Lebensmittel - Notfunk Kreis Wesel

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Lebensmittel - Notfunk Kreis Wesel
Lebensmittel und Zubehör
Ein nicht zu verachtender Punkt ist die Versorgung mit Lebensmitteln.
Die „Alten“ unter uns kennen das noch von den Eltern, da gab es immer einen
entsprechenden Vorrat an den verschiedensten Lebensmitteln im Keller. Heute
ist es leider eher nicht mehr üblich, deshalb müssen wir für uns selbst sorgen.
Denn bei Stromausfall öffnet kein Supermarkt mehr und auch kein Geldautomat
funktioniert! Die Heizungsanlage zu Hause macht dann Probleme: denn ohne
Strom keine Umwälzpumpe, kein Zündfunke. Die Gaslieferung wird ebenfalls
ausbleiben!
Da niemand die tatsächliche Dauer unseres Notfunkeinsatzes kennt, müssen wir
also Lebensmittel für uns selbst bevorraten.
Dazu gehört in erster Linie Wasser. Ohne Wasser kein Leben! Allerdings ist es
eher kontraproduktiv, Trinkwasser in Kanistern einzulagern, weil
Wasserflaschen aus dem Supermarkt es auch tun. Hier sollte allerdings eine
Menge für einige Tage bevorratet werden. Dabei nicht das Wasser fürs tägliche
Waschen/ Abwaschen/ und Kochen vergessen!
Wenns denn noch möglich ist, kurz vor Einsatzstart eingelagerte Wasserkanister
befüllen.
Und was nutzt uns das tollste Menü, wenn wir mitten in der Pampa stehen und
dort z.B. eine mobile Relaisstelle betreiben? Hier fehlt doch noch was! Richtig,
Werkzeug zum Essen und eine entsprechende Kochmöglichkeit.
Aus Gewichtsgründen ist das Besteck aus dem Campingbedarf oder vom
nächsten Nato-Shop empfehlenswert.
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Die Preise sind bei beiden Varianten als gut zu bezeichnen. Bei den
Kochmöglichkeiten ist zu beachten, das ggf. kein Gas mehr zur Verfügung steht.
Hier sollte man entsprechend vorsorgen und z.B. vom Nato-Shop einen EsbitKocher mit entsprechendem Esbit und natürlich auch Streichhölzern zulegen.
Leichte Kochtöpfe gibt’s auch beim Camping- oder Nato-Shop.
Genau so sind kalte Mahlzeiten wichtig. Dazu gehört z.B. Dosenbrot (gibt’s
gelegentlich bei ALDI), Streichfett, Marmelade, Wurstkonserven und anderes,
unserem Geschmack entsprechend.
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Als nächstes wird für das Mittagessen gesorgt. Fertigsuppen aller Art werden
gerne gegessen, die Bedürfnisse des eigenen Geschmacks sind zu beachten.
Dann als nächstes fürs Abendessen sorgen. Zumeist ähnlich wie das Frühstück,
aber dran denken!
Ja, und ab und zu braucht man etwas Süßes oder was zu knabbern. Auch das
sollte man einkaufen und einlagern.
Jetzt haben wir das Essen abgedeckt. Fehlen noch die Trinkzusätze, damit das
Wasser besser schmeckt. Hier ist für viele Kaffeepulver wichtig, egal ob
richtiger Kaffee oder „Muckefuck“. Manch einer trinkt aber nur Tee, hier sind
die Geschmäcker verschieden. Milchpulver wird auch gerne genommen.
Es ist immer die Lagerfähigkeit der einzelnen Teile zu beachten! Auch wenn
Viele „OLIV“ (Bundeswehr) nicht mögen, besonders das Militär bietet uns sehr
viel an Lebensmitteln, die lang gelagert werden können. Teilweise haben einige
Nato-Shops EPA´s bzw. MRE´s – Einmannpakete vom Militär. Die gibt es in
verschiedenen Varianten und von unterschiedlichen Militärs. Manchmal
enthalten sie auch einen Esbit-Kocher bzw. einen chemischen Ersatz.
Hier kann man keine Empfehlung geben, da jeder Mensch einen anderen
Geschmack hat. Die Lagerfähigkeit ist teilweise sehr hoch! Hier sollte aber auch
das Internet besucht werden, z.B. eBay. Über die Einmannpakete, Schokolade,
Kekse (besser bekannt als „Panzerplatten“) oder Kochgelegenheiten sind dort
alle unsere Bedürfnisse abgedeckt. Hilfreich sind ebenfalls Nato-Shops,
Survival-Firmen sowie weitere Anbieter im Internet.
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NRG-5 (BP-5)
Die EMERGENCY FOOD Ration, bekannt bei den „Oliven“ sowie den
Survival-Experten, ist eine Tagesration mit einem Gewicht von 500 Gramm und
2300 kcal, genug für einen Tag. Es gibt sie unter dem Namen NRG-5 und BP-5
- vermutlich auch anderen - sollen untereinander sehr ähnlich von der
Zusammensetzung sein.
Da es eine Notverpflegung ist, ist sie auch genau so zu verwenden! Sie
beinhaltet 9 einzeln verpackte „Kekse“, die langsam zerkaut werden oder die
man vorher in Flüssigkeit auflöst. Werden sie zerkaut, so muss der Körper die
Flüssigkeit dafür liefern! Dieses hat zwangsweise einige Konsequenzen zur
Folge, es können Verdauungsprobleme auftreten. Besser ist es, die Kekse zu
wässern. Vitamine und Mineralien sind natürlich in den Keksen enthalten.
Die Mindest-Haltbarkeit beträgt 10 Jahre, allerdings kann diese bei
ordnungsgemäßer Lagerung enorm überschritten werden.
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Über den Geschmack gibt es in den Foren verschiedene Aussagen, von O.K. bis
schlecht. Aber „in der Not frisst der Teufel Fliegen“, lautet ein altes Sprichwort.
Aufgrund der extrem langen Haltbarkeit sowie der Tauglichkeit für Säuglinge ab
6 Monaten und letztendlich bezogen auf den Preis (etwa 130.-€ für 24 Pakete im Internet) ist es bei dieser Notration eigentlich keine Frage mehr, ob man sie
einlagern sollte. Einige sprechen von einem „ordentlichen“ Geschmack, bei
richtiger Anwendung.
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EPA
Hierbei handelt es sich um ein Produkt der Bundeswehr
Ein EPA, zerlegt in seine Einzelteile
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Ein Foto der Inhaltsangabe und der Zubereitung
Das aufgeführte „Mehrzweckpapier“ sind 4 Papiere etwa 20 x 20 cm.
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Hier ein Foto des Inhalts
Wasseraufbereitungstabletten mit der entsprechenden Anleitung
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RCIR
Und hier ein Produkt der Französischen Armee
Fresspaket, dass für 24 Stunden die Versorgung sicherstellt.
Allerdings sollte man dafür auch die französische Sprache anwenden können.
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Ein Foto des Inhalts, mit einem Beutel Taschentücher!
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Eine Besonderheit bietet der mitgelieferte Heizer,
... der hier einmal komplett geöffnet ist. Besonderheit: der Müllbeutel!
Zusätzlich 6 Brenntabletten, Wassertabletten, Streichhölzer.
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Gevechtsrantsoen
Niederländische Armee
Auch hier wieder Nahrung für 24 Stunden!
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Hier die Inhaltsangabe des gezeigten Paketes in verschiedenen Sprachen
Auffällig sind hier zwei wasserdichte Beutel mit Inhalt
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Sieht lecker aus, hoffentlich schmeckts auch! Allerdings werden hier
offensichtlich Dauerkekse als Hauptnahrung verwendet!
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MOD ration box
Produkt der britischen Armee
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Auch hier wieder in einem Extra-Beutel folgendes eingeschweißt:
Streichhölzer, Kaffee, Zucker, Wassertabletten, Kaugummi, Kaffeeweißer.
Und auch in diesem Paket befindet sich eine Tüte Taschentücher.
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MRE
USA – US Army
Hier als Beispiel die Inhaltsangabe eines „frischen“ amerikanischen MRE:
Ca. 1200kcal, Hauptgericht, Kekse, Brotaufstrich, Süßigkeiten
1 Beilage oder Nachspeise
1 kleiner Kuchen, Schokokekse, Salzstangen, Kartoffelsticks o.ä.
1 Packung Mürbeteigkekse
1 Erdnussbutter, Streichkäse oder Fruchtgelee
1 Getränkepulver (versch. Geschmacksrichtungen)
1 Instantkaffeepulver, Teepulver o.ä. 1 Kaffeeweißer
1 Jodsalz 1 Zucker 1 Erfrischungstuch 1 Mehrzweckpapier 2 Kaugummis
1 Fläschchen Tabasco 20 Streichhölzer (1 Brief) 1 Kunststofflöffel
1 Heater (chemisch) für die Erhitzung des Hauptgerichts. Wasser auffüllen und
nach 10 Minuten ist das Gericht fertig.
Wie man sehen kann, ist in dieser Packung eigentlich die gesamte Tagesration
enthalten. Je nach Militär ist die Haltbarkeit unterschiedlich lang.
Allerdings werden die „Heater“ auch einzeln angeboten (Internet bzw. eBay).
Hier sollte man darauf zurückgreifen, wenn man nicht über Heiz-/Koch-Geräte
verfügen kann oder möchte.
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Weiteres Zubehör
Die Verpflegung für die einzelnen Militärs werden teilweise von der Sprache
her durch den Einfluss der NATO bestimmt.
Hierbei gibt es auch unterschiedliche kcal-Klassen, je nach Einsatzzweck. Die
Verpflegung für die Soldaten, die den ganzen Tag zu Fuß unterwegs sind und
immer hellwach sein müssen, hat in der Regel etwa 4000 kcal, die „normale
Ration“ etwa 2000 kcal. Darauf muss geachtet werden, egal ob fertige Packs
gekauft oder aber selbst zusammengestellt.
Es gibt aber auch selbstzusammengestellte EPA oder MRE, vielleicht günstiger
als die fertigen. Ein Teil der Lieferanten ist auf den Fotos zu erkennen.
Hier ist ein angepasster Einkaufszettel für individuelle Geschmäcker besonders
hilfreich. Diese Auflistung ist für den Ein oder Anderen gedacht, seine Vorräte
zu Hause entsprechend aufzurüsten.
Immer daran denken, dass eventuell kein Strom und auch kein Gas/Öl mehr zur
Verfügung steht und trotzdem gekocht werden muss. Campingfreunde sind
hierbei im Vorteil.
Bedingt durch die lange Lagerfähigkeit sind wir gezwungen, unsere
Einkaufsquellen neu zu finden. Dabei ist das Internet an vorderster Stelle zu
nennen, gefolgt von den Camping- Nato- Shops und ggf. einige Supermärkte.
Aber Ausnahmen bestätigen die Regel.
Besonders hilfreich sind auch Thermobehälter, die als Lagerort verwendet
werden und ggf. zum aufnehmen von warmen Essen gedacht sind. Hier ist
wieder das Bundeswehrmaterial zu empfehlen, da es mechanisch sehr robust ist.
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Jetzt haben wir fast alles beisammen. Ggf. fehlen noch unsere täglichen
Medikamente, die zusammengestellt werden müssen. Und noch an eine
Grundversorgung an Medikamenten denken!
Erste-Hilfe-Material ist ein Muss!
Aber noch zweckmäßige Wechsel-Bekleidung, damit man uns – bezogen auf
den Geruch - nicht für einen Iltis hält. Und wir nicht frieren oder schwitzen.
Ach ja, irgendwann muss jeder von uns mal irgend wohin. Dafür brauchen wir
Toilettenpapier in entsprechender Menge. Und einen Spaten.
Eines ist noch zu erwähnen: Sollte tatsächlich der Strom über längere Zeit weg
sein, dann wird es für die Besitzer von funktionsfähigen Stromaggregaten
ungemütlich bzw. gefährlich. Denn der Geräuschpegel oder – bei Kälte – die
Abgase sind Zeichen dafür, dass es dort warmes Essen und ggf. Wärme gibt.
Somit habt ihr schnell ungebetenen Besuch!
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