Verifying the effectiveness of medical abortion
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Verifying the effectiveness of medical abortion
2014 Rumänien: Auswirkungen des Verbotes des Schwangerschaftsabbruch (Nov. 1966 bis zur Legalisierung im Dez. 1989) Quelle: World Health Statistics Maternal death per 100.000 Deathlive afterbirth abortion Methoden des Schwangerschaftsabbruchs, C. Fiala Number of abortion-related deaths 200 180 160 1970: Abortion laws liberalized in 15 states Roe v. Wade, Jan. 22, 1973 140 120 100 80 60 40 20 0 1965 1969 1973 1977 1981 1985 1989 1993 1997 2001 2005 2009 Russ. Föderation 31,2 / 1000 Frauen Bulgarien / Rumänien Schweden USA / Ungarn / Frankreich England / Wales Dänemark / Norwegen Quellen: Nationale Statistiken / Eurostat / WHO European Health for all database Alan Guttmacher Institute 2014 Spanien / Finnland Italien / Litauen Holland Portugal 6,3 / 1000 Frauen Schweiz / BRD 0 5 10 15 20 25 30 35 (pro 1000 Frauen 15 - 50 J.) 2014: 99,715 SABs Stat. Bundesamt 2015 800000 Lebendgeburten 600000 Relation Geburten : Abbruch = 6-8 : 1 400000 200000 Schwangerschaftsabbrüche 0 1996 2000 Quelle: stat. Bundesamt 2014 2004 2008 2012 2014 Land Belgium Denmark England/ Wales Finland France Anteil in % 17% 38% 47% 86% in in in in 2009 2006 2011 2010 52% in 2009 Germany 18% in 2014 Iceland 57% in 2009 Netherlands 12% in 2008 Norway 78% in 2012 Scotland 75% in 2012 Spain 6% in 2012 Sweden 74% in 2011 Switzerland 65% in 2014 Portugal ~ 70% in 2012 50 40 % = Anteil med SAB 30 20 50 - 63 Tage 10 ≤ 49 Tage 7% 0 Statistisches Bundesamt 2015 „Gewohnheit“: Vor einem Schwangerschaftsabbruch muss die fetale Herzaktion gesehen werden. Mögliche gestörte Frühgravidität Ca. 15% der Schwangerschaften enden in einem Abort Ausschluss einer EUG Abrechnungstechnische „Argumente“ (01770) Fotos mit freundlicher Genehmigung von Dr. Fiala / Wien Tag 1: Fruchtsack 5 mm hCG 862 Tag 3: Fruchtsack Tag 7: kein Fruchsack hCG 7 Verfahren der Cytotec-Verabreichung: Während und für drei Stunden nach der Einnahme des Prostaglandins muss die Patientin im Behandlungszentrum überwacht werden… Das Behandlungszentrum muss mit angemessenen medizinischen Geräten ausgestattet sein. Bundesinstitut für Arzneimittel u. Medizinprodukte (BfArM) … bei ausreichender Aufklärung ist die orale oder vaginale Applikation von Misoprostol (Cytotec®) zu Hause sicher und wird von den meisten Frauen bevorzugt. Schwere Komplikationen … treten sehr selten auf und wenn, praktisch immer nach Ablauf der drei Stunden, die die Frauen gemäß der alten Regelung unter Aufsicht verbleiben sollen. (z.B. Starke Blutungen am gleichen Tag = 0,1/1000 Starke Blutungen am darauf folgenden Tag (1,2/1000) Auf Grund der eindeutigen Studienergebnisse enthält die europäische Zulassung seit 2008 keinen Hinweis mehr darauf, wo das Prostaglandin eingenommen werden soll. Internationale Erfahrungen: < 49. Tag • Legaler „Home use“: Schweden 2000 Tunesien 2004 Frankreich 2004 • Erfahrungen: USA 2000, Schweiz 1999, Österreich 2004, Portugal 2007 < 63. Tag • Legaler „Home use“: Schweden 2000 • Erfahrungen: USA 2000 mehrmals 13% Umfrage: 206 Frauen Familienplanungszentrum BALANCE, Berlin 2008: einmal 37% Nein 50% Oral: • Ibuprofen 800mg • Buscopan plus® (mit Paracetamol) • Antiemetica Supp.: • Codein 60mg mit Paracetamol (Titretta®) • Antiemetica Angst vor Missbrauch? „zu gefährlich“ ? Alte Leitlinien! / keine Leitlinien? „off label“? Politische Gründe?! Gold et al; Contraception 2015 Sublingual Oral Bukkal Vaginal Bukkal Vaginal / Bukkal: Weniger Nebenwirkungen größere AUC Zeit (Minuten) Planned Parenthood, USA: 2001 – 2006: ~220.000 medSAB (Misoprostol vaginal) mit 3 Todesfällen aufgrund Clostridium-Inf. 2007 – 2012: ~700.000 medSAB: keinen Todesfall = Umstellung auf „bukkal“ Infektionsdiagnostik bzw. -prophylaxe Trussell et al, Contraception 2014 Infektionsprophylaxe: internationale Leitlinien empfehlen Doxycyclin/ Azithromycin (für die BRD liegen keine Daten vor) Chlamydieninfektion: (Screening bei allen Schwangeren möglich!) lt. Robert-Koch-Institut: 6-7% Inf. ( Mund 2014; unabhängig von Schwangerschaft) FPZ BALANCE, Berlin: 7-8% Inf. (vor dem Schwangerschaftsabbruch) Zulassung in der BRD ab 2016 zu erwarten Durch die Zulassung von Mifegyne ist z.Zt. der Gebrauch von Cytotec® p.o. bis zum 49.Tag abgedeckt, trotz fehlender eigner Zulassung. „Off label use“ besteht erst ab dem 49. Tag und vaginal. Cytotec® (Misoprostol) Tag1: Mifegyne® ZeitSSW Dosis via (Mifepristone) punkt < 7. 600mg (3 Tabl.) SSW 200mg (1 Tabl.)* 600mg (3 Tabl.) 7. - 9. SSW 600mg (3 Tabl.) Tag 2–3 nach 36-48 Std. (8 - 72 200mg (1 Tabl.) Std**) ** Raymond EG et al., 2013 400 – 800µg p. o. (vag., buccal) 1mg Gemeprost vaginal 800 µg (4 Tabl.) p. o. (vag., buccal) 400µg (2 Tabl.) * Wedisinghe u. Elsandabesee, 2009 Misoprostol.org DGGG 2015: Im Gegensatz zu der europäischen Zulassung sehen die evidenz-basierten Therapieempfehlungen… …nicht mehr Cergem®, sondern Cytotec® vor. medSAB: Nach - Kontrolle Keine Fruchthöhle mehr / ßHCG unter 1000 Gutes körperliches Befinden Vaginale Blutung lässt nach / wird weniger Unterbauchbeschwerden sind intermittierend Dann: Nächste Menstruationsblutung abwarten! (ggf. Abbruchblutung hormonell einleiten) Wiedervorstellung bei anhaltenden (Menstruations-)Blutungen >8 Tage Erfahrung! = opSAB Nordrh.-Westf. 15,6% Curettagen Berlin 7,7% Curettagen Bayern 11,3% Curettagen Hamburg 7,7% Curettagen Deutschland Germany 10,3% Curettagen = 10,544 Fälle Sachsen 3,3% Curettagen Schleswig-Holstein 25,4% Curettagen Meck.-Vorpom. 5,6% Curettagen Brandenburg 4,2% Curettagen 0 20 Hospital (ambulant) 40 60 amb. OP 80 % 1995 • • • • • Mehr Mehr Mehr Mehr Mehr Zervix-Dilatation Zeit Blutung inkomplette Op´s Asherman-Syndrome Vacuum aspiration is an appropriate method of surgical abortion at gestations up to 14 weeks Level B; RCOG 2015 Sekiguchi et al; Int J Gynaecol Obstet. 2015 Barber et al; Obstet Gynaecol Can. 2014 Tuncalp et al; Cochrane Database Syst Rev 2010 Regina et al; Cochrane Fertility Regulation Group; OCT 2001 Empfehlungen der WHO 2014 Misoprostol (Cytotec®) 200-400µg, max. 3-4h vor OP: buccal, vaginal max. 1h vor OP* : sublingual (* Sääv et al; Hum Reprod. 2015) Cave: Schmerzen / Blutung (gutes Timing beachten) Mifepriston (Mifegyne®) 200mg: Ab ca. 10. SSW (z.B. Primipara) 12-24h vor OP, oral PS: Mifegyne® mit Begründung: € 30.- auf Kostenübernahme / Privatrechnung setzen post-Abortion: WHO-Empfehlungen zur Kontrazeption (2014) ! Ein Schwangerschaftsabbruch gehört zu den „kritischen Lebensereignissen“: TFMHA und AMRC: Eine unerwünschte Schwangerschaft erhöht das Risiko für psychische Probleme, die jedoch ähnlich sind, egal ob die Schwangerschaft ausgetragen oder abgebrochen wird. Frauen mit psychischen Erkrankungen in der Vergangenheit haben ein höheres Risiko für psychische Probleme, auch nach einem SAB. TFMHA: American Psychological Association, Report of the Task Force on Mental Health and Abortion. Washington, 2008. AMRC: Academy of Medical Royal Colleges, London 2011 äußerer Druck, der eine freie Entscheidung der Frau verhindert moralische Verurteilung durch die Umgebung Zwang zur Verheimlichung fehlende Unterstützung durch nahestehende Menschen schlechte Behandlung durch Beraterinnen und medizinisches Personal Für 81% der Frauen ist es sehr wichtig, die Methode wählen zu können. (fpz - Umfrage 2008) 50–70% würden sich für den medikamentösen SAB entscheiden – wenn sie die Wahl hätten. (Bygdeman/Danielsson ´02; Cooper et al. ´05; Hemmerling et al. ´05). Die emotionale Verarbeitung des SAB ist bei beiden Verfahren gut. (Hemmerling 2003) Beide Methoden (operativ / medikam.) müssen gleichrangig angeboten werden. Je früher ein SAB, um so besser! Keine finanziellen, unprofessionellen Interessen auf Kosten der Frauen! Der medSAB ist eine sichere Methode mit wenig Komplikationen. Home-use mit ausreichender Schmerzmedikation sollte angeboten werden. Kostenübernahme muss geklärt werden. Beim operativen Abbruch ist die Vacuum-Absaugung mit dem kleinstmöglichen Saugröhrchen die Methode der Wahl! Prä-operatives Priming mit Cytotec oder Mifegyne sollte Standard sein. Der Schwangerschaftsabbruch muss Teil der Facharztausbildung sein. Wir benötigen Leitlinien! Interessenkonflikt: Zusammenarbeit mit Nordic Pharma in Form von Vorträgen und Beratung bei Informationsmaterial zu Mifegyne® Christiane Tennhardt [email protected]