Programmfolder ansehen
Transcription
Programmfolder ansehen
Harry Pepl HARRY PEPL GEDENKPREIS 14. AUSTRIAN SOUNDCHECK KATH. STUDENTENHAUS MÜNZGRABEN, MÜNZGRABENSTRASSE 59 DI 14.11. Klammer & Gründler Duo Hollo Trio FR 17.11. Jazzwerkstatt Wien Peter Rom Trio SA 18.11. Tribute to Harry Pepl Clemens Wenger Solo HARRY PEPL: WEGE & VISIONEN 1996 weilte ich in London und war ganz neugierig auf den Virgin Megastore. Natürlich peilte ich sofort die Jazzabteilung an, und da erlebte ich eine freudige Überraschung: Von dem gleich im Eingangsbereich stehenden Pult mit den besonderen Empfehlungen und Tipps schaute mich die ECM-CD „Cracked Mirrors“ an. Auf der Rückseite und im Booklet ist zu lesen: Thanks to Heimo Steps, gamsbART. 1987 hatte ich Harry vorgeschlagen, in ein Studio zu gehen und das zu machen, was er sich vorstellte. Und es begab sich, dass die Aufnahmen dem strengen Urteil Manfred Eichers von ECM standhielten, er gamsbART die Studiokosten refundierte und die CD publizierte. „Cracked Mirrors“ hielt auch dem strengen Urteil der deutschen Schallplattenkritik stand und wurde 1988 mit deren Preis ausgezeichnet. Harry Pepl war für mich einer der Säulenheiligen von Jazz M59. Wie Dieter Glawischnig und später Karlheinz Miklin war er ein höchst kompetenter Lehrer an der heutigen KUG, der die Kreativität seiner Studenten nachhaltig produktiv provozierte. Die Studenten profitierten natürlich davon, dass Harry Pepl mit ganz großen internationalen Jazzmusikern spielte, sei es im Studio, auf Tourneen oder bei Festivals. Harry Pepl verkörpert für mich auch eines der Grundprinzipien Hanns Korens, des großen steirischen Kulturpolitikers, dessen 100. Geburtstages wir am 20. November gedenken: nämlich die Konfrontation des Besten, was bei uns künstlerisch produziert wird, mit dem Internationalen. Ich durfte erleben, wie Harry Pepl im IRCAM/Centre Pompidou mit Werner Pirchner, im Jazzzwio also, das Publikum begeisterte. Ein paar Jahre später erlebte ich, wie er seine Mitmusiker Michel Portal, Dave Liebman, Jean-François Jenny-Clark, Jack DeJohnette und Minu Cinelu und das Publikum in Frankreich mitriss. „Ein Gigant der Improvisation“, schrieb „Le Monde“ über ihn. Ich freue mich daher ungemein über das grosse Interesse, das die Musik und die Persönlichkeit Harry Pepls insbesondere bei jungen Musikern finden. Und über die Initiativen, das Wirken der außergewöhnlichen Künstlerpersönlichkeit Harry Pepl umfassend zu dokumentieren – in Ton, Schrift und Bild. Heimo Steps HARRY PEPL PREIS „Man könnte Klavier spielen müssen“ Dieser Titel eines im sogenannten „real composings“ eingespielten Stückes auf einer CD von Harry Pepl soll als subtiles künstlerisches Statement der Leitgedanke des neuen Preises für junge Musiker sein, der heuer vom Jazzkartell Graz erstmals ausgelobt wird. Harry Pepl, der krankheitsbedingt vom angesehenen Jazzgitarristen und gewaltigen Improvisationsmusiker zum charismatisch intuitiven Komponisten und Universalmusiker mutierte, ist am 5. Dezember - am Todestag von W.A. Mozart - des Vorjahres überraschend im 61. Lebensjahr verstorben. Pepl war ein Gitarrist von internationaler Reputation, der mit seinem eigenwillig sperrigen und komplexen Improvisationsstil eine europäische Alternative zu den US-Gitarristen bot und auch evozierte. Sein krankheitsbedingt früher Abgang als Live-Musiker war es wohl, der seine künstlerischen Errungenschaften und seinen Einfluß auf ein Heer von Gitarristen aus dem Blickfeld der Medien- und Macherszene gedrängt hatte. Nur so ist es auch zu erklären, daß Pepl zeitlebens etwa auch der gebührende Österreichische Jazz-Preis versagt blieb. Pepl war ein virtuoser Gitarrist, ein leidlicher, wenngleich leidenschaftlicher autodidakter Pianist und ein in seiner emotionalen Reaktion charismatischer Komponist. Als besondere Technik hat Pepl in seinen letzten fünfzehn Jahren jene des „real composings“ oder „instant composings“ entwickelt. Bei diesem musikalischen Reaktionsprozeß auf eine jeweils zuvor spontan eingespielte - eigene - Stimme machte er sich vor allem die Technologie der MIDIGitarre und der Computernotation zunutze. Als Ergebnis standen mithin ganze – ausgedruckte - Partituren wechselseitiger spontaner Stimmen eines einzigen Musikers zur Verfügung, der im blinden Einverständnis mit sich selbst improvisierend komponierte. Aber Vergessen und erbarmungsloses Verdrängen sind eben der Tribut an die Schnelllebigkeit und Wahrnehmungsbeschleunigung. Der HARRY PEPL PREIS soll nun den historischen Stellenwert des Musikers HP ins Licht rücken und seiner Arbeit jene Nachhaltigkeit verleihen, die deren Konsequenz stets einforderte. Vor allem aber soll der Preis die exorbitante musikalische Gedankenwelt Pepls in den Vorstellungen bestimmter junger Musiker weiterleben lassen und ihre Visionen anregen. Denn eines war Harry Pepl am allermeisten: ein unverbesserlicher musikalischer Visionär. Otmar Klammer Der Harry Pepl Preis wird von einer aus Konzertveranstaltern und Journalisten bestehenden Jury über mehrere Runden aus Musikern unter 30 Jahren gewissenhaft ermittelt und jeweils im Herbst vergeben. Der HARRY PEPL PREIS 2006 ist als Stipendium mit 5.000.- Euro durch die Stadt Graz dotiert und wird am 18. November im Rahmen des Austrian Soundcheck von Kulturstadtrat Werner Miedl an den Gewinner überreicht. Der Preisträger wird erst an diesem Abend bekanntgegeben. Der Harry Pepl Preis ist der Ausgangspunkt für eine weitergehende Aufarbeitung des Lebenswerkes von Harry Pepl. D0I.001U4hr .11. 2 20 JAHRE KLAMMER & GRÜNDLER DUO Präsentation der CD „Berlin“ (Extraplatte) Das Klammer & Gründler Duo hat schon zu einer Zeit Pionierarbeit im Bereich der elektronischen und elektro-akustischen Musik geleistet, als die Computer gerade anfingen, Füße zu bekommen. Die neue Herausforderung besteht nun darin, eine Interaktion, eine Transformation und ein Interface zwischen Klammer und Gründler herzustellen. Akustische Parameter, wie zum Beispiel Tonhöhe und Lautstärke angespielter Gitarrensaiten, Trommeln und Perkussionsinstrumente, werden erfaßt und zur Echtzeit-Modulation dieser soeben angespielten Gitarrensaiten, Trommeln und Perkussionsinstrumente herangezogen. So moduliert in Echtzeit der Klammer den Klammer, der Gründler den Gründler, der Klammer den Gründler, der Gründler den Klammer, Klammer/Gründler den Klammer undsoweiterundsofort. Seppo Gründler - Gitarren, Live-Elektronik Josef Klammer - Schlagzeug, Live-Elektronik Klemens Pliem - Saxophone Wolfram Derschmidt - Bass Klemens Marktl - Schlagzeug Auch das Grazer HOLLO TRIO präsentiert an diesem musikalisch kontroversellem Abend seine neue CD. Seit vielen Jahren hält dieses freibewegliche Trio nun schon die Fahnen für die Jazzstadt Graz hoch und zählt zweifelsfrei zu den formidabelsten und integrativsten Jazzcombos in Österreich. Ein zupackendes, virtuoses Trio mit entschlossenem Jazz-Gestus, das bei aller Freiheit nie den Blick auf die tradierte stilsichere Bindung seiner Musik und den großen Bogen verliert. Darüberhinaus zeichnet sich Frontman Klemens Pliem durch einen großen virilen Ton aus und besticht das Trio-Konzept durch seine stringente individuelle Struktur. Saxophonist John Purcell zur neuen CD des Trios: „Die musikalische Spritztour mit einem so ausgezeichnetem Trio ist eine helle Freude. Ein einzigartiges Konzept, hörbar in der Interpretation jedes einzelnen Songs.“ In der Tat eine „funktionierende“ feuergefährliche Band. HOLLO TRIO FR 17.11. 20 .00 Uhr JAZZWERKSTATT WIEN Das JazzWerkstatt Ensemble - mit seinen wechselnden Besetzungen - ist mittlerweile zu einem üblichen Setting der Wolfgang Schiftner - sax JazzWerkstatt geworden. Als „Backbone“ für das Ensemble Daniel Riegler – trb Christoph Walder – horn fungiert eine bestehende Band, die um weitere Musiker oder weitere Ensembles ergänzt wird. In diesem Fall handelt Stefan Heckel – keys Leo Riegler – electronics es sich um das Trio „Helikopter 111“ von Wolfgang Schiftner, Matija Schellander – bass Leo Riegler und Lukas König. Dieses Trio wird um die DuoFormation „Thick and Thirsty“ von Daniel Riegler und Stefan Lukas König – drums Heckel erweitert und durch Matija Schellander und Christoph Walder zu einem Septett ausgedehnt. Die Auflage für die Musiker ist immer jene, selbst auch als Komponisten aufzutreten. Über die Noise-Groove-Wolken von Helikopter 111 werden vertrackte Bläsersätze gelegt, hochkomprimierte Duo-Miniaturen in Septett-Besetzung instrumentiert oder mikrotonale Experimente gewagt. 1. Set 2. Set Peter Rom - guit Raphael Preuschl - bass Jörg Mikula - drums Das Peter Rom Trio wurde 2002 in Wien gegründet. Die jungen Musiker entwickelten ein spannendes musikalisches Konzept, in dem kochende Grooves und atemberaubende Improvisationen gleichermaßen Raum finden. Der kompakte Sound des Trios ergibt sich aus dem fantasievollen Umgang mit den freiwillig reduzierten Möglichkeiten einer nicht digitalisierten Band. Die eigenständigen Kompositionen von Peter Rom und Raphael Preuschl, die einen Großteil des Repertoires umfassen, erzählen einfache und komplexe Geschichten aus der Gegenwart in einer modernen Tonsprache, deren Poesie aus der Klarheit des Gedankens entspringt. Die Credits der Musiker umfassen ein vielfältiges Spektrum: von der amerikanischen Gruppe The Eye bis zu Dave Carpenter, von Nouvelle Cuisine bis zu Wolfgang Puschnig, vom Sandy Lopicic Orkestar bis zu Timna Brauer. PETER ROM TRIO SA 1820..010 1Uh.r TRIBUTE TO HARRY PEPL 1. Set Alone ist man manchmal schon - ein SoloproClemens Wenger Solo gramm, inspiriert von Harry Pepls Komposition Alone ist man manchmal schon alone is a golden stone. Nach mehrmaligem Hören dieses Liedes entstanden einige Miniaturen, Clemens Wenter - keys die Clemens Wenger mit seiner abgespielten Tastatur in den Computer schickt, der die digitalisierten Signale wiederum mit Sounds belegt, über ein sogenanntes Interface als Klang in ein paar ausgeborgte Gitarreneffekte jagt und am Ende der Kette im Gitarrenverstärker erklingen läßt. Gleichzeitig reagiert Wenger nochmals improvisatorisch darauf, wobei es ihm wichtig ist, daß der Puls nicht schneller wird – „das ist nicht gesund und führt zu Problemen mit dem Schlagzeuger, der nicht mitspielen darf“. Harry Pepl Preisverleihung 2. Set Jazzwerkstatt Wien Tribute to Harry Pepl Clemens Salesny – reeds Wolfgang Schiftner – reeds Clemens Wenger – keyboards Raphael Preuschl – bass Michael Prowaznik – dr Dieser Teil des Abends ist dem Werk des großen österreichischen Ausnahmemusikers Harry Pepl (1945-2005) gewidmet. Nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal nehmen sich Musiker aus dem JazzWerkstatt-Pool Kompositionen Pepls vor. Dabei kommt es auch zu einer Neuauflage der Habanero-Slideshow, die Pepl noch 2004 mit Rainer Rygalyk, Clemens Salesny, Wolfgang Schiftner und Lorenz Raab realisierte. Pepi Hedl lives! Programm Nov.-Dez. 2006 ALTO SUMMIT Fr. 10. Nov. 21:00 Uhr - Royal Garden Jazz Club ANDY MANNDORFF TRIO (A) Mi. 29. Nov. 20:00 Uhr - Stockwerk Just Five Fr. 10. Nov. 20:00 Uhr - Forum Stadtpark Graz Myra Melford & Marty Ehrlich Duo Do. 30. Nov. 20:00 Uhr - WIST Dieter Glawischnig & NDR- Bigband Fr. 10. Nov. 20:00 Uhr - Orpheum DIE FÜNF TENÖRE UND EINE KLARINETTE Do. 30. Nov. 20:00 Uhr - Royal Garden Jazz Club VASILIC NENAD BALKAN BAND Sa. 11. Nov. 20:00 Uhr - Stockwerk TRIO@ORGAN (I/A) Do. 30. Nov. 20:00 Uhr - Stockwerk Jazztett Forum Graz Sa. 11. Nov. 20:00 Uhr - Forum Stadtpark Graz Moon Inhabitants Do. 30. Nov. 21:00 Uhr - MILES A Bossa do Samba So 12. Nov. 14:00 Uhr - Forum Stadtpark Graz trio VIGROUX-CHEVILLON-BLANC Fr. 01. Dez. 20:00 Uhr - Stockwerk BERND REITER QUARTETT (A/CH) FEAT. ROMAN SCHWALLER Mo. 13. Nov. 20:00 Uhr - Stockwerk DIE FÜNF TENÖRE UND EINE KLARINETTE Fr. 01. Dez. 21:00 Uhr - Royal Garden Jazz Club VIBES MEETING Mi. 15. Nov. 20:00 Uhr - Royal Garden Jazz Club Heinrich von Kalnein: Blackbird the lennon/ mccartney songbook Mi. 15. Nov. 20:00 Uhr - Kath. Studentenhaus Münzgraben FOUR TROMBONES AND MANFRED JOSEL BIG THREE Do. 16. Nov. 20:00 Uhr - Royal Garden Jazz Club ROYAL GARDEN JAZZ BAND FEAT. HERMANN BREUER Fr. 17. Nov. 21:00 Uhr - Royal Garden Jazz Club PAPAJO Sa. 18. Nov. 20:00 Uhr - WIST FAT TUESDAY: Triovolution Di. 21. Nov. 21:00 Uhr - Schauspielhaus Tobias Delius Quartet Di. 21. Nov. 20:00 Uhr - WIST HÜBSCH / SCHUBERT / WIERBOS (D) Mi. 22. Nov. 20:00 Uhr - Stockwerk TRIO@ORGAN & HARRY SOKAL: Do. 23. Nov. 20:00 Uhr - Stockwerk maKodeis Do. 23. Nov. 21:00 Uhr - MILES A VOCAL NIGHT Fr. 24. Nov. 21:00 Uhr - Royal Garden Jazz Club Hank Roberts, cello / Marc Ducret, guitars / Jim Black, drums Mo. 27. Nov. 20:00 Uhr - Stockwerk LUISA CELENTANO BAND (I/A) Di. 28. Nov. 20:00 Uhr - Stockwerk www.grazjazz.at Cline Parkins Rainey Mo. 04. Dez. 20:00 Uhr - WIST Fat Tuesday - piktogramm Di. 05. Dez. 21:00 Uhr - Schauspielhaus Perlonex meets Charlemagne Palestine Di. 05. Dez. 20:00 Uhr - IEM CUBE FRANZOBEL & MÜTTER - DIE WEIHNACHTSORGIE Mi. 06. Dez. 20:00 Uhr - Literaturhaus Graz CAROLINE DE ROOIJ AND THE CHRISTMAS BAND Do. 07. Dez. 20:00 Uhr - Royal Garden Jazz Club TRIO@ORGAN & J.ENDERS & D.NÖSIG Do. 07. Dez. 20:00 Uhr - Stockwerk Jazztett Forum Graz Fr. 08. Dez. 17:00 Uhr - Forum Stadtpark Graz Alexander von Schlippenbach Trio Di. 12. Dez. 20:00 Uhr - WIST BLAST (NL) Mi. 13. Dez. 20:00 Uhr - Stockwerk A TRUMPET FIRE Do. 14. Dez. 20:00 Uhr - Royal Garden Jazz Club TRIO@ORGAN (I/A) Do. 14. Dez. 20:00 Uhr - Stockwerk ROYAL GARDEN JAZZ BAND FEAT. JOHN MARSHALL Fr. 15. Dez. 21:00 Uhr - Royal Garden Jazz Club WEIHNACHTSKONZERT (A) Sa. 16. Dez. 20:00 Uhr - Stockwerk JIMMY COBB TRIO (US/D)) Mo. 18. Dez. 20:00 Uhr - Stockwerk TRIO@ORGAN (I/A) Do. 21. Dez. 20:00 Uhr - Stockwerk Impressum: Verlagspostamt 8010/Graz GamsbART-Post 5/2006 Zulassungsnummer: 02Z033552M Medieninhaber: GamsbART-Verein zur Förderung und Durchführung kultureller Aktivitäten in der Steiermark Karmeliterplatz 5, 8010 Graz Redaktion: Otmar Klammer, Gerhard Kosel Layout & Design: Gudrun Rodlauer Herstellung: Druckerei Khil, Graz FRANZOBEL & MÜTTER DIE WEIHNACHTSORGIE Mi. 06. Dez. 20:00 Uhr Literaturhaus Graz Impressum: Verlagspostamt 8010/Graz GamsbART-Post 5/2006 Zulassungsnummer: 02Z033552M Medieninhaber: GamsbART-Verein zur Förderung und Durchführung kultureller Aktivitäten in der Steiermark Karmeliterplatz 5, 8010 Graz Redaktion: Otmar Klammer, Gerhard Kosel Layout & Design: Gudrun Rodlauer Herstellung: Druckerei Khil, Graz