Blätter aus dem Diak - Das Diak Schwäbisch Hall
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Blätter aus dem Diak - Das Diak Schwäbisch Hall
Blätter aus dem Diak 2010 | Ausgabe 1 | 107. Jahrgang Evangelisches Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V. Thema Pflege ab Seite 3 Ausweitung der Kardiologie Seite 16 Lene-Hofmann-Haus eingeweiht Seite 21 120 Jahre Gemeinde krankenpflege in Schwäbisch Hall Seite 23 Inh a lt GruSSwort Grußwort ...............................2 Liebe Freundinnen und Freunde des Diaks, Impressum ............................2 Thema: Pflege . .....................3 Pfarrer Dr. Hinz vorgestellt ........................... 15 Klinikum .............................. 16 Spenden .............................. 18 Klinikum .............................. 20 Altenhilfe ............................. 21 Von Personen ...................... 22 Ambulante Dienste ............. 23 Chronik der Ereignisse ....... 24 Anzeigen . ............................ 30 Gedenken ............................ 32 seit über 124 Jahre ist Pflege das Thema des Diaks. 1886 wollten engagierte Christen, dass das Evangelium nicht nur durch das Wort, sondern auch durch die Tat weitergegeben wird. Heil und Gesundheit waren für sie eng verbunden. Es war die Geburtsstunde der Gemeindekrankenpflege. Schwestern sorgten sich in den Kirchengemeinden um die Gesundheit der Menschen. Dazu benötigten sie eine Ausbildung. Ein Krankenhaus als Ausbildungsstätte wurde gegründet. Einladung zum Diak-Fest.... 36 Im p r e ss u m 107. Jahrgang, Nr. 1 Spendenkonto: Nr. 8002, Sparkasse Schwäbisch HallCrailsheim, BLZ 622 500 30 Verantwortlich i.S.d.P. Vorstandsvorsitzender Pfarrer Stephan M. Zilker Redaktion: Barbara Ucik-Seybold, Tel. 0791 753 2093, Fax 0791 753 4972, [email protected] Fotos: Archiv, Kern, Knapp, Schubert, Siewert, Pfisterer, Privat, Ucik-Seybold, Weller Gestaltung: soldan kommunikation, Stuttgart Druck: Druckhaus Ilshofen, Friedrich Löhner Die nächste Ausgabe erscheint im September 2010. 2 Von Beginn an gehörte die Aus-, Fort- und Weiterbildung dazu. Die Schwestern und Pfleger erhielten nicht nur das Handwerkszeug für die Pflege, sondern auch geistliche Begleitung und persönliche Unterstützung, um den verantwortungsvollen Dienst am Nächsten ausüben zu können. Deshalb haben wir diese Ausgabe der „Blätter“ dem Thema Pflege gewidmet. In den Nachrichten und Schlagzeilen ist immer wieder von drohendem Pflegenotstand oder von der Kostenexplosion im Gesundheitswesen die Rede. Die Herausforderungen der kommenden Jahre zu erkennen und zu gestalten ist eine Aufgabe, der sich die Diakonie stellt. Lesen Sie darüber in diesem Heft. Wie immer erfahren Sie in den „Blättern“ auch von Ereignissen aus allen Geschäftsbereichen des Diaks, von Verabschiedungen und Begrüßungen. Blätter aus dem Evangelischen Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V. Herausgeber: Evang. Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V. Am Mutterhaus 1 74523 Schwäbisch Hall www.dasdiak.de T h e m a : P f l eg e Das Diakoniewerk hat sich weiterentwickelt. Aber Pflege ist das zentrale Thema geblieben.Im Klinikum ist die Pflege ein wichtiger Bestandteil der Therapie, gleichrangig neben der Medizin. In der Altenhilfe mit ihren fünf Altenund Pflegeheimen oder in der ambulanten Pflege daheim. Auch in der Behindertenhilfe ist Pflege ein Thema, um Menschen mit Behinderung angemessen zu versorgen und zu begleiten. Das Diak bildete ganze Generationen junger Menschen in Pflegeberufen aus – ein anspruchsvoller, erfüllender Beruf mit Zukunft. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und grüße herzlich aus dem Diak, Ihr Pfarrer Stephan M. Zilker Vorstandsvorsitzender P.S. Herzliche Einladung zum Diak-Fest am 25. April 2010! Pflege Von der Krankenschwester zur Gesundheits- und Krankenpflegerin Die Entwicklung der Krankenpflege in den letzten 15 Jahren Das Aufgabengebiet der Pflegekräfte im Krankenhaus hat sich stark verändert. Durch immer knappere Kassen und gleichzeitig wachsende Ansprüche an Qualität und Sicherheit der medizinischen Behandlung sowie neue pflegewissenschaftliche Erkenntnisse wurde aus dem „Mädchen für alles“ eine hoch qualifizierte pflegerische Fachkraft. Markus Schönbauer, Kranken pfleger und Pflegeexperte berichtet: „Als ich am 1. April 1997 auf der Station 8B des Diakonie-Krankenhauses meine Arbeit als Krankenpfleger begann, war sie Teil der Inneren Abteilung mit Schwerpunkt Geriatrie (Lehre von den Erkrankungen des alten Menschen) mit Platz für 25 Patienten. 13 Jahre und drei weitreichende Umstrukturierungen später ist aus der Station 8B die Station H8 geworden, mit insgesamt 35 Patienten, davon 70 % neurologische und 30 % hüftchirurgische Patienten. Aus dem DiakonieKrankenhaus wurde das Diakonie-Klinikum, aus dem examinierten Krankenpfleger der staatlich anerkannte Gesundheits- und Krankenpfleger. Die durchschnittliche Verweildauer der Patienten reduzierte sich bundesweit von 14 Tagen (1991) auf 8,3 Tage (2007), Tendenz weiter fallend. Während zu Beginn meiner Tätigkeit nur examiniertes Pflegepersonal auf Station arbeitete, sind jetzt zusätzlich eine Stationssekretärin, eine Stationsassistentin und stundenweise eine Versorgungs- sowie eine Menü assistentin auf H8 eingesetzt. 3 T h e m a : P f l eg e Aus der Pflegedirektion: finden. Ein lebenslanges Lernen ist für heutige Schwestern und Pfleger Pflicht. Aufgrund der kurzen Liegezeit ist die Steuerung und Planung des Patientenaufenthalts extrem wichtig. Schon am Aufnahmetag wird darum in vielen Fällen das Entlass management in Gang gesetzt. Es wird geprüft, ob der Patient im Anschluss an den Klinik aufenthalt eine medizinische Rehabilitation benötigt oder weiterhin Pflegebedarf besteht, entweder ambulant zuhause oder stationär in einem Pflegeheim. Organisiert wird beides im Diakonie-Klinikum vom Sozialdienst bzw. der Überleitungspflege. Die Pflegenden auf Station stellen zusammen mit dem Arzt den Bedarf fest und stellen die richtigen Weichen. Ursachen hierfür: Der Faktor Pflege im volks- und betriebswirtschaftlichen Sinn wechselt regelmäßig zwischen den Extremen „knappes Gut“ und Kostenfaktor, den es in Grenzen zu halten gilt. Außerdem wurde der Patient zum „Kunden“ mit wachsenden Ansprüchen. Die wissenschaftliche Untersuchung pflegerischen Handelns durch die zunehmende Zahl akademisch ausgebildeter Pflegewissenschaftler hat die Wichtigkeit professioneller Pflege verdeutlicht. Standards, etwa zur Vermeidung von Druckgeschwüren, haben Einzug in die Rechtsprechung gefunden und müssen umgesetzt werden. Dafür ist mehr Zeit für die eigentliche Pflege notwendig. All diese Entwicklungen haben natürlich Auswirkungen auf die tägliche Arbeit der Pflegenden. Während früher ein 4 nicht zu unterschätzender Teil der täglichen Arbeitszeit auf Reinigungs- und andere fachfremde Tätigkeiten fiel, liegt heute der Schwerpunkt bei der Pflege von kranken Menschen. Die „fachfremden“ Tätigkeiten wurden an oben genannte Personengruppen „outgesourct“. Aber auch die Pflege an sich hat sich verändert. Professionelle Pflege heute verlangt: Fachkompetenz Steuerungs- und Planungskompetenz Beratungskompetenz. Fachkompetent war eine ausgebildete Pflegekraft schon immer. Immer neue Erkenntnisse der Pflegewissenschaft führen aber dazu, dass nur durch ständiges Weiterbilden der Pflegekräfte auf Station diese Erkenntnisse ihren Weg von der Theorie in die Praxis „Weichenstellung“ ist auch Aufgabe der „primary nurse“, ein Pflegekonzept, das in vielen Krankenhäusern umgesetzt oder erprobt wird. Eine Pflegekraft ist dabei für die gesamte Planung und Steuerung des Aufenthalts eines Patienten zuständig. Sie ist erste Ansprechpartnerin für den Patienten und seine Angehörigen, ohne dass sie notwendigerweise auch die eigentliche Pflege durchführen muss. Diese kann sie an andere delegieren. Ihre Hauptaufgabe ist die reibungslose K oordination. Dazu gehört auch, Patienten und Angehörige zu pflegerischen Fragen, etwa einer möglichen häuslichen Weiterversorgung, zu beraten. Der Beratungsaspekt nimmt für Pflegende im Krankenhaus einen immer höheren Stellenwert ein, auch im Hinblick auf die Prävention von Krankheiten (deshalb die Umbenennungdes Berufs). Aufgrund der kurzen Verweildauer von Patienten im Krankenhaus ist eine vollständige Genesung oft nicht möglich, so dass eine begonnene Therapie zuhause fortgeführt werden muss. Patienten und Angehörige sind dabei oft überfordert, z.B. bei der Körperpflege mit Einschränkungen des Bewegungsapparates, der Einnahme von Medikamenten, im Umgang mit medizinischen Geräten. Sind Patienten nach einem Klinikaufenthalt weiterhin pflegebedürftig, bedeutet dies auch für Angehörige einen enormen Einschnitt in ihr bisheriges Leben. Die Familien über die Möglichkeiten einer häuslichen Versorgung aufzuklären, sie in Pflegetechniken einzuweisen und bereits in der Klinik in die Pflege mit einzubeziehen, ist ein Aufgabenfeld für Pflegende. Unsere Arbeit mit Patienten als „nur“ Pflege zu bezeichnen, greift zu kurz. Die Pflege am Patienten ist hoch komplex und bedarf einer langjährigen Ausbildung. Pflege auf einer Allgemeinstation reicht heutzutage von verschiedenen Lagerungstechniken, schmerzarmen Mobilisationen, aktivierenden oder beruhigenden Waschungen und Einreibungen, Beobachtungen der Haut und des Allgemeinzustands von Patienten zum frühzeitigen Erkennen negativer oder positiver Entwicklungen bis zur Hilfestellung bei Ausscheidungen. Auch diesen Punkt professionell zu betrachten und anzusprechen ist nichts, was die Pflegeberufe diskreditiert. Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder, es freut mich, dass in der aktuellen Ausgabe Berichte über die Pflege und Betreuung von Menschen ein Schwerpunkt sind. Der Auftrag des Herrn an uns, Kranke zu heilen, zu pflegen und zu trösten wird immer der wichtigste Antrieb für ein diakonisches Krankenhaus bleiben – allen Zukunftsängsten und Sorgen zum Trotz. In den Berichten aus den unterschiedlichen Geschäftsbereichen erfahren Sie, wie sich junge und engagierte Frauen und Männer in einem Pflegeberuf ausbilden lassen. Ich bin dankbar, dass wir vielen Bewerberinnen und Bewerbern anschließend einen Arbeitsplatz im Klinikum anbieten konnten. Der Wandel im deutschen Gesundheitswesen ist permanent, die Folgen spüren wir auch hier im Diak. Besonders unseren langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bin ich zu Dank verpflichtet; nur durch sie ist es möglich, Kontinuität und Sicherheit in turbulenten Zeiten zu bewahren. Auch für das Jahr 2010 stehen wieder neue Herausforderungen an. Als Beispiele seien gezielte und fein abgestimmte ärztliche, pflegerische und therapeutische Interventionen (Erbringung sogenannter Komplexleistungen) oder die zunehmende elektronische Datenverarbeitung genannt. Ich danke allen, die junge Menschen im Familien- oder Freundes- und Bekanntenkreis auf die pflegerischen Berufe oder Studiengänge hinweisen und Mut machen, sich darauf einzulassen. Ihr Olaf Blazek, Pflegedirektor und Team Stationsleitungskonferenz am 22.10.2009 im Nikolaihaus 5 T h e m a : P f l eg e Das Foto zeigt neben den Teilnehmern und Lehrkräften die Prüfungsvorsitzende Sybille Wörner vom Regierungspräsidium Stuttgart, die Stellvertretende Pflegedirektorin Ute Grisebach, den ärztlichen Weiterbildungsleiter Chefarzt Dr. Karl Rosenhagen und den pflegerischen Weiterbildungsleiter Rainer Wagner. Hervorragende Leistungen beim Abschluss der Weiterbildung Intensivpflege und Anästhesie Ende Oktober 2009 schlossen neun Pflegekräfte den staatlich anerkannten Weiterbildungslehrgang in der Intensivpflege und Anästhesie am Diakonie-Klinikum ab. Berufsbegleitend hatten sie zwei Jahre lang ihr Wissen vertieft und in einer praktischen, schriftlichen und mit der mündlichen Abschlussprüfung unter Beweis gestellt. Kursinhalte waren die Grundlagen und spezielle Schwerpunkte in der Anästhesie und Intensivmedizin und –pflege, pflegerische und therapeutische Maßnahmen, psychologische und kommunikative Aspekte, rechtliche und organisatorische Belange sowie der Umgang mit technischen Geräten wie Beatmungs- und Dialysegeräten. „Es wurde ein sehr hohes Wissensniveau erreicht, was die Patienten in einer hoch qualifizierten Betreuung spüren werden,“ lobte der pflegerische Weiter bildungsleiter Rainer Wagner. Im Oktober 2009 begann ein neuer Weiterbildungslehrgang mit zehn Teilnehmern aus unterschiedlichen Kliniken, darunter auch erstmals zwei Pflegekräften aus dem Klinikum Ansbach. Herzlichen Glückwunsch den Teilnehmern: Heike Bäumle, Ruben H agenmüller, Eva Krauß, Katharina Nixel und Georg Stein (Diakonie-Klinikum), Holger Mittelmeier und Dieter Stoll (Klinikum Crailsheim) Bianca Rupp (Klinikum L öwenstein) Sonja Reuter-Rieß (Fachkrankenhaus Neresheim). 6 Alles was Pflegende tun, muss aus rechtlichen und zunehmend finanziellen Gründen dokumentiert werden – frei nach dem Motto: Nur was dokumentiert wurde, wurde auch gemacht und wird bezahlt. Die Pflegenden auf Station H8 führen auch die Blutentnahme und das Legen von Venenverweilkanülen zur Infusions therapie durch, bis vor kurzem eine ärztliche Aufgabe. Was unser Hauptanliegen ist und bleibt, ist die direkte Pflege der Patienten.“ Annette Vogelmann, Kinderkrankenschwester und Pflegeexpertin bestätigt: „Ähnliche Veränderungen gab es auch in der Kinderkrankenpflege. Aus der Kinderkrankenschwester wurde die Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, die Kinderklinik wurde neu strukturiert und besteht nun aus drei Stationen. Die Rahmen bedingungen wie etwa Einführung einer Stationsassistentin wurden den anderer Stationen angepasst – bis auf die Menueassistenten (sonst würden die meisten Kinder täglich Pommes mit Ketchup bestellen). Der schon immer bestehende Anleitungs- und Beratungsbedarf vieler Eltern und Angehöriger nimmt in der Gesundheits- und Kinder krankenpflege weiter zu. Viele Eltern verbringen den größten Teil mit ihrem Kind im Krankenhaus, wann immer es möglich ist (viele übernachten auch auf einem Elternklappbett, hauptsächlich bei Säuglingen und Kleinkindern). Bei den vorherrschenden Krankheitsbildern auf einer Allgemeinen Kinderstation bemerkt man deutliche Veränderungen: Viele kleinere chirurgische Eingriffe werden inzwischen ambulant durchgeführt. Die weiterhin stationärzu versorgenden Patienten haben einen meist höheren und komplexeren Pflegebedarf. Durch saisonal bedingte Schwankungen besteht ein ständiger Wechsel in der Patientenbelegung(Kinder haben eine höhere Anfälligkeit für Infektionskrankheiten). In der Kinderklinik liegt die durchschnittliche Verweildauer derzeit bei 3,5 Tagen. Viele Kinder kommen zu Untersuchungen ins Krankenhaus, die ambulant nicht durchgeführt werden können – schnelle Entlassungen sind die Folge und fordern ein hohes Maß an Organisation für den Stationsalltag. Neben der Steuerungsund Planungskompetenz, der Beratungskompetenz ist auch hier die Fachkompetenz einer professionellen Pflegekraft gefordert.“ Der Satz des italienischen Schriftstellers Giuseppe Tomasi di Lampedusa beschreibt die Situation des Gesundheitswesen in heutiger Zeit ideal: „Alles muss sich ändern, damit alles so bleibt wie es ist.“ Damit aus dem Pflegenotstand keine Pflegekrise wird Impuls: Deutschlands Pflegekräfte brauchen Unterstützung Schulabgänger einen Pflege beruf ergreifen müsste, um den Bedarf zu decken. Aufgrund der vergleichbaren Bevölkerungsstruktur in der Bundesrepublik müsste auch bei uns ein Umdenkungs prozess einsetzen. Pfarrer KlausDieter Kottnik, Präsident des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. In Deutschland leben laut Deutschem Pflegerat zurzeit rund 2,25 Millionen Pflegebedürftige. Sie werden von etwa 1,2 Millionen professionell Pflegenden versorgt. Vor diesem Hintergrund und der zu erwartenden Entwicklung ist eine Diskussion über den Wert der Pflege dringend notwendig. Diakonie und Kirche sind sich einig, dass gute Pflege durch einen würdevollen Umgang und eine liebevolle Begleitung der Menschen geprägt sein muss. Pflege ist ein Beziehungsgeschehen. Dieses muss von gegenseitigem Respekt und der Anerkennung der unverbrüchlichen Würde des Menschen bestimmt sein. Im Jahr 2050 ist mit geschätzten 3,5 Millionen Pflegebedürftigen zu rechnen. Es ist eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung, schon jetzt die Rahmenbedingungen für eine zukunfts- und werte orientierte Pflege zu schaffen. Für das englische Gesundheitswesen wurde errechnet, dass im Jahr 2020 jeder vierte Dazu gehört es bereits heute, die Bedeutung der Pflege und der damit verbundenen Anerkennung des Pflege berufes wesentlich mehr gesellschaftliche Anerkennung und Akzeptanz zu verschaffen. Andernfalls ist in Zukunft mit einem dramatischen Pflegenotstand zu rechnen, dessen Konsequenzen sich unmittelbar an den Pflegebedürftigen auswirken werden. Diakonie und Kirche nehmen die Situation der Pflegenden bewusst wahr. Mit Sorge wird die Entwicklung der Pflege und die schon längst erreichte Grenze der Belastbarkeit gesehen. Eine aktuelle Umfrage des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) macht die berufliche Unzufriedenheit der Pflegenden deutlich. Der Pflegeberuf ist nicht attraktiv, ein schneller Berufsausstieg leider die Regel. Dies bestätigt auch eine Umfrage des DGB, nach der unter den 25 meistgenannten nichtakademischen Wunschberufen der Pflegeberuf nicht vorkommt. Vor diesem Hintergrund fordert das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland, dass das gesetzliche Pflege system die Tariflöhne respektiert und diese auch refinanziert eine ausreichende Personal ausstattung, die eine Zuwendung an die Pflege bedürftigen ermöglicht, ein Burnout der Pflegekräfte und eine Berufsflucht verhindert. Hierfür wären verbindliche Personalbemessungssysteme ein Element. eine stärkere Einbeziehung der individuellen Bedürfnisse nicht nur in die Pflegeeinstufung, sondern auch in das tatsächliche Pflegegeschehen. dass die Pflegesätze eine menschenwürdige und qualitativ gute Pflege sicherstellen. Sie haben keinen „Teilkasko“-Charakter, sondern entscheiden über das Wohlbefinden und den Schutz von Millionen pflegebedürftiger Menschen. eine gesellschaftliche Diskussion über den Wert der Pflege und darüber, dass Dienste von Menschen an Menschen Geld kosten, auch wenn alle ehrenamtlichen Unterstützungen greifen. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und stellen uns der gesellschaftlichen Herausforderung. 28.04.2009, Quelle: /www.diakonie.de/ diakonie-news-188-damit-aus-dempflegenotstand-keine-pflegekrisewird-5332.htm 7 T h e m a : P f l eg e Beruf mit guten Zukunftschancen: Ausbildung in der Pflege Krankenpflegeausbildung mit Hauptschulabschluss falsche Weichenstellung Keine Dequalifizierung der Pflegeberufe „Ich habe im Diak gelernt“ – das können Tausende von Krankenschwestern und –pfleger im ganzen Land von sich sagen. Die Ausbildung in Pflegeberufen gehört seit Gründung des Diaks am 1. Februar 1886 zu den ureigensten Aufgaben. Damals existierte noch kein Ausbildungsgesetz, sondern die jungen Schwestern legten ein Hausexamen ab. In den 124 Jahren hat sich sehr vieles gewandelt. Heute findet die Ausbildung in Gesundheits- und Kranken pflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege im Diakonie-Klinikum in integrierten Kursen statt. Während der dreijährigen Ausbildung lernen die Schüler in 2100 Theoriestunden die pflegerischen, medizinischen und psychologischen Grundlagen, aber auch rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen ihres Berufes kennen. Der Unterricht wird nach dem Lernfeldkonzept strukturiert, bei dem anhand von Problemsituationen aus dem pflegerischen Alltag ein Thema erarbeitet wird. Die konkrete Anwendung in den mehr als 2500 Praxisstunden erfolgt auf verschiedenen Stationen des Diakonie-Klinikums, in Arztpraxen, in der ambulanten Pflege, Altenhilfe und Behindertenhilfe. Im Diakonie-Klinikum beginnen die neuen Ausbildungskurse jeweils am 1. April und am 1. Oktober. Im Klinikum Crailsheim startet einmal jährlich ein Kurs in Gesundheitsund Krankenpflege. Bewerbungen sind jederzeit möglich. „Die Schüler haben einen Beruf mit guten Zukunftschancen gewählt“, sagt Schul leiterin Susanne Fischer. Der 8 Bedarf an Pflegefachkräften, vor allem von Personen mit Spezialisierung und Weiterbildungen, wird in den kommenden Jahren noch ansteigen. Dies zeigen Untersuchungen des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe in Berlin. Es gibt immer mehr ältere Menschen, auch solche mit chronischen Erkrankungen. Parallel dazu verändern sich die gesellschaftlichen Strukturen, wodurch die Pflege durch Angehörige zurückgeht. Diese Entwicklung eröffnet ständig neue Berufsmöglichkeiten innerhalb des Gesundheitssystems. Die Spezialisierungsmöglichkeiten sind groß. Sie liegen beispielsweise im gerontologischen Bereich, in der Intensivmedizin, der Gerontopsychiatrie, im Fallmanagement oder Wundmanagement, in der OP- und Endoskopiepflege, als Hygienefachkraft oder in der Stomatherapie, um nur einige zu nennen. Ebenso entstehen neue Berufsbilder in den verschiedenen Ebenen des Managements. So entstanden unter anderem die Berufsbilder der Study Nurse, der Pflegeberater als Casemanager, der Ernährungsberater, der Wundmanager oder der Serviceassistenten. Es gibt zahlreiche Spezialisierungsund Weiterbildungsmöglich- keiten sowie Studiengänge für Pflegemanagement, -wissenschaft und Pflegepädagogik“, weiß Susanne Fischer. Im Diakonie-Klinikum bietet das Bildungszentrum für Pflegeberufe eine ganze Reihe an Fort- und Weiterbildungen an. „Diese stehen nicht nur Pflegekräften des Diaks offen, sondern die Kursteilnehmer kommen aus ganz Nord-Württemberg, zum Teil auch aus den angrenzenden bayrischen Landkreisen“, sagt Weiterbildungsleiter Rainer Wagner. Durch eine Änderung im Krankenpflegegesetz hat die alte Bundesregierung im Sommer 2009 die Eingangsvoraussetzung zur Pflegeausbildung auf den Hauptschulabschluss oder eine gleichwertige Schulausbildung abgesenkt. Die Fachleute der Pflegefachverbände und der Diakonie kritisieren dies als falsche Weichenstellung. Der Deutsche Evangelische Krankenhausverband und das Diakonische Werk der EKD halten die Neuregelung für kontraproduktiv zum angestrebten Ziel, einen künftigen Mangel an Pflegekräften zu vermeiden. Vielmehr fürchten sie die Dequalifizierung eines anspruchsvollen Berufs: „Nicht eine Absenkung der Zugangsvoraussetzung, sondern eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Pflegeausbildung und für die in der Pflege Tätigen sind aus unserer Sicht dringend erforderlich, um dem Mangel an qualifizierten Pflegekräften zu begegnen.“ Veränderte Anforderungen und Aufgaben in der Pflege erfordern in Zukunft beruflich Ausgebildete, Hochschulabsolventen sowie unterschiedlich qualifizierte Assistenz- und Hilfskräfte. Auch Susanne Fischer, Schulleiterin der Schule für Pflegeberufe der Gesundheitsholding Schwäbisch Hall, kritisiert die Absenkung der Zugangsvoraussetzung: „Mit dieser Entscheidung werden leider völlig falsche Erwartungen geweckt: Die Komplexität einer anspruchsvollen Ausbildung und die erforderlichen Kompetenzen für die pflegerische Versorgung und Betreuung pflegebedürftiger Menschen werden hierbei unterschätzt. Es geht mir nicht um eine Abwertung des Hauptschulabschlusses, wohl aber um Kritik an einer wenig nachhaltigen politischen Entscheidung, die die hohen Berufsanforderungen außer acht lässt.“ Selbstverständlich gibt es auch unter Hauptschulabgängern geeignete Personen für die Ausbildung in einem Pflegefachberuf. Diese haben schon immer eine Durchstiegsmöglichkeit z.B. über die Krankenpflegehilfeausbildung, Werkrealschule oder Berufsfachschulen. Gertrud Stöcker vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe warnt: „Angesichts dramatisch schlechter werdenden Rahmenbedingungen ist die Berufszufriedenheit der Pflegefachkräfte so gering wie nie zuvor.“ Eine Studie belegt, dass sich viele Schüler schon während der Ausbildung auch aus diesem Grund gegen den Verbleib im Beruf entscheiden. Da müsste angesetzt werden, um den Beruf attraktiver zu machen. Susanne Fischer jedenfalls ist überzeugt, dass Pflegeberufe sinnvolle Berufe mit Zukunft sind: „Ich möchte junge Menschen ermutigen mindestens einen guten mittleren Bildungsabschluss zu absolvieren, um dann auch Perspektiven in einem vielseitigen und sinnerfüllten Pflege beruf mit entsprechenden Weiterqualifizierungsmöglichkeiten zu haben.“ Schule für Pflegeberufe Standort Crailsheim: Tel. 07951 490-195 www.klinikum- crailsheim.de Standort Schwäbisch Hall: Tel. 0791 753- 4172 www.dasdiak.de Eine Bewerbung ist jederzeit möglich. 9 T h e m a : P f l eg e „Gut umsorgt und zu Hause leben“ Das sind die Wünsche, die die meisten von uns äußern, wenn sie nach ihren Vorstellungen zu ihrem Leben im Alter befragt werden. Mit diesem Wunsch befasst sich die Trendstudie, die Professor Hammer im Auftrag der Liga der freien Wohlfahrtspflege erstellt hat. „Gut umsorgt zu Hause im Jahr 2020“ – für viele, die jetzt mitten im Berufsleben stehen, ist das Alter oder gar die Pflegebedürftigkeit noch weit entfernt. Doch es gilt bereits heute, die Rahmenbedingungen für die nächsten Jahre mit zu gestalten. Hier finden Sie die Ergebnisse der Studie zusammengefasst: 1. Deutschland ergraut – Dimensionen des demografischen Wandels Das Altern unserer Gesellschaft bedeutet für die Zukunft der Pflege: Einerseits sind immer mehr Pflegebedürftige auf immer mehr Pflegepersonen und mehr finanzielle Ressourcen angewiesen. Andererseits sinkt die Zahl der Pflegepersonen, sei es in mit Migrationshintergrund, die von den herkömmlichen Anbietern und Diensten noch zu wenig erfasst werden. der Familie oder Pflegefachkräfte. Auch wird es weniger Beitragszahler für die Kassen geben. 2. Wer wird gepflegt? – Hilfeund Pflegebedürftige Mit heute rund 340.000 Menschen gab es in Baden-Württemberg noch nie so viele Pflegebedürftige wie heute. Zwei von drei Pflegebedürftigen leben zu Hause. Zwei Drittel sind weiblich. Jede/r zweite Pflegebedürftige leidet unter kognitiven Beeinträchtigungen. Pflegebedürftigkeit ist vor allem ein Thema jenseits des 80. Lebensjahres. Sie betrifft immer mehr auch Menschen 3. Von wem wird die Pflege erbracht? – Häusliche Hilfs- und Pflegearrangements Noch nie zuvor wurden so viele pflegebedürftige Menschen zu Hause gepflegt wie heute. Neun von Zehn erhalten pflegerische Hilfen und Betreuung aus der Familie. Fast zwei Drittel aller Hauptpflegepersonen sind über 55 Jahre alt. Pflege wird überwiegend von Frauen erbracht, die Pflegetätigkeit von Männern hat jedoch innerhalb von 10 Jahren um 50 Prozent zugenommen. Bei jedem zwölften Pflegebedürftigen wird die Pflege von Nachbarn und Bekannten abgesichert, weil sich die Familien-Strukturen gewandelt haben und die Anzahl der Single- Haushalte gestiegen ist. 4. Wer sind die Pflegebedürftigen 2020? – Entwicklung des Pflegebedarfs Bis 2020 wird die Zahl der Pflegebedürftigen insgesamt um rund ein Drittel anwachsen, die demenziell Erkrankten werden um 80 Prozent zunehmen. Die Prognose besagt: Die Zahl der von Angehörigen Versorgten steigt um ein Viertel, 40 Prozent mehr werden von ambulanten Diensten betreut, der Anteil der stationär Versorgten wird um ein Drittel zunehmen. 5. Wer wird 2020 pflegen? – Prognosen zum Pflege potenzial Auch wenn nie zuvor so viele alte Menschen von ihren Angehörigen gepflegt wurden, 10 wird sich die Schere zwischen zunehmendem Pflegebedarf und abnehmendem familiärem Pflegepotenzial weiter öffnen. Pflege durch Ehepartner und (Schwieger-)Töchter wird zurückgehen. Der Bedarf an professionell Pflegenden wird bis 2020 um mindestens 40 Prozent steigen. Schon heute zeichnet sich ein Personalmangel ab. Die Leistungen der Pflegeversicherung werden die Kostensteigerungen in der Pflege nicht auffangen. Offene Themen sind die Entwicklungen der Pflegeversicherung, Arbeitsmarkt deregulierungen in Deutschland und Europa, Altersarmut und Polarisierungen des Pflegemarkts und neue Technologien. 6. Wie kann häusliche Pflege unterstützt werden? – Chancen und Potenziale häuslicher Pflege Der demografische Wandel ist keine Einbahnstraße – einer wachsenden Zahl von Hochaltrigen stehen immer mehr pflegende Ältere gegenüber, die zum Teil bis ins hohe Alter noch selbständig leben können. Pflegende Angehörige brauchen Unterstützung durch einen angemessenen Familienlastenausgleich, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege, mehr Beratung und Entlastungsangebote, qualifizierte hausärztliche Begleitung, Wohnraumanpassung, ein breites Hilfsmittelangebot und intelligente Technik. Diakonie Daheim und die mit dem Diak verbundenen Diakonie-Sozialstationen stellen sich diesen Herausforderungen. Die in der Studie angesprochenen Punkte werden in der Konzeption des „Primary Nursing“ berücksichtigt. Ein Netzwerk von Pflegefachkräften, Haushaltsassistentinnen und Ehrenamtlichen bieten in kleinen Einheiten vor Ort ein gestaffeltes Angebot. Das Spektrum reicht von organisierter Nachbarschaftshilfe, Entlastung pflegender Angehöriger, Betreuung Demenzkranker über die klassische ambulante Pflege bis hin zur Intensivpflege, bei Bedarf auch nachts. Ein weiterer „Eckpunkt“ ist die Verankerung in den Kirchengemeinden, Krankenpflegevereinen und in Kommunen, als deren Kooperationspartner Diakonie daheim tätig ist, damit Menschen gut umsorgt möglichst lange zu Hause leben können. Teilstationäre Angebote wie die Tages pflege oder Kurzzeitpflege in der Diak-Altenhilfe und die Übernahme von Service leistungen im Betreuten Wohnen runden die Palette ab. Diakonie daheim Salinenstraße 28 74523 Schwäbisch Hall Tel.: 0791 956 66 15 diakoniedaheim@ dasdiak.de Nachbarschaftlich-professionelle Unterstützung und Netzwerke sind zur Stabilisierung von häuslicher Pflege unabdingbar. 11 T h e m a : P f l eg e Die Hausfrauen vom Lene-Hofmann-Haus Berta S. (Name geändert) war zeitlebens eine vorbildliche Hausfrau. Jeden Sonntag bekochte sie ihre große Familie. Besonders beliebt waren ihre Flädlessuppe, der Sauerbraten mit Knödel und natürlich der Kartoffelsalat. „Nirgends schmeckts so gut wie bei Oma Berta“, sagten die Enkel immer. Doch eine fortschreitende Demenz und ein Oberschenkelhalsbruch führten dazu, dass sie sich nicht mehr selbst versorgen konnte. Sie zog ins neue Lene-Hofmann-Haus in Weikersheim ein. Nun hat sie sich gut eingelebt. Eine besondere Freude ist für sie, dass sie weiterhin als Hausfrau wirken darf. Denn nur dasitzen und sich ausruhen ist nicht ihre Sache. „In den überschaubaren kleinen Wohngruppen ist der hauswirtschaftliche Bereich so konzipiert, dass jederzeit eine Beteiligung der Bewohner an den Tätigkeiten möglich ist“, erklärt Hausleiter Stefan Haberl. „Die Bewohner werden ermutigt, aktiv mit zu gestalten und mitzuwirken. Ob beim Zubereiten der Mahlzeiten, Kuchenbacken, beim Putzen, Wäschewaschen oder Dekorieren, die Mithilfe der Bewohner wird als wichtiges Element der Alltagsgestaltung angesehen.“ Ziel ist es, die Bewohner ihren Ressourcen entsprechend in das Haushaltsgeschehen mit einzubeziehen, so wie es ihnen gut tut. Dabei geht es nicht nur darum, einen Apfel zu schnippeln. Nein, die Bewohner entscheiden bei der Planung der Haushaltstätigkeiten mit und setzen sie mit um. „Montags war immer Waschtag“, so sagen Berta S. und ihre Mitbewohnerinnen. „Zum Mittagessen gabs dann Eintopf und eine Quarkspeise.“ Prima, ein schöner Gemüseeintopf mit Rindfleisch ist nahrhaft, gesund und bekömmlich für die Senioren. Quarkspeise mit Früchten rundet die Mahlzeit gut ab. Die Hausfrauen treten in Aktion, sie waschen, schälen und schneiden die Zutaten – selbstverständlich gemeinsam mit qualifiziertem Personal. „Wir achten auf eine bedarfsgerechte, abwechslungsreiche, 12 Arthrose im Knie bereitet Bauchschmerzen ernährungsphysiologisch und hygienisch einwandfreie und wohlschmeckende Verpflegung“, sagt Hauswirtschaftsleitung Martina Maschler. „Auch immobile Bewohnerinnen und Bewohner, die sich nicht mehr aktiv beteiligen können, erleben durch die Geräusche, Gerüche und Berührung eine Stimulation der Sinne. Somit sind sie dabei und in das Geschehen mit einbezogen.“ Pflegedienstleitung Angela Hehn erläutert, welche Konzeption dahinter steht: „Unser Ziel ist die Gesunderhaltung bzw. Verbesserung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit der Bewohner. Durch Einbezug in die alltäglichen Verrichtungen im Haushalt erleben die Senioren einen sinnvoll strukturierten Tag, was Lebensqualität und Lebensfreude steigert.“ Die Mitarbeiter verantworten die fachliche, ökonomische und hygienische Haushaltsführung. Andere Gewohnheiten und Bedürfnisse, etwa im eigenen Zimmer zu essen oder anderen Tages- und Nachtzeiten, werden jederzeit berücksichtigt. Und wenn die Enkel von Berta S. die Oma besuchen? „Jeder Wohnbereich verfügt über eine voll ausgestattete behindertengerechte Küche. Diese kann von Bewohnern ebenso wie von den Angehörigen genutzt werden“, ermuntert Angela Hehn. Oma Berta gibt ihre Familienrezepte und Hausfrauentricks bestimmt liebend gerne an die Enkel weiter. Jeder Mensch ist ein besonderes Wesen – ob mit oder ohne Behinderung. Bei meiner Tätigkeit als Pflegefachberaterin der Diak-Behindertenhilfe entdecke ich jeden Tag andere Fähigkeiten, Eigenschaften und Verhaltensweisen unserer Bewohner. Ein Beispiel: Die Bewohnerin Frau Schmid (Name geändert) ist groß gewachsen, burschikos gekleidet und selbstbewusst ihre Interessen durchsetzend. Sie redet laut und schlecht artikulierend. Zugleich überrascht sie durch ihre schnelle Auffassungsgabe und ihre sensible Art. Durch eine X-Stellung der Beine zeigte sie ein auffälliges Gangbild, das sich zunehmend verschlechterte. Um Frau Schmid nicht durch Arztbesuche zu belasten, stellten wir sie gleich einem Chirurgen im Diakonie-Klinikum vor. Er diagnostizierte eine ausgeprägte Arthrose im linken Knie. Im Januar 2010 war eine Operation unumgänglich. Wir hatten große Bedenken, wie Frau Schmid den Krankenhausaufenthalt verkraftet. Wir stellten uns Fragen um Fragen, berieten Eventualitäten um Eventualitäten… Alle hatten gewisse Bauchschmerzen, wohl wissend, dass der rechte Zeitpunkt zur OP gekommen war. Kurz vor dem Termin wurde die Bewohnerin behutsam darüber informiert. Am Tag der Einweisung verabschiedete sich Frau Schmidt mit: „Ich geh ins Krankenhaus. Keine Spritze!“. Im Krankenhaus bezog sie ein Einzelzimmer. Mit gutem Zureden ließ sie sich zur Blutentnahme motivieren. Thrombosestrümpfe konnte sie nicht tolerieren, deshalb wurde darauf verzichtet. Problematisch war auch die Fahrt in den OP: Frau Schmid klammerte sich mit beiden Händen am Türrahmen fest. Mit dem operierenden Arzt wurde vereinbart, dass das Knie gut verbunden und mit einer zusätzlichen Schiene geschützt werden sollte. Es war schwer einzuschätzen, ob Frau Schmid Pflaster, Verbände, Infusionen und Drainagen tolerieren würde. Überraschend für alle war, dass sie stolz auf ihren dicken Verband war und die Bettruhe bis zum zweiten Tag einhielt. Nach der ersten Mobilisation regelte sie selbst, wann und wie lange sie aufstehen wollte. Den Gehwagen lehnte sie kategorisch ab, aber sie verhielt sich ganz vorsichtig beim Laufen. Sie fand eine gute Mischung aus Ruhe und Aktivität. Häufig legte sie sich ins Bett, schaute Zeitschriften an oder baute mit Legosteinen. Als der Krankengymnast die ersten Gehversuche ohne Schiene machen wollte, ließ sie das Abnehmen der Schiene nicht zu und wehrte sich energisch. In solchen problematischen Situationen wurden „süße Verstärker“ eingesetzt. Zehn Tage nach der OP konnte sie ins Schöneck entlassen werden. Erst nach großer Verabschiedung von den Schwestern, wurde der Rollstuhl bestiegen und zum Taxi gefahren. Zur Überraschung aller ließ Frau Schmid die passive krankengymnastische Behandlung zu. Inzwischen sind vom Hausarzt die Fäden der Wunde gezogen und die Schiene wurde weit weggeräumt. Frau Schmid läuft selbständig und macht einen sicheren Eindruck. Bei meinem letzten Besuch saß sie im Dienstzimmer vor dem Medikamentenschrank und wollte gerne „ihre HeparinSpritze“ wie im Krankenhaus. Wer hätte dies erwartet! Genaues Beobachten, richtige Entscheidungen zur rechten Zeit, gute Vorarbeit, sich flexibel einlassen können, situationsorientiertes Handeln und Entscheiden – dies ist nötig, wenn sich die Pflege situation beim Bewohner verändert. Gerade dies erlebe ich als Bereicherung in meinem Arbeitsalltag als Pflegefachberaterin und nehme diese Herausforderungen gerne an. Annegret Wolfart, Pflegefachberaterin der Diak-Behindertenhilfe 13 T h e m a : P f l eg e Auf ein Wort – Zeit und Pflege Ein Mensch ist unterwegs. Er hat keine Zeit. Dringende Geschäfte warten auf ihn. Jetzt nur noch durch dieses Tal aufsteigen, noch ein paar Wegkurven, dann erreicht er sein Ziel. Doch dann kommt es anders. Ein Zwischenfall. Er kommt zu Fall. Alle Pläne werden zunichte gemacht, alle Termine platzen. Jetzt hat er andere Sorgen. Hilft mir jemand? Nimmt sich jemand Zeit. Gibt es einen, der sich bewusst seinem Termindruck entzieht und seine Aufmerksamkeit mir schenkt? Immerhin, er ist schwer verletzt. Da müsste doch jeder ein Einsehen haben. Ein erster kommt des Wegs. Er ist unterwegs, er hat keine Zeit, dringende Geschäfte warten auf ihn. Jetzt nur noch durch dieses Tal aufsteigen, …. – da sieht er den Mitmenschen auf der Straße liegen. Soll ich mir Zeit nehmen? fragt er sich. Zeit ist Geld und außerdem kommt bestimmt jemand, der mehr Zeit hat. Er zieht weiter, seinem Ziel entgegen. Ein zweiter kommt. Zeit hat auch er keine. Termine rufen und so zieht auch er weiter. Es 14 werden andere kommen, die haben Zeit und Sachkunde, so mag er gehofft haben. Es kommt ein dritter. Er hat keine Zeit. Dringende Geschäfte warten auf ihn. Jetzt nur noch dieses Tal aufsteigen … – da sieht er den Verletzten. Wie schön wäre es, wenn nun jemand käme, der gut im Pflegen von Kranken ist, jemand, der viel Zeit hat, denkt auch er. Doch es kommt niemand. Und da trifft er eine Entscheidung. Er nimmt sich Zeit. Das ist ökonomisch wenig sinnvoll und bringt auch andere Schwierigkeiten mit sich. Und doch lässt er sich darauf ein und gibt gerade dadurch ein exemplarisches Beispiel christlichen Helfens. Dabei ist er gar kein Christ. Noch nicht einmal Jude ist er. Jesus erzählt die Geschichte vom Helfen und Pflegen und stellt einen Ausländer aus Samarien in den Mittelpunkt. (Lukas 10, 25-37). Ohne fromme Hintergedanken tut der Samariter, was zu tun ist. Er tut das menschlich Selbstverständliche, das eben gerade nicht mehr selbstverständlich ist, Als er ihn sah, jammerte er ihn; und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. Es entspricht wohl kaum mehr den modernen Erkenntnissen der Krankenpflege, Öl und Wein auf die Wunden zu gießen. Doch daran, dass man sich Zeit nehmen muss für die Pflege, hat sich nichts geändert. Damit ist nicht nur ein individuelles Problem markiert, sondern eine politische Frage aufgeworfen: Wie viel Zeit gewähren wir den Pflegenden? Grenzenlos ist die Nächstenliebe des Samariters aber auch nicht. Seine Menschenfreundlichkeit kennt durchaus Grenzen. Am nächsten Tag zog der Samariter zwei Silber groschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir‘s bezahlen, wenn ich wiederkomme. Man könnte sagen, er achtete auf seine Ressourcen. Nicht er allein rettet die Welt. Er tut das seine, andere sollen das ihre tun. Jetzt kann er seine Reise wieder fortsetzen, seinen eigenen Geschäften nachgehen im Vertrauen, dass die Pflege des Wirtes ebenso gut sein wird. Freilich fühlt er sich noch weiter verantwortlich, möchte sogar weiterhelfen, wenn das Geld nicht reichen sollte. Tun und Lassen kommen bei ihm in eine gute Balance. Wer weiß, auf welche Geschäfte der Samariter verzichten musste, welche Termine er platzen ließ, wer seine möglichen eigenen Gewinne einstreichen konnte. Barmherzigkeit und Pflege kosten Zeit und Geld. Es war schon immer eine grundsätzliche Entscheidung, was mir und meiner Gesellschaft das wert ist. So ermuntert die Geschichte zu beidem, zum Zeitnehmen und Tun des Guten, und zum Lassen und Begrenzen der eigenen Opferbereitschaft. Gute Pflege bedarf der Zeit und Leidenschaft des einzelnen. Sie bleibt aber eine Verantwortung aller miteinander. Da sprach Jesus: So geh hin und tu desgleichen! wenn das menschliche Herz von Sachzwängen und Zeitdruck verschüttet wurde. Dr. Andreas Hinz Bei der Investitur v.l. Pfarrer Stephan Zilker, Oberin Pfarrerin Jenny Robbert, Pfarrer Dr. Andreas Hinz und die Zeugen Traude Blasenbrey (Waiblingen) und Pfarrer Martin Staib (Winnenden) Pfarrer Dr. Andreas Hinz vorgestellt Neuland betreten hat Dr. Andreas Hinz, als er am 1. September 2009 Geschäftsführender Pfarrer im Evangelischen Diakoniewerk wurde. „Ich erlebte eine positive, einladende Atmosphäre“, sagt er. Die Leitung der Ausbildung für Pflegediakone ist für ihn schon fast ein Heimspiel, denn er besitzt 10 Jahre Lehrerfahrung. Das Lernen und das Betreten von Neuland – es zieht sich wie ein roter Faden durch die Biografie von Dr. Andreas Hinz. Theologie hat er im damals noch geteilten Berlin studiert. Dabei lernte er eine andere Welt kennen, etwa im Praktikum bei der Bahnhofsmission im Drogenmilieu am Bahnhof Zoo und der jahrelangen Betreuung eines Schwerkranken bis zu dessen Tod. Hinz studierte sogar ein Semester in Ostberlin: „Richard Schröder war ein hervorragender Theologieprofessor“, und verbrachte den Herbst 1989 im Praktikum in Zwickau. Als Pfarrer blieb ihm sein Bildungshunger: Als nächstes wird die klinische Seelsorgeausbildung folgen. Er freut sich darauf: „Ich bin immer noch neugierig und lernfreudig.“ In seiner Feizeit, lockt ihn das Theater – nicht nur als Zuschauer, sondern auch als Laienschauspieler. Um seine Kraftreserven aufzutanken, gönnt er sich jedes Jahr eine Auszeit beim Wandern auf dem Jakobsweg in Deutschland. Der 47-Jährige wuchs in Bönnigheim im Landkreis Ludwigsburg auf. Nach dem Abitur 1983 studierte er evangelische Theologie in Berlin und Tübingen. Von 1992 bis 1994 war er Vikar in Metzingen, anschließend Pfarrer in Laupheim bei Ulm. Berufsbegleitend studierte er in dieser Zeit Erziehungsund Sozialwissenschaften (M.A.) an der Fernuniversität Hagen. Von 1997 bis 2003 war er als Studienassistent an der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd im Institut für Theologie und Religionspädagogik tätig. Er promovierte 2002 zum Dr. paed. Ab März 2004 war er Pfarrer in Waiblingen-Neustadt in Stellenteilung mit seiner Frau, die ebenfalls Pfarrerin ist. Ab 2005 war er zudem für die Pfarrstelle Birkmannsweiler-Höfen-Baach bei Winnenden zuständig. Das Ehepaar Hinz hat zwei Kinder im Alter von 14 und 17 Jahren und wohnt in Waiblingen-Neustadt. Dr. Hinz tritt die Nachfolge von Georg Ottmar an, der Dekan in Weinsberg wurde. 15 K l inik u m Ausweitung der Kardiologie Privatdozent Dr. Thomas Fritz neuer Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie Professor Dr. Alexander Bauer weiterer kardiologischer Chefarzt Diakonie-Klinikum aufbaute – im Jahr 2000 wurde der Linksherzkathetermessplatz eingerichtet – und zu einer sehr angesehenen Klinik entwickelte, freut sich über die Ausweitung des Behandlungsspektrums um den Schwerpunkt kardiale Elektrophysiologie. Er kennt seinen neuen Kollegen schon seit langem, beide kommen vom Universitätsklinikum Heidelberg. Privatdozent Dr. Lothar Jahn und Professor Dr. Alexander Bauer vor dem Linksherzkathetermessplatz im Diak Seit Januar 2010 ist Chefarzt Professor Dr. Alexander Bauer sowohl im Diakonie-Klinikum als auch am Klinikum Crailsheim als Kardiologe tätig. Damit ist die kardiologische Versorgung an beiden Standorten vernetzt und erweitert. Das Spezialgebiet von Professor Bauer (43) ist die Behandlung von Herzrhythmus-Störungen. Chefarzt Privatdozent Dr. med. Lothar Jahn, der vor 10 Jahren die Kardiologie im Diak baut zweiten Linksherz kathetermesspatz Das Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall schafft dieses Jahr einen zweiten Linksherzkathetermessplatz an. Die Eingriffe zur Beseitigung von Herzrhythmusstörungen dauern relativ lange, vier Stunden sind keine Ausnahme. Beim Herzinfarkt aber kommt es auf schnelle Hilfe an. Um Verzögerungen zu vermeiden und die Abteilung optimal auszulasten, sind deshalb zwei Linksherzkathetermessplätze in direkter Nähe sinnvoll. Ein Mappinggerät zur dreidimensionalen Darstellung des Herzens kommt hinzu. 16 In Crailsheim schlägt Professor Dr. Bauer in der Nachfolge des bisherigen Chefarztes, Privatdozent Dr. med. Heinrich Bechtold, ein neues Kapitel in der Kardiologie auf. Er baut einen zusätzlichen kardiologischen Schwerpunkt auf und erweitert das Leistungsspektrum deutlich. Standard wird die Diagnostik und Behandlung von Herzrhythmusstörungen inklusive Einsetzen von Schrittmachern und Defibrillatoren. Zum Leistungsspektrum in Crailsheim gehören weiterhin die Diagnostik und Therapie der Herzkranzgefäßerkrankungen sowie der Herzschwäche. Sowohl in Schwäbisch Hall als auch in Crailsheim werden im Rahmen der Elektrophysiologie Ein- und ZweikammerSchrittmacher, Kardioverter Defibrillatoren (bei Risiko des „Plötzlichen Herztodes“) und Event Rekorder (bei unklaren Bewusstseinsstörungen) implantiert. Im Linksherzkathetermessplatz am Diakonie-Klinikum in Hall diagnostizieren die Kardiologen bei elektrophysiologischen Untersuchungen am Herzen unter anderem Vorhofflimmern und Vorhofflattern, „Extraschläge“, die AV-Knoten-ReentryTachykardie (Herzrasen) oder das Wolff-Parkinson-WhiteSyndrom. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören Ablationen, also Verödungen von Herzmuskelgewebe im Herzkatheter. Neu ist die Implantation von DreikammerGeräten (CRT) zur Resynchronisation des Herzrhythmus. Bisher wurden die Patienten für diese Eingriffe in Spezialzentren, etwa nach Heidelberg, überwiesen. Professor Dr. Alexander Bauer ist im Kreis Ludwigsburg aufgewachsen. Er studierte Medizin in Marburg und Heidelberg (bis 1995). Von 1996 bis 2009 war er in der Abteilung für Kardiologie in Heidelberg tätig, seit 2005 als Oberarzt – unterbrochen durch zwei Auslandsjahre an der renommierten Johns Hopkins Privatuniversität in Baltimore / USA. 2006 habilitierte er sich, im September 2008 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Prof. Dr. Bauer ist verheiratet, seine Töchter sind vier und sieben Jahre alt. Privatdozent Dr. Thomas Fritz leitet seit 1. August 2009 die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am DiakonieKlinikum Schwäbisch Hall. Der 53-Jährige bringt fun- dierte Leitungserfahrung mit, da er zuvor Chefarzt an der Unfallchirurgischen Klinik am St. Vincenz Krankenhaus in Paderborn war. Er wuchs in Homburg an der Saar auf und studierte von 1976 bis 1983 an der Universität des Saarlandes Medizin. Während des Studiums sammelte er Auslandserfahrung in den USA in Philadelphia und an der berühmten Mayo Clinic in Rochester. Von 1984 bis 1999 erfolgte die Ausbildung zum Chirurgen, Unfallchirurgen sowie Handchirurgen an der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg. 1999 habilitierte er sich im Fach Chirurgie. Die weitere Qualifikation im Bereich der Endoprothetik erfolgte im Klinikum Aschaffenburg. Danach erwarb er 2008 die Zusatzbezeichnung für Orthopädie, Unfallchirurgie und spezielle Unfallchirurgie. Privatdozent Dr. Thomas Fritz ist verheiratet und hat vier Kinder. Die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie im DiakonieKlinikum wurde kommissarisch von Sektionsleiter Dr. Dieter Richter geleitet, nachdem Professor Dr. Hartmut Siebert zum Jahresende 2008 in Ruhestand getreten war. Professor Dr. Hans-Peter Geisen verabschiedet Chefarzt Professor Dr. HansPeter Geisen, Leiter des Instituts für Laboratoriumsund Transfusionsmedizin im Diakonie-Klinikum, trat Ende September 2009 nach 25 Jahren am Diak in den Ruhestand. Ihm wurde für seine Verdienste das Goldene Kronenkreuz der Diakonie verliehen. Der 62-Jährige stammt aus der Eifel und studierte Medizin in Köln und Heidelberg, wo er 1972 das Staatsexamen ablegte. Der Laborarzt mit Zusatzbezeichnung „Transfusionsmedizin, Medizinische Mikrobiologe und InfektionsEpidemiologe“ habilitierte sich 1980 und wurde 1987 Professor. Berufliche Stationen waren Bruchsal, Göttingen und Heidelberg, zuletzt als Leitender Oberarzt an der Universitätsklinik, bevor er 1984 als Chefarzt nach Schwäbisch Hall kam (als Nachfolger von Dr. Helmut Jobst). Unter der Leitung von Professor Geisen wurde das Labor stetig ausgebaut und modernisiert. 1987 wurde die Blutbank gegründet. 1986 wurde Geisen zum Krankenhaushygieniker berufen. Das Labor erbringt Leistungen für jede Klinik nicht nur des Diaks, sondern auch für die Krankenhäuser der Region. Professor Geisen hat sich ab 1989 als Ärztlicher Direktor für die Weiterentwicklung des Hauses engagiert, ab 2003 als stellvertretender Ärztlicher Direktor. Der Ärztliche Direktor und Chefarztkollege Privatdozent Dr. Lothar Jahn würdigte sein hohes Engagement und seine Führungseigenschaften. Das Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin wird nun geleitet von Dr. Jürgen Völker, der schon viele Jahre als niedergelassener Laboratoriumsarzt im Hause tätig ist. 17 Spenden Schirme für die Klinik-Clowns Wir sagen Danke! Ab sofort gibt es bei uns tolle Produkte zu kaufen. Der Erlös fließt in unser Projekt „Klinikclowns“. von oben nach unten: Firma Klafs, Spendensumme 3066 Euro für Kinderspielplatz. Firma Kochendörfer, Spenden anlässlich Firmenjubiläum, Zuschuss zum Kauf eines Therapie tandems Alexandra und Melanie Michelberger, Spendensumme 150 Euro für Emma-Weizsäcker-Haus. Firma Ottenbacher, Schneidwerk für Schneidemaschine CD von Hans Spielmann „Lach mal wieder“ für Groß und Klein: 15,00 Euro Erwachsenenschirme in den Farben gelb oder orange: 10,00 Euro Kinderschirme mit den Motiven Hund oder Frosch: 8,00 Euro Versandkostenpauschale: 3,00 Euro Stammtisch Jahrgang 1937, Spendensumme 500 Euro für Klinikclowns Autohaus Mulfinger GmbH, Spendensumme 1500 Euro für Frühgeborene Firma Trumpp, Spendensumme 500 Euro für Transportinkubator Jugendclub Hütten e.V., Spendensumme 500 Euro für Klinikclowns Bestellung über: Elterngruppe für Früh- und Risikogeborene, Spendensumme 6500 Euro für Langzeit EKG Patricia Schubert, Leitung Fundraising, Telefon: 0791 753-2098 patricia.schubert@ dasdiak.de Kindergarten St. Franziskus, Spendensumme 80 Euro für Kinderklinik Sparkasse, Spendensumme 2000 Euro für Blätter aus dem Diak Allgemeine Spenden für Altenhilfe (Rollstuhl mit Motor) Spendenkonto 8002, Sparkasse S chwäbisch Hall Crailsheim, BLZ 622 500 30 18 19 K l inik u m Raum der Stille – Raum der Fülle Mit einer stimmungsvollen Feier wurde im Klinikum Crailsheim am 18. November 2009 der „Raum der Stille“ eingeweiht. Der Raum ist nur wenige Quadratmeter groß, in warmen Farben schlicht gestaltet mit vier Stühlen, zwei Bänken und einem Tisch als Altar. Darauf stehen eine Rose und die Figur eines tröstenden Engels, in der Mitte liegt die Bibel, darüber hängt ein Stoffbild mit einer in vielen Farben leuchtenden Kerze. Auf dem Boden steht eine Kugellampe, die ein ganz weiches Licht ausstrahlt. Er befindet sich im Erdgeschoss direkt beim Eingang und steht allen offen, die einen Ort der Ruhe suchen, um nachzudenken, zu beten, zu danken. Geschäftsführer Dr. Peter Haun sagte bei seiner Begrüßung: „Ich wünsche dem Krankenhaus, den Ärzten und den Pflegekräften, den Patienten und Besuchern, dass der Raum als ein Ort angenommen wird, an dem wir uns der Gegenwart Gottes bewusst werden, an dem wir unsere Nöte und Sorgen vorbringen, unsere Gefühle zeigen können, Trost und Zuversicht finden. Dann wird dieser Raum der Stille ein Raum der Fülle.“ 20 A lt e nh il f e Schnelle Hilfe für Schlaganfallpatienten: Eröffnung der Schlaganfalleinheit Am 6. November 2009 wurde die neue Schlaganfalleinheit (Stroke Unit) im DiakonieKlinikum offiziell eröffnet. Sie steht unter der Leitung von Oberarzt Dr. Mario SchäffVogelsang. Der Schlaganfall ist jedem ein Begriff und kann jeden treffen. „Es handelt sich dabei um Störungen im Gefäßkreislauf des Gehirns. Wichtige Symptome sind Sprachstörungen, sowie die Halbseitenlähmung“, erklärt Dr. Mario SchäffVogelsang. „Eine schnelle Behandlung innerhalb von drei Stunden kann dem Patienten maximal helfen“, denn in diesem Zeitfenster zeigt die Lysetherapie (intravenöse Gabe eines gerinnselauflösenden Medikamentes) den besten Erfolg. In der neuen Stroke Unit werden die Patienten bestmöglich behandelt und versorgt. In einer Umbauzeit von sechs Monaten und mit Kosten in Höhe von 300.000 Euro sind sechs moderne Überwachungsplätze entstanden. Die besondere Gestaltung der Räume, die durch Spenden in Höhe von 30.000 Euro ermöglicht wurde, trägt zu einem ganzheitlichen Wohlbefinden bei. Rund um die Uhr ist ein Neurologe vor Ort. Mit der Radiologie, Inneren Medizin/Kardiologie sowie Gefäßchirurgie und Neurochirurgie wird Hand in Hand gearbeitet. Für die Qualität dieser Einheit spricht auch die Pflege. „Mit der Rehabilitation in Form von Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie wird innerhalb von 24 Stunden nach dem Schlaganfall begonnen, auch an Wochenenden und Feiertagen“ sagt Elisabeth Lay, Leiterin des Therapiezentrums am Diak. „Ziel der neuen Stroke Unit ist es auch, die Bevölkerung und Patienten zu sensibilisieren. Im Falle eines Falles sollen Betroffene oder Angehörige schnell den Rettungsdienst unter der Nummer 112 anrufen“ so Dr. Peter Haun, Geschäftsführer des Diakonie-Klinikums. „Keiner soll sich scheuen, nachts um 3 Uhr zu kommen, zu jeder Tages- und Nachtzeit werden Patienten freundlich und geduldig behandelt“ bekräftigt Chefärztin Dr. Birgit Herting. Die weit verbreitete Meinung, dass ein „Schlägle“ schon nicht so schlimm sein wird, ist falsch: Gerade kleine Schlaganfälle werden besonders ernst genommen, weil sie Vorboten größerer Ereignisse mit bleibenden Schäden sein können. Karsten Förstmann, der pflegerische Leiter der Aufnahmestation, nennt es so: „Time is brain – Zeit ist Hirn.“ „Man geht hier rein und fühlt sich wohl“ Lene-Hofmann-Haus in Weikersheim eingeweiht Blick in den Speisesaal Ein wahrer Lichtblick ist das neue Pflegeheim Lene-Hofmann-Haus in Weikersheim, das seit Ende Oktober in Betrieb ist. Es kann sich sehen lassen: Eine sehr wohnliche Ausstattung mit warmen Farben und geschmackvoller Einrichtung. „Man geht hier rein und fühlt sich wohl“, brachte es der Weikersheimer Bürgermeister Klaus Kornberger bei der Einweihung am 30. November auf den Punkt. „Mit der Einweihung des LeneHofmann-Hauses geht ein Herzenswunsch in Erfüllung.“ Den Weikersheimern liege daran, ein Heim zu haben, das ins soziale Umfeld passe, Alt und Jung verbinde, und dass Angehörige und Freunde kurze Wege haben, um Bewohner zu besuchen. Er dankte dem Lene-Hofmann-Haus Wilhelm-Röntgen-Straße 2 97990 Weikersheim www.dasdiak.de/Altenhilfe Evangelischen Diakoniewerk, das als Träger „hier Flagge gezeigt hat.“ Elisabeth Krug, Sozialdezernentin des MainTauber-Kreises, bestätigte aus der Sicht der Bedarfsplanung für die Region: „Sie liegen hier mit 50 Bewohnerplätzen in 30 Einzel- und 10 Doppelzimmern absolut richtig.“ Sie freute sich, dass das Diak mit dem Lene-Hofmann-Haus bereits das dritte Heim im Kreis eröffnet hat. Der Vorstandsvorsitzende Pfarrer Stephan M. Zilker dankte der Firma Ranft Projektpartner für die gute Zusammenarbeit und den Zuschussgebern. Das Projekt wird vom Land BadenWürttemberg, dem Landkreis Main-Tauber und der Stadt Weikersheim sowie durch die ARD Fernsehlotterie und den Diakoniefonds gefördert. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 5 Millionen Euro. „Wo wohne ich“ ist eine der wichtigsten Fragen der Menschen, sagte Zilker. Er freute sich, dass es gelungen ist, einen Ort zu schaffen, „wo sich Menschen mit Beeinträchtigungen wohlfühlen können“, und wünschte Hausleiter Stefan Haberl und den Mitarbeitern alles Gute für ihre Arbeit. Der beschützte Gartenbereich richtet sich an den Bedürfnissen älterer und an Demenz erkrankter Menschen aus. Das Lene-Hofmann-Haus ist nach einer Haller Diakonisse benannt, die Gemeindeschwester in Weikersheim war: „Das Diak steht seit über 120 Jahren für professionelle Pflege und wertschätzenden Umgang.“ Neuer Heimbeirat eingesetzt Im Gottlob-Weißer-Haus und im Nikolaihaus wurde am 19. November ein neuer Heimbeirat gewählt. Heimbeirat zusammen mit den beiden ausgeschiedenen Mitgliedern Schwester Irmgard Schroth und Eckhard Frenz (von links nach rechts): Josef Henke, Schwester Irmgard Schroth, Schwester Erna Hornberger, Marie-Luise Scheufler, Eckhard Frenz, Edith Gsell, Gerda Kraft, Karin Schmidt, Klaus Horter, Hausleitung Margarete Greiner 21 V o n P e r s o ne n D i a ko nie d a h e im Abschied von Pfarrerin Gisela Schwager Am 1. Adventssonntag wurde Pfarrerin Gisela Schwager aus dem Evangelischen Diakoniewerk verabschiedet, da sie am 1. Januar 2010 eine neue Stelle als Seelsorgerin in der Kinderklinik Tübingen antrat. Sie hatte seit 2001 die Pfarrstelle mit dem Schwerpunkt „Jugend und Schule“ inne. Pfarrerin Gisela Schwager und Pfarrer Stephan M. Zilker, Vorstandsvorsitzender des Evang. Diakoniewerkes Gisela Schwager (48) stammt aus Abstatt. Nach ihrem Theologiestudium in Tübingen und Basel war sie Vikarin in Untertürkheim und anschließende Pfarrerin z.A. in Oberderdingen. Es folgten zwei Jahre (als Pfarrerin z.A.) in der Diakonissenanstalt Stuttgart. Von 1994 bis 2001 war Gisela Schwager geschäftsführende Pfarrerin in der Gustav-Werner-Kirche in Stuttgart-Feuerbach. Dazu gehörten nicht nur der Ethikunterricht an den Pflegeschulen des Diaks, sondern auch die Leitung der Fachweiterbildung Diakonie. Im Seelsorgeteam des DiakonieKlinikums war sie zuständig für die Frauenklinik und Geburtshilfe. Hier setzte sie Schwerpunkte mit Segnungsfeiern für neugeborene Kinder und ihre Familien. Aber auch die Begleitung von Eltern, die ihr Kind während der Schwangerschaft verloren haben, war ihr ein großes Anliegen. Mehrmals im Jahr bestattete 120 Jahre Gemeindekrankenpflege in Schwäbisch Hall sie totgeborene Kinder unter 500 Gramm (Fehlgeburten) auf dem Haller Waldfriedhof. Ihre seelsorgerliche Arbeit im Brustzentrum Hohenlohe der Frauenklinik war ebenfalls sehr geschätzt. Gisela Schwager führte die Reihe der Segnungs- und Salbungsgottesdienste ein, die mehrmals im Jahr im Diak gefeiert werden. Mit ihrer kreativen Art verwirklichte sie Projekte wie einen „lebendigen Adventskalender“ im Diakonie-Klinikum quer durch alle Stationen. Für das Schülerprojekt „Beten im Krankenhaus“, bei dem sie federführend war, erhielten die Pflegeschulen 2008 sogar einen Preis des Diakonischen Werkes Württemberg. Im Dekanat initiierte sie das Ökumenische Trauernetzwerk Schwäbisch Hall mit und gestaltete Gedenkgottesdienste für Trauernde in der Kirche St. Markus Schwäbisch Hall mit. Renate Fischer leitet die Diak-Behindertenhilfe Renate Fischer ist seit Anfang Januar 2010 als Geschäftsbereichsleitung in der DiakBehindertenhilfe tätig. Die 49-jährige Sozialpädagogin und Betriebswirtin ist zuständig für 184 erwachsene Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung in der Behindertenhilfe Schöneck mit seinen Außenwohngruppen in Schwäbisch Hall und in der Behindertenhilfe Vellberg, die von über 200 Mitarbeitenden, meist Teilzeitkräfte, betreut und begleitet werden. 22 Renate Fischer stammt aus Ulm und wohnt mit ihrem Mann in Waiblingen. Sie war von 2001 bis Ende 2009 als Geschäftsführerin und Heimleiterin am Aufbau einer kleineren Einrichtung für körperlich und mehrfach behinderte Menschen in Ostfildern beteiligt. Davor arbeitete sie beim Landeswohlfahrtsverband im Referat Sozialplanung. Sie freue sich auf die Aufgabe, innerhalb des Evangelischen Diakoniewerkes mit seinen verschiedenen Geschäftsbereichen die Behindertenhilfe zu gestalten, so Fischer: „Die Kombination ist spannend.“ Ihre liebsten Freizeitbeschäftigungen sind Musik, Lesen, Radfahren, Wandern und Schwimmen. Die Diak-Behindertenhilfe wurde im Jahre 1900 gegründet, vor 30 Jahren wurde das Schöneck bezogen. Renate Fischer ist seitdem die fünfte Leiterin der Behindertenhilfe nach Maria Zimmermann, Ingrid Kettner, Helmut Braun und Ralf Janzik. Von der Diakonisse über die Diakoniestation zu Diakonie daheim Im Oktober 2009 feierte der ambulante Pflegedienst „Diakonie daheim“ sein 120-jähriges Jubiläum. Damit ist auch ein Stück Sozialgeschichte und Stadtgeschichte verbunden. Im Herbst 1889 begannen die ersten Diakonissen als Gemeindeschwestern in Schwäbisch Hall zu wirken. Sie wurden aus der damaligen Diakonissenanstalt entsandt, die 1886 mit dem Ziel gegründet worden war, ein Netz von Gemeindestationen in unserer Region zu schaffen. Damit begann eine segensreiche Wirkungsgeschichte, die bis heute andauert. Von der Diakonisse über die Diakoniestation zu Diakonie daheim – der Auftrag bleibt gleich: Kranke zu pflegen als Ausdruck christlicher Nächstenliebe. Von Beginn an bestand eine enge Partnerschaft zwischen den Kirchengemeinden, dem Diak und dem Krankenpflegeverein. Gemeindepflege war 1889 noch ein Novum, sowohl für die Bevölkerung als auch für die Kirchen. Ab 1904 hatten die Schwestern ihre Wohnung im Brenzhaus. Ein wichtiger Schritt erfolgte 1931, als die Gemeindestation an die Kirchengemeinde überging. Bisher wurde sie von der Hospitalpflege getragen. Zum 60-jährigen Bestehen wurde 1950 eine Statistik erhoben: Seit 1900 pflegten die Diakonissen in Hall insgesamt 19 519 Kranke. Mobilität war natürlich immer ein wichtiges Thema: Laut Gestellungsvertrag von 1950 zwischen Diak und Ev. Kirchengemeinde stand der Schwester ein Fahrrad oder Motorrad zu, 1964 war von einem Auto die Rede, „wegen der Höhenunterschiede und Entfernungen.“ Mit Herbert Wörner begann in der „Schwesternstation“ im Rollhof 1974 eine neue Ära: Er war der erste Mann in der Gemeindekrankenpflege. Damals eine Sensation! 1977 gründete der Ev. Kirchen bezirk Schwäbisch Hall die beiden Diakoniestationen Schwäbisch Hall und Kochertal/Ilshofener Ebene. 1995 trat die Pflegeversicherung in Kraft, wirtschaftliche Fragen und Qualitätssicherung nahmen immer mehr Raum ein. 2004 kamen der Ev. Kirchenbezirk und das Ev. Diakoniewerk Schwäbisch Hall überein, dass das Diak die beiden Diakonie stationen übernimmt. Die Zeit war reif für ein Netzwerk zwischen dem Ev. Kirchenbezirk Schwäbisch Hall, den Ev. Kirchengemeinden, den Krankenpflegvereinen und dem Diak. 2005 wurde „Diakonie daheim“ mit neun Pflegeteams gegründet. 120 Jahre Gemeindekrankenpflege – damals wie heute gilt: Dem Diak mit seiner Gemeinschaft der Haller Schwestern und Brüder ist die enge Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden und Krankenpflegevereinen vor Ort ein zentrales Anliegen, um miteinander den Auftrag von Jesus Christus, Kranke zu besuchen (Matthäus 25), zu erfüllen. 23 AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER JANUAR AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER JANUAR AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER JANUAR Chronik der Ereignisse 4. Oktober: Am Erntedankfest findet das traditionelle Schwestern-, Brüder- und Mitarbeiterjubiläum statt. Nachrichten aus dem Diak kurz und bündig August: 1 August: Privatdozent Dr. Thomas Fritz beginnt als Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie seinen Dienst. September: 14. bis 25. September: Die angehenden Schülerinnen und Schüler der Pflegeschulen sind vor Ausbildungsbeginn zum Biblisch-Diakonischen Seminar im Mutterhaus. 19. September: Beim Nikolaihaus-Flohmarkt gibt es Schnäppchen, Hausrat, Kleinmöbel, Krimskrams, Bücher und mehr zu erwerben. 26. September: Bei der Reihe „Das Diak im Gespräch“ geht es um unterstützte Kommunikation. 29. September: Der Medizinisch-Ethische Gesprächskreis veranstaltet einen Abend zum Thema „Umgang mit knappen Ressourcen“. Oktober: 20. September: Das Diak wirkt mit einem Stand beim Freundschaftstag der Stadt Schwäbisch Hall mit. 1. Oktober: Die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im Klinikum Crailsheim erhält mit Kurt Weber einen neuen leitenden Arzt. 20. September: Pfarrer Dr. Andreas Hinz wird mit einem Festgottesdienst als geschäftsführender Pfarrer im Diak eingesetzt. Dr. Thorsten Möhlig wird Oberarzt der Chirurgischen Klinik II (Unfallchirurgie und Orthopädie). 22. September: Die Schüler der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege legen ihr Examen ab. 24 25. September: Mit einer Feier wird Prof. Dr. Hans-Peter Geisen, Chefarzt des Instituts für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin in den Ruhestand verabschiedet und Privatdozent Dr. Thomas Fritz als neuer Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie begrüßt. In der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege startet ein neuer integrativer Kurs. Ein neuer Weiterbildungskurs „Intensivpflege und Anästhesie“ beginnt. 6. Oktober: Mit einem Festakt wird das 100-jährige Jubiläum des Krankenhauses in Gaildorf gefeiert. Es schließt sich im Oktober eine ärztliche Vortragsreihe an. 7. Oktober: Beim Ruheständler-Nachmittag treffen sich viele ehemalige Mitarbeiter. 10. Oktober: Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse stehen im Mittelpunkt eines Patiententags. 15. Oktober: Die Diakonie in Württemberg gedenkt der Opfer der Euthanasiemorde anlässlich des 70. Jahrestags der Beschlagnahmung des Samariterstifts Grafeneck durch die Nationalsozialisten. Aus dem Diak kamen durch die Euthanasieaktion 181 Personen zu Tode. 18. Oktober: Bei einem Konzert in der Auferstehungskirche musiziert die Sängerin Barbara Müller mit einem Ensemble. 16. Oktober: Bei einem Empfang im Brenzhaus feiert Diakonie daheim das 120-jährige Bestehen der Gemeindekrankenpflege in Schwäbisch Hall. Am 18. Oktober wird ein Festgottesdienst in der Kirche St. Michael gefeiert. 17. Oktober: Riesiges Interesse an Pflegeberufen herrscht beim Berufsinfotag im Schulzentrum West. 24. Oktober: Bei der Reihe „Das Diak im Gespräch“ spricht Prälat i.R. Martin Klumpp aus Stuttgart zum Thema „Eure Alten sollen Träume haben – Was geschieht, wenn Menschen altern?“ 25. Oktober: Im Raum der Stille des Diakonie-Klinikums wird ein Segnungsgottesdienst gefeiert. 30. Oktober: Mit einem „Tag der offenen Tür“ wird das neue Lene-Hofmann-Haus in Weikersheim der Bevölkerung vorgestellt. 30. Oktober: Dr. Birgit Herting, Chefärztin der Neurologischen Klinik, habilitierte sich und trägt nun den Titel Privatdozentin. 31. Oktober: Zahlreiche Besucher kommen zum Gefäßtag, um sich über die Behandlung von Gefäßkrankheiten zu informieren. November 1. November: Gerd Kälin beginnt als neuer Personalleiter seinen Dienst. Er tritt die Nachfolge von HansChristoph Ketelhut an, der zum Geschäftsführer der Beschützenden Werkstätten Heilbronn gewählt wurde. 1. November: Dr. Roland Rüppel wird Oberarzt im Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin. 3., 4. und 6. November: Die traditionellen Mitarbeiter-Feste finden im jeweils voll besetzten Kapellensaal statt. 21. Oktober: Bei einem Informationstag lernen neue Mitarbeitende das Diak kennen. 25 Collin ist das 1000. Baby des AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER JANUAR AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER JANUAR AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER JANUAR Jahres 2009 im Diakonie- Klinikum Schwäbisch Hall 6. November: Die neue Schlaganfalleinheit („Stroke unit“) wird festlich eingeweiht. 8. November: Das Trio TastSinn bietet Jazziges und Besinnliches in der Auferstehungskirche. 9. November: Bei der Mitgliederversammlung beschließen die Mitglieder den Jahresabschluss für 2008. 15.-18. November: „Verrückt nach Segen“ – so lautet das Thema der diesjährigen Bibeltage im Diak. 18. November: Im Klinikum Crailsheim wird mit einer stimmungsvollen Feier der neue „Raum der Stille“ eingeweiht. 21. November: Bei der Reihe „Das Diak im Gespräch“ geht es um Sturzprävention und Mobilitätsförderung. 23. November: Bundespräsident Horst Köhler besucht die Stadt Schwäbisch Hall. Beim Empfang für Ehrenamtliche ist auch Renate Flaxa, Einsatzleiterin der Ökumenischen Krankenhaushilfe, eingeladen. 25. November: „Das schwache Herz“ ist das Thema eines Vortragsabends, der anlässlich des Herzmonats im Diakonie-Klinikum veranstaltet wird. 27. November: Die Behindertenhilfe Vellberg lädt zum stimmungsvollen Advents-Auftakt ins „Adventsdörfle“ ein. 29. November: Pfarrerin Gisela Schwager verabschiedet sich in einem Abschiedsgottesdienst mit anschließender Feier. 26 29. November: Der neu gewählte Heimbeirat stellt sich im Gottlob-Weißer-Haus und Nikolaihaus den Bewohnern vor. 12. Januar: Der St. Danielschor aus Moskau bringt im Gottlob-Weißer-Haus die russische Seele zum Klingen. 30. November: Das neue Lene-Hofmann-Haus in Weikersheim wird festlich eingeweiht. 16. Januar: Das Ensemble „La Ricordanza“ musiziert bei einem Konzert in der Auferstehungskirche. Dezember: 5. Dezember: „Häufige Anal-Krankheiten“ sind das Thema eines Vortrags von Mr. Manoj Sen in der Reihe „Das Diak im Gespräch“. 5. Dezember: Socken am Diak-Stand sind wie jedes Jahr der Renner beim Brot-für-die-Welt-Markt in der Schwäbisch Haller Innenstadt. 5. Dezember: Die Behindertenhilfe Schöneck veranstaltet einen stimmungsvollen Adventsmarkt, und abends ein mitreißendes Benefizkonzert mit „Gospel alive.“ 13. Dezember: Beim Musikgottesdienst erklingt die Deutsche Messe für Chor, Soli und Orchester von Gottfried Heinrich Stölzel. 23. Dezember: Um 3.33 Uhr ist es soweit: Die 1000. Entbindung dieses Jahres im Diak! Das JubiläumsBaby aus Schwäbisch Hall. 28. Dezember: Der St. Danielschor aus Moskau tritt im Emma-Weizsäcker-Haus auf. 31. Dezember: Chefarzt Dr. Jürgen Ansel tritt nach 25 Jahren als Leiter der Abteilung für Innere Medizin im Klinikum Gaildorf in den Ruhestand. v.l.: Chefarzt Prof. Dr. med. Andreas Rempen, die glückliche Mutter Sabrina Grittner-Koschny, Hebamme Anna Brenner und Assistenzärztin Christine Mayer. Kurz vor Weihnachten erblickte im Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall das 1000. Baby des Jahres 2009 das Licht der Welt. Collin Koschny wurde am Mittwoch, 23.12.2009 um 3:33 Uhr geboren. Er bringt 4100 g auf die Waage und ist 53 cm groß, bei einem Kopfumpfang von 36,5cm. Die Eltern und Brüderchen Luis (2) freuen sich über das gesunde Baby. Januar: 1. Januar: Professor Dr. Alexander Bauer wird weiterer Chefarzt der Kardiologie am Diakonie-Klinikum (gemeinsam mit Privatdozent Dr. Lothar Jahn) sowie in Crailsheim (als Nachfolger von Privatdozent Dr. Heinrich Bechthold). Dr. Anne Cerstin Pracht wird Oberärztin in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Dr. Alexander Tsekos wird Oberarzt der Strahlentherapeutischen Klinik. Renate Fischer beginnt ihre Tätigkeit als Geschäftsbereichsleitung der Diak-Behindertenhilfe. 6. Januar: Beim Schwäbisch Haller Dreikönigslauf erringen die „Klinik-Runners“ den Pokal als größte Mannschaft. 17. Januar: 25 neue Mitglieder werden beim Gottesdienst der Neujahrskonferenz in die Gemeinschaft der Haller Schwestern und Brüder aufgenommen. 22. bis 24. Januar: Die Frauenklinik und Diakonie daheim präsentieren sich auf der Hohenloher Arena Messe Ilshofen. 23. Januar: Professor Dr. Alexander Bauer spricht in der Reihe „Das Diak im Gespräch“ über Herzrhythmusstörungen. 29. Januar: Im Emma–Weizsäcker-Haus in Creglingen findet ein Engelscafé statt. Eine Engelausstellung führt durch das gesamte Treppenhaus des Pflegeheims. Nachrichten aus der Pflege: Ute Grisebach ist seit 1. Juli stellvertretende Pflegedirektorin. Zu stellvertretenden Stationsleitungen werden ernannt: 1. Juli: Helga Stöcker (Station H 3.1), 1. Oktober: Sabine Urbanek (Notaufnahme) 1. Dezember: Jörg Liewald (Station H 1.2) 1. Januar: Annegret Anker (Mitarbeiterin in der Fort- und Weiterbildung und OTA-Schule) 1. Februar: Bärbel Braun (Station B 2) 27 Wir gratulieren … zum Jubiläum am Erntedanksonntag, 5. Oktober Gemeinschaft der Haller Schwestern und Brüder: 85 Jahre: Emma Seuferlein 65 Jahre: Ella Grau 60 Jahre: Hildegard Dinkel, Gertrud Scheuermann 50 Jahre: Helga Dorsch, Dora Pröschel, und Christa Welt 40 Jahre: Marga Grünberg, Ute Hertel, Ernst Jacob, Helga Jacob, Anna Limbach, Gerhard Naser, Irma Schaad 25 Jahre: Brigitte Bortt, Helga Fritz, Petra Holub, Helgard Holl, Sigrid Kübler, Heidemarie Pfisterer, Susanne Probst, Karin Rohn, Hannelore Schneider, Christina Schnepf, Sabine Stanjura, Ulrike Steinicke, Birgit Stöckle. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: 40 Jahre: Gretel Krupp, Rosalia Schwarz 25 Jahre: Thomas Bauer, Ulrike Förch, Karsten Förstmann, Prof. Dr. Hans-Peter Geisen, Bettina Krist, Irmgard Lang, Dr. Christina LedererFörster, Dr. Jochen Neef, Ursula Opiela, Jovanka Rajic, Ulrike Rein, Andreas Schmitt, Margarete Schoonhoven, Werner Vlatschil, Andreas Zoller. Das Kronenkreuz der Diakonie erhielten Thomas Bauer, Ulrike Förch, Karsten Förstmann, Bettina Krist, Dr. Christina Lederer-Förster, Jovanka Rajic, Andreas Schmitt, Margarete Schoonhoven, Werner Vlatschil und Andreas Zoller. Mit auf dem Foto: von links hinten: Der kaufmännische Vorstand Peter W. Altmayer, M ichael Bechtle von der Mitarbeitervertretung, der Vorstandsvorsitzende Pfarrer Stephan M. Zilker, Oberin Pfarrerin Jenny Robbert. … den Pflegeschülerinnen und P flegeschülern zum Examen am 22. September 2009 Integrative Ausbildung Gesundheits- und Krankenpflege Marit Benzler, Bretzfeld Laura Dühning, Bräunlingen Rahel Fuchß, Bretzfeld Esther Hartmann, Schwäbisch Hall Jörg Holzwarth, Wüstenrot Ina Magdeburg, Schwäbisch Hall Thamar Messerle, Aichwald Stefanie Minke, Öhringen Daniela Schönwitz, Schwäbisch Hall Magdalena Sterzel, Gaildorf Katja Stradinger, Rot am See Liane Virus, Schwäbisch Hall Birgit Wenig, Riesbürg Rudi Wiebe, Ulm Integrative Ausbildung Gesundheits- und Kinderkrankenpflege Verena Aberle, Schwaigern Anna-Sophia Gaupp, Bretzfeld Susanne Haag, Schwäbisch Hall Janina Kurz, Niedernhall Melanie Munz, Gaildorf Amely Obergfell, Schwäbisch Hall Lucienne Schieren, Fellbach Sarah Spampanato, Fürfeld Mit auf dem Foto: (hinten): die Lehrerinnen Gabriele Heinkel, Elvira Hornberger, Regine Bräuninger und Schulleiterin Susanne Fischer 28 … zum bestandenen Basiskurs „Palliative Care für Pflegende“ am 16. Oktober 2009: … zur Aufnahme in die Gemeinschaft der Haller Schwestern und Brüder am 17. Januar 2010: Im Rahmen der Neujahrskonferenz der Gemeinschaft der Haller Schwestern und Brüder traten 25 neue Mitglieder in die Gemeinschaft ein. Sie wurden bei einem Gottesdienst am 17. Januar in der Auferstehungskirche aufgenommen und für ihren Dienst gesegnet. Unter ihnen war auch Oberin Pfarrerin Jenny Robbert Oberin. Als gemeinsames Erkennungszeichen erhielten die neuen Mitglieder die Brosche des Kaiserswerther Verbands deutscher Mutterhäuser überreicht. Kerstin Grün, Marina Kliewer, Elisabeth Storf, Diakonie daheim; Evi Heck, Iris Klostermann, Diakonie-Klinikum, Schwäbisch Hall; Monika Schumacher, Behindertenhilfe Schöneck Nachtw.; Alexandra Bertoldo, Renate Heilmann, Diakoniestation Heilbronn-West; Ute EbnerHöll, Hospizdienst Hall; Ute Gysin, Diakoniestation Öhringen; Karin Jeutter, Ingrid Ortner, Silke Stein, Diakoniestation Blaufelden; Birgit Kerinn, Diakonie-Sozialstation Pfullingen-Eningen u. A. Gisela Köger, Sabine Schmidt, Kath. Sozialstation Schwäbisch Hall; Anja Schulze, Diakoniestation Teck; Dagmar Schwab, Fürstenfeldbruck; Jasmin Utz, Kirchliche Sozialstation Crailsheim … zum Abschluss des RefresherExpertenkurses Anästhesie und Intensivpflege Hier die Namen und Arbeitsgebiete der neuen Mitglieder: Brigitte Alt, Elke Blind-Holdik, Corinna Kayser, Swetlana Kiefer, Svetlana Kremer, Natalja Leinweber, Inna Petkau, Sandra Rehberger, Thomas Schuh (alle Diakonie daheim), Christine Ames (Diakoniestation Hohenloher Ebene), Daniela Decker (Kirchliche Sozialstation Crailsheim), Elke Dierolf, Angelika Wolf (Sozialstation Raum Weinsberg), Dunja Heins, Sandra Müller (Kirchliche Sozialstation Gaildorf), Katrin Mezger (Diakoniestation Reutlingen), Pfarrerin Jenny Robbert (Oberin), Juliane Schad, Claudia Zehentmayer (Diakoniestation Künzelsau), Helga Zenkert (Sozialstation Östlicher Main-TauberKreis), Renate Herrmann, Andrea Laun (Diakonie-Klinikum), Heike Burk, Sigrid Groß, Caterina Winkhaus (Diak-Behindertenhilfe Schöneck) In Kooperation mit dem DBfK Südwest e.V. fand von März bis November 2009 der RefresherExpertenkurses Anästhesie und Intensivpflege statt. Von der Gesundheitsholdung Schwäbisch Hall nahmen folgende Personen teil: Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall: Ingrid Seitz (Anästhesie), Markus Assenheimer und Martin Zoller (Intensiv- und Überwachungsstation). Klinikum Crailsheim: Dieter Hemm (Anästhesie). 29 ServiceStation Isabella Schubert Haller Straße 210 Blaufelder Straße Crailsheim Wir danken unseren Unterstützern der Kinderklinik Wir danken allen Firmen, die sich an der Sponsoringaktion zugunsten der Kinderklinik beteiligt haben. Die Aktion wurde von ACS Auwärter Clubsponsoring durchgeführt. Die Kinderklinik finanziert hierüber Therapie bälle, Gymnastikmatten und ein DiabetesMessgerät für Kinder. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung. p Komposit p Standardbildschirm Sparkassen-Finanzgruppe Unsere Sozialförderung: Gut für die Menschen. Gut für die Region. Soziales Verhalten ist wichtig für das Zusammenleben in der Gesellschaft. Deshalb unterstützen wir Einrichtungen, in denen das soziale Verhalten entwickelt und gefördert wird. Damit sind wir der größte nichtstaatliche Kulturförderer in Deutschland. Die Unterstützung von Kindergärten, Schulen und sozialen Einrichtungen ist zum Beispiel ein Teil dieses Engagements. Sparkassen-Finanzgruppe. Gut für die Region. 30 31 P:\Kommunikation\Kerl\Anzeigenvorlagen\Gut für\Sozialförderung allgemein DIN A 6 fbg.cdr Mittwoch, 9. Juli 2008 11:51:52 Gedenken Wir laden ein Feste, Märkte Gedenken Sonntag, 25. April 2010 ab 10:00 Uhr Diak-Fest auf dem Gelände des Diaks Samstag, 12. Juni 2010 Flohmarkt beim Gottlob-Weißer-Haus Sonntag, 04. Juli 2010 Sommerfest der Behindertenhilfe Schöneck Samstag, 19. September 2010 Flohmarkt beim Nikolaihaus Konzerte 2010 in der Auferstehungskirche Sonntag, 21.März, 18.30 Uhr: Joseph Haydn: „Stabat Mater“ und Teile aus„Die sieben letzten Worte unseres Erlösers“ G. Anders, B. Müller, D. Wrase, C. Temps, Lalande-Ensemble, Diak-Kantorei, Leitung: Ernst Günter Hillnhütter Samstag, 16. Oktober, 19.30 Uhr Flautando Köln mit der Lautenistin Andrea Baur Sonntag, 14. November, 18.30 Uhr Das russische Ensemble Exprompt mit dem Aktionskünstler und Tubist Klaus Burger Cumulus – Cultur im Diak Mittwoch 17. März 2010, 18:30 Uhr, Diakonie-Klinikum New York – von der Pelzhändlersiedlung zur Welthauptstadt Mittwoch 24. März 2010, 18:00 Uhr, Mutterhaus Speisesaal Culturfreundefest und Szenische Lesung der Komödie von Paul Barz „Mögliche Begegnung der Herren Bach und Händel im Jahr 1747“ mit Vokmar und Eicke Meyer, Walter Krautwurst, Duisburg. Diakonisse Margarete Zeuner, Oberin i.R. * 06.08.1914 in Klingenberg/Heilbronn † 07.10.2009 in Schwäbisch Hall Herr Jesu, deine Angst und Pein und dein betrübtes Leiden lass meine letzte Zuflucht sein, wenn ich von hier soll scheiden. Ach hilf, dass ich durch deinen Tod fein sanft beschließe meine Not und selig sterbe. Amen. (EG 89, 5) Am 7. Oktober mittags durfte Schwester Margarete ihr Leben auf dieser Erde beschließen, um den Herrn ihres Lebens, Jesus Christus, zu schauen. Sie wurde am 6. August 1914 als zweites Kind des Pfarrerehepaares Hermann und Berta Zeuner geb. Dorsch in Klingenberg/Heilbronn geboren. Das ländliche Pfarrhaus wurde für Schwester Margarete und ihre vier Brüder zur unvergesslichen Heimat. 1933 schloss sie die Schulzeit mit dem Abitur ab. Im gleichen Jahr starb der Vater. Die Familie zog für die nächsten vier Jahre nach Höfingen/Leonberg. Zunächst eignete sich Schwester Margarete Haushalts- und Bürokenntnisse an. Dann machte sie in der Evang. Diakonieschule in Stuttgart die Ausbildung zur Gemeindehelferin, heute Gemeindediakonin. In Crailsheim folgten 16 Jahre im sogenannten kirchlichen Hilfsdienst, die an unterschiedlichsten Anforderungen kaum zu überbieten waren: Kinder- und Jugendarbeit, Verwaltungsaufgaben im Dekanat und in der Kirchenpflege, Religionsunterricht, Kirchenmusik, Seelsorge, Hausbesuche und viel Notwendendes für die Menschen in der vom Krieg schwer zerstörten Stadt. Schon seit der Ausbildung für den kirchlichen Dienst hat Schwester Margarete der Auftrag der Mutterhausdiakonie bewegt. 1953 hat sie sich von der Leitung der damaligen Evang. Diakonissenanstalt Schwäbisch Hall rufen las- 32 sen. Sie absolvierte zunächst die Ausbildung zur Krankenschwester. 1956 wurde sie ins Amt der Diakonisse eingesegnet. Das Glaubenswort aus 1. Johannes 5, 4 wurde ihr mit auf ihren Diakonissenweg gegeben: „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ Ihren Arbeitsplatz fand Schwester Margarete im Sekretariat des Anstaltsleiters. Sie lernte die verschiedenen Arbeitsfelder kennen und ließ sich vorbereiten für das Amt der Oberin, das ihr 1961 ihre Vorgängerin, Schwester Luise Gehring, übergab. Diesen Dienst nahm sie 18 Jahre lang wahr. Ihr ist 1975 wesentlich die Neuorientierung der Gemeinschaft der Haller Schwestern und Brüder zu verdanken, der Zusammenschluss der Diakonissen, Verbandsschwestern und Pfleger. Die Einbindung in die Gemeinschaft des Kaiserswerther Verbandes und die Stärkung der Kontakte zu den Ostmutterhäusern waren ihr wichtig. Eine Wahlperiode (1965-1971) arbeitete sie mit in der Landessynode der Evang. Kirche in Württemberg. 1979 wurde Schwester Margarete aus dem Amt der Oberin entpflichtet und übergab dies an ihre Nachfolgerin, Schwester Dora Betz. Bis zu ihrem Umzug im September 2004 auf die Pflegeabteilung des Gottlob-WeißerHauses lebte Schwester Margarete im Feierabendhaus und gestaltete aus der Stille die lebendige geistliche Schwesternlebensgemeinschaft mit. Dann wurden ihre körperlichen Kräfte kontinuierlich schwächer. Sie wurde treu umsorgt von Mitschwestern, Pflegekräften und von ihren Familienangehörigen, bis Gott sie nun zu sich gerufen hat. Ihr hohes pädagogisches Geschick, ihr nüchterner Sachverstand, Problemlösungen voranzutreiben ihre kulturelle und humanistische Bildung und ihre echte Frömmigkeit sowie ihre treue Fürbitte haben sie für viele zum Vorbild werden lassen. Diakonisse Emma Seuferlein * 18.10.1905 in Neubronn/Kreis Mergentheim † 25.10.2009 in Schwäbisch Hall In aller Stille hat unser Schöpfer und Heiland Schwester Emma am 25. Oktober im gesegneten Alter von 104 Jahren zu sich in die Ewigkeit gerufen. Schwester Emma wurde am 18. Oktober 1905 als ältestes Kind der Eheleute Margarete und Leonhard Seuferlein in Neubronn, Kreis Mergentheim, geboren und verlebte ihre Kindheit mit zwei Schwestern und fünf Brüdern auf einem Bauernhof in Schäftersheim bei Weikersheim. Mit 12 Jahren zog die Familie nach TrögelsbergGeifertshofen. Dort wurde sie am 6. April 1919 konfirmiert. Als Heranwachsende lernte sie eine Krankenschwester aus der Gemeinschaft der Haller Schwestern und Brüder kennen. Diese bereitete ihr den Weg zu einem Leben und Wirken als Diakonisse. So trat sie mit 19 Jahren, am 1. November 1924, in das Evangelische Diakoniewerk in Schwäbisch Hall ein. Nach gut sechsjähriger Probezeit wurde sie beim Festgottesdienst am 28. Juni 1931 in der Stadtkirche St. Michael als Diakonisse eingesegnet unter einem Leitwort aus dem Hebräerbrief: „Wir aber sind nicht von denen, die zurückweichen und verdammt werden, sondern von denen, die glauben und die Seele erretten.“ (10, 39) Nach der Ausbildung zur Krankenschwester wirkte sie im damals neuen Krankenhaus in Schwäbisch Hall fünf Jahre als Diätköchin. Zehn Jahre arbeitete sie danach im Kinderheim Wilhelmsglück. Leidenschaftlich gern hat sie in der Gemeinde für hilfebedürftige Menschen gearbeitet. In Fichtenberg ist sie von 1952-1976 nicht mehr wegzudenken. Bis zu ihrem Ruhestand, September 1984, arbei- 33 GE D EN K EN tete sie als Hausmutter im Erholungsheim des Diaks in Langenburg. Sie kehrte zum wohlverdienten Ruhestand nach Schwäbisch Hall zurück. In den letzten vier Jahren hat sie wieder im Gottlob-Weißer-Haus gewohnt. In ihrem 40 jährigen Dienst hat sie ihre Arbeit und ihr Leben als Diakonisse niemals bereut. In großer Freude und Dankbarkeit hat sie aber ihr 85 jähriges Dienstjubiläum genießen können. Auch war sie froh, ihren 104. Geburtstag noch wahrnehmen zu können. Ihre Stärke und ihr Wille haben ihr durch anstrengende Zeiten hindurchgeholfen. Sie hat beide Weltkriege erlebt und auch die kontinuierlichen Veränderungen in den beruflichen Anforderungen machten sie, trotz ihrer kleinen Gestalt, in der Schwesternschaft groß. Sie hat unserem Heiland vertraut, der sie vor großen Abgründen bewahrt hat. Ihm dürfen wir sie nun in Dankbarkeit anvertrauen. kompetenz und großem Engagement 13 Jahre, davon sechs Jahre in der Gruppenleitung, bis 1996, zu Beginn ihres Ruhestandes, eingebracht hat. Schwester Elfriede gehörte seit 1976 zu unserer Gemeinschaft der Haller Schwestern und Brüder. Gerne nahm sie an den gemeinsamen Angeboten der Gemeinschaft teil und freute sich an den vielerlei Begegnungen. Aufgrund gesundheitlicher Probleme, die Schwester Elfriede schon ein paar Jahre Beschwerden machten, wurde ein Krankenhausaufenthalt nötig. Für alle überraschend hat Gott, der Herr, sie am 1. November zu sich gerufen. Diakonisse Edith Straub * 28.05.1930 in Mühlacker † 23.11.2009 in Schwäbisch Hall Schwester Edith verstarb überraschend am 23. November im Alter von 79 Jahren. Sie hat ihre letzte Lebenszeit im Gottlob-Weißer-Haus verbracht und die Hilfe erfahren, die sie selbst in mehreren Jahrzehnten anderen Diakonische Schwester i.R. Elfriede Hespelt geb. Hammel * 20.07.1936 in Forchtenberg-Sindringen † 01.11.2009 in Öhringen Schwester Elfriede ist am 20. Juli 1936 in ForchtenbergSindringen geboren und mit zwei Geschwistern auf dem landwirtschaftlichen Familienbetrieb aufgewachsen. Am 7. Mai 1960 haben Schwester Elfriede und ihr Mann Fritz Hespelt geheiratet und wohnten fortan in Öhringen. Eine Tochter und ein Sohn wurden dem Ehepaar geschenkt. Schwester Elfriede nahm im Frühjahr 1973 an einem Seminar für häusliche Krankenpflege teil und absolvierte anschließend beim Deutschen Roten Kreuz einen Lehrgang für Schwesternhelferinnen. Anschließend arbeitete sie im Kreiskrankenhaus Öhringen. Sie ließ sich weiter ausbilden in der Krankenpflege und schloss 1983 mit dem Staatsexamen ab. Das Kreiskrankenhaus Öhringen blieb weiterhin ihr Arbeitsplatz, wo sie sich mit Fach- 34 hat zukommen lassen. Im Wonnemonat Mai 1930 erblickte sie am 28. als ältestes Kind der Eheleute Rudolf und Emma Straub in Mühlacker das Licht der Welt. Sie ist mit fünf Geschwistern aufgewachsen und erwarb bis 1944 in Lienzingen die schulische Bildung. Schwester Edith hat seit der Konfirmation immer umgetrieben, Jesus im Dienst des Nächsten nachzufolgen. Sie hatte sich gut in dem ihr zugewiesenen Spruch gefunden: „Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut“ (Matthäus 12, 30) Doch erst am 15. Januar 1956 war es soweit, dass sie in die damalige Evang. Diakonissenanstalt nach Schwäbisch Hall kam. In den folgenden zwei Jahren absolvierte sie die Krankenpflegeschule und wurde nach weiterer Wartezeit am 25. Juni 1961 als Diakonisse eingesegnet. Aus den bekannten Weinstock- worten Jesu wurde Schwester Edith zugesprochen: „Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.“ Sie hat ihre Fähigkeiten in vielen Stationen des Krankenhauses einbringen dürfen. Etliche Jahre wirkte sie in der Küche zum Wohl vieler Patienten. Als leitende Schwester wirkte sie von 1982 bis zu ihrem Ruhestand 1995 auf der LisbethWeidner-Station des Gottlob-Weißer-Hauses. Sie hat dort mit großer Geduld und Sorgfältigkeit für eine zusprechende Lebenszeit der Bedürftigen gesorgt. Auf dem Weg des Älterwerdens machte ihr das Gedächtnis immer mehr Sorgen, so dass Schwester Edith auf medizinische und pflegerische Unterstützung angewiesen war. Sie fühlte sich von ihren Mitschwestern angenommen und ist so manchmal unbeschwert und heiter gewesen. Im Oktober 2006 blickte Schwester Edith auf 50 Schwesternjahre zurück. Im Kreise ihrer Mitschwestern konnte sie diesen Festtag feiern. Sie wusste sich zur Diakonisse berufen und hat darin reichlich ihre Gaben einbringen können. Wir dürfen Gott für die Lebens- und Wirkenszeit von Schwester Edith in unserer Gemeinschaft und in unserem Evang. Diakoniewerk dankbar sein. Diakonische Schwester i.R. Hedwig Wagner * 16.10.1927 in Tullau † 18.12.2009 in Schwäbisch Hall Schwester Hedwig wurde am 16. Oktober 1927 als siebtes Kind von Friedericke und Jacob Wagner in Tullau geboren. 1951 hat sich Schwester Hedwig entschieden, die Kinderkrankenpflegeschule zu besuchen. Nach dem Examen arbeitete sie bis Mai 1960 auf verschiedenen Kinderstationen. Aus gesundheitlichen Gründen musste Schwester Hedwig die ihr lieb gewordene Arbeit im Krankenhaus aufgeben und fand als Leiterin des Städtischen Kindergartens in der Kreuzäckergemeinde in Schwäbisch Hall einen neuen Arbeitsschwerpunkt. Von der Gemeinschaft der Haller Schwestern und Brüder, zu der Schwester Hedwig seit April 1953 gehörte, ließ sie sich beurlauben und hielt somit weiterhin Verbindung zu ihren Mitschwestern. Als 1972 im Evang. Diakoniewerk das Kindertagheim gebaut und eröffnet wurde, kam Schwester Hedwig zurück und arbeitete dort vier Jahre. Danach fand sie bis zum Ruhestand im November 1984 eine weitere Aufgabe im Hauptgeschoss des Krankenhauses. Schwester Hedwig war eine „alte Hallerin“. Sie fühlte sich gerne der Kirchengemeinde zugehörig, sang im Kirchenchor und brachte sich mit ihren Gaben ein. In den letzten Jahren ihres Ruhestandes fand Schwester Hedwig ihre Heimat in der Wohnanlage der Arbeiterwohlfahrt „Am Gänsberg“. Hier knüpfte sie Kontakte zu den Mitbewohnern und war ebenfalls geschätzt und beliebt. Im Frühjahr 2009 musste Schwester Hedwig aus gesundheitlichen Gründen in den Wohnund Pflegestift im Gottlob-Weißer-Haus umziehen. Nach einem Krankenhausaufenthalt verschlechterte sich der Zustand von Schwester Hedwig. Treu begleitet durch eine Mitschwester, die den Kontakt zu ihr schon in der Wohnanlage „Am Gänsberg“ gerne pflegte, durfte Schwester Hedwig in Frieden heimgehen. 35