Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Augsburg - Land

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Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Augsburg - Land
Bayerisches Rotes Kreuz
Kreisverband Augsburg - Land
Pressemitteilung
Ihr
Ansprechpartner:
Stephan Deibler
Tel.: 01 77/2 74 24 50
Motorradengel im Einsatz
Vor 30 Jahren entstand die BRK-Motorradstreife
Eine Autopanne, ein Unfall oder ein kilometerlanger Stau auf dem Weg in das
Urlaubsziel: nicht immer geht bei der Fahrt auf deutschen Straßen alles reibungslos.
Das BRK hilft den betroffenen Reisenden auch auf den Autobahnen. Vor 30 Jahren
wurden die Motorradstreifen des Roten Kreuzes in Bayern gegründet.
Um 1974 wurden die ersten „Mobilen Wachen“ des BRK an Autobahnen eingesetzt.
Diese wurden meistens von einem Sanitätskraftwagen und einem Motorrad
unterstützt. Die „Mobilen Wachen“ waren der erste Anlaufpunkt für die
Verkehrsteilnehmer in allen erdenklichen Belangen. So wurde nicht nur Erste Hilfe
geleistet, sondern auch die Reisenden und vor allem Kleinkinder in den Unterkünften
– aufgrund ihres Aussehens Iglu genannt - betreut und versorgt. Im Jahre 1983
erkannte das Bayerische Rote Kreuz eine Lücke im Hilfeleistungskonzept. Durch den
zunehmenden Reiseverkehr und das aus heutiger Sicht unzureichende Notrufsystem
entstanden auf den Autobahnen haarsträubende Situationen. Kilometerlange Staus,
liegengebliebene überhitzte Fahrzeuge ohne Klimatisierung, verzweifelte und teils
hilflose Reisende und extrem lange Anfahrtszeiten des Rettungsdienstes in Notfällen
waren in der Urlaubszeit an der Tagesordnung. Die Idee der „Mobilen Wachen“
wurde um „Motorradstreifen“ ausgeweitet. Nach einem Jahr Vorbereitungszeit
wurden die ersten fünf Einsatzmotorräder auf den Autobahnen eingesetzt.
Die ersten zaghaften Versuche, ein zusätzliches Hilfeleistungssystem im Spagat
zwischen Rettungsdienst, Pannenservice und Auskunftsstelle zu implementieren,
haben sich sofort bewährt. Es entwickelt sich der Begriff „fahrende Notrufsäule“, da
die Motorradsanitäter an neuralgischen Punkten patrouillierten und per Funk mit der
zuständigen Rettungsleitstelle verbunden waren.
Mittlerweile haben die „Motorradengel“ einen festen Platz in der Hauptreisezeit: von
Pfingsten bis zum Ende der Sommerferien fahren sie auf den deutschen Autobahnen
Streife. Von der Beratung der Reisenden an Raststätten, über Staubetreuung,
Absicherung von Pannen- und Unfallfahrzeugen bis hin zu Einsätzen bei schweren
Unglücken leistet die Motorradstreife jährlich Hilfe für Betroffene im speziellen und für
die Verkehrssicherheit im allgemeinen. Gerade im starken Urlaubsverkehr, bei Staus
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oder weitab von befestigten Straßen: die Motorräder können bei schwer erreichbaren
Einsatzstellen ihren Trumpf ausspielen. So erreichen die Helfer in 70 Prozent aller
Notfalleinsätze vor dem regulären Rettungsdienst den Einsatzort – und haben
dadurch manches Leben gerettet, oft schlimmes Leid gelindert oder gar verhindert.
Wenn Polizei und Rettungsdienst zum nächsten Einsatz eilen müssen, nehmen sich
die Motorradsanitäter immer Zeit, für die Betroffenen da zu sein - bis alle weiteren
Schritte geklärt sind.
Jedes Wochenende und an Feiertagen sind die Motorradstreifen des Roten Kreuzes
von 08:00 Uhr bis Sonnenuntergang im Einsatz und bestreifen mit ihren schnellen
und wendigen Motorrädern ihr zugewiesenes Einsatzgebiet. Die speziell geschulten
Helfer tun dies ehrenamtlich ohne Bezahlung – oft über 12 Stunden am Tag. Zudem
ist jede Hilfeleistung kostenfrei – die Aufwendungen werden vom Roten Kreuz
getragen.
Fotonachweis: BRK-Kreisverband Augsburg-Land