Pocos Wild Dancer`s Newsletter

Transcription

Pocos Wild Dancer`s Newsletter
Ausgabe 1
Pocos Wild Dancer`s Newsletter
Juni/Juli 2007
Einreiten- ab wann? Eines der grössten Streitthemen
im Westernreitsport
Was Anke Wiedenroth aus Physiologischer
Sicht zum Einreiten sagt
Der Low Land Cutting Cup
Pocos Wild Dancer´s News
About
Nun ist es also soweit ....
... Der erste Newsletter ist erschienen.
Die Grundidee- einen Newsletter für meinen Hengst Poco zu
gestalten- folgten viele weitere Ideen.
Wieso nicht ein Art “Zeitschrift” gestalten, welche nicht voll
gepackt mit Werbung, sondern mit Infos ist.
Als Grafikerin reizte mich der Gedanke, vom Raster bis zum
Design und einigen Artikeln alles selber zu gestalten.
Für eine kleine Zeitschrift wäre es zu wenig gewesen, ein
paar Infos über Pocos Wild Dancer schön verpackt zu
verschicken- Artikel mussten her!
Schnell fanden sich bekannte Gesichter, und jeder schrieb
über sein Fachgebiet.
Natürlich alles kostenlos, und in der Freizeit. Dafür bedanke
ich mich nochmal!
Heraus kommt ein für Sie hoffentlich informativer kleiner
Newsletter, der neues bringt und Spass macht.
Das Format ist druckfreundlich gewählt, und ich hoffe der
eine oder andere wird diese Zeilen hier gemütlich auf dem
Sofa lesen.
Nun denn- Viel Spass!
Pocos Wild
Dancer
Pocos Erste Grosse Reise
Pocos Wild Dancers Fahrt Nach Frankfurt
am Main
Nach einigen Unklarheiten über Pocos Zukunft entschied ich
mich für die naheliegendste Lösung, Poco für 4-8 Wochen
nach Frankfurt zu holen.
Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht!
Silvi & ihr Mann nahmen uns (wie nicht anders erwartet) sehr herzlich auf, und Poco fand in seiner sauber
eingestreuten Box zur Begrüssung ein leckeres Müsli- da
war die Welt in Ordnung! :-)
Da ich selbst noch nie ein junges Pferd ausgebildet habe, ist
es für mich eine spannende & lehrreiche Zeit, Poco bei mir
zu haben.
Silvia Förster, die Besitzerin der SF-Ranches in Frankfurt, steht
mir tatkräftig zur Seite. Mit ihrer Hilfe wird Poco in Frankfurt
lernen, dass Arbeiten doch gar nicht so schlimm ist.
Das ABC wie Erziehung & Dominanztraining wurde bei
Nicole Schupp sowieso täglich vermittelt, und deshalb macht
Poco es uns sehr leicht.
Er wird lernen brav in allen Grundgangarten an der Longe
zu gehen, Pad, Sattel, Trense & leichtes Reitergewicht
zu akzeptieren und sich auch in fremden Umgebungen
einzugewöhnen, was für eventuelle spätere Turnier- oder
Trainingsaufenthalte positiv ist.
Am nächsten Tag zog Poco in sein neues grosses Paddock
mit Weidehütte ein. Nachts kommt er dann wieder in die
Box, damit er nicht einsam einschlafen muss :-)
Das grosse Gewiehere ist mittlerweile vorbei, doch man
merkt schon, was für ein Stress ein Hengst im Gegensatz
zu Stuten & Wallachen eigentlich von Natur aus hat.
In solchen Momenten überlegt man sich schon, ob man
wirklich einen Hengst halten muss.
Wir entschieden uns für den Transport am Sonntag den 3
Juli, um lästigen LKW Karawanen und Staus zu umgehen,
und wurden nicht enttäuscht.
Die Autobahn war quasi leer & stau frei, und so kamen wir
nach nur 5 Stunden in Frankfurt an.
Poco stand gut, war nicht verschwitzt und brav.
Die SF Ranch ist im Grunde nicht gross, aber für Poco riesiglauter neue Pferde, ein grosser Hof mit Halle und grossem
Trainingsplatz, neue Gerüche und plötzlich ganz allein...
Summertimes Dreamboy & Poco beim Abschied
Anke
Wiedenroth
Anke Wiedenroth
Anke Wiedenroth ist Physiotherapeutin für Tiere. Zu ihrer
Kundschaft zählen neben Hunden hauptsächlich Pferde.
Schwerpunktmäßig ist sie im Westernreitsport tätig, aber
natürlich auch in anderen Reitweisen, vom Freizeitpferd bis in
den Spitzensport.
Auf dem eigenen Hof mit Praxis können Pferde auch stationär
aufgenommen werden, hauptsächlich findet die Betreuung
der Kundschaft aber in den dortigen Ställen statt.
Das Behandlungsgebiet umfasst den Raum Würzburg plus
200km (Nürnberg, Frankfurt, Stuttgart..) aber immer öfter
auch deutschlandweit und im Ausland.
Gleichzeitig arbeitet sie noch für die Arbeitsgemeinschaft
deutscher Tierphysiotherapeuten.
„Bei der Arbeit verlasse ich mich am liebsten auf meine
Hände und auf altbewährte ebenso wie auf moderne
Behandlungsformen. Daneben gibt es aber auch die
Möglichkeit mittels Laser, Ultraschall, Strom, pulsierendem
Magnetfeld und Blutegeln zu arbeiten. Dabei ist das
Wichtigste, dass man effektiv hilft, langfristig denkt, und einen
dauerhaft zufriedenen Kunden hat, der versteht was man
warum getan hat. Ich möchte, dass die Besitzer verstehen,
wo das Problem liegt und was man tun kann, sei es um
Krankheiten und Verletzungen schneller abheilen zu lassen,
Bewegungseinschränkungen und Verspannungen zu lösen,
die Leistung zu steigern oder hinter die Ursache von
Problemen zu kommen. Ich betreue meine Kunden gerne
dauerhaft, dennoch bin ich dann gut in meinem Job, wenn
meine Kunden mich nur so selten wie möglich sehen!“
Nachhaltigkeit und Effektivität, Arbeit mit dem Tier und für das
Tier, Abstellen der Ursache und immer eine ehrliche Antwort
an den Besitzer – so kann man das Konzept zusammenfassen.
Die Behandlung erfolgt in Zusammenarbeit mit Tierärzten,
Trainern und Hufschmieden.
Titelthema
Das Anreiten des Pferdes- das perfekte Timing
Von Anke Wiedenroth
Zu bestimmen, wann ein Pferd angeritten werden sollte, ist
schwer und steht auch in engem Zusammenhang dazu, wie
das Pferd angeritten werden soll.
Das grundsätzlich Wichtigste ist die körperliche und
seelische Reife des Pferdes.
Hat das Pferd Vertrauen zum Menschen, bewältigt es willig
und ohne Stress von ihm verlangte Aufgaben und ist es stets
daran interessiert, Neues zu lernen, ist es sicher auch bereit
einen Menschen auf sich zu dulden.
Das funktioniert aber nur, wenn auch die körperlichen
Voraussetzungen gegeben sind.
Verbindet das Pferd mit dem Reiter Schmerzen, wird es
niemals Spaß daran haben, sich unter seinem Reiter zu
präsentieren.
Aber wann ist ein Pferd soweit?
Zunächst sollte die Epiphysenfuge am Karpus (distale RadiusEpiphysenfuge) geschlossen sein, was sich röntgenologisch
feststellen lässt. (Die Erklärung zu Epiphysenfuge &
Apophysen finden Sie am Schluss des Artikels)
Sie schließt sich zwischen dem 22 und 42 Monat. Bis dahin
sind auch alle anderen Epiphysenfugen geschlossen, nur
die Apophysen des Beckens verknöchern erst mit 4,5 bis 5
Jahren.
Wichtiger als die Epiphysenfugen sind die Gelenke des
Tieres. Der hyaline Knorpel, der die Gelenke überzieht, hat
weder Nervengewebe (kann also nicht schmerzen), noch
wird er durch andere Gefäße versorgt. Seine Ernährung
findet rein durch umgebende Strukturen statt, was auch bedeutet, dass seine Regenerationsfähigkeit bei entstandenen
Schäden sehr gering ist!
Ein Pferd kann geschlossene Wachstumsfugen haben
– wird aber dennoch Schaden tragen, wenn der Gelenkknorpel erst mangelhaft ausgebildet ist!
Hyaliner Knorpel passt sich – sorgsames, durchdachtes
Training vorausgesetzt – aber auch vermehrter Belastung
an, indem er vermehrt Substanz ansetzt und somit belastungsfähiger wird.
Da die Qualität des Knorpelwachstums ganz entscheidend
mit einer guten Aufzucht (viel Bewegung und ausgewogene Ernährung) des Fohlens zusammenhängt, sollte
auch dieser Faktor mit einbezogen werden.
Voraussetzung für das intensivere Bodentraining (Longieren,
Freiarbeit und intensives Handpferdereiten), das vor dem
Anreiten zur Muskelkräftigung erfolgen sollte, sind also geschlossene Epiphysenfugen und ein gesunder, belastbarer
Gelenkknorpel.
Dies ist im Allgemeinen zwischen 3-5 Jahren der Fall. Das
Pferd sollte dann auch in sich harmonisch wirken und nicht
den Eindruck machen, dass sich „noch etwas verwächst“.
Leichte Arbeit kann dem Pferd schon vorher zugemutet
werden. Dazu gehören alle Arten der Bodenarbeit außer
flotten Longieren und vielen engen Wendungen. In dieser
Zeit wird die wichtigste Basis für die spätere Zusammenarbeit gelegt, und man sollte sich hier viel Zeit nehmen, um
ein arbeitsfreudiges, vertrauensseeliges Pferd zu erziehen.
Wie sollte eingeritten werden?
Die Pferde sollten jeden Schritt verstehen und so Stück für
Stück ihre Basis erhalten. Wichtig ist, dass die Ausbildung
wenig Stress mit sich bringt, sondern man viel Geduld und
Zeit mitbringt und das Pferd verstehen lässt, was es tun soll. Es
sollte seinem Ausbilder vertrauen.
Kommt man später nicht weiter, kann man immer wieder
einen Schritt zurück gehen, um dem Pferd wieder Sicherheit
zu geben.
Gehen wir von einem Pferd aus, das entspannt den Reiter auf
seinem Rücken duldet, ruhig und konzentriert bei der Arbeit
ist. Zum Zeitpunkt des Anreitens sollten besonders die Bauchund Rückenmuskeln gut ausgeprägt sein, da es besonders die
Bauchmuskeln sind, die dem Pferd die Tragfähigkeit ermöglichen.
Die Muskeln sollten nicht nur vorhanden sein (wie bei vielen
Quarter Horses, die schon „fertig“ aussehen), sondern trainiert sein, und koordiniert mit den Rückenmuskeln funktionieren.
Das erreicht man über vorherige Bodenarbeit, auch über
Stangen.
Auch die Muskeln der Hinterhand sollten bereits kräftig trainiert sein, ebenso die Aufhängemuskulatur der Vorhand.
Durch dieses vorhergegangene Training wurde eine gewisse
Ausdauer aufgebaut. (cardiovaskuläres, aerobes Training,
Dauer 3-12 Monate) und die Kraft gesteigert (Strength Training, an anaerober Schwelle, weitere Erklärungen dazu im
nächsten Newsletter) und alle Strukturen des Bewegungsapparates auf die weitere Belastung vorbereitet.
Die Pferde sollten anfangs recht viel geradeaus geritten
werden. Anfangs reicht es, 2 Minuten auf dem Pferd zu
Titelthema
sitzen! Die Zeitspanne kann dann um ca. eine Minute pro
Training ausgebaut werden. Je nach Typ des Tieres wird
dann in der Halle oder optimaler Weise im Gelände
(zunächst als Begleitpferd) weiter an der Tragfähigkeit
gearbeitet.
Findet das Pferd sein Gleichgewicht unter dem Reiter, wird
langsam sowohl das Tempo als auch der Schwierigkeitsgrad
(leichte Kurven, Figuren) erhöht.
Durch die Bodenarbeit kennen die Pferde die entsprechenden Kommandos für die Gangarten, so dass es wenig Zügel
und Schenkel zur Regulierung der Geschwindigkeit braucht.
Da auch die Prinzipien des Weichens von Druck oder Zug
bereits gefestigt sein sollten, machen die Pferde in den ersten
Monaten des Einreitens schnell Fortschritte und akzeptieren
Zügel und Schenkel gut. Die Anlehnung an das Gebiss wird
gerade bei unausbalancierten Pferden sehr gesucht, und
sollte solange bestehen bleiben, bis das Pferd tragfähig
genug ist, um sich von dem Gebiss abzustoßen. Seitengänge
die vom Boden aus bekannt sind können schon eingebaut
werden. In den ersten Monaten des Reitens ist es wichtig,
einen guten Takt und Losgelassenheit zu erreichen. Sind die
Pferde eher triebig, empfiehlt sich das Reiten mit Gerte, um
so für das Pferd gut verständlich mehr Aktivität zu verlangen.
Oft ist es auch ein Zeichen von Balanceproblemen oder
Verspannung, wenn ein junges Pferd „faul“ erscheint. Bleiben
Pferde „faul“, obwohl sie ihre Balance gefunden haben,
sollte nach tierärtztlicher Absprache ein Physiotherapeut
zu Rate gezogen werden, um keine weiteren Probleme zu
provozieren.
Sporen sollten höchstens als Korrektur bei Schenkelungehorsam benutzt werden, ansonsten stören sie die Koordination
der Bauch- mit den Rückenmuskeln.
Gearbeitet wird auf möglichst geraden Linien, flachen Bögen
und möglichst viel Gelände mit bergauf und bergab.
Generell kann man sagen: Muskeln sind nach 9 Monaten,
Knochen nach einem Jahr und Sehnen und Gelenke nach
2 Jahren so trainiert, dass sie ohne Schaden zu nehmen
Höchstleistungen standhalten. Erst danach sind alle
Strukturen soweit gekräftigt, dass mit ersten schwereren
Lektionen und Manövern begonnen werden darf.
Es gibt das Vorurteil, Pferde würden mental und körperlich
„zu stark“ werden, wenn man sie später einreitet. Das ist
in den meisten Fällen falsch. Hat man sein Pferd vernünftig
und konsequent von Grund auf erzogen, wird es seinen
Reiter auch bei gut entwickeltem Selbstbewusstsein nicht in
Frage stellen.
Aus der Praxis habe ich die Erfahrung, dass früh angerittene Pferde schneller Probleme mit dem aktiven oder
passiven Bewegungsapparat haben. Und gerade gute
talentierte Pferde, die sich dem Reiter anbieten, werden
schnell überfordert und auch körperlich geschädigt.
Man sollte die Pferde rechtzeitig starten – im Sinne einer
vernünftigen Erziehung. Die beginnt schon im Fohlenalter
und setzt sich in der Vorbereitung als Reitpferd fort.
Fängt man an Pferde schon in jungen Jahren schulen, hat
man beim Anreiten weniger Probleme. Das gilt sowohl
psychisch als physisch. Körperlich sind Pferde erst mit
5-8 Jahren endgültig ausgewachsen. Um so wichtiger für
den Körper, dass der Start ins Reitpferdeleben schonend
verläuft. Früh fördern (zunächst ohne Reiter!!) - spät fordern
(keine Höchstleistungen vor dem endgültigen Abschluss
des Wachstums)!
Das Röntgen der Epiphysenfugen und ein Kontrollblick
durch einen Tierarzt oder Physiotherapeuten zur Überprüfung der Gelenke und des Muskelstatus sind in jedem Fall
empfehlenswert vor dem Anreiten eines jeden Pferdes!
Alle Fotos made by Ellen Hillesheim
Titelthema
Bei jedem Pferd werden grundsätzlich die Zähne nach
Haken oder Unregelmäßigkeiten untersucht.
Zudem ist gerade bei Pferden ohne Papiere interessant, ob
das angegebene Alter in etwa stimmig ist.
Diese 4jährige Freiberger Stute hat teilweise die I3 nochnicht gewechselt.
Die durchgehenden Galvayne-Rinnen zeigen gleich auf
den ersten Blick, dass es sich um ein junges Pferd handelt.
An diesem Rücken sieht man deutlich, dass dieses Pferd
noch nicht geritten werden darf. Schulter- sowie Rückenmuskulatur sind nicht ausgebildet, die Kruppenmuskulatur
ist zwar ausgeprägter, aber untrainiert. Die Bauchmuskeln
sind weich, wenig ausgeprägt und fast gänzlich untrainiert.
Deutlich ist auch die Asymmetrie von Schulter und Rücken,
Die Bewegungsanalyse bestätigt den Sicht- und Tastbefund. Die Gelenke der Stute sind zwar in Ordnung,
Bänder und Sehnen könnten langsam vermehrt belastet
werden. Die Muskulatur ist aber völlig ungenügend,
Bauch- und
Rückenmuskeln arbeiten wenig koordiniert, das Pferd ist
wenig ausbalanciert und zeigt viel zu wenig Antrieb aus
der Hinterhand. Mindestens 6 Monate kontinuierlichen
Trainings liegen vor Besitzer und Pferd. Geistig ist das
Pferd der kommenden Arbeit in jedem Fall gewachsen.
Vergleichende Palpation der Knie, insbesondere um
den Zustand der Bänder zu beurteilen
Erläuterung
Was sind Epiphysenfugen?
Und Apophysen?
Wirbeltiere kommen nicht mit einem fertig entwickeltem Skelett zur Welt – es findet nach der
Geburt noch ein weiteres Knochenwachstum statt.
Dabei gibt es zwischen End- und Mittelstück der
Röhrenknochen eine Zone, von der das Längenwachstum ausgeht. Dies ist die sogenannte
Wachstums- oder Epiphysenfuge.
Diese Zone besteht aus hyalinem Knorpel,
der verknöchert, sobald das Längenwachstum
abgeschlossen ist. Dies bezeichnet man dann als
„Schluss“ der Epiphysenfuge.
Apophysen sind Knochenfortsätze, die als Ansatzstellen für Bänder, Sehnen und Muskeln dienen.
Sie liegen exzentrisch, also außerhalb des Gelenkdruckes, und sind zunächst nur knorpelig mit der
Epiphyse des zugehörigen Knochen verbunden.
Sie verknöchern nach und nach, bis zuletzt dann
auch die Fuge verknöchert, die die Apophyse
noch vom Knochen trennte.
Nach der vollständigen Verknöcherung sind sie
fest an die Knochen angewachsen.
Apophysen sind zum Beispiel der Ellbogenhöcker,
die Dornfortsätze der Wirbel, die Hüft- und Sitzbeinhöcker des Beckens u.a.
Da die Wachstumsfuge an der Speiche („Radius“)
mit als letzte verknöchert, und sich hier auch die
Röntgenbilder gut anfertigen lassen, röntgt man
diese Wachstumsfuge um Auskunft darüber zu
erhalten, ob das Längenwachstum abgeschlossen
ist.
Beim nächsten Mal:
Training: Optimaler Trainingsaufbau von Jungpferden, nach Pausen oder für Wettkämpfe.
Fit auf den Punkt!
Henry
Jacobs
Henry Jacobs
Unsere Liebe zu den Pferden begann 1978 mit einem
Reiturlaub in Österreich. Da wurden wir so richtig “infiziert”. Später, haben wir, Henry und Liane Jacobs, uns
entschlossen, unseren Lebenstraum in die Tat umzusetzen. Wir wollten einen eigenen Pferdestall. Es bot sich
bei uns im Ort eine tolle Gelegenheit. Ein “Hof” starb,
wie man so schön sagt und aus dem schönen, hellen,
großen Kuhstall, wurde ein Pferdestall. 1994 fingen wir
mit unserer kleinen, privaten Hobbypferdezucht an.
Inzwischen haben wir einen großen Teil unserer Pferde
schon 10 Jahre bei uns. Unsere Liebe und Aufmerksamkeit gehört natürlich auch unserer Labradorhündin
“Mandy” und unseren beiden, erwachsenen Kindern.
Wir legen nicht Wert auf Quantität sondern Qualität.
Nicht jedes Jahr gibt es Quarter, Paint oder Pinto-Nachzucht. Unser ganzer Stolz ist unser selbst gezogener und
gekörter Painthengst LJS Obvious Sting genannt “JJ”.
Einreiten
Versicherungstechnische Fragen beim Einreiten eines Pferdes
Kann ich mich gegen Risiken, für die der
Bereiter nicht haftet, finanziell absichern?
Sobald ich mein Pferd aus meinem
Verantwortungsbereich gebe, haftet die
Person, in deren Hände ich es gebe?
Muss der Trainer für körperliche Schäden
haften, die während eines Trainings an
meinem Pferd entstanden sind?
Ja und Nein. Mit einer kostengünstigen Pferdeunfall- bzw.
teureren jedoch wesentlich umfangreicheren Pferdelebensversicherung kann ich das Leben meines Pferdes absichern. Die
vereinbarte Versicherungssumme wird im Todesfall an den
Versicherungsnehmer ausbezahlt. Als weiteren, sinnvollen
Einschluss gibt es die dauernde Unbrauchbarkeit (DU)
Tritt der Versicherungsfall ein, erhält der Pferdebesitzer 80%
der Versicherungssumme ausbezahlt und darf sein Pferd
behalten. Allerdings darf es danach nicht mehr seinem
ursprünglichen Gebrauch zugeführt werden. Die Operationskostenbeihilfe kommt immer für OP`s auf, die unter Vollnarkose durchgeführt werden müssen. Trotzdem sollte man sich
vorher beim Versicherer erkundigen, welche OP`s davon
ausgeschlossen sind.
Wenn ihr Pferd bedingt durch das Training mental so austickt,
dass es generell nicht mehr reitbar ist, hat es keinen versicherbaren körperlichen Schaden!! Für diesen Fall kann man
nur über einen Anwalt versuchen sein Recht zu bekommen.
Die Kosten sind über eine Privat Rechtschutzversicherung
abgedeckt.
Ja und Nein. Deshalb ist eine Pferdehalterhaftpflichtversicherung unabdingbar und wird von Trainern und Reitställen
vorgeschrieben. Es könnte ja sein, dass Ihr Pferd aus dem
Paddock oder der Koppel ausbricht. Gelingt dies und verursacht einen Schaden, werden Sie als Halter herangezogen. Sollte sich eine nicht fachgerechte oder mangelhafte
Einzäunung feststellen lassen, haftet der Stallbesitzer. Dann
jedoch nicht nur für den Fremdschaden, sondern auch für
den Schaden am Pferd.
Grundsätzlich hat der Trainer Ihr Pferd mit der höchsten
Sorgfalt auszubilden. Er sollte erkennen, wann es überfordert ist und das Training entsprechend darauf einstellen.
Für Schäden, die nachweislich durch sein Training entstehen, haftet der Trainer. Allerdings ist es oft schwer , ihm
diesen nachzuweisen. Ein Berittvertrag sollte hier schon im
Vorfeld für klare Verhältnisse sorgen.
Henry und Liane Jacobs
Dorfstraße 36, 89438 Holzheim
Tel: 08296- 439
www.jacobs-ranch.de
-> In der BRD besteht im Pferdesport keine Versicherungspflicht. Trotzdem haftet jeder Pferdehalter in unbegrenzter Höhe mit seinem
gesamten Vermögen!
Kommentare
Manuela Jäger, Trainerin B, über das
Einreiten von Jungpferden
Bis zu einem Alter von zumindest drei, bei besonders großen
Pferden auch vier Jahren befinden sich Pferde im Wachstum.
Dies bezieht sich besonders auf Knochenbau, sowie die
Entwicklung der Sehnen und Bänder und ist eine fachlich
belegbare, tiermedizinische Tatsache. Sie gilt für jedes Pferd,
auch für Rassen die, laut Vertretern des frühen Anreitens, auf
junges Anreiten gezüchtet sind.
Je länger ein junges Pferd die Möglichkeit hat sich, in der
Herde auf optimalerweise verschiedensten Bodenbeschaffenheiten zu entwickeln, desto stabiler sind Psyche und Physe des
Tieres. Es spricht nichts dagegen, sondern ist empfehlenswert
und sinnvoll mit einem jungen Pferd Bodenarbeit zu machen
oder es auch schon mit etwa 2 ein halb anzulongieren.
Wer sein Pferd jedoch lange Jahre als gesunden und ausgeglichenen Partner an seiner Seite wissen möchte, gibt ihm
meiner Ansicht nach ausreichend Zeit sich zu entwickeln. Die
spanische Hofreitschule zum Beispiel schickt alle Jungtiere auf
Almkoppel, wo sie die ersten 3 Jahre ihres Lebens verbringen.
Neben Herdenkontakten und unterschiedlichsten, oft steilen
Böden stehen Almkräuter und viel Raum zur Verfügung. Ein
Pferd das so aufgewachsen ist, dankt dies ein Leben lang, das
es Zeit und Raum hatte, sich zu entfalten und zu entwickeln.
Verkaufsställe aus allen Sparten neigen dazu, Pferde zu früh
anzureiten und zu viel abzuverlangen. Ich habe zum Beispiel
nicht selten einen 4-Jährigen mit „hochgeschraubtem Genick“
durch eine L-Dressur laufen sehen, obwohl ein Pferd in dem
Alter rund über den Rücken geritten werden müsste und
es, bei geeignetem Ausbildungsstand, viel klüger gewesen
wäre, eine Dressurpferde-A zu reiten. Nur verkauft sich ein
solches Pferd eben leider meißt besser, und immer mehr
Richter wollen traurigerweise hohe Genicke möglichst schon
in Materialprüfungen sehen.
Speziell Privatpferdebesitzer möchten, davon gehe ich aus,
lange etwas von ihrem Tier haben. Da sollte es doch auf
1 Jahr mehr oder weniger nicht ankommen, die Erfahrung
zeigt, dass spät angerittene Pferde ausgeglichener mit
besseren Gelenken und weit weniger Verletzungen lange
gehen können. Mein 17-jähriger Warmblutwallach geht
elastisch und frisch mit vollem Einsatz Dressuren bis Klasse
M, und das nachdem er lange Jahre zuverlässig Busch und
Springprüfungen gegangen ist. 2007 ist sein 10. Turnierjahr,
er wurde mit 4 angeritten.
Ich kann verstehen, dass man lieber früher als später auf
dem Rücken des geliebten Vierbeiners sitzen möchte. Wer
diese Zeit aber lieber sinnvoll mit Boden- oder Longenarbeit genutzt hat, wird schneller besser zum Ziel kommen,
denn viele Diskussionen sind schon am Boden ausgetragen
worden. Ein Pferd welches seinen Menschen vom Boden aus
akzeptiert, kommt nicht auf die Idee, permanent Grundsatzdiskussionen unter dem Sattel führen zu wollen. Und es
hat ausreichend Gelegenheit, seinen Körper zu entwickeln.
Die Verfasserin des Artikels reitet Englisch.
Sie ist Trainer B FN, Trägerin des Silbernen Reitabzeichens, amtierende Vizekreismeisterin Leipzig Stadt
der Reiter und Senioren in der Dressur sowie amtierende
Kreismeisterin Leipzig Stadt der Reiter und Senioren im
Springen. Seit 10 Jahren geht sie mit ihrem 17-jährigen
Warmblutwallach Amadeus durchs Leben, den sie selbst
ausgebildet hat. Sie ist allen anderen Reitstilen gegenüber
aufgeschloßen, solange nur respekt- und liebevoll mit dem
Partner Pferd umgegangen wird.
Kommentare
Petra Buder in der
Galoppiruette rechts
Petra Buder, Dressurausbilderin zum frühen
Einreiten
Ich finde das zu frühe Arbeiten der Pferde nicht richtig. Ein
vorsichtiger und auf das Pferd abgestimmter Trainingsaufbau ist
in jeder Art der Reiterei sehr wichtig.
Ein gesundes Mittelmaß: - nicht zu frühes und nicht zu spätes
mit den Pferden zu Arbeiten beginnen wäre wünschenswert.
Kein Reiter hat Freude an einem Pferd, was körperlich und
geistig noch nicht in der Lage ist, unter dem Reiter seinen
Anforderungen gerecht zu werden, wenn es mit 2 Jahren
schon gearbeitet wird. Außerdem werden viele Pferde
nicht lange einsatzfähig bleiben können. Durch Verschleiß der
Gesundheit wird so manch gutes Pferd früh in Rente geschickt.
Zum Leid Aller, denn von einem guten Partner will man sich
nicht vorzeitig trennen.
Anders ist es auch nicht von Vorteil, denn wenn Pferde mit erst
5 Jahren erkennen müssen, daß das Leben nicht nur aus
Fressen und schlafen besteht, haben einige keine große Lust
dies ändern zu lassen. Auch hier hat der Reiter oft Probleme,
wenn Pferde sehr dominant sind.
Das Ziel einer feinen, gefühlvollen und verständnisvollen
Ausbildung, aufs jeweilige Pferd abgestimmt, soll niemals aus
dem Auge verloren werden.
Die Grenzen sind fließend, manchmal ist es ratsam früher als
vorgesehen mit der Arbeit zu beginnen, und manchmal sollte
man dem Pferd noch mehr Zeit geben zu reifen.
Das richtige Auge und Gefühl bei dieser Angelegenheit ist
die
Aufgabe jedes Pferdeliebhabers, Reiters, Ausbilders u.s.w.
Und hier sind wir fast wieder am Anfang der Geschichte
- was ist nun das Richtige für mein Pferd?
Hier ist jeder Einzelne gefordert, der sich mit dieser Frage
beschäftigt. Es liegt in der Verantwortung eines Jeden sich
darüber Gedanken zu machen und hoffentlich dann den
richtigen Weg zu finden. Das wünsche ich mir für all
unsere traumhaft schönen und edlen Pferde.
Durch die Reiterei sollten unsere Pferde schöner, leistungsfähiger und lange gesund erhalten werden.
Petra Buder, Dressurausbilderin
Evenhausen/Wasserburg a. Inn
Pocos Wild
Dancer
Nicole Schupp über das Training mit Poco
Poco wohnt nun schon 1 Jahr bei mir auf dem Hof.
Als ich ihn das erste mal sah, wusste ich - das ist ein Pferd für
meine Freundin Annette! Ein Pferd mit einem super ausgeglichenem Charakter, einem guten Exterieur und einer Ausstrahlung , die jedem zum schmelzen bringt.
In der ersten Zeit wollte ich Poco noch nicht so viel arbeiten.
In Ihm steckte einfach noch das Baby und Lust war auch
noch keine da. Er war immer der ruhigere von beiden
Hengsten. Im Dominanztraining machte Poco aber gut mit
und begriff schnell, was ich von ihm wollte, noch ein wenig
Führtraining und ansonsten hatte er ein schönens Leben,
welches er mit seinem Freund Summertime Dreamboy in
jeder Minute nutzte.
14 Tage vor seiner Abreise nach Frankfurt arbeitete ich
etwas mehr und Poco zeigte sich von seiner Schokoladen
Seite.
Wir begannen mit der Bodenarbeit. Ich habe ein Konzept
gefunden, wie ich meine Pferde am Boden arbeite. Jeder
kann sich heute in Büchern oder mittlerweile über DVD
eine Menge Tipps von sehr vielen erfahrenen
Pferdetrainern einholen. Ich habe meine Erfahrungen selber
gesammelt und wende diese bei vielen Pferden mit Erfolg
an, hauptsächlich bei meinen Eigenen.
Unsere erste Stunde war ein voller Erfolg! Ich wollte
einfach nur, dass er ein wenig munterer wird und sich
auf mich konzentriert. Dieses Training geht nur ca.15-30
Minuten, dass kommt auf das jeweilige Pferd an und ist
auf eine spielerische Art und Weise aufgebaut. Ich spiele
mit den Pferden und hoffe so viele Spiele wie möglich zu
gewinnen. Poco und Ich verstanden uns prima, ein Spaß für
beide! In den 10 Tagen hat Poco sehr viel gelernt,
dass war der Grundstein für sein weiteres Leben.
Ich denke aus Poco wird mal ein ganz Großer!
Viel Spaß mit Poco in Frankfurt und liebe Grüße!
Nicole Schupp
Nicole & Matthias Schupp mit Poco
“Der Grundstein für sein weiteres Leben”
Nicole
Schupp
Little Ranch of coloured horses
Fohlenaufzucht
Hengstaufzucht
Artgerechte Gruppenhaltung
Bodenarbeit
Irish Tinker Breeding
Nicole Schupp
Little Ranch of coloured horses
Beurenerstrasse 1
88682 Salem
[email protected]
www.tinker-schupp.de
Tel: 07553 917746
Petra
Kleinwegen
Der Low Land Cutting Cup
Petra Kleinwegen über den Low Land Cutting Cup und Smartest Ninna Pep. Alle Bilder
fotografiert von horses by beagle
In Belgien und in den Niederlanden ist die Western-Turnierwelt etwas anders gestrickt als in Deutschland, und es gibt
viele, gut akzeptierte Turniere, die verbandsfrei von einzelnen
Trainingsställen ausgerichtet werden. So wurden auch immer
wieder vereinzelt Cutting-Turniere angeboten. Daraus entstand
die Idee, diese Cutting-Turniere zu organisieren, um zum einen
das Niveau der Teilnehmer zu fördern und die Prüfungen auch
für den kleineren Geldbeutel bezahlbar zu halten und um zum
anderen vergleichbare Bedingungen und als Anreiz Pokale
und Championatstitel anbieten zu können. Auch Geld- und
schöne Sachpreise haben sich bald aufgrund privater Initiative
der einzelnen Veranstalter dazugesellt.
Schnell entwickelte sich die Idee des Low Land Cutting Cups,
einer jährlich durchgeführten Turnierserie mit Tagessiegern und
einer Jahresbestenwertung in den Klassen Amateur, Rookie,
Open, Youth und Any Horse Any Rider. Betreut wird der LLCC
von der NCHA of the Netherlands (NCHAN), die 2001 eigens zu diesem Zweck gegründet wurde. Die Austragungsorte
liegen nicht nur in den Niederlanden, sondern auch in Belgien
und in Nordrhein-Westfalen.
Die Ausrichtung erfolgt nach dem Reglement der NCHA,
allerdings mit einigen Abweichungen. So ist die von der
NCHA vorgegebene Prüfungsreihenfolge, nach der die
Open-Klassen als erste durchgeführt werden müssen,
abgeändert, und es gibt auch keine Beschränkungen für die
teilnehmenden Reiter. Jeder darf mit so vielen Pferden starten
wie er möchte, was vor allem den Trainern zugute kommt,
die auch Jungpferde ausbilden und die mehrere Kundenpferde haben. Durch die geringe Zahl an Cuttingturnieren ist
in Europa ja auch die Möglichkeit begrenzt, junge Pferde Erfahrungen sammeln zu lassen und Kundenpferde zu showen
und zu korrigieren. Dieser Notwendigkeit kommen die LLCCTurniere entgegen, allerdings sind sie daher auch nicht von
der NCHA of USA anerkannt. Allerdings verstehen sich die
LLCC-Turniere auch mehr als Vorbereitung für die größeren
nationalen und internationalen Shows, und von daher fanden die Wünsche einiger, die LLCC durch die USA-Anerkennung aufzuwerten, nicht den notwendigen Zuspruch.
Pro Jahr finden zwischen 7 und 11 Turnieren statt. Für 2007
stehen 9 Turniere auf dem Programm, 4 davon haben bereits
stattgefunden, davon vier in Belgien, zwei in Deutschland
und drei in den Niederlanden. Der Saisonauftakt fand in
Welkenraedt statt, gelegen in der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgien. Das zweite Turnier war ein neuer Austragungsort, nämlich der Daelshof in Kevelaer, der sich als bestens
geeignet erwiesen hatte. Kurzfristig konnte die
Manege Den Dries in Ham (Belgien) für das dritte Turnier
gewonnen werden, als Ersatz für das aus organisatorischen
Gründen ausgefallene Turnier in Marl. Die A OK-Ranch in
Makkinga, gelegen im malerischen Friesland, war der schon
gut eingespielte Gastgeber der vierten Veranstaltung, und die
ebenso etablierte Double A Ranch in Twisteden bei Kevelaer
wird am 8. Juli die Serie fortsetzen, bevor es dann weitergeht
auf der Trapper-Ranch in Oosterwolde (NL) am 4. August, der
Nethefarm in Itegem (B), der Double ‘K’ Ranch in Peer (B) und
als gewohnter Jahresabschluss in den Hagenbeck stables in
Wijnandsrade (NL) am 24. November. Einige Wochen später
wird dann die Jahresendfeier mit Ehrung der Gesamtsieger der
einzelnen Klassen stattfinden.
Petra
Kleinwegen
Das Portrat über Petra Kleinwegen, horses by beagle,
lesen Sie im nächsten Newsletter!
www.horses-by-beagle.com
Alle aktuellen Termine und Adressen (Menüpunkt
“Wedstrijden”), die Ergebnisse (Menüpunkt “Wedstrijd
Uitslagen”) und die Jahresbestenübersicht (Menüpunkt
“Ranglijsten”) können auf der Website der NCHAN unter
www.ncha.nl eingesehen werden.
Petra
Kleinwegen
Turnierberichte
Turnier Daelshof, Kevelaer, 14 April 2007
Der Daelshof liegt am Stadtrand von Kevelaer. Die Anlage
verfügt über eine großzügige 20x60m-Halle und zwei
Außenplätze. Die Halle ist sehr hell und ausgesprochen
zuschauerfreundlich, die Organisation klappte reibungslos
dank des durch andere Veranstaltungen wie z.b. durch
die Western Reiter Rheinland (WRR) kampferprobten und
kooperativen Teams auf der Anlage. Das von der NCHA of
Germany organisierte Turnier hatte außer den LLCC-Klassen
auch NCHA-Germany- und NCHA-USA-anerkannte Klassen
ausgeschrieben, was für eine besonders hohe Teilnehmerzahl und und Teilnehmer auch aus ferneren Ecken Deutschlands sorgte, wie Uwe Niedostatek, Wolfgang Borhegyi und
Katrin Müller aus dem Süden und Michael Ohlhoff aus dem
Norden.
Alle Prüfungen wurden von Ivan Hertecantclass in class
(LLCC, NCHA of Germany und NCHA USA) gerichtet und
entsprechend gewertet. Durch die Startbeschränkungen in
den einzelnen Klassen waren die Gruppen teilweise recht
unterschiedlich, und so gab es auch für mehr Leute die
Chance, eine Schleife und eventuell auch noch einen Sachpreis mit nach Haus zu nehmen.
Nicht so prickelnd waren zum Teil die Rinder. Vor allem das erste Bunch zeichnete sich durch extreme Bewegungsunlust und starken Gruppenzusammenhalt aus
und ließ beinahe sämtliche Pferd-Reiter-Kombinationen
scheitern. Die Linousins hatten zwar sehr mit der Hitze
zu kämpfen, wobei ihnen ihr noch reichlich vorhandenes
Winterfell auch nicht gerade half. Andererseits sind Limousins für Cutting-Turniere immer sehr problematisch,
so angenehm sie auch beim Training daheim sind.
Herausragend war die Leistung von Kathrin Müller, sie
errang in der Non-Pro auf Sir Peppy Gaylord die höchste
Score und die zweithöchste auf Seco Dinero. Smartest
Ninna Pep bestätigte seine Klasse nach seinem Sieg in
Dortmund auch auf dem Daelshof mit einer 72 in der
Open und damit der höchsten Score in dieser Klasse. Die
Youth Klasse wurde von Chrissi Cox-Domnick dominiert,
die hier wie auch zwei Monate später in Makkinga ihre
Erfahrung und ihr Talent gut zu nutzen wusste.
Manege Den Dries, Ham, 5. Mai 2007
Hilde Lieven, eine langjährige Kundin des Stalls Derrez,
stellte ihre Anlage kurzfristig zur Verfügung, nachdem Marl
als Veranstaltungsort weggefallen war. In wenigen Tagen
wurde das Turnier aus dem Boden gestampft, wobei die
Turnererfahrung des reinen “Englisch”-Betriebes Den Dries
zugute kam. So war der Ablauf dieses reinen LLCC_Turniers gut organisiert und ging lediglich mit der mittlerweile
gewohnten Verspätung (“12 Uhr Beginn heißt doch um
12 Uhr ankommen, oder etwa nicht???”) reibungslos über
die Bühne. Auch die Verpflegung ließ nichts zu wünschen
übrig. Als Richter stand Mike Spitzer zur Verfügung. Die
schwarzbunten Rinder waren angenehm und gaben den
Pferden viele Möglichkeiten. Überlegen war wieder einmal
Smartest Ninna Pep, der unter Ronald Derrez die Open
mit einer berechtigten Score von 75 gewann. Zweite
wurde mit einer 74 die Niederländerin Babs Coppens. Vor
knapp 2 Jahren erfüllten ihre Eltern ihr einen Traum, indem
sie den Hengst Smartlite kauften, der damals von Alain
Boissier trainiert wurde. Babs hatte schon lange ein Auge
auf dieses Pferd geworfen, und in der Folgezeit bewies sie
allen Zweiflern, dass das als schwierig bekannte Pferd bei
ihr in guten Händen ist. Zusammen mit ihren Trainern Paul
und Ronald Derrez konnte sie sich ganz nach vorn cutten
und erreicht immer wieder hohe Scores, so auch auf dem
Daelshof-Turnier im April.
‘A’ OK Livestock Ranch, Makkinga,
2. Juni 2007
Die frische friesische Luft war eine Wohltat für Mensch und
Pferd an diesem heißen Wochenende. Zwar fand das Turnier
in der Halle statt, da die Anlage nicht über einen ausreichend
befestigten Außenplatz verfügt, aber die lediglich mit Gaze
befestigten Längswände ließen doch einiges an Wind durchkommen. Unter dem kritischen Auge von Richter Ivan Hertecant gingen die üblichen Prüfungen ohne Höhepunkte, aber
auch ohne Tiefpunkte über die Bühne. Leider war das Vieh
sehr sparsam in seiner Bewegungsfreudigkeit, so dass die
Pferde nicht wirklich ihre Leistungsfähigkeit zeigen konnten.
Den jungen Pferden hingegen kam das ruhige Tempo der
Rinder sehr entgegen, und so belegten sie eigentlich alle
vorderen Plätze. Der Schimmelwallach Solanos Little Tivio
startete gleich dreimal unter seinem schwedischen Besitzer;
das Paar konnte die Open mit einer Score von 71 und die
Rookie mit 69, in der Amateur wurden sie Zweite hinter Babs
Coppens und Smartlite. Zweiter in der Open wurde ebenfalls
ein von Paul Derrez ausgebildetes Jungpferd, nämlich der auffallend gezeichnete Fuchshengst Mr. Blaze Gunsmoke, der
seinem erfolgreichen Vater Haidas Little Smoke sehr ähnelt. In
der Youth konnte Chrissy Cocks-Domnick einen überzeugenden Sieg bei einer Score von 71 verbuchen. Sie ritt den im
Besitz von Jürgen Döring befindlichen Nachwuchshengst Talk
About Jason, der sein erstes Turnier überhaupt hatte.
Petra
Kleinwegen
Smartest Ninna Pep
Petra Kleinwegens Kurzporträt über den 7
jährigen Futurity Sieger und Deutscher
Meister 2006
Der im Mutterleib importierte braune Hengst (*2000 von
Smartest Little Lena aus der Solanos Ninna) ist im Besitz von
Paul und Ronald Derrez und wird auch von beiden trainiert
und vorgestellt. Von Anfang an sammelte er seine Show-Erfahrungen vornehmlich auf den Turnieren des Low Land Cutting
Cups, neben seinem Talent mit der Grund für seine zunehmenden Erfolge auch auf NCHA USA- und NCHA of Germanyanerkannten Turnieren. Bereits als Dreijähriger entschied er die
France Cutting Futurity für sich und wurde Reserve Champion
bei den DQHA Futurity Championships 2003. 2004 startete
er wieder in diesen beiden Futurities und konnte dieses Mal
beide für sich entscheiden. 2005 wurde er NQHA Champion Jr. Cutting, 2006 Reserve Champion Senior Cutting der
DQHA. 2007 konnte er das Cutting Turnier in Dortmund für
sich entscheiden. In diesem Jahr entschied er auch drei der
bisher vier Open-Klassen der Low Land Cutting Tour für sich.
Vor allem unter seinem mittlerweile nicht mehr jugendlichen
Reiter Ronald Derrez zeigt der Hengst mittlerweile seine
ganze Klasse. Ronald ist natürlich auch mächtig stolz auf ihn.
“Ich habe viel Freude mit dem Pferd”, erzählt er. “Wir haben
ihn von Anfang an selbst ausgebildet, was ja in Europa nicht
ganz einfach ist. Es ist mühsamer als in den USA, und es
dauert länger. Aber ein Pferd selbst auszubilden gibt eine
ganz andere Bindung zu dem Tier, als sich auf ein fertiges
Pferd einfach nur draufzusetzen und rumtragen zu lassen, es
ist sehr viel lohnender in jeder Beziehung.”
Der zwei Jahre jüngere Halbbruder von Smartest Ninna
Pep, Solanos Little Tivio, ist ähnlich talentiert. Der aus der
gleichen Mutter stammende Schimmelwallach hat den
Ausnahmehengst San Hatchet zum Vater. Die gewonnenen
Erfahrungen mit dem Training junger Pferde brachten den
Wallach leistungsmässig schnell nach vorn. So wurder er
u.a. 2005 als 3jähriger Reserve Champion bei den Niederländischen Quarter Horse Meisterschaften und German
Champion jr sowie NCHA Futurity-Sieger und Deutscher
Meister 2006.
Verkaufs
Pferde
Verkaufspferde des Monats
Tivio Jessie James
COL AWESOME SOCKS
Awesome Freckles
Poca Princesa, Stutfohlen, 1.05.2007 Chestnut, flaxen Mane and Tail wird vielleicht gray.
PV UNTASTED HONEY
Mr Honey Skip
Honeycreek Pocoleo
Stutfohlen von COL AWESOME SOCKS aus der PV
UNTASTED HONEY, Red Dun Stute von Mr Honey Skip
(Palomino World Champion) mütterlicherseits absolut
foundation gezogen (Poco Bueno, Leo, Peter McCue, Joe
Hancock) Halbgeschwister des Fohlens waren Futuritysieger
und zweitplatziert, sowie Ovator Cup Bundes Reserve
Champion mit einer Gesamtnote von 8,65!
Awesome ist durch seine Kooperationsbereitschaft, Gesundheit und seinen Leistungswillen bekannt.
PV hat die Vorzüge, die die Rasse QH so populär gemacht
haben. Sie hat Cow Sense, ist absolut cool und trotzdem
Spritzig. Zudem ist sie ein unersetzliches Kinderpony.
Verkaufs
Pferde
Verkaufspferde des Monats
Zips Chocolate Chip
NO CHIP SHERLOCK
Graceful Principles
Hint For Sherlock, Hengstfohlen, 2007, Red Dun oder Chestnut.
HINTS POWERGIRL
Undeniably Hint
Powerarita
Dr. Watson ist ein absoluter Eye Catcher! Er ist von dem
Pleasure Hengst No Chip Sherlock (ROM Western Pleasure,
Interntational German Champion Junior Western Riding
2006,4th place All American Quarter Horse Congress Open
Lounge Line), der letztes Jahr durch seine Nachzucht von sich
Bitte kontaktieren Sie bei beiden Fohlen:
Paul Wiethoff
Im Senkel 10
59846 Sundern
mobil 0170. 4188076
[email protected]
reden machte. Die Mutter ist eine Tochter des DQHA Leading Sire Undeniably Hint. Dieses Fohlen verspricht ein top
Halter/Western Pleasure Pferd zu werden.
Er ist DQHA und NSBA einbezahlt. HYPP N/N.
Pocos Wild
Dancer
Pocos Entwicklung
Ich persönlich finde es sehr interessant, wie
Poco sich im laufe der zeit entwickelt hat. In
diesem Newsletter habe ich Kopf-Bilder aus
verschiedenen Zeiten zusammengesucht.
Doc Bar
Doc Quixote
Docanna
Poco Tejote
Lightning Bar
Magnolia Gal
Docs Jaybird
Doc O Lena
Texanna Pine
Pocos Wild Dancer, 14.06.2005, chestnut
San Peppys Doc
Merry In Disguise
Traveler Prescript
Merry Masquerade
Mr San Peppy
Annie Prescription
Tar Wind
Fair Facade
Pocos Pedigree. Man sieht sofort- kein Modepedigree, und
den meisten wohl recht unbekannte Linien. Und das, obwohl
sein Vater, Poco Tejote, von Ute Holm geshowed wurde, und
mit ihr 1999 Deutscher Meister wurde. Seine Mutter wurde
Reining & Cutting geritten. Der Züchter sagte mir, dass Sie
auch nach langen (Fohlen) Pausen sehr willig und sofort
leistungsbereit sei.
Sein Vater wurde nie gross promotet, ist jetzt aber seit 2007
für die Cutting Futurity einbezahlt. Er ist trotz seines Alters von
16 Jahren noch aktiv im Cutting Sport und ist kerngesund.
Pocos Wild
Dancer
Juni 2006
Dez 06
Juli 2006
Dez 06
Aug 06
Jan 07
Dez
06
Pocos Wild
Dancer
Feb 07
Juni 07
Feb 07
April 07
Juli 07
Melanie
Orth
Melanie Orth
Ich, Melanie Orth, bin 23 Jahre alt und arbeite seit 2004
als selbstständige Trainerin von Jugendlichen und Amateuren im All-Around Bereich mit Schwerpunkt Western
Pleasure und Hunter under Saddle.
Mit 5 Jahren saß ich das erste Mal auf einem Pferd. Die
ersten neun Jahre voltigierte ich und ritt Dressur. Mit 14
wechselte ich zum westernreiten und mit 16 startete ich
mein erstes AQHA Turnier.
Die ersten 2 Jahre ritt ich mit unserer Quarter Horse Stute
“Buds Mia Native” Reining und wurde u.a. 4th im Finale
der Europameisterschaft bei über 29 Startern im Jahr
2002, Circuit Champion Reining Youth auf Jomm-Ranches
und bekam das ROM in Reining.
Mit 18 zog es mich dann mehr und mehr zu den Disziplin
In diesen Disziplinen ritt ich mit meinem 1997 geborenen
QH Wallach “A Dip Of Chip” meine größten Erfolge. U.a.
konnte ich mit “Chip” einen Europameistertitel in Western Pleasure Youth und einen 4th Platz in Hunter under
Saddle Youth im Finale der Europameisterschaft 2002 erzielen. Darauf folgten unzählige Siege in Western Pleasure
und Hunter under Saddle in Youth und Open. Ich wurde
mehrfacher NSBA Pleasure Champion, NSBA Reserve
High Point, German Champion und Reserve Champion,
AQHA High Point und DQHA Reserve High Point.
Nun bin ich dieses Jahr die Trainerin des Hessen Kaders
und mir macht die Arbeit mit den Jugendlichen sehr viel
Spass!
Melanies nächste Kurse:
1-Tages Horsemanship/Pleasure Kurs
Hofstetten (Bayern) 5.8.07
Schulpferde vorhanden!
Infos: 0178-6881013 oder
[email protected]
Melanies nächste Turniere:
Europameisterschaft DQHA Kreuth
18.-26.August.
Melanie ist bei den Festboxen
im Innenhof direkt an der Ostbayernhalle
zu finden.
Es steht noch nicht ganz fest was Sie
dort showen wird, aber wahrscheinlich
NSBA Yearling Longe Line,
Yearling Halter und die Junior Hunter
under Saddle Open
Melanies Kontaktdaten:
Orth-QuarterHorses
Melanie Orth
D-63150 Heusenstamm
mobil: 0178-6881013
E-Mail: [email protected]
Melanie
Orth
Wissenswertes übers Westernreiten
Von Melanie Orth, mit Quellen von DQHA
& Jasmin Studer
Im sogenannten «Wilden Westen» war man auf Pferde
angewiesen, um das Vieh zu betreuen. Ein gutes Pferd erleichterte dem Cowboy die Arbeit ungemein: Schnell und
wendig sollte es sein, um mit einem davonstürmenden Rind
Schritt halten zu können, dazu trittsicher und ausdauernd,
um sich im unwegsamen Gelände des amerikanischen
Westens zurechtzufinden, aber auch Nervenstärke war
gefragt, damit das Pferd in heiklen Situationen ruhig blieb.
Diese Anforderungen wirkten sich nicht nur auf die Westernpferdezucht, sondern auch auf die Reiterei aus: Der
Westernreitende erzieht sein Pferd in geduldiger Arbeit zu
einem willigen Partner und Mitarbeiter. Das Westernreiten
ist eine Arbeitsreiterei, die auf gegenseitigem Vertrauen
von Reiter und Pferd basiert. Grundlage sind Elemente
und Übungen, die das Pferd schon in seinen natürlichen
Bewegungen kennt und beherrscht.
Das Westernpferd wird so ausgebildet, dass es sich in
natürlicher Selbsthaltung tragen kann und dem Reitenden
einen passiven Sitz erlaubt. Aktive Schenkel-, Gewichtsoder Zügelhilfen werden nur eingesetzt, wenn der Reiter
Gangart, Tempo oder Richtung ändern will. Wie in der
klassischen Reitweise wird das Pferd mit Trense oder Bosal
und beidhändiger Zügelführung angeritten. In einem
zweiten Schritt wird dann beim Westernreiten langsam auf
die einhändige Zügelführung im Bit (Kandare) umgestellt.
Das Westernpferd wird im Gegensatz zum klassisch
gerittenen Pferd nicht konstant an die Hilfen gestellt. Ziel
der Westernreitweise ist nicht das Reiten als «Kunst», wie
etwa in der klassischen Reitweise. Beim Westernreiten
musste der Cowboy mindestens eine Hand frei haben,
um zum Beispiel ein Tor zu öffnen oder mit dem Lasso zu
arbeiten. Deshalb muss das Westernpferd selbständig
mitdenken und sich trotz minimaler Hilfen immer unter
der Kontrolle des Reitenden befinden. Dies kommt dem
heutigen Geländereiter sehr entgegen: Ein gut erzogenes Westernpferd erlaubt dank einhändiger Zügelführung das Lesen einer Karte oder das Mitführen eines
Pferdes oder Hundes und durch den lockeren Sitz ein
entspanntes und sicheres Reiten in Wald und Feld.
Aber auch Turnier- und Spitzensportler kommen beim
Westernreiten auf ihre Kosten: Aus den Wochenendspielen und Anforderungen der Cowboys hat sich eine
Reihe von Turnierdisziplinen entwickelt, die sehr hohe
Anforderungen an Pferd und Reiter stellen.
Das Westernpferd
Die Westernpferderassen sind zum größten Teil aus den
Mustangs (den verwilderten Nachkommen der spanischen
und portugiesischen Pferde) herausgezüchtet worden.
Dabei standen weniger als bei den meisten anderen Rassen ästhetische Gesichtspunkte im Vordergrund, sondern
vielmehr die Eignung für die Rancharbeit. Hier wurde ein
flinkes, wendiges Pferd mit ruhigem, ausgeglichenem Charakter gebraucht, das weitgehend selbständig arbeitet,
zudem musste es lange, beschwerliche Ritte für den Reiter
möglichst bequem absolvieren.
Das fürs Westernreiten geeignete Pferd ist also ein eher
quadratisches, gut bemuskeltes und nicht allzu grosses
Tier. Ein langer Rücken und Hochbeinigkeit erschweren
daher die Ausbildung zum Westernpferd.
Ebenso sind ein dicker, kurzer Hals und starke Ganaschen
der Ausbildung nicht förderlich, da sie die korrekte Kopfhaltung und die Biegung in den Wendungen behindern.
Eine Besonderheit wurde außerdem noch herausgezüchtet, die in einer solchen Ausprägung bei keiner
anderen Pferderasse vorhanden ist, nämlich der sogenannte “Cow-Sense”. Das bedeutet, dass die Pferde eine
angeborene Begabung für die Rinderarbeit besitzen,
sie können die Rinder regelrecht “lesen” und arbeiten
praktisch ohne Zutun des Reiters selbständig. Im heutigen
Turniersport kommt diese Eigenschaft noch immer in der
Disziplin Cutting zum Ausdruck.
Melanie
Orth
Die Westernpferderassen
Das Quarter Horse
Das Quarterhorse ist das heute bekannteste Westernpferd
und gleichzeitig mit über vier Milionen Tieren die anzahlmässig grösste Pferderasse der Welt.
Es ist ein sehr kompaktes und stark bemuskeltes Pferd mit
ausgeglichenem Temperament, welches besonders wendig, nervenstark und ausdauernd ist. Das Quarter Horse
gilt als schnellstes Pferd der Welt über die Distanz einer
Viertelmeile.
Der Appaloosa
Alle heute registrierten und gezüchteten Appaloosas
basieren auf Pferden, die auf die Zucht der Nez-PerceIndianer im Nordwesten der USA zurückgeht. Der Name
“Appaloosa” leitet sich vom Palouse River ab, an dessen Ufer die Nez-Perce-Indianer einst ihre Weidegebiete
hatten. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts
wurden die Nez-Perce-Indianer gezwungen, in Reservate
umzusiedeln. Etwa 800 Stammesmitglieder weigerten
sich und zogen unter der Führung ihres Häuptlings Chief
Joseph mit 2000 Appaloosas in Richtung Kanada. Nach
108 Tagen und 2500 Meilen mußten sie jedoch vor der
kanadischen Grenze kapitulieren. Die meisten ihrer Pferde
wurden ihnen weggenommen und in alle Winde verstreut.
Glücklicherweise waren einige Rancher von den Appaloosas so begeistert, dass sie die Rasse weiterzüchteten.
1938 wurde auf Initiative von Claude Thompson der
ApHC (= Appaloosa-Horse-Club) in Oregon gegründet.
Mühsam wurden die verbliebenen Appaloosas gesammelt
und registriert. Heute sind dort weltweit über 600.000
Appaloosas eingetragen. Hinzu kommen jedes Jahr ca.
10.000 Neuregistraturen. Die Appaloosas gehören damit
heute zu der zahlenmäßig viertgrößten Rasse der Welt.
Der ApHC, mit Sitz in Moscow, Idaho, ist für sämtliche
Appaloosa-Vereine der Welt der übergeordnete Ansprechpartner, bei dem alle Turniere angemeldet und alle reinrassigen Appaloosas zentral registriert werden müssen.
Erst das vom ApHC ausgestellte “Certificate Of Registra
tion” beweist die Echtheit eines Appaloosas. Alle im
Appaloosatyp stehenden, gefleckten Pferde, die nicht
im Besitz eines solchen Zertifikates sind, haben nicht das
Recht, Appaloosa genannt zu werden. Der Name “Appaloosa” ist keine Farbbezeichnung, sondern der Name
eine Pferderasse!
Der Verband verfolgt im Hinblick auf das AppaloosaHorse folgendes allgemeines Zuchtziel: Es wird ein
vielseitiges Pferd gezüchtet, das gleichermaßen für den
Freizeit-, wie für den Turniersport geeignet ist. Neben
den korrekten Ausprägungen der Körperformen und korrekten rassetypischen Bewegungen soll das Pferd eine
harte Konstitution und Ausdauer besitzen. Besonderer
Wert wird auf eine einwandfreien Charakter und gutartiges Temperament gelegt. Das Stockmaß bewegt sich
zwischen 142-162 cm. Das Gebäude soll dem Quadrattyp angenähert und die Bemuskelung, besonders die der
Hinterhand, stark ausgeprägt sein. Die rassetypischen
Fellzeichnungen weisen eine große Palette auf, wobei
zu bemerken ist, dass es auch einfarbige reinrassige
Appaloosas gibt. Weitere Rassemerkmale sind das
weißumrandete Auge (auch Menschenauge genannt),
die gefleckte Haut (besonders deutlich im Maul (Krötenmaul) und Augenbereich) sowie gestreifte Hufe.
Melanie
Orth
Wissenswertes über Halter, Pleasure und
den Takt
Halter
In dieser Disziplin wird das Pferd an der Hand vorgestellt.
Bewertet werden Exterieur und die Bewegung, natürlich
mit besonderem Augenmerk auf typischen Merkmale des
American Quarter Horses.
Pferde gleichen Alters und Geschlechtes werden in Schritt,
Trab und im Stehen am Halfter vorgestellt. Der Richter bewertet das Gebäude ,wobei das Pferd die für das Quarter
Horse typischen Merkmale aufweisen muss.
Es gibt Klassen für Fohlen (Weanling), Jährlinge (Yearling), 1-, 2-, 3-jährige und ältere, sowie eine Unterteilung
in Stuten (Mares), Hengste (Stallions) und Wallache
(Geldings).
Die Sieger einer jeden Klasse treten innerhalb ihrer Geschlechter um den Grand Champion und Reserve Grand
Champion Titel noch einmal gegeneinander an.
Das Exterieur : Kurzer edler Keilkopf mit kleinem Maul,
kleinen beweglichen Ohren und großen Augen, ausgeprägte Ganaschen- und Stirnmuskeln, breite Stirn; mittellanger Hals mit langer Oberlinie und kurzer Unterlinie,
leicht im Genick mit ausreichender Ganaschenfreiheit, im
Rechteckformat stehend mit guter Sattellage; ausgeprägte
schräge Schulter, gut ausgeprägter Widerrist, mittellanger
Rücken mit kräftiger Lendenpartie, lange, schräge, gut
bemuskelte Kruppe mit tief angesetztem Schweif, viel Gurttiefe, kräftige Brust mit guter Bemuskelung; Fundament
korrekt und zum Pferd passend, kurze Röhrbeine, ausgeprägte Gelenke, harte mittelgroße Hufe, gut bemuskelter
Unterarm und Schenkel.
Aktuell werden zwei verschiedene Typen der Quarter
Horse gezüchtet. Der eine Typ immer noch kompakt
und flexibel. Dieses Pferd wird für Reining und Cutting
Disziplinen eingesetzt. Der zweite Typ ist groß, schmal
und lang. Geeignet für Pleasure und Hunter Disziplinen.
Beide Typen werden auf Turnieren in Halter vorgestellt
und je nach Geschmack des Richters vorne platziert.
Die Western Pleasure
Die Western Pleasure ist eine Prüfung der Grundgangarten in der Abteilung. Gezeigt werden die für die
Pleasure typischen Gangarten Walk, Jog und Lope.
Das Pferd muss auf feinste Hilfen willig und sofort reagieren. Alles soll mühelos und als Vergnügen (Pleasure)
erscheinen. Grundsätzlich gilt: es ist leicht, in einer
Pleasure Prüfung mitzumachen, aber unheimlich schwer ,
sie zu gewinnen.
Das Wort “Pleasure” bedeutet Vergnügen und es sollte
auch Spaß machen auf einem Pleasure Pferd zu reiten.
Die richterliche Aufmerksamkeit wird hier auf die drei
Grundgangarten am losen Zügel gelegt. Ebenso darauf,
daß es leichtfüßig und ausbalanciert am Hufschlag geht,
leicht rückwärts zu richten ist und ruhig stehen bleibt. Es
wird in einer Gruppe geritten und die einzelnen Aufgaben werden angesagt; es wird auch verstärkter Trab und
Galopp verlangt.
Ein Pleasurepferd sollte den Eindruck vermitteln, daß es
gelassen und durchlässig die geforderten Gangarten
läuft, ohne den Eindruck von Einschüchterungen zu
vermitteln. Es sollte mit feinen Hilfen geritten werden und
einen entspannten, selbstsicheren und willigen Eindruck
hinterlassen.
Die Bewegungen sollten fließend sein und dem Gesamteindruck des Pferdes entsprechen, d.h. nicht unbedinngt
das langsamste Pferd ist das beste, wenn es nicht zum
Gesamteindruck des Pferdes paßt. Die Kopfhaltung sollte
natürlich aussehen. Bei den Tempowechseln werden
weiche Übergänge positiv bewertet, wenn sie ohne
Störung der Vorwärtsbewegung präsentiert werden. Ein
Pleasurepferd soll ein ausbalanciertes Gebäude, lebhaftes
Auge und Spaß an der Aufgabe zeigen.
Eine Pleasureprüfung besteht aus fünf verschiedenen Gangarten: Walk, Jog, extendet Jog, Lope (lope with a slightly
increase in forward motion ) und Back up.
Gangarten/Takt
Schritt ( Walk ), Trab ( Jog ) und Gallopp ( Lope ) werden
auf beiden Händen (Links und Rechts) vorgestellt. Extendet
Jog und Back up meistens nur auf einer.
Der Schritt ( Walk ) ist ein Viertakt und soll weich und flach
sein und trotzdem dabei weit untertreten. Jeder Fuß soll
sich in der gleichen Geschwindigkeit bewegen, damit der
Schritt fließend wirkt.
Der Trab ( Jog ) ist eine Zweitakt Bewegung, bei der
die jeweils diagonalen Beinpaare sich schwingend und
dynamisch bewegen. Es darf niemals ein Viertakt sein,
noch soll der Jog abgehackt und unrytmisch ausschauen.
Die Geschwindigkeit soll immer der Beinlänge und dem
Gebäude des Pferdes angepasst sein, aber niemals eilig
oder hektisch wirken.
Der Galopp ( Lope ) ist eine Dreitakt Gangart, wobei sich
das Pferd “fließend, einer Welle ähnlich” fortbewegen
soll. Die Geschwindigkeit soll auch hier der Länge des
Beines und der Größe des Pferdes entsprechen. Der Hals
sollte dabei ruhig und ausbalanciert sein.
Impressum
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Raster, Gestaltung, Idee:
ctz-design
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Niederbornstrasse 2
60435 Frankfurt am Main
Phone to 0173 6867276
or [email protected]
Artikel wie ausgewiesen von:
Petra Kleinwegen
Anke Wiedenroth
Henry Jacobs
Melanie Orth
Nicole Schupp
Danke!
Achtung- Wegen Geschäftseröffnung biete
ich bis einschliesslich August 50% auf alle
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Bei Interesse bitte Kontakt per Telefon oder
Mail aufnehmen!
Ciao und bis zum nächsten Mal! Euer Pocos Wild Dancer