Kultur - Heidelberg

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Kultur - Heidelberg
Seite 12
Kultur
Zwei Künstler im Dialog
„Retrospektiven“ – Eine Ausstellung des Kulturamtes im Kurpfälzischen Museum
Vera von Reitzenstein wurde
1924 in Oberschlesien geboren
und studierte an der Kunstgewerbeschule in Basel. Seit 1965
lebt und arbeitet sie in Heidelberg. In jungen Jahren weckten Kieselsteine das Interesse der Künstlerin an der Arbeit mit Stein. Ihre frühen,
von Naturformen angeregten
Skulpturen reduzierte sie im
Laufe der Zeit auf die Grundformen. Klare Volumen, Flächen und Kanten wurden herausgearbeitet, wobei sie keine
geometrische Vollkommenheit anstrebt. Den Stein in seiner ganzen Vielfalt an Farben,
Vera von Reitzenstein und Gotthard Glitsch mit ihren Werken
im Kurpfälzischen Museum.
Foto: Dohmen
Strukturen und Härtegraden
bearbeitet sie von Hand.
Gotthard Glitsch, Jahrgang
1937, kam in der Oberlausitz
zur Welt. Nach seinem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe
wechselte er nach Königsfeld
im Schwarzwald. Seit 1991 lebt
er in Heidelberg. Hier inspirierte ihn zunächst die Struktur des
Ballungsraums Rhein Neckar,
der von Menschenhand veränderte Lebensraum, was sich in
den Radierungen „Stadtschneisen“ und „Stadtschlucht I bis
IV“ sehr gut ablesen lässt.
Dies ist die fünfte Ausstellung
in der Reihe „Retrospektiven“.
Die ersten vier Ausstellungen
waren den Künstlern Joachim
Geissler-Kasmekat, Walter Gillich, Hans Hagen Hartter und
Karin Bruns gewidmet. Bürgermeister Dr. Jürgen Beß sagte bei der Ausstellungseröffnung: „Die Ausstellungsreihe
ehrt Heidelberger Künstlerinnen und Künstler, die durch
ihr Werk das kulturelle Leben
der Stadt bereichert haben.“
Er dankte auch im Namen der
Oberbürgermeisterin allen,
die zum Gelingen der Ausstellung beigetragen haben.
Ein Katalog zur Ausstellung
wird für 19,50 Euro angeboten. „Retrospektiven“ ist bis
zum 1. August im Kurpfälzischen Museum, Hauptstraße
97, jeweils Dienstag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. doh
Der Freundeskreis des Völkerkundemuseums feiert am
Samstag, 10. Juli, ab 17 Uhr
sein 25-jähriges Bestehen.
Beim großen Jubiläumsfest
im Palais Weimar, Hauptstraße 235, mit Musik, Tombola, Speisen und Getränken
ist auch die aktuelle Ausstellung „Im Zeichen des Drachen“ zugänglich. Von der
Terrasse aus lässt sich zu später Stunde die Schlossbeleuchtung gut beobachten.
Die 11. Heidelberger Open
Air Kino Saison ist eröffnet.
Am Donnerstag, 8. Juli, steht
„Balzac und die kleine chinesische Schneiderin auf dem
Programm, gefolgt von „Frida“ (9.7.), „Das Wunder von
Bern“ (10.7.) und „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ (11.7.). Kassenöffnung
ist bis zum 11. Juli um 21 Uhr.
Infos unter Telefon 6395150.
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Auftakt der Konzertreihe auf dem Schloss
Unter dem Motto „Eine mu- ist schon hörenswert! Die Leisikalische Reise durch die Do- tung des Abends hat Volker
naumonarchie von Budapest Christ, der in der kommenden
nach Wien“ erklingen in der Saison das Amt des Generalersten Konzerthälfte ungari- musikdirektors der Stadt Heische Tänze und Melodien. Da- delberg inne hat.
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zur Operette „Der
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hören. Die Sopranisdie Schlosskonzerte bequem über
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Heidelberger Theater
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risches Flair verbreiten.
Minuten nach VorstellungsNach der Pause wird es dann ende Busse zur Verfügung.
richtig „wienerisch“ mit den Geschichten aus dem Wienerwald Die Karten gelten am Tag
und dem Kaiserwalzer von Jo- der Veranstaltung vier Stunhann Strauß. Allein Steffi Sie- den vor Vorstellungsbeginn
bers Part mit den beiden herrli- bis zum Betriebsschluss als
chen Wienerliedern „Im Prater Fahrausweise für das Gesamtblüh’n wieder die Bäume“ von netz des VRN. Reservierungen
Robert Stolz und „Draußen in über Heidelberg Ticket, TheaSievering“ von Johann Strauß terstraße 4, Telefon 58-20 000.
Karlstorkino ist Spitze
Das kommunale Kino erhält Auszeichnung
In Berlin hat der deutsche Kinematheksverbund fünfzehn
Kommunale Kinos in Deutschland für ihre herausragenden
Filmprogramme ausgezeichnet. Das Karlstorkino landete
dabei auf Platz 3.
Jubiläumsfest
Open Air Kino
„Wiener Abend“
Das Philharmonische Orchester eröffnet die Konzertreihe
im Rahmen der Schlossfestspiele am Mittwoch, 14. Juli,
um 20 Uhr mit einem „Wiener Abend“.
Zwei Heidelberger Künstlern ist
die neue Ausstellung des Kulturamtes gewidmet. In der Reihe „Retrospektiven – Ausstellungen der Stadt Heidelberg im
Kurpfälzischen Museum“ werden Skulpturen von Vera von
Reitzenstein und Radierungen
von Gotthard Glitsch gezeigt.
Eine Doppelausstellung hat
es in der Reihe „Retrospektiven“ noch nicht gegeben, aber
alle Beteiligten stimmen darin überein, dass sich diese Arbeiten sehr gut ergänzen. Die
Grafiken von Gotthard Glitsch
an den Wänden scheinen die
Steinskulpturen von Vera von
Reitzenstein wie ein Fries zu
begleiten. Trotz aller Gegensätze fügen sich die Werke zu einem harmonischen Ganzen.
STADTBLATT Nr. 28
Raphael Urweider ist Clemens Brentano Preisträger 2004. Oberbürgermeisterin Beate Weber überreichte den Literaturförderpreis,
den die Stadt Heidelberg alljährlich in Zusammenarbeit mit dem
Germanistischen Seminar vergibt. Urweider erhielt den Preis für
seinen Gedichtband „Das Gegenteil von Fleisch“, eine wortmächtige Reflexion über Werden und Vergehen des menschlichen Lebens.
Der junge Dichter freute sich über die Auszeichnung und sagte: „Ich
finde es toll, dass man sich an den Universitäten nicht nur mit toten Dichtern beschäftigt“. Er dankte insbesondere den Heidelberger Verkehrs- und Versorgungsbetrieben, „die auch für mich gesorgt haben!“ Die HVV hatten kurzfristig als Sponsoren das Preisgeld von 10.000 Euro übernommen, nachdem der Gemeinderat im
Zuge der Sparmaßnahmen beschlossen hatte, die Preisverleihung
für ein Jahr auszusetzen.
Foto: Welker
„Wir sind sehr stolz und glücklich, dass von insgesamt 160
Kinos das Karlstorkino Heidelberg als drittbestes Kommunales Kino Deutschlands
bewertet wurde“, sagt Volker Kull, Leiter des Medienforums. Der deutsche Kinopreis
würdigt Kommunale Kinos
und Einrichtungen, die sich
mit einem herausragenden Jahresfilmprogramm um die Präsentation jener Filme verdient
gemacht haben, die oft durch
das Raster des Marktes fallen
selbst wenn sie auf vielen Festivals preisgekrönt wurden.
Dazu gehören wichtige Werke der Filmgeschichte, Dokumentarfilme, kurze und experimentelle Produktionen,
unbekannte und vergessene
Werke und nicht zuletzt qualitativ hochwertige deutsche
Filme, die abseits vom Mainstream selten die Würdigung
erhalten, die sie verdienen.
Auch im Juli werden wieder
jede Menge interessante Filme
gezeigt. Ab Donnerstag, 8. Juli, steht „Cet amour-là – Diese
Liebe“, eine Romanverfilmung
von Marguerite Duras auf dem
Programm. Außerdem setzt
das Karlstorkino ab Freitag, 9.
Juli, um 19.30 Uhr mit „La ardilla roja – Das rote Eichhörnchen“ und ab 22. Juli mit „Vacas
– Kühe“ seine Werkschau über
den spanischen Kultregisseur
Julio Medem fort.
Ab 15. Juli ist der Aufsehen erregende Film „Route 181“ –
die erste Koproduktion eines
palästinensischen Regisseurs
(Meichel Khleifi) und eines israelischen Filmemachers (Eyal
Silvan) – zu sehen. Das ausführliche Karlstorkino-Programm
ist im Internet unter www.
karlstorkino.de zu finden.
05.07.2004 16:42:32