Bochum, den 07.07.16 Hochschule Bochum (Dez. 3 KIT) Fa-Wi
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Bochum, den 07.07.16 Hochschule Bochum (Dez. 3 KIT) Fa-Wi
Jan Römer • In der Uhlenflucht 21 • 44795 Bochum Jan Römer • In der Uhlenflucht 21 • 44795 Bochum Bochum, den 07.07.16 Hochschule Bochum (Dez. 3 KIT) Fa-Wi-S-Facharbeiten-Wettbewerb Lennershofstraße 140 44801 Bochum Wettbewerb Fa-Wi-S-Facharbeiten Sehr geehrte Damen und Herren, im März dieses Jahres habe ich an der Matthias-Claudius-Gesamtschule in Bochum eine Facharbeit im Unterrichtsfach Sozialwissenschaften mit dem Titel „Die Integration von Flüchtlingen am Beispiel der Stadt Bochum“ geschrieben. Mein Tutor Herr Hofmann hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich meine Facharbeit bei Ihnen einreichen kann, um am Wettbewerb teilzunehmen. Die Facharbeit wurde mit der Note Eins-Minus (13 Punkte) bewertet. In meiner Facharbeit habe ich zuerst allgemeine Informationen zum Thema Flüchtlinge zusammengefasst und anschließend das deutsche Asylverfahren skizziert. Im Folgenden habe ich mich mit dem Integrationskonzept der Stadt Bochum aus dem Jahr 2013 auseinandergesetzt und Anspruch und Wirklichkeit im Jahr 2016 bewertet. Weiterhin beschreibe ich die Arbeit der Kommunalen Integrationszentren und die ehrenamtlich Arbeit der Bochumer Bürgerinnen und Bürger. In meinem Fazit bewerte ich abschließend wie gut die Integration von Flüchtlingen in Bochum bisher funktioniert hat. Die aktuelle Flüchtlingssituation ist eine enorme Herausforderung für Europa. Mir war es wichtig in meiner Facharbeit zu analysieren, wie die Stadt Bochum diese Herausforderung meistert und wie die Pläne für die Zukunft aussehen. Um dieses Thema möglichst umfassend zu analysieren habe ich neben der Literaturrecherche auch Interviews mit einem Flüchtling, einem ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer sowie einem Lehrer, der Flüchtlinge betreut, geführt, um so einen hohen Praxisbezug zu erreichen. Mit freundlichen Grüßen Die Integration von Flüchtlingen am Beispiel der Stadt Bochum © 2016 Simmern/Hunsrueck Verfasser : Jan Römer Tutor : Herr Hofmann Unterrichtsfach : Sozialwissenschaften Schuljahr : 2015/16 Datum : 16.03.2016 Inhaltsverzeichnis 0 Einleitung 1 1 Allgemeine Informationen zum Thema Flüchtlinge 1 1.1 Wer ist eigentlich ein Flüchtling? 1 1.2 Woher kommen die Flüchtlinge? 2 2 Asylverfahren in der Bundesrepublik Deutschland 2 2.1 Verteilung der Asylbewerber am Beispiel der Stadt Bochum 3 3 Was ist Integration? 5 3.1 Das Integrationskonzept der Stadt Bochum aus dem Jahr 2013 5 3.2 3.2.1 Status des Integrationskonzepts der Stadt Bochum 2016 Die Arbeit der kommunalen Integrationszentren 7 7 3.3 3.3.1 Integration und ehrenamtliche Arbeit der Bürger1 Ehrenamtliche Angebote für Flüchtlinge in Bochum 8 9 4 Fazit 10 5 5.1 Anhang Interview mit Bernd Vössing, Mitinitiator des Flüchtlingsnetzwerks Wohlfahrtsstraße 14 5.2 14 Interview mit Herrn Osthoff, dem didaktischen Leiter der Matthias-Claudius-Gesamtschule Bochum (MCS), zur Aufnahme von Flüchtlingskindern an der MCS 17 Interview mit dem aus Syrien stammenden Herrn Osama Almasalmeh 19 5.4 Endnoten 23 5.5 Literaturverzeichnis und Übersicht Anhang 26 5.6 Eidesstattliche Erklärung 33 5.3 0 Einleitung Eines der momentan politisch und gesellschaftlich bedeutsamsten Themen in Deutschland ist das Thema „Flüchtlinge“. Mich bewegt dieses Thema seit längerer Zeit. Einen ersten Kontakt zu Flüchtlingen hatte ich im Sommer 2015, als ich durch Einträge auf Twitter und Facebook auf das damalige Protestcamp asylsuchender Syrer am Dortmunder Hauptbahnhof aufmerksam wurde. Ich besuchte die Bewohner dieses Camps regelmäßig, darüber hinaus sprachen und sprechen wir auch in der Familie viel über dieses Thema und engagieren uns, wodurch wir auch einige Kontakte zu in Bochum lebenden Flüchtlingen haben. Als es um die Auswahl eines Themas für meine Facharbeit ging, hat für mich relativ schnell festgestanden, dass ich mich gerne mit dem Thema Flüchtlinge auseinandersetzen möchte und zwar mit der Situation der Flüchtlinge in der Stadt in der ich lebe, also in Bochum. Mich interessiert, ob und wie die Bochumer und die zu uns kommenden Menschen die große Aufgabe „Integration“ bewältigen können. Einleitend erläutere ich den Begriff „Flüchtling“ und gehe kurz darauf ein, woher die zu uns kommenden Menschen stammen. Um nachvollziehen zu können, warum wie viele Asylbewerber nach Bochum kommen ist es zunächst wichtig, das deutsche Asylverfahren zu skizzieren. Im Folgenden wird es dann um die Integration der Flüchtlinge gehen. Hierzu erkläre ich zunächst den Begriff Integration aus soziologischer Sicht und stelle anschließend das Integrationskonzept der Stadt Bochum aus dem Jahr 2013 dar. Welche Maßnahmen zur Integration die Stadt Bochum zur Bewältigung der aktuellen Situation ergreift und welche konkreten Angebote es gibt, wird im weiteren Verlauf der Arbeit exemplarisch dargestellt. Danach gehe ich noch auf das ehrenamtliche Engagement der Bochumer Bürger ein, bevor ich in meinem Fazit abschließend die Gesamtsituation in Bochum bewerten werde.2 Im Anhang der Arbeit befinden sich Interviews mit einem ehrenamtlichen Helfer, mit Herrn Osthoff von der MCS sowie mit einem syrischen Flüchtling. 1 Allgemeine Informationen zum Thema Flüchtlinge 1.1 Wer ist eigentlich ein Flüchtling? Laut Duden ist ein Flüchtling eine „[…]Person, die aus politischen, religiösen, wirtschaftlichen oder ethnischen Gründen ihre Heimat eilig verlassen hat oder verlassen musste und dabei ihren Besitz zurückgelassen hat.“3 Synonym dazu werden auch häufig Begriffe wie Asylsuchende oder Asylbewerber verwendet. 1 Die Menschen fliehen vor Krieg, Terror, Unterdrückung und Zerstörung, aber auch aus wirtschaftlicher Not und hoffen, hier in Deutschland ein besseres Leben zu finden. Es ist davon auszugehen, dass auch in Zukunft asylsuchende Menschen nach Deutschland kommen werden, da die Fluchtursachen weiterhin bestehen. Nach Artikel 16a des Grundgesetzes wird in Deutschland basierend auf europäischem Recht sowie der Genfer Flüchtlingskonvention als Asylberechtigter anerkannt, wer in seinem Herkunftsland z.B. wegen seiner politischen Ansichten, seiner Rasse oder Religion verfolgt wird.4 Wem in seinem Herkunftsland „ernsthafter Schaden“ droht, zum Beispiel durch Folter oder die Todesstrafe, dem kann sogenannter „subsidiärer Schutz"5 gewährt werden. Weltweit waren im Jahr 2015 20,2 Mio. Menschen auf der Flucht.6 1.2 Woher kommen die Flüchtlinge? Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat in seiner Januar Ausgabe 2016 die „Aktuellen Zahlen zu Asyl“ veröffentlicht.7 Demnach wurden 2015 441.899 Erstanträge entgegengenommen, dies ist im Vergleich zum Jahr 2014 ein Anstieg um 255,3 %. Auf die Gesamtzahl der 2015 gestellten Erstanträge bezogen kamen mehr als die Hälfte aller Antragteller aus den drei Ländern Syrien (158.657), Albanien (53.805) und dem Kosovo (33.427). Aus Afghanistan kamen 31.382 Antragsteller, aus dem Irak 29.784, aus Serbien 16.700, aus Eritrea 10.876, aus Mazedonien 9.083 und aus Pakistan 8.199, in 11.721 Fällen war die Herkunft ungeklärt.8 Im Januar 2016 wurden insgesamt 50.532 Erstanträge gestellt, davon 27.146 von Syrern, 6.567 von Irakern und 4.917 von Afghanen.9 71,6 Prozent der Antragsteller waren in diesem Zeitraum jünger als 30 Jahre, zwei Drittel waren männlich.10 2 Asylverfahren in der Bundesrepublik Deutschland Wenn ein Asylsuchender direkt bei seiner Einreise an der deutschen Grenze einen Asylantrag stellt, entscheidet die Bundespolizei, ob er an eine Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) weitergeleitet, oder die Einreise verweigert wird, weil die Person z.B. aus einem sicheren Drittstatt einreist. Wenn sich der Asylsuchende erst in Deutschland asylsuchend meldet, wird er der räumlich nächsten EAE zugeteilt. Asylbewerber, die einen Asylantrag stellen, werden mit Hilfe des EASYSystems11 nach dem „Königsteiner Schlüssel“12 auf die einzelnen Bundesländer verteilt. Dadurch soll eine gerechte und gleichmäßige Verteilung der entstehen2 den Aufgaben gewährleistet werden. Der Asylbewerber muss sich dann zu der EAE begeben, der er zugeteilt wurde. Hierfür erhält er in der Regel eine entsprechende Fahrkarte. In der EAE erhält der Asylbewerber Sachleistungen wie Kleidung und Essen sowie für persönliche, alltägliche Bedürfnisse ein monatliches Taschengeld von 130 Euro.13 Den Asylantrag stellt er dann bei der für diese Einrichtung zuständigen Außenstelle des BAMF. Das BAMF führt das Asylverfahren durch. Asylantragstellung und persönliche Anhörung erfolgen bei über 16jährigen Antragstellern bei der jeweiligen Außenstelle des BAMF, die überprüft, ob dem Asylbewerber Asyl, Flüchtlingsschutz oder subsidiärer Schutz zu gewähren, oder der Asylantrag abzulehnen ist. Um die Bearbeitung der Asylanträge zu beschleunigen, sollen Anträge aus sogenannten „sicheren Herkunftsländern" zukünftig schneller bearbeitet werden.14 Während das Asylverfahren läuft, erhält der Asylsuchende eine Aufenthaltsgestattung, die zugleich auch sein Ausweis ist und die es ihm erlaubt, sich in Deutschland aufzuhalten. Die Verantwortung für den Flüchtling geht dabei von den Bundesländern auf die Kommunen über, die ab diesem Zeitpunkt für deren Unterbringung verantwortlich sind. Der Asylbewerber bekommt dann in der Regel nur noch Geldleistungen, dies sind seit März 2015 pro erwachsener Person 352 €.15 Außerdem erhalten sie zweckgebundene Leistungen für Wohnung, Heizung, Arztbesuche, etc., die mit den 352 € verrechnet werden, wenn beispielsweise die Unterkunft gestellt wird. Wer als Asylbewerber anerkannt ist, darf sich für drei Jahre in Deutschland aufhalten. Wenn sich die Situation für ihn in seinem Heimatland nicht verbessert hat, kann der Asylbewerber danach einen unbefristeten Aufenthaltstitel bekommen. Da Armut und wirtschaftliche Not keinen Asylgrund darstellen, werden von den nach Deutschland kommenden Flüchtlingen nicht alle als Asylbewerber anerkannt. 2015 hat das BAMF jedem zweiten Asylantrag zugestimmt.16 2.1 Verteilung der Asylbewerber am Beispiel der Stadt Bochum Der nordrheinwestfälische Verteilungsschlüssel regelt, wie viele Flüchtlinge den fünf Bezirksregierungen in NRW zugewiesen werden. Diese wiederum weisen dann den einzelnen Kommunen anteilig die entsprechenden Flüchtlinge zu. Der Stadt Bochum werden durch dieses Verteilungsverfahren 1,9 % von den der Bezirksregierung Arnsberg zugewiesenen Asylsuchenden zugeteilt.17 Ursprünglich gab es in NRW ein fest geregeltes Aufnahmeverfahren für Flüchtlinge. Flüchtlinge wurden zuerst in drei EAE (Dortmund, Bielefeld und Bergisch-Gladbach) auf3 genommen.18 Durch die hohe Anzahl an Flüchtlingen kam es 2015 zu teilweise chaotischen Zuständen durch Überbelegungen in den EAE. Mitunter mussten Flüchtlinge sogar in den EAE abgewiesen werden.19 Das Land NRW hat darauf reagiert und die Anzahl auf mittlerweile sieben EAE und Not-EAE erhöht.20 Auch die Stadt Bochum betreibt eine EAE mit 504 Plätzen an der Lewacker Straße. „Die Aufgaben einer EAE erstrecken sich unter anderem von der Registrierung von Flüchtlingen über die ärztliche Untersuchung von Flüchtlingen (z.B. Impfungen) bis hin zur Vorstellung der Flüchtlinge beim BAMF zwecks Einleitung des Asylverfahrens.“21 Die Kommune ist verantwortlich für die Versorgung und den Lebensunterhalt der Flüchtlinge.22 In der EAE verbleiben sie derzeit bis zu drei Monate, bevor sie an die Kommunen zur weiteren Unterbringung verteilt werden.23 In der zugewiesenen EAE haben die Flüchtlinge eine sogenannte „Wohnverpflichtung“. Nach Verlassen der EAE werden Asylbewerber innerhalb des jeweiligen Bundeslandes weiterverteilt, die zuständigen Landesbehörden entscheiden darüber, ob die weitere Unterbringung in einer Gemeinschaftsunterkunft sein wird oder ob der Asylsuchende eine eigene Wohnung beziehen kann. Die Schulpflicht für Flüchtlingskinder beginnt erst mit Verlassen der EAE.24 Weil es in den letzten Monaten so viele zu bearbeitende Anträge gab, leben die meisten Asylbewerber wesentlich länger in den EAE als eigentlich vorgesehen. Eine Ausnahme von der Wohnverpflichtung stellt die Familienzusammenführung dar, wenn die Asylsuchenden diese beantragen, können sie auch einer anderen Aufnahmeeinrichtung zugewiesen werden. Derzeit leben in Bochum 5.064 Flüchtlinge.25 Sie kommen aus 48 Ländern, den größten prozentualen Anteil Teil haben syrische Flüchtlinge. Die Stadt unterhält 261 Unterbringungsmöglichkeiten im gesamten Stadtgebiet. Hierbei hat der Bezirk-Ost (1:48) den höchsten, und der Bezirk Südwest (1:137) den geringsten Anteil im Vergleich zur Gesamtbevölkerung.26 Bochum hat, wie viele andere NRW Großstädte auch, bisher weniger Flüchtlinge aufgenommen als es gesetzlich unterbringen müsste. Der Anteil liegt nur bei 80,2 Prozent.27 Im letzten Jahr hat Bochum knapp 23,8 Mio. Euro für Flüchtlinge erhalten.28 Da diese Gelder bisher unabhängig von der tatsächlichen Anzahl der Flüchtlinge ausgezahlt werden, hat Bochum durch die bisherige Verrechnungsgrundlage (90 Prozent Einwohner und 10 Prozent Flächenschlüssel) finanziell profitiert. Erst ab 2017 werden die Mittel „personen- und monatsscharf“ ab Zuweisung der Flüchtlinge in die Kommunen erfolgen.29 4 3 Was ist Integration? Für das Thema Integration von Flüchtlingen ist das soziologische Verständnis von Integration, genauer von sozialer Integration, relevant. Sozialintegration meint den Einbezug von Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen bisher nicht zu einer bestimmten Gruppe, in diesem Fall zur Aufnahmegesellschaft, gehört haben. Dies bedeutet, dass die Menschen mit Zuwanderungsgeschichte „[…] in das gesellschaftliche Geschehen, etwa in Form der Gewährung von Rechten, des Erwerbs von Sprachkenntnissen, der Beteiligung am Bildungssystem und am Arbeitsmarkt, der Entstehung sozialer Akzeptanz, der Aufnahme interethnischer Freundschaften, der Beteiligung am öffentlichen und politischen Leben und auch der emotionalen Identifikation mit dem Aufnahmeland […]“ einbezogen werden sollen.30 Vier Arten von Sozialintegration werden unterschieden: 1. Unter Platzierung werden die Übernahme einer gesellschaftlichen (beruflichen) Position sowie die Verleihung von Rechten verstanden. 2. Unter Interaktion wird die Aufnahme, bzw. der Aufbau interethnischer Beziehungen verstanden, z.B. in der Nachbarschaft, im Sportverein, am Arbeitsplatz, in Freundschaften. 3. Unter Identifikation wird die Zuwendung zum sozialen System der Aufnahmegesellschaft verstanden, man fühlt sich als Teil dieser Gesellschaft. 4. Unter Kulturation werden schließlich die Aneignung und der Erwerb von Wissen, Fertigkeiten, Kompetenzen, Sprache, Regeln, Werten, Normen usw. verstanden, der den Migranten eine kulturelle, strukturelle und soziale Assimilation ermöglichen soll.31 3.1 Das Integrationskonzept der Stadt Bochum aus dem Jahr 2013 Das aus dem Jahr 2009 stammende Integrationskonzept der Stadt Bochum, in der überarbeiteten Fassung von 2013 ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von „[…] Politik, Verwaltung, Freien Trägern und Migrantenselbstorganisationen.“32 Im Jahr 2006 wurden in Bochum die „Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien“ (RAA) sowie die Geschäftsstelle AMI (Ausschuss für Migration und Integration) durch die Einrichtung des „Integrationsbüros“ organisatorisch zusammengeführt. Das Integrationsbüro wurde damit beauftragt, ein Integrationskonzept zu erstellen. Zielvorgabe war, „[…] dass für alle Beteiligten (Verwaltung, freie Akteure, betroffene Zuwanderer) Transparenz über die vorhandenen Angebote und die damit verbundenen Kapazitäten hergestellt wird, […] sowie Instrumente zur strategischen 5 Steuerung der Integrationsarbeit in Bochum entwickelt und umgesetzt werden.“33 In fünf Fachforen (Bildung, Sprachförderung, Beschäftigung, Wohnen, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen) erfolgte jeweils eine Bestandsaufnahme vorhandener Integrationsprojekte, -angebote und -maßnahmen, die seit 2007 in einer Datenbank Interessierten im Integrationsportal zur Verfügung stehen.34 Darüber hinaus wurden weitere Maßnahmen und Eckpunkte35 festgelegt. Die Arbeitsergebnisse aller Beteiligten wurden auf der zweiten Integrationskonferenz 2007 präsentiert, sie bilden die Basis für das Integrationskonzept der Stadt Bochum sowie für kontinuierliche Integrationspolitik. Für insgesamt zehn Handlungsfelder36, z.B. Sprache, Arbeit, Zusammenleben, Gesundheit, Sport, wurden (Leit-)Ziele37 formuliert, die die Grundlage für zukünftiges Handeln bilden und die alle den Aspekt des Gender Mainstreaming beachten sollen. So wurden z.B. für das Leitziel „Integration und Beschäftigung“ Ziele formuliert, wie die Ausbildungsquote junger Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu steigern oder die Beschäftigung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu verbessern. Das Konzept beruht auf neun Grundsätzen.38 Diese sind nicht nur dem Grundgesetz verpflichtet, sondern betonen den Prozesscharakter, den respektvollen gleichberechtigten Umgang sowie den dialogischen Austausch aller Bürger, die Förderung von Vielfalt und interkultureller Öffnung. Das Konzept ist also das Ergebnis eines offenen, andauernden Prozesses, der Einheimische und Zugewanderte gleichermaßen einbezieht, damit aktiv die Entwicklung Bochums und des Gemeinwesens fördert und somit also die Grundlage für weitere Anstrengungen ist. Im Konzept wird auf die lange Zuwanderungsgeschichte der Stadt sowie des Ruhrgebietes insgesamt seit der Industrialisierung verwiesen.39 Diese führte zu „gelassener Toleranz“, der Basis für eine gelingende Integration. Eine zentrale Bedeutung kommt im Integrationskonzept der Sprache zu, denn laut diesem ermögliche die Beherrschung von Schrift- und gesprochener Sprache den Zugewanderten den Zugang zu Bildung und erhöhe ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Sie sei aber auch der Grundstein für die aktive Teilhabe am (interkulturellen) gesellschaftlichen Leben. Sprachkompetenz sei somit einerseits die Bedingung für Integrationsprozesse, sie sei aber andererseits auch ein Messinstrument für die soziale Integrationswilligkeit und die bereits erfolgte kulturelle Integration. So macht z.B. das Zuwanderungsgesetz „[…] für Erwachsene die Prüfung auf ausreichende deutsche Sprachkenntnisse zu einer der Voraussetzungen für die Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft.“40 Im Rahmen des Integrationskonzeptes wurden mit Blick auf die Sprachförderung spezifische Ziele formuliert.41 6 3.2 Status Integrationskonzept der Stadt Bochum 2016 Der Zustrom an Flüchtlingen wird voraussichtlich auch in diesem Jahr nicht geringer werden. Nahezu wöchentlich richtet die Stadtverwaltung weitere Plätze für Flüchtlinge ein.42 Der Stadtrat, der die Gelder für die Unterkünfte freigeben muss, wurde bisher nur mit wenig Vorlauf über die jeweiligen Vorhaben unterrichtet, demnach gibt es keine langfristige Planung. Inzwischen wurde eine neue Stabsstelle für die Flüchtlingsarbeit eingerichtet, um die organisatorischen Abläufe zu verbessern.43 Den Anspruch nach Unterkünften, in denen die Privatsphäre der Flüchtlinge stärker berücksichtigt wird, kann die Stadt noch immer nicht erfüllen. „Im Moment geht es nur darum, Obdachlosigkeit zu vermeiden.“44 Derzeit leben noch über 1.100 Flüchtlinge in 18 Turnhallen im Stadtgebiet.45 Auch die Integration der Kinder und Jugendlichen an den Schulen verläuft nicht zufriedenstellend. Über 1.000 z.T. traumatisierte Kinder mit Fluchterfahrung sind zurzeit in Bochum schulpflichtig.46 Viele Schulleiter melden, dass die Schulen mit den Aufgaben derzeit überfordert sind.47 Die Schulentwicklungspläne sind längst überholt.48 Das Erlernen der deutschen Sprache ist aber besonders wichtig, wenn Integration gelingen soll. Dafür fehlen aber in Bochum und in ganz NRW schlichtweg die Lehrkräfte.49 Die Bildungsgewerkschaft GEW hat errechnet, dass 4.000 zusätzliche Lehrerstellen für die Beschulung der Flüchtlingskinder in NRW geschaffen werden müssten.50 280.000 € standen der Arbeitsagentur in Bochum im letzten Jahr zur Verfügung, um die Flüchtlinge auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten.51 Programme und Maßnahmen müssen aber auch in diesem Bereich noch entwickelt werden, die Agentur betritt hier „Neuland“. Eingerichtet wurde beim Jobcenter in Bochum bisher beispielsweise ein Integration Point.52 Auch Konzerne in NRW engagieren sich und bieten Praktika oder Sprachförderung an. Das Bochumer Immobilienunternehmen Vonovia will beispielsweise Asylsuchende in Zusammenarbeit mit den Jobcentern bei der konzerneigenen Handwerker-Organisation TGS einstellen.53 3.2.1 Die Arbeit der kommunalen Integrationszentren „Mit dem Teilhabe- und Integrationsgesetz aus dem Jahr 2012 hat sich die nordrhein-westfälische Landesregierung verpflichtet, die Integration in den Kommunen des Landes voranzutreiben.“54 Die kommunalen Integrationszentren (KI) stehen dabei im Mittelpunkt für die Umsetzung der Aufgaben vor Ort, damit die Integration gelingen kann. „Die Handlungsfelder der KI in NRW orientieren sich 7 entlang der biografiebegleitenden Bildungskette und verstehen dabei Integration als Querschnittsaufgabe.“55 Hauptaufgaben dabei sind z.B. frühe Bildung, Schule und der Übergang von Schule zu Beruf. Alle Handlungsfelder der kommunalen Arbeit, wie beispielsweise Sport, Kultur und Gesundheit bieten sich hierfür an. „Frühe Bildung“ soll erreichen, dass Flüchtlingskinder bereits in Kindertagesstätten erfolgreich integriert werden, um so wichtige Weichen für die Entwicklung zu stellen. In den Schulen hängt der Bildungserfolg von vielen Faktoren ab. Ziel muss es sein, jedem Kind optimale Lernbedingungen zu ermöglichen. Dies beginnt bei der Beratung der Schulform und reicht bis zur Bereitstellung von Lernmaterial. Junge Menschen mit Migrationshintergrund haben noch immer größere Probleme beim Übergang von der Schule in das Berufsleben. Der Bildungsgang „Internationale Förderklassen am Berufskolleg“ soll beispielsweise helfen, Jugendliche über 16 Jahre, die bisher keine deutsche Schule besucht haben und die nicht über die erforderlichen Sprachkenntnisse verfügen, um eine Regelklasse zu besuchen, „[…] in ihrer Sprachkompetenz in Deutsch als Fremdsprache und im Übergang in den Beruf […]“56 zu fördern und damit zu integrieren. In Bochum wurde mit Beschlussfassung des Rates der Stadt Bochum im Dezember 2012 beschlossen ein KI zu errichten.57 Als Hauptaufgaben wurden insbesondere die Punkte „Bildung“ und „Interkulturelle Öffnung“ definiert.58 Um die Orientierung in der Stadt zu vereinfachen, hat das Integrationsbüro der Stadt Bochum einen „IntegrationsScout“ entwickelt. „Dabei handelt es sich um eine Broschüre, die einen Überblick über die Vielfalt der Beratungsstellen, Hilfsorganisationen und Serviceeinrichtungen eines Stadtbezirks von Bochum bietet.“59 Diesen Wegweiser gibt es bisher nur auf Deutsch für fünf Stadtteile, er soll aber in mehrere Sprachen übersetzt erscheinen. 3.3 Integration und ehrenamtliche Arbeit der Bürger „Wer sich ehrenamtlich engagiert, zeigt, dass er sich für die Gemeinschaft, in der er lebt, interessiert und sich um sie kümmern möchte. Außerdem bringt das Engagement Zugewanderte und Einheimische näher zusammen.“60 Über 22 Millionen Menschen in Deutschland sind in ihrer Freizeit ehrenamtlich engagiert.61 Berufstätige engagieren sich stärker als Arbeitslose,62 bei der Arbeit mit Flüchtlingen sind es vorwiegend weibliche, gut gebildete und wirtschaftlich in einer relativ sicheren Position befindliche Personen.63 Ankommende Flüchtlinge treffen zumeist auf überlastete Behörden und oftmals auf mangelhafte Strukturen. Es fehlt an Orientierung und sprachlichen Hilfen bei 8 behördlichen Angelegenheiten. In dieses Vakuum springen die ehrenamtlich engagierten Helfer ein. Der größte Teil der ehrenamtlichen Arbeit findet daher an Stellen statt, wo Behörden zum Teil „versagen“. 3.3.1 Ehrenamtliche Angebote für Flüchtlinge in Bochum „In Bochum engagieren sich über 50 Organisationen, Vereine oder Netzwerke in der Flüchtlingsarbeit […].“64 Das sind z.B. neben den ca. zehn Flüchtlingsnetzwerken die Angebote in kirchlicher Trägerschaft, von Wohlfahrtsverbänden, Sportvereinen, diversen Organisationen, privaten Initiativen und islamischen Gemeinden. Eine Übersicht über diese Arbeit findet man auf der Internetseite der Stadt Bochum zur Flüchtlingshilfe.65 Sie ist so aufgebaut, dass zum einen ehrenamtliche Helfer sofort erkennen können, wo es aktuellen Hilfebedarf gibt, in welchen Arbeitsbereichen und Stadtteilen sowie bei welchen Organisationen sie sich engagieren und einbringen können. Zum anderen gibt es einen Kalender, in dem die Flüchtlinge selber nachlesen können, was an welchem Tag stattfindet:66 Z.B. gemeinsames Vorlesen in der Stadtbücherei, Trommeln, Sprach- und Begegnungscafés, diverse sportliche Aktivitäten, gemeinsames Singen, Hausaufgabenund Nachhilfeangebote für Schüler. All diese Angebote sind in der Regel von Montag bis Freitag kostenlos für die Flüchtlinge nutzbar. Es existieren aber auch Angebote, die nicht auf der Internetseite der Stadt Bochum stehen und die sich durch das ehrenamtliche Engagement von Bürgern in den Netzwerken oder Kirchengemeinden ergeben. So haben Bochumer beispielsweise Patenschaften übernommen und betreuen einzelne Flüchtlinge oder Flüchtlingsfamilien. Andere haben sogar Vormundschaften für minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge übernommen. Darüber hinaus gibt es auf der Seite des kommunalen Integrationszentrums Projekte, Angebote und Maßnahmen für die Integration der Flüchtlinge, diese lassen sich in verschiedene Gruppen einteilen: 17 Angebote zur Sprachförderung, 22 Angebote zur Bildung und Ausbildung, elf Angebote zur Beschäftigung (Arbeit), 45 Angebote für Familie und Soziales, 18 Angebote für Wohnen und Freizeit und 25 Angebote für Kultur und Religion.67 Das Prinz Regent Theater hat z.B. ein Theaterstück inszeniert, in dem Flüchtlinge mitspielen und ihre Geschichte erzählen.68 In den Flüchtlingsnetzwerken in Bochum findet ein Austausch über die diversen Aktivitäten einzelner Organisationen und Personen statt, viele dieser Netzwerke sind im Umfeld großer Sammelunterkünfte entstanden. Innerhalb der Netzwerke übernehmen die Helfer verschiedene Aufgaben, wie Übersetzungsarbeiten, Deutschhilfe/-kurse, Sortierung und Ausgabe der Kleiderspenden, sie helfen aber 9 auch Einzelpersonen oder Familien bei Behördengängen, der Wohnungssuche und -einrichtung usw.. Die Möglichkeit, einfach einander kennenzulernen gibt es beispielsweise in den Sprach- und Begegnungscafés, beim Speed-Talking69 oder bei gemeinsamen sportlichen Aktivitäten.70 In den Netzwerken sind aber nicht nur Bochumer Bürger aktiv, sondern auch die Flüchtlinge selber, die einander helfen, vor allem, wenn sie die deutsche Sprache schon recht gut beherrschen und ihre Hilfe z.B. als Dolmetscher anbieten können. Außerdem sind die syrischen Flüchtlinge über Facebook sehr gut miteinander vernetzt und geben sich auf diese Weise gegenseitig viele sehr wichtige Tipps und Hinweise. 4 Fazit In Kapitel 3 habe ich erläutert, dass Sozialintegration bedeutet, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in das gesellschaftliche Geschehen der Aufnahmegesellschaft zu integrieren. Betrachtet man die vier Arten von Sozialintegration, kann positiv festgestellt werden, dass vor allem durch das vielfältige Engagement der ehrenamtlich tätigen Bürger und dem daraus resultierenden breitgefächerten Angebot der Aspekt der Interaktion durch den Aufbau vielfältiger interethnischer Beziehungen gelungen ist und daraus auch Freundschaften entstanden sind. Im Hinblick auf die Platzierung entsteht für die Flüchtlinge eine Perspektive, wenn sie anerkannte Asylbewerber sind, denn dann erhalten sie ein dreijähriges Aufenthaltsrecht durch die Aufenthaltsgenehmigung, wodurch ihnen vom Staat die im Grundgesetz festgeschriebenen Rechte verliehen, und Leistungen gewährt werden. Außerdem haben Asylbewerber durch die Einführung der Gesundheitskarte nun einen einfachen Zugang zu medizinischen Leistungen.71 Jedoch muss negativ bewertet werden, dass das Verfahren der Aufenthaltsgenehmigung wegen der hohen Flüchtlingszahlen momentan noch ziemlich lange dauert. Das BAMF kann die Flut an Anträgen kaum bewerkstelligen, bis Ende Januar hat das Amt über mehr als 370.000 Anträge noch nicht entschieden. Hinzu kommen 300 bis 400 Tausend Menschen, die eingereist sind, aber noch keinen Antrag gestellt haben.72 Beschleunigte Asylverfahren würden sich auch positiv auf die Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche der Asylbewerber auswirken, denn es gibt Betriebe, die Asylbewerber einstellen wollen, allerdings möchten sie Gewissheit darüber haben, ob der Asylbewerber überhaupt in Deutschland bleiben darf. Bei der Kulturation lassen sich schon kleine Erfolge feststellen. Durch die vielseitigen Möglichkeiten, die für den Erwerb der Sprache sowie von Werten und Normen angeboten werden, kann man schon jetzt eine kulturelle Assimilation feststellen. Die Vermittlung von Normen beginnt bei ganz einfachen Dingen, wie z.B. 10 der von Herrn Osthoff im Interview angesprochenen Notwendigkeit, pünktlich zum Unterricht zu erscheinen,73 oder auf einer ganz anderen Ebene, wie bei der in mehreren Sprachen erschienen Broschüre des USB, in der den Asylbewerbern das Bochumer System der Mülltrennung erläutert wird.74 Darüber hinaus ist für die kulturelle Assimilation mit Sicherheit auch die Übersicht über die Angebote für Flüchtlinge auf der Internetseite der Stadt hilfreich oder die momentan in Anlehnung an die „Ankommen-App“75 der Bundesregierung von ehrenamtlichen Helfern angedachte „Bochum-App“. Der Erwerb der deutschen Sprache ist ein wichtiger Aspekt für die kulturelle, strukturelle sowie soziale Assimilation. Das Bemühen, allen Flüchtlingen zumindest Basiskompetenzen, und den anerkannten Flüchtlingen Qualifikationen auf A1 Niveau76 zu vermitteln, ist vorhanden, auch wenn dies aufgrund des bestehenden Mangels an qualifizierten Lehrkräften noch verbessert werden muss. Betrachtet man jedoch die weiteren Inhalte der Kulturation, muss festgestellt werden, dass es für die Flüchtlinge noch sehr schwer ist, sich strukturell und sozial zu assimilieren. Derzeit ist es für sie fast gar nicht möglich, einen Arbeitsplatz zu finden, wie ich von Herrn Almasalmeh und anderen Flüchtlingen erfahren habe.77 Der Wunsch, nicht mehr abhängig zu sein, sein eigenes Geld zu verdienen und eine sinnvolle (Tages-) Beschäftigung zu haben, sich eine eigene Wohnung leisten zu können, ist sehr groß, denn wer einer Erwerbsarbeit nachgehen, und für seinen eigenen Lebensunterhalt sorgen kann, genießt soziale Akzeptanz. Insgesamt muss in diesem Bereich noch durch Angebote nachgebessert werden. Flüchtlinge, die bereits über eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein abgeschlossenes Studium verfügen, müssen die Möglichkeit erhalten, sich durch Praktika und (Nach-)Qualifizierungsmaßnahmen für unseren Arbeitsmarkt fit zu machen. Je besser Menschen qualifiziert sind, desto größer sind ihre Erfolgsaussichten auf Erwerbstätigkeit, die wiederum die Voraussetzung für gesellschaftliche Integration und ein selbstbestimmtes, würdiges Leben darstellt. Solange dies nicht gelingt, wird der Punkt der Identifikation für die Mehrzahl der Flüchtlinge sehr schwierig sein. Aus Gesprächen mit Flüchtlingen weiß ich, dass sie sich zurzeit noch nicht als Teil der deutschen Gesellschaft fühlen, da sie weiterhin Schwierigkeiten bei der Suche nach einen Arbeitsplatz oder geeignetem Wohnraum haben und sie dadurch kaum Kontakte zu Deutschen aufbauen können. Im Hinblick auf den Aspekt Identifikation möchte ich unbedingt noch das Engagement der sich ehrenamtlich betätigenden Flüchtlinge hervorheben, denn ein wichtiger Punkt bei der Integration in eine Gesellschaft ist, dass ein Austausch stattfindet. Durch ihr eigenes ehrenamtliches Engagement haben die Flüchtlinge die Möglichkeit, etwas zurückzugeben, sich nützlich zu 11 machen und nicht bloß Empfänger von Hilfen zu sein. Es wäre wünschenswert, wenn Flüchtlinge sich auch auf anderen Eben stärker in das öffentliche Leben einbinden könnten, bzw. eingebunden würden. Die Stadt Bochum wird den selbst gestellten Ansprüchen aus dem Integrationskonzept insgesamt bisher noch nicht gerecht.78 Wie viele andere Städte und Gemeinden reagiert Bochum derzeit nur auf die Situation. Laut Herrn Vössing betreibt die Stadt eine „hausgemachte Notstandsversorgung“, seiner Meinung nach wird nicht vorausschauend gehandelt.79 Die Stadt versucht jedoch zunehmend, dem selbst gestellten Anspruch zu genügen. Neu eingerichtet wurde die Stabsstelle der Flüchtlingsabteilung der Stadt Bochum. Bis zum Sommer soll die Anzahl der Mitarbeiter in der Stadtverwaltung, die für Flüchtlinge zuständig sind, von 17 auf 82 Personen erhöht werden. Auf diese Weise erhofft man sich eine Beschleunigung der Verwaltungsabläufe.80 Es wäre wünschenswert, wenn es mehr festangestellte Sozialarbeiter geben würde, die die Flüchtlinge von offizieller Seite beraten, betreuen und begleiten könnten. Positiv ist, dass die Stadt darum bemüht ist, die Wohnsituation für die Flüchtlinge zu verbessern. So sollen immer mehr Containerdörfer wie z.B. „Am Kuhlenkamp“ errichtet werden, damit nicht mehr so viele Flüchtlinge in Turnhallen leben müssen. Diese Camps werden zukünftig aber von den Wohlfahrtsverbänden betreut. Profitieren wird die Stadt Bochum von der Entscheidung, dass die Landesaufnahmeeinrichtung (LAE) in NRW für Flüchtlinge in Bochum errichtet wird. Im Ausgleich für die LAE muss die Stadt Bochum ca. 2.000 Flüchtlinge weniger aufnehmen.81 Dies wird die Gesamtsituation etwas vereinfachen. Als Fazit meiner Facharbeit kann ich festhalten, dass der Prozess der Integration der momentan zu uns kommenden Flüchtlinge eher noch am Anfang ist. Dies hat vor allem mit der hohen Zahl an Flüchtlingen zu tun, sowohl der Staat als auch die Stadt Bochum haben bei der aktuellen Bewältigung der damit anfallenden Aufgaben, von der Aufenthaltsgenehmigung bis hin zur Wohnungs- und Jobsuche noch viele Probleme. Es ist wichtig, die Flüchtlinge insgesamt bei der Eingliederung in unsere Gesellschaft zu unterstützen, denn aus kulturell bedingten Unterschieden können Probleme und Missverständnisse entstehen. Dabei darf Integration aber nicht bedeuten, dass die Flüchtlinge ihre eigene kulturelle Identität aufgeben sollen. Außerdem müssen bürokratische Hürden abgebaut werden, denn viele Flüchtlinge können diese ohne die Hilfe der ehrenamtlichen Helfer kaum überwinden. Um die vielen noch bestehenden Probleme schnellstmöglich in den Griff zu bekommen, wurden bereits mehrere Arbeitsgruppen gegründet und Pläne erstellt. Eine noch intensivere Zusammenarbeit aller beteiligter Behör12 den, Stellen und Netzwerke wäre wünschenswert. Man kann jedoch nicht vorhersehen, ob Planung und Realität übereinstimmen werden, denn niemand kann verlässlich prognostizieren, wie sich die Flüchtlingszahlen entwickeln werden. Die herzliche, offene Art der Bochumer und ihre sehr große Bereitschaft zu helfen sind sehr beeindruckend. Durch das Engagement vieler Menschen ist ein breites Angebot an Aktivitäten entstanden. Es bleibt abzuwarten, ob dieses Engagement anhält und ob sogar noch weitere Menschen für ein Ehrenamt gewonnen werden können. Für den Integrationsprozess ist es extrem wichtig, dass das ehrenamtliche Engagement dauerhaft erfolgt, um die Kommune zu entlasten und zu unterstützen, aber vor allem, um Flüchtlinge willkommen zu heißen, sie bei ihrer Bereitschaft, sich zu integrieren, zu unterstützen und zu begleiten und ihnen dadurch Kontakte zu Deutschen zu ermöglichen. Von Vorteil ist, dass zukünftig ankommenden Flüchtlinge auf inzwischen bereits ausgebaute und verbesserte Strukturen von Seiten des Staates und der Stadt sowie auf ein breites Angebot an ehrenamtlichen Aktivitäten treffen werden. Somit besteht die Möglichkeit, dass sie sich schneller in unsere Gesellschaft integrieren können. Auch für die bereits in Deutschland angekommenen Flüchtlinge wird der Prozess der Integration in Zukunft voranschreiten. Dies gilt vor allem für die Vielzahl an jungen Flüchtlingen, die über eine hier erfolgte Schulbildung und eine spätere Berufsausbildung oder ein Studium gut integriert werden können. Je länger sie in Deutschland sind und an je mehr Aktivitäten sie teilnehmen, desto besser lernen sie die deutsche Sprache, Kultur sowie Normen und Werte kennen und haben somit eine höhere Chance, soziale Beziehungen aufzubauen, Arbeit zu finden und sich in unsere Gesellschaft zu integrieren. Wenn Aufnahmegesellschaft und Flüchtlinge gemeinsam versuchen, die noch zu bewältigen Probleme pragmatisch anzugehen, kann dies nur hilfreich sein. Die Aufnahmegesellschaft, also wir alle, darf bei der gesamten Diskussion auf keinen Fall vergessen, dass wir über Menschen sprechen, die z.T. fast alles verloren, und schreckliche Dinge erlebt haben, die unsere Hilfe brauchen und diese Hilfe unsere humanitäre Verpflichtung ist. 13 5 Anhang 5.1 Interview mit Bernd Vössing, Mitinitiator des Flüchtlingsnetzwerks Wohlfahrtsstraße 1. Wie ist es dazu gekommen, dass du dich für Flüchtlinge engagierst? Das hat bei mir etwas mit meinem persönlichen Menschenverstand zu tun. Ich finde, dass wir Menschen in Not Obdach bieten müssen. Außerdem sollten wir Flüchtlinge willkommen heißen und wahrnehmen. Wichtig finde ich es, dass wir ihnen Begegnungen mit Deutschen ermöglichen und dass die Deutschen den Flüchtlingen Wertschätzung entgegenbringen. 2. Wie ist das Netzwerk Wohlfahrtsstraße entstanden? Ich wollte Flüchtlingen noch mehr helfen, mir war aber klar, dass ich dazu die Hilfe anderer brauche. Ich bin also zur Sozialraumkonferenz Süd gegangen. Dies ist ein Gremium aus Vertretern von Schulen, Kindergärten, Jugendamt, Sozialarbeitern usw. Ich habe ihnen vorgeschlagen, in ihrem Namen ein Willkommensfest zu initiieren, welches ich für sie planen würde. Dieses Willkommensfest hat stattgefunden und aus dem Fest heraus haben sich Akteure gefunden, die Interesse gezeigt haben, Flüchtlingen zu helfen. So entstanden einzelne Angebote, zuerst Fußball, dann ein Sprachcafé, Musikprojekte, Spielangebote für Kinder und Begleitungen für Familien und Einzelpersonen zu verschiedenen Ämtern. Wir waren die ersten, die damit ein ehrenamtliches Netzwerk gebildet haben. Natürlich haben wir mit den Sozialarbeitern vor Ort kooperiert. Mittlerweile sind wir so bekannt, dass eine Züricher Zeitung nach einem Interview gefragt hat und dass verschiedene Parteien, wie zum Beispiel „Die Grünen“ uns eingeladen haben, um etwas über unser Netzwerk zu erzählen. 3. Wie würdest du deine Funktion im Rahmen der Bochumer Flüchtlingshilfe beschreiben? Ich bin im sozialen Bereich und in der Kultur und im Sport tätig. Mittlerweile bin ich aus der Wohlfahrtsstraße ausgetreten, stehe aber weiterhin für alle Netzwerke zur Verfügung, falls diese Fragen an mich haben. Ich bin Akteur beim Treffpunkt Asyl, Akteur beim Initiativkreis Flüchtlingsarbeit, welcher dazu dient, sich auszutauschen und zu vernetzten. Außerdem versuche ich Bedarfe zu erkennen und neue Projekte zu initiieren, wie zum Beispiel mit der 14 App für Flüchtlinge in Bochum, an der du ja auch mitarbeitest. Ich versuche momentan eine interkulturelle Musik- und Kulturstätte aufzubauen, in der sich Bochumer Künstler und Flüchtlinge treffen können, um gemeinsam Kunst zu gestalten. Außerdem erstelle ich gemeinsam mit den Wohlfahrtsverbänden Standards für Flüchtlingsunterkünfte. 4. Kannst du etwas zu der Altersstruktur und zum Geschlecht der Flüchtlinge sagen? Dazu kann ich dir keine genaue Statistik nennen. Ich weiß aber, dass in den letzten drei Jahren aus Albanien und Mazedonien stammende Flüchtlinge größtenteils mit ihrer Kleinfamilie kommen. Wenn die Flüchtlinge von außerhalb Europas kommen, ist der Anteil an jungen Männern zwischen 18 und 40 Jahren deutlich höher als der der Frauen. Ich würde sagen, dass der Hauptteil aus allen Ländern so zwischen 20 und 35 Jahren alt ist. 5. Gibt es einen Ort, an dem alle Flüchtlingshelfer zusammenkommen können, einen sogenannten „runden Tisch“? Nein, einen runden Tisch gibt es nicht. Überall in Bochum entstehen neue Netzwerke, sodass es unmöglich ist. Es gibt aber einen Verteiler für alle Netzwerke, die sich bei der Flüchtlingshilfe Bochum gemeldet haben. Dort stehen dann immer die wichtigsten Infos drin. Momentan stehe ich mit dem Bahnhof Langendreer in Kontakt, weil wir zusammen etwas suchen wollen, wo alle Netzwerke aus Bochum zusammenfinden können. Es ist aber so, dass wenn jemand Interesse hat, er auch mit anderen Helfern leicht in Kontakt treten kann. 6. Was wünschst du dir von den Bochumer Bürgern im Hinblick auf die Flüchtlingshilfe? Die Bochumer Bürger sollten sich meiner Meinung nach selbst mit in die Flüchtlingshilfe einbringen, um sich selbst ein Bild der aktuellen Flüchtlingssituation machen zu können und um in Kontakt mit Flüchtlingen treten zu können. Durch die Medien bekommen manche Menschen vielleicht ein falsches Bild über Flüchtlinge, aber wenn man einen Flüchtling selbst kennenlernt, geht das einem nah und jeder Mensch kann persönlich davon profitieren. Durch so eine Begegnung wird man selbst aktiv und bekommt das Bedürfnis, sich für Flüchtlinge zu engagieren. Mir gefällt es, dass die Bochumer Bürger 15 durch die Flüchtlingshilfe wieder politisch aktiv sind und ihr Mitwirkungspotenzial wieder entdecken. 7. Wie kann Flüchtlingsintegration gelingen? Flüchtlingsintegration gelingt, wenn zwischen Bochumer Bürgern und Flüchtlingen Begegnungsmöglichkeiten geschaffen werden. Denn meiner Meinung nach wird aus Kontakt und Begegnung Integration. 8. Was muss gemacht werden, um Flüchtlinge besser zu integrieren? Flüchtlinge müssen schneller in Ausbildungen und Sprachkurse kommen. Außerdem sollten sie schnellstmöglich in Beschäftigung kommen. Das wichtigste für alle ist, aktiv zu sein. Es sollte deswegen frühzeitige und schnelle Integrationsmodelle durch Arbeit, Sprache und Bildung geben. Dafür müssen Gesetze geändert werden, die dies ermöglichen. 9. Wo siehst du die größte Problematik in der Flüchtlingspolitik? Was würdest du ändern? Das größte Problem ist meiner Meinung nach, dass Flüchtlinge kaum einen Zugang zu Arbeit haben. Vielen Flüchtlingen fehlt der Zugang zum Internet, da es kaum freies Internet für sie gibt. Flüchtlinge sollten auch Computerschulungen bekommen. Ein großes Problem ist auch, dass meiner Meinung nach nicht alle wohnräumlichen Ressourcen genutzt werden. Es werden zum Beispiel nicht alle verfügbaren Wohnungen für Flüchtlinge genutzt. Außerdem ist ein mittel- bzw. langfristiges Handeln der Politik nicht erkennbar. Die Politik denkt kurzfristig und nicht vorrauschauend. Dies sieht man vor allem, wenn man sich die Wohnungslage und den Arbeitsmarkt für Flüchtlinge anguckt. 10. Was wünschen sich Flüchtlinge deiner Erfahrung nach? Flüchtlinge wünschen sich meiner Meinung nach schnellstmögliche Klarheit über ihren Aufenthaltstitel, natürlich mit dem Wunsch zum Aufenthaltsrecht. Sie wollen auch schnellstmöglich in Arbeit kommen und ihre Familien nachholen, damit sie wissen, dass diese in Sicherheit leben. 11. Wie beurteilst du Anspruch und Wirklichkeit der Flüchtlingsarbeit der Stadt Bochum? 16 Die Stadt Bochum muss immer auf neue Situationen reagieren. Dies liegt daran, dass sie nicht vorrausschauend handelt. Sie macht eine „Hausgemachte Notstandsversorgung“. Die Stadt Bochum ist zu weiterem nicht in der Lage. Dies machen freie Träger und ehrenamtliche Helfer mit ihren Integrationsstrukturen. Der Anspruch der Stadt Bochum ist also nicht mehr als eine Notversorgung. 12. Danke für das Interview. Danke für dein Interesse. 5.2 Interview mit Herrn Osthoff, dem didaktischen Leiter der Matthias-Claudius-Gesamtschule Bochum (MCS), zur Aufnahme von Flüchtlingskindern an der MCS 1. Wann hat die MCS das erste Flüchtlingskind aufgenommen? Das war im Oktober 2015. Vorher fand ein mehrmonatiger Vorbereitungsprozess statt, in dem besprochen wurde, was alles beachtet werden muss. 2. Wie ist es für Sie, diese besondere Aufgabe zu koordinieren? Ich habe für mich entschieden, die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit, die ich leiste, komplett in die Schule zu verlegen, da es sonst zu viel werden würde. Die Schule hatte keine weiteren Kapazitäten, deswegen mache ich das ehrenamtlich. Mir persönlich ist diese ehrenamtliche Arbeit sehr wichtig. 3. Wo gab es bisher die größten Schwierigkeiten? Teilweise sind die Flüchtlinge nicht an das deutsche Schulsystem gewöhnt. Für manche war es ungewohnt pünktlich zu kommen oder an allen Stunden teilzunehmen. Außerdem empfinden sie teilweise andere Sachen für wichtiger, wie zum Beispiel eine Angelegenheit, die mit der Wohnung in der sie leben, zu tun hat. 4. Warum halten Sie es für richtig Flüchtlinge mit in Klassen zu nehmen, um sie zu integrieren? 17 Sie sind in den Klassen in einem „Sprachbad“, so haben sie Kontakt zu Menschen, die Deutsch reden. Sie befinden sich dadurch nicht nur in einem Umfeld in dem arabisch geredet wird. Außerdem besteht für sie eine Schulpflicht, weshalb wir uns darum bemühen müssen, dass sie beschult werden. 5. Nach welchen Kriterien verteilen Sie die Flüchtlingskinder in die verschiedenen Klassen? Dies wird nach der Bereitschaft der Klassen und der Klassenleitung, diese Aufgabe zu stemmen, entschieden. Die pädagogische Situation in den Klassen ermöglicht die Aufnahme. Die Flüchtlinge müssen außerdem die Aussicht haben, in dieser Klasse einen Abschluss machen zu können. Ein 17- jähriges Mädchen, das kein Deutsch kann, kann zum Beispiel nicht an der Abschlussprüfung in der 10. Klasse teilnehmen. 6. Ab wann ist ein Flüchtlingskind für Sie in einer Klasse integriert? Wenn es Paten innerhalb der Klasse gibt und wenn sie von sich aus sagen können, dass sie deutsche Freunde haben. 7. Wie gelingt bisher die Integration? Ich bin begeistert darüber, wie sehr sich die einzelnen Klassen und Lehrer dafür engagieren, dass sich die Flüchtlinge willkommen fühlen können. 8. Was glauben Sie, wie sich die Flüchtlingskinder fühlen? Immer wenn sie sich in einer Situation angenommen fühlen, wird das für sie eine Wohltat sein. Es gibt aber auch genug Situationen, in denen sie es schwer haben. 9. Wie verhalten sich die Mitschüler? Gab es bisher Probleme? Zum Glück gibt es keinerlei Fremdenfeindlichkeit. Es passiert aber ganz normaler Stress mit anderen Schülern. Es gab zum Beispiel eine Situation, in der behauptet wurde, dass eine Jacke gestohlen wurde. Es stellte sich allerdings heraus, dass dies nicht stimmte. 10. Welche Perspektive gibt es? 18 Es soll weiterhin Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden, damit einander kennengelernt werden kann. Der Verwaltungsrat plant, dass im Schnitt ein Flüchtling in jeder Klasse sein soll. Eine internationale Klasse besteht aus 15 Flüchtlingen. Unser Modell ist es aber, diese Flüchtlinge auf die verschiedenen Klassen zu verteilen. 11. Vielen Dank für das Interview. Das habe ich gern gemacht. 5.3 Interview mit dem aus Syrien stammenden Osama Almasalmeh 1. Wie lang lebst du schon in Deutschland? Seit einem Jahr und zwei Monaten 2. Wie bist du nach Deutschland gekommen? Ich bin mit einer Gruppe zusammen von Syrien aus in die Türkei gelaufen, dies hat einen Monat gedauert. Von dort aus bin ich mit dem Flugzeug nach Algerien geflogen. Dann bin ich mit dem Auto zur Grenze bis Marokko gefahren. Dort habe ich Leute kennengelernt, die Kontakt zur algerischen- und marokkanischen Polizei hatten. An diese Leute habe ich Geld bezahlt, damit ich nach Marokko durfte. Von dort wollte ich in die spanische Stadt Melilla82, die Stadt liegt an der nordafrikanischen Küste. Um diese Stadt herum ist allerdings eine Grenzmauer. Der Grenzeingang wird kontrolliert und Syrer dürfen diesen Teil Marokkos nicht betreten. Deshalb habe ich 1200 € gezahlt, um einen Ausweis eines Marokkaners zu bekommen, um damit in die Stadt zu gelangen. Zweimal hat es nicht geklappt, aber beim dritten Mal hat es geklappt. In Melilla gibt es ein Flüchtlingsheim. In dem Flüchtlingsheim habe ich gesagt, dass ich Sicherheit brauche. Ich habe meinen Reisepass abgegeben und ich wurde registriert. Das Heim war ursprünglich für 300 Personen geplant, es lebten aber ca. 3000 Personen dort. In diesem Heim musste ich drei Monate bleiben. Zwischen dieser Stadt und dem spanischem Festland liegt das Mittelmeer, deswegen mussten alle Flüchtlinge auf ein Schiff warten, dass nach Spanien fuhr. Die Lage in dem Flüchtlingsheim war sehr schlecht. Wir haben mit zu vielen Leuten in zu kleinen Zelten gewohnt. Abends war es unter 10°C. Wir hatten keine Heizung und es gab kaum Wasser. Zwei kleine Kinder sind wegen den schlechten Verhältnissen in dem Flüchtlings19 heim gestorben, das war schrecklich. Als ich dann mit dem Schiff nach Spanien durfte, wurde ich dort von der Polizei aufgenommen und wieder in ein Flüchtlingsheim gebracht. Von dort aus bin ich zu einem Flughafen, um nach Deutschland zu fliegen, weil dort meine Familie war. Dies wurde mir allerdings nicht erlaubt. In Madrid habe ich dann vom Hauptbahnhof einen Zug nach Frankreich genommen. An der Grenze zu Frankreich wurden alle kontrolliert und ich durfte zusammen mit anderen Flüchtlingen nicht einreisen. Wir wurden festgenommen und wieder zurück nach Spanien geschickt. Ich hatte kein Geld mehr für eine weitere Fahrkarte. Mit zwei anderen Leuten habe ich mich zusammengetan, aber wir konnten uns keine Unterkunft leisten, in der wir hätten schlafen können. Wir haben dann auf der Straße geschlafen. Nach einigen Tagen hat mich ein Mann angesprochen und hat nach meiner Situation gefragt. Er hat mir Geld gegeben. Ich habe mit ihm abgemacht, dass ich ihm das Geld zurückgebe, wenn ich in Deutschland Geld verdiene. Dann bin ich mit dem Zug nach Deutschland gefahren, nach Dortmund, weil dort schon meine Mutter mit einer meiner Schwestern und meinem Bruder war. Mein Vater ist in Syrien im Gefängnis. Inzwischen ist auch endlich meine andere Schwester, die geistig behindert ist, bei meiner Mutter, damals war sie noch nicht da. Aber das ist eine andere Fluchtgeschichte. 3. Wo hast du deinen Asylantrag gestellt? In Dortmund. 4. Wie bist du nach Bochum gekommen? Von Dortmund aus wurde ich nach Bochum geschickt. Ich wollte zwar bei meiner Familie in Dortmund bleiben, aber mir wurde gesagt, dass ich dazu kein Recht habe, weil ich erwachsen bin. 5. Wie lange musstest du auf eine Antwort bezüglich deines Asylantrages warten? Ich musste zwei Monate warten. Damit hatte ich große Glück, meine Mutter musste neun Monate warten. 6. Wie lautet dein Aufenthaltstitel? Ich habe eine Aufenthaltserlaubnis. 7. Wie lange darfst du in Deutschland bleiben? 20 Ich darf drei Jahre bleiben. 8. Wie lange lebst du schon in einer eigenen Wohnung? Wie hast du diese Wohnung bekommen? Meine Familie wurde von einer Journalistin interviewt. Die Mutter der Journalistin lebt in Bochum und ihr gehören mehrere Wohnungen. Der Journalistin habe ich erzählt, dass ich eine Wohnung suche. Durch ihre Mutter habe ich dann eine bekommen, sie hat mir einen Mietvertrag gegeben, mit dem ich dann zum Jobcenter gefahren bin. 9. Wie findest du ehrenamtliche Angebote wie zum Beispiel das Sprachcafé? Mir gefallen die Angebote sehr gut, weil man dort Spaß haben kann und nette Leute kennenlernen kann. Außerdem kann man da viel Deutsch sprechen. 10. Ab wann fühlst du dich in die Gesellschaft integriert? Momentan fühle ich mich nicht integriert. Wichtig ist, dass ich weiter Deutsch lerne. Ich muss auch den Umgang und die Tradition der Deutschen verstehen, damit ich integriert sein kann. Integriert fühle ich mich, wenn ich im Alltagsleben, wie zum Beispiel an der Uni integriert bin und wenn ich deutsche Freunde habe. Bevor ich studieren kann, muss ich die C1-Sprachprüfung oder die DAF-Prüfung bestehen, die ganzen Vorbereitungskurse muss ich aber alle selber bezahlen, auch die Anmeldegebühren für die Prüfung, das ist natürlich schwierig, weil ich ja kaum Geld habe. Ohne bestandene Prüfung darf ich aber nicht studieren. Ich will aber unbedingt mein Studium beenden. Ich habe in Syrien schon sechs Semester Bauingenieur studiert. Wenn ich hier studieren kann, werden mir zwei Semester meines bisherigen Studiums anerkannt. Später möchte ich gerne als Bauingenieur arbeiten. Weil ich nicht viel Geld habe, habe ich mich schon auf viele Stellen beworben, um etwas Geld verdienen zu können. Selbst für eine Putzstelle sollte ich alle möglichen Unterlagen abgeben und trotzdem habe ich die Stelle dann nicht bekommen. Ich hatte für fast zwei Wochen eine Stelle bei einer Sicherheitsfirma in Dortmund. Dort konnte ich wegen meiner schon ganz guten Deutschkenntnisse arbeiten, weil sie jemanden suchten, der Deutsch und Arabisch spricht. Dann wurde mir aber plötzlich gekündigt. Niemand hat mir offiziell gesagt, warum. Es stand auch nichts in dem Brief von der Firma. Ich habe das nicht verstanden, weil 21 ich nichts falsch gemacht habe. Das hat mich sehr traurig gemacht, weil ich dachte, dass ich hier keine Rechte habe, es war so schrecklich. Ich dachte, nichts klappt, keine Arbeit, kein Studium, da habe ich schon gedacht, dass ich wieder nach Syrien fahren will. Aber meine Mutter und meine jüngeren Geschwister brauchen mich hier und in Syrien kann ich ja auch nicht studieren. Ich habe mich endlich für eine DAF-Prüfung im April anmelden können, dafür muss ich zum Bodensee fahren. Ich hoffe, dass ich sie bestehen werde. 11. Was wünschst du dir von der Bochumer Politik? Was kann sie besser machen? Die Stadt Bochum kümmert sich mehr um die Flüchtlinge, die noch nicht anerkannt sind. Ich finde, sie müsste mehr für die Flüchtlinge machen, die bereits anerkannt sind und Deutsch können. Ich war schon sehr oft beim Jobcenter und immer wird mir gesagt, dass es momentan keinen Job für mich gibt. Es müssen also Maßnahmen ergriffen werden, damit Flüchtlinge auch arbeiten können. Ich will ja arbeiten und mein eigenes Geld verdienen, aber niemand lässt mich arbeiten, obwohl ich schon gut Deutsch kann. Ich finde es aber sehr gut, dass die Stadt so viele Flüchtlingsheime gebaut hat. 12. Was muss deiner Meinung nach mehr für Flüchtlinge in Bochum getan werden? Am wichtigsten ist es, dass Flüchtlinge schnell arbeiten können, denn wenn man arbeitet, bekommt man Kontakt zu Deutschen und kann sich besser integrieren. Außerdem sollten mehr Sachen zum Zeit vertreiben geschaffen werden, damit Flüchtlinge nicht die ganze Zeit rumsitzen und sich langweilen müssen. Es wäre auch schön, wenn ich mehr Deutsche in meinem Alter kennen lernen könnte. 13. Danke für das Interview. Bitte. 22 5.4 Endnoten 1 Aus Gründen der Lesbarkeit verwende ich in dieser Facharbeit generell nur die männliche Bezeichnung, es sind aber immer beide Geschlechter damit gemeint. 2 Ich habe mit dem meine Facharbeit betreuenden Lehrer Herrn Hofmann vereinbart, dass ich die aktuelle Situation nur bis zum 28.02.2016 berücksichtigen, und nicht alle bis zur Abgabe noch kommenden Veränderungen einarbeiten werde. 3 Duden, Deutsches Universalwörterbuch, 2015, 8. Auflage, S. 623 4 Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, Artikel 16 a, siehe Anhang Nr. 1 5 BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge - subsidiärer Schutz , siehe Anhang Nr. 2 6 Flüchtlinge weltweit - UNO-Flüchtlingshilfe, siehe Anhang Nr. 3 7 BAMF Ausgabe Januar 2016, Aktuelle Zahlen zu Asyl, Siehe Anhang 4 8 vgl. ebd. S.7 9 vgl. ebd. S.8 10 vgl. ebd. S.7 11 BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge - Glossar – siehe Anhang 5 12 BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge - Verteilung der Asylbewerber, siehe Anhang 6 13 Reimann, A., Kämper, V., Asylbewerber in Deutschland: Taschengeld für Flüchtlinge - die Fakten, siehe Anhang 7 14 Spiegel Online, Wie sind die deutschen Behörden auf die vielen Flüchtlinge eingestellt? Siehe Anhang 8 15 SZ-Online, Was bekommen Asylbewerber? Siehe Anhang 9 16 BAMF Ausgabe Januar 2016, Aktuelle Zahlen zu Asyl, Siehe Anhang 4 auf S. 10 17 Stadt Bochum, Betreuung und Unterbringung von Flüchtlingen, siehe Anhang Nr. 10 auf S. 3 18 Wikipedia, Erstaufnahmeeinrichtung (Deutschland), siehe Anhang Nr.11 auf S. 3 19 WDR-Online, Was tun bei Überbelegung? Siehe Anhang Nr. 12 20 Flüchtlingshilfe, Das Landesportal „Wir in NRW“, siehe Anhang 13 21 vgl. ebd 22 Stadt Bochum, Betreuung und Unterbringung von Flüchtlingen, siehe Anhang Nr. 10 auf S. 5 23 Was ist eine Erstaufnahme (-einrichtung)? SPD-Landtagsfraktion NRW, siehe Anhang Nr. 14 24 Bildungsportal NRW, Schulpflicht, siehe Anhang Nr. 15 25 Rorowski, A., Stadt richtet 700 weitere Plätze für Flüchtlinge ein, siehe Anhang 16 26 Aktuelle Zahlen Flüchtlinge Stadt Bochum, siehe Anhang 17 27 Goebels, W., WAZ vom 21.12.15, NRW will Flüchtlinge zukünftig gleichmäßiger verteilen, siehe Anhang 18 28 Rorowski, A., WAZ vom 22.12.16, Stadt profitiert von Flüchtlingspauschale, siehe Anhang 19 29 Kölner Stadtanzeiger, Landesregierung in NRW: Flüchtlinge sollen in NRW gleichmäßiger verteilt werden, siehe Anhang 20 30 Kecskes et al. 2004, S. 202 f. 31 vgl. ebd. 32 Scholz-Wittek, Integrationskonzept der Stadt Bochum, Vorwort Seite 5, siehe Anhang 21 33 zit. nach ebd., S. 8 34 Aktiv für Integration in Bochum - Projekte, Angebote und Maßnahmen, siehe Anhang 22 35 „Ausgehend vom Grundsatz der Integration auf Gegenseitigkeit zwischen Zugewanderten und Mehrheitsgesellschaft gehören dazu folgende Eckpunkte: 1. Förderung von Gleichberechtigung und sozialer Chancengleichheit, 2. Förderung von gesellschaftlicher Teilhabe und politischer Partizipation, 3. Integrationsbereitschaft der Zugewanderten und der Mehrheitsgesellschaft, 4. gegenseitiger Respekt vor religiöser und kultureller Andersartigkeit im Rahmen der Menschenrechte und des Grundgesetzes, 5. Förderung von interkulturellem Austausch, Zusammenleben und der Konfliktaustragung mit friedlichen Mitteln.“ Zit. nach: Integrationskonzept Stadt Bochum, siehe Anhang 21 auf Seite 12 36 „Die zehn Handlungsfelder: 1. Bildung für alle 2. Sprache als Mittlerin 3. Der Wert der Arbeit 4. Zusammenleben in der Stadtgesellschaft 5. Unsere Zukunft – Kinder und Jugendliche 6. Älter werden in Bochum als Mensch mit Zuwanderungsgeschichte 7. Gesundheit für alle 8. Stadt der Kulturen 9. Interkulturelle Öffnung der Stadtverwaltung Bochum 10. Integration durch Sport“, zit. nach Integrationskonzept Stadt Bochum, siehe Anhang 21 auf S. 16 ff 23 37 Die Ziele zu den einzelnen Handlungsfeldern finden sich im Integrationskonzept. Es gibt jeweils Leitziele, die noch einmal untergliedert sind, siehe Anhang 21 ab S. 16 38 „Die neun Grundsätze: 1. Wir verstehen Integration in Bochum als andauernden Prozess in der Entwicklung der Stadtgesellschaft. 2. Dabei orientieren wir uns an den Potentialen der in Bochum lebenden Menschen. 3. Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist die Basis unseres gemeinsamen Handelns. 4. Unser Handeln ist von gegenseitigem Respekt geprägt. 5. Indem wir die Integration als Prozess organisieren, antworten wir auf die Herausforderungen des demographischen Wandels für die Kommune. 6. Integration in der Kommune bedeutet für uns, dass Einheimische und Zugewanderte einen Dialog auf Augenhöhe führen. 7. Wir verpflichten uns, gleichberechtigte Teilhabe und politische Partizipation für alle Mitglieder der Stadtgesellschaft zu ermöglichen. 8. Wir bekämpfen alle Formen von Diskriminierung, Rassismus, religiöse und ethnische Verfolgung und fördern die Entwicklung der Vielfalt in Bochum. 9. Voraussetzung von gelingender Integration ist die interkulturelle Öffnung aller Institutionen in Bochum.“ Zit. nach Integrationskonzept der Stadt Bochum, S. 9 ff. , siehe Anhang 21 39 Diese reicht über die während der Gründerzeit eingewanderten Arbeitskräfte aus dem Osten (Polen, Masuren, Schlesien, Ostpreußen usw.), die Flüchtlinge und Vertriebenen nach dem 2. Weltkrieg, die in den 1960er Jahren kommenden türkischen „Gastarbeiter“ und in den 1970er Jahren deren nachziehenden Familien, die großen Flüchtlings- und Wanderbewegungen aus den ehemaligen „Ostblockstaaten in den 1980er Jahren („Russlanddeutsche“) bis zu den großen Flüchtlingswellen infolge des ethnisch-religiöser Auseinandersetzungen im ehemaligen Jugoslawien, die zur Unterbringungen der Flüchtlinge in Containern usw.. Vgl. Integrationskonzept der Stadt Bochum, siehe Anhang 21 auf S. 6 ff. 40 Zit. nach Integrationskonzept der Stadt Bochum, siehe Anhang 21 auf S. 8 41 „Ziel der Sprachförderung ist, dass für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte durch ihre allgemeine Sprachkompetenz die Basis für Chancengleichheit, gesellschaftliche Teilhabe, politische Partizipation, Gleichberechtigung, friedliches Zusammenleben und kulturellen Austausch geschaffen wird. Grundsätze Die deutsche sowie die muttersprachliche Kompetenz werden gefördert. Die Sprachförderung ist flächendeckend im Bildungssystem in allen Altersstufen verankert und vernetzt. Information und Transparenz […] Die Migrantenselbstorganisationen und Religionsgemeinschaften sind in Information und Beratung eingebunden. Gestaltung der Sprachförderung Die Förderung findet individuell […] statt. […] Teil der Sprachförderung ist die Vermittlung von Kenntnissen über das gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Leben sowie über die in unserer Gesellschaft geltenden Normen und Werte. Qualitätssicherung Die Sprachförderung wird durch qualifiziertes Personal durchgeführt und begleitet. Die Qualitätssicherung erfolgt durch die Sicherstellung von Zielen und eine begleitende Evaluierung der Zielerreichung. […] Ziel….. Die Sprachförderung ist flächendeckend im Bildungssystem in allen Altersstufen verankert und vernetzt.“ Zit. nach Integrationskonzept der Stadt Bochum, S. 18 ff. , siehe Anhang 21 42 Rorowski, A., WAZ.de, Stadt richtet 700 weitere Plätze für Flüchtlinge ein, siehe Anhang 23; Becker, C., WAZ.de, Lob für neue Flüchtlingswohnungen, siehe Anhang 24; Rorowski, A., WAZ.de, Politik wünscht sich mehr Vorlauf, siehe Anhang 25; Noelle, G., WAZ.de, „Zeltstadt“ für Flüchtlinge bald auch in Querenburg, siehe Anhang 26 43 Rorowski, A., WAZ.de, Bochums Feuerwehrchef übernimmt neue Aufgabe, siehe Anhang 27 44 Stadt Bochum, Betreuung und Unterbringung von Flüchtlingen, siehe Anhang 10 auf S. 10 45 Rorowski, A., WAZ.de, Politik wünscht sich mehr Vorlauf, siehe Anhang 25 46 WAZ.de, 1.000 Kinder sind in Bochum schulpflichtig, siehe Anhang 28 47 Steuder, Dr. V.; Die-Stadtgestalter.de; Scheitert die Stadt Bochum an den Herausforderungen der Flüchtlingskrise, siehe Anhang 29 48 Steuder, Dr. V.; Die-Stadtgestalter.de; Bochum braucht mehr und kleinere Klassen in Grundschulen, siehe Anhang 30 49 WAZ.de, 1.000 Kinder sind in Bochum schulpflichtig, siehe Anhang 28 50 Goebels, W., WAZ vom 18.02.16, Experten befürchten Lehrermangel in NRW, siehe Anhang 31 51 WAZ.de, Flüchtlinge beleben den Arbeitsmarkt, siehe Anhang 32 52 Dies ist die Anlaufstelle für anerkannte Flüchtlinge, um Leistungen zum Lebensunterhalt zu beantragen. 53 Meinke, U., Wie NRW-Konzerne Flüchtlinge in Arbeit bringen wollen, siehe Anhang 33 24 54 Kommunale Integrationszentren Landeskoordinierungsstelle NRW, siehe Anhang 34 Handlungsfelder Landeskoordinierungsstelle NRW, siehe Anhang 35 56 Schröder, W., Stimmen die Rahmenbedingungen, dann kann die Integration von Flüchtlingen gelingen, Beruflicher Bildungsweg, Ausgabe 2/2016, 57. Jahrgang, S. 2 57 Stadt Bochum Beschlussvorlage der Verwaltung Nr. 10122328, siehe Anhang 36 auf Seite 4 58 Stadt Bochum, Wir für Sie, siehe Anhang 37 59 IntegrationsScout - Ein Wegweiser für die Stadtbezirke der Stadt Bochum, siehe Anhang 38 60 BAMF, Gemeinsames bürgerliches Engagement, siehe Anlage 39 61 Welt, J., Bürgerengagement in der Aussiedler- und Integrationspolitik, siehe Anhang 40, auf S. 2 62 BAMF, Studie Engagiert für Integration, siehe Anhang 41, auf Seite 18 63 Efa Studie: Strukturen und Motive der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit in Deutschland, siehe Anhang 42, S. 4 64 Stadt Bochum, Flüchtlingshilfe in Bochum, siehe Anhang 44 65 Aktiv für Integration in Bochum - Projekte, Angebote und Maßnahmen, siehe Anhang 22 66 Angebote Flüchtlingsaktivitäten Integrationsportal Bochum, siehe Anhang 44 67 Aktiv für Integration in Bochum - Projekte, Angebote und Maßnahmen, siehe Anhang 22 68 Magazin „Vor Ort“, Ausgabe März 2016, S. 4 69 Facebook, Netzwerk Flüchtlingshilfe Wohlfahrtsstraße, siehe Anhang 45 70 Vgl. Hierzu 5.1 Interview mit Bernd Vössing vom Flüchtlingsnetzwerk Wohlfahrtsstraße 71 Stahl, J., Flüchtlinge in Bochum erhalten eine Knappschafts-Karte, siehe Anhang 46 72 Zeit-Online, Neue "Ankunftszentren" sollen Asylverfahren beschleunigen, siehe Anhang 47 73 Siehe 5.2 Interview mit Herrn Osthoff, Frage 3 74 Umweltservice Bochum, Abfallberater in Arabisch, siehe Anhang 48 75 Bundesagentur für Arbeit, App „Ankommen“, siehe Anhang 49 76 Sprachniveau nach dem Europäischen Referenzrahmen, siehe Anhang 50 77 Siehe 5.3 Interview mit Herrn Almasalmeh, Frage 12 78 Steuder, Dr. V., Die-Stadtgestalter.de, Scheitert die Stadt Bochum an den Herausforderungen der Flüchtlingskrise? Siehe Anhang Nr. 29 79 siehe Interview mit Herrn Vössing, Frage 11 80 Rorowski, A., WAZ.de, Bochums Feuerwehrchef übernimmt neue Aufgabe, siehe Anhang 27 81 Rorowski, A. WAZ Bochum 25.02.16, Alle Flüchtlinge zuerst nach Bochum, siehe Anhang 51 82 Melilla ist eine spanische Exklave. 55 25 5.5 Literaturverzeichnis und Übersicht Anhang Duden, Deutsches Universalwörterbuch, Berlin 2015, 8. Auflage Esser, Hartmut: Soziologie: allgemeine Grundlagen. Frankfurt a.M., 1993 Kecskes, Robert; Wagner, Michael; Wolf, Christof: Angewandte Soziologie. Wiesbaden, 2004 Schröder, W., Stimmen die Rahmenbedingungen, dann kann die Integration von Flüchtlingen gelingen, Beruflicher Bildungsweg, Ausgabe 2/2016, 57. Jahrgang, S. 2 Magazin „Vor Ort“, Ausgabe März 2016, S. 4 Übersicht Anhang Anhang 1: Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland , Artikel 16 a, entnommen 04.03.16 https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_16a.html Anhang 2: BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge - subsidiärer Schutz, entnommen 03.03.16 http://www.bamf.de/DE/Migration/AsylFluechtlinge/Subsidiaer/subsidiaernode.html Anhang 3: Flüchtlinge weltweit - UNO-Flüchtlingshilfe, entnommen 03.03.16 https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/fluechtlinge/zahlen-fakten.html Anhang 4: BAMF Ausgabe Januar 2016, Aktuelle Zahlen zu Asyl, entnommen 04.03.16 https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/ statistik-anlage-teil-4-aktuelle-zahlen-zu-asyl.pdf?__blob=publicationFile Anhang 5: BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge – Glossar, entnommen 03.03.16 26 https://www.bamf.de/DE/Service/Left/Glossary/_function/glossar.html?lv3=15044 36&lv2=1364170 Anhang 6: BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge - Verteilung der Asylbewerber, entnommen 03.03.16 http://www.bamf.de/DE/Migration/AsylFluechtlinge/Asylverfahren/Verteilung/vertei lung-node.html Anhang 7: Reimann, A., Kämper, V., Asylbewerber in Deutschland: Taschengeld für Flüchtlinge - die Fakten, entnommen 04.03.16 http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-in-deutschland-antwortenzum-taschengeld-a-1048432.html Anhang 8: Spiegel Online, Wie sind die deutschen Behörden auf die vielen Flüchtlinge eingestellt? Entnommen 08.12.15 http://www.spiegel.de/static/happ_pattern/slider/factsheets/v0/pub... Anhang 9: SZ-Online: Was bekommen Asylbewerber? Entnommen 03.03.16 http://www.sz-online.de/nachrichten/was-bekommen-asylbewerber-3035392.html Anhang 10: Stadt Bochum, Betreuung und Unterbringung von Flüchtlingen, entnommen 04.03.16 https://www.bochum.de/C12571A3001D56CE/currentbaselink/W2A6LG95570BO CMDE/$FILE/fluechtlinge_januar2016.pdf Anhang 11: Erstaufnahmeeinrichtung (Deutschland) – Wikipedia, siehe Anhang Nr.11, Seite 3, entnommen 03.03.16 https://de.wikipedia.org/wiki/Erstaufnahmeeinrichtung_%28Deutschland%29 Anhang 12: WDR-Online, Was tun bei Überbelegung? Entnommen 03.03.16 http://www1.wdr.de/eae-dortmund-bielefeld-100.html Anhang 13: Flüchtlingshilfe, Das Landesportal Wir in NRW, entnommen 03.03.16 https://land.nrw/de/faq-frage-und-antwort/fluechtlingshilfe-2 Anhang 14: Was ist eine Erstaufnahme(einrichtung)? - SPD-Landtagsfraktion NRW, entnommen 03.03.16 27 https://www.spd-fraktionnrw.de/themen/fluechtlinge_stand_25_februar_2016/faq/unterbringung_der_fluec htlinge_in_nrw/was_ist_eine_erstaufnahmeeinrichtung.html Anhang 15: Bildungsportal NRW, Schulpflicht, entnommen 03.03.16 http://www.schulministerium.nrw.de/docs/Schulsystem/Integration/Fluechtlinge/F AQ-4/index.html Anhang 16: Rorowski, A., Stadt richtet 700 weitere Plätze für Flüchtlinge ein; entnommen 03.03.16 http://www.derwesten.de/staedte/bochum/stadt-richtet-700-weitere-plaetze-fuerfluechtlinge-ein-id11467005.html Anhang 17: Aktuelle Zahlen Flüchtlinge Stadt Bochum; entnommen 03.03.16 https://www.bochum.de/C125708500379A31/vwContentByKey/W2A5A9RK432B OCMDE Anhang 18: Goebels, W., WAZ Bochum vom 21.12.15, NRW will Flüchtlinge zukünftig gleichmäßiger verteilen Anhang 19: Rorowski, A., WAZ Bochum vom 22.12.15, Stadt profitiert von Flüchtlingspauschale Anhang 20: Kölner Stadtanzeiger, Landesregierung in NRW: Flüchtlinge sollen in NRW gleichmäßiger verteilt werden, entnommen 03.03.15 http://www.ksta.de/nrw/landesregierung-in-nrw-fluechtlinge-sollen-in-nrwgleichmaessiger-verteilt-werden,27916718,32965480.html Anhang 21: Scholz-Wittek, Integrationskonzept der Stadt Bochum, entnommen 03.03.2016 http://www.bochum.de/C12571A3001D56CE/vwContentByKey/W27UZAQS626B OLDDE/$FILE/Integrationskonzept.pdf Anhang 22: Aktiv für Integration in Bochum - Projekte, Angebote und Maßnahmen, Integrationsportal der Stadt Bochum, entnommen 05.03.16 http://integrationsportal.bochum.de/index.php?menue=alle 28 Anhang 23: Rorowski, A., WAZ.de, Stadt richtet 700 weitere Plätze für Flüchtlinge ein, entnommen 04.03.16 http://www.derwesten.de/staedte/bochum/stadt-richtet-700-weitere-plaetze-fuerfluechtlinge-ein-id11467005.html Anhang 24. Becker, C., WAZ.de, Lob für neue Flüchtlingswohnungen, entnommen 04.03.16 http://www.derwesten.de/staedte/bochum/sued/lob-fuer-neuefluechtlingswohnungen-id11521823.html Anhang 25: Rorowski, A., WAZ.de, Politik wünscht sich mehr Vorlauf, entnommen 04.03.16 http://www.derwesten.de/staedte/bochum/politik-wuenscht-sich-mehr-vorlaufid11577896.html Anhang 26. Noelle, G., WAZ.de, „Zeltstadt“ für Flüchtlinge bald auch in Querenburg, entnommen 04.03.16 http://www.derwesten.de/staedte/bochum/zeltstadt-fuer-fluechtlinge-bald-auch-inquerenburg-id11467044.html Anhang 27: Rorowski, A., WAZ.de, Bochums Feuerwehrchef übernimmt neue Aufgabe, entnommen 04.03.16 http://www.derwesten.de/staedte/bochum/bochums-feuerwehr-chef-uebernimmtneue-aufgabe-id11554515.html Anhang 28: WAZ.de, 1.000 Kinder sind in Bochum schulpflichtig, entnommen 04.03.16 http://www.derwesten.de/staedte/bochum/1000-fluechtlingskinder-in-bochumsind-schulpflichtig-aimp-id11515184.html Anhang 29: Steuder, Dr. V.; Die-Stadtgestalter.de; Scheitert die Stadt Bochum an den Herausforderungen der Flüchtlingskrise, entnommen 04.03.16 http://die-stadtgestalter.de/2016/01/16/scheitert-die-stadt-bochum-an-denherausforderungen-der-fluechtlingskrise/ 29 Anhang 30: Steuder, Dr. V., Die-Stadtgestalter.de; Bochum braucht mehr und kleinere Klassen in Grundschulen, entnommen 05.03.16 http://die-stadtgestalter.de/2015/09/30/bochum-braucht-mehr-und-kleinereklassen-in-grundschulen/ Anhang 31: Goebels, W., WAZ vom 18.02.16, Experten befürchten einen massiven Lehrermangel in NRW Anhang 32: WAZ.de, Flüchtlinge beleben den Arbeitsmarkt, entnommen 04.03.16 http://www.derwesten.de/staedte/bochum/fluechtlinge-beleben-arbeitsmarktid10974020.html Anhang 33: Meinke, U. Wie NRW-Konzerne Flüchtlinge in Arbeit bringen wollen, entnommen 04.03.16 http://www.derwesten.de/nrz/wirtschaft/wie-nrw-konzerne-fluechtlinge-in-arbeitbringen-wollen-aimp-id11479483.html Anhang 34: Kommunale Integrationszentren Landeskoordinierungsstelle NRW, entnommen 04.03.16 http://www.kommunale-integrationszentren-nrw.de/ Anhang 35: Handlungsfelder Landeskoordinierungsstelle NRW, entnommen 04.03.16 http://www.kommunale-integrationszentren-nrw.de/handlungsfelder Anhang 36: Stadt Bochum Beschlussvorlage der Verwaltung Nr. 10122328, entnommen 04.03.16 http://www.kommunale-integrationszentrennrw.de/sites/default/files/public/system/steckbriefe/beschluss.pdf Anhang 37: Stadt Bochum, Wir für Sie! Entnommen 04.03.16 http://www.bochum.de/C125708500379A31/currentbaselink/W29QUAFG253BO CMDE/nav/9QTGEA557BOCM 30 Anhang 38: IntegrationsScout - Ein Wegweiser für die Stadtbezirke der Stadt Bochum, entnommen 04.03.16 https://www.bochum.de/C125708500379A31/vwContentByKey/W27HMA26782B OLDDE Anhang 39: BAMF, Gemeinsames bürgerliches Engagement, entnommen 4.03.16 http://www.bamf.de/DE/Willkommen/Integrationsprojekte/Engagement/engageme nt-node.html Anhang 40: Welt, J., Bürgerengagement in der Aussiedler- und Integrationspolitik, entnommen 04.03.16 http://library.fes.de/pdf-files/stabsabteilung/02100.pdf Anhang 41: BAMF, Engagiert für Integration, entnommen 05.03.16 http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/RU/Download/Infothek/Integrationspro gramm/engagiert-fuer-integration.pdf?__blob=publicationFile Anhang 42: Efa Studie: Strukturen und Motive der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit in Deutschland, entnommen 05.03.16 http://www.bim.hu-berlin.de/media/2015-05-16_EFAForschungsbericht_Endfassung.pdf Anhang 43: Stadt Bochum, Flüchtlingshilfe in Bochum, entnommen 04.03.16 http://fluechtlingshilfe-bochum.de/ Anhang 44: Angebote Flüchtlingsaktivitäten Integrationsportal Bochum, entnommen 05.03.16 https://calendar.google.com/calendar/embed?src=k8eh3ukajglomit9u8mpchs710 %40group.calendar.google.com&ctz=Europe/Berlin Anhang 45: Facebook, Netzwerk Flüchtlingshilfe Wohlfarthsstraße, entnommen 04.03.16 https://www.facebook.com/netzwerkwohlfahrtstrasse/ 31 Anhang 46: Stahl, J., Flüchtlinge in Bochum erhalten eine Knappschafts-Karte, entnommen 06.03.16 http://www.derwesten.de/staedte/bochum/fluechtlinge-in-bochum-erhalten-eineknappschafts-karte-id11602824.html Anhang 47: Zeit-Online, Neue "Ankunftszentren" sollen Asylverfahren beschleunigen, entnommen 08.03.16 http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-02/bamf-eroeffnung-zentrum-ankunftabschiebung-48-stunden Anhang 48: Umweltservice Bochum, Abfallberater in Arabisch, entnommen 05.03.16 http://www.usb-bochum.de/buerger/Publikationen.php Anhang 49: Bundesagentur für Arbeit, App „Ankommen“, entnommen 08.03.16 https://www.ankommenapp.de/ Anhang 50: Sprachniveau nach dem Europäischen Referenzrahmen, entnommen 08.03.16 http://www.europaeischer-referenzrahmen.de/sprachniveau.php Anhang 51: Rorowski, A. WAZ Bochum vom 25.02.16, Alle Flüchtlinge zuerst nach Bochum 32