Dornwarzen (Stechwarzen, Plantarwarzen)

Transcription

Dornwarzen (Stechwarzen, Plantarwarzen)
Dornwarzen (Stechwarzen, Plantarwarzen)
sind harmlos, können aber unangenehm sein. Sie bilden sich mit Vorliebe an der
Fußsohle, insbesondere an Stellen, die viel Druck ausgesetzt sind. Dadurch können
Dornwarzen beim Gehen oder Stehen große Schmerzen bereiten.
Dornwarzen bekommt man durch eine Infektion mit bestimmten Typen des humanen
Papillomavirus (HPV). Die Viren werden durch Kontakt- und Schmierinfektionen übertragen
und können über kleine Risse oder Verletzungen in die Haut der Fußsohlen gelangen. Bis
sich dann eine Warze bildet, können Wochen bis Monate vergehen.
Dornwarzen-Viren halten sich in feuchtwarmer Umgebung besonders gut – das
Ansteckungsrisiko ist daher vor allem an Orten wie Schwimmbädern, Umkleide- oder
Duschräumen hoch. Badelatschen können jedoch vor einer Infektion und dadurch auch vor
Dornwarzen schützen. Schweißfüße können eine Infektion begünstigen.
Dornwarzen sind flache Hautveränderungen mit grauer oder gelblich-brauner Farbe. Sie bilden sich
gerne dort, wo der Fuß viel Druck ausgesetzt ist – also an Zehen, Ferse und Fußballen –, meist bedeckt
von einer Hornhautschwiele. © Dr. med. J. P. Müller/OKAPIA
Stechwarzen müssen nicht zwangsläufig Beschwerden machen. Eine Dornwarze entsteht
jedoch meist an druckbelasteten Stellen der Fußsohle (wie Fußballen oder Ferse) und
wachsen durch den ständigen Druck mit dornartigen Fortsätzen nach innen. Die Folge
können starke, stechende Schmerzen sein.
Dornwarzen können auch oberflächlich wachsen und beetartige Ausmaße annehmen:
Solche"Mosaikwarzen" treten nicht einzeln, sondern in großer Zahl auf. Sie haben einen
kleineren Durchmesser als einzelständige Dornwarzen und sind oft nur stecknadelkopfgroß.
Eine Behandlung ist bei Dornwarzen nicht zwingend notwendig – oft verschwinden sie nach
durchschnittlich zwei Jahren von allein. Solch eine Spontanheilung ist vor allem bei Kindern
häufig zu beobachten. Verursachen die Stechwarzen jedoch Beschwerden oder breiten sie
sich stark aus, sollte man sie entfernen.
Wer sich sicher ist, dass es sich bei den vorhandenen Hautveränderungen um Dornwarzen
handelt, muss nicht unbedingt einen Arzt aufsuchen. In der Apotheke gibt es
verschiedene freiverkäufliche Mittel, mit denen sich Dornwarzen entfernen lassen. Zur
Auswahl stehen zum Beispiel Mittel, die auf eine Kältebehandlung bauen oder Mittel, die die
Hornhaut an der betroffenen Stelle nach und nach auflösen.
Oft ist die Therapie jedoch langwierig und erstreckt sich über mehrere Wochen (je nach
Methode bis zu 12 Wochen) – Betroffene müssen daher etwas Geduld aufbringen und
sollten die Behandlung nicht zu früh abbrechen.
Wirkt die Selbstbehandlung bei den Dornwarzen nicht, ist allerdings ein Arztbesuch zu
empfehlen. Dem Arzt stehen noch andere Methoden zur Verfügung, um Dornwarzen zu
entfernen, etwa die Kryotherapie mit flüssigem Stickstoff, die Lasertherapie oder chirurgische
Maßnahmen.
Vorsicht gilt für Betroffene mit geschwächtem Immunsystem, geschädigten Nerven im
Fußbereich oder Durchblutungsstörungen. Sie sollten von einer Selbstbehandlung absehen
und die Dornwarzen nur mit ärztlicher Unterstützung entfernen. Das gilt insbesondere
für Diabetiker.
Als Dornwarzen (Stechwarzen, Plantarwarzen, fachlich: Verrucae plantares) bezeichnet
man flache Hautveränderungen an den Fußsohlen. Ursache dieser Warzen ist eine
Infektion mit bestimmten Typen deshumanen Papillomavirus (HPV), meist mit Typ 1, 2, 4,
60 oder 63. Zu einer Infektion kommt es, wenn die Viren über kleine Hautverletzungen in die
Fußsohle eindringen.
Dornwarzen können

einzeln auftreten; Mediziner sprechen auch von sogenannten Myrmezien.

beetartig gehäuft auftreten. Diese sogenanntenMosaikwarzen bereiten in der Regel
keine Schmerzen, da sie nicht in die Tiefe wachsen.
Dornwarzen bilden sich mit Vorliebe an den Bereichen der Fußsohle, die viel
Druck ausgesetzt sind (z.B. Ferse oder Fußballen). Dornwarzen wachsen durch den Druck
an diesen Stellen mit zahnartigen Ausläufern nach innen. Meist liegen sie unterhalb einer
Hornhautschwiele, die sich über der Warze bildet.
Häufigkeit
Dornwarzen können bei jedem entstehen. Besonders häufig sind jedoch Kinder und
Jugendlichesowie Personen mit geschwächtem Immunsystem betroffen.
Dornwarzen (Stechwarzen, Plantarwarzen) entstehen durch eine Infektion mit bestimmten
humanen Papillomaviren(HPV), die durch kleine Verletzungen in die Haut der Fußsohle
eindringen.
Nur einige wenige HPV-Typen verursachen Warzen an den Füßen (v.a. Typ 1, 2, 4, 60
oder 63). Andere Typen der humanen Papillomaviren verursachen dagegen eher
Warzen an anderen Haut- oder Schleimhautbereichen (z.B. Feigwarzen). Insgesamt
gibt es über 110 HPV-Typen.
Kommen die Fußsohlen in Kontakt mit den Viren, bedeutet das jedoch nicht automatisch,
dass eine Infektion vorliegt und sich Dornwarzen bilden. Ob das passiert, hängt unter
anderem vom Immunsystem des Betroffenen ab. Außerdem sind die HPV-Typen, die zu
Dornwarzen führen, nicht sehr ansteckend (sog. "low-risk"-HPV). Ein direkter Hautkontakt ist
deshalb nicht zwangsläufig ansteckend, sondern erst, wenn verschiedene Faktoren
zusammentreffen. Bis sich nach einer erfolgreichen Ansteckung Dornwarzen bilden,
könnenWochen bis Monate vergehen.
Dornwarzen (Stechwarzen, Plantarwarzen) sind meistalleinstehende, flache
Hautveränderungen mit grauer oder gelblich-brauner Farbe, die an
den Fußsohlenauftreten. Sie bilden sich gerne dort, wo die Fußsohle einerhohen
Druckbelastung ausgesetzt ist, also an Zehen, Ferse und Fußballen, meist unterhalb
einerHornhautschwiele.Ist die Hornhautschwiele nicht zu dick, erkennt man zudem
manchmal dunkle Pünktchen in der veränderten Hautstelle. Diese sind Folge von kleinen
Einblutungen in die Haut.
Ist die Hornhaut über der Dornwarze nicht zu dick, erkennt man typischerweise kleine
Pünktchen.
Bei tiefgehenden Dornwarzen reichen die Ausläufer oft bis in die Lederhaut oder das in der
Unterhaut gelegene Fett- und Bindegewebe. Reichen die Fortsätze bis in die Nähe von
Nervenenden, können Dornwarzen beim Auftreten beziehungsweise bei Druck starke,
stechende Schmerzen bereiten – ähnlich wie beim Tritt in einen Dorn.
Dornwarzen können auch als sogenannte Mosaikwarzen oberflächlich wachsen und
beetartig gehäuft auftreten. Mosaikwarzen sind meist kleiner, oft nur stecknadelkopfgroß.
Dornwarzen (Stechwarzen, Plantarwarzen) erkennt der Arzt in der Regel schon durch bloßes
Draufschauen. Falls doch Zweifel bestehen, können zusätzliche Untersuchungen bei der
Diagnose helfen:

Schabt man mit dem Skalpell etwas Hornhaut von der verdächtigen Hautstelle ab, zeigen
sich bei Dornwarzen typischerweise dunkle Pünktchen.

Eine Hautprobe (Biopsie) der betroffenen Stelle kann letzte Zweifel beseitigen.
Dornwarzen (Stechwarzen, Plantarwarzen) benötigen nicht zwangsläufig eine Therapie.
Insbesondere bei Kindern verschwinden sie oft nach einigen Jahren von
selbst(Spontanheilung), meist mit dem Beginn der Pubertät.
Verursachen sie jedoch Schmerzen oder breiten sich aus, ist eine Therapie sinnvoll.
Dornwarzen sind allerdings oft hartnäckig und eine Behandlung ist dadurch
meistlangwierig – vom Betroffenen ist daherDurchhaltevermögen gefragt.
Dornwarzen entfernen
Wer Dornwarzen entfernen will, kann es zunächst einmal mit freiverkäuflichen Mitteln aus
der Apotheke versuchen. Falls diese nicht wirken, ist ein Arztbesuch angebracht. Eine
Selbstbehandlung funktioniert dabei im Allgemeinen umso besser, je kleiner die Warze ist.
Wenn Sie nicht sicher sind, ob es sich um Dornwarzen oder etwas anderes handelt,
lassen Sie die Hautveränderung ärztlich abklären, ehe Sie selbst Hand anlegen.
Unter bestimmten Bedingungen ist eine Selbstbehandlung nicht zu empfehlen:

bei geschwächtem Immunsystem

bei Kindern unter vier Jahren

bei gestörter Wundheilung

bei Durchblutungsstörungen
Halten Sie in solchen Fällen vor einer Selbstbehandlung Rücksprache mit dem Arzt – das
gilt insbesondere für Diabetiker.
Diabetiker mit Dornwarzen sollten keine eigenen Therapie-Versuche unternehmen. Bei
Diabetes können Nervenschäden im Fußbereich und ein geschwächtes Immunsystem
vorliegen. Eine Behandlung der Dornwarzen sollte deshalb mit ärztlicher Begleitung erfolgen.
Was Sie selbst tun können
In der Apotheke erhalten Sie verschiedene freiverkäufliche Mittel, die Ihnen dabei helfen
können, Dornwarzen zu entfernen, so zum Beispiel:

Mittel mit Salicylsäure: Produkte dieser Art erhalten Sie meist als Pflaster oder als
Lösung zum Auftragen. Die Salicylsäure löst die Hornhaut an, sodass diese sich an der
betroffenen Stelle nach und nach entfernen lässt, ähnlich wie bei einem Hühnerauge.
Flüssige Mittel mit Salicylsäure wendet man in der Regel über mehrere Wochen (meist 6
bis 12) täglich an, Pflaster können einige Tage auf der Dornwarze bleiben.

Mittel mit Monochloressigsäure: Mittel mit Monochloressigsäure lösen ebenfalls die
Hornhaut an, haben aber den Vorteil, dass sie nur einmal pro Woche aufgetragen werden.

Kältebehandlung: Verschiedene Hersteller bieten Produkte an, die die Dornwarze und
ihre Fortsätze auf bis zu minus 57 Grad Celsius vereisen und dadurch das betroffene
Gewebe absterben lassen. Nach einigen Tagen fällt die Warze dann ab, darunter sind
bereits neue Hautschichten entstanden.
Dornwarzen sind oft von Hornhaut bedeckt – damit eine Heim-Kältebehandlung
funktioniert, sollten Sie die Hornhaut vor dem Vereisen entfernen. Bei Dornwarzen können
zudem ein bis drei Vereisungs-Behandlungen notwendig sein – lassen Sie zwischen den
Behandlungen etwa 14 Tage Pause.
Das Prinzip der Kältebehandlung funktioniert ähnlich wie beim Arzt, mit dem Unterschied,
dass bei den freiverkäuflichen Mitteln kein flüssiger Stickstoff zum Vereisen zum Einsatz
kommt. Bei einer Kältebehandlung beim Arzt können deutlich niedrigere Temperaturen
erreicht werden (bis minus 196 Grad Celsius).
Behandlung durch den Arzt
Der Arzt wendet meist eine der folgenden Methoden (einzeln oder kombiniert) an, um
Dornwarzen zu entfernen:
lokale Behandlung der Warze, zum Beispiel mit:

Salicylsäure, etwa in Form eines Pflasters oder einer Tinktur, um die Hornhaut an der
Stelle aufzulösen.

5-Fluoruracil, einem Wirkstoff, der hemmend auf die Dornwarzen-Viren wirkt. Die
verschreibungspflichtige Lösung trägt der Betroffene dreimal täglich auf. Sie bildet eine
Art Schicht, die vor dem erneuten Auftragen wieder entfernt wird. Damit das umliegende
Gewebe nicht durch den Wirkstoff beeinträchtigt wird, kann man um die Dornwarze
herum Vaseline oder Zinkpaste auftragen.

Imiquimod, einem Wirkstoff, der das Immunsystem zur Freisetzung
von Zytokinen anregt. Diese stimulieren das Immunsystem, gegen die Viren
vorzugehen.

Kältetherapie (Kryotherapie): Hierbei bringt der Arzt flüssigen Stickstoff auf die
Dornwarze auf, der die Warze bis zu ihren Ausläufern vereist, eine Entzündungsreaktion
auslöst und das Gewebe zum Absterben bringt. Nach einigen Tagen löst sich das tote
Gewebe von selbst und fällt ab.

Laser-Abtragung: Der Arzt bestrahlt die Dornwarze mit einem Laser und zerstört so die
betroffenen Hautzellen, die sich dann entfernen lassen.

Kürettage: Bei dieser Methode schabt der Arzt die betroffene, örtlich betäubte Stelle mit
einem "chirurgischen Löffel" aus. Je nach Größe der Dornwarze können mehrere
Sitzungen nötig sein.
Oft heilen Dornwarzen (Stechwarzen, Plantarwarzen) innerhalb von etwa zwei
Jahren spontan von selbst ab – dies ist insbesondere bei Kindern der Fall. Eine Therapie
ist zu empfehlen, wenn die Warzen Schmerzen bereiten oder sich vermehren. Eine
Behandlung ist jedoch oft sehrlangwierig und erfordert vom Betroffenen Geduld. Zudem
treten bei vielen Betroffenen nach einer Behandlung erneut Dornwarzen auf.
Leichter als Dornwarzen (Stechwarzen, Plantarwarzen) zu behandeln, ist es, ihnen
vorzubeugen. Damit sich Dornwarzen möglichst gar nicht erst bilden beziehungsweise
vorhandene Warzen nicht vermehren, sollten Sie auf folgende Punkte achten:

Vermeiden Sie direkten Hautkontakt zu Dornwarzen.

Halten Sie Ihre Füße sauber und trocken.

Cremen Sie Ihre Füße regelmäßig ein.

Gehen Sie in Schwimmbädern, Duschräumen, Umkleideräumen etc. nicht barfuß.
Badelatschen können das Ansteckungsrisiko senken.

Kratzen Sie nicht an Dornwarzen, dadurch können Sie die Viren verbreiten.

Waschen Sie sich die Hände, wenn Sie Dornwarzen angefasst haben.
Quellen:
Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: 2015)
Darai, G., et al.: Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2012
Sterry, W.: Kurzlehrbuch Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2011
Warzen – Leben undercover. Online-Informationen der Pharmazeutischen Zeitung: www.pharmazeutische-zeitung.de (Stand: 2011)
Sterry, W. : Checkliste Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010
Rassner, G., et al.: Dermatologie. Urban & Fischer, München 2009
Warzen – Behandlung mit Säure, Kälte oder Schnecken. Online-Informationen der Pharmazeutischen Zeitung: www.pharmazeutischezeitung.de (Stand: Februar 2007)
Fleischner, G.: Podologische Orthopädie. Neuer Merkur Verlag, München 2003
Stand: 23. Februar 2015