wir waren eine grosse Familie: Ich hatte drei Brüder, eine Schwester und drei Stiefschwestern. Heute haben Sie selbst vier Kinder – von vier verschiedenen Männern. Zwei waren geplant, zwei eine Überraschung. Ein Mädchen hatte mir erklärt, dass der 14. Tag nach der Periode der einzige sei, an dem man nicht schwanger werden könne. Diese Fehlinformation bescherte mir meinen ersten Sohn. Ich war zwanzig, und mein Debütalbum kam drei Wochen nach seiner Geburt raus. Mein zweites Kind war geplant: Ich wusste schon immer, dass ich einmal eine Tochter haben und sie Róisín nennen würde. Shane war wieder eine Überraschung. Und der Letzte ein Wunschkind. Sie haben auch viermal geheiratet – zuletzt im Dezember 2011 in Las Vegas – und sich zwei Wochen später wieder getrennt. Bedeutet Ihnen die Ehe nichts? (Zündet sich die x-te Zigarette an und überlegt.) Manchmal, wenn du etwas vermisst als Kind, versuchst du es als Erwachsene selber zu kreieren – was selbstverständlich nicht funktioniert. Trotzdem projiziert man alles Mögliche in die Ehe. Sicherheit und all diesen Scheiss. Mein letzter Mann, Barry Herridge, wohnt gleich die Strasse runter. Wir leben getrennt, aber lassen uns nicht scheiden, damit ich nicht sofort wieder losrennen und heiraten kann. Mein erster Mann war übrigens mein Produzent und Manager. Wir waren wie Bruder und Schwester. Deshalb ging die Ehe auch schief. Sie hatten vor laufenden Kameras ein Bild des Papsts zerrissen, erklärten sich stolz zur Lesbe, nahmen es später wieder zurück und liessen sich zur Priesterin weihen. Was bezwecken Sie mit solchen Aktionen? Ich bin nicht auf der Welt, um einen Beliebtheitswettbewerb zu gewinnen. Wenn du dir Sorgen darüber machst, was andere über dich denken, hast du ein Problem. Ich habe mich spirituell weiterentwickelt und scheiss auf alles, ausser auf die Kids und den Heiligen Geist. Der Titel meines Albums «How About I Be Me (and You Be You)» ist eine höfliche Art zu sagen: Fuck off! Viele Sängerinnen unterstreichen ihre Weiblichkeit. Sie nicht. Ich fühle mich eigentlich sehr männlich, ziemlich testosterongeladen. Ausserdem glaube ich an die Theorie, dass wir halb weiblich und halb männlich sind. Stimmt es, dass bei Ihnen eine manisch-depressive Störung diagnostiziert wurde? Ja. Während der Tour im letzten Jahr hatte ich meine Medikamente abgesetzt, weil sie mich total aufblähten. Aber ich konnte nicht schlafen, nicht essen. Nach drei Monaten fühlte ich mich wie im Delirium. Jetzt ist wieder alles in Ordnung. Ich nehme die richtigen Tabletten. Ausserdem hat meine Krankheit auch positive Seiten. Welche denn? Sie macht meine Beziehung zur Musik noch intensiver. Künstler sind besonders anfällig für Bipolarität, weil wir Orte in uns besuchen, wo andere Leute nicht einmal hinschauen würden. Dunkle Orte. Für mich gibt es auch nur einen Grund, warum man einen Song schreiben sollte: damit man nicht verrückt wird. Die RastaLeute verstehen Musik als Priesterschaft, das sehe ich genauso. Und was predigen Sie den Menschen? Seid gut zueinander! — How About I Be Me (and You Be You) (Rough Trade) — Konzerte: 29. Mai, Volkshaus, Zürich; 30. Mai, Salle des Fêtes de Thônex, Genf annabelle 10/13 33 KULTUR Musik Wie früher. Nach zwei durchzogenen Alben knüpft Trip-Hop-Pionier Tricky mit «False Idols» an sein Debütwerk «Maxinquaye» von 1995 an. Dunkle Klangwolken und träge Beats ziehen durch die Songs, für Aufhellung sorgen wechselnde Sängerinnen, darunter die Nigerianerin Nneka und Trickys neuste Entdeckung Francesca Belmonte. Mysteriös wie ein David-Lynch-Film. — Tricky: False Idols (Namskeio) Auf Sehnsuchtspfaden Christian Gibbs ist ein Mann mit vielen Schatten, seine Alben spiegeln den Sonnenstand über seinem Gemüt. Mal tritt der New Yorker wütend in die Gitarrenpedale, mal wandert er behutsam auf den Sehnsuchtspfaden alter Folkhelden. Wie auf seinem neuen, akustischen Album. So schön können Lieder vom Rand des Abgrunds sein! — Christian Gibbs: Sleep the Machines (Irascible) Mit ihrer Mischung aus Alternative-Rock und Psychedelia sind GRIZZLY BEAR bei Indie-Fans schon lange Helden. Jetzt kommt das coole schwule Quartett aus Brooklyn für zwei Konzerte in die Schweiz. VON ANNJA MÜLLER-ALSBACH , Kuratorin, Basel: Jean Tinguely, «Mes étoiles. Concert pour sept peintures», 1957–59 «Das — 24. 5. Kilbi Bad Bonn, Düdingen; 26. 5. Kaufleuten, Zürich Schwestern im Dialog Coco Rosie reisen in düstere Mystery-Welten. Die ultimativen Must-Have-Alben 34 annabelle 10/13 Redaktion: Frank Heer; Text: Thomas Früh; Fotos: Rodrigo Jardon (1) — Coco Rosie: Tales of a Grass Widow (TBA) CAN «Tago Mago» (1971) Ums Jahr 1970 begründeten deutsche Bands wie Can, Kraftwerk oder Neu! den Krautrock. Sie verknüpften die elektronischen Klangexperimente des Komponisten Karlheinz Stockhausen mit avantgardistischen ArtrockKonzepten im Stil von Velvet Underground. Auf Cans Doppelalbum «Tago Mago» erschuf sich das Quintett eine bizarre Welt aus frei improvisierten Klangbildern, Echosequenzen und lautmalerischen Gesangsmantras. Ein Meisterwerk der psychedelischen Rockmusik mit Kunstanspruch und Hang zum Grotesken. Eingeheizt. Klar, Keramik ist ein toller Werkstoff – für Teekannen oder Badezimmerkacheln. In der Kunst dagegen hat sie schon lange ein handfestes Imageproblem, vergleichbar mit demjenigen von Makramee oder Duftkerzenziehen. Für die Ausstellung «Fire It Up!» haben jetzt zehn junge Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz den Brennofen ange worfen, um die verpönte Kulturtechnik aus dem Hobbykeller zu befreien und sie für die Konzeptkunst der Gegenwart zu rehabilitieren. Mit Arbeiten von Christian Gonzenbach (Bild), Mai-Thu Perret, Guillaume Pilet, Mickry 3 und anderen. Das Lieblingswerk T h e on ti l o C l ec Die Alben von Bianca und Sierra Casady gleichen Reisen zurück in die Kindheit, in Fantasiewelten, die von Fabelwesen, Spieluhren und Spukgeschichten beseelt sind. Auf dem neuen Album «Tales of a Grass Widow» entspinnt sich in jedem der zwölf Songs ein Dialog zwischen den beiden ungleichen Schwestern. Bianca liefert düstere Wahrheiten mit ihrer hellen Kinderstimme, Sierra antwortet mit Sprechgesang und einer Vielzahl von Instrumenten und Genres, von HipHop über Reggae bis hin zu Folk und Oper. Im Song «Gravediggress» schlüpft Bianca in die Rolle eines Waisenkinds, das eine Totengräberin (Sierra) anfleht, ihre Liebe zu begraben. «Roots of My Hair» beschreibt ein vereinsamtes Kind, dem die Gesellschaft eines Spatzen grösste Freude bereitet. Isolation, Einsamkeit, Tod – der Stoff, aus dem die Sommerplatte 2013 gestrickt ist? /Kunst rtK o n zi pep t Redaktion: Claudia Senn; Text: Dietrich Roeschmann; Fotos: Hauser & Herzog (1), Courtesy Christian Gonzenbach (1), Roman Signer (1) KULTUR / Leben kennt keinen Stillstand, davon war Jean Tinguely überzeugt. Eine der frühesten Arbeiten, in denen er sein Konzept der totalen Kunst verwirklichte, ist diese interaktive Klang- und Relief-Installation aus bemalten Materialabfällen. Chaos und Ordnung, Zufall und Anarchie, Bewegung und Ton – alles ist vorhanden, was seine Kunst so faszinierend macht.» — Tinguely@Tinguely, Museum Tinguely, Basel, bis 30. 9. — Fire It Up!, Dienstgebäude, Zürich, 28. 5. bis 30. 6. Lauter Nostalgie Stille Explosion Roman Signer hantiert gern mit Zündschnur und Sprengstoff. Aber auch die stilleren Werke sind ihm nicht fremd. Ein Beispiel dafür ist die aufgebockte rote Blechtonne im St. Galler Grabenpark, aus der ein Wasserstrahl auf die Wiese spritzt. Der «Wasserturm» war bei Inbetriebnahme 1987 ein Skandal. Zu Signers 75. Geburtstag erweist die Kunst Halle Sankt Gallen dem Meister der poetischen Energielehre eine Hommage. — Flex-Sil Reloaded, Kunst Halle Sankt Gallen, 25. 5. bis 4. 8. Unser Mann an der diesjährigen Venedig-Biennale: Der Walliser Valentin Carron. Die Skulpturen von Valentin Carron haben einen unwiderstehlichen Retro-Charme: Mal ist es ein restaurierter Piaggio-Töff, mit dem er Jugenderinnerungen in Form bringt, mal entwirft er abstrakte Glasfenster im Kirchenkunst-Look der Fünfziger. Oder er präsentiert Bronzereliefs von Instrumenten, die aussehen wie die spätmodernistische Wand-Deko einer kleinstädtischen Musikschule. Als diesjähriger Vertreter der Schweiz an der 55. Biennale von Venedig darf der 35-Jährige seine Arbeiten in einem Ambiente zeigen, das wie für sie gebaut scheint. Herzstück seiner Soloschau in Bruno Giacomettis Pavillon von 1952 ist eine achtzig Meter lange Schlange, die sich durch die lichten Säle windet – und zugleich die doppelköpfige Heldin in Carrons jüngstem Künstlerbuch gibt. — Valentin Carron, JRP Ringier, Zürich 2013, 80 Seiten, ca. 48 Franken; Ausstellung: 55. Biennale di Venezia, 1. 6. bis 4. 11. annabelle 10/13 35 KULTUR /Film In «Rosie» scheitert der schwule Schriftsteller Lorenz am Alltag und an seiner Mutter. Das lange Warten auf den neuen Kinofilm des St. Gallers Marcel Gisler hat sich gelohnt. «Rosie» erzählt die Geschichte des schwulen Schriftstellers Lorenz, der widerwillig in die Schweiz zurückkehrt, weil seine Mutter Rosie gebrechlich ist. Zuhause wächst ihm alles über den Kopf: Rosie verweigert jede Hilfe, die Schwester nörgelt nur, und dass ein junger Kerl für Lorenz entflammt, ist ihm ebenfalls nicht recht. Es stört nicht, dass in dieser Erzählung nicht ganz die atemlose Intensität von Gislers legendärem Debüt «F. est un salaud» steckt. Der Regisseur ist abgeklärter geworden, und seine langjährige TV-Erfahrung ist spürbar. Er hat das Drama klassisch komponiert, mit fein herausgearbeiteten Konflikten, die auf ein Familiengeheimnis zusteuern, dessen Entdeckung neue Wendungen bringt. — Ab 30. 5.: «Rosie» von Marcel Gisler. Mit der exzellenten Sybille Brunner als Rosie, die für ihre Rolle den Schweizer Filmpreis Quartz als beste Hauptdarstellerin erhielt Der schönste Lesestoff für Sie und ihre Freundin! www.btb-verlag.de »Wirkt auf die Seele wie ein Tag am Meer: herzerwärmend!« EMOTION MELISSA M C CARTHY in «Hangover III» Die Frau versteht sich auf derben Slapstick in bester Laurel-&-Hardy-Manier. Melissa McCarthy (42) erobert derzeit mit physischer Komik das Gegenwartskino. Beispiele gefällig? Da wäre die Notdurftszene in «Bridesmaids», die wüsten Prügeleien in «Identity Thief» – die Fans finden die Schamlosigkeit der zweifachen Mutter einfach umwerfend! Im letzten Teil der «Hangover»-Serie geht sie jetzt aber zu weit. Sie teilt sich einen Lolli mit Zach Galifianakis! — Ab 30. 5.: «Hangover III» von Todd Phillips, in dem Bradley Cooper, Zach Galifianakis, Ed Helms und Justin Bartha erneut eher durch Zufall halb Las Vegas zerstören Blue Yodel Wildes, astrein sentimentales Drama um ein belgisches Musikerpärchen, das erst gegen den Krebs der gemeinsamen Tochter und dann gegeneinander kämpft. Viva Cuba Der dunkle Kontinent, erhellt Anhand eines niederländischen Arzts, der in Kamerun ein Projekt leitet, erzählt dieser Film vom Guten, aber mehr noch vom Bösen, das Entwicklungshilfe bewirkt. Etwas hölzerner Beginn, dann taucht man neugierig in ein exzellent recherchiertes Drama voller klug konzipierter und interessanter Figuren ein. Sieben internationale Regisseure erkunden das Leben in Havanna. Manchmal bleibt es beim Postkartenbild. Andere Episoden, wie der Selbsterfahrungstrip des Palästinensers Elia Suleiman, dringen tief in die Psychologie des Reisens und des Inselstaates. — Ab 30. 5.: «7 Days in Havana». Mit Daniel Brühl und Emir Kusturica — Ab 30. 5.: «Schlafkrankheit» von Ulrich Köhler. Mit Pierre Bokma, Jenny Schilly, Jean-Christophe Folly — Ab 23. 5.: «The Broken Circle» von Felix van Groeningen. Mit sehr viel schönem Bluegrass von Bill Monroe bis Townes van Zandt HOFER BSW Nicht rosa Redaktion: Frank Heer; Text: Mathias Heybrock; Fotos: Look Now! (1), Warner Bros. (1), Filmcoopi (1), Cineworx (1), Frenetic (1) Die Nebenrolle Jetzt bei Amavita gewinnen: 5 Bikes von SCOTT im Wert von je CHF 2000.– Roman, 480 Seiten Deutsch von Beate Brammertz CHF 14,90* (*empf. VK-Preis) Film zum Buch: Für Ihre Höchstleistungen im Alltag. Bei Verspannungen, Muskel- oder Gelenkbeschwerden: Lassen Sie sich in Ihrer Amavita Apotheke beraten. * Produkte von Vifor Pharma. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. Aktion gültig vom 1. bis zum 31.5.2013. ime e S or t s ganz l* a d f u o a d erskin von P nt KULTUR / Buch r e d e j d ir w t i m Da . r e l l e t s s e n t i F m u z t Sala Ritter von der traurigen Gestalt Sam Byers rechnet in «Idiopathie» mit der narzisstischen Generation der Dreissigjährigen ab. Alt-Charmeur Buffy steht allein da und weiss nicht recht wohin mit seinem Leben. Überraschend erbt er eine abgetakelte Pension. Er lässt sie als «Club der gebrochenen Herzen» wieder auferstehen und wartet dort mit Lebensweisheiten für frisch Getrennte auf. Ein herrlicher Roman übers Leben und Lieben in allen Altersstufen. — Deborah Moggach: Club der gebrochenen Herzen. Insel-Verlag, 384 Seiten, ca. 15 Franken 38 annabelle 10/13 — Sam Byers: Idiopathie. Tropen-Verlag bei Klett-Cotta, Stuttgart 2013, 384 Seiten, ca. 30 Franken Mafia-Krimi aus erster Hand Vierfachleben Vier Familien hat Gabriel, der Spediteur aus Barcelona, über ganz Europa verstreut. So kann er sie auf seinen Fahrten immer wieder besuchen. Bloss: Die Familien wissen nichts voneinander. Gabriel gab seinen vier Söhnen den gleichen Namen, damit er nichts durcheinanderbringt. Als ihr Vater plötzlich verschwindet, erfahren die Halbbrüder voneinander und machen sich auf die Suche nach ihrem schlitzohrigen Papa … Ein amüsanter Familienroman über einen funkelnden und flunkernden Vater. — Jordi Puntí: Die irren Fahrten des Gabriel Delacruz. Kiepenheuer & Witsch, 608 Seiten, ca. 29 Fr. Roberto kämpft als Undercover-Agent gegen die italienische Mafia. Doch als er sich in die Tochter eines Drogenbosses verliebt, verschwimmen die Grenzen zwischen den Welten – er muss sich für eine Seite entscheiden. Jahre später verschwindet ein kleines Mädchen. Und Roberto zieht wieder in den Kampf … Gnadenlos spannender, dicht erzählter Krimi vom hochgelobten Autor und Anti-Mafia-Staatsanwalt Gianrico Carofiglio. — Gianrico Carofiglio: In der Brandung. Goldmann Verlag, München 2013, 288 Seiten, ca. 26 Franken Redaktion: Claudia Senn; Text: Verena Lugert; Fotos: Ingo Kniest (1) BUFFY HILFT Im tristen Norden Englands wirkt die Generation der Dreissigjährigen wie von einer Krankheit infiziert: Da ist Katherine, die Männer hasst und trotzdem mit ihnen schläft. Die Hoffnung, jemals glücklich zu werden, hat sie längst aufgegeben. Sie hat eine giftsprühende Mutter und einen abwesenden Vater. Da ist Katherines Ex-Freund Daniel, der auch kein Glück mit seiner neuen Freundin hat, einer penetranten Öko-Esoterikerin. Doch dann taucht Nathan, ein Freund der beiden, nach längerer Entziehungskur wieder auf. Zusammen wagen die drei fragilen Ritter von der traurigen Gestalt den Kampf ums Lebensglück. Grandios, böse und hochironisch. Schweizer Fleisch enthält wertvolle Proteine und Nährstoffe. Entdecken Sie gesunde und ausgewogene Rezepte mit Schweizer Fleisch: schweizerfleisch.ch/rezepte