Geschäftsbericht 2013 der WEMAG AG
Transcription
Geschäftsbericht 2013 der WEMAG AG
Geschäftsbericht 2013 www.wemag.com WEMAG-Gruppe auf einen Blick Geschäftsjahr 2013 2012 2011 Umsatz konsolidiert1) Mio. EUR 429 405 395 WEMAG AG Mio. EUR 400 384 401 WEMAG Netz GmbH Mio. EUR 121 104 92 e.dat GmbH Mio. EUR 16 15 15 mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH Mio. EUR 1 1 1 WEMACOM Telekommunikation GmbH Mio. EUR 5 4 4 Gasabsatz WEMAG AG Mio. kWh 1.368 1.009 745 Stromabsatz WEMAG AG2) Mio. kWh 1.751 2.181 2.332 Stromerlöse/Erlöse Netznutzungsentgelte konsolidiert1) Mio. EUR 353 349 354 WEMAG AG Mio. EUR 280 291 309 WEMAG Netz GmbH Mio. EUR 119 103 90 Mitarbeiter/innen3) Anzahl 561 542 534 WEMAG AG Anzahl 322 322 340 WEMAG Netz GmbH Anzahl 35 35 23 e.dat GmbH Anzahl 181 165 157 WEMACOM Telekommunikation GmbH Anzahl 22 20 14 WEMAG Energiedienste GmbH Anzahl 1 Auszubildende Anzahl 30 34 39 Nettoinvestitionen (ohne Finanzanlagen) Mio. EUR 39 40 31 WEMAG AG Mio. EUR 5 5 3 WEMAG Netz GmbH Mio. EUR 27 21 24 e.dat GmbH Mio. EUR 0 0 0 mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH Mio. EUR 3 12 3 WEMACOM Telekommunikation GmbH Mio. EUR 1 2 1 KNE Windpark Nr. 8 GmbH & Co. KG Mio. EUR 2 WEMAG Energiedienste GmbH Mio. EUR 1 Bilanzsumme WEMAG-Gruppe konsolidiert Mio. EUR 506 485 460 Jahresüberschuss WEMAG AG 4) Mio. EUR 4 8 17 Jahresüberschuss WEMAG Netz GmbH Mio. EUR 24 10 3 km² 8.052 8.052 8.052 Anzahl/km² 34 35 35 Anzahl 257 257 262 km 15.162 15.024 14.952 Netzgebiet WEMAG Netz GmbH Fläche Einwohner Städte und Gemeinden 5) Leitungsnetz 1) Ohne Energiesteuern, sonstige Handelsaktivitäten und EEG-Weiterverkauf, inklusive Erlöse aus Netznutzung 2) Ohne EEG-Weiterverkauf 3) Stichtag 31. Dezember 4) Inklusive Ergebnisabführungen e.dat GmbH, mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH und vor Ergebnisabführung WEMAG Netz GmbH 5) Verringerung in 2012 aufgrund von Gemeindezusammenschlüssen Geschäftsbericht 2013 Die WEMAG bietet seit 2013 ihren Kunden an 30 Standorten eine Beratung vor Ort an. 2 Inhalt WEMAG-Kundencenter am Obotritenring Allgemeines 4 Organe der Gesellschaft 4 Bericht des Aufsichtsrats 6 Vorwort des Vorstands 8 Lagebericht der WEMAG AG und des Konzerns 12 Ehrenamt im Fokus 34 Kulturelles Engagement Vertrieb Strom und Erdgas 54 Innovative Geschäftsfelder/ Produktentwicklung 68 Regenerative Erzeugung 70 mea Energieagentur M-V GmbH 71 Norddeutsche Energiegemeinschaft eG 72 WEMAG Energiedienste GmbH 73 Dienstleistungen 74 Regionale Dienste 75 e.dat GmbH 76 WEMACOM Telekommunikation GmbH 78 80 Vertriebsaktivitäten 55 Geschäftskundenvertrieb 57 Mitarbeiter Haushaltskundenvertrieb 57 Personalentwicklung Direktvermarktung 57 Trainee-Programm 81 Strom- und Erdgasabsatz 58 Weiterbildung 82 Netze 60 Investitionen 61 Störungsmanagement 63 Erneuerbare Energien 64 Netzwirtschaftliche Aktivitäten 66 81 Personalaufwand 82 Personalstruktur 83 Arbeitssicherheit und Umweltschutz 83 Regionales Engagement 84 3 Ladestationen im Schlosspark-Center Schwerin Jahresabschluss 86 WEMAG-Konzern Konzernbilanz 87 Konzerngewinn- und Verlustrechnung 88 mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH Bilanz 112 Gewinn- und Verlustrechnung 113 Konzernkapitalflussrechnung 89 WEMACOM Telekommunikation GmbH Konzerneigenkapitalspiegel 90 Bilanz 114 Konzernanlagenspiegel 92 Gewinn- und Verlustrechnung 115 Konzernanhang 94 Bestätigungsvermerk 105 WEMAG AG Bilanz 106 Gewinn- und Verlustrechnung 107 WEMAG Netz GmbH Bilanz 108 Gewinn- und Verlustrechnung 109 e.dat GmbH Bilanz 110 Gewinn- und Verlustrechnung 111 Kontakt und Netzgebietskarte 116 4 Allgemeines Organe der Gesellschaft Aufsichtsrat Vertreter der Anteilseigner Thomas Brandt Groß Pankow, Bürgermeister der Gemeinde Groß Pankow (Prignitz), Vorstandsmitglied des Kommunalen Anteilseignerverbandes der WEMAG Gerd-Michael Feist Hannover, Diplom-Ingenieur, Vorsitzender des Vorstands und Kaufmännischer Direktor, Stadtwerke Hannover AG Klaus-Otto Meyer Uelitz, Bürgermeister der Gemeinde Uelitz, Verbandsprüfer beim Genossenschaftsverband e. V. Dr. Ernst Repp Pinnow, Pensionär, Vorstandsmitglied des Kommunalen Anteilseignerverbandes der WEMAG Norbert Römer Erster stellvertretender Vorsitzender, Castrop-Rauxel, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen Hans-Otto Röth Gehrden, Pensionär, ehemaliges Vorstandsmitglied der WEMAG AG Bernd Rudolph München, Vorstandsmitglied und stellvertretender Vorstandsvorsitzender, Thüga Aktiengesellschaft Lothar Stroppe Zweiter stellvertretender Vorsitzender, Bützow, Verbandsvorsteher des Kommunalen Anteilseignerverbandes der WEMAG Michael Thomalla Warin, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städte- und Gemeindetags Mecklenburg-Vorpommern e. V. Ewald Woste Vorsitzender, Paderborn, Vorstandsvorsitzender, Thüga Aktiengesellschaft Arbeitnehmervertreter Gerd Amtsberg Schwerin, Beauftragter für Umweltschutz, Datenschutz und Gleichbehandlung der WEMAG AG Birgit Jenzen Schwerin, Großkundenbetreuerin der WEMAG AG Reiner Benesch Möderitz, Großkundenbetreuer der WEMAG AG Norbert Groß Weisen, Servicetechniker Netzbetrieb der WEMAG AG Rene Matzke Schwerin, Operator (Netzwerk) der WEMAG AG Vorstand Caspar Baumgart Schwerin, Kaufmännischer Vorstand Thomas Pätzold Schwerin, Technischer Vorstand 5 WEMAG-Mitarbeiter Markus Freiberg bei der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage Bützow 6 Allgemeines Hochspannungsfreileitungen bei Perleberg Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand während des Geschäfts- statt. Der Jahres- und Konzernabschluss und der zusam- jahres regelmäßig und umfassend über die Entwicklung mengefasste Lagebericht für das Geschäftsjahr 2013 wur- der Gesellschaft sowie über besondere Ereignisse unter- den von der zum Abschlussprüfer bestellten WIKOM richtet. Er hat die ihm nach Gesetz und Satzung zuste- Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft, henden Überwachungsfunktionen ausgeübt und die ihm der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk wurde erteilt. obliegenden Entscheidungen getroffen. Im Mittelpunkt der Die Prüfungsberichte wurden dem Aufsichtsrat übersandt Tätigkeit des Aufsichtsrats standen Fragen zur Unterneh- und in der Aufsichtsratssitzung am 23. Mai 2014 erläutert. mensplanung und -entwicklung sowie zur strategischen Positionierung der WEMAG im Wettbewerbsmarkt und im Der Aufsichtsrat schließt sich dem Ergebnis der Abschluss- regulatorischen Umfeld. Der Vorstand informierte den Auf- prüfung an. Auch nach dem abschließenden Ergebnis sichtsrat auch regelmäßig im Rahmen des Risikomanage- seiner eigenen Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Ein- ments (§ 107 Abs. 3 AktG). Den sich aus dieser Vorschrift wendungen gegen den Jahresabschluss und den Konzern- ergebenden Aufgaben ist der Aufsichtsrat nachgekommen. abschluss. Dem zusammengefassten Lagebericht für die WEMAG AG und den Konzern einschließlich der Ausfüh- Ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats fanden im Berichts‑ rungen zur weiteren Unternehmensentwicklung stimmt zeitraum am 19. April 2013 und am 4. Dezember 2013 der Aufsichtsrat zu. Dementsprechend hat der Aufsichts- 7 rat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss der WEMAG AG in der vom Vorstand vorgelegten Form gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands, vom Bilanzgewinn der WEMAG AG in Höhe von 46.479.476,07 EUR eine Ausschüttung in Höhe von 14.100.000,00 EUR vorzunehmen und den verbleibenden Gewinn in Höhe von 32.379.476,07 EUR auf neue Rechnung vorzutragen, schließt sich der Aufsichtsrat an. Der nach § 312 AktG vom Vorstand aufgestellte Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen liegt vor. Der Abschlussprüfer hat nach seiner Prüfung gemäß § 313 AktG den folgenden Bestätigungsvermerk erteilt: „Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung be stätigen wir, dass die tatsächlichen Angaben des Berichtes richtig sind, bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“ Nach unserer eigenen Prüfung stimmen wir dem Prüfungsergebnis zu und haben keine Einwendungen gegen die am Schluss des Berichtes über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen abgegebene und in den Lagebericht aufgenommene Erklärung des Vorstands. In der Zusammensetzung des Aufsichtsrats ergaben sich im Berichtszeitraum keine Änderungen. Berater- sowie Dienstleistungs- und Werkverträge zwischen den Aufsichtsratsmitgliedern und der Gesellschaft bestanden im Berichtszeitraum nicht. Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seinen Dank und seine Anerkennung für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit aus. Schwerin, den 23. Mai 2014 Für den Aufsichtsrat Ewald Woste Der Vorsitzende des Aufsichtsrats Ewald Woste 8 Allgemeines Caspar Baumgart und Thomas Pätzold (v. l.) Vorwort des Vorstands Sehr geehrte Anteilseigner, sich neue Chancen beim Aufbau von neuen Geschäftsfel- sehr geehrte Kunden und Geschäftspartner, dern ergeben. Andererseits steigen die Anforderungen an liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der WEMAG, den Ausbau des Netzes, um die erzeugten Energiemengen abführen und die damit verbundenen Abwicklungspro- die WEMAG AG hat das Geschäftsjahr 2013, welches das zesse zeit- und qualitätsgerecht bearbeiten zu können. vierte Jahr nach der Kommunalisierung darstellt, erneut mit einem Ergebnis abgeschlossen, das deutlich über dem Plan Vor diesem Hintergrund hat im Jahr 2013 die WEMAG Netz zum Zeitpunkt des Verkaufs lag. Das Ergebnis vor Steuern GmbH 33,5 Mio. EUR in den Ausbau der Stromnetze inves- liegt mit 33,4 Mio. EUR rund 12,1 Mio. EUR über dem des tiert. Neben der Erhöhung der Netzkapazitäten zur Auf- Vorjahres. Nach Steuern beträgt es 28,0 Mio. EUR gegen- nahme von EEG-Strom wurden auch zahlreiche Leitungen über 17,9 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2012. und Anlagen erneuert, um eine sehr gute Qualität bei der Stromversorgung sicherzustellen. Dass dies gelungen ist, Der Umbau der Energiewirtschaft infolge der Energiewende zeigt die Bestätigung der Bundesnetzagentur, die die Ver- ist in vollem Gange und mit der Vorreiterrolle Mecklen- sorgungsqualität in einem Vergleichsverfahren über alle burg-Vorpommerns und Brandenburgs bei der Errichtung Stromnetzbetreiber Deutschlands geprüft hat. In diesem von erneuerbaren Energieanlagen sind die damit einherge- Verfahren wurde der WEMAG Netz GmbH unter Berück- henden Veränderungen und Herausforderungen im Gebiet sichtigung der ländlichen und strukturschwachen Versor- der WEMAG besonders deutlich zu spüren. Dies wirkt sich gungsgebiete eine überdurchschnittliche Versorgungsquali einerseits sehr positiv für die WEMAG-Gruppe aus, indem tät bescheinigt. 9 Das hohe Investitionsvolumen im Jahr 2013 und in den hat, war die Festlegung der Effizienz. Hier wurde der vorangegangenen Jahren in die Stromnetze hat zur Folge, WEMAG Netz GmbH von der Bundesnetzagentur eine dass sich in einer strukturschwachen Region, wie sie von 100%ige Effizienz für den Stromnetzbetrieb bescheinigt. der WEMAG Netz GmbH versorgt wird, im Bundesvergleich Das heißt, in den nächsten fünf Jahren fallen keine Erlös- sehr hohe Netzentgelte einstellen. Anfang 2013 muss- bestandteile aufgrund von ineffizienten Arbeitsweisen weg. ten die Netzentgelte je nach Netzebene um bis zu 24 % erhöht werden. Zum Jahresanfang 2014 konnte dieser Diese sehr positive Entwicklung im Netzbereich wurde Trend gestoppt werden. Im Niederspannungsbereich, der durch ein sehr schwieriges Umfeld im Vertriebsbereich für Haushalts- und kleinere Gewerbekunden relevant ist, und dort speziell im Geschäftskundensegment begleitet. blieben die Netzentgelte unverändert. Im Hoch- und Mittel- Im Vertriebsbereich ließ sich trotzdem im Jahr 2013 eine spannungsbereich, an dem Industriekunden und Stadtwerke positive Entwicklung verzeichnen. Bedingt durch die Erhö- angeschlossen sind, konnten sogar Netzentgeltsenkun- hung der Netznutzungsentgelte zum Jahresanfang 2013 gen realisiert werden. Diese Senkungen werden voraus- sowie die Erhöhung der EEG-Umlage war der WEMAG-Ver- sichtlich nur temporärer Natur sein, da sie durch erhöhte trieb gezwungen, die Strompreise für Haushalts- und kleine Absatzmengen aufgrund von Bauarbeiten im Gebiet des Gewerbekunden zu erhöhen. Dies ging mit deutlichen benachbarten Netzbetreibers zustande gekommen sind. Kundenverlusten einher. Erfreulicherweise konnte im Laufe des Jahres der Absatz an Haushalts- und kleine Gewer- An das Stromnetz der WEMAG Netz GmbH war zum bekunden im Strom- und Gassegment deutlich gesteigert Jahresende 2013 eine Einspeiseleistung aus erneuerba- werden. Insgesamt wurden deutlich mehr Verbrauchsstel- ren Energien von 927 MW angeschlossen, während die len hinzugewonnen, als durch Kündigung verloren gingen, höchste Last des Netzes bei ca. 460 MW lag. Die von den sodass die WEMAG mit 177.700 Verbrauchsstellen den erneuerbaren Energieanlagen erzeugten Strommengen rei- höchsten Kundenbestand seit ihrem Bestehen verzeich- chen rein rechnerisch aus, um den Stromverbrauch der nen kann. Die steigende EEG-Umlage zum 1. Januar 2014 Endkunden zu 86 % zu decken. konnte der WEMAG-Vertrieb durch sinkende Beschaffungskosten nahezu kompensieren, sodass für den Jahresanfang Neben vielen lokalen Netzverstärkungen und -erneue- 2014 gegenüber den Kunden im WEMAG-Netzgebiet keine rungen ist als Großprojekt insbesondere die Fertigstel- Preiserhöhungen notwendig wurden. Im bundesweiten lung der 110-kV-Leitung Güstrow-Bützow-Wismar zu nen- Geschäftskundensegment wurden von Wettbewerbern wie nen. Erhebliche Mittel flossen ebenfalls in die noch in der auch im Vorjahr häufig Angebote platziert, die unter Berück- Erneuerung befindlichen 110-kV-Leitung Pröttlin-Hagenow sichtigung der aktuellen Beschaffungspreise ohne die Hin- und in die Errichtung des neuen Netzübergabeknotens zwi- zurechnung von Vertriebskosten keine wettbewerbsfähigen schen der 50Hertz Transmission GmbH und der WEMAG Angebote durch die WEMAG ermöglichten. Hier scheinen Netz GmbH, das sogenannte Umspannwerk Parchim-Süd. Wettbewerber Zugang zu nicht ausgelasteten Kraftwerkskapazitäten zu haben, um diese Strompreise darstellen zu Neben den umfangreichen Investitions- und Instandhal- können. Diese Angebotssituation hat sich auch im Laufe tungsmaßnahmen stand im Jahr 2013 die Festlegung der des Jahres 2013 nicht verändert, sodass die WEMAG im Erlösobergrenze für die Jahre 2014 bis 2018 der WEMAG Geschäftskundenbereich im Vergleich zum Vorjahr deutli- Netz GmbH im Mittelpunkt. Dabei prüft die Bundesnetz- che Absatzrückgänge hinnehmen musste. agentur auf Antrag des Netzbetreibers, welche Erlöse dieser in den genannten Jahren zur Unterhaltung seines Bedingt durch die schwierige Situation im Geschäftskun- Geschäftsbetriebs einnehmen darf. Dieses Verfahren war denbereich, suchte die WEMAG nach neuen Geschäfts- sehr aufwendig, da der Bundesnetzagentur umfangrei- feldern, bei denen sie ihre Kompetenzen einsetzen kann. ches Zahlenmaterial zur Verfügung gestellt und erläutert Eines dieser neuen Geschäftsfelder ist die sogenannte werden musste. Im Ergebnis hat die WEMAG Netz GmbH Direktvermarktung. Dabei kann die WEMAG ihre Strom- jedoch für die nächsten fünf Jahre eine Zusage über eine beschaffungskenntnisse nutzen, um die von EEG-Anlagen auskömmliche Erlösobergrenze erhalten. Ein wesentlicher erzeugte Energie direkt an andere Händler oder die Strom- Punkt, der diesen Sachverhalt äußerst positiv beeinflusst börse zu vermarkten. In diesem Segment konnte im Jahr 10 Allgemeines 2013 ein Portfolio an Anlagen unter Vertrag genommen Erneuerung der Heizungsanlage der Schule in Berge. werden, die 2013 eine Strommenge von ca. 502 GWh erzeugten. Der Schwerpunkt liegt dabei zurzeit noch auf Im Bereich der Stromerzeugung der WEMAG-Gruppe wur- Strom, der in Biomasseanlagen erzeugt wird. Kleinere Men- den im Geschäftsjahr 2013 die im Vorjahr begonnenen gen kommen aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Die- EEG-Projekte in den Bereichen Biogas und Photovoltaik ses Segment ist wirtschaftlich sehr positiv zu betrachten fertiggestellt. Hierzu wurden über die mea Energieagen- und soll in der Zukunft noch ausgebaut werden. tur Mecklenburg-Vorpommern GmbH Investitionsausgaben für Sachanlagen in Höhe von rund 2,3 Mio. EUR getätigt. Zur Erschließung neuer Geschäftsfelder wurde innerhalb Zusätzlich zu den vorgenannten Sachanlageinvestitionen der WEMAG der Bereich „Technische Produktentwicklung“ brachte die mea 1,0 Mio. EUR für die Projektentwicklung geschaffen. Dieser Bereich soll sich frühzeitig mit neuen von Windparks in Polen als aktivierte Anzahlungen ein. Auf- Themen und Geschäftsfeldern auseinandersetzen, die mit- grund der politisch getriebenen Änderungsbegehren des telfristig einen positiven Ergebnisbeitrag zum Geschäft der Erneuerbare-Energien-Gesetzes und der damit verbunde- WEMAG liefern können. Zu nennen sind dabei zum Bei- nen unsicheren Investitionsrahmenbedingungen hat sich spiel Produkte wie die Installation von Photovoltaikanlagen die WEMAG-Gruppe im Jahr 2013 vorrangig auf die Pro- auf Eigenheimen oder für kleinere Gewerbebetriebe zur jektentwicklung von Windparks konzentriert. Im Geschäfts- Reduzierung der Stromkosten. Ergänzt wird dieses Angebot jahr 2013 investierte die mea hierbei weitere 4,5 Mio. EUR durch die Entwicklung eines Hausspeichers, bei dem han- in EEG-Finanzanlagen (im Wesentlichen Windparkbeteili- delsübliche Fahrrad-Akkus über ein Second-Life-Konzept gungen). Die Erzeugungskapazität der mea-eigenen EEG- zur Einspeicherung von EEG-Strom dienen, um den Eigen- Anlagen änderte sich 2013 um 0,1 MW auf 10,5 MW. Die verbrauch von selbsterzeugtem Strom zu erhöhen. Die Ent- größte Erzeugungsleistung wird über die Thüga Erneu- wicklung wurde zum Ende des Jahres 2013 abgeschlossen. erbare Energien GmbH & Co. KG realisiert, an der die Ab Anfang 2014 wird der Hausspeicher erhältlich sein. WEMAG 4,42 % des Kommanditkapitals hält. Der Anteil entspricht 9 MW Winderzeugungsleistung. Insgesamt ver- Weiterhin zu nennen ist eine Kooperation, die die WEMAG fügt die WEMAG-Gruppe direkt oder über ihre Beteiligung mit der Firma Karabag aus Hamburg eingegangen ist. an anderen Gesellschaften über ein Portfolio an EEG-Anla- Gemeinsam werden im Bereich der E-Mobilität handelsüb- gen von zurzeit 23,1 MW. liche Benzin- oder Dieselfahrzeuge zu Elektroautos umgerüstet. Hierzu wurde ein spezielles Elektro-Kit entwickelt, Der Ende 2012 erworbene, noch zu errichtende Windpark welches bisher im Fiat 500 und im Käfer Einsatz findet, in Sachsen-Anhalt konnte im Jahr 2013 leider noch nicht in künftig jedoch auf weitere Marken ausgerollt werden kann. Betrieb genommen werden. Dies ist nun für Anfang 2014 vorgesehen. Die drei genannten Produkte – Photovoltaikanlagen, Hausspeicher und Elektroauto – werden über die neue WEMAG- Innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns sollen neue Wind- Marke „ReeVOLT!“ angeboten. eignungsflächen ausgewiesen werden. Hierzu gibt es zahlreiche Kontakte mit Kommunen und privaten Grund- Eine ebenfalls positive Entwicklung haben die von der eigentümern, die im Besitz von Grundstücken innerhalb WEMAG gegründeten Tochtergesellschaften Energie-Spar- potenzieller Windeignungsgebiete sind. In Kooperation mit zentrale GmbH und Energiedienste Nordost GmbH im Jahr verschiedenen Projektentwicklern werden Windparks ent- 2013 genommen. Die Energie-Sparzentrale konnte insbe- wickelt. Die Errichtung erster Projekte wird frühestens 2014, sondere im Gewerbekundensegment, aber auch bei kom- eher später möglich sein. Zur Ausweitung dieses Geschäfts- munalen und privaten Kunden Beratungen zu Energieein- gebietes wurde mit dem Kirchenkreis Mecklenburg in der sparmaßnahmen und zu Energiemanagement-Konzepten Nordkirche Ende 2013 ein Kooperationsvertrag verhandelt durchführen. Die Energiedienste Nord GmbH hat erfolg- und Anfang 2014 unterzeichnet. Dieser sieht vor, Aktivitä- reich mehrere Energie-Contracting-Projekte umgesetzt. Ins- ten der Nordkirche im Bereich der Energieerzeugung und besondere zu nennen sind die Nahwärmeversorgung in -einsparung über eine gemeinsame Gesellschaft – Kirchli- der Gemeinde Bresegard aus einem BHKW heraus und die ches EnergieWerk GmbH – gemeinsam umzusetzen. 11 Ministerpräsident Erwin Sellering (re.) besuchte auf seiner Sommertour 2013 die WEMAG. Über unsere Tochtergesellschaft WEMACOM Telekommu- könnte es im Jahr 2014 eine Ausschüttung geben, die über nikation GmbH verfolgen wir seit 2012 den Weg, auch für der des Vorjahres liegt. Endkunden Internet- und Telefondienstleistungen anzubieten. Im Jahr 2013 konnte der 2.000. Kunde begrüßt Insgesamt lässt sich sagen, dass die WEMAG die Herausfor- werden. Darüber hinaus ist es gelungen, aus der Insol- derungen, die mit der Energiewende verbunden sind, bis- venzmasse eines Unternehmens technische Anlagen und lang sehr gut meistert und auch im Jahr 2014 ein zuver- Kundenbeziehungen in den Bereichen Plau und Goldberg lässiger und kompetenter Ansprechpartner sein wird. Eine zu erwerben und somit dieses Geschäftsfeld um weitere Vereinfachung des Geschäftsbetriebs ist dabei nicht zu ca. 600 Kunden zu erweitern. Aufgrund der Strukturschwä- erwarten, da mit der Regierungsneubildung Ende 2013 che der Regionen Mecklenburg-Vorpommerns und Nord- auch eine Neuausrichtung der Energiepolitik stattfinden brandenburgs wird es nicht möglich sein, das Versorgungs- wird. Dies wird insbesondere für die gesetzlichen Regelun- gebiet der WEMAG flächendeckend zu erschließen. Dies gen im Bereich der EEG-Anlagen erwartet. Aber auch für soll jedoch punktuell erfolgen, dort wo es wirtschaftlich die Bereiche der Energieeffizienz und der regulatorischen Sinn macht. Rahmenbedingungen sind Änderungen in Sicht. Wir sind sicher, dass mit den sich verändernden Rahmenbedingun- Abschließend ist noch die Norddeutsche Energiegemein- gen nicht nur Risiken, sondern auch Chancen verbunden schaft zu nennen, die von der WEMAG und den Volks- und sind. Die WEMAG wird diese zugunsten ihrer Anteilseigner, Raiffeisenbanken 2011 ins Leben gerufen wurde. Diese hat Kunden und Geschäftspartner nutzen. sich außerordentlich gut entwickelt. Mittlerweile verfügt die NEG über knapp 900 Mitglieder und ein eingezahltes Der Vorstand Genossenschaftskapital von 4,4 Mio. EUR. Die Genossenschaft konnte bisher Anlagen mit einer Leistung von rund 12 MW erwerben bzw. errichten. Die erste Ausschüttung an die Genossenschaftsmitglieder hat im Jahr 2013 für das Geschäftsjahr 2012 stattgefunden. Für das Jahr 2013 Caspar Baumgart Thomas Pätzold 12 Lagebericht – WEMAG AG und Konzern Montage eines 110-kV-Mastes zwischen Perleberg und Hagenow WEMAG AG, Schwerin 13 Lagebericht der WEMAG AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2013 Grundlagen der WEMAG AG und des Konzerns Geschäftsmodell Der WEMAG-Konzern (im Weiteren WEMAG bzw. Kon- bundesweitem Vertrieb und eigenem Verteilnetz. Schwer- zern) ist eine Unternehmensgruppe, bestehend aus der punkte der Tätigkeit sind der Vertrieb von Strom und Gas WEMAG AG, der WEMAG Netz GmbH, der e.dat GmbH und die Verteilung von Strom sowie Dienstleistungen der (e.dat), der mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern Abrechnung, des Messwesens und der Telekommunika- GmbH (mea), der WEMACOM Telekommunikation GmbH tion. Über diese traditionellen Geschäftsfelder hinaus wur- (WEMACOM) und der WEMAG Wind Energie GmbH mit den die Aktivitäten in der Erzeugung erneuerbarer Energien wirtschaftlicher Betätigung in den verschiedenen Segmen- weiter ausgebaut sowie neue Projekte auf dem Gebiet der ten der Energieversorgung. Hinzugekommen sind nun die Energieeffizienz entwickelt und umgesetzt. Administrative WEMAG Energiedienste GmbH (ehemals Energiedienste Dienstleistungen (Shared Services) für die Unternehmen Nordost GmbH) und die KNE Windpark Nr. 8 GmbH & der Gruppe erbringt die WEMAG AG. Co. KG. Die WEMAG agiert dabei als Energieversorger mit WEMAG AG Erzeugung Investitionen in erneuerbare Energien Dienstleistungen zur Planung und Errichtung von EEG-Anlagen Netze Vertrieb Dienstleistungen Investitionen in Stromnetze Haushalts-/Gewerbekunden Abrechnung, Kundenservice Netzbetrieb Industrie-/Geschäftskunden Telekommunikation Regulierungsmanagement Weiterverteiler Wasser/Abwasser Netz-Service Direktvermarktung von EEG-Strom Wärme, Contracting Energieeffizienz mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH, 100,0 % WEMAG Netz GmbH, 100,0 % e.dat GmbH, 100,0 % WEMAG Energiedienste GmbH, 100,0 % WEMAG Wind Energie GmbH, 100,0 % KNE Windpark Nr. 8 GmbH & Co. KG, 100,0 % Vietlübbe Biogas GmbH, 50,0 % Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG, 4,42 % Weitere Projektgesellschaften Energie-Sparzentrale GmbH, 74,9 % Stadtwerke-Beteiligungen Stadtwerke Eilenburg GmbH, 49,0 % Stadtwerke Wittenberge GmbH, 22,7 % Stadtwerke Lübz GmbH, 20,0 % Stadtwerke Parchim GmbH, 15,0 % Stadtwerke Rostock AG, 12,55 % Thüga AG, (0,43 %) über 1,14 % an KOM9 GmbH & Co. KG WEMACOM Telekommunikation GmbH, 66,6 % BAE Brüeler Abwasserentsorgungsgesellschaft mbH, 49,0 % Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH, 45,0 % Bützower Wärme GmbH, 20,0 % Lagebericht 14 Weitere Projektgesellschaften auf dem Gebiet der regene- Der Ausbau des Netzes für die Sicherstellung der Auf- rativen Erzeugung sind: nahme und Durchleitung der im Netzgebiet erzeugten SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH (50,00 %), regenerativen Energie nimmt eine überragende Stellung M & K Windpark-Verwaltungs-GmbH (50,00 %), im Investitionsgeschehen ein. Zusätzlich engagiert sich die KNE Windpark Nr. 11 GmbH & Co. KG (50,00 %), WEMAG über die mea in der Erzeugung erneuerbarer Ener- KNE Windpark Nr. 12 GmbH & Co. KG (50,00 %), gien. Weiterhin steht die Entwicklung von Windparks im KNE Windpark Nr. 17 GmbH & Co. KG (50,00 %), Zentrum. Westmecklenburgische Wind-Verwaltungs-GmbH (50,00 %), Die Umsetzung der Energiewende wird aufgrund hoher Kommunaler Windpark Westmecklenburg GmbH & Investitionen und der Umlage der EEG-Förderung (2014 Co. KG (50,00 %), in Höhe von 6,24 ct/kWh) auf die Endkunden auch in Tarnow Ost Verwaltungs GmbH (25,00 %), Zukunft weiter zu einer Belastung der Verbraucher führen. Kommunaler Windpark Tarnow Ost GmbH & Co. KG Ab dem 1. Januar 2014 lastet zusätzlich die neue Umlage (25,00 %) für abschaltbare Lasten gemäß § 18 AbLaV in Höhe von 0,009 ct/kWh auf dem Strompreis. Damit wird das Ziel Die WEMAG unterliegt als Betreiber eines Energieversor- verfolgt, die Netzstabilität zu gewährleisten. Des Weite- gungsnetzes den Regelungen des Energiewirtschaftsge- ren steigt der KWK-Aufschlag um 0,05 ct/kWh. Bei der setzes (EnWG). Da an das Energieversorgungsnetz mehr § 19 Abs. 2 StromNEV-Umlage gab es 2013 inhaltliche als 100.000 Kunden angeschlossen sind und es sich über Änderungen. So hat das OLG Düsseldorf eine Unrecht- mehrere Bundesländer erstreckt, ist die Bundesnetzagen- mäßigkeit der Netzentgeltbefreiung nach § 19 Abs. 2 S. 2 tur (BNetzA) die direkt zuständige Regulierungsbehörde. StromNEV festgestellt. Die vollständige Befreiung strom Die Anforderungen des Unbundling spiegeln sich in der intensiver Unternehmen von Netznutzungsentgelten ist Ausgliederung des Netzbetreibers in die WEMAG Netz verfassungswidrig und nichtig. Gleichzeitig hat die EU- GmbH wider. Die Art der Anwendung des EnWG und der Kommission ein Beihilfeverfahren wegen § 19 Abs. 2 S. 2 dazugehörigen Rechtsverordnungen durch die BNetzA hat StromNEV eingeleitet. Durch Änderung der Stromnetzent- signifikanten Einfluss auf die wirtschaftliche Lage und Ent- geltverordnung (StromNEV) am 14. August 2013 wurde wicklung der WEMAG-Gruppe. der Umfang der Befreiungsmöglichkeiten reduziert. Auch im Geschäftsjahr 2013 wurden die Vertriebsaktivitä- Neben eigenen Projekten beteiligt sich die mea an ande- ten konsequent im Rahmen der Öko-Strategie der WEMAG ren Gesellschaften zur Umsetzung regenerativer Projekte. weiterentwickelt. Insbesondere im Geschäftskundenseg- So wurden gemeinsam mit Windparkentwicklern 2013 ment sollen hier Möglichkeiten zur Differenzierung im mehrere Windpark-Projektgesellschaften gegründet, um Wettbewerb, der weiterhin sehr intensiv ist, genutzt wer- in den kommenden Jahren größere Windparks in Nord- den. Eine Verstärkung gab es auch bei den Aktivitäten im deutschland zu entwickeln, zu errichten und zu betreiben. Massenmarkt. So wurden umfangreiche Maßnahmen im Der Anlagenbestand der 2011 gemeinsam mit der Solar- Online-Bereich umgesetzt. Die regionale Kundenbetreuung Anlagen-Vertriebs- und Montagegesellschaft mbH gegrün- wurde neu ausgerichtet. Unter anderem sorgt ein neues deten SEG Solarprojekt-Entwicklungs-Gesellschaft mbH Infomobil für mehr regionale Präsenz. blieb 2013 mit drei Photovoltaikanlagen und einer instal lierten Leistung von 7,3 MW konstant. Der Beteiligungsan- Bei der Entwicklung der Direktvermarktung hat der Ver- teil an der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG trieb der WEMAG einen erfolgreichen Weg eingeschlagen. sank 2013 im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des Eintritts Die Zahl der vertraglich gebundenen Anlagen belief sich neuer Gesellschafter von 5,32 % auf 4,42 %. Das Wind- Ende 2013 auf 241 mit einer Jahresproduktion von etwa parkportfolio der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & 502 GWh. Der Einstieg in die Regelenergievermarktung Co. KG umfasste Ende 2013 eine Gesamtleistung von war ein weiterer Schritt auf diesem Geschäftsfeld. Im Zuge 203,5 MW aus 105 Windenergieanlagen in 18 Windparks. der absehbaren Änderungen im Energiemarkt wird hier weiteres Potenzial gesehen. 15 Ein Bestandteil der Energiewende ist die Effizienzsteige- Gruppe fort. Durch den Kommunalen Anteilseignerver- rung bei der Nutzung von Energie. Die WEMAG setzt in die- band der WEMAG werden 74,76 %, durch die Thüga AG sem Zusammenhang vor allem auf die Tochtergesellschaft 25,10 % und durch die Stadt Grabow 0,14 % der WEMAG- Energie-Sparzentrale GmbH. Auch in 2013 hat die Energie- Aktien gehalten. Einen Teil seiner Aktien hält der Kommu- Sparzentrale wieder zahlreiche Beratungsleistungen durch- nale Anteilseignerverband treuhänderisch für Gemeinden, geführt, sowohl für Privat- und Gewerbekunden als auch die nicht Mitglied des Anteilseignerverbandes sind. Wesent- für Kommunen. liche Steuerungsgröße für den Konzern und die WEMAG ist der ausschüttungsfähige Jahresüberschuss. Im Geschäftsjahr 2013 setzte sich auch die Zusammenarbeit mit der Thüga und den Unternehmen der Thüga- Erzeugung Die Energiewende bedeutet für die WEMAG nicht nur im Aufgrund der im Monatsrhythmus sinkenden EEG-Vergü- Vertrieb eine neue Ausrichtung, sondern auch ein stärkeres tung für Photovoltaikanlagen verschob sich das Engage- Engagement direkt in der Stromerzeugung aus erneuerba- ment in Richtung eigener Projektentwicklungen im Bereich ren Energien. Die entsprechenden Aktivitäten sind in der der Windenergie. Die WEMAG hat im vergangenen Jahr mea zusammengeführt. Diese investierte 2013 in Projekte weitere Kooperationsverträge geschlossen, um spätestens mit einer Gesamtleistung von 127 kWp sowie in Finanzanla- 2015 erste eigene Windprojekte umzusetzen. gen im Bereich der Erzeugung aus erneuerbaren Energien. Anzahl Anlagen 2013 Photovoltaik Biogas Gesamt Installierte Leistung1) (in kW p) 2013 2012 16 16 2012 9.658 9.598 2 2 800 800 18 18 10.458 10.398 1) Aufgrund der Veräußerung einer PV-Anlage mit 60 kWp , einer Anschlussleistungskorrektur in Höhe von –7 kWp und dem Zubau einer weiteren PVA mit 127 kWp in 2013 erhöht sich die ausgewiesene installierte Leistung bei konstanter Anlagenanzahl gegenüber den Vorjahreswerten. Netze Der Geschäftsbereich Netz betreibt mit der WEMAG Netz 140 MW (18 %) gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die GmbH das Verteilnetz in Westmecklenburg, in Teilen der installierte Kraftwerksleistung der EEG-Anlagen ist damit Prignitz sowie im Gebiet der niedersächsischen Gemeinde mehr als zweimal so hoch wie die maximale Netzlast von Amt Neuhaus an der Elbe und ist für den Ausbau und die 460 MW im Geschäftsjahr 2013. Dies hatte zur Folge, dass Entwicklung des Netzes verantwortlich. Unverändert ist es im Jahr 2013 an 233 Tagen (Vorjahr 217 Tage) zu Rück- der Anstieg der dezentralen Einspeisung durch regenera- speisungen in das Übertragungsnetz der 50Hertz Trans- tive Erzeugungsanlagen wesentlicher Treiber für den Aus- mission GmbH kam. Die hohe Einspeisung in der Mittel- bau und die Strukturierung des Verteilnetzes. Insgesamt und Niederspannung führte an 296 Tagen (Vorjahr: 254 lag die Einspeisemenge aus regenerativen Energiequellen Tage) zu einer Rückspeisung aus der Mittelspannung in 2013 bei 1.618 Mio. kWh gegenüber 1.463 Mio. kWh im die Umspannebene Hoch-/Mittelspannung. Die Steige- Vorjahr. Die Einspeisung aus regenerativen Energien hat rung der maximalen Netzlast 2014 gegenüber dem Jahr inzwischen einen Anteil von 86 % am Gesamtabsatz des 2013 (+41 MW) ist im Wesentlichen auf Bauarbeiten der Netzes erreicht. Die installierte Anschlussleistung von EEG- E.DIS AG mit entsprechender zeitweiliger Abschaltung Anlagen liegt bei rund 927 MW, was einem Zuwachs von wichtiger dortiger Leitungen zurückzuführen. Lagebericht 16 Nachdem im Jahr 2012 die Anzahl der Anschlussbegehren leistungsbezogen wieder deutlich zugenommen. Die Bear- mit 931 Anlagen (702 MW) einen Höchststand erreicht beitung der Anträge erfordert auch zukünftig umfangreiche hatte, ist im Jahr 2013 ein deutlicher Rückgang im PV- und Ressourcen bei der WEMAG Netz GmbH, um die gesetzli- Biogasbereich zu verzeichnen. Die Anträge zum Anschluss chen Anforderungen zu erfüllen. von Windkraftanlagen haben sowohl zahlenmäßig als auch Anzahl beantragte Anschlüsse 2013 Photovoltaik Biogas Wind Gesamt Beantragte Anschlussleistung (in kW) 2013 2012 2012 628 863 182.973 422.725 38 46 13.321 31.670 34 22 352.750 247.506 700 931 549.044 701.901 Die WEMAG Netz GmbH konnte als Netzbetreiber auch Auch für die folgenden Jahre ist aufgrund der bisherigen 2013 eine sehr hohe Versorgungssicherheit gewährleis- Entwicklungen im Regulierungsrahmen sowie der Anforde- ten. Im Rahmen der Qualitätsregulierung durch die BNetzA rungen der Energiewende mit steigenden Netzentgelten zu wurde deshalb wie schon in den Jahren 2012 und 2013 rechnen. So werden neben den Effekten der Verbrauchs- auch für die Jahre 2014 bis 2016 ein Bonus auf die zu entwicklung und den Auswirkungen der Integration der erzielende Erlösobergrenze zugebilligt. Anlagen zur Erzeugung aus erneuerbaren Energien weitere Umlagen die Kunden belasten. Neben der Umlage gemäß Am 1. Januar 2009 startete die Anreizregulierung im Be § 19 Abs. 2 StromNEV und der Offshore-Haftungsumlage reich der Netznutzung. Als Basis für die Netznutzungsent- wird ab dem 1. Januar 2014 die Umlage abschaltbare Las- gelte und damit für die Erlöse der WEMAG Netz GmbH ten § 18 AbLaV die Netzentgeltabrechnung erhöhen. Dem- wurden für die Jahre 2009 bis 2013 Erlösobergrenzen gegenüber wurde die bisher mögliche Vollbefreiung von durch die BNetzA festgelegt. In dem vorangegangenen Großverbrauchern von den Netzentgelten eingeschränkt. Benchmark-Verfahren wurde der WEMAG Netz GmbH eine Zukünftig sind weitere Umlagen nicht auszuschließen. Im Effizienz von 100 % für diesen Zeitraum bescheinigt. Dies Zusammenhang mit der Einführung intelligenter Messsys- wurde ebenfalls in den 2013 durchgeführten Verfahren für teme ist derzeit ein sogenannter Systemkostenbeitrag im die Jahre 2014 bis 2018 in Aussicht gestellt. Gespräch, der von allen Nutzern aufgebracht werden soll, um die Belastung der Einführung dieser Systeme auf alle Die im Regulierungsrahmen möglichen Anpassungen an Kunden zu verteilen. Veränderungen, wie die durch die BNetzA eröffnete Möglichkeit der freiwilligen Selbstverpflichtung zur Beschaffung Insgesamt muss festgestellt werden, dass der Regulie- der Verlustenergie, des Ansatzes von Aufwendungen für rungsrahmen zur Anerkennung von Investitionen in der Investitionen im Rahmen von genehmigten Investitions Erlösobergrenze noch unzureichend ausgestaltet ist. In budgets bzw. neuerdings Investitionsmaßnahmen, des der vorhandenen Systematik werden bis zu sieben Jahre Ansatzes von Aufwendungen aufgrund der Veränderung benötigt, bevor erstmals Erlöse für vorgenommene Investi der Versorgungsaufgabe (sogenannter Erweiterungsfaktor) tionen zurückfließen. Dies reduziert die gesetzlich veran- sowie die weiter steigende Einspeisung aus erneuerbaren kerte Eigenkapitalverzinsung. Bei den anstehenden Heraus Energien in das Netz haben im Jahr 2013 zu einem weite- forderungen, die sich aus der Energiewende ergeben, ren Anstieg der Netznutzungsentgelte geführt. und dem damit notwendigen Netzausbau bedeutet dies eine Belastung der Ertragskraft der WEMAG Netz GmbH. 17 Die negativen Effekte werden durch die Regelungen zum beseitigt. Eine grundsätzliche Änderung des Regulierungs- Erweiterungsfaktor und zu den Investitionsmaßnahmen für rahmens in diesem Punkt ist kurzfristig nicht zu erwarten. die Hochspannungsebene nur abgemildert, jedoch nicht Angeschlossene Anlagen 2013 Wasserkraft Biomasse Installierte Leistung (in MW) 2013 2012 2012 15 16 2,4 2,5 206 191 102,0 96,0 Klär-/Deponiegas 1 1 0,4 0,4 Geothermie 1 1 0,2 0,2 429 397 560,9 482,5 Photovoltaik Windkraft 3.722 3.103 260,8 205,0 Summe 4.374 3.709 926,7 786,6 Vertrieb Der Geschäftsbereich Vertrieb beliefert Kunden im gesam- gelte hinzu, beläuft sich der Anteil dieser beiden, durch ten Bundesgebiet mit Strom und Gas. den Vertrieb nicht zu beeinflussenden Positionen, auf fast 80 % des Preises bei einem angenommenen Jahresver- Im Stromgeschäft wurden Ende 2013 140.121 Haushalts- brauch von 4.000 kWh für einen typischen Haushaltskun- kunden und 9.689 Geschäftskunden mit einem Gesamtab- den in der Region. satz von 1.751 Mio. kWh (Vorjahr 2.181 Mio. kWh) versorgt. Auch im Haushaltskundengeschäft herrscht weiterhin star- Im Geschäftskundensegment wurden verschiedene Maß- ker Wettbewerb. Die hohen Netzentgelte im Netzgebiet nahmen umgesetzt, um auf die Auswirkungen des gestie- der WEMAG Netz GmbH sorgen insbesondere bei Wett- genen Wettbewerbs zu reagieren. Auf Geschäftskunden bewerbern mit netzübergreifend einheitlichen Endpreisen kommen im Zusammenhang mit der Energiewende neue für Zulauf. Dennoch konnten im Jahr 2013 durch Neukun- Anforderungen zu. Diese beinhalten aber auch Chancen. dengewinne die deutlichen Kundenverluste im Zuge der Mit entsprechenden Dienstleistungen in Ergänzung zur Preiserhöhung zu Jahresbeginn und die laufenden Kun- Energielieferung soll diese Kundengruppe gebunden wer- denverluste ausgeglichen und darüber hinaus ein Zuwachs den. Durch die Minimierung von Risiken soll ein weiterer erreicht werden. Durch gesunkene Stromeinkaufspreise Ergebniseffekt erreicht werden. und gestiegene Kundenzahlen konnte der Anstieg der gesetzlichen Umlagen 2014 kompensiert und auf eine Das Gasgeschäft hat sich zu einer wichtigen Säule im Ver- Preiserhöhung für Stromkunden im Netz der WEMAG Netz trieb entwickelt. Zum Jahresende 2013 waren 26.213 GmbH verzichtet werden. 2014 wird der Anteil der Steuern, Haushaltskunden und 1.676 Geschäftskunden unter Ver- Abgaben und Umlagen fast 50 % am Gesamtstrompreis trag. Der Gesamtabsatz betrug 2013 in diesem Segment betragen. Nimmt man die behördlich regulierten Netzent- 1.368 Mio. kWh gegenüber 1.009 Mio. kWh im Vorjahr. Lagebericht 18 Preiszusammensetzung Stromeinkauf 16,4 % WEMAG Stromvertrieb/-service 5,9 % Reguliertes Netznutzungsentgelt 28,9 % Steuern und Abgaben 48,8 % Berechnungsgrundlage: wemio-Ökostrom plus mit 4.000 kWh/Jahr im Netzgebiet der WEMAG Netz GmbH ab 1. Januar 2014 St rome ink au f Stromsteuer EEG-Umlage N etzn utzun OffshoreHaftungsumlage en g Ste Umlage Abschaltbare Lasten § 19-Umlage Mehrwertsteuer uer n & Ab ga b KWK-Umlage Konzessionsabgabe Dienstleistungen Im Geschäftsbereich Dienstleistungen sind vor allem die Die konsequente Ausrichtung auf die kontinuierliche energienahen Dienstleistungen zusammengefasst, die im Weiterentwicklung von Prozessen, Systemen und Mit- Wesentlichen die Bereiche arbeitern spiegelte sich zum einen in der Rezertifizie- Kundenservice, Abwicklungs- und Abrechnungs- rung des Managementsystems nach dem Regelwerk der service sowie Messservice, ISO 9001:2008 wider. Zum anderen fand sie ihren Aus- Telekommunikation und Internet, druck in den teilweise sehr guten Kundenbewertungen der Energieeffizienz sowie Mandanten der e.dat auf den einschlägigen Vergleichspor- Wärme-Contracting talen wie Check24 und Verivox. So erzielten die Angebote umfassen. der WEMAG, der Städtische Werke Kassel AG und der fünfwerke GmbH & Co. KG bei der Bewertung des Service im Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 hat sich die e.dat im Verbraucherportal Check24 sowie bei der Zufriedenheits- Dienstleistungsmarkt für Versorgungsunternehmen erfolg- bewertung des Verbraucherportals Verivox im Jahr 2013 reich etabliert. Die Gesellschaft bietet als Dienstleister für durchgehend gute Ergebnisse. mittlerweile 19 Mandanten eine effiziente und zuverlässige Abwicklung von kunden- und marktbezogenen Prozessen. Für 2014 wird eine Fortsetzung des Wachstumskurses Aufbauend auf über zehn Jahren Erfahrung in der Abwick- angestrebt. Um dies zu realisieren, steht neben der Gewin- lung des bundesweiten Vertriebs hat die e.dat ein Full Ser- nung zusätzlicher Unternehmen als Kunden die weitere vice-Dienstleistungsmodell am Markt etabliert. Dies zielt Optimierung der Prozesse im Vordergrund. insbesondere auf kleine und mittlere Energieversorger mit Interesse an einem überregionalen Marktauftritt. 19 Die WEMACOM erbringt seit ihrer Gründung Telekommuni- der Internetkunden auf ca. 2.050 gesteigert werden. Es kationsdienstleistungen für die Stadtwerke Schwerin GmbH sind derzeit 28 Ortsnetze realisiert und in Betrieb genom- und die WEMAG-Gruppe sowie große Geschäftskunden. men sowie die Funknetze in Plau und Goldberg in 2013 Zusätzlich zu diesem bestehenden Geschäft erweitert sie erworben worden. Die Ortsnetze Pätow, Steegen und Mal- seit 2011 ihr Geschäftsfeld um Angebote für Privat- und lentin werden 2014 realisiert. Geschäftskunden im Bereich Internet und Telefon. Der Betrieb der verschiedenen Anlagen und Netze des Stadt- Der Wettbewerb um die Kunden wird für die WEMACOM werkeverbundes und der WEMAG-Gruppe konnte auch im durch den Ausbau der Long Term Evolution-Netze (LTE) Geschäftsjahr 2013 in gewohnter Qualität und ohne grö- durch Vodafone und Telekom erschwert, sodass sich hier ßere Störungen sichergestellt werden. das Kundenpotenzial verringert. Gleichzeitig sind die Förderprogramme der Bundesregierung für die Erschließung Im Geschäftskundensegment war die WEMACOM auch der sogenannten „weißen Flecken“ 2013 ausgelaufen. im Jahr 2013 bei der Verfolgung der Ziele, Neukunden Anschlussprogramme sind nicht konkret absehbar. Damit zu gewinnen und die Bestandskunden zu sichern, erfolg- ist die Wirtschaftlichkeit weiterer Erschließungen derzeit reich. Neben vielen kleineren Aufträgen konnten mehrere nicht gegeben. größere Aufträge wie beispielsweise die Bereitstellung von Flächen und Lichtwellenleiter-Fasern zur Anbindung an das Während Kundenanschlüsse für Geschäftskunden im Netz- regionale Netz abgeschlossen werden. Hierbei kommt das gebiet der WEMACOM fast ausschließlich als Lichtwellenlei- neu errichtete Übertragungssystem der WEMACOM, das teranschluss realisiert werden, konnte diese Technologie im Carrier-Ethernet, zum Einsatz. Segment der Privat- und Endkunden bisher aus Wirtschaftlichkeitsgründen nur in sechs Wohngebieten angewendet Im Segment der Privat- und Endkunden konnte die Anzahl werden. Forschung und Entwicklung Innovation und Nachhaltigkeit Die WEMAG-Gruppe verfolgt eine ausgeprägte Ökostrate- WEMAG. Mit dem Speicher kann die aus der PV-Anlage gie und unterstützt die Ziele der Energiewende in Bezug erzeugte Energie bei niedrigem Verbrauch zwischengespei- auf die Erhöhung der Energieeffizienz, den Ausbau der chert werden und erhöht somit die Eigenverbrauchsquote. erneuerbaren Energien, der Kraft-Wärme-Kopplung sowie Ein weitaus größerer Speicher entsteht in Schwerin-Lankow. deren Einbindung in bereits bestehende Netze. Diese Der Batteriepark wird nach Fertigstellung über eine Spei- Bemühungen spiegeln sich vor allem in den Investitionstä- cherkapazität von 5 MWh verfügen, mit der Schwankungen tigkeiten der WEMAG Netz GmbH, der mea, der Norddeut- in der Netzspannung ausgeglichen werden. Dadurch bleibt schen Energiegemeinschaft eG und der WEMAG Energie- das Netz auch bei erhöhter Stromeinspeisung aus erneuer- dienste GmbH (ehemals Energiedienste Nordost GmbH) baren Energien stabil. Im Bereich der Elektromobilität wur- sowie in den Beratungsleistungen der Energie-Sparzentrale den bestehende Projekte wie die „Tour de MeckPomm“, die GmbH wider. Akku-Miete für Biketec-Pedelecs und das „inmod“-Projekt weitergeführt, aber auch Neuentwicklungen vorangebracht. Im Geschäftsjahr 2013 hat die Abteilung Technische Pro- Unter dem Namen ReeVOLT! wurde mit dem Hamburger duktentwicklung in den Geschäftsfeldern Eigenstromver- Elektroautopionier Karabag ein Umrüstungskit entwickelt, sorgung und Elektromobilität neue Produktideen reali- womit nahezu jedes Auto problemlos zu einem Elektroauto siert. Das bestehende Angebot der kleinen PV-Anlagen umrüstbar ist. Ein weiteres Novum ist die „Energiestraße für die Eigenbedarfsdeckung wurde um einen selbstent- Mecklenburg-Vorpommern“. Durch die Installation einfa- wickelten Haushaltsstromspeicher erweitert. Der Strom- cher Wandboxen wird ein Ladenetzwerk für elektro-mobi- speicher basiert auf gebrauchten Elektrofahrrad-Akkus und len Tourismus im Land aufgebaut. passt dadurch optimal in die nachhaltige Produktwelt der Lagebericht 20 Dezentrale Erzeugung Einspeisung (in MWh) Für das Gelingen der Energiewende wird die dezentrale Erzeugung eine entscheidende Rolle spielen. So verfolgt 2013 die Bundesregierung das Ziel, im Jahr 2035 55 – 60 % des 2012 Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien abzudecken. Dies ist nur mit einem weiteren Ausbau sowohl der Erzeu- Wasserkraft gungsanlagen als auch der Übertragungs- und Verteilnetze Biomasse zu erreichen. 2013 wurden 23,4 % des deutschlandweit Klär-/Deponiegas verbrauchten Stromes aus regenerativen Energiequellen Geothermie erzeugt. Damit sind die erneuerbaren Energien weiterhin Windkraft eine der wichtigsten Energiequelle neben der Braunkohle Photovoltaik (25,8 %). Den größten Anteil trägt hierzu die Windkraft bei, Summe 6.704 5.891 678.716 628.555 1.118 1.329 0 0 737.617 719.511 193.627 108.026 1.617.782 1.463.312 gefolgt von der Biomasse, Photovoltaik und Wasserkraft. Das Netzgebiet der WEMAG Netz GmbH ist durch eine im Im Netzgebiet beträgt der Anteil der Einspeisung aus rege- Verhältnis zum Absatz hohe Konzentration von EEG-Anla- nerativen Erzeugungsanlagen am Gesamtabsatz des Net- gen gekennzeichnet. So hat die Einspeisung aus dezen- zes (bereinigt um Transite) ca. 86 % und liegt damit deut- tralen Erzeugungsanlagen im Jahr 2013 einen neuen lich über den politischen Zielvorgaben des integrierten Höchststand erreicht. Deutliche Steigerungen waren in fol- Effizienz- und Klimaschutzpakets der Bundesregierung für genden Bereichen zu verzeichnen: Photovoltaik (+79,2 %; das Jahr 2020. Die WEMAG Netz GmbH geht davon aus, 85,6 Mio. kWh), Wasserkraft (+13,8 %; 0,8 Mio. kWh), und dass dieser Anteil innerhalb weniger Jahre auf 100 % stei- Biomasse (+8,0 %; +50,2 Mio. kWh). Bei Klär- und Depo- gen wird. Die sich daraus ergebenden Anforderungen an niegas (–15,9 %; –0,2 Mio. kWh) war ein Rückgang zu ver- die Gestaltung der Infrastruktur bedingen umfangreiche zeichnen. Investitionen in das Leitungsnetz, um den erzeugten Strom aufnehmen und abtransportieren zu können. Regenerative Energien am Netzabsatz Konventionelle Energien am Netzabsatz 100 % 80 Ziel der Bundesregierung im Jahr 2050 – 80 % der Stromversorgung aus erneuerbaren Energien 60 Ziel der Bundesregierung im Jahr 2035 – 55–65 % aus erneuerbaren Energien an der Stromversorgung 40 Ziel der Bundesregierung im Jahr 2025 – 40–45 % aus erneuerbaren Energien an der Stromversorgung 49 20 0 19 22 2002 2003 28 31 35 2004 2005 2006 2007 80 86 73 57 58 59 2008 2009 2010 2011 2012 2013 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die WEMAG-Gruppe beschäftigte zum 31. Dezember 2013 wie die Gesundheitsförderung und die Arbeitssicherheit der 591 Personen, dies bedeutet eine Steigerung um 15 Mitar- Mitarbeiter. Durch langfristige Nachwuchsplanung und Aus- beiter gegenüber dem Vorjahr. bildung will die WEMAG die Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs sicherstellen. Eine große Rolle spielt dabei die Der Anstieg der Mitarbeiteranzahl ist in erster Linie auf innerbetriebliche Ausbildung. So haben zwei weitere kauf- den erhöhten Bedarf im Rahmen der Entwicklung neuer männische Trainees das Programm erfolgreich abgeschlos- Geschäftsfelder bzw. der Gewinnung neuer Kunden im sen und setzen ihre Tätigkeit in der WEMAG-Gruppe fort. Dienstleistungssektor zurückzuführen. Zusätzlich trägt die Es wird an dem Ziel festgehalten, auch in Zukunft beson- Besetzung bisher offener Stellen zu einem Anstieg der Mit- ders qualifizierten akademischen Nachwuchs für die Mitar- arbeiterzahlen bei. Die Ausbildung und die Nachwuchsge- beit im Unternehmen zu gewinnen. winnung waren ebenso Schwerpunkte der Personalarbeit 2013 2012 Frauen Aktive Mitarbeiter (Personen am 31. Dezember) Auszubildende (Personen am 31. Dezember) Beschäftigte Beschäftigte am 31. Dezember in Vollzeitkräften Männer Gesamt Gesamt 248 313 561 542 5 25 30 34 253 338 591 576 247,57 337,23 584,80 569 Der private Rundfunksender Antenne MV erwarb 2013 eine Photovoltaikanlage der WEMAG. Lagebericht 22 Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Politisches Umfeld Das Jahr 2013 war durch viele Debatten und wenige Ent- Endpunkte für zukünftige Höchstspannungsleitungen defi- scheidungen geprägt. Der Bundesumweltminister forderte niert. Am 7. Juni 2013 hat der Bundesrat das BBPLG verab- eine Strompreisbremse und eine Deckelung der EEG- schiedet. Dieses stellt für bestimmte Leitungsbauprojekte Umlage. Diese Diskussion hat zwar die Energiewende an die energiewirtschaftliche Notwendigkeit fest und soll das sich nicht in Frage gestellt, jedoch das Bewusstsein für die Genehmigungsverfahren erleichtern. Um die Umsetzung Notwendigkeit der Reform des EEG geschärft. Die Unsi- der Projekte zu beschleunigen, wird diese Verantwortung cherheit über die künftigen Rahmenbedingungen und die auf die Bundesnetzagentur übertragen. Von den 36 geneh- Absenkung der Vergütungssätze im geltenden EEG für migten Projekten sind 16 grenz- oder länderübergreifend. Solarstrom führten zu einem Rückgang der Investitionen in erneuerbare Energien. Diese Entwicklung betrifft vor allem Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist in Deutschland die Solarstrombranche. So wurde 2013 deutschlandweit 2013 im Vergleich zum Vorjahr deutlich langsamer voran- rund 55 % weniger Photovoltaik-Leistung installiert als im geschritten. Trotzdem wird auch in 2014 die EEG-Umlage Vorjahr. weiter steigen. Dieser Anstieg resultiert zu 52 % aus dem Preisverfall an der Strombörse, zu 25 % aus der Inanspruch- Verschiedene Vorschläge gab es zu der Gestaltung eines nahme der Ausnahmeregelung für die stromintensive neuen Strommarktdesigns, das auch den weiterhin benö- Industrie und zu 13 % aus dem Zubau von EEG-Anlagen. tigten konventionellen Kraftwerken eine Perspektive im Hinblick auf das langfristige Klimaschutzziel einer überwie- Auf der EU-Ebene wurde auch im vergangenen Jahr mit der gend dekarbonisierten Energieversorgung bis 2050 gibt. Roadmap 2050 weiter das Dekarbonisierungsziel verfolgt. Allerdings sind die sogenannten „20-20-20-Ziele“ nur bis Der weitere Netzausbau in Deutschland ist ein grundlegen- 2020 bestimmt. Deshalb legte die Europäische Kommis- der Baustein für die Umsetzung der Energiewende. Ende sion einen Politikrahmen für die Zeit bis 2030 mit ihrem 2012 hat die Bundesregierung das Bundesbedarfsplange- Grünbuch „Ein Rahmen für die Energie- und Klimapolitik setz (BBPLG) verabschiedet. Damit wurden Anfangs- und bis 2030“ vor. Wirtschaftliche Entwicklung Nach einer schwachen Phase im 1. Quartal zeigt sich kräfteangebot, vor allem durch Wanderung, für ein gleich- die deutsche Wirtschaft im Jahr 2013 mit einem Anstieg bleibendes Niveau. In Mecklenburg-Vorpommern ist die des BIP um 0,4 % insgesamt stabil. Durch die anhal- Arbeitslosenquote leicht gesunken, liegt jedoch noch tende Rezession in einigen europäischen Ländern und die immer deutlich über dem Bundesdurchschnitt. gebremste weltwirtschaftliche Entwicklung wurde die Entwicklung der deutschen Wirtschaft belastet. Der starke 2013 stiegen die Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt Konsum in Deutschland konnte diesen Effekt nicht ausglei- mit +1,5 % deutlich niedriger als in den beiden Vorjah- chen. Die zukünftigen Erwartungen an die Konjunktur sind ren. Die darin enthaltene Energiekostensteigerung betrug jedoch deutlich positiv. nur noch +1,4 % (2012 +5,7 %). Durch die Erhöhung der EEG-Umlage stiegen vor allem die Strompreise (+11,9 %), Die Arbeitslosenquote blieb mit 6,9 % bundesweit nahezu während die Preise für leichtes Heizöl und Kraftstoffe san- stabil auf Vorjahresniveau. Obwohl die Anzahl der Erwerbs- ken. Auch 2014 ist mit einem Anstieg der Strompreise auf- tätigen zugenommen hat, sorgt ein gestiegenes Arbeits- grund der EEG-Umlage zu rechnen, der jedoch teilweise 23 durch sinkende Beschaffungskosten der Unternehmen mit einem Vorlauf von mehreren Monaten synchron zum kompensiert wird. Absatz durchgeführt wird, wirken sich die niedrigeren Beschaffungspreise erst mit entsprechender Verzögerung Da die Strombeschaffung des WEMAG-Vertriebs zur Risiko aus. minimierung für das Massengeschäft in festen Tranchen Zusammensetzung eines Haushaltsprofils (H0-BDEW) 25 % Peakload 80 75 % Baseload Eindeckungszeitraum 2013 Eindeckungszeitraum 2014 70 Eindeckungszeitraum 2015 60 50 40 30 Jul. 2011 Sep. Nov. Jan. 2012 Mär. Mai. Jul. Sep. Nov. Jan. 2013 Mär. Mai. Jul. Sep. Nov. Jan. 2014 Wettbewerbsumfeld Die Wettbewerbssituation blieb auch 2013 angespannt. Die Bei den Haushaltskunden musste die WEMAG Anfang des Bereitschaft zum Wechsel des Versorgers und der Wett- Jahres erhebliche Kundenverluste aufgrund notwendiger bewerb im Vertrieb verharren weiter auf hohem Niveau. Strompreiserhöhungen verzeichnen. Diese Verluste konn- Dabei hat sich auf Anbieterseite der Margenspielraum wei- ten jedoch im Laufe des Jahres überkompensiert werden. ter verringert. Nicht wenige Wettbewerber nehmen jedoch offenbar Verluste in Kauf, um Kunden zu halten oder zu Der Anteil der regenerativen Energien an der Stromversor- gewinnen. gung nimmt weiterhin zu. Durch die Abnahmeverpflichtung von EEG-Strom entsprechend § 14 Abs. 3 EEG wurden Die Wettbewerbssituation für den WEMAG-Vertrieb bei den 2013 für den Endverbraucher 5,28 ct/kWh Kosten verur- Geschäfts- und Industriekunden hat sich auch im Laufe des sacht (sogenannte EEG-Umlage). Für das Jahr 2014 steigt Jahres 2013 nicht entspannt. Weiterhin führt der harte Kon- die EEG-Umlage auf 6,24 ct/kWh. Darauf fällt zusätzlich kurrenzdruck zu Verlusten im Bestandskundengeschäft. Umsatzsteuer an. Lagebericht 24 Lage des Konzerns Ertragslage des Konzerns (in Mio. EUR) 2013 Umsatzerlöse Sonstige Erlöse 2012 698,9 686,3 29,0 26,3 Materialaufwand –607,5 –608,9 Personalaufwand –35,6 –33,0 Sonstiger Aufwand –38,4 –32,0 Abschreibungen –22,8 –20,4 4,1 0,7 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 27,7 19,0 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und sonstige –3,4 –3,6 Periodenergebnis 24,3 15,4 Zins- und Beteiligungsergebnis Das Periodenergebnis des Konzerns beträgt 24,3 Mio. EUR und Beteiligungen hat die WEMAG Netz GmbH. Hier wirkt im Geschäftsjahr 2013. Die Steigerung zum Vorjahr resul- sich die Auflösung von Rückstellungen positiv aus. Der tiert aus gestiegenen Umsatzerlösen, denen geringer Geschäftsbereich Vertrieb hingegen hat das Geschäftsjahr gestiegene Materialverbräuche und der nicht im gleichen 2013 aufgrund der dargestellten Wettbewerbssituation mit Maße angestiegene sonstige Aufwand gegenüberstehen. einem deutlichen Verlust abgeschlossen. Des Weiteren resultiert ein Ergebniszuwachs aus höheren sonstigen Erlösen, die im Wesentlichen der Auflösung Nach 686 Mio. EUR im Vorjahr stiegen die Umsatzerlöse von Rückstellungssachverhalten (EEG, § 315 BGB, Drohver- der WEMAG-Gruppe um 1,9 % auf rund 699 Mio. EUR. luste) in der WEMAG Netz GmbH geschuldet sind. Die Nettoumsatzerlöse (ohne Strom- und Energiesteuern, EEG-Weiterverkauf und sonstige Handelsaktivitäten) betru- Einen weiteren nicht unwesentlichen Anteil am Ergebnis- gen 429,0 Mio. EUR (Vorjahr 405,1 Mio. EUR). zuwachs hat das Zins- und Beteiligungsergebnis, insbesondere sind im Vergleich zum Vorjahr die Erträge aus Zinsen Die und Beteiligungen um 2,9 Mio. EUR gestiegen und Auf- 1.751 Mio. kWh wendungen für Zinsen und Beteiligungen an assoziierten (–19,7 %). Dies ist vor allem auf den Verlust von Gewerbe- Unternehmen um 0,5 Mio. EUR geringer ausgefallen. und Industriekunden zurückzuführen. Der Personalaufwand ist im Wesentlichen aufgrund der Die im Netzgebiet durch die WEMAG Netz GmbH an Wei- ab 1. August 2013 in Kraft getretenen Altersteilzeitrege- terverteiler bzw. Letztverbraucher verteilte elektrische Ener- lung und der daraus resultierenden Rückstellungszuführung gie lag mit 2.294 Mio. kWh ebenso wie die auf Basis des gestiegen. EEG eingespeiste Energie über dem Vorjahresniveau. Ursa- Stromlieferungen deutlich des unter Vertriebs dem lagen mit Vorjahresniveau che des Anstiegs der ausgespeisten Energiemenge waren Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt im Wesentlichen Arbeiten im Netz der E.DIS AG, die eine 27,7 Mio. EUR und liegt damit 8,7 Mio. EUR über dem höhere Beanspruchung des benachbarten WEMAG-Netzes des Vorjahres. Den größten Anteil am Ergebnis vor Zinsen zur Folge hatten. 25 Finanzlage des Konzerns (in Mio. EUR) 2013 Mittelzufluss/Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit (inklusive Finanzanlagen und geleistete Anzahlungen) 2012 29,2 45,6 –49,0 –43,5 Mittelzufluss/Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit 19,6 2,3 Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds –0,2 4,4 Finanzmittelfonds am 1. Januar 23,7 19,3 Finanzmittelfonds am 31. Dezember 23,5 23,7 Der Finanzmittelbestand der WEMAG-Gruppe beträgt Investitionstätigkeit in Höhe von 49,0 Mio. EUR und ein 23,5 Mio. EUR am 31. Dezember 2013 und hat sich somit Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von im Geschäftsjahr um 0,2 Mio. EUR reduziert. 19,6 Mio. EUR gegenüber. Der Zufluss aus vereinnahmten Zuwendungen und Zuschüssen wird unter der Finanzie- Der Mittelzufluss aus der Geschäftstätigkeit in Höhe von rungstätigkeit ausgewiesen. Trotz der nach wie vor hohen 29,2 Mio. EUR resultiert aus dem um zahlungsunwirk- Investitionstätigkeit stellt sich die Finanzlage des Konzerns same Aufwendungen und Erträge bereinigten Konzernjah- als solide dar. resüberschuss. Diesem stehen ein Mittelabfluss aus der Investitionen des Konzerns Die Investitionen der WEMAG-Gruppe in das Sachanlage- 49,6 Mio. EUR. Die Differenz zum Cashflow aus der Investi- vermögen einschließlich immaterieller Vermögensgegen- tionstätigkeit ergibt sich aus 0,6 Mio. EUR Einzahlungen aus stände und Finanzanlagen beliefen sich 2013 auf rund Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens. Die Investitionen verteilen sich auf folgende Schwerpunkte: 32,5 Mio. EUR in das Verteilnetz der WEMAG Netz GmbH, 1,7 Mio. EUR KNE Windpark Nr. 8 GmbH & Co. KG 7,7 Mio. EUR mea Energieagentur Mecklenburg- (Anzahlung Windpark Benndorf), Vorpommern GmbH (Investitionen in regenerative 1,5 Mio. EUR WEMACOM Telekommunikation GmbH Erzeugung inkl. Finanzanlagen und Anzahlungen), (i. W. Netzerweiterungen), 5,1 Mio. EUR WEMAG AG (davon 3,3 Mio. EUR 0,8 Mio. EUR WEMAG Energiedienste GmbH geleistete Anzahlungen für 5-MW-Batteriespeicher, (ehemals Energiedienste Nordost GmbH), 0,6 Mio. EUR Fahrzeuge, 0,4 Mio. EUR DV-Anlagen, 0,3 Mio. EUR e.dat GmbH. 0,8 Mio. EUR Sonstiges), Liquidität des Konzerns Die Liquidität des Konzerns war zu jeder Zeit abgesichert. Die Optimierung der Zahlungsströme erfolgt durch ein Cashpooling der WEMAG AG. Lagebericht 26 Vermögenslage des Konzerns (in Mio. EUR) 31.12.2013 Anlagevermögen 362,1 Vorräte 31.12.2012 334,3 3,7 7,4 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 113,3 116,6 Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten 23,5 23,7 Sonstige Aktiva 3,9 3,3 Aktiva 506,5 485,3 Eigenkapital 297,7 283,6 Rückstellungen 93,9 96,7 Verbindlichkeiten 67,5 59,4 Sonstige Passiva 47,4 45,6 506,5 485,3 Passiva Die Bilanzsumme des Konzerns erhöhte sich gegenüber und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um dem Vorjahr um 21,2 Mio. EUR. Die Steigerung des Anla- 24,6 Mio. EUR. Dem gegenüber verringerten sich Rückstel- gevermögens um 27,8 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen lungen um 2,8 Mio. EUR, die Verbindlichkeiten aus Liefe- aus den Investitionen der WEMAG Netz GmbH. Bei den rungen und Leistungen um 4,2 Mio. EUR und die sonstigen Passiva erhöhten sich das Eigenkapital um 14,1 Mio. EUR Verbindlichkeiten um 10,7 Mio. EUR. Bilanzstruktur der WEMAG-Gruppe 2013 (in Mio. EUR) Aktiva Kurzfristiges Vermögen (28 %) Langfristiges Vermögen (72 %) 100 % 141 103 (20 %) Kurzfristige Verbindlichkeiten 106 (21 %) Langfristige Verbindlichkeiten 297 (59 %) Eigenkapital 365 506 Nachtragsbericht WEMAG-Konzern Ereignisse von besonderer Bedeutung haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ergeben. Passiva 506 27 Lage der WEMAG AG Ertragslage der WEMAG AG (in Mio. EUR) 2013 Umsatzerlöse (nach Abzug von Energiesteuern) Sonstige Erlöse 2012 457,7 453,3 8,5 16,1 Materialaufwand –416,8 –427,4 Personalaufwand –23,2 –22,3 Sonstiger Aufwand –21,3 –14,2 Abschreibungen –2,8 –2,8 Zins- und Beteiligungsergebnis (einschließlich Ergebnisabführung) 31,3 18,6 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 33,4 21,3 Steuern –5,4 –3,4 Periodenergebnis 28,0 17,9 Das Periodenergebnis der WEMAG AG beträgt 28,0 Mio. Der Materialaufwand der WEMAG AG beinhaltet den Strom- EUR. Die Verbesserung um 10,1 Mio. EUR zum Vorjahr und Gasbezug, Aufwendungen für Durchleitungs- und Netz- resultiert vor allem aus dem deutlich besseren Ergebnis der dienstleistungen in Strom- und Gasnetzen sowie für sonstige gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (+12,1 Mio. EUR), das im bezogene Waren und Leistungen. Er betrug im laufenden Wesentlichen aus dem höheren Zins- und Beteiligungser- Geschäftsjahr 416,8 Mio. EUR gegenüber 427,4 Mio. EUR gebnis resultiert. im Vorjahr (–2,5 %). Der Aufwand für Strombezug betrug 241,4 Mio. EUR Die Umsatzerlöse der WEMAG AG vor Abzug der Energie- und der Aufwand für Netznutzung 81,7 Mio. EUR. und Stromsteuer betrugen 2013 ca. 486,4 Mio. EUR (nach Abzug der Energie- und Stromsteuer 457,7 Mio. EUR). Sie Der sonstige Aufwand stieg auf 21,3 Mio. EUR (Vorjahr beinhalten im Wesentlichen die Erlöse aus Strom- und Gas- 14,2 Mio. EUR). Der Anstieg ergibt sich im Wesentlichen verkauf und aus Dienstleistungen für Investitionen und aus dem Belastungsausgleich, resultierend aus der ab 2012 Instandhaltung. gesetzlich vorgeschriebenen Umlage gemäß § 19 Abs. 2 StromNEV mit 1,2 Mio. EUR, dem Belastungsausgleich aus Der Stromabsatz an Kunden im Jahr 2013 belief sich auf KWKG mit 0,9 Mio. EUR und den Aufwendungen aus der 1.751 Mio. kWh (im Vorjahr 2.181 Mio. kWh). Die um die Offshore-Haftungsumlage mit 3 Mio. EUR. Des Weiteren Energiesteuer sowie die Erlöse aus sonstigen Handelsaktivi- sind Wertberichtigungen und Forderungsverluste gegenüber täten bereinigten Stromerlöse betrugen 280,0 Mio. EUR. Die dem Vorjahr um 1,5 Mio. EUR gestiegen. bereinigten Stromerlöse beinhalten die den Kunden in Rechnung gestellten Bezugskosten, Netznutzungsentgelte, Steu- Der Personalaufwand stieg gegenüber dem Vorjahr auf ern und Abgaben (ohne Stromsteuer) sowie die Vertriebs- 23,2 Mio. EUR. Hierfür ist im Wesentlichen die Rückstel- kosten und Marge. lungszuführung für die zum 1. August 2013 in Kraft getretene Altersteilzeitregelung verantwortlich. Der Rückgang der sonstigen Erlöse um 7,6 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf der im Vorjahr im Die Anzahl der Mitarbeiter in Höhe von 350 Personen ist Bau befindlichen und in 2013 fertiggestellten Anlagen (Min- im Vergleich zum Vorjahr um 13 gesunken. Ursache hierfür derung des Bestandes an unfertigen Leistungen). sind im Wesentlichen der Wechsel von Mitarbeitern in die Lagebericht 28 WEMAG Netz GmbH ab Mai 2012, der sich im Gegensatz 2,8 Mio. EUR und befinden sich auf Vorjahresniveau. zum Vorjahr nun im Jahresdurchschnitt voll auswirkt, sowie der Wechsel von vier Mitarbeitern in die passive Phase der Das Zins- und Beteiligungsergebnis erhöhte sich gegen- Altersteilzeit. über dem Vorjahr auf 31,3 Mio. EUR. Die deutlich höhere Gewinnabführung der WEMAG Netz GmbH infolge von Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Rückstellungsauflösungen ist dafür verantwortlich. Vermögensgegenstände des Anlagevermögens betrugen Finanz- und Vermögenslage der WEMAG AG (in Mio. EUR) Mittelzufluss/Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit Mittelzufluss/Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds 2013 2012 4,9 23,2 –15,5 –17,1 12,4 –1,5 1,8 4,6 Finanzmittelfonds am 1. Januar 18,9 14,3 Finanzmittelfonds am 31. Dezember 20,7 18,9 Der Finanzmittelbestand der WEMAG AG betrug am hen ein Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit in Höhe 31. Dezember 2013 20,7 Mio. EUR und hat sich somit von 15,5 Mio. EUR und ein Mittelzufluss aus der Finanzie- im Geschäftsjahr um 1,8 Mio. EUR erhöht. Der Mittelzu- rungstätigkeit in Höhe von 12,4 Mio. EUR gegenüber. Bei der fluss aus der Geschäftstätigkeit in Höhe von 4,9 Mio. EUR Betrachtung ist die gruppeninterne Finanzierung der Betei- resultiert aus dem um zahlungsunwirksame Aufwendun- ligungen der WEMAG AG der Investitions- bzw. laufenden gen und Erträge bereinigten Jahresüberschuss. Diesem ste- Geschäftstätigkeit der WEMAG AG zugeordnet worden. (in Mio. EUR) Anlagevermögen 31.12.2013 31.12.2012 226,5 214,8 2,3 7,2 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 131,2 109,0 Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten 20,7 18,9 0,4 0,3 Aktiva 381,1 350,2 Eigenkapital Vorräte Sonstige Aktiva 276,3 259,9 Rückstellungen 39,9 40,1 Verbindlichkeiten 64,7 49,8 Sonstige Passiva Passiva 0,2 0,4 381,1 350,2 29 Die Bilanzsumme der WEMAG AG erhöhte sich gegenüber Bei den Passiva erhöhten sich das Eigenkapital um dem Vorjahr um 30,9 Mio. EUR. Die Erhöhung der Aktiva 16,4 Mio. EUR und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditin- resultiert aus der Erhöhung der Forderungen und sonsti- stituten sind um 24,0 Mio. EUR gestiegen. Dem gegenüber gen Vermögensgegenstände um 22,2 Mio. EUR sowie des stehen Verringerungen der sonstigen Verbindlichkeiten um Anlagevermögens um 11,7 Mio. EUR. Gleichzeitig haben 7,7 Mio. EUR sowie der Verbindlichkeiten aus Lieferungen sich die Vorräte, Cashbestände und sonstigen Aktiva um und Leistungen und sonstiger Passiva um 1,8 Mio. EUR. 3,0 Mio. EUR verringert. Bilanzstruktur der WEMAG AG 2013 (in Mio. EUR) Aktiva Kurzfristiges Vermögen (41 %) 154 Langfristiges Vermögen (59 %) 227 100 % Passiva 381 56 (14 %) Kurzfristige Verbindlichkeiten 49 (13 %) Langfristige Verbindlichkeiten, Rückstellungen 276 (73 %) Eigenkapital 381 Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Der gemäß § 312 AktG von der WEMAG AG erstellte aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die Abhängigkeitsbericht schließt mit folgender Erklärung des uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenom- Vorstandes: men wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft Wir erklären, dass die WEMAG AG, Schwerin, bei den im eine angemessene Gegenleistung erhielt. Andere Maßnah- Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen men sind weder getroffen noch unterlassen worden. Nachtragsbericht der WEMAG AG Ereignisse von besonderer Bedeutung haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ergeben. Lagebericht 30 Prognose-, Chancen- und Risikobericht Prognosebericht für die WEMAG AG und den Konzern Die politischen und energierechtlichen Rahmenbedin- lierung bilden die Kosten des Jahres 2011 die Grundlage. gungen sollen 2014 überprüft und reformiert werden. So Auf deren Basis wurde im Jahr 2012 der Antrag zur Bestim- sieht der Koalitionsvertrag bis Mitte 2014 eine grundle- mung der Erlösobergrenze bei der Bundesnetzagentur gende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) eingereicht. Ein endgültiger Bescheid über die Erlösober- vor. Dabei soll ein Gleichgewicht zwischen der Umweltver- grenze liegt derzeit noch nicht vor. Im Rahmen der Ermitt- träglichkeit, der Versorgungssicherheit und der Bezahlbar- lung der Erlösobergrenze für die Jahre 2014 – 2018 wur- keit der Strompreise hergestellt werden. Gerade Letzteres den durch die Bundesnetzagentur jedoch Anhörungen zu spielt in Mecklenburg-Vorpommern aufgrund von niedrigen der zu erwartenden Erlösobergrenze (Kosten des Basis- Haushaltseinkommen eine wichtige Rolle. Geplant ist, den jahres, Effizienzwert) und zum Qualitätselement durchge- Ausbau der erneuerbaren Energien durch einen gesetzlich führt. Im Ergebnis der bisherigen Prüfung durch die Bun- festgelegten Korridor zu begrenzen. desnetzagentur ist erneut eine Effizienz von 100 % sowie ein Bonus für die gute Versorgungsqualität für die Jahre Das Erneuerbare-Energien-Gesetz bildet seit Jahren die 2014 – 2016 zu erwarten. Die von der Behörde angekün- Grundlage für den gerade im Netzgebiet der WEMAG AG digten Kürzungen im Bereich der anerkennungsfähigen stark voranschreitenden Ausbau der erneuerbaren Ener- Kosten wurden durch die WEMAG Netz GmbH bei Bildung gien. Die „Eckpunkte für die Reform des EEG“ von Bundes- der Netzentgelte für 2014 bereits berücksichtigt. wirtschaftsminister Gabriel vom 17. Januar 2014 enthalten sehr kurze Übergangsfristen, Eingriffe in die Bestandsstruk- Die Investitionshemmnisse der Anreizregulierungsverord- tur von Biogasanlagen sowie eine nicht bezifferte, aber nung, die im Widerspruch zu den Zielen der Energiewende gleichwohl spürbare Absenkung der Einspeisevergütungen und dem dafür notwendigen Netzausbau stehen, haben besonders für die Onshore Windkraft. Nach derzeitiger Ein- im Jahr 2013 zu politischen Initiativen zur Verbesserung schätzung können die in der WEMAG-Gruppe in Entwick- der Rahmenbedingungen für Investitionen geführt. Der lung befindlichen Windprojekte überwiegend trotzdem Vorschlag einiger Bundesländer unter Federführung des weiterverfolgt werden. Dem liegt allerdings die Erwartung Landes Hessen, mit dem Plankapitalkosten in der Erlös zugrunde, dass die Gestehungskosten für Windprojekte sin- obergrenze berücksichtigt werden sollten, hätte zu einer ken werden. Behebung des Zeitverzuges beim Ansatz von Kapitalkosten von bis zu sieben Jahren führen können. Dieser Vor- Auch 2014 wird der Fokus des Vertriebs auf der Optimie- stoß fand im Rahmen der Verordnung zur Änderung von rung und auf dem Ausbau der Vertriebskanäle wie der Verordnungen auf dem Gebiet des Energiewirtschaftsrech- wemio-Webseite, Vertriebspartnern im Online- und Offline- tes jedoch keine Berücksichtigung. Somit betrifft die Ver- bereich sowie der Suchmaschinenoptimierung liegen. Eine besserung zunächst nur die Hochspannungsebene, wirkt wichtige Rolle werden auch die weiteren Möglichkeiten der sich angesichts der starken Investitionstätigkeit der WEMAG Direktvermarktung einnehmen. Hier kann mittelfristig mit Netz GmbH aber gleichwohl positiv aus. Die vorgenom- einer erheblichen Zunahme gerechnet werden, auch wenn menen Anpassungen der StromNEV und der ARegV füh- die EEG-Novelle mit einem vorübergehenden Erlösrück- ren in Zukunft auch in weiteren Punkten zu einer größe- gang verbunden sein könnte. ren Planungssicherheit für die WEMAG Netz GmbH. So wurde die Ermittlung der Indexreihen zur Ermittlung der Mit dem 31. Dezember 2013 endete die erste Periode der Tagesneuwerte in der StromNEV festgelegt, die hier getrof- Anreizregulierung, deren Erlösobergrenze im Wesentlichen fene Regelung führt zu einer dauerhaften, aber planbaren auf den Kosten des Geschäftsjahres 2006 beruhte. Für die Kürzung der Tagesneuwerte des Anlagevermögens. Mit im Jahr 2014 beginnende zweite Periode der Anreizregu- der Aufnahme der Hochspannungsebene in die Regelun- 31 gen zu den Investitionsmaßnahmen wird sich in Zukunft men sowie die weitere politische Diskussion zur generel- die Ertragssituation der WEMAG Netz GmbH leicht verbes- len Beseitigung des Zeitverzuges für Investitionen auch auf sern und es wird zumindest auf dieser Netzebene der Zeit- den unteren Netz- und Umspannebenen von entscheiden- verzug zwischen Investition und Berücksichtigung in den der Bedeutung. Netzentgelten eliminiert. Die mittelfristige Ausgestaltung der Rahmenbedingungen Trotz dieser Verbesserungen sind auch in der Zukunft von für die erneuerbaren Energien wird durch den geschlosse- der WEMAG Netz GmbH erhebliche Anstrengungen zu nen Koalitionsvertrag auch für den Aufbau weiterer erneu- unternehmen, um auf Dauer ein angemessenes Ergebnis erbarer Erzeugungskapazitäten der WEMAG wesentlich erzielen zu können. sein. Es ist geplant, das Vergütungssystem zu vereinfachen, um die Kosten zu stabilisieren. Dabei soll zum einen die Im Jahr 2013 wurde durch die Bundesnetzagentur mit der Überförderung abgebaut und die Einspeisevergütung konti- Erstellung des gesetzlich vorgeschriebenen Evaluierungsbe- nuierlich abgesenkt werden. Durch diese Entwicklung wird richtes zur Anreizregulierung, der zum 31. Dezember 2014 die Photovoltaik für die WEMAG zunehmend unattraktiv. vorgelegt werden soll, begonnen. Die Ergebnisse dieser Bereits 2013 konnten die geprüften Projekte in diesem Untersuchung, die vor allem das Investitionsverhalten der Bereich den Wirtschaftlichkeitsvorstellungen der WEMAG Netzbetreiber im Fokus sieht, werden einen wesentlichen nicht standhalten. Die Konzentration wird auf Windenergie Einfluss auf die zukünftige Gestaltung des Regulierungssys- liegen, solange sich die Projekte wirtschaftlich darstellen tems in Deutschland haben. lassen. Ein positives Zeichen ist das Bestreben der Landesregierung, die Flächen der Windeignungsgebiete in Meck- Für die Ertragslage der Jahre 2014 bis 2018 ist die Umset- lenburg-Vorpommern zu verdoppeln. zung vor allem der Regelungen zu den Investitionsmaßnah- Risikobericht Risikomanagementsystem Nach § 91 Abs. 2 AktG ist der Vorstand einer Aktiengesell- Bedeutung des jeweiligen Risikos wird es mit angemesse- schaft verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu treffen, insbe- nen Mitteln durch die Risikoverantwortlichen der einzelnen sondere ein Überwachungssystem einzurichten, damit den Bereiche der WEMAG-Gruppe überwacht. Für jedes Risiko Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen werden die gegebenenfalls erforderlichen individuellen rechtzeitig erkannt werden. Steuerungsmaßnahmen ergriffen. Das Risikomanagement in der WEMAG-Gruppe wurde auch Über relevante Einzelrisiken und die Gesamtrisikolage wird im Jahr 2013 fortgeführt und ist in die Überwachungs- und im Rahmen des Quartalsreportings berichtet. Bei wesent- Steuerungssysteme integriert. Es stellt die gruppenweite lichen Veränderungen werden die zuständigen Entschei- systematische dungsträger umgehend informiert. Erfassung, Bewertung, Kommunikation und Steuerung von Risiken sicher. In Abhängigkeit von der Risiken Für die WEMAG AG und den WEMAG-Konzern ergibt sich Der Vertrieb ist durch den bestehenden Wettbewerb um nach gegenwärtigem Erkenntnisstand weder durch Ein- Endkunden auch weiterhin einem intensiven Preis- und zelrisiken noch durch die aggregierte Risikoposition eine Margendruck ausgesetzt. Eine Realisierung der Risiken kann Bestandsgefährdung. zu einer Beeinflussung der Liquiditäts- und Ertragslage der Gesellschaft führen. Durch die „Risikorichtlinie Vertrieb“ 32 Lagebericht werden auf einem schwankenden Markt insbesondere Ver- Die Ergänzung der Produktpalette der WEMAG-Gruppe triebsrisiken beobachtet und begrenzt. Die konsequente birgt neben ihren Chancen auch Risiken, wie eine fehler- Kontrolle der getroffenen Annahmen ermöglicht die Über- hafte Markteinschätzung oder falsche Annahmen in der prüfung der Vorgaben aus der Richtlinie. Preiskalkulation. Dies gilt beispielhaft für den 5-MW-Batteriespeicher, der derzeit in Schwerin errichtet wird und über Der BGH hat im Juli 2013 unter Beachtung einer voraus- die Teilnahme am Primärregelleistungsmarkt vermarktet gegangenen Vorlageentscheidung des EuGH eine Entschei- werden soll. Hier ist einerseits mit zunehmendem Bedarf dung zur Wirksamkeit von Preisanpassungsklauseln in Gas- zu rechnen, weil die fluktuierende EEG-Erzeugung zuneh- lieferverträgen unter Geltung der früheren AVBGasV gefällt. men wird und konventionelle Kraftwerke stillgelegt werden, Die Auswirkungen auf aktuelle Gas- und Stromlieferverträge ohne dass derzeit Anreize für Ersatzerrichtungen gegeben sind derzeit nur schwer abschätzbar. Die aktuell verwende- sind. Auf der anderen Seite ist mit sinkenden Akkupreisen ten Preisanpassungsklauseln der WEMAG sind nicht unmit- zu rechnen, sodass in den kommenden Jahren neu in den telbar betroffen. Im Laufe des Jahres 2014 wird mit wei- Primärregelleistungsmarkt eintretende Anlagen Kostenvor- teren Entscheidungen des EuGH und des BGH gerechnet. teile haben könnten. Beim Netzbetreiber bestehen neben technischen Risiken auch Risiken aus der Regulierung von Netznutzungsentgelten durch die BNetzA. Datensicherung im Rechenzentrum 33 Chancenbericht der WEMAG AG und des Konzerns Der Ausbau der erneuerbaren Energien innerhalb des Die WEMAG-Gruppe wird auch weiterhin die sich aus dem WEMAG-Netzgebietes wird auch weiterhin insbesondere Verbund mit der Thüga Aktiengesellschaft und der Thüga- die Investitionstätigkeit der WEMAG Netz GmbH beeinflus- Gruppe ergebenden Kooperationsmöglichkeiten zur Stär- sen. Die Genehmigung von Investitionsmaßnahmen durch kung der eigenen Kompetenz und Wettbewerbsfähigkeit die BNetzA kann die Verzinsungsnachteile von großen nutzen. So wird die WEMAG für die Regelenergievermark- Netzinvestitionsprojekten reduzieren. Auch die Nutzung tung auf die Kompetenz und Systeme der Thüga zurück- des Erweiterungsfaktors im Regulierungsrahmen kann den greifen. In dem Zusammenhang wird eng mit der soge- nachteiligen Einfluss auf die Rentabilität des Netzes gege- nannten Innovationsplattform der Thüga-Gruppe und mit benenfalls begrenzen. Die Sicherstellung der Wirtschaft- der Syneco GmbH & Co. KG zusammengearbeitet. lichkeit notwendiger Investitionen zum Erhalt und Ausbau des Verteilnetzes bleibt, gerade vor dem Hintergrund der Die WEMACOM plant, ihr Angebot hinsichtlich der Bereit- notwendigen Integration der EEG-Anlagen, auch in Zukunft stellung von Internet, Telefon und Fernsehen auszuweiten. eine Herausforderung. In diesem Zusammenhang wird zusammen mit einer Beratungsfirma eine entsprechende Strategie erarbeitet. Poten- Darüber hinaus soll die Rückübertragung der Aufgaben ziale sind hier insbesondere die Versorgung mit TV-Infra- der Netzleitstelle vom derzeitigen Dienstleister, der Strom- struktur eingebunden in Triple-Play-Produkte und Zukäufe netz Hamburg GmbH, in die WEMAG-Gruppe langfristig zu neuer Netze sowie der Betrieb des Carrier-Ethernet. mehr Unabhängigkeit und zu Kosteneinsparungen führen. Das EEG 2012 hat nach Ablauf der Übergangsfristen einen Der Vertrieb der WEMAG-Gruppe ist durch den bestehen- spürbaren Einschnitt im Ausbau der Photovoltaik bewirkt, den Wettbewerb um Endkunden auch weiterhin einem sodass der Ausbau der Windenergie zukünftig den Schwer- intensiven Preis- und Margendruck ausgesetzt. Diese Situa punkt darstellen wird. Welche Auswirkungen die Überarbei- tion birgt sowohl Chancen als auch Risiken, die zu einer tung des EEG durch den Gesetzgeber auf diese Zielstellung Beeinflussung der Liquiditäts- und Ertragslage führen kön- hat, kann noch nicht abgeschätzt werden. Die sich schnell nen. ändernden Rahmenbedingungen machen eine Prognose der Entwicklung und zukünftigen Ergebnissituation schwie- Die Produkte der WEMAG, insbesondere der dem Kun- rig. Es wird aber davon ausgegangen, dass durch entspre- den gebotene Service und die ihm gebotene Zuverlässig- chende Maßnahmen das Ergebnis der WEMAG AG in den keit sowie eine langfristig stabile wirtschaftliche Entwick- folgenden Jahren mindestens auf dem durchschnittlichen lung der WEMAG-Gruppe, stehen auch weiterhin im Fokus Niveau der letzten Jahre gehalten werden kann. der Bemühungen. So wird der WEMAG-Vertrieb sich mit der ökologischen Strategie zukünftig auf die lohnenderen Schwerin, den 31. März 2014 Kundensegmente und Branchen konzentrieren. Es werden technische Produkte, wie Energieeffizienzberatung, Elektro- WEMAG AG, Schwerin mobilität, gegebenenfalls Smart Home-Produkte und Pho- Der Vorstand tovoltaikanlagen für den Eigenverbrauch, die Produkte des Vertriebs ergänzen und zur weiteren Kundenbindung beitragen. Zusätzlich wird für regenerative Erzeugungsanlagen die Direkt- und Regelenergievermarktung angeboten. Strom aus der Direktvermarktung soll gleichzeitig die Basis für ein regionales Stromprodukt darstellen. Caspar Baumgart Thomas Pätzold 34 Ehrenamt im Fokus Als Aufsteiger spielen dieNancy Junioren des SV Plate in WEMAG-Trikots. Die Cellistin Harriet Krijgh erhielt 2013 den WEMAG-Solistenpreis. (Foto: Horowitz) Kulturelles Engagement 35 Unterstützung für eine fragile Begleiterin Die Kultur ist eine Chronistin der Zeit – sie überdauert oft WEMAG auch die kulturelle Entwicklung der Region. Begon- viele Jahre, manchmal sogar Jahrhunderte oder noch län- nen hat das Engagement mit dem Sponsoring eines Gos- ger. Sie ist ein Ausdruck der Lebensqualität und Lebens- pelkonzertes im Jahr 2000 in Schwerin. Seit etlichen Jahren freude. Zudem spiegelt sie die Beziehung der Menschen zählt die WEMAG nun zum festen Stamm der Hauptspon- zur Region wider, in der sie leben. Kultur verbindet, schlägt soren der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Brücken, wird zur gemeinsamen Sprache, die gelegentlich auch ohne Wort auskommt. Die Kultur ist fragil und muss In der Reihe „Junge Elite“ der Festspiele Mecklenburg-Vor- gepflegt werden. In diesem Geschäftsbericht werden Ver- pommern vergibt der kommunale Energieversorger seit eine und Initiativen vorgestellt, die sich in den unterschied- 2008 den Solistenpreis an junge Nachwuchstalente. Der lichsten Bereichen der Kultur bewegen. Seien es ein Chor, mit 5.000 EUR dotierte Preis ging 2013 an die Cellistin Har- eine Tanzgruppe oder Vereine, die ihre Kirche beziehungs- riet Krijgh, nachdem die 22-jährige Niederländerin mit dem weise Orgel retten wollen. Cellokonzert Nr. 1 von Camille Saint-Saëns beim Sommercampuskonzert in der Rostocker Hochschule für Musik und Die Kultur ist ein weicher Wirtschaftsfaktor, den es zu erhal- Theater überzeugt hatte. Die Kultur in der Region zu för- ten gilt. In einem strukturschwachen Land wie Mecklen- dern und junge Künstler ein Stück auf ihrem musikalischen burg-Vorpommern haben es aber Kulturinitiativen nicht Weg begleiten zu können, ist für die WEMAG eine beson- immer leicht, sich zu entfalten. Deshalb unterstützt die dere Freude. Unterschiedliche Musikveranstaltungen im Nonnengarten des Klosters Rehna locken im Sommer viele Gäste an. Bildtitel 36 Ehrenamt im Fokus Das Publikum spürt, dass der Chor „Wilsnack Cantabile“ Freude am Singen hat. (Foto: Rainer Schneewolf) „Wilsnack Cantabile“ e. V. Das Publikum emotional berühren „Wir haben Freude am gemeinsamen Singen und genießen Camille Saint-Saëns und Auszüge der „Ceremony of Carols“ einfach die Musik. Wenn es uns gelingt, das Publikum zu von Benjamin Britten in der Wittenberger Stadtkirche sowie erreichen und zu berühren, ist die Stimmung immer sehr ein Auftritt beim Prignitzer Sängertreffen in Bad Wilsnack auf emotional und bewegend“, weiß Angela Lausmann, die dem Programm. Der Radiogottesdienst des Deutschland- schon in der 2003 gegründeten Wilsnacker Kantorei mit- funks, die Aufführung von Carl Orffs „Carmina Burana“ und gesungen hat. Schrittweise hat sich die Kantorei auch welt- das Adventssingen der Wilsnacker Chöre in der Wunder- lichen Werken gewidmet und so entstand die Idee, 2006 blutkirche Bad Wilsnack sowie das „Weihnachtsoratorium“ den von der Kirchgemeinde losgelösten gemischten Chor von Johann Sebastian Bach in der Jacobi-Kirche zu Perle- „Wilsnack Cantabile“ e. V. zu gründen. berg gehörten 2013 zu den Höhepunkten des Chorlebens. Die 50 aktiven Sängerinnen und Sänger treffen sich jeden „Bei diesen Auftritten gelingt es uns hin und wieder, neue Montag zur zweistündigen Probe in der Elbtalgrundschule Mitglieder zu gewinnen“, sagt die stellvertretende Vereins- Bad Wilsnack. Bei umfangreichen Werken stehen auch Pro- vorsitzende und verweist auf das bei etwa 55 Jahren lie- bentage am Wochenende auf dem Plan. Das Repertoire gende Durchschnittsalter der Sängerinnen und Sänger. Der wählen die Vereinsmitglieder zusammen mit ihrer Chor- gemischte Chor „Wilsnack Cantabile“ möchte die Qualität leiterin Birgit Bockler, einer ausgebildeten Sopranistin und seiner Auftritte ständig steigern. „Das gelingt uns zum Bei- Gesangspädagogin, aus. Es ist oft themenbezogen oder spiel durch Probendisziplin, professionelle Stimmbildung richtet sich nach den Anlässen der Auftritte. 2012 standen und eine Auswahl musikalischer Werke, die die gesangli- unter anderem Konzerte mit Filmmusiken in verschiede- chen Anforderungen immer wieder ein Stück höher set- nen Umlandgemeinden, das „Weihnachtsoratorium“ von zen“, erklärt Angela Lausmann. Kulturelles Engagement 37 „Miteinander Benitz-Brookhusen“ e. V. Der Name ist Programm Das Miteinander wird in der Gemeinde Benitz-Brookhusen gemeinsame Frühstücksrunden, über Mai- und Herbsttanz groß geschrieben. Anlass für diese Entwicklung war die bis zum jährlichen, dreitägigen Dorffest im Juni. „Das kos- bevorstehende 725-Jahr-Feier des Ortes, an deren Vor- tet zwar Freizeit und manchmal auch einige Anstrengun- bereitung sich möglichst viele Bewohner beteiligen soll- gen, aber es macht vor allem Spaß, gemeinsam und für ten. Also wurde im Februar 1995 der „Miteinander alle etwas zu tun“, sagt Antje Rädel. Der größte Lohn für Benitz-Brookhusen“ e. V. gegründet. Die etwa 20 Grün- die Mühe sind viele Besucher und zufriedene Gesichter. dungsmitglieder wollten damit etwas Neues beginnen und Außerdem freut sich die Vorstandsvorsitzende über den die Einwohner zur Mitgestaltung der Zukunft in ihrem Dorf breiten Zuspruch, den der Verein erfährt. begeistern. Der Funke sprang über. Das anstehende Jubiläum motivierte die Benitzer und sie stellten unter Leitung Gegenwärtig gibt es 60 Vereinsmitglieder, das älteste ist des Vereins eine Festwoche auf die Beine, die einiges zu 92 und das jüngste vier Jahre alt. 2012 ist im Rahmen des bieten hatte und hunderte Besucher aus Nah und Fern Zeitensprünge-Projektes erneut ein Buch über die Men- nach Benitz lockte. Den Abschluss der Festwoche bildete schen und das Leben im Ort erschienen. Es ist das zweite das erste dreitägige Dorffest nach der Wende, über das Buch dieser Art, für welches die Jugendlichen die Benit- noch lange gesprochen wurde. zer Einwohner interviewt und ihre Geschichten zusammengefasst haben. Im ersten Buch wurden insbesondere die Der Erfolg machte den Verantwortlichen Mut und der Vor- Jahre nach dem Krieg und die Aufbauarbeit in der DDR stand begann, mit Eifer, Spaß und Leidenschaft weiter beleuchtet. Im zweiten Buch sind die zu Wort gekommen, ehrenamtlich Veranstaltungen für die Dorfbevölkerung zu die zwischen 1955 und 1965 hier geboren wurden und organisieren. Mittlerweile gibt es etwa zwei Veranstaltun- ihre Kindheit in dem Dorf verbracht haben. Nicht nur für gen pro Monat. Das Programm reicht vom Frühjahrsputz die Kinder von heute, sondern für alle Benitzer engagiert über Buchlesungen und Filmabende, Kegeln, Radtouren sich der Verein gegenwärtig mit seinem aktuellen, länger- und Frauensport, über Töpfern, Handarbeiten und Basteln, fristigen Projekt, der Neugestaltung des Spielplatzes und Kartenspielen, Oster- und Herbstfeuer, Laternenumzug, des umliegenden alten Hofgartens, der zu einem integrier- Frauentags- und Herrentagsfeiern, Kaffeenachmittage und ten Ausflugs- und Treffpunkt in der Gemeinde werden soll. Das Dorffest gehört zu den jährlichen Veranstaltungshöhepunkten. 38 Ehrenamt im Fokus IG Lützower Freicorps 1813 Gelebte Geschichte „Wir wollen die Geschichte des Lützower Freicorps wahren wie die Soldaten und die Zivilbevölkerung zur Zeit der und die Erinnerungen an diese Zeit am Leben erhalten“, Befreiungskriege“, erläutert der Leiter der IG. Neben den umschreibt Wolfgang Sarkander das Hauptanliegen der Gefechtsdarstellungen spielen auch die Biwaks eine wich- Interessengemeinschaft Lützower Freicorps 1813. Zu den tige Rolle. In diesen Feldlagern bauen die Gleichgesinnten tapferen Männern und Frauen, die 1813 gegen Napoleon ihre Zelte auf und leben dort bei Wind und Wetter wie vor und für die Freiheit der deutschen Länder gekämpft haben, 200 Jahren: ohne Strom, Heizung und Handy – gekocht gehörten unter anderem Freiherr Adolf von Lützow, Theo- wird am offenen Feuer. „Es ist gelebte Geschichte und dor Körner, Friedrich Ludwig Jahn, Anna Lühring und Eleo- das mit Freunden aus ganz Europa. So ein Biwak ist ein nore Prochaska. In den vergangenen Jahren hat die 1997 lebendiges Bild und Möglichkeit für alle Interessierten, sich gegründete Interessengemeinschaft (IG), der 25 Mitglieder direkt über uns zu informieren“, schwärmt Wolfgang Sar- aus Norddeutschland angehören, militärhistorische Biwaks kander, der auch Chef aller Lützower Vereine und Gruppen in Zarrentin, Lützow und Wakenstädt organisiert. Diese Ver- in Deutschland ist. anstaltungen von Männern und Frauen aus verschiedenen europäischen Ländern fanden ein großes Interesse in der Die Mitglieder der IG engagieren sich auch für den Erhalt Bevölkerung. Weiterhin beteiligten sich die Mitglieder des der Denkmalanlage im Rosenower Forst als Erinnerungsort Corps in ihren schwarz-rot-goldenen Uniformen an den für Theodor Körner, das Lützower Freikorps und alle Opfer Schweriner Schlossfestspielen, Veranstaltungen mit histori- der Befreiungskriege. Zu diesem Zweck ist diese Anlage um schem Bezug, Festumzügen sowie an den Dorf- und Sport- zwei Granitsteine mit Erinnerungsplaketten und drei Infor- festen in Lützow und Brüsewitz. mationstafeln erweitert worden. Seit einiger Zeit besteht ein Patenschaftsvertrag zwischen dem Landeskommando Besonders gern erinnert sich Wolfgang Sarkander an die Mecklenburg-Vorpommern der Bundeswehr und der IG Aufenthalte in Austerlitz, Waterloo, Bourtange und Leip- Lützower Freicorps 1813. zig. „Bei diesen Veranstaltungen haben wir genauso gelebt Die Mitglieder des Lützower Freicorps 1813 leben die Geschichte in Feldlagern und Gefechtsdarstellungen. Kulturelles Engagement 39 Doemser Plattsnackers un Frünn e. V. Dem Niederdeutsch hoffnungslos verfallen Die niederdeutsche Sprache hat es ihnen angetan. Was Schmunzeln und Lachen bringt. Ein beliebter Gegenstand im November 1974 in Dömitz als Interessengemeinschaft der Programme ist ihre Heimatstadt Dömitz mit der Fes- begann, wurde 17 Jahre später ein eingetragener Verein. tung, in der Fritz Reuter einen Teil seiner Haftstrafe ver- Die Doemser Plattsnackers un Frünn wollen mit ihren Pro- büßte. Etwa zehn Mal im Jahr laden die Plattsnackers zu grammen das Plattdeutsch erhalten und weiter verbrei- Veranstaltungen in den Seniorenclub der Stadt ein. Ihre ten. Dabei setzen die zehn aktiven Vereinsmitglieder vor Vorstellungen widmen sich unterschiedlichsten Themen allem auf die Texte bekannter Schriftsteller wie Fritz Reuter, wie zum Beispiel „Wat löppt de Tied“, „Ut de Franzosen- Rudolf Tarnow und Johannes Gillhoff. „Wir tragen aber auch tied“, „Ut uns Bökerschapp“ sowie „Wiehnachts- un Win- neuzeitliche Geschichten in lustiger Form vor“, erklärt Hans- tertiet“. Joachim Stech, der seit 1985 dabei ist und 1991 den Verein mit gegründet hat. Seit 1997 ist er Vereinsvorsitzender. Darüber hinaus gibt es immer wieder aktuelle Anlässe für „Bei uns Zuhause wurde nur Plattdeutsch gesprochen. Ich Auftritte in Schwerin, Glaisin und Neustadt-Glewe. 2013 bin damit aufgewachsen“, begründet Hans-Joachim Stech waren die Doemser Plattsnackers un Frünn bei den „Nord- seine Vorliebe für diese Sprache. deutschen Tagen an der Elbe“ mit Geschichten aus der Feder von Reuter und Tarnow zu erleben. Zu diesem Festi- Die Doemser Plattsnackers un Frünn verfügen über ein val der niederdeutschen Sprache und Musik hatten wieder nahezu unerschöpflich erscheinendes Repertoire an kurz- die Stadt Dömitz, die Stadt Lenzen und die Samtgemeinde weiligen Anekdoten, das die Zuhörer immer wieder zum Elbtalaue eingeladen. Die Doemser Plattsnackers un Frünn treten regelmäßig im Dömitzer Seniorenclub auf. 40 Ehrenamt im Fokus Mitglieder der Chronikgruppe überreichen dem Güstrower Stadtarchiv als Dank für die gute Zusammenarbeit die Hefte mit Beiträgen zur Geschichte von Mühl Rosin. Chronikgruppe Mühl Rosin Auf Spurensuche in den Archiven Annegret Warning, Harry Jahr und Wolf Völker fahren regel- rent ist. „Unsere Informationen erhalten wir nicht nur durch mäßig von Mühl Rosin nach Schwerin, um im Landes- die Recherche in den verschiedensten Archiven, sondern hauptarchiv mehr über die Entstehungsgeschichte ihrer auch durch gezieltes Befragen der älteren Bürger unse- Gemeinde zu erfahren. „Gegenwärtig sehen wir alle Steu- rer Gemeinde, die uns bei einer Tasse Kaffee über ihre erlisten seit 1445 durch, da sie sowohl die Einwohner nen- Jugendzeit berichten“, sagt Professor Völker. nen, als auch deren Besitzbestand aufführen“, erklärt Wolf Völker. Der ehemalige Professor für Bildungsgeschichte im Die Initiative hat seit ihrem Bestehen unter anderem zwölf Bereich Pädagogik an der Universität Rostock kennt die Hefte mit Beiträgen zur Geschichte der Gemeinde Mühl Methodik der Spurensuche in den Archiven und leitet die Rosin herausgegeben. Außerdem sind zahlreiche Postkar- anderen acht Mitglieder der Chronikgruppe an. Der Zeitauf- ten und Kalender gedruckt worden. 1998 begann Hanne- wand ist für alle sehr hoch. So hat im Güstrower Stadtarchiv lore Wagner mit jährlichen Lesungen. Dabei verarbeitet sie die Durchsicht aller Zeitungen von 1946 bis zur Gegenwart immer historische Ereignisse in der Gemeinde und bet- fast drei Jahre gedauert. Anschließend sind die über 2.000 tet sie in Geschichten ein. Mit 60 bis 70 Teilnehmern sind Artikel zur Gemeinde digitalisiert, mit mehreren Suchbegrif- diese Lesungen der Chronikgruppe stets sehr gut besucht. fen versehen und archiviert worden. Themen waren zum Beispiel die Geschichte der Kirche in der Gemeinde seit der Reformation, die Entwicklung der „Derzeit arbeiten wir zum Beispiel an der Durchsicht der Schulen im 19. Jahrhundert, das Leben von Pastoren und Güstrower Zeitungen von 1900 bis 1945“, berichtet Wolf Lehrern sowie die Geschichte der Kirchenglocken von Kirch Völker, der seit Gründung der Chronikgruppe im Jahr Rosin. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die histori- 1993 deren wissenschaftlicher Berater, Autor und Refe- schen Wanderungen und Fotoabende mit Professor Völker. Kulturelles Engagement 41 Förderverein Lewitzrand-Orgeln e. V. „Alte Dame“ konnte gerettet werden Die Raduhner Orgel ist gerettet. „Das ist unser bislang größ- die Lieder, der Frühling kehrt wieder“ präsentierte als Ver- ter Erfolg“, freut sich Elfriede Schulze. Bereits im Okto- einsmitglied die Musikpädagogin Sabine Kamke mit dem ber 2013 konnte die Kirchgemeinde Klinken mit der Res- Liederkreis aus Raduhn und den Garwitzer Feuerwehrspat- tauration des Instruments beginnen, da der Förderverein zen ein Programm zum Mitsingen. Im April lud Kantor Fritz Lewitzrand-Orgeln e. V. die zur Kofinanzierung erforderliche Abs, ebenfalls Mitglied des Fördervereins, zu einem Bene- Summe von etwa 8.200 EUR zusammengetragen hatte. Im fizkonzert unter dem Motto „Kleine Werke großer Meister“ März 2014 wurde die Orgel feierlich geweiht. „Jetzt küm- in den Gemeindesaal nach Raduhn ein. Durch das Pro- mern wir uns um die Orgeln in Klinken und Garwitz“, sagt gramm kam ebenfalls eine kleine Spende zusammen. Bei die Vereinsvorsitzende. Sie ist eine von den drei Frauen, die diesem Konzert überreichte Vereinsmitglied Pastorin Gud- die Idee zur Gründung eines Vereins hatten, dessen Ziel run Doege-Klein dem Förderverein die Spende, die sie zu darin besteht, die drei Orgeln vor dem Verfall zu retten und ihrem 60. Geburtstag erbeten hatte. Es waren 2.400 EUR wieder bespielbar zu machen. Dabei handelt es sich um zusammengekommen. „Mit dieser großen Summe rückte Werkstücke des namhaften Orgelbauers Johann Heinrich unser Traum, mit der Raduhner Orgel möglichst schnell zu Runge, der 1811 in Hagenow geboren wurde. 200 Jahre beginnen, in greifbare Nähe“, erinnert sich Elfriede Schulze. später wurde der Förderverein gegründet, der heute 17 Einen ähnlichen Betrag erbrachte eine Sammlung, bei der Mitglieder zählt. die fleißigen Helfer aus der Gemeinde in Raduhn und Rusch von Haus zu Haus gingen. Außerdem spendeten Mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen sammelt einige Unternehmer aus der Region, damit auch die beiden der Verein Spenden für die Rettung der „alten Damen“ und anderen Runge-Orgeln möglichst bald ihre einst gegebe- zieht dafür alle Register. So unter anderem beim 6. Mach- nen Klangfarben wieder bekommen. Mit-Konzert 2013 in Garwitz. Unter dem Motto „Es tönen Mit Benefizkonzerten sammelt der Verein Geld für den Erhalt der Runge-Orgel in Raduhn. (Fotos: Horst Kamke, Ines Hoffmann) 42 Ehrenamt im Fokus Bücherstube im Dorfgemeinschaftshaus Warsow Ein Domizil für Bücherwürmer und Leseratten Es ist Montagnachmittag, kurz vor 5. Am Eingang des Dorf- romane und Sachbücher. Außerdem haben wir einige Hör- gemeinschaftshauses in Warsow steht eine kleine Gruppe. bücher“, erläutert Renate Lambrecht, die jedes Buch kennt, Während zwei Kinder gemeinsam in einem Bildband über da sie zusammen mit einigen Helferinnen alle Werke ein- die Wildnis Kanadas blättern, unterhalten sich einige ältere sortiert und registriert hat. Frauen angeregt über eine bevorstehende Geburtstagsfeier. Punkt 17 Uhr öffnet Renate Lambrecht von innen die Inzwischen finden regelmäßig Buchlesungen in den Räu- Tür und begrüßt die ersten Besucher. Gemeinsam steigen men der Bücherstube statt. Leser aus der Gemeinde stel- sie die Holztreppe hinauf ins Obergeschoss. Hier ist vor len dann Bücher vor, die ihnen besonders gefallen und die etwa drei Jahren nach vielen Stunden in Eigenleistung die sie gern anderen Lesern empfehlen möchten. Dabei wird Bücherstube eröffnet worden. auch regelmäßig der niederdeutschen Sprache Platz eingeräumt. Eine Lesung gestaltete die Autorin Elke Ferner, Bereits 1995 konnte die Gemeinde von den Erben die die Kurzgeschichten und Gedichte aus ihrem Buch „Des ehemalige Gaststätte im Ortsteil Kothendorf erwerben Federlesens Wert“ vorstellte. Zu den jüngsten Gästen in der und baute sie zum Dorfgemeinschaftshaus um. Die Ein- Bücherstube gehören die Vorschulkinder der Kindertages- weihung erfolgte zur 700-Jahrfeier von Kothendorf. Ein stätte „Sonnenschein“. Sie lauschen immer gespannt den Aufruf zur Büchersammlung stieß in der 650-Seelen- vorgelesenen Geschichten und stöbern gern in den Rega- Gemeinde auf großes Interesse. Aber auch Verwandte und len. Außerdem besuchen einige Senioren die Kita zu Vorle- eine Buchhandlung stellten Bücher zur Verfügung, sodass sestunden. „Inzwischen wird unsere Bücherstube recht gut der Bestand jetzt bei über 4.000 liegt. „Darunter befinden besucht. Wir hoffen, dass neue Bücher noch mehr Leser sich alte und neue Bücher aus den Bereichen der Belletris- anlocken“, sagt Renate Lambrecht, die die Bücherstube tik, Kinder- und Jugendliteratur sowie Biografien, Kriminal- vom ersten Tag an ehrenamtlich betreut. Die Lesungen in der Bücherstube sind bei der Dorfgemeinschaft sehr beliebt. Kulturelles Engagement Gottesdienst (Foto: Monika Lawrenz) 43 Die Kirche Kuppentin wurde aufwendig saniert. (Foto: Karin Mußfeldt) Förderverein Kirche Kuppentin e. V. Es begann mit einem Funken Hoffnung 1995, drei Tage vor Heiligabend, gründen sieben Männer Museum für Mecklenburgische Dorfkirchengeschichte mit und Frauen den Förderverein Kirche Kuppentin. Sie haben überregionaler Ausstrahlung aufzubauen“, erläutert Vor- nur einen Funken Hoffnung, sind sich aber trotz unter- standsmitglied Werner Ansorge. Parallel zur Sanierung des schiedlicher Weltanschauung einig darüber, dass die Kirche stark verfallenen Hauses im Jahr 2005 wurde ein Gestal- vor dem Verfall gerettet werden muss. Sechs Jahre später, tungskonzept für das zukünftige Museum entwickelt. Zwei es ist ein warmer Sommertag, kann eine der ältesten und Historiker erarbeiteten Zusammenhänge zur mecklen- interessantesten Dorfkirchen Mecklenburgs wieder geweiht burgischen Kirchengeschichte und trugen Biografien von werden. Heute finden in dem ab 1235 errichteten Back- mecklenburgischen Pastoren zusammen. Begleitet wurde steinbau mit dem markanten hölzernen Kirchturm wieder dieses Vorhaben von einem eigens gegründeten wissen- regelmäßig Gottesdienste statt. Daneben strahlt die Kirche schaftlichen Beirat. Schrittweise zog wieder Leben in das auch als Kulturzentrum mit den unterschiedlichsten Veran- alte Fachwerkhaus – erst mit der Winterkirche, dann mit staltungen weit in das Umland und die Region Parchim/ dem Amtszimmer als ersten Museumsraum, in dem eine Lübz aus. Konzerte, Lesungen, Vorträge und Ausstellungen interaktive Ausstellung über die Mecklenburgische und ziehen Jahr für Jahr viele Einheimische, Urlauber und Tou- Kuppentiner Kirchengeschichte informiert. 2008 wurde risten an. die Pfarrbibliothek als zweiter Raum eingerichtet. Mit dem Wohnzimmer folgte 2011 das dritte Projekt, das sich mit Nach dieser erfolgreichen Rettungsaktion und der großen dem Privatleben des Pastors beschäftigt. Zwei Jahre spä- Resonanz hat sich der Förderverein, der bundesweit etwa ter konnte mit Unterstützung des Vereins mecklenburgi- 90 Mitglieder zählt, dazu entschlossen, das seit Jahren leer- scher Pastorinnen und Pastoren der vierte und letzte Raum stehende Pfarrhaus mit dem dazu gehörenden Grundstück im Erdgeschoss, der sich mit dem wirtschaftlichen Umfeld als Ensemble in den Bereich der Kirche einzubinden. „Wir einer Pfarre befasst, vollendet werden. Die feierliche Eröff- haben uns von dem Gedanken leiten lassen, hier das erste nung des Museums erfolgte Ende April 2014. 44 Ehrenamt im Fokus Im Keller der alten Schule können die jungen Leute ihre Musik ungestört ausleben. Initiative Rock’n’Roll Lübtheen Frei-Raum für junge Kunst Laut, wild und schnell. Trotzdem oder gerade des- „Jugend und Kunst brauchen Freiheit, um sich entfalten zu halb haben die damals rebellischen Eigenschaften dem können und einen Raum, in dem dies geschehen kann. Mit Rock’n’Roll zu seinem weltweiten Siegeszug verholfen. unserer Initiative geben wir den Jugendlichen genau die- „Diese Musik ist aber auch Ausdruck für ein Lebensgefühl sen Frei-Raum für ihre Kunst“, meint Felix Nagel. Bei Bedarf junger Menschen, die nichts von Kommerz-TV und noch bekommen die jungen Leute Unterstützung im künstle- weniger von Blabla-Radiosendern halten“, sagt Felix Nagel. rischen Bereich und bei sämtlichen Fragen des Lebens. Doch wohin mit jungen Leuten, die sich ausleben und ihre Das „Fachpersonal“ besteht aus Pädagogen und Fachleu- Grenzen testen wollen? Ein Probenraum musste her! ten anderer Bereichen, die alle selbst musizieren und die Idee ehrenamtlich unterstützen, da sie als Jugendliche vor „Die Idee zur Initiative Rock’n’Roll Lübtheen entstand in den gleichen Problemen gestanden haben. Die Initiative einer lockeren Runde im Jugendclub unserer Stadt“, erin- Rock‘n‘Roll Lübtheen ist eine bunte Mischung aus Musi- nert sich der Sozialarbeiter. Das Konzept überzeugte auch kern und Kunstschaffenden. Sie setzt sich für die Verbrei- Bürgermeisterin Ute Lindenau, die daraufhin die leerste- tung von Musikkultur sowie die Unterstützung von jungen henden Räumlichkeiten im Keller der alten Schule zur Nut- und gestandenen Musikern ein. Was im Frühjahr 2012 mit zung freigab. Zunächst wurden die Räume renoviert und drei Enthusiasten begann, sind nun 15 Kreative, die sich eingerichtet. Es gibt jetzt ein Wohnzimmer mit Sofas und fest zur „Kellergemeinschaft“ zählen sowie etwa ein Dut- gemütlicher Atmosphäre, eine Küche, einen großen Ver- zend Freunde und Sympathisanten die regelmäßig vorbei- anstaltungsraum und zwei schallisolierte Probenräume, in schauen. Die Initiative hat im September 2013 zusammen denen zahlreiche Instrumente und Verstärker stehen, zwei mit Kulturvereinen, den Städten Lübtheen und Boizenburg große Lager und eine voll ausgestattete Werkstatt für die sowie dem Bundesverband Popularmusik das „Elbtöne Reparatur der Instrumente. Bündnis“ gegründet. Ziel ist es, mehr Jugendliche aus kulturschwachen Regionen zu fördern. Kulturelles Engagement 45 Heimat- und Kulturverein der Lindenstadt Lübtheen e. V. Wider das Vergessen Damit die Pflege der Kultur nicht abreißt, gründeten 1994 Getränke. Während des Lübtheener Weihnachtsmarktes Mitglieder des ehemaligen Kulturbundes den Heimat- und wird im Museum „Altes Küsterhaus“ der Bevölkerung die Kulturverein der Lindenstadt Lübtheen. Im Fokus der 30- Möglichkeit geboten, bei Kaffee und Kuchen der von Musi- bis 80-Jährigen steht die systematische Aufarbeitung ihrer kern aus dem Verein gespielten Weihnachtsmusik zu lau- Stadtgeschichte. Dafür bilden sie jedes Jahr eine Arbeits- schen. „In einem anderen Raum erläutert ein Vereinsmit- gruppe, die sich mit einem speziellen Thema befasst. Dazu glied mit einer Dia-Show die Stadtgeschichte. Auch dieses gehörten unter anderem die Geschichte des ehemaligen Angebot wird von den Einwohnern unserer Stadt sehr gern Marinearsenals und des Fahrzeugwerkes, das Handwerk im angenommen“, sagt die Vereinsvorsitzende. Wandel der Zeit sowie die mehr als 300-jährige Schulgeschichte der Lindenstadt. Bei umfangreichen Recherchen in Archiven und mit Unterstützung der Einwohner Lübtheens wird Informationsmaterial gesammelt, aufbereitet und auf großen Schautafeln dargestellt. „Die etwa 30 bis 40 Tafeln werden im Museum ausgestellt und durch zahlreiche Leihgaben aus der Bevölkerung ergänzt“, erläutert Jutta Rotter, die seit 1998 den Verein leitet. Die Ausstellungen tragen mit dazu bei, dass interessierte Bürger der Stadt und der Metropolregion Hamburg wieder häufiger das Museum besuchen. An zwei Sonntagen im Monat vertreten Mitglieder des Vereins die Museumsleiterin und übernehmen Führungen. Anlässlich der 650-Jahr-Feier haben Vereinsmitglieder in den leerstehenden Schaufenstern von vier Geschäften im Stadtzentrum Tafeln zur Stadtgeschichte ausgestellt. Daraufhin sind mehrere Geschäftsinhaber diesem Beispiel gefolgt. Im Festumzug hat der Heimat- und Kulturverein das Bild zum Thema „Flucht und Vertreibung von 1933 bis 1947“ gestaltet. Der Verein organisiert seit einiger Zeit immer im September ein öffentliches Konzert mit Musikern aus MecklenburgVorpommern, wobei der Eintritt für alle kostenlos ist. In den vergangenen Jahren fanden die Open-Air-Konzerte im Schlosspark Quassel statt. Die etwa 200 bis 250 Besucher bekamen neben kulturellen Leckerbissen auch Kuchen und Die sorgfältig von Vereinsmitgliedern vorbereitete Ausstellung zur Entwicklung des Lübtheener Fahrzeugwerkes enthält viele Zeitdokumente. 46 Ehrenamt im Fokus Auch das Märchenstück „Anastasia“ gehört zum Repertoire der Theatergruppe. Theatergruppe „Vier Jahreszeiten“ Neese SpaSS am darstellenden Spiel Im Frühjahr 1998 saßen acht Frauen der Volkssolidarität gen und Mädchen im Alter von sechs bis 23 Jahren zu uns Ortsgruppe Prislich/Neese zusammen und überlegten, gehören“, sagt die Leiterin der Theatergruppe. Der Alters- was sie gemeinsam auf die Beine stellen könnten. Schon unterschied spielt keine Rolle. Was die Gruppe ausmacht, nach kurzer Zeit waren sie sich einig darüber, dass eine Lai- ist das einzigartige Zusammenspiel von Menschen ver- enspielgruppe gegründet werden soll. Nach einigen Anlauf- schiedener Altersgruppen und unterschiedlichster Charak- schwierigkeiten trafen sich die Enthusiastinnen im Septem- tere. Eins verbindet alle: der Spaß am darstellenden Spiel. ber 1998, um für die Weihnachtsfeier der Gemeinde Neese eine Märchenaufführung einzustudieren. Mit „Schneewitt- Neben einem Unterhaltungsprogramm aus Sketchen, das chen“ feierten die damals 13 Frauen ihr erfolgreiches Büh- für Familienfeiern jeder Art sowie Dorffeste und Vereins- nendebüt. Nachdem die Darstellerinnen nun Theaterluft feiern geeignet ist, kommt jedes Jahr ein anderes Märchen geschnuppert hatten, wollten sie auch weitermachen. Da zur Weihnachtszeit auf die Bühne. So wurden unter ande- zum damaligen Zeitpunkt das jüngste Mitglied neun Jahre rem schon „Die Schöne und das Biest“, „Till Eulenspiegel“, und das älteste fast 60 Jahre alt waren, entstand als Name „Der Glöckner von Notre Dame“, „Die Schneekönigin“ und für die Gruppe „Vier Jahreszeiten“. „Anastasia“ aufgeführt. Die Stücke dauern 60 bis 90 Minuten. Speziell für Kinder befinden sich kürzere Märchen- Inzwischen sind 15 Jahre vergangen. Einige Darsteller gin- stücke im Repertoire. Die Aufführungen werden zumeist gen, neue kamen hinzu. Doch sieben Gründungsmitglie- innerhalb der Gemeinde gezeigt – können aber auch auf der gehören der Gruppe heute noch an. Eins von ihnen anderen Bühnen inszeniert werden. Für ihr Engagement ist Diana Ottoberg. „Besonders stolz sind wir darauf, dass wurde die Theatergruppe beim Kulturpreis des Landkrei- inzwischen auch die Jugend Spaß am Spiel gefunden hat, ses Ludwigslust-Parchim im Oktober 2013 mit dem 2. Platz und heute neben den 24 Mitgliedern ebenso sieben Jun- geehrt. Kulturelles Engagement 47 Volkstanzgruppe „Landlust“ in Rastow Gemeinsame Lust am Tanzen „Vom Auftritt der Volkstänzer aus Loosen bei unserem Ern- Das Warnemünder Trachten- und Tanzgruppentreffen bil- tefest in Rastow war ich so begeistert, dass ich spontan die det nicht nur den Abschluss der Warnemünder Woche, Idee hatte, eine eigene Volkstanzgruppe zu gründen“, erin- sondern steht seit zehn Jahren als fester Termin im Kalen- nert sich Ursula Henning. Das war im Jahr 2000. Ein halbes der der Rastower. „Bei solchen Treffen tauschen wir mit Jahr später trafen sich ein Dutzend Tänzerinnen und Tän- den anderen Gruppen Erfahrungen aus und lernen neue zer aus Rastow und einigen Nachbargemeinden zur ers- Tänze kennen“, sagt Ursula Henning, die auch selbst lei- ten Probe in der Gaststätte „Landlust“. Sie war auch der denschaftlich gern mittanzt. Namensgeber für die Gruppe von Menschen mit dem gleichen Interesse und der Lust am Tanzen. Zwölf Tänzerinnen Zum 3. Europäischen Tanzfestival 2011 kamen mehr als 30 und vier Tänzer zwischen 50 und 68 Jahren treffen sich Gruppen aus Polen, Schweden und Litauen sowie aus Nie- nun jeden Montag zum Üben. dersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nach Dargun – unter ihnen war auch die Tanzgruppe „Mittlerweile beherrschen wir etwa 30 Tänze, die vorwie- aus Rastow. Nach dem Gottesdienst formierten sich die gend aus Norddeutschland stammen“, erläutert die Leiterin Gruppen zu einem langen Festumzug und zogen mit zwei der Volkstanzgruppe und nennt unter anderem den Wol- Fanfarenzügen durch die festlich geschmückte Stadt zur gaster, die Holsteiner Dreitour, die Lange Reihe und den Klosteranlage. Bei den beiden Stopps konnten die Tanz- Snieder Danz. Während für den ersten Auftritt im Septem- gruppen dem Publikum am Straßenrand ihre Tänze zeigen. ber 2001 die Trachten noch ausgeliehen werden mussten, besaß die Gruppe im Juni 2002 zur 775-Jahr-Feier Im Jahr 2013 hat die Volkstanzgruppe „Landlust“ gemein- der Gemeinde Rastow bereits eine eigene Tracht. Sie ist sam mit dem Landesarbeitskreis Trachten und Volks- in Anlehnung an die „Schweriner Festtagstracht“ entstan- tanz des Deutschen Trachtenverbandes e. V. den „Tag der den und wurde in Neustadt-Glewe genäht. Die Volkstanz- Tracht“ für Mecklenburg-Vorpommern in Rastow organisiert gruppe „Landlust“ tritt etwa fünf bis zehn Mal pro Jahr bei und viele Zuschauer in den kleinen Ort zwischen Schwerin Gemeindejubiläen, Betriebs- und Erntefesten sowie bei pri- und Ludwigslust gelockt. vaten Feiern auf. 2013 war die Volkstanzgruppe „Landlust“ Rastow Gastgeberin für den „Tag der Tracht“ in Mecklenburg-Vorpommern. Ehrenamt im Fokus 48 Klosterverein Rehna e. V. Neues Leben hinter alten Klostermauern Rehna ist im Zuge der Christianisierung des Westslawenlan- Seit einigen Jahren organisiert der Verein unter dem Motto des durch Heinrich den Löwen Mitte des 12. Jahrhunderts „Musik & Theater im Nonnengarten“ unterschiedlichste gegründet worden und damit eine der ältesten Ortschaf- Musikveranstaltungen. Sie reichen von Klassik über Jazz ten Mecklenburgs. Im Herzen der Stadt liegen die weithin und Klezmer bis zu mittelalterlichen Klängen und zie- sichtbare Klosterkirche und die gut erhaltene Klosteran- hen jährlich hunderte Besucher an. Der Klosterverein hat lage, mit deren Bau bereits im 13. Jahrhundert begonnen inzwischen über 200 Mitglieder, von denen die meisten in wurde. Nach Kloster Dobbertin steht in Rehna die größte in Rehna oder den umliegenden Gemeinden Zuhause sind. Mecklenburg-Vorpommern erhaltene Klosteranlage. Wert- Aber auch bundesweit konnte der Klosterverein Aufmerk- volle Wandgemälde aus klösterlichen Zeiten im östlichen samkeit bei den Menschen wecken. Kreuzgang, im Gästerefektorium und in der Propstei verleihen den Räumen eine besondere Ausstrahlung. Der nach historischem Vorbild angelegte Klostergarten verbindet die Klostergebäude mit dem Mühlenteich und dem „HeinrichSternberg-Park“. Dieses Areal wird durch einen Hildegardvon-Bingen-Garten und ein Kneippbecken ergänzt, das sein Wasser aus einem artesischen Brunnen im Propsteihof bezieht. „Die Klosteranlage ist aus unserer Sicht mehr als nur denkmalpflegerische Verpflichtung. Sie bildet für uns die Grundlage touristischer, kultureller und auch wirtschaftlicher Aktivitäten“, erklärt Eva Doßmann, die 1999 den Klosterverein mit gegründet hat und ein Jahr später dessen Vorsitzende wurde. Der Verein hat sich das Ziel gesetzt, zusammen mit den Eigentümern der Klosteranlage, der Stadt und der evangelischen Kirchgemeinde, ehrenamtlich und mit viel Engagement wieder Leben in die Klostermauern zu bringen. Dazu gehört vor allem das Begrüßen und Führen der Gäste durch die Kirche und Klosteranlage. 2003 hat der Verein den Kohlenschuppen der alten Schule für 90 TEUR ausgebaut und betreibt jetzt dort die Kloster- und Stadtinformation. Seit 2013 werden von April bis Dezember Kräuterseminare angeboten, in denen die Teilnehmer Heilmittel aus Kräutern und Gewürzen selbst herstellen können. Zu den Aufgaben des Vereins gehören auch das Entwickeln von Wander- und Pilgerwegen, die Pflege der Innenräume und Außenanlagen sowie das Planen von Kunstausstellungen im Kreuzgang. Der Nonnengarten im Kloster Rehna ist nach historischem Vorbild angelegt. Kulturelles Engagement 49 Die Mitglieder des Vereins setzen sich auch für die Pflege und Restauration der Inneneinrichtung der Kirche ein. Förderverein zur Erhaltung der Dorfkirche Groß Grenz e. V. Erhalt des christlichen Zentrums Die Kirche Groß Grenz ist ein gotischer Backsteinbau aus sowie mit Spenden ein neuer elektrischer Hausanschluss dem 14. Jahrhundert, umgeben vom Kirchhof mit sei- geschaffen. Ein Jahr später begann die Restaurierung der nen alten Feldsteinmauern. 1961 stürzte der obere Teil Friese-Orgel aus dem 19. Jahrhundert. Für große Resonanz der Turmtreppe ein und hinterließ einen folgenschweren sorgten zwei Benefizkonzerte der Leipziger Band „Inter- Schaden, sodass ein Jahr später der Turm abgerissen wer- loop“, ein Auftritt der Pasternack Band und ein irischer Folk den musste. 2009 fanden sich engagierte Bürger aus der abend. Zur Tradition entwickelt sich das Adventssingen, zu Gemeinde Bröbberow, die sich aus den Dörfern Bröbbe- dem sich die Einwohner der Gemeinde und auch immer row, Klein Grenz und Groß Grenz zusammensetzt, und mehr Gäste treffen. gründeten einen Förderverein. Unterstützung bekamen sie dabei unter anderem vom landesweit tätigen Verein „Dorf- Der Verein möchte den historischen Kirchenbau weiter in kirchen in Not“ und der Kirchgemeinde Schwaan. „Uns den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rücken sowie geht es vor allem um den Wiederaufbau eines historischen dem Dorf eine kulturelle und touristische Attraktion bieten. Gebäudes und damit den Erhalt des christlichen Zentrums Die Förderung junger Talente aus der ländlichen Umge- unserer Dorfgemeinschaft“, erklärt der Vereinsvorsitzende bung ist bereits Bestandteil der Vereinsarbeit. So wird der Jens Holzapfel. Pianist Andy Langer finanziell unterstützt und bekommt an der Orgel die Möglichkeit, vor Publikum sein Können unter Während der kurzen Vereinsgeschichte konnte schon Beweis zu stellen. Als nächstes will sich der Verein um den Bemerkenswertes erreicht werden. So wurden 2010 eine Erhalt des Kirchenschiffs kümmern. Ausstellung und ein Benefizkonzert in der Kirche organisiert 50 Ehrenamt im Fokus Heimatverein Sternberg e. V. Mit der Region fest verwurzelt Die Pflege der mecklenburgischen Kultur, Sitten und es außer Pfeffer und Salz auch noch andere Gewürze gibt. Gebräuche sieht der Heimatverein Sternberg als eine sei- Eine Wandergruppe lädt pro Jahreszeit zu einem Ausflug in ner wichtigsten Aufgaben an. „Zudem wollen wir unter Ein- die nähere Umgebung ein. Im Herbst- und Winterhalbjahr beziehung der Regionalgeschichte und der plattdeutschen sind Rommé-, Skat- und Knobelabende angesagt. Die Kin- Sprache das Heimatbewusstsein unserer Bürger weiter dertanzgruppe des Vereins wird von Heidi und Rudi Barz stärken“, erläutert Anke Bittermann das Anliegen des Ver- geleitet. Auftritte zum Rapsblütenfest, beim Mecklenburg eins, der 1990 gegründet wurde und den sie seit 2001 lei- abend auf dem Museumshof und dem Weihnachtsmarkt tet. Die Angebote für seine mehr als 100 Mitglieder bün- zeugen von der Freude und dem Fleiß der Kinder und ihrer delt der Verein in Arbeitsgruppen. Übungsleiter. „Als kleines Dankeschön haben wir in der Vorweihnachtszeit unsere Tanzkinder und auch die übri- So treffen sich die „Klönsnacker“ ein Mal im Monat zu the- gen Schüler der 2. Klassen zum Plätzchenbacken in unser matischen Veranstaltungen, um die Tradition der plattdeut- Vereinshaus am Sternberger Bahnhof eingeladen“, berich- schen Sprache zu bewahren. Großer Beliebtheit erfreuen tet Anke Bittermann. Ein besonderes Ereignis war der Fest- sich auch die beiden Kochgruppen. Unter fachlicher Anlei- umzug zum Landesrapsblütenfest, an dem sich der Verein tung der „Chefköche“ Annelie und Wolfgang Mühlbauer mit einem geschmückten Leiterwagen beteiligte. „Darüber gab es zum Beispiel den Mecklenburger Rippenbraten oder hinaus haben wir an einem Stand demonstriert, wie auf tra- die Kartoffelsuppe nach Mecklenburger Art. Die Männer- ditionelle Weise Butter von Hand hergestellt wird“, so die und Frauenkochgruppe hat ebenfalls moderne Gerichte Vereinsvorsitzende. sowie mehrgängige Menüs zubereitet und gelernt, dass Großer Auftritt der Kleinen in Sternberg Kulturelles Engagement 51 Dorfverein Thandorf e. V. Weihnachtssingen in der Turmstation Im Januar 2012 ist der Dorfverein Thandorf e. V. gegrün- Wer Thandorf besucht, dem fallen zuerst die großen, zum det worden, um in der 166-Seelen-Gemeinde das Zusam- Teil historischen Reetdachhäuser ins Auge sowie die groß- menleben stärker zu fördern. „Wir verstehen uns als einen zügig gestaltete Fläche um den Dorfteich. Hier haben die Verein, der die Ideen und Initiativen der Bevölkerung unbü- Einwohner mit hohem Engagement den Spielplatz mit rokratisch und schnell umsetzt. Auch Eigeninitiativen unter- der Badestelle ausgebaut. Vor etwa zwei Jahren führte die stützen wir personell und finanziell“, erläutert Gründungs- WEMAG eine Ortsnetzsanierung durch und stellte eine mitglied Anja Schaeper. Der Vorstand kümmert sich aber moderne Kompaktstation auf. Da die Turmstation nun nicht auch um das Beantragen von Fördermitteln, das Einwerben mehr gebraucht wurde, an einem zentralen Platz steht und von Spenden und stellt einige Projektleiter. zum Dorfbild gehört, kaufte die Gemeinde das Gebäude. Die Idee, dort die kleinste Kneipe Nordwestmecklenburgs Darüber hinaus übernimmt der Dorfverein Aufgaben einzurichten, wurde durch den Dorfverein umgesetzt. Nun wie das Aufstellen und Aktualisieren von Schautafeln, finden dort im Sommer alle vier bis sechs Wochen Veran- die Gestaltung und Pflege von Gemeindeland sowie die staltungen statt. Die kleinen Cocktailabende in der Trafobar Schirmherrschaft für das Dorffest. „Wir möchten vor allem haben sich zu einem beliebten Treffpunkt zum Klönen und unsere Umgebung aktiv mitgestalten“, erklärt das Vor- Philosophieren entwickelt. Des Weiteren wird die Turmsta- standsmitglied weiter und verweist auf verschiedene Pro- tion wegen ihrer erstaunlichen Akustik für das Weihnachts- jekte in den Bereichen Denkmal- und Landschaftspflege, singen genutzt und eine von Thandorfer Bürgern gestaltete Bildung, Sport, Kunst und Kultur, Brauchtumspflege sowie Fotoausstellung spiegelt an den Wänden die Entwicklung Jugend- und Seniorenarbeit. Offiziell treffen sich alle einmal des Dorflebens in den vergangenen Jahrzehnten wider. im Jahr zur Mitgliederversammlung. Die weiteren Absprachen erfolgen auf den Dorfveranstaltungen oder einfach über den Gartenzaun. Die Turmstation in Thandorf hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. 52 Ehrenamt im Fokus Wittenburger Kulturverein e. V. Gestricktes kleidet Hausfassade Die Förderung von Kunst und Kultur sowie das Verbrei- Kulturverein viele historische Gegenstände aus den vorhe- ten von wissenschaftlichen Erkenntnissen sind die Haupt- rigen Jahrhunderten gesammelt, von denen die Heimat- anliegen des Wittenburger Kulturvereins, der Anfang April stube etwa 2.200 erhaltungswürdige Stücke angenommen 1947 gegründet wurde. „Wir beschäftigen uns auch mit hat. Einige von ihnen werden bereits ausgestellt. Sieben der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns und pflegen Vereinsmitglieder sind ehrenamtlich in der Heimatstube die niederdeutsche Mundart“, erklärt der Vereinsvorsit- tätig und sichern damit die Öffnungszeiten ab. zende Carl Behrens. So werden zu den Vereinsversammlungen, den Zusammenkünften des plattdeutschen Zirkels 2012 haben sich viele Mitglieder aktiv an der „Großen und zu plattdeutschen Veranstaltungen Referenten eingela- Potemkinschen Straße“ in Wittenburg beteiligt. „Wir haben den. Regelmäßig organisiert der Verein für seine Mitglieder unter anderem Glückstaler und Souvenirs für die Stadt Wit- und interessierte Bürger der Stadt Theaterbesuche in Wit- tenburg verkauft. Einige Frauen haben Strickarbeiten für die tenburg, Parchim und Schwerin sowie Busreisen zu ausge- Hausfassaden angefertigt“, berichtet Carl Behrens. Wäh- wählten Sehenswürdigkeiten von kulturhistorischer Bedeu- rend der etwa einwöchigen Veranstaltung entwickelten tung in Mecklenburg-Vorpommern. Es werden aber auch Stadtplaner, Architekten und Künstler neue Ideen für die auswärtige Künstler zu Veranstaltungen nach Wittenburg temporäre Fassadengestaltung und Nutzung der zum Teil eingeladen und Buchlesungen durchgeführt. verfallenen Häuser. Die 33 Vereinsmitglieder sind zwischen 52 und 94 Jahre alt. Sie treffen sich monatlich zu ihren Veranstaltungen – die Arbeitsgruppen zu bestimmten Themen kommen vierteljährlich zusammen. In den vergangenen Jahren hat der Gestricktes für die „Große Potemkinsche Straße“ Ausstellung historischer Gegenstände in der Heimatstube Kulturelles Engagement 53 Die „Witziner Danzlüd“ in Puttgarden Dörpschaft Witzin e. V. Verein führt Generationen zusammen In Vorbereitung der 775-Jahr-Feier von Witzin wurde im Mai Die Plattsnacker werden von Rida Ahrens geleitet und tra- 1996 die Dörpschaft Witzin als Heimat- und Kulturverein gen selbstgeschriebene Stücke oder die der Heimatdich- gegründet. Ziel ist es, das kulturelle Leben in dem typisch ter in plattdeutscher Sprache humorvoll für die Zuschauer mecklenburgischen Dorf durch Traditions- und Heimat- vor. Der unter Leitung von Antje Pöhls stehende Witziner pflege sowie durch Erforschung der eigenen Geschichte Singkreis besitzt ein umfangreiches Liedgut, das gern zu und Kultur neu zu beleben und in der Öffentlichkeit darzu Anlässen wie dem traditionellen Singen unter der Linde stellen. Unterstützung bekam der Verein von der Robert- oder dem Adventsingen dargeboten wird. Ende 2013 ist Bosch-Stiftung. So entstand ein Kulturensemble mit Volks- der kleine Witziner Chor mit dem Seniorenchor Sternberg tanzgruppe, den Plattsnackern sowie dem Singkreis. Fast verschmolzen. Durch eine Laienspielgruppe hat sich die 20 Auftritte des Ensembles jährlich, ob zu Dorf- und Hei- Vielfalt der ehrenamtlichen kulturellen Arbeit deutlich wei- matfesten, zu Veranstaltungen des Landesheimatverban- terentwickelt. Hier sind seit acht Jahren bis zu 15 vorwie- des oder für eine private Feier, belegen die Leistungsfähig- gend jüngere Mitglieder im Alter zwischen 20 und 40 Jah- keit der Laienkünstler. „Besonderes Augenmerk legen wir ren tätig. Höhepunkt ist die Nachtwanderung im November auf das Zusammenwirken aller Generationen. Heute sind jedes Jahres, an der zwischen 250 und 400 Personen teil- knapp 70 Mitglieder in das Witziner Vereinsleben inte nehmen. Neben der Laienspielgruppe haben sich im Jahr griert“, erläutert der Vereinsvorsitzende Willfried Thomä. 2012 die Witziner Dorfmusikanten gegründet. In enger Zusammenarbeit mit der Kirchgemeinde lassen sie die Tra- Zur Volkstanzgruppe „Witziner Danzlüd“ gehören 14 Ama- dition der Dorfmusikanten wieder aufleben. Mit den Hei- teurtänzer, die unter der Leitung von Waltraut Thomä über- matquizabenden werden in unterhaltsamer Form verschie- wiegend Tänze aus Mecklenburg und Vorpommern im dene Themen der Gemeinde, der lokalen Entwicklung, Repertoire haben. Auftritte der Danzlüd waren unter ande- aber auch der mecklenburgischen Geschichte vorgestellt rem beim Rapsblütenfest in Sternberg, Landeserntedank- und so das Wissen über das Land Mecklenburg-Vorpom- fest in Rühn und Warnemünder Trachtenfest. mern erweitert. 54 Vertrieb Strom und Erdgas Das Team Direktvermarktung organisiert den Verkauf der Strommengen aus Biomasse, Sonnen- und Windenergie. 55 Vertriebsaktivitäten Damit möglichst viele Kunden in der Region das Angebot Bei der 23. MeLa, der mit über 70.000 Besuchern größten für ein persönliches Gespräch erhalten, hat die WEMAG im Landwirtschaftsausstellung des Landes, war die WEMAG Sommer ein Infomobil erworben. Das Fahrzeug ist optisch mit einem attraktiven Messeauftritt großzügig vertreten. an die im WEMAG-Design beklebten Regionalbusse ange- Neben dem 160 m² großen Stand auf dem Freigelände lehnt, die seit 2012 in Mecklenburg unterwegs sind: Im Hin- war auch eine WEMAG-Hüpfburg aufgestellt. Kunden und tergrund eine farbenfrohe mecklenburgische Landschaft andere Messebesucher konnten sich zu den Strom- und und davor WEMAG-Mitarbeiter, die auf Tafeln Werbebot- Gasangeboten der WEMAG sowie zu Produkten der neuen schaften präsentieren. Durch die Wiedererkennung des Unternehmensmarke ReeVOLT!, zum Beispiel Photovoltaik- Designs auf dem Infomobil wird die Präsenz in der Fläche Paket und Solarspeicher, informieren. Bei der Veranstal- verstärkt. Die beklebten Überlandbusse sind im Raum Gade- tung stießen insbesondere die Elektroautos und -fahrräder busch, Sternberg, Schwerin, Parchim und Crivitz zu sehen. sowie das Infomobil auf reges Interesse. Im abgelaufenen Geschäftsjahr arbeitete die WEMAG wei- Im Oktober 2013 fand bereits das dritte Jahr in Folge die ter daran, die Vertriebsplattform wemio.de noch erfolgrei- WEMAG-Baumpflanzaktion statt. Aufgrund des anhalten- cher zu machen. Pünktlich zur wechselintensiven Jahreszeit den Frosts im Frühjahr musste die Pflanzaktion in den hat das Unternehmen im November auf www.wemio.de Herbst verlegt werden. Mit professioneller Pflanzunter- seine grundlegend überarbeitete Vertriebsplattform veröf- stützung durch die Landesforst Mecklenburg-Vorpom- fentlicht. Schon auf den ersten Blick präsentiert die neue mern sowie Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter Internetseite alle wichtigen Informationen; weitere Details der WEMAG konnte das Vorhaben fortgesetzt werden, für sind nie mehr als einen Klick entfernt. Mit dem klar struk- jeden Gaskunden einen Baum zu pflanzen. Die Veranstal- turierten Preisrechner sind Angebote sehr schnell erstellt. tung stand unter dem Motto „Nicht schnacken, anpacken!“ Vereinfachte Anmeldemasken ermöglichen unkomplizierte und fand bei Bad Kleinen statt. Über 100 Teilnehmer Neuanmeldungen mit hoher Transparenz. Auch die Anfor- bepflanzten eine Fläche von 1,2 ha mit Traubeneichen. derungen an den ab Februar 2014 verbindlichen Lastschrift-Standard SEPA wurden umgesetzt. Aktuelle Kun- Wie Strom greifbar gemacht werden kann, stellten Ver- denbewertungen, Zertifikate sowie verschiedene Siegel triebsmitarbeiter im November in einem Kaufland-Markt unabhängiger Warentester dokumentieren zusätzlich das nahe Berlin vor. Die Mecklenburger Ökostrommarke Engagement der WEMAG für einen ausgezeichneten Kun- wemio.de wurde in Form von Akkus in einem Einweckglas denservice. präsentiert. Am Stand konnten sich Interessierte zu den Ökostrom- und Erdgasprodukten beraten lassen und direkt Darüber hinaus standen 2013 eine Steigerung der Ver- wechseln. Die Kaufland-Kunden hatten auch die Möglich- tragsabschlussquote sowie die Verbesserung der Sichtbar- keit, an einer Verlosung teilzunehmen und am Glücksrad keit und Auffindbarkeit im Internet im Fokus. Hier führten die Weckgläser mit „hausgemachter Energie“ zu gewinnen. verschiedene Online-Maßnahmen, wie die gezielte Such- Mit zahlreichen interessanten Kontakten war die Promo maschinenoptimierung, zu Steigerungen von fast 60 % bei tionaktion ein Erfolg. den Besucherzahlen und fast 20 % bei den Vertragsabschlüssen. Im Herbst wurden 42.000 WEMAG-Rezeptkalender verschickt, um damit den Strom- und Gaskunden für die lang- 2013 war die WEMAG erstmals Kooperationspartner der jährige Treue zu danken und gleichzeitig über die Standorte Sommertour von NDR 1 Radio MV. Das Unternehmen war und Termine des Infomobils zu informieren. Es gab sehr in Lübz, Wismar und Ludwigslust mit dabei. Es wurden viel positive Resonanz. Elektroautos und -fahrräder gezeigt, über die aktuellen Produkte informiert und Bühnenspiele mit attraktiven Preisen Pünktlich zum Nikolaustag startete die WEMAG wieder ihre ausgestattet, zum Beispiel Wochenendtouren mit Elektro- traditionelle Kita-Weihnachtsaktion. Schon seit 17 Jahren fahrrädern. machen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des kommu- 56 Vertrieb Strom und Erdgas Sozialministerin Manuela Schwesig unterstützte die Kita-Aktion der WEMAG. nalen Energieversorgers auf den Weg, um die Kindertages- engagierte Kunden aus ganz Deutschland, die sich zusam- stätten in Westmecklenburg sowie in Teilen Brandenburgs men mit der WEMAG mit Problemen und Herausforde- und Niedersachsens zu beschenken. Das hochwertige rungen in der Energiewirtschaft auseinandersetzen. Kaum Holzspielzeug wurde in ca. 200 Kindertagesstätten ver- eine andere Plattform bietet einen so offenen und ehrli- teilt. 2013 gab es ein farbenfroh illustriertes Lesebuch „Ein chen Austausch mit den Kunden. Mit den vielen Hinweisen Pferd namens Paul und seine abenteuerliche Reise durch und Ideen, die vor, während und nach den Sitzungen ange- Mecklenburg“ sowie eine große Landkarte Mecklenburg- bracht wurden, erwiesen sich die Beiratsmitglieder schon Vorpommerns aus Holz, auf der die Kinder Pauls Reise- sehr oft als echte Bereicherung für die WEMAG. route von Warnemünde bis Schwerin miterleben können. Gefertigt wurden die Landkarte und die Spielfiguren von den Lewitz-Werkstätten Parchim. Der WEMAG-Kundenbeirat kam auch in seinem zweiten Jahr mehrmals zusammen, um über Themen wie Energieeffizienz und Kundenservice zu diskutieren. Zusätzlich bot sich im Sommer mit den E-Bikes und Elektroautos der WEMAG die Möglichkeit, Elektromobilität persönlich zu testen. Bei den selbst gewählten Tagesordnungspunkten blieb es nur selten. Aktuelle Presseberichte sowie eigene Erfahrungen flossen immer in die Sitzungen ein und sorgten für einen regen und umfassenden Meinungsaustausch. Häufig waren es die Mitglieder selbst, die bereits vorab über das beiratseigene Internetforum verwandte und angrenzende Themen ansprachen. Zum Beirat gehören 25 äußerst Tagung des Kundenbeirats 57 Geschäftskundenvertrieb Nach der Neuausrichtung des Vertriebs liegt im Jahr 2013 ternehmen in Mecklenburg-Vorpommern wurden 67 Neu- ein Schwerpunkt der Arbeit in der Akquise und Betreuung kunden für eine vertragliche Beziehung zur Strom- und Erd- des Hotel- und Gastgewerbes, einer stark prägenden Bran- gaslieferung gewonnen. Damit konnte ein hoher Anstieg che in der Region. Intensive Verbandstätigkeit und persönli- an Kunden über den DEHOGA-Rahmenvertrag verzeichnet che Kontakte, aber auch die Präsenz zu Branchentagen und werden. auf Messen zeigen Erfolge. So konnten bei der Teilnahme an der GastRo 2013 viele persönlich eingeladene Hoteliers In Fortführung der jährlichen gemeinsamen Aktivitäten mit über die neuen Produkte informiert werden. Dazu zählen dem Bauernverband auf der Mecklenburgischen Land- Elektrofahrräder, E-Autos sowie die Photovoltaikanlage zur wirtschaftsausstellung MeLa wurden die bestehenden Eigenstromversorgung im kombinierten Einsatz mit einem geschäftlichen Beziehungen ebenfalls um die neuen Ange- Stromspeicher. Diese Produkte ergänzen nach der Entwick- bote erweitert. Die Landwirte zeigten sich ganz besonders lung und Einführung im Bereich Technische Produktent- dem Thema Eigenversorgung gegenüber aufgeschlossen. wicklung nun das Produktportfolio im WEMAG-Vertrieb. Mit Hier wird eine intensivere Zusammenarbeit angestrebt. einem speziellen Angebot an alle DEHOGA-Mitgliedsun- Haushaltskundenvertrieb Die WEMAG versorgte 2013 unter der Marke wemio Die Strompreiserhöhung hatte eine erhebliche Auswir- 142.000 Haushalts- und Gewerbekunden mit Ökostrom kung auf die Kündigungszahlen in den ersten Monaten und Erdgas in ganz Deutschland, davon 56.000 Kunden in des abgelaufenen Geschäftsjahres. Auf Grund der Kündi- der Grundversorgung „wemio-Ökostrom regional“. gungen wurde im Februar eine Kampagne für Stromneukunden gestartet, bei der über 20.000 Kunden gewonnen Trotz eines leicht gesunkenen Einkaufspreises für Strom werden konnten. Damit wurden die Kundenverluste deut- wirkten sich Netzentgeltänderungen im Grundversor- lich überkompensiert. gungsgebiet und neue Umlagen, insbesondere die gestiegene EEG-Umlage, negativ aus. Deshalb mussten zum Im Rahmen der Rückholaktion „Komm nach Hause“ wur- 1. Januar 2013 im Grundversorgungsgebiet und zum den 5.000 ehemalige Kunden angeschrieben. Die Aktion 1. Februar 2013 für wemio-Kunden außerhalb des Grund- hatte eine sehr hohe Rückmeldequote und viele Vertrags- versorgungsgebietes Strompreisanpassungen durchgeführt abschlüsse zur Folge. werden. Direktvermarktung Für die WEMAG hat sich die Direktvermarktung von EEG- Zusatzerlöse erzielen. Diese Möglichkeit hilft den Übertra- Strom zu einem eigenen Geschäftsfeld entwickelt. Seit gungsnetzbetreibern die Netzstabilität zu gewährleisten. 2012 wird Anlagenbetreibern diese gesetzliche Möglichkeit geboten. Ende 2013 erfolgte die Vermarktung der Energie Am 15. Oktober 2013 fand bereits zum zweiten Mal die aus insgesamt 225 Anlagen (Biogas, Photovoltaik, Wind) Biogastagung der WEMAG in Schwerin statt. Etwa 60 Anla- mit einer Gesamtleistung von 100 MW und einer jährli- genbetreiber und Interessenten nutzten die Gelegenheit, chen Energiemenge von ca. 500 GWh. Mitte 2013 startete sich über aktuelle Entwicklungen, Optimierungsansätze darüber hinaus die Vermarktung von Regelenergie. Betrei- und weitere Möglichkeiten im Zusammenhang mit der Ver- ber können die Anlagenleistung runterregeln und dadurch marktung von Ökostrom zu informieren. Vertrieb Strom und Erdgas 58 Strom- und Erdgasabsatz Ende 2013 versorgte die WEMAG insgesamt 149.800 Bereich der Stadtwerke lag bei 140,4 Mio. kWh und damit Verbrauchsstellen mit Strom sowie 27.900 Verbrauchs- ca. 4,1 % über dem Niveau des Vorjahres. stellen mit Gas. In beiden Bereichen konnten in Summe 3.118,9 Mio. kWh Energie an Kunden verkauft werden, Im externen Netzgebiet sank der Stromabsatz gegenüber beim Strom waren es 1.751,0 Mio. kWh, der Gasanteil 2012 um etwa 368,7 Mio. kWh auf 1.052,3 Mio. kWh. lag bei 1.367,9 Mio. kWh. Gegenüber dem Vorjahr ent- Hier konnten die Rückgänge bei den Geschäftskun- spricht dieser Absatz einem Rückgang um 70,6 Mio. kWh den (–2,2 %). (–10,9 Mio. kWh) durch einen Mengenzuwachs bei den (–406,9 Mio. kWh) und im Stadtwerkebereich Privatkunden (+49,1 Mio. kWh) nicht kompensiert werden. Innerhalb des WEMAG-Netzgebietes verringerte sich der Stromabsatz von 759,8 Mio. kWh in 2012 auf Einen 698,7 Mio. kWh, was einem Mengenrückgang von 8,0 % Bereich Gas. Die Absatzmengen stiegen um 35,6 % auf entspricht. Die Verkaufsmenge Absatzanstieg gab es erneut im Privatkundenbe- 1.367,9 Mio. kWh. Sowohl im Geschäftskundenbereich reich sank um 31,5 Mio. kWh auf ca. 324,3 Mio. kWh. (+51,6 % auf 575,9 Mio. kWh) als auch im Privatkunden- Im bereich (+26,0 % auf 791,9 Mio. kWh) konnte ein signifi- Geschäftskundenbereich im deutlichen sank der Absatz um 35,1 Mio. kWh auf 234,0 Mio. kWh. Das Absatzvolumen im kanter Zuwachs erzielt werden. WEMAG-Kundencenter am Obotritenring 59 Erdgasabsatz (nach Kundengruppe, in Mio. kWh) Privatkunden Geschäftskunden 1.400 1.200 575,9 1.000 380,0 800 229,2 600 400 154,9 200 189,7 0 35,7 2009 516,2 628,7 2011 2012 791,9 251,4 2010 2013 Stromabsatz (nach Absatzgebiet, in Mio. kWh) innerhalb des Netzgebietes außerhalb des Netzgebietes 2.500 2.000 1.500 1.584,3 1.259,9 1.515,5 1.421,0 1.052,3 1.000 500 0 847,0 854,6 854,6 816,0 759,8 698,7 2009 2010 2011 2012 2013 Stromabsatz (nach Kundengruppe und Absatzgebiet, in %) Geschäftskunden außerhalb des Netzgebietes innerhalb des Netzgebietes Privatkunden außerhalb des Netzgebietes innerhalb des Netzgebietes Stadtwerke außerhalb des Netzgebietes innerhalb des Netzgebietes 11,6 62,7 13,1 62,3 56,7 1,8 2010 3,5 7,2 47,4 2,4 17,6 5,8 0,5 18,5 12,3 6,1 0,2 2011 13,4 16,3 15,9 6,2 2012 4,9 8,0 2013 5,5 60 Netze Montage der Leiterseile an einer 110-kV-Freileitung 61 Investitionen Qualität und Sicherheit der Stromversorgung sind für die Durch die weitere starke Zunahme der Anschlüsse von Ein- WEMAG wichtige Unternehmensziele. Mit den Investitionen speiseanlagen wurde auch die Verstärkung der 110-kV-Lei- in die Erneuerung des Netzes gewährleistet die WEMAG tungen erforderlich. So wurde 2013 die Erneuerung der Netz GmbH eine sichere und qualitativ hochwertige Ver- Freileitungsverbindung zwischen den Umspannwerken sorgung ihrer Netzkunden mit Strom. Die Maßnahmen zum Güstrow und Wismar in Zusammenarbeit mit der E.DIS AG Ausbau der Verteilnetze zur weiteren Aufnahme von Strom abgeschlossen. Der Investitionsaufwand lag 2013 bei aus regenerativen Energiequellen gehen damit einher. 8,1 Mio. EUR. Weiterhin wurde die Erneuerung der 110-kVLeitung Pröttlin-Hagenow mit einem Investitionsanteil von 2013 investierte die WEMAG Netz GmbH 33,5 Mio. EUR 4,4 Mio. EUR 2013 fortgesetzt. in die Sanierung und Erweiterung ihrer Verteilungsnetze. Zusätzlich flossen 16,2 Mio. EUR in die Instandhaltung der Im Jahr 2013 wurde zur Beseitigung des Einspeiseeng- Elektroenergieanlagen. Damit setzt das Unternehmen die passes auf der 110-kV-Leitung Görries-Lübz sowie für den Investitions- und Instandhaltungsstrategie der Vergangen- Anschluss weiterer in den Jahren 2013 und 2014 geplan- heit unter Berücksichtigung der Prämissen des regulierten ter Wind- und Solarparks mit dem Bau des Umspannwerks Marktes kontinuierlich fort. Parchim-Süd begonnen. Es ist zugleich ein neuer Netzverknüpfungspunkt zum Übertragungsnetz der 50Hertz Trans- Im Rahmen des Investitionsprogramms der WEMAG Netz mission GmbH. GmbH wurden wichtige Maßnahmen im Hochspannungsnetz und der Umspannung zur Mittelspannungsebene Das Umspannwerk wird in die 220-kV-Leitung zwischen realisiert. Besonderes Augenmerk galt dabei der Erneu- Güstrow und Wolmirstedt und die 110-kV-Leitung Görries- erung bzw. dem Ausbau von 110-kV-Freileitungen sowie Lübz eingebunden und damit einen sehr wichtigen Aufnah- 110/20-kV-Knotenpunkten. mepunkt für regenerative Energien aus der Region in das Übertragungsnetz bilden. Das neue Umspannwerk ist erfor- Das Ende 2012 in Bernitt, nördlich von Bützow, in Betrieb derlich, weil durch den Zubau der EEG-Anlagen, vor allem genommene neue Umspannwerk, ist ein regionaler Sam- für Windenergie, im Netzgebiet der WEMAG die Übertra- melpunkt für den Strom aus Windkraft-, Photovoltaik- und gungskapazität des 110-kV-Verteilnetzes nicht mehr ausrei- Biogasanlagen. Im Jahr 2013 wurden erste Erweiterungs- chend ist. maßnahmen umgesetzt. Investitionen ins Stromnetz (in TEUR) Hochspannung Mittelspannung Niederspannung, Informations- und Netzleittechnik, sonstige Investitionen 45.000 40.000 35.000 30.000 30.882 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 17.824 19.200 12.316 1.962 11.376 7.329 7.052 6.102 6.497 2009 2010 7.893 8.003 8.120 5.408 6.346 2011 2012 2013 Netze 62 Bauarbeiten am Umspannwerk Parchim-Süd Nach der geplanten Fertigstellung 2014 ist der Anschluss zum Beispiel der EEG-Netzausbau in den Bereichen Neu- mehrerer kundeneigener Umspannwerke geplant. Zur Rea- stadt-Glewe, Bützow und Rehna. Die Investitionssumme lisierung dieser Anschlussprojekte verpachtet die WEMAG von rund 2,4 Mio. EUR schloss auch das Verlegen von Netz GmbH den Betreibern der Einspeiseumspannwerke 22,7 km Mittelspannungskabel ein. Die Vorhaben brach- Grundstücksanteile zur Errichtung der Umspannungs- und ten eine Qualitätssteigerung und eine Erhöhung der Versor- Anschlussanlagen. Bereits im Geschäftsjahr 2013 sind die gungssicherheit für diese Regionen. Inbetriebsetzung und der provisorische Anschluss eines kundeneigenen Umspannwerkes an dem Anschlusspunkt Ein weiteres Beispiel für den Netzausbau 2013 war die Parchim-Süd erfolgt. Die Investitionen für das Errichten des Optimierung in den Ortschaften Ruchow und Bahlenhüs- Umspannwerkes und der Freileitungsanbindung betrugen chen. Hier hat die WEMAG 6,6 km Mittelspannungskabel im Geschäftsjahr 3,8 Mio. EUR. und 4 km Niederspannungskabel inklusive Hausanschlüssen verlegt. Bestandteil der 450 TEUR umfassenden Inves- Zur Verbesserung der Infrastruktur des Energieversorgungs- titionen waren zudem die Erneuerung von 1 km Nieder- netzes wurden auch Anlagenteile des Umspannwerkes spannungsfreileitung sowie die Demontage von 4 km Conow auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die Freileitung. Die Aufnahmekapazität des Netzes und die Investitionskosten für die Erneuerungsmaßnahmen betru- Zuverlässigkeit wurden gesteigert. gen 600 TEUR. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind insgesamt 38 NetzstaIm Rahmen des Investitionsprogramms wurden 2013 in tionen neu errichtet bzw. erneuert worden. Von den ins- der Mittelspannungsebene 78 km und in der Niederspan- gesamt 1.115 ausgeführten Hausanschlüssen wurden 658 nungsebene 44 km Stromleitungen gebaut. Dazu gehörte neu gebaut und 457 saniert. 63 Elbe-Hochwasser im Juni 2013 (Foto: Bundeswehr) Störungsmanagement Die Störungsereignisse blieben 2013 annähernd auf dem kontinuierlichen Netzbaumaßnahmen, wie zum Beispiel niedrigen Niveau des Vorjahres. Es gab 138 Störungen in dem Wechsel von Freileitungsmasten und der Kabellegung, der Mittelspannungsebene und 458 im Niederspannungs- sowie mit Einweisungen bei bekannten Baumaßnahmen bereich. Im Mittelspannungsnetz sind die Störungen über- entgegengewirkt. Die Anzahl und Dauer der geplanten wiegend im Freileitungsnetz aufgetreten. Hauptursachen Abschaltungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr durch waren Witterungseinflüsse insbesondere durch die Stürme eine optimierte Arbeitsvorbereitung und einen verstärkten Christian und Xaver, das Elbe-Hochwasser sowie Vogelflug. Einsatz von Netzersatzanlagen weiter verringert. Planmä- Im Niederspannungsbereich bleibt eine wesentliche Ursa- ßige Abschaltungen waren in erster Linie zur Einbindung che die Fremdbeschädigung der Kabel durch Bautätigkei- von regenerativen Einspeiseanlagen und zur Durchführung ten Dritter. Den wichtigsten Störungsursachen wird mit von Instandsetzungsmaßnahmen notwendig. Störungsentwicklung 2001 bis 2013 Anzahl der 20-kV-Störungen Anzahl der 0,4-kV-Störungen Unwetter und Orkane 1.800 1.585 1.600 1.400 1.200 928 1.000 800 200 0 750 718 505 600 400 915 1.009 950 229 2001 2002 215 182 202 166 179 2003 2004 2005 2006 2007 594 537 563 507 473 458 112 125 153 105 126 138 2008 2009 2010 2011 2012 2013 64 Netze Erneuerbare Energien Im abgeschlossenen Geschäftsjahr wurden wieder zahlrei- Einen erheblichen Anteil an diesem Zuwachs hatten die che regenerative Einspeiseanlagen an das Verteilungsnetz großen Freiflächenanlagen in Möderitz (20 MW) und Wei- der WEMAG Netz GmbH angeschlossen. Durch die Integ- tendorf (8 MW). Zum Ende des Geschäftsjahres waren ration von 15 neuen Biomasseanlagen stieg die Anschluss- damit rund 926,7 MW installierte Kraftwerksleistung aus leistung in dieser Erzeugungsart um 6 MW auf rund erneuerbaren Energieanlagen angeschlossen, was einem 102 MW. Darüber hinaus wurden 32 Windenergieanlagen Zuwachs von 140,1 MW (17,8 %) entspricht. Die installierte mit einer Gesamtleistung von 87,4 MW in Betrieb genom- Kraftwerksleistung der EEG-Anlagen überstieg somit mehr men, wodurch sich die installierte Gesamtleistung in die- als das zweifache der maximalen Netzlast des Jahres 2013 sem Segment auf rund 561 MW erhöhte. Bei den Energie- von 460 MW auf der Abgabeseite. trägern Wasserkraft, Geothermie und Deponiegas erfolgte 2013 kein Zuwachs. Durch den Anschluss von 619 neuen Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 1.618 Mio. kWh Photovoltaikanlagen stieg die in diesem Segment ange- aus regenerativen Erzeugungsanlagen in das Verteilungs- schlossene Leistung um 27 % auf insgesamt 260,8 MW. netz eingespeist. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 155 Mio. kWh (10,6 %). Damit ist die Stromeinspeisung aus regenerativen Erzeugungsanlagen mittlerweile deutlich höher als die Einspeisung aus dem vorgelagerten Übertragungsnetz der 50Hertz Transmission Mecklenburg-Vorpommern ist reich an natürlicher Energie. GmbH. Infolge des anhaltenden Zubaus von regenerativen Erzeugungsanlagen, insbesondere von Photovoltaikanlagen, kam es im Jahr 2013 zu einem Anstieg der ausgezahlten Einspeisevergütungen. Die EEG-Vergütungszahlungen an Anlagenbetreiber lagen in diesem Berichtsjahr bei rund 228,6 Mio. EUR, was einer Steigerung zum Vorjahr von 6,2 % entspricht. Installierte Regenerative Anschlussleistung (in MW) Zuwachs Windenergieanlagen Gesamtleistung im Netz 78,4 560,9 6,0 102,0 Photovoltaikanlagen 55,8 260,8 Wasserkraftanlagen –0,1 2,4 0,0 0,2 Biomasseanlagen Erdwärme Klär-/Deponiegas Gesamt 0,0 0,4 140,1 926,7 65 Entwicklung der installierten EEG-Leistung im Netzgebiet der WEMAG (in MW) Wind Biomasse Photovoltaik sonstige Maximale Netzlast 1050 900 750 600 450 300 277 291 284 290 282 278 301 308 288 321 329 404 389 406 429 412 419 460 150 0 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Entwicklung der EEG-Einspeisevergütung im Netzgebiet der Wemag (in Mio. EUR) 250 200 150 100 50 0 60,7 2006 92,4 2007 111,9 135,5 2008 2009 192,9 154,6 2010 2011 214,8 228,6 2012 2013 Die steigende Einspeisung erneuerbarer Energien in das speisungen in das Übertragungsnetz der 50Hertz Trans- Verteilungsnetz führt aufgrund der relativ gleichbleibenden mission GmbH. Bereits an 233 Tagen des Geschäftsjahres maximalen Netzverbraucherlast immer häufiger zu Rück- kam es zu Rückspeisungen von mindestens 15 Minuten. Anzahl der Tage mit mindestens 15 Minuten Rückspeisung in das Übertragungsnetz der 50Hertz Transmission GmbH 250 217 233 192 200 150 110 146 141 2009 2010 128 100 50 2007 2008 2011 2012 2013 66 Netze Netzwirtschaftliche Aktivitäten Im politischen Umfeld wurde das Jahr 2013 vor allem durch innerhalb der vergangenen Jahre erheblich zugenommen die Diskussion um die Beherrschbarkeit der Kosten für die hat. Photovoltaikanlagen gewannen somit für die Stabilität Energiewende bestimmt. Auch auf regionaler Ebene gehen der Stromversorgung große Bedeutung. Anlagen, die vor die verschiedensten Planungen zur Umgestaltung der Ener- dem 1. Januar 2012 in Betrieb genommen wurden, sind gieerzeugungslandschaft weiter. Neben der Netzstudie derzeit zum großen Teil so eingestellt, dass sie bei Errei- Mecklenburg-Vorpommern II, deren Abschlussbericht im chen einer Netzfrequenz von 50,2 Hz vom Netz getrennt Sommer 2013 veröffentlicht wurde, sind die Planungen werden. Das zeitgleiche Abschalten großer Erzeugerleis- für den verstärkten Ausbau der Erzeugung aus Windkraft tungen ist jedoch unter Umständen für das gesamte Elek- in Mecklenburg-Vorpommern weiter vorangetrieben wor- trizitätsnetz kritisch. Um das hohe Maß an Versorgungssi- den. Ziel der Landesregierung ist es, die Windeignungsflä- cherheit in Deutschland weiter gewährleisten zu können, chen deutlich zu erhöhen (Verdopplung Wind Onshore) wurden gemeinsam vom Bundesministerium für Umwelt, und im Rahmen des erarbeiteten Landesenergiekonzeptes Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit, dem Bundesmi- alle Aspekte der Energieversorgung mit einem ganzheitli- nisterium für Wirtschaft und Energie, den Netzbetreibern chen Rahmen zu versehen. An der Erstellung des Konzep- und den Solarverbänden Maßnahmen zur Umrüstung von tes wurden alle betroffenen Interessengruppen beteiligt, bestehenden Photovoltaikanlagen erarbeitet. Im Jahr 2013 sodass damit eine Grundlage der zukünftigen energiepoliti- hat die WEMAG Netz GmbH zur Umsetzung der Vorgaben schen Arbeit der Landesregierung geschaffen wird. der SysStabV alle betroffenen Anlagenbetreiber angeschrieben und über die Notwendigkeit der Umrüstung ihrer Pho- Die Ergebnisse der Netzstudie Mecklenburg-Vorpom- tovoltaikanlagen und ihre gesetzliche Mitwirkungspflicht mern II zeigen, dass der im Jahr 2009 prognostizierte informiert sowie für das Anpassen aller betroffenen Anla- Zubau von EEG-Anlagen zum Teil deutlich übertroffen wird. gen einen fachkundigen Dienstleister beauftragt. Bis zum Die Prognosen wurden unter Berücksichtigung politischer 31. August 2013 mussten alle Photovoltaikanlagen mit Vorgaben und ermittelter Flächenpotenziale angepasst einer Leistung größer 100 kW umgerüstet werden. Die im und zeigen einen massiven EEG-Zubau bis 2025. Für die Gebiet der WEMAG Netz GmbH vorhandenen 60 Anla- Entwicklung der EEG-Leistung in Mecklenburg wurde ein gen dieser Größenordnung wurden termingerecht ange- Anstieg von 2 GW (Stand 2010) auf 11 GW bis 2025 ermit- passt. Bei den Anlagen größer 30 kW hat die Umrüstung telt. Diese Entwicklung wird nur durch weitere umfangrei- begonnen und wird entsprechend der gesetzlichen Vor- che Investitionsmaßnahmen in die Energieversorgungs- gabe zum 31. Mai 2014 abgeschlossen sein. Das Umrüs- netze realisierbar sein. Allein im Hochspannungsnetz wurde ten der betroffenen Photovoltaikanlagen in der Kategorie ein Ausbaubedarf von mindestens 258 km Freileitung größer 10 kW und kleiner 30 kW, hier handelt es sich um (Systemlänge) im Gebiet der WEMAG Netz GmbH ermit- 1.126 Anlagen im Netzgebiet, stellt eine besondere Her- telt. Der Investitionsbedarf für die WEMAG Netz GmbH ausforderung dar, wird aber voraussichtlich auch gemäß in allen Spannungsebenen wurde mit rund 200 Mio. EUR den Vorgaben der SysStabV Ende 2014 abgeschlossen sein. bis 260 Mio. EUR beziffert. Dieses Budget beschreibt den gesamten Bedarf an Verstärkungs- und Ausbaumaßnah- Die Zunahme von EEG-Anlagen bewirkt und erfordert men: von der Hoch- bis zur Niederspannung und dem auch Veränderungen in der unterlagerten Netzinfrastruk- Anschluss von EEG-Anlagen. tur. Regenerative Energieanlagen werden häufig in die Mittel- und Niederspannungsnetze eingebunden und speisen Im August 2012 ist die von der Bundesregierung beschlos- stark volatil ein. Normgemäß ist in der Niederspannung sene Systemstabilitätsverordnung (SysStabV) in Kraft ein Spannungsband von +/– 10 % zugewiesen, um die getreten, die die technischen Anforderungen und Nach- Normspannung einzuhalten. Für dezentral erzeugte Ener- rüstpflichten von Photovoltaikanlagen regelt, die vor dem gien stehen davon gemäß aktueller FNN-Richtlinie 3 % 1. Januar 2012 in Betrieb genommen wurden. Die bundes- im Niederspannungs- und 2 % im Mittelspannungsnetz weite Umrüstung von bestehenden Photovoltaikanlagen ist zur Verfügung. Spannungsanhebungen in dieser Größen- notwendig geworden, da die Einspeisung von Solarstrom ordnung werden im Mittel- und Niederspannungsnetz 67 schon bei relativ geringen Einspeiseleistungen erreicht. organisatorischen Herausforderungen auseinandergesetzt. Die Grenze der Netzaufnahmekapazität liegt dabei deut- Eine Maßnahme ist die Weiterentwicklung des 5-Stufen- lich unter der Stromtragfähigkeit der verwendeten Betriebs- Planes durch das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE mittel. Dennoch sind dann meist Netzausbaumaßnahmen (FNN), die in den technischen Hinweisen der „Technischen notwendig, da die WEMAG Netz GmbH als Netzbetreiber Anforderungen an die automatische Frequenzentlastung einerseits gesetzlich verpflichtet ist, dezentrale Erzeugungs- unter Berücksichtigung einer veränderten Erzeugungssitu- anlagen unverzüglich an das Netz anzuschließen, anderer- ation“ niedergeschrieben wurde. So ist der Unterfrequenz- seits weiterhin eine Versorgungsspannung innerhalb der schutz in den Umspannwerken zukünftig unter Beach- zulässigen Toleranz sicher zu stellen hat. In der Diskussion tung der Wirkleistungsrichtung aufzubauen. Dies bedeutet auf politischer und technischer Ebene sind auch alternative einen Umbau des Schutzes zur Frequenzentlastung in den Lösungen zur beschleunigten und möglichst wirtschaft- Umspannwerken. lichen Gestaltung des Netzausbaus zur Integration der Erzeugung aus EEG-Anlagen angeregt worden. Die zunehmende Verschiebung der konventionellen Kraftwerksleistung aus dem Übertragungsnetz hin zu dezentra- Derzeit befinden sich in Deutschland verschiedene len EEG-Einspeiseanlagen muss auch im Umgang mit der Lösungsalternativen zum Netzausbau in der Erprobung. Die Blindleistungsbereitstellung berücksichtigt werden. Zusam- WEMAG Netz GmbH hat 2013 im Rahmen eines Pilotpro- men mit dem Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz Trans- jekts den ersten regelbaren Ortsnetztransformator (RONT) mission GmbH führen die Verteilnetzbetreiber der Regel- im Netzgebiet in einer neuen Transformatorenstation im zone inklusive der WEMAG Netz GmbH Tests zur aktiven Ortsnetz von Benzin angeschlossen. Im Pilotprojekt wird Blindleistungsregelung durch und bündeln die in den ver- getestet, ob damit die Regelung der Spannung in der Nähe schiedenen Unternehmen gewonnenen Erkenntnisse im der Einspeisequellen normkonform eingehalten werden Rahmen einer gemeinsamen Studie zur aktiven Blindleis- kann und eine höhere Gesamtanschlussleistung zulässt, tungssteuerung. damit kostenintensive Netzausbaumaßnahmen verhindert oder hinausgezögert werden können. Da auch das Einspeisemanagement durch den weiterhin starken Zubau von dezentralen Einspeiseanlagen an Die veränderte Situation in der Kraftwerkslandschaft in Bedeutung gewinnt und darüber hinaus eine Datenbereit- Deutschland, die mit einer zunehmenden Verlagerung der stellung von den Anlagen erfolgen muss, ist der Ausbau Erzeugung in die Verteilnetze einhergeht, erfordert neue des Einspeisemanagements mittels Fernwirkanlagen im Wege zur Sicherung der Stabilität der Netze. Die Netzbe- Rahmen der Gesamtbetrachtung von Steuerungsmöglich- treiber haben sich sowohl mit den technischen als auch keiten auch weiterhin im Fokus der Aktivitäten. Einweihung des ersten regelbaren Ortsnetztransformators in Benzin bei Lübz 68 Innovative Geschäftsfelder/Produktentwicklung Der Schweriner Unternehmer Dirk Diele entwickelte mit der WEMAG den ReeVOLT!-Stromspeicher. 69 Unter der neu gegründeten Marke der WEMAG „Ree- ger Firma Karabag Elektroauto GmbH. Die Produktentwick- VOLT! – meine Energierevolution“ konnte im Jahr 2013 das lungstätigkeit mit Karabag mündete im ReeVOLT!-Umrüs- Geschäft mit den Photovoltaikanlagen der WEMAG ausge- tungs-KIT. Es ermöglicht eine Umrüstung fast aller gängigen baut werden. Für viele Eigenheimbesitzer wird das Konzept Automarken und -typen von herkömmlichen Verbrennern der kleinen Anlagen, die auf den individuellen Verbrauch auf Elektroantrieb und wurde bereits medienwirksam in ausgerichtet sind, aufgrund sinkender Einspeisevergütun- einem alten VW Käfer verbaut. gen immer attraktiver. Die erzeugte Energie kann nahezu vollständig im eigenen Haus verbraucht werden, wodurch Tourismus und Kundennähe standen 2013 ganz oben der Bezug aus dem Stromnetz entfällt und Kosten ein- im Bereich der Kundenbindungsaktivitäten. Die „Tour de gespart werden. Um die gesamte erzeugte Energie der MeckPomm“ war mit insgesamt sechs Terminen in Schwe- Photovoltaikanlage nutzen zu können, hat die Abteilung rin und auf Rügen eine wichtige Veranstaltung, um interes Technische Produktentwicklung der WEMAG gemeinsam sierte Kunden von den Elektrofahrrädern zu überzeugen mit dem Schweriner Technologieunternehmen HYDYNE und über weitere Produkte zu informieren. Bei geführten GmbH einen Stromspeicher entwickelt, der ab Frühjahr Touren konnten die Kunden das Land entdecken, den Elek- 2014 für Kunden erhältlich ist. Dieser basiert auf der Nut- tro-Fahrspaß erleben und Fragen rund um die WEMAG stel- zung von gebrauchten Elektrofahrrad-Akkus, die durch die len. Die in Verbindung mit dieser Tour stehenden Hotels in enge Zusammenarbeit zwischen der WEMAG und dem der Region sind ebenfalls von den Angeboten der WEMAG Elektrofahrradhersteller Biketec AG aus der Schweiz in gro- überzeugt. Auch hier konnten weitere Partner für eine ßen Mengen zur Verfügung stehen. Mit dieser Strategie Zusammenarbeit gewonnen werden. der Zweitnutzung von Akkus gliedert sich der Haushaltsspeicher in die Reihe der ökologisch sinnvollen Produkte Ein weiteres Novum bestand in der Etablierung der „Ener- der WEMAG ein. Die TOP-10-Platzierung beim Green- giestraße Mecklenburg-Vorpommern“. Um den Nutzern Tec Award, Europas größtem Umwelttechnologiepreis, von Elektrofahrrädern und -autos eine Möglichkeit zur Zwi- zeigt, dass auch die Fachjury von der Innovationskraft der schenladung anzubieten, wurden Ladestationen, soge- WEMAG überzeugt ist. Im Mai 2014 werden die Gewinner nannte Wallboxen, bei den Tourismuspartnern der WEMAG bekannt gegeben. installiert. Die derzeitige „Energiestraße“ erstreckt sich von Zarrentin am Schaalsee bis zu den Kreidefelsen auf Rügen. Ebenfalls für den GreenTec Award nominiert ist der Bat- Die Bewerbung beim ADAC Tourismuspreis Mecklenburg- teriepark der WEMAG, der zusammen mit dem Berliner Vorpommern 2014 konnte überzeugen und brachte das Unternehmen Younicos in Schwerin-Lankow errichtet wird Projekt unter die letzten sechs Nominierten. Die Auswahl und 2014 ans Netz geht. Der größte kommerzielle Batterie- des Siegers findet im April 2014 statt. 2014 soll durch den speicher Europas wird Schwankungen aus der Einspeisung Aufbau weiterer Stationen ein flächendeckendes Netz ent- erneuerbarer Energien ausgleichen und trägt damit einen lang der Küste und im Binnenland von Mecklenburg-Vor- wichtigen Teil zum Erfolg der Energiewende bei. pommern entstehen. Ein weiteres Betätigungsfeld der WEMAG war auch 2013 die Elektromobilität. Die Anzahl an Vermietungen von Elektrofahrrädern und -autos konnte weiter gesteigert werden. Durch Messen, unter anderem in Schwerin, Hamburg und Rostock, konnte eine hohe Reichweite der Angebote erzielt werden. Dazu trug weiterhin Werbung auf dem Sender Antenne MV bei, der als erster Radiosender mit einer eigenen Photovoltaikanlage der WEMAG selbst erzeugten Strom nutzt. Seit 2013 bietet die WEMAG vor allem für Geschäftskunden auch eine attraktive Langzeitvermietung von Elektrofahrrädern und -autos an. Dazu kooperiert die WEMAG neben der Biketec AG auch mit der Hambur- Feierlicher Spatenstich für den Batteriespeicher in Schwerin 70 Regenerative Erzeugung Im März 2013 weihte die WEMAG eine Photovoltaikanlage der NEG ein. 71 mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH In der mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern lässiger Zusammenarbeit orientierte Aufstellung des Unter- GmbH (mea), als 100%iger Tochter der WEMAG, sind nehmens bei vielen Gemeinden als ausschlaggebend für die Aktivitäten zur regenerativen Energieerzeugung der die Kooperation mit der mea erwiesen. Erste Betreiberge- WEMAG gebündelt und werden die Dienstleistungen für sellschaften zur Realisierung von Windparks mit Beteiligung Dritte organisiert. Dies betrifft inzwischen neben den der Kommune und der mea wurden bereits gegründet regenerativen Erzeugungsanlagen der Norddeutschen bzw. sind in Vorbereitung. Darunter befindet sich ein Pro- Energiegemeinschaft eG (NEG) auch die Anlagen der jekt mit den Gemeinden Alt Zachun, Bandenitz, Holthusen SEG, einer Beteiligungsgesellschaft der mea, mit Photo- und Sülstorf, in dem bis zu 19 Windenergieanlagen ver- voltaikanlagen von insgesamt über 16 MWp. wirklicht werden sollen, und ein Projekt mit den Gemeinden Tarnow, Bützow und Dreetz, wo bis zu neun Anlagen Im Bereich der Photovoltaik wurden 2013 die im Vor- realisiert werden können. Diese Vorhaben sollen bis 2015 jahr begonnenen Investitionsprojekte endfertiggestellt. verwirklicht werden. Mit einer Anzahl weiterer Gemeinden Durch die Veränderungen des Erneuerbare-Energien- wurden 2013 die Gespräche über vergleichbare Projekte Gesetzes (EEG) lassen sich Photovoltaikprojekte, die begonnen und es besteht die gute Aussicht auf Verwirkli- den Wirtschaftlichkeitsvorstellungen der mea bzw. der chung weiterer kommunaler Windkraftprojekte. betreuten Genossenschaft oder Gesellschaften entsprechen, gegenwärtig nicht mehr umsetzen. Ob sich hier Unabhängig von den kommunal ausgerichteten Vorhaben durch die demnächst wiederum anstehende Reform des treibt die mea in Zusammenarbeit mit verschiedenen Pro- EEG auf dem Wege der Direktvermarktung des erzeug- jektentwicklern eigene Projekte voran. Auch hier gelten die ten Stromes neue Perspektiven ergeben, wird aufmerk- Grundsätze der kommunalen Beteiligung und der Stärkung sam beobachtet. der örtlichen Wertschöpfung sowie der Möglichkeit der Bürgerbeteiligung an den entstehenden Windenergieanlagen. Die Entwicklung der Windenergie war 2013 für die mea das beherrschende Thema. Die Bestrebungen der Lan- Es hat sich inzwischen als vorteilhaft erwiesen, wenn die desregierung, die für Windenergienutzung auszuwei- örtliche Wertschöpfung durch kommunale Beteiligung und sende Fläche des Landes zu verdoppeln und für die ein überzeugendes Konzept der Bürgerbeteiligung von der Genehmigung von Windeignungsgebieten eine gemeind- WEMAG-Tochter mea als „Landwerk der Gemeinden“ ange- liche Beteiligung verbindlich vorzugeben, haben bei den boten werden kann. Die mea wird sehr genau beobach- Gemeinden zu einem erheblichen Informationsbedarf ten, ob die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach der geführt. Daraus resultierte eine Stärkung der WEMAG zu erwartenden Änderung des EEG diese Vorhaben noch und der mea in ihrer Rolle als kommunale Ansprech- sinnvoll erscheinen lassen. und Projektpartner. Eine erhebliche Anzahl von Gemeinden überlegt, sich zur Erhöhung der örtlichen Wert- Die ersten Windenergieanlangen der mea werden voraus- schöpfung an dieser Entwicklung zu beteiligen. Sowohl sichtlich schon Mitte 2014 in Betrieb gehen. Es handelt in fachlicher Hinsicht als auch im Hinblick auf die in der sich um zwei Anlagen des Typs VESTAS V90-2 MW mit Regel eingeschränkte finanzielle Leistungsfähigkeit der einer Nabenhöhe von 125 m. Standort ist Sachsen-Anhalt. Gemeinden bedarf es ausgewogener Lösungen, um die Der Windpark war noch in der Projektierungsphase 2012 unterschiedlichen Vorstellungen von Projektentwicklern, von einem Projektentwickler erworben worden. Grundstückseigentümern, Gemeinden und Bürgern interessengerecht in Einklang zu bringen. Ein weiteres Standbein der regenerativen Energieerzeugung der mea sind Biogasanlagen auf der Basis tierischer Hier hat sich die von Projektentwicklern oder Windanlagen- Nebenprodukte. Neben einer 50 %-Beteiligung an der herstellern unabhängige Sicht der mea sowie die an zuver- Biogas Vietlübbe GmbH, einer vorrangig zur Abfallverwer- Regenerative Erzeugung 72 tung konzipierten Anlage, hat die mea zwei eigene Biogas- um solche, die in Kooperation mit den landwirtschaftlichen anlagen in Kooperation mit landwirtschaftlichen Betrieben Betrieben errichtet werden und die ihren Schwerpunkt in errichtet. Weitere Projekte wurden im Berichtsjahr vorbe- der Gülleverwertung haben. Auch in diesem Bereich ist die reitet, die Realisierung ein bis zwei weiterer Anlagen ver- Beteiligung eines kommunalen Energieversorgers ein gutes gleichbarer Größenordnung ist für 2014 zu erwarten. Dabei Argument für eine langfristig angelegte Kooperation. handelt es sich, wie bei den bereits realisierten Anlagen, Norddeutsche Energiegemeinschaft eG Die Norddeutsche Energiegemeinschaft eG (NEG) zählte Insgesamt wurden bisher ca. 12,1 Mio. EUR in Photovoltaik per 31. Dezember 2013 886 Mitglieder, die zusam- projekte investiert und entsprechend finanziert, sodass men Anteile im Gesamtwert von 4,36 Mio. EUR gezeichnet haben. Von den 0,70 Mio. EUR Anteilszugang in 2013 die NEG nun 15 Photovoltaikanlagen mit insgesamt etwa 7.121 kWp im Bestand hat. Die Anlagen wurden im Durch- stammen ca. 56 % von neuen Mitgliedern, 44 % sind schnitt mit 80 % Fremdkapital zu sehr guten KfW-Konditio- nachgezeichnete Anteile bestehender Mitglieder. Dies nen finanziert. Die technische Betriebsführung übernimmt zeigt die hohe Akzeptanz und das Ansehen der NEG, denn für alle Anlagen die WEMAG. aktive Mitgliederwerbung wurde 2013 nicht betrieben. Vielmehr ist der Wille der Bürger zu spüren, einen unmittelba- Die angekündigte Reform des Erneuerbare-Energien- ren Beitrag zur Energiewende zu leisten und eine attrak- Gesetzes im Jahr 2014 wird durch die NEG sehr aufmerk- tive Rendite erwirtschaften zu können. Dabei vertrauen sam beobachtet. Es ist davon auszugehen, dass der Aus- die Mitglieder insbesondere auf die enge Verbindung der bau regenerativer Erzeugungsanlagen geordneter und Geschäftsaktivitäten zwischen der NEG und der WEMAG. langsamer vorangeht. In Mecklenburg-Vorpommern ist es bei vielen neuen Projekten der ausdrückliche Wunsch oder Die NEG hat 2013 keine neuen Photovoltaikanlagen bauen sogar die Auflage, eine Bürgerbeteiligung an diesen Vorha- können. Die Gründe hierfür liegen in der gesunkenen ben zu ermöglichen. Über die enge Kooperation mit der Einspeisevergütung, die derzeit keinen wirtschaftlichen WEMAG hofft die NEG auf Beteiligungen an Windprojekten. Betrieb ermöglicht. Sie konnte aber zwei bereits in Vorjahren in Betrieb genommene Anlagen erwerben und so die Nach dem positiven Jahresergebnis 2012, das nach Abzug Ertragskraft weiter ausbauen. Einen Teil des erzeugten Pho- des Verlustvortrages 2011 eine Ausschüttung in Höhe von tovoltaik-Stroms lässt die NEG durch den WEMAG-Vertrieb 2,5 % ermöglichte, kann für das sonnenreiche Jahr 2013 direkt vermarkten. mit einem ausschüttungsfähigen Ergebnis von über 4 % gerechnet werden. Photovoltaikanlagen der NEG Art der Anlage Nennleistung Investitionsvolumen (in kWp) (in TEUR) Güstrow 1.880 3.213 Nustrow 625 1.259 Paarsch 999 1.836 9 Kleinanlagen 282 611 3.033 4.602 Thelkow 302 487 Gesamt 7.121 12.123 Bützow Die NEG hat sich zu einem in der Region bekannten Partner für das genossenschaftlich organisierte Bürgerbeteiligungsmodell entwickelt. Die Kooperation mit der WEMAG hat sich bewährt, wodurch das Image der WEMAG als ein ökologisch ausgerichtetes Unternehmen deutlich unterstützt wird. 73 WEMAG Energiedienste GmbH Die Arbeit der WEMAG Energiedienste GmbH, die bis Ende Das zweite in 2013 umgesetzte Projekt war der Aufbau 2013 noch unter Energiedienste Nordost GmbH firmierte einer Nahwärmeversorgung in der Gemeinde Bresegard. und eine 100%ige Tochtergesellschaft der WEMAG ist, Die Wärme eines mit Biogas betriebenen Blockheizkraft- wurde 2013 maßgeblich durch die Umsetzung von zwei werkes wird hier genutzt, um 34 Häuser zu beheizen. Dazu Wärmelieferprojekten bestimmt. Beide Vorhaben besitzen wurde ein fast 3 km langes Nahwärmenetz gebaut, das die kommunalen Bezug und wurden unter Berücksichtigung Wärme vom Standort des BHKW zu den neu installierten der ökonomisch sinnvollsten Variante gemäß der WEMAG- Hausanschlussstationen transportiert. Neben der Einspa- Ausrichtung konsequent auf den Einsatz von nachwachsen- rung von 300 t CO2 pro Jahr durch den Entfall von bisher den und umweltfreundlichen Rohstoffen konzipiert. mit Heizöl oder Flüssiggas betriebenen Heizungsanlagen ist eine Senkung der Heizkosten um durchschnittlich 20 % Dabei handelte es sich um das Sanieren und Zusammenle- angestrebt. gen von drei Heizzentralen in Berge (Prignitz). Eine Schule und zwei Mehrfamilienhäuser werden seit September Die beiden Projekte haben Modellcharakter. Auch wenn 2013 durch Wärme aus einer neuen Heizzentrale versorgt. diese Konzepte stark am Markt nachgefragt und für konti Zum Einsatz kommt ein Pelletkessel, der zu Redundanz- nuierliches Wachstum der WEMAG Energiedienste GmbH zwecken und zur Absicherung der Spitzenlast durch einen sorgen werden, wurden mit Blick auf die Zukunft weitere neuen Ölkessel unterstützt wird. Über den Zeitraum der Angebote entwickelt und zum Teil bereits am Markt plat- Wärmelieferung wird eine Verminderung der CO2-Emmissi- ziert. Ein Beispiel dafür ist die Verpachtung von Blockheiz- onen von ca. 120 t pro Jahr und eine Senkung der Wärme- kraftwerken. kosten um durchschnittlich 12 % erwartet. Einweihung des Blockheizkraftwerks in der Grundschule Berge 74 Dienstleistungen Die e.dat-Mitarbeiter entwickeln für ihre Mandanten neue Prozessabläufe. 75 Regionale Dienste Die Aktivitäten der WEMAG auf dem Gebiet der erneuer- Gleichrangig ist die Erarbeitung von Bürgerbeteiligungsmo- baren Energien verlaufen parallel mit einem auf kommu- dellen bei der Windkraftentwicklung, wobei die WEMAG naler Seite gesteigerten Interesse an diesen Themen. Die hier ihre spezifischen Erfahrungen als kommunaler Regio- Gemeinden in ihren verschiedenen Rollen, sei es als Pla- nalversorger einbringen kann. 2013 haben die ersten Grün- nungsträger, als Grundstückseigentümer oder als wirt- dungen von Kooperationsgesellschaften mit dem Ziel der schaftlich Interessierte, sind in vielfältiger Weise von den Sicherung kommunaler Wertschöpfung stattgefunden. Wei- Aktivitäten der Investoren im Bereich von EEG-Anlagen tere wurden vorbereitet oder sind auf einem guten Weg. betroffen. Diese an konkreten Projekten orientierte ZusammenarHinzu kommt ein wachsendes Interesse der Gemeinden beit zwischen der WEMAG und Gemeinden stärkt das Ver- gerade in Mecklenburg-Vorpommern, an den Entwicklun- hältnis der Gemeinden zu „ihrem“ Unternehmen und lässt gen insbesondere der Windenergie auch selbst wirtschaft- deutlich werden, welche Chancen in der Partnerschaft zwi- lich partizipieren zu können und die hierdurch entstehen- schen Gemeinden und WEMAG zu beiderseitigem Nutzen den Wertschöpfungsprozesse für die örtliche Gemeinschaft realisiert werden können. nutzbar zu machen. Die WEMAG als kommunales Unternehmen und Regionalversorger ist in ihrer Rolle als „Landwerk der Gemeinden“ hier für die Kommunen der sachkundige Ansprechpartner. Diese Aktivitäten zu bündeln und darüber hinaus als kommunaler Ansprechpartner auch für alle anderen beiderseits berührenden Fragen zur Verfügung zu stehen, ist Aufgabe des Bereiches „Regionale Dienste“ bei der WEMAG. In den vergangenen Jahren hat die WEMAG unter anderem schon in den Bereichen Wärmeversorgung, Trinkwasserversorgung, Abwasserbehandlung und Betriebsführungen bewiesen, dass sie kommunalen Interessen gegenüber aufgeschlossen ist. 2013 haben sich in diesem Bestandsgeschäft keine wesentlichen Veränderungen ergeben. Der Ausbau der geothermisch basierten Fernwärmeversorgung in Neustadt-Glewe wurde vorläufig abgeschlossen sowie die Planung für eine Erweiterung der Erzeugungskapazitäten mithilfe regenerativer Energien aufgenommen und vorangetrieben. Die Betriebsführung für eine kommunale Wärmeversorgung wurde um weitere fünf Jahre verlängert, die Umsetzung einer von der WEMAG betreuten Wärmeversorgung in einem „Bioenergiedorf“ steht demnächst an. Immer stärker wird im Bereich „Regionale Dienste“ die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Gemeinden auf dem Gebiet der Windenergie organisiert und forciert. Neben der Beratung zur Realisierung kommunaler Chancen steht im Vordergrund die Entwicklung von Kooperations modellen zur Sicherung des kommunalen Einflusses. Versorgung mit regenerativer Energie Dienstleistungen 76 e.dat GmbH Die e.dat GmbH (e.dat) bietet als Dienstleister aktuell für portfolio erweitert. Zusätzlich zur Erfassung werden darauf 19 Mandanten eine effiziente und zuverlässige Abwicklung bezogene Sachdateninformationen in das digitale Plan- von kunden- und marktbezogenen Prozessen. Auf Basis werk G!NIUS der WEMAG eingearbeitet. Die e.dat begleitet einer mehr als zehnjährigen Erfahrung bei der Umsetzung damit die WEMAG beim Aufbau und der Erweiterung ihres des bundesweiten Vertriebs hat das Unternehmen insbe- Netzanlagen-Geoinformationssystems. sondere für kleine und mittlere Energieversorger mit Interesse an einem überregionalen Marktauftritt ein attrakti- Seit 2013 unterstützt die e.dat auch die Abteilung Techni- ves Full Service-Dienstleistungsmodell etabliert. Mit Stand sche Produktentwicklung der WEMAG bei der Vermarktung 31. Dezember 2013 sind rund 200 Personen in der e.dat von Photovoltaikanlagen und Elektrokraftfahrzeugen im beschäftigt. Trotz verhaltener Vertriebsaktivitäten der bun- Kundenservice und Vertriebsinnendienst. desweiten Mandanten ist es im Geschäftsjahr 2013 gelungen, den Umsatz der e.dat um ca. 6 % auf 15.826 TEUR zu Ein wesentliches Projekt im Jahr 2013 war die Einführung steigern. Die Geschäftsbeziehungen konnten in etablierten des Single Euro Payments Area (SEPA), das die e.dat für sowie in neuen Bereichen weiter ausgebaut werden. zehn Mandanten durchführt. Ziel ist es, für die Auftraggeber eine dem SEPA-Regelwerk konforme Anpassung Die e.dat konnte 2013 einen neuen Mandanten gewinnen. der bisherigen Dienstleistungen bis zum Inkrafttreten der Für das Hamburger Unternehmen werden Dienstleistungen gesetzlichen Regelungen am 1. Februar 2014 vorzuneh- für Stromhaushaltskunden in den Bereichen Marktkommu- men. Insbesondere steht dabei die Einrichtung eines funk- nikation, Kreditorenmanagement, Messdatenmanagement tionierenden Zahlungsverkehrs unter Berücksichtigung der und Abrechnung sowie im Debitorenmanagement und neuen gesetzlichen Anforderungen (zum Beispiel Mandats- Kundenservice erbracht. einholung, Prenotifizierung) im Fokus. In diesem Zusammenhang hat eine Vielzahl von Umstellungen bei den Die fünfwerke GmbH & Co. KG ist zum 15. August 2013 bestehenden Prozessen, Formularen (zum Beispiel Rech- mit dem bundesweiten Stromvertrieb gestartet. Auch hier- nungen) und IT-Systemen wie Web-Portalen, Schnittstellen für hat die e.dat, die bereits den Gasvertrieb betreut, die und Abrechnungssystemen stattgefunden. komplette Abwicklung der Kunden- und Marktprozesse übernommen. In weniger als drei Monaten hat die e.dat die Für die Stadtwerke Eilenburg wurde der Vertragsdatenma- Systeme und Prozesse für den erfolgreichen Marktstart des nager der Firma Schleupen AG eingeführt und damit eine Stromauftritts des Mandanten aufgebaut. Gegen mehrere gravierende Automatisierung in der Marktkommunikation konkurrierende Angebote konnte sich die e.dat behaupten erreicht. und eine Verlängerung des Vertrages erzielen. Um die Qualität der Dienstleistungen der e.dat auf hohem Des Weiteren war es der e.dat möglich, die Dienstleistun- Niveau zu halten, fand im September 2013 die Rezertifizie- gen beim Mandanten SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & rung des Managementsystems nach dem Regelwerk ISO Co. KG auszubauen. Zusätzlich zu den Unterstützungsleis- 9001:2008 statt. Die Rezertifizierung wurde erfolgreich tungen im Bereich der Vertragsdatenpflege hat die e.dat durchgeführt und das Zertifikat um weitere drei Jahre ver- die Abwicklung der Lieferantenwechselprozesse und den längert. Kundenservice für die bundesweiten Vertriebsmarken übernommen. Zur weiteren Optimierung der Servicequalität stand die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter im Mittelpunkt. Im Oktober 2013 hat die e.dat mit der G!NIUS-Datenpflege Hierzu wurde Mitte 2012 ein Führungskräfteprogramm für für den Netzservice begonnen. Hier wird für die WEMAG Gruppenleiter und Potenzialträger gestartet und Anfang die Erfassung von analogen und digitalen Daten durchge- Juni 2013 von allen 14 Teilnehmern erfolgreich beendet. führt. Dabei hat die e.dat sich gegen andere Wettbewerber erfolgreich durchgesetzt und damit ihr Dienstleistungs- 77 Produktportfolio Internetportal Implementierung eines Akquise- und Vertriebspartnerportals mit: Postleitzahlenbasiertem Online-Preisrechner Echtzeit Adress- und Bonitätsprüfung für Privatkunden Automatisierter Schnittstelle zu Online-Vergleichsportalen Self-Service-Portal für Bestandskunden Folgende Dienstleistungen werden durch die e.dat GmbH als sogenanntes Full Service-Paket – oder auch als separate Einzeldienstleistungen auf dem System des Auftraggebers ausgeführt: Marktkommunikation Marktkommunikation nach GPKE/GeLi Gas für die: Durchführung der Lieferantenwechselprozesse und ggf. Datenklärung Prüfung, Abschluss, Verwaltung von Lieferanten- und EDI-Rahmenverträgen Abrechnung Strom-, Gas- und Wärmeverbrauchsabrechnung Bescheide Wasser/Abwasser Rechnungslegung für Tarif- und Sondervertragskunden Kreditorenmanagement Bearbeitung von Netznutzungsrechnungen: Monats-, Abschlags-, Jahres- und Sammelrechnungen Prüfung von Vertragsdaten, Preise und Mengen Einrichtung von INVOICE-Verfahren mit den Marktpartnern Abwicklung des Zahlungsverkehrs Debitorenmanagement Führung und Pflege der Vertragskonten Durchführung des Zahlungsverkehrs Umsetzung des vorgerichtlichen Mahnwesens Vollstreckung von Sperraufträgen Abwicklung von Insolvenzen Kundenservice Telefonischer und schriftlicher Kundenservice mit: Produktberatung Fallabschließender Bearbeitung von Kundenanfragen Management des Kundenvertragskontos Aktivem Beschwerdemanagement Marktbefragungen Kundenakquise Layout-Gestaltung, Druck und Archivierung Professionelle Gestaltung des Drucklayouts für den externen Schriftverkehr Hochwertiger Farbdruck auf Indigo-Druckmaschinen Erzeugung und elektronische Archivierung von Druckdateien Messdienstleistungen Durchführung der Turnus- und Sonderablesungen Außendienststeuerung Messservice Eichrechtliche Überwachung Management und Wartung der Zähleinrichtungen Smart Metering Applikation Service Providing (Rechenzentrumbetrieb) e.dat baut leistungsfähiges Abrechnungs- und Betriebssystem das System liegt im Rechenzentrum der e.dat Wartungs- und Optimierungsarbeiten führt die e.dat durch Dienstleistungen erbringt der Auftraggeber am Kunden selbst Operativ liegt neben der Abwicklung des Tagesgeschäfts dardprozessen (EinS) gemeinsam mit dem Auftraggeber der Schwerpunkt im kommenden Jahr auf der weiteren WEMAG entwickelten Optimierungsmaßnahmen und einer Optimierung der Prozesse. Dies betrifft unter anderem die Detailanalyse der Produktionsprozesse. Ziel ist es, einen Umsetzung der im Rahmen des Projektes Effizienz in Stan- höheren Automatisierungsgrad zu erreichen. 78 Dienstleistungen WEMACOM Telekommunikation GmbH Neben der verhaltenen Erweiterung der Geschäftstätigkeit ten für externe Leitungen weiter sinken werden. Die Anbin- auf dem Privatkundensektor lag der Schwerpunkt der Akti- dung aller Ortsnetze wird 2014 abgeschlossen. vitäten auch 2013 auf der Gewinnung von Neukunden und der Sicherung von Bestandskunden im Geschäftskunden- Mit Wirkung zum 1. November 2013 hat die WEMACOM bereich. Die Zahl der Anfragen ist gegenüber dem Vorjahr die Breitbandnetze in Goldberg und Plau am See vom bis- um etwa ein Viertel gestiegen. Daraus resultierten Neuver- herigen Betreiber Arche NetVision GmbH (Arche.Net) über- träge bzw. Anschlussverträge oder Vertragsverlängerungen nommen. Die Arche.Net hat die beiden Netze zur Sanie- mit einem Wertumfang von ca. 930 TEUR bei Laufzeiten rung ihres Unternehmens im laufenden Insolvenzverfahren von zwölf Monaten bis zu 20 Jahren. Davon wurden 2013 verkauft. Es konnten knapp 600 Bestandskunden über- noch ca. 160 TEUR ergebniswirksam. Die größten Einzel- nommen werden. Der Geschäftsbetrieb und die Internet- verträge konnten mit E-Plus Service GmbH & Co. KG und versorgung wurden aufrechterhalten. dem Sozialministerium geschlossen werden. Größter Einzelkunde ist die e.discom Telekommunikation GmbH. Ins- Während Kundenanschlüsse im Geschäftskundenbereich gesamt konnte der Umsatz im Geschäftskundenbereich fast ausschließlich mittels Lichtwellenleiter-Infrastruktur gegenüber 2012 um ca. 50 TEUR auf 2,35 Mio. EUR realisiert werden, setzt sich die Technologie im Privatkun- gesteigert werden. densektor nur sehr zögerlich durch. Die vier als Musterprojekte für die Glasfasererschließung bis ins Haus (FTTB) Die WEMACOM Telekommunikation GmbH ist ein Toch- realisierten Schweriner Wohngebiete wurden auch 2013 terunternehmen der WEMAG und der Stadtwerke Schwe- weiter vermarktet. Es ist geplant, weitere neue Wohnge- rin GmbH. Im Geschäftsjahr 2013 konnte das Unterneh- biete in der Landeshauptstadt mit Glasfaserinfrastruktur zu men sein Profil als Anbieter von Breitbandanschlüssen erschließen. Ventschow liegt in einem Gebiet, das keine weiter ausbauen. Es wurden diverse weitere Anschlüsse Breitbandversorgung der Telekom über Kabelnetze hat. In für Geschäftskunden geschaltet oder sind in Vorbereitung. Kooperation mit der Gemeinde und einer ortsansässigen Wegen akuter Engpässe der Telekom Deutschland GmbH Firma wurde in ausgewählten Straßenzügen ein Lichtwel- hat die WEMACOM, unter anderem auch dem Wunsch lenleiternetz bis in die Wohnungen errichtet. Zurzeit wer- der Stadt Schwerin entsprechend, begonnen, im Bereich den die ersten Kunden angeschlossen. Gegebenenfalls soll Schwerin Süd ein Projekt zum Ausbau der Lichtwellenlei- das Netz auch zur TV-Versorgung der gemeindeeigenen ter-Infrastruktur umzusetzen. Damit können den Kunden Wohnungen genutzt werden. in dem Bereich Internetzugänge mit Bandbreiten bis zu 1 Gbit/s angeboten werden. Für eine konkurrenzfähige Vermarktung von hochwertigen Breitbandanschlüssen auf Lichtwellenleiterbasis wird Auch 2013 wurde das Geschäft mit funkbasierten Inter- ein entsprechendes TV-Angebot notwendig, um damit netzugängen für Privatkunden weiter ausgebaut – sowohl auch sogenannte Triple-Play-Produkte anbieten zu können. durch Steigerung der Kundenzahlen in bestehenden Net- Hierzu gibt es zurzeit Gespräche mit verschiedenen Her- zen als auch durch den Neubau von Netzen. Die Kunden- stellern und Anbietern. zahlen konnten von rund 1.650 in 2012 bis zum Ende 2013 auf 2.715 gesteigert werden. Insbesondere im neu Der Betrieb der verschiedenen Anlagen und Netze des ausgebauten Netz in Dassow konnte die Zahl der Kunden Stadtwerkeverbundes und der WEMAG-Gruppe konnte bereits auf über 300 erhöht werden. Gegenwärtig sind 28 auch im Geschäftsjahr 2013 in gewohnter Qualität und Ortsnetze ausgebaut. Für zwei weitere Ortsnetze hat die ohne größere Störungen sichergestellt werden. Zusätzlich WEMACOM den Zuschlag erhalten. Der Ausbau hat 2013 zum normalen Dienstleistungsgeschäft waren einige Son- begonnen und wird 2014 fortgesetzt. derprojekte durchzuführen. So wurden unter anderem für die Stadtwerke Schwerin die TK-Anlagen den neuen Anfor- Die Mehrzahl der örtlichen Netze ist zwischenzeitlich in das derungen angepasst und die Call-Center-Anlage erneuert. Netz der WEMACOM eingebunden, sodass die Mietkos- In der WEMAG-Gruppe wurde die Call-Center-Anlage der 79 e.dat GmbH erweitert und virtualisiert. Das neue Übertra- Die wesentlichen Umsätze und Erlöse werden nach wie vor gungsnetz der WEMACOM, ein sogenanntes Carrier-Ether- im Geschäftskundenbereich auf der Grundlage des Licht- net, wurde erheblich erweitert. Als Voraussetzung für den wellenleiter- und Übertragungsnetzes erzielt. Das bestätigte Aufbau eines Netzes für die interne Kommunikation zur sich auch 2013. Zunehmend tragen aber auch die Funk- Steuerung, Überwachung und Informationsauslesung in netze mit der Fokussierung auf Privatkunden zum Ergebnis den Bereichen Schutztechnik, Schaltanlagen und Netz- bei. Allerdings bilden die Grundlagen für den wirtschaftli- leittechnik wurden fast alle Umspannwerke mit entspre- chen Betrieb auch hier die eigenen Übertragungsnetze und chender Technik ausgerüstet. Erste Verbindungen wurden Internetzugänge. Dazu soll das Netz auch weiterhin sowohl erfolgreich getestet – der weitere Ausbau wird schrittweise kunden- bzw. projektgetrieben als auch strategisch konti- fortgesetzt. nuierlich, qualitativ und regional weiter ausgebaut werden. Es ist ein Trend weg von den Standleitungen hin zu soge- Die mit dem Neubau der Rechenzentren der WEMAG und nannten Virtuell Privat Networks (VPN) zu erkennen, die WEMACOM verbundenen Umstrukturierungen im Über- zwar auch den breitbandigen Kundenzugang erfordern, tragungsnetz sind weitestgehend abgeschlossen. Für den aber sonst über das Internet realisiert werden. Dem hat die Bereich Mobiltelefonie konnte ein neuer Rahmenvertrag WEMACOM mit der Zertifizierung als eigenständiger Inter- geschlossen werden, der für beide Gesellschafter und net-Provider und mit dem Aufbau des neuen Carrier-Ether- deren Tochtergesellschaften teilweise deutliche Kostenvor- net-Netzwerkes, das inzwischen auf ca. 70 Knoten ange- teile generiert. wachsen ist, Rechnung getragen. Die Investitionssumme lag im abgelaufenen Geschäftsjahr Der Umsatz für das Geschäftsjahr 2013 hat sich gegenüber bei 1.479 TEUR. Aus diesen Mitteln wurden projektbezo- der Planung durch die Steigerung der Mieteinnahmen von gene Vorhaben für den Anschluss von Kunden sowie stra- bestehenden Kunden und weitere Kundenakquisition um tegische Vorhaben für gezielte Erweiterungen im Lichtwel- 256 TEUR erhöht. Die Erlöse aus den Internet- und Tele- lenleiter- und Übertragungsnetz realisiert. fondienstleistungen per Funk- und Festnetz liegen um ca. 100 TEUR über dem Plan. Eine Brennstoffzelle versorgt die Sendeanlage bei Proseken. 80 Mitarbeiter Prüfung eines Leiterseils der 110-kV-Freileitung Pröttlin-Hagenow 81 Personalentwicklung Am 31. Dezember 2013 beschäftigte die WEMAG-Gruppe Vertrag im dualen Bachelor-Studiengang Regenerative Ener- 591 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, inklusive 30 Auszu- giesysteme und Energiemanagement sowie einen für die bildenden, zehn befristet übernommenen Auslernern und Berufsausbildung zum Fachinformatiker in der Fachrichtung einem Trainee. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich damit Systemintegration. Außerdem hat die e.dat GmbH erneut die Zahl der Beschäftigten um 2,6 % bzw. 15 Personen. einen Ausbildungsvertrag mit einem künftigen Elektroniker für Betriebstechnik geschlossen. Aufbauend auf gute Erfah- 24 Mitarbeiter sind in 2013 aus der Unternehmensgruppe rungen aus den Vorjahren wird die Kooperation zwischen ausgeschieden, darunter fünf Mitarbeiter, die in die Frei- der WEMAG und der Stadtwerke Parchim GmbH bei der stellungsphase der Altersteilzeit eingetreten sind und neun Ausbildung der Elektroniker für Betriebstechnik fortgeführt. Mitarbeiter, deren befristeter Arbeitsvertrag ausgelaufen ist. Mit drei Mitarbeitern wurden Aufhebungsverträge geschlos- Die Ausbildung junger Menschen genießt bei der WEMAG sen. Zudem gab es sechs Kündigungen und ein Mitarbeiter einen hohen Stellenwert. Grund dafür ist nicht nur die verstarb. demografische Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch die soziale Verantwortung, die das Unterneh- Zwölf Auszubildende und Dualstudenten der WEMAG, men für die Region wahrnimmt. So bekommen die Bache- darunter fünf Elektroniker, zwei Fachinformatiker, vier lor of Arts die Möglichkeit, einige Wochen im Ausland zu Bachelor of Arts sowie ein Kaufmann für Dialogmarketing studieren. Ein Beispiel dafür ist das Sprach- und Kulturmo- der e.dat GmbH, haben ihre Ausbildung erfolgreich been- dul an der Handelsfachhochschule in Hangzhou in China. det. Zwölf Auslerner wurden befristet in ein Arbeitsver- In diesem Kurs erhalten die Studierenden vor allem Einbli- hältnis übernommen, um erste berufliche Erfahrungen zu cke in andere Kulturkreise und erwerben auf diese Weise sammeln. interkulturelle Kompetenzen und bauen ihre Sprachkenntnisse aus. Neben den Studiengebühren trägt die WEMAG Die WEMAG hat acht neue Ausbildungsverträge abge- einen Teil der zusätzlichen Kosten für den Auslandskurs. schlossen: drei für den Beruf Elektroniker für Betriebs- Das Unternehmen fördert diese Möglichkeiten, weil die technik, zwei für das duale Studium zum Bachelor of Arts, jungen Menschen vor allem Fähigkeiten entwickeln kön- Fachrichtung Betriebswirtschaftslehre, und erstmals einen nen, wie es in gewohnter Umgebung kaum möglich wäre. Trainee-Programm Das Traineeprogramm der WEMAG ist nach zwei sehr der ihn bei der Integration im Unternehmen und beim erfolgreichen Durchgängen ein wichtiger Pfeiler der Fach- Aufbau eines Netzwerkes unterstützt. Zusätzlich über- kräftesicherung geworden. So durchlaufen die Hochschul- nimmt ein Mentor die fachliche Betreuung und fördert den absolventen innerhalb von 24 Monaten verschiedene Erfahrungsaustausch. 2013 haben zwei kaufmännische Unternehmensbereiche, um sich durch Kennenlernen der Trainees das Traineeprogramm erfolgreich beendet und betrieblichen Prozesse auf ihre künftige Aufgabe inner- übernehmen nun Aufgaben in der Abteilung Technische halb der Unternehmensgruppe vorzubereiten. Während Produktentwicklung und in der e.dat GmbH. der gesamten Zeit steht jedem Trainee ein Pate zur Seite, 82 Mitarbeiter Weiterbildung In sämtlichen Unternehmensbereichen wird weiterhin auf gerufen und bereits erfolgreich von mehreren WEMAG-Mit- die Qualifizierung der Mitarbeiter gesetzt. Der Netzwerkge- arbeitern abgeschlossen wurde. danke wird dabei zunehmend in der Personalentwicklung gelebt und ausgebaut. Ein neu eingeführter Weiterbildungs- Außerdem wurde neben kontinuierlichen und bewährten katalog gibt eine Orientierungshilfe bei den Bildungsange- Fortbildungsmaßnahmen eine Reihe von Seminaren und boten und Qualifizierungsmöglichkeiten für die gesamte Workshops für Mitarbeiter der WEMAG-Gruppe konzipiert WEMAG-Gruppe. Die Angebote im kaufmännischen, tech- und durchgeführt. In diesem Rahmen bekamen 14 Füh- nisch-gewerblichen und IT-Bereich ermöglichen den Mitar- rungskräfte die Möglichkeit, sich auf der Basis einer modu- beitern den Ausbau ihrer Kenntnisse, Fertigkeiten und per- laren Veranstaltungsreihe individuell weiter zu entwickeln sönlichen Handlungskompetenzen und qualifizieren sie für und den Netzwerkgedanken der WEMAG-Gruppe weiter zu künftige berufliche Herausforderungen. intensivieren. Das Führungskräfte-Entwicklungs-Programm der WEMAG-Gruppe vermittelt methodische und hand- Richtungsweisend sind die Kooperationen mit den Hoch- lungsbezogene Kompetenzen, damit die Teilnehmer auch schulen. Neben dem kooperativen Studiengang an der künftig den täglichen Herausforderungen in hochqualifizier- Hochschule Wismar, an der eine Mitarbeiterin nach erfolg- ten und professionellen Teams begegnen können. reich abgeschlossener Berufsausbildung bei der WEMAG ein Verbundstudium im Bachelor-Studiengang Informa- Vor dem Hintergrund schnelllebiger Veränderungspro- tions- und Elektrotechnik absolviert, studiert nun erstmalig zesse muss im Unternehmen ein erfolgreiches Projektma- ein junger Elektroniker an der Hochschule für angewandte nagement verankert sein. Deshalb nahmen Mitarbeiter der Wissenschaften Hamburg im neuen Bachelor-Studiengang WEMAG-Gruppe an einem Kompaktlehrgang teil und lern- Regenerative Energiesysteme und Energiemanagement. In ten, einen aussichtsreichen Startprozess für ein Projekt zu den vorlesungsfreien Zeiten erfolgt ein Einsatz innerhalb organisieren und eine solide Grundlage für die Projektsteu- der WEMAG-Gruppe. Weitere Unterstützung erhalten Mit- erung zu erarbeiten. arbeiter der WEMAG Netz GmbH beim Fernstudium im Bachelor-Studiengang Elektrotechnik. Auch 2013 hat wie- Aufgrund der erfolgreichen Zusammenarbeit in den ver- der eine Mitarbeiterin der WEMAG ein berufsbegleiten- gangenen Jahren konnten auch konkrete Angebote der des Studium im Master-Studiengang Kommunalwirtschaft Thüga wahrgenommen werden. So nahmen weitere Mit- an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde arbeiter aus der WEMAG-Gruppe am Führungskräfte-Nach- (FH) begonnen, der mit Unterstützung der Thüga ins Leben wuchs-Programm der Thüga teil. Personalaufwand Aufgrund des ab 1. März 2013 wirksamen Tarifvertrages gab es eine Einmalzahlung für die Monate März und April wurde die Tabellenvergütung der WEMAG AG, der WEMAG 2013. Die Tabellenvergütung der e.dat GmbH wurde laut Netz GmbH sowie der WEMACOM Telekommunikation Tarifvertrag zum 1. Mai 2013 um 1,7 % erhöht. GmbH zum 1. Mai 2013 um 2,8 % erhöht; im April 2013 83 2013 begannen acht Auszubildende und Dualstudenten ihre Ausbildung. Personalstruktur Das Durchschnittsalter des Stammpersonals der WEMAG- absolviert und 0,9 % der Mitarbeiter sind ohne Abschluss. Gruppe betrug zum Jahresende 43,3 Jahre, die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit lag bei 17,7 Jahren. Im Juni 2013 wurde innerhalb der WEMAG-Gruppe eine 44,2 % der Belegschaft waren Frauen und der Anteil der neue Altersteilzeitvereinbarung für die Geburtsjahrgänge gewerblichen Mitarbeiter betrug 17,6 %. 1952 bis 1955 geschlossen. 32 Mitarbeiter haben daraufhin einen Vertrag zur Altersteilzeit abgeschlossen und die 31,7 % der Mitarbeiter besitzen einen Hochschul- bzw. Möglichkeit eines gleitenden und frühzeitigen Überganges Fachhochschulabschluss, 15 % verfügen über eine Meis- in den Ruhestand genutzt. Zudem bestehen mit 22 weite- ter- oder Technikerausbildung bzw. einen gleichwertigen ren Mitarbeitern Verträge zur Altersteilzeit, die in den Vor- Fachschulabschluss, 52,4 % haben eine Berufsausbildung jahren vereinbart wurden. Arbeitssicherheit und Umweltschutz Die Arbeitssicherheit und der betriebliche Umweltschutz Kontrolle der Fremdauftragnehmer gewährleisten eine genießen innerhalb der WEMAG-Unternehmensgruppe hohe Sicherheit und Qualität der durchgeführten Arbeiten. einen hohen Stellenwert. Die Gesunderhaltung der Mitar- Unter Mitwirkung der Berufsgenossenschaft Energie Tex- beiter und der Schutz der Umwelt sind den anderen Unter- til Elektro Medienerzeugnisse wurde 2013 in der WEMAG- nehmenszielen gleichgestellt. Laufende Begehungen der Unternehmensgruppe ein internes Audit zum Arbeits- Arbeitsbereiche und Baustellen sowie die Schulung und schutzmanagementsystem erfolgreich durchgeführt. 84 Regionales Engagement Engagement und Wertschöpfung in der Region 87.000.000 7.757 t CO2-Einsparung im Jahr Euro Netzinvestitionen seit 2010 832 Vogelschutz Vogelberingung und Nisthilfen Elektromobilität voranbringen Verleih von Elektrofahrrädern und E-Autos indirekte Arbeitsplätze in der Region bei Partnern und Lieferanten 6,1 % Ausbildungsquote 23 Jahre 576 Arbeitsplätze in der WEMAGUnternehmensgruppe Direktbeschäftigte jugend forscht Patenunternehmen des Wettbewerbs in MV seit 1990 20 Jahre KITA-Weihnachtsaktion hochwertige Geschenke für Kindertagesstätten im Netzgebiet Infomobil Kundenservice direkt vor Ort WEMAG Klimawälder Baumpflanzaktionen mit WEMAG-Kunden Festspiele MV Premiumsponsor des Kulturprojekts Energiesparzentrale Beratung für Energiekunden GO GREEN umweltfreundlicher Versand der Unternehmenspost Hüpfburg- und Zeltverleih Bereitstellung von Eventausstattungen für Gemeinden Batteriespeicher Entwicklung zukunftsweisender Speichertechnologien Landesfußballverband Förderung des Kinder- und Jugendsports 8.052 km² betreutes Netzgebiet Tafeln e. V. jährliche Weihnachtsspende Wertschöpfung Basisjahr 2012 Engagement Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien Biogasanlagen, Photovoltaikanlagen, Windkraftanlagen 85 Die hohe Identifikation mit der Region wird durch zahl- nimmt, wieder nach Mecklenburg-Vorpommern zurückflie- reiche Angebote unterstrichen. Im Sommer wurde damit ßen. Im Vergleich zu anderen Energieversorgungsunterneh- begonnen, den Städten und Gemeinden aktiv Unterstüt- men liegt die WEMAG damit im oberen Drittel. In den Wert zung in Form von Sachleistungen für ihre regionalen Feste flossen alle Ausgaben ein, die 2012 in Mecklenburg-Vor- und Veranstaltungen anzubieten. So können sich Gemein- pommern durch die WEMAG getätigt wurden: Investitio- den im Netzgebiet nicht nur kostenlos Hüpfburgen aus- nen und Aufträge, Ausgaben für Energiebeschaffung sowie leihen, sondern auch große Partyzelte, die in den fünf Steuern, Abgaben, Gewinnausschüttungen, Löhne, Gehäl- Netzdienststellen abholbereit gelagert werden. Diese Maß- ter, Altersbezüge und Ausbildungskosten. Weiterhin wurde nahmen unterstützen das regionale Sponsoring. ermittelt, dass diese Rückflüsse in Höhe von 170 Mio. EUR zusätzlich zu jedem Arbeitsplatz in der WEMAG-Gruppe Im Frühjahr 2013 betreute die WEMAG eine Masterstu- weitere 2,4 Stellen in der Region schaffen. Da andere Ver- dentin der Hochschule Wismar. Sie untersuchte, welchen sorger im Vergleich 1,4 bis 1,8 zusätzliche Arbeitsplätze Beitrag die WEMAG wirtschaftlich für die Region leistet. ermöglichen, ist das ein überdurchschnittlich gutes Ergeb- Zur Ermittlung der Wertschöpfung wurden wirtschaftliche, nis. Insgesamt entstehen durch die regionalen Ausgaben gesellschaftliche und umweltpolitische Leistungswerte ana- der WEMAG-Gruppe und die Konsumausgaben der Mitar- lysiert. Das wesentliche Ergebnis der Standortbilanz war, beiter 1.951 Arbeitsplätze. dass 34 Cent von jedem Euro, den die WEMAG in die Hand Zahlreiche Mitarbeiter unterstützten die Baumpflanzaktion im Herbst 2013. 86 Jahresabschluss Modernisierte 110-kV-Freileitung Bützow-Wismar WEMAG-Konzern 87 Konzernbilanz zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1) Aktiva A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 3. Beteiligungen B. Umlaufvermögen I. Vorräte II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3. Sonstige Vermögensgegenstände III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten D. Aktive latente Steuern E. Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBiIG Passiva A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital 1. Gewinnrücklagen 2. Gewinnvortrag 3. Konzernjahresüberschuss III. Ausgleichsposten für Eigenkapital anderer Gesellschafter B. Sonderposten für Zuwendungen und Zuschüsse C. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen D. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5. Sonstige Verbindlichkeiten E. Rechnungsabgrenzungsposten F. Passive latente Steuern 31.12.2013 31.12.2012 3.060 3.047 17.666 242.311 7.035 20.320 287.332 17.871 216.069 6.673 23.263 263.876 0 13.054 58.686 71.740 362.132 15 9.987 57.328 67.330 334.253 3.760 7.449 89.709 810 22.734 113.253 23.469 140.482 980 1.809 1.088 506.491 86.076 5.002 25.515 116.593 23.729 147.771 703 1.533 1.088 485.348 31.12.2013 31.12.2012 39.000 39.000 190.871 40.729 25.684 257.284 1.388 297.672 41.224 190.871 37.018 15.341 243.230 1.329 283.559 38.642 3.431 2.244 88.245 93.920 3.292 2.486 90.886 96.664 47.480 482 7.722 3 11.771 67.458 1.164 5.053 506.491 22.861 4.055 11.918 101 20.495 59.430 1.283 5.770 485.348 1) Verkürzt dargestellte Konzernbilanz in TEUR; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben. WEMAG-Konzern 88 Konzerngewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1) 2013 1. Umsatzerlöse 2. Veränderung des Bestands an unfertigen Leistungen 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 4. Sonstige betriebliche Erträge 2012 698.873 686.257 –4.832 3.724 6.249 6.238 27.593 16.394 727.883 712.613 546.636 554.959 5. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 60.821 53.964 607.457 608.923 29.597 27.192 6.013 5.830 35.610 33.022 6. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung (davon für Altersversorgung 840 TEUR; Vorjahr 767 TEUR) 7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen (davon Konzessionsabgaben 7.476 TEUR; Vorjahr 7.717 TEUR) 21.400 20.395 38.471 31.998 9. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 2.149 1.037 10. Erträge aus sonstigen Beteiligungen (davon aus verbundenen Unternehmen 924 TEUR; Vorjahr 753 TEUR) 3.779 2.817 11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (davon aus Abzinsung 253 TEUR; Vorjahr 725 TEUR) 2.617 1.752 12. Aufwendungen für Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 1.386 612 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (davon aus Aufzinsung 1.011 TEUR; Vorjahr 2.203 TEUR) 2.930 4.250 29.174 19.019 3.268 3.368 121 228 25.785 15.423 101 82 25.684 15.341 14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 16. Sonstige Steuern 17. Jahresüberschuss 18. Anderen Gesellschaftern zustehender Jahresüberschuss 19. Konzernjahresüberschuss 1) In TEUR dargestellte Gewinn- und Verlustrechnung; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben. 89 Konzernkapitalflussrechnung für das GeschäftsJahr 2013 (in TEUR)1) 2013 2012 1. Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteil von Minderheitsgesellschaftern) vor außerordentlichen Posten 25.785 15.423 2. Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 21.393 20.389 3. Auflösung/Abgang Sonderposten für Zuwendungen und Zuschüsse –3.946 – 4.179 4. Zunahme/Abnahme der Rückstellungen –2.744 4.035 5. Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge –993 –1.454 6. Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens –238 83 7. Zunahme/Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 6.720 672 –16.801 10.635 9. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (Summe 1. bis 8.) 29.176 45.604 10. Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen –1.593 –1.226 544 2.675 –43.576 – 43.275 65 0 –4.442 –1.680 –49.002 – 43.506 –11.592 –11.583 24.720 10.000 8. Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 11. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 12. Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen 13. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 14. Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 15. Cashflow aus der Investitionstätigkeit (Summe 10. bis 14.) 16. Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter (Dividenden) 17. Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)Krediten 18. Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten 19. Einzahlungen aus Zuwendungen und Zuschüssen 20. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (Summe 16. bis 19.) 21. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (Summe aus 9.; 15.; 20.) –90 –80 6.528 3.987 19.566 2.324 –260 4.422 22.Finanzmittelfonds am 1. Januar 23.729 19.307 23. Finanzmittelfonds am 31. Dezember (Summe 21. und 22.) 23.469 23.729 1) Verkürzt dargestellte Konzernkapitalflussrechnung 90 WEMAG-Konzern Konzerneigenkaptalspiegel für das Geschäftsjahr 2013 (in TEUR) Mutterunternehmen Gezeichnetes Kapital Stammaktien 15.000.000 Stand am 31. Dezember 2011 Gewinnrücklagen Übriges erwirtschaftetes Konzerneigenkapital Eigenkapital gemäß Konzernbilanz 39.000 190.871 48.568 278.439 Gezahlte Dividenden – – –11.550 –11.550 Übrige Veränderungen 0 0 0 0 Konzernjahresüberschuss – – 15.341 15.341 Übriges Konzernergebnis – – 0 0 – – 15.341 15.341 39.000 190.871 52.359 282.230 Gezahlte Dividenden – – –11.550 –11.550 Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung 0 0 0 –84 Konzernjahresüberschuss – – 25.688 25.688 Übriges Konzernergebnis – – 0 0 – – 25.688 25.688 39.000 190.871 66.497 296.368 Konzerngesamtergebnis Stand am 31. Dezember 2012 Konzerngesamtergebnis Stand am 31. Dezember 2013 91 Minderheitsgesellschafter Eigenkapital Minderheitenkapital Konzerneigenkapital Eigenkapital 278.439 1.280 1.280 279.719 –11.550 –33 –33 –11.583 0 0 0 0 15.341 0 0 15.341 0 82 82 82 15.341 82 82 15.423 282.230 1.329 1.329 283.559 –11.550 –42 –42 –11.592 –84 – 0 –84 25.688 0 0 25.688 0 101 101 101 25.688 101 101 25.789 296.368 1.388 1.388 297.672 WEMAG-Konzern 92 KonzernAnlagenspiegel für das Geschäftsjahr 2013 (in TEUR)1) Entwicklung des Anlagevermögens Anschaffungs- und Herstellungskosten 31.12.2012 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2013 I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 13.187 1.302 18 0 14.471 6 291 0 0 297 Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 13.193 1.593 18 0 14.768 II. Sachanlagen 1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 42.587 258 269 762 43.338 461.923 20.293 1.568 11.272 491.920 678 4 0 0 682 2. Geschäfts- und Firmenwert 2. Technische Anlagen und Maschinen a) Stromverteilungsanlagen b) Fernwärmeanlagen a) Sonstige technische Anlagen und Maschinen 20.187 3.075 121 8.631 31.772 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 30.343 1.825 660 399 31.907 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 23.263 18.121 0 –21.064 20.320 578.981 43.576 2.618 0 619.939 15 0 0 –15 0 Summe Sachanlagen III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 3. Beteiligungen Summe Finanzanlagen Anlagevermögen gesamt 9.987 2.893 56 197 13.021 57.368 1.549 49 –182 58.686 67.370 4.442 105 0 71.707 659.544 49.611 2.741 0 706.414 1) Verkürzt dargestellter Konzernanlagenspiegel in TEUR; Aufgrund von Rundungsdifferenzen ergeben sich Abweichungen zum Vorjahr 93 Abschreibungen 31.12.2012 Buchwerte Zugänge Abgänge Umbuchungen Zuschreibungen 31.12.2013 31.12.2013 31.12.2012 10.146 1.570 18 0 0 11.698 2.773 3.041 1 10 0 0 0 11 286 5 10.147 1.580 18 0 0 11.709 3.059 3.046 24.715 1.176 213 0 –7 25.671 17.667 17.872 260.858 15.073 1.464 0 0 274.467 217.453 201.065 530 25 0 0 0 555 127 148 5.331 1.712 3 0 0 7.040 24.732 14.856 23.671 1.834 631 0 0 24.874 7.033 6.672 0 0 0 0 0 0 20.320 23.263 315.105 19.820 2.311 0 –7 332.607 287.332 263.876 0 0 0 0 0 0 0 15 0 1.386 0 0 –1.419 –33 13.054 9.987 40 0 40 0 0 0 58.686 57.328 40 1.386 40 0 –1.419 –33 71.740 67.330 325.292 22.786 2.369 0 –1.426 344.283 362.131 334.252 94 WEMAG-Konzern KonzernAnhang A. Allgemeine Hinweise Der vorliegende Konzernabschluss wurde gemäß §§ 290 ff. HGB unter Beachtung der DRS aufgestellt. Die für einzelne Positionen geforderten Zusatzangaben haben wir in den Anhang übernommen. Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung stellten wir nach dem Gesamtkostenverfahren auf. B. Konsoliderungskreis Der Konzernabschluss umfasst die WEMAG AG sowie ihre Tochterunternehmen: WEMAG Netz GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %), e.dat GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %), mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %), WEMAG Wind Energie GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %), WEMAG Energiedienste GmbH (ehemals Energiedienste Nordost GmbH), Raben Steinfeld (Beteiligungsanteil 100 %), KNE Windpark Nr. 8 GmbH & Co. KG, Schwerin (Beteiligungsanteil 100 %), WEMACOM Telekommunikation GmbH, Schwerin (Beteiligungsanteil 66,67 %). Im Berichtsjahr hinzugekommen sind die WEMAG Energiedienste GmbH (ehemals Energiedienste Nordost GmbH), Raben Steinfeld und die KNE Windpark Nr. 8 GmbH & Co. KG, Schwerin. Als assoziierte Unternehmen werden folgende inländische Gesellschaften berücksichtigt: Unternehmen, Sitz Kapitalanteil (in %) Energie-Sparzentrale GmbH, Raben Steinfeld 74,9 Stadtwerke Eilenburg GmbH, Eilenburg 49,0 Stadtwerke Wittenberge GmbH, Wittenberge 22,7 Stadtwerke Lübz GmbH, Lübz 20,0 SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH, Schwerin 50,0 BAE Brüeler Abwasserentsorgungsgesellschaft mbH, Brüel 49,0 Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH, Neustadt-Glewe 45,0 Bützower Wärme GmbH, Bützow 20,0 Vietlübbe Biogas GmbH, Vietlübbe 50,0 M & K Windpark-Verwaltungs-GmbH, Schwerin 50,0 KNE Windpark Nr. 11 GmbH & Co. KG, Rerik 50,0 KNE Windpark Nr. 12 GmbH & Co. KG, Rerik 50,0 KNE Windpark Nr. 17 GmbH & Co. KG, Rerik 50,0 Westmecklenburgische Wind-Verwaltungs-GmbH, Bandenitz 50,0 Kommunaler Windpark Westmecklenburg GmbH & Co. KG, Bandenitz 50,0 Tarnow Ost Verwaltungs GmbH, Tarnow 25,0 Kommunaler Windpark Tarnow Ost GmbH & Co. KG, Tarnow 25,0 95 Im Berichtsjahr neu hinzugekommen sind die Anteile an der KNE Windpark Nr. 11 GmbH & Co. KG, Rerik (Kaufpreis 1.255 TEUR), an der KNE Windpark Nr. 12 GmbH & Co. KG (Kaufpreis 1.255 TEUR), Rerik, an der KNE Windpark Nr. 17 GmbH & Co. KG (Kaufpreis 10 TEUR), Rerik, an der Westmecklenburgische Windpark-Verwaltungs-GmbH (Kaufpreis 13 TEUR), Bandenitz, an der Kommunaler Windpark Westmecklenburg GmbH & Co. KG (Kaufpreis 5 TEUR), Bandenitz, an der Tarnow Ost Verwaltungs GmbH (Kaufpreis 3 TEUR), Tarnow, und an der Kommunaler Windpark Tarnow Ost GmbH & Co. KG (Kaufpreis 3 TEUR), Tarnow. Die Anteile an der EVE Netz GmbH, Dannenberg, und an der Erdwärme Kraft GbR, Berlin, wurden im Berichtsjahr verkauft. Die Kapitalanteile an assoziierten Unternehmen entsprechen mit Ausnahme der Beteiligung an der SEG, bei der eine Einstimmigkeitsregelung besteht, dem Anteil der Stimmrechte. C. Erläuterungen zu den Bilanzierungsund Bewertungsmethoden Allgemein Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss der WEMAG AG einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs-und Bewertungsgrundsätzen (ggf. über eine HB II) erstellt. Realisations- und Imparitätsprinzip wurden beachtet; Vermögensgegenstände bewerteten wir höchstens zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Aktiva Die immateriellen Vermögensgegenstände sowie Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten erfasst und – soweit abnutzbar – vermindert um Abschreibungen angesetzt. In die Herstellungskosten werden Einzelkosten und in angemessenem Umfang Gemeinkosten einbezogen. Fremdkapitalkosten werden nicht berücksichtigt. Planmäßige Abschreibungen werden für bis zum 31. Dezember 2007 erfolgte Anschaffungen degressiv vorgenommen; auf die lineare Methode wird übergegangen, sobald diese zu höheren Abschreibungen führt. Zugänge ab dem 1. Januar 2008 werden ausschließlich linear unter Anwendung betriebsgewöhnlicher Nutzungsdauern abgeschrieben. Geringwertige Vermögensgegenstände mit einem Wert bis 150 EUR (netto ohne Umsatzsteuer) werden ab dem 1. Januar 2008 sofort erfolgswirksam erfasst und geringwertige Vermögensgegenstände mit einem Wert zwischen 150 EUR und 1.000 EUR (jeweils netto ohne Umsatzsteuer) werden auf einem Sammelposten erfasst und über fünf Jahre abgeschrieben. Sofern erforderlich, werden außerplanmäßige Abschreibungen zum Ansatz eines niedrigeren beizulegenden Wertes vorgenommen. Das Finanzanlagevermögen wird mit Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt bei Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren zu Anschaffungskosten oder mit den niedrigeren Werten am Bilanzstichtag. Für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer und der geminderten Verwertbarkeit ergeben, werden durch Einzelbewertung ermittelte angemessene Wertabschläge vorgenommen. Die unfertigen Leistungen sind mit den Herstellungskosten bewertet. Sie umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige WEMAG-Konzern 96 angemessene Gemeinkosten. Zinsen für Fremdkapital sind nicht einbezogen. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zu Nennwerten abzüglich der Wertabschläge für Einzelrisiken und für das allgemeine Kreditrisiko bilanziert. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr zinsten wir ab. Der am Bilanzstichtag noch nicht abgerechnete Strom- und Gasverbrauch für Kunden mit rollierender Abrechnung ist nach statistischem Verfahren kundenindividuell abgegrenzt. Die damit verbundenen Auswirkungen hinsichtlich Strom- und Gasbeschaffung und Netznutzung sind ergebniswirksam berücksichtigt. Der Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennbetrag bilanziert. Passiva Auf der Aktivseite wird für Rückstellungen, die wegen der erstmaligen Anwendung des § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB in der D-Markeröffnungsbilanz zum 1. Juli 1990 in der WEMAG AG zu bilden waren, ein Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung ausgewiesen. Das Sonderverlustkonto verändert sich entsprechend der Inanspruchnahme und Auflösung der zugrunde liegenden DMBilG-Rückstellungen. Rückstellungsverbräuche verursachen Abschreibungen auf das Sonderverlustkonto und damit Aufwand, der aufwandsartengerecht in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen wird; bei Auflösungen der DMBilG-Rückstellungen wird das Sonderverlustkonto erfolgsneutral mit den Rückstellungen verrechnet. Im Sonderposten für Zuwendungen und Zuschüsse werden empfangene Fördermittel, Baukostenzuschüsse und Erstattungen von Hausanschlusskosten passiviert. Von den empfangenen Baukostenzuschüssen werden die bis zum 31. Dezember 2002 vereinnahmten Baukostenzuschüsse über einen Zeitraum von 20 Jahren linear aufgelöst. Zugänge ab 2003 werden einheitlich entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände ertragswirksam aufgelöst. Die Bilanzierung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen und der Verpflichtungen aus der Jubiläumsgeldregelung sowie aus der Altersteilzeitregelung erfolgte gemäß handelsrechtlichen Vorschriften. Als versicherungsmathematisches Verfahren wurde die Projected Unit Credit Method (Methode der laufenden Einmalprämien) gewählt. Der Rechnungszinssatz beträgt 4,9 % p. a. Dies entspricht dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz Stand Ende Oktober 2013 bei einer Restlaufzeit von 15 Jahren. Wesentliche Abweichungen zum durchschnittlichen Marktzinssatz Stand Ende Dezember 2013 bestanden nicht. Den Berechnungen der Pensionsrückstellungen liegen die Richttafeln 2005 von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde. Künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen wurden mit 2,5 % p. a. zugrunde gelegt. Bei der Bemessung der Steuerrückstellungen und der sonstigen Rückstellungen wird allen erkennbaren Risiken nach Maßgabe des HGB angemessen und ausreichend Rechnung getragen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden abgezinst. Die Abzinsung orientiert sich an dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Geschäftsjahre. Die Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Unter den Voraussetzungen des § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB i. V. mit § 298 Abs. 1 HGB werden Vermögensgegenstände mit den Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen bzw. Langzeitarbeitskonten verrechnet. Gleiches gilt für die damit im Zusammenhang stehenden Aufwendungen und Erträge. 97 Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Es wurde von dem Wahlrecht gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB i. V. mit § 298 HGB Gebrauch gemacht und von einer Bilanzierung der sich im Saldo ergebenden aktiven latenten Steuern abgesehen. Aus Anpassungsmaßnahmen im Rahmen der Eliminierung der in den Einzelabschlüssen berücksichtigten Abschreibungen nach dem Fördergebietsgesetz sowie aus Konsolidierungsmaßnahmen abzuleitende aktive und passive latente Steuern wurden gemäß § 306 Sätze 1 und 2 HGB jeweils unter gesonderten Posten im Jahresabschluss berücksichtigt. D. Konsolidierungsgrundsätze Die Kapitalkonsolidierung wurde nach der Neubewertungsmethode durchgeführt, wobei nach den Verhältnissen vom 1. Januar 2008, dem Zeitpunkt der erstmaligen Aufstellung des Konzernabschlusses, konsolidiert wurde. Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Zwischenergebnisse innerhalb des Konsolidierungskreises wurden eliminiert. Konzerninterne Ergebnisse aus Lieferungen und Leistungen mit assoziierten Unternehmen wurden wegen geringer Bedeutung nicht eliminiert. Die Equity Bilanzierung der wesentlichen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen nahmen wir nach der Buchwertmethode vor. E. Erläuterungen zur Konzernbilanz Anlagevermögen Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagenspiegel (Seite 92) dargestellt. Finanzanlagen Die Anteile an assoziierten Unternehmen und die übrigen Beteiligungen haben sich im Geschäftsjahr 2013 um die Anteile an der KNE Windpark Nr. 11 GmbH & Co. KG, Rerik, an der KNE Windpark Nr. 12 GmbH & Co. KG, Rerik, an der KNE Windpark Nr. 17 GmbH & Co. KG, Rerik, an der Westmecklenburgische Windpark-Verwaltungs-GmbH, Bandenitz, an der Kommunaler Windpark Westmecklenburg GmbH & Co. KG, Bandenitz, an der Tarnow Ost Verwaltungs GmbH, Tarnow (Neugründungen), Kommunaler Windpark Tarnow Ost GmbH & Co. KG, Tarnow, und um die Erhöhung der Einlagen an der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG erhöht, um die Anteile der EVE Netz GmbH, Dannenberg, und an der Erdwärme Kraft GbR, Berlin, verringert und sind in der folgenden Übersicht dargestellt: WEMAG-Konzern 98 Unternehmen, Sitz Kapitalanteil Eigenkapital 31.12.2013 Ergebnis 2013 (in %) (in TEUR) (in TEUR) Energie-Sparzentrale GmbH, Raben Steinfeld 74,90 – 37 –31 Vietlübbe Biogas GmbH, Vietlübbe1) 50,00 102 5 49,00 8.494 705 Stadtwerke Wittenberge GmbH, Wittenberge 22,70 8.898 946 Stadtwerke Lübz GmbH, Lübz1) 20,00 3.314 380 15,00 7.824 3.1002) 12,55 110.329 18.4922) 1,14 877.069 86.625 SEG Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH, Schwerin 50,00 –344 –509 M & K Windpark-Verwaltungs-GmbH, Schwerin 50,00 8 –3 Brüeler Abwasserentsorgungsgesellschaft mbH (BAE), Brüel 49,00 51 1 Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH, Neustadt-Glewe 45,00 2.402 427 Bützower Wärme GmbH, Bützow1) 20,00 5.258 669 4,42 109.800 1.900 50,00 23 –2 Stadtwerke Eilenburg GmbH, Eilenburg 1) 1) Stadtwerke Parchim GmbH, Parchim 1) Stadtwerke Rostock AG, Rostock1) KOM9 GmbH & Co. KG, Freiburg im Breisgau 1) 1) Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG, München1) Westmecklenburgische Wind-Verwaltungs-GmbH, Bandenitz Kommunaler Windpark Westmecklenburg GmbH & Co. KG, Bandenitz 50,00 9 –1 KNE Windpark Nr. 11 GmbH & Co. KG, Rerik 50,00 6 –3 KNE Windpark Nr. 12 GmbH & Co. KG, Rerik 50,00 4 –5 KNE Windpark Nr. 17 GmbH & Co. KG, Rerik 50,00 –33 –41 Tarnow Ost Verwaltungs GmbH, Tarnow 25,00 13 0 Kommunaler Windpark Tarnow Ost GmbH & Co. KG, Tarnow 25,00 10 0 1) Vorläufig auf Basis von Forecast und Planung 2) Ergebnisabführungsvertrag/Garantiedividende für WEMAG AG Bezüglich der Anteile an assoziierten Unternehmen bestanden zum 1. Januar 2008 positive Unterschiedsbeträge in Höhe von 2.969 TEUR, die vollständig auf Geschäfts- und Firmenwerte entfallen und entsprechend der erwarteten Nutzungsdauer über 15 Jahre, begründet aus den langfristig ausgerichteten Geschäftsmodellen, abgeschrieben werden. Negative Unterschiedsbeträge bestanden zum 1. Januar 2008 in Höhe von 539 TEUR. Vorräte Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen: (in TEUR) 31.12.2013 31.12.2012 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.657 1.429 Unfertige Leistungen 2.103 6.020 Summe 3.760 7.449 99 Die unfertigen Leistungen betreffen im Wesentlichen im Bau befindliche Investitionsprojekte, die der Netzservicebereich der WEMAG AG im Auftrag anderer Unternehmen durchführt und die erst nach Fertigstellung weiterberechnet werden und Investitionsprojekte der mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH in regenerative Erzeugung. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände setzen sich wie folgt zusammen: (in TEUR) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Sonstige Vermögensgegenstände Summe 31.12.2013 insgesamt davon Restlaufzeit > 1 Jahr 31.12.2012 insgesamt 89.710 0 86.076 810 0 5.002 22.734 739 25.515 113.254 739 116.593 Von den sonstigen Vermögensgegenständen des Vorjahres hatte ein Betrag von 968 TEUR eine Laufzeit von mehr als einem Jahr. Steuerabgrenzungsposten Zur Anpassung der Steuerbelastung aus den Einzelabschlüssen an das Konzernergebnis wurden aktive und passive latente Steuern angesetzt. Der Steuersatz beträgt 30 %. Während die aktive latente Steuer aus der Zwischenergebniseliminierung aufgrund der Aktivierung konzernintern erstellter Sachanlagen resultiert, wird die passive latente Steuer aufgrund des Sonderpostens mit Rücklageanteil (§ 4 Fördergebietsgesetz) gebildet, der im Konzernabschluss gemäß TransPuG nicht berücksichtigt wird. Aus diesen Konsolidierungsmaßnahmen ergaben sich zum Bilanzstichtag aktivische latente Steuern in Höhe von 1.809 TEUR und passivische latente Steuern in Höhe von 5.053 TEUR. Eigenkapital Die Bestandteile und Veränderungen des Konzerneigenkapitals sind im Konzerneigenkapitalspiegel dargestellt. Das gezeichnete Kapital entspricht dem der Muttergesellschaft und beträgt 39.000 TEUR. Es ist in 15 Mio. auf den Namen lautende vinkulierte Stückaktien eingeteilt, deren Übertragung der Zustimmung der Hauptversammlung bedarf. Auf jede Stückaktie entfällt ein Anteil am gezeichneten Kapital von 2,60 EUR. Die Gewinnrücklagen umfassen die der Muttergesellschaft und haben sich zum Vorjahr nicht verändert. (in TEUR) Stand 1. Januar 2013/31. Dezember 2013 Gesetzliche Rücklage 39.867 Andere Gewinnrücklagen 151.004 Gewinnrücklagen insgesamt 190.871 WEMAG-Konzern 100 Sonderposten für Zuwendungen und Zuschüsse Die Zuführungen betrugen im Geschäftsjahr 2013 6.528 TEUR; aufgelöst wurden ertragswirksam 3.946 TEUR. Rückstellungen Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: (in TEUR) 31.12.2013 31.12.2012 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.431 3.292 Steuerrückstellungen 2.245 2.486 Sonstige Rückstellungen 88.245 90.886 Summe 93.921 96.664 Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: (in TEUR) 31.12.2013 31.12.2012 Drohverluste 2.507 3.020 Altersteilzeit 2.031 631 Sonstige Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern 2.411 2.527 Prozesskosten 4.243 4.335 67.797 63.757 Ausstehende Lieferantenrechnungen Übrige sonstige Rückstellungen Summe 9.256 16.616 88.245 90.886 Die sonstigen Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern beinhalten im Wesentlichen leistungs- und ergebnisabhängige Zahlungen (1.605 TEUR; Vorjahr 1.746 TEUR) sowie Arbeitszeitguthaben (529 TEUR; Vorjahr 245 TEUR). Die Werte der als Deckungsvermögen verwandten verpfändeten Wertpapierdepots zu Zeitwerten von 1.326 TEUR für Altersteilzeitverpflichtungen und von 181 TEUR für Langzeitarbeitskonten (Vorjahr: insgesamt 1.929 TEUR), die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind, wurden gemäß § 246 Abs. 2 S. 2 HGB mit den Erfüllungsbeträgen der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen (3.356 TEUR) und für Langzeitarbeitskonten (182 TEUR) verrechnet (Vorjahr: insgesamt 2.558 TEUR). Den Zinsaufwendungen aus der Änderung der Abzinsung der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen von 97 TEUR, den Personalaufwendungen aus Zuführungen zu den Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen von 1.864 TEUR sowie den sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus Zuführungen zu den Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen von 56 TEUR steht ein Zinsertrag aus dem Deckungsvermögen von 4 TEUR gegenüber. Verbindlichkeiten Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten des Vorjahres hatten Verbindlichkeiten von 4.518 TEUR eine Laufzeit von ein bis fünf Jahren und Verbindlichkeiten von 18.242 TEUR hatten eine Laufzeit von mehr als fünf Jahren. Von den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen des Vorjahres hatten Verbindlichkeiten von 47 TEUR eine Laufzeit von ein bis fünf Jahren. Alle anderen Verbindlichkeiten des Vorjahres hatten eine Laufzeit von bis zu einem Jahr. 101 Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind neben den Regelungen aus den allgemeinen Kreditbedingungen durch Negativ- und Gleichbehandlungserklärungen sowie eine Patronatserklärung für ein Darlehen der WEMAG Netz GmbH und einen Rangrücktritt für Forderungen der WEMAG AG gegen die WEMAG Netz GmbH besichert. Die Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen: (in TEUR) 31.12.2013 insgesamt davon mit einer Restlaufzeit < 1 Jahr 1 – 5 Jahre 31.12.2012 > 5 Jahre insgesamt 47.480 1.558 8.433 37.489 22.861 482 482 0 0 4.055 7.722 7.722 0 0 11.918 3 3 0 0 101 Sonstige Verbindlichkeiten 11.771 11.771 0 0 20.495 (davon aus Steuern) (3.491) (3.491) (0) (0) (13.012) (14) (14) (0) (0) (18) 67.458 21.536 8.433 37.489 59.430 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht (davon im Rahmen der sozialen Sicherheit) Summe F. Erläuterungen zur KonzernGewinnund Verlustrechnung Umsatzerlöse Die Aufgliederung der Umsatzerlöse ergibt sich wie folgt: (in TEUR) Erlöse aus Stromverkäufen (inklusive Netznutzung) Erlöse aus Stromhandel Erlöse aus EEG-Geschäften Erlöse aus Gasverkäufen (inklusive Netznutzung) Strom- und Energiesteuern Sonstige Umsatzerlöse Summe Die Umsatzerlöse enthalten periodenfremde Erlösschmälerungen von 9.733 TEUR. 2013 2012 374.574 376.948 57.928 69.610 211.928 211.566 71.764 47.769 –28.731 –32.670 687.463 673.223 11.410 13.034 698.873 686.257 WEMAG-Konzern 102 Materialaufwand Die Aufgliederung des Materialaufwands ergibt sich wie folgt: (in TEUR) Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren Bezogene Leistungen Summe 2013 2012 546.636 554.959 60.820 53.964 607.456 608.923 Enthalten sind periodenfremde Aufwendungen mit 3.604 TEUR. Personalaufwand Die Aufgliederung des Personalaufwands ergibt sich wie folgt: (in TEUR) Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 2013 29.597 27.192 5.173 5.063 840 767 35.610 33.022 Aufwendungen für Altersversorgung Summe 2012 Abschreibungen Die Abschreibungen des Geschäftsjahres sind im Konzernanlagespiegel ersichtlich. Beteiligungsergebnis Es handelt sich neben den Ergebnissen aus assoziierten Unternehmen in Höhe von 763 TEUR im Wesentlichen um Dividendenerträge in Höhe von 3.592 TEUR. Zinsergebnis Das Zinsergebnis ergibt sich wie folgt: (in TEUR) Andere sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Andere sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen Zinsergebnis 2013 2012 2.618 1.752 –2.931 – 4.250 –313 –2.498 Von den anderen sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen entfallen 319 TEUR auf Zinserträge aus Steuerguthaben. Die anderen Zinsen und ähnlichen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen mit 288 TEUR Zinsen aus Steuernachforderungen und mit 1.005 TEUR die Aufzinsung von Rückstellungen. 103 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Von den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag entfallen 1.243 TEUR (Vorjahr 1.224 TEUR) auf Steuererstattungen für Vorjahre sowie 1.189 TEUR (Vorjahr 1.942 TEUR) auf latenten Steuerertrag. G. Sonstige Angaben Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse Die WEMAG AG hat sich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH finanziell so ausgestattet wird, dass sie jederzeit in der Lage ist, ihren Verpflichtungen gemäß Bundesberggesetz gegenüber dem Bergamt Stralsund bis zu einer Höhe von 256 TEUR nachzukommen. Für Darlehen der Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH sowie der Solarprojekt-Entwicklungsgesellschaft mbH (Restschuld zum 31. Dezember 2013 von insgesamt 8.136 TEUR) wurden gegenüber den finanzierenden Kreditinstituten Patronatserklärungen abgegeben. Zudem wurde gegenüber der Energie-Sparzentrale GmbH ein Rangrücktritt für Darlehensforderungen (Restschuld zum 31. Dezember 2013 von 70 TEUR) erklärt. Für drei Windparkprojekte wurden in 2012 mit wirtschaftlicher Wirkung ab 1. Januar 2013 Konsortialverträge zwischen der Kloss New Energy GmbH, Rerik, der mea und der WEMAG AG abgeschlossen. Geregelt ist jeweils im Wesentlichen die Projektgesellschaft, die 50%ige Anteilsübernahme an der Projektgesellschaft durch die mea sowie die gesamtschuldnerische Haftung der WEMAG AG. Hinweise auf Risiken aus der Inanspruchnahme oben genannter Haftungsverhältnisses sind gegenwärtig nicht ersichtlich. Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus dem Stromeinkauf für die Jahre 2014 bis 2017 in Höhe von 129.226 TEUR und für den Gaseinkauf für die Jahre 2014 bis 2016 in Höhe von 51.805 TEUR. Daneben besteht zum 31. Dezember 2013 ein Bestellobligo in Höhe von 35.561 TEUR. Organe der Gesellschaft Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands der Muttergesellschaft sind in einer beigefügten Übersicht dargestellt. Gesamtbezüge des Vorstands Die Vorstandsbezüge betrugen insgesamt 505 TEUR. Ruhegehälter wurden in Höhe von 103 TEUR gezahlt. Hinterbliebenenbezüge wurden in Höhe von 7 TEUR gezahlt. Für weitere Hinterbliebenenbezüge besteht eine Rückstellung in Höhe von 84 TEUR. Gesamtbezüge des Aufsichtsrats Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats der WEMAG AG beliefen sich auf 95 TEUR. WEMAG-Konzern 104 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (Anzahl) 2013 2012 Angestellte 464 457 Gewerbliche Arbeitnehmer 115 118 Summe 579 575 4 4 30 33 davon Geschäftsführung davon Auszubildende Abschlussprüferhonorar Das für das Geschäftsjahr 2013 als Aufwand erfasste Honorar des Abschlussprüfers des Konzerns beträgt für die Abschlussprüfungen (inklusive Auslagen) 150 TEUR. Das Gesamthonorar des Anschlussprüfers setzt sich aus folgenden Aufwendungen zusammen: Abschlussprüfungsleistungen: 122 TEUR, Andere Bestätigungsleistungen: 20 TEUR, Sonstige Leistungen: 8 TEUR Ergänzende Angaben zur Kapitalflussrechnung Der Finanzmittelfonds entspricht dem Bilanzposten „Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten“. Bedeutende Investitionen wurden im Berichtsjahr in Finanzanlagen, in den Neu- und Ausbau eines dezentralen Stromspeichers und in Projekte im Rahmen der Erzeugung erneuerbarer Energien sowie des Stromnetzausbaus vorgenommen. Hierzu wurden zwei Kreditverträge über 23.960 TEUR im Berichtsjahr neu abgeschlossen. Ergänzende Angaben zum Konzerneigenkapital Aus den Jahresabschlüssen der WEMAG AG und der WEMACOM Telekommunikation GmbH ergibt sich ein für Ausschüttungen zur Verfügung stehender Betrag in Höhe von 50.645 TEUR. Schwerin, den 31. März 2014 WEMAG AG, Schwerin Der Vorstand Caspar Baumgart Thomas Pätzold 105 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der WEMAG AG, Schwerin, aufgestellten Konzernabschluss bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel und den Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2013 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und recht liche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetz lichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Schwerin, den 04. April 2014 WIKOM Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Henseler Weichert Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer WEMAG AG 106 bilanz zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1) Aktiva A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Stromverteilungsanlagen 3. Sonstige technische Anlagen und Maschinen 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 3. Beteiligungen B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2. Unfertige Leistungen II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Sonstige Vermögensgegenstände III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten Passiva A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Gewinnrücklagen 1. Gesetzliche Rücklage 2. Andere Gewinnrücklagen III. Bilanzgewinn B. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen C. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 6. Sonstige Verbindlichkeiten D. Rechnungsabgrenzungsposten 31.12.2013 31.12.2012 1.027 1.314 6.851 46 18 5.262 3.289 15.466 7.271 49 20 5.505 98 12.943 42.025 105.372 62.630 210.027 226.520 41.725 96.057 62.727 200.509 214.766 1.361 924 2.285 1.181 5.996 7.177 58.208 54.290 750 17.937 131.185 20.692 154.162 400 381.082 65.311 27.113 888 15.704 109.016 135.058 135.058 355 350.179 31.12.2013 31.12.2012 39.000 39.000 39.867 150.974 190.841 46.480 276.321 39.867 150.974 190.841 30.049 259.890 3.223 1.679 34.932 39.834 3.094 939 36.051 40.084 43.960 321 6.266 6.113 0 8.036 64.696 231 381.082 20.000 0 8.787 5.208 100 15.736 49.831 374 350.179 1) Verkürzt dargestellte Bilanz in TEUR; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben. 107 Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1) 2013 1. Umsatzerlöse 2012 457.671 453.272 –5.072 3.802 3 1 13.578 12.326 466.180 469.401 a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 289.802 311.720 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 126.994 115.646 416.796 427.366 19.258 18.353 3.972 3.980 23.230 22.333 2. Erhöhung/Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 4. Sonstige betriebliche Erträge 5. Materialaufwand 6. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung (davon für Altersversorgung 657 TEUR; Vorjahr 627 TEUR) 7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 2.790 2.812 21.331 14.181 9. Erträge aus Beteiligungen (davon aus verbundenen Unternehmen 84 TEUR; Vorjahr 66 TEUR) 4.315 3.626 10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens (davon aus verbundenen Unternehmen 4.238 TEUR; Vorjahr 3.658 TEUR) 11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (davon aus verbundenen Unternehmen 171 TEUR; Vorjahr 206 TEUR) (davon aus Abzinsung 44 TEUR; Vorjahr 61 TEUR) 12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (davon an verbundene Unternehmen 0 TEUR; Vorjahr 1 TEUR) (davon aus Aufzinsung 242 TEUR; Vorjahr 262 TEUR) 4.425 3.689 466 1.287 1.528 1.036 24.566 11.112 908 108 33.369 21.279 5.286 3.191 103 180 18. Jahresüberschuss 27.980 17.908 19. Gewinnvortrag 18.499 12.141 20. Bilanzgewinn 46.479 30.049 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 13. Erträge aus Gewinnabführung 14. Aufwendungen aus Verlustübernahme 15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (davon Erträge aus latenten Steuern 0 TEUR; Vorjahr 488 TEUR) 17. Sonstige Steuern 1) In TEUR dargestellte Gewinn- und Verlustrechnung; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben. WEMAG Netz GmbH 108 bilanz zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1) Aktiva 31.12.2013 31.12.2012 A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Stromverteilungsanlagen 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Unfertige Leistungen II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3. Sonstige Vermögensgegenstände III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten D. Sonderverlustkonto aus Rückstellungsbildung gemäß § 17 Abs. 4 DMBilG Passiva A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Kapitalrücklage III. Gewinnvortrag B. Sonderposten mit Rücklageanteil gemäß § 4 Fördergebietsgesetz C. Sonderposten für Baukostenzuschüsse/Hausanschlusskosten D. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen E. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5. Sonstige Verbindlichkeiten 1.015 889 10.700 222.417 1.456 12.884 247.457 248.472 10.481 205.105 865 14.324 230.775 231.664 13 23 30.545 501 4.140 35.186 288 35.487 10 1.088 285.057 19.697 1.314 13.071 34.082 1.638 35.743 0 1.088 268.495 31.12.2013 31.12.2012 5.000 35.000 8.803 48.803 16.756 41.116 5.000 35.000 8.803 48.803 19.118 38.556 12 566 51.098 51.676 12 1.547 53.365 54.924 2.760 160 632 119.747 3.407 126.706 285.057 2.861 4.055 1.523 93.504 5.151 107.094 268.495 1) Verkürzt dargestellte Bilanz in TEUR; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben. 109 Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1) 2013 1. Umsatzerlöse 2. Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen 3. Sonstige betriebliche Erträge 2012 332.284 314.946 10 78 24.437 13.869 356.711 328.737 240.144 231.235 49.075 39.258 289.219 270.493 1.893 1.659 414 384 2.307 2.043 4. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 5. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung (davon für Altersversorgung 41 TEUR; Vorjahr 39 TEUR) 6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 16.637 16.255 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen (davon Konzessionsabgaben 7.451 TEUR; Vorjahr 7.692 TEUR) 8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (davon aus verbundenen Unternehmen 0 TEUR; Vorjahr 1 TEUR) (davon aus Abzinsung 204 TEUR; Vorjahr 663 TEUR) 9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (davon an verbundene Unternehmen 3.082 TEUR; Vorjahr 3.130 TEUR) (davon aus Aufzinsung 904 TEUR; Vorjahr 2.076 TEUR) 23.259 22.771 2.319 668 4.453 6.322 10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 23.155 11.522 11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag –1.189 1.046 16 47 24.328 10.429 0 0 12. Sonstige Steuern 13. Aufwendungen aus Gewinnabführung 14. Jahresüberschuss 1) In TEUR dargestellte Gewinn- und Verlustrechnung; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben. e.dat GmbH 110 bilanz zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1) Aktiva 31.12.2013 31.12.2012 A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten II. Sachanlagen 1. Technische Anlagen und Maschinen 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Sonstige Vermögensgegenstände III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten Passiva A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Gewinnvortrag B. Sonderposten mit Rücklageanteil gemäß § 4 Fördergebietsgesetz C. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. Sonstige Rückstellungen D. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 3. Sonstige Verbindlichkeiten 426 512 9 171 180 607 10 135 145 657 36 12 395 70 0 4 469 2.141 2.646 13 3.265 249 0 33 4 286 2.782 3.080 9 3.746 31.12.2013 31.12.2012 250 534 784 0 250 534 784 0 185 1.690 1.875 177 1.116 1.293 103 413 89 605 3.265 107 1.473 89 1.669 3.746 1) Verkürzt dargestellte Bilanz in TEUR; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben. 111 Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1) 2013 1. Umsatzerlöse 2. Sonstige betriebliche Erträge 2012 15.721 14.663 140 262 15.861 14.924 3. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 61 48 525 536 586 584 a) Löhne und Gehälter 7.179 6.282 b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung (davon für Altersversorgung 100 TEUR; Vorjahr 109 TEUR) 1.353 1.249 8.532 7.531 334 293 6.149 5.804 0 1 1 3 23 34 10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 238 683 11. Aufwendungen aus Gewinnabführung 238 683 0 0 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 4. Personalaufwand 5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 7. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens (davon aus verbundenen Unternehmen 0 TEUR; Vorjahr 0 TEUR) 8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (davon aus verbundenen Unternehmen 0 TEUR; Vorjahr 0 TEUR) (davon aus Abzinsung 0 TEUR; Vorjahr 0 TEUR) 9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (davon aus verbundenen Unternehmen 3 TEUR; Vorjahr 11 TEUR) (davon aus Aufzinsung 20 TEUR; Vorjahr 23 TEUR) 12. Jahresüberschuss 1) In TEUR dargestellte Gewinn- und Verlustrechnung; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben. mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH 112 bilanz zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1) Aktiva A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Fernwärmerohrnetz 3. Sonstige technische Anlagen und Maschinen 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 3. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 4. Sonstige Beteiligungen B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2. Unfertige Leistungen 3. Waren 4. Geleistete Anzahlungen II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3. Sonstige Vermögensgegenstände III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten Passiva A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Kapitalrücklage III. Gewinnvortrag B. Sonderposten für Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskosten C. Rückstellungen 1. Sonstige Rückstellungen D. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Sonstige Verbindlichkeiten E. Rechnungsabgrenzungsposten 31.12.2013 31.12.2012 0 0 115 127 18.998 3 2.198 21.441 119 147 10.549 5 8.494 19.314 10 1.738 3.459 5.276 10.483 31.924 0 0 565 3.727 4.292 23.606 38 275 460 430 1.203 159 0 0 0 159 77 1.289 274 1.640 72 2.915 524 35.363 129 444 657 1.230 246 1.635 341 25.582 31.12.2013 31.12.2012 130 1.290 118 1.538 149 130 1.290 118 1.538 157 209 92 390 32.582 2 57 33.031 436 35.363 837 22.429 0 65 23.331 464 25.582 1) Verkürzt dargestellte Bilanz in TEUR; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben. 113 Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1) 2013 1. Umsatzerlöse 2012 2.707 1.828 2. Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen 275 0 3. Sonstige betriebliche Erträge 645 502 3.627 2.330 a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 876 584 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 753 308 1.629 892 4. Materialaufwand 5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 1.025 515 743 417 7. Erträge aus Beteiligungen (davon aus verbundenen Unternehmen 0 TEUR; Vorjahr 0 TEUR) 60 60 8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens (davon aus verbundenen Unternehmen 38 TEUR; Vorjahr 0 TEUR) 9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (davon aus verbundenen Unternehmen 4 TEUR; Vorjahr 0 TEUR) (davon aus Abzinsung 0 TEUR; Vorjahr 0 TEUR) 10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (davon an verbundene Unternehmen 1.242 TEUR; Vorjahr 674 TEUR) (davon aus Aufzinsung 0 TEUR; Vorjahr 0 TEUR) 38 0 6 0 1.242 674 –908 –108 0 0 908 108 0 0 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen (davon Konzessionsabgaben 25 TEUR; Vorjahr 25 TEUR) 11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 12. Sonstige Steuern 13. Erträge aus Verlustübernahme 14. Jahresüberschuss 1) In TEUR dargestellte Gewinn- und Verlustrechnung; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben. WEMACOM Telekommunikation GmbH 114 bilanz zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1) Aktiva 31.12.2013 31.12.2012 A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2. Geschäfts- und Firmenwert II. Sachanlagen 1. Verteilungsanlagen 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen Gesellschafter 3. Sonstige Vermögensgegenstände III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten Passiva A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Gewinnvortrag III. Jahresüberschuss B. Sonderposten für Zuwendungen C. Sonderposten für Baukostenzuschüsse/Hausanschlusskosten D. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen 2. Sonstige Rückstellungen E. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 3. Sonstige Verbindlichkeiten F. Rechnungsabgrenzungsposten 307 286 593 326 5 331 5.979 131 209 6.319 6.912 5.383 165 347 5.895 6.226 211 211 76 76 247 0 197 444 235 890 33 7.835 359 113 159 631 175 882 0 7.108 31.12.2013 31.12.2012 60 3.861 304 4.225 89 43 60 3.741 247 4.048 116 15 10 306 316 9 261 270 319 2.172 174 2.665 497 7.835 107 2.083 24 2.214 445 7.108 1) Verkürzt dargestellte Bilanz in TEUR; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben. 115 Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2013 (in TEUR)1) 2013 1. Umsatzerlöse 2. Andere aktivierte Eigenleistungen 2012 4.666 4.204 0 31 147 179 4.813 4.414 111 132 1.082 1.207 1.193 1.339 1.192 888 263 228 1.455 1.116 6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 793 685 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3. Sonstige betriebliche Erträge 4. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 5. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung (davon für Altersversorgung 40 TEUR; Vorjahr 36 TEUR) 815 845 8. Erträge aus Wertpapieren des Finanzanlagevermögens 0 0 9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (davon aus verbundenen Unternehmen 0 TEUR; Vorjahr 0 TEUR) 1 1 89 49 11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 469 381 12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 164 133 1 1 304 247 10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (davon aus verbundenen Unternehmen 82 TEUR; Vorjahr 49 TEUR) 13. Sonstige Steuern 14. Jahresüberschuss 1) In TEUR dargestellte Gewinn- und Verlustrechnung; Aufgrund von Rundungsdifferenzen können sich Abweichungen zum Jahresabschluss von 1 TEUR ergeben. 116 Kontakt und Netzgebietskarte Unser kommunaler Ansprechpartner Bernd Halfkath Tel.: 0385 . 755-2200 Fax: 0385 . 755-2340 E-Mail: [email protected] Kundentelefon 0385 . 755-2755 Montag bis Freitag von 7:30 bis 19:30 Uhr Internet www.wemag.com www.wemio.de www.facebook.com/wemio www.wemagblog.com www.youtube.de/wemagtv www.twitter.com/wemag_ag E-Mail [email protected] Netzdienststellen Bützow: Leiter: Ulrik Wittenburg, Tel.: 0385 . 755-2608 Gadebusch: Leiter: Toralf Ruedel, Tel.: 0385 . 755-2644 Hagenow: Leiter: Thomas Junghans, Tel.: 0385 . 755-2641 Neustadt-Glewe: Leiter: Maik Reimann, Tel.: 0385 . 755-2649 Perleberg: Leiter: Mario Beyer, Tel.: 0385 . 755-2654 Impressum Herausgeber: WEMAG AG, Obotritenring 40, 19053 Schwerin Satz, Gestaltung: P-67 Industries, Flessenow Fotos: WEMAG (Archiv); Stephan Rudolph-Kramer; Weitere (siehe Bildunterschriften) Druck: HAHN Media + Druck GmbH, Rostock-Elmenhorst 30 km Stadtwerksgebiete Kundencenter Netzdienststellen klimaneutral gedruckt ID: 53264-1403-1002 www.climatepartner.com