Lager und Dichtungselemente
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Lager und Dichtungselemente
LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU GRAPHITE COVA GMBH · GRÜNTHAL 1 – 6 · D-90552 RÖTHENBACH/PEGNITZ Tel.: +49 911 57 08 – 283 · Fax: +49 911 57 08 – 211 E-mail: [email protected] · Web: www.graphitecova.com GRAPHITE COVA GMBH EINFÜHRUNG Lager, Ringe und Leisten aus Kohlenstoff und Grafit stellen bewährte Bauelemente für die Lagerung und Abdichtung von Wellen dar. Die besonderen physikalischen und mechanischen Eigenschaften von Kohlenstoff und Grafit, vor allem ihre günstigen Gleiteigenschaften, die hohe Verschleißfestigkeit und ihre hervorragende Temperaturbeständigkeit, erklären die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten dieser Werkstoffe im Maschinenbau und in der Verfahrenstechnik. Lager, Dichtungsringe und Leisten aus Kohlenstoff und Grafit finden als trocken laufende oder flüssigkeitsbenetzte Maschinenelemente Verwendung. Sie bewähren sich überall dort, wo eine oder mehrere der nachstehend genannten Betriebsbedingungen vorliegen: die Zufuhr üblicher Schmiermittel ist wegen hoher Betriebstemperaturen nicht mehr möglich; der Einsatzbereich sollte frei von Ölen oder Ersatzschmiermitteln sein; chemische Einflüsse schließen den Einbau anderer Werkstoffe aus; störungsfreier Betrieb ist nur bei wartungsfreien Elementen möglich; Trockenreibung und hohe Pressung erfordern einen mechanisch festen Werkstoff mit ausreichender Selbstschmierfähigkeit und guter Wärmeabfuhr; Lager und Dichtungen sind im Maschinenteil vertikal oder schräg angeordnet, so dass die Schmierhaltung erschwert ist. Lager und Dichtungselemente aus Graphite COVA Werkstoffen bieten dem Konstrukteur vielseitige Einsatzmöglichkeiten und sind auch in besonderem Maße für die Lösung schwieriger Lager- und Dichtungsprobleme geeignet. LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 2 ALLGEMEINE ANWENDUNGSTECHNISCHE HINWEISE FÜR GRAPHITE COVA LAGER- UND DICHTUNGSWERKSTOFFE PHYSIKALISCHE UND MECHANISCHE EIGENSCHAFTEN gute Dimensionsstabilität (sehr kleiner thermischer Ausdehnungskoeffizient) gute Wärmeleitfähigkeit gute Temperaturbeständigkeit gute Selbstschmierung gutes Reibungsverhalten gute Bearbeitbarkeit niedriges Gewicht EINSATZTEMPERATUR Die Temperaturbeständigkeit in oxidierender Atmosphäre kann bei Graphite Cova Lagerqualitäten mit max. 450°C angegeben werden. In nicht oxidierender Atmosphäre ist die Temperaturbeständigkeit durch die Temperaturbehandlung bei der Herstellung der einzelnen Qualitäten gegeben (z.B. obere Einsatzgrenze von Grafit bei etwa 3000°C). Selbstverständlich wird die Temperaturbeständigkeit durch verschiedene Imprägnierungen beeinflusst. Bei Harzimprägnierung max. Einsatztemperatur 180°C, bei Bleiimprägnierung 200°C und bei Antimonimprägnierung 450°C. CHEMISCHE BESTÄNDIGKEIT Kohlenstoff und vor allem Grafit sind gekennzeichnet durch eine ausgezeichnete chemische Beständigkeit gegenüber nahezu allen organischen und anorganischen Medien. Ausnahmen hiervon bilden einige stark oxidierende Säuren, Laugen, Halogene sowie Alkalimetall-Schmelzen. LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 3 REIBUNGSVERHALTEN Grafit besitzt auf Grund seiner besonderen Kristallstruktur schmierende Eigenschaften. Der niedrige Reibungskoeffizient beruht auf den geringen Bindungskräften zwischen den Gitterebenen, sie sind deshalb gegeneinander leicht zu verschieben. Bei Anwesenheit von Wasserspuren oder von anderen Dämpfen ist der Reibungskoeffizient besonders niedrig. Im Vakuumbetrieb ist der Reibungskoeffizient stark erhöht. Exakte Angaben über Reibungskoeffizienten lassen sich wegen unterschiedlicher Einsatzbedingungen nicht machen. Im Allgemeinen kann bei Gleitreibung mit folgenden Werten gerechnet werden: trockene Reibung 0,10....0,30 Mischreibung 0,05....0,10 flüssige Reibung 0,01....0,05 Das Reibungsverhalten von Kohlenstoff und Grafit wird noch von folgenden Faktoren beeinflusst: Einlauf spezifische Belastung Gleitgeschwindigkeit Beim Einlauf von Kohlenstoff- und Grafitlagern geht der Reibungskoeffizient zurück, bis nach Glättung der Reibungsflächen ein konstanter Wert erreicht wird. Bei konstanter spezifischer Belastung und steigender Gleitgeschwindigkeit oder konstanter Gleitgeschwindigkeit und steigender spezifischer Belastung nimmt der Reibungskoeffizient ebenfalls ab. LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 4 ÄNDERUNG DES REIBUNGSKOEFFIZIENTEN µ BEIM EINLAUF Reibungskoeffizient µ 0,30 0,25 spez.Belast.10 N/cm2 0,20 mittlere Gleitgeschw. 0,9 m/s 0,15 0,10 0,05 0,00 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Laufzeit [min] Abbildung 1 REIBUNGSKOEFFIZIENT µ IN ABHÄNGIGKEIT VON DER MITTLEREN GLEITGESCHWINDIGKEIT 0,40 Reibungskoeffizient µ 0,35 spez. Belastung 10 N/cm2 0,30 0,25 0,20 0,15 0,10 0,05 0,00 0 2 4 6 8 10 mittlere Geschwindigkeit [m/s] 12 Abbildung 2 REIBUNGSKOEFFIZIENT µ IN ABHÄNGIGKEIT VON DER SPEZ. BELASTUNG Reibungskoeffizient µ 0,40 0,35 mittlere Gleitgeschw. 0,9 m/s 0,30 0,25 0,20 0,15 0,10 0,05 0,00 0 20 40 60 spez. Belastung [N/cm2] LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU 80 100 120 Abbildung 3 SEITE 5 KONSTRUKTIONSHINWEISE Die leichte Bearbeitbarkeit des Grafits gestattet eine Anpassung der Gestaltgebung an sämtliche in der Praxis vorkommende Konstruktionen. Folgende Richtlinien sind dabei zu beachten: Wandstärke: Die Wahl der Wandstärke erfolgt nach mechanischen Gesichtspunkten. Auf Grund praktischer Betriebserfahrungen sollten daher Grafitlager Wandstärken erhalten, die angenähert der empirischen Gleichung S = 0,13 di + 2,8 ≥ 3 (mm) entsprechen. Lagerlänge: Um überhöhte Kantenpressung und Eigenspannung im Lager zu vermeiden, wird L = di ; L ≤ 2 . di empfohlen. Für Scheiben gilt eine Höhe L = 0,1 Da . L ≥ 3 mm. Flansche: Die Flanschstärke b soll mindestens gleich der Wandstärke s sein (b ≥ s). Flanschübergänge ausrunden und Anlageflächen bearbeiten. Allgemein gilt: keine scharfen Übergänge, alle Ecken und Kanten brechen oder runden, möglichst einfache Formen. GEGENLAUFWERKSTOFFE gut geeignet: Grauguss unlegierter Stahl legierter Stahl (Chromstahl) nitrierter Stahl Hartmetall Keramik Glas bedingt geeignet: Buntmetall Chromnickelstahl verchromte Werkstoffe ungeeignet: Aluminium und seine Legierungen OBERFLÄCHENGÜTE DER GEGENLAUFWERKSTOFFE Die Oberflächengüte des Gegenlaufwerkstoffes hat einen wesentlichen Einfluss auf die Lebensdauer von Kohlenstoff und Grafit. Zu empfehlen sind Gegenlaufflächen mit einer maximalen Rauhtiefe von Rt < 1 µm. Für hohe Belastungen sind geläppte und superfinishte Gegenlaufflächen erforderlich mit einer maximalen Rauhtiefe von Rt < 0,5 µm. LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 6 ALLGEMEINE RICHTLINIEN FÜR DIE BEARBEITUNG VON KOHLENSTOFF UND GRAFIT Kohlenstoff und Grafit sind auf allen Bearbeitungs- und Werkzeugmaschinen bis zu engsten Toleranzen bearbeitbar. Während der Zerspanung bleibt das Werkstück dimensionsstabil und erfährt keine Veränderung des Gefüges. Absaugen: Bei allen Bearbeitungen ist für gute Staubabsaugung zu sorgen (z.B. Industriestaubsauger mit mindestens 30 mbar Unterdruck und 20 m/s Luftgeschwindigkeit). Geschmierte Maschinenantriebselemente müssen abgedeckt werden, bewegte Teile bzw. Führungsbahnen sind fett- und ölfrei zu halten. Kühlen: Die Verwendung von Schneid- und Kühlflüssigkeit ist unzulässig. Lediglich für Honen, Läppen und teilweise für Schleifen und Trennen wird Wasser als Kühlmittel verwendet. Spannen: Das Spannen der Teile muss vorsichtig und leicht erfolgen, der Spanndruck sollte auf eine möglichst große Fläche verteilt werden. Bei Teilen mit geringer Wandstärke (< 0,1 d bzw. < 10 mm) muss eine Innenbearbeitung in Spannzangen oder Spreizringen erfolgen. Zur Außenbearbeitung empfiehlt sich die Aufnahme des Teiles auf einen Dorn. Werkzeuge: Generell gilt für alle Dreh-, Bohr- und Fräswerkzeuge: Freiwinkel α: 15°...25°; Keilwinkel β: 65°...75°; Spanwinkel γ: ± 2°, große Schneideradien verhindern Ausbrüche am Werkstück. Vorzugsweise werden die Hartmetallsorten k 05 und k 10 sowie Diamantwerkzeuge eingesetzt. LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 7 BEARBETUNGSSCHNITTWERTE Sägen: HSS- und Bi-Metallbandsägeblätter 3 Zähne pro Zoll, Schnittgeschwindigkeit: 100 m/min Trennschneiden: Siliziumcarbid-Scheiben, Körnung 36...60 Schnittgeschwindigkeit: 20...30 m/s Diamant-Trennscheiben, Körnung 100...200µm, Galvanik- und Bronzebindung Schnittgeschwindigkeit: 30...50 m/s Drehen: Kohlenstoff Grafit Bohren: Werkzeuge Hartmetall k 10 Schruppen Schnittgeschw. m/min 100...150 Vorschub mm/U 0,10...0,20 Spantiefe mm bis 15 Schlichten 150...200 0,05...0,15 0,10...0,30 Schruppen 100...200 0,20...0,50 bis 25 Schlichten 200...400 0,05...0,20 0,10...0,50 Schnittgeschw. m/min 80 Vorschub mm/U 0,10...0,30 150...300 0,10...0,50 Schnittgeschw. m/min 50...100 Vorschub mm/min 100...200 Spantiefe mm 3 Schlichten 100 100...200 0,2...1 Schruppen 50...150 150...1000 15...30 Schlichten 100...200 150...600 0,2...2 Schnittgeschw. m/s Vorschub mm/min Spantiefe mm 20...30 200...400 0,05...5 20...35 500...2000 0,05...10 Werkzeuge Hartmetall k 10 Kohlenstoff Grafit Fräsen: Kohlenstoff Grafit Schleifen: Kohlenstoff Grafit Werkzeuge Hartmetall k 10 Schruppen Werkzeuge SiC-Scheiben Körnung: 24 - 60 Härte: F - J Gefüge: 6 - 9 Kohlenstoff und Grafit lassen sich zur Einhaltung engster Toleranzen sehr gut läppen und honen. LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 8 GRAPHITE COVA GLEITLAGER ANWENDUNGSBEREICHE: MASCHINEN- UND APPARATEBAU Auf vielen Gebieten des Maschinen- und Apparatebaus hat sich der Einsatz von Kohlenstoff- und Grafitlagern bestens bewährt. Unter folgenden Bedingungen ist der Einsatz von GraphiteCOVALagerwerkstoffen zu empfehlen: Bei hohen und tiefen Temperaturen, bei denen übliche Schmiermittel nicht eingesetzt werden können. In Medien mit ungünstigen Schmiereigenschaften (wässrige Lösungen, Benzin, Flüssiggase, Wasser) In korrosiven Medien, welche die Verwendung von Gleitlagern aus anderen Werkstoffen ausschließen. Wenn das Fertigungsgut nicht durch flüssige Schmiermittel verunreinigt werden darf (Nahrungsmittel, Arzneimittel) Wenn mit Rücksicht auf die Umgebung ein Trockenlauf der Anwendung von flüssigen Schmiermitteln vorgezogen werden muß. Lager mit naß/trockenem Wechsellauf Versteckte, nicht wartungsfähige Maschinenlager Abbildung 4: Ausführungen als Zylinder-, Bund-, Kalottenlager LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 9 LAGER- EINBAURICHTLINIEN UND GESTALTUNG Maßgebend für die Gestaltung von Radiallagern und Bundlagern aus Kohlenstoff und Grafit ist DIN 1850, Teil 4 „Buchsen für Gleitlager aus Kunstkohle“. Hinweise für die Anbringung von Schmiernuten sind in DIN 1850, Teil 2 und DIN 1591 enthalten. Für Radial- und Axiallager im Trockenlauf empfehlen wir glatte Bohrungen. Kohlenstoffradiallager für Nasslauf können je nach Anwendungsfall Längsnuten enthalten. Für Axiallager im Nasslauf sind Nuten zu empfehlen. Im Normalfall werden die Lager direkt in das Gehäuse oder in Metallbuchsen eingeschrumpft bzw. eingepresst. Beim Einpressen und Einschrumpfen muss der niedrige thermische Ausdehnungskoeffizient von Kohlenstoff und Grafit (3...5 x 10-6/K) berücksichtigt werden. KALTEINPRESSEN Für einen Kaltpresssitz in Stahl reicht eine Überschneidung entsprechend H7/s6 nur für Temperaturen bis etwa 100°C aus. Für Gehäusewerkstoffe mit einem höheren thermischen Ausdehnungskoeffizienten als Stahl ist die obere Temperaturgrenze entsprechend niedriger. Für das Einpressen sollte ein Einpressdorn mit Bund, dessen Durchmesser etwa drei Toleranzfelder unter der Bohrungstoleranz der Kohlenstofflager im Anlieferungszustand liegt, verwendet werden. Je nach Qualität und Lagerabmessung verengt sich die Bohrung um 70 – 85% des Einpressübermaßes. EINSCHRUMPFEN Für Kohlenstofflager, die bei Betriebstemperaturen über 100°C zum Einsatz kommen, empfehlen wir das Einschrumpfen direkt in die Metallfassungen. Beim Einschrumpfen der Lager legt man die Toleranzüberschneidung erfahrungsgemäß in den Bereich entsprechend H7 / x 8... z8 und wählt die Vorwärmtemperatur der Fassung so hoch, daß sich die kalten Lager leicht einsetzen lassen. Beim Einschrumpfen verengt sich die Kohlenstofflagerbohrung bei den obengenannten Schrumpfsitzen H7 / x 8... z8, je nach Wandstärkenverhältnis, um etwa 80 bis 100% des Einschrumpfübermaßes. Zur Erhaltung genauer Toleranzen empfiehlt es sich, die Lagerbohrung nach dem Einschrumpfvorgang auf Maß nachzuarbeiten. EINKLEBEN Bei Lagern mit geringen Temperaturbelastungen (200°C) ist das Einkleben ins Gehäuse mit herkömmlichen Klebern (z.B. Technicoll 8280) möglich. Für höheren Temperatureinsatz müssen verkokbare GraphiteCOVA – Spezialkleber eingesetzt werden. LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 10 LAGERSPIEL Bei Kohlenstofflagern ist allgemein ein etwas größeres Einbaulagerspiel vorzusehen vo sehen als bei ölgeölg schmierten Gleitlagern. Nachstehende Werte sind zu beachten: Nasslauf: 1...3 ‰ vom Wellendurchmesser bei Betriebstemperatur Trockenlauf: 3...5 ‰ vom Wellendurchmesser bei Betriebstemperatur ZULÄSSIGE BELASTUNG UND GLEITGESCHWINDIGKEITEN Abbildung 5:: p · v Diagramm Gleitlager Die zulässige Lagerpressung richtet sich nach der Umfangsgeschwindigkeit der Welle und den ReiRe bungsverhältnissen der KohlenstoffKohlenstoff bzw. Grafitlager. Für trocken laufende Lager sind die zulässigen Belastungswerte durch Prüfstandsversuche ermittelt worden. Entsprechende Werte sind aus dem nachstehenden p · v-Diagramm Diagramm ersichtlich (Abb. 5). Der zulässige Lagerverschleiß wurde mit 1 µm/h gewählt. t. In der Praxis tritt in vielen Betriebsfällen eine zusätzliche Schmierung durch die BetriebsflüsBetriebsflü sigkeit auf. Hierdurch können sich bei gleichbleibendem Verschleiß die Werte aus dem p · v Diagramm beträchtlich erhöhen. LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 11 GRAPHITE COVA DICHTUNGEN ANWENDUNGSBEREICH Im Maschinenbau haben sich Graphite COVA Dichtungen aus Kohlenstoff und Grafit seit Jahren bewährt. Auf Grund ihrer selbstschmierenden Eigenschaften sowie der guten Korrosions- und Temperaturbeständigkeit werden Graphite COVA Dichtungen sowohl bei rotierenden als auch bei hin- und hergehenden Bewegungen eingesetzt. Der Einsatz von Graphite Cova Dichtungen bietet sich bei folgenden Bedingungen an: Medium darf durch Öl nicht verunreinigt werden metallische Dichtwerkstoffe scheiden wegen Korrosionsgefahr oder unzureichender Notlaufeigenschaften aus Betriebstemperatur liegt außerhalb des für Schmieröle zulässigen Bereiches die Dichtungen müssen trocken arbeiten Unter dem Oberbegriff Dichtungen wird nach folgenden Ausführungen (Konstruktionsmerkmalen) unterteilt: Kolben- und Führungsringe Gleitringe Dampfkopfringe Wasserturbinenringe Packungsringe EINBAU UND GESTALTUNG Ringaußendurchmesser [mm] Ebenso wie bei Kohlenstofflagern ist auch bei Kohlenstoffdichtungsringen von ausschlaggebender Bedeutung, dass die Gegenlaufflächen feinstbearbeitet werden. Zu empfehlen sind geläppte Oberflächen. Graphite COVA Kohlenstoffdichtungen können unter Beachtung der für Kohlenstoff gültigen Gestaltungsrichtlinien häufig gegen Kunststoff- oder Metalldichtungen ausgetauscht werden. Die Herstellung von einteiligen Ringen ist bis zu einem Durchmesser von 410 mm möglich. Bei Ringen mit größeren Durchmessern wird eine Segmentierung vorgenommen. Die Mindestanzahl der Segmente ist aus nebenstehender Tabelle ersichtlich. LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU bis Anzahl der Segmente 350 3 450 4 650 6 800 8 1000 12 2000 16 3000 24 4000 30 SEITE 12 GRAPHITE COVA KOLBEN- UND FÜHRUNGSRINGE ANWENDUNGSBEREICH: KOMPRESSORENBAU In der chemischen Verfahrenstechnik kommen für die Verdichtung von tiefkalten, verflüssigten Gasen in zunehmendem Maße trockenlaufende Kolbenkompressoren zum Einsatz. Großer Wert wird hierbei auf gute Trockenlaufeigenschaften gelegt. Graphite COVA Kohlenstoff und Grafit erfüllen obige Bedingung bestens. Zur Abdichtung der Kolben- und Führungsstangen werden dabei einteilige, geschlitzte oder mehrteilige Ringe mit überlappten oder verzapften Stoßstellen verwendet. Mit Graphite COVA Ringen können bei der Verdichtung von Gasen mit normalem Feuchtigkeitsgehalt (Taupunkt um 0°C) im Trockenlauf Betriebszeiten von über 10 000 Stunden erreicht werden. Die Lebensdauer der Kolben- und Führungsringe wird desto geringer, je trockener die Gase sind (Einsatzgrenze für Kohlenstoff und Grafit bei einem Taupunkt von –60°C). Die Kolbengeschwindigkeit sollte 4 m/s nicht überschreiten. Bei höheren Kolbengeschwindigkeiten ist mit einem sehr starken Verschleiß der Kolbenringe zu rechnen. Zur Erzielung eines möglichst gleichmäßigen und langanhaltenden Dichtungseffektes ist es – wie bereits erwähnt – erforderlich, die Gegenlaufteile z.B. durch Läppen oder Honen mit einer möglichst feinen Oberflächenbeschaffenheit zu versehen. (Rt < 1,0 µm). Größere Oberflächenrautiefen können zu einem Anstieg des Ringverschleißes führen. Für radial dichtende Ringe gibt es eine Reihe bewährter metallischer Federelemente, deren Werkstoffauswahl sich nach den jeweils vorliegenden Betriebsbedingungen richtet. Die Spannelemente, die so angeordnet sind, dass sie die Kohlenstoffringe radial an die Zylinderwand drücken, müssen für einen Anpressdruck von ca. 1,0...1,5 N/cm2 dimensioniert sein. Kohlenstoff- und Grafitkolbenringe werden einteilig, geschlitzt oder mehrteilig mit Überlappung und eventuell zusätzlicher Verzapfung der Stoßstellen geliefert. Einen schematischen Überblick über die verschiedenartige Gestaltung der Stoßstellen vermittelt die Abbildung 6. Der schräge Stoß (Ausführung a) wird in der Regel bevorzugt, da er sich einfach bearbeiten lässt und gegenüber dem geraden Stoß einen etwas geringeren Durchtrittsquerschnitt aufweist. Bei hohen Druckdifferenzen und niedrigen Kolbengeschwindigkeiten kommt entweder der überlappte Stoß (Ausführung b) oder der überlappt-verzapfte Stoß (Ausführung d) zum Einsatz. LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 13 AUSFÜHRUNG A RING MIT SCHRÄGEM STOSS AUSFÜHRUNG B RING MIT ÜBERLAPPTEM STOSS AUSFÜHRUNG C RING MIT EINFACHER VERZAPFUNG AUSFÜHRUNG D RING MIT ÜBERLAPPT-VERZAPFTEM ÜBERLAPPT STOSS Abbildung 6: Verschiedene Ausführungsformen von geschlitzten KohlenstoffKohlenstoff und Grafitringen LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 14 GRAPHITE COVA GLEITRINGE ANWENDUNGSBEREICHE: MASCHINEN-, PUMPEN-, HAUSHALTSGERÄTEUND KRAFTFAHRZEUGINDUSTRIE, SCHIFFBAU Bei der Axialabdichtung rotierender Wellen wurden die früher üblichen Packungsstopfbuchsen weitgehend durch Gleitringdichtungen ersetzt. Vorteile der Gleitringdichtungen sind: geringere Leckverluste längere Lebensdauer höhere Betriebssicherheit. Gleitringdichtungen werden hauptsächlich für Dichtungen zwischen Flüssigkeiten und Gasen, bei hohen Drehzahlen, eingesetzt. Bei der Abdichtung gegen Gase, chemisch aggressive oder hoch erhitzte Medien empfiehlt sich die Verwendung der doppeltwirkenden Gleitringdichtung. Die Sperrflüssigkeit zwischen den beiden Gleitringdichtungen übernimmt die Schmierung der Gleitflächen, führt anfallende Reibungswärme ab und erzeugt gleichzeitig den nötigen Sperrdruck. Eine Gleitringdichtung besteht aus folgenden Hauptbauteilen: feststehender Gleitring (Gegenring, z.B. Hartmetall, Keramik) umlaufender Gleitring (Kohlenstoff) Federelement (zur Erzielung von ca. 5...20 N/cm2 Anpressdruck) Der Durchmesser des Gegenlaufrings sollte gleich oder größer als der des Kohlenstoffgleitringes sein. Die Bearbeitung der Kohlenstoffgleitfläche sowie der Gegenlauffläche ist für den Verschleiß von ausschlaggebender Bedeutung. In der Praxis haben sich deshalb geläppte Gegenlaufflächen bestens bewährt. Nach der Einlaufphase liegt der Dauerverschleiß im Mittel zwischen 0,03...0,20 µm/h. Da der Dauerverschleiß der Kohlenstoffgleitringe außerordentlich gering ist, kann man aus den Ergebnissen von Prüfstandsversuchen nur schwer Rückschlüsse auf die Standzeit der Ringe ziehen. Die Verschleißwerte schwanken innerhalb weiter Grenzen. Sie sind abhängig von einer Vielzahl nicht konkret zu erfassender Faktoren, wie z.B. Werkstoffpaarung, Temperaturbedingungen, Reibungsverhalten etc. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass bei einwandfrei arbeitenden axialen Gleitringdichtungen und richtiger Qualitätswahl für Graphite Cova Kohlenstoffgleitringe und Gegenlaufringe mit Standzeiten von vielen Jahren gerechnet werden kann. LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 15 DRUCKDICHTE Imprägnierte Dichtungsringe reichen für normale Betriebsbedingungen völlig aus. Für besonders hohe Beanspruchung liefern wir auch Ringe in gasdichter Ausführung, die speziell auf Druckdichte geprüft werden. Beim Einschrumpfen oder Einpressen von Graphite COVA Kohlenstoffgleitringen in Metallfassungen sind die gleichen Punkte wie bei Kohlenstofflagern zu beachten (s. S. 9). Ein Schrumpfsitz bietet nicht immer eine ausreichende Gewähr für axiale Dichte. Es ist deshalb günstiger, die Kohlenstoffgleitringe in diesen Fällen in die Fassung einzukleben. Abbildung 7: Kohlenstoffringe für Gleitringdichtungen Abbildung 8: Dichtungsprinzip einer einfach wirkenden Gleitringdichtung mit Kohlenstoffring LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 16 GRAPHITE COVA DAMPFKOPFRINGE Dampfbeheizte Trockner und Kalander in Prozessanlagen der Papierindustrie Textilindustrie Kautschuk- und Gummi-Industrie Chemischen Industrie werden bei bewährten Konstruktionen an der Dampf-Ein- und -Ausströmung mit seitlich angepressten Dichtungsringen aus Kohlenstoff versehen. Die einteiligen Dichtungselemente haben im Allgemeinen konkav oder konvex ausgebildete Oberflächen. Mit dieser Formgebung sind die Dichtungsringe in der Lage, sich bei pendelnden Bewegungen der Kalandertrommeln entsprechend einzustellen. Den prinzipiellen Einbau der Kohlenstoffdichtringe in Heizgelenke von Kalandertrocknern ist in Abbildung 9 dargestellt. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass sich die äußeren und inneren Dampfzuführungsrohre unabhängig voneinander bewegen und temperaturbedingte Längenveränderungen ausgeglichen werden können. Die Gleitflächen der Graphite COVA Kohlenstoffdichtungen erreichen bereits nach kurzer Einlaufzeit die für die Dichtungsfunktion erforderliche Oberflächengüte. Abbildung 11 zeigt die nahezu polierte, gratfreie Lauffläche einer Kohlenstoffdichtlinse nach ca. 10.000 Betriebsstunden. Graphite COVA stellt einteilige Ringe aus Kohlenstoff und Grafit für Dampfkopfdichtungen in gängigen Formen und in wirtschaftlich und technisch bewährten Qualitäten her. Für ölfreie dampfgeschmierte Dichtungen empfehlen wir unsere Qualität B 525; für die Gegenlager ohne Dampfschmierung unsere Qualität B 520 DXT. Abbildung 10: Einteilige Dampfkopfdichtringe aus Kohlenstoff LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU Abbildung 9: Schematische Darstellung des Einbaus eines Kohlenstoffdichtrings im Heizgelenk des Kalandertrockner Abbildung 11: Lauffläche eines Kohlenstoffdichtrings nach 10.000 Betriebsstunden SEITE 17 GRAPHITE COVA WASSERTURBINENRINGE In Wasserkraftanlagen übertragen bekanntlich vertikal oder horizontal eingebaute Francis- bzw. Kaplan-Turbinen die Wasserkraft zur Stromerzeugung auf die angekuppelten Dreiphasengeneratoren großer Leistung. Die Abdichtung der Turbinenwelle erfolgt hierbei durch Kohlenstoffringe. Diese werden aus mehreren Segmenten mit Stoßfugenspiel zusammengestellt. Um ein Zusammenschieben im Betrieb zu verhindern, wird jedes Segment an der Gehäusewand arretiert. Der Anpressdruck der Ringe sollte zwischen 1,5 ... 2,0 N/cm2 liegen. Ähnliche Konstruktionen werden auch bei großen Speicherpumpen benutzt. Graphite COVA stellt für dieses Einsatzgebiet bis zu 30fach segmentierte Ringe in Durchmessern bis 4000 mm her. Nachfolgende Abbildung zeigt überlappt-verzapfte Kohlenstoffringsegmente für Wellenabdichtungen an Wasserkraftturbinen. Abbildung 12: Überlappt-verzapfte Kohlenstoffsegmente für Wellenabdichtungen an Wasserkraftturbinen LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 18 GRAPHITE COVA PACKUNGSRINGE Bei den Packungsringen unterscheidet man zwischen berührungsfreien Dichtungen (Spaltdichtungen) und Berührungsdichtungen. Bei der Berechnung der Bohrungstoleranzen ist auf den wesentlich kleineren thermischen Ausdehnungskoeffizienten (3 ... 5 x 10-6/K) von Kohlenstoff und Grafit gegenüber Metallen zu achten. Der zur Erzielung einer guten Dichtwirkung nötige Anpressdruck der Kohlenstoffringe an den Zylinder wird durch Einsetzen einer umlaufenden Schlauchfeder bewirkt. Als Federwerkstoffe haben sich in der Praxis bewährt: bis 300°C normaler Federstahldraht bis 350°C V2A-Draht (1.4310) V2AE-Draht (.4571) sehr korrosionsbeständig bis 550°C Silverindraht (sehr spröde, nicht sehr dehnbar Es kommen Drahtstärken von 0,2 ... 1,5 mm zum Einsatz. Für die Berechnung der Schraubenzugfeder kann man einen maximal zulässigen Anpressdruck des Kohlenstoffringes an den Zylinder von 1... 1,5 N/cm2 zu Grunde legen. Die Dichtungsringe sind gegen Verdrehen zu sichern. Kohlenstoffringe für Berührungsdichten Kohlenstoffringe für Spaltdichtungen Abbildung 13: Kohlenstoffringe für Berührungs- und Spaltdichtungen r t n S = = = = Nutzradius Nuttiefe Anzahl der Segmente Gesamtspalt (S1 = s/n) D = 1,5 x d; H ~ 0,2 x d; Federaußen ø ~ 0,5 x H r t Federaußen ø/2 + 0,5 Federaußen ø/2 = = Abbildung 14: Bemaßung eines Rings und Berechnung der Schraubenzugfeder LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 19 GRAPHITE COVA SPALTDICHTUNGEN Mehrteilige Kohlenstoffringe finden bevorzugte Anwendung zur axialen Abdichtung von Wellen z.B. bei Dampfturbinen. Im Allgemeinen werden 4 bis 8 Kohlenstoffringe hintereinander angeordnet und mit den entsprechenden Deckringen zu Kammerpackungen zusammengesetzt. Abbildung 15 zeigt die Vorder- und Seitenansicht eines vierteiligen Kohlenstoffpackungsrings mit einfach verzapften Segmentstößen. Die umlaufende Nut ist für das Einsetzen einer Spiralfeder vorgesehen, mit der man den Ring radial gegen die Welle verspannen kann. Nach dem Einlaufen entsteht zwischen Welle und Kohlenstoffringen ein sehr enger Ringspalt, der eine hohe Dichtungswirkung gewährleistet. Abbildung 15: Vierteiliger Kohlenstoffpackungsring LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 20 GRAPHITE COVA BERÜHRUNGSDICHTUNGEN Im Gegensatz zu den berührungsfreien Dichtungen (Spaltdichtungen) sind diese Packungsringe in ständiger Berührung mit dem Gegenlaufteil. Sie werden nur für die Abdichtung axial bewegter Maschinenteile, z.B. Kolbenstangen, herangezogen und sind einer ständigen Abnutzungsbeanspruchung ausgesetzt. Durch entsprechende Formgebung, insbesondere durch die optimale Segmentunterteilung in tangentiale Gleitebenen, zeichnen sich Graphite COVA Kohlenstoffringe durch hohen Verschleißvorrat aus. Im praktischen Einsatz ergeben sich daher selbst bei wartungsfreiem Betrieb lange Standzeiten bei bester Dichtwirkung auf kleinstem Raum. Abbildung 16: Kohlenstoffdichtringe mit nicht radial geschnittenen Segmentstößen LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 21 GRAPHITE COVA DICHTUNGSLEISTEN GRAPHITE COVA TRENNSCHIEBER FÜR ROTATIONSKOMPRESSOREN Bei der Förderung oder Dosierung von Flüssigkeiten mit geringer Benetzungsfähigkeit, ferner für die Betätigung ölfreier Druckluftwerkzeuge und als Drucklufterzeuger für pneumatische Einrichtungen, z.B. in der Verpackungsindustrie, für Melkmaschinen u.a., werden in zunehmenden Stückzahlen Drehflügelpumpen (Vielzellenverdichter) mit Kohlenstofftrennschiebern verwendet. Der Werkstoff Kohlenstoff hat sich auf diesem Anwendungsgebiet wegen seiner hervorragenden Gleiteigenschaften, sowohl bei Nass- als auch Trockenlauf, gegenüber anderen Materialien als überlegen erwiesen. In der nebenstehenden Abbildung 17 ist im Prinzip die Funktion des Rotationsverdichters erkennbar; Die in Nuten des exzentrisch gelagerten Läufers eingesetzten Trennschieber aus Kohlenstoff unterteilen den Raum zwischen Gehäuse und Rotor in eine Anzahl Zellen unterschiedlichen Volumens. Bei der Drehung legen sich die Kohlenstoffschieber infolge der Fliehkraft mit leichtem Druck und dichtend an die Gehäusewand an und verbinden dabei die einzelnen Zellräume in abwechselnder Reihenfolge mit der Saug- bzw. Druckseite Abbildung 17: Gehäuse und Trennschieber eines der Pumpe. Einstufige Verdichter sind bis etwa 3 ... 4 Rotationskompressors aus Kohlens- bar, zweistufige bis ca. 8 bar einsetzbar. Kohlenstofftoff trennschieber stellen wir in dimensionsmäßig weiten Grenzen her. Abbildung 18 veranschaulicht, welche Toleranzen und Oberflächenbearbeitung wir im Allgemeinen bei Trennschiebern einhalten. Daneben fertigt Graphite COVA aus dem gleichen Kohlenstoffmaterial auch Gehäuse und Deckscheiben. Letztere dienen als seitliche Anlaufflächen für die Rotoren der Drehflügelpumpen. Unser Fertigungsprogramm für diesen Anwendungssektor umfasst ferner Kohlenstoffschieber als Steuerelemente für hin- und hergehende Bewegung, z.B. zum Öffnen und Schließen von Ventilen. Für die Standzeit des Kohlenstoffmaterials stellt der Grad der Laufflächenrauigkeit ein entscheidendes Kriterium dar. Deshalb sollten bei Rotationskompressoren auch die Zylinderoberflächen feinstgeschliffen oder gehont sein. Rautiefen von Rt > 2 μm sind zu vermeiden. Als Gegenlaufwerkstoffe zu den drehenden Teilen aus Kohlenstoff Abbildung 18: Toleranzangaben für kommen neben diesem selbst noch folgende Metalle in Betracht: Kohlenstofftrennschieber Hartverchromte Laufflächen Rost- und säurebeständige Stähle Nichtrostender oder hitzebeständiger Gusseisen mit Kugelgrafitstruktur Stahlguss Unlegierter Grauguss hoher Härte LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU (z.B. Meehanite) Mangan- oder Phosphorbronzen SEITE 22 GRAPHITE COVA DICHTLEISTEN In maschinellen Einrichtungen der Papier- und Zellstoffindustrie finden Dichtungselemente aus Kohlenstoff oder Grafit vielseitige Anwendung; so werden beispielsweise Siebsaugwalzen an Papiermaschinen mit Kohlenstoffdichtleisten ausgerüstet. Infolge des niedrigen Reibungsfaktors und des damit verbundenen geringen Verschleißes der Leisten lassen sich mit diesen Spezialmaschinen hohe Nutzlaufzeiten erzielen. Abbildung 19: Kohlenstoffdichtleisten für Siebsaugwalzen in Papiermaschinen LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 23 GRAPHITE COVA ABSTREIFERLEISTEN Der anwendungstechnische Schwerpunkt für Abstreiferleisten aus Kohlenstoff liegt in der Textil- und Nahrungsmittelindustrie. Die Teile werden dort beispielsweise bei Einfärbeanlagen in Textilmaschinen zum Abstreifen des Farbstoffes an Druckkalandern eingesetzt. Konstrukteure nützen hier vor allem die hohe Korrosionsbeständigkeit von Kohlenstoff und Grafit und ihre chemische Neutralität gegenüber einer Vielzahl aggressiver Chemikalien mit Vorteil aus. Abbildung 20: Abstreiferleisten aus Grafit LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU SEITE 24 GRAPHITE COVA LAGER- UND DICHTUNGSWERKSTOFFE KOHLENSTOFF- UND GRAFITQUALITÄTEN B 497 XN B 513 XN B 527 XN B 520 DXT B 521 Gleitlager X X X Führungsringe X X Kolbenringe X X ANWENDUNGSGEBIET B 525 Gleitringdichtungen X Dampfkopfringe X X Wasserturbinenringe X X Speicherpumpenringe X X Spaltdichtungen X X Berührungsdichtungen X Trennschieber X X Dichtleisten X X Abstreiferleisten X X LAGER- UND DICHTUNGSELEMENTE FÜR DEN MASCHINENBAU X X SEITE 25