Geschäftsbericht 2013 der WEMAG AG

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Geschäftsbericht 2013 der WEMAG AG
Geschäftsbericht 2013
www.wemag.com
WEMAG-Gruppe auf einen Blick
Geschäftsjahr
2013
2012
2011
Umsatz konsolidiert1)
Mio. EUR
429
405
395
WEMAG AG
Mio. EUR
400
384
401
WEMAG Netz GmbH
Mio. EUR
121
104
92
e.dat GmbH
Mio. EUR
16
15
15
mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH
Mio. EUR
1
1
1
WEMACOM Telekommunikation GmbH
Mio. EUR
5
4
4
Gasabsatz WEMAG AG
Mio. kWh
1.368
1.009
745
Stromabsatz WEMAG AG2)
Mio. kWh
1.751
2.181
2.332
Stromerlöse/Erlöse Netznutzungsentgelte konsolidiert1)
Mio. EUR
353
349
354
WEMAG AG
Mio. EUR
280
291
309
WEMAG Netz GmbH
Mio. EUR
119
103
90
Mitarbeiter/innen3)
Anzahl
561
542
534
WEMAG AG
Anzahl
322
322
340
WEMAG Netz GmbH
Anzahl
35
35
23
e.dat GmbH
Anzahl
181
165
157
WEMACOM Telekommunikation GmbH
Anzahl
22
20
14
WEMAG Energiedienste GmbH
Anzahl
1
Auszubildende
Anzahl
30
34
39
Nettoinvestitionen (ohne Finanzanlagen)
Mio. EUR
39
40
31
WEMAG AG
Mio. EUR
5
5
3
WEMAG Netz GmbH
Mio. EUR
27
21
24
e.dat GmbH
Mio. EUR
0
0
0
mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH
Mio. EUR
3
12
3
WEMACOM Telekommunikation GmbH
Mio. EUR
1
2
1
KNE Windpark Nr. 8 GmbH & Co. KG
Mio. EUR
2
WEMAG Energiedienste GmbH
Mio. EUR
1
Bilanzsumme WEMAG-Gruppe konsolidiert
Mio. EUR
506
485
460
Jahresüberschuss WEMAG AG 4)
Mio. EUR
4
8
17
Jahresüberschuss WEMAG Netz GmbH
Mio. EUR
24
10
3
km²
8.052
8.052
8.052
Anzahl/km²
34
35
35
Anzahl
257
257
262
km
15.162
15.024
14.952
Netzgebiet WEMAG Netz GmbH
Fläche
Einwohner
Städte und Gemeinden
5)
Leitungsnetz
1) Ohne Energiesteuern, sonstige Handelsaktivitäten und EEG-Weiterverkauf, inklusive Erlöse aus Netznutzung
2) Ohne EEG-Weiterverkauf
3) Stichtag 31. Dezember
4) Inklusive Ergebnisabführungen e.dat GmbH, mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH und vor Ergebnisabführung WEMAG Netz GmbH
5) Verringerung in 2012 aufgrund von Gemeindezusammenschlüssen
Geschäftsbericht 2013
Die WEMAG bietet seit 2013 ihren Kunden
an 30 Standorten eine Beratung vor Ort an.
2
Inhalt
WEMAG-Kundencenter am Obotritenring
Allgemeines
4
Organe der Gesellschaft
4
Bericht des Aufsichtsrats
6
Vorwort des Vorstands
8
Lagebericht der WEMAG AG
und des Konzerns
12
Ehrenamt im Fokus
34
Kulturelles Engagement
Vertrieb Strom und Erdgas
54
Innovative Geschäftsfelder/
Produktentwicklung
68
Regenerative Erzeugung
70
mea Energieagentur M-V GmbH
71
Norddeutsche Energiegemeinschaft eG
72
WEMAG Energiedienste GmbH
73
Dienstleistungen
74
Regionale Dienste
75
e.dat GmbH
76
WEMACOM Telekommunikation GmbH
78
80
Vertriebsaktivitäten
55
Geschäftskundenvertrieb
57
Mitarbeiter
Haushaltskundenvertrieb
57
Personalentwicklung
Direktvermarktung
57
Trainee-Programm
81
Strom- und Erdgasabsatz
58
Weiterbildung
82
Netze
60
Investitionen
61
Störungsmanagement
63
Erneuerbare Energien
64
Netzwirtschaftliche Aktivitäten
66
81
Personalaufwand
82
Personalstruktur
83
Arbeitssicherheit und Umweltschutz
83
Regionales Engagement
84
3
Ladestationen im Schlosspark-Center Schwerin
Jahresabschluss
86
WEMAG-Konzern
Konzernbilanz
87
Konzerngewinn- und Verlustrechnung
88
mea Energieagentur
Mecklenburg-Vorpommern GmbH
Bilanz
112
Gewinn- und Verlustrechnung
113
Konzernkapitalflussrechnung
89
WEMACOM Telekommunikation GmbH
Konzerneigenkapitalspiegel
90
Bilanz
114
Konzernanlagenspiegel
92
Gewinn- und Verlustrechnung
115
Konzernanhang
94
Bestätigungsvermerk
105
WEMAG AG
Bilanz
106
Gewinn- und Verlustrechnung
107
WEMAG Netz GmbH
Bilanz
108
Gewinn- und Verlustrechnung
109
e.dat GmbH
Bilanz
110
Gewinn- und Verlustrechnung
111
Kontakt und Netzgebietskarte
116
4
Allgemeines
Organe der Gesellschaft
Aufsichtsrat
Vertreter der Anteilseigner
Thomas Brandt
Groß Pankow, Bürgermeister der Gemeinde Groß Pankow (Prignitz),
Vorstandsmitglied des Kommunalen Anteilseignerverbandes der WEMAG
Gerd-Michael Feist
Hannover, Diplom-Ingenieur, Vorsitzender des Vorstands und Kaufmännischer Direktor,
Stadtwerke Hannover AG
Klaus-Otto Meyer
Uelitz, Bürgermeister der Gemeinde Uelitz, Verbandsprüfer beim Genossenschaftsverband e. V.
Dr. Ernst Repp
Pinnow, Pensionär, Vorstandsmitglied des Kommunalen Anteilseignerverbandes der WEMAG
Norbert Römer
Erster stellvertretender Vorsitzender,
Castrop-Rauxel, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen
Hans-Otto Röth
Gehrden, Pensionär, ehemaliges Vorstandsmitglied der WEMAG AG
Bernd Rudolph
München, Vorstandsmitglied und stellvertretender Vorstandsvorsitzender, Thüga Aktiengesellschaft
Lothar Stroppe
Zweiter stellvertretender Vorsitzender,
Bützow, Verbandsvorsteher des Kommunalen Anteilseignerverbandes der WEMAG
Michael Thomalla
Warin, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städte- und Gemeindetags
Mecklenburg-Vorpommern e. V.
Ewald Woste
Vorsitzender,
Paderborn, Vorstandsvorsitzender, Thüga Aktiengesellschaft
Arbeitnehmervertreter
Gerd Amtsberg
Schwerin, Beauftragter für Umweltschutz, Datenschutz und Gleichbehandlung der WEMAG AG
Birgit Jenzen
Schwerin, Großkundenbetreuerin der WEMAG AG
Reiner Benesch
Möderitz, Großkundenbetreuer der WEMAG AG
Norbert Groß
Weisen, Servicetechniker Netzbetrieb der WEMAG AG
Rene Matzke
Schwerin, Operator (Netzwerk) der WEMAG AG
Vorstand
Caspar Baumgart
Schwerin, Kaufmännischer Vorstand
Thomas Pätzold
Schwerin, Technischer Vorstand
5
WEMAG-Mitarbeiter Markus Freiberg bei der
Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage Bützow
6
Allgemeines
Hochspannungsfreileitungen bei Perleberg
Bericht des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand während des Geschäfts-
statt. Der Jahres- und Konzernabschluss und der zusam-
jahres regelmäßig und umfassend über die Entwicklung
mengefasste Lagebericht für das Geschäftsjahr 2013 wur-
der Gesellschaft sowie über besondere Ereignisse unter-
den von der zum Abschlussprüfer bestellten WIKOM
richtet. Er hat die ihm nach Gesetz und Satzung zuste-
Aktien­gesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft,
henden Überwachungsfunktionen ausgeübt und die ihm
der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk wurde erteilt.
obliegenden Entscheidungen getroffen. Im Mittelpunkt der
Die Prüfungsberichte wurden dem Aufsichtsrat übersandt
Tätigkeit des Aufsichtsrats standen Fragen zur Unterneh-
und in der Aufsichtsratssitzung am 23. Mai 2014 erläutert.
mensplanung und -entwicklung sowie zur strategischen
Positionierung der WEMAG im Wettbewerbsmarkt und im
Der Aufsichtsrat schließt sich dem Ergebnis der Abschluss-
regulatorischen Umfeld. Der Vorstand informierte den Auf-
prüfung an. Auch nach dem abschließenden Ergebnis
sichtsrat auch regelmäßig im Rahmen des Risikomanage-
seiner eigenen Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Ein-
ments (§ 107 Abs. 3 AktG). Den sich aus dieser Vorschrift
wendungen gegen den Jahresabschluss und den Konzern-
ergebenden Aufgaben ist der Aufsichtsrat nachgekommen.
abschluss. Dem zusammengefassten Lagebericht für die
WEMAG AG und den Konzern einschließlich der Ausfüh-
Ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats fanden im Be­­richts­­‑
rungen zur weiteren Unternehmensentwicklung stimmt
zeitraum am 19. April 2013 und am 4. Dezember 2013
der Aufsichtsrat zu. Dementsprechend hat der Aufsichts-
7
rat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss der
WEMAG AG in der vom Vorstand vorgelegten Form gebilligt.
Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Vorschlag
des Vorstands, vom Bilanzgewinn der WEMAG AG in Höhe
von 46.479.476,07 EUR eine Ausschüttung in Höhe von
14.100.000,00 EUR vorzunehmen und den verbleibenden Gewinn in Höhe von 32.379.476,07 EUR auf neue
Rechnung vorzutragen, schließt sich der Aufsichtsrat an.
Der nach § 312 AktG vom Vorstand aufgestellte Bericht
über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen liegt
vor. Der Abschlussprüfer hat nach seiner Prüfung gemäß
§ 313 AktG den folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung be­­
stätigen wir, dass
die tatsächlichen Angaben des Berichtes richtig sind,
bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die
Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“
Nach unserer eigenen Prüfung stimmen wir dem Prüfungsergebnis zu und haben keine Einwendungen gegen die am
Schluss des Berichtes über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen abgegebene und in den Lagebericht
aufgenommene Erklärung des Vorstands.
In der Zusammensetzung des Aufsichtsrats ergaben sich
im Berichtszeitraum keine Änderungen.
Berater- sowie Dienstleistungs- und Werkverträge zwischen
den Aufsichtsratsmitgliedern und der Gesellschaft bestanden im Berichtszeitraum nicht.
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand, dem Betriebsrat
sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seinen Dank
und seine Anerkennung für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit aus.
Schwerin, den 23. Mai 2014
Für den Aufsichtsrat
Ewald Woste
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats
Ewald Woste
8
Allgemeines
Caspar Baumgart und Thomas Pätzold (v. l.)
Vorwort des Vorstands
Sehr geehrte Anteilseigner,
sich neue Chancen beim Aufbau von neuen Geschäftsfel-
sehr geehrte Kunden und Geschäftspartner,
dern ergeben. Andererseits steigen die Anforderungen an
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der WEMAG,
den Ausbau des Netzes, um die erzeugten Energiemengen abführen und die damit verbundenen Abwicklungspro-
die WEMAG AG hat das Geschäftsjahr 2013, welches das
zesse zeit- und qualitätsgerecht bearbeiten zu können.
vierte Jahr nach der Kommunalisierung darstellt, erneut mit
einem Ergebnis abgeschlossen, das deutlich über dem Plan
Vor diesem Hintergrund hat im Jahr 2013 die WEMAG Netz
zum Zeitpunkt des Verkaufs lag. Das Ergebnis vor Steuern
GmbH 33,5 Mio. EUR in den Ausbau der Stromnetze inves-
liegt mit 33,4 Mio. EUR rund 12,1 Mio. EUR über dem des
tiert. Neben der Erhöhung der Netzkapazitäten zur Auf-
Vorjahres. Nach Steuern beträgt es 28,0 Mio. EUR gegen-
nahme von EEG-Strom wurden auch zahlreiche Leitungen
über 17,9 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2012.
und Anlagen erneuert, um eine sehr gute Qualität bei der
Stromversorgung sicherzustellen. Dass dies gelungen ist,
Der Umbau der Energiewirtschaft infolge der Energiewende
zeigt die Bestätigung der Bundesnetzagentur, die die Ver-
ist in vollem Gange und mit der Vorreiterrolle Mecklen-
sorgungsqualität in einem Vergleichsverfahren über alle
burg-Vorpommerns und Brandenburgs bei der Errichtung
Stromnetzbetreiber Deutschlands geprüft hat. In diesem
von erneuerbaren Energieanlagen sind die damit einherge-
Verfahren wurde der WEMAG Netz GmbH unter Berück-
henden Veränderungen und Herausforderungen im Gebiet
sichtigung der ländlichen und strukturschwachen Versor-
der WEMAG besonders deutlich zu spüren. Dies wirkt sich
gungsgebiete eine überdurchschnittliche Versorgungsquali­
einerseits sehr positiv für die WEMAG-Gruppe aus, indem
tät bescheinigt.
9
Das hohe Investitionsvolumen im Jahr 2013 und in den
hat, war die Festlegung der Effizienz. Hier wurde der
vorangegangenen Jahren in die Stromnetze hat zur Folge,
WEMAG Netz GmbH von der Bundesnetzagentur eine
dass sich in einer strukturschwachen Region, wie sie von
100%ige Effizienz für den Stromnetzbetrieb bescheinigt.
der WEMAG Netz GmbH versorgt wird, im Bundesvergleich
Das heißt, in den nächsten fünf Jahren fallen keine Erlös-
sehr hohe Netzentgelte einstellen. Anfang 2013 muss-
bestandteile aufgrund von ineffizienten Arbeitsweisen weg.
ten die Netzentgelte je nach Netzebene um bis zu 24 %
erhöht werden. Zum Jahresanfang 2014 konnte dieser
Diese sehr positive Entwicklung im Netzbereich wurde
Trend gestoppt werden. Im Niederspannungsbereich, der
durch ein sehr schwieriges Umfeld im Vertriebsbereich
für Haushalts- und kleinere Gewerbekunden relevant ist,
und dort speziell im Geschäftskundensegment begleitet.
blieben die Netzentgelte unverändert. Im Hoch- und Mittel-
Im Vertriebsbereich ließ sich trotzdem im Jahr 2013 eine
spannungsbereich, an dem Industriekunden und Stadtwerke
positive Entwicklung verzeichnen. Bedingt durch die Erhö-
angeschlossen sind, konnten sogar Netzentgeltsenkun-
hung der Netznutzungsentgelte zum Jahresanfang 2013
gen realisiert werden. Diese Senkungen werden voraus-
sowie die Erhöhung der EEG-Umlage war der WEMAG-Ver-
sichtlich nur temporärer Natur sein, da sie durch erhöhte
trieb gezwungen, die Strompreise für Haushalts- und kleine
Absatzmengen aufgrund von Bauarbeiten im Gebiet des
Gewerbekunden zu erhöhen. Dies ging mit deutlichen
benachbarten Netzbetreibers zustande gekommen sind.
Kundenverlusten einher. Erfreulicherweise konnte im Laufe
des Jahres der Absatz an Haushalts- und kleine Gewer-
An das Stromnetz der WEMAG Netz GmbH war zum
bekunden im Strom- und Gassegment deutlich gesteigert
Jahres­ende 2013 eine Einspeiseleistung aus erneuerba-
werden. Insgesamt wurden deutlich mehr Verbrauchsstel-
ren Energien von 927 MW angeschlossen, während die
len hinzugewonnen, als durch Kündigung verloren gingen,
höchste Last des Netzes bei ca. 460 MW lag. Die von den
sodass die WEMAG mit 177.700 Verbrauchsstellen den
erneuerbaren Energieanlagen erzeugten Strommengen rei-
höchsten Kundenbestand seit ihrem Bestehen verzeich-
chen rein rechnerisch aus, um den Stromverbrauch der
nen kann. Die steigende EEG-Umlage zum 1. Januar 2014
Endkunden zu 86 % zu decken.
konnte der WEMAG-Vertrieb durch sinkende Beschaffungskosten nahezu kompensieren, sodass für den Jahresanfang
Neben vielen lokalen Netzverstärkungen und -erneue-
2014 gegenüber den Kunden im WEMAG-Netzgebiet keine
rungen ist als Großprojekt insbesondere die Fertigstel-
Preiserhöhungen notwendig wurden. Im bundesweiten
lung der 110-kV-Leitung Güstrow-Bützow-Wismar zu nen-
Geschäftskundensegment wurden von Wettbewerbern wie
nen. Erhebliche Mittel flossen ebenfalls in die noch in der
auch im Vorjahr häufig Angebote platziert, die unter Berück-
Erneue­rung befindlichen 110-kV-Leitung Pröttlin-Hagenow
sichtigung der aktuellen Beschaffungspreise ohne die Hin-
und in die Errichtung des neuen Netzübergabeknotens zwi-
zurechnung von Vertriebskosten keine wettbewerbsfähigen
schen der 50Hertz Transmission GmbH und der WEMAG
Angebote durch die WEMAG ermöglichten. Hier scheinen
Netz GmbH, das sogenannte Umspannwerk Parchim-Süd.
Wettbewerber Zugang zu nicht ausgelasteten Kraftwerkskapazitäten zu haben, um diese Strompreise darstellen zu
Neben den umfangreichen Investitions- und Instandhal-
können. Diese Angebotssituation hat sich auch im Laufe
tungsmaßnahmen stand im Jahr 2013 die Festlegung der
des Jahres 2013 nicht verändert, sodass die WEMAG im
Erlösobergrenze für die Jahre 2014 bis 2018 der WEMAG
Geschäftskundenbereich im Vergleich zum Vorjahr deutli-
Netz GmbH im Mittelpunkt. Dabei prüft die Bundesnetz-
che Absatzrückgänge hinnehmen musste.
agentur auf Antrag des Netzbetreibers, welche Erlöse dieser in den genannten Jahren zur Unterhaltung seines
Bedingt durch die schwierige Situation im Geschäftskun-
Geschäftsbetriebs einnehmen darf. Dieses Verfahren war
denbereich, suchte die WEMAG nach neuen Geschäfts-
sehr aufwendig, da der Bundesnetzagentur umfangrei-
feldern, bei denen sie ihre Kompetenzen einsetzen kann.
ches Zahlenmaterial zur Verfügung gestellt und erläutert
Eines dieser neuen Geschäftsfelder ist die sogenannte
werden musste. Im Ergebnis hat die WEMAG Netz GmbH
Direktvermarktung. Dabei kann die WEMAG ihre Strom-
jedoch für die nächsten fünf Jahre eine Zusage über eine
beschaffungskenntnisse nutzen, um die von EEG-Anlagen
auskömmliche Erlösobergrenze erhalten. Ein wesentlicher
erzeugte Energie direkt an andere Händler oder die Strom-
Punkt, der diesen Sachverhalt äußerst positiv beeinflusst
börse zu vermarkten. In diesem Segment konnte im Jahr
10
Allgemeines
2013 ein Portfolio an Anlagen unter Vertrag genommen
Erneuerung der Heizungsanlage der Schule in Berge.
werden, die 2013 eine Strommenge von ca. 502 GWh
erzeugten. Der Schwerpunkt liegt dabei zurzeit noch auf
Im Bereich der Stromerzeugung der WEMAG-Gruppe wur-
Strom, der in Biomasseanlagen erzeugt wird. Kleinere Men-
den im Geschäftsjahr 2013 die im Vorjahr begonnenen
gen kommen aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Die-
EEG-Projekte in den Bereichen Biogas und Photovoltaik
ses Segment ist wirtschaftlich sehr positiv zu betrachten
fertiggestellt. Hierzu wurden über die mea Energieagen-
und soll in der Zukunft noch ausgebaut werden.
tur Mecklenburg-Vorpommern GmbH Investitionsausgaben
für Sachanlagen in Höhe von rund 2,3 Mio. EUR getätigt.
Zur Erschließung neuer Geschäftsfelder wurde innerhalb
Zusätzlich zu den vorgenannten Sachanlageinvestitionen
der WEMAG der Bereich „Technische Produktentwicklung“
brachte die mea 1,0 Mio. EUR für die Projektentwicklung
geschaffen. Dieser Bereich soll sich frühzeitig mit neuen
von Windparks in Polen als aktivierte Anzahlungen ein. Auf-
Themen und Geschäftsfeldern auseinandersetzen, die mit-
grund der politisch getriebenen Änderungsbegehren des
telfristig einen positiven Ergebnisbeitrag zum Geschäft der
Erneuerbare-Energien-Gesetzes und der damit verbunde-
WEMAG liefern können. Zu nennen sind dabei zum Bei-
nen unsicheren Investitionsrahmenbedingungen hat sich
spiel Produkte wie die Installation von Photovoltaikanlagen
die WEMAG-Gruppe im Jahr 2013 vorrangig auf die Pro-
auf Eigenheimen oder für kleinere Gewerbebetriebe zur
jektentwicklung von Windparks konzentriert. Im Geschäfts-
Reduzierung der Stromkosten. Ergänzt wird dieses Angebot
jahr 2013 investierte die mea hierbei weitere 4,5 Mio. EUR
durch die Entwicklung eines Hausspeichers, bei dem han-
in EEG-Finanzanlagen (im Wesentlichen Windparkbeteili-
delsübliche Fahrrad-Akkus über ein Second-Life-Konzept
gungen). Die Erzeugungskapazität der mea-eigenen EEG-
zur Einspeicherung von EEG-Strom dienen, um den Eigen-
Anlagen änderte sich 2013 um 0,1 MW auf 10,5 MW. Die
verbrauch von selbsterzeugtem Strom zu erhöhen. Die Ent-
größte Erzeugungsleistung wird über die Thüga Erneu-
wicklung wurde zum Ende des Jahres 2013 abgeschlossen.
erbare Energien GmbH & Co. KG realisiert, an der die
Ab Anfang 2014 wird der Hausspeicher erhältlich sein.
WEMAG 4,42 % des Kommanditkapitals hält. Der Anteil
entspricht 9 MW Winderzeugungsleistung. Insgesamt ver-
Weiterhin zu nennen ist eine Kooperation, die die WEMAG
fügt die WEMAG-Gruppe direkt oder über ihre Beteiligung
mit der Firma Karabag aus Hamburg eingegangen ist.
an anderen Gesellschaften über ein Portfolio an EEG-Anla-
Gemeinsam werden im Bereich der E-Mobilität handelsüb-
gen von zurzeit 23,1 MW.
liche Benzin- oder Dieselfahrzeuge zu Elektroautos umgerüstet. Hierzu wurde ein spezielles Elektro-Kit entwickelt,
Der Ende 2012 erworbene, noch zu errichtende Windpark
welches bisher im Fiat 500 und im Käfer Einsatz findet,
in Sachsen-Anhalt konnte im Jahr 2013 leider noch nicht in
künftig jedoch auf weitere Marken ausgerollt werden kann.
Betrieb genommen werden. Dies ist nun für Anfang 2014
vorgesehen.
Die drei genannten Produkte – Photovoltaikanlagen, Hausspeicher und Elektroauto – werden über die neue WEMAG-
Innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns sollen neue Wind-
Marke „ReeVOLT!“ angeboten.
eignungsflächen ausgewiesen werden. Hierzu gibt es
zahlreiche Kontakte mit Kommunen und privaten Grund-
Eine ebenfalls positive Entwicklung haben die von der
eigentümern, die im Besitz von Grundstücken innerhalb
WEMAG gegründeten Tochtergesellschaften Energie-Spar-
potenzieller Windeignungsgebiete sind. In Kooperation mit
zentrale GmbH und Energiedienste Nordost GmbH im Jahr
verschiedenen Projektentwicklern werden Windparks ent-
2013 genommen. Die Energie-Sparzentrale konnte insbe-
wickelt. Die Errichtung erster Projekte wird frühestens 2014,
sondere im Gewerbekundensegment, aber auch bei kom-
eher später möglich sein. Zur Ausweitung dieses Geschäfts-
munalen und privaten Kunden Beratungen zu Energieein-
gebietes wurde mit dem Kirchenkreis Mecklenburg in der
sparmaßnahmen und zu Energiemanagement-Konzepten
Nordkirche Ende 2013 ein Kooperationsvertrag verhandelt
durchführen. Die Energiedienste Nord GmbH hat erfolg-
und Anfang 2014 unterzeichnet. Dieser sieht vor, Aktivitä-
reich mehrere Energie-Contracting-Projekte umgesetzt. Ins-
ten der Nordkirche im Bereich der Energieerzeugung und
besondere zu nennen sind die Nahwärmeversorgung in
-einsparung über eine gemeinsame Gesellschaft – Kirchli-
der Gemeinde Bresegard aus einem BHKW heraus und die
ches EnergieWerk GmbH – gemeinsam umzusetzen.
11
Ministerpräsident Erwin Sellering (re.) besuchte auf seiner Sommertour 2013 die WEMAG.
Über unsere Tochtergesellschaft WEMACOM Telekommu-
könnte es im Jahr 2014 eine Ausschüttung geben, die über
nikation GmbH verfolgen wir seit 2012 den Weg, auch für
der des Vorjahres liegt.
Endkunden Internet- und Telefondienstleistungen anzubieten. Im Jahr 2013 konnte der 2.000. Kunde begrüßt
Insgesamt lässt sich sagen, dass die WEMAG die Herausfor-
werden. Darüber hinaus ist es gelungen, aus der Insol-
derungen, die mit der Energiewende verbunden sind, bis-
venzmasse eines Unternehmens technische Anlagen und
lang sehr gut meistert und auch im Jahr 2014 ein zuver-
Kundenbeziehungen in den Bereichen Plau und Goldberg
lässiger und kompetenter Ansprechpartner sein wird. Eine
zu erwerben und somit dieses Geschäftsfeld um weitere
Vereinfachung des Geschäftsbetriebs ist dabei nicht zu
ca. 600 Kunden zu erweitern. Aufgrund der Strukturschwä-
erwarten, da mit der Regierungsneubildung Ende 2013
che der Regionen Mecklenburg-Vorpommerns und Nord-
auch eine Neuausrichtung der Energiepolitik stattfinden
brandenburgs wird es nicht möglich sein, das Versorgungs-
wird. Dies wird insbesondere für die gesetzlichen Regelun-
gebiet der WEMAG flächendeckend zu erschließen. Dies
gen im Bereich der EEG-Anlagen erwartet. Aber auch für
soll jedoch punktuell erfolgen, dort wo es wirtschaftlich
die Bereiche der Energieeffizienz und der regulatorischen
Sinn macht.
Rahmenbedingungen sind Änderungen in Sicht. Wir sind
sicher, dass mit den sich verändernden Rahmenbedingun-
Abschließend ist noch die Norddeutsche Energiegemein-
gen nicht nur Risiken, sondern auch Chancen verbunden
schaft zu nennen, die von der WEMAG und den Volks- und
sind. Die WEMAG wird diese zugunsten ihrer Anteilseigner,
Raiffeisenbanken 2011 ins Leben gerufen wurde. Diese hat
Kunden und Geschäftspartner nutzen.
sich außerordentlich gut entwickelt. Mittlerweile verfügt
die NEG über knapp 900 Mitglieder und ein eingezahltes
Der Vorstand
Genossenschaftskapital von 4,4 Mio. EUR. Die Genossenschaft konnte bisher Anlagen mit einer Leistung von rund
12 MW erwerben bzw. errichten. Die erste Ausschüttung
an die Genossenschaftsmitglieder hat im Jahr 2013 für
das Geschäftsjahr 2012 stattgefunden. Für das Jahr 2013
Caspar Baumgart Thomas Pätzold
12
Lagebericht – WEMAG AG und Konzern
Montage eines 110-kV-Mastes
zwischen Perleberg und Hagenow
WEMAG AG, Schwerin
13
Lagebericht der WEMAG AG und des
Konzerns für das Geschäftsjahr 2013
Grundlagen der WEMAG AG und des Konzerns
Geschäftsmodell
Der WEMAG-Konzern (im Weiteren WEMAG bzw. Kon-
bundesweitem Vertrieb und eigenem Verteilnetz. Schwer-
zern) ist eine Unternehmensgruppe, bestehend aus der
punkte der Tätigkeit sind der Vertrieb von Strom und Gas
WEMAG AG, der WEMAG Netz GmbH, der e.dat GmbH
und die Verteilung von Strom sowie Dienstleistungen der
(e.dat), der mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern
Abrechnung, des Messwesens und der Telekommunika-
GmbH (mea), der WEMACOM Telekommunikation GmbH
tion. Über diese traditionellen Geschäftsfelder hinaus wur-
(WEMACOM) und der WEMAG Wind Energie GmbH mit
den die Aktivitäten in der Erzeugung erneuerbarer Energien
wirtschaftlicher Betätigung in den verschiedenen Segmen-
weiter ausgebaut sowie neue Projekte auf dem Gebiet der
ten der Energieversorgung. Hinzugekommen sind nun die
Energieeffizienz entwickelt und umgesetzt. Administrative
WEMAG Energiedienste GmbH (ehemals Energiedienste
Dienstleistungen (Shared Services) für die Unternehmen
Nordost GmbH) und die KNE Windpark Nr. 8 GmbH &
der Gruppe erbringt die WEMAG AG.
Co. KG. Die WEMAG agiert dabei als Energieversorger mit
WEMAG AG
Erzeugung
Investitionen in
erneuerbare Energien
Dienstleistungen zur
Planung und Errichtung
von EEG-Anlagen
Netze
Vertrieb
Dienstleistungen
Investitionen in Stromnetze
Haushalts-/Gewerbekunden
Abrechnung, Kundenservice
Netzbetrieb
Industrie-/Geschäftskunden
Telekommunikation
Regulierungsmanagement
Weiterverteiler
Wasser/Abwasser
Netz-Service
Direktvermarktung von
EEG-Strom
Wärme, Contracting
Energieeffizienz
mea Energieagentur
Mecklenburg-Vorpommern
GmbH, 100,0 %
WEMAG Netz GmbH, 100,0 %
e.dat GmbH, 100,0 %
WEMAG Energiedienste GmbH,
100,0 %
WEMAG Wind Energie GmbH,
100,0 %
KNE Windpark Nr. 8
GmbH & Co. KG, 100,0 %
Vietlübbe Biogas GmbH,
50,0 %
Thüga Erneuerbare Energien
GmbH & Co. KG, 4,42 %
Weitere Projektgesellschaften
Energie-Sparzentrale GmbH,
74,9 %
Stadtwerke-Beteiligungen
Stadtwerke Eilenburg GmbH,
49,0 %
Stadtwerke Wittenberge GmbH,
22,7 %
Stadtwerke Lübz GmbH,
20,0 %
Stadtwerke Parchim GmbH,
15,0 %
Stadtwerke Rostock AG,
12,55 %
Thüga AG, (0,43 %) über 1,14 %
an KOM9 GmbH & Co. KG
WEMACOM Telekommunikation
GmbH, 66,6 %
BAE Brüeler Abwasserentsorgungsgesellschaft mbH, 49,0 %
Erdwärme Neustadt-Glewe
GmbH, 45,0 %
Bützower Wärme GmbH, 20,0 %
Lagebericht
14
Weitere Projektgesellschaften auf dem Gebiet der regene-
Der Ausbau des Netzes für die Sicherstellung der Auf-
rativen Erzeugung sind:
nahme und Durchleitung der im Netzgebiet erzeugten
SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH (50,00 %),
regenerativen Energie nimmt eine überragende Stellung
M & K Windpark-Verwaltungs-GmbH (50,00 %),
im Investitionsgeschehen ein. Zusätzlich engagiert sich die
KNE Windpark Nr. 11 GmbH & Co. KG (50,00 %),
WEMAG über die mea in der Erzeugung erneuerbarer Ener-
KNE Windpark Nr. 12 GmbH & Co. KG (50,00 %),
gien. Weiterhin steht die Entwicklung von Windparks im
KNE Windpark Nr. 17 GmbH & Co. KG (50,00 %),
Zentrum.
Westmecklenburgische Wind-Verwaltungs-GmbH
(50,00 %),
Die Umsetzung der Energiewende wird aufgrund hoher
Kommunaler Windpark Westmecklenburg GmbH &
Investitionen und der Umlage der EEG-Förderung (2014
Co. KG (50,00 %),
in Höhe von 6,24 ct/kWh) auf die Endkunden auch in
Tarnow Ost Verwaltungs GmbH (25,00 %),
Zukunft weiter zu einer Belastung der Verbraucher führen.
Kommunaler Windpark Tarnow Ost GmbH & Co. KG
Ab dem 1. Januar 2014 lastet zusätzlich die neue Umlage
(25,00 %)
für abschaltbare Lasten gemäß § 18 AbLaV in Höhe von
0,009 ct/kWh auf dem Strompreis. Damit wird das Ziel
Die WEMAG unterliegt als Betreiber eines Energieversor-
verfolgt, die Netzstabilität zu gewährleisten. Des Weite-
gungsnetzes den Regelungen des Energiewirtschaftsge-
ren steigt der KWK-Aufschlag um 0,05 ct/kWh. Bei der
setzes (EnWG). Da an das Energieversorgungsnetz mehr
§ 19 Abs. 2 StromNEV-Umlage gab es 2013 inhaltliche
als 100.000 Kunden angeschlossen sind und es sich über
Än­derungen. So hat das OLG Düsseldorf eine Unrecht-
mehrere Bundesländer erstreckt, ist die Bundesnetzagen-
mäßigkeit der Netzentgeltbefreiung nach § 19 Abs. 2 S. 2
tur (BNetzA) die direkt zuständige Regulierungsbehörde.
StromNEV festgestellt. Die vollständige Befreiung strom­
Die Anforderungen des Unbundling spiegeln sich in der
intensiver Unternehmen von Netznutzungsentgelten ist
Ausgliederung des Netzbetreibers in die WEMAG Netz
verfassungswidrig und nichtig. Gleichzeitig hat die EU-
GmbH wider. Die Art der Anwendung des EnWG und der
Kommission ein Beihilfeverfahren wegen § 19 Abs. 2 S. 2
dazugehörigen Rechtsverordnungen durch die BNetzA hat
StromNEV eingeleitet. Durch Änderung der Stromnetzent-
signifikanten Einfluss auf die wirtschaftliche Lage und Ent-
geltverordnung (StromNEV) am 14. August 2013 wurde
wicklung der WEMAG-Gruppe.
der Umfang der Befreiungsmöglichkeiten reduziert.
Auch im Geschäftsjahr 2013 wurden die Vertriebsaktivitä-
Neben eigenen Projekten beteiligt sich die mea an ande-
ten konsequent im Rahmen der Öko-Strategie der WEMAG
ren Gesellschaften zur Umsetzung regenerativer Projekte.
weiterentwickelt. Insbesondere im Geschäftskundenseg-
So wurden gemeinsam mit Windparkentwicklern 2013
ment sollen hier Möglichkeiten zur Differenzierung im
mehrere Windpark-Projektgesellschaften gegründet, um
Wettbewerb, der weiterhin sehr intensiv ist, genutzt wer-
in den kommenden Jahren größere Windparks in Nord-
den. Eine Verstärkung gab es auch bei den Aktivitäten im
deutschland zu entwickeln, zu errichten und zu betreiben.
Massenmarkt. So wurden umfangreiche Maßnahmen im
Der Anlagenbestand der 2011 gemeinsam mit der Solar-
Online-Bereich umgesetzt. Die regionale Kundenbetreuung
Anlagen-Vertriebs- und Montagegesellschaft mbH gegrün-
wurde neu ausgerichtet. Unter anderem sorgt ein neues
deten SEG Solarprojekt-Entwicklungs-Gesellschaft mbH
Infomobil für mehr regionale Präsenz.
blieb 2013 mit drei Photovoltaikanlagen und einer instal­
lierten Leistung von 7,3 MW konstant. Der Beteiligungsan-
Bei der Entwicklung der Direktvermarktung hat der Ver-
teil an der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG
trieb der WEMAG einen erfolgreichen Weg eingeschlagen.
sank 2013 im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des Eintritts
Die Zahl der vertraglich gebundenen Anlagen belief sich
neuer Gesellschafter von 5,32 % auf 4,42 %. Das Wind-
Ende 2013 auf 241 mit einer Jahresproduktion von etwa
parkportfolio der Thüga Erneuerbare Energien GmbH &
502 GWh. Der Einstieg in die Regelenergievermarktung
Co. KG umfasste Ende 2013 eine Gesamtleistung von
war ein weiterer Schritt auf diesem Geschäftsfeld. Im Zuge
203,5 MW aus 105 Windenergieanlagen in 18 Windparks.
der absehbaren Änderungen im Energiemarkt wird hier
weiteres Potenzial gesehen.
15
Ein Bestandteil der Energiewende ist die Effizienzsteige-
Gruppe fort. Durch den Kommunalen Anteilseignerver-
rung bei der Nutzung von Energie. Die WEMAG setzt in die-
band der WEMAG werden 74,76 %, durch die Thüga AG
sem Zusammenhang vor allem auf die Tochtergesellschaft
25,10 % und durch die Stadt Grabow 0,14 % der WEMAG-
Energie-Sparzentrale GmbH. Auch in 2013 hat die Energie-
Aktien gehalten. Einen Teil seiner Aktien hält der Kommu-
Sparzentrale wieder zahlreiche Beratungsleistungen durch-
nale Anteilseignerverband treuhänderisch für Gemeinden,
geführt, sowohl für Privat- und Gewerbekunden als auch
die nicht Mitglied des Anteilseignerverbandes sind. Wesent-
für Kommunen.
liche Steuerungsgröße für den Konzern und die WEMAG ist
der ausschüttungsfähige Jahresüberschuss.
Im Geschäftsjahr 2013 setzte sich auch die Zusammenarbeit mit der Thüga und den Unternehmen der Thüga-
Erzeugung
Die Energiewende bedeutet für die WEMAG nicht nur im
Aufgrund der im Monatsrhythmus sinkenden EEG-Vergü-
Vertrieb eine neue Ausrichtung, sondern auch ein stärkeres
tung für Photovoltaikanlagen verschob sich das Engage-
Engagement direkt in der Stromerzeugung aus erneuerba-
ment in Richtung eigener Projektentwicklungen im Bereich
ren Energien. Die entsprechenden Aktivitäten sind in der
der Windenergie. Die WEMAG hat im vergangenen Jahr
mea zusammengeführt. Diese investierte 2013 in Projekte
weitere Kooperationsverträge geschlossen, um spätestens
mit einer Gesamtleistung von 127 kWp sowie in Finanzanla-
2015 erste eigene Windprojekte umzusetzen.
gen im Bereich der Erzeugung aus erneuerbaren Energien.
Anzahl Anlagen
2013
Photovoltaik
Biogas
Gesamt
Installierte Leistung1) (in kW p)
2013
2012
16
16
2012
9.658
9.598
2
2
800
800
18
18
10.458
10.398
1) Aufgrund der Veräußerung einer PV-Anlage mit 60 kWp , einer Anschlussleistungskorrektur in Höhe von –7 kWp und dem Zubau einer weiteren PVA
mit 127 kWp in 2013 erhöht sich die ausgewiesene installierte Leistung bei konstanter Anlagenanzahl gegenüber den Vorjahreswerten.
Netze
Der Geschäftsbereich Netz betreibt mit der WEMAG Netz
140 MW (18 %) gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die
GmbH das Verteilnetz in Westmecklenburg, in Teilen der
installierte Kraftwerksleistung der EEG-Anlagen ist damit
Prignitz sowie im Gebiet der niedersächsischen Gemeinde
mehr als zweimal so hoch wie die maximale Netzlast von
Amt Neuhaus an der Elbe und ist für den Ausbau und die
460 MW im Geschäftsjahr 2013. Dies hatte zur Folge, dass
Entwicklung des Netzes verantwortlich. Unverändert ist
es im Jahr 2013 an 233 Tagen (Vorjahr 217 Tage) zu Rück-
der Anstieg der dezentralen Einspeisung durch regenera-
speisungen in das Übertragungsnetz der 50Hertz Trans-
tive Erzeugungsanlagen wesentlicher Treiber für den Aus-
mission GmbH kam. Die hohe Einspeisung in der Mittel-
bau und die Strukturierung des Verteilnetzes. Insgesamt
und Niederspannung führte an 296 Tagen (Vorjahr: 254
lag die Einspeisemenge aus regenerativen Energiequellen
Tage) zu einer Rückspeisung aus der Mittelspannung in
2013 bei 1.618 Mio. kWh gegenüber 1.463 Mio. kWh im
die Umspann­ebene Hoch-/Mittelspannung. Die Steige-
Vorjahr. Die Einspeisung aus regenerativen Energien hat
rung der maximalen Netzlast 2014 gegenüber dem Jahr
inzwischen einen Anteil von 86 % am Gesamtabsatz des
2013 (+41 MW) ist im Wesentlichen auf Bauarbeiten der
Netzes erreicht. Die installierte Anschlussleistung von EEG-
E.DIS AG mit entsprechender zeitweiliger Abschaltung
Anlagen liegt bei rund 927 MW, was einem Zuwachs von
wichtiger dortiger Leitungen zurückzuführen.
Lagebericht
16
Nachdem im Jahr 2012 die Anzahl der Anschlussbegehren
leistungsbezogen wieder deutlich zugenommen. Die Bear-
mit 931 Anlagen (702 MW) einen Höchststand erreicht
beitung der Anträge erfordert auch zukünftig umfangreiche
hatte, ist im Jahr 2013 ein deutlicher Rückgang im PV- und
Ressourcen bei der WEMAG Netz GmbH, um die gesetzli-
Biogasbereich zu verzeichnen. Die Anträge zum Anschluss
chen Anforderungen zu erfüllen.
von Windkraftanlagen haben sowohl zahlenmäßig als auch
Anzahl beantragte Anschlüsse
2013
Photovoltaik
Biogas
Wind
Gesamt
Beantragte Anschlussleistung
(in kW)
2013
2012
2012
628
863
182.973
422.725
38
46
13.321
31.670
34
22
352.750
247.506
700
931
549.044
701.901
Die WEMAG Netz GmbH konnte als Netzbetreiber auch
Auch für die folgenden Jahre ist aufgrund der bisherigen
2013 eine sehr hohe Versorgungssicherheit gewährleis-
Entwicklungen im Regulierungsrahmen sowie der Anforde-
ten. Im Rahmen der Qualitätsregulierung durch die BNetzA
rungen der Energiewende mit steigenden Netzentgelten zu
wurde deshalb wie schon in den Jahren 2012 und 2013
rechnen. So werden neben den Effekten der Verbrauchs-
auch für die Jahre 2014 bis 2016 ein Bonus auf die zu
entwicklung und den Auswirkungen der Integration der
erzielende Erlösobergrenze zugebilligt.
Anlagen zur Erzeugung aus erneuerbaren Energien weitere
Umlagen die Kunden belasten. Neben der Umlage gemäß
Am 1. Januar 2009 startete die Anreizregulierung im Be­­
§ 19 Abs. 2 StromNEV und der Offshore-Haftungsumlage
reich der Netznutzung. Als Basis für die Netznutzungsent-
wird ab dem 1. Januar 2014 die Umlage abschaltbare Las-
gelte und damit für die Erlöse der WEMAG Netz GmbH
ten § 18 AbLaV die Netzentgeltabrechnung erhöhen. Dem-
wurden für die Jahre 2009 bis 2013 Erlösobergrenzen
gegenüber wurde die bisher mögliche Vollbefreiung von
durch die BNetzA festgelegt. In dem vorangegangenen
Großverbrauchern von den Netzentgelten eingeschränkt.
Benchmark-Verfahren wurde der WEMAG Netz GmbH eine
Zukünftig sind weitere Umlagen nicht auszuschließen. Im
Effizienz von 100 % für diesen Zeitraum bescheinigt. Dies
Zusammenhang mit der Einführung intelligenter Messsys-
wurde ebenfalls in den 2013 durchgeführten Verfahren für
teme ist derzeit ein sogenannter Systemkostenbeitrag im
die Jahre 2014 bis 2018 in Aussicht gestellt.
Gespräch, der von allen Nutzern aufgebracht werden soll,
um die Belastung der Einführung dieser Systeme auf alle
Die im Regulierungsrahmen möglichen Anpassungen an
Kunden zu verteilen.
Veränderungen, wie die durch die BNetzA eröffnete Möglichkeit der freiwilligen Selbstverpflichtung zur Beschaffung
Insgesamt muss festgestellt werden, dass der Regulie-
der Verlustenergie, des Ansatzes von Aufwendungen für
rungsrahmen zur Anerkennung von Investitionen in der
Investitionen im Rahmen von genehmigten Investitions­
Erlös­obergrenze noch unzureichend ausgestaltet ist. In
budgets bzw. neuerdings Investitionsmaßnahmen, des
der vorhandenen Systematik werden bis zu sieben Jahre
Ansatzes von Aufwendungen aufgrund der Veränderung
benötigt, bevor erstmals Erlöse für vorgenommene Investi­
der Versorgungsaufgabe (sogenannter Erweiterungsfaktor)
tionen zurückfließen. Dies reduziert die gesetzlich veran-
sowie die weiter steigende Einspeisung aus erneuerbaren
kerte Eigenkapitalverzinsung. Bei den anstehenden Heraus­
Energien in das Netz haben im Jahr 2013 zu einem weite-
forderungen, die sich aus der Energiewende ergeben,
ren Anstieg der Netznutzungsentgelte geführt.
und dem damit notwendigen Netzausbau bedeutet dies
eine Belastung der Ertragskraft der WEMAG Netz GmbH.
17
Die negativen Effekte werden durch die Regelungen zum
beseitigt. Eine grundsätzliche Änderung des Regulierungs-
Erweiterungsfaktor und zu den Investitionsmaßnahmen für
rahmens in diesem Punkt ist kurzfristig nicht zu erwarten.
die Hochspannungsebene nur abgemildert, jedoch nicht
Angeschlossene Anlagen
2013
Wasserkraft
Biomasse
Installierte Leistung (in MW)
2013
2012
2012
15
16
2,4
2,5
206
191
102,0
96,0
Klär-/Deponiegas
1
1
0,4
0,4
Geothermie
1
1
0,2
0,2
429
397
560,9
482,5
Photovoltaik
Windkraft
3.722
3.103
260,8
205,0
Summe
4.374
3.709
926,7
786,6
Vertrieb
Der Geschäftsbereich Vertrieb beliefert Kunden im gesam-
gelte hinzu, beläuft sich der Anteil dieser beiden, durch
ten Bundesgebiet mit Strom und Gas.
den Vertrieb nicht zu beeinflussenden Positionen, auf fast
80 % des Preises bei einem angenommenen Jahresver-
Im Stromgeschäft wurden Ende 2013 140.121 Haushalts-
brauch von 4.000 kWh für einen typischen Haushaltskun-
kunden und 9.689 Geschäftskunden mit einem Gesamtab-
den in der Region.
satz von 1.751 Mio. kWh (Vorjahr 2.181 Mio. kWh) versorgt.
Auch im Haushaltskundengeschäft herrscht weiterhin star-
Im Geschäftskundensegment wurden verschiedene Maß-
ker Wettbewerb. Die hohen Netzentgelte im Netzgebiet
nahmen umgesetzt, um auf die Auswirkungen des gestie-
der WEMAG Netz GmbH sorgen insbesondere bei Wett-
genen Wettbewerbs zu reagieren. Auf Geschäftskunden
bewerbern mit netzübergreifend einheitlichen Endpreisen
kommen im Zusammenhang mit der Energiewende neue
für Zulauf. Dennoch konnten im Jahr 2013 durch Neukun-
Anforderungen zu. Diese beinhalten aber auch Chancen.
dengewinne die deutlichen Kundenverluste im Zuge der
Mit entsprechenden Dienstleistungen in Ergänzung zur
Preiserhöhung zu Jahresbeginn und die laufenden Kun-
Energielieferung soll diese Kundengruppe gebunden wer-
denverluste ausgeglichen und darüber hinaus ein Zuwachs
den. Durch die Minimierung von Risiken soll ein weiterer
erreicht werden. Durch gesunkene Stromeinkaufspreise
Ergebniseffekt erreicht werden.
und gestiegene Kundenzahlen konnte der Anstieg der
gesetzlichen Umlagen 2014 kompensiert und auf eine
Das Gasgeschäft hat sich zu einer wichtigen Säule im Ver-
Preiserhöhung für Stromkunden im Netz der WEMAG Netz
trieb entwickelt. Zum Jahresende 2013 waren 26.213
GmbH verzichtet werden. 2014 wird der Anteil der Steuern,
Haushaltskunden und 1.676 Geschäftskunden unter Ver-
Abgaben und Umlagen fast 50 % am Gesamtstrompreis
trag. Der Gesamtabsatz betrug 2013 in diesem Segment
betragen. Nimmt man die behördlich regulierten Netzent-
1.368 Mio. kWh gegenüber 1.009 Mio. kWh im Vorjahr.
Lagebericht
18
Preiszusammensetzung
Stromeinkauf 16,4 %
WEMAG Stromvertrieb/-service 5,9 %
Reguliertes Netznutzungsentgelt 28,9 %
Steuern und Abgaben 48,8 %
Berechnungsgrundlage:
wemio-Ökostrom plus
mit 4.000 kWh/Jahr
im Netzgebiet der
WEMAG Netz GmbH
ab 1. Januar 2014
St rome ink au f
Stromsteuer
EEG-Umlage
N etzn utzun
OffshoreHaftungsumlage
en
g
Ste
Umlage Abschaltbare Lasten
§ 19-Umlage
Mehrwertsteuer
uer
n
&
Ab
ga
b
KWK-Umlage
Konzessionsabgabe
Dienstleistungen
Im Geschäftsbereich Dienstleistungen sind vor allem die
Die konsequente Ausrichtung auf die kontinuierliche
energienahen Dienstleistungen zusammengefasst, die im
Weiterentwicklung von Prozessen, Systemen und Mit-
Wesentlichen die Bereiche
arbeitern spiegelte sich zum einen in der Rezertifizie-
Kundenservice, Abwicklungs- und Abrechnungs-
rung des Managementsystems nach dem Regelwerk der
service sowie Messservice,
ISO 9001:2008 wider. Zum anderen fand sie ihren Aus-
Telekommunikation und Internet,
druck in den teilweise sehr guten Kundenbewertungen der
Energieeffizienz sowie
Mandanten der e.dat auf den einschlägigen Vergleichspor-
Wärme-Contracting
talen wie Check24 und Verivox. So erzielten die Angebote
umfassen.
der WEMAG, der Städtische Werke Kassel AG und der fünfwerke GmbH & Co. KG bei der Bewertung des Service im
Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 hat sich die e.dat im
Verbraucherportal Check24 sowie bei der Zufriedenheits-
Dienstleistungsmarkt für Versorgungsunternehmen erfolg-
bewertung des Verbraucherportals Verivox im Jahr 2013
reich etabliert. Die Gesellschaft bietet als Dienstleister für
durchgehend gute Ergebnisse.
mittlerweile 19 Mandanten eine effiziente und zuverlässige
Abwicklung von kunden- und marktbezogenen Prozessen.
Für 2014 wird eine Fortsetzung des Wachstumskurses
Aufbauend auf über zehn Jahren Erfahrung in der Abwick-
angestrebt. Um dies zu realisieren, steht neben der Gewin-
lung des bundesweiten Vertriebs hat die e.dat ein Full Ser-
nung zusätzlicher Unternehmen als Kunden die weitere
vice-Dienstleistungsmodell am Markt etabliert. Dies zielt
Optimierung der Prozesse im Vordergrund.
insbesondere auf kleine und mittlere Energieversorger mit
Interesse an einem überregionalen Marktauftritt.
19
Die WEMACOM erbringt seit ihrer Gründung Telekommuni-
der Internetkunden auf ca. 2.050 gesteigert werden. Es
kationsdienstleistungen für die Stadtwerke Schwerin GmbH
sind derzeit 28 Ortsnetze realisiert und in Betrieb genom-
und die WEMAG-Gruppe sowie große Geschäftskunden.
men sowie die Funknetze in Plau und Goldberg in 2013
Zusätzlich zu diesem bestehenden Geschäft erweitert sie
erworben worden. Die Ortsnetze Pätow, Steegen und Mal-
seit 2011 ihr Geschäftsfeld um Angebote für Privat- und
lentin werden 2014 realisiert.
Geschäftskunden im Bereich Internet und Telefon. Der
Betrieb der verschiedenen Anlagen und Netze des Stadt-
Der Wettbewerb um die Kunden wird für die WEMACOM
werkeverbundes und der WEMAG-Gruppe konnte auch im
durch den Ausbau der Long Term Evolution-Netze (LTE)
Geschäftsjahr 2013 in gewohnter Qualität und ohne grö-
durch Vodafone und Telekom erschwert, sodass sich hier
ßere Störungen sichergestellt werden.
das Kundenpotenzial verringert. Gleichzeitig sind die Förderprogramme der Bundesregierung für die Erschließung
Im Geschäftskundensegment war die WEMACOM auch
der sogenannten „weißen Flecken“ 2013 ausgelaufen.
im Jahr 2013 bei der Verfolgung der Ziele, Neukunden
Anschlussprogramme sind nicht konkret absehbar. Damit
zu gewinnen und die Bestandskunden zu sichern, erfolg-
ist die Wirtschaftlichkeit weiterer Erschließungen derzeit
reich. Neben vielen kleineren Aufträgen konnten mehrere
nicht gegeben.
größere Aufträge wie beispielsweise die Bereitstellung von
Flächen und Lichtwellenleiter-Fasern zur Anbindung an das
Während Kundenanschlüsse für Geschäftskunden im Netz-
regionale Netz abgeschlossen werden. Hierbei kommt das
gebiet der WEMACOM fast ausschließlich als Lichtwellenlei-
neu errichtete Übertragungssystem der WEMACOM, das
teranschluss realisiert werden, konnte diese Technologie im
Carrier-Ethernet, zum Einsatz.
Segment der Privat- und Endkunden bisher aus Wirtschaftlichkeitsgründen nur in sechs Wohngebieten angewendet
Im Segment der Privat- und Endkunden konnte die Anzahl
werden.
Forschung und Entwicklung
Innovation und Nachhaltigkeit
Die WEMAG-Gruppe verfolgt eine ausgeprägte Ökostrate-
WEMAG. Mit dem Speicher kann die aus der PV-Anlage
gie und unterstützt die Ziele der Energiewende in Bezug
erzeugte Energie bei niedrigem Verbrauch zwischengespei-
auf die Erhöhung der Energieeffizienz, den Ausbau der
chert werden und erhöht somit die Eigenverbrauchsquote.
erneuerbaren Energien, der Kraft-Wärme-Kopplung sowie
Ein weitaus größerer Speicher entsteht in Schwerin-Lankow.
deren Einbindung in bereits bestehende Netze. Diese
Der Batteriepark wird nach Fertigstellung über eine Spei-
Bemühungen spiegeln sich vor allem in den Investitionstä-
cherkapazität von 5 MWh verfügen, mit der Schwankungen
tigkeiten der WEMAG Netz GmbH, der mea, der Norddeut-
in der Netzspannung ausgeglichen werden. Dadurch bleibt
schen Energiegemeinschaft eG und der WEMAG Energie-
das Netz auch bei erhöhter Stromein­speisung aus erneuer-
dienste GmbH (ehemals Energiedienste Nordost GmbH)
baren Energien stabil. Im Bereich der Elektromobilität wur-
sowie in den Beratungsleistungen der Energie-Sparzentrale
den bestehende Projekte wie die „Tour de MeckPomm“, die
GmbH wider.
Akku-Miete für Biketec-Pedelecs und das „inmod“-Projekt
weitergeführt, aber auch Neuentwicklungen vorangebracht.
Im Geschäftsjahr 2013 hat die Abteilung Technische Pro-
Unter dem Namen ReeVOLT! wurde mit dem Hamburger
duktentwicklung in den Geschäftsfeldern Eigenstromver-
Elektroautopionier Karabag ein Umrüstungskit entwickelt,
sorgung und Elektromobilität neue Produktideen reali-
womit nahezu jedes Auto problemlos zu einem Elektroauto
siert. Das bestehende Angebot der kleinen PV-Anlagen
umrüstbar ist. Ein weiteres Novum ist die „Energiestraße
für die Eigenbedarfsdeckung wurde um einen selbstent-
Mecklenburg-Vorpommern“. Durch die Installation einfa-
wickelten Haushaltsstromspeicher erweitert. Der Strom-
cher Wandboxen wird ein Ladenetzwerk für elektro-mobi-
speicher basiert auf gebrauchten Elektrofahrrad-Akkus und
len Tourismus im Land aufgebaut.
passt dadurch optimal in die nachhaltige Produktwelt der
Lagebericht
20
Dezentrale Erzeugung
Einspeisung (in MWh)
Für das Gelingen der Energiewende wird die dezentrale
Erzeugung eine entscheidende Rolle spielen. So verfolgt
2013
die Bundesregierung das Ziel, im Jahr 2035 55 – 60 % des
2012
Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien abzudecken.
Dies ist nur mit einem weiteren Ausbau sowohl der Erzeu-
Wasserkraft
gungsanlagen als auch der Übertragungs- und Verteilnetze
Biomasse
zu erreichen. 2013 wurden 23,4 % des deutschlandweit
Klär-/Deponiegas
verbrauchten Stromes aus regenerativen Energiequellen
Geothermie
erzeugt. Damit sind die erneuerbaren Energien weiterhin
Windkraft
eine der wichtigsten Energiequelle neben der Braunkohle
Photovoltaik
(25,8 %). Den größten Anteil trägt hierzu die Windkraft bei,
Summe
6.704
5.891
678.716
628.555
1.118
1.329
0
0
737.617
719.511
193.627
108.026
1.617.782
1.463.312
gefolgt von der Biomasse, Photovoltaik und Wasserkraft.
Das Netzgebiet der WEMAG Netz GmbH ist durch eine im
Im Netzgebiet beträgt der Anteil der Einspeisung aus rege-
Verhältnis zum Absatz hohe Konzentration von EEG-Anla-
nerativen Erzeugungsanlagen am Gesamtabsatz des Net-
gen gekennzeichnet. So hat die Einspeisung aus dezen-
zes (bereinigt um Transite) ca. 86 % und liegt damit deut-
tralen Erzeugungsanlagen im Jahr 2013 einen neuen
lich über den politischen Zielvorgaben des integrierten
Höchststand erreicht. Deutliche Steigerungen waren in fol-
Effizienz- und Klimaschutzpakets der Bundesregierung für
genden Bereichen zu verzeichnen: Photovoltaik (+79,2 %;
das Jahr 2020. Die WEMAG Netz GmbH geht davon aus,
85,6 Mio. kWh), Wasserkraft (+13,8 %; 0,8 Mio. kWh), und
dass dieser Anteil innerhalb weniger Jahre auf 100 % stei-
Biomasse (+8,0 %; +50,2 Mio. kWh). Bei Klär- und Depo-
gen wird. Die sich daraus ergebenden Anforderungen an
niegas (–15,9 %; –0,2 Mio. kWh) war ein Rückgang zu ver-
die Gestaltung der Infrastruktur bedingen umfangreiche
zeichnen.
Investitionen in das Leitungsnetz, um den erzeugten Strom
aufnehmen und abtransportieren zu können.
Regenerative Energien am Netzabsatz
Konventionelle Energien am Netzabsatz
100 %
80
Ziel der Bundesregierung im Jahr 2050 –
80 % der Stromversorgung aus erneuerbaren Energien
60
Ziel der Bundesregierung im Jahr 2035 –
55–65 % aus erneuerbaren Energien an der Stromversorgung
40
Ziel der Bundesregierung im Jahr 2025 –
40–45 % aus erneuerbaren Energien an der Stromversorgung
49
20
0
19
22
2002
2003
28
31
35
2004
2005
2006
2007
80
86
73
57
58
59
2008
2009
2010
2011
2012
2013
21
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die WEMAG-Gruppe beschäftigte zum 31. Dezember 2013
wie die Gesundheitsförderung und die Arbeitssicherheit der
591 Personen, dies bedeutet eine Steigerung um 15 Mitar-
Mitarbeiter. Durch langfristige Nachwuchsplanung und Aus-
beiter gegenüber dem Vorjahr.
bildung will die WEMAG die Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs sicherstellen. Eine große Rolle spielt dabei die
Der Anstieg der Mitarbeiteranzahl ist in erster Linie auf
innerbetriebliche Ausbildung. So haben zwei weitere kauf-
den erhöhten Bedarf im Rahmen der Entwicklung neuer
männische Trainees das Programm erfolgreich abgeschlos-
Geschäftsfelder bzw. der Gewinnung neuer Kunden im
sen und setzen ihre Tätigkeit in der WEMAG-Gruppe fort.
Dienstleistungssektor zurückzuführen. Zusätzlich trägt die
Es wird an dem Ziel festgehalten, auch in Zukunft beson-
Besetzung bisher offener Stellen zu einem Anstieg der Mit-
ders qualifizierten akademischen Nachwuchs für die Mitar-
arbeiterzahlen bei. Die Ausbildung und die Nachwuchsge-
beit im Unternehmen zu gewinnen.
winnung waren ebenso Schwerpunkte der Personalarbeit
2013
2012
Frauen
Aktive Mitarbeiter (Personen am 31. Dezember)
Auszubildende (Personen am 31. Dezember)
Beschäftigte
Beschäftigte am 31. Dezember in Vollzeitkräften
Männer
Gesamt
Gesamt
248
313
561
542
5
25
30
34
253
338
591
576
247,57
337,23
584,80
569
Der private Rundfunksender Antenne MV erwarb 2013 eine Photovoltaikanlage der WEMAG.
Lagebericht
22
Wirtschaftsbericht
Gesamtwirtschaftliche und
branchenbezogene Rahmenbedingungen
Politisches Umfeld
Das Jahr 2013 war durch viele Debatten und wenige Ent-
Endpunkte für zukünftige Höchstspannungsleitungen defi-
scheidungen geprägt. Der Bundesumweltminister forderte
niert. Am 7. Juni 2013 hat der Bundesrat das BBPLG verab-
eine Strompreisbremse und eine Deckelung der EEG-
schiedet. Dieses stellt für bestimmte Leitungsbauprojekte
Umlage. Diese Diskussion hat zwar die Energiewende an
die energiewirtschaftliche Notwendigkeit fest und soll das
sich nicht in Frage gestellt, jedoch das Bewusstsein für die
Genehmigungsverfahren erleichtern. Um die Umsetzung
Notwendigkeit der Reform des EEG geschärft. Die Unsi-
der Projekte zu beschleunigen, wird diese Verantwortung
cherheit über die künftigen Rahmenbedingungen und die
auf die Bundesnetzagentur übertragen. Von den 36 geneh-
Absenkung der Vergütungssätze im geltenden EEG für
migten Projekten sind 16 grenz- oder länder­übergreifend.
Solarstrom führten zu einem Rückgang der Investitionen in
erneuerbare Energien. Diese Entwicklung betrifft vor allem
Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist in Deutschland
die Solarstrombranche. So wurde 2013 deutschlandweit
2013 im Vergleich zum Vorjahr deutlich langsamer voran-
rund 55 % weniger Photovoltaik-Leistung installiert als im
geschritten. Trotzdem wird auch in 2014 die EEG-Umlage
Vorjahr.
weiter steigen. Dieser Anstieg resultiert zu 52 % aus dem
Preisverfall an der Strombörse, zu 25 % aus der Inanspruch-
Verschiedene Vorschläge gab es zu der Gestaltung eines
nahme der Ausnahmeregelung für die stromintensive
neuen Strommarktdesigns, das auch den weiterhin benö-
Industrie und zu 13 % aus dem Zubau von EEG-Anlagen.
tigten konventionellen Kraftwerken eine Perspektive im
Hinblick auf das langfristige Klimaschutzziel einer überwie-
Auf der EU-Ebene wurde auch im vergangenen Jahr mit der
gend dekarbonisierten Energieversorgung bis 2050 gibt.
Roadmap 2050 weiter das Dekarbonisierungsziel verfolgt.
Allerdings sind die sogenannten „20-20-20-Ziele“ nur bis
Der weitere Netzausbau in Deutschland ist ein grundlegen-
2020 bestimmt. Deshalb legte die Europäische Kommis-
der Baustein für die Umsetzung der Energiewende. Ende
sion einen Politikrahmen für die Zeit bis 2030 mit ihrem
2012 hat die Bundesregierung das Bundesbedarfsplange-
Grünbuch „Ein Rahmen für die Energie- und Klimapolitik
setz (BBPLG) verabschiedet. Damit wurden Anfangs- und
bis 2030“ vor.
Wirtschaftliche Entwicklung
Nach einer schwachen Phase im 1. Quartal zeigt sich
kräfteangebot, vor allem durch Wanderung, für ein gleich-
die deutsche Wirtschaft im Jahr 2013 mit einem Anstieg
bleibendes Niveau. In Mecklenburg-Vorpommern ist die
des BIP um 0,4 % insgesamt stabil. Durch die anhal-
Arbeitslosenquote leicht gesunken, liegt jedoch noch
tende Rezession in einigen europäischen Ländern und die
immer deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
gebremste weltwirtschaftliche Entwicklung wurde die Entwicklung der deutschen Wirtschaft belastet. Der starke
2013 stiegen die Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt
Konsum in Deutschland konnte diesen Effekt nicht ausglei-
mit +1,5 % deutlich niedriger als in den beiden Vorjah-
chen. Die zukünftigen Erwartungen an die Konjunktur sind
ren. Die darin enthaltene Energiekostensteigerung betrug
jedoch deutlich positiv.
nur noch +1,4 % (2012 +5,7 %). Durch die Erhöhung der
EEG-Umlage stiegen vor allem die Strompreise (+11,9 %),
Die Arbeitslosenquote blieb mit 6,9 % bundesweit nahezu
während die Preise für leichtes Heizöl und Kraftstoffe san-
stabil auf Vorjahresniveau. Obwohl die Anzahl der Erwerbs-
ken. Auch 2014 ist mit einem Anstieg der Strompreise auf-
tätigen zugenommen hat, sorgt ein gestiegenes Arbeits-
grund der EEG-Umlage zu rechnen, der jedoch teilweise
23
durch sinkende Beschaffungskosten der Unternehmen
mit einem Vorlauf von mehreren Monaten synchron zum
kompensiert wird.
Absatz durchgeführt wird, wirken sich die niedrigeren
Beschaffungspreise erst mit entsprechender Verzögerung
Da die Strombeschaffung des WEMAG-Vertriebs zur Risiko­
aus.
minimierung für das Massengeschäft in festen Tranchen
Zusammensetzung eines Haushaltsprofils (H0-BDEW)
25 % Peakload
80
75 % Baseload
Eindeckungszeitraum 2013
Eindeckungszeitraum 2014
70
Eindeckungszeitraum 2015
60
50
40
30
Jul.
2011
Sep.
Nov.
Jan.
2012
Mär.
Mai.
Jul.
Sep.
Nov.
Jan.
2013
Mär.
Mai.
Jul.
Sep.
Nov.
Jan.
2014
Wettbewerbsumfeld
Die Wettbewerbssituation blieb auch 2013 angespannt. Die
Bei den Haushaltskunden musste die WEMAG Anfang des
Bereitschaft zum Wechsel des Versorgers und der Wett-
Jahres erhebliche Kundenverluste aufgrund notwendiger
bewerb im Vertrieb verharren weiter auf hohem Niveau.
Strompreiserhöhungen verzeichnen. Diese Verluste konn-
Dabei hat sich auf Anbieterseite der Margenspielraum wei-
ten jedoch im Laufe des Jahres überkompensiert werden.
ter verringert. Nicht wenige Wettbewerber nehmen jedoch
offenbar Verluste in Kauf, um Kunden zu halten oder zu
Der Anteil der regenerativen Energien an der Stromversor-
gewinnen.
gung nimmt weiterhin zu. Durch die Abnahmeverpflichtung
von EEG-Strom entsprechend § 14 Abs. 3 EEG wurden
Die Wettbewerbssituation für den WEMAG-Vertrieb bei den
2013 für den Endverbraucher 5,28 ct/kWh Kosten verur-
Geschäfts- und Industriekunden hat sich auch im Laufe des
sacht (sogenannte EEG-Umlage). Für das Jahr 2014 steigt
Jahres 2013 nicht entspannt. Weiterhin führt der harte Kon-
die EEG-Umlage auf 6,24 ct/kWh. Darauf fällt zusätzlich
kurrenzdruck zu Verlusten im Bestandskundengeschäft.
Umsatzsteuer an.
Lagebericht
24
Lage des Konzerns
Ertragslage des Konzerns
(in Mio. EUR)
2013
Umsatzerlöse
Sonstige Erlöse
2012
698,9
686,3
29,0
26,3
Materialaufwand
–607,5
–608,9
Personalaufwand
–35,6
–33,0
Sonstiger Aufwand
–38,4
–32,0
Abschreibungen
–22,8
–20,4
4,1
0,7
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
27,7
19,0
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und sonstige
–3,4
–3,6
Periodenergebnis
24,3
15,4
Zins- und Beteiligungsergebnis
Das Periodenergebnis des Konzerns beträgt 24,3 Mio. EUR
und Beteiligungen hat die WEMAG Netz GmbH. Hier wirkt
im Geschäftsjahr 2013. Die Steigerung zum Vorjahr resul-
sich die Auflösung von Rückstellungen positiv aus. Der
tiert aus gestiegenen Umsatzerlösen, denen geringer
Geschäftsbereich Vertrieb hingegen hat das Geschäftsjahr
gestiegene Materialverbräuche und der nicht im gleichen
2013 aufgrund der dargestellten Wettbewerbssituation mit
Maße angestiegene sonstige Aufwand gegenüberstehen.
einem deutlichen Verlust abgeschlossen.
Des Weiteren resultiert ein Ergebniszuwachs aus höheren sonstigen Erlösen, die im Wesentlichen der Auflösung
Nach 686 Mio. EUR im Vorjahr stiegen die Umsatzerlöse
von Rückstellungssachverhalten (EEG, § 315 BGB, Drohver-
der WEMAG-Gruppe um 1,9 % auf rund 699 Mio. EUR.
luste) in der WEMAG Netz GmbH geschuldet sind.
Die Nettoumsatzerlöse (ohne Strom- und Energiesteuern,
EEG-Weiterverkauf und sonstige Handelsaktivitäten) betru-
Einen weiteren nicht unwesentlichen Anteil am Ergebnis-
gen 429,0 Mio. EUR (Vorjahr 405,1 Mio. EUR).
zuwachs hat das Zins- und Beteiligungsergebnis, insbesondere sind im Vergleich zum Vorjahr die Erträge aus Zinsen
Die
und Beteiligungen um 2,9 Mio. EUR gestiegen und Auf-
1.751 Mio. kWh
wendungen für Zinsen und Beteiligungen an assoziierten
(–19,7 %). Dies ist vor allem auf den Verlust von Gewerbe-
Unternehmen um 0,5 Mio. EUR geringer ausgefallen.
und Industriekunden zurückzuführen.
Der Personalaufwand ist im Wesentlichen aufgrund der
Die im Netzgebiet durch die WEMAG Netz GmbH an Wei-
ab 1. August 2013 in Kraft getretenen Altersteilzeitrege-
terverteiler bzw. Letztverbraucher verteilte elektrische Ener-
lung und der daraus resultierenden Rückstellungszuführung
gie lag mit 2.294 Mio. kWh ebenso wie die auf Basis des
gestiegen.
EEG eingespeiste Energie über dem Vorjahresniveau. Ursa-
Stromlieferungen
deutlich
des
unter
Vertriebs
dem
lagen
mit
Vorjahresniveau
che des Anstiegs der ausgespeisten Energiemenge waren
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt
im Wesentlichen Arbeiten im Netz der E.DIS AG, die eine
27,7 Mio. EUR und liegt damit 8,7 Mio. EUR über dem
höhere Beanspruchung des benachbarten WEMAG-Netzes
des Vorjahres. Den größten Anteil am Ergebnis vor Zinsen
zur Folge hatten.
25
Finanzlage des Konzerns
(in Mio. EUR)
2013
Mittelzufluss/Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit (inklusive Finanzanlagen und geleistete Anzahlungen)
2012
29,2
45,6
–49,0
–43,5
Mittelzufluss/Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit
19,6
2,3
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
–0,2
4,4
Finanzmittelfonds am 1. Januar
23,7
19,3
Finanzmittelfonds am 31. Dezember
23,5
23,7
Der Finanzmittelbestand der WEMAG-Gruppe beträgt
Investitionstätigkeit in Höhe von 49,0 Mio. EUR und ein
23,5 Mio. EUR am 31. Dezember 2013 und hat sich somit
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von
im Geschäftsjahr um 0,2 Mio. EUR reduziert.
19,6 Mio. EUR gegenüber. Der Zufluss aus vereinnahmten
Zuwendungen und Zuschüssen wird unter der Finanzie-
Der Mittelzufluss aus der Geschäftstätigkeit in Höhe von
rungstätigkeit ausgewiesen. Trotz der nach wie vor hohen
29,2 Mio. EUR resultiert aus dem um zahlungsunwirk-
Investitionstätigkeit stellt sich die Finanzlage des Konzerns
same Aufwendungen und Erträge bereinigten Konzernjah-
als solide dar.
resüberschuss. Diesem stehen ein Mittelabfluss aus der
Investitionen des Konzerns
Die Investitionen der WEMAG-Gruppe in das Sachanlage-
49,6 Mio. EUR. Die Differenz zum Cashflow aus der Investi-
vermögen einschließlich immaterieller Vermögensgegen-
tionstätigkeit ergibt sich aus 0,6 Mio. EUR Einzahlungen aus
stände und Finanzanlagen beliefen sich 2013 auf rund
Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens.
Die Investitionen verteilen sich auf folgende Schwerpunkte:
32,5 Mio. EUR in das Verteilnetz der WEMAG Netz GmbH,
1,7 Mio. EUR KNE Windpark Nr. 8 GmbH & Co. KG
7,7 Mio. EUR mea Energieagentur Mecklenburg-
(Anzahlung Windpark Benndorf),
Vorpommern GmbH (Investitionen in regene­­rative
1,5 Mio. EUR WEMACOM Telekommunikation GmbH
Erzeugung inkl. Finanzanlagen und Anzahlungen),
(i. W. Netzerweiterungen),
5,1 Mio. EUR WEMAG AG (davon 3,3 Mio. EUR
0,8 Mio. EUR WEMAG Energiedienste GmbH
geleistete Anzahlungen für 5-MW-Batteriespeicher,
(ehemals Energiedienste Nordost GmbH),
0,6 Mio. EUR Fahrzeuge, 0,4 Mio. EUR DV-Anlagen,
0,3 Mio. EUR e.dat GmbH.
0,8 Mio. EUR Sonstiges),
Liquidität des Konzerns
Die Liquidität des Konzerns war zu jeder Zeit abgesichert.
Die Optimierung der Zahlungsströme erfolgt durch ein
Cashpooling der WEMAG AG.
Lagebericht
26
Vermögenslage des Konzerns
(in Mio. EUR)
31.12.2013
Anlagevermögen
362,1
Vorräte
31.12.2012
334,3
3,7
7,4
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
113,3
116,6
Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten
23,5
23,7
Sonstige Aktiva
3,9
3,3
Aktiva
506,5
485,3
Eigenkapital
297,7
283,6
Rückstellungen
93,9
96,7
Verbindlichkeiten
67,5
59,4
Sonstige Passiva
47,4
45,6
506,5
485,3
Passiva
Die Bilanzsumme des Konzerns erhöhte sich gegenüber
und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um
dem Vorjahr um 21,2 Mio. EUR. Die Steigerung des Anla-
24,6 Mio. EUR. Dem gegenüber verringerten sich Rückstel-
gevermögens um 27,8 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen
lungen um 2,8 Mio. EUR, die Verbindlichkeiten aus Liefe-
aus den Investitionen der WEMAG Netz GmbH. Bei den
rungen und Leistungen um 4,2 Mio. EUR und die sonstigen
Passiva erhöhten sich das Eigenkapital um 14,1 Mio. EUR
Verbindlichkeiten um 10,7 Mio. EUR.
Bilanzstruktur der WEMAG-Gruppe 2013 (in Mio. EUR)
Aktiva
Kurzfristiges Vermögen (28 %)
Langfristiges Vermögen (72 %)
100 %
141
103
(20 %) Kurzfristige Verbindlichkeiten
106
(21 %) Langfristige Verbindlichkeiten
297
(59 %) Eigenkapital
365
506
Nachtragsbericht WEMAG-Konzern
Ereignisse von besonderer Bedeutung haben sich nach
dem Bilanzstichtag nicht ergeben.
Passiva
506
27
Lage der WEMAG AG
Ertragslage der WEMAG AG
(in Mio. EUR)
2013
Umsatzerlöse (nach Abzug von Energiesteuern)
Sonstige Erlöse
2012
457,7
453,3
8,5
16,1
Materialaufwand
–416,8
–427,4
Personalaufwand
–23,2
–22,3
Sonstiger Aufwand
–21,3
–14,2
Abschreibungen
–2,8
–2,8
Zins- und Beteiligungsergebnis (einschließlich Ergebnisabführung)
31,3
18,6
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
33,4
21,3
Steuern
–5,4
–3,4
Periodenergebnis
28,0
17,9
Das Periodenergebnis der WEMAG AG beträgt 28,0 Mio.
Der Materialaufwand der WEMAG AG beinhaltet den Strom-
EUR. Die Verbesserung um 10,1 Mio. EUR zum Vorjahr
und Gasbezug, Aufwendungen für Durchleitungs- und Netz-
resultiert vor allem aus dem deutlich besseren Ergebnis der
dienstleistungen in Strom- und Gasnetzen sowie für sonstige
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (+12,1 Mio. EUR), das im
bezogene Waren und Leistungen. Er betrug im laufenden
Wesentlichen aus dem höheren Zins- und Beteiligungser-
Geschäftsjahr 416,8 Mio. EUR gegenüber 427,4 Mio. EUR
gebnis resultiert.
im Vorjahr (–2,5 %). Der Aufwand für Strombezug betrug
241,4 Mio. EUR
Die Umsatzerlöse der WEMAG AG vor Abzug der Energie-
und
der
Aufwand
für
Netznutzung
81,7 Mio. EUR.
und Stromsteuer betrugen 2013 ca. 486,4 Mio. EUR (nach
Abzug der Energie- und Stromsteuer 457,7 Mio. EUR). Sie
Der sonstige Aufwand stieg auf 21,3 Mio. EUR (Vorjahr
beinhalten im Wesentlichen die Erlöse aus Strom- und Gas-
14,2 Mio. EUR). Der Anstieg ergibt sich im Wesentlichen
verkauf und aus Dienstleistungen für Investitionen und
aus dem Belastungsausgleich, resultierend aus der ab 2012
Instandhaltung.
gesetzlich vorgeschriebenen Umlage gemäß § 19 Abs. 2
StromNEV mit 1,2 Mio. EUR, dem Belastungsausgleich aus
Der Stromabsatz an Kunden im Jahr 2013 belief sich auf
KWKG mit 0,9 Mio. EUR und den Aufwendungen aus der
1.751 Mio. kWh (im Vorjahr 2.181 Mio. kWh). Die um die
Offshore-Haftungsumlage mit 3 Mio. EUR. Des Weiteren
Energiesteuer sowie die Erlöse aus sonstigen Handelsaktivi-
sind Wertberichtigungen und Forderungsverluste gegenüber
täten bereinigten Stromerlöse betrugen 280,0 Mio. EUR. Die
dem Vorjahr um 1,5 Mio. EUR gestiegen.
bereinigten Stromerlöse beinhalten die den Kunden in Rechnung gestellten Bezugskosten, Netznutzungsentgelte, Steu-
Der Personalaufwand stieg gegenüber dem Vorjahr auf
ern und Abgaben (ohne Stromsteuer) sowie die Vertriebs-
23,2 Mio. EUR. Hierfür ist im Wesentlichen die Rückstel-
kosten und Marge.
lungszuführung für die zum 1. August 2013 in Kraft getretene Altersteilzeitregelung verantwortlich.
Der Rückgang der sonstigen Erlöse um 7,6 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf der im Vorjahr im
Die Anzahl der Mitarbeiter in Höhe von 350 Personen ist
Bau befindlichen und in 2013 fertiggestellten Anlagen (Min-
im Vergleich zum Vorjahr um 13 gesunken. Ursache hierfür
derung des Bestandes an unfertigen Leistungen).
sind im Wesentlichen der Wechsel von Mitarbeitern in die
Lagebericht
28
WEMAG Netz GmbH ab Mai 2012, der sich im Gegensatz
2,8 Mio. EUR und befinden sich auf Vorjahresniveau.
zum Vorjahr nun im Jahresdurchschnitt voll auswirkt, sowie
der Wechsel von vier Mitarbeitern in die passive Phase der
Das Zins- und Beteiligungsergebnis erhöhte sich gegen-
Altersteilzeit.
über dem Vorjahr auf 31,3 Mio. EUR. Die deutlich höhere
Gewinn­abführung der WEMAG Netz GmbH infolge von
Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle
Rückstellungsauflösungen ist dafür verantwortlich.
Vermögensgegenstände des Anlagevermögens betrugen
Finanz- und Vermögenslage der WEMAG AG
(in Mio. EUR)
Mittelzufluss/Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit
Mittelzufluss/Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
2013
2012
4,9
23,2
–15,5
–17,1
12,4
–1,5
1,8
4,6
Finanzmittelfonds am 1. Januar
18,9
14,3
Finanzmittelfonds am 31. Dezember
20,7
18,9
Der Finanzmittelbestand der WEMAG AG betrug am
hen ein Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit in Höhe
31. Dezember 2013 20,7 Mio. EUR und hat sich somit
von 15,5 Mio. EUR und ein Mittelzufluss aus der Finanzie-
im Geschäftsjahr um 1,8 Mio. EUR erhöht. Der Mittelzu-
rungstätigkeit in Höhe von 12,4 Mio. EUR gegenüber. Bei der
fluss aus der Geschäftstätigkeit in Höhe von 4,9 Mio. EUR
Betrachtung ist die gruppeninterne Finanzierung der Betei-
resultiert aus dem um zahlungsunwirksame Aufwendun-
ligungen der WEMAG AG der Investitions- bzw. laufenden
gen und Erträge bereinigten Jahresüberschuss. Diesem ste-
Geschäftstätigkeit der WEMAG AG zugeordnet worden.
(in Mio. EUR)
Anlagevermögen
31.12.2013
31.12.2012
226,5
214,8
2,3
7,2
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
131,2
109,0
Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten
20,7
18,9
0,4
0,3
Aktiva
381,1
350,2
Eigenkapital
Vorräte
Sonstige Aktiva
276,3
259,9
Rückstellungen
39,9
40,1
Verbindlichkeiten
64,7
49,8
Sonstige Passiva
Passiva
0,2
0,4
381,1
350,2
29
Die Bilanzsumme der WEMAG AG erhöhte sich gegenüber
Bei den Passiva erhöhten sich das Eigenkapital um
dem Vorjahr um 30,9 Mio. EUR. Die Erhöhung der Aktiva
16,4 Mio. EUR und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditin-
resultiert aus der Erhöhung der Forderungen und sonsti-
stituten sind um 24,0 Mio. EUR gestiegen. Dem gegenüber
gen Vermögensgegenstände um 22,2 Mio. EUR sowie des
stehen Verringerungen der sonstigen Verbindlichkeiten um
Anlagevermögens um 11,7 Mio. EUR. Gleichzeitig haben
7,7 Mio. EUR sowie der Verbindlichkeiten aus Lieferungen
sich die Vorräte, Cashbestände und sonstigen Aktiva um
und Leistungen und sonstiger Passiva um 1,8 Mio. EUR.
3,0 Mio. EUR verringert.
Bilanzstruktur der WEMAG AG 2013 (in Mio. EUR)
Aktiva
Kurzfristiges Vermögen (41 %)
154
Langfristiges Vermögen (59 %)
227
100 %
Passiva
381
56
(14 %) Kurzfristige Verbindlichkeiten
49
(13 %) Langfristige Verbindlichkeiten,
Rückstellungen
276
(73 %) Eigenkapital
381
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
Der gemäß § 312 AktG von der WEMAG AG erstellte
aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die
Abhängigkeitsbericht schließt mit folgender Erklärung des
uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenom-
Vorstandes:
men wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft
Wir erklären, dass die WEMAG AG, Schwerin, bei den im
eine angemessene Gegenleistung erhielt. Andere Maßnah-
Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
men sind weder getroffen noch unterlassen worden.
Nachtragsbericht der WEMAG AG
Ereignisse von besonderer Bedeutung haben sich nach
dem Bilanzstichtag nicht ergeben.
Lagebericht
30
Prognose-, Chancen- und Risikobericht
Prognosebericht für die WEMAG AG
und den Konzern
Die politischen und energierechtlichen Rahmenbedin-
lierung bilden die Kosten des Jahres 2011 die Grundlage.
gungen sollen 2014 überprüft und reformiert werden. So
Auf deren Basis wurde im Jahr 2012 der Antrag zur Bestim-
sieht der Koalitionsvertrag bis Mitte 2014 eine grundle-
mung der Erlösobergrenze bei der Bundesnetzagentur
gende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)
eingereicht. Ein endgültiger Bescheid über die Erlösober-
vor. Dabei soll ein Gleichgewicht zwischen der Umweltver-
grenze liegt derzeit noch nicht vor. Im Rahmen der Ermitt-
träglichkeit, der Versorgungssicherheit und der Bezahlbar-
lung der Erlösobergrenze für die Jahre 2014 – 2018 wur-
keit der Strompreise hergestellt werden. Gerade Letzteres
den durch die Bundesnetzagentur jedoch Anhörungen zu
spielt in Mecklenburg-Vorpommern aufgrund von niedrigen
der zu erwartenden Erlösobergrenze (Kosten des Basis-
Haushaltseinkommen eine wichtige Rolle. Geplant ist, den
jahres, Effizienzwert) und zum Qualitätselement durchge-
Ausbau der erneuerbaren Energien durch einen gesetzlich
führt. Im Ergebnis der bisherigen Prüfung durch die Bun-
festgelegten Korridor zu begrenzen.
desnetzagentur ist erneut eine Effizienz von 100 % sowie
ein Bonus für die gute Versorgungsqualität für die Jahre
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz bildet seit Jahren die
2014 – 2016 zu erwarten. Die von der Behörde angekün-
Grundlage für den gerade im Netzgebiet der WEMAG AG
digten Kürzungen im Bereich der anerkennungsfähigen
stark voranschreitenden Ausbau der erneuerbaren Ener-
Kosten wurden durch die WEMAG Netz GmbH bei Bildung
gien. Die „Eckpunkte für die Reform des EEG“ von Bundes-
der Netzentgelte für 2014 bereits berücksichtigt.
wirtschaftsminister Gabriel vom 17. Januar 2014 enthalten
sehr kurze Übergangsfristen, Eingriffe in die Bestandsstruk-
Die Investitionshemmnisse der Anreizregulierungsverord-
tur von Biogasanlagen sowie eine nicht bezifferte, aber
nung, die im Widerspruch zu den Zielen der Energiewende
gleichwohl spürbare Absenkung der Einspeisevergütungen
und dem dafür notwendigen Netzausbau stehen, haben
besonders für die Onshore Windkraft. Nach derzeitiger Ein-
im Jahr 2013 zu politischen Initiativen zur Verbesserung
schätzung können die in der WEMAG-Gruppe in Entwick-
der Rahmenbedingungen für Investitionen geführt. Der
lung befindlichen Windprojekte überwiegend trotzdem
Vorschlag einiger Bundesländer unter Federführung des
weiterverfolgt werden. Dem liegt allerdings die Erwartung
Landes Hessen, mit dem Plankapitalkosten in der Erlös­
zugrunde, dass die Gestehungskosten für Windprojekte sin-
obergrenze berücksichtigt werden sollten, hätte zu einer
ken werden.
Behebung des Zeitverzuges beim Ansatz von Kapitalkosten von bis zu sieben Jahren führen können. Dieser Vor-
Auch 2014 wird der Fokus des Vertriebs auf der Optimie-
stoß fand im Rahmen der Verordnung zur Änderung von
rung und auf dem Ausbau der Vertriebskanäle wie der
Verordnungen auf dem Gebiet des Energiewirtschaftsrech-
wemio-Webseite, Vertriebspartnern im Online- und Offline-
tes jedoch keine Berücksichtigung. Somit betrifft die Ver-
bereich sowie der Suchmaschinenoptimierung liegen. Eine
besserung zunächst nur die Hochspannungsebene, wirkt
wichtige Rolle werden auch die weiteren Möglichkeiten der
sich angesichts der starken Investitionstätigkeit der WEMAG
Direktvermarktung einnehmen. Hier kann mittelfristig mit
Netz GmbH aber gleichwohl positiv aus. Die vorgenom-
einer erheblichen Zunahme gerechnet werden, auch wenn
menen Anpassungen der StromNEV und der ARegV füh-
die EEG-Novelle mit einem vorübergehenden Erlösrück-
ren in Zukunft auch in weiteren Punkten zu einer größe-
gang verbunden sein könnte.
ren Planungssicherheit für die WEMAG Netz GmbH. So
wurde die Ermittlung der Indexreihen zur Ermittlung der
Mit dem 31. Dezember 2013 endete die erste Periode der
Tagesneuwerte in der StromNEV festgelegt, die hier getrof-
Anreizregulierung, deren Erlösobergrenze im Wesentlichen
fene Regelung führt zu einer dauerhaften, aber planbaren
auf den Kosten des Geschäftsjahres 2006 beruhte. Für die
Kürzung der Tagesneuwerte des Anlagevermögens. Mit
im Jahr 2014 beginnende zweite Periode der Anreizregu-
der Aufnahme der Hochspannungsebene in die Regelun-
31
gen zu den Investitionsmaßnahmen wird sich in Zukunft
men sowie die weitere politische Diskussion zur generel-
die Ertragssituation der WEMAG Netz GmbH leicht verbes-
len Beseitigung des Zeitverzuges für Investitionen auch auf
sern und es wird zumindest auf dieser Netzebene der Zeit-
den unteren Netz- und Umspannebenen von entscheiden-
verzug zwischen Investition und Berücksichtigung in den
der Bedeutung.
Netzentgelten eliminiert.
Die mittelfristige Ausgestaltung der Rahmenbedingungen
Trotz dieser Verbesserungen sind auch in der Zukunft von
für die erneuerbaren Energien wird durch den geschlosse-
der WEMAG Netz GmbH erhebliche Anstrengungen zu
nen Koalitionsvertrag auch für den Aufbau weiterer erneu-
unternehmen, um auf Dauer ein angemessenes Ergebnis
erbarer Erzeugungskapazitäten der WEMAG wesentlich
erzielen zu können.
sein. Es ist geplant, das Vergütungssystem zu vereinfachen,
um die Kosten zu stabilisieren. Dabei soll zum einen die
Im Jahr 2013 wurde durch die Bundesnetzagentur mit der
Überförderung abgebaut und die Einspeisevergütung konti-
Erstellung des gesetzlich vorgeschriebenen Evaluierungsbe-
nuierlich abgesenkt werden. Durch diese Entwicklung wird
richtes zur Anreizregulierung, der zum 31. Dezember 2014
die Photovoltaik für die WEMAG zunehmend unattraktiv.
vorgelegt werden soll, begonnen. Die Ergebnisse dieser
Bereits 2013 konnten die geprüften Projekte in diesem
Untersuchung, die vor allem das Investitionsverhalten der
Bereich den Wirtschaftlichkeitsvorstellungen der WEMAG
Netzbetreiber im Fokus sieht, werden einen wesentlichen
nicht standhalten. Die Konzentration wird auf Windenergie
Einfluss auf die zukünftige Gestaltung des Regulierungssys-
liegen, solange sich die Projekte wirtschaftlich darstellen
tems in Deutschland haben.
lassen. Ein positives Zeichen ist das Bestreben der Landesregierung, die Flächen der Windeignungsgebiete in Meck-
Für die Ertragslage der Jahre 2014 bis 2018 ist die Umset-
lenburg-Vorpommern zu verdoppeln.
zung vor allem der Regelungen zu den Investitionsmaßnah-
Risikobericht
Risikomanagementsystem
Nach § 91 Abs. 2 AktG ist der Vorstand einer Aktiengesell-
Bedeutung des jeweiligen Risikos wird es mit angemesse-
schaft verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu treffen, insbe-
nen Mitteln durch die Risikoverantwortlichen der einzelnen
sondere ein Überwachungssystem einzurichten, damit den
Bereiche der WEMAG-Gruppe überwacht. Für jedes Risiko
Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen
werden die gegebenenfalls erforderlichen individuellen
rechtzeitig erkannt werden.
Steuerungsmaßnahmen ergriffen.
Das Risikomanagement in der WEMAG-Gruppe wurde auch
Über relevante Einzelrisiken und die Gesamtrisikolage wird
im Jahr 2013 fortgeführt und ist in die Überwachungs- und
im Rahmen des Quartalsreportings berichtet. Bei wesent-
Steuerungssysteme integriert. Es stellt die gruppenweite
lichen Veränderungen werden die zuständigen Entschei-
systematische
dungsträger umgehend informiert.
Erfassung,
Bewertung,
Kommunikation
und Steuerung von Risiken sicher. In Abhängigkeit von der
Risiken
Für die WEMAG AG und den WEMAG-Konzern ergibt sich
Der Vertrieb ist durch den bestehenden Wettbewerb um
nach gegenwärtigem Erkenntnisstand weder durch Ein-
Endkunden auch weiterhin einem intensiven Preis- und
zelrisiken noch durch die aggregierte Risikoposition eine
Margendruck ausgesetzt. Eine Realisierung der Risiken kann
Bestandsgefährdung.
zu einer Beeinflussung der Liquiditäts- und Ertragslage der
Gesellschaft führen. Durch die „Risikorichtlinie Vertrieb“
32
Lagebericht
werden auf einem schwankenden Markt insbesondere Ver-
Die Ergänzung der Produktpalette der WEMAG-Gruppe
triebsrisiken beobachtet und begrenzt. Die konsequente
birgt neben ihren Chancen auch Risiken, wie eine fehler-
Kontrolle der getroffenen Annahmen ermöglicht die Über-
hafte Markteinschätzung oder falsche Annahmen in der
prüfung der Vorgaben aus der Richtlinie.
Preiskalkulation. Dies gilt beispielhaft für den 5-MW-Batteriespeicher, der derzeit in Schwerin errichtet wird und über
Der BGH hat im Juli 2013 unter Beachtung einer voraus-
die Teilnahme am Primärregelleistungsmarkt vermarktet
gegangenen Vorlageentscheidung des EuGH eine Entschei-
werden soll. Hier ist einerseits mit zunehmendem Bedarf
dung zur Wirksamkeit von Preisanpassungsklauseln in Gas-
zu rechnen, weil die fluktuierende EEG-Erzeugung zuneh-
lieferverträgen unter Geltung der früheren AVBGasV gefällt.
men wird und konventionelle Kraftwerke stillgelegt werden,
Die Auswirkungen auf aktuelle Gas- und Stromlieferverträge
ohne dass derzeit Anreize für Ersatzerrichtungen gegeben
sind derzeit nur schwer abschätzbar. Die aktuell verwende-
sind. Auf der anderen Seite ist mit sinkenden Akkupreisen
ten Preisanpassungsklauseln der WEMAG sind nicht unmit-
zu rechnen, sodass in den kommenden Jahren neu in den
telbar betroffen. Im Laufe des Jahres 2014 wird mit wei-
Primärregelleistungsmarkt eintretende Anlagen Kostenvor-
teren Entscheidungen des EuGH und des BGH gerechnet.
teile haben könnten.
Beim Netzbetreiber bestehen neben technischen Risiken
auch Risiken aus der Regulierung von Netznutzungsentgelten durch die BNetzA.
Datensicherung im Rechenzentrum
33
Chancenbericht der WEMAG AG und des Konzerns
Der Ausbau der erneuerbaren Energien innerhalb des
Die WEMAG-Gruppe wird auch weiterhin die sich aus dem
WEMAG-Netzgebietes wird auch weiterhin insbesondere
Verbund mit der Thüga Aktiengesellschaft und der Thüga-
die Investitionstätigkeit der WEMAG Netz GmbH beeinflus-
Gruppe ergebenden Kooperationsmöglichkeiten zur Stär-
sen. Die Genehmigung von Investitionsmaßnahmen durch
kung der eigenen Kompetenz und Wettbewerbsfähigkeit
die BNetzA kann die Verzinsungsnachteile von großen
nutzen. So wird die WEMAG für die Regelenergievermark-
Netz­investitionsprojekten reduzieren. Auch die Nutzung
tung auf die Kompetenz und Systeme der Thüga zurück-
des Erweiterungsfaktors im Regulierungsrahmen kann den
greifen. In dem Zusammenhang wird eng mit der soge-
nachteiligen Einfluss auf die Rentabilität des Netzes gege-
nannten Innovationsplattform der Thüga-Gruppe und mit
benenfalls begrenzen. Die Sicherstellung der Wirtschaft-
der Syneco GmbH & Co. KG zusammengearbeitet.
lichkeit notwendiger Investitionen zum Erhalt und Ausbau
des Verteilnetzes bleibt, gerade vor dem Hintergrund der
Die WEMACOM plant, ihr Angebot hinsichtlich der Bereit-
notwendigen Integration der EEG-Anlagen, auch in Zukunft
stellung von Internet, Telefon und Fernsehen auszuweiten.
eine Herausforderung.
In diesem Zusammenhang wird zusammen mit einer Beratungsfirma eine entsprechende Strategie erarbeitet. Poten-
Darüber hinaus soll die Rückübertragung der Aufgaben
ziale sind hier insbesondere die Versorgung mit TV-Infra-
der Netzleitstelle vom derzeitigen Dienstleister, der Strom-
struktur eingebunden in Triple-Play-Produkte und Zukäufe
netz Hamburg GmbH, in die WEMAG-Gruppe langfristig zu
neuer Netze sowie der Betrieb des Carrier-Ethernet.
mehr Unabhängigkeit und zu Kosteneinsparungen führen.
Das EEG 2012 hat nach Ablauf der Übergangsfristen einen
Der Vertrieb der WEMAG-Gruppe ist durch den bestehen-
spürbaren Einschnitt im Ausbau der Photovoltaik bewirkt,
den Wettbewerb um Endkunden auch weiterhin einem
sodass der Ausbau der Windenergie zukünftig den Schwer-
intensiven Preis- und Margendruck ausgesetzt. Diese Situa­
punkt darstellen wird. Welche Auswirkungen die Überarbei-
tion birgt sowohl Chancen als auch Risiken, die zu einer
tung des EEG durch den Gesetzgeber auf diese Zielstellung
Beeinflussung der Liquiditäts- und Ertragslage führen kön-
hat, kann noch nicht abgeschätzt werden. Die sich schnell
nen.
ändernden Rahmenbedingungen machen eine Prognose
der Entwicklung und zukünftigen Ergebnissituation schwie-
Die Produkte der WEMAG, insbesondere der dem Kun-
rig. Es wird aber davon ausgegangen, dass durch entspre-
den gebotene Service und die ihm gebotene Zuverlässig-
chende Maßnahmen das Ergebnis der WEMAG AG in den
keit sowie eine langfristig stabile wirtschaftliche Entwick-
folgenden Jahren mindestens auf dem durchschnittlichen
lung der WEMAG-Gruppe, stehen auch weiterhin im Fokus
Niveau der letzten Jahre gehalten werden kann.
der Bemühungen. So wird der WEMAG-Vertrieb sich mit
der ökologischen Strategie zukünftig auf die lohnenderen
Schwerin, den 31. März 2014
Kundensegmente und Branchen konzentrieren. Es werden
technische Produkte, wie Energieeffizienzberatung, Elektro-
WEMAG AG, Schwerin
mobilität, gegebenenfalls Smart Home-Produkte und Pho-
Der Vorstand
tovoltaikanlagen für den Eigenverbrauch, die Produkte des
Vertriebs ergänzen und zur weiteren Kundenbindung beitragen. Zusätzlich wird für regenerative Erzeugungsanlagen die Direkt- und Regelenergievermarktung angeboten.
Strom aus der Direktvermarktung soll gleichzeitig die Basis
für ein regionales Stromprodukt darstellen.
Caspar Baumgart Thomas Pätzold
34
Ehrenamt im Fokus
Als Aufsteiger spielen
dieNancy
Junioren
des SV Plate in WEMAG-Trikots.
Die Cellistin Harriet Krijgh erhielt 2013 den WEMAG-Solistenpreis.
(Foto:
Horowitz)
Kulturelles Engagement
35
Unterstützung für
eine fragile Begleiterin
Die Kultur ist eine Chronistin der Zeit – sie überdauert oft
WEMAG auch die kulturelle Entwicklung der Region. Begon-
viele Jahre, manchmal sogar Jahrhunderte oder noch län-
nen hat das Engagement mit dem Sponsoring eines Gos-
ger. Sie ist ein Ausdruck der Lebensqualität und Lebens-
pelkonzertes im Jahr 2000 in Schwerin. Seit etlichen Jahren
freude. Zudem spiegelt sie die Beziehung der Menschen
zählt die WEMAG nun zum festen Stamm der Hauptspon-
zur Region wider, in der sie leben. Kultur verbindet, schlägt
soren der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.
Brücken, wird zur gemeinsamen Sprache, die gelegentlich
auch ohne Wort auskommt. Die Kultur ist fragil und muss
In der Reihe „Junge Elite“ der Festspiele Mecklenburg-Vor-
gepflegt werden. In diesem Geschäftsbericht werden Ver-
pommern vergibt der kommunale Energieversorger seit
eine und Initiativen vorgestellt, die sich in den unterschied-
2008 den Solistenpreis an junge Nachwuchstalente. Der
lichsten Bereichen der Kultur bewegen. Seien es ein Chor,
mit 5.000 EUR dotierte Preis ging 2013 an die Cellistin Har-
eine Tanzgruppe oder Vereine, die ihre Kirche beziehungs-
riet Krijgh, nachdem die 22-jährige Niederländerin mit dem
weise Orgel retten wollen.
Cellokonzert Nr. 1 von Camille Saint-Saëns beim Sommercampuskonzert in der Rostocker Hochschule für Musik und
Die Kultur ist ein weicher Wirtschaftsfaktor, den es zu erhal-
Theater überzeugt hatte. Die Kultur in der Region zu för-
ten gilt. In einem strukturschwachen Land wie Mecklen-
dern und junge Künstler ein Stück auf ihrem musikalischen
burg-Vorpommern haben es aber Kulturinitiativen nicht
Weg begleiten zu können, ist für die WEMAG eine beson-
immer leicht, sich zu entfalten. Deshalb unterstützt die
dere Freude.
Unterschiedliche Musikveranstaltungen im Nonnengarten des Klosters Rehna locken im Sommer viele Gäste an.
Bildtitel
36
Ehrenamt im Fokus
Das Publikum spürt, dass der Chor „Wilsnack Cantabile“ Freude am Singen hat. (Foto: Rainer Schneewolf)
„Wilsnack Cantabile“ e. V.
Das Publikum emotional berühren
„Wir haben Freude am gemeinsamen Singen und genießen
Camille Saint-Saëns und Auszüge der „Ceremony of Carols“
einfach die Musik. Wenn es uns gelingt, das Publikum zu
von Benjamin Britten in der Wittenberger Stadtkirche sowie
erreichen und zu berühren, ist die Stimmung immer sehr
ein Auftritt beim Prignitzer Sängertreffen in Bad Wilsnack auf
emotional und bewegend“, weiß Angela Lausmann, die
dem Programm. Der Radiogottesdienst des Deutschland-
schon in der 2003 gegründeten Wilsnacker Kantorei mit-
funks, die Aufführung von Carl Orffs „Carmina Burana“ und
gesungen hat. Schrittweise hat sich die Kantorei auch welt-
das Adventssingen der Wilsnacker Chöre in der Wunder-
lichen Werken gewidmet und so entstand die Idee, 2006
blutkirche Bad Wilsnack sowie das „Weihnachtsoratorium“
den von der Kirchgemeinde losgelösten gemischten Chor
von Johann Sebastian Bach in der Jacobi-Kirche zu Perle-
„Wilsnack Cantabile“ e. V. zu gründen.
berg gehörten 2013 zu den Höhepunkten des Chorlebens.
Die 50 aktiven Sängerinnen und Sänger treffen sich jeden
„Bei diesen Auftritten gelingt es uns hin und wieder, neue
Montag zur zweistündigen Probe in der Elbtalgrundschule
Mitglieder zu gewinnen“, sagt die stellvertretende Vereins-
Bad Wilsnack. Bei umfangreichen Werken stehen auch Pro-
vorsitzende und verweist auf das bei etwa 55 Jahren lie-
bentage am Wochenende auf dem Plan. Das Repertoire
gende Durchschnittsalter der Sängerinnen und Sänger. Der
wählen die Vereinsmitglieder zusammen mit ihrer Chor-
gemischte Chor „Wilsnack Cantabile“ möchte die Qualität
leiterin Birgit Bockler, einer ausgebildeten Sopranistin und
seiner Auftritte ständig steigern. „Das gelingt uns zum Bei-
Gesangspädagogin, aus. Es ist oft themenbezogen oder
spiel durch Probendisziplin, professionelle Stimmbildung
richtet sich nach den Anlässen der Auftritte. 2012 standen
und eine Auswahl musikalischer Werke, die die gesangli-
unter anderem Konzerte mit Filmmusiken in verschiede-
chen Anforderungen immer wieder ein Stück höher set-
nen Umlandgemeinden, das „Weihnachtsoratorium“ von
zen“, erklärt Angela Lausmann.
Kulturelles Engagement
37
„Miteinander Benitz-Brookhusen“ e. V.
Der Name ist Programm
Das Miteinander wird in der Gemeinde Benitz-Brookhusen
gemeinsame Frühstücksrunden, über Mai- und Herbsttanz
groß geschrieben. Anlass für diese Entwicklung war die
bis zum jährlichen, dreitägigen Dorffest im Juni. „Das kos-
bevorstehende 725-Jahr-Feier des Ortes, an deren Vor-
tet zwar Freizeit und manchmal auch einige Anstrengun-
bereitung sich möglichst viele Bewohner beteiligen soll-
gen, aber es macht vor allem Spaß, gemeinsam und für
ten. Also wurde im Februar 1995 der „Miteinander
alle etwas zu tun“, sagt Antje Rädel. Der größte Lohn für
Benitz-Brookhusen“ e. V. gegründet. Die etwa 20 Grün-
die Mühe sind viele Besucher und zufriedene Gesichter.
dungsmitglieder wollten damit etwas Neues beginnen und
Außerdem freut sich die Vorstandsvorsitzende über den
die Einwohner zur Mitgestaltung der Zukunft in ihrem Dorf
breiten Zuspruch, den der Verein erfährt.
begeistern. Der Funke sprang über. Das anstehende Jubiläum motivierte die Benitzer und sie stellten unter Leitung
Gegenwärtig gibt es 60 Vereinsmitglieder, das älteste ist
des Vereins eine Festwoche auf die Beine, die einiges zu
92 und das jüngste vier Jahre alt. 2012 ist im Rahmen des
bieten hatte und hunderte Besucher aus Nah und Fern
Zeitensprünge-Projektes erneut ein Buch über die Men-
nach Benitz lockte. Den Abschluss der Festwoche bildete
schen und das Leben im Ort erschienen. Es ist das zweite
das erste dreitägige Dorffest nach der Wende, über das
Buch dieser Art, für welches die Jugendlichen die Benit-
noch lange gesprochen wurde.
zer Einwohner interviewt und ihre Geschichten zusammengefasst haben. Im ersten Buch wurden insbesondere die
Der Erfolg machte den Verantwortlichen Mut und der Vor-
Jahre nach dem Krieg und die Aufbauarbeit in der DDR
stand begann, mit Eifer, Spaß und Leidenschaft weiter
beleuchtet. Im zweiten Buch sind die zu Wort gekommen,
ehrenamtlich Veranstaltungen für die Dorfbevölkerung zu
die zwischen 1955 und 1965 hier geboren wurden und
organisieren. Mittlerweile gibt es etwa zwei Veranstaltun-
ihre Kindheit in dem Dorf verbracht haben. Nicht nur für
gen pro Monat. Das Programm reicht vom Frühjahrsputz
die Kinder von heute, sondern für alle Benitzer engagiert
über Buchlesungen und Filmabende, Kegeln, Radtouren
sich der Verein gegenwärtig mit seinem aktuellen, länger-
und Frauensport, über Töpfern, Handarbeiten und Basteln,
fristigen Projekt, der Neugestaltung des Spielplatzes und
Kartenspielen, Oster- und Herbstfeuer, Laternenumzug,
des umliegenden alten Hofgartens, der zu einem integrier-
Frauentags- und Herrentagsfeiern, Kaffeenachmittage und
ten Ausflugs- und Treffpunkt in der Gemeinde werden soll.
Das Dorffest gehört zu den jährlichen Veranstaltungshöhepunkten.
38
Ehrenamt im Fokus
IG Lützower Freicorps 1813
Gelebte Geschichte
„Wir wollen die Geschichte des Lützower Freicorps wahren
wie die Soldaten und die Zivilbevölkerung zur Zeit der
und die Erinnerungen an diese Zeit am Leben erhalten“,
Befreiungskriege“, erläutert der Leiter der IG. Neben den
umschreibt Wolfgang Sarkander das Hauptanliegen der
Gefechtsdarstellungen spielen auch die Biwaks eine wich-
Interessengemeinschaft Lützower Freicorps 1813. Zu den
tige Rolle. In diesen Feldlagern bauen die Gleichgesinnten
tapferen Männern und Frauen, die 1813 gegen Napoleon
ihre Zelte auf und leben dort bei Wind und Wetter wie vor
und für die Freiheit der deutschen Länder gekämpft haben,
200 Jahren: ohne Strom, Heizung und Handy – gekocht
gehörten unter anderem Freiherr Adolf von Lützow, Theo-
wird am offenen Feuer. „Es ist gelebte Geschichte und
dor Körner, Friedrich Ludwig Jahn, Anna Lühring und Eleo-
das mit Freunden aus ganz Europa. So ein Biwak ist ein
nore Prochaska. In den vergangenen Jahren hat die 1997
lebendiges Bild und Möglichkeit für alle Interessierten, sich
gegründete Interessengemeinschaft (IG), der 25 Mitglieder
direkt über uns zu informieren“, schwärmt Wolfgang Sar-
aus Norddeutschland angehören, militärhistorische Biwaks
kander, der auch Chef aller Lützower Vereine und Gruppen
in Zarrentin, Lützow und Wakenstädt organisiert. Diese Ver-
in Deutschland ist.
anstaltungen von Männern und Frauen aus verschiedenen
europäischen Ländern fanden ein großes Interesse in der
Die Mitglieder der IG engagieren sich auch für den Erhalt
Bevölkerung. Weiterhin beteiligten sich die Mitglieder des
der Denkmalanlage im Rosenower Forst als Erinnerungsort
Corps in ihren schwarz-rot-goldenen Uniformen an den
für Theodor Körner, das Lützower Freikorps und alle Opfer
Schweriner Schlossfestspielen, Veranstaltungen mit histori-
der Befreiungskriege. Zu diesem Zweck ist diese Anlage um
schem Bezug, Festumzügen sowie an den Dorf- und Sport-
zwei Granitsteine mit Erinnerungsplaketten und drei Infor-
festen in Lützow und Brüsewitz.
mationstafeln erweitert worden. Seit einiger Zeit besteht
ein Patenschaftsvertrag zwischen dem Landeskommando
Besonders gern erinnert sich Wolfgang Sarkander an die
Mecklenburg-Vorpommern der Bundeswehr und der IG
Aufenthalte in Austerlitz, Waterloo, Bourtange und Leip-
Lützower Freicorps 1813.
zig. „Bei diesen Veranstaltungen haben wir genauso gelebt
Die Mitglieder des Lützower Freicorps 1813 leben die Geschichte in Feldlagern und Gefechtsdarstellungen.
Kulturelles Engagement
39
Doemser Plattsnackers un Frünn e. V.
Dem Niederdeutsch hoffnungslos verfallen
Die niederdeutsche Sprache hat es ihnen angetan. Was
Schmunzeln und Lachen bringt. Ein beliebter Gegenstand
im November 1974 in Dömitz als Interessengemeinschaft
der Programme ist ihre Heimatstadt Dömitz mit der Fes-
begann, wurde 17 Jahre später ein eingetragener Verein.
tung, in der Fritz Reuter einen Teil seiner Haftstrafe ver-
Die Doemser Plattsnackers un Frünn wollen mit ihren Pro-
büßte. Etwa zehn Mal im Jahr laden die Plattsnackers zu
grammen das Plattdeutsch erhalten und weiter verbrei-
Veranstaltungen in den Seniorenclub der Stadt ein. Ihre
ten. Dabei setzen die zehn aktiven Vereinsmitglieder vor
Vorstellungen widmen sich unterschiedlichsten Themen
allem auf die Texte bekannter Schriftsteller wie Fritz Reuter,
wie zum Beispiel „Wat löppt de Tied“, „Ut de Franzosen-
Rudolf Tarnow und Johannes Gillhoff. „Wir tragen aber auch
tied“, „Ut uns Bökerschapp“ sowie „Wiehnachts- un Win-
neuzeitliche Geschichten in lustiger Form vor“, erklärt Hans-
tertiet“.
Joachim Stech, der seit 1985 dabei ist und 1991 den Verein mit gegründet hat. Seit 1997 ist er Vereinsvorsitzender.
Darüber hinaus gibt es immer wieder aktuelle Anlässe für
„Bei uns Zuhause wurde nur Plattdeutsch gesprochen. Ich
Auftritte in Schwerin, Glaisin und Neustadt-Glewe. 2013
bin damit aufgewachsen“, begründet Hans-Joachim Stech
waren die Doemser Plattsnackers un Frünn bei den „Nord-
seine Vorliebe für diese Sprache.
deutschen Tagen an der Elbe“ mit Geschichten aus der
Feder von Reuter und Tarnow zu erleben. Zu diesem Festi-
Die Doemser Plattsnackers un Frünn verfügen über ein
val der niederdeutschen Sprache und Musik hatten wieder
nahezu unerschöpflich erscheinendes Repertoire an kurz-
die Stadt Dömitz, die Stadt Lenzen und die Samtgemeinde
weiligen Anekdoten, das die Zuhörer immer wieder zum
Elbtalaue eingeladen.
Die Doemser Plattsnackers un Frünn treten regelmäßig im Dömitzer Seniorenclub auf.
40
Ehrenamt im Fokus
Mitglieder der Chronikgruppe überreichen dem Güstrower Stadtarchiv als Dank für
die gute Zusammenarbeit die Hefte mit Beiträgen zur Geschichte von Mühl Rosin.
Chronikgruppe Mühl Rosin
Auf Spurensuche in den Archiven
Annegret Warning, Harry Jahr und Wolf Völker fahren regel-
rent ist. „Unsere Informationen erhalten wir nicht nur durch
mäßig von Mühl Rosin nach Schwerin, um im Landes-
die Recherche in den verschiedensten Archiven, sondern
hauptarchiv mehr über die Entstehungsgeschichte ihrer
auch durch gezieltes Befragen der älteren Bürger unse-
Gemeinde zu erfahren. „Gegenwärtig sehen wir alle Steu-
rer Gemeinde, die uns bei einer Tasse Kaffee über ihre
erlisten seit 1445 durch, da sie sowohl die Einwohner nen-
Jugendzeit berichten“, sagt Professor Völker.
nen, als auch deren Besitzbestand aufführen“, erklärt Wolf
Völker. Der ehemalige Professor für Bildungsgeschichte im
Die Initiative hat seit ihrem Bestehen unter anderem zwölf
Bereich Pädagogik an der Universität Rostock kennt die
Hefte mit Beiträgen zur Geschichte der Gemeinde Mühl
Methodik der Spurensuche in den Archiven und leitet die
Rosin herausgegeben. Außerdem sind zahlreiche Postkar-
anderen acht Mitglieder der Chronikgruppe an. Der Zeitauf-
ten und Kalender gedruckt worden. 1998 begann Hanne-
wand ist für alle sehr hoch. So hat im Güstrower Stadtarchiv
lore Wagner mit jährlichen Lesungen. Dabei verarbeitet sie
die Durchsicht aller Zeitungen von 1946 bis zur Gegenwart
immer historische Ereignisse in der Gemeinde und bet-
fast drei Jahre gedauert. Anschließend sind die über 2.000
tet sie in Geschichten ein. Mit 60 bis 70 Teilnehmern sind
Artikel zur Gemeinde digitalisiert, mit mehreren Suchbegrif-
diese Lesungen der Chronikgruppe stets sehr gut besucht.
fen versehen und archiviert worden.
Themen waren zum Beispiel die Geschichte der Kirche in
der Gemeinde seit der Reformation, die Entwicklung der
„Derzeit arbeiten wir zum Beispiel an der Durchsicht der
Schulen im 19. Jahrhundert, das Leben von Pastoren und
Güstrower Zeitungen von 1900 bis 1945“, berichtet Wolf
Lehrern sowie die Geschichte der Kirchenglocken von Kirch
Völker, der seit Gründung der Chronikgruppe im Jahr
Rosin. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die histori-
1993 deren wissenschaftlicher Berater, Autor und Refe-
schen Wanderungen und Fotoabende mit Professor Völker.
Kulturelles Engagement
41
Förderverein Lewitzrand-Orgeln e. V.
„Alte Dame“ konnte gerettet werden
Die Raduhner Orgel ist gerettet. „Das ist unser bislang größ-
die Lieder, der Frühling kehrt wieder“ präsentierte als Ver-
ter Erfolg“, freut sich Elfriede Schulze. Bereits im Okto-
einsmitglied die Musikpädagogin Sabine Kamke mit dem
ber 2013 konnte die Kirchgemeinde Klinken mit der Res-
Liederkreis aus Raduhn und den Garwitzer Feuerwehrspat-
tauration des Instruments beginnen, da der Förderverein
zen ein Programm zum Mitsingen. Im April lud Kantor Fritz
Lewitzrand-Orgeln e. V. die zur Kofinanzierung erforderliche
Abs, ebenfalls Mitglied des Fördervereins, zu einem Bene-
Summe von etwa 8.200 EUR zusammengetragen hatte. Im
fizkonzert unter dem Motto „Kleine Werke großer Meister“
März 2014 wurde die Orgel feierlich geweiht. „Jetzt küm-
in den Gemeindesaal nach Raduhn ein. Durch das Pro-
mern wir uns um die Orgeln in Klinken und Garwitz“, sagt
gramm kam ebenfalls eine kleine Spende zusammen. Bei
die Vereinsvorsitzende. Sie ist eine von den drei Frauen, die
diesem Konzert überreichte Vereinsmitglied Pastorin Gud-
die Idee zur Gründung eines Vereins hatten, dessen Ziel
run Doege-Klein dem Förderverein die Spende, die sie zu
darin besteht, die drei Orgeln vor dem Verfall zu retten und
ihrem 60. Geburtstag erbeten hatte. Es waren 2.400 EUR
wieder bespielbar zu machen. Dabei handelt es sich um
zusammengekommen. „Mit dieser großen Summe rückte
Werkstücke des namhaften Orgelbauers Johann Heinrich
unser Traum, mit der Raduhner Orgel möglichst schnell zu
Runge, der 1811 in Hagenow geboren wurde. 200 Jahre
beginnen, in greifbare Nähe“, erinnert sich Elfriede Schulze.
später wurde der Förderverein gegründet, der heute 17
Einen ähnlichen Betrag erbrachte eine Sammlung, bei der
Mitglieder zählt.
die fleißigen Helfer aus der Gemeinde in Raduhn und
Rusch von Haus zu Haus gingen. Außerdem spendeten
Mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen sammelt
einige Unternehmer aus der Region, damit auch die beiden
der Verein Spenden für die Rettung der „alten Damen“ und
anderen Runge-Orgeln möglichst bald ihre einst gegebe-
zieht dafür alle Register. So unter anderem beim 6. Mach-
nen Klangfarben wieder bekommen.
Mit-Konzert 2013 in Garwitz. Unter dem Motto „Es tönen
Mit Benefizkonzerten sammelt der Verein Geld für den Erhalt der
Runge-Orgel in Raduhn. (Fotos: Horst Kamke, Ines Hoffmann)
42
Ehrenamt im Fokus
Bücherstube im Dorfgemeinschaftshaus Warsow
Ein Domizil für Bücherwürmer und Leseratten
Es ist Montagnachmittag, kurz vor 5. Am Eingang des Dorf-
romane und Sachbücher. Außerdem haben wir einige Hör-
gemeinschaftshauses in Warsow steht eine kleine Gruppe.
bücher“, erläutert Renate Lambrecht, die jedes Buch kennt,
Während zwei Kinder gemeinsam in einem Bildband über
da sie zusammen mit einigen Helferinnen alle Werke ein-
die Wildnis Kanadas blättern, unterhalten sich einige ältere
sortiert und registriert hat.
Frauen angeregt über eine bevorstehende Geburtstagsfeier. Punkt 17 Uhr öffnet Renate Lambrecht von innen die
Inzwischen finden regelmäßig Buchlesungen in den Räu-
Tür und begrüßt die ersten Besucher. Gemeinsam steigen
men der Bücherstube statt. Leser aus der Gemeinde stel-
sie die Holztreppe hinauf ins Obergeschoss. Hier ist vor
len dann Bücher vor, die ihnen besonders gefallen und die
etwa drei Jahren nach vielen Stunden in Eigenleistung die
sie gern anderen Lesern empfehlen möchten. Dabei wird
Bücherstube eröffnet worden.
auch regelmäßig der niederdeutschen Sprache Platz eingeräumt. Eine Lesung gestaltete die Autorin Elke Ferner,
Bereits 1995 konnte die Gemeinde von den Erben die
die Kurzgeschichten und Gedichte aus ihrem Buch „Des
ehemalige Gaststätte im Ortsteil Kothendorf erwerben
Federlesens Wert“ vorstellte. Zu den jüngsten Gästen in der
und baute sie zum Dorfgemeinschaftshaus um. Die Ein-
Bücherstube gehören die Vorschulkinder der Kindertages-
weihung erfolgte zur 700-Jahrfeier von Kothendorf. Ein
stätte „Sonnenschein“. Sie lauschen immer gespannt den
Aufruf zur Büchersammlung stieß in der 650-Seelen-
vorgelesenen Geschichten und stöbern gern in den Rega-
Gemeinde auf großes Interesse. Aber auch Verwandte und
len. Außerdem besuchen einige Senioren die Kita zu Vorle-
eine Buchhandlung stellten Bücher zur Verfügung, sodass
sestunden. „Inzwischen wird unsere Bücherstube recht gut
der Bestand jetzt bei über 4.000 liegt. „Darunter befinden
besucht. Wir hoffen, dass neue Bücher noch mehr Leser
sich alte und neue Bücher aus den Bereichen der Belletris-
anlocken“, sagt Renate Lambrecht, die die Bücherstube
tik, Kinder- und Jugendliteratur sowie Biografien, Kriminal-
vom ersten Tag an ehrenamtlich betreut.
Die Lesungen in der Bücherstube sind bei der Dorfgemeinschaft sehr beliebt.
Kulturelles Engagement
Gottesdienst (Foto: Monika Lawrenz)
43
Die Kirche Kuppentin wurde aufwendig saniert. (Foto: Karin Mußfeldt)
Förderverein Kirche Kuppentin e. V.
Es begann mit einem Funken Hoffnung
1995, drei Tage vor Heiligabend, gründen sieben Männer
Museum für Mecklenburgische Dorfkirchengeschichte mit
und Frauen den Förderverein Kirche Kuppentin. Sie haben
überregionaler Ausstrahlung aufzubauen“, erläutert Vor-
nur einen Funken Hoffnung, sind sich aber trotz unter-
standsmitglied Werner Ansorge. Parallel zur Sanierung des
schiedlicher Weltanschauung einig darüber, dass die Kirche
stark verfallenen Hauses im Jahr 2005 wurde ein Gestal-
vor dem Verfall gerettet werden muss. Sechs Jahre später,
tungskonzept für das zukünftige Museum entwickelt. Zwei
es ist ein warmer Sommertag, kann eine der ältesten und
Historiker erarbeiteten Zusammenhänge zur mecklen-
interessantesten Dorfkirchen Mecklenburgs wieder geweiht
burgischen Kirchengeschichte und trugen Biografien von
werden. Heute finden in dem ab 1235 errichteten Back-
mecklenburgischen Pastoren zusammen. Begleitet wurde
steinbau mit dem markanten hölzernen Kirchturm wieder
dieses Vorhaben von einem eigens gegründeten wissen-
regelmäßig Gottesdienste statt. Daneben strahlt die Kirche
schaftlichen Beirat. Schrittweise zog wieder Leben in das
auch als Kulturzentrum mit den unterschiedlichsten Veran-
alte Fachwerkhaus – erst mit der Winterkirche, dann mit
staltungen weit in das Umland und die Region Parchim/
dem Amtszimmer als ersten Museumsraum, in dem eine
Lübz aus. Konzerte, Lesungen, Vorträge und Ausstellungen
interaktive Ausstellung über die Mecklenburgische und
ziehen Jahr für Jahr viele Einheimische, Urlauber und Tou-
Kuppentiner Kirchengeschichte informiert. 2008 wurde
risten an.
die Pfarrbibliothek als zweiter Raum eingerichtet. Mit dem
Wohnzimmer folgte 2011 das dritte Projekt, das sich mit
Nach dieser erfolgreichen Rettungsaktion und der großen
dem Privatleben des Pastors beschäftigt. Zwei Jahre spä-
Resonanz hat sich der Förderverein, der bundesweit etwa
ter konnte mit Unterstützung des Vereins mecklenburgi-
90 Mitglieder zählt, dazu entschlossen, das seit Jahren leer-
scher Pastorinnen und Pastoren der vierte und letzte Raum
stehende Pfarrhaus mit dem dazu gehörenden Grundstück
im Erdgeschoss, der sich mit dem wirtschaftlichen Umfeld
als Ensemble in den Bereich der Kirche einzubinden. „Wir
einer Pfarre befasst, vollendet werden. Die feierliche Eröff-
haben uns von dem Gedanken leiten lassen, hier das erste
nung des Museums erfolgte Ende April 2014.
44
Ehrenamt im Fokus
Im Keller der alten Schule können die jungen Leute ihre Musik ungestört ausleben.
Initiative Rock’n’Roll Lübtheen
Frei-Raum für junge Kunst
Laut, wild und schnell. Trotzdem oder gerade des-
„Jugend und Kunst brauchen Freiheit, um sich entfalten zu
halb haben die damals rebellischen Eigenschaften dem
können und einen Raum, in dem dies geschehen kann. Mit
Rock’n’Roll zu seinem weltweiten Siegeszug verholfen.
unserer Initiative geben wir den Jugendlichen genau die-
„Diese Musik ist aber auch Ausdruck für ein Lebensgefühl
sen Frei-Raum für ihre Kunst“, meint Felix Nagel. Bei Bedarf
junger Menschen, die nichts von Kommerz-TV und noch
bekommen die jungen Leute Unterstützung im künstle-
weniger von Blabla-Radiosendern halten“, sagt Felix Nagel.
rischen Bereich und bei sämtlichen Fragen des Lebens.
Doch wohin mit jungen Leuten, die sich ausleben und ihre
Das „Fachpersonal“ besteht aus Pädagogen und Fachleu-
Grenzen testen wollen? Ein Probenraum musste her!
ten anderer Bereichen, die alle selbst musizieren und die
Idee ehrenamtlich unterstützen, da sie als Jugendliche vor
„Die Idee zur Initiative Rock’n’Roll Lübtheen entstand in
den gleichen Problemen gestanden haben. Die Initiative
einer lockeren Runde im Jugendclub unserer Stadt“, erin-
Rock‘n‘Roll Lübtheen ist eine bunte Mischung aus Musi-
nert sich der Sozialarbeiter. Das Konzept überzeugte auch
kern und Kunstschaffenden. Sie setzt sich für die Verbrei-
Bürgermeisterin Ute Lindenau, die daraufhin die leerste-
tung von Musikkultur sowie die Unterstützung von jungen
henden Räumlichkeiten im Keller der alten Schule zur Nut-
und gestandenen Musikern ein. Was im Frühjahr 2012 mit
zung freigab. Zunächst wurden die Räume renoviert und
drei Enthusiasten begann, sind nun 15 Kreative, die sich
eingerichtet. Es gibt jetzt ein Wohnzimmer mit Sofas und
fest zur „Kellergemeinschaft“ zählen sowie etwa ein Dut-
gemütlicher Atmosphäre, eine Küche, einen großen Ver-
zend Freunde und Sympathisanten die regelmäßig vorbei-
anstaltungsraum und zwei schallisolierte Probenräume, in
schauen. Die Initiative hat im September 2013 zusammen
denen zahlreiche Instrumente und Verstärker stehen, zwei
mit Kulturvereinen, den Städten Lübtheen und Boizenburg
große Lager und eine voll ausgestattete Werkstatt für die
sowie dem Bundesverband Popularmusik das „Elbtöne
Reparatur der Instrumente.
Bündnis“ gegründet. Ziel ist es, mehr Jugendliche aus kulturschwachen Regionen zu fördern.
Kulturelles Engagement
45
Heimat- und Kulturverein der Lindenstadt Lübtheen e. V.
Wider das Vergessen
Damit die Pflege der Kultur nicht abreißt, gründeten 1994
Getränke. Während des Lübtheener Weihnachtsmarktes
Mitglieder des ehemaligen Kulturbundes den Heimat- und
wird im Museum „Altes Küsterhaus“ der Bevölkerung die
Kulturverein der Lindenstadt Lübtheen. Im Fokus der 30-
Möglichkeit geboten, bei Kaffee und Kuchen der von Musi-
bis 80-Jährigen steht die systematische Aufarbeitung ihrer
kern aus dem Verein gespielten Weihnachtsmusik zu lau-
Stadtgeschichte. Dafür bilden sie jedes Jahr eine Arbeits-
schen. „In einem anderen Raum erläutert ein Vereinsmit-
gruppe, die sich mit einem speziellen Thema befasst. Dazu
glied mit einer Dia-Show die Stadtgeschichte. Auch dieses
gehörten unter anderem die Geschichte des ehemaligen
Angebot wird von den Einwohnern unserer Stadt sehr gern
Marinearsenals und des Fahrzeugwerkes, das Handwerk im
angenommen“, sagt die Vereinsvorsitzende.
Wandel der Zeit sowie die mehr als 300-jährige Schulgeschichte der Lindenstadt.
Bei umfangreichen Recherchen in Archiven und mit Unterstützung der Einwohner Lübtheens wird Informationsmaterial gesammelt, aufbereitet und auf großen Schautafeln
dargestellt. „Die etwa 30 bis 40 Tafeln werden im Museum
ausgestellt und durch zahlreiche Leihgaben aus der Bevölkerung ergänzt“, erläutert Jutta Rotter, die seit 1998 den
Verein leitet. Die Ausstellungen tragen mit dazu bei, dass
interessierte Bürger der Stadt und der Metropolregion
Hamburg wieder häufiger das Museum besuchen. An zwei
Sonntagen im Monat vertreten Mitglieder des Vereins die
Museumsleiterin und übernehmen Führungen.
Anlässlich der 650-Jahr-Feier haben Vereinsmitglieder in
den leerstehenden Schaufenstern von vier Geschäften
im Stadtzentrum Tafeln zur Stadtgeschichte ausgestellt.
Da­raufhin sind mehrere Geschäftsinhaber diesem Beispiel
gefolgt. Im Festumzug hat der Heimat- und Kulturverein
das Bild zum Thema „Flucht und Vertreibung von 1933 bis
1947“ gestaltet.
Der Verein organisiert seit einiger Zeit immer im September
ein öffentliches Konzert mit Musikern aus MecklenburgVorpommern, wobei der Eintritt für alle kostenlos ist. In
den vergangenen Jahren fanden die Open-Air-Konzerte im
Schlosspark Quassel statt. Die etwa 200 bis 250 Besucher
bekamen neben kulturellen Leckerbissen auch Kuchen und
Die sorgfältig von Vereinsmitgliedern vorbereitete
Ausstellung zur Entwicklung des Lübtheener
Fahrzeugwerkes enthält viele Zeitdokumente.
46
Ehrenamt im Fokus
Auch das Märchenstück „Anastasia“ gehört zum Repertoire der Theatergruppe.
Theatergruppe „Vier Jahreszeiten“ Neese
SpaSS am darstellenden Spiel
Im Frühjahr 1998 saßen acht Frauen der Volkssolidarität
gen und Mädchen im Alter von sechs bis 23 Jahren zu uns
Ortsgruppe Prislich/Neese zusammen und überlegten,
gehören“, sagt die Leiterin der Theatergruppe. Der Alters-
was sie gemeinsam auf die Beine stellen könnten. Schon
unterschied spielt keine Rolle. Was die Gruppe ausmacht,
nach kurzer Zeit waren sie sich einig darüber, dass eine Lai-
ist das einzigartige Zusammenspiel von Menschen ver-
enspielgruppe gegründet werden soll. Nach einigen Anlauf-
schiedener Altersgruppen und unterschiedlichster Charak-
schwierigkeiten trafen sich die Enthusiastinnen im Septem-
tere. Eins verbindet alle: der Spaß am darstellenden Spiel.
ber 1998, um für die Weihnachtsfeier der Gemeinde Neese
eine Märchenaufführung einzustudieren. Mit „Schneewitt-
Neben einem Unterhaltungsprogramm aus Sketchen, das
chen“ feierten die damals 13 Frauen ihr erfolgreiches Büh-
für Familienfeiern jeder Art sowie Dorffeste und Vereins-
nendebüt. Nachdem die Darstellerinnen nun Theaterluft
feiern geeignet ist, kommt jedes Jahr ein anderes Märchen
geschnuppert hatten, wollten sie auch weitermachen. Da
zur Weihnachtszeit auf die Bühne. So wurden unter ande-
zum damaligen Zeitpunkt das jüngste Mitglied neun Jahre
rem schon „Die Schöne und das Biest“, „Till Eulenspiegel“,
und das älteste fast 60 Jahre alt waren, entstand als Name
„Der Glöckner von Notre Dame“, „Die Schneekönigin“ und
für die Gruppe „Vier Jahreszeiten“.
„Anastasia“ aufgeführt. Die Stücke dauern 60 bis 90 Minuten. Speziell für Kinder befinden sich kürzere Märchen-
Inzwischen sind 15 Jahre vergangen. Einige Darsteller gin-
stücke im Repertoire. Die Aufführungen werden zumeist
gen, neue kamen hinzu. Doch sieben Gründungsmitglie-
innerhalb der Gemeinde gezeigt – können aber auch auf
der gehören der Gruppe heute noch an. Eins von ihnen
anderen Bühnen inszeniert werden. Für ihr Engagement
ist Diana Ottoberg. „Besonders stolz sind wir darauf, dass
wurde die Theatergruppe beim Kulturpreis des Landkrei-
inzwischen auch die Jugend Spaß am Spiel gefunden hat,
ses Ludwigslust-Parchim im Oktober 2013 mit dem 2. Platz
und heute neben den 24 Mitgliedern ebenso sieben Jun-
geehrt.
Kulturelles Engagement
47
Volkstanzgruppe „Landlust“ in Rastow
Gemeinsame Lust am Tanzen
„Vom Auftritt der Volkstänzer aus Loosen bei unserem Ern-
Das Warnemünder Trachten- und Tanzgruppentreffen bil-
tefest in Rastow war ich so begeistert, dass ich spontan die
det nicht nur den Abschluss der Warnemünder Woche,
Idee hatte, eine eigene Volkstanzgruppe zu gründen“, erin-
sondern steht seit zehn Jahren als fester Termin im Kalen-
nert sich Ursula Henning. Das war im Jahr 2000. Ein halbes
der der Rastower. „Bei solchen Treffen tauschen wir mit
Jahr später trafen sich ein Dutzend Tänzerinnen und Tän-
den anderen Gruppen Erfahrungen aus und lernen neue
zer aus Rastow und einigen Nachbargemeinden zur ers-
Tänze kennen“, sagt Ursula Henning, die auch selbst lei-
ten Probe in der Gaststätte „Landlust“. Sie war auch der
denschaftlich gern mittanzt.
Namensgeber für die Gruppe von Menschen mit dem gleichen Interesse und der Lust am Tanzen. Zwölf Tänzerinnen
Zum 3. Europäischen Tanzfestival 2011 kamen mehr als 30
und vier Tänzer zwischen 50 und 68 Jahren treffen sich
Gruppen aus Polen, Schweden und Litauen sowie aus Nie-
nun jeden Montag zum Üben.
dersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nach Dargun – unter ihnen war auch die Tanzgruppe
„Mittlerweile beherrschen wir etwa 30 Tänze, die vorwie-
aus Rastow. Nach dem Gottesdienst formierten sich die
gend aus Norddeutschland stammen“, erläutert die Leiterin
Gruppen zu einem langen Festumzug und zogen mit zwei
der Volkstanzgruppe und nennt unter anderem den Wol-
Fanfarenzügen durch die festlich geschmückte Stadt zur
gaster, die Holsteiner Dreitour, die Lange Reihe und den
Klosteranlage. Bei den beiden Stopps konnten die Tanz-
Snieder Danz. Während für den ersten Auftritt im Septem-
gruppen dem Publikum am Straßenrand ihre Tänze zeigen.
ber 2001 die Trachten noch ausgeliehen werden mussten, besaß die Gruppe im Juni 2002 zur 775-Jahr-Feier
Im Jahr 2013 hat die Volkstanzgruppe „Landlust“ gemein-
der Gemeinde Rastow bereits eine eigene Tracht. Sie ist
sam mit dem Landesarbeitskreis Trachten und Volks-
in Anlehnung an die „Schweriner Festtagstracht“ entstan-
tanz des Deutschen Trachtenverbandes e. V. den „Tag der
den und wurde in Neustadt-Glewe genäht. Die Volkstanz-
Tracht“ für Mecklenburg-Vorpommern in Rastow organisiert
gruppe „Landlust“ tritt etwa fünf bis zehn Mal pro Jahr bei
und viele Zuschauer in den kleinen Ort zwischen Schwerin
Gemeindejubiläen, Betriebs- und Erntefesten sowie bei pri-
und Ludwigslust gelockt.
vaten Feiern auf.
2013 war die Volkstanzgruppe „Landlust“ Rastow Gastgeberin für den „Tag der Tracht“ in Mecklenburg-Vorpommern.
Ehrenamt im Fokus
48
Klosterverein Rehna e. V.
Neues Leben hinter alten Klostermauern
Rehna ist im Zuge der Christianisierung des Westslawenlan-
Seit einigen Jahren organisiert der Verein unter dem Motto
des durch Heinrich den Löwen Mitte des 12. Jahrhunderts
„Musik & Theater im Nonnengarten“ unterschiedlichste
gegründet worden und damit eine der ältesten Ortschaf-
Musikveranstaltungen. Sie reichen von Klassik über Jazz
ten Mecklenburgs. Im Herzen der Stadt liegen die weithin
und Klezmer bis zu mittelalterlichen Klängen und zie-
sichtbare Klosterkirche und die gut erhaltene Klosteran-
hen jährlich hunderte Besucher an. Der Klosterverein hat
lage, mit deren Bau bereits im 13. Jahrhundert begonnen
inzwischen über 200 Mitglieder, von denen die meisten in
wurde. Nach Kloster Dobbertin steht in Rehna die größte in
Rehna oder den umliegenden Gemeinden Zuhause sind.
Mecklenburg-Vorpommern erhaltene Klosteranlage. Wert-
Aber auch bundesweit konnte der Klosterverein Aufmerk-
volle Wandgemälde aus klösterlichen Zeiten im östlichen
samkeit bei den Menschen wecken.
Kreuzgang, im Gästerefektorium und in der Propstei verleihen den Räumen eine besondere Ausstrahlung. Der nach
historischem Vorbild angelegte Klostergarten verbindet die
Klostergebäude mit dem Mühlenteich und dem „HeinrichSternberg-Park“. Dieses Areal wird durch einen Hildegardvon-Bingen-Garten und ein Kneippbecken ergänzt, das
sein Wasser aus einem artesischen Brunnen im Propsteihof bezieht.
„Die Klosteranlage ist aus unserer Sicht mehr als nur denkmalpflegerische Verpflichtung. Sie bildet für uns die Grundlage touristischer, kultureller und auch wirtschaftlicher Aktivitäten“, erklärt Eva Doßmann, die 1999 den Klosterverein
mit gegründet hat und ein Jahr später dessen Vorsitzende
wurde. Der Verein hat sich das Ziel gesetzt, zusammen
mit den Eigentümern der Klosteranlage, der Stadt und der
evangelischen Kirchgemeinde, ehrenamtlich und mit viel
Engagement wieder Leben in die Klostermauern zu bringen. Dazu gehört vor allem das Begrüßen und Führen der
Gäste durch die Kirche und Klosteranlage. 2003 hat der
Verein den Kohlenschuppen der alten Schule für 90 TEUR
ausgebaut und betreibt jetzt dort die Kloster- und Stadtinformation.
Seit 2013 werden von April bis Dezember Kräuterseminare
angeboten, in denen die Teilnehmer Heilmittel aus Kräutern und Gewürzen selbst herstellen können. Zu den Aufgaben des Vereins gehören auch das Entwickeln von Wander- und Pilgerwegen, die Pflege der Innenräume und
Außenanlagen sowie das Planen von Kunstausstellungen
im Kreuzgang.
Der Nonnengarten im Kloster Rehna
ist nach historischem Vorbild angelegt.
Kulturelles Engagement
49
Die Mitglieder des Vereins setzen sich auch für die Pflege und Restauration der Inneneinrichtung der Kirche ein.
Förderverein zur Erhaltung der Dorfkirche Groß Grenz e. V.
Erhalt des christlichen Zentrums
Die Kirche Groß Grenz ist ein gotischer Backsteinbau aus
sowie mit Spenden ein neuer elektrischer Hausanschluss
dem 14. Jahrhundert, umgeben vom Kirchhof mit sei-
geschaffen. Ein Jahr später begann die Restaurierung der
nen alten Feldsteinmauern. 1961 stürzte der obere Teil
Friese-Orgel aus dem 19. Jahrhundert. Für große Resonanz
der Turmtreppe ein und hinterließ einen folgenschweren
sorgten zwei Benefizkonzerte der Leipziger Band „Inter-
Schaden, sodass ein Jahr später der Turm abgerissen wer-
loop“, ein Auftritt der Pasternack Band und ein irischer Folk­
den musste. 2009 fanden sich engagierte Bürger aus der
abend. Zur Tradition entwickelt sich das Adventssingen, zu
Gemeinde Bröbberow, die sich aus den Dörfern Bröbbe-
dem sich die Einwohner der Gemeinde und auch immer
row, Klein Grenz und Groß Grenz zusammensetzt, und
mehr Gäste treffen.
gründeten einen Förderverein. Unterstützung bekamen sie
dabei unter anderem vom landesweit tätigen Verein „Dorf-
Der Verein möchte den historischen Kirchenbau weiter in
kirchen in Not“ und der Kirchgemeinde Schwaan. „Uns
den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rücken sowie
geht es vor allem um den Wiederaufbau eines historischen
dem Dorf eine kulturelle und touristische Attraktion bieten.
Gebäudes und damit den Erhalt des christlichen Zentrums
Die Förderung junger Talente aus der ländlichen Umge-
unserer Dorfgemeinschaft“, erklärt der Vereinsvorsitzende
bung ist bereits Bestandteil der Vereinsarbeit. So wird der
Jens Holzapfel.
Pianist Andy Langer finanziell unterstützt und bekommt an
der Orgel die Möglichkeit, vor Publikum sein Können unter
Während der kurzen Vereinsgeschichte konnte schon
Beweis zu stellen. Als nächstes will sich der Verein um den
Bemerkenswertes erreicht werden. So wurden 2010 eine
Erhalt des Kirchenschiffs kümmern.
Ausstellung und ein Benefizkonzert in der Kirche organisiert
50
Ehrenamt im Fokus
Heimatverein Sternberg e. V.
Mit der Region fest verwurzelt
Die Pflege der mecklenburgischen Kultur, Sitten und
es außer Pfeffer und Salz auch noch andere Gewürze gibt.
Gebräuche sieht der Heimatverein Sternberg als eine sei-
Eine Wandergruppe lädt pro Jahreszeit zu einem Ausflug in
ner wichtigsten Aufgaben an. „Zudem wollen wir unter Ein-
die nähere Umgebung ein. Im Herbst- und Winterhalbjahr
beziehung der Regionalgeschichte und der plattdeutschen
sind Rommé-, Skat- und Knobelabende angesagt. Die Kin-
Sprache das Heimatbewusstsein unserer Bürger weiter
dertanzgruppe des Vereins wird von Heidi und Rudi Barz
stärken“, erläutert Anke Bittermann das Anliegen des Ver-
geleitet. Auftritte zum Rapsblütenfest, beim Mecklenburg­
eins, der 1990 gegründet wurde und den sie seit 2001 lei-
abend auf dem Museumshof und dem Weihnachtsmarkt
tet. Die Angebote für seine mehr als 100 Mitglieder bün-
zeugen von der Freude und dem Fleiß der Kinder und ihrer
delt der Verein in Arbeitsgruppen.
Übungsleiter. „Als kleines Dankeschön haben wir in der
Vorweihnachtszeit unsere Tanzkinder und auch die übri-
So treffen sich die „Klönsnacker“ ein Mal im Monat zu the-
gen Schüler der 2. Klassen zum Plätzchenbacken in unser
matischen Veranstaltungen, um die Tradition der plattdeut-
Vereinshaus am Sternberger Bahnhof eingeladen“, berich-
schen Sprache zu bewahren. Großer Beliebtheit erfreuen
tet Anke Bittermann. Ein besonderes Ereignis war der Fest-
sich auch die beiden Kochgruppen. Unter fachlicher Anlei-
umzug zum Landesrapsblütenfest, an dem sich der Verein
tung der „Chefköche“ Annelie und Wolfgang Mühlbauer
mit einem geschmückten Leiterwagen beteiligte. „Darüber
gab es zum Beispiel den Mecklenburger Rippenbraten oder
hinaus haben wir an einem Stand demonstriert, wie auf tra-
die Kartoffelsuppe nach Mecklenburger Art. Die Männer-
ditionelle Weise Butter von Hand hergestellt wird“, so die
und Frauenkochgruppe hat ebenfalls moderne Gerichte
Vereinsvorsitzende.
sowie mehrgängige Menüs zubereitet und gelernt, dass
Großer Auftritt der Kleinen in Sternberg
Kulturelles Engagement
51
Dorfverein Thandorf e. V.
Weihnachtssingen in der Turmstation
Im Januar 2012 ist der Dorfverein Thandorf e. V. gegrün-
Wer Thandorf besucht, dem fallen zuerst die großen, zum
det worden, um in der 166-Seelen-Gemeinde das Zusam-
Teil historischen Reetdachhäuser ins Auge sowie die groß-
menleben stärker zu fördern. „Wir verstehen uns als einen
zügig gestaltete Fläche um den Dorfteich. Hier haben die
Verein, der die Ideen und Initiativen der Bevölkerung unbü-
Einwohner mit hohem Engagement den Spielplatz mit
rokratisch und schnell umsetzt. Auch Eigeninitiativen unter-
der Badestelle ausgebaut. Vor etwa zwei Jahren führte die
stützen wir personell und finanziell“, erläutert Gründungs-
WEMAG eine Ortsnetzsanierung durch und stellte eine
mitglied Anja Schaeper. Der Vorstand kümmert sich aber
moderne Kompaktstation auf. Da die Turmstation nun nicht
auch um das Beantragen von Fördermitteln, das Einwerben
mehr gebraucht wurde, an einem zentralen Platz steht und
von Spenden und stellt einige Projektleiter.
zum Dorfbild gehört, kaufte die Gemeinde das Gebäude.
Die Idee, dort die kleinste Kneipe Nordwestmecklenburgs
Darüber hinaus übernimmt der Dorfverein Aufgaben
einzurichten, wurde durch den Dorfverein umgesetzt. Nun
wie das Aufstellen und Aktualisieren von Schautafeln,
finden dort im Sommer alle vier bis sechs Wochen Veran-
die Gestaltung und Pflege von Gemeindeland sowie die
staltungen statt. Die kleinen Cocktailabende in der Trafobar
Schirmherrschaft für das Dorffest. „Wir möchten vor allem
haben sich zu einem beliebten Treffpunkt zum Klönen und
unsere Umgebung aktiv mitgestalten“, erklärt das Vor-
Philosophieren entwickelt. Des Weiteren wird die Turmsta-
standsmitglied weiter und verweist auf verschiedene Pro-
tion wegen ihrer erstaunlichen Akustik für das Weihnachts-
jekte in den Bereichen Denkmal- und Landschaftspflege,
singen genutzt und eine von Thandorfer Bürgern gestaltete
Bildung, Sport, Kunst und Kultur, Brauchtumspflege sowie
Fotoausstellung spiegelt an den Wänden die Entwicklung
Jugend- und Seniorenarbeit. Offiziell treffen sich alle einmal
des Dorflebens in den vergangenen Jahrzehnten wider.
im Jahr zur Mitgliederversammlung. Die weiteren Absprachen erfolgen auf den Dorfveranstaltungen oder einfach
über den Gartenzaun.
Die Turmstation in Thandorf hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt.
52
Ehrenamt im Fokus
Wittenburger Kulturverein e. V.
Gestricktes kleidet Hausfassade
Die Förderung von Kunst und Kultur sowie das Verbrei-
Kulturverein viele historische Gegenstände aus den vorhe-
ten von wissenschaftlichen Erkenntnissen sind die Haupt-
rigen Jahrhunderten gesammelt, von denen die Heimat-
anliegen des Wittenburger Kulturvereins, der Anfang April
stube etwa 2.200 erhaltungswürdige Stücke angenommen
1947 gegründet wurde. „Wir beschäftigen uns auch mit
hat. Einige von ihnen werden bereits ausgestellt. Sieben
der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns und pflegen
Vereinsmitglieder sind ehrenamtlich in der Heimatstube
die niederdeutsche Mundart“, erklärt der Vereinsvorsit-
tätig und sichern damit die Öffnungszeiten ab.
zende Carl Behrens. So werden zu den Vereinsversammlungen, den Zusammenkünften des plattdeutschen Zirkels
2012 haben sich viele Mitglieder aktiv an der „Großen
und zu plattdeutschen Veranstaltungen Referenten eingela-
Potemkinschen Straße“ in Wittenburg beteiligt. „Wir haben
den. Regelmäßig organisiert der Verein für seine Mitglieder
unter anderem Glückstaler und Souvenirs für die Stadt Wit-
und interessierte Bürger der Stadt Theaterbesuche in Wit-
tenburg verkauft. Einige Frauen haben Strickarbeiten für die
tenburg, Parchim und Schwerin sowie Busreisen zu ausge-
Hausfassaden angefertigt“, berichtet Carl Behrens. Wäh-
wählten Sehenswürdigkeiten von kulturhistorischer Bedeu-
rend der etwa einwöchigen Veranstaltung entwickelten
tung in Mecklenburg-Vorpommern. Es werden aber auch
Stadtplaner, Architekten und Künstler neue Ideen für die
auswärtige Künstler zu Veranstaltungen nach Wittenburg
temporäre Fassadengestaltung und Nutzung der zum Teil
eingeladen und Buchlesungen durchgeführt.
verfallenen Häuser.
Die 33 Vereinsmitglieder sind zwischen 52 und 94 Jahre
alt. Sie treffen sich monatlich zu ihren Veranstaltungen –
die Arbeitsgruppen zu bestimmten Themen kommen vierteljährlich zusammen. In den vergangenen Jahren hat der
Gestricktes für die „Große Potemkinsche Straße“
Ausstellung historischer Gegenstände in der Heimatstube
Kulturelles Engagement
53
Die „Witziner Danzlüd“ in Puttgarden
Dörpschaft Witzin e. V.
Verein führt Generationen zusammen
In Vorbereitung der 775-Jahr-Feier von Witzin wurde im Mai
Die Plattsnacker werden von Rida Ahrens geleitet und tra-
1996 die Dörpschaft Witzin als Heimat- und Kulturverein
gen selbstgeschriebene Stücke oder die der Heimatdich-
gegründet. Ziel ist es, das kulturelle Leben in dem typisch
ter in plattdeutscher Sprache humorvoll für die Zuschauer
mecklenburgischen Dorf durch Traditions- und Heimat-
vor. Der unter Leitung von Antje Pöhls stehende Witziner
pflege sowie durch Erforschung der eigenen Geschichte
Singkreis besitzt ein umfangreiches Liedgut, das gern zu
und Kultur neu zu beleben und in der Öffentlichkeit darzu­
Anlässen wie dem traditionellen Singen unter der Linde
stellen. Unterstützung bekam der Verein von der Robert-
oder dem Adventsingen dargeboten wird. Ende 2013 ist
Bosch-Stiftung. So entstand ein Kulturensemble mit Volks-
der kleine Witziner Chor mit dem Seniorenchor Sternberg
tanzgruppe, den Plattsnackern sowie dem Singkreis. Fast
verschmolzen. Durch eine Laienspielgruppe hat sich die
20 Auftritte des Ensembles jährlich, ob zu Dorf- und Hei-
Vielfalt der ehrenamtlichen kulturellen Arbeit deutlich wei-
matfesten, zu Veranstaltungen des Landesheimatverban-
terentwickelt. Hier sind seit acht Jahren bis zu 15 vorwie-
des oder für eine private Feier, belegen die Leistungsfähig-
gend jüngere Mitglieder im Alter zwischen 20 und 40 Jah-
keit der Laienkünstler. „Besonderes Augenmerk legen wir
ren tätig. Höhepunkt ist die Nachtwanderung im November
auf das Zusammenwirken aller Generationen. Heute sind
jedes Jahres, an der zwischen 250 und 400 Personen teil-
knapp 70 Mitglieder in das Witziner Vereinsleben inte­
nehmen. Neben der Laienspielgruppe haben sich im Jahr
griert“, erläutert der Vereinsvorsitzende Willfried Thomä.
2012 die Witziner Dorfmusikanten gegründet. In enger
Zusammenarbeit mit der Kirchgemeinde lassen sie die Tra-
Zur Volkstanzgruppe „Witziner Danzlüd“ gehören 14 Ama-
dition der Dorfmusikanten wieder aufleben. Mit den Hei-
teurtänzer, die unter der Leitung von Waltraut Thomä über-
matquizabenden werden in unterhaltsamer Form verschie-
wiegend Tänze aus Mecklenburg und Vorpommern im
dene Themen der Gemeinde, der lokalen Entwicklung,
Repertoire haben. Auftritte der Danzlüd waren unter ande-
aber auch der mecklenburgischen Geschichte vorgestellt
rem beim Rapsblütenfest in Sternberg, Landeserntedank-
und so das Wissen über das Land Mecklenburg-Vorpom-
fest in Rühn und Warnemünder Trachtenfest.
mern erweitert.
54
Vertrieb Strom und Erdgas
Das Team Direktvermarktung organisiert den Verkauf der
Strommengen aus Biomasse, Sonnen- und Windenergie.
55
Vertriebsaktivitäten
Damit möglichst viele Kunden in der Region das Angebot
Bei der 23. MeLa, der mit über 70.000 Besuchern größten
für ein persönliches Gespräch erhalten, hat die WEMAG im
Landwirtschaftsausstellung des Landes, war die WEMAG
Sommer ein Infomobil erworben. Das Fahrzeug ist optisch
mit einem attraktiven Messeauftritt großzügig vertreten.
an die im WEMAG-Design beklebten Regionalbusse ange-
Neben dem 160 m² großen Stand auf dem Freigelände
lehnt, die seit 2012 in Mecklenburg unterwegs sind: Im Hin-
war auch eine WEMAG-Hüpfburg aufgestellt. Kunden und
tergrund eine farbenfrohe mecklenburgische Landschaft
andere Messebesucher konnten sich zu den Strom- und
und davor WEMAG-Mitarbeiter, die auf Tafeln Werbebot-
Gasangeboten der WEMAG sowie zu Produkten der neuen
schaften präsentieren. Durch die Wiedererkennung des
Unternehmensmarke ReeVOLT!, zum Beispiel Photovoltaik-
Designs auf dem Infomobil wird die Präsenz in der Fläche
Paket und Solarspeicher, informieren. Bei der Veranstal-
verstärkt. Die beklebten Überlandbusse sind im Raum Gade-
tung stießen insbesondere die Elektroautos und -fahrräder
busch, Sternberg, Schwerin, Parchim und Crivitz zu sehen.
sowie das Infomobil auf reges Interesse.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr arbeitete die WEMAG wei-
Im Oktober 2013 fand bereits das dritte Jahr in Folge die
ter daran, die Vertriebsplattform wemio.de noch erfolgrei-
WEMAG-Baumpflanzaktion statt. Aufgrund des anhalten-
cher zu machen. Pünktlich zur wechselintensiven Jahreszeit
den Frosts im Frühjahr musste die Pflanzaktion in den
hat das Unternehmen im November auf www.wemio.de
Herbst verlegt werden. Mit professioneller Pflanzunter-
seine grundlegend überarbeitete Vertriebsplattform veröf-
stützung durch die Landesforst Mecklenburg-Vorpom-
fentlicht. Schon auf den ersten Blick präsentiert die neue
mern sowie Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter
Internetseite alle wichtigen Informationen; weitere Details
der WEMAG konnte das Vorhaben fortgesetzt werden, für
sind nie mehr als einen Klick entfernt. Mit dem klar struk-
jeden Gaskunden einen Baum zu pflanzen. Die Veranstal-
turierten Preisrechner sind Angebote sehr schnell erstellt.
tung stand unter dem Motto „Nicht schnacken, anpacken!“
Vereinfachte Anmeldemasken ermöglichen unkomplizierte
und fand bei Bad Kleinen statt. Über 100 Teilnehmer
Neuanmeldungen mit hoher Transparenz. Auch die Anfor-
bepflanzten eine Fläche von 1,2 ha mit Traubeneichen.
derungen an den ab Februar 2014 verbindlichen Lastschrift-Standard SEPA wurden umgesetzt. Aktuelle Kun-
Wie Strom greifbar gemacht werden kann, stellten Ver-
denbewertungen, Zertifikate sowie verschiedene Siegel
triebsmitarbeiter im November in einem Kaufland-Markt
unabhängiger Warentester dokumentieren zusätzlich das
nahe Berlin vor. Die Mecklenburger Ökostrommarke
Engagement der WEMAG für einen ausgezeichneten Kun-
wemio.de wurde in Form von Akkus in einem Einweckglas
denservice.
präsentiert. Am Stand konnten sich Interessierte zu den
Ökostrom- und Erdgasprodukten beraten lassen und direkt
Darüber hinaus standen 2013 eine Steigerung der Ver-
wechseln. Die Kaufland-Kunden hatten auch die Möglich-
tragsabschlussquote sowie die Verbesserung der Sichtbar-
keit, an einer Verlosung teilzunehmen und am Glücksrad
keit und Auffindbarkeit im Internet im Fokus. Hier führten
die Weckgläser mit „hausgemachter Energie“ zu gewinnen.
verschiedene Online-Maßnahmen, wie die gezielte Such-
Mit zahlreichen interessanten Kontakten war die Promo­
maschinenoptimierung, zu Steigerungen von fast 60 % bei
tionaktion ein Erfolg.
den Besucherzahlen und fast 20 % bei den Vertragsabschlüssen.
Im Herbst wurden 42.000 WEMAG-Rezeptkalender verschickt, um damit den Strom- und Gaskunden für die lang-
2013 war die WEMAG erstmals Kooperationspartner der
jährige Treue zu danken und gleichzeitig über die Standorte
Sommertour von NDR 1 Radio MV. Das Unternehmen war
und Termine des Infomobils zu informieren. Es gab sehr
in Lübz, Wismar und Ludwigslust mit dabei. Es wurden
viel positive Resonanz.
Elek­troautos und -fahrräder gezeigt, über die aktuellen Produkte informiert und Bühnenspiele mit attraktiven Preisen
Pünktlich zum Nikolaustag startete die WEMAG wieder ihre
ausgestattet, zum Beispiel Wochenendtouren mit Elektro-
traditionelle Kita-Weihnachtsaktion. Schon seit 17 Jahren
fahrrädern.
machen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des kommu-
56
Vertrieb Strom und Erdgas
Sozialministerin Manuela Schwesig unterstützte die Kita-Aktion der WEMAG.
nalen Energieversorgers auf den Weg, um die Kindertages-
engagierte Kunden aus ganz Deutschland, die sich zusam-
stätten in Westmecklenburg sowie in Teilen Brandenburgs
men mit der WEMAG mit Problemen und Herausforde-
und Niedersachsens zu beschenken. Das hochwertige
rungen in der Energiewirtschaft auseinandersetzen. Kaum
Holzspielzeug wurde in ca. 200 Kindertagesstätten ver-
eine andere Plattform bietet einen so offenen und ehrli-
teilt. 2013 gab es ein farbenfroh illustriertes Lesebuch „Ein
chen Austausch mit den Kunden. Mit den vielen Hinweisen
Pferd namens Paul und seine abenteuerliche Reise durch
und Ideen, die vor, während und nach den Sitzungen ange-
Mecklenburg“ sowie eine große Landkarte Mecklenburg-
bracht wurden, erwiesen sich die Beiratsmitglieder schon
Vorpommerns aus Holz, auf der die Kinder Pauls Reise-
sehr oft als echte Bereicherung für die WEMAG.
route von Warnemünde bis Schwerin miterleben können.
Gefertigt wurden die Landkarte und die Spielfiguren von
den Lewitz-Werkstätten Parchim.
Der WEMAG-Kundenbeirat kam auch in seinem zweiten
Jahr mehrmals zusammen, um über Themen wie Energieeffizienz und Kundenservice zu diskutieren. Zusätzlich
bot sich im Sommer mit den E-Bikes und Elektroautos der
WEMAG die Möglichkeit, Elektromobilität persönlich zu testen. Bei den selbst gewählten Tagesordnungspunkten blieb
es nur selten. Aktuelle Presseberichte sowie eigene Erfahrungen flossen immer in die Sitzungen ein und sorgten für
einen regen und umfassenden Meinungsaustausch. Häufig
waren es die Mitglieder selbst, die bereits vorab über das
beiratseigene Internetforum verwandte und angrenzende
Themen ansprachen. Zum Beirat gehören 25 äußerst
Tagung des Kundenbeirats
57
Geschäftskundenvertrieb
Nach der Neuausrichtung des Vertriebs liegt im Jahr 2013
ternehmen in Mecklenburg-Vorpommern wurden 67 Neu-
ein Schwerpunkt der Arbeit in der Akquise und Betreuung
kunden für eine vertragliche Beziehung zur Strom- und Erd-
des Hotel- und Gastgewerbes, einer stark prägenden Bran-
gaslieferung gewonnen. Damit konnte ein hoher Anstieg
che in der Region. Intensive Verbandstätigkeit und persönli-
an Kunden über den DEHOGA-Rahmenvertrag verzeichnet
che Kontakte, aber auch die Präsenz zu Branchentagen und
werden.
auf Messen zeigen Erfolge. So konnten bei der Teilnahme
an der GastRo 2013 viele persönlich eingeladene Hote­liers
In Fortführung der jährlichen gemeinsamen Aktivitäten mit
über die neuen Produkte informiert werden. Dazu zählen
dem Bauernverband auf der Mecklenburgischen Land-
Elektrofahrräder, E-Autos sowie die Photovoltaikanlage zur
wirtschaftsausstellung MeLa wurden die bestehenden
Eigenstromversorgung im kombinierten Einsatz mit einem
geschäftlichen Beziehungen ebenfalls um die neuen Ange-
Stromspeicher. Diese Produkte ergänzen nach der Entwick-
bote erweitert. Die Landwirte zeigten sich ganz besonders
lung und Einführung im Bereich Technische Produktent-
dem Thema Eigenversorgung gegenüber aufgeschlossen.
wicklung nun das Produktportfolio im WEMAG-Vertrieb. Mit
Hier wird eine intensivere Zusammenarbeit angestrebt.
einem speziellen Angebot an alle DEHOGA-Mitgliedsun-
Haushaltskundenvertrieb
Die WEMAG versorgte 2013 unter der Marke wemio
Die Strompreiserhöhung hatte eine erhebliche Auswir-
142.000 Haushalts- und Gewerbekunden mit Ökostrom
kung auf die Kündigungszahlen in den ersten Monaten
und Erdgas in ganz Deutschland, davon 56.000 Kunden in
des abgelaufenen Geschäftsjahres. Auf Grund der Kündi-
der Grundversorgung „wemio-Ökostrom regional“.
gungen wurde im Februar eine Kampagne für Stromneukunden gestartet, bei der über 20.000 Kunden gewonnen
Trotz eines leicht gesunkenen Einkaufspreises für Strom
werden konnten. Damit wurden die Kundenverluste deut-
wirkten sich Netzentgeltänderungen im Grundversor-
lich überkompensiert.
gungsgebiet und neue Umlagen, insbesondere die gestiegene EEG-Umlage, negativ aus. Deshalb mussten zum
Im Rahmen der Rückholaktion „Komm nach Hause“ wur-
1. Januar 2013 im Grundversorgungsgebiet und zum
den 5.000 ehemalige Kunden angeschrieben. Die Aktion
1. Februar 2013 für wemio-Kunden außerhalb des Grund-
hatte eine sehr hohe Rückmeldequote und viele Vertrags-
versorgungsgebietes Strompreisanpassungen durchgeführt
abschlüsse zur Folge.
werden.
Direktvermarktung
Für die WEMAG hat sich die Direktvermarktung von EEG-
Zusatzerlöse erzielen. Diese Möglichkeit hilft den Übertra-
Strom zu einem eigenen Geschäftsfeld entwickelt. Seit
gungsnetzbetreibern die Netzstabilität zu gewährleisten.
2012 wird Anlagenbetreibern diese gesetzliche Möglichkeit
geboten. Ende 2013 erfolgte die Vermarktung der Energie
Am 15. Oktober 2013 fand bereits zum zweiten Mal die
aus insgesamt 225 Anlagen (Biogas, Photovoltaik, Wind)
Biogastagung der WEMAG in Schwerin statt. Etwa 60 Anla-
mit einer Gesamtleistung von 100 MW und einer jährli-
genbetreiber und Interessenten nutzten die Gelegenheit,
chen Energiemenge von ca. 500 GWh. Mitte 2013 startete
sich über aktuelle Entwicklungen, Optimierungsansätze
darüber hi­naus die Vermarktung von Regelenergie. Betrei-
und weitere Möglichkeiten im Zusammenhang mit der Ver-
ber können die Anlagenleistung runterregeln und dadurch
marktung von Ökostrom zu informieren.
Vertrieb Strom und Erdgas
58
Strom- und Erdgasabsatz
Ende 2013 versorgte die WEMAG insgesamt 149.800
Bereich der Stadtwerke lag bei 140,4 Mio. kWh und damit
Verbrauchsstellen mit Strom sowie 27.900 Verbrauchs-
ca. 4,1 % über dem Niveau des Vorjahres.
stellen mit Gas. In beiden Bereichen konnten in Summe
3.118,9 Mio. kWh Energie an Kunden verkauft werden,
Im externen Netzgebiet sank der Stromabsatz gegenüber
beim Strom waren es 1.751,0 Mio. kWh, der Gasanteil
2012 um etwa 368,7 Mio. kWh auf 1.052,3 Mio. kWh.
lag bei 1.367,9 Mio. kWh. Gegenüber dem Vorjahr ent-
Hier konnten die Rückgänge bei den Geschäftskun-
spricht dieser Absatz einem Rückgang um 70,6 Mio. kWh
den
(–2,2 %).
(–10,9 Mio. kWh) durch einen Mengenzuwachs bei den
(–406,9 Mio. kWh)
und
im
Stadtwerkebereich
Privatkunden (+49,1 Mio. kWh) nicht kompensiert werden.
Innerhalb des WEMAG-Netzgebietes verringerte sich
der Stromabsatz von 759,8 Mio. kWh in 2012 auf
Einen
698,7 Mio. kWh, was einem Mengenrückgang von 8,0 %
Bereich Gas. Die Absatzmengen stiegen um 35,6 % auf
entspricht.
Die
Verkaufsmenge
Absatzanstieg
gab
es
erneut
im
Privatkundenbe-
1.367,9 Mio. kWh. Sowohl im Geschäftskundenbereich
reich sank um 31,5 Mio. kWh auf ca. 324,3 Mio. kWh.
(+51,6 % auf 575,9 Mio. kWh) als auch im Privatkunden-
Im
bereich (+26,0 % auf 791,9 Mio. kWh) konnte ein signifi-
Geschäftskundenbereich
im
deutlichen
sank
der
Absatz
um
35,1 Mio. kWh auf 234,0 Mio. kWh. Das Absatzvolumen im
kanter Zuwachs erzielt werden.
WEMAG-Kundencenter am Obotritenring
59
Erdgasabsatz (nach Kundengruppe, in Mio. kWh)
Privatkunden
Geschäftskunden
1.400
1.200
575,9
1.000
380,0
800
229,2
600
400
154,9
200
189,7
0
35,7
2009
516,2
628,7
2011
2012
791,9
251,4
2010
2013
Stromabsatz (nach Absatzgebiet, in Mio. kWh)
innerhalb des Netzgebietes
außerhalb des Netzgebietes
2.500
2.000
1.500
1.584,3
1.259,9
1.515,5
1.421,0
1.052,3
1.000
500
0
847,0
854,6
854,6
816,0
759,8
698,7
2009
2010
2011
2012
2013
Stromabsatz (nach Kundengruppe und Absatzgebiet, in %)
Geschäftskunden
außerhalb des Netzgebietes
innerhalb des Netzgebietes
Privatkunden
außerhalb des Netzgebietes
innerhalb des Netzgebietes
Stadtwerke
außerhalb des Netzgebietes
innerhalb des Netzgebietes
11,6
62,7
13,1
62,3
56,7
1,8
2010
3,5
7,2
47,4
2,4
17,6
5,8 0,5
18,5
12,3
6,1 0,2
2011
13,4
16,3
15,9
6,2
2012
4,9
8,0
2013
5,5
60
Netze
Montage der Leiterseile an einer 110-kV-Freileitung
61
Investitionen
Qualität und Sicherheit der Stromversorgung sind für die
Durch die weitere starke Zunahme der Anschlüsse von Ein-
WEMAG wichtige Unternehmensziele. Mit den Investitionen
speiseanlagen wurde auch die Verstärkung der 110-kV-Lei-
in die Erneuerung des Netzes gewährleistet die WEMAG
tungen erforderlich. So wurde 2013 die Erneuerung der
Netz GmbH eine sichere und qualitativ hochwertige Ver-
Freileitungsverbindung zwischen den Umspannwerken
sorgung ihrer Netzkunden mit Strom. Die Maßnahmen zum
Güstrow und Wismar in Zusammenarbeit mit der E.DIS AG
Ausbau der Verteilnetze zur weiteren Aufnahme von Strom
abgeschlossen. Der Investitionsaufwand lag 2013 bei
aus regenerativen Energiequellen gehen damit einher.
8,1 Mio. EUR. Weiterhin wurde die Erneuerung der 110-kVLeitung Pröttlin-Hagenow mit einem Investitionsanteil von
2013 investierte die WEMAG Netz GmbH 33,5 Mio. EUR
4,4 Mio. EUR 2013 fortgesetzt.
in die Sanierung und Erweiterung ihrer Verteilungsnetze.
Zusätzlich flossen 16,2 Mio. EUR in die Instandhaltung der
Im Jahr 2013 wurde zur Beseitigung des Einspeiseeng-
Elektroenergieanlagen. Damit setzt das Unternehmen die
passes auf der 110-kV-Leitung Görries-Lübz sowie für den
Investitions- und Instandhaltungsstrategie der Vergangen-
Anschluss weiterer in den Jahren 2013 und 2014 geplan-
heit unter Berücksichtigung der Prämissen des regulierten
ter Wind- und Solarparks mit dem Bau des Umspannwerks
Marktes kontinuierlich fort.
Parchim-Süd begonnen. Es ist zugleich ein neuer Netzverknüpfungspunkt zum Übertragungsnetz der 50Hertz Trans-
Im Rahmen des Investitionsprogramms der WEMAG Netz
mission GmbH.
GmbH wurden wichtige Maßnahmen im Hochspannungsnetz und der Umspannung zur Mittelspannungsebene
Das Umspannwerk wird in die 220-kV-Leitung zwischen
realisiert. Besonderes Augenmerk galt dabei der Erneu-
Güstrow und Wolmirstedt und die 110-kV-Leitung Görries-
erung bzw. dem Ausbau von 110-kV-Freileitungen sowie
Lübz eingebunden und damit einen sehr wichtigen Aufnah-
110/20-kV-Knotenpunkten.
mepunkt für regenerative Energien aus der Region in das
Übertragungsnetz bilden. Das neue Umspannwerk ist erfor-
Das Ende 2012 in Bernitt, nördlich von Bützow, in Betrieb
derlich, weil durch den Zubau der EEG-Anlagen, vor allem
genommene neue Umspannwerk, ist ein regionaler Sam-
für Windenergie, im Netzgebiet der WEMAG die Übertra-
melpunkt für den Strom aus Windkraft-, Photovoltaik- und
gungskapazität des 110-kV-Verteilnetzes nicht mehr ausrei-
Biogasanlagen. Im Jahr 2013 wurden erste Erweiterungs-
chend ist.
maßnahmen umgesetzt.
Investitionen ins Stromnetz (in TEUR)
Hochspannung
Mittelspannung
Niederspannung, Informations- und Netzleittechnik, sonstige Investitionen
45.000
40.000
35.000
30.000
30.882
25.000
20.000
15.000
10.000
5.000
0
17.824
19.200
12.316
1.962
11.376
7.329
7.052
6.102
6.497
2009
2010
7.893
8.003
8.120
5.408
6.346
2011
2012
2013
Netze
62
Bauarbeiten am Umspannwerk Parchim-Süd
Nach der geplanten Fertigstellung 2014 ist der Anschluss
zum Beispiel der EEG-Netzausbau in den Bereichen Neu-
mehrerer kundeneigener Umspannwerke geplant. Zur Rea-
stadt-Glewe, Bützow und Rehna. Die Investitionssumme
lisierung dieser Anschlussprojekte verpachtet die WEMAG
von rund 2,4 Mio. EUR schloss auch das Verlegen von
Netz GmbH den Betreibern der Einspeiseumspannwerke
22,7 km Mittelspannungskabel ein. Die Vorhaben brach-
Grundstücksanteile zur Errichtung der Umspannungs- und
ten eine Qualitätssteigerung und eine Erhöhung der Versor-
Anschlussanlagen. Bereits im Geschäftsjahr 2013 sind die
gungssicherheit für diese Regionen.
Inbetriebsetzung und der provisorische Anschluss eines
kundeneigenen Umspannwerkes an dem Anschlusspunkt
Ein weiteres Beispiel für den Netzausbau 2013 war die
Parchim-Süd erfolgt. Die Investitionen für das Errichten des
Optimierung in den Ortschaften Ruchow und Bahlenhüs-
Umspannwerkes und der Freileitungsanbindung betrugen
chen. Hier hat die WEMAG 6,6 km Mittelspannungskabel
im Geschäftsjahr 3,8 Mio. EUR.
und 4 km Niederspannungskabel inklusive Hausanschlüssen verlegt. Bestandteil der 450 TEUR umfassenden Inves-
Zur Verbesserung der Infrastruktur des Energieversorgungs-
titionen waren zudem die Erneuerung von 1 km Nieder-
netzes wurden auch Anlagenteile des Umspannwerkes
spannungsfreileitung sowie die Demontage von 4 km
Conow auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die
Freileitung. Die Aufnahmekapazität des Netzes und die
Investitionskosten für die Erneuerungsmaßnahmen betru-
Zuverlässigkeit wurden gesteigert.
gen 600 TEUR.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind insgesamt 38 NetzstaIm Rahmen des Investitionsprogramms wurden 2013 in
tionen neu errichtet bzw. erneuert worden. Von den ins-
der Mittelspannungsebene 78 km und in der Niederspan-
gesamt 1.115 ausgeführten Hausanschlüssen wurden 658
nungsebene 44 km Stromleitungen gebaut. Dazu gehörte
neu gebaut und 457 saniert.
63
Elbe-Hochwasser im Juni 2013 (Foto: Bundeswehr)
Störungsmanagement
Die Störungsereignisse blieben 2013 annähernd auf dem
kontinuierlichen Netzbaumaßnahmen, wie zum Beispiel
niedrigen Niveau des Vorjahres. Es gab 138 Störungen in
dem Wechsel von Freileitungsmasten und der Kabellegung,
der Mittelspannungsebene und 458 im Niederspannungs-
sowie mit Einweisungen bei bekannten Baumaßnahmen
bereich. Im Mittelspannungsnetz sind die Störungen über-
entgegengewirkt. Die Anzahl und Dauer der geplanten
wiegend im Freileitungsnetz aufgetreten. Hauptursachen
Abschaltungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr durch
waren Witterungseinflüsse insbesondere durch die Stürme
eine optimierte Arbeitsvorbereitung und einen verstärkten
Christian und Xaver, das Elbe-Hochwasser sowie Vogelflug.
Einsatz von Netzersatzanlagen weiter verringert. Planmä-
Im Niederspannungsbereich bleibt eine wesentliche Ursa-
ßige Abschaltungen waren in erster Linie zur Einbindung
che die Fremdbeschädigung der Kabel durch Bautätigkei-
von regenerativen Einspeiseanlagen und zur Durchführung
ten Dritter. Den wichtigsten Störungsursachen wird mit
von Instandsetzungsmaßnahmen notwendig.
Störungsentwicklung 2001 bis 2013
Anzahl der 20-kV-Störungen
Anzahl der 0,4-kV-Störungen
Unwetter und Orkane
1.800
1.585
1.600
1.400
1.200
928
1.000
800
200
0
750
718
505
600
400
915
1.009
950
229
2001
2002
215
182
202
166
179
2003
2004
2005
2006
2007
594
537
563
507
473
458
112
125
153
105
126
138
2008
2009
2010
2011
2012
2013
64
Netze
Erneuerbare Energien
Im abgeschlossenen Geschäftsjahr wurden wieder zahlrei-
Einen erheblichen Anteil an diesem Zuwachs hatten die
che regenerative Einspeiseanlagen an das Verteilungsnetz
großen Freiflächenanlagen in Möderitz (20 MW) und Wei-
der WEMAG Netz GmbH angeschlossen. Durch die Integ-
tendorf (8 MW). Zum Ende des Geschäftsjahres waren
ration von 15 neuen Biomasseanlagen stieg die Anschluss-
damit rund 926,7 MW installierte Kraftwerksleistung aus
leistung in dieser Erzeugungsart um 6 MW auf rund
erneuerbaren Energieanlagen angeschlossen, was einem
102 MW. Darüber hinaus wurden 32 Windenergieanlagen
Zuwachs von 140,1 MW (17,8 %) entspricht. Die installierte
mit einer Gesamtleistung von 87,4 MW in Betrieb genom-
Kraftwerksleistung der EEG-Anlagen überstieg somit mehr
men, wodurch sich die installierte Gesamtleistung in die-
als das zweifache der maximalen Netzlast des Jahres 2013
sem Segment auf rund 561 MW erhöhte. Bei den Energie-
von 460 MW auf der Abgabeseite.
trägern Wasserkraft, Geothermie und Deponiegas erfolgte
2013 kein Zuwachs. Durch den Anschluss von 619 neuen
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 1.618 Mio. kWh
Photovoltaikanlagen stieg die in diesem Segment ange-
aus regenerativen Erzeugungsanlagen in das Verteilungs-
schlossene Leistung um 27 % auf insgesamt 260,8 MW.
netz eingespeist. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies
einem Anstieg von 155 Mio. kWh (10,6 %). Damit ist die
Stromeinspeisung aus regenerativen Erzeugungsanlagen
mittlerweile deutlich höher als die Einspeisung aus dem
vorgelagerten Übertragungsnetz der 50Hertz Transmission
Mecklenburg-Vorpommern ist reich an natürlicher Energie.
GmbH.
Infolge des anhaltenden Zubaus von regenerativen Erzeugungsanlagen,
insbesondere
von
Photovoltaikanlagen,
kam es im Jahr 2013 zu einem Anstieg der ausgezahlten
Einspeisevergütungen. Die EEG-Vergütungszahlungen an
Anlagenbetreiber lagen in diesem Berichtsjahr bei rund
228,6 Mio. EUR, was einer Steigerung zum Vorjahr von
6,2 % entspricht.
Installierte Regenerative
Anschlussleistung (in MW)
Zuwachs
Windenergieanlagen
Gesamtleistung
im Netz
78,4
560,9
6,0
102,0
Photovoltaikanlagen
55,8
260,8
Wasserkraftanlagen
–0,1
2,4
0,0
0,2
Biomasseanlagen
Erdwärme
Klär-/Deponiegas
Gesamt
0,0
0,4
140,1
926,7
65
Entwicklung der installierten EEG-Leistung
im Netzgebiet der WEMAG (in MW)
Wind
Biomasse
Photovoltaik
sonstige
Maximale Netzlast
1050
900
750
600
450
300
277
291
284
290
282
278
301
308
288
321
329
404
389
406
429
412
419
460
150
0
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Entwicklung der EEG-Einspeisevergütung
im Netzgebiet der Wemag (in Mio. EUR)
250
200
150
100
50
0
60,7
2006
92,4
2007
111,9
135,5
2008
2009
192,9
154,6
2010
2011
214,8
228,6
2012
2013
Die steigende Einspeisung erneuerbarer Energien in das
speisungen in das Übertragungsnetz der 50Hertz Trans-
Verteilungsnetz führt aufgrund der relativ gleichbleibenden
mission GmbH. Bereits an 233 Tagen des Geschäftsjahres
maximalen Netzverbraucherlast immer häufiger zu Rück-
kam es zu Rückspeisungen von mindestens 15 Minuten.
Anzahl der Tage mit mindestens 15 Minuten Rückspeisung
in das Übertragungsnetz der 50Hertz Transmission GmbH
250
217
233
192
200
150
110
146
141
2009
2010
128
100
50
2007
2008
2011
2012
2013
66
Netze
Netzwirtschaftliche Aktivitäten
Im politischen Umfeld wurde das Jahr 2013 vor allem durch
innerhalb der vergangenen Jahre erheblich zugenommen
die Diskussion um die Beherrschbarkeit der Kosten für die
hat. Photovoltaikanlagen gewannen somit für die Stabilität
Energiewende bestimmt. Auch auf regionaler Ebene gehen
der Stromversorgung große Bedeutung. Anlagen, die vor
die verschiedensten Planungen zur Umgestaltung der Ener-
dem 1. Januar 2012 in Betrieb genommen wurden, sind
gieerzeugungslandschaft weiter. Neben der Netzstudie
derzeit zum großen Teil so eingestellt, dass sie bei Errei-
Mecklenburg-Vorpommern II, deren Abschlussbericht im
chen einer Netzfrequenz von 50,2 Hz vom Netz getrennt
Sommer 2013 veröffentlicht wurde, sind die Planungen
werden. Das zeitgleiche Abschalten großer Erzeugerleis-
für den verstärkten Ausbau der Erzeugung aus Windkraft
tungen ist jedoch unter Umständen für das gesamte Elek-
in Mecklenburg-Vorpommern weiter vorangetrieben wor-
trizitätsnetz kritisch. Um das hohe Maß an Versorgungssi-
den. Ziel der Landesregierung ist es, die Windeignungsflä-
cherheit in Deutschland weiter gewährleisten zu können,
chen deutlich zu erhöhen (Verdopplung Wind Onshore)
wurden gemeinsam vom Bundesministerium für Umwelt,
und im Rahmen des erarbeiteten Landesenergiekonzeptes
Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit, dem Bundesmi-
alle Aspekte der Energieversorgung mit einem ganzheitli-
nisterium für Wirtschaft und Energie, den Netzbetreibern
chen Rahmen zu versehen. An der Erstellung des Konzep-
und den Solarverbänden Maßnahmen zur Umrüstung von
tes wurden alle betroffenen Interessengruppen beteiligt,
bestehenden Photovoltaikanlagen erarbeitet. Im Jahr 2013
sodass damit eine Grundlage der zukünftigen energiepoliti-
hat die WEMAG Netz GmbH zur Umsetzung der Vorgaben
schen Arbeit der Landesregierung geschaffen wird.
der SysStabV alle betroffenen Anlagenbetreiber angeschrieben und über die Notwendigkeit der Umrüstung ihrer Pho-
Die Ergebnisse der Netzstudie Mecklenburg-Vorpom-
tovoltaikanlagen und ihre gesetzliche Mitwirkungspflicht
mern II zeigen, dass der im Jahr 2009 prognostizierte
informiert sowie für das Anpassen aller betroffenen Anla-
Zubau von EEG-Anlagen zum Teil deutlich übertroffen wird.
gen einen fachkundigen Dienstleister beauftragt. Bis zum
Die Prognosen wurden unter Berücksichtigung politischer
31. August 2013 mussten alle Photovoltaikanlagen mit
Vorgaben und ermittelter Flächenpotenziale angepasst
einer Leistung größer 100 kW umgerüstet werden. Die im
und zeigen einen massiven EEG-Zubau bis 2025. Für die
Gebiet der WEMAG Netz GmbH vorhandenen 60 Anla-
Entwicklung der EEG-Leistung in Mecklenburg wurde ein
gen dieser Größenordnung wurden termingerecht ange-
Anstieg von 2 GW (Stand 2010) auf 11 GW bis 2025 ermit-
passt. Bei den Anlagen größer 30 kW hat die Umrüstung
telt. Diese Entwicklung wird nur durch weitere umfangrei-
begonnen und wird entsprechend der gesetzlichen Vor-
che Investitionsmaßnahmen in die Energieversorgungs-
gabe zum 31. Mai 2014 abgeschlossen sein. Das Umrüs-
netze realisierbar sein. Allein im Hochspannungsnetz wurde
ten der betroffenen Photovoltaikanlagen in der Kategorie
ein Ausbaubedarf von mindestens 258 km Freileitung
größer 10 kW und kleiner 30 kW, hier handelt es sich um
(Systemlänge) im Gebiet der WEMAG Netz GmbH ermit-
1.126 Anlagen im Netzgebiet, stellt eine besondere Her-
telt. Der Investi­tionsbedarf für die WEMAG Netz GmbH
ausforderung dar, wird aber voraussichtlich auch gemäß
in allen Spannungsebenen wurde mit rund 200 Mio. EUR
den Vorgaben der SysStabV Ende 2014 abgeschlossen sein.
bis 260 Mio. EUR beziffert. Dieses Budget beschreibt den
gesamten Bedarf an Verstärkungs- und Ausbaumaßnah-
Die Zunahme von EEG-Anlagen bewirkt und erfordert
men: von der Hoch- bis zur Niederspannung und dem
auch Veränderungen in der unterlagerten Netzinfrastruk-
Anschluss von EEG-Anlagen.
tur. Regenerative Energieanlagen werden häufig in die Mittel- und Niederspannungsnetze eingebunden und speisen
Im August 2012 ist die von der Bundesregierung beschlos-
stark volatil ein. Normgemäß ist in der Niederspannung
sene Systemstabilitätsverordnung (SysStabV) in Kraft
ein Spannungsband von +/– 10 % zugewiesen, um die
getreten, die die technischen Anforderungen und Nach-
Normspannung einzuhalten. Für dezentral erzeugte Ener-
rüstpflichten von Photovoltaikanlagen regelt, die vor dem
gien stehen davon gemäß aktueller FNN-Richtlinie 3 %
1. Januar 2012 in Betrieb genommen wurden. Die bundes-
im Niederspannungs- und 2 % im Mittelspannungsnetz
weite Umrüstung von bestehenden Photovoltaikanlagen ist
zur Verfügung. Spannungsanhebungen in dieser Größen-
notwendig geworden, da die Einspeisung von Solarstrom
ordnung werden im Mittel- und Niederspannungsnetz
67
schon bei relativ geringen Einspeiseleistungen erreicht.
organisatorischen Herausforderungen auseinandergesetzt.
Die Grenze der Netzaufnahmekapazität liegt dabei deut-
Eine Maßnahme ist die Weiterentwicklung des 5-Stufen-
lich unter der Stromtragfähigkeit der verwendeten Betriebs-
Planes durch das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE
mittel. Dennoch sind dann meist Netzausbaumaßnahmen
(FNN), die in den technischen Hinweisen der „Technischen
notwendig, da die WEMAG Netz GmbH als Netzbetreiber
Anforderungen an die automatische Frequenzentlastung
einerseits gesetzlich verpflichtet ist, dezentrale Erzeugungs-
unter Berücksichtigung einer veränderten Erzeugungssitu-
anlagen unverzüglich an das Netz anzuschließen, anderer-
ation“ niedergeschrieben wurde. So ist der Unterfrequenz-
seits weiterhin eine Versorgungsspannung innerhalb der
schutz in den Umspannwerken zukünftig unter Beach-
zulässigen Toleranz sicher zu stellen hat. In der Diskussion
tung der Wirkleistungsrichtung aufzubauen. Dies bedeutet
auf politischer und technischer Ebene sind auch alternative
einen Umbau des Schutzes zur Frequenzentlastung in den
Lösungen zur beschleunigten und möglichst wirtschaft-
Umspannwerken.
lichen Gestaltung des Netzausbaus zur Integration der
Erzeugung aus EEG-Anlagen angeregt worden.
Die zunehmende Verschiebung der konventionellen Kraftwerksleistung aus dem Übertragungsnetz hin zu dezentra-
Derzeit befinden sich in Deutschland verschiedene
len EEG-Einspeiseanlagen muss auch im Umgang mit der
Lösungsalternativen zum Netzausbau in der Erprobung. Die
Blindleistungsbereitstellung berücksichtigt werden. Zusam-
WEMAG Netz GmbH hat 2013 im Rahmen eines Pilotpro-
men mit dem Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz Trans-
jekts den ersten regelbaren Ortsnetztransformator (RONT)
mission GmbH führen die Verteilnetzbetreiber der Regel-
im Netzgebiet in einer neuen Transformatorenstation im
zone inklusive der WEMAG Netz GmbH Tests zur aktiven
Ortsnetz von Benzin angeschlossen. Im Pilotprojekt wird
Blindleistungsregelung durch und bündeln die in den ver-
getestet, ob damit die Regelung der Spannung in der Nähe
schiedenen Unternehmen gewonnenen Erkenntnisse im
der Einspeisequellen normkonform eingehalten werden
Rahmen einer gemeinsamen Studie zur aktiven Blindleis-
kann und eine höhere Gesamtanschlussleistung zulässt,
tungssteuerung.
damit kostenintensive Netzausbaumaßnahmen verhindert
oder hinausgezögert werden können.
Da auch das Einspeisemanagement durch den weiterhin starken Zubau von dezentralen Einspeiseanlagen an
Die veränderte Situation in der Kraftwerkslandschaft in
Bedeutung gewinnt und darüber hinaus eine Datenbereit-
Deutschland, die mit einer zunehmenden Verlagerung der
stellung von den Anlagen erfolgen muss, ist der Ausbau
Erzeugung in die Verteilnetze einhergeht, erfordert neue
des Einspeisemanagements mittels Fernwirkanlagen im
Wege zur Sicherung der Stabilität der Netze. Die Netzbe-
Rahmen der Gesamtbetrachtung von Steuerungsmöglich-
treiber haben sich sowohl mit den technischen als auch
keiten auch weiterhin im Fokus der Aktivitäten.
Einweihung des ersten regelbaren Ortsnetztransformators in Benzin bei Lübz
68
Innovative Geschäftsfelder/Produktentwicklung
Der Schweriner Unternehmer Dirk Diele entwickelte
mit der WEMAG den ReeVOLT!-Stromspeicher.
69
Unter der neu gegründeten Marke der WEMAG „Ree-
ger Firma Karabag Elektroauto GmbH. Die Produktentwick-
VOLT! – meine Energierevolution“ konnte im Jahr 2013 das
lungstätigkeit mit Karabag mündete im ReeVOLT!-Umrüs-
Geschäft mit den Photovoltaikanlagen der WEMAG ausge-
tungs-KIT. Es ermöglicht eine Umrüstung fast aller gängigen
baut werden. Für viele Eigenheimbesitzer wird das Konzept
Automarken und -typen von herkömmlichen Verbrennern
der kleinen Anlagen, die auf den individuellen Verbrauch
auf Elektroantrieb und wurde bereits medienwirksam in
ausgerichtet sind, aufgrund sinkender Einspeisevergütun-
einem alten VW Käfer verbaut.
gen immer attraktiver. Die erzeugte Energie kann nahezu
vollständig im eigenen Haus verbraucht werden, wodurch
Tourismus und Kundennähe standen 2013 ganz oben
der Bezug aus dem Stromnetz entfällt und Kosten ein-
im Bereich der Kundenbindungsaktivitäten. Die „Tour de
gespart werden. Um die gesamte erzeugte Energie der
MeckPomm“ war mit insgesamt sechs Terminen in Schwe-
Photovoltaikanlage nutzen zu können, hat die Abteilung
rin und auf Rügen eine wichtige Veranstaltung, um interes­
Technische Produktentwicklung der WEMAG gemeinsam
sierte Kunden von den Elektrofahrrädern zu überzeugen
mit dem Schweriner Technologieunternehmen HYDYNE
und über weitere Produkte zu informieren. Bei geführten
GmbH einen Stromspeicher entwickelt, der ab Frühjahr
Touren konnten die Kunden das Land entdecken, den Elek-
2014 für Kunden erhältlich ist. Dieser basiert auf der Nut-
tro-Fahrspaß erleben und Fragen rund um die WEMAG stel-
zung von gebrauchten Elektrofahrrad-Akkus, die durch die
len. Die in Verbindung mit dieser Tour stehenden Hotels in
enge Zusammenarbeit zwischen der WEMAG und dem
der Region sind ebenfalls von den Angeboten der WEMAG
Elektrofahrradhersteller Biketec AG aus der Schweiz in gro-
überzeugt. Auch hier konnten weitere Partner für eine
ßen Mengen zur Verfügung stehen. Mit dieser Strategie
Zusammenarbeit gewonnen werden.
der Zweitnutzung von Akkus gliedert sich der Haushaltsspeicher in die Reihe der ökologisch sinnvollen Produkte
Ein weiteres Novum bestand in der Etablierung der „Ener-
der WEMAG ein. Die TOP-10-Platzierung beim Green-
giestraße Mecklenburg-Vorpommern“. Um den Nutzern
Tec Award, Europas größtem Umwelttechnologiepreis,
von Elektrofahrrädern und -autos eine Möglichkeit zur Zwi-
zeigt, dass auch die Fachjury von der Innovationskraft der
schenladung anzubieten, wurden Ladestationen, soge-
WEMAG überzeugt ist. Im Mai 2014 werden die Gewinner
nannte Wallboxen, bei den Tourismuspartnern der WEMAG
bekannt gegeben.
installiert. Die derzeitige „Energiestraße“ erstreckt sich von
Zarrentin am Schaalsee bis zu den Kreidefelsen auf Rügen.
Ebenfalls für den GreenTec Award nominiert ist der Bat-
Die Bewerbung beim ADAC Tourismuspreis Mecklenburg-
teriepark der WEMAG, der zusammen mit dem Berliner
Vorpommern 2014 konnte überzeugen und brachte das
Unternehmen Younicos in Schwerin-Lankow errichtet wird
Projekt unter die letzten sechs Nominierten. Die Auswahl
und 2014 ans Netz geht. Der größte kommerzielle Batterie-
des Siegers findet im April 2014 statt. 2014 soll durch den
speicher Europas wird Schwankungen aus der Einspeisung
Aufbau weiterer Stationen ein flächendeckendes Netz ent-
erneuerbarer Energien ausgleichen und trägt damit einen
lang der Küste und im Binnenland von Mecklenburg-Vor-
wichtigen Teil zum Erfolg der Energiewende bei.
pommern entstehen.
Ein weiteres Betätigungsfeld der WEMAG war auch 2013
die Elektromobilität. Die Anzahl an Vermietungen von Elektrofahrrädern und -autos konnte weiter gesteigert werden. Durch Messen, unter anderem in Schwerin, Hamburg
und Rostock, konnte eine hohe Reichweite der Angebote
erzielt werden. Dazu trug weiterhin Werbung auf dem Sender Antenne MV bei, der als erster Radiosender mit einer
eigenen Photovoltaikanlage der WEMAG selbst erzeugten Strom nutzt. Seit 2013 bietet die WEMAG vor allem
für Geschäftskunden auch eine attraktive Langzeitvermietung von Elektrofahrrädern und -autos an. Dazu kooperiert
die WEMAG neben der Biketec AG auch mit der Hambur-
Feierlicher Spatenstich für den Batteriespeicher in Schwerin
70
Regenerative Erzeugung
Im März 2013 weihte die WEMAG eine Photovoltaikanlage der NEG ein.
71
mea Energieagentur
Mecklenburg-Vorpommern GmbH
In der mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern
lässiger Zusammenarbeit orientierte Aufstellung des Unter-
GmbH (mea), als 100%iger Tochter der WEMAG, sind
nehmens bei vielen Gemeinden als ausschlaggebend für
die Aktivitäten zur regenerativen Energieerzeugung der
die Kooperation mit der mea erwiesen. Erste Betreiberge-
WEMAG gebündelt und werden die Dienstleistungen für
sellschaften zur Realisierung von Windparks mit Beteiligung
Dritte organisiert. Dies betrifft inzwischen neben den
der Kommune und der mea wurden bereits gegründet
regenerativen Erzeugungsanlagen der Norddeutschen
bzw. sind in Vorbereitung. Darunter befindet sich ein Pro-
Energiegemeinschaft eG (NEG) auch die Anlagen der
jekt mit den Gemeinden Alt Zachun, Bandenitz, Holthusen
SEG, einer Beteiligungsgesellschaft der mea, mit Photo-
und Sülstorf, in dem bis zu 19 Windenergieanlagen ver-
voltaikanlagen von insgesamt über 16 MWp.
wirklicht werden sollen, und ein Projekt mit den Gemeinden Tarnow, Bützow und Dreetz, wo bis zu neun Anlagen
Im Bereich der Photovoltaik wurden 2013 die im Vor-
realisiert werden können. Diese Vorhaben sollen bis 2015
jahr begonnenen Investitionsprojekte endfertiggestellt.
verwirklicht werden. Mit einer Anzahl weiterer Gemeinden
Durch die Veränderungen des Erneuerbare-Energien-
wurden 2013 die Gespräche über vergleichbare Projekte
Gesetzes (EEG) lassen sich Photovoltaikprojekte, die
begonnen und es besteht die gute Aussicht auf Verwirkli-
den Wirtschaftlichkeitsvorstellungen der mea bzw. der
chung weiterer kommunaler Windkraftprojekte.
betreuten Genossenschaft oder Gesellschaften entsprechen, gegenwärtig nicht mehr umsetzen. Ob sich hier
Unabhängig von den kommunal ausgerichteten Vorhaben
durch die demnächst wiederum anstehende Reform des
treibt die mea in Zusammenarbeit mit verschiedenen Pro-
EEG auf dem Wege der Direktvermarktung des erzeug-
jektentwicklern eigene Projekte voran. Auch hier gelten die
ten Stromes neue Perspektiven ergeben, wird aufmerk-
Grundsätze der kommunalen Beteiligung und der Stärkung
sam beobachtet.
der örtlichen Wertschöpfung sowie der Möglichkeit der Bürgerbeteiligung an den entstehenden Windenergieanlagen.
Die Entwicklung der Windenergie war 2013 für die mea
das beherrschende Thema. Die Bestrebungen der Lan-
Es hat sich inzwischen als vorteilhaft erwiesen, wenn die
desregierung, die für Windenergienutzung auszuwei-
örtliche Wertschöpfung durch kommunale Beteiligung und
sende Fläche des Landes zu verdoppeln und für die
ein überzeugendes Konzept der Bürgerbeteiligung von der
Genehmigung von Windeignungsgebieten eine gemeind-
WEMAG-Tochter mea als „Landwerk der Gemeinden“ ange-
liche Beteiligung verbindlich vorzugeben, haben bei den
boten werden kann. Die mea wird sehr genau beobach-
Gemeinden zu einem erheblichen Informationsbedarf
ten, ob die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach der
geführt. Daraus resultierte eine Stärkung der WEMAG
zu erwartenden Änderung des EEG diese Vorhaben noch
und der mea in ihrer Rolle als kommunale Ansprech-
sinnvoll erscheinen lassen.
und Projektpartner. Eine erhebliche Anzahl von Gemeinden überlegt, sich zur Erhöhung der örtlichen Wert-
Die ersten Windenergieanlangen der mea werden voraus-
schöpfung an dieser Entwicklung zu beteiligen. Sowohl
sichtlich schon Mitte 2014 in Betrieb gehen. Es handelt
in fachlicher Hinsicht als auch im Hinblick auf die in der
sich um zwei Anlagen des Typs VESTAS V90-2 MW mit
Regel eingeschränkte finanzielle Leistungsfähigkeit der
einer Nabenhöhe von 125 m. Standort ist Sachsen-Anhalt.
Gemeinden bedarf es ausgewogener Lösungen, um die
Der Windpark war noch in der Projektierungsphase 2012
unterschiedlichen Vorstellungen von Projektentwicklern,
von einem Projektentwickler erworben worden.
Grundstückseigentümern, Gemeinden und Bürgern interessengerecht in Einklang zu bringen.
Ein weiteres Standbein der regenerativen Energieerzeugung der mea sind Biogasanlagen auf der Basis tierischer
Hier hat sich die von Projektentwicklern oder Windanlagen-
Nebenprodukte. Neben einer 50 %-Beteiligung an der
herstellern unabhängige Sicht der mea sowie die an zuver-
Biogas Vietlübbe GmbH, einer vorrangig zur Abfallverwer-
Regenerative Erzeugung
72
tung konzipierten Anlage, hat die mea zwei eigene Biogas-
um solche, die in Kooperation mit den landwirtschaftlichen
anlagen in Kooperation mit landwirtschaftlichen Betrieben
Betrieben errichtet werden und die ihren Schwerpunkt in
errichtet. Weitere Projekte wurden im Berichtsjahr vorbe-
der Gülleverwertung haben. Auch in diesem Bereich ist die
reitet, die Realisierung ein bis zwei weiterer Anlagen ver-
Beteiligung eines kommunalen Energieversorgers ein gutes
gleichbarer Größenordnung ist für 2014 zu erwarten. Dabei
Argument für eine langfristig angelegte Kooperation.
handelt es sich, wie bei den bereits realisierten Anlagen,
Norddeutsche Energiegemeinschaft eG
Die Norddeutsche Energiegemeinschaft eG (NEG) zählte
Insgesamt wurden bisher ca. 12,1 Mio. EUR in Photovoltaik­
per 31. Dezember 2013 886 Mitglieder, die zusam-
projekte investiert und entsprechend finanziert, sodass
men Anteile im Gesamtwert von 4,36 Mio. EUR gezeichnet haben. Von den 0,70 Mio. EUR Anteilszugang in 2013
die NEG nun 15 Photovoltaikanlagen mit insgesamt etwa
7.121 kWp im Bestand hat. Die Anlagen wurden im Durch-
stammen ca. 56 % von neuen Mitgliedern, 44 % sind
schnitt mit 80 % Fremdkapital zu sehr guten KfW-Konditio-
nachgezeichnete Anteile bestehender Mitglieder. Dies
nen finanziert. Die technische Betriebsführung übernimmt
zeigt die hohe Akzeptanz und das Ansehen der NEG, denn
für alle Anlagen die WEMAG.
aktive Mitgliederwerbung wurde 2013 nicht betrieben. Vielmehr ist der Wille der Bürger zu spüren, einen unmittelba-
Die angekündigte Reform des Erneuerbare-Energien-
ren Beitrag zur Energiewende zu leisten und eine attrak-
Gesetzes im Jahr 2014 wird durch die NEG sehr aufmerk-
tive Rendite erwirtschaften zu können. Dabei vertrauen
sam beobachtet. Es ist davon auszugehen, dass der Aus-
die Mitglieder insbesondere auf die enge Verbindung der
bau regenerativer Erzeugungsanlagen geordneter und
Geschäftsaktivitäten zwischen der NEG und der WEMAG.
langsamer vorangeht. In Mecklenburg-Vorpommern ist es
bei vielen neuen Projekten der ausdrückliche Wunsch oder
Die NEG hat 2013 keine neuen Photovoltaikanlagen bauen
sogar die Auflage, eine Bürgerbeteiligung an diesen Vorha-
können. Die Gründe hierfür liegen in der gesunkenen
ben zu ermöglichen. Über die enge Kooperation mit der
Einspeisevergütung, die derzeit keinen wirtschaftlichen
WEMAG hofft die NEG auf Beteiligungen an Windprojekten.
Betrieb ermöglicht. Sie konnte aber zwei bereits in Vorjahren in Betrieb genommene Anlagen erwerben und so die
Nach dem positiven Jahresergebnis 2012, das nach Abzug
Ertragskraft weiter ausbauen. Einen Teil des erzeugten Pho-
des Verlustvortrages 2011 eine Ausschüttung in Höhe von
tovoltaik-Stroms lässt die NEG durch den WEMAG-Vertrieb
2,5 % ermöglichte, kann für das sonnenreiche Jahr 2013
direkt vermarkten.
mit einem ausschüttungsfähigen Ergebnis von über 4 %
gerechnet werden.
Photovoltaikanlagen der NEG
Art der Anlage
Nennleistung
Investitionsvolumen
(in kWp)
(in TEUR)
Güstrow
1.880
3.213
Nustrow
625
1.259
Paarsch
999
1.836
9 Kleinanlagen
282
611
3.033
4.602
Thelkow
302
487
Gesamt
7.121
12.123
Bützow
Die NEG hat sich zu einem in der Region bekannten Partner für das genossenschaftlich organisierte Bürgerbeteiligungsmodell entwickelt. Die Kooperation mit der WEMAG
hat sich bewährt, wodurch das Image der WEMAG als ein
ökologisch ausgerichtetes Unternehmen deutlich unterstützt wird.
73
WEMAG Energiedienste GmbH
Die Arbeit der WEMAG Energiedienste GmbH, die bis Ende
Das zweite in 2013 umgesetzte Projekt war der Aufbau
2013 noch unter Energiedienste Nordost GmbH firmierte
einer Nahwärmeversorgung in der Gemeinde Bresegard.
und eine 100%ige Tochtergesellschaft der WEMAG ist,
Die Wärme eines mit Biogas betriebenen Blockheizkraft-
wurde 2013 maßgeblich durch die Umsetzung von zwei
werkes wird hier genutzt, um 34 Häuser zu beheizen. Dazu
Wärmelieferprojekten bestimmt. Beide Vorhaben besitzen
wurde ein fast 3 km langes Nahwärmenetz gebaut, das die
kommunalen Bezug und wurden unter Berücksichtigung
Wärme vom Standort des BHKW zu den neu installierten
der ökonomisch sinnvollsten Variante gemäß der WEMAG-
Hausanschlussstationen transportiert. Neben der Einspa-
Ausrichtung konsequent auf den Einsatz von nachwachsen-
rung von 300 t CO2 pro Jahr durch den Entfall von bisher
den und umweltfreundlichen Rohstoffen konzipiert.
mit Heizöl oder Flüssiggas betriebenen Heizungsanlagen
ist eine Senkung der Heizkosten um durchschnittlich 20 %
Dabei handelte es sich um das Sanieren und Zusammenle-
angestrebt.
gen von drei Heizzentralen in Berge (Prignitz). Eine Schule
und zwei Mehrfamilienhäuser werden seit September
Die beiden Projekte haben Modellcharakter. Auch wenn
2013 durch Wärme aus einer neuen Heizzentrale versorgt.
diese Konzepte stark am Markt nachgefragt und für konti­
Zum Einsatz kommt ein Pelletkessel, der zu Redundanz-
nu­ierliches Wachstum der WEMAG Energiedienste GmbH
zwecken und zur Absicherung der Spitzenlast durch einen
sorgen werden, wurden mit Blick auf die Zukunft weitere
neuen Ölkessel unterstützt wird. Über den Zeitraum der
Angebote entwickelt und zum Teil bereits am Markt plat-
Wärmelieferung wird eine Verminderung der CO2-Emmissi-
ziert. Ein Beispiel dafür ist die Verpachtung von Blockheiz-
onen von ca. 120 t pro Jahr und eine Senkung der Wärme-
kraftwerken.
kosten um durchschnittlich 12 % erwartet.
Einweihung des Blockheizkraftwerks in der Grundschule Berge
74
Dienstleistungen
Die e.dat-Mitarbeiter entwickeln für ihre Mandanten neue Prozessabläufe.
75
Regionale Dienste
Die Aktivitäten der WEMAG auf dem Gebiet der erneuer-
Gleichrangig ist die Erarbeitung von Bürgerbeteiligungsmo-
baren Energien verlaufen parallel mit einem auf kommu-
dellen bei der Windkraftentwicklung, wobei die WEMAG
naler Seite gesteigerten Interesse an diesen Themen. Die
hier ihre spezifischen Erfahrungen als kommunaler Regio-
Gemeinden in ihren verschiedenen Rollen, sei es als Pla-
nalversorger einbringen kann. 2013 haben die ersten Grün-
nungsträger, als Grundstückseigentümer oder als wirt-
dungen von Kooperationsgesellschaften mit dem Ziel der
schaftlich Interessierte, sind in vielfältiger Weise von den
Sicherung kommunaler Wertschöpfung stattgefunden. Wei-
Aktivitäten der Investoren im Bereich von EEG-Anlagen
tere wurden vorbereitet oder sind auf einem guten Weg.
betroffen.
Diese an konkreten Projekten orientierte ZusammenarHinzu kommt ein wachsendes Interesse der Gemeinden
beit zwischen der WEMAG und Gemeinden stärkt das Ver-
gerade in Mecklenburg-Vorpommern, an den Entwicklun-
hältnis der Gemeinden zu „ihrem“ Unternehmen und lässt
gen insbesondere der Windenergie auch selbst wirtschaft-
deutlich werden, welche Chancen in der Partnerschaft zwi-
lich partizipieren zu können und die hierdurch entstehen-
schen Gemeinden und WEMAG zu beiderseitigem Nutzen
den Wertschöpfungsprozesse für die örtliche Gemeinschaft
realisiert werden können.
nutzbar zu machen.
Die WEMAG als kommunales Unternehmen und Regionalversorger ist in ihrer Rolle als „Landwerk der Gemeinden“
hier für die Kommunen der sachkundige Ansprechpartner.
Diese Aktivitäten zu bündeln und darüber hinaus als kommunaler Ansprechpartner auch für alle anderen beiderseits
berührenden Fragen zur Verfügung zu stehen, ist Aufgabe
des Bereiches „Regionale Dienste“ bei der WEMAG.
In den vergangenen Jahren hat die WEMAG unter anderem schon in den Bereichen Wärmeversorgung, Trinkwasserversorgung, Abwasserbehandlung und Betriebsführungen bewiesen, dass sie kommunalen Interessen gegenüber
aufgeschlossen ist. 2013 haben sich in diesem Bestandsgeschäft keine wesentlichen Veränderungen ergeben. Der
Ausbau der geothermisch basierten Fernwärmeversorgung
in Neustadt-Glewe wurde vorläufig abgeschlossen sowie
die Planung für eine Erweiterung der Erzeugungskapazitäten mithilfe regenerativer Energien aufgenommen und vorangetrieben. Die Betriebsführung für eine kommunale Wärmeversorgung wurde um weitere fünf Jahre verlängert, die
Umsetzung einer von der WEMAG betreuten Wärmeversorgung in einem „Bioenergiedorf“ steht demnächst an.
Immer stärker wird im Bereich „Regionale Dienste“ die
Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Gemeinden auf
dem Gebiet der Windenergie organisiert und forciert.
Neben der Beratung zur Realisierung kommunaler Chancen
steht im Vordergrund die Entwicklung von Kooperations­
modellen zur Sicherung des kommunalen Einflusses.
Versorgung mit regenerativer Energie
Dienstleistungen
76
e.dat GmbH
Die e.dat GmbH (e.dat) bietet als Dienstleister aktuell für
portfolio erweitert. Zusätzlich zur Erfassung werden darauf
19 Mandanten eine effiziente und zuverlässige Abwicklung
bezogene Sachdateninformationen in das digitale Plan-
von kunden- und marktbezogenen Prozessen. Auf Basis
werk G!NIUS der WEMAG eingearbeitet. Die e.dat begleitet
einer mehr als zehnjährigen Erfahrung bei der Umsetzung
damit die WEMAG beim Aufbau und der Erweiterung ihres
des bundesweiten Vertriebs hat das Unternehmen insbe-
Netzanlagen-Geoinformationssystems.
sondere für kleine und mittlere Energieversorger mit Interesse an einem überregionalen Marktauftritt ein attrakti-
Seit 2013 unterstützt die e.dat auch die Abteilung Techni-
ves Full Service-Dienstleistungsmodell etabliert. Mit Stand
sche Produktentwicklung der WEMAG bei der Vermarktung
31. Dezember 2013 sind rund 200 Personen in der e.dat
von Photovoltaikanlagen und Elektrokraftfahrzeugen im
beschäftigt. Trotz verhaltener Vertriebsaktivitäten der bun-
Kundenservice und Vertriebsinnendienst.
desweiten Mandanten ist es im Geschäftsjahr 2013 gelungen, den Umsatz der e.dat um ca. 6 % auf 15.826 TEUR zu
Ein wesentliches Projekt im Jahr 2013 war die Einführung
steigern. Die Geschäftsbeziehungen konnten in etablierten
des Single Euro Payments Area (SEPA), das die e.dat für
sowie in neuen Bereichen weiter ausgebaut werden.
zehn Mandanten durchführt. Ziel ist es, für die Auftraggeber eine dem SEPA-Regelwerk konforme Anpassung
Die e.dat konnte 2013 einen neuen Mandanten gewinnen.
der bisherigen Dienstleistungen bis zum Inkrafttreten der
Für das Hamburger Unternehmen werden Dienstleistungen
gesetzlichen Regelungen am 1. Februar 2014 vorzuneh-
für Stromhaushaltskunden in den Bereichen Marktkommu-
men. Insbesondere steht dabei die Einrichtung eines funk-
nikation, Kreditorenmanagement, Messdatenmanagement
tionierenden Zahlungsverkehrs unter Berücksichtigung der
und Abrechnung sowie im Debitorenmanagement und
neuen gesetzlichen Anforderungen (zum Beispiel Mandats-
Kundenservice erbracht.
einholung, Prenotifizierung) im Fokus. In diesem Zusammenhang hat eine Vielzahl von Umstellungen bei den
Die fünfwerke GmbH & Co. KG ist zum 15. August 2013
bestehenden Prozessen, Formularen (zum Beispiel Rech-
mit dem bundesweiten Stromvertrieb gestartet. Auch hier-
nungen) und IT-Sys­temen wie Web-Portalen, Schnittstellen
für hat die e.dat, die bereits den Gasvertrieb betreut, die
und Abrechnungssystemen stattgefunden.
komplette Abwicklung der Kunden- und Marktprozesse
übernommen. In weniger als drei Monaten hat die e.dat die
Für die Stadtwerke Eilenburg wurde der Vertragsdatenma-
Systeme und Prozesse für den erfolgreichen Marktstart des
nager der Firma Schleupen AG eingeführt und damit eine
Stromauftritts des Mandanten aufgebaut. Gegen mehrere
gravierende Automatisierung in der Marktkommunikation
konkurrierende Angebote konnte sich die e.dat behaupten
erreicht.
und eine Verlängerung des Vertrages erzielen.
Um die Qualität der Dienstleistungen der e.dat auf hohem
Des Weiteren war es der e.dat möglich, die Dienstleistun-
Niveau zu halten, fand im September 2013 die Rezertifizie-
gen beim Mandanten SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH &
rung des Managementsystems nach dem Regelwerk ISO
Co. KG auszubauen. Zusätzlich zu den Unterstützungsleis-
9001:2008 statt. Die Rezertifizierung wurde erfolgreich
tungen im Bereich der Vertragsdatenpflege hat die e.dat
durchgeführt und das Zertifikat um weitere drei Jahre ver-
die Abwicklung der Lieferantenwechselprozesse und den
längert.
Kundenservice für die bundesweiten Vertriebsmarken
übernommen.
Zur weiteren Optimierung der Servicequalität stand die
Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter im Mittelpunkt.
Im Oktober 2013 hat die e.dat mit der G!NIUS-Datenpflege
Hierzu wurde Mitte 2012 ein Führungskräfteprogramm für
für den Netzservice begonnen. Hier wird für die WEMAG
Gruppenleiter und Potenzialträger gestartet und Anfang
die Erfassung von analogen und digitalen Daten durchge-
Juni 2013 von allen 14 Teilnehmern erfolgreich beendet.
führt. Dabei hat die e.dat sich gegen andere Wettbewerber erfolgreich durchgesetzt und damit ihr Dienstleistungs-
77
Produktportfolio
Internetportal
Implementierung eines Akquise- und Vertriebspartnerportals mit:
Postleitzahlenbasiertem Online-Preisrechner
Echtzeit Adress- und Bonitätsprüfung für Privatkunden
Automatisierter Schnittstelle zu Online-Vergleichsportalen
Self-Service-Portal für Bestandskunden
Folgende Dienstleistungen werden durch die e.dat GmbH als sogenanntes Full Service-Paket –
oder auch als separate Einzeldienstleistungen auf dem System des Auftraggebers ausgeführt:
Marktkommunikation
Marktkommunikation nach GPKE/GeLi Gas für die:
Durchführung der Lieferantenwechselprozesse und ggf. Datenklärung
Prüfung, Abschluss, Verwaltung von Lieferanten- und EDI-Rahmenverträgen
Abrechnung
Strom-, Gas- und Wärmeverbrauchsabrechnung
Bescheide Wasser/Abwasser
Rechnungslegung für Tarif- und Sondervertragskunden
Kreditorenmanagement
Bearbeitung von Netznutzungsrechnungen:
Monats-, Abschlags-, Jahres- und Sammelrechnungen
Prüfung von Vertragsdaten, Preise und Mengen
Einrichtung von INVOICE-Verfahren mit den Marktpartnern
Abwicklung des Zahlungsverkehrs
Debitorenmanagement
Führung und Pflege der Vertragskonten
Durchführung des Zahlungsverkehrs
Umsetzung des vorgerichtlichen Mahnwesens
Vollstreckung von Sperraufträgen
Abwicklung von Insolvenzen
Kundenservice
Telefonischer und schriftlicher Kundenservice mit:
Produktberatung
Fallabschließender Bearbeitung von Kundenanfragen
Management des Kundenvertragskontos
Aktivem Beschwerdemanagement
Marktbefragungen
Kundenakquise
Layout-Gestaltung,
Druck und Archivierung
Professionelle Gestaltung des Drucklayouts für den externen Schriftverkehr
Hochwertiger Farbdruck auf Indigo-Druckmaschinen
Erzeugung und elektronische Archivierung von Druckdateien
Messdienstleistungen
Durchführung der Turnus- und Sonderablesungen
Außendienststeuerung
Messservice
Eichrechtliche Überwachung
Management und Wartung der Zähleinrichtungen
Smart Metering
Applikation Service Providing
(Rechenzentrumbetrieb)
e.dat baut leistungsfähiges Abrechnungs- und Betriebssystem
das System liegt im Rechenzentrum der e.dat
Wartungs- und Optimierungsarbeiten führt die e.dat durch
Dienstleistungen erbringt der Auftraggeber am Kunden selbst
Operativ liegt neben der Abwicklung des Tagesgeschäfts
dardprozessen (EinS) gemeinsam mit dem Auftraggeber
der Schwerpunkt im kommenden Jahr auf der weiteren
WEMAG entwickelten Optimierungsmaßnahmen und einer
Optimierung der Prozesse. Dies betrifft unter anderem die
Detailanalyse der Produktionsprozesse. Ziel ist es, einen
Umsetzung der im Rahmen des Projektes Effizienz in Stan-
höheren Automatisierungsgrad zu erreichen.
78
Dienstleistungen
WEMACOM Telekommunikation GmbH
Neben der verhaltenen Erweiterung der Geschäftstätigkeit
ten für externe Leitungen weiter sinken werden. Die Anbin-
auf dem Privatkundensektor lag der Schwerpunkt der Akti-
dung aller Ortsnetze wird 2014 abgeschlossen.
vitäten auch 2013 auf der Gewinnung von Neukunden und
der Sicherung von Bestandskunden im Geschäftskunden-
Mit Wirkung zum 1. November 2013 hat die WEMACOM
bereich. Die Zahl der Anfragen ist gegenüber dem Vorjahr
die Breitbandnetze in Goldberg und Plau am See vom bis-
um etwa ein Viertel gestiegen. Daraus resultierten Neuver-
herigen Betreiber Arche NetVision GmbH (Arche.Net) über-
träge bzw. Anschlussverträge oder Vertragsverlängerungen
nommen. Die Arche.Net hat die beiden Netze zur Sanie-
mit einem Wertumfang von ca. 930 TEUR bei Laufzeiten
rung ihres Unternehmens im laufenden Insolvenzverfahren
von zwölf Monaten bis zu 20 Jahren. Davon wurden 2013
verkauft. Es konnten knapp 600 Bestandskunden über-
noch ca. 160 TEUR ergebniswirksam. Die größten Einzel-
nommen werden. Der Geschäftsbetrieb und die Internet-
verträge konnten mit E-Plus Service GmbH & Co. KG und
versorgung wurden aufrechterhalten.
dem Sozialministerium geschlossen werden. Größter Einzelkunde ist die e.discom Telekommunikation GmbH. Ins-
Während Kundenanschlüsse im Geschäftskundenbereich
gesamt konnte der Umsatz im Geschäftskundenbereich
fast ausschließlich mittels Lichtwellenleiter-Infrastruktur
gegenüber 2012 um ca. 50 TEUR auf 2,35 Mio. EUR
realisiert werden, setzt sich die Technologie im Privatkun-
gesteigert werden.
densektor nur sehr zögerlich durch. Die vier als Musterprojekte für die Glasfasererschließung bis ins Haus (FTTB)
Die WEMACOM Telekommunikation GmbH ist ein Toch-
realisierten Schweriner Wohngebiete wurden auch 2013
terunternehmen der WEMAG und der Stadtwerke Schwe-
weiter vermarktet. Es ist geplant, weitere neue Wohnge-
rin GmbH. Im Geschäftsjahr 2013 konnte das Unterneh-
biete in der Landeshauptstadt mit Glasfaserinfrastruktur zu
men sein Profil als Anbieter von Breitbandanschlüssen
erschließen. Ventschow liegt in einem Gebiet, das keine
weiter ausbauen. Es wurden diverse weitere Anschlüsse
Breitbandversorgung der Telekom über Kabelnetze hat. In
für Geschäftskunden geschaltet oder sind in Vorbereitung.
Kooperation mit der Gemeinde und einer ortsansässigen
Wegen akuter Engpässe der Telekom Deutschland GmbH
Firma wurde in ausgewählten Straßenzügen ein Lichtwel-
hat die WEMACOM, unter anderem auch dem Wunsch
lenleiternetz bis in die Wohnungen errichtet. Zurzeit wer-
der Stadt Schwerin entsprechend, begonnen, im Bereich
den die ersten Kunden angeschlossen. Gegebenenfalls soll
Schwerin Süd ein Projekt zum Ausbau der Lichtwellenlei-
das Netz auch zur TV-Versorgung der gemeindeeigenen
ter-Infrastruktur umzusetzen. Damit können den Kunden
Wohnungen genutzt werden.
in dem Bereich Internetzugänge mit Bandbreiten bis zu
1 Gbit/s angeboten werden.
Für eine konkurrenzfähige Vermarktung von hochwertigen Breitbandanschlüssen auf Lichtwellenleiterbasis wird
Auch 2013 wurde das Geschäft mit funkbasierten Inter-
ein entsprechendes TV-Angebot notwendig, um damit
netzugängen für Privatkunden weiter ausgebaut – sowohl
auch sogenannte Triple-Play-Produkte anbieten zu können.
durch Steigerung der Kundenzahlen in bestehenden Net-
Hierzu gibt es zurzeit Gespräche mit verschiedenen Her-
zen als auch durch den Neubau von Netzen. Die Kunden-
stellern und Anbietern.
zahlen konnten von rund 1.650 in 2012 bis zum Ende
2013 auf 2.715 gesteigert werden. Insbesondere im neu
Der Betrieb der verschiedenen Anlagen und Netze des
ausgebauten Netz in Dassow konnte die Zahl der Kunden
Stadtwerkeverbundes und der WEMAG-Gruppe konnte
bereits auf über 300 erhöht werden. Gegenwärtig sind 28
auch im Geschäftsjahr 2013 in gewohnter Qualität und
Ortsnetze ausgebaut. Für zwei weitere Ortsnetze hat die
ohne größere Störungen sichergestellt werden. Zusätzlich
WEMACOM den Zuschlag erhalten. Der Ausbau hat 2013
zum normalen Dienstleistungsgeschäft waren einige Son-
begonnen und wird 2014 fortgesetzt.
derprojekte durchzuführen. So wurden unter anderem für
die Stadtwerke Schwerin die TK-Anlagen den neuen Anfor-
Die Mehrzahl der örtlichen Netze ist zwischenzeitlich in das
derungen angepasst und die Call-Center-Anlage erneuert.
Netz der WEMACOM eingebunden, sodass die Mietkos-
In der WEMAG-Gruppe wurde die Call-Center-Anlage der
79
e.dat GmbH erweitert und virtualisiert. Das neue Übertra-
Die wesentlichen Umsätze und Erlöse werden nach wie vor
gungsnetz der WEMACOM, ein sogenanntes Carrier-Ether-
im Geschäftskundenbereich auf der Grundlage des Licht-
net, wurde erheblich erweitert. Als Voraussetzung für den
wellenleiter- und Übertragungsnetzes erzielt. Das bestätigte
Aufbau eines Netzes für die interne Kommunikation zur
sich auch 2013. Zunehmend tragen aber auch die Funk-
Steuerung, Überwachung und Informationsauslesung in
netze mit der Fokussierung auf Privatkunden zum Ergebnis
den Bereichen Schutztechnik, Schaltanlagen und Netz-
bei. Allerdings bilden die Grundlagen für den wirtschaftli-
leittechnik wurden fast alle Umspannwerke mit entspre-
chen Betrieb auch hier die eigenen Übertragungsnetze und
chender Technik ausgerüstet. Erste Verbindungen wurden
Internetzugänge. Dazu soll das Netz auch weiterhin sowohl
erfolgreich getestet – der weitere Ausbau wird schrittweise
kunden- bzw. projektgetrieben als auch strategisch konti-
fortgesetzt.
nuierlich, qualitativ und regional weiter ausgebaut werden.
Es ist ein Trend weg von den Standleitungen hin zu soge-
Die mit dem Neubau der Rechenzentren der WEMAG und
nannten Virtuell Privat Networks (VPN) zu erkennen, die
WEMACOM verbundenen Umstrukturierungen im Über-
zwar auch den breitbandigen Kundenzugang erfordern,
tragungsnetz sind weitestgehend abgeschlossen. Für den
aber sonst über das Internet realisiert werden. Dem hat die
Bereich Mobiltelefonie konnte ein neuer Rahmenvertrag
WEMACOM mit der Zertifizierung als eigenständiger Inter-
geschlossen werden, der für beide Gesellschafter und
net-Provider und mit dem Aufbau des neuen Carrier-Ether-
deren Tochtergesellschaften teilweise deutliche Kostenvor-
net-Netzwerkes, das inzwischen auf ca. 70 Knoten ange-
teile generiert.
wachsen ist, Rechnung getragen.
Die Investitionssumme lag im abgelaufenen Geschäftsjahr
Der Umsatz für das Geschäftsjahr 2013 hat sich gegenüber
bei 1.479 TEUR. Aus diesen Mitteln wurden projektbezo-
der Planung durch die Steigerung der Mieteinnahmen von
gene Vorhaben für den Anschluss von Kunden sowie stra-
bestehenden Kunden und weitere Kundenakquisition um
tegische Vorhaben für gezielte Erweiterungen im Lichtwel-
256 TEUR erhöht. Die Erlöse aus den Internet- und Tele-
lenleiter- und Übertragungsnetz realisiert.
fondienstleistungen per Funk- und Festnetz liegen um
ca. 100 TEUR über dem Plan.
Eine Brennstoffzelle versorgt die Sendeanlage bei Proseken.
80
Mitarbeiter
Prüfung eines Leiterseils der 110-kV-Freileitung Pröttlin-Hagenow
81
Personalentwicklung
Am 31. Dezember 2013 beschäftigte die WEMAG-Gruppe
Vertrag im dualen Bachelor-Studiengang Regenerative Ener-
591 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, inklusive 30 Auszu-
giesysteme und Energiemanagement sowie einen für die
bildenden, zehn befristet übernommenen Auslernern und
Berufsausbildung zum Fachinformatiker in der Fachrichtung
einem Trainee. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich damit
Systemintegration. Außerdem hat die e.dat GmbH erneut
die Zahl der Beschäftigten um 2,6 % bzw. 15 Personen.
einen Ausbildungsvertrag mit einem künftigen Elektroniker
für Betriebstechnik geschlossen. Aufbauend auf gute Erfah-
24 Mitarbeiter sind in 2013 aus der Unternehmensgruppe
rungen aus den Vorjahren wird die Kooperation zwischen
ausgeschieden, darunter fünf Mitarbeiter, die in die Frei-
der WEMAG und der Stadtwerke Parchim GmbH bei der
stellungsphase der Altersteilzeit eingetreten sind und neun
Ausbildung der Elektroniker für Betriebstechnik fortgeführt.
Mitarbeiter, deren befristeter Arbeitsvertrag ausgelaufen ist.
Mit drei Mitarbeitern wurden Aufhebungsverträge geschlos-
Die Ausbildung junger Menschen genießt bei der WEMAG
sen. Zudem gab es sechs Kündigungen und ein Mitarbeiter
einen hohen Stellenwert. Grund dafür ist nicht nur die
verstarb.
demografische Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern,
sondern auch die soziale Verantwortung, die das Unterneh-
Zwölf Auszubildende und Dualstudenten der WEMAG,
men für die Region wahrnimmt. So bekommen die Bache-
da­runter fünf Elektroniker, zwei Fachinformatiker, vier
lor of Arts die Möglichkeit, einige Wochen im Ausland zu
Bachelor of Arts sowie ein Kaufmann für Dialogmarketing
studieren. Ein Beispiel dafür ist das Sprach- und Kulturmo-
der e.dat GmbH, haben ihre Ausbildung erfolgreich been-
dul an der Handelsfachhochschule in Hangzhou in China.
det. Zwölf Auslerner wurden befristet in ein Arbeitsver-
In diesem Kurs erhalten die Studierenden vor allem Einbli-
hältnis übernommen, um erste berufliche Erfahrungen zu
cke in andere Kulturkreise und erwerben auf diese Weise
sammeln.
interkulturelle Kompetenzen und bauen ihre Sprachkenntnisse aus. Neben den Studiengebühren trägt die WEMAG
Die WEMAG hat acht neue Ausbildungsverträge abge-
einen Teil der zusätzlichen Kosten für den Auslandskurs.
schlossen: drei für den Beruf Elektroniker für Betriebs-
Das Unternehmen fördert diese Möglichkeiten, weil die
technik, zwei für das duale Studium zum Bachelor of Arts,
jungen Menschen vor allem Fähigkeiten entwickeln kön-
Fachrichtung Betriebswirtschaftslehre, und erstmals einen
nen, wie es in gewohnter Umgebung kaum möglich wäre.
Trainee-Programm
Das Traineeprogramm der WEMAG ist nach zwei sehr
der ihn bei der Integration im Unternehmen und beim
erfolgreichen Durchgängen ein wichtiger Pfeiler der Fach-
Aufbau eines Netzwerkes unterstützt. Zusätzlich über-
kräftesicherung geworden. So durchlaufen die Hochschul-
nimmt ein Mentor die fachliche Betreuung und fördert den
absolventen innerhalb von 24 Monaten verschiedene
Erfahrungsaustausch. 2013 haben zwei kaufmännische
Unternehmensbereiche, um sich durch Kennenlernen der
Trainees das Traineeprogramm erfolgreich beendet und
betrieblichen Prozesse auf ihre künftige Aufgabe inner-
übernehmen nun Aufgaben in der Abteilung Technische
halb der Unternehmensgruppe vorzubereiten. Während
Produktentwicklung und in der e.dat GmbH.
der gesamten Zeit steht jedem Trainee ein Pate zur Seite,
82
Mitarbeiter
Weiterbildung
In sämtlichen Unternehmensbereichen wird weiterhin auf
gerufen und bereits erfolgreich von mehreren WEMAG-Mit-
die Qualifizierung der Mitarbeiter gesetzt. Der Netzwerkge-
arbeitern abgeschlossen wurde.
danke wird dabei zunehmend in der Personalentwicklung
gelebt und ausgebaut. Ein neu eingeführter Weiterbildungs-
Außerdem wurde neben kontinuierlichen und bewährten
katalog gibt eine Orientierungshilfe bei den Bildungsange-
Fortbildungsmaßnahmen eine Reihe von Seminaren und
boten und Qualifizierungsmöglichkeiten für die gesamte
Workshops für Mitarbeiter der WEMAG-Gruppe konzipiert
WEMAG-Gruppe. Die Angebote im kaufmännischen, tech-
und durchgeführt. In diesem Rahmen bekamen 14 Füh-
nisch-gewerblichen und IT-Bereich ermöglichen den Mitar-
rungskräfte die Möglichkeit, sich auf der Basis einer modu-
beitern den Ausbau ihrer Kenntnisse, Fertigkeiten und per-
laren Veranstaltungsreihe individuell weiter zu entwickeln
sönlichen Handlungskompetenzen und qualifizieren sie für
und den Netzwerkgedanken der WEMAG-Gruppe weiter zu
künftige berufliche Herausforderungen.
intensivieren. Das Führungskräfte-Entwicklungs-Programm
der WEMAG-Gruppe vermittelt methodische und hand-
Richtungsweisend sind die Kooperationen mit den Hoch-
lungsbezogene Kompetenzen, damit die Teilnehmer auch
schulen. Neben dem kooperativen Studiengang an der
künftig den täglichen Herausforderungen in hochqualifizier-
Hochschule Wismar, an der eine Mitarbeiterin nach erfolg-
ten und professio­nellen Teams begegnen können.
reich abgeschlossener Berufsausbildung bei der WEMAG
ein Verbundstudium im Bachelor-Studiengang Informa-
Vor dem Hintergrund schnelllebiger Veränderungspro-
tions- und Elektrotechnik absolviert, studiert nun erstmalig
zesse muss im Unternehmen ein erfolgreiches Projektma-
ein junger Elektroniker an der Hochschule für angewandte
nagement verankert sein. Deshalb nahmen Mitarbeiter der
Wissenschaften Hamburg im neuen Bachelor-Studiengang
WEMAG-Gruppe an einem Kompaktlehrgang teil und lern-
Regenerative Energiesysteme und Energiemanagement. In
ten, einen aussichtsreichen Startprozess für ein Projekt zu
den vorlesungsfreien Zeiten erfolgt ein Einsatz innerhalb
organisieren und eine solide Grundlage für die Projektsteu-
der WEMAG-Gruppe. Weitere Unterstützung erhalten Mit-
erung zu erarbeiten.
arbeiter der WEMAG Netz GmbH beim Fernstudium im
Bachelor-Studiengang Elektrotechnik. Auch 2013 hat wie-
Aufgrund der erfolgreichen Zusammenarbeit in den ver-
der eine Mitarbeiterin der WEMAG ein berufsbegleiten-
gangenen Jahren konnten auch konkrete Angebote der
des Studium im Master-Studien­gang Kommunalwirtschaft
Thüga wahrgenommen werden. So nahmen weitere Mit-
an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
arbeiter aus der WEMAG-Gruppe am Führungskräfte-Nach-
(FH) begonnen, der mit Unterstützung der Thüga ins Leben
wuchs-Programm der Thüga teil.
Personalaufwand
Aufgrund des ab 1. März 2013 wirksamen Tarifvertrages
gab es eine Einmalzahlung für die Monate März und April
wurde die Tabellenvergütung der WEMAG AG, der WEMAG
2013. Die Tabellenvergütung der e.dat GmbH wurde laut
Netz GmbH sowie der WEMACOM Telekommunikation
Tarifvertrag zum 1. Mai 2013 um 1,7 % erhöht.
GmbH zum 1. Mai 2013 um 2,8 % erhöht; im April 2013
83
2013 begannen acht Auszubildende und Dualstudenten ihre Ausbildung.
Personalstruktur
Das Durchschnittsalter des Stammpersonals der WEMAG-
absolviert und 0,9 % der Mitarbeiter sind ohne Abschluss.
Gruppe betrug zum Jahresende 43,3 Jahre, die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit lag bei 17,7 Jahren.
Im Juni 2013 wurde innerhalb der WEMAG-Gruppe eine
44,2 % der Belegschaft waren Frauen und der Anteil der
neue Altersteilzeitvereinbarung für die Geburtsjahrgänge
gewerblichen Mitarbeiter betrug 17,6 %.
1952 bis 1955 geschlossen. 32 Mitarbeiter haben daraufhin einen Vertrag zur Altersteilzeit abgeschlossen und die
31,7 % der Mitarbeiter besitzen einen Hochschul- bzw.
Möglichkeit eines gleitenden und frühzeitigen Überganges
Fachhochschulabschluss, 15 % verfügen über eine Meis-
in den Ruhestand genutzt. Zudem bestehen mit 22 weite-
ter- oder Technikerausbildung bzw. einen gleichwertigen
ren Mitarbeitern Verträge zur Altersteilzeit, die in den Vor-
Fachschulabschluss, 52,4 % haben eine Berufsausbildung
jahren vereinbart wurden.
Arbeitssicherheit und Umweltschutz
Die Arbeitssicherheit und der betriebliche Umweltschutz
Kontrolle der Fremdauftragnehmer gewährleisten eine
genießen innerhalb der WEMAG-Unternehmensgruppe
hohe Sicherheit und Qualität der durchgeführten Arbeiten.
einen hohen Stellenwert. Die Gesunderhaltung der Mitar-
Unter Mitwirkung der Berufsgenossenschaft Energie Tex-
beiter und der Schutz der Umwelt sind den anderen Unter-
til Elektro Medienerzeugnisse wurde 2013 in der WEMAG-
nehmenszielen gleichgestellt. Laufende Begehungen der
Unternehmensgruppe ein internes Audit zum Arbeits-
Arbeitsbereiche und Baustellen sowie die Schulung und
schutzmanagementsystem erfolgreich durchgeführt.
84
Regionales Engagement
Engagement und Wertschöpfung
in der Region
87.000.000
7.757
t
CO2-Einsparung
im Jahr
Euro Netzinvestitionen
seit 2010
832
Vogelschutz
Vogelberingung und Nisthilfen
Elektromobilität voranbringen
Verleih von Elektrofahrrädern und E-Autos
indirekte Arbeitsplätze
in der Region bei
Partnern und Lieferanten
6,1
%
Ausbildungsquote
23 Jahre
576
Arbeitsplätze
in der WEMAGUnternehmensgruppe
Direktbeschäftigte
jugend forscht
Patenunternehmen des
Wettbewerbs in MV seit 1990
20
Jahre
KITA-Weihnachtsaktion
hochwertige Geschenke für
Kindertagesstätten im Netzgebiet
Infomobil
Kundenservice direkt vor Ort
WEMAG Klimawälder
Baumpflanzaktionen mit WEMAG-Kunden
Festspiele MV
Premiumsponsor des Kulturprojekts
Energiesparzentrale
Beratung für Energiekunden
GO GREEN
umweltfreundlicher Versand
der Unternehmenspost
Hüpfburg- und Zeltverleih
Bereitstellung von Eventausstattungen
für Gemeinden
Batteriespeicher
Entwicklung zukunftsweisender
Speichertechnologien
Landesfußballverband
Förderung des Kinder- und Jugendsports
8.052
km²
betreutes Netzgebiet
Tafeln e. V.
jährliche Weihnachtsspende
Wertschöpfung
Basisjahr 2012
Engagement
Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien
Biogasanlagen, Photovoltaikanlagen, Windkraftanlagen
85
Die hohe Identifikation mit der Region wird durch zahl-
nimmt, wieder nach Mecklenburg-Vorpommern zurückflie-
reiche Angebote unterstrichen. Im Sommer wurde damit
ßen. Im Vergleich zu anderen Energieversorgungsunterneh-
begonnen, den Städten und Gemeinden aktiv Unterstüt-
men liegt die WEMAG damit im oberen Drittel. In den Wert
zung in Form von Sachleistungen für ihre regionalen Feste
flossen alle Ausgaben ein, die 2012 in Mecklenburg-Vor-
und Veranstaltungen anzubieten. So können sich Gemein-
pommern durch die WEMAG getätigt wurden: Investitio-
den im Netzgebiet nicht nur kostenlos Hüpfburgen aus-
nen und Aufträge, Ausgaben für Energiebeschaffung sowie
leihen, sondern auch große Partyzelte, die in den fünf
Steuern, Abgaben, Gewinnausschüttungen, Löhne, Gehäl-
Netzdienststellen abholbereit gelagert werden. Diese Maß-
ter, Altersbezüge und Ausbildungskosten. Weiterhin wurde
nahmen unterstützen das regionale Sponsoring.
ermittelt, dass diese Rückflüsse in Höhe von 170 Mio. EUR
zusätzlich zu jedem Arbeitsplatz in der WEMAG-Gruppe
Im Frühjahr 2013 betreute die WEMAG eine Masterstu-
weitere 2,4 Stellen in der Region schaffen. Da andere Ver-
dentin der Hochschule Wismar. Sie untersuchte, welchen
sorger im Vergleich 1,4 bis 1,8 zusätzliche Arbeitsplätze
Beitrag die WEMAG wirtschaftlich für die Region leistet.
ermöglichen, ist das ein überdurchschnittlich gutes Ergeb-
Zur Ermittlung der Wertschöpfung wurden wirtschaftliche,
nis. Insgesamt entstehen durch die regionalen Ausgaben
gesellschaftliche und umweltpolitische Leistungswerte ana-
der WEMAG-Gruppe und die Konsumausgaben der Mitar-
lysiert. Das wesentliche Ergebnis der Standortbilanz war,
beiter 1.951 Arbeitsplätze.
dass 34 Cent von jedem Euro, den die WEMAG in die Hand
Zahlreiche Mitarbeiter unterstützten die Baumpflanzaktion im Herbst 2013.
86
Jahresabschluss
Modernisierte 110-kV-Freileitung Bützow-Wismar
WEMAG-Konzern
87
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1)
Aktiva
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
3. Beteiligungen
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
3. Sonstige Vermögensgegenstände
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
D. Aktive latente Steuern
E. Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBiIG
Passiva
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital
1. Gewinnrücklagen
2. Gewinnvortrag
3. Konzernjahresüberschuss
III. Ausgleichsposten für Eigenkapital anderer Gesellschafter
B. Sonderposten für Zuwendungen und Zuschüsse
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
5. Sonstige Verbindlichkeiten
E. Rechnungsabgrenzungsposten
F. Passive latente Steuern
31.12.2013
31.12.2012
3.060
3.047
17.666
242.311
7.035
20.320
287.332
17.871
216.069
6.673
23.263
263.876
0
13.054
58.686
71.740
362.132
15
9.987
57.328
67.330
334.253
3.760
7.449
89.709
810
22.734
113.253
23.469
140.482
980
1.809
1.088
506.491
86.076
5.002
25.515
116.593
23.729
147.771
703
1.533
1.088
485.348
31.12.2013
31.12.2012
39.000
39.000
190.871
40.729
25.684
257.284
1.388
297.672
41.224
190.871
37.018
15.341
243.230
1.329
283.559
38.642
3.431
2.244
88.245
93.920
3.292
2.486
90.886
96.664
47.480
482
7.722
3
11.771
67.458
1.164
5.053
506.491
22.861
4.055
11.918
101
20.495
59.430
1.283
5.770
485.348
1) Verkürzt dargestellte Konzernbilanz in TEUR; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben.
WEMAG-Konzern
88
Konzerngewinn- und Verlustrechnung für das
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1)
2013
1. Umsatzerlöse
2. Veränderung des Bestands an unfertigen Leistungen
3. Andere aktivierte Eigenleistungen
4. Sonstige betriebliche Erträge
2012
698.873
686.257
–4.832
3.724
6.249
6.238
27.593
16.394
727.883
712.613
546.636
554.959
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
60.821
53.964
607.457
608.923
29.597
27.192
6.013
5.830
35.610
33.022
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
(davon für Altersversorgung 840 TEUR; Vorjahr 767 TEUR)
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und
Sachanlagen
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
(davon Konzessionsabgaben 7.476 TEUR; Vorjahr 7.717 TEUR)
21.400
20.395
38.471
31.998
9. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
2.149
1.037
10. Erträge aus sonstigen Beteiligungen
(davon aus verbundenen Unternehmen 924 TEUR; Vorjahr 753 TEUR)
3.779
2.817
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
(davon aus Abzinsung 253 TEUR; Vorjahr 725 TEUR)
2.617
1.752
12. Aufwendungen für Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
1.386
612
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
(davon aus Aufzinsung 1.011 TEUR; Vorjahr 2.203 TEUR)
2.930
4.250
29.174
19.019
3.268
3.368
121
228
25.785
15.423
101
82
25.684
15.341
14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
16. Sonstige Steuern
17. Jahresüberschuss
18. Anderen Gesellschaftern zustehender Jahresüberschuss
19. Konzernjahresüberschuss
1) In TEUR dargestellte Gewinn- und Verlustrechnung; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben.
89
Konzernkapitalflussrechnung
für das GeschäftsJahr 2013 (in TEUR)1)
2013
2012
1. Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteil von Minderheitsgesellschaftern) vor
außerordentlichen Posten
25.785
15.423
2. Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
21.393
20.389
3. Auflösung/Abgang Sonderposten für Zuwendungen und Zuschüsse
–3.946
– 4.179
4. Zunahme/Abnahme der Rückstellungen
–2.744
4.035
5. Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge
–993
–1.454
6. Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
–238
83
7. Zunahme/Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie
anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
6.720
672
–16.801
10.635
9. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (Summe 1. bis 8.)
29.176
45.604
10. Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
–1.593
–1.226
544
2.675
–43.576
– 43.275
65
0
–4.442
–1.680
–49.002
– 43.506
–11.592
–11.583
24.720
10.000
8. Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer
Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
11. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
12. Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
13. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
14. Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
15. Cashflow aus der Investitionstätigkeit (Summe 10. bis 14.)
16. Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter (Dividenden)
17. Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)Krediten
18. Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten
19. Einzahlungen aus Zuwendungen und Zuschüssen
20. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (Summe 16. bis 19.)
21. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (Summe aus 9.; 15.; 20.)
–90
–80
6.528
3.987
19.566
2.324
–260
4.422
22.Finanzmittelfonds am 1. Januar
23.729
19.307
23. Finanzmittelfonds am 31. Dezember (Summe 21. und 22.)
23.469
23.729
1) Verkürzt dargestellte Konzernkapitalflussrechnung
90
WEMAG-Konzern
Konzerneigenkaptalspiegel für das Geschäftsjahr 2013 (in TEUR)
Mutterunternehmen
Gezeichnetes
Kapital
Stammaktien
15.000.000
Stand am 31. Dezember 2011
Gewinnrücklagen
Übriges
erwirtschaftetes
Konzerneigenkapital
Eigenkapital
gemäß
Konzernbilanz
39.000
190.871
48.568
278.439
Gezahlte Dividenden
–
–
–11.550
–11.550
Übrige Veränderungen
0
0
0
0
Konzernjahresüberschuss
–
–
15.341
15.341
Übriges Konzernergebnis
–
–
0
0
–
–
15.341
15.341
39.000
190.871
52.359
282.230
Gezahlte Dividenden
–
–
–11.550
–11.550
Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung
0
0
0
–84
Konzernjahresüberschuss
–
–
25.688
25.688
Übriges Konzernergebnis
–
–
0
0
–
–
25.688
25.688
39.000
190.871
66.497
296.368
Konzerngesamtergebnis
Stand am 31. Dezember 2012
Konzerngesamtergebnis
Stand am 31. Dezember 2013
91
Minderheitsgesellschafter
Eigenkapital
Minderheitenkapital
Konzerneigenkapital
Eigenkapital
278.439
1.280
1.280
279.719
–11.550
–33
–33
–11.583
0
0
0
0
15.341
0
0
15.341
0
82
82
82
15.341
82
82
15.423
282.230
1.329
1.329
283.559
–11.550
–42
–42
–11.592
–84
–
0
–84
25.688
0
0
25.688
0
101
101
101
25.688
101
101
25.789
296.368
1.388
1.388
297.672
WEMAG-Konzern
92
KonzernAnlagenspiegel für das Geschäftsjahr 2013 (in TEUR)1)
Entwicklung des Anlagevermögens
Anschaffungs- und Herstellungskosten
31.12.2012
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
31.12.2013
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte
13.187
1.302
18
0
14.471
6
291
0
0
297
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände
13.193
1.593
18
0
14.768
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche
Rechte und Bauten einschließlich der
Bauten auf fremden Grundstücken
42.587
258
269
762
43.338
461.923
20.293
1.568
11.272
491.920
678
4
0
0
682
2. Geschäfts- und Firmenwert
2. Technische Anlagen und Maschinen
a) Stromverteilungsanlagen
b) Fernwärmeanlagen
a) Sonstige technische Anlagen und
Maschinen
20.187
3.075
121
8.631
31.772
3. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
30.343
1.825
660
399
31.907
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen
im Bau
23.263
18.121
0
–21.064
20.320
578.981
43.576
2.618
0
619.939
15
0
0
–15
0
Summe Sachanlagen
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
3. Beteiligungen
Summe Finanzanlagen
Anlagevermögen gesamt
9.987
2.893
56
197
13.021
57.368
1.549
49
–182
58.686
67.370
4.442
105
0
71.707
659.544
49.611
2.741
0
706.414
1) Verkürzt dargestellter Konzernanlagenspiegel in TEUR; Aufgrund von Rundungsdifferenzen ergeben sich Abweichungen zum Vorjahr
93
Abschreibungen
31.12.2012
Buchwerte
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Zuschreibungen
31.12.2013
31.12.2013
31.12.2012
10.146
1.570
18
0
0
11.698
2.773
3.041
1
10
0
0
0
11
286
5
10.147
1.580
18
0
0
11.709
3.059
3.046
24.715
1.176
213
0
–7
25.671
17.667
17.872
260.858
15.073
1.464
0
0
274.467
217.453
201.065
530
25
0
0
0
555
127
148
5.331
1.712
3
0
0
7.040
24.732
14.856
23.671
1.834
631
0
0
24.874
7.033
6.672
0
0
0
0
0
0
20.320
23.263
315.105
19.820
2.311
0
–7
332.607
287.332
263.876
0
0
0
0
0
0
0
15
0
1.386
0
0
–1.419
–33
13.054
9.987
40
0
40
0
0
0
58.686
57.328
40
1.386
40
0
–1.419
–33
71.740
67.330
325.292
22.786
2.369
0
–1.426
344.283
362.131
334.252
94
WEMAG-Konzern
KonzernAnhang
A. Allgemeine Hinweise
Der vorliegende Konzernabschluss wurde gemäß §§ 290 ff. HGB unter Beachtung der DRS aufgestellt. Die für einzelne Positionen geforderten Zusatzangaben haben wir in den Anhang übernommen. Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung stellten wir nach dem Gesamtkostenverfahren auf.
B. Konsoliderungskreis
Der Konzernabschluss umfasst die WEMAG AG sowie ihre Tochterunternehmen:
WEMAG Netz GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %),
e.dat GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %),
mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %),
WEMAG Wind Energie GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %),
WEMAG Energiedienste GmbH (ehemals Energiedienste Nordost GmbH), Raben Steinfeld (Beteiligungsanteil 100 %),
KNE Windpark Nr. 8 GmbH & Co. KG, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %),
WEMACOM Telekommunikation GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 66,67 %).
Im Berichtsjahr hinzugekommen sind die WEMAG Energiedienste GmbH (ehemals Energiedienste Nordost GmbH), Raben
Steinfeld und die KNE Windpark Nr. 8 GmbH & Co. KG, Schwerin.
Als assoziierte Unternehmen werden folgende inländische Gesellschaften berücksichtigt:
Unternehmen, Sitz
Kapitalanteil
(in %)
Energie-Sparzentrale GmbH, Raben Steinfeld
74,9
Stadtwerke Eilenburg GmbH, Eilenburg
49,0
Stadtwerke Wittenberge GmbH, Wittenberge
22,7
Stadtwerke Lübz GmbH, Lübz
20,0
SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH, Schwerin
50,0
BAE Brüeler Abwasserentsorgungsgesellschaft mbH, Brüel
49,0
Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH, Neustadt-Glewe
45,0
Bützower Wärme GmbH, Bützow
20,0
Vietlübbe Biogas GmbH, Vietlübbe
50,0
M & K Windpark-Verwaltungs-GmbH, Schwerin
50,0
KNE Windpark Nr. 11 GmbH & Co. KG, Rerik
50,0
KNE Windpark Nr. 12 GmbH & Co. KG, Rerik
50,0
KNE Windpark Nr. 17 GmbH & Co. KG, Rerik
50,0
Westmecklenburgische Wind-Verwaltungs-GmbH, Bandenitz
50,0
Kommunaler Windpark Westmecklenburg GmbH & Co. KG, Bandenitz
50,0
Tarnow Ost Verwaltungs GmbH, Tarnow
25,0
Kommunaler Windpark Tarnow Ost GmbH & Co. KG, Tarnow
25,0
95
Im Berichtsjahr neu hinzugekommen sind die Anteile an der KNE Windpark Nr. 11 GmbH & Co. KG, Rerik (Kaufpreis
1.255 TEUR), an der KNE Windpark Nr. 12 GmbH & Co. KG (Kaufpreis 1.255 TEUR), Rerik, an der KNE Windpark Nr. 17
GmbH & Co. KG (Kaufpreis 10 TEUR), Rerik, an der Westmecklenburgische Windpark-Verwaltungs-GmbH (Kaufpreis
13 TEUR), Bandenitz, an der Kommunaler Windpark Westmecklenburg GmbH & Co. KG (Kaufpreis 5 TEUR), Bandenitz, an
der Tarnow Ost Verwaltungs GmbH (Kaufpreis 3 TEUR), Tarnow, und an der Kommunaler Windpark Tarnow Ost GmbH &
Co. KG (Kaufpreis 3 TEUR), Tarnow.
Die Anteile an der EVE Netz GmbH, Dannenberg, und an der Erdwärme Kraft GbR, Berlin, wurden im Berichtsjahr verkauft.
Die Kapitalanteile an assoziierten Unternehmen entsprechen mit Ausnahme der Beteiligung an der SEG, bei der eine Einstimmigkeitsregelung besteht, dem Anteil der Stimmrechte.
C. Erläuterungen zu den Bilanzierungsund Bewertungsmethoden
Allgemein
Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss der WEMAG AG einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen
Bilanzierungs-und Bewertungsgrundsätzen (ggf. über eine HB II) erstellt. Realisations- und Imparitätsprinzip wurden beachtet; Vermögensgegenstände bewerteten wir höchstens zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
Aktiva
Die immateriellen Vermögensgegenstände sowie Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten
erfasst und – soweit abnutzbar – vermindert um Abschreibungen angesetzt. In die Herstellungskosten werden Einzelkosten
und in angemessenem Umfang Gemeinkosten einbezogen. Fremdkapitalkosten werden nicht berücksichtigt.
Planmäßige Abschreibungen werden für bis zum 31. Dezember 2007 erfolgte Anschaffungen degressiv vorgenommen; auf
die lineare Methode wird übergegangen, sobald diese zu höheren Abschreibungen führt. Zugänge ab dem 1. Januar 2008
werden ausschließlich linear unter Anwendung betriebsgewöhnlicher Nutzungsdauern abgeschrieben.
Geringwertige Vermögensgegenstände mit einem Wert bis 150 EUR (netto ohne Umsatzsteuer) werden ab dem 1. Januar
2008 sofort erfolgswirksam erfasst und geringwertige Vermögensgegenstände mit einem Wert zwischen 150 EUR und
1.000 EUR (jeweils netto ohne Umsatzsteuer) werden auf einem Sammelposten erfasst und über fünf Jahre abgeschrieben.
Sofern erforderlich, werden außerplanmäßige Abschreibungen zum Ansatz eines niedrigeren beizulegenden Wertes vorgenommen.
Das Finanzanlagevermögen wird mit Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.
Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt bei Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren
zu Anschaffungskosten oder mit den niedrigeren Werten am Bilanzstichtag.
Für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer und der geminderten Verwertbarkeit ergeben, werden durch Einzelbewertung ermittelte angemessene Wertabschläge vorgenommen.
Die unfertigen Leistungen sind mit den Herstellungskosten bewertet. Sie umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige
WEMAG-Konzern
96
angemessene Gemeinkosten. Zinsen für Fremdkapital sind nicht einbezogen.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zu Nennwerten abzüglich der Wertabschläge für Einzelrisiken und für das allgemeine Kreditrisiko bilanziert. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit
von mehr als einem Jahr zinsten wir ab.
Der am Bilanzstichtag noch nicht abgerechnete Strom- und Gasverbrauch für Kunden mit rollierender Abrechnung ist nach
statistischem Verfahren kundenindividuell abgegrenzt. Die damit verbundenen Auswirkungen hinsichtlich Strom- und Gasbeschaffung und Netznutzung sind ergebniswirksam berücksichtigt.
Der Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennbetrag bilanziert.
Passiva
Auf der Aktivseite wird für Rückstellungen, die wegen der erstmaligen Anwendung des § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB in der
D-Markeröffnungsbilanz zum 1. Juli 1990 in der WEMAG AG zu bilden waren, ein Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung ausgewiesen. Das Sonderverlustkonto verändert sich entsprechend der Inanspruchnahme und Auflösung der
zugrunde liegenden DMBilG-Rückstellungen. Rückstellungsverbräuche verursachen Abschreibungen auf das Sonderverlustkonto und damit Aufwand, der aufwandsartengerecht in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen wird; bei Auflösungen der DMBilG-Rückstellungen wird das Sonderverlustkonto erfolgsneutral mit den Rückstellungen verrechnet.
Im Sonderposten für Zuwendungen und Zuschüsse werden empfangene Fördermittel, Baukostenzuschüsse und Erstattungen von Hausanschlusskosten passiviert. Von den empfangenen Baukostenzuschüssen werden die bis zum 31. Dezember 2002 vereinnahmten Baukostenzuschüsse über einen Zeitraum von 20 Jahren linear aufgelöst. Zugänge ab 2003
werden einheitlich entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände ertragswirksam aufgelöst.
Die Bilanzierung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen und der Verpflichtungen aus der Jubiläumsgeldregelung sowie aus der Altersteilzeitregelung erfolgte gemäß handelsrechtlichen Vorschriften. Als versicherungsmathematisches Verfahren wurde die Projected Unit Credit Method (Methode der laufenden Einmalprämien) gewählt. Der
Rechnungszinssatz beträgt 4,9 % p. a. Dies entspricht dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz Stand Ende Oktober 2013 bei einer Restlaufzeit von 15 Jahren. Wesentliche Abweichungen zum durchschnittlichen Marktzinssatz Stand Ende Dezember 2013 bestanden nicht. Den Berechnungen der Pensionsrückstellungen
liegen die Richttafeln 2005 von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde. Künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen wurden mit
2,5 % p. a. zugrunde gelegt.
Bei der Bemessung der Steuerrückstellungen und der sonstigen Rückstellungen wird allen erkennbaren Risiken nach Maßgabe des HGB angemessen und ausreichend Rechnung getragen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem
Jahr werden abgezinst. Die Abzinsung orientiert sich an dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Geschäftsjahre.
Die Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages (d. h.
einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt.
Unter den Voraussetzungen des § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB i. V. mit § 298 Abs. 1 HGB werden Vermögensgegenstände mit
den Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen bzw. Langzeitarbeitskonten verrechnet. Gleiches gilt für die damit im
Zusammenhang stehenden Aufwendungen und Erträge.
97
Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Es wurde von dem Wahlrecht gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB i. V. mit § 298 HGB Gebrauch gemacht und von einer Bilanzierung der sich im Saldo ergebenden aktiven latenten Steuern abgesehen. Aus Anpassungsmaßnahmen im Rahmen der
Eliminierung der in den Einzelabschlüssen berücksichtigten Abschreibungen nach dem Fördergebietsgesetz sowie aus Konsolidierungsmaßnahmen abzuleitende aktive und passive latente Steuern wurden gemäß § 306 Sätze 1 und 2 HGB jeweils
unter gesonderten Posten im Jahresabschluss berücksichtigt.
D. Konsolidierungsgrundsätze
Die Kapitalkonsolidierung wurde nach der Neubewertungsmethode durchgeführt, wobei nach den Verhältnissen vom
1. Januar 2008, dem Zeitpunkt der erstmaligen Aufstellung des Konzernabschlusses, konsolidiert wurde.
Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Zwischenergebnisse innerhalb des Konsolidierungskreises wurden eliminiert.
Konzerninterne Ergebnisse aus Lieferungen und Leistungen mit assoziierten Unternehmen wurden wegen geringer Bedeutung nicht eliminiert.
Die Equity Bilanzierung der wesentlichen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen nahmen wir nach der Buchwertmethode vor.
E. Erläuterungen zur Konzernbilanz
Anlagevermögen
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagenspiegel (Seite 92) dargestellt.
Finanzanlagen
Die Anteile an assoziierten Unternehmen und die übrigen Beteiligungen haben sich im Geschäftsjahr 2013 um die Anteile
an der KNE Windpark Nr. 11 GmbH & Co. KG, Rerik, an der KNE Windpark Nr. 12 GmbH & Co. KG, Rerik, an der KNE Windpark Nr. 17 GmbH & Co. KG, Rerik, an der Westmecklenburgische Windpark-Verwaltungs-GmbH, Bandenitz, an der Kommunaler Windpark Westmecklenburg GmbH & Co. KG, Bandenitz, an der Tarnow Ost Verwaltungs GmbH, Tarnow (Neugründungen), Kommunaler Windpark Tarnow Ost GmbH & Co. KG, Tarnow, und um die Erhöhung der Einlagen an der Thüga
Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG erhöht, um die Anteile der EVE Netz GmbH, Dannenberg, und an der Erdwärme
Kraft GbR, Berlin, verringert und sind in der folgenden Übersicht dargestellt:
WEMAG-Konzern
98
Unternehmen, Sitz
Kapitalanteil
Eigenkapital
31.12.2013
Ergebnis
2013
(in %)
(in TEUR)
(in TEUR)
Energie-Sparzentrale GmbH, Raben Steinfeld
74,90
– 37
–31
Vietlübbe Biogas GmbH, Vietlübbe1)
50,00
102
5
49,00
8.494
705
Stadtwerke Wittenberge GmbH, Wittenberge
22,70
8.898
946
Stadtwerke Lübz GmbH, Lübz1)
20,00
3.314
380
15,00
7.824
3.1002)
12,55
110.329
18.4922)
1,14
877.069
86.625
SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH, Schwerin
50,00
–344
–509
M & K Windpark-Verwaltungs-GmbH, Schwerin
50,00
8
–3
Brüeler Abwasserentsorgungsgesellschaft mbH (BAE), Brüel
49,00
51
1
Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH, Neustadt-Glewe
45,00
2.402
427
Bützower Wärme GmbH, Bützow1)
20,00
5.258
669
4,42
109.800
1.900
50,00
23
–2
Stadtwerke Eilenburg GmbH, Eilenburg
1)
1)
Stadtwerke Parchim GmbH, Parchim
1)
Stadtwerke Rostock AG, Rostock1)
KOM9 GmbH & Co. KG, Freiburg im Breisgau
1)
1)
Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG, München1)
Westmecklenburgische Wind-Verwaltungs-GmbH, Bandenitz
Kommunaler Windpark Westmecklenburg GmbH & Co. KG, Bandenitz
50,00
9
–1
KNE Windpark Nr. 11 GmbH & Co. KG, Rerik
50,00
6
–3
KNE Windpark Nr. 12 GmbH & Co. KG, Rerik
50,00
4
–5
KNE Windpark Nr. 17 GmbH & Co. KG, Rerik
50,00
–33
–41
Tarnow Ost Verwaltungs GmbH, Tarnow
25,00
13
0
Kommunaler Windpark Tarnow Ost GmbH & Co. KG, Tarnow
25,00
10
0
1) Vorläufig auf Basis von Forecast und Planung
2) Ergebnisabführungsvertrag/Garantiedividende für WEMAG AG
Bezüglich der Anteile an assoziierten Unternehmen bestanden zum 1. Januar 2008 positive Unterschiedsbeträge in Höhe
von 2.969 TEUR, die vollständig auf Geschäfts- und Firmenwerte entfallen und entsprechend der erwarteten Nutzungsdauer über 15 Jahre, begründet aus den langfristig ausgerichteten Geschäftsmodellen, abgeschrieben werden. Negative
Unterschiedsbeträge bestanden zum 1. Januar 2008 in Höhe von 539 TEUR.
Vorräte
Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:
(in TEUR)
31.12.2013
31.12.2012
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
1.657
1.429
Unfertige Leistungen
2.103
6.020
Summe
3.760
7.449
99
Die unfertigen Leistungen betreffen im Wesentlichen im Bau befindliche Investitionsprojekte, die der Netzservicebereich
der WEMAG AG im Auftrag anderer Unternehmen durchführt und die erst nach Fertigstellung weiterberechnet werden und
Investitionsprojekte der mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH in regenerative Erzeugung.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände setzen sich wie folgt zusammen:
(in TEUR)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Sonstige Vermögensgegenstände
Summe
31.12.2013
insgesamt
davon
Restlaufzeit
> 1 Jahr
31.12.2012
insgesamt
89.710
0
86.076
810
0
5.002
22.734
739
25.515
113.254
739
116.593
Von den sonstigen Vermögensgegenständen des Vorjahres hatte ein Betrag von 968 TEUR eine Laufzeit von mehr als
einem Jahr.
Steuerabgrenzungsposten
Zur Anpassung der Steuerbelastung aus den Einzelabschlüssen an das Konzernergebnis wurden aktive und passive latente
Steuern angesetzt. Der Steuersatz beträgt 30 %. Während die aktive latente Steuer aus der Zwischenergebniseliminierung
aufgrund der Aktivierung konzernintern erstellter Sachanlagen resultiert, wird die passive latente Steuer aufgrund des Sonderpostens mit Rücklageanteil (§ 4 Fördergebietsgesetz) gebildet, der im Konzernabschluss gemäß TransPuG nicht berücksichtigt wird.
Aus diesen Konsolidierungsmaßnahmen ergaben sich zum Bilanzstichtag aktivische latente Steuern in Höhe von 1.809 TEUR
und passivische latente Steuern in Höhe von 5.053 TEUR.
Eigenkapital
Die Bestandteile und Veränderungen des Konzerneigenkapitals sind im Konzerneigenkapitalspiegel dargestellt.
Das gezeichnete Kapital entspricht dem der Muttergesellschaft und beträgt 39.000 TEUR. Es ist in 15 Mio. auf den Namen
lautende vinkulierte Stückaktien eingeteilt, deren Übertragung der Zustimmung der Hauptversammlung bedarf. Auf jede
Stückaktie entfällt ein Anteil am gezeichneten Kapital von 2,60 EUR. Die Gewinnrücklagen umfassen die der Muttergesellschaft und haben sich zum Vorjahr nicht verändert.
(in TEUR)
Stand 1. Januar 2013/31. Dezember 2013
Gesetzliche
Rücklage
39.867
Andere
Gewinnrücklagen
151.004
Gewinnrücklagen
insgesamt
190.871
WEMAG-Konzern
100
Sonderposten für Zuwendungen und Zuschüsse
Die Zuführungen betrugen im Geschäftsjahr 2013 6.528 TEUR; aufgelöst wurden ertragswirksam 3.946 TEUR.
Rückstellungen
Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
(in TEUR)
31.12.2013
31.12.2012
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
3.431
3.292
Steuerrückstellungen
2.245
2.486
Sonstige Rückstellungen
88.245
90.886
Summe
93.921
96.664
Sonstige Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
(in TEUR)
31.12.2013
31.12.2012
Drohverluste
2.507
3.020
Altersteilzeit
2.031
631
Sonstige Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern
2.411
2.527
Prozesskosten
4.243
4.335
67.797
63.757
Ausstehende Lieferantenrechnungen
Übrige sonstige Rückstellungen
Summe
9.256
16.616
88.245
90.886
Die sonstigen Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern beinhalten im Wesentlichen leistungs- und ergebnisabhängige Zahlungen (1.605 TEUR; Vorjahr 1.746 TEUR) sowie Arbeitszeitguthaben (529 TEUR; Vorjahr 245 TEUR). Die Werte der als
Deckungsvermögen verwandten verpfändeten Wertpapierdepots zu Zeitwerten von 1.326 TEUR für Altersteilzeitverpflichtungen und von 181 TEUR für Langzeitarbeitskonten (Vorjahr: insgesamt 1.929 TEUR), die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind, wurden gemäß § 246 Abs. 2 S. 2 HGB mit den Erfüllungsbeträgen der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen (3.356 TEUR) und für Langzeitarbeitskonten (182 TEUR) verrechnet (Vorjahr: insgesamt 2.558 TEUR). Den
Zinsaufwendungen aus der Änderung der Abzinsung der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen von 97 TEUR, den
Personalaufwendungen aus Zuführungen zu den Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen von 1.864 TEUR sowie
den sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus Zuführungen zu den Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen von
56 TEUR steht ein Zinsertrag aus dem Deckungsvermögen von 4 TEUR gegenüber.
Verbindlichkeiten
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten des Vorjahres hatten Verbindlichkeiten von 4.518 TEUR eine Laufzeit
von ein bis fünf Jahren und Verbindlichkeiten von 18.242 TEUR hatten eine Laufzeit von mehr als fünf Jahren. Von den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen des Vorjahres hatten Verbindlichkeiten von 47 TEUR eine Laufzeit von ein bis
fünf Jahren. Alle anderen Verbindlichkeiten des Vorjahres hatten eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.
101
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind neben den Regelungen aus den allgemeinen Kreditbedingungen
durch Negativ- und Gleichbehandlungserklärungen sowie eine Patronatserklärung für ein Darlehen der WEMAG Netz GmbH
und einen Rangrücktritt für Forderungen der WEMAG AG gegen die WEMAG Netz GmbH besichert.
Die Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
(in TEUR)
31.12.2013
insgesamt
davon mit einer Restlaufzeit
< 1 Jahr
1 – 5 Jahre
31.12.2012
> 5 Jahre
insgesamt
47.480
1.558
8.433
37.489
22.861
482
482
0
0
4.055
7.722
7.722
0
0
11.918
3
3
0
0
101
Sonstige Verbindlichkeiten
11.771
11.771
0
0
20.495
(davon aus Steuern)
(3.491)
(3.491)
(0)
(0)
(13.012)
(14)
(14)
(0)
(0)
(18)
67.458
21.536
8.433
37.489
59.430
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit)
Summe
F. Erläuterungen zur KonzernGewinnund Verlustrechnung
Umsatzerlöse
Die Aufgliederung der Umsatzerlöse ergibt sich wie folgt:
(in TEUR)
Erlöse aus Stromverkäufen (inklusive Netznutzung)
Erlöse aus Stromhandel
Erlöse aus EEG-Geschäften
Erlöse aus Gasverkäufen (inklusive Netznutzung)
Strom- und Energiesteuern
Sonstige Umsatzerlöse
Summe
Die Umsatzerlöse enthalten periodenfremde Erlösschmälerungen von 9.733 TEUR.
2013
2012
374.574
376.948
57.928
69.610
211.928
211.566
71.764
47.769
–28.731
–32.670
687.463
673.223
11.410
13.034
698.873
686.257
WEMAG-Konzern
102
Materialaufwand
Die Aufgliederung des Materialaufwands ergibt sich wie folgt:
(in TEUR)
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
Bezogene Leistungen
Summe
2013
2012
546.636
554.959
60.820
53.964
607.456
608.923
Enthalten sind periodenfremde Aufwendungen mit 3.604 TEUR.
Personalaufwand
Die Aufgliederung des Personalaufwands ergibt sich wie folgt:
(in TEUR)
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung
2013
29.597
27.192
5.173
5.063
840
767
35.610
33.022
Aufwendungen für Altersversorgung
Summe
2012
Abschreibungen
Die Abschreibungen des Geschäftsjahres sind im Konzernanlagespiegel ersichtlich.
Beteiligungsergebnis
Es handelt sich neben den Ergebnissen aus assoziierten Unternehmen in Höhe von 763 TEUR im Wesentlichen um Dividendenerträge in Höhe von 3.592 TEUR.
Zinsergebnis
Das Zinsergebnis ergibt sich wie folgt:
(in TEUR)
Andere sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Andere sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Zinsergebnis
2013
2012
2.618
1.752
–2.931
– 4.250
–313
–2.498
Von den anderen sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen entfallen 319 TEUR auf Zinserträge aus Steuerguthaben.
Die anderen Zinsen und ähnlichen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen mit 288 TEUR Zinsen aus Steuernachforderungen und mit 1.005 TEUR die Aufzinsung von Rückstellungen.
103
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Von den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag entfallen 1.243 TEUR (Vorjahr 1.224 TEUR) auf Steuererstattungen für
Vorjahre sowie 1.189 TEUR (Vorjahr 1.942 TEUR) auf latenten Steuerertrag.
G. Sonstige Angaben
Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse
Die WEMAG AG hat sich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH finanziell so ausgestattet
wird, dass sie jederzeit in der Lage ist, ihren Verpflichtungen gemäß Bundesberggesetz gegenüber dem Bergamt Stralsund
bis zu einer Höhe von 256 TEUR nachzukommen.
Für Darlehen der Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH sowie der Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH (Restschuld
zum 31. Dezember 2013 von insgesamt 8.136 TEUR) wurden gegenüber den finanzierenden Kreditinstituten Patronatserklärungen abgegeben. Zudem wurde gegenüber der Energie-Sparzentrale GmbH ein Rangrücktritt für Darlehensforderungen (Restschuld zum 31. Dezember 2013 von 70 TEUR) erklärt.
Für drei Windparkprojekte wurden in 2012 mit wirtschaftlicher Wirkung ab 1. Januar 2013 Konsortialverträge zwischen der
Kloss New Energy GmbH, Rerik, der mea und der WEMAG AG abgeschlossen. Geregelt ist jeweils im Wesentlichen die Projektgesellschaft, die 50%ige Anteilsübernahme an der Projektgesellschaft durch die mea sowie die gesamtschuldnerische
Haftung der WEMAG AG.
Hinweise auf Risiken aus der Inanspruchnahme oben genannter Haftungsverhältnisses sind gegenwärtig nicht ersichtlich.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus dem Stromeinkauf für die Jahre 2014 bis 2017 in Höhe von 129.226 TEUR
und für den Gaseinkauf für die Jahre 2014 bis 2016 in Höhe von 51.805 TEUR.
Daneben besteht zum 31. Dezember 2013 ein Bestellobligo in Höhe von 35.561 TEUR.
Organe der Gesellschaft
Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands der Muttergesellschaft sind in einer beigefügten Übersicht dargestellt.
Gesamtbezüge des Vorstands
Die Vorstandsbezüge betrugen insgesamt 505 TEUR. Ruhegehälter wurden in Höhe von 103 TEUR gezahlt. Hinterbliebenenbezüge wurden in Höhe von 7 TEUR gezahlt. Für weitere Hinterbliebenenbezüge besteht eine Rückstellung in Höhe von
84 TEUR.
Gesamtbezüge des Aufsichtsrats
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats der WEMAG AG beliefen sich auf 95 TEUR.
WEMAG-Konzern
104
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
(Anzahl)
2013
2012
Angestellte
464
457
Gewerbliche Arbeitnehmer
115
118
Summe
579
575
4
4
30
33
davon Geschäftsführung
davon Auszubildende
Abschlussprüferhonorar
Das für das Geschäftsjahr 2013 als Aufwand erfasste Honorar des Abschlussprüfers des Konzerns beträgt für die Abschlussprüfungen (inklusive Auslagen) 150 TEUR. Das Gesamthonorar des Anschlussprüfers setzt sich aus folgenden Aufwendungen zusammen:
Abschlussprüfungsleistungen: 122 TEUR,
Andere Bestätigungsleistungen: 20 TEUR,
Sonstige Leistungen: 8 TEUR
Ergänzende Angaben zur Kapitalflussrechnung
Der Finanzmittelfonds entspricht dem Bilanzposten „Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten“.
Bedeutende Investitionen wurden im Berichtsjahr in Finanzanlagen, in den Neu- und Ausbau eines dezentralen Stromspeichers und in Projekte im Rahmen der Erzeugung erneuerbarer Energien sowie des Stromnetzausbaus vorgenommen.
Hierzu wurden zwei Kreditverträge über 23.960 TEUR im Berichtsjahr neu abgeschlossen.
Ergänzende Angaben zum Konzerneigenkapital
Aus den Jahresabschlüssen der WEMAG AG und der WEMACOM Telekommunikation GmbH ergibt sich ein für Ausschüttungen zur Verfügung stehender Betrag in Höhe von 50.645 TEUR.
Schwerin, den 31. März 2014
WEMAG AG, Schwerin
Der Vorstand
Caspar Baumgart Thomas Pätzold
105
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den von der
WEMAG AG,
Schwerin,
aufgestellten Konzernabschluss bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und
Eigenkapitalspiegel und den Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das
Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2013 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)
festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und recht­
liche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die
Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung
der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetz­
lichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind
der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den
gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht
steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt
die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Schwerin, den 04. April 2014
WIKOM Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Henseler
Weichert
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
WEMAG AG
106
bilanz zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1)
Aktiva
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten
auf fremden Grundstücken
2. Stromverteilungsanlagen
3. Sonstige technische Anlagen und Maschinen
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
3. Beteiligungen
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Unfertige Leistungen
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
4. Sonstige Vermögensgegenstände
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
Passiva
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage
2. Andere Gewinnrücklagen
III. Bilanzgewinn
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
6. Sonstige Verbindlichkeiten
D. Rechnungsabgrenzungsposten
31.12.2013
31.12.2012
1.027
1.314
6.851
46
18
5.262
3.289
15.466
7.271
49
20
5.505
98
12.943
42.025
105.372
62.630
210.027
226.520
41.725
96.057
62.727
200.509
214.766
1.361
924
2.285
1.181
5.996
7.177
58.208
54.290
750
17.937
131.185
20.692
154.162
400
381.082
65.311
27.113
888
15.704
109.016
135.058
135.058
355
350.179
31.12.2013
31.12.2012
39.000
39.000
39.867
150.974
190.841
46.480
276.321
39.867
150.974
190.841
30.049
259.890
3.223
1.679
34.932
39.834
3.094
939
36.051
40.084
43.960
321
6.266
6.113
0
8.036
64.696
231
381.082
20.000
0
8.787
5.208
100
15.736
49.831
374
350.179
1) Verkürzt dargestellte Bilanz in TEUR; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben.
107
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1)
2013
1. Umsatzerlöse
2012
457.671
453.272
–5.072
3.802
3
1
13.578
12.326
466.180
469.401
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
289.802
311.720
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
126.994
115.646
416.796
427.366
19.258
18.353
3.972
3.980
23.230
22.333
2. Erhöhung/Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen
3. Andere aktivierte Eigenleistungen
4. Sonstige betriebliche Erträge
5. Materialaufwand
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
(davon für Altersversorgung 657 TEUR; Vorjahr 627 TEUR)
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und
Sachanlagen
2.790
2.812
21.331
14.181
9. Erträge aus Beteiligungen
(davon aus verbundenen Unternehmen 84 TEUR; Vorjahr 66 TEUR)
4.315
3.626
10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
(davon aus verbundenen Unternehmen 4.238 TEUR; Vorjahr 3.658 TEUR)
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
(davon aus verbundenen Unternehmen 171 TEUR; Vorjahr 206 TEUR)
(davon aus Abzinsung 44 TEUR; Vorjahr 61 TEUR)
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
(davon an verbundene Unternehmen 0 TEUR; Vorjahr 1 TEUR)
(davon aus Aufzinsung 242 TEUR; Vorjahr 262 TEUR)
4.425
3.689
466
1.287
1.528
1.036
24.566
11.112
908
108
33.369
21.279
5.286
3.191
103
180
18. Jahresüberschuss
27.980
17.908
19. Gewinnvortrag
18.499
12.141
20. Bilanzgewinn
46.479
30.049
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
13. Erträge aus Gewinnabführung
14. Aufwendungen aus Verlustübernahme
15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
(davon Erträge aus latenten Steuern 0 TEUR; Vorjahr 488 TEUR)
17. Sonstige Steuern
1) In TEUR dargestellte Gewinn- und Verlustrechnung; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben.
WEMAG Netz GmbH
108
bilanz zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1)
Aktiva
31.12.2013
31.12.2012
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten
auf fremden Grundstücken
2. Stromverteilungsanlagen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Unfertige Leistungen
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Sonstige Vermögensgegenstände
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
D. Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG
Passiva
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrücklage
III. Gewinnvortrag
B. Sonderposten mit Rücklageanteil gemäß § 4 Fördergebietsgesetz
C. Sonderposten für Baukostenzuschüsse/Hausanschlusskosten
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
E. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
5. Sonstige Verbindlichkeiten
1.015
889
10.700
222.417
1.456
12.884
247.457
248.472
10.481
205.105
865
14.324
230.775
231.664
13
23
30.545
501
4.140
35.186
288
35.487
10
1.088
285.057
19.697
1.314
13.071
34.082
1.638
35.743
0
1.088
268.495
31.12.2013
31.12.2012
5.000
35.000
8.803
48.803
16.756
41.116
5.000
35.000
8.803
48.803
19.118
38.556
12
566
51.098
51.676
12
1.547
53.365
54.924
2.760
160
632
119.747
3.407
126.706
285.057
2.861
4.055
1.523
93.504
5.151
107.094
268.495
1) Verkürzt dargestellte Bilanz in TEUR; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben.
109
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1)
2013
1. Umsatzerlöse
2. Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen
3. Sonstige betriebliche Erträge
2012
332.284
314.946
10
78
24.437
13.869
356.711
328.737
240.144
231.235
49.075
39.258
289.219
270.493
1.893
1.659
414
384
2.307
2.043
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
(davon für Altersversorgung 41 TEUR; Vorjahr 39 TEUR)
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und
Sachanlagen
16.637
16.255
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen
(davon Konzessionsabgaben 7.451 TEUR; Vorjahr 7.692 TEUR)
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
(davon aus verbundenen Unternehmen 0 TEUR; Vorjahr 1 TEUR)
(davon aus Abzinsung 204 TEUR; Vorjahr 663 TEUR)
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
(davon an verbundene Unternehmen 3.082 TEUR; Vorjahr 3.130 TEUR)
(davon aus Aufzinsung 904 TEUR; Vorjahr 2.076 TEUR)
23.259
22.771
2.319
668
4.453
6.322
10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
23.155
11.522
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
–1.189
1.046
16
47
24.328
10.429
0
0
12. Sonstige Steuern
13. Aufwendungen aus Gewinnabführung
14. Jahresüberschuss
1) In TEUR dargestellte Gewinn- und Verlustrechnung; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben.
e.dat GmbH
110
bilanz zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1)
Aktiva
31.12.2013
31.12.2012
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
4. Sonstige Vermögensgegenstände
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
Passiva
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Gewinnvortrag
B. Sonderposten mit Rücklageanteil gemäß § 4 Fördergebietsgesetz
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2. Sonstige Rückstellungen
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
3. Sonstige Verbindlichkeiten
426
512
9
171
180
607
10
135
145
657
36
12
395
70
0
4
469
2.141
2.646
13
3.265
249
0
33
4
286
2.782
3.080
9
3.746
31.12.2013
31.12.2012
250
534
784
0
250
534
784
0
185
1.690
1.875
177
1.116
1.293
103
413
89
605
3.265
107
1.473
89
1.669
3.746
1) Verkürzt dargestellte Bilanz in TEUR; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben.
111
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1)
2013
1. Umsatzerlöse
2. Sonstige betriebliche Erträge
2012
15.721
14.663
140
262
15.861
14.924
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
61
48
525
536
586
584
a) Löhne und Gehälter
7.179
6.282
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
(davon für Altersversorgung 100 TEUR; Vorjahr 109 TEUR)
1.353
1.249
8.532
7.531
334
293
6.149
5.804
0
1
1
3
23
34
10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
238
683
11. Aufwendungen aus Gewinnabführung
238
683
0
0
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
4. Personalaufwand
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und
Sachanlagen
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen
7. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
(davon aus verbundenen Unternehmen 0 TEUR; Vorjahr 0 TEUR)
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
(davon aus verbundenen Unternehmen 0 TEUR; Vorjahr 0 TEUR)
(davon aus Abzinsung 0 TEUR; Vorjahr 0 TEUR)
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
(davon aus verbundenen Unternehmen 3 TEUR; Vorjahr 11 TEUR)
(davon aus Aufzinsung 20 TEUR; Vorjahr 23 TEUR)
12. Jahresüberschuss
1) In TEUR dargestellte Gewinn- und Verlustrechnung; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben.
mea Energieagentur
Mecklenburg-Vorpommern GmbH
112
bilanz zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1)
Aktiva
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten
auf fremden Grundstücken
2. Fernwärmerohrnetz
3. Sonstige technische Anlagen und Maschinen
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
3. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
4. Sonstige Beteiligungen
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Unfertige Leistungen
3. Waren
4. Geleistete Anzahlungen
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Sonstige Vermögensgegenstände
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
Passiva
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrücklage
III. Gewinnvortrag
B. Sonderposten für Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskosten
C. Rückstellungen
1. Sonstige Rückstellungen
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
4. Sonstige Verbindlichkeiten
E. Rechnungsabgrenzungsposten
31.12.2013
31.12.2012
0
0
115
127
18.998
3
2.198
21.441
119
147
10.549
5
8.494
19.314
10
1.738
3.459
5.276
10.483
31.924
0
0
565
3.727
4.292
23.606
38
275
460
430
1.203
159
0
0
0
159
77
1.289
274
1.640
72
2.915
524
35.363
129
444
657
1.230
246
1.635
341
25.582
31.12.2013
31.12.2012
130
1.290
118
1.538
149
130
1.290
118
1.538
157
209
92
390
32.582
2
57
33.031
436
35.363
837
22.429
0
65
23.331
464
25.582
1) Verkürzt dargestellte Bilanz in TEUR; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben.
113
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1)
2013
1. Umsatzerlöse
2012
2.707
1.828
2. Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen
275
0
3. Sonstige betriebliche Erträge
645
502
3.627
2.330
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
876
584
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
753
308
1.629
892
4. Materialaufwand
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und
Sachanlagen
1.025
515
743
417
7. Erträge aus Beteiligungen
(davon aus verbundenen Unternehmen 0 TEUR; Vorjahr 0 TEUR)
60
60
8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
(davon aus verbundenen Unternehmen 38 TEUR; Vorjahr 0 TEUR)
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
(davon aus verbundenen Unternehmen 4 TEUR; Vorjahr 0 TEUR)
(davon aus Abzinsung 0 TEUR; Vorjahr 0 TEUR)
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
(davon an verbundene Unternehmen 1.242 TEUR; Vorjahr 674 TEUR)
(davon aus Aufzinsung 0 TEUR; Vorjahr 0 TEUR)
38
0
6
0
1.242
674
–908
–108
0
0
908
108
0
0
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen
(davon Konzessionsabgaben 25 TEUR; Vorjahr 25 TEUR)
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
12. Sonstige Steuern
13. Erträge aus Verlustübernahme
14. Jahresüberschuss
1) In TEUR dargestellte Gewinn- und Verlustrechnung; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben.
WEMACOM Telekommunikation GmbH
114
bilanz zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1)
Aktiva
31.12.2013
31.12.2012
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und
Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
2. Geschäfts- und Firmenwert
II. Sachanlagen
1. Verteilungsanlagen
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen Gesellschafter
3. Sonstige Vermögensgegenstände
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
Passiva
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Gewinnvortrag
III. Jahresüberschuss
B. Sonderposten für Zuwendungen
C. Sonderposten für Baukostenzuschüsse/Hausanschlusskosten
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen
2. Sonstige Rückstellungen
E. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern
3. Sonstige Verbindlichkeiten
F. Rechnungsabgrenzungsposten
307
286
593
326
5
331
5.979
131
209
6.319
6.912
5.383
165
347
5.895
6.226
211
211
76
76
247
0
197
444
235
890
33
7.835
359
113
159
631
175
882
0
7.108
31.12.2013
31.12.2012
60
3.861
304
4.225
89
43
60
3.741
247
4.048
116
15
10
306
316
9
261
270
319
2.172
174
2.665
497
7.835
107
2.083
24
2.214
445
7.108
1) Verkürzt dargestellte Bilanz in TEUR; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben.
115
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1)
2013
1. Umsatzerlöse
2. Andere aktivierte Eigenleistungen
2012
4.666
4.204
0
31
147
179
4.813
4.414
111
132
1.082
1.207
1.193
1.339
1.192
888
263
228
1.455
1.116
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und
Sachanlagen
793
685
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen
3. Sonstige betriebliche Erträge
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
(davon für Altersversorgung 40 TEUR; Vorjahr 36 TEUR)
815
845
8. Erträge aus Wertpapieren des Finanzanlagevermögens
0
0
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
(davon aus verbundenen Unternehmen 0 TEUR; Vorjahr 0 TEUR)
1
1
89
49
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
469
381
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
164
133
1
1
304
247
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
(davon aus verbundenen Unternehmen 82 TEUR; Vorjahr 49 TEUR)
13. Sonstige Steuern
14. Jahresüberschuss
1) In TEUR dargestellte Gewinn- und Verlustrechnung; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben.
116
Kontakt und Netzgebietskarte
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Satz, Gestaltung: P-67 Industries, Flessenow
Fotos: WEMAG (Archiv); Stephan Rudolph-Kramer; Weitere (siehe Bildunterschriften)
Druck: HAHN Media + Druck GmbH, Rostock-Elmenhorst
30 km
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