Wo ist Ronja?
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Wo ist Ronja?
MATERIALMAPPE FÜR DEN UNTERRICHT Redaktion: Martina Breinlinger, Jasmin Kohler, Viktoria Rapp Kontakt: [email protected] SPIELZEIT 2009/2010 Intendanz Michael Heicks Inhalt 1. Spiele und Rätsel für kleine Räuber (4-9 Jahre) * Wo ist Ronja? (Labyrinth) * Der geheime Brief (Text mit fehlenden Buchstaben) * Füll’ mich aus! (1) (Lückentext) 2. Spiele und Rätsel für große Räuber (ab 10 Jahren) * Großes Ronja-Experten-Quiz * Füll’ mich aus! (2) (Worträtsel) * Ronja und Birk – Vertrau’ mir! (Vertrauensspiele) * Fahnen erobern auf Räuberart 3. Singen im Mattiswald * Der Wiesu-denn-Blues * Das Räuberlied 4.Basteln rund um Ronja und Räuber * Bastel’ dir eine Räubertrommel! * Ronja als Pappfigur 5.Wusstest du schon... * ..., dass Astrid Lindgren zu den bekanntesten Kinderbuchautoren der Welt gehört? (Biografie) * ..., dass Astrid Lindgren eine ganz berühmte Rede zum Thema Frieden gehalten hat?(Auszüge ihrer Rede anlässlich der Verleihung des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels) 6.„Zum Donnerdrummel!“- oder was? * ... und was denkst du? (Feedbackbogen zum Theaterbesuch) * Schreibt uns! (Kontakt zum Theater) Spiele und Rätsel für kleine Räuber Wo ist Ronja? Ronja und Birk haben den ganzen Tag im Mattiswald verstecken gespielt. Nun ist es schon dunkel geworden und dicker Nebel steigt auf. Birk kann Ronja nicht finden - kannst du ihn durch das Labyrinth begleiten und ihm helfen sie zu finden? Spiele und Rätsel für kleine Räuber Der geheime Brief Eines Tages findet Birk im Mattiswald einen Zettel mit einer geheimnisvollen Nachricht. Kannst du ihm helfen, sie zu entschlüsseln? Tipp: Damit nur Birk die Nachricht lesen kann, hat Ronja eine Geheimsprache benutzt. Jedes Symbol steht für einen bestimmten Buchstaben. Setze die richtigen Buchstaben ein, um die Nachricht zu entschlüsseln! = ? = ? H lf m t m Rump b fr z rr B tt ! ch b n lw cht n g m Fuß f s tut s komm schn n d n! s ch n ll und r ch st r Höhl st und kann m n! W , fang hr ch n d ck r cht ch auch chts! tt m ch! Ronja Spiele und Rätsel für kleine Räuber Füll’ mich aus! (1) Versuche, die Lücken des Textes zu füllen, indem du die passenden Wörter an den richtigen Stellen einträgst. Ronja ist die Tochter des Räuberhauptmanns __ __ __ __ __ __ und seiner Frau Lovis. Sie wächst auf der Mattis__ __ __ __ im Mattiswald zusammen mit ihren Eltern und deren Räuberbande auf. Im Mattiswald leben viele seltsame Geschöpfe, wie Graugnome, Wilddruden oder Rumpel __ __ __ __ __ __ . Von all diesen sind die __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ die Gefährlichsten. Eines Tages lernt Ronja __ __ __ __ Borkason, den __ __ __ __ des verfeindeten Räuberhauptmanns Borka, kennen. __ __ __ __ __ und __ __ __ __ werden beste Freunde, zum Ärger ihrer Eltern, die sich gegen die Freundschaft der Kinder stellen. Vater Mattis hält Birk und seine Familie für Hosen __ __ __ __ __ __ __ __ und wünscht sie zum __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __. Deshalb ziehen Ronja und Birk gemeinsam in eine __ __ __ __ __ im Wald. Die Eltern vermissen die beiden sehr. Sie begraben ihren Streit, damit __ __ __ __ __ und __ __ __ __wieder nach Hause zurückkehren. Spiele und Rätsel für kleine Räuber Füll’ mich aus! (1) Lösung Ronja ist die Tochter des Räuberhauptmanns seiner Frau Lovis. Sie wächst auf der MATTIS und MATTISBURG im Mattiswald zusammen mit ihren Eltern und deren Räuberbande auf. Im Mattiswald leben viele seltsame Geschöpfe, wie Graugnome, Wilddruden oder RUMPELWICHTE WILDDRUDEN BIRK . Von all diesen sind die die Gefährlichsten. Eines Tages lernt Ronja Borkason, den SOHN des verfeindeten Räuberhauptmanns Borka, kennen. RONJA und BIRK werden beste Freunde, zum Ärger ihrer Eltern, die sich gegen die Freundschaft der Kinder stellen. Vater Mattis hält Birk und seine Familie für HOSENSCHISSER und wünscht sie zum DONNERDRUMMEL. Deshalb ziehen Ronja und Birk gemeinsam in eine HÖHLE im Wald. Die Eltern vermissen die beiden sehr. Sie begraben ihren Streit, damit RONJA und BIRK wieder nach Hause zurückkehren. Spiele und Rätsel für große Räuber Großes Ronja-Experten-Quiz Trage den richtigen Buchstaben in den Kasten ein! 1) Wie heißt die Schlucht, die die Mattisburg teilt? N) Höllenschlund H) Schlund des Grauens B) Höllenabgrund 7) Wie heißt die Autorin von Ronja Räubertochter? Q) Joanne K. Rowling H) Enid Blyton N) Astrid Lindgren 2) Womit blieb Ronja in der Rumpelwicht-Höhle stecken? G) Fahrrad D) Schuh F) Stock 8) Aus welchem Land stammt die Geschichte? Z) Frankreich E) Schweden P) Norwegen 3) Wie kam es zur Teilung der Mattisburg? K) die Räuber haben zu doll auf den Tischen getanzt B) ein heftiges Gewitter teilte die Burg W) Die war schon so 9) Wie heißt es richtig? G) Donnerdrummel J) Donnergrummel K) Dunnerdrommel 4) Wie heißen die bösen vogelartigen Geschöpfe? X) verrücktes Vogelvieh T) Graugnome L) Wilddruden 5) Birk ist der Sohn von... R) Mattis J) Glatzen-Per I)Borka 6) Wie heißt die Mutter von Ronja? R) Lovis O) Lotta U) Lohwes Sortiere die Buchstaben und trag’ das Lösungswort ein! Aber Vorsicht! Ein Rumpelwicht hat dir ein zusätzlichen falschen Buchstaben untergejubelt! ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____ ____ Spiele und Rätsel für große Räuber Großes Ronja-Experten-Quiz Lösung 1) 2) 3) 4) 5) 6) N D B L I R 7) N 8) E 9) G Falscher Buchstabe: B Lösungswort: L I N D G R E N Spiele und Rätsel für große Räuber Füll’ mich aus! (2) Findest du heraus, welche Buchstaben fehlen und kannst somit die Lösungswörter knacken? __ B O R K __ __ H A U P __ M A N N W __ L D D R U D E H Ö L L E N __ C H L U N D R Ä U __E R H Ö H L E G R A __ G N O M E N __ O N J A __ B O __ K A F E S T E __ NDIS __ GLATZEN- __ E R D O N N__ R D R U M M E L L __ B __R K __ H O S E N S C__ I S S E R __ Spiele und Rätsel für große Räuber Füll’ mich aus! (2) Lösung M BORK A T HAUP T MANN W I LDDRUDE HÖLL EN SCHLUND RÄU B ERHÖHLE GRA U GNOMEN R ONJA G BO R KAFESTE U NDIS M GLATZEN- P E R DONN E RDRUMMEL L W B I RK C HOSENSC H ISSER T Spiele und Rätsel für große Räuber Ronja und Birk - Vertrau’ mir! Tragende Hände Die Gruppe bildet ein Spalier und jeder hält sich jeweils mit den Händen am gegenüberstehenden Gruppenmitglied fest. Ein Freiwilliger legt sich nun auf diese haltenden Hände. Die Gruppe versucht nun den Freiwilligen hochzuheben, abzusenken, zu schütteln, hin und her zu rollen, hin oder her zu schaukeln, oder ähnlich einem Förderband auch mal vorwärts, mal rückwärts wandern zu lassen. Ziel des Spiels: Der Freiwillige soll spüren, dass er absolut gehalten wird und sicher ist. Natur blind erleben und ertasten Jeweils 2 Personen bilden ein Paar. Einer Person werden die Augen verbunden. Die andere Person führt diese Person durch einen kleinen Wald zu einem bestimmten Baum. Die blinde Person kann nun diesen Baum ertasten und wird wieder zurückgeführt. Anschließend darf die Person ihren Baum wieder suchen. Ziel des Spiels: Der Blinde darf sich auf die Führung des Partners verlassen. Zick-Zack-Kreis Alle stehen im Kreis und halten sich fest an den Händen. Jeder zweite lässt sich einmal nach hinten fallen während die anderen sich nach vorne fallen lassen. Anschließend umgekehrt. Die Füsse bleiben unbewegt. Ziel: Vertrauen, dass sich jeder an die Verabredung hält. Minenfelder Einem Partner werden die Augen verbunden. Dieser muss durch ein "Minenfeld" laufen. Als Minen dienen irgendwelche Gegenstände die in einem Spielfeld verstreut liegen. Der andere Partner gibt Anweisungen wie zu laufen ist. Wird eine Mine berührt ist man aus dem Spiel. Ziel: gute Kommunikation ist wichtig! Fallen lassen Ein Mitspieler lässt sich nach hinten fallen und wird von einem anderen Mitspieler aufgefangen. Alternativ: ein Mitspieler in der Mitte eines Kreises von ca. 150 cm lässt sich in eine Richtung fallen und wird von den anderen Gruppenmitgliedern aufgefangen und wie ein Kreisel oder Pendel in eine neue Richtung "geschubbst", "weiterbewegt". Ziel: Vertrauen, Rücksichtnahme und sanfte Behandlung der Gruppenmitglieder Blind geführt mit wenig bzw. bis gar keiner Berührung In 2er-Gruppen zusammenfinden. • • • • • • • Eine Person ist die Führende; die andere wird geführt und hat die Augen zu oder verbunden. Beide berühren sich nur mit allen zehn Fingerspitzen. Nun übernimmt der Führende das Kommando und führt die andere Person durch den Raum. Nach dem dies gut geklappt hat und beide sich sicher genug fühlen, sollten sie alle Finger bis auf einen loslassen. Der Führende erfindet ein nicht zu verwechselndes Geräusch und der Geführte soll es sich einprägen. Nun sollten alle Finger von einander gelöst werden, und der Geführte soll sich mit dem Geräusch durch den Raum führen lassen. Mit der Zeit kann der Führende das Geräusch weniger oft und leise machen. Anschließend wird gewechselt. Danach sollten die Paare sich austauschen. Wie haben sie sich dabei gefühlt? Was hat gut geklappt? Gibt es Verbesserungsvorschläge? Kollektive Ohnmacht Zur Vorbereitung auf dieses Spiel bilden sich kurzfristig fünf Untergruppen, denen die Zahlen 1-5 zugeordnet werden. Dann lösen sich die Gruppen wieder auf und alle Spieler wandern zur Musik im Raum herum. Sobald die Musik stoppt, ruft die Spielleitung laut eine der Zahlen von 1-5 aus. Alle Mitglieder dieser Untergruppe haben dann die Aufgabe, einen lauten Schrei oder ein sonstiges Zeichen der Ohnmacht auszustoßen, sich steif zu machen und – sobald das Herannahen helfender Hände in Sicht ist – sich mit möglichst angespanntem Körper fallen zu lassen. Für alle anderen Spieler ist der Musikstopp das Zeichen sich blitzschnell umzusehen, wo Hilfe benötigt wird, und die Ohnmächtigen dann sicher aufzufangen. Spiele und Rätsel für große Räuber Fahnen erobern auf Räuberart Dauer: ca. 20 min Ort: Spielfeld mit zwei Hälften und Mittellinie; drinnen oder draußen Materialien: Zwei Tücher + jeweils Halterung zur Befestigung (Busch, Baum o.ä.) Ein Spielleiter für mind. 12 Teilnehmer Beschreibung: Die Gruppe teilt sich in eine Mattisbande und eine Borka-Sippe. Das Spielfeld stellt die Mattisburg dar: Jede Bande bekommt ihre Burghälfte, die Mittellinie ist der Höllenschlund. Beide Räuberbanden positionieren ihre Räuberfahne im eher hinteren Bereich ihrer Burghälfte. (Der Spielleiter sollten darauf achten, dass sie fair zu erreichen ist). Außerdem gibt es in jedem Feld ein Gefängnis, das irgendwo am Rand (ungefähr auf halbem Weg zwischen Mittellinie und Fahne) liegt. Die Räuber versuchen nun, die Fahne der anderen aus deren Burghälfte zu stehlen und in ihr e Hälfte zu bringen. Dabei können sie aber von den anderen gefangen werden, sobald sie die gegnerische Burg betreten haben. Wer gefangen ist, kommt ins Gefängnis, kann aber von dort wieder befreit werden, wenn er von einem Räuber der eigenen Bande abgeschlagen wird. Sowohl der Befreite als auch der Befreier dürfen (und müssen) nun direkt in ihre Burghälfte zurückkehren, bevor sie einen neuen Spielzug unternehmen. Jeder Räuberbande steht es natürlich frei, in ihrer Feldhälfte einen Fahnenbewacher und einen Gefängniswärter abzustellen (allerdings nicht mehr als je einen!). Der Fahnenbewacher darf die Fahne auch nicht berühren oder festhalten. Das Spiel ist zu Ende, sobald eine Bande die Fahne der anderen geraubt hat. Variationen: • Über den Höllenschlund (Mittellinie) darf man nur springen! • Jede Räuberbande denkt sich einen eigenen Schlachtruf aus, den sie gröhlen, wenn sie sich freuen (z.B. beim Schnappen der Gegner) • Man flucht „Zum Donnerdrummel!“, wenn man gefangen wird. Basteln rund um Ronja und Räuber Bastel’ dir eine Räubertrommel! Wie du bestimmt schon weißt, feiern Räuber richtig gerne. Dann springen sie durch die Burg, tanzen über die Tische, singen und gröhlen! Da darf die richtige Musik nicht fehlen! Hier eine Anleitung wie du dir deine eigene Räubertrommel basteln kannst! Du brauchst… - einen Tontopf mit Loch im Boden! (mind. 15 cm Durchmesser; je kleiner der Topf desto heller der Ton und je größer der Topf, desto dunkler der Ton!) - jede Menge Butterbrotpapier - Kleister (den rührst du einen Tag vorher an) - Verschiedene Materialien zur Verzierung: Farben, Pinsel, Klarlack zur Fixierung, Perlen, Strohbänder, Seidenpapier, Stoffreste Los geht’s... - Das Papier schneidet ihr in Quadrate, die etwas größer sind als der obere Durchmesser des Tontopfes. Wenn man sie drauf legt, sollten sie an den Seiten mindestens 3 cm überhängen. - Diese Papierstücke werden dann gründlich mit Kleister eingeschmiert und oben über den Tontopf gespannt. Vor jeder neuen Lage muss der Tontopf ein bisschen gedreht werden, sodass die Quadrate versetzt auf dem Topf liegen. Dabei solltet ihr am besten zu zweit arbeiten: einer hält die schon aufgeklebten Lagen seitlich am Tontopf fest, der andere legt ein neues eingekleistertes Papier drauf und streicht vorsichtig die Luftblasen darunter raus (Achtung! Das nasse Papier reißt leicht!), bevor die Ränder seitlich umgeschlagen und am dicken Rand des Topfes festgeklebt werden. Dass das Papier dabei noch etwas durchhängt macht nichts, denn die Trommel spannt sich von selbst, wenn der Kleister trocknet. - Nach ca. 20 Lagen Papier (bei kleinen Trommeln weniger, bei großen lieber etwas mehr) noch mal eine dünne Schicht Kleister über Papier und Ränder und dann alles gründlich trocknen lassen (mind. ein Tag) - Die Trommel könnt ihr nun nach Lust und Laune bemalen und verzieren! Basteln rund um Ronja und Räuber Ronja als Pappfigur Hast du Lust bekommen, die Geschichten von Ronja Räubertochter nachzuspielen? Kein Problem! Hier bekommst du eine Anleitung wie du dir dazu eine Ronja-Pappfigur basteln kannst! Du brauchst... ... die Ronja-Vorlage (nächste Seite) ... ein Bogen Tonkarton ... Stifte, Schere, Kleber, Tesafilm ... Holzstab/ Schaschlikspieß 1) Als erstes schnappst du dir die beigefügte Vorlage und malst sie so aus, wie es dir gefällt! 2) Dann schneidest du die Ronja-Vorlage sorgfältig aus und klebst sie anschließend auf ein passendes Stück Tonkarton. 3) Dann legst du deine feste Figur wieder auf den Tonkarton und zeichnest mit einem Bleistift den Umriss nach und schneidest ihn anschließend aus. 4) Auf der Rückseite des – schon-beklebten – Tonkartons befestigst du nun das Holzstäbchen mit ein bisschen Tesafilm. 5) Und zum Schluß klebst du beide Tonkartonstücke passend aufeinander! 6) Fertig ist deine Ronja-Pappfigur! Basteln rund um Ronja und Räuber Malvorlage Wusstest du schon... ..., dass Astrid Lindgren zu den bekanntesten Kinderbuchautoren der Welt gehört? Das Leben von Astrid Lindgren Astrid Lindgren wurde in einem alten, roten Haus in Vimmerby in Südschweden geboren und zwar am 14. November 1907. Astrid Lindgren hatte als Kind eigentlich beschlossen, keine Schriftstellerin zu werden. Deshalb arbeitete sie zuerst bei einer Tageszeitung in ihrem Heimatort Vimmerby. Diese Arbeit brach sie dann aber ab und ließ sich zur Sekretärin ausbilden. Bei einem Job als Sekretärin im Automobilclub lernte sie dann ihren späteren Mann Sture Lindgren kennen. Später arbeitete sie sogar einmal in einem Detektivbüro, was ihr unter anderem für das Schreiben von „Kalle Blomquist“ eine große Hilfe war. Als Astrids Tochter, die damals 7jährige Karin, krank im Bett lag und gerne etwas über Pippi Langstrumpf hören wollte, erfand Astrid Lindgren Geschichten zu diesem lustigen Mädchennamen. Diese Geschichten waren einige Jahre später so erfolgreich, dass sie beschloss, nun doch Schriftstellerin zu werden. Also verfasste sie noch mehr Bücher, unter anderem „Die Brüder Löwenherz“, den „Meisterdetektiv Kalle Blomquist“ oder „Karlsson vom Dach“, von denen auch einige Geschichten verfilmt worden sind. Schließlich, 1981, schrieb sie dann das Buch „Ronja Räubertochter“, das in viele Sprachen übersetzt und zu einem Welterfolg wurde. Drei Jahre später wurde es, ebenfalls sehr erfolgreich, verfilmt und sogar als Serie im Fernsehen gezeigt. Ronja Räubertochter war das letzte Buch, das Astrid Lindgren schrieb. Insgesamt verkauften sich Astrid Lindgrens Bücher weltweit rund 145 Millionen Mal! Astrid Lindgren hat einmal gesagt, dass sie schreibt, um das Kind in sich zu erhalten. Sie fand, dass man sich nur an seine eigene Kindheit erinnern muss, um ein tolles Kinderbuch schreiben zu können. Dieses Einfühlungsvermögen und die Gabe den Kindern durch ihre Bücher Mut zu machen und ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass das Leben gut gelingen kann, wenn man an sich glaubt, machen Astrid Lindgren zu einer so besonderen Schriftstellerin. Die schwedische Autorin hat neben ihrem Schreiben sehr viel in der Politik gemacht, sich für die Rechte von Kindern eingesetzt und den Tierschutz gefördert. Dafür und besonders für ihre Kinder- und Jugendbücher gewann sie viele Preise. 1958 bekam sie zum Beispiel den Internationalen Jugendbuchpreis und 1978 erhielt sie als erste Kinderbuchautorin den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Am Stadtrand von ihrem Heimatort Vimmerby steht seit 1989 ein 120.000qm großer Theater- und Erlebnispark, „Astrid Lindgrens Welt“, in dem viele Originalkulissen aus den Verfilmungen von Pippi oder Michel zu sehen sind. 1999 wurde sie dann sogar zur beliebtesten Schwedin des 20. Jahrhunderts gewählt. Am 28. Januar 2002 ist Astrid Lindgren im Alter von 94 Jahren in Stockholm, der Hauptstadt von Schweden, gestorben. Am 14. November 2007 hätte sie ihren 100. Geburtstag gefeiert. Wusstest du schon... ..., dass Astrid Lindgren eine ganz berühmte Rede zum Thema Frieden gehalten hat? Als erster Kinderbuchautor erhält Astrid Lindgren 1978 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. In ihrer Dankesrede sprach sie über Krieg und Frieden, über ihre Hoffnungen und Ängste und natürlich über Kinder. Liebe Freunde! Das erste, was ich zu tun habe, ist Ihnen zu danken, und das tue ich von ganzem Herzen. Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels strahlt einen solchen Glanz aus und ist eine so hohe Auszeichnung, dass es einen fast überwältigt, empfängt man ihn. Und jetzt stehe ich hier, wo schon so viele kluge Männer und Frauen ihre Gedanken und ihre Hoffnungen für die Zukunft der Menschheit und den von uns allen ersehnten ewigen Frieden ausgesprochen haben - was könnte ich wohl sagen, das nicht schon andere vor mir gesagt haben?(...) Sie, meine Freunde, haben Ihren Friedenspreis einer Kinderbuchautorin verliehen, und da werden Sie kaum weite politische Ausblicke oder Vorschläge zur Lösung internationaler Probleme erwarten. Ich möchte zu Ihnen über die Kinder sprechen. Über meine Sorge um sie und meine Hoffnung für sie. (...) "Überall lernt man nur von dem, den man liebt", hat Goethe einmal gesagt, und dann muss es wohl wahr sein. Ein Kind, das von seinen Eltern liebevoll behandelt wird und das seine Eltern liebt, gewinnt dadurch ein liebevolles Verhältnis zu seiner Umwelt und bewahrt diese Grundeinstellung sein Leben lang. Und das ist auch dann gut, wenn das Kind später nicht zu denen gehört, die das Schicksal der Welt lenken. Sollte das Kind aber wider Erwarten eines Tages doch zu diesen Mächtigen gehören, dann ist es für uns alle ein Glück, wenn seinen Grundhaltung durch Liebe geprägt worden ist und nicht durch Gewalt. (...) Blicken wir nun einmal zurück auf die Methoden der Kindererziehung früherer Zeiten. Ging es dabei nicht allzu häufig darum, den Willen des Kindes mit Gewalt, sei sie physischer oder psychischer Art, zu brechen? Wie viele Kinder haben ihren ersten Unterricht in Gewalt "von denen, die man liebt", nämlich von den eigenen Eltern erhalten und dieses Wissen dann der nächsten Generation weitergegeben! (...) Zum Glück hat es nicht nur diese Sorte von Erziehern gegeben, denn natürlich haben Eltern ihre Kinder auch schon von jeher mit Liebe und ohne Gewalt erzogen. Aber wohl erst in unserem Jahrhundert haben Eltern damit begonnen, ihre Kinder als ihresgleichen zu betrachten und ihnen das Recht einzuräumen, ihre Persönlichkeit in einer Familiendemokratie ohne Unterdrückung und ohne Gewalt frei zu entwickeln. (...) Freie und un-autoritäre Erziehung bedeutet nicht, dass man die Kinder sich selber überlässt, dass sie tun und lassen dürfen, was sie wollen. Es bedeutet nicht, dass sie ohne Normen aufwachsen sollen, was sie selber übrigens gar nicht wünschen.(...) Ganz gewiss sollen Kinder Achtung vor ihren Eltern haben, aber ganz gewiss sollen auch Eltern Achtung vor ihren Kindern haben, und niemals dürfen sie ihre natürliche Überlegenheit missbrauchen. Liebevolle Achtung voreinander, das möchte man allen Eltern und allen Kindern wünschen. Jenen aber, die jetzt so vernehmlich nach härterer Zucht und strafferen Zügeln rufen, möchte ich das erzählen, was mir einmal eine alte Dame berichtet hat. Sie war eine junge Mutter zu der Zeit, als man noch an diesen Bibelspruch glaubte, dieses "Wer die Rute schont, verdirbt den Knaben". Im Grunde ihres Herzens glaubte sie wohl gar nicht daran, aber eines Tages hatte ihr kleiner Sohn etwas getan, wofür er ihrer Meinung nach eine Tracht Prügel verdient hatte, die erste in seinem Leben. Sie trug ihm auf, in den Garten zu gehen und selber nach einem Stock zu suchen, den er ihr dann bringen sollte. Der kleine Junge ging und blieb lange fort. Schließlich kam er weinend zurück und sagte: "Ich habe keinen Stock finden können, aber hier hast du einen Stein, den kannst du ja nach mir werfen." Da aber fing auch die Mutter an zu weinen, denn plötzlich sah sie alles mit den Augen des Kindes. Das Kind musste gedacht haben, "Meine Mutter will mir wirklich weh tun, und das kann sie ja auch mit einem Stein." Sie nahm ihren kleinen Sohn in die Arme, und beide weinten eine Weile gemeinsam. Dann legte sie den Stein auf ein Bord in der Küche, und dort blieb er liegen als ständige Mahnung an das Versprechen, das sie sich in dieser Stunde selber gegeben hatte: "NIEMALS GEWALT!" Ja, aber wenn wir unsere Kinder nun ohne Gewalt und ohne irgendwelche straffen Zügel erziehen, entsteht dadurch schon ein neues Menschengeschlecht, das in ewigem Frieden lebt? Etwas so Einfältiges kann sich wohl nur ein Kinderbuchautor erhoffen! Ich weiß, dass es eine Utopie ist. Und ganz gewiss gibt es in unserer armen, kranken Welt noch sehr viel anderes, das gleichfalls geändert werden muss, soll es Frieden geben. Aber in dieser unserer Gegenwart gibt es - selbst ohne Krieg so unfassbar viel Grausamkeit, Gewalt und Unterdrückung auf Erden, und das bleibt den Kindern keineswegs verborgen. Sie sehen und hören und lesen es täglich, und schließlich glauben sie gar, Gewalt sei ein natürlicher Zustand. Müssen wir ihnen dann nicht wenigstens daheim durch unser Beispiel zeigen, dass es eine andere Art zu leben gibt? Vielleicht wäre es gut, wenn wir alle einen kleinen Stein auf das Küchenbord legten als Mahnung für uns und für die Kinder: N i e m a l s G e w a l t ! Es könnte trotz allem mit der Zeit ein winziger Beitrag sein zum Frieden in der Welt. „Zum Donnerdrummel!“ – oder was? ... und was denkst du? Feedbackbogen zum Theaterbesuch Wir, vom Theater Bielefeld, freuen uns sehr, dass du dir „Ronja Räubertochter“ angeschaut hast und sind gespannt, wie es dir gefallen hat! Es ist schließlich Theater für Kinder- deine Meinung ist uns wichtig! 1) Was hat dir an dem Stück am besten gefallen? 2) Was fandest du doof? Was wäre besser gewesen? 3) Bei welcher Szene hattest du Angst? 4) Welche Rolle hättest du gern gespielt? Und warum? 5) War es dein erster Theaterbesuch? 6) Welche Stücke kennst du noch? 7) Und zum Schluß: Hattest du Spaß? Ja, war super! Ich will wieder ins Theater! Ja, war gut, aber jetzt reicht’s auch erstmal.. Och, war ganz nett.. Theater ist einfach nichts für mich. Schickt den Fragebogen an: Theater Bielefeld, Abteilung Theaterpädagogik, Stichwort „Ronja Räubertochter“, Brunnenstraße 3-9, 33602 Bielefeld. „Zum Donnerdrummel!“ – oder was? Schreibt uns! Liebe Kinder, wenn ihr Ronja, Birk oder irgendeiner anderen Figur aus dem Mattiswald gerne schreiben wollt: Sie würden sich riesig freuen! Besonders, wenn sogar ein Bild dabei ist. Schreibt eure Briefe an: Theater Bielefeld, Abteilung Theaterpädagogik, Stichwort „Ronja Räubertochter“, Brunnenstraße 3-9, 33602 Bielefeld. Ganz viel Spaß und Freude im Theater wünscht euch –