Aktueller Stand der DIN EN 13480-3 - Bilfinger Piping Technologies
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Aktueller Stand der DIN EN 13480-3 - Bilfinger Piping Technologies
R-So BH + + + ck ru erd d n o S R- + BH k ++ druc der N I D r e and d t S r e l l tue Ak lische Metal i BHR-R ber en We ungsbau . Joch leit g r In h o . r D druck-R h c o H BHR Essen nge GmbH, elm La z-Wilh in e H . Dr.-Ing G, Zeven A A G E IS L 3 0 8 4 3 EN 1 g chnun Bere n und io strukt Kon gen – tun ohrlei ielle R ndustr k ruc d er d n o HR-S B + + + EPRI Fachberichte Aktueller Stand der DIN EN 13480-3 Metallische industrielle Rohrleitungen – Konstruktion und Berechnung Current status of the DIN EN 13480-3 Metallic industrial piping - Design and calculation Dr. Jochen Weber, Dr. Heinz-Wilhelm Lange Dieser Beitrag berichtet über den aktuellen Stand der EN 13480-3, über dieses Thema wurde auch im Rahmen der 24. FDBR-Fachtagung Rohrleitungstechnik (Rohrleitungstechnische Tagung) im März 2009 in Magdeburg berichtet. Die Norm wurde im Jahre 2002 veröffentlicht und zunächst nur zögerlich, mittlerweile aber doch auf breiter Front, angewendet. Eine gemeinsame europäische Norm „Metallische industrielle Rohrleitungen – Konstruktion und Berechnung“ zu erstellen, die aus verschiedenen nationalen Regelwerken zusammengewachsen ist, war eine große Leistung aller daran Beteiligten, die hier auch nicht geschmälert oder gar in Frage gestellt werden soll. Trotzdem, wie bei einem solch komplexen, neuen Regelwerk nicht anders zu erwarten, zeigten sich bei der Anwendung einige Schwachstellen und Fehler. Der FDBR-Arbeitskreis „Festigkeitsberechnung / Technische Regelwerke“ hat diese Fehler gesammelt und Korrekturvorschläge erarbeitet. Anlässlich der 22. Plenarsitzung des CEN/TC267 im November 2008 wurde vereinbart, dass in diesem Jahr 2009 zunächst eine aktualisierte Arbeitsversion der Norm erstellt wird. Diese bildet die Grundlage dafür, dass im 1. Quartal 2010 eine überarbeitete Ausgabe der EN 13480-3 veröffentlicht werden kann. Leider beteiligen sich derzeit nur sehr wenige europäische Länder an der Überarbeitung der Norm. This article reports on the current status of the EN 13480-3. Information was also provided on this subject at the 24th FDBR Conference of Piping Technology in March 2009 in Magdeburg, Germany. The code was published in the year 2002 and was at first applied with some hesitation, but is now widely followed. To create a common European code “Metallic industrial piping systems – Design and calculation”, which has grown out of a variety of national guidelines, was an impressive feat by all those involved, which will not be depreciated or placed in question here. However, as is to be expected with such a new and complex set of rules, some weak points and errors became evident in its implementation. The FDBR working group “Festigkeitsberechnung / Technische Regelwerke” (Strength Calculation and Technical Codes) has identified these errors and elaborated corrective suggestions. On the occasion of the 22nd Plenary Session of the CEN/TC267 in November 2008 it was agreed that this year, 2009, an updated working version of the norm will first be created. This forms the basis of the planned publication of a revised edition of the EN 13480-3 in the first quarter of 2010. Unfortunately, at the moment very few European countries are participating in the revision of the code. Entstehung, Geschichte und aktueller Stand Für die Erarbeitung der EN 13480 – Teile 1 bis 8 – ist das Technical Committee CEN/ TC267 zuständig, dessen Sekretariat von AFNOR in Paris gehalten wird. AFNOR hält ebenfalls die Sekretariate der WG 3, zuständig für EN 13480-3, und der WG 8, der „Maintenance Group“. 2 3R international (48) Heft 5/2009 Die „Final Draft Version“ der EN 13480-3 wurde von der verantwortlichen Arbeitsgruppe CEN/TC267/WG C (jetzt umbenannt in WG 3) im Oktober 2001 verabschiedet. In der WG C waren von deutscher Seite permanent vier bis fünf Experten tätig. Dieses Papier durchlief anschließend die obligatorische redaktionelle Überarbeitung durch ein „Editing Committee“, deren Ziel es war, die Einhaltung der formalen Vorgaben des CEN an europäische Normen zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. In dieser Phase der Bearbeitung haben sich leider sehr viele Druckfehler speziell in Gleichungen und Bilder eingeschlichen. Die deutschsprachige Erstausgabe erschien als DIN EN 13480-3 im August 2002. Da sie unter relativem Zeitdruck entstand, enthält sie einige sprachliche Ungereimtheiten, die die Anwendung zusätzlich erschweren. Unmittelbar nach Erscheinen der Norm wurde beim TC267 ein „Helpdesk“ (WG 8) mit der Zielsetzung installiert, eingehende Fragen innerhalb von 30 Tagen zu beantworten. Ein Gremium, das sich in Deutschland sehr schnell mit den Unzulänglichkeiten der EN 13480-3 auseinandersetzte, ist der FDBRAK Rohrleitungen. Sein Verdienst ist das „legendäre“ Merkblatt FDBR-MB 7, das erste Korrekturvorschläge enthält. Alle von deutscher Seite eingegangenen Korrekturen und Vorschläge wurden im FDBR-Arbeitskreis „Festigkeitsberechnung und Technische Regelwerke“ (FuTR) gesammelt und bearbeitet. Dieser Arbeitskreis ist mittlerweile als Gemeinschaftsarbeitskreis FDBR „Festigkeitsberechnung / Technische Regelwerke“ / DIN NA082-00-17 AA „Rohrleitungen“ offizielles deutsches Spiegelgremium zu CEN/ TC267. Die bearbeiteten Änderungsanträge wurden an CEN/TC267 weitergeleitet und größtenteils akzeptiert. Alle bisher erschienen Änderungen sind in Deutschland über den Beuth-Verlag kostenlos erhältlich. Ergänzungen und inhaltliche (technische) Änderungen der Norm lassen sich mittels Amendments (Berichtigung / Korrektur) einbringen. Über diese Ergänzungen zur Norm wird dann üblicherweise mittels „Unique Acceptance Procedure“ (UAP) durch die Mitgliedsländer abgestimmt. Die UAP ist ein einstufiges Annahmeverfahren, das vorbereitete Dokument (Amendment) wird europaweit zur schriftlichen Abstimmung innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums gestellt. Die Anhänge O und P sind auf diese Weise entstanden, Fachberichte aktuell ist der Anhang Q in der Umfrage. Auf die Anhänge wird später noch eingegangen. Anlässlich der 21. Plenartagung des CEN/ TC267 im November 2007 wurde beschlossen, alle Teile der EN 13480 zu überarbeiten. Zieltermin für die Neuausgabe der EN 134803 ist das 1. Quartal 2010. Im Folgenden werden die wesentlichen Korrekturen und Ergänzungen in verschiedenen Abschnitten der Norm sowie in den Anhängen beschrieben. Es schließt sich die Behandlung des Abschnitts Rohrhalterungen mit den zugehörigen Anhängen an. Abschnitt 6.4 Reduzierstücke Der Abschnitt 6.4 Reduzierstücke wurde aus dem britischen Code BS 5500 (heute PD 5500) [1] übernommen. Die Autoren der EN 13480-3 haben sich bemüht, bei der inhaltlichen Gestaltung des Abschnitts zusätzliche Gleichungen und Hinweise gegenüber BS 5500 aufzunehmen. So wurden z. B. Gleichungen ergänzt, die eine Bestimmung des zulässigen Drucks PS eines Reduzierstücks erlauben – also praktisch die Probe, ob die Auslegung richtig erfolgt ist. Diese zusätzlichen Passagen verwirren allerdings z. T. mehr, als dass sie helfen. Bei der Dimensionierung eines Reduzierstücks treten zwei grundsätzliche Probleme zutage: Bild 1: Geschmiedete Spezialreduzierstücke, alternative Bauform (Vorschlag) [Bild 6.4.10-2] Fig. 1: Special forged reducers, alternative solution (proposal) [Fig. 6.4.10-2] Aus den Ergebnissen solcher FEM-Analysen wurde der Vorschlag abgeleitet, unter bestimmten Umständen auf die Einhaltung der Länge 2l2 zwischen zwei Zylinder-/Konusverbindungen ohne zusätzliche Nachweise zu verzichten. Der inzwischen akzeptierte Vorschlag an CEN/TC267 sieht vor, den folgenden Text zusätzlich in Abschnitt 6.4.5 einzufügen: Der Konus kann auf eine Länge kleiner als 2l2 reduziert werden, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind. Die nach Abschnitt 6.4.6 oder 6.4.7 berechnete Wanddicke e2 ist über die gesamte Länge des Konus vorhanden. Die Verbindung Konus / Zylinder am kleinen Das erforderliche Vorgehen bei der DimenDurchmesser ist entsprechend Abschnitt sionierung entspricht nicht der Reihen6.4.8 ausreichend dimensioniert. folge, in der die Gleichungen aufgeschrieben sind. Zunächst müssen die zylindri- Durchgeführte FEM-Analysen zeigen, dass schen Teile des Reduzierstücks (großer eine Verkürzung des Konus auf eine Länge und kleiner Durchmesser) entsprechend kleiner als das geforderte Maß 2l2 unter den der Gleichungen in Abschnitt 6.1 dimen- genannten Randbedingungen zulässig ist. sioniert werden. Danach ist der maßgebli- Damit wird die Dimensionierung von Reduche Durchmesser Dk zu bestimmen, wozu zierungen geringer Durchmesserdifferenzen einige Gleichungen aus den Abschnitten nach EN 13480-3 ermöglicht. 6.4.5 und 6.4.6 bzw. 6.4.7 auszuwerten Im Abschnitt 6.4.10 Geschmiedete Spezialsind, bevor man die Wanddicke des Kegels reduzierstücke wird die bisher fehlende gemäß Abschnitt 6.4.4 bestimmen kann. Gleichung (6.4.10-5) sowie eine Erläuterung Die Ergebnisse werden z. T. iterativ ergänzt: bestimmt, indem Annahmen für Wanddicken zu treffen sind, die dann durch Auser = max (ecyl; ej) (6.4.10-5) werten von Gleichungen bestätigt wermit ecyl entsprechend Abschnitt 6.1 und ej den oder zu korrigieren sind. Das führt nach Gl. (6.4.7-4) u. a. dazu, dass Berechnungsprogramme, abhängig von der Genauigkeitsschranke der durchgeführten Iteration, unterschiedliche In Bild 6.4.10-1 wurden einige kleine KorrekResultate liefern, was bereits zu Diskussio- turen vorgenommen. Eine alternative Baunen mit Benannten Stellen geführt hat. form wird als Bild 6.4.10-2 aufgenommen – Bild 1. Ein weiteres Problem ergibt sich, wenn nur geringe Nennweitenunterschiede mittels Reduzierstück zu verbinden sind. In diesen Fäl- Abschnitt 8.4 len kann die geforderte Länge 2l2 zwischen Einzelausschnitte zwei Zylinder-/Konusverbindungen nicht im- Die Berechnung schräger Stutzen sollte anamer eingehalten werden. In der Konsequenz log TRD 301 bzw. TRD 303 erfolgen und damit bedeutet das u. U., dass Benannte Stellen ein den auch in EN 12952-3 enthaltenen Berechanderes Nachweisverfahren fordern, was da- nungsregeln entsprechen. Dieser Vorschlag mit endet, dass FEM-Analysen durchgeführt der deutschen Delegation wurde bereits 1996 werden müssen. in der WG C akzeptiert. Allerdings dauerte es bis zum Frühjahr 2001, bis die entsprechenden Bilder dann auch tatsächlich in den „Drafts“ auftauchten. Im letzten Schritt der Bearbeitung der Norm – im „Editing Committee“ – wurden dann wieder die falschen Bilder eingesetzt und eine zusätzliche Fläche APbf definiert – Bild 2, vergleiche Bild 8.3-1 in EN 12952 mit Bild 8.4.3-3 in EN 13480-3 und Bild 3, vergleiche Bild 8.3-2 in EN 12952-3 mit Bild 8.4.3-4 in EN 13480-3. Nach der 22. CEN/TC267 Plenartagung im November 2008 besteht die berechtigte Hoffnung, diesen Fehler nun endlich korrigieren zu können ohne bei CEN ein „work item“ beantragen zu müssen, da das TC267 den Umstand akzeptiert hat, dass hier tatsächlich nur ein redaktioneller und kein inhaltlicher Fehler vorliegt. Abschnitt 12.3 Elastizitätsanalyse Die grundlegenden Gleichungen zur Durchführung der Elastizitätsanalyse wurden aus der FDBR-Richtlinie „Berechnung von Kraftwerksrohrleitungen“ übernommen. Der Sicherheitsbeiwert gegen Bruch wurde dabei von 4,0 auf 3,0 verringert, was bei niedrigen Berechnungstemperaturen zu einer Erhöhung der Spannungsgrenze fh gegenüber der früheren Sh und damit auch zu einer Erhöhung von fa gegenüber Sa führt. Damit ist für den Nachweis der Sekundärspannungen die Grenze angehoben, gleichzeitig jedoch die Grenze für die Primärspannungen infolge der Begrenzung auf fh anstelle früher Sm gesenkt worden. Von deutscher Seite wurde vorgeschlagen, eine neue Größe ff – Design stress for flexibility analysis – einzuführen. Dieser im TC267 bereits akzeptierte Vorschlag zielt darauf ab, die alte Begrenzung für die Primärspannungen wieder herzustellen. Problem In EN 13480-3 wird fh anstelle der Größe Sm der FDBR-Richtlinie verwendet. Die Bestimmung von fh in Abschnitt 12 führt in einigen Fällen, speziell bei nicht 3R international (48) Heft 5/2009 3 Fachberichte Bild 2: Schräger Abzweig, axial geneigt in EN 13480-3 (links) und EN 12952-3 (rechts) Fig. 2: Oblique branch, axial inclination in EN 13480-3 (left side) and EN 12952-3 (right side) Bereich I Bereich II Vorschlag Ein neues Symbol (Formelzeichen) ff sollte eingeführt werden. ff – A uslegungsspannung für Flexibilitäts analysen (Elastizitätsberechnungen) in N/mm2 (MPa) mit ff = min (f; fCR). ff wird in den Gleichungen (12.3.2-1), (12.3.3-1), und (12.3.4-2) anstelle von fh verwendet. Begründung Bild 3: Schräger Abzweig, tangential geneigt in EN 13480-3 (links) und EN 12952-3 (rechts) Fig. 3: Oblique branch, tangential inclination in EN 13480-3 (left side) and EN 12952-3 (right side) austenitischen Stählen und moderaten Betriebstemperaturen – typisch: Speisewasserdruckleitung aus 15NiCuMoNb5-6-4 (WB 36) – zu restriktiveren Spannungsgrenzen als in der Quelle für den Abschnitt 12, der FDBR-Richtlinie „Berechnung von Kraftwerksrohrleitungen“, siehe nachfolgendes Beispiel: FDBR-Richtlinie: EN 13480-3: *resultierend aus fh = min. (fc; f; fcr) (12.1.3-3) Tab. 1: Spannungsbegrenzungen für Werkstoff 15NiCuMoNb5-6-4 bei TS = 300 °C nach EN 13480-3, FDBRRichtlinie und Änderungsvorschlag zu EN 13480-3 Table 1: Stress boundaries for material 15NiCuMoNb5-6-4 at TS = 300 °C acc. to EN 13480-3, FDBR-Guideline and proposed change to EN 13480-3 4 EN 13480-3 FDBR-Richtlinie Vorschlag Primärspannungen Gl. (12.3.2-1) fh = 203 MPa Sm = 254 MPa ff = 254 MPa Primärspannungen (ständig + gelegentlich) Gl. (12.3.3-1) k · fh = k · 203 MPa k · Sm = k · 254 MPa k · ff = k · 254 MPa Sekundärspannungen Gl. (12.3.4-1) fa = 276 MPa Sa = 207 MPa fa = 276 MPa Primär+ Sekundärspannungen Gl. (12.3.4-2) fh + fa = 479 MPa Sm + Sa = 461 MPa ff + fa = 530 MPa 3R international (48) Heft 5/2009 In Übereinstimung mit der Druckgeräterichtlinie (DGRL) gilt die Spannungsbegrenzung Rm/2,4 für die Dimensionierung von Bauteilen (Komponenten) auf Basis von Membranspannungen. Die Summe aus Membran- und Biegespannungen in der Flexibilitätsanalyse darf / sollte nicht auf einen niedrigeren Wert begrenzt werden. Das Beispiel in Tabelle 1 zeigt die Konsequenzen dieser Änderung für eine Rohrleitung aus dem Werkstoff 15NiCuMoNb5-6-4 bei TS = 300 °C. Die zulässigen Spannungen zur Bewertung ständig wirkender Lasten und der Summe aus ständig und gelegentlich wirkenden oder außergewöhnlichen Lasten werden damit wieder auf das Niveau der FDBR-Richtlinie gebracht. Die zulässigen Spannungen zur Bewertung wechselnder Sekundärlasten sind gegenüber der FDBRRichtline in diesem Fall erhöht, was auf die oben erwähnte Reduzierung des Sicherheitsbeiwertes zurückzuführen ist. Amendment 1: 2005-11, Anhang O (normativ) Alternatives Verfahren für die Prüfung von Abzweigverbindungen In Abschnitt 8 Ausschnitte und Abzweige wurde ein Verweis auf den normativen Anhang O aufgenommen, der ein alternatives Berechnungsverfahren für Ausschnitte, Ausschnittverstärkungen und Abzweige beinhaltet. Das im Anhang O beschriebene Verfahren basiert auf Traglastverfahren und Lasteinspielung, Fachberichte die Angabe von Quellen (Literatur) wurde leider versäumt. Folgende Vorteile gegenüber dem Standardverfahren in Abschnitt 8 werden hervorgehoben: Tab. 2: Vergleich EN 13480-3 Abschnitt 8, Anhang O und ASME B31.1 – Abmessungen und Berechnungsdrücke Table 2: Comparison EN 13480-3 clause 8, Annex O and ASME B31.1 – dimensions and calculation pressures Dm in mm dm in mm es in mm eb in mm pc in MPa 200 80 20 20 16,78 400 200 20 10 4,950 3 400 200 10 5 2,057 4 400 200 10 15 3,603 5 2000 300 20 4 1,059 6 2000 1000 20 10 0,616 7 2000 2000 20 20 0,533 Besonders geeignet für „Große Aus Beispiel Nr. schnitte“ 1 Berücksichtigung von Biege- und Torsionsmomenten ist zusätzlich zur Berück2 sichtigung des Innendrucks möglich. Die zweite Aussage muss relativiert werden, Biege- und Torsionsmomente werden aktuell nach Abschnitt 12 berücksichtigt, es handelt sich also hier lediglich um ein anderes Bewertungsverfahren. Das Verfahren darf nicht auf Abzweige angewendet werden, die im Zeitstandbereich eingesetzt sind. Im Anhang O wird zusätzlich darauf hingewiesen, dass diese Berechnung bei Vorliegen wechselnder Beanspruchung nicht zulässig ist. Hinweise auf einzuhaltende tragende Längen bzw. Abstände zwischen Ausschnitten fehlen allerdings. bei denen bereits Plastifizieren/Fließen einsetzt. Dem Anhang O ist mittels UAP zugestimmt worden. Die Gleichung (O.3.2-3) z. B. liefert dann aber für c = 1,0 (Rohr ohne Ausschnitt) wieder die gleiche erforderliche Wanddicke wie nach Abschnitt 6.1. Das deutsche Spiegelgremium DIN NA08200-17 AA – im Wesentlichen repräsentiert durch den FDBR-AK „Festigkeitsberechnung / Technische Regelwerke“ – hat versucht, diesen Anhang O zu verhindern oder zumindest einer tieferen fachlichen Überprüfung zu unterziehen, da Bedenken bezüglich der Anwendung des Verfahrens auf Ausschnitte in dünnwandigen Schalen bestehen. Die Tabellen 2 und 3 zeigen anhand einiger Beispiele einen Vergleich zwischen den Berechnungsverfahren. Es wurde von gegebenen mittleren Durchmessern von Grundrohr und Abzweig sowie gegebener Wanddicke des Abzweigs ausgegangen und die erforderliche Wanddicke des Grundrohrs berechnet. Die zulässige Spannung ist bei allen Beispielen f = 90 MPa. Deutschland war das einzige europäische Land, das den Anhang O in dieser Form abgelehnt hat. Da die UAP jedoch zu diesem Zeitpunkt bereits eingeleitet war, konnten nur noch die offensichtlichen Fehler in Gleichungen und Diagrammen korrigiert werden. Die Symbole es und eb stehen für „ermittelte Wanddicken“. Falls damit ausgeführte (gemessene) Wanddicken gemeint sind, sind die Ergebnisse in Tabelle 3 korrekt. Falls damit jedoch berechnete Wanddicken gemeint sind, ist ein iteratives Vorgehen erforderlich, da sich die in der Berechnung zu verwendenden Verschwächungsbeiwerte abhängig von den Wanddickenverhältnissen ändern. Die Gleichungen (O.3.1-1) und (O.3.1-2) zur Bestimmung des zulässigen Drucks in geraden Rohren wendet man besser nicht an. Die damit berechneten zulässigen Drücke führen zu Tresca-Vergleichsspannungen im Rohr, die bei ca. 1,15 · Rp0,2t liegen, also zu Drücken, Die Beispiele zeigen, dass für dünnwandige Abzweige z.T. wesentlich geringere Wanddicken ermittelt werden, als mit dem Standard- verfahren nach Abschnitt 8. Zum Vergleich wurde noch die Berechnung nach ASME B31.1 [3] mit aufgenommen. Die Abweichungen zwischen EN 13480-3 und ASME B31.1 sind durch die unterschiedlichen Verfahren – Flächenvergleichsverfahren/Flächenersatzverfahren – begründet und wohlbekannt. Fazit: Die Befürchtung, dass bei Ausschnitten in dünnwandigen Schalen nicht-konservative Ergebnisse erzielt werden, hat sich zumindest zum Teil bestätigt, jedoch sind die Ergebnisse nicht so stark abweichend, wie nach ASME B31.1. Welche Unterschiede bei der Bewertung von Biege- und Torsionsmomenten im Vergleich zu Abschnitt 12 auftreten, wurde hier nicht untersucht. Amendment 2: 2007-02, Anhang P (informativ) Verschraubte Flanschverbindungen – Anwendung der EN 1591 Die erste Ausgabe der EN 13480-3 behandelt die Berechnung von Flanschverbindungen in Rohrleitungen recht stiefmütterlich im Abschnitt 6.6 Verschraubte Flanschverbindungen. Dort werden lediglich drei Möglichkeiten Tab. 3: Vergleich EN 13480-3 Abschnitt 8, Anhang O und ASME B31.1 – Ergebnisse Table 3: Comparison EN 13480-3 clause 8, Annex O and ASME B31.1 – results Beispiel Nr. dm / Dm Dm / es eb / es es nach Abschnitt 8 in mm es nach Anhang O in mm Abweichung Anhang O es nach ASME B31.1 in mm Abweichung ASME B31.1 1 0,4 10 1,0 20,0 20,86 +4,3% 19,5 -2,5% 2 0,5 20 0,5 20,0 18,02 -9,9% 21,6 +8,0% 3 0,5 40 0,5 10,0 8,95 -10,5% 8,9 -11,0% 4 0,5 40 1,5 10,0 9,96 -0,2% 12,6 +26,0% 5 0,15 100 0,2 20,0 14,85 -25,7% 23,6 +18,0% 6 0,5 100 0,5 20,0 19,22 -3,9% 13,4 -33,0% 7 1,0 100 1,0 20,0 17,89 -10,6% 11,7 *) -41,5% *) Wanddicke eb des Abzweigs muss hier ebenfalls 11,7 mm betragen. 3R international (48) Heft 5/2009 5 Fachberichte die P-T-Ratings hinausgehenden Einsatz, als auch über das Festigkeits- und Dichtheitsverhalten der Flanschverbindung, was ja letztlich auch von Schrauben und Dichtung abhängt, untersagt. Besser wäre an dieser Stelle: „ ... darf der Flansch nach der Druck- / Temperaturzuordnung – soweit anwendbar – gewählt werden.“ Bild 4: Verbindung von Federhänger und Zwischentragwerkskonstruktion [Bild 13.1.4-2] Fig. 4: Spring support to steel Intermediate structures [Figure 13.14.4-2] unterschieden. Vergleicht man die Anzahl der Änderungen des Abschnitts 13 mit den anderen Teilen der Norm, so sind überdurchschnittlich viele Änderungen notwendig. Ein sehr großer Teil sind den Sinn verändernde Übersetzungsfehler bzw. unglücklich gewählte Übersetzungen. In der deutschen Version lautet der Titel „Abstützungen“ – die wörtliche Übersetzung des englischen Titels „SupDem Anhang P wurde ebenfalls mittels UAP ports“. Üblicherweise werden im englischen zugestimmt. Sprachgebrauch alle Rohrhalterungen, d. h. Unterstützungen und Abhängungen, als „supDer Anhang P enthält: ports“ bezeichnet – die sinnvollere Überset Hinweise zur Anwendung der EN 1591 zung ist „Rohrhalterungen“. empfohlene Dichtungswerkstoffe für inAnhand einiger Beispiele soll demonstriert dustrielle Rohrleitungen wie unglücklich gewählte Begriffe und Dichtungskennwerte in erster Linie werden, für Weichstoffdichtungen sowie Kammprofil- Übersetzungen den Leser verwirren können. dichtungen mit Grafitauflage In der Legende von (Bild 4) „Verbindung zu Stahltragwerk“ [Bild 13.1.4-2] befinden sich folgende Erläuterungen: Amendment 3: 2009-01, Diverse Änderungen aufgezeigt, das Festigkeitsverhalten einer Das Amendment 3 enthält Korrekturen zu Abschnitt 2, zu den Unterabschnitten 8.4.3, Flanschverbindung zu bewerten: 13.1.4, 13.3.1, C.1.1, D.4.1, E.2.1.1 sowie zu Auswahl nach P-T-Ratings d. h. Anwen-den Anhängen H und N und zum Literaturverdung der EN 1092 zeichnis und wurde per UAP im April 2008 Anwendung des Taylor-Forge-Verfahrens, angenommen. siehe auch EN 13480-3 Anhang D (normativ) Anwendung der EN 1591 – wenn beson- Amendment 4: dere Anforderungen an die Dichtheit ge- UAP gestartet 2009-04, Anhang Q (informativ) stellt werden. Dass die Berechnung von DIN – Flanschverbindungen nach dem Taylor-Forge-Verfahren meist nicht funktioniert, ist bekannt. Mit der Anwendung der EN 1591 wurde der Berechner lange Zeit im Regen stehen gelassen, weil die EN 1591-1 zwar das Verfahren zur Berechnung beschreibt, die EN 1591-2, die die zur Berechnung erforderlichen Dichtungskennwerte bereitstellen soll, jedoch lange Zeit nur als Entwurf vorlag und unvollständig war. Zur Erinnerung – die bisher für Berechnungen nach AD 2000-Merkblatt B7 und B8 bzw. DIN V 2505 benutzten Dichtungskennwerte sind für die Berechnung nach EN 1591 nicht ausreichend. Mit dem informativen Anhang P wurde versucht, diese Lücke zu schließen und die Anwendung der EN 1591 im Rohrleitungsbau besser zu etablieren. Zudem enthält der Anhang P eine Reihe von Dichtungskennwerten mit denen die Anwendung der EN 1591-1 überhaupt erst ermöglicht wird. Die im Zusammenhang mit der Integration des Amendment P in der deutschen Ausgabe der Norm verschärfte Formulierung: „Falls ein genormter Flansch nach einer europäischen Norm spezifiziert ist, und keine weiteren Anforderungen gegeben sind, muss der Flansch nach der Druck- / Temperaturzuordnung gewählt werden.“, ist nach Auffassung der Autoren unglücklich gewählt. Damit wird implizit das Nachdenken, sowohl über einen über 6 3R international (48) Heft 5/2009 Vereinfachte Analyse von Spannungen in Rohrleitungen Die EN 13480-3 beinhaltet bisher keine Regeln für eine vereinfachte Spannungsanalyse (Verlegerichtlinie), wie sie in anderen Regelwerken üblich ist. Im Entwurf der Norm existierte wenigstens noch eine Stützweitentabelle, sie wurde aber nicht in die erste Ausgabe 2002 übernommen. Aus einem deutschen Vorschlag entstand der Anhang Q. Dieser Anhang beinhaltet eine Berechnungsmethode zur Festlegung der zulässigen Stützweiten sowie eine Elastizitätskontrolle. Die Berechnungsmethoden entsprechen den Verfahren wie sie in der TRR 100 und im AD 2000-Merkblatt HP 100 R definiert sind. Die Stützweitentabellen wurden überarbeitet, die im Anhang Q angegebenen Werte unterscheiden sich geringfügig von den Werten im AD 2000-Merkblatt HP 100 R. Abschnitt 13: Rohrhalterungen Eine der größten „Baustellen“ der EN 134803 ist der Abschnitt 13 mit den damit verbundenen Anhängen. Bei den Änderungen wird zwischen [ ge ] = general / allgemein [ te ] = technical / fachlich [ ed ] = editorial / redaktionell [ tr ] = Übersetzung (A) Rohr (B1) Rohrschelle (B2) Rohrtragelement (B3) Zwischentragwerkskonstruktion, vom Hersteller der Aufhängung einzubauen (C) Tragwerk Auch ein Blick in die englische Originalfassung der Norm hilft nicht wesentlich weiter: (B3) secondary or intermediate work, to be constructed by the support manufacturer Hier treffen gleich mehrere unglückliche Umstände zusammen: sicherlich ist die deutsche Übersetzung nicht das, was die Ersteller der Norm beabsichtigten. Eine wortwörtliche Erfüllung der Norm, wie häufig pauschal in Spezifikationen gefordert, führt im Zweifelsfall zu Diskussionen bzgl. der verschiedenen Lieferumfänge, zumal das im Bild dargestellte Zwischentragwerk u. U. in den Bereich des Baurechts fällt. Ein weiteres Beispiel für verwirrende Formulierungen im Abschnitt „13.1.3 Zusätzliche Begriffe“ ist die Definition „13.1.3.1 Verankerung: starre Vorrichtung, die an der Stützstelle die gesamte relative Verdrehung und Verschiebung der Rohrleitung bei Auslegungstemperatur und -belastung verhindert und selbst Bewegungen unterworfen sein kann“. Ein Blick in die englische Version zeigt, welcher Typ von Rohrhalterung eigentlich gemeint sein sollte: “13.1.3.1 anchor: rigid device, which may itself be subject to imposed displacement, used to prevent all relative pipe rotation and displacement at the point of application, under the design conditions of temperature and loading”. Mit „anchor“ sind normalerweise Festpunkte gemeint. Beim Lesen des Textes muss man u. U. an das berühmte Zitat „... und sie be- steel Fachberichte Die Liste der Korrekturen der deutschen Übersetzung ist relativ umfangreich. Als abschließendes Beispiel aus der Gruppe der „Übersetzungsfehler“ soll hier noch die Definition von Gelenkstreben erwähnt werden: „13.1.3.9 Gelenkstrebe: Einrichtung, die die Rohrleitung in einer Ebene hält; gilt üblicherweise für dynamische Belastung“ Bild 5: An das Rohr angeschweißte Abstützung [Bild 13.1.5-1] (akt. Norm / Änderungsvorschlag) Fig. 5: Support welded to the piping [Figure 13.1.5-1] (act. Standard / modification proposal) wegt sich doch!“ denken. Bei der Diskussion in der Working Group 3 des TC 267 wurde auch die Formulierung „... und selbst Bewegungen unterworfen sein kann“ geklärt. Damit sind Anschlusspunkte an Behälter o. ä. gemeint, die in einigen Berechnungsprogrammen ähnlich wie Festpunkte definiert werden. In der nächsten Ausgabe der Norm werden Festpunkte, wie allgemein üblich, definiert: „13.1.3.1 Festpunkt: starre Vorrichtung, die an der Stützstelle die gesamte relative Verdrehung und Verschiebung der Rohrleitung bei Auslegungstemperatur und -belastung verhindert.“ Das englische Original beschreibt die Funktion von Gelenkstreben deutlicher, denn Gelenkstreben wirken nur in einer Richtung: „13.1.3.9 rigid strut: device to restrain the piping in a single direction, generally during dynamic loading“ Auch hier wird in der nächsten Version der Norm eine übliche Definition verwendet: „13.1.3.9 Gelenkstrebe: Einrichtung, die die Rohrleitung in einer Richtung hält und üblicherweise für dynamische Belastung eingesetzt wird.“ Im Definitionsteil des Abschnitts 13 sind zusätzlich einige nicht allgemeingültige Detaildarstellungen in den Abbildungen zu finden. So zeigt (Bild 5) „An das Rohr angeschweißte Abstützung“ [Bild 13.1.5-1] zwei Schweißnähte. Legende: (A) Rohr (B) Rohrtragelement (C) Tragwerk Bild 6: Verbindung zu Stahltragwerk [Bild 13.1.41] (akt. Norm) Fig. 6: Connections to steel structures [Figure 13.1.4.-1] (act. Standard) Bei Rohrstützen mit DN 900 ist es bis zu einer gewissen Länge möglich, die Rohrstütze, wie im linken Bild dargestellt, am Rohr anzuschweißen. Im Allgemeinen wird es sich aber um eine Kehlnaht oder (bei Rohrleitungen im Zeitstandbereich) um einen Vollanschluss handeln. Ähnlich verhält es sich mit (Bild 6) „Verbindung zu Stahltragwerk“ [Bild 13.1.4-1] in dem 3R international (48) Heft 5/2009 7 Fachberichte (Auslegung im Streckgrenzbereich) und (für Bauteile mit einer Auslegungstemperatur im Zeitstandbereich) Für Bauteile, die im Streckgrenzbereich ausgelegt werden, wird das übliche Sicherheitsniveau gefordert. Die zul. Spannung im Zeitstandbereich „fCR“ wird im Abschnitt 5 [Gl. 5.3.2-1] definiert: fCR = SR 200.000t / 1.25 mit SR 200.000t als Mittelwert der Zeitstandfestigkeit nach Werkstoffnorm bei Berechnungstemperatur t und betrachteter Lebensdauer von 200.000 h (wobei die übliche Streuung von max. ± 20 % des Mittelwertes vorausgesetzt wird). Bild 7: Verbindung zu Stahltragwerk [Bild 13.1.4-1] (Änderungsvorschlag) Fig. 7: Connections to steel structures [Figure 13.1.4.-1] (modification proposal) ein Festpunkt, also eine Sonderkonstruktion dargestellt ist. Die meisten Anwender der Norm werden aber möglichst standardisierte Rohrhalterungen einsetzen. Ausschließlich ein derartiges Bild im Definitionsteil führt bei weniger routinierten Rohrleitungsplanern zu Konfusion. Über die Abbildung wurde in der Working Group 3 ausgiebig diskutiert. Die franz. Delegation bestand darauf, diese Abbildung beizubehalten, da sie in dieser Form auch im CODETI [4] abgebildet ist. Als Kompromiss wird in der nächsten Version der Norm neben dem Festpunkt als Sonderkonstruktion auch eine Abstützung aus standardisierten Bauteilen abgebildet, wie in (Bild 7) dargestellt. Abschnitt 13.3.7: Bestimmung der Bauteilabmessungen Größere Änderungen waren im Abschnitt „Bestimmung der Bauteilabmessungen“ notwendig. Im Abschnitt 13.3.7.2 „Spannungen“ findet sich die folgende Definition: „Die einzelnen oder äquivalenten Spannungen dürfen die in [Tabelle 13.3.7-1] und [Tabelle 13.3.7-2] angegebenen zulässigen Spannungen nicht überschreiten. Der Wert der kombinierten Spannung muss folgende Gleichung erfüllen: Dabei ist: sa die berechnete Axial-(Membran-)spannung; sb die berechnete Biegespannung; ss die berechnete Schubspannung.“ Innerhalb dieser kurzen Definition werden für die „Vergleichsspannung“ zwei unterschiedliche Begriffe „äquivalente Spannung“ und „kombinierte Spannung“ verwendet. Die Verwendung der „Tresca“-Vergleichspannung ist eigentlich im Maschinenbau unüblich, in anderen Regelwerken (VGB R 510 L, KTA 3205.3) wird explizit die Ermittlung der „vonMises“-Vergleichsspannung gefordert. Bei der Überarbeitung dieses Abschnitts wurde für die Schubspannung das üblicherweise verwendete Symbol „t“ benutzt. In der letzten im TC 267 verteilten internen Arbeitsversion der Norm (englische Version) findet sich als Definition der Vergleichsspannung: Die zulässigen Spannungen werden im Abschnitt 13.3.7.2 definiert. Dabei handelt es sich um zwei unterschiedliche Definitionen: Table 4: Permissible stress for normal operating conditions (act. Standard) zul. Spannungen (normale Betriebsbedingungen) 8 Lineare Abstützungen Platten- und Schalenabstützungen Zug sa 1.0 f 1.0 f Biegung sb 1.0 f 1.5 f Schub t 0.5 f 0.5 f Vergleich se 1.0 f 1.5 f 3R international (48) Heft 5/2009 Damit ist die zul. Spannung im Zeitstandbereich fCR = 0,8 Mittelwert der Zeitstandfestigkeit bei 200.000 h oder fCR = Mindestwert der Zeitstandfestigkeit bei 200.000 h. Dabei handelt es sich um die übliche Definition für die Rohrleitungsberechnung. Für Rohrhalterungen wird ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor von 1,25 verlangt: f = 0,64 Mittelwert der Zeitstandfestigkeit bei 200.000 h oder f = 0,8 Mindestwert der Zeitstandfestigkeit bei 200.000 h. Diese Forderung ist definitiv nicht üblich und führt, verglichen mit der Auslegung gem. VGB R 510 L, zu unnötig überdimensionierten Bauteilen. Der Grund für diese unwirtschaftliche Anforderung ist erst in den weiteren Definitionen zu erkennen. In Abschnitt 13.3.7.3 und 13.3.7.4 werden für „Lineare Abstützungen“ und „Platten- und Schalenabstützungen“ verschiedene zul. Spannungen definiert. Die Definitionen der beiden verschiedenen Typen lauten: „Lineare Abstützungen können nach der Balkentheorie berechnet werden, und die dafür zulässigen Spannungen müssen [Tabelle 13.3.7-1] entsprechen. Platten- und Schalenabstützungen werden aus flachen Stäben und Platten gefertigt und können nicht nach der Balkentheorie berechnet werden; die dafür zulässigen Spannungen müssen [Tabelle 13.3.7-2] entsprechen.“ Tab. 4: Zulässige Spannungen für normale Betriebsbedingungen (akt. Norm) Spannungsart se (!!!) (!!!) In Tabelle 4 sind die zul. Spannungen aus [Tabellen 13.3.7-1] und [Tabellen 13.3.7-2] für „normale Betriebsbedingungen“ gegenübergestellt. Beim direkten Vergleich wird deutlich, dass bei Verwendung der Schalen- / Plattentheorie die zul. Biegespannung 50 % über dem üblichen Wert liegt. Bei genauerer Betrachtung Fachberichte (maximale Einstellkraft) Tab. 5: Zulässige Spannungen für normale Betriebsbedingungen (Änderungsvorschlag) FN = 1,15 FD.max Table 5: Permissible stress for normal operating conditions (modification proposal) Spannungsart nachträgliche Verstellmöglichkeit + 15% zul. Spannungen (normale Betriebsbedingungen) Zug sa 1.0 f Biegung sb 1.0 f Schub t 0.6 f Vergleich se 1.0 f FD.max (maximale Einstellkraft) planmäßiger Einstellbereich ergibt sich mit der Definition von f (f = fCR / 1,25) das folgende Spannungsniveau: FD.min (minimale Einstellkraft) 1,5 f = 0,96 Mittelwert der Zeitstandfestig-keit bei 200.000 h oder 1,5 f = 1,2 Mindestwert der Zeitstandfestigkeit bei 200.000 h. Diese Faktoren sprechen eigentlich für sich und benötigen keinerlei weitere Erläuterungen. Der Grund für diese „fragwürdigen“ Definitionen ist die 1:1-Übernahme aus dem franz. Regelwerk CODETI. Der deutsche Änderungsvorschlag unterscheidet nicht mehr die verwendete Berechnungstheorie; die zul. Spannung wird, wie üblich, als definiert. Für die einzelnen Spannungen ergeben sich dann die in Tabelle 5 dargestellten Begrenzungen. Die Änderung der max. Schubspannung ist dabei die Konsequenz aus der Umstellung von der „Tresca“-Vergleichsspannung auf die „von-Mises“-Vergleichsspannung. Die zul. Spannungen für gelegentlich auftretende Betriebsbedingungen betragen ca. das 1,2fache der zul. Spannungen für normale Betriebsbedingungen. nachträgliche Verstellmöglichkeit - 15% Fmin = 0,85 FD.min (minimale Einstellkraft) Bild 8: Einstellbereich für Konstantstützen [Bild I.1-2] Fig. 8: Adjustment range for constant load support [Figure I.1-2] „Konstanthänger/-stützen müssen Querbeanspruchungen von bis zu 30 % der Nennbelastung widerstehen können. Werden höhere Querbeanspruchungen erwartet, so ist bei der Konstruktion die Aufnahme von Gleitflächen in Betracht zu ziehen.“ Die Anforderung „Konstanthänger müssen eine Querbeanspruchung von 30 % widerstehen“ ist unrealistisch, schließlich ist die Auslenkung der Zugstangen auf 4° begrenzt – das entspricht ca. 7 % der Vertikalbelastung. In diesem Abschnitt unterscheiden sich die deutsche und die englische Version der Norm. In der englischen Version werden nur „base mounted supports“ erwähnt. Die Forderung „30 % Querbelastung“ ist, verglichen mit deutschen Regelwerken, unüblich und unrealistisch. Theoretisch sind Konstantstützen für derartig hohe Querbelastungen denkbar. Aufgrund der inneren Reibung hätten sie eine Hysterese, die die übliche Anforderung „Lastabweichung max. ±5 %“ übersteigt. Alle denkbaren konstruktiven Maßnahmen (unabhängig vom Funktionsprinzip des Hängers) stehen in keinem Verhältnis zum Einsatz geeigneter Gleitflächen (z. B. PTFE). Von dem deutschen Spiegelgremium wurde die Formulierung „Konstanthänger müssen Für Rohrhalterungen, die NICHT im Zeitstandbereich eingesetzt werden, sind höhere Biege- und Vergleichsspannungen zulässig: Für Rohrhalterungen analysiert mit der Platten- oder Schalentheorie: normale Betriebsbedingungen: sb ≤ 1.5 f, se ≤ 1.5 f Für doppeltsymmetrische, massive Querschnitte: normale Betriebsbedingungen: sb ≤ 1.1 f, se ≤ 1.1 f Abschnitt 13.5.1.2: Konstanthänger/-stützen Bild 9: Einstellbereich für Federstützen [Bild I.2-1] In der aktuellen Ausgabe der EN 13480-3 findet sich im Abschnitt 13.5.1.2 „Konstanthänger/-stützen“ die folgende Anforderung: Fig. 9: Adjustment range for variable spring supports [Figure I.2-1] 3R international (48) Heft 5/2009 9 Fachberichte Bild 10: Typische Prüfkurven von Schwingungsdämpfern [Bild I.3-1] (akt. Norm) Fig. 10: Typical test curves for shock arrestors [Figure I.3-1] (act. Standard) (a)Verschiebung/Kraft (b) Verschiebung (c)Kraft d)Dämpfungskraft (e)Leerweg (f)Zeit a) Prüfung der Dämpfungskraft (a) Geschwindigkeit/Kraft (b) Geschwindigkeit (c) Nennlast (d) Kraft b) Prüfung des Leerwegs (e) Entlüftungsgeschwindigkeit (f) Aktivierungsgeschwindigkeit (g) Geschwindigkeit c) Prüfung der Aktivierungsgeschwindigkeit F +FN F Sb S t t S Sa a) Kolbenstangen – Zeit-Diagramm - FN b) Kraft-Zeit-Diagramm Sb c) s chematisches KraftWeg-Diagramm Bild 11: Typische Prüfkurven von Stoßbremsen [Bild I.3-1] (Änderungsvorschlag) Fig. 11: Typical characteristics of shock arrestors [Figure I.3-1] (modification proposal) für einen Schrägzug von 4° ausgelegt sein. Konstantstützen müssen einer Querbelastung von 10 % der Solllast widerstehen. Treten Querbewegungen auf sind geeigneten Gleitflächen vorzusehen.“ vorgeschlagen. Abschnitt 13.5.2.2: Federstützen Auch im Abschnitt 13.5.2.2 „Federstützen“ ist eine unrealistische Anforderung zu finden: „Federstützen müssen Querbeanspruchungen von bis zu 30 % der Nennbelastung aufnehmen können. Werden Querbeanspruchungen erwartet, ist bei der Konstruktion die Aufnahme von Gleitflächen in Betracht zu ziehen.“ Auch bei Federstützen würde die Forderung „30 % Querbelastung“ zu unrealistischen Konstruktionen mit sehr hoher Hysterese führen. Sinnvoller ist der Einsatz geeigneter Gleitflächen. Der Änderungsvorschlag der deutschen Delegation der TC 267 lautet: „Federhänger müssen für einen Schrägzug von 4° ausgelegt sein. Federstützen müssen einer Querbelastung von 10 % der Solllast wi- 10 3R international (48) Heft 5/2009 derstehen. Treten Querbewegungen auf sind geeigneten Gleitflächen vorzusehen.“ Anhang I: Fertigungsprüfungen von federnden Halterungen und Stoßbremsen Die Bilder im Anhang I wurden überarbeitet. Abgesehen von ein paar falsch positionierten Pfeilen in Bild 8 „Einstellbereich für Konstantstützen“ [Bild I.1-2] wurde die Abbildung nur redaktionell bearbeitet, der neue Titel lautet: „Einstellbereich für Konstanthänger/-stützen“. Das Bild beinhaltet keine Texte mehr: sie werden, wie bei allen anderen Bildern der Norm, als Legende unter bzw. neben dem Bild platziert. In Bild 9 wird der „Einstellbereich für Federstützen“ [Bild I.2-1] definiert, der neue Titel lautet: „Einstellbereich für Federhänger/ -stützen“. Zwei Erläuterungen „(a) Abwärtsbewegung der Aufhängung“ und „(b) Aufwärtsbewegung der Aufhängung“ sind falsch platziert. Im Diagramm finden sich die Buchstaben „(c)“ und „(d)“, die aber in der deutschen Ausgabe der EN13480-3 nicht erläutert werden. In der englischen Ausgabe befindet sich an dieser Stelle „(c) Tolerance field“ und „(d) Permitted spring rate tolerance“. Die am schwierigsten zu verstehende bzw. nachzuvollziehende Abbildung ist Bild 10 [Bild I.3-1]. Die deutsche Bildunterschrift lautet: „Typische Prüfkurven von Schwingungsdämpfern“, in der englischen Ausgabe ist „Typical test curves for shocks arrestors“ zu finden, dabei handelt es sich bei Stoßbremsen und Dämpfern um unterschiedliche Bauteile. Das Diagramm zeigt im oberen Teil zwei Kraft-Zeit bzw. Weg-Zeit-Diagramme. Die Bildunterschriften in der englischen Version lauten: „a) Drag force test“ und „b) Lost motion test“. Eine bessere Übersetzung von „Drag force test“ wäre „Messung des Verstellwiderstandes“. Das zweite Bild soll die „Prüfung der Aktivierungsgeschwindigkeit“ darstellen. Alle drei Bilder entsprechen nicht den üblichen Darstellungen. In der nächsten Ausgabe der Norm werden Diagramme (Bild 11), wie sie z. B. in der KTA 3205.3 und der VGB R 510 L zu finden sind, verwendet. Anhang J: Baumusterprüfung von Rohrhalterungen Im normativen Anhang J wird eine Baumusterprüfung von „Abstützungsbauteilen“ definiert. Im Gegensatz zu der Eignungsprüfung gem. KTA 3205.3 oder der Typenprüfung gem. VGB R 510 L werden bei der Baumusterprüfung die Funktion bzw. die Funktionsdaten (z. B. Lastabweichungen von Feder- oder Konstanthängern) nicht überprüft. Die Baumusterprüfung ermittelt ausschließlich die zulässige Betriebslast. Die Anforderung lautet: „Als zulässige Betriebslast ist die ermittelte kleinste Prüflast zu verwenden, bei der die Bruchgrenze (Bruchlast FU), Fließgrenze (Fließlast Fy) bzw. Knickgrenze (Knicklast FB) erreicht wird, wobei für das betreffende Bauteil der nach [Tabelle J.4-1] niedrigste Wert zu verwenden ist.“ Fachberichte Tabelle 6 definiert die „Durch Prüfung ermittelte Nennlast“ [Tabelle J.4-1]. Auf den ersten Blick erinnert diese Tabelle an deutsche Regelwerke. Allerdings ist die vorletzte Zeile merkwürdig: Von „Ankerzugstangen“ wird eine Knicksicherheit von 4 bzw. 2.4 K1 verlangt; dabei ist K1 das Verhältnis der Zugfestigkeit des verwendeten Materials und den Werten in der Werkstoffnorm. Der physikalische Zusammenhang von „Knicken“ und „Zugfestigkeit“ ist nicht leicht zu erkennen. Ein Blick in die englische Version zeigt, dass statt „Ankerzugstangen“ der Begriff „rods“, womit „Zugstangen“ gemeint sind, verwendet wird. In diesem Zusammenhang ist eine Knicklast recht sinnlos. Tab. 6: Durch Prüfung ermittelte Nennlast [Tabelle J.4-1] (akt. Norm) Table 6: Rated load derived by testing (act. Standard) Zulässige Last auf Grundlage der Typ der Halterung Bruchlast Fließlast Knicklast Stabförmiges Bauteil Fu/4,0 oder Fu/2,4 K1 Fy/1,6 K2 Fb/1,6 K2 Schelle Fu/4,0 oder Fu/2,4 K1 Fy/1,6 K2 Fb/1,6 K2 Gelenkstrebe oder Stoßbremse Fu/4,0 oder Fu/2,4 K1 Fy/4,0 oder Fy/2,4 K1 Fb/2,5 Schwingungsbremse Fu/4,0 oder Fu/2,4 K1 Fy/4,0 oder Fy/2,4 K1 Fb/2,5 Ankerzugstange Fu/4,0 oder Fu/2,4 K1 Fy/4,0 oder Fy/2,4 K1 Fb/4,0 oder Fb/2,4 K1 Dabei ist In der Überarbeitung wurden daher einige klarere Formulierungen eingefügt: „Als zulässige Betriebslast ist die ermittelte kleinste Prüflast zu verwenden, bei der die Bruchgrenze (Bruchlast FU), Fließgrenze (Fließlast Fy), Knickgrenze (Knicklast FB) bzw. Stabilitätsgrenze (Stabilitätslast FS) erreicht wird, wobei für das betreffende Bauteil der nach Tabelle J.4-1 niedrigste Wert zu verwenden ist.“ Tab. 7: Durch Prüfung ermittelte Nennlast [Tabelle J.4-1] (Änderungsvorschlag) Table 7: Rated load derived by testing (modification proposal) Zulässige Last auf Grundlage der Typ der Rohrhalterung Fließlast Stabilitätslast, Knicklast FU / 4.0 oder FU / (2.4 K1) FY / (1.6 K2) FS / 2.5 FU / 4.0 oder FU / (2.4 K1) FY / (1.6 K2) FB / 2.5 starre Halterungen Hängerschellen Zusätzlich wurde ein Hinweis bzgl. der Stabilitätslast aufgenommen: Hänger „Anmerkung: Versagen durch Instabilität kann in den verschiedensten Formen wie Knicken, Biegeknicken, Biegedrillknicken, Beulen sowohl elastisch als auch plastisch auftreten.“ Stoßbremsen Die Tabelle wurde den üblichen Anforderungen angepasst (Tabelle 7). Bruchlast Gelenkstreben Federstreben (Sway brace) auf Druck belastete Rohrhalterungen Anhang L: Knicken von stabförmigen Abstützungen Der informative Anhang L behandelt das Knicken von stabförmigen Abstützungen. Bei den grundlegenden Gleichungen kann, durch unglücklich gewählte Symbole bzw. Schreibfehler, beim Leser Konfusion auftreten. Der Trägheitsradius wird wie üblich als definiert. Die Knicklänge des Stabes wird als Ib = K I (mit K = { 0.5; 0.7; 1; 2 }) berechnet. Hier müsste die Länge „L“ des Stabes verwendet werden. Der Schlankheitsgrad wird als l = Ib / r definiert und soll kleiner 200 sein. Das Berechnungsverfahren unterscheidet elastisches Knicken und plastisches oder elastischplastisches Knicken. Elastisches Knicken beginnt bei Schlankheitsgraden l ≥ lc . Für die beiden Bereiche wird die zul. Druckspannung sa definiert: an beiden Auflagern ist aber eine Neigung der Biegelinie möglich (Bild 13). Besonders aufwändig ist die Korrektur des letzten Abschnitts des Anhangs L: „Überprüfung der Knicksicherheit für Bauteile, die gleichzeitig mit axialer Druckbeanspruchung Die Formel sa (l < lc) beinhaltet einen Fehler: beim letzten Term im Nenner fehlt der Faktor 1/8. Durch Vergleich verschiedener Regelwerke, z.B. ASME BPVC [5] und AISC [6] (USA) RCCM [7] und CODETI [4] (FR) ist erkennbar, dass sich dieser Fehler aus der Übernahme der Gleichungen aus dem französischen Regelwerk CODETI eingeschlichen hat. Die Darstellung der beiden Gleichungen als Diagramm zeigt den Fehler (Bild 12). Die Bilder der [Tabelle L.5-1] müssen größtenteils überarbeitet werden, da die Randbedingungen der Knickbiegelinien undeutlich bzw. falsch dargestellt sind. Als Beispiel soll hier eine Variante des 3. Eulerknickfalls (Drehfeder statt einer starren Einspannung) gezeigt werden. An beiden Enden ist die Knickbiegelinie mit einer waagerechten Tangente dargestellt, Bild 12: Zulässige Druckspannung in Abhängigkeit vom Schlankheitsgrad Fig. 12: Permissible compression stress in dependence of slenderness ratio 3R international (48) Heft 5/2009 11 Fachberichte F F L 0,7 < K < 1 Bild 13: Darstellung der Knickbieglinie - aus [Tabelle L.5-1] Fig. 13: Picture of buckling-bending line – taken from [Table L.5-1 und Biegemomenten belastet werden“. Für derartig belastete Bauteile sind die folgenden beiden Gleichungen [L.5-1] und [L.5-2] einzuhalten: Stoßbremsen) und Abschnitt 13 (Rohrhalterungen) eingefügt. Abschnitt 11: Feste Anbauteile Im Abschnitt 11 wird die Spannungsermittlung für rohrförmige und rechteckige Anbauteile definiert. Eigentlich gehören Rund- und Flachnocken zur Rohrleitung und nicht zu den Rohrhalterungen, doch ist diese Schnittstelle zwischen Rohrstatik und Rohrhalterungskonstruktion nicht rückwirkungsfrei. Die Berechnungsmethode ist aus verschiedenen anderen Regelwerken (z. B. ASME Code Cases N-392-3 und N-318-5 [8]) bekannt. Der deutsche Änderungsvorschlag umfasste vier Punkte: Vorschlag 1: Umstrukturierung der Norm Der Abschnitt „Feste Anbauteile“ sollte hinter dem Abschnitt „Spannungsanalyse“ platziert werden, da die Ausgabe der Spannungsanalyse die Eingabegrößen der Berechnung der Anbauteile bereitstellt. (Wurde auf Wunsch der französischen Delegation nicht umgesetzt.) Mit der Definition der Gleichungen ist der Anhang L beendet. Der Anwender muss sehr viel Erfahrung mit ausländischen Regelwerken haben, um zu erkennen, dass mit „f“ berechnete Spannungen und mit „F“ zulässige Spannungen gemeint sind. Diese Nomenklatur passt nicht zu dem vorderen Teil der Norm. Die Indizes „x“ und „y“ kennzeichnen die Biegeachsen des Trägers, üblicherweise ist „x“ die Längsachse des Trägers. Insgesamt sind, bis auf sa, alle anderen acht Symbole der [Gl. L.5-1] nicht definiert. Anhang N: Dokumentation für Rohrhalterungen Im Anhang N ist die Dokumentation für Rohrhalterungen geregelt. Die Ausgabe 2002 unterteilt dabei in Werkstoff, Konstruktion, Fertigung, Prüfung und Zertifizierung für die drei Halterungsklassen S1 – S3. Die Anforderungen sind recht allgemein gehalten, so sind für Rohrhalterungen der Klasse S3 alle Materialien, unabhängig von z.B. der Einsatztemperatur, mit Abnahmeprüfzeugnissen 3.1 zu liefern. Basierend auf einem deutschen Änderungsvorschlag wurde der Anhang N überarbeitet, der sich als EN 13480-3:2002 / prA5:2007 in der europäischen Abstimmung befindet. In diesem Vorschlag wird die Zeugnisbelegung detailliert nach den Produktformen, z. B. Federn, Schweißzusätze, Bleche, Verbindungsmitteln und Kleinteilen, aufgeschlüsselt. Dabei wird die Einsatztemperatur, ähnlich wie in der VGB R 510 L, berücksichtigt. Im zweiten Teil der Tabelle (Konstruktion, Fertigung, Prüfung und Zertifizierung) wurden Referenzen auf den Anhang I (Fertigungsprüfungen von federnden Halterungen und 12 3R international (48) Heft 5/2009 der Zeitstandfestigkeit in ähnlicher Weise wie [Gl. 12.3.5-1]. ≤ 1,25 fcr mit: 0,75 i ≥ 1, sMT, sPT: zusätzliche Spannungen resultierend aus Eigengewicht, ständig wirkenden Belastungen und Belastungen durch behinderte Wärmedehnung Eine weitere Bedingung begrenzt die maximale Spannung im Anbauteil: Im Zeitstandbereich ist die Vergleichsspannung zu begrenzen auf kleiner oder gleich dem Mittelwert der Zeitstandfestigkeit: sNT** ≤ 1,25 fcr Je eine Bedingung für Rund- / Flachnocken begrenzt die resultierende Schubspannung im Anbauteil bzw. in der Schweißnaht: Für Rundnocken im Zeitstandbereich wird die resultierende Schubspannung begrenzt auf den Mittelwert der (Schub-) Zeitstandfestigkeit gem. der von-MisesHypothese: Vorschlag 2: Korrektur der „Schreibfehler“ Zum Teil sind in den Formeln des Kap. 11 etliche Schreibfehler - auch die DIN EN 13480-3 Berichtigung 2 beinhaltet noch einige Fehler. Als Beispiel sollen an dieser Stelle nur die Korrekturen von Gleichung [11.3.5-2] erwähnt werden. Für rechteckige Anbauteile im Zeitstandbereich wird die resultierende Schubspannung begrenzt auf den Mittelwert der (Schub-) Zeitstandfestigkeit gem. der vonMises-Hypothese: Vorschlag 3: Umsortierung des Abschnitts Abschnitt 12: Spannungsanalyse und Annahmekriterien (12.2.8 Stützzustände) Unter dem Aspekt der Benutzerfreundlichkeit und der einfacheren Anwendung soll der Abschnitt 11 umsortiert werden. Die Berechnungsmethoden für rohrförmige / rechteckige Anbauteile sollen in je einem eigenen Abschnitt zusammengefasst werden. Vorschlag 4: Feste Anbauteile im Zeitstandbereich In der aktuellen Version der Norm werden die berechneten Spannungen für das Grundrohr, das Anbauteil und die Schweißnaht gegen die Streckgrenze abgesichert. Für den Zeitstandbereich sollen entsprechende Spannungsbegrenzungen aufgenommen werden. Für das Grundrohr wird die zusätzliche Beziehung aufgenommen: Die folgende Gleichung begrenzt die Spannungen in der Rohrwand auf den Mittelwert Im Abschnitt 12.2.8 werden die Stützzustände bzw. die Randbedingungen für die Rohrleitungsberechnung definiert. Leider werden in der deutschen Übersetzung nicht die üblichen Begriffe verwendet. An zwei Beispielen soll hier exemplarisch gezeigt werden wie Leser, die sich hauptsächlich mit Rohrleitungsberechnungen beschäftigen, verwirrt werden können. In der aktuellen Ausgabe der Norm finden sich die Definitionen: „Typische Abstützungen sind: Halterungen: Abstützungen, die Kräften und Momenten in allen Richtungen standhalten, z. B. Verankerungen;“ Die Verwendung üblicher Begriffe erhöht die Lesbarkeit: „ Typische Rohrhalterungen sind: Festpunkte: Rohrhalterungen, die Kräfte und Momente in allen Richtungen aufnehmen“ Fachberichte Ein weiteres Beispiel für eine unglückliche Wortwahl: „Abstützungen mit variabler Stützkraft: Abstützungen, deren Fähigkeit zur Aufnahme von Kräften und Momenten in linearer Beziehung zu Federsteifigkeit und Verformung steht;“ Damit sind im Allgemeinen Federhänger bzw. Federstützen gemeint; Drehfedern kommen seltener zum Einsatz. Auch der Begriff „Verformung“ ist nicht besonders glücklich gewählt, ist aber die wörtliche Übersetzung des englischen Begriffs „deformation“. Eine bessere Formulierung ist: „Rohrhalterung mit variabler Kraft: Rohrhalterung, deren Fähigkeit zur Aufnahme von Kräften in linearer Beziehung von Federsteifigkeit und Verschiebung steht;“ Auch die weiteren Definitionen dieses Abschnitts werden sich in der nächsten Ausgabe der Norm geringfügig von der aktuellen Fassung unterscheiden. Literatur [1]Specification for Unfired fusion welded pressure vessels – PD 5500:2003 (Herausgeber: British Standards Institution BSI, 389 Chiswick High Road, London) [2]ASME Boiler and Pressure Vessel Code, Section III, Division 1, Subsection NB (Herausgeber: The American Society of Mechanical Engineers, New York – USA) [3]ASME B31.1-2007 – Power Piping, ASME Code for Pressure Piping (Herausgeber: The American Society of Mechanical Engineers, New York – USA) [4]CODETI Devision 1 Code de construction des Tuyauteries Industrielles (Herausgeber: SNCT (Société Nationale de Contrôle Technique) – Frankreich) [5]ASME Boiler & Pressure Vessel Code, Section III Division 1 - Subsection NF: Supports (Herausgeber: The American Society of Mechanical Engineers, New York – USA) [6]ANSI/AISC 360-05 - An American National Standard: Specification for Structural Steel Buildings (Herausgeber: American Institute of Steel Construction, INC. Chicago, Illinois – USA) (Design And Construction Rules For Mechanical Components Of PWR Nuclear Islands), (Herausgeber: AFCEN – Frankreich) [8]ASME Boiler & Pressure Vessel Code, Section III Division 1 Code Case N-392-3 / N-318-5 (Herausgeber: The American Society of Mechanical Engineers, New York – USA) Autoren: Dr.-Ing. Jochen Weber BHR Hochdruck-Rohrleitungsbau GmbH, Essen Tel. +49(0)201/3645486 E-Mail: [email protected] Dr.-Ing. Heinz-Wilhelm Lange LISEGA AG, Zeven Tel. +49(0)4281/713-276 E-Mail: [email protected] [7]Règles De Conception Et De Construction Des Matériels Mecaniques Des Îlots Nucléaires Rep 3R international (48) Heft 5/2009 13 Power für unsere Kunden Höchsten Drücken und Temperaturen bis 700 °C müssen die Hochdruck-Rohrleitungssysteme standhalten, die wir für Kraftwerke in aller Welt entwickeln, fertigen und montieren. Mit einer weiteren Rohrbiegemaschine – sie ist Europas leistungsfähigste induktive DA 850 Rohrbiegeanlage – hat der BHR die technologische Unabhängigkeit bei der Fertigung aller für die Wasser-Dampfkreisläufe in Kraftwerken notwendigen HD-Rohrbiegungen erreicht. Weiterer Schlüssel zur Erfüllung der steigenden Anforderungen ist der Einsatz von hoch entwickelten, effizienten Schweißtechniken wie z.B. UP-Engspalt- und Stutzenschweißung in der Vorfertigung, WIG-Orbital-Engspaltschweißung in der Montage oder Band-Innenplattierung bei Rohrleitungen für die Hauptkühlmittelleitung von Kernreaktoren. Hier verfügt das Unternehmen über hoch spezialisiertes Know-how. www.bhr.bilfinger.de BHR Hochdruck-Rohrleitungsbau GmbH Hauptverwaltung Wolbeckstraße 25 · 45329 Essen Tel.: 0201 3645-0 · Fax: -111 [email protected]