Erfahrungsbericht UNC Chapel Hill (Fall 2013) Max Grasmann

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Erfahrungsbericht UNC Chapel Hill (Fall 2013) Max Grasmann
Erfahrungsbericht UNC Chapel Hill (Fall 2013)
Max Grasmann, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
Das Wahrzeichen der UNC: Old Well
Vor der Reise
Flug
Nachdem man hoffentlich gegen Mitte Dezember die freudige Nachricht der
Zusage erhalten hat, bleibt noch etwas Zeit, um sich um einen passenden Flug
zu kümmern. Ich habe nach langem Hin- und Her und Vergleich gegen Ende
April den Flug gebucht. Schlussendlich kann ich sagen, dass das Vergleichen
nicht wirklich etwas gebracht hat. Wie immer kommt es eben auf die
wesentlichen Faktoren wie Airline, Flugdatum (vor allem Wochentag),
Reisezeit, Uhrzeit, Anzahl der Umstiege etc. an. Fakt ist, dass der Flug aufgrund
des langen Zeitraums zwischen Hin- und Rückflug erheblich teurer sein wird,
als es ein vergleichbarer Flug mit nur 1- oder 2-wöchiger Aufenthaltsdauer wäre.
Mit 900 Euro muss man auf jeden Fall rechnen. Geflogen bin ich von München
aus mit US Airways, Zwischenlandung und Aufenthalt sowohl beim Hin- als
auch beim Rückflug war in Philadelphia. Zielflughafen ist RDU (RaleighDurham). Der Hinflug war am 17. August, einem Samstag, und somit zeitig
genug, bevor wenige Tage später an einem Montag oder Dienstag die
Orientierungsphase begonnen hat. Man sollte sich also vor jener ein paar wenige
Tage Zeit einplanen, um sich selber etwas zu organisieren und sich mit den
Gegebenheiten vor Ort ein wenig Vertraut zu machen. Zurückgeflogen bin ich
am 19. Dezember, genau eine Woche nach der letzten Klausur.
Das ist ausreichend Zeit, um sich so langsam der Abreise und den damit
anfallenden Dingen zu widmen und sich auch schon mal mental auf den
schwerfallenden Abschied vorzubereiten.
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Visum
Um ein Visum sollte man sich auch rechtzeitig bemühen, da der Prozess bis zum
endgültigen Erhalt einiges an Zeit in Anspruch nehmen kann.
Grundsätzlich besteht aber bis etwa Mai auch darin keine Eile, zumal das für die
Bewerbung unerlässliche I-20 Formular erst etwa dann per Post aus Chapel Hill
zugesandt wird. Alle wichtigen Informationen zur Beantragung eines Visum
können im Internet auf der Seite der amerikanischen Botschaft eingesehen
werden. Um einen Termin bei der Botschaft (beispielsweise in München)
auszumachen, muss zuvor einiges an Papierkram und bürokratischem Aufwand
erledigt werden. Vor allem die unzähligen zu beantwortenden Fragen nehmen
hierbei viel Zeit in Anspruch. Auch benötigt man ein Passbild in unüblichem
Visum-Format. Des Weiteren ist man verpflichtet, die sogenannte SEVISGebühr im Voraus zu entrichten. Alles in allem muss mit einem finanziellen
Aufwand von circa $300-400 für das Visum gerechnet werden.
Hat man Erwähntes abgearbeitet, kann ein Termin für ein Interview in der
Botschaft ausgemacht werden. Trotz Termin sollte man sich aber auf ein paar
Stunden Wartezeit einstellen, das Interview an sich dauerte wahrscheinlich nicht
einmal eine Minute. Die wenigen Fragen drehten sich hauptsächlich darum, wer
das Auslandssemester finanziert, an welcher Universität man studiert usw.
Normalerweise sollte aber auch dies kein Problem darstellen und nach ein paar
Tagen bekommt man seinen Reisepass inklusive Visum per Post zugeschickt.
Reiseversicherung
Vor der Abreise sollte man sich auch schon um eine entsprechende
Krankenversicherung umsehen. Zwar kann man sich für die von der UNC
angebotene Versicherung entscheiden, jedoch kostet jene $700.
Wenn man sich also dazu entschließen sollte, diese Versicherung zu
“waiven“ und im Gegenzug eine andere zu benutzen, so sollte man die relativ
strengen Anforderungen hierfür beachten. Ich und auch die Mehrzahl der
anderen Austauschstudenten haben nicht die universitätseigene Versicherung
benutzt. Vor diesem Hintergrund ausdrücklich zu empfehlen ist die
Auslandsversicherung von “Protrip“. Diese kostet etwa 50 Euro im Monat, dafür
wurde sie im Gegensatz zu manch anderen problemlos akzeptiert und bereitete
keine zusätzlichen Umstände.
Um alle anderen versicherungstechnischen Dinge kümmert man sich dann
gemeinsam mit Beverly in der ersten Woche. Auch gilt zu beachten, dass
jeglicher Impfschutz bei Anreise bereits vorliegt. Sollte dem nicht so sein, so
kostete im Falle meines Mitbewohners eine vor Ort durchgeführte Impfung
$170.
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Sonstiges
Oben beschriebene Dinge waren wohl die wichtigsten und aufwendigsten Posten
der Vorbereitung. Zu allem anderen wird man rechtzeitig per Email von Beverly
oder Madison kontaktiert. Grundsätzlich gilt, dass der organisatorische Aufwand
recht beachtlich ist und nicht unterschätzt werden sollte.
Vor Ort
Kurswahl
Zwar musste man schon von Deutschland aus eine erste Vorauswahl der in
Frage kommenden Kurse treffen, jedoch kann man sich noch innerhalb der
ersten beiden Vorlesungswochen problemlos umentscheiden. Auch hierbei
bekommt man im Laufe der Orientierungswoche genug Hilfestellung.
Zu beachten gilt jedoch, dass bei so gut wie allen Kursen nur ein bestimmtes
Maximum an Studenten zugelassen wird. Bei den uns zur Verfügung stehenden
2L und 3L Kursen beläuft sich diese Zahl meist auf 30-40. Demzufolge sollte
man sich recht früh überlegen, welche Kurse für einen in Betracht kommen und
im Zweifelsfall sollte man auch 1-2 Kurse mehr auswählen, als man
schlussendlich tatsächlich belegen wird. Aber keine Sorge, auch hierzu
bekommt man im Voraus ausreichend Informationen.
Introduction to the Law of the US (1 credit)
Bei diesem Kurs handelt es sich um eine Veranstaltung, die für alle
Austauschstudenten verpflichtend ist. Sie findet die ersten 6 Wochen jeweils
einmal 1,5h statt und befasst sich – wie man dem Namen nach schon erahnen
kann – mit dem Rechtssystem der USA und seinen grundlegenden
Funktionsweisen. Der Arbeitsaufwand hält sich in Grenzen. Dies mag vor allem
daran liegen, dass bei den meisten Teilnehmern aufgrund zuvor belegter
Veranstaltungen bezüglich dieser Thematik schon Grundwissen vorhanden ist.
Der 2-stündige Test hierzu fand Anfang Oktober statt und bestand aus mehreren
Multiple-Choice sowie mit ganzen Sätzen zu beantwortenden Fragen.
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Banking Law (3 credits, Prof. Broome)
Dieser Kurs ist recht anspruchsvoll. Anspruchsvoll nicht nur aufgrund der
Stofffülle, sondern auch aufgrund der Komplexität, die dem amerikanischen
Bankenwesen und dessen Regulierung von sich aus innewohnt.
Die angesprochene Stofffülle schlägt sich vor allem in dem
veranstaltungsbegleitenden und mit über 1000 Seiten durchaus wuchtigen
Lehrbuch nieder. Dieses wird im Laufe des Semesters auch zum Großteil
bewältigt, vorausgesetzt, man hält sich an die Reading assignments.
Inhaltlich dreht sich der Kurs um die Geschichte und Entstehung des
amerikanischen Bankensystems, seine mindestens 3428 verschiedenen
regulatorischen Behörden, deren Aufgaben und vielem mehr.
Auch wird ausführlich die jüngste Finanzkrise und mit ihr die Folgen für
sämtliche Beteiligte behandelt. Insbesondere der daraufhin in Kraft getretene
Dodd-Frank Act aus 2010 spielt in diesem Kurs eine tragende Rolle und wird
ebenso wie andere bedeutende Gesetzesakte der jüngeren Bankengeschichte
ausgiebig behandelt und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.
Lissa Broome ist auf diesem Fachgebiet eine wahre Koryphäe und landesweit
bekannt. Außerdem ist sie auch auf persönlicher Ebene sehr angenehm und den
Augsburger Studenten zugetan. Dies liegt wahrscheinlich zum Großteil daran,
dass sie vor einigen Jahren in der Augsburger Summer School zu Gast sein
durfte. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich der Kurs weitestgehend
als kurzweilig dargestellt hat, auf der anderen Seite jedoch aus genannten
Gründen nicht jedermanns Fall sein dürfte. Mit Sicherheit gibt es
“einfachere“ Kurse an der UNC Law School. Aber insbesondere für die Rechtsund Wirtschaftswissenschaftler bietet sich hier ein ansprechendes Gesamtpaket.
Der Kurs findet 3 mal wöchentlich je 55 Minuten statt. Die 4-stündige Klausur
am Ende des Semesters war durchaus fordernd, dennoch machbar.
Bankruptcy (3 credits, Prof. Jacoby)
Wie der Name schon sagt, wird in diesem Kurs das amerikanische
Insolvenzrecht behandelt. Der Arbeitsaufwand ist wahrscheinlich etwas geringer
als der in Banking Law. Aber auch hier gilt, dass man den Umfang
amerikanischer Law School Veranstaltungen keinesfalls unterschätzen sollte.
Melissa Jacoby ist durchaus daran interessiert, auch uns “Ausländer“ in den
Unterricht miteinzubeziehen. Es wird viel mit dem Gesetz gearbeitet, was eher
untypisch ist, da im amerikanischen Recht bekanntermaßen “case
law“ Anwendung findet. Die Klausur war nach meinem Empfinden recht
anspruchsvoll, vor allem im Vergleich zum Niveau der Readings und der
Vorlesung.
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Mergers & Acquisitions (3 credits, Prof. Gaeta)
Ein sehr interessanter Kurs! Das lag nicht zuletzt daran, dass Tony Gaeta
hauptberuflich als praktizierender Anwalt tätig ist. Dies führte dazu, dass sehr
viel mit originalen Dokumenten gearbeitet wurde. Auf ein normalerweise
übliches Lehrbuch wurde gänzlich verzichtet. Auch kann Tony mit unzähligen
Erzählungen und Geschichten aus seinem mittlerweile über 40 Jahre währenden
Berufsleben überzeugen. Besonders die Vermittlung von praktischen und nicht
nur theoretischen Inhalten war ihm sehr wichtig. Zweifelsohne ist Tony wegen
seiner informalen und freundschaftlichen Art wohl einer der beliebtesten
Professoren an der UNC Law School. Sollte man sich für seine Veranstaltung
entscheiden, so kann man sich auf so einige außeruniversitäre Aktivitäten freuen.
Besonders um die Augsburger Studenten kümmert sich Tony wie kein anderer.
Auch die Klausur wurde äußerst fair gestaltet. Aufgrund seines fortgeschrittenen
Alters ist es jedoch nicht ganz sicher, ob er nach mittlerweile 15 Jahren
lehrender Tätigkeit neben dem Beruf auch im nächsten Jahr diesen Kurs
anbieten wird. Falls dem so sein sollte, ist M&A mit großer Sicherheit einer der
besten Kurse, die man an der Law School belegen kann.
Wohnen
Entscheidet man sich für das Wohnen auf dem Campus, so wohnt man als
Austauschstudent aus Augsburg für gewöhnlich im Apartmentkomplex “1101
Mason Farm Road“ in Odum Village. Gelegen ist Odum Village am südlichen
Rande des riesigen Campus. Zu Fuß sind es zur Law School etwa 20-25
Minuten. Man wird also viel Zeit mit Laufen verbringen, es sei denn, man
entscheidet sich für ein Fahrrad oder den Bus. Jedoch befindet sich die nächste
Bushaltestelle nicht gerade vor der Haustür, weshalb wir täglich zu den
Vorlesungen gelaufen sind. In 1101 wohnt man mit Studenten aus aller Welt,
die vornehmlich am MBA Austauschprogramm der Business School teilnehmen.
Man teilt sich jeweils zu zweit ein relativ großzügiges Apartment, inklusive
Küche und Bad. Mit etwas Glück bekommt man gar ein Apartment mit eigenem
Bad zugeteilt. Verglichen zu anderen Wohnmöglichkeiten auf dem Campus,
kann 1101 Mason Farm Road als modern, großzügig und sauber bezeichnet
werden, schließlich gehört es auch zu den neuesten seiner Art. Mit der ein oder
anderen Kakerlake muss man in North Carolina so oder so rechnen, was weniger
mit der Sauberkeit als dem Klima zu tun haben dürfte. Küchenutensilien kann
man sich in der Orientierungswoche mit Beverly besorgen, zurückgelassene
Gegenstände ehemaliger Austauschstudenten erweisen sich hierbei als sehr
nützlich, sodass man nicht wirklich vieles neu erwerben muss. Auch bekommt
man für die ersten Tage Bettzeug und Handtücher zur Verfügung gestellt.
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Mit etwa $3500 für 4 Monate ist das Wohnen in Odum Village nicht gerade
günstig. Davon darf man sich jedoch nicht täuschen lassen, vielmehr sind solche
Preise an amerikanischen Universitäten einfach normal. Jüngere Studenten
zahlen anderswo auf dem Campus nicht unbedingt weniger und müssen mit viel
kleineren Zimmern auskommen, die sie sich sogar unter Umständen noch teilen
müssen. Gezahlt werden kann sowohl per Kreditkarte als auch vor Ort bis ca.
Anfang September in bar. Barzahlung birgt den Vorteil, dass eine Gebühr von
etwa 2% vermieden wird.
Verpflegung
Grundsätzlich gibt es hier zwei Alternativen: Entweder man nutzt die eigene
Küche im Apartment oder man nutzt einen sogenannten “Meal Plan.“
Bei diesem zahlt man für das gesamte Semester einen fixen Betrag,
im Gegenzug kann man das Essensangebot in einer der beiden Dining Halls
(Rams Head bzw. Lenoir) wahrnehmen. Der Vorteil dieser Plans liegt darin,
dass man sich nicht um das Kochen und das Einkaufen kümmern muss.
Insbesondere das Einkaufen stellt sich in Chapel Hill als lästig heraus, da es
nicht wirklich Einkaufsmöglichkeiten im fußläufigen Umkreis gibt. Als Lösung
bietet sich die Nutzung eines Zipcars an, um zu einem der nur mit dem Auto
erreichbaren Wal-Marts oder dergleichen zu gelangen (mehr zum Zipcar unten).
Das Angebot in den Dining Halls ist durchaus vielfältig, das Essen gut.
Außerdem handelt es sich um “all you can eat“, sodass sich der doch hohe
finanzielle Aufwand (etwa $1800 pro Semester = ca. $7 pro Essen + Getränke)
rechnen kann. Man sollte aber bedenken, dass die nähere der beiden Dining
Halls etwa 10 Minuten zu Fuß von Odum Village entfernt liegt. Diese befindet
sich aber wiederum auf dem Weg zur Law School. Für etwa $10 kann man auch
spontan und ohne einen abgeschlossenen Meal Plan in den Dining Halls essen.
Nachtleben
Praktisch das gesamte Nachtleben von Chapel Hill spielt sich auf der Franklin
Street ab, welche parallel zum nördlichen Ende des Campus verläuft.
Dafür, dass Chapel Hill wahrlich keine Weltstadt ist, bekommt man zu später
Stunde einiges geboten. Auf der Franklin Street befinden sich unzählige Bars,
darunter auch einige, die weit über den Stadtrand hinaus bekannt sind. So etwa
das “Top of the Hill“ oder “He’s not here“. Dies mag zum Teil auch daran
liegen, dass Michael Jordan hier schon zu seiner Zeit angeblich gerne verkehrte
(Für diejenigen, die es noch nicht wussten: Michael Jordan hat an der UNC
studiert und Basketball gespielt). Richtige Nachtclubs oder Discotheken gibt es
nicht, dafür entschädigen aber die zahlreichen Bars und tausende Studenten, die
sich dort jedes Wochenende herumtreiben. Leider gilt aber auch in North
Carolina per Gesetz, dass alle Lokalitäten um 2 Uhr morgens schließen müssen.
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Auf keinen Fall zu verpassen ist das jeden Donnerstag stattfindende “Bar
Review“ der Law School. Dabei handelt es sich um ein von Studenten der Law
School organisiertes Zusammentreffen, das jede Woche in einer anderen Bar
stattfindet. Wir waren so ziemlich jedes Mal anwesend und ich kann nur aus
Erfahrung sprechen, dass es wohl die beste Möglichkeit bietet, mit Studenten
auch außerhalb der Uni ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen.
Denn vor allem an der Law School merkt man, dass jeder sehr fokussiert ist und
eher sein eigenes Ding macht, sodass die Kontaktaufnahme nicht immer leicht
fällt. Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die amerikanischen
Studenten grundsätzlich wirklich sehr offen und hilfreich und vor allem auch an
anderen Kulturen interessiert sind. Wir hatten auf jeden Fall immer wieder
unheimlich viel Spaß auf der Franklin Street, trotz der vielen Unterschiede zum
deutschen Nachtleben.
Mobilität
Zunächst ist Fakt, dass man überall in Nordamerika ohne eigenes Auto immobil
ist. Abhilfe schafft hier, vor allem für den wöchentlichen Einkauf, das schon
angedeutete Zipcar. Infos hierzu kann man sich auf www.zipcar.com einholen.
Außerdem muss gesagt werden, dass das Busnetz für amerikanische
Verhältnisse, vor allem auf und um den Campus, sehr gut ausgeprägt ist.
Manche Busrouten sind gar umsonst. Ansonsten kommt man innerhalb des
Universitätsgeländes auch gut zu Fuß zurecht. Eine Besonderheit ist der
sogenannte P2P-Bus. Dieser befördert einen abends kostenlos, komfortabel und
sicher zur Franklin Street. Die nächste Haltestelle befindet sich weniger als 2
Minuten von 1101 Mason Farm Road. Jedenfalls war die Busfahrt mit dem P2P
immer eine Menge Spaß und bietet außerdem eine gute Möglichkeit, um mit
heiteren Leuten ins Gespräch zu kommen J.
Freizeitaktivitäten/Sport
Langweilig wird es in diesem Semester bestimmt nicht! Ganz besonders im
sportlichen Bereich ist einem an der UNC äußerst viel geboten. Wer den
amerikanischen College Sport verfolgt, der weiß, dass die UNC traditionell
sportartübergreifend ganz vorne mitspielt. Nicht nur deshalb wird das Kürzel
“UNC“ in diesem Kontext auch gerne als University of National Champions
ausgelegt. Bekanntestes Beispiel der sportlichen Exzellenz ist wohl Michael
Jordan, der in den Jahren 1981-1984 für die UNC spielte. All dies schlägt sich in
dem enormen Angebot an sportlichen Aktivitäten nieder. Neben unzähligen
Sport-Clubs, denen man meist gegen eine kleine Gebühr beitreten kann, gibt es
beispielsweise zwei Fitnessstudios, die fast rund um die Uhr kostenlos von
Studenten genutzt werden können. Ganz große Events und auf keinen Fall zu
verpassen, sind die Heimspiele im Football und Basketball!
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Die Football-Saison beginnt gleich gegen Ende August, die ersten Spiele des
Basketballteams finden im November statt, die richtige Saison beginnt leider
erst im Januar, also nach Abreise. Nichtsdestotrotz sollte man sich die Spiele
beider Sportarten auf keinen Fall entgehen lassen, zumal Nicht-Studenten
teilweise sehr hohe Preise für Tickets zahlen und Studenten der UNC für Einlass
nur ihren Studentenausweis vorzeigen müssen. Auch, wenn man (noch) keine
Ahnung von Amerikas wichtigster Sportart – dem Football – hat, so sollte man
alleine schon wegen der Stimmung und Atmosphäre ein Spiel besuchen.
Die Rivalität mit der nahegelegenen Duke Universität ist nahezu einzigartig,
was sich insbesondere auch im Sport widerspiegelt.
Reiseziele
Chapel Hill liegt zum Reisen optimal. Die offensichtlichsten Reiseziele sind die
Strände an der Ostküste, die Berge im Westen von North Carolina, Washington
D.C. und NYC. Gleich zu Beginn waren wir mit einer größeren Gruppe
Austauschstudenten in Nags Head Beach, den Outerbanks von North Carolina.
Mit einer Fahrtzeit von etwa 3-4 Stunden sind die Strände bequem per Mietauto
zu erreichen. Auf der westlichen Seite des Bundesstaates befinden sich die
Appalachian Mountains und Blue Ridge Mountains. Mit dem Auto in etwa 3-4
Stunden von Chapel Hill erreichbar, ist Asheville ganz besonders im Herbst ein
beliebtes Reiseziel. Zum Wandern, Raften und vielem mehr sind die Berge im
Westen auf jeden Fall zu empfehlen, leider war unserer Aufenthalt Mitte
September sehr verregnet. Auch sehr zu empfehlen ist Washington DC.
Per Megabus (www.megabus.com) erreicht man DC von Durham aus in nur 4
Stunden, das Ticket ist mit etwas Glück in Höhe von $40 (hin und zurück!) auch
noch recht günstig. Viele der Austauschstudenten sind auch nach NYC gereist,
die meisten nach Ende des Semesters in der Weihnachtszeit (Flugzeit 1,5h).
Schon ein paar Wochen vor den „Herbstferien“ (sog. “Fall Break“ gegen Mitte
Oktober) sollte man sich überlegen, ob, und wenn ja, wohin man verreisen
möchte. Meiner Erfahrung nach lohnt es sich nicht, während dieser Zeit in
Chapel Hill zu bleiben, da kaum jemand dort sein wird. Wir waren in Miami
und über dieses Reiseziel kann ich nur Gutes berichten. Der Flug kostete etwa
$240, die Flugzeit von nur 2h von RDU nach Miami spricht ebenso wie der
Strand und das Nachtleben für einen Kurztrip dorthin.
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Abschließende Tipps
Abschließend möchte ich noch ein paar Tipps geben, die meiner Meinung nach
hilfreich sein könnten. Zunächst möchte ich auf die Thematik mit den
Lehrbüchern hinweisen, von der wir mangels entsprechender Erfahrungen keine
Ahnung hatten und bei der wir mit entsprechendem Vorwissen viel Geld hätten
sparen können. Welche und wie viele Bücher man braucht, hängt natürlich von
den gewählten Kursen ab. Für die beiden Kurse “Introduction to US Law“ und
“M&A“ braucht man keine Bücher, für die anderen beiden brauchte ich jeweils
zwei. Falls man sich die Bücher im Student Store auf dem Campus beschaffen
möchte, hat man 3 Möglichkeiten: Neu kaufen, gebraucht kaufen oder leasen.
Neu sollte man sich die Bücher auf keinen Fall kaufen! Deshalb haben wir
unsere Bücher gebraucht gekauft, mit der Intention, sie am Ende des Semesters
wieder im Student Store zu verkaufen. Trotz der Tatsache, dass die Bücher
gebraucht waren, haben sie $450 gekostet, beim Verkauf bekamen wir dafür
ganze $23 zurück. Zwei von den vier Büchern wurden sogar überhaupt
nichtmehr genommen, weil schon zu viele dieser Exemplare angekauft wurden.
Und dort liegt auch schon der springende Punkt: Falls Ihr die Bücher wieder
verkaufen wollt, so tut dies so schnell wie möglich nach den Klausuren, da es
sonst passieren kann, dass die Bücher nichtmehr angekauft werden.
Angesichts des hohen Preises dieser Bücher sehr ärgerlich! Aus besagten
Gründen mag es vielleicht auch ratsam und eine Überlegung wert sein, die
Bücher im Student Store zu leasen, was wohl mit großer Sicherheit in den
meisten Fällen die günstigste Variante darstellt.
Als weiteren Tipp rate ich, möglichst zu Beginn des Semesters eine NC State ID
zu beantragen. Dies kann man in Carrboro tun und kostet nur $10 (nähere Infos
hier: http://www.ncdot.gov/dmv/driver/id/). Vorteil dieser ID liegt darin, dass
man zum Ausgehen oder Alkohol Kaufen nicht immer den Reisepass
mitnehmen muss, da der deutsche Personalausweis in Chapel Hill zwar oft, aber
eben nicht immer akzeptiert wird. So ist man jedenfalls auf der sicheren Seite
und läuft auch nicht Gefahr, den Reisepass zu verlieren. Im Liquor Store und in
größeren Städten hat man mit dem deutschen Personalausweis sowieso keine
Chance.
Des Weiteren mag es sinnvoll sein, keine Kurse zu belegen, die am Freitag in
der Früh stattfinden. Besonders hinsichtlich von Wochenendausflügen und auch
vor dem Hintergrund des wöchentlichen und obligatorischen Bar Reviews am
Donnerstag ist dies ratsam.
Auch möchte ich Euch eine Bar namens “East End“ ans Herz legen, in der es an
mehreren Abenden pro Woche Bier für 25cent gibt. Das ist kein Scherz und
eignet sich insbesondere gut für die ein oder andere Runde Beerpong J.
Zuletzt: Freundet Euch mit der in den Südstaaten von allen Altersklassen heiß
geliebten Country-Musik an!
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An dieser Stelle möchte ich mich beim gesamten Lehrstuhl von Prof. Möllers
und ganz besonders auch bei Andreas Harrer bedanken, die den Studenten durch
ein solch einzigartiges Programm ein wahrlich unvergessliches Semester im
Ausland ermöglichen! Insbesondere die ständigen Bemühungen, dieses
Programm aufrechtzuerhalten und so auch in Zukunft den Studenten zugänglich
zu machen, sind nicht hoch genug einzuschätzen.
Vielen Dank für ein unglaublich ereignisreiches, lehrreiches und von unzähligen
Erfahrungen geprägtes Semester!
Dean Smith Center vor einem Basketballspiel
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